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Nr. 01 | 2018 www.sachwert-magazin.de<br />
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Inhalt<br />
6<br />
Bilder: Thieme privat, Brückner privat<br />
12<br />
Michael Brückner: Papiergeldsystem in<br />
Gefahr, Sachwerte sind die Alternative<br />
Heiko Thieme: DAX und Dow Jones:<br />
Kursziel 50.000 Punkte!<br />
Inhalt 01/2018<br />
5 Editorial Editorial von Thomas Schwarzer<br />
Geldpolitik<br />
6 Michael Brückner:<br />
Die besten Sachwertstrategien<br />
12 Heiko Thieme: DAX 50.000 Punkte<br />
Leser-Strategie<br />
15 Trau, schau wem!<br />
Edelmetalle<br />
16 Andreas Kroll: Die Rohstoffrallye kommt<br />
18 Anleitung: So baue ich mein<br />
physisches Edelmetalldepot<br />
20 Max Otte: Aktien und Edelmetalle<br />
bleiben erste Wahl<br />
Wissen<br />
22 Bitcoin: No risk, no fun!<br />
26 Hennings: Investieren statt konsumieren<br />
Interview<br />
28 Jim Rogers: Wer zuletzt lacht<br />
Immobilien<br />
32 Gerald Hörhan: Immobilienkarriere<br />
36 Helge Ziegler: Maklervertrag<br />
Impressum<br />
Sachwert Magazin ISSN 2197-1587<br />
Redaktion<br />
Waffensener Dorfstraße 54, 27356 Rotenburg<br />
Tel: (0 42 68) 9 53 04-91, Fax: 9 53 04-92<br />
E-Mail: redaktion@sachwert-magazin.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Thomas Schwarzer<br />
Redakteurin und Satz Martina Schäfer<br />
Expertenbeirat Thomas Hennings<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Verlag Backhaus Verlag<br />
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus<br />
Bremer Straße 24, D-31608 Marklohe<br />
Waffensener Dorfstraße 54, 27356 Rotenburg<br />
Telefon (0 42 68) 9 53 04-91<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Druck<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG<br />
Oskar-Schulze-Straße 12<br />
28832 Achim<br />
Telefon: (04 21) 4 38 71-0<br />
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SACHWERT MAGAZIN 1/2018 3
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Editorial<br />
Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem<br />
inneren Wert zurück. Null.<br />
Voltaire, 1694 - 1778<br />
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
Thomas Schwarzer,<br />
Chefredakteur<br />
die Deutsche Bank warnt vor dem Ende des Papiergeld-Systems. Das geht aus<br />
Dokumenten der Bank hervor, von denen kaum jemand Notiz genommen hat.<br />
Das System werde schon bald den ultimativen Test erleben und funktioniere<br />
nur, weil es sich in einer historischen Ausnahmesituation befinde, so die Experten.<br />
Für mich sind das alarmierende Nachrichten, aus denen ich wichtige<br />
Rückschlüsse ziehe. Kryptowährungen könnten als Alternative zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnen. Und Sachwerte werden in den nächsten Jahren noch<br />
stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn schwindet das Vertrauen in das System<br />
und steigt die Angst vor Verlusten, werden Sachwerte als Geldanlage immer<br />
interessanter.<br />
Wir haben uns deshalb mit dem Sachwert-Experten Michael Brückner unterhalten.<br />
Im Interview erzählt der Buchautor von den spannendsten und exotischsten<br />
Sachwerten und welchen Sachwertstrategien derzeit sinnvoll sind.<br />
Neben Gold und Immobilien zählen Aktien zu den beliebtesten Sachwerten<br />
überhaupt. Wer sein Geld in den vergangenen Jahren an den Börsen investiert<br />
hat, konnte eine Menge Geld verdienen. Mittlerweile befinden sich die Märkte<br />
in einer der längsten Aufwärtsphasen der Geschichte. Ob die Rallye in 2018<br />
weitergeht oder der Bullenmarkt ausläuft, verrät ab Seite 12 der Börsen-Guru<br />
und Fondsmanager Heiko Thieme.<br />
Bild: Privat<br />
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Sachwert<br />
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wertloses Papier investiert haben, sondern in<br />
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Erbschafts- und Schenkungssteuerlösungen<br />
Vermögenstransfer in die nächste Generation<br />
Internationale Stiftungskonzepte<br />
Ab Seite 28 befassen wir uns mit den Rohstoffmärkten. Der Markt hat im Sommer<br />
gedreht und vieles spricht für den Beginn einer langjährigen Hausse, sagt<br />
der Finanzmarktanalyst Andreas Kroll. Außerdem verrät der Experte, wie Sie als<br />
Anleger davon profitieren können.<br />
Und last but least erklären wir Ihnen in dieser Ausgabe, wie Sie sich Ihr eigenes<br />
Edelmetalldepot aufbauen. Denn einen Teil seines Geldes in physische Edelmetalle<br />
zu investieren, kann sich in diesen spannenden Zeiten durchaus lohnen.<br />
Ich wünsche Ihnen spannende Erkenntnisse und viel Spaß beim Lesen.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Thomas Schwarzer,<br />
Chefredakteur<br />
Rockwinkeler Landtraße 5<br />
28357 Bremen<br />
Telefon (0421) 36 49 75 22<br />
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SACHWERT MAGAZIN 1/2018 5
Geldpolitik<br />
Papiergeldsystem in Gefahr<br />
Nachfrage nach Sachwerten wird steigen.<br />
Das sind die besten Strategien!<br />
Wer in den letzten Jahren öffentlich<br />
Zweifel an der Zukunftsfähigkeit unseres<br />
Geldsystems geäußert oder gar den Zusammenbruch<br />
vorhergesagt hat, wurde<br />
als Weltuntergangsprophet oder Schwarzmaler<br />
bezeichnet. Jetzt schlägt ausgerechnet<br />
eine der renommiertesten Banken der<br />
Welt Alarm. Die Deutsche Bank warnt offiziell<br />
vor dem Ende des Papiergeldes.<br />
Die Welt müsse sich nach einer Alternative<br />
umschauen. Das schreiben die Banker in<br />
einem Zukunftspapier, das von Volkswirten<br />
der Deutschen Bank verfasst wurde<br />
und nur am Rande einer Asienreise an die<br />
Öffentlichkeit kam. Das Papiergeldsystem<br />
werde bereits in der kommenden Dekade<br />
den ultimativen Test erleben und funktioniere<br />
derzeit nur, weil es sich in einer<br />
historischen Ausnahmesituation befinde.<br />
Nur der Globalisierung und dem industriellen<br />
Aufstieg Chinas sei es zu verdanken,<br />
dass es seit Langem keine Inflation gibt.<br />
Denn das habe jeglichen Preisdruck vermieden.<br />
Dadurch hätten Notenbanken<br />
und Regierungen immer wieder genügend<br />
Spielraum gehabt um die Welt mit<br />
billigem Geld zu fluten.<br />
Diese Ausnahmesituation und der China-<br />
Effekt könnten aber bald auslaufen. Dann<br />
würde es zu einer Inflation<br />
kommen, die zwangsläufig<br />
eigentlich zu steigenden<br />
Zinsen führen<br />
müsse. Steigende Zinsen<br />
seien aber unrealistisch<br />
angesichts der enormen<br />
Verschuldung. Die Inflationsspirale<br />
würde sich<br />
schneller drehen und das<br />
System dadurch immer<br />
instabiler. Letztendlich<br />
würde das Vertrauen in die Währungen<br />
fallen und das könnte zu einem Ende des<br />
Fiat-Geldes führen.<br />
„Es werde etwas wert“<br />
Das Fiat-Geld, oder auch Papiergeld, gibt<br />
es seit 1971. Zuvor waren die meisten<br />
Währungen durch Gold gedeckt. Es gab<br />
ein festes Umtauschverhältnis. Der Begriff<br />
Fiat-Geld ist abgeleitet aus dem lateinischen<br />
und bedeutet „es werde“. Dieses<br />
Papiergeld werde früher oder später in<br />
sich zusammenfallen, weil es durch nichts<br />
gedeckt sei, prophezeien seit geraumer<br />
Zeit zahlreiche Experten.<br />
Was kann passieren?<br />
Aus dem Zukunftspapier der Deutschen<br />
Bank lassen sich drei wichtige Rückschlüsse<br />
ziehen:<br />
1. Kryptowährungen könnten immer mehr<br />
an Bedeutung gewinnen. Und tatsächlich<br />
unser bestehendes Papiergeld-System irgendwann<br />
ablösen.<br />
2. Die Notenbanken werden über einen<br />
langen Zeitraum eine deutlich höhere Inflation<br />
tolerieren. Aufgrund der immensen<br />
Verschuldung können die Zinsen nicht<br />
nachhaltig angehoben.<br />
3. Sachwerte werden<br />
noch stärker in den<br />
Mittelpunkt rücken.<br />
In Zeiten steigender<br />
Inflation, zunehmender<br />
Unsicherheit<br />
und staatlichen Zugriffen<br />
wird die Nachfrage<br />
und die Flucht in Sachwerte tendenziell<br />
weiter zunehmen.<br />
Deshalb haben wir uns mit dem Sachwertexperten<br />
und Buchautor Michael Brückner<br />
unterhalten:<br />
Investieren Sie nur<br />
in Sachwerte, die<br />
Sie verstehen.<br />
Herr Brückner, zum besseren Verständnis,<br />
kurz zusammengefasst, was<br />
sind überhaupt Sachwerte?<br />
Sachwerte werden mitunter auch zutreffender<br />
als reale Werte bezeichnet. Es sind<br />
tatsächliche Werte, die unabhängig sind<br />
von der Geldwertentwicklung. Wer in<br />
Sachwerte investiert, setzt in erster Linie<br />
auf den Wertzuwachs des betreffenden<br />
Gegenstands. Ich persönlich unterscheide<br />
zwischen den klassischen Sachwerten und<br />
den „Sweatheart-Investments“. Die klassischen<br />
Sachwerte sind Aktien, Immobilien<br />
und Edelmetalle, also Gold, Silber sowie<br />
Platin und Palladium. Gold und Aktien<br />
sollte eigentlich jeder im Portfolio haben,<br />
bzw. er sollte nach Möglichkeit in den<br />
eigenen vier Wänden wohnen, sofern er<br />
nicht beruflich sehr flexibel bleiben muss.<br />
Wenn es für das eigene Objekt nicht<br />
reicht, bleiben Offene Immobilienfonds<br />
als Alternative. Gold hat sich noch immer<br />
als eine gute Absicherung des Vermögens-Portfolios<br />
erwiesen. Bei der längerfristigen<br />
Anlage kommt man – zumal bei<br />
dem derzeitigen Zinsniveau – an Aktien<br />
oder Aktienfonds nicht vorbei. Und Immobilien<br />
werden nicht von ungefähr als<br />
„Betongold“ bezeichnet. Allerdings würde<br />
ich in jedem Fall den Schwerpunkt auf<br />
die selbstgenutzte Immobilie legen.<br />
Welche Sachwerte sind derzeit für Sie<br />
am spannendsten?<br />
In vielen Bereichen sind leider Preisblasen<br />
entstanden. Da braucht man sich nur die<br />
Entwicklung der Immobilienpreise anzuschauen.<br />
Manche sagen, von einer flächendeckenden<br />
Immobilienblase könne in<br />
Deutschland keine Rede sein. Richtig, es<br />
gibt auch Regionen, in denen sich Fuchs<br />
und Hase „Gute Nacht“ sagen. Dort bekommt<br />
man noch<br />
günstige Objekte,<br />
einfach, weil die<br />
Nachfrage gering<br />
ist. Aber in den<br />
Groß- und Mittelstädten<br />
haben wir<br />
es unübersehbar<br />
mit einer Preisblase zu tun – hervorgerufen<br />
durch die Geldschwemme der Notenbanken.<br />
Ich selbst bin, was viele wissen,<br />
seit Jahren begeisterter Uhrensammler.<br />
Aber auch dort sind die Preise extrem gestiegen.<br />
Aber zurück zu Ihrer Frage: Welche Sachwerte<br />
sind spannend? Zum einen Gold<br />
und Silber, weil diese Edelmetalle noch<br />
immer relativ preisgünstig sind und ich im<br />
Jahr 2018 mit einem moderaten bis deutlichen<br />
Anstieg des Gold- und Silberpreises<br />
rechne. Spannend bei einer langfristigen<br />
Anlageperspektive erscheinen mir Diamanten,<br />
allerdings nur erstklassige Steine<br />
ab mindestens einem Karat. Das ist dann<br />
schon eine Alternative für Anleger mit höherem<br />
Vermögen. Und trotz der gerade<br />
erwähnten Preisblase halte ich das Thema<br />
Uhren, vor allem Vintage-Uhren, für<br />
spannend. Zur Geldanlage geeignet sind<br />
vor allem Armbanduhren – Taschenuhren<br />
weniger, sieht man von seltenen Stücken<br />
aus Glashütte einmal ab. Das langfristig<br />
beste Wertsteigerungspotenzial weisen<br />
die Marken Patek Philippe und Rolex auf.<br />
Allerdings sind gerade bei Patek Philippe<br />
die Einstiegspreise schon sehr hoch.<br />
Gibt es außergewöhnliche Sachwerte<br />
von denen man auf jeden Fall die Finger<br />
lassen sollte?<br />
Alle Sachwerte, von denen man keine<br />
Bilder: Brückner, FBV<br />
6<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Immobilien<br />
Geldpolitik<br />
Ahnung hat. Ich verstehe nichts von Oldtimern,<br />
also würde ich kein Geld in alte<br />
Fahrzeuge investieren, obwohl vielleicht<br />
die Renditeaussichten recht gut sind. Der<br />
Kunstmarkt ist ebenfalls nur etwas für<br />
Kenner – und nach meiner Wahrnehmung<br />
total überhitzt. Für „Salvator Mundi“ von<br />
Leonardo da Vinci über 450 Millionen Dollar<br />
zu zahlen, das ist schon verrückt und<br />
hat nichts mehr mit einer durchdachten<br />
Geldanlage zu tun. Im Bietergefecht einer<br />
Auktion kann so etwas passieren, wenn<br />
man es mit Sammlern zu tun hat, die über<br />
aberwitzige Vermögen verfügen. Mich<br />
erinnert das an eine Feststellung des österreichischen<br />
Kabarettisten Karl Farkas:<br />
„Beim Denken ans Vermögen leidet oft<br />
das Denkvermögen“.<br />
Was sind die Chancen/ Vorteile einer<br />
Investition in Sachwerte?<br />
Sachwerte sind inflationsgeschützt und<br />
weitgehend unabhängig von der Geldpolitik.<br />
Papier-Geld - auch Fiat-Money genannt<br />
- verliert immer mehr an Vertrauen.<br />
Die Menschen suchen nach Alternativen<br />
und investieren in Sachwerte oder auch<br />
in Bitcoins. Wobei Bitcoins natürlich keine<br />
Sachwerte sind, sondern, aus meiner<br />
Sicht, ein hochspekulatives Produkt. Kurzum:<br />
Sachwerte besitzen einen „inneren<br />
Wert“ und eignen sich zur Depotabsicherung.<br />
Daneben kann man sich an vielen<br />
Sachwerten auch erfreuen. Wenn sich der<br />
Investmentgedanke und Sammelleidenschaft<br />
treffen, dann entsteht daraus eine<br />
emotionale Rendite. Und die ist garantiert<br />
steuerfrei.<br />
Wo liegen die Risiken?<br />
Wenn man für sein Erspartes keine Zinsen<br />
mehr bekommt und eventuell sogar<br />
Strafzinsen zahlen muss, dann strömt das<br />
Geld verstärkt in Sachwerte. Die Menschen<br />
kaufen zum Beispiel Immobilien,<br />
Kunst, Uhren oder Oldtimer.<br />
Mit dem Ergebnis, dass die<br />
Preise für diese Sachwerte signifikant<br />
steigen. Mitunter<br />
können die von mir bereits<br />
erwähnten Preisblasen<br />
entstehen, wie wir<br />
sie teilweise auf den<br />
Immobilienmärkten<br />
erleben. Wer dann<br />
noch falsch finanziert<br />
- also die niedrigen<br />
Zinsen nicht<br />
für eine höhere<br />
Tilgungsrate nutzt<br />
- sitzt auf einem<br />
Pulverfass. Beim<br />
Bitcoins sind aus<br />
meiner Sicht ein<br />
hochspekulatives<br />
Produkt.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 7
Geldpolitik<br />
Goldpreis erlebten wir in den vergangenen<br />
Jahren wirklich dreiste Manipulationen.<br />
Gold sollte den Anlegern madig gemacht<br />
werden. Das ist - zum Glück - nicht<br />
gelungen. Trotzdem hat mancher Anleger<br />
doch deutliche Verluste hinnehmen<br />
müssen. Und was die von mir erwähnten<br />
„Sweathearts“ angeht, so muss man<br />
sich darüber im Klaren sein, dass man<br />
es zum Großteil mit<br />
Liebhaberpreisen zu<br />
tun hat. Über 80 Prozent<br />
der Luxusuhren<br />
weisen zum Beispiel<br />
kein Wertsteigerungspotenzial<br />
auf, nicht<br />
einmal Werterhalt.<br />
Bleiben rund 20 Prozent,<br />
die Renditechancen<br />
bergen. Welche<br />
Uhren das sein werden,<br />
wissen wir heute<br />
nicht. Die wirklich teuren Vintage-Uhren<br />
von heute waren früher teilweise ausgesprochene<br />
Ladenhüter.<br />
Was ist der exotischste Sachwert der<br />
Ihnen jemals unter die Augen gekommen<br />
ist?<br />
Also ich finde Sportschuhe oder Koi-Karpfen<br />
schon ziemlich schräg. Ich kenne<br />
jemanden, der in Eierbecher investiert.<br />
Aber das hat etwas mit Leidenschaft zu<br />
tun. Der Investmentgedanke hat da meist<br />
nur eine Alibi-Funktion. Eine Kollegin<br />
fragte mich einmal, ob Designer-Schuhe<br />
ein lohnendes Investment seien. Natürlich<br />
kamen in dem einen oder anderen Auktionshaus<br />
auch schon einmal Luxus-Treter<br />
unter den Hammer. Aber das sind extreme<br />
Ausnahmen. Außerdem musste ich<br />
die Kollegin mit dem Schuhtick ohnehin<br />
enttäuschen. Denn wer Designer-Schuhe<br />
als Investment ansieht, darf sie niemals<br />
tragen - nur anschauen. Auch in diesem<br />
Fall sollte das Investment-Argument<br />
wahrscheinlich nur das schlechte Gewissen<br />
beruhigen, wenn die Dame wieder<br />
einmal ein Vermögen<br />
in edlen Schuh-Boutiquen<br />
ausgab.<br />
Lohnt es sich<br />
für Sachw<br />
e r t e<br />
einen<br />
Kredit aufzunehmen, sich also zu verschulden?<br />
Nein, niemals. Es gibt nur eine Ausnahme:<br />
Immobilien. Generell bin ich in dieser<br />
Hinsicht etwas konservativ: Die besten<br />
Schulden sind die, die man nicht hat. Man<br />
sollte auch nicht den Märchen glauben,<br />
wonach ein Währungscrash für Schuldner<br />
Vorteile berge, weil man sich billig<br />
entschulden könne. Das ist Unsinn. Ein<br />
Beispiel: Nach der<br />
Währungsreform<br />
des Jahres 1948<br />
bekam man für 100<br />
Reichsmark 6,50<br />
neue DM. Wer also<br />
10.000 Reichsmark<br />
Die Faustformel<br />
für »Sweetheart«-<br />
Investments:<br />
Erst interessieren,<br />
dann informieren,<br />
dann investieren.<br />
angespart hatte,<br />
erhielt 650 DM.<br />
Allerdings wurden<br />
Hypotheken und<br />
andere Verbindlichkeiten<br />
im Verhältbis<br />
100 zu 10 umgestellt. Im Klartext: Für<br />
10.000 Reichsmark musste man 1.000<br />
DM tilgen. Die Schulden sind danach also<br />
beträchtlich gestiegen.<br />
Wie wichtig ist es auch bei Sachwerten<br />
sein Geld zu streuen?<br />
Bei den Klassikern unter den Sachwerten<br />
ist dies sicher empfehlenswert: Gold, Aktien,<br />
vielleicht eine selbstgenutzte Immobilie.<br />
Bei den „Sweathearts“ sollte man<br />
nur in das investieren, was man versteht<br />
und was einem Spaß macht. Es wäre zum<br />
Beispiel unsinnig, würde ein Sachwert-Investor<br />
statt einem weiteren Barren<br />
Gold eine teure Uhr aus der Schweiz<br />
oder Glashütte kaufen, obwohl er<br />
von wertvollen Zeitmessern keine<br />
Ahnung hat und die Zeit ohnehin<br />
von seinem Smartphone abliest.<br />
Wie kann eine sinnvolle Sachwertstrategie<br />
aussehen für den<br />
Durchschnittsanleger der rund<br />
20.000 € zur Verfügung hat?<br />
Ich würde die Hälfte klassisch<br />
und die andere Hälfte nach<br />
meinen persönlichen Vorlieben<br />
anlegen. Wobei ich jetzt unterstelle, dass<br />
der Betreffende anderweitig über Rücklagen<br />
verfügt, und diese 20.000 Euro<br />
wirklich nur für Sachwert-Investments<br />
gedacht sind. Also für etwa 10.000 Euro<br />
Goldmünzen oder –barren kaufen. Das<br />
wäre der Klassiker. Mit den anderen<br />
10.000 Euro investiert man in einen Sachwert<br />
mit hoher emotionaler Rendite. Das<br />
kann der Einstieg in eine Sammlung von<br />
Single Malt Whiskys sein, oder aber eine<br />
feine Uhr aus Glashütte oder der Schweiz,<br />
oder vielleicht Meissner Porzellan. Wichtig<br />
ist nur, dass man Spaß an diesem Objekt<br />
hat und sich einigermaßen auskennt.<br />
Um Oldtimer oder Edelsteine zu kaufen,<br />
braucht man schon mehr Geld. Wer für<br />
solche Investments nichts übrig hat, der<br />
sollte ausschließlich auf die Klassiker setzen<br />
– also zum Beispiel 10.000 Euro in<br />
Gold investieren und für 10.000 Euro Anteile<br />
an einem guten offenen Immobilienfonds<br />
kaufen.<br />
Gibt es eine sinnvolle<br />
Strategie<br />
für den kleineren<br />
Geldbeutel?<br />
Da stellt sich wieder<br />
die Frage: Klassiker<br />
oder „Sweathearts“?<br />
Wer Gold<br />
kaufen möchte,<br />
kann sich über einen<br />
längeren Zeitraum<br />
