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LEICHTATHLETIK: Das DLV-Jahrbuch 2017

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.

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DIE DOKUMENTATION DES<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong><br />

<strong>2017</strong> DAS <strong>DLV</strong>-JAHRBUCH<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Editorial<br />

Liebe Leichtathletik-Fans,<br />

die Leichtathletik-Weltmeisterschaften<br />

in London gehen als Highlight der besonderen<br />

Art in die Sport-Geschichte ein.<br />

Nahezu jeden Tag war das Olympiastadion<br />

gefüllt und am Ende gab es nach zehn<br />

Tagen mit fast 900.000 Besuchern einen<br />

neuen Zuschauer-Rekord. Besonders beeindruckt<br />

hat mich aber ein Moment, der<br />

nicht mit einer Medaille belohnt wurde.<br />

Und es war nicht der bewegende Abschied<br />

von Leichtathletik-Legende Usain<br />

Bolt. Vielmehr war es die Größe einer<br />

Athletin nach ihrem Sturz im Finale über<br />

3000 Meter Hindernis, die eine Gold-<br />

Medaille für Fairplay und vorbildhaftes<br />

Verhalten verdient hat.<br />

Die Rede ist von Gesa Felicitas Krause.<br />

Ein Jahr hatte sich die Deutsche Meisterin<br />

unter vielen Entbehrungen auf diesen<br />

Lauf vorbereitet. Sie war so gut drauf<br />

wie nie zuvor und dann stürzt vor ihr<br />

eine Kenianerin, bringt sie selbst zu Fall<br />

und der Traum von einer Medaille platzt<br />

wie eine Seifenblase. Aber die Athletin<br />

steht wieder auf und landet am Ende<br />

mit 9:23:87 Minuten auf Platz neun. Bei<br />

ihren Statements hinterher gab es kein<br />

böses Wort über die Konkurrentin. Nach<br />

einem Sturz nicht aufgeben und Fairplay<br />

gegenüber den anderen Athleten zeigen<br />

– ein Ausdruck wahrer Größe im Sport.<br />

Für mich der emotionalste Moment der<br />

Titelkämpfe von London.<br />

Briten wunderbare Gastgeber<br />

Ein besonderes Lob gilt den britischen<br />

Organisatoren: Immer freundlich, immer<br />

hilfsbereit, immer serviceorientiert und<br />

im Ablauf der einzelnen Wettkämpfe<br />

klappte nahezu alles wie ein Schweizer<br />

Uhrwerk. Chapeau! Als Krisenmanager<br />

musste dagegen der deutsche Cheftrainer<br />

Idriss Gonschinska agieren, denn eine<br />

Magen- und Darminfektion – die sich<br />

bei einigen als Norovirus herausstellte<br />

– machte nicht nur im deutschen Team<br />

die Runde. Die Wettkampfvorbereitung<br />

vieler Athleten wurde hierdurch deutlich<br />

beeinträchtigt. Als dann zur Halbzeit in<br />

der deutschen Medaillen-Bilanz gerade<br />

einmal eine Silbermedaille für Siebenkämpferin<br />

Carolin Schäfer stand, begannen<br />

schon die ersten Kritiker in Richtung<br />

eines historischen Debakels zu kommentieren.<br />

Tatsächlich aber war der Zeitplan<br />

von London nicht auf eine ausgewogene<br />

Verteilung deutscher Medaillenchancen<br />

ausgerichtet. Und so hat eine Art „Super-<br />

Samstag“ die Medaillenbilanz gerettet:<br />

Mit den Zehnkämpfern Rico Freimuth<br />

(Silber) und Kai Kazmirek (Bronze),<br />

Klartext vom Präsidenten<br />

Dr. Clemens Prokop findet, dass Medaillen nicht der alleinige Gradmesser sind, um eine<br />

Saison angemessen zu bewerten<br />

Man muss nicht siegen,<br />

um eine Große zu sein<br />

Hürden-Sprinterin Pamela Dutkiewicz<br />

(Bronze) sowie Gold durch Speerwerfer<br />

Johannes Vetter wurde beim <strong>DLV</strong> über<br />

fünf Medaillen gejubelt. Im Ergebnis haben<br />

sich damit zwar nicht alle deutschen<br />

Medaillenchancen und -hoffnungen verwirklicht,<br />

es wurde aber noch ein achtbares<br />

Ergebnis erzielt – vor allem, wenn<br />

man bedenkt, dass sich in einigen sonst<br />

mit Medaillen verwöhnten Disziplinen<br />

ein Generationenwechsel abzeichnet.<br />

Junge Athleten zeigen Potenzial<br />

Medaillen sollten deshalb nicht der alleinige<br />

Gradmesser sein: Viele junge Athleten<br />

wie zum Beispiel Gina Lückenkemper,<br />

Konstanze Klosterhalfen oder auch<br />

Hanna Klein stellten sehr eindrucksvoll<br />

ihr großes Talent unter Beweis und sorgen<br />

bereits jetzt für Vorfreude auf die Europameisterschaften<br />

2018 in Berlin. Die<br />

vierten Plätze von Speerwurf-Olympiasieger<br />

Thomas Röhler, der 4x100-Meter-<br />

Staffel der Frauen sowie Hochspringerin<br />

Marie-Laurence Jungfleisch zeigten wie<br />

knapp es im Kampf um Medaillen oft<br />

sein kann und welche Rolle ein Quäntchen<br />

Glück spielen kann. Am Ende standen<br />

78 Nationenpunkte und Platz sechs<br />

in der Endabrechnung für Deutschland.<br />

18 Athleten platzierten sich in den Top<br />

Acht. Aber die Leichtathletik ist mehr als<br />

Statistik. Die WM in London hat nicht<br />

nur im Stadion gezeigt, welche Ausstrahlung<br />

die Leichtathletik hat. Allein<br />

bei der ARD verfolgten am Schlusstag<br />

3,76 Millionen Zuschauer die WM, beim<br />

ZDF waren es am „Super-Samstag“ 5,36<br />

Millionen Zuschauer (Marktanteil 19,4<br />

Prozent). Der durchschnittliche Marktanteil<br />

beim ZDF lag bei 16,8 Prozent. Auch<br />

diese Zahlen belegen: Die Leichtathletik<br />

fasziniert unverändert. Und das nächste<br />

große Fest der Leichtathletik bereiten wir<br />

gerade vor, die EM 2018 in Berlin.<br />

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen<br />

Dr. Clemens Prokop<br />

Präsident des Deutschen Leichtathletik-<br />

Verbandes (<strong>DLV</strong>)<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 1<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Inhalt<br />

28<br />

56<br />

52<br />

Augenblicke<br />

Die emotionalsten Moment-<br />

Aufnahmen des Jahres ...................... 4<br />

Die WM-Bilanz<br />

Gigantisch!<br />

Es war ein Fest im Olympiastadion von<br />

London. Mo Farah und Usain Bolt wurden<br />

verabschiedet und die Deutschen<br />

gewannen fünf Medaillen ............... 20<br />

Die Stars der Saison<br />

Die Speerwerfer: Druck standgehalten<br />

Sie hatten von WM-Gold, -Silber und<br />

-Bronze geträumt – letztlich holte nur<br />

Top-Favorit Johannes Vetter die ersehnte<br />

Goldmedaille. Trotzdem stehen die<br />

deutschen Speerwerfer vor einer glorreichen<br />

Zukunft ............................. 28<br />

Carolin Schäfer: Grandiose Saison<br />

Eine Traum-Saison für Siebenkämpferin<br />

Carolin Schäfer. Dreimal über 6600<br />

Punkte, Platz fünf in der ewigen deutschen<br />

Bestenliste und dazu WM-Silber ........ 36<br />

Usain Bolt: <strong>Das</strong> Ende einer Ära<br />

Mit WM-Bronze über 100 Meter und<br />

einem Muskelriss im Staffelfinale endet<br />

Usain Bolts Karriere. Ein Rückblick auf<br />

die Karriere des größten Stars, den die<br />

Leichtathletik je hatte ..................... 40<br />

US-Sprinter: Imperium schlägt zurück<br />

Die Sprinternation USA hat sich bei der<br />

WM in London eindrucksvoll mit dem<br />

ersten Doppel-Gold über 100 Meter seit<br />

2005 zurückgemeldet. Jamaika steht ohne<br />

Usain Bolt vor schweren Zeiten ......... 50<br />

Pamela Dutkiewicz: Hürden überwunden<br />

Pamela Dutkiewicz hat ein fast märchenhaftes<br />

Jahr mit WM-Bronze gekrönt.<br />

Dafür musste sie einige Hindernisse aus<br />

dem Weg räumen ........................... 52<br />

Die Zehnkämpfer: Doppelschlag<br />

Mit WM-Silber und -Bronze feierten Rico<br />

Freimuth und Kai Kazmirek ihre bislang<br />

größten Erfolge. Bei der EM 2018 und der<br />

WM 2019 wollen sie diese Erfolge wiederholen<br />

oder gar überbieten ............... 56<br />

Gina Lückenkemper: Die Siebte im Klub<br />

Gina Lückenkemper sprintete bei der<br />

WM als siebte Deutsche über 100 Meter<br />

unter elf Sekunden ......................... 62<br />

Mo Farah: „Sir Mo“ tritt ab<br />

Mit WM-Gold über 10.000 und -Silber<br />

über 5000 Meter verabschiedete sich Mo<br />

Farah von der Laufbahn. Seine Karriere<br />

soll weitergehen. Im Marathon ........ 66<br />

Gesa Felicitas Krause: Kämpferherz<br />

Gesa Felicitas Krauses WM-Medaillentraum<br />

endete mit einem Sturz. Sie glänzte<br />

aber mit deutschem Rekord und zahlreichen<br />

Siegen im Rest der Saison ...... 70<br />

Konstanze Klosterhalfen: Weltklasse<br />

Konstanze Klosterhalfen gelang <strong>2017</strong> fast<br />

alles. U23-EM-Gold, Silber bei der Hallen-<br />

EM. Ihre überragende Saison krönte sie mit<br />

dem deutschen 3000-Meter-Rekord ...... 78<br />

Max Heß: Springer der Zukunft<br />

Internationale Medaillen, Hallen-Rekord,<br />

Team-EM-Sieg. Nur die Krönung bei der<br />

WM blieb für Max Heß aus ............. 82<br />

2 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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62 70<br />

