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DIGNITAS - Ashanti Entwurf

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<strong>DIGNITAS</strong> – Die Würde der Tiere<br />

nachzudenken. Gewinne erzielen für die Firma stand als oberstes Gebot auf<br />

seiner ganz eigenen Lebensagenda.<br />

Seine Ehefrau arbeitete als freie Journalistin und war ebenfalls sehr<br />

beschäftigt und zudem viel auf Reisen. Wenn es an einem nicht fehlte, war es<br />

Geld.<br />

Die nunmehr 14jährige Tochter kannte seit Kleinkind an diese Situation. Teils<br />

von einem Kindermädchen betreut, war sie sehr früh auf sich selbst gestellt und<br />

durfte eine Persönlichkeit entwickeln, die ihr als Kind half in dem wenig<br />

liebevollen Familienkonstrukt zu überleben. Das machte sie zu einer ehrgeizigen<br />

jedoch eher egozentrischen jungen Dame, die gelernt hatte, dass man sich mit<br />

Geld viel leisten und erlauben kann.<br />

Um das unterbewusstes, schlechtes Gewissen der Eltern zu beruhigen und dem<br />

Wunsch der Tochter ein Pferd zu besitzen nachzukommen, gelang <strong>Ashanti</strong> in die<br />

Hände der Familie.<br />

<strong>Ashanti</strong> wurde in einer Pferdepension untergestellt, die zweckmäßig in der Nähe<br />

gelegen war. Schließlich erlaubte der Lebensstil der Familie keine unnötigen<br />

Wege oder gar zusätzliches Zeitaufkommen.<br />

So fand sich <strong>Ashanti</strong> in einem sehr dunklen Stall wieder. Sie war neugierig auf<br />

ihre neue Besitzerin und freute sich immer sehr, wenn diese zum Stall kam. Doch<br />

wenn wieder weg war, wurde zunehmend auch <strong>Ashanti</strong> bewusst, dass sie allein in<br />

ihrer dunklen Box stand, in sehr stickiger Stallluft. Das Heu war staubig und von<br />

minderer Qualität und es schmeckte ihr nicht wirklich gut. Vielmehr entwickelte<br />

sie einen allergischen Husten durch den vielen Staub, der sich auch in der<br />

Reithalle wiederfand. Geduldig hielt die Stute ihrer Besitzerin die Treue, bis<br />

diese eines Tages nicht mehr zum Stall kam.<br />

Die Eltern des Mädchens mussten feststellen, dass sie ihre scheinbar sicheren,<br />

äußeren Werte auf Sand gebaut hatten. Für ein halbes Jahr stimmten die<br />

Geschäftszahlen des Ehemannes nicht mehr, weswegen er in eine andere<br />

Abteilung abdegradiert wurde. Mit ihm auch sein Gehalt. Die Raten für das Haus<br />

und die 2 Autos drückten und waren nicht mehr zu finanzieren. Zudem blieben<br />

die journalistischen Aufträge für die Ehefrau aus, was die finanzielle Situation<br />

noch mehr einschränkte.<br />

So kam es, dass die Stallgebühren nicht mehr gezahlt werden konnten, es aber<br />

den Eltern zu peinlich war, dieses offen zuzugeben. Die Tochter konnte es nicht<br />

mehr ertragen, ständig auf die fehlenden Gebühren angesprochen zu werden und<br />

blieb letztendlich ganz vom Stall und von <strong>Ashanti</strong> fern. Die Eltern waren zu sehr<br />

mit der eigenen Misere beschäftigt, um sich über den Verbleib des Tieres<br />

kümmern zu können. Es war, wie sie es gelernt hatten, oder besser NICHT<br />

gelernt hatten. Mit den scheinbar sicheren Werten leistete man sich bereits<br />

sehr früh Hauspersonal in Form eines Kindermädchens und gab die<br />

Verantwortung für ein Lebewesen, die eigene Tochter, ab. Ebenso war es mit<br />

<strong>Ashanti</strong>. Doch nun waren die finanziellen Mittel nicht mehr gegeben und weder<br />

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