zum Beispiel<br />
jeweils kleinere<br />
Münzen, zum Beispiel ½-Unze-Münzen,<br />
zulegen. Oder man setzt auf Silbermünzen,<br />
das ist noch günstiger. Und mittelbis<br />
langfristig hat Silber aus meiner Sicht<br />
durchaus Potenzial. Wer „Sweathearts“<br />
bevorzugt, der spart und baut sich über<br />
Jahre hinweg eine kleine Sammlung von<br />
Objekten auf, die ihn interessieren. Das<br />
macht Spaß – und am Ende kann man<br />
sich über eine ansehnliche Kollektion<br />
freuen.<br />
.<br />
Welches Portfolio sollte sich der Vermögende<br />
in Ihren Augen zusammenstellen?<br />
Für Vermögende kommen<br />
grundsätzlich alle<br />
erwähnten Sachwerte in<br />
Betracht. Ich würde allerdings<br />
einen Teil des Vermögens<br />
– etwa 10 Prozent<br />
- auch in hochwertige Diamanten<br />
investieren. Dabei<br />
ist natürlich darauf zu achten,<br />
bei einem wirklich seriösen<br />
Händler und zu fairen<br />
Preisen zu kaufen. Man sollte<br />
sich unbedingt vorher intensiv<br />
mit der Materie beschäftigen,<br />
denn ein Diamanten-Investment ist zwar<br />
faszinierend, gleichzeitig aber das wohl<br />
schwierigste Sachwert-Segment.<br />
Was können Sie als Fazit unseren Lesern<br />
mit auf den Weg geben?<br />
Die 3-I-Formel: Erst interessieren, dann informieren<br />
und dann erst investieren. Das<br />
gilt zwar für alle Formen der Geldanlage, in<br />
ganz besonderer Weise aber für Sachwerte.<br />
Herr Brückner, ganz herzlichen Dank<br />
für das Gespräch!<br />
Bilder: Pixabay/Stevebidmead, FBV<br />
8<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Anzeige Investment<br />
Vehikel des Welthandels<br />
Im Container reisen Kaffee für Berlin, Spielzeug für<br />
Köln und neue Smartphones für Hamburg<br />
Jürgen Kestler<br />
Niederlassungsleiter Süd<br />
Solvium Capital<br />
Das Leben ist schön und unser täglich<br />
erlebter und meist auch sehr erschwinglicher<br />
Luxus gehört dazu. Lange vorbei<br />
sind die Zeiten, in denen der Kaffee nur<br />
sonntags aus dem Schrank geholt wurde<br />
und Kinder wie Erwachsene sich nur zu<br />
Weihnachten oder an Geburtstagen über<br />
neue Spielzeuge freuen durften. Und wie<br />
kommen heute Kaffee, Spielzeug und<br />
Technik nach Berlin, Köln oder Hamburg?<br />
In Containern, transportiert von Containerschiffen<br />
auf den sieben Weltmeeren.<br />
Container sind quaderförmige Metallbehälter<br />
mit den (gerundeten) Maßen<br />
12,2 m x 2,4 m x 2,6 m. Überdies sind die<br />
Kisten vieles in einem. Insbesondere: das<br />
seit Mitte der 1960er Jahre unverzichtbare<br />
Vehikel der globalen Exportwirtschaft und<br />
Logistikbranche sowie mit die wichtigste<br />
Ursache für das Wirtschaftswachstum<br />
und auch den erschwinglichen Luxus<br />
des täglichen Lebens in Deutschland und<br />
vielen anderen Ländern der Erde. Nicht<br />
zuletzt sind Container ein attraktives Investment<br />
für private und auch institutionelle<br />
Anleger. Ein Sachwert quasi zum<br />
Anfassen, mit kalkulierbaren Erträgen,<br />
die seit Jahren deutlich höher sind als<br />
jene etwa von Zinsanlagen bei Banken<br />
oder Anleihen staatlicher Schuldner erstklassiger<br />
Bonität.<br />
Zu den führenden Anbietern von Container-Investments<br />
gehört die Hamburger<br />
Solvium Capital GmbH. Investoren erwerben<br />
für einen überschaubaren Zeitraum<br />
von maximal 3 Jahren Standardcontainer.<br />
Dafür erhalten sie monatliche<br />
Mieteinnahmen sowie ein Rücknahmeversprechen<br />
für die den Container am Ende<br />
der Vertragslaufzeit zu einem festen Preis.<br />
Daraus ergibt sich eine jährliche IRR-Rendite<br />
von rund 4,50 %. Ein angesichts des<br />
derzeitigen Umfelds an den weltweiten<br />
Geld- und Kapitalmärkten sowohl relativ<br />
als auch absolut betrachtet äußerst attraktiver<br />
Wert.<br />
Genau deshalb sind Container-Investments<br />
eines starken Anbieters mit lupenreiner<br />
Leistungsbilanz wie Solvium Capital<br />
ein erstklassiger Baustein grundsätzlich<br />
jeder mittel- und längerfristig ausgerichteten<br />
Vermögensstrategie. Mit beinahe<br />
dramatisch höheren Erträgen als auf Sparbüchern,<br />
Tages- und Festgeldkonten sowie<br />
bei Anleihen. Und ohne die von den<br />
Aktienmärkten bekannten Volatilitäten<br />
und Korrekturrisiken mit spürbaren Kursverlusten,<br />
für die es gerade jetzt wieder<br />
unübersehbare Signale gibt.<br />
Ob Kaffee aus Kolumbien, Spielwaren<br />
aus China oder Smartphones aus Korea –<br />
ohne Standardcontainer könnten wir uns<br />
in Deutschland nicht über Leckeres, Originelles<br />
oder Überflüssiges freuen. Ohne die<br />
Container-Investments von Solvium Capital<br />
würden viele Regale leer bleiben. Auch<br />
in Berlin, Köln und Hamburg.<br />
Bilder: Kestler/silvium<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 9
Investment<br />
Kautschukernte von<br />
TIMBERFARM beginnt<br />
und lässt erste<br />
Auszahlungen an<br />
die Anleger fließen<br />
Bilder: Timberfarm<br />
10<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Investment<br />
Plangemäß hat die TIMBERFARM in diesem Jahr<br />
mit der Ernte der ersten in 2012 gepflanzten<br />
Kautschukbäume beginnen können. Nun erfolgen<br />
die ersten Auszahlungen an die Anleger.<br />
Wie Herr Maximilian Breidenstein treffend<br />
feststellte: „Nun haben wir aus dem von<br />
uns angebotenen Kautschukinvestment<br />
eine runde Sache gemacht und schließen<br />
jetzt den Kreis zwischen Erstinvestment,<br />
Anpflanzung, Pflege und nun der Kautschukernte.”<br />
Vermögensanlage PANARUBBER läuft<br />
hervorragend<br />
Die TIMBERFARM aus Düsseldorf pflanzt<br />
seit 2012 Kautschukbäume in Panama<br />
und bietet diese sowohl privaten als auch<br />
institutionellen Investoren an. Aktuell hat<br />
die TIMBERFARM mit der PANARUBBER<br />
17 eine Vermögensanlage nach dem Vermögensanlagengesetz<br />
initiiert und bereitet<br />
gerade die PANARUBBER 18 für 2018<br />
vor.<br />
Zeitgleich hat die TIMBERFARM in diesem<br />
Jahr aber auch, unter Beteiligung internationaler<br />
Investoren, mit dem Bau einer<br />
Kautschukverarbeitungsanlage in Panama<br />
begonnen, um zukünftig nicht nur den<br />
einfachen Rohstoff, sondern ihn in bereits<br />
in einer veredelten Form verkaufen zu<br />
können, den TSR 10 (Technically Specified<br />
Rubber), als Vorleistungsgut für den<br />
direkten Einsatz in der Reifen- und Automobilproduktion.<br />
Investorengruppe nimmt Plantagen in<br />
Augenschein<br />
Voller Stolz präsentierte der Geschäftsführende<br />
Gesellschafter der TIMBERFARM,<br />
Maximilian Breidenstein, im November<br />
2017 einer nach Panama gereisten internationalen<br />
Investorengruppe die erste<br />
Plantage, auf<br />
der bereits mit<br />
der Ernte begonnen<br />
de.<br />
wur-<br />
Zeitgleich wurden<br />
auch die<br />
weiteren 20<br />
Kautschukplantagen<br />
der<br />
TIMBERFARM<br />
in Augenschein genommen um sich unter<br />
anderem ein genaues Bild von den zukünftig<br />
zu erwartenden Kautschukmengen<br />
machen zu können.<br />
Nahmen die TIMBERFARM Kautschukplantagen und die<br />
derzeit angelaufene Kautschukproduktion in Augenschein:<br />
Die Investoren der PANARUBBER 17.<br />
Kautschuk von TIMBERFARM zur Weiterverarbeitung<br />
Der Ausspruch „eine runde Sache”<br />
kommt dabei nicht von ungefähr. Die Familie<br />
Breidenstein ist seit über 45 Jahren<br />
fest im Reifengeschäft beheimatet und<br />
dort bestens vernetzt.<br />
TIMBERFARM wird seinen Teil dazu beitragen,<br />
dass schon recht bald auch auf<br />
unseren Straßen<br />
Autos fahren<br />
werden,<br />
deren Reifen<br />
aus Kautschuk<br />
auch von unseren<br />
Plantagen<br />
»Das Schließen des Kreislaufes vom<br />
Pflanzen des Kautschukbaums hin zu<br />
der Ernte und damit zum Erwirtschaften<br />
von Erträgen, war der Grund für unseren<br />
Einstieg in das Kautschukgeschäft<br />
und es freut uns sehr, dies nun allen<br />
Beteiligten präsentieren zu können.«<br />
Maximilian Breidenstein<br />
kommt. Und<br />
das ist dann<br />
wirklich eine<br />
runde Sache,<br />
wie Herr Breidenstein<br />
anschließend noch hinzufügte.<br />
Damit hat TIMBERFARM einen Meilenstein<br />
erreicht, was die Zukunft für deren<br />
Investoren rosig aussehen lässt.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 11
Geldpolitik<br />
DAX und Dow Jones:<br />
Kursziel 50.000 Punkte!<br />
Börsen-Guru Heiko Thieme spricht im Interview mit<br />
Chefredakteur Thomas Schwarzer über die derzeitige<br />
Entwicklung und gibt einen Ausblick auf 2018<br />
Aktien zählen neben Edelmetallen und<br />
Immobilien zu den beliebtesten Sachwerten.<br />
Wer sein Geld in den vergangenen<br />
Jahren am Aktienmarkt investiert<br />
hat, konnte eine hohe Rendite einfahren.<br />
Befeuert von der Geldpolitik der Notenbanken<br />
ging es an den Weltbörse steil<br />
nach oben. Nach der jahrelangen Hausse<br />
fragen sich viele Anleger mittlerweile ob<br />
der Boom auch in 2018 anhält.<br />
Wir haben uns deshalb mit dem Fondsmanager<br />
und Börsen-Guru Heiko Thieme<br />
unterhalten.<br />
Herr Thieme, Deutschland hat große<br />
politische Probleme. Die Regierungsbildung<br />
und die Sondierungsgespräche<br />
sind im November geplatzt.<br />
Wie beurteilen Sie das Politchaos in<br />
Berlin?<br />
Wenn Neuwahlen kommen, dann frühestens<br />
im Frühjahr. Bis dahin haben wir eine<br />
Limbo-Situation. Also einen Schwebezustand<br />
und eine stagnierende politische Entwicklung.<br />
Sicherlich ist das nicht unbedingt<br />
positiv. Dennoch sagt uns die Börse, dass<br />
uns das vorerst nicht stören sollte. Denn<br />
das wirtschaftliche Umfeld ist weiterhin<br />
sehr gut. Und damit<br />
hat die Börse natürlich<br />
recht. Wir haben<br />
in Deutschland ein<br />
Wachstum mit einer<br />
Zwei vor dem Komma.<br />
Und sind von der<br />
Drei gar nicht so weit<br />
entfernt. Das ist ein<br />
Wachstum, welches<br />
wir seit Jahren nicht mehr gesehen haben.<br />
Auch die restlichen EU-Länder, mit<br />
wenigen Ausnahmen, sind eigentlich mit<br />
einem guten Wachstum unterwegs. Dazu<br />
kommt, dass die Inflation rund um den<br />
Globus derzeit kein Faktor ist. Etwas, was<br />
wir in den letzten Jahrzehnten ganz selten<br />
hatten. Und die restliche Welt wächst<br />
»Meine Prognose für 2017<br />
ging davon aus, dass wir<br />
13.500 Punkte beim DAX<br />
sehen können, und das<br />
Niveau haben wir im November<br />
erreicht. Das ist<br />
durchaus wiederholbar.«<br />
ebenfalls. Mit Amerika als größte Nation<br />
mit einer Wachstumsrate von drei Prozent.<br />
China hat weiterhin ein Wachstum von<br />
sechs bis sieben Prozent. Ähnliche Zahlen<br />
sehen wir auch in Indien und Indonesien.<br />
Auch Afrika steht beachtlich dar. Ein Problem<br />
bleibt aber natürlich die Geopolitik<br />
und der Fanatismus.<br />
Kann das politische Vakuum die deutsche<br />
Wirtschaft belasten oder zu einer<br />
Wachstumsverlangsamung führen?<br />
Absolut. Ich sehe das alles auch kritisch<br />
und mit vielen Fragezeichen. Dennoch bin<br />
ich sehr überrascht, wie die Börse reagiert<br />
hat. Ich hatte eigentlich mit größeren Kursverlusten<br />
gerechnet, die aber überhaupt<br />
nicht eingetreten sind. Nichtsdestotrotz<br />
kann das politische Vakuum sich früher<br />
oder später belastend für die deutsche<br />
Wirtschaft auswirken. Ich rechne allerdings<br />
nicht mit einer deutlichen und größeren<br />
Belastung. Denn die nachhaltigsten Einwirkungen<br />
auf die Wirtschaft haben noch immer<br />
die Unternehmensgewinne und nicht<br />
die politischen Entwicklungen.<br />
2017 war ein spannendes Jahr und<br />
2018 wird mit Sicherheit genauso<br />
spannend. Wie lautet<br />
Ihr Fazit für das<br />
abgelaufene Jahr?<br />
2017 war ein außergewöhnlich<br />
gutes<br />
Jahr an den Kapitalmärkten<br />
und an den<br />
Börsen. Mit Zuwachsraten<br />
die viele überrascht<br />
haben. Meine Prognose für 2017<br />
ging davon aus, dass wir 13.500 Punkte<br />
beim DAX sehen können, und das Niveau<br />
haben wir im November erreicht. Das ist<br />
durchaus wiederholbar, wenn nicht die<br />
politischen Fragezeichen im Raum stehen<br />
würden. Dennoch sehe ich mich in meinen<br />
Vorhersagen bestätigt. Auch in den<br />
USA haben die Börsen eine erstaunliche<br />
Entwicklung hingelegt. Dort hat es seit<br />
mehr als einem Jahr keine nennenswerte<br />
Konsolidierung oder eine Atempause gegeben.<br />
Das ist einmalig in der Geschichte.<br />
In 2017 gab es nach langer Zeit auch<br />
mal wieder einen kleinen Richtungswechsel<br />
bei den Notenbanken. Die<br />
Europäische Zentralbank hat mit dem<br />
Einstieg in den Ausstieg begonnen,<br />
so könnte man es ganz salopp formulieren.<br />
Welche Strategie werden die<br />
großen Notenbanken in 2018 fahren?<br />
Die Notenbanken werden ihren Trend<br />
fortsetzen. Das heißt, in den USA haben<br />
wir mit der ersten Zinserhöhung Ende<br />
2015 begonnen. Und seitdem hat es zusätzliche<br />
Anhebungen gegeben. EZB-Präsident<br />
Mario Draghi macht für gewöhnlich<br />
das, was er sagt. Auch wenn die<br />
Medien immer wieder hinterfragen, was<br />
er von sich gibt. Er spricht für mich immer<br />
Klartext, genauso wie es Frau Yellen tut,<br />
die Chefin der amerikanischen Notenbank<br />
Fed. Mario Draghi möchte in der Eurozone<br />
eine Erholung sehen die Substanz hat<br />
und von Dauer ist. Deswegen wird Herr<br />
Draghi sein Anleihenkaufprogramm zwar<br />
zurückfahren, aber nicht komplett. Ob wir<br />
im vierten Quartal 2018 in Europa eine<br />
erste Zinserhöhung sehen werden, darauf<br />
möchte ich mich nicht festlegen. Aber wir<br />
können davon ausgehen, dass wir in 2019<br />
dann zwei Zinserhöhungen sehen werden.<br />
Möglicherweise sogar drei. Das ist<br />
aber abhängig von der Inflation. Denn der<br />
alleinige Auftrag der EZB ist es, die Inflation<br />
unter Kontrolle zu halten. Anders als<br />
in den USA. Dort hat die Fed außerdem<br />
die Aufgabe, die Konjunktur anzukurbeln.<br />
Besteht denn nicht die Gefahr einer<br />
Überhitzung einzelner Volkswirtschaften,<br />
da die Konjunkturprognosen<br />
fast regelmäßig nach oben korrigiert<br />
werden? Was wiederum die<br />
Bild: Privat<br />
12<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Geldpolitik<br />
Der Brexit wird uns noch<br />
Jahre beschäftigen. Ich<br />
gehe übrigens nicht davon<br />
aus, dass der Austritt auch<br />
tatsächlich vollzogen wird.<br />
Notenbanken zwingen könnte, die<br />
Zinsen schneller und stärker anzuheben<br />
als ihnen lieb ist.<br />
Das sehe ich nur, wenn in der Tat das<br />
Wachstum deutlich stärker ausfällt als wir<br />
derzeit annehmen. Und das sehe ich im<br />
Moment nicht. In ganz Europa ein durchschnittliches<br />
Wachstum von weit über zwei<br />
Prozent und in den USA von weit über vier<br />
Prozent halte ich derzeit für unrealistisch.<br />
Ebenso in Japan mit einer Wachstumsrate<br />
von 3 bis 4 Prozent. Derzeit sieht es so<br />
aus, als gäbe es kein zu starkes Wachstum<br />
und keine zu hohe Inflation. Und damit<br />
können die Notenbanken ihr Programm<br />
ganz normal runterspulen. Das heißt, weiterhin<br />
mit billigem Geld die Konjunktur<br />
befeuern und stützen. Sehr zum Leid der<br />
Sparer natürlich.<br />
Das heißt ganz konkret für die Börsen,<br />
dass der Bullenmarkt auch in<br />
2018 nicht auslaufen wird?<br />
Er kann weitergehen. Das heißt, die derzeitige<br />
Geopolitik hat das Potenzial, den<br />
Bullenmarkt und damit den extrem langen<br />
Aufwärtstrend zu zerstören. Damit<br />
meine ich den Terror, den Fanatismus,<br />
den Nahen Osten, aber auch den bevorstehenden<br />
Brexit. Allein der Brexit wird<br />
uns noch Jahre beschäftigen. Ich gehe übrigens<br />
nicht davon aus, dass der Austritt<br />
auch tatsächlich vollzogen wird.<br />
Donald Trump hat mit seinem Wahlsieg<br />
den Startschuss zu einer beeindruckenden<br />
Aufwärtsbewegung an<br />
den Börsen gegeben. In der<br />
Hoffnung, dass der US-Präsident<br />
die Wirtschaft unter<br />
Volldampf setzt. Bislang hat<br />
er aber nichts Konkretes<br />
geliefert. Besteht deshalb<br />
nicht die Gefahr, dass an<br />
den Börsen Ernüchterung<br />
einkehrt und Anleger plötzlich merken,<br />
dass der Zug zu schnell und zu<br />
weit gefahren ist?<br />
Das ist sicherlich auch eine Gefahr. Donald<br />
Trump ist ein Unikat in der Politik.<br />
Ein Mensch, der alles andere ist alles ein<br />
Politiker. Der die Politik als virtuelle Fernsehshow<br />
betrachtet. Der aber auch nicht<br />
regieren kann, weil er den riesengroßen<br />
Mitarbeiterstab nicht richtig nutzt. Er hat<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 13
Geldpolitik<br />
Bild: Depositphotos/eyematrix<br />
als Präsident rund vier Millionen Menschen<br />
zur Verfügung, die für ihn arbeiten oder<br />
ihm zuliefern. Davon macht er einfach keinen<br />
oder nur wenig Gebrauch. Und er hält<br />
sich dazu noch für den wichtigsten Mann<br />
der Welt. Dennoch hat er in Amerika immer<br />
noch sehr viele Anhänger. Rund ein<br />
Drittel der Amerikaner stehen hinter ihm.<br />
Und er hat <strong>40</strong> Millionen Follower bei Twitter.<br />
All das kommt nicht von ungefähr. Das<br />
können andere nicht von sich behaupten.<br />
Ob er in zweieinhalb Jahren noch einmal<br />
Der Sektor Alternative Energien<br />
ist weiterhin höchst attraktive für<br />
Investments.<br />
gewählt wird, dahinter darf man getrost<br />
ein Fragezeichen setzen. Von übergeordneter<br />
Bedeutung, auch für die Finanzmärkte,<br />
dürfte in dem Zusammenhang die<br />
Zwischenwahl im November sein.<br />
Herr Thieme, wir haben jetzt über die<br />
Politik, die Rahmenbedingungen sowie<br />
über die Risiken gesprochen. Gehen<br />
wir etwas mehr in die Tiefe und<br />
sprechen über die großen Branchentrends<br />
2018. Was sollten Anleger im<br />
Auge behalten?<br />
Zum einen wird es<br />
weiterhin der ganz<br />
große Technologiesektor<br />
sein. Ohne<br />
»Donald Trump ist ein<br />
Mensch...der die Politik<br />
als virtuelle Fernsehshow<br />
betrachtet.«<br />
eine Weiterentwicklung<br />
der Technologie kann es für uns<br />
keine Zukunft geben. Vor uns liegen zwei<br />
Jahrzehnte, in denen sich der technologische<br />
Fortschritt noch stärker weiterentwickeln<br />
wird. Der Technologiesektor im<br />
weitesten Sinn, sei es Telekommunikation<br />
oder sei es die Medizintechnik, wird auch<br />
in 2018 hochspannend sein. Ganz wichtig<br />
ist für Anleger dabei natürlich, sich die<br />
richtigen Aktien auszusuchen.<br />
Welche Aktien halten Sie denn in dem<br />
Zusammenhang für aussichtsreich?<br />
Wenn man sich den Dax und den Dow<br />
Jones ansieht, dann halte ich die Intel-Aktie<br />
und die IBM-Aktie für hochspannend.<br />
Darüber hinaus wird in 2018 auch der<br />
Konsumbereich interessant sein. Da ist<br />
für mich beispielsweise<br />
eine Nike-Aktie<br />
ein Kauf. Der<br />
Energiesektor wird<br />
außerdem spannend<br />
bleiben. Denn Energie brauchen wir natürlich.<br />
Ein klarer Kauf ist für mich eine<br />
Exxon Mobile, die ich seit Monaten empfehle.<br />
Für attraktiv halte ich auch<br />