Claudia Salman-Rath: In zwei Welten<br />

Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin<br />

und genauso gute Weitspringerin.<br />

Claudia Salman-Rath schafft den Spagat<br />

zwischen beiden Disziplinen ............ 85<br />

Die Hartings: Robert vor Christoph<br />

Bei Christoph war ein Jahr nach dem<br />

Olympiasieg die Luft raus. Dagegen<br />

kämpfte Robert sich nach seinem<br />

Kreuzbandriss zu WM-Platz sechs .... 92<br />

David Storl: Medaillensatz komplett<br />

Bei der Hallen-EM machte David Storl<br />

seinen Medaillensatz mit Bronze komplett.<br />

Bei der WM lief es allerdings<br />

nicht wie gewünscht ....................... 98<br />

Lisa Ryzih: Am Stab eine Bank<br />

Lisa Ryzih war die Beständigkeit in<br />

Person. Der Lohn: Silber bei der Hallen-<br />

EM und Rang fünf bei der WM ......102<br />

Cindy Roleder: Glück und Pech<br />

Nach EM-Gold 2016 war Cindy Roleder<br />

auch bei der Hallen-EM nicht zu schlagen.<br />

Bei der WM war sie verletzt ....104<br />

Kristin Gierisch: Mit Cola zu Gold<br />

Ein Sprung auf 14,37 Meter beschert Kristin<br />

Gierisch bei der Hallen-EM Gold. Auch bei<br />

der WM lief es mit Platz fünf gut ......107<br />

Richard Ringer: Serien-Sieger<br />

<strong>Das</strong> Jahr hätte mit Bronze bei der Hallen-EM<br />

nicht besser beginnen können.<br />

Doch ausgerechnet bei der WM lief es für<br />

Richard Ringer nicht rund .............. 110<br />

ISTAF in Berlin<br />

Vorfreude auf die EM 208<br />

Die deutschen Top-Athleten präsentierten<br />

sich zum Abschluss der Saison von ihrer<br />

besten Seite. Und die Organisatoren<br />

glänzten mit Ideen wie der Zuschauerbrücke<br />

zum Innenraum des Olympiastadions,<br />

die auch 2018 bei der EM an<br />

selber Stelle eingesetzt wird ............112<br />

Team-EM in Lille: Die Bilanz<br />

Der <strong>DLV</strong> als Team Europas Bester<br />

Deutschland war mit sieben Einzelsiegen<br />

beim wichtigsten Team-Event der Leichtathletik<br />

nicht zu gefährden ............. 76<br />

DM in Erfurt: Die Bilanz<br />

Ein neuer Tempel für die Leichtathletik<br />

<strong>Das</strong> neue Steigerwald-Stadion in Erfurt<br />

hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden.<br />

Die 117. Deutschen Leichtathletik-<br />

Meisterschaften boten Spannung, Emotionen<br />

und starke Leistungen ............ 88<br />

Hallen-EM in Belgrad: Die Bilanz<br />

<strong>DLV</strong>-Team überzeugt<br />

<strong>Das</strong> deutsche Team war das größte – und<br />

vielleicht auch jüngste der Hallen-EM.<br />

Trotz des niedrigen Alters überzeugten<br />

die Athleten mit Top-Leistungen ...... 96<br />

<strong>DLV</strong>-Informationen<br />

Verbandstag in Darmstadt ..............117<br />

Die Jugend im <strong>DLV</strong> ........................120<br />

Die Laufszene im <strong>DLV</strong> ................... 122<br />

Seniorensport im <strong>DLV</strong> ................... 122<br />

Berlin fliegt .................................. 126<br />

Statistik<br />

Ergebnisse & Zahlen .........ab Seite 127<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 3<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

4 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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SCHLUSSSPURT<br />

Was für ein Moment! Usain Bolt, Superstar der Leichtathletik,<br />

bei seinem letzten großen Rennen. Er kämpfte, biss auf die<br />

Zähne, holte nochmal alles aus sich heraus. Und gewann zum<br />

Abschluss einer großartigen Sprintkarriere WM-Bronze.<br />

Zu mehr reichte es nicht mehr. Auf einen Start über 200 Meter<br />

verzichtete er. Im Finallauf über 4x100 Meter verletzte er sich.<br />

So hatte Bolt sich seine letzte WM nicht unbedingt vorgestellt.<br />

Die Zuschauer feierten ihn trotzdem wie einen Sieger.<br />

„Erzfeind“ Justin Gatlin holte das 100-Meter-Gold.<br />

Und ging anschließend vor Bolt auf die Knie. <strong>Das</strong>s Usain Bolt<br />

seinen Konkurrenten Gatlin, den mehrfach überführten<br />

Dopingsünder, umarmte, war auch einer der ganz großen<br />

Augenblicke dieser Weltmeisterschaften von London.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 5<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

SPASSHELD<br />

Ohne ein pfiffiges Maskottchen läuft<br />

heute bei einem großen Event nichts mehr.<br />

In London machte der Igel „Hero, the<br />

Hedgehog“ das Stadion unsicher. Vor seinen<br />

Späßen war niemand sicher. Mal fuhr er<br />

mit einem Klapprad über die Bahn,<br />

mal brachte er an verregneten Tagen einen<br />

übergroßen Schwimmreifen mit, dann<br />

funktionierte er den Wassergraben zum<br />

Schwimmbad um oder trocknete in den<br />

Pausen mal eben die Wäsche an der Hochsprung-Anlage.<br />

Ein spaßiger WM-Held, der<br />

keine Langeweile aufkommen ließ.<br />

6 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 7<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

SOMMERREGEN<br />

„Kneif mich mal in den Arm”, meinte<br />

Karsten Warholm nach seinem Triumph<br />

über 400 Meter Hürden zu einem Fotografen.<br />

In 48,35 Sekunden avancierte der<br />

Norweger zum jüngsten Weltmeister aller<br />

Zeiten über diese Distanz. Der 21-Jährige<br />

hatte den Erfolg nicht erwartet.<br />

Die Bedingungen mit Regen und Kälte<br />

spielten dem „Wikinger“ in die Karten.<br />

„Für mich war das wie ein schöner<br />

norwegischer Sommertag“, sagte<br />

Warholm nach seinem Erfolg.<br />

8 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 9<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

SCHRECKSEKUNDE<br />

Deborah John startete gleich neben<br />

der deutschen Hürdensprinterin<br />

Nadine Hildebrand im fünften Vorlauf<br />

über 100 Meter Hürden. Nach der vierten<br />

Hürde kam die Athletin aus Trinidad & Tobago<br />

ins Straucheln – und stürzte an der fünften<br />

Hürde schwer. Danach blieb sie regungslos<br />

liegen. Glücklicherweise war es mehr der<br />

Schreck als eine ernsthafte Verletzung.<br />

Glück im Unglück: Deborah John hat<br />

sich bei ihrem spektakulären Sturz<br />

nicht schwer verletzt.<br />

10 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 11<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

FLUGSHOW<br />

Johannes Vetter lässt nicht nur seinen<br />

Speer enorm weit fliegen. Er hebt auch<br />

selbst ganz schön ab. Der Weltmeister<br />

von London gehört zu den Werfern,<br />

die nach dem Stemmschritt nochmal<br />

eine elegante Flugeinlage hinlegen.<br />

Auch Ex-Weltmeister Julius Yego<br />

(WM-Gold 2015 in Peking) aus Kenia war<br />

ein Flieger. Ebenso der tschechische<br />

Weltrekordler Jan Zelezny. Aber kaum<br />

einer schwebt so hoch und weit wie<br />

Johannes Vetter, der seine überragende<br />

Saison mit Gold in London krönte.<br />

12 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 13<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

14 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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SOLOLAUF<br />

Isaac Makwala aus Botswana wurde kurz<br />

vor dem 400-Meter-Finale, bei dem er der<br />

größte Konkurrent des südafrikanischen<br />

Weltmeisters Wayde van Niekerk gewesen<br />

wäre, aus dem Verkehr gezogen. Diagnose:<br />

Norovirus. Auch der Start über 200 Meter<br />

wurde ihm untersagt. Makwala aber fühlte<br />

sich fit, sagte, er habe sich lediglich zweimal<br />

übergeben müssen. <strong>Das</strong> 400-Meter-<br />

Finale findet ohne ihn statt. Aber über 200<br />

Meter bekommt er noch eine Chance.<br />

Zwei Tage nach den anderen Vorläufen darf<br />

Isaac Makwala antreten. Alleine auf Bahn<br />

sieben im Londoner Regen.<br />

Mit 20,14 Sekunden qualifiziert er sich<br />

fürs Halbfinale. Und schafft auch den<br />

Sprung in den Endlauf, in dem er<br />

schließlich Rang sieben belegt.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

16 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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BLICKFANG<br />

Inika McPherson zieht die Blicke auf sich.<br />

<strong>Das</strong> weiß die 30-Jährige. Über 30 Tattoos<br />

schmücken den Körper der Hochspringerin<br />

aus den USA – jedes hat eine besondere<br />

Bedeutung. Die „Kriegsbemalung“ im Batman-Style<br />

passt zu ihr. Sie mag nicht so sein<br />

wie andere. Konventionen braucht sie nicht.<br />

Sie pflegt ihren eigenen Style. Mit nur 1,60<br />

Meter Körpergröße floppte sie in London<br />

über 1,92 Meter. <strong>Das</strong> war Rang neun. Sie hat<br />

schon eine 21-monatige Doping sperre abgesessen,<br />

nachdem man Spuren von Kokain<br />

in ihrem Blut gefunden hatte. Sie hat immer<br />

beteuert, dass dieser Konsum nichts mit<br />

Leistungssteigerung zu tun hatte. Früher<br />

war sie so wild, wie sie heute aussieht: Weil<br />

sie nach Drogenkonsum in eine Schlägerei<br />

verwickelt war, musste sie auch schon mal<br />

30 Tage im Gefägnis verbringen.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 17<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Augenblicke<br />

18 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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VERLAUFEN<br />

Die Kenianerin Beatrice Chepkoech rannte<br />

im WM-Finale über 3000 Meter Hindernis<br />

zunächst am Wassergraben vorbei – und<br />

zerstörte kurz darauf Gesa Krauses WM-<br />

Traum von der Medaille, indem sie an einem<br />

Hindernis stürzte und die Deutsche mit zu<br />

Boden riss. Nachdem sie den Graben verpasst<br />

hatte, drehte sie um und sprintete der<br />

Konkurrenz hinterher. <strong>Das</strong> kostete sie so viel<br />

Kraft, dass sie eine halbe Runde später an<br />

einem Hindernis hängen blieb, stürzte und<br />

die hinter ihr laufende Gesa Krause spektakulär<br />

abräumte. Für die deutsche Medaillenhoffnung<br />

war das Rennen gelaufen, mehr<br />

als Platz neun war nicht mehr drin.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 19<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Weltmeisterschaften in London<br />

