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ANZEIGE Qualität in allen Farben Zehn Jahre sammelte Malermeister Klaus-Peter Engelhardt praktische Erfahrungen, ehe er 1976 seine eigene Firma gründete. Heute führt Sohn Christian den Spandauer Handwerksbetrieb, in dem gegenwärtig 13 Gesellen und drei Auszubildende arbeiten. Wie funktioniert eine Unternehmensübergabe in der Praxis? Was zählt Erfahrung heute? Wie leben alte Techniken weiter? Das und noch mehr wollten wir von den beiden Malermeistern wissen. Sie haben die Firma zu Beginn des Jahrtausends von Ihrem Vater übernommen. War dies ein reibungsloser Prozess? Christian Engelhardt: Das ist eine längere Geschichte. Ich habe meine Lehre außerhalb des väterlichen Betriebes absolviert. Erst danach begann ich hier als Geselle zu arbeiten und habe mich von Beginn an neben den üblichen Aufgaben in den Büroalltag eingearbeitet. Ich hatte also zehn Jahre Zeit für die Überlegung, ob ich die Firmenleitung wirklich will. Klaus-Peter Engelhardt: Es gab eine klare Ansage: Bis 30 kannst du machen, was du willst. Zum 30. Geburtstag folgte dann die Frage, ob er bereit sei, den Betrieb mit allen Konsequenzen zu übernehmen. Er hat sich dafür entschieden. So wurden wir Partner, denn ich übergab ihm die Hälfte des Betriebs. Als ich nach diesem Schritt mit dem Steuerberater und dem Rechtanwalt sprach, legten sie uns nah, die Rechtsform zu ändern. So wurden wir zur Engelhardt & Sohn GmbH & Co. Malermeister KG. Als ich später sehr krank wurde, hat das die Übergabe beschleunigt. Das war aber kein Geschenk, sondern ich habe Christian die Firma verkauft. Er musste wissen: Das ist meins. Das habe ich erarbeitet! Für das Unternehmen hat sich das als sinnvoll und erfolgreich erwiesen, wobei ich ja in der glücklichen Lage bin, meinen Vater an meiner Seite zu wissen. Wichtig ist mir, mich immer mal wieder selbst zu fragen: Wohin will ich? Und wohin wollen Sie? Christian Engelhardt: Es ist ja schon ein Erfolg, wenn ein Unternehmen sich in allen Zeiten behauptet und sich er folgreich entwickelt. Wir haben einst mit fünf Mitarbeitern angefangen. In Spitzen zeiten – nach dem Mauerfall, vor der Krankheit meines Vaters – waren es 33. Die gegenwärtige Größe ist optimal. Es sollten neben der Arbeit immer Zeit, Raum und Möglichkeiten für Familie, Freizeit und Hobbys sein. Das ist mir wichtig. Fassaden, Treppenhäusern und Wohnräumen, Bodenbelagsarbeiten, Trockenbauarbeiten sowie in begrenztem Rahmen auch Fliesenarbeiten. Klaus-Peter Engelhardt: Wir stehen seit über 40 Jahren für hochwertige Malerarbeiten in einer verlässlichen Qualität. Das schätzen unsere Kunden. Dazu trägt Die Zusammenarbeit unter uns Handwerkern ist – meistens jedenfalls – sehr vertrauensvoll und verlässlich. Erfahrungsaustausch ist Gold wert. Die Erfahrungen Ihres Vaters – sind die Ihnen wichtig oder möchten Sie selbst herausfinden, was gut und richtig ist? Christian Engelhardt: Ich bin überzeugt, dass es intelligenter und zeitsparender ist, die Ratschläge der erfahrenen Generation anzunehmen, kritisch zu hinterfragen und das Gute daraus für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen. Bei 20 Dingen, die ich anpacke, baue ich bei 19 auf die vorhandenen Erfahrungen auf. Wer Ihre Firma besucht, sieht schon im Durchgang des Hauses großflächige Bilder und merkt, dass hier Künstler am Werk sind. Welche Leistungen und Spezialisierungen bieten Engelhardt & Sohn? Christian Engelhardt: Künstler sind wir nicht, aber wir verstehen unser Handwerk. Der größte Teil unserer Aufträge sind Maler- und Tapezierarbeiten sowie Renovierungs- und Sanierungsarbeiten. Wir übernehmen die Gestaltung von auch bei, dass wir die alten Maltechniken beherrschen, pflegen und dafür sorgen, dass der Berufsnachwuchs diese Fähigkeiten erwirbt. Welche alten Techniken sind das, und wie erfolgt die Weitergabe an die jungen Maler? Klaus-Peter Engelhardt: Das sind Techniken wie Stupfen, Glanzputz, Marmorieren, Schablonieren, Wickeltechnik, Farbwi-