weiterhin den Sektor „Alternative<br />
Energien“. Allen<br />
voran die Solarenergie. Ein<br />
Wert, den ich durchaus<br />
kaufen würde, ist die Nordex-Aktie.<br />
Hier sehe ich die<br />
Chance das sich der Wert<br />
in den nächsten zwei Jahren<br />
mehr als verdoppelt.<br />
Der Depotanteil sollte hier<br />
bei maximal drei Prozent<br />
liegen.<br />
Die Favoriten im Automobilsektor<br />
sind für mich im<br />
kommenden Jahr die Aktien<br />
von Volkswagen, denen ich sehr viel zutraue.<br />
Und eine Daimler-Aktie würde ich<br />
jederzeit in der Nähe von 65 Euro kaufen.<br />
Die Gefahren für die Aktienmärkte<br />
sind also durchaus vorhanden. Wird<br />
in 2018 die Stunde der Edelmetalle<br />
schlagen? Wird das Kapital nicht<br />
irgendwann in die vermeintlich sicheren<br />
Häfen flüchten?<br />
Wenn wir über Edelmetalle reden, würde<br />
ich in dem Zusammenhang lieber von den<br />
Aktien der Minenbetreiber<br />
sprechen und nicht über das<br />
physische Metall. Sicherlich<br />
lässt sich mit physischem<br />
Metall auch Geld verdienen,<br />
die Renditen bei Aktien sind<br />
allerdings deutlich höher. Und hier halte<br />
ich die großen, traditionellen Werte wie<br />
eine Barrick Gold oder eine Newmont<br />
Mining für aussichtsreich. Als Alternative<br />
wäre natürlich auch ein ETF eine Möglichkeit,<br />
also ein Exchange Traded Funds, der<br />
die gesamten Goldminenaktien zusammenfasst.<br />
Generell halte ich Edelmetalle<br />
oder entsprechende Finanzprodukte für<br />
das eigene Depot für durchaus sinnvoll.<br />
Mit einem Anteil von fünf bis zehn Prozent.<br />
Mit welcher Entwicklung rechnen Sie<br />
beim Goldpreis in den nächsten 12<br />
Monaten?<br />
Ohne eine Weiterentwicklung<br />
der Technologie kann es für<br />
uns keine Zukunft geben.<br />
Wir haben ja bereits eine sehr gute Entwicklung<br />
in 2017 gesehen, das dürfen<br />
wir nicht vergessen. Mit Gold konnte<br />
man mehr verdienen<br />
als mit vielen<br />
anderen Anlagen. In<br />
2018 halte ich es für<br />
durchaus denkbar,<br />
dass wir die 1.<strong>40</strong>0 Dollar-Marke sehen<br />
werden. Vielleicht sogar die 1.500 Dollar-Marke.<br />
Ein Überschreiten halte ich nur<br />
unter extremen Umständen für denkbar.<br />
Alles andere könnte man unter rationalen<br />
Gesichtspunkten kaum begründen. Es sei<br />
denn, wir bekämen schwere politische<br />
Unruhen auf dieser Welt.<br />
2017 war zweifelsohne auch das Jahr<br />
der Kryptowährungen. Bitcoin & Co.<br />
sind durch die Decke gegangen und<br />
der Hype hat kein Ende gefunden.<br />
Wie geht es da weiter?<br />
Bitcoin und andere Kryptowährungen<br />
sind die größte Spekulation des 21. Jahrhunderts.<br />
Bitcoin ist eine Kunstwährung,<br />
und man weiß nicht, was dahintersteckt<br />
und welche Regelungen es gibt. Die Frage<br />
ist natürlich, warum steigt der Preis so<br />
exzessiv? Die Antwort ist relativ einfach.<br />
Weil es zum einen eine massive Liquidität<br />
gibt und zum anderen das Angebot stark<br />
limitiert ist. Das heißt, wenn ich nur eine<br />
ganz kleine Menge eines bestimmten Produktes<br />
auf den Markt bringe und nur einige<br />
der sieben Milliarden Menschen auf<br />
dieser Welt in diese Spekulation eintreten<br />
und mitmachen, dann steigt logischerweise<br />
der Preis. Je heißer diese Spekulation<br />
wird und je länger sie anhält, desto mehr<br />
Menschen springen auf den fahrenden<br />
Zug mit auf. Das, was derzeit passiert, ist<br />
die neue Dotcom-Blase, wie wir sie zur<br />
Jahrtausendwende gesehen haben.<br />
Deswegen meine Warnung: Jeder, der<br />
sich Bitcoin und andere Kryptowährungen<br />
kauft, sollte maximal ein Prozent<br />
seines Geldes investieren. Und sich aber<br />
auch nicht wundern, wenn alles in sich<br />
zusammenfällt und abgeschrieben werden<br />
muss.<br />
Wie sieht Ihre Prognose bis zum Jahresende<br />
für den DAX und den Dow<br />
Jones aus, Herr Thieme, wo sehen Sie<br />
die beiden Indizes?<br />
Mittelfristig sehe ich Potenzial beim DAX<br />
bis 15.000 Punkte und beim Dow Jones<br />
bis 25.000 Punkte. Langfristig, das heißt<br />
bis 2050, sehe ich beide Indizes aber<br />
oberhalb der Marke von 50.000 Zählern.<br />
Und das ist immer noch recht konservativ<br />
gerechnet.<br />
14<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Leser-Strategie<br />
Leser<br />
Strategie<br />
Wie legen<br />
SIE<br />
Ihr Geld an?<br />
Wir bekommen regelmäßig Z uschriften<br />
von Lesern, die sehr interessante Strategien<br />
zur Geldanlage haben. Die Spannendsten<br />
stellen wir Ihnen hier vor.<br />
Lassen Sie uns Ihre Strategie wissen!<br />
redaktion@sachwert-magazin.de<br />
Die Meinung des Lesers muss nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Trau, schau wem!<br />
Leser Dr. med. Pravin Thattamparambil kam sein<br />
Vertrauen in Nachrangdarlehen teuer zu stehen<br />
Bild: Privat<br />
Warum interessiere ich mich für<br />
Sachwerte?<br />
Derzeit ist die Zinslage miserabel. Auch in<br />
der Zukunft sehe ich da keine nennenswerte<br />
Verbesserung auf uns zukommen.<br />
Wenn ich mein Geld gewinnbringend<br />
anlegen möchte, bleiben nur Sachwerte<br />
als vernünftige Alternative.<br />
Welche Erfahrungen habe ich mit<br />
Investments gemacht?<br />
Man sollte sehr genau<br />
prüfen, wem man sein<br />
Geld anvertraut. Zu<br />
meinem Leidwesen bin<br />
ich einigen Betrügern<br />
aufgesessen, die mir<br />
noch heute sehr viel<br />
Geld schuldig sind.<br />
Beispielsweise der Autark Group AG. Diese<br />
Firma mit ihren Nachrangdarlehen ist<br />
eine reine Betrugsgeschichte. Über 100<br />
Arreste liegen vor. Bei der Geschäftsstelle<br />
in Dortmund wird man nur hingehalten,<br />
dabei schuldet mir die Firma inkl. Zinsen<br />
über 44.000 Euro. Über die Geschichte<br />
hat die Stiftung Warentest im Juni übrigens<br />
ausführlich berichtet.<br />
Ähnliche Erfahrungen musste ich mit der<br />
Offizin AG aus Berlin machen und auch<br />
gegen Cierniak EDV aus Königsbach liegt<br />
eine Abmahnung der Bafin vor. EN Storage<br />
hat insgesamt 90 Mio. abgesahnt,<br />
dabei leider auch Geld von mir.<br />
Mein Name:<br />
Dr. med. Pravin Thattamparambil<br />
Mein Alter: 38 Jahre<br />
Meine Anlageerfahrung: 10 Jahre<br />
Wie ich inzwischen vorgehe<br />
Vorerst mache ich um Investitionen in<br />
Nachrangdarlehen einen großen Bogen.<br />
Wenn mich ein Investment interessiert,<br />
informiere ich mich erst einmal beim<br />
Bundesanzeiger darüber. Sodann hole ich<br />
zusätzlich Auskunft über die Geschäfts-<br />
Produkt Firma Website<br />
Nachrangdarlehen Immonzins 5 www.anlage-kapital.de<br />
Container Solvium Capital www.solvium-capital.de<br />
Immobilien Alquimia Capital www.alquimia-capital.de<br />
Kautschuk Timberfarm www.timberfarm.de<br />
Immo-Direktinvestment Steiner & Company www.steiner-company.de<br />
Immobilien Publity AG www.publity.de<br />
Infrastruktur in Asien ThomasLloyd Global Asset www.thomas-lloyd.com<br />
Management GmbH<br />
führung ein. Erst, wenn diese Informationen<br />
vorliegen, entscheide ich mich für<br />
oder gegen eine Investition. Dabei lege<br />
ich nicht mehr als 5000 Euro in einem<br />
Investment an. Ich setze aus Sicherheitsgründen<br />
inzwischen auf eine maximale<br />
Streuung.<br />
Womit ich gute Erfahrungen gemacht<br />
habe:<br />
• Timberfarm habe ich seit 2015. Die<br />
Auszahlung soll erst ab nächstes Jahr<br />
kommen.<br />
• Immonzins 5 aus Berlin habe ich seit<br />
2013. Jährlich 5 - 6,75% Auszahlung. Bis<br />
jetzt jährlich pünktliche Zahlung.<br />
• Mein absoluter Favorit ist im Moment<br />
Solvium Protect. Dort ist immer ein Ansprechpartner<br />
erreichbar, offen für jede<br />
Frage. Solvium Container. Seit 2013 mit<br />
4,1%. Monatliche Auszahlung mit Bonus<br />
nach jeweils 1 Jahr. Ich habe über 70.000<br />
Euro dort liegen. Mein Vater noch mehr.<br />
Läuft einwandfrei.<br />
• Alquimia Capital aus Castrop Rauxel.<br />
4% über 8 Jahre. Läuft einwandfrei.<br />
• Dubai Real Estate von Steiner & Company.<br />
9% pro Jahr. Tertialweise Ausschüttung.<br />
Läuft einwandfrei.<br />
• Publity Fond Nr. 8. Investment über 5<br />
Jahre. Läuft aktuell einwandfrei.<br />
• Thomas Lloyd. 5 Jahre. 7,2% pro Jahr.<br />
Monatliche Auszahlung. Läuft einwandfrei.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 15
Rohstoffe<br />
Der Rohstoffmarkt<br />
rollt an!<br />
Andreas Kroll, Rohstoff-Experte<br />
von Noble Elements im Interview<br />
Jetzt ist es Zeit, auf den Zug aufzuspringen<br />
Bild: Depositphotos/babenkodenis, Kroll privat, Grafik: Bloomberg<br />
Zu jedem breit aufgestellten Depot gehören<br />
auch Rohstoffe als Anlageklasse.<br />
Denn wer sein Geld breit streut, streut<br />
auch das Risiko. Experten sprechen in<br />
dem Zusammenhang auch von Klumpenrisiko<br />
wenn eine Anlageklasse zu stark gewichtet<br />
ist. In der September Ausgabe des<br />
Sachwert Magazins war der auf Rohstoffe<br />
spezialisierte Finanzmarktanalyst Andreas<br />
Kroll noch zurückhaltend, ob eine breite<br />
Rohstoffhausse in den Startlöchern steht.<br />
Drei Monate später schätzt er die Marktsituation<br />
nun deutlich positiver ein. Grund<br />
für uns nachzuhaken.<br />
Herr Kroll, Sie rechnen schon bald mit<br />
dem Beginn einer Rohstoffhausse,<br />
auch oder gerade wegen des Hypes<br />
um Elektroautos. Was hat das eine<br />
mit dem anderen zu tun?<br />
Die Rohstoffhausse läuft bereits erfolgreich<br />
an. Seit Juli 2017, mit dem Anstieg<br />
des Ölpreises, ist sie in fast allen Bereichen<br />
dieses vielfältigen Marktes angekommen.<br />
Wir werden dieses Jahr, nach zurückliegenden<br />
sechs sehr bitteren Jahren des<br />
Preisabschwunges, es erstmals wieder<br />
erleben, dass der Rohstoffmarkt zu einer<br />
positiven Performance fähig ist. Das hat<br />
mehr mit einem Zyklenwechsel zu tun<br />
als mit dem E-Auto. Zugegebenermaßen<br />
wirkt das E-Auto aber geradezu wie ein<br />
Turbo. Aber der Reihe nach:<br />
Vor der Finanzkrise, der Ölpreis lag bei<br />
130 Dollar je Barrel, bildeten auch die<br />
meisten anderen Rohstoffe Preishochs<br />
aus. Die Branche verdiente prächtig und<br />
investierte. In Erwartung weiter steigender<br />
Preise wurden letztendlich Überkapazitäten<br />
geschaffen – es gab von Allem zu<br />
viel. Es brauchte neun Jahre und diverse<br />
Germanium und Indium sind die<br />
Zukunft der Akkutechnologie<br />
Minenschließungen, Pleiten unter den Produzenten,<br />
Beinahe- Insolvenzen selbst unter<br />
den großen Playern, wie zum Beispiel<br />
Glencore, um den Markt zu bereinigen.<br />
Die Investitionsquote der Branche fiel auf<br />
ein historisches Tief. Neufunde blieben<br />
somit aus, Projekte zur Entwicklung neuer<br />
Lagerstätten wurden gestoppt. Selbst<br />
Recyclingunternehmen mussten schließen.<br />
Nun gibt es erste Angebotsdefizite und die<br />
Preise steigen. Wir sind gerade live dabei,<br />
wie ein alter Zyklus von einem neuen abgelöst<br />
wird. Für Investoren ergeben sich<br />
dadurch diverse Chancen.<br />
Nun zum E-Auto: China, als weltweit<br />
größter Automarkt, gibt in diesem Markt<br />
längst den Takt vor und damit auch die<br />
Technologie. Während in Europa noch<br />
diskutiert wurde ob nicht dem Wasserstoffauto,<br />
synthetische Treibstoffe oder<br />
doch einer anderen Technik, die Zukunft<br />
gehört, wurde in China das Aus für Verbrennungsmotoren<br />
beschlossen. So ein<br />
E-Auto benötigt ganz andere Rohstoffe<br />
als der klassische Verbrenner. Plötzlich<br />
stehen Lithium, Cobalt und seltene Erden<br />
im Fokus.<br />
Aber auch der Bedarf an Kupfer dürfte<br />
gewaltig steigen. Von der Geschwindigkeit<br />
dieser Entwicklung überrascht, wenn<br />
nicht überrumpelt, rechnen nun Analysten<br />
und die Einkaufsabteilungen der<br />
Automobilhersteller aus, welche Mengen<br />
dieser Elemente sie nun einkaufen müssen<br />
und siehe da – für alle reicht es nicht.<br />
Volkswagen wollte unlängst 80.000 t<br />
Cobalt erwerben und ist damit grandios<br />
gescheitert. Die Weltjahresproduktion beträgt<br />
ja nur etwa 130.000 t. Neue Kapazitäten<br />
aufzubauen dauert Jahre. Die Nachfrage<br />
wird aufgrund gesellschaftlichem<br />
Druck, dem Klimawandel und nicht zuletzt<br />
auch durch politischen Willen schon<br />
heute ausgelöst. Die ehrgeizigen Klima-<br />
16<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Rohstoffe<br />
ziele der Regierungen sind löblich, aber<br />
nur zu erreichen, wenn der Rohstoffmarkt<br />
auch hinterherkommt. Das wird viel Geld<br />
verschlingen und mit stark ansteigenden<br />
Metallpreisen einhergehen.<br />
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Abkehr<br />
vom Öl gleichzeitig eine Zuwendung<br />
zu Technologiemetallen ist. Ein Rohstoff<br />
wird lediglich durch andere ersetzt. Und<br />
in diese anderen Rohstoffe sollte man<br />
jetzt investieren.<br />
Wir erleben gerade den perfekten Sturm –<br />
ein natürlicher Zyklenwechsel gepaart mit<br />
einer weltweit technologischen Neuausrichtung,<br />
abzulesen<br />
an den Preisen: Kupfer<br />
plus 22 %, seltene Erden<br />
plus 60 %, Cobalt<br />
plus 86 % (Stand:<br />
20.11.2017)<br />
Bei welchen einzelnen Rohstoffen rechnen<br />
Sie wegen des geringen Angebotes<br />
mit deutlich steigenden Preisen?<br />
Die Frage ist schwerer zu beantworten<br />
als es auf den ersten Blick scheint und ich<br />
möchte hier das E-Auto einmal in seine<br />
Bestandteile aufteilen. Zum einen haben<br />
wir die Elektromotoren, bestehend aus<br />
Kupfer und Magneten. Der Bedarf an<br />
Kupfer ist bei einem E-Auto etwa viermal<br />
so hoch wie bei einem herkömmlichen<br />
Auto. Die geringen Neufunde an Kupfererzen<br />
stimmen mich da schon nachdenklich.<br />
Für die Magnete werden die seltenen<br />
Erden, Neodym, Praseodym und Dysprosium<br />
benötigt. Bei diesen vier Elementen<br />
sollte es bei den Preisen steil bergauf gehen.<br />
Der Elektromotor an sich gilt als äußerst<br />
ausgereift und es gibt nur wenige<br />
Forschungsansätze um ihn zu verbessern,<br />
obwohl ein deutsches Unternehmen auch<br />
daran arbeitet – aber der echte Handlungsdruck<br />
fehlt.<br />
Lithium, Cobalt und seltene<br />
Erden stehen im Fokus<br />
der Elektromobilität, dem<br />
Zukunftsmarkt schlechthin.<br />
Daher empfehle ich, eher nicht auf ein<br />
einzelnes Metall zu setzen und allgemein<br />
lieber breit gestreut zu agieren.<br />
Wie lange kann dieser neue Rohstoffzyklus<br />
Ihrer Meinung nach anhalten?<br />
Wir stecken da noch ganz am Anfang.<br />
Erst seit Juli 2017 nimmt die Rallye an<br />
Fahrt auf, gut abzulesen am Bloomberg<br />
Commodity Index (siehe Grafik).<br />
Historisch betrachtet läuft eine Rohstoffhausse<br />
etwa 19 Jahre. Das ergibt sich<br />
auch durch die lange Vorlaufzeit bei Minenbetrieben.<br />
Es vergehen im Schnitt gut<br />
zehn Jahre bis eine<br />
Mine in Produktion<br />
geht. Einen ersten<br />
Hype beobachte ich<br />
gerade bei Lithium<br />
und Cobaltprojekten.<br />
Diese beiden Elemente elektrisieren Investoren<br />
geradezu. Der Rohstoffmarkt kehrt<br />
zurück in die Wahrnehmung der Menschen.<br />
Kommt mit der Rohstoffhausse dann<br />
auch die Inflation die von vielen seit<br />
Jahren vorausgesagt wird?<br />
Grundsätzlich gehe ich von anziehenden<br />
Inflationsraten aus. Steigende Energiekosten<br />
und steigende Materialkosten sind<br />
dabei das eine, aber es braucht auch ein<br />
wirtschaftliches Umfeld, das dem Hersteller<br />
erlaubt, seine gestiegenen Kosten<br />
auch an die Verbraucher durchzureichen.<br />
Und dieses Umfeld sehe ich als gegeben.<br />
Die Wirtschaft brummt und die Löhne<br />
steigen, nicht nur in Deutschland.<br />
Welche Unternehmen und welche<br />
Branchen profitieren besonders von<br />
einer Rohstoffhausse?<br />
Das sind natürlich die Minenunternehmen<br />
und die großen Händler. Deren Marge<br />
steigt. Bei Angebotsknappheit muss man<br />
keine Rabatte geben.<br />
Mit welchen Finanzprodukten kann<br />
der Investor am besten an einer Rohstoffhausse<br />
partizipieren?<br />
Das ist auf mehreren Ebenen möglich:<br />
Zum einen natürlich durch den Kauf von<br />
Minenaktien oder Aktienfonds aus diesem<br />
Segment oder aber auch über Zertifikate<br />
die zum Beispiel auf einen steigenden<br />
Kupferkurs setzen. Oder aber, ganz konservativ,<br />
physisch. Das ist aber nur ratsam<br />
bei Metallen mit hoher Wertdichte, da die<br />
Ganz anders sieht das bei der Energiespeichertechnik<br />
aus. Hier ist in den nächsten<br />
Jahren noch mit einer rasanten Entwicklung<br />
zu rechnen, denn es gibt noch signifikante<br />
Probleme. Tesla kämpft zum<br />
Beispiel damit, dass, wenn ihre Autos<br />
einmal in Brand geraten, sie so gut wie<br />
nicht zu löschen sind und komplett ausbrennen.<br />
Dann gibt es noch das Problem<br />
mit den Ladezyklen. Das kennt jeder<br />
Smartphone-Benutzer, nach zwei bis drei<br />
Jahren muss das Gerät immer eher an die<br />
Steckdose. Für beide Probleme bietet die<br />
Forschung Lösungen an. Die Brennbarkeit<br />
der Akkus löst man mit Germanium und<br />
die Haltbarkeit mit Indium. Zwei Elemente<br />
die bisher überhaupt nicht in der Akku-Technik<br />
verarbeitet werden und auch<br />
noch niemand so richtig auf seinen Zettel<br />
hat. Das kann sich aber schnell ändern.<br />
Was bedeutet das alles für den Rohstoff<br />
Öl?<br />
Er bekommt Konkurrenz durch Gallium,<br />
Indium, Cobalt, Neodym, Lithium, Germanium,<br />
etc.<br />
Heute ist der Ölpreis noch Maß aller Dinge.<br />
Er hat Auswirkungen auf alle anderen<br />
Märkte.<br />
In zehn Jahren wird man einen neuen Indikator<br />
einführen müssen, der die allgemeinen<br />
Energiekosten widerspiegelt. Öl wird<br />
aber lediglich an Bedeutung einbüßen, als<br />
wichtiger Rohstoff für viele andere Dinge<br />
ist er weiterhin unersetzlich. Die OPEC<br />
selbst geht davon aus, dass der Ölverbrauch<br />
erst ab dem Jahr 20<strong>40</strong> rückläufig<br />
sein wird. Die Zahl halte ich für realistisch,<br />
allerdings ist das keine gute Nachricht für<br />
das Weltklima.<br />
Lagerkosten sonst zu hoch sind.<br />
Nun, ich sage ihnen wie ich privat investiere:<br />
Ich halte Anteile am BGF World<br />
Mining Fonds und kaufe diesen<br />
auch stetig zu. Ansonsten ziehe ich den<br />
physischen Besitz von Metallen vor. Er<br />
vermittelt mir ein besonderes Gefühl der<br />
Sicherheit. Da setze ich auf Silber, Gallium,<br />
Germanium, Rhenium und ein wenig<br />
Gold.<br />
Herr Kroll, ganz herzlichen Dank.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 17
Edelmetalle<br />
Gold und Silber in der Hand<br />
So bauen Sie sich Ihr physisches Edelmetalldepot auf<br />
Von Thomas Schwarzer<br />
Wer sein Geld vor staatlichen Zugriffen,<br />
Geldentwertung, politischen Risiken oder<br />
sogar einer Währungsreform schützen<br />
will, sollte sich zwingend ein Depot aus<br />
physischen Edelmetallen aufbauen. Damit<br />
das Edelmetalldepot auch noch erfolgreich<br />
wird, sollte einiges beachtet werden.<br />
So stellen sich einige grundsätzliche<br />
Fragen: Gold oder Silber? Barren oder<br />
Münzen? Und wie sollten die einzelnen<br />