Gigantisch!<br />

Die WM-Bilanz: Es war ein Fest im Olympiastadion von London. Die Briten wissen,<br />

die Leichtathletik zu feiern, und verabschiedeten Mo Farah und Usain Bolt gebührend<br />

von der Bahn. Und die Deutschen? Die gewannen an einem fantastischen Samstagabend<br />

vier Medaillen und retteten so die Edelmetall-Bilanz, überzeugten aber auch<br />

mit jungen, aufstrebenden Athleten, für die diese WM noch etwas zu früh kam.<br />

Atemberaubend“, „surreal“, „gigantisch“:<br />

London feierte bei der WM<br />

eine riesige Leichtathletik-Party,<br />

und die deutschen Athleten um Diskus-<br />

Ass Robert Harting und Sprint-Shootingstar<br />

Gina Lückenkemper kamen aus dem<br />

Schwärmen gar nicht mehr heraus.<br />

„Die Atmosphäre in diesem Stadion<br />

ist surreal“, sagte Lückenkemper, die<br />

über 100 Meter als erste Deutsche seit 26<br />

Jahren im Vorlauf unter elf Sekunden geblieben<br />

war: „<strong>Das</strong> Publikum feuert wirklich<br />

jeden an, das ist etwas sehr Besonderes<br />

für uns. <strong>Das</strong> gibt es nicht in jedem<br />

Stadion und hat mich echt gepusht, Gas<br />

zu geben.“<br />

La Ola auf den Rängen, schon am<br />

Vormittag war die Arena proppenvoll,<br />

und am Abend erreichte das Dezibel-Level<br />

dann meist fast schon problematische<br />

Höhen für die Ohren – im Olympiastadion<br />

von London herrschte eine Atmosphäre,<br />

wie man sie eigentlich sonst nur vom<br />

Fußball kennt. Insgesamt fast 900.000<br />

Zuschauer kamen und sorgten für Partystimmung.<br />

IAAF-Präsident Sebastian Coe<br />

nannte die Fans das „beste Publikum der<br />

Geschichte“. Allerdings ist er als gebürtiger<br />

Londoner wohl auch ein bisschen<br />

voreingenommen.<br />

Doch auch die Deutschen teilen Coes<br />

Meinung. „Die Stimmung ist gigantisch,<br />

das ist ein riesiger Unterschied zu Rio“,<br />

sagte Kugelstoßer David Storl. Wie der<br />

Leipziger haben viele noch die müden<br />

WM-Veranstaltungen von Daegu, Moskau<br />

und Peking im Hinterkopf, als von<br />

Begeisterung auf den Rängen keine Spur<br />

war. Und bei den Olympischen Spielen in<br />

Rio war das Stadion noch nicht einmal<br />

beim 100-Meter-Finale mit Usain Bolt<br />

ausverkauft. Ein Trauerspiel.<br />

20 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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DEUTSCHE MEDAILLEN IN LONDON<br />

Johannes Vetter (LG Offenburg) Speerwurf 89,89 Meter<br />

Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) Siebenkampf 6696 Punkte<br />

Rico Freimuth (SV Halle) Zehnkampf 8564 Punkte<br />

Kai Kaczmirek (LG Rhein-Wied) Zehnkampf 8488 Punkte<br />

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 100 Meter Hürden 12,72 Sekunden<br />

sich das sonst so faire Publikum umstrittene<br />

Buhrufe gegen Justin Gatlin leistete.<br />

Der neue 100-Meter-Weltmeister aus<br />

den USA ist schließlich nicht der einzige<br />

überführte Dopingbetrüger, der bei der<br />

WM am Start ist – oder bei dem Zweifel<br />

angebracht sind.<br />

Leichtathletik hat Potenzial<br />

Die deutsche WM-Bilanz von London<br />

wurde durch den „Super-Samstag“ gerettet,<br />

Begeisterungsstürme entfachte<br />

der Auftritt des <strong>DLV</strong>-Teams aber nicht.<br />

Auf dem Weg zu den Olympischen<br />

Spielen 2020 sehen sich die Verantwortlichen<br />

dennoch bestens gerüstet. „Es<br />

ist nicht angebracht, in Pessimismus zu<br />

verfallen. Wir können zufrieden sein.<br />

Die Leichtathletik hat Potenzial, das<br />

gibt Anlass zu Optimismus für Tokio“,<br />

sagte <strong>DLV</strong>-Präsident Clemens Prokop:<br />

„Mir war immer klar, dass wir in London<br />

unsere besten Chancen am Samstag<br />

haben. Daher habe ich auch die unter<br />

der Woche ein bisschen aufkommende<br />

Panik nie geteilt.“<br />

Ganz anders präsentierte sich London.<br />

„<strong>Das</strong> ist verblüffend, schon zu den<br />

Qualifikationen kommen so viele Leute.<br />

Atemberaubend“, sagte Harting, der fünf<br />

Jahre nach seinem Olympia-Triumph in<br />

London diesmal Sechster wurde. Und<br />

Läuferin Ruth Sophia Spelmeyer meinte:<br />

„Die Briten sind sportverrückt, und<br />

Leichtathletik hat einen großen Stellenwert.<br />

Alle werden angefeuert.“<br />

Die Latte für Berlin liegt hoch<br />

Und die große Fete an der Themse legt die<br />

Latte für die deutsche Heim-EM nächstes<br />

Jahr natürlich jetzt schon extrem hoch.<br />

„Ich hoffe, dass nächstes Jahr bei uns<br />

in Berlin genau so eine Stimmung herrschen<br />

wird“, sagte Stabhochspringerin<br />

Lisa Ryzih: „<strong>Das</strong> ist das Größte, was wir<br />

in der Leichtathletik erleben können.“<br />

Zumal bei der Wüsten-WM 2019 in Katar<br />

nicht mit überschwänglicher Begeisterung<br />

gerechnet werden darf. Zur Wahrheit<br />

in London gehört aber auch, dass<br />

DIE NATIONENWERTUNG VON LONDON<br />

4. 5 6. 7. 8. Punkte<br />

1 USA 10 11 9 2 6 5 4 4 272<br />

2 Kenia 5 2 4 5 2 2 3 1 124<br />

3 Großbritannien 2 3 1 5 3 6 2 3 105<br />

4 Polen 2 2 4 0 3 3 5 1 86<br />

5 China 2 3 2 3 1 1 3 4 81<br />

6 Deutschland 1 2 2 3 4 3 1 2 78<br />

7 Äthiopien 2 3 0 2 3 1 3 2 70<br />

8 Frankreich 3 0 2 4 1 2 0 2 68<br />

8 Jamaika 1 0 3 4 3 2 0 4 68<br />

10 Südafrika 3 1 2 1 1 0 0 0 52<br />

11 Niederlande 1 0 3 0 2 0 2 2 40<br />

12 Tschechische Republik 1 1 1 2 1 0 0 2 37<br />

13 Kuba 0 0 1 3 2 1 1 1 35<br />

14 Kanada 0 0 0 0 2 5 2 3 30<br />

15 Bahrain 1 1 0 0 1 2 0 1 26<br />

16 Japan 0 1 2 0 1 0 1 0 25<br />

17 Austraien 1 1 0 0 0 2 1 0 23<br />

17 Trinidad & Tobago 1 0 1 0 0 2 1 1 23<br />

19 Brasilien 0 0 1 1 1 0 3 0 21<br />

19 Türkei 1 1 0 0 1 0 1 0 21<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 21<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Weltmeisterschaften in London<br />

Blick nach vorn<br />

Der <strong>DLV</strong> kann nicht nur<br />

wegen der beiden Zehnkampfmedaillen<br />

von Rico<br />

Freimuth und Kai Kazmirek<br />

optimistisch in die Zukunft<br />

schauen<br />

„Wir freuen uns auf Berlin.<br />

In Europa werden wir sehr<br />

konkurrenzfähig<br />

sein.“Idriss Gonschinska, Leitender<br />

Direktor Sport beim <strong>DLV</strong><br />

Gold für Speerwerfer Johannes Vetter<br />

(LG Offenburg), Silber und Bronze für<br />

die Zehnkämpfer Rico Freimuth (SV Halle)<br />

und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied),<br />

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV<br />

Wattenscheid 01) als Überraschungsdritte<br />

– am zweiten Samstagabend der WM<br />

war endlich der ersehnte Durchbruch da.<br />

„Vier Medaillen wie am Samstag, das ist<br />

natürlich geil, und das wünscht man sich<br />

als Sportnation, die Deutschland ja ist,<br />

am besten für jeden Tag“, sagte Vetter,<br />

einziger deutscher Weltmeister in London:<br />

„Aber wir sind nicht in der Lage,<br />

das immer abzurufen. Wir sind eben<br />

auch nur Menschen.“<br />

Norovirus durchkreuzt Pläne<br />

Mildernde Umstände angesichts der<br />

mühsamen ersten acht Wettkampftage<br />

mit nur einer Silbermedaille für Siebenkämpferin<br />

Carolin Schäfer (LG Eintracht<br />

Frankfurt) gab es vor allem dafür, dass<br />

der im Team grassierende Norovirus viele<br />

Planungen auf den Kopf stellte. „Es lief<br />

schon anders, als wir uns das gewünscht<br />

haben“, sagte Chefbundestrainer Idriss<br />

Gonschinska.<br />

Ein halbes Dutzend Sportler lag virusgeschwächt<br />

zeitweise flach, und auch<br />

jene, die von Brechdurchfall verschont<br />

blieben, hatten unter den Auswirkungen<br />

der Eindämmungs-Maßnahmen zu leiden:<br />

Hotel-Wechsel, fehlende Trainings-<br />

Einheiten und abgesagte Physiotherapie.<br />

Zudem war auf die alte Garde in<br />

London kein Verlass mehr: Die (nun)<br />

Ex-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin/33/Diskus/Platz<br />

sechs), Katharina<br />

Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen/33/<br />

Speer/7.), David Storl (SC DHfK Leipzig/27/Kugel/10.)<br />

und Raphael Holzdeppe<br />

(LAZ Zweibrücken/27/Stab/ohne<br />

Höhe im Finale) blieben hinter den Erwartungen<br />

zurück.<br />

Dafür übernahmen jüngere Athleten<br />

das Kommando. In der Tat ist von den<br />

Medaillengewinnern nur Freimuth (29)<br />

im gesetzteren Leichtathletik-Alter, dagegen<br />

kommen die Speerwerfer um Vetter<br />

(24) gerade erst in ihre beste Karrierephase<br />

oder stehen kurz davor.<br />

Andere drängten auch ohne Medaille<br />

ins Rampenlicht. Die neue Generation<br />

ist jung, talentiert und super ehrgeizig.<br />

Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter<br />

schaffte in London auf der ganz großen<br />

Bühne endgültig den Durchbruch, und<br />

gerade erst dem Teenie-Alter entwachsene<br />

Athleten wie Sprinterin Gina Lückenkemper<br />

(LG Olympia Dortmund/20)<br />

oder Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen<br />

(TSV Bayer 04 Leverkusen/20)<br />

scharren mit den Hufen.<br />

Neue Gesichter drängen vor<br />

„Wir haben die Talente, neue Gesichter<br />

drängen nach vorne“, sagte <strong>DLV</strong>-Präsident<br />

Clemens Prokop. Zumal die anderen deutschen<br />

Medaillengewinner von London<br />

ebenso wie Vetter auch fast alle erst Mitte<br />

20 sind. Siebenkämpferin Carolin Schäfer<br />

(25/Silber), Hürdensprinterin Pamela<br />

Dutkiewicz (25) und Zehnkämpfer Kai<br />

Kazmirek (26/beide Bronze) haben ihren<br />

Leistungshöhepunkt wohl noch vor sich.<br />

Aber auch in der zweiten Reihe machten<br />

junge Athleten in diesem Jahr stark<br />

22 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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auf sich aufmerksam, Hoffnungsträger<br />

