Sportclub Aktuell - Ausgabe Dezember 2017

6 SPORTPANORAMA
Namen & Nachrichten
Walter Seibstock – die Symbolfigur des SCM
Erinnerungen an den langjährigen SCM-Präsidenten zum 10. Todestag
So sah man ihn selten: Walter Seibstock
beim Bogenschießen
Bereits 10 Jahre sind seit dem Ableben
des langjährigen SCM-Präsidenten Walter
Seibstock vergangen. Durch seinen
unermüdlichen Einsatz, seiner korrekten
Arbeitsweise und vor allem durch
sein Gespür für die Anliegen der Vereinsmitglieder,
führte Walter Seibstock
den größten Sportverein dorthin, wo er
seit einigen Jahren steht. Der Bruder des
ehemaligen Präsidenten, Helmuth Seibstock,
nahm sich die Zeit für ein kurzes
Gespräch, um über vergangene Zeiten zu
sprechen.
SCM AKTUELL: Der Sport war bereits
in jungen Jahren eine Leidenschaft von
Walter Seibstock, jedoch wie kam er
zum Sportclub Meran und welches waren
seine anfänglichen Ziele?
Helmuth Seibstock: „Der Sport wurde
Walter bereits in die Wiege gelegt und
die Leidenschaft wurde vom Vater Albrecht
auf die Kinder übertragen. Vater
Albrecht war bereits in den 20er Jahren
Skipionier und brachte diese Begeisterung
auch innerhalb der Familie zum
Ausdruck. Walter war das Erstgeborene
von drei Kindern und wurde bereits früh
mit dieser Leidenschaft und Begeisterung
„infiziert“. Bereits 1939 erlangte er das
Deutsche Sportabzeichen und war auch
nicht den Mannschaftssportarten (vor
allem Handball) abgeneigt. Nach seiner
Verwundung an der Ostfront mit anschließendem
Heimaturlaub war er im
Martelltal stationiert. 1948 erfolgte die
Neueröffnung des Delikatessengeschäfts
und 1955 die Wahl zum Sektionsleiter
Ski Alpin. Gerade die Weiterentwicklung
und Förderung der Jugend war sein großes
Anliegen, welches er auch nach der
Wahl zum Präsidenten des SCM im Jahre
1970 weiterverfolgte.“
Welches war Walters große Herausforderung
in seiner Funktion als SCM-
Präsident?
Zuerst möchte ich hier auf die großartige
Leistung der Neugründer des SCM
nach dem zweiten Weltkrieg hinweisen,
ohne die es den Sportclub, wie er heute
dasteht, nicht geben würde.
Bei den Herausforderungen muss ich
wohl zwei nennen und zwar zum einen
den Kauf des neuen Hauptsitzes des
Sportclubs und zum anderen die Kanu
Weltmeisterschaften, die 1971 und 1983
auf der Passer stattfanden. Für die Ausrichtung
dieser Veranstaltungen erhielt
Walter sogar die Auszeichnung „Commendatore
della Repubblica“. Das neue
Vereinsheim lag ihm jedoch sehr am Herzen,
da dort alle Sektionen ihren Platz
finden sollten und die Mitarbeiter einen
neuen Arbeitsplatz erhielten. Dies war
ein weiterer wichtiger Schritt der Weiterentwicklung
für den Sportclub Meran.
Welcher Leidenschaft abseits des Sports
ging Walter Seibstock noch nach?
Wie viele bereits wissen, hatte Walter eine
Begabung fürs Malen und die verschiedenen
Farbkompositionen. Damit angefangen
hat er Ende der 60er Jahre. Oftmals
trieb es ihn in die Natur, im Gepäck seine
Malutensilien und eine Jause. Dort verbrachte
er viele Stunden und widmete
sich ganz der Malerei, die bis zum Schluss
eine große Leidenschaft blieb.
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