Metalle untereinander am sinnvollsten<br />
allerdings, dass bei ganz kleinen Stückelungen<br />
der Preis deutlich über dem tatsächlichen<br />
Wert des Edelmetalls liegt und<br />
die Spanne für den An- und Verkauf extrem<br />
groß ist. Das bedeutet, dass der Preis<br />
extrem steigen muss, bevor ich bei einem<br />
Verkauf auch tatsächlich einen Gewinn erziele.<br />
Als Beispiel: Der Händler stellt für 1<br />
g Gold eine Spanne von 35 zu 45 €. Wer<br />
kaufen möchte, zahlt 45 €. Wer verkaufen<br />
möchte, bekommt 35 €. Kaufen Sie also<br />
Mit kleinen Silbereinheiten lässt sich im<br />
Extremfall fast alles bezahlen. Dabei unterstellen<br />
wir, dass es zu chaotischen<br />
Zuständen kommt. Dass das Finanz- und<br />
Zahlungssystem zusammenbricht. Die<br />
Bargeldversorgung nicht mehr funktioniert.<br />
Und sich Waren nicht mehr bezahlen<br />
lassen. In dieser Situation ist Silber das<br />
Zahlungsmittel das noch funktioniert. Bei<br />
Gold kann es Beschränkungen oder gar<br />
Verbote geben. Oder der Staat kann verordnen,<br />
dass es abgegeben werden muss.<br />
Kaufen Sie deshalb kleine Silbereinheiten.<br />
Beispielsweise 1-Unzen-Münzen oder<br />
kleine Silberbarren. Die Stückelungen<br />
sollten möglichst klein sein, damit Sie in<br />
bei einem Notfall flexibel sind. Wollen<br />
Sie Nahrungsmittel kaufen, brauchen Sie<br />
kleine Einheiten und keinen 10 kg Barren.<br />
Wie groß der Anfangsbestand sein sollte,<br />
hängt von Ihren finanziellen Verhältnissen<br />
ab. Sinnvoll ist es sicherlich einige Tausend<br />
Euro zu investieren.<br />
Wann kann ich Gold kaufen?<br />
Wenn Sie einen schönen Silberbestand<br />
haben, macht es Sinn, sich einen Goldbestand<br />
aufzubauen. Kaufen Sie auch hier<br />
zuerst kleinere Einheiten als Münzen aber<br />
auch kleinere Barren. Parallel dazu sollten<br />
Sie immer den Gegenwert auch in Silber<br />
investieren, sodass Sie dadurch immer einen<br />
größeren Silberstand behalten. Der<br />
Vorteil bei Gold ist, dass sich auch größere<br />
Summen in ganz kleinen Einheiten<br />
speichern lassen. Mehrere Tausend Euro<br />
passen in einen Barren mit extrem kleinen<br />
Abmessungen. Das hat den Vorteil, dass<br />
es sehr leicht transportiert werden kann.<br />
gewichtet werden? Wir haben die wichtigsten<br />
Punkte für Sie zusammengefasst<br />
und geben klare Antworten.<br />
Wie viel Kapital benötige ich für mein<br />
Edelmetalldepot?<br />
Schon mit relativ kleinen Beträgen lässt sich<br />
ein Edelmetalldepot erstellen. Kleine Silberbarren<br />
und Silbermünzen gibt es bereits<br />
für unter 30 €. Der kleinste Goldbarren kostet<br />
weniger als 50 €. Beachten sollte Sie<br />
zu einem Preis von 45 € und wollen damit<br />
einen Gewinn erzielen, muss der Preis um<br />
mindestens 29 Prozent steigen. Also von<br />
35 auf 45 €. Bei größeren Einheiten ist die<br />
Spanne viel geringer. Bei großen Barren<br />
liegt sie bei rund zwei Prozent.<br />
Wie sollte ich mit meinem Edelmetalldepot<br />
beginnen?<br />
Fangen Sie an sich einen Grundstock<br />
aufzubauen. Und zwar in Silbermünzen.<br />
In einer Krisensituation benötigen Sie sowohl<br />
Silber als auch Gold. Silber als Zahlungsmittel<br />
und Gold als Wertspeicher.<br />
Welche Münzen sollte ich kaufen?<br />
Kaufen Sie nur die gängigsten Anlagemünzen.<br />
So genannte Bullionmünzen.<br />
Diese Münzen sind rund um den Globus<br />
bekannt. Lassen sich auch in anderen<br />
Ländern und Regionen gut und schnell<br />
verkaufen.<br />
Bild: Depositphotos/Inokos<br />
18<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Edelmetalle<br />
Juwelier • Gold • Leihhaus • Moneyservice<br />
Die besten Goldmünzen sind der südafrikanische<br />
Krügerrand, der kanadische<br />
Maple Leaf, die britische Britannia, der<br />
amerikanische American Eagle oder der<br />
österreichische Philharmoniker.<br />
dass die aktuelle Grenze noch weiter abgesenkt<br />
wird.<br />
Wie groß ist das Risiko auf Fälschungen<br />
hereinzufallen?<br />
Zu den besten Silbermünzen zählen der<br />
kanadische Maple Leaf, der amerikanische<br />
American Eagle, der österreichische Philharmoniker<br />
oder aus Großbritannien die<br />
Lunar Münze.<br />
Wann macht es Sinn größere Barren<br />
zu kaufen?<br />
Wer ein größeres Vermögen hat, kann<br />
auch größere Goldbarren kaufen. Damit<br />
lassen sich in einer Extremsituation<br />
große Summen retten. Auch über viele<br />
Generation hinweg. Der größte Goldbarren,<br />
den es regulär zu kaufen gibt, wiegt<br />
ein Kilo und kostet derzeit rund 36.000<br />
€. Bei Silberbarren besteht das Problem,<br />
dass man bei größeren<br />
Vermögen auch<br />
extrem große Mengen<br />
bekommt. Und das<br />
kann in puncto Lagerung<br />
und Transport zu<br />
erheblichen Problemen<br />
führen.<br />
Was ist von Sonderoder<br />
Gedenkmünzen<br />
zu halten?<br />
Davon ist abzuraten. Sonder- und Gedenkmünzen<br />
sind was für Sammler und<br />
Liebhaber. Sie sind nicht als sinnvoller Depotbestand<br />
geeignet.<br />
Wo kann ich Edelmetalle am besten<br />
kaufen?<br />
Der Kauf von Edelmetallen ist Vertrauenssache.<br />
Immer wieder tauchen schwarze<br />
Schafe auf, die über das Internet gefälschte<br />
Edelmetalle anbieten. Fallen Sie nicht<br />
darauf rein. Kaufen Sie Edelmetalle nur<br />
bei den ganz großen und renommierten<br />
Händlern. Wenn Sie auf Nummer sicher<br />
gehen möchten, holen Sie ihre Edelmetalle<br />
persönlich ab. Die großen Händler verfügen<br />
alle über eine oder mehrere Filialen.<br />
Zu empfehlen sind in den Zusammenhang<br />
Degussa Edelmetalle oder Pro Aurum.<br />
Bis zu welcher Summe kann ich Edelmetalle<br />
anonym kaufen?<br />
Aktuell liegt die Grenze bei 9.999 €. Darüber<br />
hinaus müssen Sie sich ausweisen und<br />
Ihre Daten werden gespeichert. Bis vor<br />
wenigen Monaten lag die Grenze noch<br />
bei 14.999 €. Es ist davon auszugehen,<br />
In einer Krisensituation<br />
benötigen Sie sowohl<br />
Silber als auch Gold.<br />
Silber als Zahlungsmittel<br />
und Gold als<br />
Wertspeicher.<br />
Immer wenn größere Summen im Spiel<br />
sind, werden auch Personen mit krimineller<br />
Energie angezogen. Deshalb müssen<br />
Sie aufpassen. Generell ist es schwerer<br />
Münzen zu fälschen als Barren. Auch deshalb<br />
sollten Sie eher auf Münzen setzen.<br />
Wo kann ich Edelmetalle am besten<br />
lagern?<br />
Das ist sicherlich eine der spannendsten<br />
Fragen. Zu Hause lassen sich Edelmetalle<br />
lagern und verwahren, allerdings ist davon<br />
in der Regel abzuraten. Wer einen<br />
Tresor besitzt, kann es dort deponieren.<br />
Auch im Garten vergraben ist eigentlich<br />
keine Alternative. Es hat schon Fälle gegeben,<br />
bei denen der<br />
Besitzer später nicht<br />
mehr wusste, wo er<br />
das Edelmetall versteckt<br />
hat.<br />
Anders sieht es bei<br />
Schließfächern aus.<br />
Allerdings ist ein Fach<br />
bei einer deutschen<br />
oder europäischen<br />
Bank sicherlich ein<br />
großes Risiko, wenn es tatsächlich zu<br />
einem Krisenszenario kommen würde.<br />
Dann würden Schließfächer gesperrt und<br />
deren Inhalte beschlagnahmt. All das<br />
hat es in den letzten Jahren in anderen<br />
Ländern bereits gegeben. Beispielsweise<br />
in England. Außerdem ist eine zentrale<br />
Abrufstelle für Bankschließfächer geplant.<br />
Damit lassen sich zukünftig alle<br />
Schließfächer, Zugangsberechtigungen<br />
und andere Dinge elektronisch erfassen.<br />
Außerdem dokumentieren schon jetzt<br />
viele Banken, wann Sie an Ihrem Schießfach<br />
waren.<br />
Wer auf Nummer sicher gehen möchte,<br />
sollte sich ein Schließfach außerhalb der<br />
EU-Bankenunion und der europäischen<br />
Haftungsgemeinschaft mieten. Beispielweise<br />
in Lichtenstein oder der Schweiz.<br />
Egal wie groß und wie umfangreich<br />
Ihr Edelmetalldepot auch sein wird, Sie<br />
sollten es auf jeden Fall als eine Art Versicherung<br />
sehen. Die Sie und Ihr Vermögen<br />
im Krisenfall schützt. Aber auch Geld kostet.<br />
Die Lagerung verursacht Kosten. Außerdem<br />
generieren physische Edelmetalle<br />
keine Erträge im Sinne von Zinsen oder<br />
Dividenden.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/2018 19<br />
Ihr Spezialist<br />
für Gold<br />
und Werte<br />
Wenn es um Ihre Werte geht,<br />
vertrauen Sie besser der Nummer 1:<br />
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Edelmetalle<br />
Aktien und Edelmetalle<br />
bleiben erste Wahl<br />
Max Otte erklärt, warum Kontoguthaben und Lebensversicherungen<br />
derzeit keine gute Strategie sind.<br />
In Deutschland brummt die Wirtschaft<br />
wie lange nicht mehr. Wir sind die<br />
Konjunkturlokomotive Europas. Wie<br />
bewerten Sie das?<br />
Unsere Unternehmen werden ins Ausland<br />
verkauft. Wir zerlegen uns mit der Energiewende.<br />
Wir zerlegen uns mit dem Dieselskandal.<br />
Wir werden Dienstleister aus<br />
dem Ausland auf niedrigem Niveau und<br />
zerlegen unsere eigenen Konzerne. So<br />
kann ein Deutschland in 20 Jahren nicht<br />
mehr existieren. Das ist im Moment eine<br />
Art Scheinblüte. Wir geben die letzten<br />
Kerne unsere Wirtschaft<br />
weg. Und sind irgendwann<br />
quasi Servicedienstleister<br />
für den Rest der Welt. In<br />
diese Richtung dreht sich<br />
das aktuell. Das macht mir<br />
große Sorgen.<br />
So wie es aussieht, wird<br />
Deutschland zukünftig<br />
von einer Jamaica-Koalition<br />
geführt. Ist das gut<br />
für die deutsche Wirtschaft?<br />
Es zeigt eines: Kanzlerin<br />
Merkel ist völlig rückgratlos.<br />
Und es zeigt auch, wie speichelleckerisch<br />
die Mainstreampresse<br />
ist. Die CDU<br />
hat vor einigen Monaten<br />
das schlechteste Ergebnis<br />
der Geschichte eingefahren.<br />
Am nächsten Tag stand mit<br />
großen Buchstaben in der<br />
Zeitung „Merkel weiter““.<br />
Jeder anständige Politiker<br />
wäre nach dem Ergebnis<br />
zurückgetreten. Frau Merkel<br />
denkt nicht dran. Also, man muss es auch<br />
mal andersrum sehen. Ich hoffe, dass bald<br />
in der CDU frischer Wind weht. Das die<br />
Merkel weg ist. Die diesem Land unendlich<br />
geschadet hat. Und das dann die CDU zu<br />
einer vernünftigen Politik zurückkehrt.<br />
Im Bundestag sitzt jetzt die AfD, die<br />
Sie selber auch gewählt haben. Nach<br />
der Bundestagswahl zeigten sich<br />
große Teile der deutschen Wirtschaft<br />
besorgt oder gar entsetzt über das<br />
starke abschneiden der AfD. Teilen Sie<br />
die Meinung?<br />
Jeder ist entsetzt. Die Kirchen sind besorgt,<br />
die Parteien sind besorgt. Wir<br />
wurden Nazis genannt. Was ich für eine<br />
absolute Sauerei halte. Das ist eine Verharmlosung<br />
des Nationalsozialismus. Einige<br />
Leute aus der Wirtschaft und einige<br />
Ökonomen sprechen sich gegen die AfD<br />
aus. Das sind alles ganz normale Leute bei<br />
der AfD. Jörg Meuthen ist Wirtschaftsprofessor.<br />
Der ist völlig unauffällig, was irgendwelche<br />
rechten Tendenzen angeht.<br />
Alice Weidel ist aus der Wirtschaft und<br />
völlig unauffällig. Der Gauland ist ein alter,<br />
konservativer, intellektueller. Das ist<br />
die Führungsspitze. Das ist alles Hysterie.<br />
Da fürchten Privilegierte um ihre Pfründe.<br />
Ich habe überhaupt keine Sorgen, dass<br />
das für die deutsche Wirtschaft irgendwie<br />
schlecht ist.<br />
Auch vom Ausland werden die Entwicklungen<br />
in Deutschland mit großer<br />
Aufmerksamkeit beobachtet. Insbesondere<br />
von Investoren. Ist die AfD<br />
nicht eine Gefahr für die deutsche<br />
Wirtschaft?<br />
Letztendlich wird keiner was ändern. Es ist<br />
ein rein politisches Spiel. Was soll sich bei<br />
13 Prozent AfD ändern? Ich habe mir das<br />
Wahlprogramm der AfD angeschaut, ich<br />
finde es vernünftig. Sicherlich<br />
kann man sich darüber<br />
streiten, ob man direkte Demokratie<br />
will und man kann<br />
sich darüber streiten, ob<br />
man ein Europa der souveränen<br />
Staaten haben möchte<br />
oder ein bürokratisches<br />
Monster. Sicherlich wird das<br />
alles jetzt kommen von denen<br />
die draufhauen, auch<br />
aus dem Ausland. Aber was<br />
soll das denn? Da sind jetzt<br />
94 Parlamentarier, die können<br />
sauber ihre Positionen<br />
vertreten. Da habe ich bei<br />
Weidel, Meuthen und Gauland<br />
überhaupt keine Zweifel.<br />
Gerade Deutschland und<br />
Frankreich versuchen derzeit<br />
wieder enger zusammenzurücken.<br />
Emmanuel<br />
Macron fordert quasi<br />
die Neugründung der EU<br />
mit einem gemeinsamen<br />
Haushalt. Wird ein Neustart<br />
gelingen?<br />
Die EU wird weiter zu einem bürokratischen<br />
Monster werden. Ganz<br />
schlimm. Sie werden natürlich weiter<br />
diesen undemokratischen „Deutschland-<br />
Abschaffungsprozess“ vorantreiben.<br />
Lassen Sie uns das alles runterbrechen<br />
für den Anleger. Was soll unser Leser<br />
20<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Edelmetalle<br />
Bankguthaben sollte man nur<br />
noch halten, um liquide zu sein,<br />
nicht um Werte zu erhalten.<br />
Aktien müssen wir machen.<br />
Strategische<br />
Metalle . . .<br />
Gallium<br />
Bild: Backhaus<br />
derzeit mit seinem Geld machen? Was<br />
sieht die richtige Strategie aus?<br />
Wer sich für Sachwerte<br />
als Anlage interessiert,<br />
muss sich auch mit den<br />
Parametern beschäftigen.<br />
Nur wer die Entwicklungen<br />
Wirtschaft und der Politik<br />
verfolgt, trifft die richtigen<br />
Entscheidungen.<br />
Ganz klar die, die ich seit Jahren verfolge.<br />
Geldvermögen, Anleihen, Liquidität und<br />
Ähnliches bringt nichts. Gerade weil wir<br />
den Krieg gegen das Bargeld haben, der<br />
noch mal verschärft wurde durch die Negativzinsen,<br />
sollte man Bankguthaben<br />
eigentlich nur noch halten, um liquide<br />
zu sein. Und nicht um damit den Wert<br />
zu erhalten. Aktien müssen wir machen,<br />
und da ist es eine Frage der persönlichen<br />
Präferenzen. Bei Aktien ist es nur so, dass<br />
die Klassiker dieser Welt, also die Nestle‘s<br />
& Co., vielleicht noch zum Werterhalt geeignet<br />
sind. Jeder wollte und will in diese<br />
stabilen Werte rein. Nur sind diese jetzt<br />
ziemlich satt bewertet. Da erwarte ich für<br />
die Zukunft vielleicht noch den Werterhalt<br />
unter Schwankungen oder etwas mehr.<br />
Man muss jetzt auch mal in Nebenmärkte<br />
gehen. Das machen wir seit einem Jahr.<br />
Seitdem habe ich auch auf wieder das Ruder<br />
übernommen bei meinen Fonds. Und<br />
seitdem ist unsere Performance einfach<br />
fantastisch.<br />
Sie warnen schon sehr lange vor<br />
einem großen Crash. Bislang ist aber<br />
nichts passiert. Was sagen Sie dazu?<br />
Ich habe nicht erwartet und habe es auch<br />
nicht für möglich gehalten, dass wir uns<br />
so schnell zu einer DDR 2.0 entwickeln.<br />
Wie stark die Staaten zwangswirtschaftlich<br />
und staatswirtschaftlich eingreifen<br />
in die Wirtschaft. Das hat ganz klar den<br />
Crash verhindert. Es ist eher so, dass wir<br />
derzeit ein Einfrieren der Märkte sehen.<br />
Die Frage ist jetzt, was muss crashen? Die<br />
Aktienmärkte sind nicht zu teuer. Immobilien<br />
sind in guten Lagen ziemlich teuer.<br />
Was wir haben, sind unheimlich viele<br />
Geldvermögenswerte auf dieser Welt,<br />
also Kontoguthaben, Lebens- und Rentenversicherungen<br />
beispielsweise die im<br />
Wert korrigiert werden müssen. Das passiert<br />
über Negativzinsen, geplante Insolvenzen<br />
oder Sondersteuern. Das passiert<br />
alles derzeit, aber zwangswirtschaftlich.<br />
Und nicht über einen großen Crash. Aktien<br />
sind auch deshalb<br />
alternativlos. Außerdem<br />
bin ich mit Aktien auf der<br />
sicheren Seite, weil sie<br />
im Portfolio der Vermögenden<br />
sind. Während<br />
die dumme deutsche Mittelschicht<br />
vor allen Dingen<br />
Kontoguthaben, Lebensversicherungen<br />
und vielleicht<br />
noch eine Immobilie<br />
hat. Das ist die falsche<br />
Strategie.<br />
Wie sieht es mit Edelmetallen<br />
aus?<br />
Wir empfehlen Privatleuten auf jeden Fall<br />
Edelmetalle zu kaufen als Beimischung. In<br />
unserem Hedgefonds haben wir sie auch<br />
als Beimischung.<br />
Eine spannende Anlage ist für viele<br />
Bitcoin. Was halten Sie davon?<br />
Gar nichts. Bitcoin ist eine Riesenblase. Bitcoin<br />
ist ein Riesenbetrug. Mittlerweile gibt<br />
es schon über 3000 Kryptowährungen.<br />
Das ist genauso wie vor 19 Jahren bei den<br />
ganzen Internetfirmen. Irgendwann werden<br />
ein oder zwei Währungen überleben.<br />
Aber da sind wir noch lange nicht. Derzeit<br />
sollte man einen ganz großen Bogen um<br />
Bitcoin machen.<br />
Herr Otte, herzlichen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Germanium<br />
Hafnium<br />
. . . sind das Öl<br />
der Zukunft.<br />
Was können wir für Sie tun?<br />
• Die EMH AG ist eines der führenden<br />
Unternehmen Europas wenn es um die<br />
Themen Edelmetalle, Technologiemetalle<br />
und Seltene Erden geht.<br />
• Wir sind weltweit vernetzt.<br />
• Ob Groß- oder Kleininvestor,<br />
ob Raten, Einmalkäufe oder Einzelinvestments<br />
– wir finden eine optimale<br />
Lösung für Ihren Bedarf.<br />
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SACHWERT MAGAZIN 1/2018 21
Wissen<br />
Bitcoin:<br />
No risk,<br />
no fun!<br />
Von Thomas Schwarzer<br />
Der magische Tanz um<br />
Angebot und Nachfrage<br />
auf die Spitze getrieben<br />
22<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Wissen<br />
Die Top<br />
5<br />
der<br />
Wirtschafts-<br />
Bestseller<br />
aus dem<br />
FinanzBuch Verlag<br />
Bild: Depositphotos/aa-w<br />
Bitcoin, Bitcoin, Bitcoin & nochmal Bitcoin.<br />
Kaum ein Tag vergeht ohne neue<br />
Rekordstände und Nachrichten aus der<br />
Welt der Kryptowährungen. Mittlerweile<br />
hat das Thema sogar Einzug gehalten in<br />
die Mainstreampresse. Selbst die Bild Zeitung<br />
schreibt über die atemberaubende<br />
Entwicklung.<br />
Gründe für die jüngste Preisexplosion<br />
gibt es viele. Zum einen soll Amazon daran<br />
arbeiten Bitcoin als Zahlungsmittel<br />
zuzulassen. Das wäre ein enormer Meilenstein.<br />
Denn Amazon ist das größte<br />
Kaufhaus der Welt. Noch bedeutender ist<br />
allerdings, dass die weltgrößte Börse für<br />
Terminkontrakte, die Chicago Mercantile<br />
Exchange (CME), den Handel mit Futures<br />
auf Bitcoin startet. Allein diese Meldung<br />
kommt einem Ritterschlag gleich und<br />
ist nicht zu unterschätzen. Dadurch gewinnt<br />
Bitcoin noch mehr an weltweiter<br />
Anerkennung und öffnet sich weiter für<br />
institutionelle Anleger. Die bisher nicht<br />
in Bitcoin und andere Kryptowährungen<br />
investieren konnten, weil es keine geeigneten<br />
Finanzprodukte gab. Denn Bitcoins<br />
waren für große Anlagesummen bislang<br />
ungeeignet. Der Handel findet in relativ<br />
kleinen Stückzahlen statt und ist deshalb<br />
sehr illiquide.<br />
Während viele Anleger in einen regelrechten<br />
Rausch geraten und einige mittlerweile<br />
zu Millionären geworden sind,<br />
können andere das Wort Bitcoin nicht<br />
mehr hören. Gerade Notenbanker, Finanzminister,<br />
Wirtschaftsexperten und<br />
Unternehmensbosse reden permanent<br />