für die nächsten Jahre – und natürlich<br />

ganz besonders für die Heim-EM 2018<br />

in Berlin – gibt es genügend. Lückenkemper<br />

knackte in London erstmals die<br />

Schallmauer von elf Sekunden, Klosterhalfen<br />

schaffte es zwar nicht ins Finale<br />

über 1500 Meter, beeindruckte aber mit<br />

einem couragierten Auftritt - genau wie<br />

Alina Reh (20/5000 m).<br />

„<strong>Das</strong> sind alles völlig unterschiedliche<br />

Persönlichkeiten, aber sie eint der<br />

unbedingte Wille zum Erfolg“, sagte Prokop:<br />

„Für die Heim-EM in Berlin sind wir<br />

ausgesprochen gut gerüstet.“ Nur mit<br />

den Ergebnissen aus den Finals von London<br />

hätten die deutschen Athleten zwölf<br />

EM-Medaillen gewonnen.<br />

Fehlende Leistungsträger<br />

Dabei fielen in London ja auch einige<br />

Leistungsträger im Jahr nach den Olympischen<br />

Spielen in Rio aus. Mit Cindy Roleder<br />

(SV Halle/verletzt/Hürdensprint)<br />

oder Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge/Babypause/Kugel)<br />

dürfte weiterhin<br />

genau so zu rechnen sein wie mit den<br />

Diskuswerfern Christoph Harting (SCC<br />

Berlin) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid<br />

01), die in Rio Gold und Bronze<br />

holten, es aber nicht zur WM schafften.<br />

Speerwurf-Olympiasieger Thomas<br />

Röhler (LC Jena) ist auch erst 25 Jahre<br />

alt, in London verpasste er Bronze um<br />

nur sieben Zentimeter. Mateusz Przybylko<br />

(TSV Bayer 04 Leverkusen/25) sprang<br />

als Fünfter so hoch wie der Dritte, leistete<br />

sich aber mehr Fehlversuche. Europameister<br />

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz/21)<br />

verletzte sich beim Aufwärmen<br />

zur Dreisprung-Qualifikation, und Hindernisläuferin<br />

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf<br />

Trier/25) wurde nach einem<br />

unverschuldeten Sturz aller Chancen auf<br />

eine weitere WM-Medaille beraubt.<br />

„Es ist wichtig für die Leichtathletik,<br />

dass es frische Gesichter gibt“, sagte<br />

Siebenkämpferin Carolin Schäfer über<br />

die neue Situation in der Nationalmannschaft.<br />

Dennoch seien die Erfahrenen<br />

unverzichtbar, „um Tipps zu geben. Die<br />

Mischung macht‘s.“<br />

Auch der leitende Direktor Sport im<br />

<strong>DLV</strong> schwärmte von seinem Team: „Unsere<br />

Athleten sind hier unheimlich sympathisch<br />

aufgetreten, sie haben gekämpft<br />

bis zum letzten Tag“, sagte Idriss Gonschinska<br />

und richtete den Blick schon<br />

auf die Heim-EM im kommenden Jahr<br />

in Berlin: „Wenn eine sehr junge Mannschaft<br />

hier so auftritt im ersten Jahr der<br />

Neuformierung, dann kann man sich auf<br />

das Team im nächsten Jahr in Berlin freuen.<br />

Wir werden in Europa sehr konkurrenzfähig<br />

sein.“<br />

DIE GRÖSSSTEN WM-MEDAILLEN-SAMMLER<br />

1. Allyson Felix (USA/Sprint) 2005-<strong>2017</strong> 11 3 2<br />

2. Usain Bolt (JAM/Sprint) 2007-<strong>2017</strong> 11 2 1<br />

3. Carl Lewis (USA/Sprint, Weit) 1983-1993 8 1 1<br />

4. Michael Johnson (USA/Sprint) 1991-1999 8 0 0<br />

5. LaShawn Merritt (USA/Sprint) 2007-<strong>2017</strong> 7 3 0<br />

6. Shelly-Ann Fraser-Pryce (JAM/Sprint) 2007-2015 7 2 0<br />

7. Mo Farah (GBR/Langstrecke) 2011-<strong>2017</strong> 6 2 0<br />

8. Sergej Bubka (UdSSR/UKR/Stab) 1983-1997 6 0 0<br />

Allyson Felix ist die Nummer Eins<br />

Die US-Amerikanerin Allyson Felix ist mit ihrem Sieg in<br />

der 4x400-Meter-Staffel von London zum erfolgreichsten<br />

Sportler in der Geschichte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften<br />

geworden. Die 31-Jährige zog mit nun elf Titeln<br />

und fünf weiteren Medaillen am Jamaikaner Usain Bolt<br />

vorbei, der mit 100-Meter-Bronze von London ebenfalls<br />

elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Medaillen gewonnen<br />

hat. Allyson Felix (auf dem Bild Zweite von rechts)<br />

bildete zusammen mit Quanera Hayes, Shakima Wimbley<br />

und Phyllis Francis die siegreiche 4x100-Meter-Staffel der<br />

USA. Über 400 Meter hatte sie in London zuvor die Bronzemedaille<br />

gewonnen.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Weltmeisterschaften in London<br />

Dieser 12. August <strong>2017</strong> geht in die Leichtathletik-Geschichte ein.<br />

Am zweiten WM-Samstag von London gewinnen die deutschen<br />

Athleten vier Medaillen. Mo Farah verpasst bei seinem letzten<br />

WM-Rennen Gold. Und Usain Bolt<br />

verabschiedet sich mit einer Verletzung<br />

statt mit dem erhofften Staffelgold.<br />

Die Ereignisse zum Nachlesen.<br />

Super-<br />

Samstag<br />

20:06 Uhr: Hürden Bronze für Pamela Dutkiewicz<br />

19:05 Uhr: Los geht es. Sieben Entscheidungen.<br />

56.000 Zuschauer im Stadion. In Deutschland haben<br />

zum ersten Mal während dieser WM im Schnitt mehr<br />

Menschen Leichtathletik im Fernsehen (ZDF/5,86<br />

Millionen) eingeschaltet als den Konkurrenz-Krimi<br />

(ARD, „Mordkommission Istanbul“/3,59 Mio.) oder<br />

eine Samstagabend-Show (RTL, „Ninja Warrior<br />

Germany“/ 2,43 Mio.).<br />

20:07 Uhr: Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz<br />

realisiert nach einem furiosen Hürdensprint, dass sie<br />

Bronze gewonnen hat. Sie fällt auf die Knie, legt den<br />

Kopf auf den Boden, die Tränen laufen. Später sagt<br />

sie: „<strong>Das</strong> ist wie im Film.“<br />

20:24 Uhr: Ohropax wären jetzt nicht schlecht. Es<br />

läuft das 5000-Meter-Finale mit dem britischen Superhelden<br />

Mo Farah. Die Menge im Stadion tobt. Mitten<br />

im Trubel liegt die Stuttgarterin Marie-Laurence<br />

Jungfleisch für einen Moment enttäuscht auf der<br />

Hochsprungmatte, sie ist an 1,97 Metern gescheitert<br />

und wird Vierte. Auf der anderen Seite des Stadions<br />

hat Johannes Vetter im Speerwurf-Finale mit 89,89<br />

Metern gerade im ersten Durchgang ein Ausrufezeichen<br />

gesetzt. Noch weiß niemand, dass dies der<br />

Gold-Wurf war.<br />

20:29 Uhr: Es wird immer lauter. Einer von drei<br />

Äthiopiern ärgert Mo Farah mit einem beherzten<br />

Antritt. Und wird wieder eingeholt. Auch ein Australier<br />

versucht die Flucht nach vorn. Vergeblich.<br />

20:36 Uhr: Und doch hat am Ende all der ohrenbetäubende<br />

Jubel nicht geholfen, der Äthiopier Mutker<br />

Edris verhindert das dritte Doppel-WM-Gold von Mo<br />

Farah in Folge. Nach seinem Sieg über 10.000 Meter<br />

wird der Brite über 5000 Meter „nur“ Zweiter. Er liegt<br />

enttäuscht auf der Bahn. Der Äthiopier zieht ihn<br />

auf die Füße. Farah mosert via Stadionmikrofon, er<br />

habe gegen die Teamarbeit der drei Äthiopier keine<br />

Chance gehabt. Standig-Ovations bekommt er trotzdem.<br />

Beim Speerwurf hat sich derweil im zweiten<br />

Durchgang der Tscheche Jakub Vadlejch zwischen<br />

die nach dem ersten Versuch führenden Deutschen<br />

Johannes Vetter und Thomas Röhler geschoben.<br />

20:43 Uhr: Polens Hochspringerin Kamila Licwinko<br />

lässt sich mit Fahne für ihr sicheres Bronze feiern,<br />

obwohl der Wettbewerb noch läuft.<br />

21:07 Uhr: Die Zehnkämpfer haben es geschafft,<br />

nach zwei Tagen Wettkampf ist der abschließende<br />

1500-Meter-Lauf überstanden. Zur Belohnung für<br />

das „beste Publikum auf der ganzen Welt“ (Sieger<br />

Kevin Mayer aus Frankreich) gibt es eine Peepshow:<br />

Viele durchtrainierte Männer-Oberkörper ohne Trikot.<br />

Auch die deutschen Medaillengewinner Rico Freimuth<br />

und Kai Kazmirek zeigen ihre Muskeln her.<br />

21:18 Uhr: Die Zehnkämpfer haben ihre Ehrenrunde<br />

beendet, im Schneckentempo. Freimuth noch immer<br />

mit freiem Oberkörper. Er wird von einem Ordner<br />

ermahnt und muss sich anziehen.<br />

20:24 Uhr: Marie-Laurence Jungfleisch ist Vierte<br />

24 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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20:22 Uhr: <strong>Das</strong> 5000-Meter-Finale mit Mo Farah läuft<br />

