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THimotion Nr. 6, 2017

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Maschinenbau<br />

Maschinenbau<br />

Urbane Mobilität<br />

neu gedacht<br />

THI-Studierende haben ein<br />

individualisierbares Gefährt für den<br />

Stadtverkehr der Zukunft entwickelt.<br />

Interaktive Abschlusspräsentation vor Fachpublikum<br />

Wie bewegt man sich im Stadtverkehr der Zukunft fort?<br />

Studierende von Prof. Dr. Max Ruppert, Professor an der<br />

Fakultät Maschinenbau, haben ein individualisierbares<br />

Gefährt konzipiert, das sich autonom durch die Stadt bewegt<br />

und sich den Wünschen jedes einzelnen Fahrgastes anpasst. Für<br />

ihre Entwicklung wandten die Studierenden die bekannte Design<br />

Thinking Methode an – ein iterativer Kreativprozess, an dessen Ende<br />

ein Demonstrator und dessen Verfeinerung steht.<br />

Das Gefährt, das die Studierenden in diesem Kreativprozess<br />

entwickelten, besteht aus einer Fahrgastzelle, die einzeln und<br />

autonom durch den Stadtverkehr steuert, sich bei Bedarf aber auch<br />

an andere identische Fahrgastzellen koppeln kann. Ähnlich wie Taxis<br />

lässt sich eine Fahrgastzelle rufen, um im urbanen Verkehr bequem<br />

von A nach B zu kommen.<br />

Der Unterschied zu einem Taxi besteht jedoch darin, dass ein<br />

festgelegter Bereich im Inneren der Fahrgastzelle entsprechend der<br />

Wünsche jedes einzelnen Passagiers individualisierbar ist. Mag eine<br />

Person beispielsweise bei der Fahrt gerne etwas trinken, steht<br />

beim Einsteigen eine Minibar mit den Lieblingsgetränken bereit.<br />

Erwartet die Person Post, kommt die Fahrgastzelle mit einem<br />

integrierten Postfach, im dem bereits die erwarteten Briefe oder<br />

Päckchen liegen. Legt eine Person viel Wert auf Home-Entertainment,<br />

ist die Fahrgastzelle ausgestattet mit ihren favorisierten<br />

Unterhaltungsmöglichkeiten.<br />

Sobald der Passagier ausgestiegen ist, bewegt sich die<br />

Fahrgastzelle zu einer Zentrale und wird dort für den nächsten Gast<br />

umgerüstet. Damit dies schnell vonstattengeht, haben die Plugins<br />

eine fest definierte Größe, so dass sie jeweils passgenau eingesetzt<br />

werden können. Aus den Vorlieben der einzelnen Fahrgäste lernen<br />

die Gefährte schnell, welche Plugins wahrscheinlich angefordert<br />

werden und zu welcher Uhrzeit der Fahrgast tendenziell von A nach B<br />

gelangen möchte. So können sie sich bereits kurz vor der erwarteten<br />

Zeit in der Nähe des Fahrgastes aufhalten, für diesen entfällt also die<br />

Wartezeit auf ein Gefährt.<br />

Dass dieses individualisierbare Sharing-Modell auch ein<br />

interessantes Geschäftsmodell für werbetreibende Unternehmen sein<br />

kann, haben die Studierenden ebenfalls berücksichtigt. Von möglichen<br />

Werbeflächen bis hin zu Produkten in der Fahrgastzelle, die der<br />

Kunde nur bei Benutzung bezahlt, sind die Möglichkeiten vielseitig.<br />

Am Ende ihres Projekts stellten die Studierenden ihr Modell<br />

einer großen Runde aus Fachexperten vor, die begeistert mit ihnen<br />

über die Entwicklung diskutierten und ihnen spontan Praktika,<br />

Abschlussarbeiten und Einstiegsjobs anboten.<br />

Die Studierenden beim Entwickeln des<br />

Demonstrators ihrer Fahrgastzelle<br />

Fotos: THI<br />

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