dagegen an. In China wurde der Handel<br />
teilweise eingeschränkt. Neue Börsengänge<br />
wurden verboten. Iran will ebenfalls<br />
eingreifen und den Markt stark regulieren.<br />
Doch je mehr die Welt über Verbote und<br />
Einschränkungen redet, desto steiler geht<br />
es nach oben. Weil Kryptowährungen für<br />
viele Anleger eine durchaus sinnvolle Alternative<br />
sind. Um ihr Geld vor staatlichen<br />
Zugriffen, Repressionen und Beschränkungen<br />
zu schützen. Die Welt ist voller<br />
Regulierungen und Überwachungen.<br />
Jede Transaktion kann auf Knopfdruck<br />
verfolgt werden. Schon jetzt werden wir<br />
und unsere Finanzen rund um die Uhr<br />
überwacht. Hinzu kommt, dass viele Menschen<br />
das Vertrauen in die bestehenden<br />
Systeme verlieren. Und ihr Geld sicher<br />
parken wollen.<br />
Kryptowährungen und die dahinter stehende<br />
Blockchain-Technologie sind eine<br />
der spannendsten Entwicklungen der Finanzwelt<br />
in den letzten Jahrzehnten. Das<br />
Papiergeld in seiner jetzigen Form und<br />
Funktion kann durchaus irgendwann von<br />
etwas Neuem abgelöst werden. Weil Papiergeld,<br />
so wie wir es tagtäglich nutzen,<br />
durch nichts gedeckt ist und letztendlich<br />
nur auf Vertrauen basiert. Dass ich mir<br />
morgen noch genauso viel davon kaufen<br />
kann. Dass jemand anderes dieses Geld<br />
akzeptiert. Im Tausch für etwas anderes.<br />
Diese Vertrauensbasis ist über Jahrzehnte<br />
gewachsen. Und noch glauben wir daran.<br />
Kryptowährungen, und allen voran Bitcoin,<br />
bieten auch auf dem aktuellen Niveau<br />
enorme Chancen. Allerdings auch<br />
erhebliche Risiken. Auf viele Fragen gibt<br />
es noch keine Antworten. Erst im Laufe<br />
der Zeit wird sich vieles herauskristallisieren.<br />
Ob Kryptowährungen tatsächlich zu<br />
einem echten Zahlungsmittel werden. Mit<br />
denen man nahezu überall auf der Welt<br />
ein „Tauschgeschäft“ abschließen kann.<br />
Ob Bitcoin nicht doch der größte Betrugsskandal<br />
der Geschichte ist, wie viele<br />
Experte sagen und die Ersatzwährung<br />
irgendwann in sich zusammenfällt. Ob<br />
die Regierungen und Staaten dieser Welt<br />
Kryptowährungen nicht weiter bekämpfen<br />
oder sie sogar irgendwann verbieten.<br />
Ob die Technik so sicher und stabil ist,<br />
dass man ihr blind Vertrauen kann.<br />
All diese Fragen sind noch ungeklärt.<br />
Wer sich an diesem interessanten Spiel<br />
beteiligen will, muss wissen, worauf er<br />
sich einlässt. Bitcoin und Co. können sich<br />
noch verdoppeln, verdreifachen, verzehnfachen<br />
oder verhundertfachen. The Sky<br />
is the Limit. Alles hängt davon ab, wie<br />
groß die Nachfrage und auf der anderen<br />
Seite das Angebot ist. Alles hängt davon<br />
ab, wie viel Anleger bereit sind dafür zu<br />
zahlen. Lässt die Nachfrage irgendwann<br />
nach, aus welchen Gründen auch immer,<br />
werden viele sehr hektisch nach dem Notausgang<br />
suchen.<br />
Aber wie heißt es so schön:<br />
No risk - no fun!<br />
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Orangenplantagen<br />
in Paraguay<br />
Mit Agrar-Investitionen langfristig passives<br />
Einkommen sichern<br />
Sicheres Land im Herzen Südamerikas<br />
Das ländlich geprägte, beschauliche<br />
Paraguay gehört seit jeher zu den stabilsten<br />
Ländern in Latein-Amerika. Sichere<br />
Grundbücher, geringe Kriminalität, eine<br />
stabile Landeswährung, politische Stabikas.<br />
Die Anbau-Bedingungen sind in dem<br />
subtropischen Land geradezu ideal, dazu<br />
erfährt das zwischen den großen Nachbarn<br />
Brasilien und Argentinien gelegene<br />
Paraguay seit Jahren einen sehr ausgeprägten<br />
Wirtschaftsboom. Die Orange ist<br />
die in der gesamten Region gefragteste<br />
Frucht. Neben Supermärkten fragen vor<br />
allem Hotels und natürlich die zahlreichen<br />
Hersteller von Fruchtsäften, Limonaden<br />
oder Süßwaren ganz massiv frische Orangen<br />
nach. Auch weltweit steigt die Nach-<br />
Die Bielefelder Firma Agri Terra bietet ihren<br />
Kunden die Möglichkeit, sich durch eine<br />
Beteiligung an lukrativen Agrar- Projekten<br />
in Süd-Amerika langfristig passives Einkommen<br />
zu sichern – ein Angebot, das<br />
in Zeiten von Euro-Angst, dem Gespenst<br />
der Versorgungslücke sowie anhaltender<br />
Niedrigzinsphase von mehr und mehr Personen<br />
in Anspruch genommen wird.<br />
Der Fokus des Unternehmens liegt dabei<br />
auf einer groß angelegten Orangenplantage<br />
in Paraguay, im Herzen Süd-Amerifrage<br />
nach der begehrten Zitrusfrucht –<br />
dem gegenüber steht eine durch den<br />
Klimawandel bedingt weltweit fallende<br />
Orangenproduktion. Beste Aussichten für<br />
die Eigentümer einer Plantage.<br />
24<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Anzeige Investment<br />
Bilder: Depositphotos/sripfoto, denira, OlafSpeier<br />
lität sowie vor allem ein starkes, auf der<br />
Agrarwirtschaft basierendes Wirtschaftswachstum<br />
zeichnen das kleine Land aus.<br />
Nicht zuletzt deshalb verzeichnet man<br />
hier ausgesprochen viel Investitionstätigkeit<br />
aus Europa. Insbesondere Deutsche,<br />
aber verstärkt auch Österreicher, Schweizer,<br />
Spanier und Italiener können sich<br />
mit dem sicheren, rentablen Land sehr<br />
gut anfreunden. Investitionen in landwirtschaftlich<br />
dominierte Projekte sind<br />
dabei in der Mehrzahl.<br />
Paraguay ist inzwischen<br />
einer der größten Exporteure<br />
von Soja, Weizen,<br />
Mais, Rindfleisch und<br />
Reis. „Essen und Trinken<br />
müssen die Leute immer“,<br />
so sagt man hier<br />
gerne mal – und erklärt damit die Unabhängigkeit<br />
der paraguayischen Wirtschaft<br />
von Börsen und Finanzmärkten.<br />
Grundbesitz und Orangenbäume<br />
Über die Agri Terra in Bielefeld, welche als<br />
vollverantwortlicher Vertragspartner sowie<br />
als Verwalter fungiert, erwerben Kunden<br />
Landparzellen, welche im Grundbuch<br />
auf den Namen des jeweiligen Käufers<br />
eingetragen werden. Grundbesitz, und<br />
insbesondere das Eigentum an wertvollem<br />
Agrarland, war seit jeher eine verlässliche,<br />
konservative Anlageform. Diese klassische<br />
Form der Geldanlage verbindet Agri Terra<br />
jedoch mit der laufenden Ertragskomponente<br />
der Plantagenbewirtschaftung. Aus<br />
Hohe Erträge im lukrativen, sicheren Agrarsektor,<br />
jedoch mit gutem Umweltgewissen generieren –<br />
die Strategie der Agri Terra geht auf.<br />
dem Verkauf der geernteten Orangen<br />
fließen dem Eigentümer Jahr für Jahr sehr<br />
solide Ertragszahlungen zu, ohne selber<br />
dafür arbeiten zu müssen. Für mindestens<br />
25 Jahre, oftmals aber auch länger, generiert<br />
eine solche Orangenplantage ihren<br />
Eigentümern passives Einkommen. Daher<br />
wird dieses Angebot auch verstärkt zur<br />
Sicherung oder Aufbesserung der Rente<br />
herangezogen.<br />
Hohe Erträge mit bester Umweltverträglichkeit<br />
So hoch die Ertragserwartungen bei einer<br />
Zitrusplantage auch sein mögen, so umweltverträglich<br />
sind diese auch gleichzeitig.<br />
Über 65.000 Orangenbäume<br />
hat das Team<br />
der Agri Terra bereits in<br />
Paraguay gepflanzt –<br />
alleine darüber freut<br />
sich die Umwelt bereits.<br />
Allerdings werden zur<br />
Unterstützung der Orangenblüte<br />
auch verstärkt Bienen auf und<br />
nahe der Plantage angesiedelt, eine Maßnahme,<br />
die auch dem weltweit besorgniserregenden<br />
Bienensterben entgegen wirkt.<br />
Durch modernste Methoden setzt die Agri<br />
Terra-Plantage auf natürliche Schädlingsbekämpfung,<br />
vor allem aber auf Prävention<br />
und Abwehr von Schädlingen. Insektizide<br />
werden nur moderat und plangemäß so<br />
wenig wie möglich eingesetzt. Bereits im<br />
Jahr 2016 konnten sich viele ausländische<br />
Besucher von der Naturverträglichkeit der<br />
Orangenplantage in Paraguay überzeugen.<br />
Hohe Erträge im lukrativen, sicheren<br />
Agrarsektor, jedoch mit gutem Umweltgewissen<br />
generieren – die Strategie der Agri<br />
Terra geht auf.<br />
bereits ab 15.200 US-Dollar<br />
LANDEIGENTUM in Paraguay (Südamerika)<br />
& OrangenRENTE<br />
Starke Argumente für Ihr attraktives jährliches Zusatzeinkommen<br />
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SACHWERT MAGAZIN 1/2018 25
Wissen<br />
Investieren statt konsumieren<br />
Warum so viele Menschen noch nicht reich<br />
geworden sind<br />
Hennings: Hennings; Bild: Depositphotos/ginasanders<br />
Es mag ironisch klingen, aber es gibt eine<br />
Vielzahl an Gründen, warum so viele Menschen<br />
finanziell dort stehen, wo sie heute<br />
stehen. Hängt der persönliche finanzielle<br />
Reichtum damit zusammen in welcher<br />
Familie und in welchem sozialen Umfeld<br />
ich geboren worden bin? Hängt mein<br />
finanzielles Vermögen mit<br />
dem Bildungsstand und meiner<br />
Qualifikation zusammen?<br />
Wenn ich nur wenig Vermögen<br />
besitze, wie soll ich daraus<br />
denn überhaupt „mehr“<br />
erwirtschaften? Haben reiche<br />
Menschen stets Vorteile gegenüber den<br />
weniger reichen Menschen? Was machen<br />
wenige Menschen anders als die Masse<br />
der Menschen, dieses gilt es einmal zu<br />
erläutern. Fakt ist. Dass Steuern und Abgaben<br />
es einem nicht ermöglichen unter<br />
normalen Umständen „reich“ zu werden.<br />
Hierin besteht schon mal der erste Unterschied,<br />
was machen also bezüglich Steu-<br />
ern und Abgaben die „Reichen“ anders<br />
als die „Armen“. Wir möchten ausnahmslos<br />
über legale und gesetzeskonforme<br />
Themen sprechen, alles andere findet<br />
hier keine Plattform. Man muss die Steuergesetze<br />
(auch wenn es einem vielleicht<br />
schwer fällt) als eine Art Regel verstehen<br />
Viele Verbraucher haben Überziehungskredite<br />
mit horrenden Zinsen laufen, statt<br />
Einnahmen aus aufbauendem Vermögen<br />
und nicht versuchen „dagegen“ anzugehen.<br />
Interessant ist, dass sich der Staat aus<br />
den Regeln heraus stets bedient und sich<br />
das nimmt, was ihm nach den Regeln zusteht.<br />
Wie wäre es, wenn man selber das<br />
Zepter in der Hand nimmt und die Dinge<br />
kontrolliert, die der Staat sich nimmt und<br />
dass man sich legal und gewinnbringend<br />
für sich Steuergesetze zu Nutze macht?!<br />
Nach gut über der Hälfte des Arbeitslebens<br />
haben sowohl Angestellte und Selbständige<br />
kaum Vermögen zur Verfügung.<br />
Das vermeintliche Eigenheim gehört immer<br />
noch der Bank, alle Ausgaben sind<br />
zum Teil mühsam vom Nettogehalt bedient<br />
worden, Miete oder Eigenheimabtrag,<br />
Haushaltskasse, Urlaub,<br />
Versicherungen, Auto (wenn<br />
privat), Kindergarten, Schule<br />
und vieles mehr. Gehaltserhöhungen<br />
verpuffen im gleichen<br />
Atemzug wie sie erfolgt sind.<br />
Die Lebensqualität und die<br />
Ansprüche wachsen parallel zu steigenden<br />
Einkommen, auch bei zwei Einkommen<br />
pro Haushalt. Steigende Lebenshaltungskosten<br />
sind eine treffende Begründung,<br />
aber auch der Konsum nimmt in unserer<br />
Gesellschaft einen enormen Stellenwert<br />
ein, um hiermit Befriedigungen zu erlangen<br />
und auch den anderen Mitmenschen<br />
zu zeigen „Hey, schaut her, mir geht es<br />
26<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Wissen<br />
gut!“ Es gilt mehr denn<br />
je zu überprüfen, welche<br />
Werte besitze ich eigentlich?<br />
Dagegen, welche Schulden habe ich, inklusive<br />
Immobilien? Welche Einnahmen<br />
erziele ich monatlich oder im Jahr? Dazu<br />
gehören Gehälter aber auch Anlagen die<br />
Einnahmen hervorbringen, wie beispielsweise<br />
vermietete Immobilien, Aktien,<br />
Fonds oder ähnliches, also alles woraus<br />
eine Einkunft erzielt wird.<br />
Die größte Ausgabelast der Bevölkerung<br />
steht unter anderem in der Steuerlast.<br />
Einsparungen sind also hier besonders<br />
wirkungsvoll. Denn wo soll in der Haushaltskasse<br />
groß angesetzt, also eingespart<br />
werden? Wo kann ich heute noch<br />
Einsparzungen vornehmen, gestaltet sich<br />
ehrlich gesagt zum Teil<br />
schwierig. „Also ran an die<br />
Steuern“ könnte man nun<br />
sagen. Es existieren hervorragende<br />
Möglichkeiten in<br />
den Steuerspielregeln, wie<br />
man aus Kosten Vermögen<br />
aufbauen kann. Man<br />
muss sich „nur“ einmal damit beschäftigen<br />
und man sollte auf diesen Gebieten<br />
spezialisierte Steuerprofis zu Rate ziehen.<br />
Die allermeisten Steuerberater sind hierfür<br />
weniger geeignet, da sie flächendeckend<br />
nur „verwaltend“ und nicht „beratend“<br />
tätig sind. Die wenigen Vollprofis am<br />
Markt sind aber vorhanden und machen<br />
richtig Spaß in der Konzeptionierung und<br />
Umsetzung. Warum können so viele Verbraucher<br />
nicht Vermögen aufbauen und<br />
halten oder daraus eine Vermehrung<br />
durchführen? Man muss auf Konsum<br />
und Verschuldung in wertlose Bereiche<br />
verzichten. Das wollen und können viele<br />
Menschen einfach nicht mehr. Viele Verbraucher<br />
haben Überziehungskredite laufen<br />
und zahlen horrende Zinsen im Jahr<br />
dafür, sie haben also Zusatzbelastungen<br />
on top, anstatt Einnahmen aus aufbauendem<br />
Vermögen. Die Kredite werden<br />
mit neuen Krediten getilgt oder man<br />
schiebt sie vor sich her. Fazit: Intelligente<br />
Menschen investieren ihr Vermögen oder<br />
monatlichen freien Mittel in Anlagen, die<br />
wiederum eine Einnahme hervorbringen.<br />
Hieraus werden dann andere und vor<br />
allem weitere Investitionen getätigt, um<br />
über die Jahre und Jahrzehnte weiteres<br />
Vermögen aufzubauen. Die Masse der<br />
Bevölkerung folgt nun aber den Lockrufen<br />
der Werbung und der Konsumindustrie.<br />
Hierin besteht das zweite große Problem,<br />
die unüberwindbare Hürde, warum<br />
so viele Verbraucher sich keine finanzielle<br />
Zukunft aufbauen können. Investition<br />
statt überflüssigen Konsum. Wenn, dann<br />
konsumiere nur Produkte und Lösungen,<br />
die eine monetäre Einnahme bringen und<br />
kaufe nicht Wegwerf- oder Modeartikel,<br />
die an Wert verlieren und keinerlei Einnahmen<br />
bringen. Zu guter Letzt kommt<br />
die Manipulation der Banken und Versicherungen<br />
zum Tragen. Wie soll ein<br />
halbwegs gescheites Vermögen mit<br />
Massenprodukten, die nachweislich tatsächlich<br />
kein Mensch braucht, aufgebaut<br />
werden, die die Nullzinspolitik abbilden<br />
beziehungsweise Minizinsen beinhalten<br />
und vor allem komplett substanzlos sind?<br />
Bank- und Versicherungsprodukte,<br />
die nur die Nullzinspolitik abbilden,<br />
taugen nicht zum Vermögensaufbau.<br />
Man kehre den Banken und Versicherern<br />
den Rücken, man beschäftige sich, anstatt<br />
niveaulose Fernsehshows zu inhalieren,<br />
mit seinem Geld und Vermögen und wie<br />
man „mehr daraus „für später“ aufbauen<br />
kann. Man berücksichtige Inflation, Bargeldverbote<br />
und Nullzinspolitik und man<br />
kommt zum Entschluss, dass Sachwerte<br />
die Geldwerte der genannten Institutionen<br />
schlagen. Über diese Wege in der<br />
Kombination schaffen es immer nur wenige<br />
Menschen der Masse voraus zu sein.<br />
Dabei kann es wirklich jeder für sich ausnahmslos<br />
umsetzen.<br />
Thomas Hennings ist Experte<br />
für Sachwert lösungen und<br />
Makro ökönomie.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 27
Interview<br />
Jim Rogers sprach mit Dr. Dr. Rainer<br />
Zitelmann (links) über seinen Werdegang<br />
und seine Erfolgsstrategie.<br />
Jim Rogers:<br />
„Wer zuletzt lacht,<br />
lacht am besten“<br />
Zu Anfang lachten sie ihn aus, doch der Erfolg gab ihm recht.<br />
Von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
Einer der bekanntesten Investoren der<br />
Welt, der eine Menge Geld damit verdiente,<br />
dass er oft gegen den Strom<br />
schwamm, ist Jim Rogers. Er studierte<br />
an der Yale University und in Oxford Geschichte<br />
und Philosophie, bevor er Ende<br />
1968 begann, an der Wall Street zu arbeiten.<br />
Das war eine sehr schwere Zeit für<br />
den amerikanischen Aktienmarkt, aber<br />
genau in dieser Zeit begründete er die Basis<br />
seines Reichtums und Erfolges.<br />
Bei der Investmentfirma Bleichroeder<br />
lernte er den Investor George Soros<br />
kennen und gründete mit ihm zusammen<br />
den Hedgefonds Quantum<br />
Fonds. Heute gibt es Tausende<br />
Hedgefonds, aber damals gab es<br />
nur eine Handvoll. Die meisten<br />
Anleger investierten zu jener<br />
Zeit nur in Anleihen. Aktien waren<br />
weniger beliebt, und kaum<br />
jemand investierte in größerem<br />
Stil in Rohstoffe oder Währungen.<br />
Zudem hatten Amerikaner<br />
wenig Interesse an anderen<br />
Ländern und investierten<br />
fast ausschließlich im eigenen Land.<br />
Auch Leerverkäufe waren damals noch<br />
lange nicht so verbreitet wie heute.<br />
Rogers und Soros machten alles<br />
anders als bis dahin üblich.<br />
Sie kauften Aktien, Rohstoffe,<br />
Währungen und Anleihen aus<br />
der ganzen Welt und bezogen<br />
dabei auch Strategien wie<br />
Leerverkäufe ein. Sie investierten<br />
dort, wo andere es damals<br />
noch nicht taten und entdeckten<br />
neue, interessante Märkte in der<br />
ganzen Welt.<br />
Bild: Zitelmann, Cover: Redline<br />
28<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Die „Profis“ lachten ihn aus<br />
Oft kaufte Rogers Aktien von Unternehmen,<br />
die sich in großen Schwierigkeiten<br />
befanden. Andere schüttelten darüber<br />
nur mit dem Kopf. So erwarb<br />
er beispielsweise<br />
Mitte der siebziger Jahre<br />
in großem Stil Aktien des<br />
Flugzeugherstellers Lockheed.<br />
Rogers erzählte mir<br />
eine charakteristische Begebenheit:<br />
Eines Abends<br />
war er zu einem vornehmen<br />
Abendessen eingeladen, bei dem<br />
Vertreter von Banken und Investoren anwesend<br />
waren. Einer der Teilnehmer hatte<br />
aufgeschnappt, dass Rogers tatsächlich<br />
Aktien des Flugzeugherstellers Lockheed<br />
kaufte – ein Unternehmen, über das fast<br />
jeden Tag wegen verschiedener Skandale<br />
negativ in den Medien berichtet wurde<br />
und dessen Aktienkurs bereits massiv<br />
gefallen war. „Who would invest in companies<br />
like that?“, sagte kopfschüttelnd<br />
ein Teilnehmer des Abendessens zu seinem<br />
Tischnachbarn. Und er sagte das so laut,<br />
dass alles es hören konnten. Er hatte die<br />
Lacher auf seiner Seite. Rogers fühlte sich<br />
schlecht, denn die Leute lachten ja über ihn.<br />
„Wer zuletzt lacht, lacht am besten“,<br />
dieses Sprichwort gibt es auch in Amerika.<br />
Rogers hatte seine Hausaufgaben<br />
gemacht, und seine positive Analyse über<br />
die Zukunftsaussichten des Unternehmens<br />
sollte sich als richtig bestätigen. Später<br />
vervielfachte sich der Kurs der Aktie und<br />
der Fonds konnte einen tollen Gewinn verbuchen.<br />
In einer Zeit, als der S&P-500-Index<br />
nur um 47 Prozent stieg, gewann der<br />
von Rogers und Soros gemanagte Quantum-Fonds<br />
4.200 Prozent. „Wenn andere<br />
über dich lachen“, so Rogers, „dann bist<br />
du auf dem richtigen Weg. Je mehr Leute<br />
über dich lachen, desto sicherer kannst du<br />
sein, dass du richtig liegst.“<br />
„Als ich jung war“, sagte er mir, „war das<br />
nicht einfach für mich. Wenn ich mich gegen<br />