20:24 Uhr: Johannes Vetter gelingt der Goldwurf<br />

21:20 Uhr: Speerwurf-Olympiasieger Röhler wird<br />

vom Bronzerang verdrängt und kann im letzten<br />

Durchgang nicht mehr kontern.<br />

21:29 Uhr: Johannes Vetter muss seine Ehrenrunde<br />

als Speerwurf-Weltmeister hinter der Bande drehen.<br />

Die Bahn wird für die anstehenden Staffel-Läufe<br />

gebraucht.<br />

21:36 Uhr: „Schschschschsch“, sagt der Stadionsprecher.<br />

Ein seltener Moment der Ruhe. Dann fällt<br />

der Startschuss für das 4x100-Meter-Rennen der<br />

Frauen. Deutschland vergeigt den ersten Wechsel<br />

und wird wie bei den Olympischen Spielen im<br />

vergangenen Jahr in Rio Vierter. Unter-Elf-Sekunden-<br />

Sprinterin Gina Lückenkemper sagt später: „Wieder<br />

die Holzmedaille. Ich glaube, ich bastel‘ uns nachher<br />

eine richtige.“ Es siegen die USA vor den Britinnen<br />

und Jamaika. <strong>Das</strong> Publikum freut sich über Silber<br />

für die Gastgeber. Und ist jetzt in der richtigen Stimmung<br />

für den Höhepunkt des Abends: <strong>Das</strong> letzte<br />

Rennen des schnellsten Mannes der Welt.<br />

21:50 Uhr: Erst noch die Siegerehrung im Hochsprung.<br />

Die Russin Maria Lasitskene hat als erste<br />

„Autorisierte Neutrale Athletin“ Gold gewonnen.<br />

Weil Russland wegen systematischen Dopings in<br />

der Leichtathletik noch von allen internationalen<br />

Wettbewerben ausgeschlossen ist, durften nur<br />

ausgewählte Russen unter neutraler Flagge an der<br />

WM teilnehmen. Sie mussten beweisen, dass bei<br />

ihnen im Vorfeld regelmäßige und unabhängige<br />

Dopingkontrollen stattfanden. Für Lasitskene wird<br />

die IAAF-Hymne gespielt.<br />

21:54 Uhr: Die Männer-Quartetts werden ins Stadion<br />

gerufen. Wie alle Finalteilnehmer schreiten sie<br />

zwischen Feuerfontänen hindurch. Bolt und seine<br />

drei jamaikanischen Kollegen halten kurz an und<br />

führen synchron einen kleinen Tanz auf. Bolt grinst,<br />

wirkt so locker wie üblich. <strong>Das</strong> Publikum jubelt. Und<br />

hat anschließend für den zweimal wegen Dopings<br />

gesperrten Justin Gatlin und die USA nur ein lautes<br />

„Buuuhhhh“ übrig.<br />

22:01 Uhr: Auf die Plätze.<br />

22:02 Uhr: Usain Bolt übernimmt als Jamaikas<br />

Schlussläufer. Jetzt kommt die furiose Aufholjagd.<br />

Ganz sicher. Noch einmal der Bolt, wie die Welt ihn<br />

kennt. Doch der schnellste Mann der Welt fängt an<br />

zu humpeln. Er schwankt, er strauchelt, er stürzt.<br />

Usain Bolt liegt flach auf der Bahn. Eine Muskelverletzung<br />

im Oberschenkel hat ihn niedergestreckt. Ein<br />

Ordner schiebt einen Rollstuhl heran. Riesen-Drama<br />

statt glorreicher Abschiedsparty. <strong>Das</strong> britische<br />

Publikum jubelt trotzdem: Die Briten gewinnen Gold<br />

vor den USA und Japan. Bolt verzichtet auf den<br />

Rollstuhl, er humpelt aus dem Stadion, hebt noch<br />

einmal die Arme und klatscht. Dann ist er weg.<br />

21:10 Uhr: Die <strong>DLV</strong>-Zehnkämpfer feiern zwei Medaillen<br />

22:05 Uhr: Sanitäter und Kollegen kümmern sich um Usain Bolt<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 25<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Weltmeisterschaften in London<br />

Umarmen<br />

verboten<br />

Norovirus in den Team-Hotels: Zahlreiche Athleten und<br />

Betreuer litten an heftigem Erbrechen und Durchfall. Als<br />

Gegenmaßnahmen wurde der körperliche Kontakt reduziert<br />

und Sportler kamen in Quarantäne. Isaac Makwala<br />

verlor so seine Medaillen-Chancen über 400 Meter.<br />

Keine Umarmungen, keine Handshakes<br />

– aber dafür jede Menge<br />

Desinfektionsmittel: Der Ausbruch<br />

des Norovirus bei der Leichtathletik-<br />

WM in London versetzte die Teams in<br />

Aufruhr. Die Betroffenen litten unter heftigem<br />

Erbrechen und Durchfall. Zentrum<br />

der Erkrankung war ausgerechnet das<br />

deutsche Teamhotel „The Tower“ mitten<br />

in London zwischen den St. Katharine<br />

Docks und der Touristenattraktion Tower<br />

Bridge.<br />

Mission erfüllt<br />

Wegen des Norovirus und seiner<br />

Quarantäne musste Isaac<br />

Makwala als Solist seinen<br />

200-Meter-Vorlauf nachholen<br />

Außerhalb des Hotels gegessen<br />

Es begann am Abend vor der Eröffnung<br />

der WM: Zwei <strong>DLV</strong>-Athleten, die an diesem<br />

Donnerstag außerhalb des Teamhotels<br />

gegessen hatten, klagten über Übelkeit.<br />

<strong>Das</strong> Ärzteteam ging zuerst davon<br />

aus, dass die betroffenen Athleten etwas<br />

Falsches gegessen hatten. Als dann in der<br />

Nacht ein weiterer Fall hinzukam, wurden<br />

der Leitende Verbandsarzt Andrew<br />

Lichtenthal und seine Kollegen hellhörig.<br />

Es stellte sich heraus, dass auch in<br />

der kanadischen Mannschaft ein Fall von<br />

Übelkeit aufgetreten war.<br />

30 Fälle im deutschen Hotel<br />

„Obwohl wir die Ursachen der Beschwerden<br />

nicht kannten, haben wir die Betroffenen<br />

vom Rest des Teams getrennt“,<br />

erklärt Andrew Lichtenthal. Am Samstag<br />

meldete sich ein weiterer <strong>DLV</strong>-Betreuer<br />

mit Symptomen. Untersuchungen unter<br />

anderem von Speichelproben brachten in<br />

mehreren Proben das hoch ansteckende<br />

Norovirus zutage. Im deutschen Teamhotel<br />

gab es 30 Fälle, auch alle anderen<br />

Athletenhotels der Weltmeisterschaften<br />

waren betroffen. Im <strong>DLV</strong>-Team gab es<br />

insgesamt sieben infizierte Athleten und<br />

sechs Betreuer. „Wenn solche Probleme<br />

auftreten, geht es nicht mehr alleinig um<br />

Erfolgreiche Maßnahmen<br />

Ellenbogen-Stoßen statt Umarmen: Tatjana<br />

Pinto, Gina Lückenkemper und Rebekka<br />

Haase fanden ihren eigenen Weg, mit dem<br />

Norovirus umzugehen<br />

den Sport“, sagte Andrew Lichtenthal.<br />

„Wir müssen nicht mehr nur den Sportler<br />

schützen, sondern die Umgebung, um<br />

die Weiterverbreitung zu verhindern.“<br />

Um die Ausbreitung im <strong>DLV</strong>-Team so<br />

weit wie möglich zu unterbinden, wurden<br />

die Hygienestandards erhöht. Die<br />

deutschen Athleten wurden angewiesen,<br />

als Vorsichtsmaßnahme verstärkt<br />

Desinfektionsmittel zu benutzen, sich<br />

regelmäßig die Hände zu waschen sowie<br />

überschwängliche Umarmungen,<br />

Handshakes und offen liegendes Obst<br />

zu meiden. Im Hotel gab es auch kein<br />

Essen mehr am Buffet, neben der deutschen<br />

Mannschaft waren dort auch zahlreiche<br />

andere Nationen untergebracht.<br />

Die physiotherapeutische Betreuung<br />

durch das Ärzteteam wurde auf eine Minimalversorgung<br />

heruntergefahren. Die<br />

26 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Team-Tribünen im Stadion wurden vor<br />