Klaus-Peter Engelhardt: Das sind sie. Als ich vor 41 Jahren meine Firma gründete, war ich Kunde einer großen deutschen Bank und hatte mit ihr von Beginn an Schwierigkeiten. Das Gründungsdarlehen – das waren gerade mal <strong>12</strong>.000 DM – kam mit sechsmonatiger Verspätung. In dieser Phase wusste ich, dass ich mich nach einer Alternative umschauen musste, und fand sie in der Berliner Volksbank. Ich weiß noch, wie mich der Kundenbetreuer beim ersten Gespräch fragte, wie viel Geld ich benötige. Aber ich brauchte gar kein Geld, nur die Gewissheit, dass ich im Fall der Fälle genau das bekomme. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich das überprüfen musste. Es hat funktioniert! Kunden der Berliner Volksbank sind wir noch immer. Christian Engelhardt: Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir unser Tagesgeschäft selbst finanzieren können. Aber wichtig ist mir genau das: Wenn ich in eine finanziell angespannte Situation komme, habe ich einen zuverlässigen Partner an meiner Seite, der mir hilft. Das ist ein gutes Gefühl. Sie sind sportbegeistert und geben das auch weiter. Zwei Meister ihres Faches: Christian Engelhardt (l.) und Klaus-Peter Engelhardt schen, Vergolden oder Patinieren. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit erfahrenen Spandauer und Charlottenburger Malermeistern in der Ateliergemeinschaft „Arbeitskreis Werkkunst Zitadelle“ zusammen. Gemeinsam vermitteln wir den Auszubildenden diese alten Maltechniken und schulen Kollegen. In der Zitadelle ist das Atelier, in dem die Aus- und Weiterbildungen stattfinden. Diese Handwerker-Vereinigung ist berlinweit einmalig. Haben Sie einen stabilen Kundenstamm? Christian Engelhardt: Ja, und gerade die Stammkunden wissen, dass bei uns verlässliche Fachleute ans Werk gehen, die ihr Handwerk beherrschen. Unsere Kunden sind private Haushalte, Hausverwaltungen, Wohnungsbaugesellschaften sowie ausgewählte Industriebetriebe. Gibt es auch mit so viel Erfahrung noch immer Arbeiten, die Sie herausfordern? Christian Engelhardt: Selbstverständlich, schließlich ist für Handwerker meist jeder Tag anders. Wenn man Arbeiten hat, bei denen man nicht weiterkommt, muss man einen kennen, der es weiß. Ich habe da gute Karten, denn mein Vater, der ja den Titel „Ehrenmeister“ trägt, hilft in Foto: Harald Almonat den meisten Fällen weiter. Er wird auch von Kollegen um Rat gefragt. Die Zusammenarbeit unter uns Handwerkern ist – meistens jedenfalls – sehr vertrauensvoll und verlässlich. Erfahrungsaustausch ist Gold wert. Vertrauensvoll und verlässlich sind Eigenschaften, die auch die Beziehungen zur Bank beschreiben sollten. Christian Engelhardt: Ich bin fußballbegeistert und gehe seit meinem 7. Lebensjahr zu Hertha. So weiß ich, dass man den Nachwuchs fördern muss. Ich unterstütze aktiv die Jugendarbeit des Fußballvereins SSC Teutonia 1899 e. V. hier in Spandau. Gerade bekamen die D1-Kinder eine neue Trainingsausstattung. Sport ist wichtig für eine sinnvolle Freizeitgestaltung und hilft, wichtige Charaktereigenschaften wie Leistungsbereitschaft und Verlässlichkeit auszubilden. Ihr Handwerksbetrieb ist ein Familienunternehmen, das zwei Generationen prägen. Steht schon eine Dritte in den Startlöchern? Christian Engelhardt: Ja, und ich hoffe sehr, dass es ein Familienbetrieb bleibt. Die Signale dafür stehen auf Grün, denn mein Sohn Leon ist im zweiten Lehrjahr zur Ausbildung als Maler und Lackierer und Tochter Sabrina lernt Kauffrau für Büromanagement. Beide lernen hier im Unternehmen. Übrigens hat sich Leon genauso eigenständig für den Beruf entschieden wie ich. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man vom Handwerk gut leben kann. von Brigitte Menge Engelhardt & Sohn GmbH & Co. Malermeister KG Geschäftsführer: Christian Engelhardt Seeburger Str. 15, 13581 Berlin Tel.: 030 / 332 55 96 www.engelhardt-und-sohn.de
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