die Mehrheit stellte, fühlte ich mich<br />
nicht unbedingt wohl, und wenn alle<br />
dir sagen, du liegst absolut falsch, dann<br />
wirst du selbst dann unsicher, wenn es dir<br />
Freude macht, dich gegen die Mehrheitsmeinung<br />
zu stellen.“ Auch er konnte sich<br />
früher manchmal nicht der allgemeinen<br />
Panik entziehen. So hatte er kurz vor dem<br />
Krieg zwischen Iran und Irak Öl short verkauft.<br />
Doch dann kam der Krieg, der Ölpreis<br />
zog massiv an. „Ich konnte mich der<br />
allgemeinen Panik nicht entziehen und<br />
stellte meine Positionen glatt.“ Im Nachhinein<br />
war das ein Fehler, denn später fiel<br />
der Ölpreis tatsächlich massiv.<br />
Im Laufe der Zeit wurde er erfahrener<br />
und der Spott der anderen machten ihm<br />
»Ich empfehle<br />
jungen Menschen,<br />
Geschichte und<br />
Philosophie zu<br />
studieren.«<br />
weniger aus. „Ich erkannte, wie wichtig<br />
es ist, durchzuhalten und bei einer einmal<br />
als richtig erkannten Analyse auch<br />
dann zu bleiben, wenn die Entwicklung<br />
zuerst einmal in eine<br />
andere Richtung geht<br />
als erwartet“, so Rogers.<br />
„Heute ist es eher<br />
umgekehrt. Wenn auf<br />
einmal alle das Gleiche<br />
sagen wie ich, dann<br />
zweifle ich, ob ich noch<br />
richtig liege oder nicht<br />
lieber verkaufen sollte.“<br />
Indiana Jones der Wall Street<br />
In den 80er-Jahren nannte ihn das „Time<br />
Magazin“ den „Indiana Jones der Wall<br />
Street“, weil er in Ländern kaufte, von denen<br />
viele Amerikaner nicht einmal wussten,<br />
dass es dort überhaupt eine Börse gab. „Ich<br />
kaufte Aktien in Portugal, Österreich, in afrikanischen<br />
Staaten und in Südamerika. Das<br />
waren für 99 % Prozent der US-Investoren<br />
unbekannte Länder. Selbst in Deutschland<br />
investierten nur wenige. Ich kaufte damals<br />
Siemens-Aktien statt General Electric – und<br />
lag auch damit richtig“, so Rogers.<br />
Ende der 90er Jahre schloss die renommierte<br />
Investmentfirma Merrill Lynch ihre<br />
Abteilung für Rohstoffhandel. Damals<br />
war der Höhepunkt des sogenannten Internet-Hypes<br />
an der Börse, alle setzten auf<br />
die sogenannte New Economy. Rohstoffe<br />
dagegen schienen ein Investment, das<br />
sich nicht lohnte und für das sich zu wenige<br />
Investoren interessierten.<br />
Rogers hatte indes<br />
schon frühzeitig begonnen,<br />
sich für Rohstoffe<br />
zu interessieren und in<br />
diese Assetklasse zu investieren.<br />
„Genau in dem<br />
Jahr, in dem Merrill Lynch<br />
seine Rohstoffabteilung<br />
schloss, startete Rogers<br />
mit seinem Jim Rogers<br />
Rohstoffindex, der heute<br />
der bekannteste Rohstoff-Index<br />
der Welt ist.<br />
Mit dem Motorrad um die Welt<br />
Von 1990 bis 1992 fuhr er mit einem<br />
Motorrad zusammen mit seiner Freundin<br />
zwei Jahre lang um die ganze Welt.<br />
Er legte 160.000 Kilometer zurück, bereiste<br />
sechs Kontinente und wurde damit<br />
in das Guiness Buch der Rekorde aufgenommen.<br />
Ich empfehle jedem Leser, sein<br />
faszinierendes Buch „Investment-Biker“,<br />
in dem er von dieser Reise erzählt. Vom<br />
1. Januar 1999 bis zum 5. Januar 2002<br />
unternahm er mit seiner Frau eine weitere<br />
Weltreise – diesmal legte er mit einem<br />
Mercedes 245.000 Kilometer zurück und<br />
bereiste 116 Länder.<br />
»Gebrauche deinen<br />
eigenen Kopf, habe<br />
Mut zu einer eigenen<br />
Meinung und gehe den<br />
Dingen auf den Grund,<br />
auch wenn du dich<br />
damit im Widerspruch<br />
zu Konventionen und<br />
vorherrschenden Meinungen<br />
begibst«<br />
Interview<br />
Wenn junge Menschen ihn fragen, was<br />
sie tun sollen, um erfolgreich zu sein,<br />
dann empfiehlt er ihnen, Geschichte und<br />
Philosophie zu studieren, so wie er es getan<br />
hat. „Die jungen Menschen entgegnen<br />
mir dann: Nein, ich will doch Geld<br />
verdienen und reich werden, so wie Sie es<br />
geworden sind. Sie glauben tatsächlich,<br />
ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
werde ihnen dabei helfen.“ Rogers kann<br />
darüber nur mit dem Kopf schütteln. „Das<br />
Studium der Geschichte hat mir geholfen,<br />
zu verstehen, dass sich in der Geschichte<br />
stets alles ändert, alles im Fluss ist. Schon<br />
Dinge, die heute geschehen, hätten die<br />
meisten vor 30 oder <strong>40</strong> Jahren nicht für<br />
möglich gehalten: Der Zusammenbruch<br />
der Sowjetunion, der Abstieg Amerikas,<br />
der unaufhaltsame Aufstieg Chinas, das<br />
Internet: Wer hätte mit all dem gerechnet?<br />
Permanente Veränderung ist die<br />
einzige Konstante in der Geschichte“, so<br />
Rogers. „Und das zu verstehen, ist von<br />
größerer Bedeutung für Ihren Investmenterfolg<br />
als Detailwissen, das man Ihnen an<br />
der Uni in Betriebswirtschaft beibringt.“<br />
Auch das Studium der Philosophie sei<br />
sehr nützlich. „Es hat mir geholfen, eine<br />
gesunde Skepsis zu entwickeln. Man darf<br />
nicht jede Behauptung für bare Münze<br />
nehmen, auch dann nicht, wenn sie<br />
laufend überall in den Medien und von<br />
Experten wiederholt wird. Gebrauche<br />
deinen eigenen Kopf, habe Mut zu einer<br />
eigenen Meinung und gehe den Dingen<br />
auf den Grund, auch wenn du dich damit<br />
im Widerspruch zu Konventionen und<br />
vorherrschenden Meinungen<br />
begibst“, so<br />
Rogers.<br />
Im Dezember 2007<br />
verkauft Rogers seine<br />
Luxusvilla in New York<br />
City für mehr als 16<br />
Millionen Dollar, verließ<br />
die Vereinigten Staaten<br />
und zog nach Singapur<br />
um, wo er bis heute<br />
lebt. Ich traf ihn dort<br />
mehrere Male. Er meinte,<br />
so wie es im 19. Jahrhundert klug war,<br />
in London zu sein und in den 1920er-Jahren<br />
in New York, so sei heute der richtige<br />
Platz Asien, denn dort liege eindeutig die<br />
Zukunft – nicht in den Vereinigten Staaten<br />
oder in Europa. Für ihn war es wichtig,<br />
dass seine beiden Kinder, die er im Alter<br />
von 60 und 65 Jahren gezeugt hatte, von<br />
Kindheit an Mandarin lernen und dort<br />
aufwachsen, wo die größten Zukunftschancen<br />
sind, nämlich in Asien.<br />
*Der Beitrag ist ein Auszug aus Zitelmanns<br />
Buch: „Setze dir größere Ziele!“,<br />
das in acht Sprachen erschien.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 29
Investment<br />
Infrastruktur im Fokus<br />
institutioneller Investoren<br />
Laut Schätzung der OECD wird der weltweit kumulierte Infrastrukturbedarf<br />
bis 2030 auf 65 Billionen USD ansteigen<br />
Was macht Infrastruktur als Assetklasse<br />
so interessant?<br />
Alleine die Basis und die Fakten: Infrastruktur<br />
hat sich in Zeiten knapper öffentlicher<br />
Haushalte in vielen Ländern als eine<br />
eigen, stark wachsende Anlageklasse etabliert.<br />
Heute werden notwendige Investitionen<br />
in öffentliche Infrastrukturprojekte<br />
in zunehmender Maße privatwirtschaftlich<br />
oder in Kombination mit der öffentlichen<br />
Hand finanziert. Infrastrukturen<br />
sind das Rückgrat moderner Volkswirtschaften.<br />
Funktionierende Straßennetze,<br />
Autobahnen, Flughäfen, Krankenhäuser<br />
oder eine solide Stromversorgung sind<br />
Voraussetzung für Erfolg und Wachstum<br />
in einer von Globalisierung geprägten Gesellschaft.<br />
Der Bedarf an Infrastrukturinvestitionen<br />
wächst kontinuierlich und kann von<br />
staatlicher Seite kaum mehr finanziert<br />
werden. In vielen Entwicklungsländern<br />
ist selbst Basisinfrastruktur fehlerhaft,<br />
ungenügend oder schlicht nicht existent.<br />
Mehr als 1 Mrd. Menschen haben keinen<br />
Zugang zu Elektrizität. Mehr als 800<br />
Mio. Menschen haben keinen Zugang zu<br />
sauberem Trinkwasser. Mehr als 1 Mrd.<br />
Menschen wohnen weiter<br />
als 2 km von einem<br />
Straßenzugang entfernt.<br />
Private Investitionen in<br />
Infrastruktur von Schwellenländern<br />
sind Stand heute erforderlich.<br />
Regierungen können die Defizite in der<br />
Infrastrukturversorgung nicht mit den<br />
Steuereinnahmen finanzieren – die Einbeziehung<br />
privaten Kapitals ist hier erforderlich.<br />
Der Bedarf an Investitionen<br />
in Schwellenländern beläuft sich nach<br />
Schätzungen der IFC (Weltbank) für die<br />
nächsten 10 Jahre auf mehr als 2 Billionen<br />
USD pro Jahr, doppelt so viel wie heute<br />
investiert wird. Laut Schätzung der OECD<br />
wird der weltweit kumulierte Infrastrukturbedarf<br />
bis 2030 auf 65 Billionen USD<br />
ansteigen Diese Fakten bilden die Basis<br />
für interessante Investitionsmöglichkeiten<br />
– nicht nur für institutionelle Investoren!<br />
Das klingt nach einer riesigen staatlichen<br />
Finanzierungslücke.<br />
Definitiv: Angesichts der angespannten<br />
Finanzsituation geht die Schere zwischen<br />
Symon Hardy Godl, Geschäftsführer<br />
Deutsche Finance Asset Management.<br />
steigendem Bedarf an Infrastrukturinvestitionen<br />
und den entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten<br />
in den meisten Industrie-<br />
und Schwellenländern immer weiter<br />
auseinander. Bereits heute beläuft sich die<br />
weltweite Finanzierungslücke – je nach<br />
Quelle – auf mindestens eine, eher sogar<br />
zwei Billionen US-Dollar pro Jahr. Sie dürfte<br />
sich künftig noch weiter ausdehnen.<br />
Privat finanzierte und betriebene Infra-<br />
Bild und Grafik: Deutsche Finance Group<br />
30<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Investment<br />
struktur gewinnt vor diesem Hintergrund<br />
immer stärker an Bedeutung. So hat sich<br />
die Struktur der Finanzierungsquellen bereits<br />
in den letzten 15 Jahren stark verändert.<br />
Wurden Anfang der 1990er- Jahre<br />
beispielsweise noch knapp 80 % der<br />
Transportinfrastruktur staatlich oder über<br />
Entwicklungshilfe finanziert, nimmt die<br />
staatliche Finanzierung heute nur noch<br />
etwa 50 % ein. Die Lücke, die durch den<br />
Rückzug staatlicher und supranationaler<br />
Gelder entstanden ist, wird künftig voraussichtlich<br />
noch stärker durch private<br />
Mittel gefüllt werden. Generell existiert<br />
bei Infrastrukturprojekten eine große<br />
Bandbreite an Kooperationsformen zwischen<br />
Staat und privaten Investoren. Neben<br />
der vollständigen Privatisierung spielen<br />
öffentlich private Partnerschaften, die<br />
privates Kapital und Know-how in öffentliche<br />
Projekte einbinden, bereits seit einigen<br />
Jahren eine zunehmende Rolle.<br />
Investments in Infrastruktur<br />
punkten mit stabilen<br />
Zahlungs strömen, langfristigem<br />
Werterhalt,<br />
geringen Volatilitäten,<br />
einer höheren Diversifikation<br />
und oftmals auch<br />
Inflationsschutz.<br />
Institutionelle investieren derzeit verstärkt<br />
in Infrastrukturprojekte.<br />
Infrastrukturprojekte haben in der Regel<br />
ein stabiles Ertragspotenzial und eine<br />
starke Wettbewerbsstellung. Hintergrund<br />
hierfür ist, dass Infrastrukturanlagen eine<br />
große Kundenbasis haben, da sie zum<br />
Teil täglich genutzt werden und nicht<br />
ersetzbar sind. Sie haben wegen langer<br />
Planfeststellungsverfahren und/oder langer<br />
Konzessionslaufzeiten oft monopolartigen<br />
Charakter, wodurch eine laufende<br />
und kalkulierbare Verbrauchernachfrage<br />
besteht, die teilweise der Daseinsvorsorge<br />
dient und monetär an staatliche Vorgaben<br />
gebunden ist.<br />
Die typischen Gründe institutioneller Investoren,<br />
um Investments in Infrastruktur<br />
vorzunehmen, sind hauptsächlich stabile<br />
Zahlungsströme, langfristiger Werterhalt,<br />
geringe Volatilitäten, eine höhere Diversifikation<br />
und oftmals auch Inflationsschutz.<br />
Das sind Eigenschaften, die von Institutionellen<br />
Investoren gerade in einer Niedrigzinsumgebung<br />
gewünscht werden.<br />
Wie investieren institutionelle Investoren<br />
in Infrastruktur – Direkt?<br />
In der Regel nicht, selbst marktprägende<br />
Institutionelle Investoren treten normalerweise<br />
bei globalen Investitionen nicht<br />
selbst als Asset Manager auf, sondern suchen<br />
Partnerschaften mit lokalen institutionellen<br />
Fondsmanagern in Zielmärkten,<br />
in denen Infrastrukturinvestments entsprechend<br />
ihrer Anlagestrategie realisiert<br />
werden sollen. Weil diese lokalen Fondsmanager<br />
häufig nicht exklusiv für einen<br />
Institutionellen Investor tätig werden, bieten<br />
sie ihre Tätigkeit weiteren Institutionellen<br />
Investoren in Form eines Fonds an,<br />
der dann für einen exklusiven Kreis von<br />
institutionellen Investoren konzipiert wird.<br />
Diese Vorgehensweise wird als indirekte<br />
Kapitalanlage bezeichnet, weil Investitionen<br />
nicht unmittelbar in ein Infrastrukturprojekt<br />
erfolgen, sondern über einen<br />
speziell dafür vorgesehenen Infrastrukturzielfonds.<br />
Neben der Investmentausrichtung<br />
und dem Investmentprofil des Fonds<br />
sind das Fondsvolumen, die Mindestzeichnungssumme<br />
sowie die Anzahl der Investoren<br />
des Fonds von Bedeutung. Fondsstrategien<br />
für finanzstarke Institutionelle<br />
Investoren erfolgreich zu realisieren, setzt<br />
ein hohes Maß an fachlicher Expertise, Erfahrung<br />
und Kompetenz voraus.<br />
Welche Möglichkeiten bieten Sie an<br />
Über unseren aktuellen Deutsche Finance<br />
PRIVATE Fund 11 bieten wir Privatanlegern<br />
den Zugang zu einer Anlagestrategie<br />
die speziell für institutionelle Investoren<br />
wie Staatsfonds, Versicherungskonzerne,<br />
Pensionskassen, Industrieunternehmen<br />
und Universitäten konzipiert worden ist<br />
und die dem breiten Markt nicht zur Verfügung<br />
steht. Bei der Investitionsstrategie<br />
steht neben der Auswahl der börsenunabhängigen<br />
Assetklasse Infrastruktur mit<br />
Chancen auf attraktive Renditen die Risikominimierung<br />
des Gesamtportfolios<br />
im Fokus. Investitionen sollen in verschiedenen<br />
Ländern, Regionen, Sektoren breit<br />
diversifiziert im Bereich „Ökonomische-<br />
Infrastruktur und „Soziale-Infrastruktur“<br />
erfolgen.<br />
Dem Anleger stehen beim PRIVATE Fund<br />
11 zwei Anteilsklassen zur Verfügung.<br />
Zum einem die Anteilklasse „Strategie<br />
Ausschüttung“ mit einer vollständigen<br />
Einzahlung der gezeichneten Kommanditeinlage<br />
und einer Ausschüttung in Höhe<br />
von 5% p.a. Die Ausschüttungen werden<br />
vierteljährlich anteilig ausgezahlt. Bei der<br />
Anteilskasse „Strategie Zuwachs“ mit<br />
Einzahlung der gezeichneten Kommanditeinlage<br />
durch anfängliche Ersteinlage<br />
und monatliche Sparraten werden die<br />
Ausschüttungsansprüche zur Verkürzung<br />
des Einzahlungszeitraums mit den ausstehenden<br />
Sparraten verrechnet. Unsere<br />
Privatanleger erhalten mit dem PRIVATE<br />
Fund 11 nachhaltige und berechenbare<br />
Ausschüttungen kombiniert mit einem<br />
Wertsteigerungspotential.<br />
Ökonomische Infrastruktur<br />
Soziale Infrastruktur<br />
transport kommunikation versorgung<br />
MAUTSTRASSEN<br />
BRÜCKEN, TUNNEL<br />
FESTNETZ<br />
MOBILFUNK<br />
STROM, GAS, WÄRME<br />
(Erzeugung, Übertragung,<br />
Verteilung)<br />
GESUNDHEIT<br />
(Krankenhäuser,<br />
Pflegeeinrichtungen)<br />
HÄFEN<br />
FLUGHÄFEN<br />
EISENBAHNNETZE<br />
SATELLITENSYSTEME<br />
ÜBERTRAGUNG<br />
(z. B. Sendemasten)<br />
WASSER<br />
ABWASSER<br />
BILDUNG<br />
(Schulen, Hochschulen)<br />
KULTURELLE EINRICHTUNGEN<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 31
Immobilien<br />
Wie mir Vermögensvernichter<br />
zur ersten<br />
Wohnung verhalfen<br />
Investmentpunk Gerald Hörhan<br />
erinnert sich an die Anfänge<br />
seiner Immobilienkarriere<br />
gekürzter Buchauszug aus „Das System Immobilie“, herausgegeben von Thomas Knedel<br />
Als Investmentbanker, der primär mit Firmenverkäufen,<br />
also Mergers-&-Acquisitions-Transaktionen<br />
beschäftigt war, bin<br />
ich eigentlich durch reinen Zufall zu Immobilien<br />
gekommen. Ich hatte nämlich in<br />
meinem Job ursprünglich rein gar nichts<br />
mit Immobilien zu tun und lebte zur Miete.<br />
Mein einziger Berührungspunkt mit<br />
Immobilien waren die Mietverträge für<br />
meine Wohnungen in New York, Frankfurt<br />
am Main, London und Wien. Als<br />
mein Einkommen stieg, fasste ich den<br />
Beschluss, mein Geld nicht wie manche<br />
Branchenkollegen zu verprassen und für<br />
exzessiven Luxus auszugeben, sondern als<br />
Kapital anzulegen und zu vermehren. Es<br />
war für mich damals schon erstaunlich,<br />
wie viele Personen, die in der Finanzbranche<br />
arbeiten, selbst reichlich wenig Ahnung<br />
vom Investieren haben.<br />
Noch schlimmer wurde die Erfahrung,<br />
als ich mich mit dem Thema Geldanlage<br />
auseinandersetzte und in Kontakt mit<br />
diversen „Experten“ und Vermögensbe-<br />
ratern kam, die man eher als Vermögensvernichter<br />
bezeichnen könnte. Ihre einzige<br />
Qualifikation waren gegelte Haare, neue<br />
Leasingautos sowie eine Kombination aus<br />
Vielrednertum eines Papageis und Arroganz.<br />
Leider hatten die meisten in Mathematik<br />
nicht aufgepasst und verwechselten<br />
bei der Berechnung ihres Nettovermögens<br />
plus und minus. Auf der Suche nach ertragreichen<br />
Anlagemöglichkeiten hatte<br />
ich mich monatelang mit „Beratern“ bzw.<br />
Produkt-Pushern herumgeärgert, die mir<br />
allen Ernstes erklären wollten, dass ich<br />
bei ihnen ein Wertpapier mit fünf Prozent<br />
Provision kaufen sollte, das bei einem Discount-Broker<br />
mit 0,5 bis ein Prozent Provision<br />
zu haben war.<br />
Ich wusste nicht so recht, was ich machen<br />
sollte, als ich zufällig eines Abends in<br />
Wien bei einem Schulfreund zu Gast war.<br />
Zu später Stunde klagte mir seine Freundin<br />
ihr Leid: Ihr Mietvertrag läuft aus, die<br />
Eigentümerin benötigt Geld und will die<br />
Wohnung ohne Mieter verkaufen, es fehlt<br />
das Geld für den Umzug, und mit einem<br />
Hund ist es schwer, eine neue Wohnung<br />
zu finden. Da ich Geld anzulegen hatte,<br />
machte ich folgenden Vorschlag: Ich kaufe<br />
die Wohnung, mein Schulkollege bzw.<br />
seine Freundin bezahlt mir die Miete –<br />
und die Miete tilgt meinen Bankkredit.<br />
Scherben und Glück<br />
Nach einigem Hin und Her kam ich in<br />
Kontakt mit der Eigentümerin, einer älteren<br />
Dame. Sie verlangte 85 000 Euro für<br />
die Wohnung, ich wollte 65 000 Euro bezahlen.<br />
In mehreren Telefonaten kamen<br />
wir auf eine Spanne zwischen 70.000<br />
und 80.000 Euro und beschlossen, uns in<br />
einem Wiener Kaffeehaus zu treffen. Die<br />
Dame hatte ebenfalls einen Hund, einen<br />
großen Schäferhund, der an einem der Tische<br />
im Gastgarten angebunden war. Als<br />
ein anderer Hund vorbeikam – wen überrascht<br />
es? –, machte sich der Schäferhund<br />
mit dem Tisch im Schlepptau auf zu seinem<br />
Artgenossen. Funken sprühten, Gläser<br />
flogen durch die Luft. Die alte Dame<br />
Bild: Investmentppunkakademie<br />
32<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Immobilien<br />
war noch geschockt, als ich ihr sagte:<br />
„Scherben bringen Glück. Einigen wir<br />
uns auf 74.000 Euro, und ich bezahle den<br />
Schaden.“ Gesagt, getan, und per Handschlag<br />
hatte ich den Kauf meiner ersten<br />