dem Wettkampfstart gemieden. Für neu<br />

ankommende <strong>DLV</strong>-Athleten wurden Ausweich-Hotels<br />

gesucht.<br />

In andere Hotels ausgewichen<br />

Eine separate Unterkunft hatten zum Beispiel<br />

die Speerwerfer Thomas Röhler (LC<br />

Jena), Johannes Vetter (LG Offenburg)<br />

und Andreas Hofmann (MTG Mannheim)<br />

mit ihren Betreuern, die Mehrkämpfer<br />

um Rico Freimuth (SV Halle) waren bereits<br />

zuvor für ein anderes Hotel vorgesehen,<br />

das näher an der Wettkampf-Stätte<br />

liegt. Sie hatten auch ein eigenes kleines<br />

medizinisches Team, das mit einem neu<br />

aus Deutschland angereisten Physiotherapeuten<br />

die Versorgung der Athleten<br />

gewährleistete, die nicht im Teamhotel<br />

untergebracht sind.<br />

Diese Umstände machten die WM für<br />

die sportliche Leitung im <strong>DLV</strong> zu einer<br />

Herausforderung. „Es ist eine Meisterschaft,<br />

wie wir sie so noch nicht erlebt<br />

haben und trotzdem haben wir gerade<br />

durch die konsequent eingeleiteten Maßnahmen<br />

für die folgenden Wettkampftage<br />

immer an unsere Chancen geglaubt“, erklärte<br />

Idriss Gonschinska, Leitender Direktor<br />

Sport im <strong>DLV</strong>. „Wir sind täglich in<br />

mehreren Strategiesitzungen zusammengekommen,<br />

um den Schaden zu begrenzen,<br />

aber auch um unsere Chancen in dieser<br />

besondere Lage auszubauen.“<br />

Fast schon tragisch waren die Folgen<br />

der Erkrankung für Top-Sprinter Isaac<br />

Makwala. Der schnelle Mann aus Botswana<br />

galt als Medaillenkandidat über<br />

die 200 und 400 Meter, doch die IAAF<br />

verweigerte Makwala bereits am Montag<br />

den Start bei den Vorläufen über 200<br />

Meter und setzte ihn wegen der Ansteckungsgefahr<br />

unter Quarantäne.<br />

Mit gebrochenem Herzen<br />

Makwala fuhr am Dienstagabend trotzdem<br />

zum Finale über 400 Meter zum<br />

Stadion und war bereit, Titelverteidiger<br />

Wayde van Niekerk herauszufordern.<br />

Doch die Offiziellen ließen ihn nicht<br />

rennen und Olympiasieger van Niekerk<br />

sicherte sich überlegen Gold. Makwala<br />

beschwerte sich danach bitterlich über<br />

das Verhalten der IAAF und sprach von<br />

„Sabotage“. Später sagte er aber in der<br />

ARD: „Ich vergebe allen, die diese Entscheidung<br />

getroffen haben.“<br />

24 Stunden nach dem 400-Meter-<br />

Finale erteilte die IAAF Makwala nach<br />

dem Ablauf der Quarantäne dann eine<br />

Sondererlaubnis, seinen verpassten Vorlauf<br />

über 200 Meter in einem Einzelrennen<br />

nachzuholen. Im Solo sprintete er<br />

20,20 Sekunden und machte hinterher<br />

auf der Bahn noch Liegestütze zum Beweis<br />

seiner Form. Er war im Halbfinale.<br />

Dort holte er sich den größten Applaus<br />

ab, trotzig und mit hochgerecktem Zeigefinger<br />

rannte der 30-Jährige ins Ziel. „Ich<br />

renne immer noch mit gebrochenem Herzen“,<br />

sagte Makwala, der im Finale beim<br />

Sieg von Ramil Guliyev über Top-Favorit<br />

Wayde van Niekerk dann aber über 20,44<br />

Sekunden und Platz sechs nicht hinauskam.<br />

„Ich glaube, über die 400 Meter<br />

hätte ich eine Medaille holen können.<br />

<strong>Das</strong> ist die Strecke, auf die ich meinen<br />

Fokus gelegt habe“, sagte Makwala.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 27<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

28 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Dem Druck<br />

standgehalten<br />

Die Speerwerfer: Sie hatten von WM-Gold, -Silber und -Bronze geträumt<br />

– letztlich holte nur Top-Favorit Johannes Vetter die<br />

ersehnte Goldmedaille. Trotzdem stehen die deutschen Speerwerfer<br />

vor einer glorreichen Zukunft: <strong>2017</strong> warfen mit Vetter, Thomas<br />

Röhler und Andreas Hofmann drei von ihnen weiter als 90 Meter.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 29<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Starker Speerwerfer ganz weich<br />

Nachdem sein Sieg bei den Weltmeisterschaften feststand, konnte Johannes Vetter seine<br />

Emotionen nicht mehr im Zaum halten und vergoss Tränen der Freude und Erleichterung<br />

Erst kullerten dicke Freudentränen,<br />

dann ließ Johannes Vetter für die<br />

Fotografen seine Muskeln spielen,<br />

und schließlich sprang der neue Speerwurf-Weltmeister<br />

seinem Trainer Boris<br />

Obergföll in die Arme. „Ich bin stolz wie<br />

Bolle. Was Boris und ich in den letzten<br />

drei Jahren auf die Beine gestellt haben,<br />

ist unbeschreiblich“, sagte der 24-Jährige,<br />

nachdem er in einem knüppelharten<br />

WM-Finale von London seinen Gold-<br />

Traum wahr gemacht hatte.<br />

Vetters Triumph war einer mit Ansage,<br />

dennoch sorgte dieser bei dem Hünen<br />

aus Offenburg für ein gepflegtes Gefühlschaos.<br />

„Auf meinen Schultern lag ein<br />

immenser Druck. Nach meinem deutschen<br />

Rekord und den 91,20 Metern in<br />

der Quali war ja für jeden klar, wer hier<br />

Gold holt“, sagte Vetter. Weiter haben in<br />

der Geschichte der Weltmeisterschaften<br />

überhaupt nur drei Athleten geworfen.<br />

„Ich kann nicht mit 80 Prozent werfen,<br />

daher dachte ich mir: alles drauf.“ Vetter<br />

stellte damit außerdem einen Rekord<br />

für WM-Qualifikationen auf. Der tschechische<br />

Weltrekordler Jan Zelezny hatte<br />

2001 in der Vorausscheidung von Edmonton<br />

90,76 Meter erzielt.<br />

Dem Druck nach diesem Super-Wurf<br />

hielt er stand: 89,89 Meter gleich im ersten<br />

Versuch des Finals reichten, um in<br />

einem wahren Krimi knapp vor dem<br />

Tschechen Jakub Vadljech (89,73 m) zu<br />

siegen. Dessen Landsmann Petr Frydrych<br />

(88,32 m) schnappte Olympiasieger Thomas<br />

Röhler (88,26 m) im letzten Versuch<br />

Bronze mit sechs Zentimetern vor der<br />

Nase weg. Andreas Hofmann wurde Achter.<br />

Aus dem Dreifachsieg, mit dem die<br />

Kraftvoller Weltmeister<br />

Johannes Vetters Wurfstil ist<br />

spektakulär, dem kräftigen Armzug<br />

(rechts oben) folgt eine Flugeinlage<br />

nach dem Stemmschritt<br />

Als feststand, dass er Weltmeister<br />

ist, galt sein Dank Trainer<br />

Boris Obergföll, mit dessen Hilfe er<br />

sich in den letzten drei Jahren um<br />

rund 15 Meter gesteigert<br />

hatte (rechts unten)<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

als Nummer eins bis drei der Welt nach<br />

London gereisten deutschen Werfer geflirtet<br />

hatten, wurde nichts. Gold, Silber<br />

und Bronze im Speerwurf abzuräumen,<br />

ist bei einer WM noch keinem Land gelungen.<br />

„<strong>Das</strong>s Thomas mit einem Super-<br />

Wettkampf nur Vierter wird, das tut mir<br />

echt Leid für ihn. Ich hätte gerne mit ihm<br />

zusammen auf dem Podium gestanden“,<br />

sagte Vetter. Auch er selbst, der im Juli<br />

den deutschen Rekord auf 94,44 Meter<br />

gesteigert hatte, kam im Nervenspiel<br />

nicht ganz an sein Bestniveau heran. <strong>Das</strong><br />

war Vetter aber „scheißegal. Ich wollte<br />

Gold, und wenn ich das heute mit 85<br />

Metern geholt hätte, wäre es auch okay<br />

gewesen.“ Röhler bemühte sich um Gelassenheit,<br />

eine gewisse Verbitterung war<br />

ihm aber anzumerken – und eine kleine<br />

Spitze konnte er sich nicht verkneifen.<br />

„Ich weiß, wie sich so ein Sieg anfühlt.<br />

Aber Olympiasieger, das ist dann doch<br />

noch mal eine andere Hausnummer“,<br />

sagte der, genau: Olympiasieger. „Ich<br />

hatte viele gute Würfe. Es fehlten heute<br />

Kleinigkeiten.“<br />

Vetter, anders als der feingliedrige<br />

Röhler ein Kraftprotz mit Obelix-Armen,<br />

blickte gegen Mitternacht mit tiefer Genugtuung<br />

auf die vergangenen Jahre<br />

„Ich kann nicht<br />

mit 80 Prozent<br />

werfen, daher<br />

dachte ich mir:<br />

alles drauf.“<br />

Johannes Vetter über seinen Qualifikationswurf<br />

auf 91,20 Meter. Weiter<br />

hat in einer WM-Qualifikation kein<br />

Athlet je geworfen.<br />

Konkurrent und Freund<br />

Im Kampf um Medaillen sind sie<br />

Konkurrenten. In der Vorbereitung<br />

arbeiten sie als Freunde zusammen.<br />

Olympiasieger Thomas<br />

Röhler gehörte als fairer Sportler<br />

nach seinem für ihn enttäuschenden<br />

vierten Platz trotzdem zu den<br />

ersten Gratulanten von Weltmeister<br />

Johannes Vetter (links)<br />

32 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Die drei Musketiere<br />

Drei Speerwerfer, die alle das Zeug<br />

zum Weltbesten haben – und alle aus<br />

Deutschland. Thomas Röhler (oben)<br />

steigerte den knapp 22 Jahre alten<br />

deutschen Rekord im Mai auf 93,90<br />

Meter und wurde nur wenig später von<br />

Johannes Vetter (Mitte) mit 94,44 Metern<br />

abgelöst. Und Andreas Hofmann<br />

(unten) steigerte sich zum Saisonende<br />

bei der Universiade in Taipeh von<br />

88,79 auf 91,04 Meter<br />

seit seinem Wechsel aus Dresden, wo er<br />

sich nicht ausreichend gefördert sah, zu<br />

Obergföll nach Offenburg zurück. „Die<br />

in Dresden werden sich jetzt gewaltig<br />

in den Arsch beißen, und das sollen sie<br />

auch ruhig tun“, sagte der Weltmeister:<br />

„Ich bin einfach dankbar für die Unterstützung,<br />

die mir jetzt in Offenburg entgegenkommt.“<br />

Unter Boris Obergföll, der,<br />

als er noch Boris Henry hieß, vor ziemlich<br />

genau 20 Jahren 90,44 Meter warf,<br />

steigerte sich Vetter binnen drei Jahren<br />

um rund 15 Meter. Er fühlt sich beim<br />

Bundestrainer und dessen Frau Christina<br />

Obergföll, der Speerwurf-Weltmeisterin<br />

von Moskau 2013, pudelwohl. „Christina<br />

hat mir vor dem Wettkampf hier gesagt,<br />

hol‘ dir das Ding, du hast es drauf, hast<br />

es so verdient“, meinte Vetter.<br />

Eine glänzende Zukunft<br />

Weltmeister Vetter ist 24, Olympiasieger<br />

Röhler und Hofmann sind 25 Jahre<br />

alt und alle drei kommen damit gerade<br />

erst ins beste Werfer-Alter. Der deutschen<br />

Speer-Dynastie könnte auf dem Weg zu<br />

Olympia 2020 in Tokio und darüber hinaus<br />

eine glänzende Zukunft bevorstehen.<br />

„Ich denke, dass wir die Speerwurf-<br />

Welt in den nächsten Jahren begeistern<br />

werden“, sagte Vetter. Und das hatten<br />

sie in diesem Jahr ja schon getan: Olympiasieger<br />

Röhler hatte im Mai in Doha<br />

den fast 22 Jahre alten deutschen Uralt-<br />

Rekord von Raymond Hecht (92,60 m)<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

„Die heutige<br />

Generation ist<br />

außergewöhnlich.“<br />

Speerwurf-Bundestrainer Boris Henry über die<br />

derzeitigen Leistungen der deutschen Speerwerfer.<br />

auf 93,90 Meter gesteigert. Vetter, der<br />

als Vierter am Zuckerhut Olympia-Bronze<br />

nur um sechs Zentimeter verpasste,<br />

schlug im Juli zurück: Erst wurde er in<br />

Erfurt Deutscher Meister vor Röhler.<br />

Zwei Tage später dann mit seinem 94,44<br />

Meter weiten Rekord-Wurf von Luzern<br />

zur Nummer zwei der „ewigen“ Welt-Bestenliste.<br />

Nur Jan Zelezny, dessen Weltrekord<br />

bei 98,48 Metern steht, hat jemals<br />

weiter geworfen. Doch Vetters Hunger ist<br />

noch lange nicht gestillt. „Ich bin nicht<br />

der Typ, der sich auf Erfolgen ausruht.<br />

Die spornen mich eher noch mehr an“,<br />

sagte der 24-Jährige aus Offenburg, den<br />

alle nur „Jojo“ nennen.<br />

Sensations-Serie in Luzern<br />

In Luzern war es der Wettkampf seines<br />

Lebens, mit einer sensationellen Serie<br />

stahl der Offenburger auch seinem Kumpel<br />

Thomas Röhler die Show. Vetter begann<br />

mit 90,75 Metern, nie zuvor hatte<br />

er die magische Marke von 90 Metern<br />

überboten. Er legte 91,06 und 93,06 Meter<br />

nach – und dann, der ganz große<br />

Wurf: 94,44 Meter. Deutscher Rekord.<br />

Die „alte“ Bestmarke von Röhler hielt nur<br />

67 Tage. Vetters Trainer Boris Obergföll<br />

kamen schon nach dem dritten Versuch<br />

„die Tränen. Meine Eltern standen dabei,<br />

die haben natürlich auch geheult“, sagte<br />

Vetter.<br />

Johannes Vetter, 94,44 Meter, Nummer<br />

eins der Welt. Thomas Röhler, 93,90<br />

Meter, Nummer zwei der Welt. Andreas<br />

Hofmann, 88,79 Meter, Nummer drei der<br />

Welt – so reisten sie nach London. Für<br />

Röhler ist das Erfolgsgeheimnis relativ<br />

schnell erklärt, alle Werfer seien eben<br />

Top-Talente und bilden ein echtes Team.<br />

„Die Expertise wird in einen riesengroßen<br />

Topf geworfen und fair geteilt“,<br />

sagte der Jenaer, der als Technik-Tüftler<br />

gilt und auch schon mal eine Drohne mit<br />

zum Training bringt. Mit den ungewöhnlichen<br />

Bildern wird der Bewegungsablauf<br />

dann noch mehr verfeinert.<br />

Bei so viel Liebe zum Detail gerät<br />

dann auch Obergföll regelrecht ins väterliche<br />

Schwärmen, wenn er über seine<br />

Speerwurf-Diamanten redet. „Jojo ist<br />

mit Abstand der Stärkste und Geschmeidigste“,<br />

sagte der Mann von Ex-Weltmeisterin<br />

Christina Obergföll. „Andreas Hofmann<br />

hingegen ist der Schnellkräftigste,<br />

seine Explosivwerte sind gigantisch,<br />

und er hat die längsten Hebel“, meinte<br />

er. „Thomas hat über Jahre hinweg eine<br />

sehr gute Technik akribisch weiterentwickelt<br />

und auf hohem Niveau stabilisiert.<br />

Er trifft den Speer von allen Werfern am<br />

besten und hat auch mit Abstand das beste<br />

Stemmbein.“ Die heutige Generation<br />

sei „außergewöhnlich“, sagt Obergföll:<br />

„Und das erschreckt dann auch schon die<br />

anderen Nationen in der Welt.“<br />

Weltrekordler zittert noch nicht<br />

Jan Zelezny zittert trotz der Attacken<br />

von Olympiasieger Thomas Röhler und<br />

des deutschen Rekordhalters Johannes<br />

Vetter allerdings noch nicht um seinen<br />

Speerwurf-Weltrekord. „Natürlich will<br />

jeder meinen Rekord brechen. Da es aber<br />

eine große Weite ist, wird es immer härter,<br />

sie auszubauen“, sagte Zelezny, der<br />

1996 in Jena 98,48 Meter warf. „Jeder<br />

Meter spielt jetzt eine bedeutende Rolle.“<br />

Grundsätzlich hätten aber sowohl Vetter<br />

als auch Röhler das Potenzial für noch<br />

größere Weiten. „Man muss abwarten,<br />

wie sie sich weiterentwickeln. Sie haben<br />

eine unterschiedliche Technik. Jeder hat<br />

seinen eigenen Stil, aber darauf kommt<br />

es gar nicht an. Am Ende hat derjenige<br />

die größere Chance auf den Weltrekord,<br />

der am meisten daran glaubt“, sagte Zelezny:<br />

„Hauptsache, sie nutzen ihre Fähigkeiten<br />

und bleiben gesund.“<br />

Röhler in Athletenkommission<br />

Der Respekt vor der deutschen Speerwurf-Boygroup<br />

ist groß. „Sie sind im<br />

richtigen Alter. Mit starken zwei Werfern<br />

im eigenen Land treiben sie sich<br />

gegenseitig an“, sagte der 51-Jährige,<br />

der 1992, 1996 und 2000 Olympia-Gold<br />

gewann. Da wusste Zelezny noch nicht,<br />

dass Deutschland bald sogar einen dritten<br />

90-Meter-Wefer haben würde. Bei<br />

der Universiade in Taipeh steigerte sich<br />

Andreas Hofmann Ende August auf 91,07<br />

Meter, was aber nur zu Silber hinter Lokalmatador<br />

Chao Tsun Cheng aus Taiwan<br />

reichte.<br />

Speerwurf-Olympiasieger Thomas<br />

Röhler gehört ab dem 1. Januar 2018<br />

außerdem für vier Jahre zur Athletenkommission<br />

des Leichtathletik-Weltverbandes<br />

IAAF. Bei der im Rahmen der WM<br />

in London durchgeführten Wahl erhielt<br />

der 25-Jährige aus Jena 691 Stimmen.<br />

„Jetzt habe ich die Möglichkeit, für die<br />

Belange der Athleten auf internationaler<br />

Ebene einzustehen und die Leichtathletik<br />

sowie meine Disziplin aktiv weiterzuentwickeln“,<br />

sagte Röhler. Der anhaltende<br />

Kampf gegen Doping sei „wohl die wichtigste<br />

Aufgabe, um auch in Zukunft einen<br />

fairen und vor allem sauberen Sport zu<br />

betreiben. Dafür will ich mich stark machen“,<br />

kündigte Röhler an.<br />

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Goldjunge<br />

Johannes Vetter präsentiert<br />

stolz seine Medaille von London<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

36 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Grandiose<br />

Saison<br />

versilbert<br />

Carolin Schäfer: Eine Saison wie ein Traum.<br />

Drei Siebenkämpfe über 6600 Punkte,<br />

Platz fünf in der ewigen deutschen<br />

Bestenliste und als Krönung WM-Silber.<br />

Carolin Schäfer schlug die Hände<br />

über dem Kopf zusammen, der<br />

Frankfurterin kullerten nach dem<br />

Wettkampf ihres Lebens Freudentränen<br />

über das Gesicht: Mit 6696 Punkten<br />

hat die Siebenkämpferin Silber bei der<br />

WM gewonnen. Ausgelassen feierte die<br />

25-Jährige den größten Triumph ihrer<br />

Karriere mit der schwarz-rot-goldenen<br />

Fahne über den Schultern, die Olympiafünfte<br />

von Rio hatte dem deutschen<br />

Team an der Themse damit die erste Medaille<br />

gesichert.<br />

„Ein Traum geht in Erfüllung, dafür<br />

habe ich so lange gearbeitet. Ich kann<br />

gar nicht in Worte fassen, was mir diese<br />

Medaille bedeutet. Wahnsinn!“, sagte<br />

Schäfer: „<strong>Das</strong> ist einfach genial. Es war<br />

ein knallharter Siebenkampf. So muss<br />

es sein.“ Schäfer musste sich nach zwei<br />

kräftezehrenden Tagen nur Topfavoritin<br />

Nafissatou Thiam geschlagen geben, die<br />

Olympiasiegerin aus Belgien sicherte sich<br />

Gold mit 6784 Zählern. Dritte wurde Anouk<br />

Vetter aus den Niederlanden (6636).<br />

Die Frankfurterin Claudia Salman-Rath,<br />

WM-Vierte von 2013, wurde mit 6362<br />

Punkten Achte.<br />

Vor sechs Jahren hatte Jennifer Oeser<br />

zuletzt eine WM-Medaille im Siebenkampf<br />

für Deutschland gewonnen,<br />

die Leverkusenerin bekam am gleichen<br />

Tag, an dem Schäfer Silber holte, bei einer<br />

nachträglichen Siegerehrung Silber<br />

überreicht – nachdem die Russin Tatjana<br />

Tschernowa des Dopings überführt<br />

worden war. Eine Begegnung mit ihrem<br />

„Idol“ Jennifer Oeser vor den abschließenden<br />

800 Metern hatte Schäfer noch<br />

einmal extra motiviert. „Sie hat mir ihre<br />

Silbermedaille gezeigt“, sagte Schäfer.<br />

„<strong>Das</strong> hat mich noch einmal gepusht.“<br />

Rückschläge weggesteckt<br />

Schäfer gilt in der Leichtathletik-Szene<br />

schon lange als große Siebenkampf-<br />

Hoffnung, doch auf dem Weg zu Silber in<br />

London hatte die 25-Jährige auch immer<br />

wieder Rückschläge einstecken müssen.<br />

„Genau beurteilen kann das nur mein<br />

nahes Umfeld, wie hart die vergangenen<br />

Jahre für mich waren“, sagte Schäfer.<br />

Anfang 2015 hatte die Frankfurterin den<br />

tragischen Unfalltod ihres Freundes verarbeiten<br />

müssen, zuletzt erkrankte ihr<br />

Trainer Jürgen Sammert an Herz-Rhythmus-Störungen.<br />

„Ein Mehrkampf ist von Aufs und<br />

Abs geprägt. Auch im normalen Leben<br />

gibt es Ereignisse, aus denen man sich<br />

zurückkämpfen muss und einen Plan B<br />

braucht“, sagte Polizei-Kommissar-Anwärterin<br />

Schäfer, für die vor allem „meine<br />

mentale Stärke“ der Schlüssel zum Erfolg<br />

war. In London wurde sie im Stadion<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 37<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Ungläubige Freude<br />