Wohnung besiegelt.<br />
Zu Weihnachten 2005 war ich in Colorado<br />
Skifahren. Yahoo war damals noch die<br />
führende Informationsplattform, und als<br />
ich die Finanznachrichten durchsah, entdeckte<br />
ich folgende Schlagzeile: „Deutsche<br />
Bank closes German Real Estate<br />
Fund: Big Problems in German Real Estate<br />
Market.“ Ich dachte mir: Wo es Probleme<br />
gibt, sind gute Geschäfte zu machen. Da<br />
ich während meiner Zeit bei McKinsey in<br />
Frankfurt gelebt hatte, fiel meine Wahl<br />
bei „German Real Estate“ auf Frankfurt.<br />
Auch die Eckdaten von Frankfurt sind gut:<br />
starke Wirtschaft, EZB, viele Banken, großer<br />
Flughafen und großer Bahnhof, also<br />
eine reiche Stadt mit wenig Platz und bester<br />
Verkehrsanbindung. Ich pilgerte somit<br />
Anfang 2006 regelmäßig nach Frankfurt,<br />
um Wohnungen zu besichtigen.<br />
Ein obskurer Makler rief mich im April<br />
2006 an, er hätte interessante Immobilien<br />
in Frankfurt. Zehn kleine Wohnungen plus<br />
vier Stellplätze, mit 48.000 Euro Jahresmiete<br />
für 480.000 Euro Kaufpreis. Nach<br />
den Wohnungsbesichtigungen folgte der<br />
Termin mit der Eigentümerin – wieder<br />
eine ältere Dame, die in einem Apartment<br />
im noblen Frankfurter Westend residierte,<br />
und den Makler und seinen vierbeinigen<br />
Riesen mit Verachtung bedachte. Laut ihren<br />
Ausführungen musste sie sehr wohlhabend<br />
sein, sie erzählte von Reisen mit<br />
der Concorde und von Safaris in Namibia.<br />
Ich hatte so meine Zweifel an diesen Erzählungen.<br />
Die Wohnung war nämlich<br />
auffallend kalt und leer, es sah aus, als<br />
wäre schon ein Gerichtsvollzieher da gewesen.<br />
Zudem knurrte der<br />
Hund des Maklers regelmäßig,<br />
wenn die Dame ihre Geschichten<br />
zum Besten gab.<br />
Nach mehrstündigen Gesprächen,<br />
oder besser gesagt<br />
Monologen der Verkäuferin<br />
sowie einiger weniger<br />
Wortwechsel über die Wohnungen,<br />
einigten wir uns auf<br />
den Kaufpreis. 4<strong>40</strong>.000 Euro,<br />
das entsprach elf Prozent<br />
Mietrendite. Bei Bankzinsen von 4,5 Prozent<br />
für den Kredit war das ein gutes Geschäft.<br />
Dass ich mit meiner Einschätzung<br />
über die finanzielle Lage der Dame richtiggelegen<br />
hatte, sah ich in der Kaufpreisfälligkeitsmitteilung<br />
des Notars. 439.700<br />
Euro mussten an die Bank der Verkäuferin<br />
gezahlt werden, 300 Euro an die Verkäuferin.<br />
Nun war ich Eigentümer von insgesamt elf<br />
Wohnungen. Es gab zwar immer wieder<br />
Ärger mit den Mietern, aber die Horrorgeschichten,<br />
die mir Verwandte, Bekannte<br />
und auch manche Banker über Immobilien<br />
erzählt hatten – im Jahr 2006 waren Immobilien<br />
immer noch nicht sexy und viele<br />
Banken sahen sie als relativ risikobehaftet<br />
an – traten nicht ein. Also ließ ich über<br />
mein Büro weitere Frankfurtreisen organisieren,<br />
besichtigte am Tag acht bis zehn<br />
Wohnungen und<br />
kaufte jene, die<br />
sich am meisten<br />
rechneten. Der<br />
Kauf von Wohnungen<br />
mit acht<br />
bis zehn Prozent Mietrendite in zentraler<br />
Stadtlage erschien mir ein lohnendes Geschäft<br />
zu sein: Die Miete tilgte den Kredit,<br />
die Nachfrage nach Wohnungen in<br />
Frankfurt sowie die Mieten waren hoch,<br />
und nach 15 bis 20 Jahren waren die<br />
Wohnungen abbezahlt und erwirtschaften<br />
passives Einkommen. Ich kalkulierte<br />
eigentlich kaum Wertsteigerungen in meine<br />
Investments ein und dachte nicht im<br />
Traum daran, welchen Boom der Immobilienmarkt<br />
in Deutschland noch erleben<br />
würde.<br />
»Wo es Probleme gibt, sind<br />
gute Geschäfte zu machen.«<br />
Bei den vielen Besichtigungen fiel mir<br />
auf, dass die meisten Makler weder Wissen<br />
noch Benehmen hatten. Es gab positive<br />
Ausnahmen wie eine elegante ältere<br />
Dame, die mich mit ihrem Jaguar durch<br />
Frankfurt chauffierte und der ich einige<br />
Wohnungen im dortigen Nordend abkaufte.<br />
Aber es gab auch Makler, die beschimpften<br />
mich wegen meiner niedrigen<br />
Kaufangebote, viele kamen zu spät, und<br />
kaum einer hatte auch nur einen Hauch<br />
von Wissen über das Immobiliengeschäft.<br />
Dafür waren schlecht sitzende Anzüge<br />
und Arroganz oft an der Tagesordnung.<br />
Im Herbst 2008 kam die Finanzkrise.<br />
Die Börsen sowie der Immobilienmarkt<br />
in vielen Ländern kollabierten,<br />
und fast jede Aktivität an den Finanz-<br />
und Investmentmärkten wurde<br />
kurzfristig gestoppt. Nach einer<br />
kurzen Verschnaufpause, in der ich<br />
die Ergebnisse an den Finanzmärkten<br />
verdaute, machte ich mich auf<br />
den Weg nach Frankfurt und London, um<br />
richtig günstige Immobilien im Zentrum<br />
der Städte zu finden. Allerdings wurde<br />
ich sehr schnell enttäuscht und von den<br />
lokalen Maklern eines Besseren belehrt:<br />
Immobilienpreise fallen vielleicht in Spanien,<br />
Irland oder Florida, aber Immobilien<br />
in Toplagen behalten ihren Wert auch in<br />
Krisenzeiten.<br />
Was Investmentbanking mit Immobilien<br />
zu tun hat<br />
Nach der Finanzkrise wurden Immobilien<br />
auch im Investmentbanking plötzlich bedeutsam.<br />
Viele Unternehmen benötigten<br />
Kapital, und die im Besitz des jeweiligen<br />
Unternehmens befindlichen Liegenschaften<br />
waren oft die einzige Möglichkeit, an<br />
Kapital zu kommen, ohne sich den Raubritterkonditionen<br />
von „Vulture Funds“<br />
und anderen Heuschrecken beugen zu<br />
müssen. Obwohl ich im Jahr 2009 nur ein<br />
begrenztes Wissen über Immobilien hatte,<br />
erkannte ich schnell, dass selbst dieses bescheidene<br />
Wissen mehr war als das, was<br />
die meisten Investmentbanker hatten.<br />
Immobilienbewertung, Immobilienverkauf<br />
und Immobilienvermietung hingegen<br />
waren üblicherweise das Revier von<br />
Immobilienmaklern, die wiederum wenig<br />
Ahnung von komplexen Unternehmensfinanzierungen<br />
und Strukturen hatten.<br />
Natürlich gab es auch Real Estate Investmentbanking-Abteilungen<br />
in den großen<br />
Banken, diese arbeiteten aber nur für sehr<br />
große Unternehmen.<br />
Nach kurzem Nachdenken war mir klar,<br />
dass die Kombination von Investmentbanking<br />
und Immobilien-Knowhow für<br />
mittelständische Unternehmen eine interessante<br />
Marktnische war, mit relativ<br />
wenig Wettbewerb. Bei Immobilientransaktionen<br />
geht es meistens um viel<br />
Geld, entsprechend attraktiv sind die<br />
Provisionen und Honorare, zudem gibt<br />
es für Immobilien eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Ebenso spielen<br />
bei vielen Unternehmen die Qualität der<br />
Mietverträge (Laufzeit, Mieterhöhungen<br />
oder Kündigung bei Gesellschafterwechsel,<br />
Instandhaltungsregeln etc.) eine ganz<br />
wesentliche Rolle bei der Unternehmensbewertung:<br />
Eine Restaurantkette mit aus<br />
Mietersicht attraktiven Mietverträgen mit<br />
Weitergaberecht kann sehr viel Geld wert<br />
sein. Dieselbe Restaurantkette, bei der bei<br />
Gesellschafterwechsel die Mieten deutlich<br />
angehoben oder die Mietverträge gekündigt<br />
werden können, kann gar nichts<br />
wert sein. Ich spezialisierte mich daher<br />
auf diesen Bereich, zumal ich ohnedies<br />
einen signifikanten Teil meines Vermögens<br />
in Immobilieninvestments hatte.rteil<br />
für das Investmentbanking-Geschäft: Die<br />
Transaktionsgrößen werden schnell relativ<br />
groß, da das Immobiliengeschäft zu<br />
den kapitalintensivsten Märkten gehört,<br />
sieht man einmal von Infrastruktur und<br />
Biotech ab.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 33
Impact Investment<br />
»Das beste alternative Investment 2017«<br />
Peter Jäderberg, Geschäftsführer von Jäderberg & Cie.<br />
im Gespräch mit Verleger Julien Backhaus<br />
Herr Jäderberg, Anleger mögen physische<br />
Sachwertanlagen, weil reale<br />
Werte, die man anfassen kann, Sicherheit<br />
versprechen. Warum sind Anleger<br />
beim Thema Natur vorsichtig? Welche<br />
Argumente hören Sie?<br />
Es gibt viele unterschiedliche Gründe in<br />
Sachwerte zu investieren, insbesondere<br />
in den international begehrten Grobkategorien<br />
Forst- und Agrarwirtschaft. Es<br />
besteht allerdings in der Regel eine Qualitätsunterschied<br />
in den Angeboten für<br />
Publikumsanleger, verglichen mit den exklusiven<br />
Investments, die professionellen<br />
und institutionellen Investoren vorbehalten<br />
bleiben. Gerade im deutschsprachigen<br />
Raum kamen Investmentprodukte<br />
für Publikumsanleger in die Schlagzeilen,<br />
die entweder von unseriösen Anbietern<br />
stammten oder rechtliche Probleme an<br />
den osteuropäischen, mittel- und südamerikanischen<br />
Standorten erfuhren. Das<br />
hemmt zunächst das allgemeine Vertrauen,<br />
in die Natur zu investieren.<br />
Unser Thema jedoch, das nachhaltige Kultivieren<br />
des in der wilden Natur vom Aussterben<br />
bedrohten weißen Sandelholzes,<br />
Sandalwood Album, auf Mischwald-Plantagen<br />
im tropischen Norden Australiens,<br />
ist international unter einer Handvoll ersten<br />
Adressen der Finanzwelt aufgeteilt:<br />
der Stiftungsfonds der Harvard Universität,<br />
eines der angesehensten Forstinvestoren<br />
weltweit, der Staatsfonds von<br />
Abu Dhabi sowie die Kirche von England<br />
sind unsere Plantagennachbarn. Lediglich<br />
der Umstand, dass wir bei weitem nicht<br />
so finanzkräftig sind wie diese Größen<br />
und daher Co-Investoren brauchen, um<br />
in diesem exklusiven Kreis dabei sein zu<br />
können, hat dazu geführt, dass auch Publikumsanleger<br />
ausschließlich über uns<br />
Zugang zu diesem erstklassigen Thema<br />
erhalten.<br />
Gerade exotische Investments<br />
wie Ihres sind zwar<br />
interessant, aber nicht jeder<br />
hat die nötige Expertise, um<br />
solch ein Investment zum Erfolg<br />
zu führen.<br />
Unser Angebot ist sicherlich<br />
außergewöhnlich und in manchen<br />
Aspekten einzigartig.<br />
Doch erstens haben wir Jahrzehnte<br />
an erfolgreicher Erfahrung,<br />
Themen, die anfänglich als<br />
Nische galten, marktfähig zu machen.<br />
Von 2004 - 2010 hat mein<br />
damaliges Team 28 alternative<br />
Projekte umgesetzt, in die 1,5 Mrd. € investiert<br />
wurden.<br />
Zweitens machen wir seit 2010 nichts<br />
anderes, als unser heutiges Investment<br />
als unternehmerischer Investor zu betreiben.<br />
Es war und ist das beste Investmentthema,<br />
das ich je gesehen<br />
habe. Gepaart mit absolutem Fokus,<br />
langfristiger Ausrichtung und vor allem<br />
hervorragenden, integren Mitarbeitern<br />
und Partnern ist dies eine gute Grundlage<br />
für Erfolg.<br />
Für diese gute Bilanz wurden Sie vor<br />
kurzem mit dem Deutschen Beteiligungspreis<br />
ausgezeichnet. Damit<br />
sind Sie noch mehr Aushängeschild<br />
Ihrer Branche geworden. Obliegt Ihnen<br />
damit auch eine gewisse Verantwortung,<br />
ein transparentes Image<br />
zu fördern?<br />
Selbstverständlich ist eine solche Anerkennung,<br />
zudem von den erfahrensten,<br />
angesehensten Finanzjournalisten der<br />
Branche verliehen, sowohl schön als auch<br />
verpflichtend. Transparenz – und nicht<br />
nur das Image davon – obliegt aber jedem<br />
Anbieter von Investmentprodukten. Mit<br />
Transparenz allein ist es aber nicht getan,<br />
sie muss auch verständlich sein. Daher arbeiten<br />
wir verstärkt an der Verbesserung<br />
unserer Kommunikation.<br />
Wie sehen Sie den Holzmarkt in den<br />
kommenden fünf bis zehn Jahren?<br />
Lockt die typische Stabilität von Holz?<br />
Der Holzmarkt ist sehr heterogen, bedarf<br />
also einer sehr differenzierten Betrachtung.<br />
Typischerweise finden Holzerzeugnisse<br />
in der Bau-, Möbel- und Papierindustrie<br />
ihren Absatz. Das bedeutet vor<br />
allem viel Konkurrenz und Abhängigkeit<br />
von Abnehmern, Märkten<br />
und Wirtschaftszyklen. Die<br />
Peter Jäderberg,<br />
Geschäftsführer von<br />
Jäderberg & Cie.<br />
sozio-demografischen Entwicklungen,<br />
vor allem in Indien<br />
und China, schaffen auf<br />
mittlere und lange Sicht eine<br />
erheblich erhöhte Nachfrage<br />
nach Holz.<br />
Unser Sandelholz unterscheidet<br />
sich markant. Erstens<br />
ist hier nicht nur das<br />
Holz, sondern auch das<br />
im Baum enthaltende,<br />
ätherische Sandelholz-Öl<br />
von Begehr. Für ein Kilogramm<br />
wird im Großhandel<br />
bis zu 5.000 $ bezahlt. Zweitens<br />
besteht hiernach mehr Nachfrage als das<br />
legale, nachhaltige Angebote auf lange<br />
Sicht hergibt.<br />
Drittens gibt es hunderte von Teilmärkten<br />
weltweit, die einerseits voneinander<br />
unabhängig und andererseits auch zum<br />
großen Teil Rezessionsimmun sind, z.B.<br />
in der Pharmazie. Viertens sind wir Teil<br />
eines quasi-Monopols. Es gibt keinen<br />
anderen Anbieter für das Sandelholz-Öl<br />
in pharmazeutischer Qualität. Fünftens<br />
ist – untypisch für Agrar- und Forstunternehmungen<br />
- die Wertschöpfung bis in<br />
den Einzelhandel verlängert. Mit unserem<br />
Partner bleiben Verarbeitung, Veredlung,<br />
Produktherstellung, Vermarktung und Absatz,<br />
im eigenen Haus. Dadurch schaffen<br />
wir unternehmerische Renditen und ein<br />
vorbildlichen Risikomanagement. Selbst<br />
wenn die Ernteerlöse um 75% gegenüber<br />
unseren Prognosen einbrechen sollten,<br />
bleibt unseren Anlegern das Kapital erhalten.<br />
Sechstens bietet die echte Sachwert-Qualität,<br />
weitgehende Unabhängigkeit<br />
von Kapitalmärkten und Währungen,<br />
das große Plus dieses Investments. Für<br />
jedes Portfolio bedeutet dies weniger Abhängigkeit<br />
von den Kapitalmärkten und<br />
mehr Stabilität.<br />
Nichtsdestotrotz bleibt jede Investition<br />
nahe am Ursprung ein unternehmerisches<br />
Wirken, nicht nur mit allen Chancen, sondern<br />
auch mit allen Risiken.<br />
Vielen Dank Herr Jäderberg.<br />
Bilder: Jäderberg<br />
34<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Investment<br />
Kapitalmarktunabhängige Rendite<br />
von + 6,75 Prozent p. a.<br />
Deutscher Wohnungsmarkt bietet stabile Ertragsquelle für Wertpapierdepots<br />
- Einstiegschance für Neuanlagen mit geplantem Folgeprodukt<br />
bestehen zwei Drittel des Portfolios aus<br />
Handelsobjekten mit einer angestrebten<br />
Haltedauer von weniger als zwei Jahren,<br />
bei einem Drittel handelt es sich um Zinshäuser<br />
mit einer angestrebten Haltedauer<br />
von mehr als zwei Jahren. Die Beleihung<br />
durch Bankkredite ist mit nur 20% sehr<br />
gering. Die Anlegergelder bilden als separates<br />
Teilgesellschaftsvermögen ein Sondervermögen,<br />
so dass die Rückzahlung<br />
nicht von der Bonität der Emissionsgesellschaft<br />
abhängig ist.<br />
Neues Investment<br />
in Magdeburg: 55<br />
Mikroapartments<br />
in Campusnähe<br />
Mit der Börseneinführung des German<br />
Real Estate ETI im Sommer 2014 konnten<br />
Anleger mit einem bislang einzigartigen<br />
Investmentprodukt am deutschen Wohnungsmarkt<br />
partizipieren: jährliche Zielrendite<br />
von 5 % bis 7 %, börsentäglich<br />
handelbar, immobilienorientiert, jährliche<br />
Ertragsausschüttung und als Sondervermögen<br />
insolvenzgeschützt. Das German<br />
Real Estate ETI hat seit 18.08.2014 ein Plus<br />
von 22,58 %, bezogen auf den indikativen<br />
Nettoinventarwert, erwirtschafted, was einer<br />
Rendite von + 6,75 % p.a. entspricht.<br />
Über das Produkt wurde mehrfach in verschiedenen<br />
Fachmagazinen und Börsenbriefen<br />
berichtet und von diesen als konservatives<br />
Basisinvestment empfohlen.<br />
Anders als das Gros immobilienorientierter<br />
Anlageprodukte, die Groß-, Gewerbe-<br />
und Spezialimmobilien finanzieren,<br />
generiert das German Real Estate<br />
ETI seinen Wertzuwachs aus marktgängigen<br />
Wohnimmobilien. Dabei fokussiert<br />
sich das Management gerade nicht<br />
auf überteuerte Großstadtlagen wie z.B.<br />
Berlin, Hamburg und München, sondern<br />
präferiert Städte ab 20.000 Einwohnern<br />
in deutschen Metropolregionen. Das Immobilienportfolio,<br />
aus dem die Wertentwicklung<br />
generiert wird, beträgt aktuell<br />
54 Millionen Euro. Schwerpunktregionen<br />
sind Bayern, Berlin/Brandenburg, Sachsen<br />
und Sachsen-Anhalt. Mit dem Erwerb<br />
eines historischen Verwaltungsgebäudes<br />
in Magdeburg in unmittelbarer Nähe<br />
zum Campus, tätigte das Management<br />
Anfang Dezember eine neue Investition.<br />
In den nächsten 18 Monaten sollen hier<br />
55 Mikroapartments entstehen. Derzeit<br />
Drei Jahre German Real Estate ETI (WKN A13 FRL)<br />
Wertentwicklung vom 18.08.2014 bis 30.09.2017*<br />
+ 22,58 %<br />
seit Emission<br />
Da das Wertpapier seit August nicht mehr<br />
gehandelt werden kann, plant der Initiator<br />
zum Jahreswechsel ein neues Anlageprodukt,<br />
welches die erfolgreiche Strategie<br />
weiterführen soll. Dafür hat die Sachwert<br />
Capital Management GmbH eine<br />
andere Emissionsgesellschaft mit neuen<br />
Bank- und Servicepartnern ausgewählt.<br />
Die Anlegergelder sollen auch hier wieder<br />
als Sondervermögen verwaltet werden,<br />
die Einbeziehung in den Börsenhandel<br />
ist vorgesehen. Der Initiator möchte das<br />
in den letzten Jahren aufgebaute Immobilienportfolio<br />
weiterentwickeln und neu<br />
hinzukommende Anleger auch an dieser<br />
exklusiven und bewährten Nischenstrategie<br />
teilhaben lassen. Über die Internetseite<br />
www.german-real-estate-eti.de und<br />
den Newsletter können sich Interessierte<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.german-real-estate-eti.de<br />
*Indexierte Wertentwicklung seit Emission auf Basis des indikativen Nettoinventarwerts. Ausschüttungsbeträge<br />
sind in der Wertentwicklung berücksichtigt. Individuelle Faktoren (Ordergebühren,<br />
Depotführungspreis , Steuern etc.) sind nicht berücksichtigt. Stand: 30.09.2017.<br />
Bild: Sachwert Capital Invest<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 35
Immobilien<br />
Wann kommt ein Maklervertrag<br />
zustande?<br />
BGH präzisiert mehrfach das Zustandekommen des Maklervertrages<br />
und die Entstehung des Makler-Provisionsanspruchs<br />
Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2012 fasste<br />
der BGH ein wegweisendes Urteil. Es ging<br />
um die Frage, ob durch ein Inserat eines<br />
Immobilienmaklers in Verbindung mit<br />
der Inanspruchnahme seiner Leistung ein<br />
Maklervertrag und infolge dessen diesem<br />
gegenüber eine Provisionspflicht entsteht.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen bejahte<br />
der BGH einen Provisionsanspruch<br />
des Maklers. In den folgenden Jahren<br />
waren weitere Entscheidungen beim BGH<br />
zum Zustandekommen des Maklervertrages<br />
und zum Entstehen eines Maklervon<br />
Helge Ziegler<br />
provisionsanspruches rechtshängig. Darauf<br />
wird hier näher eingegangen.<br />
Grundsatz:<br />
Ein Maklervertrag kann, soweit nicht wie<br />
beim Wohnungsmaklervertrag ein bestimmtes<br />
Formerfordernis zu beachten<br />
ist, wie andere zivilrechtliche Verträge<br />
auch, nicht nur durch eine ausdrückliche,<br />
sondern auch durch eine konkludent<br />
abgegebene Willenserklärung zustande<br />
kommen. Allerdings empfiehlt sich aus<br />
Beweisgründen die Schriftform. Folgende<br />
Sachverhalte wurden in der jüngsten Vergangenheit<br />
vom BGH entschieden:<br />
1. Das Zustandekommen des Maklervertrages<br />
bei einer Anzeige<br />
In einer Zeitungs- oder Internetanzeige<br />
des Maklers ist noch kein Angebot des<br />
Maklers auf Abschluss eines Maklervertrags<br />
zu sehen. Es handelt sich bei solchen<br />
Inseraten um ein „Angebot an jedermann“<br />
(invitatio ad offerendum). Eine<br />
durch das Inserat veranlasste Kontaktaufnahme<br />
des Interessenten mit dem Makler<br />
36<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Immobilien<br />
Bild: Depositphotos/Ridofranz, Ziegler: Privat<br />
ist als dessen Angebot an den Makler zu<br />
werten, einen Maklervertrag abschließen<br />
zu wollen. Entfaltet der Makler seine<br />
Dienstleistung, nimmt er das Angebot an;<br />
der Maklervertrag ist zustande gekommen.<br />
(BGH, 03.05.2012, AZ: II ZR 62/1).<br />
Nur wenn der Makler in dem besagten<br />
Inserat sein Provisionsverlangen zum Ausdruck<br />
bringt, entsteht im Falle des Zustandekommens<br />
des Hauptvertrages (Kauf-/<br />
Mietvertrag) der Provisionsanspruch. Unterlässt<br />
er dies, ist zwar ein Maklervertrag<br />
zustande gekommen aber kein Provisionsanspruch<br />
entstanden.<br />
2. Der konkludente Abschluss des<br />
Maklervertrages<br />
An den stillschweigend durch schlüssiges<br />
Verhalten entstehenden Provisionsanspruch<br />
werden strenge Anforderungen<br />
gestellt. So ist in der Entgegennahme von<br />
Maklerdiensten nicht in jedem Fall und<br />
ohne Weiteres der Abschluss eines Maklervertrages<br />
zu sehen (siehe 5.). Der Makler<br />
muss zum einen zum Ausdruck bringen,<br />
dass er Makler des Käufers sein will.<br />
Damit schließt er aus, dass der Kaufinteressent<br />
ihn für den Makler des Verkäufers<br />
halten könnte. Das geeignete Mittel<br />
hierzu ist ein ausdrückliches Provisionsverlangen.<br />
Weist der Makler in einem Zeitungs-<br />
oder Internetinserat eindeutig auf<br />
die fällig werdende Maklerprovision hin,<br />
so dass der Interessent von einer eigenen<br />
Provisionspflicht ausgehen muss, kann<br />
der Makler bei der Bezugnahme des Interessenten<br />
auf diese Anzeige von einem<br />
Angebot auf Abschluss eines Maklervertrages<br />
ausgehen. (BGH NJW 2017, 1024)<br />
In einem ähnlich gelagerten Fall (der Interessent<br />
fordert den Makler in einem<br />
Schreiben im Wissen um dessen Provisionsverlangen<br />
auf, eine Objektbesichtigung<br />
zu organisieren und ihm weitere<br />
Informationen zu übermitteln) entschied<br />
der BGH ebenso zugunsten des Maklers.<br />
(BGH, 21.11.2016, AZ: I ZR 37/16)<br />
3. Der verzögerte Abschluss des<br />
Maklervertrages<br />
Die Anzeige eines Maklers war widersprüchlich.<br />
Es war zu lesen, dass keine<br />
Maklerprovision für den Käufer anfallen<br />
würde, gleichzeitig wurde aber darauf<br />
hingewiesen, dass im Erfolgsfalle vom<br />
Käufer eine Provision von 6,25% zu zahlen<br />
wäre. Der Interessant konnte daher<br />
der Internetanzeige des Maklers kein<br />
eindeutiges Provisionsverlangen entnehmen.<br />
Eine solche Unklarheit geht zu Lasten<br />
des Maklers. Die Bezugnahme des<br />
Kaufinteressenten auf die Internetanzeige<br />
ist zwar als Angebot auf Abschluss eines<br />
Maklervertrages zu verstehen, nicht aber<br />
eines provisionspflichtigen. Das Provisionsverlangen<br />
war jedoch in einem anschließend<br />
vom Makler an den Kunden<br />
per E-Mail übersandten Exposé enthalten.<br />
Damit wurde dem Kaufinteressenten eine<br />
für ihn kostenpflichtige Leistungen angeboten.<br />
In der daraufhin geäußerten Bitte<br />
des Kaufinteressenten, für ihn einen Besichtigungstermin<br />
durchzuführen, liegt<br />
die schlüssige Erklärung des Interessenten,<br />
die provisionsauslösenden Maklerdienste<br />
zu den genannten Bedingungen<br />
zu beanspruchen und das Vertragsangebot<br />
des Maklers anzunehmen. Der<br />
Kaufinteressent hat mit der Bitte um<br />
die Vereinbarung eines Besichtigungstermins<br />
den Makler zur Benennung der<br />
Anschrift des Objektes aufgefordert. In<br />
der Preisgabe dieser Information liegt eine<br />
Maklerleistung, die der Kaufinteressent<br />
entgegengenommen hat. Der Meinung<br />
des vorinstanzlichen Gerichts, der Maklervertrag<br />
sei erst dadurch zustande gekommen,<br />
dass der Kaufinteressant den mit<br />
dem Makler vereinbarten Besichtigungstermin<br />
wahrgenommen hat, wiedersprach<br />
der BGH. (BGH NJW 2017, 1024)<br />
4. Angebot auf Abschluss<br />
des Maklervertrages<br />
oder<br />
nur „Informationswunsch?“<br />
Zunächst hatte das<br />
OLG Jena über einen<br />
ähnlichen Fall wie unter<br />
1. geschildert zu<br />
entscheiden. Auch hier<br />
meldete sich der Interessent<br />
beim Makler<br />
wegen eines im Internet<br />
angezeigten Immobilienobjektes.<br />
Obwohl<br />
der Interessent<br />
Bezug auf die Anzeige<br />
nahm, wurde darin<br />
seitens des OLG kein<br />
Angebot des Interessenten<br />
auf Abschluss<br />
eines Maklervertrages<br />
gesehen. Der Interessent habe nicht die<br />
Absicht gehabt, einen Maklervertrag abzuschließen,<br />
sondern wandte sich lediglich<br />
zu „Informationszwecken“ an den<br />
Makler. Der Antrag auf Abschluss eines<br />
Maklervertrages wurde vom Gericht erst<br />
in der anschließenden Übersendung eines<br />
Maklerexposés, in dem ein ausdrückliches<br />
Provisionsverlangen enthalten war,<br />
gesehen. In der daraufhin per E-Mail geäußerten<br />
Bitte des Interessenten, für ihn<br />
eine Objektbesichtigung vorzunehmen,<br />
lag dessen Vertragsannahmeerklärung.<br />
(BGH NJW-RR, 2017, 368 Rn. 17)<br />
5. Voraussetzungen für den Provisionsanspruch<br />
Helge Ziegler<br />
ist Dipl. Wirtschaftsjurist<br />
(FH) und Präsident des<br />
BVFI - Bundesverband für<br />
die Immobilienwirtschaft<br />
Hinweis:<br />
Neben den hier erwähnten<br />
Voraussetzungen zum Entstehen<br />
eines Makler-Provisionsanspruches<br />
sind mindestens<br />
weitere fünf (!) „andere Bedingungen“<br />
kumulativ zu erfüllen.<br />
Auf diese, wie auf viele andere<br />
den Maklervertrag betreffende<br />
Themen, geht der Autor dieses<br />
Artikels gemeinsam mit den beiden<br />
Fachjuristen Dr. Ralf Stark<br />
und Dr. Malte Schwertmann in<br />
dem Buch „Erfolgreich als Immobilienmakler“<br />
ein. Es kann<br />
über den ImmobilienFachVerlag<br />
(www.immobilienfachverlag.de)<br />
bezogen werden.<br />
Dem Makler steht nur dann eine Vergütung<br />
gemäß § 652 I BGB zu, wenn<br />
er eine Nachweis- oder Vermittlungsleistung<br />
erbracht hat. Leistungen, die sich<br />
in Beratungen, sonstigen Hilfsleistungen,<br />
wie etwa die Anberaumung eines Besichtigungs-<br />
oder Beurkundungstermins<br />
erschöpfen, genügen nicht. Die Vermittlungstätigkeit<br />
erfordert, dass der Makler<br />
auf die potentiellen Vertragspartner mit<br />
dem Ziel einwirkt, die Abschlussbereitschaft<br />
für den beabsichtigten<br />
Hauptvertrag<br />
herbeizuführen.<br />
Der Provisionsanspruch<br />
des Maklers setzt weiter<br />
voraus, dass der<br />
Hauptvertrag infolge<br />
des Nachweises oder<br />
der Vermittlung zustande<br />
kam (Kausalität).<br />
Um die Provision<br />
zu verdienen genügt<br />
es bereits, wenn die<br />
Maklerleistung neben<br />
anderen Bedingungen<br />
für den Abschluss des<br />
Hauptvertrages zumindest<br />
mitursächlich geworden<br />
ist.<br />
Rechtlicher Hinweis<br />
Der Artikel wurde nach bestem Wissen<br />
erstellt. Er ersetzt aber keine individuelle<br />
Beratung. Eine Haftung kann nicht übernommen<br />
werden. Bitte erwägen Sie auch<br />
die Einschaltung eines Juristen oder einen<br />
unserer Verbandsjuristen.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 37
Immobilien<br />
11 Freunde sollt ihr sein…<br />
… oder wie man mit einem Private Investors Club noch<br />
richtig rentable Immobilieninvestments tätigen kann.<br />
Jan-Niklas Ollmann, Geschäftsführer<br />
(links) und Uwe Finster, Unternehmer<br />
und Gründer DEUTSCHE TREU-<br />
WERT Wealth Management<br />
Was ist daran neu? „Was uns im Wesentlichen<br />
von einem geschlossenen Fonds und<br />
gängigen Club-Deal-Angeboten unterscheidet<br />
ist, dass wir uns eben nicht als Anlegergesellschaft<br />
im herkömmlichen Sinne<br />
verstehen, welche in erster Linie Anleger<br />
für ihre „Produkte“ generieren will. Wir<br />
leben vielmehr bewusst den Investors Club<br />
Charakter, in welchem sich Investoren auf<br />
Basis gleicher Interessen zusammenfinden,<br />
um als Partner auf Augenhöhe und auf<br />
Grundlage gemeinsamer Entscheidungen<br />
gemeinsam in Immobilien zu investieren.<br />
Zudem sind wir von der Immobilie als<br />
Werteanker zutiefst überzeugt und strukturieren<br />
unsere Portfolios<br />
deshalb nicht nur mit<br />
Sachverstand, sondern<br />
auch mit Leidenschaft und<br />
Begeisterung“, stellt Uwe<br />
Finster klar.<br />
Bilder: Deutsche Treuwert<br />
Die Immobilienpreise steigen, da bei dem<br />
Überhang an Nachfrage die lohnenswerten<br />
Investments immer rarer werden.<br />
Die Renditen scheinen dagegen unaufhaltsam<br />
auf das Zinsniveau von Staatsanleihen<br />
zu sinken.<br />
Wer heute noch erfolgreich in Immobilien<br />
investieren will, braucht insbesondere<br />
eine tiefgehende Marktkenntnis und<br />
weitreichende Marktübersicht. Daneben<br />
ist viel Geduld bei der Suche und Auswahl<br />
eines passgenauen Objektes nötig,<br />
um dieses zu einem angemessenen<br />
Preis erwerben zu können und, soll<br />
es sich um ein wirklich lukratives<br />
Investment handeln, ausreichend<br />
Eigenkapital im oberen sechsstelligen<br />
Bereich. Durch die ständige<br />
Erhöhung der Eigenkapitalquoten<br />
bei der klassischen Bankenfinanzierung<br />
von Anlageimmobilien wird<br />
der kleine bis mittelgroße Anleger<br />
von den lukrativen Investments in<br />
aller Regel ausgeschlossen. Die großen<br />
„Player“ teilen den Markt zunehmend<br />
unter sich auf.<br />
Und dann ist da bei Immobilien ja auch<br />
immer noch der Ärger mit Mietern, Handwerkern<br />
und den WEG-Versammlungen,<br />
welche den Investor Zeit und Nerven kosten<br />
und die deshalb die Immobilie als Investment<br />
für viele unattraktiv werden lässt.<br />
11 Freunde sollt ihr sein: gemeinsam<br />
investieren - gemeinsam profitieren<br />
Die Private Investors Club Idee der DEUT-<br />
SCHEN TRERT ist ein exklusiver, familiärer<br />
Kreis von maximal 11 bis 15 Gleichgesinnten.<br />
Mit der DEUTSCHEN TREUWERT<br />
zusammen, bündeln sie ihr Eigenkapital<br />
in einer zu errichtenden Gesellschaft<br />
(je nach steuerlichen Erwägungen eine<br />
GmbH oder KG in Deutschland oder<br />
auch in der Schweiz), um ein kleines aber<br />
feines Immobilienportfolio gemeinsam<br />
zu erwerben. Die DEUTSCHE TREUWERT,<br />
die als Co-Investorin immer mitinvestiert<br />
ist, trifft im Vorfeld die sorgfältige Auswahl<br />
der Immobilien, wickelt den Kaufprozess<br />
ab und übernimmt anschließend<br />
die Immobilienverwaltung bis hin zur<br />
bestmöglichen Bestandsoptimierung.<br />
Volle Transparenz für den Investor<br />
Der Investor hat jederzeit Einsicht in die<br />
Unterlagen und Kontoauszüge. Er weiß<br />
auf den Cent genau, wer wieviel Miete<br />
bezahlt und an wen welches Geld für welchen<br />
Zweck fließt. Er kennt jedes Angebot<br />
und jede Rechnung eines Dienstleisters<br />
oder Handwerkers. Er kann auf Wunsch in<br />
jede Entscheidung der Geschäftsführung<br />
noch mehr eingebunden werden.<br />
Die DEUTSCHE TREUWERT als Mit-Investor<br />
verdient Geld nicht durch die Investoren,<br />
sondern gemeinsam mit Ihnen, sowie sie<br />
Die DEUTSCHE TREUWERT als Mit-Investor<br />
verdient Geld nicht durch die Investoren,<br />
sondern gemeinsam mit Ihnen, sowie sie<br />
auch gemeinsam mit den Investoren von<br />
den Erlösen der Immobilie profitiert.<br />
auch gemeinsam mit den Investoren von<br />
den Erlösen der Immobilie profitiert. „Versteckte<br />
Kosten haben wir daher gar nicht<br />
nötig“, so Michael Burkhard.<br />
Hinzu kommt, dass im Vergleich zu einem<br />
Immobilienfond die Strukturen einfacher<br />
sind und der Kreis der maximal 15 Investoren<br />
übersichtlicher ist. Der Investor<br />
38<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018
Immobilien<br />
behält den Überblick über die Gesellschaft<br />
und hat sein Investment stets unter<br />
Kontrolle. Burkhard erklärt: „Zudem<br />
können wir bei der Strukturierung der gesellschaftsrechtlichen<br />
Vehikel gemeinsam<br />
mit unseren versierten Steuerberatern individuell<br />
auf die persönlichen steuerlichen<br />
Bedürfnisse der Investoren gezielt eingehen.<br />
„Und weil wir eben selbst investiert<br />
sind und deshalb im ureigenen Interesse<br />
in erster Linie die Erlöse aus den Immobilien<br />
im Fokus sehen müssen, können<br />
Sie sich als Mit-Investor darauf verlassen,<br />
dass wir die Objektauswahl mit Bedacht<br />
und vorausschauender Strategie treffen<br />
und im Bestandsmanagement, weit über<br />
das gewöhnliche Maß hinaus, mit größter<br />
Sorgfalt vorgehen“, betont Jan-Niklas<br />
Ollmann.<br />
Konkrete Projekte der DEUTSCHEN<br />
TREUWERT<br />
7,5 Mio. Euro will die Deutsche Treuwert<br />
bis zum Jahresende noch platzieren. Angeboten<br />
werden drei rechtlich eigenständige<br />
Private Investor Clubs. Je nach steuerlicher<br />
Erwägung in der Rechtsform einer<br />
GmbH oder KG.<br />
Erfolgreiche Projekte realisiert<br />
Bis in die entlegensten Winkel des Bayerischen<br />
Walds, bis hinter die letzte Düne<br />
an der Ostsee, ist Michael Burkhard gekommen.<br />
Er verantwortet die Suche und<br />
Auswahl der Immobilien maßgeblich<br />
mit und profitiert dabei von einer über<br />
15-jährigen Immobilienexpertise.<br />
Und<br />
das mit Erfolg: 124<br />
Michael Burkhard unterstützt die<br />
DEUTSCHE TREUWERT mit seinen über<br />
15 Jahren Immobilienerfahrung.<br />
Prozent auf 2,5 Jahre<br />
erwirtschaftet zum<br />
Beispiel der PIC Havelberg.<br />
Was sich auf<br />
den ersten Blick unseriös<br />
anhören mag, ist<br />
auf den zweiten Blick<br />
jedoch einfach nachvollziehbar.<br />
Ein günstiger Einkaufspreis,<br />
und eine aufgrund einer Lagebesonderheit<br />
sehr gute Vermietungssituation<br />
ergeben ein hohes Aufteilungs- und Abverkaufspotential<br />
und macht diese Gewinnaussichten<br />
realistisch. Ab 50.000<br />
Euro können sich maximal 13 Investoren<br />
an diesem Objekt beteiligen, das für<br />
650.000 Euro erworben wird und nach<br />
Aufteilung innerhalb von 2,5 Jahren für<br />
rund eine Million wieder veräußert werden<br />
kann.<br />
Mit jeweils 250.000 Euro können sich<br />
Investoren zudem am Kauf eines Wohnund<br />
Geschäftshausportfolios beteiligen.<br />
Drei denkmalgeschützte Luxusimmobilien<br />
in 1-A-Innenstadtlagen. Mit dem PIC<br />
PROSPERARE kann man<br />
Vermögen nicht nur durch<br />
die Krise tragen, sondern<br />
sich auch stattliche 5,5<br />
Prozent Mietrendite pro<br />
Jahr sichern. Im Gegensatz<br />
zum PIC Havelberg<br />
sollen diese Immobilien jedoch<br />
mindestens 15 bis 20<br />
Jahre oder länger gehalten<br />
werden.<br />
Ob für den eigenen Immobilienbestand<br />
oder als<br />
Dienstleister und Berater<br />
für Vermögensverwalter,<br />
Family Offices oder Eigentümer: Rund um<br />
das Investor Consulting sowie Bestandsund<br />
Asset- Management, hat sich die<br />
DEUTSCHE TREUWERT als anerkannter<br />
Partner bereits fest etabliert.<br />
Kontakt:<br />
DEUTSCHE TREUWERT Immobilien GmbH,<br />
Schillerstraße 21, 73054 Eislingen/Fils<br />
kontakt@deutsche-treuwert.de,<br />
Tel.: +49 (0)7161/<strong>40</strong>6 796-0<br />
www.deutsche-treuwert.de<br />
PRIVATE INVESTORS CLUB –<br />
PIC WachstumSofortPLUS<br />
(kurzfristiges Investment 2 - 3 Jahre,<br />
ab 50.000 Euro)<br />
Profitieren von einem schnellen Wertzuwachs<br />
ohne Schwankungsrisiko,<br />
durch eine professionell gemanagte<br />
Immobilienvermarktung<br />
Strategie: Erwerb von mindestens drei<br />
Wohnanlagen mit geringem Instandsetzungs-<br />
und Sanierungsbedarf in<br />
C-Lagen mit noch niedrigen Bodenwerten<br />
bei dennoch sehr guter Vermietungssituation.<br />
Nach Erwerb und<br />
geringem Renovierungsaufwand erfolgt<br />
die Aufteilung/Teilungserklärung<br />
und der Abverkauf der einzelnen Wohnungen<br />
durch einen professionellen<br />
Vertrieb an private Kleinkapitalanleger.<br />
Schnelle Erträge erzielen und gleichzeitig<br />
durch den Einzelabverkauf den ursprünglichen<br />
Gesamtinvestitionswert<br />
deutlich zu maximieren, ist Ziel dieser<br />
Strategie. Durch den Erwerb von mehr<br />
als einem Objekt werden eventuelle<br />
Wertminderungs- und Ausfallrisiken<br />
ausgeglichen. Das Investment ist angelegt,<br />
kurzfristig von Verkaufserlösen<br />
zu profitieren und einen erheblichen<br />
Mehrwert zu erzielen.<br />
PRIVATE INVESTORS CLUB –<br />
PIC PROSPERARE GenerationWERTE<br />
(langfristiges Investment 15 - 20 Jahre,<br />
ab 200.000 Euro)<br />
Niedrigzins und Inflation trotzen, Vermögen<br />
sicher durch die Krise tragen.<br />
Strategie: Erwerb von drei hochwertigen<br />
Wohn- und Geschäftshäusern,<br />
Denkmalschutz und Altbau, in zentralen<br />
1 A-Innenstadtlagen (idealerweise<br />
Fußgängerzone) von Kleinstädten in<br />
wirtschaftlich sehr stabilen Lagen mit<br />
überdurchschnittlicher Kaufkraft in<br />
Baden-Württemberg und Bayern. Im<br />
Erdgeschoss befindet sich in der Regel<br />
ein bonitätsstarker Ankermieter (z.B.<br />
Apotheke, Drogeriemarkt etc.), im 1.<br />
OG eine Arztpraxis oder Kanzlei mit<br />
jeweils langfristigen Mietverträgen.<br />
Die restlichen Flächen sollen sich auf<br />
Wohnmieter aufteilen. Eine Bestandshaltung<br />
von mindestens 15 bis 20 Jahren<br />
ist geplant.<br />
Durch den Erwerb von mehr als einem<br />
Objekt wollen wir eventuelle Wertminderungs-,<br />
Ausfall- und Wiederverkaufsrisiken<br />
ausgleichen. Das Investment<br />
ist angelegt von der langfristigen<br />
Wertentwicklung, Mieteinnahmen und<br />
dem Werterhalt zu profitieren.<br />
PRIVATE INVESTORS CLUB -<br />
PIC Nahversorgungszentren<br />
(mindestens 5 Jahre, ab 50.000 Euro)<br />
Von den Grundbedürfnissen der Bevölkerung<br />
profitieren und mit Sicherheit<br />
Niedrigzins und Inflation trotzen.<br />
Strategie: Ziel ist der Erwerb von 3 bis 4<br />
kleinen Discountmärkten (LIDL, REWE,<br />
PENNY) in ländlicher Region in den<br />
alten Bundesländern mit Mietrestlaufzeit<br />
von 3 bis 5 Jahren. Im Laufe der<br />
Bestandszeit soll ein neuer Mietvertrag<br />
mit dem bestehenden oder einem neuen<br />
Ankermieter mit einer Laufzeit von<br />
10 bis 15 Jahren geschlossen werden.<br />
Mit Abschluss des neuen Mietvertrages<br />
soll der Verkauf zum mindestens 15 bis<br />
20-fachen der Jahres-Nettomiete erfolgen.<br />
Durch den Erwerb von mehr als einem<br />
Objekt wollen wir eventuelle Wertminderungs-<br />
und Wiederverkaufsrisiken<br />
ausgleichen.<br />
Das Investment ist angelegt, auf eine<br />
Laufzeit von mindestens 5 Jahren bis<br />
maximal 12 Jahren.<br />
SACHWERT MAGAZIN 1/2018 39