Als Carolin Schäfer nach dem 800-Meter-<br />

Lauf realisiert, dass sie Silber gewonnen<br />

hat, lässt sie ihrer Freude und ihren Tränen<br />

freien Lauf<br />

von ihrer Familie und ihrem neuen Partner<br />

unterstützt. „Ich habe ein grandioses<br />

Gerüst um mich herum, in dem ich mich<br />

als Athlet sehr wohlfühle“, sagte sie: „Ich<br />

kann mich fallen lassen.“<br />

Paukenschlag in Götzis<br />

Schäfer hatte in diesem Jahr bereits angedeutet,<br />

dass sie sich endlich die so<br />

ersehnte erste internationale Medaille<br />

schnappen will. In Götzis sammelte die<br />

Polizeikommissar-Anwärterin nach einer<br />

furiosen Vorstellung 6836 Punkte – nur<br />

vier Deutsche waren jemals besser. Und<br />

einen Monat später beim Mehrkampf-<br />

Meeting in Ratingen unterstrich sie diese<br />

Leistung mit 6667 Zählern. Schäfer<br />

reiste also mit viel Selbstvertrauen nach<br />

London, zeigte erneut eine starke Leistung<br />

und ließ sich auch von kleineren<br />

Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen.<br />

Nach der Einstellung ihrer Bestleistung<br />

im Hochsprung (1,86 m) und einer neuen<br />

Bestmarke mit der Kugel (14,84 m)<br />

hatte sie den ersten Tag sogar als Führende<br />

beendet.<br />

„Ich habe eine super gute Basis gelegt“,<br />

sagte Schäfer danach: „Ich schaue<br />

auf mich, und schaue dann vor den 800<br />

Metern, wen ich im Auge behalten muss.“<br />

Gesagt, getan. Carolin Schäfer hielt in der<br />

letzten Disziplin dem Angriff von Anouk<br />

Vetter stand, die sich mit einem starken<br />

zweiten Tag auf Position drei nach vorne<br />

geschoben hatte. Und weinte anschließend<br />

hemmungslos vor Glück.<br />

Nur Nafissatou Thiam war eine Klasse<br />

für sich. Die 22-Jährige hatte schon<br />

im österreichischen Götzis klargemacht,<br />

dass Gold in London nur über sie gehen<br />

würde – im österreichischen Mehrkampf-<br />

Mekka hatte sie mit 7013 Punkten als erst<br />

vierte Athletin der Geschichte die 7000er-<br />

Marke geknackt.<br />

Ziel: „Maximaler Erfolg“ in Tokio<br />

Nach dem Wettkampf in London hatte<br />

sich Carolin Schäfer dann was verdient.<br />

Ihre Augen leuchteten. „Richtig schön<br />

fettig und ungesund“ solle die Belohnung<br />

für ihren Silber-Coup bei der WM ausfallen,<br />

sagte die Siebenkämpferin strahlend.<br />

Nach zwei Tagen mit viel Schweiß und<br />

Tränen in London habe sie jetzt „Bock<br />

auf eine Pizza“. Und die hatte sich Schäfer<br />

wirklich mehr als verdient.<br />

Nach all den Entbehrungen der vergangenen<br />

Monate freute sich Schäfer darauf,<br />

acht Wochen „einfach mal nichts zu<br />

machen“, ihr „ganz normales Frauen-Leben“<br />

zu genießen, wie sie sagte: „Shoppen,<br />

reisen, Zeit für Freunde und Familie<br />

haben – das ist viel zu kurz gekommen<br />

in der Vorbereitung auf London.“ Ihre<br />

Prämie von 30.000 Dollar für Silber vom<br />

Weltverband IAAF werde aber nicht in<br />

Kleidung investiert, sondern ganz klassisch:<br />

„Als Grundlage, um mein Haus zu<br />

finanzieren.“<br />

Aber dann hatte sie auch schon wieder<br />

den Sport im Blick. Denn sie will jetzt<br />

mehr. Den deutschen Rekord von Sabine<br />

Braun (6985) „in Angriff nehmen“<br />

und noch mehr Medaillen, derzeit plant<br />

Schäfer bis Olympia 2020. „In Tokio habe<br />

ich hoffentlich meinen Leistungshöhepunkt“,<br />

sagte sie. In Japan will Schäfer<br />

den „maximalen Erfolg“ abräumen.<br />

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Zukunft des Siebenkampfs<br />

Nach dem Karriere-Ende von erfahrenen<br />

Athletinnen wie Jessica Ennis-Hill und<br />

Brianne Theisen-Eaton hat eine jüngere<br />

Generation übernommen: In London siegte<br />

die 22 Jahre alte Nafissatou Thiam vor der<br />

25-jährigen Carolin Schäfer und vor Anouk<br />

Vetter, die 24 Jahre alt ist<br />

Erfolgsduo<br />

Auch die Herz-Erkrankung von<br />

Carolin Schäfers Trainer Jürgen<br />

Sammert konnte das Duo auf dem<br />

Weg zur WM-Medaille nicht stoppen.<br />

Zusammen feierten sie den<br />

Erfolg der gemeinsamen Arbeit<br />

Ein Baustein des Erfolgs ...<br />

... waren konstant gute Hochsprung-Ergebnisse.In<br />

Götzis und<br />

London flog Carolin Schäfer über<br />

1,86 Meter, in Ratingen (Foto) über<br />

1,84 Meter. Stark für eine<br />

Siebenkämpferin!<br />

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<strong>Das</strong> Ende e<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

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einer Ära<br />

Usain Bolt: Mit WM-Bronze über 100 Meter und einem<br />

Muskelriss im Staffelfinale von London endet die Karriere<br />

des größten Stars, den die Leichtathletik je hatte.<br />

Für die letzten 400 Meter als Leichtathlet<br />

benötigte Usain Bolt eine<br />

Viertelstunde, und er genoss jede<br />

Sekunde davon. Auf seiner Ehrenrunde<br />

nach der 4x100-Meter-Staffel durch das<br />

Londoner Olympiastadion machte der<br />

schnellste Mensch der Geschichte ganz<br />

langsam, hielt bei Freunden hier und<br />

Fans da, ging in die Knie, streichelte die<br />

100-Meter-Marke, tätschelte jene bei 200.<br />

Andächtig und feierlich wie bei einer<br />

Messe schauten, lauschten und sangen<br />

60.000 Menschen. Sie wussten: In diesem<br />

Sport endete gerade ein Zeitalter.<br />

„Ich habe mich von den Fans verabschiedet,<br />

von meinen Strecken. Ich habe<br />

mich einfach von allem verabschiedet“,<br />

sagte der – neben Bob Marley freilich –<br />

berühmteste Jamaikaner der Geschichte,<br />

als er im Bauch der Arena noch einmal<br />

Hof hielt: „Ich glaube, ich habe fast geweint.“<br />

Der Abschied in London – sportlich<br />

war er missglückt. Mit dem dritten Platz<br />

über 100 Meter. Mit dem Schreckensmoment<br />

seiner Verletzung als Staffel-<br />

Schlussläufer, der wohl als dramatischste<br />

Muskelverletzung der Sportgeschichte in<br />

die Annalen eingehen wird. All das war<br />

für Bolt kein Grund zur Gram. „Alles geschieht<br />

aus einem bestimmten Grund, so<br />

sehe ich das Leben“, sagte er: „Und ihr<br />

kennt mich! Ich will jetzt Spaß haben!<br />

Feiern, etwas trinken. Und morgen sehen<br />

wir dann weiter.“<br />

Was bleibt, ist ein großes Helden-<br />

Epos des modernen Sportes. Eins, für<br />

das ein Roman- oder Drehbuchautor<br />

verlacht worden wäre, wenn er sich das<br />

ausgedacht hätte. Zu unwirklich, zu dick<br />

aufgetragen, ein Held von einem anderen<br />

Stern. Wer soll den mögen? <strong>Das</strong> fängt ja<br />

schon beim Namen an. Usain Bolt. Der<br />

Pfeil. Der Blitz. Also bitte! Und dann die<br />

Schnürsenkel. Schneller als der Rest der<br />

Welt mit offenen Schuhen? Oder dieser<br />

Blick zurück. Schneller als der Rest der<br />

Welt auf der ultimativ kurzen Distanz<br />

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von 100 Metern und dann vor dem Ziel<br />

noch Zeit, sich nach den Konkurrenten<br />

umzusehen und zu grinsen? Ganz abgesehen<br />

von den Zeiten: 9,58 Sekunden<br />

über 100 Meter und 19,19 Sekunden über<br />

200 Meter. Also bitte! Niemals.<br />

Doch. Usain Bolt ist keine Fiktion,<br />

keine Romanfigur. Usain Bolt ist echt.<br />

Seine Geschichte ist unglaublich, aber<br />

wahr. Und ging in London zu Ende. Bei<br />

den Leichtathletik-Weltmeisterschaften<br />

in London hockte der 30 Jahre alte Jamaikaner<br />

zum letzten Mal in den Startblöcken.<br />

Die Jahre als Spitzensportler<br />

steckten ihm in den Knochen. Der<br />

schmerzende Rücken. Die Form, die sich<br />

in dieser Saison beim achtmaligen Olympiasieger<br />

nur sehr schleppend in Richtung<br />

Meisterschafts-Form entwickelte.<br />

Ein Eingeständnis, dass der schnellste<br />

Mann der Welt zu sein, über so viele Jahre,<br />

auch für einen Usain Bolt nicht nur<br />

Spaß bedeutete. Sondern vor allem jede<br />

Menge Arbeit.<br />

Unfassbar ökonomisch<br />

Auch diesen Körperbau hätte man einem<br />

ausgedachten Superläufer nicht abgenommen.<br />

Zu lang, zu schlaksig, zu wenig<br />

muskulös. Aber wenn sich dieser<br />

Körper nach dem Startschuss in Bewegung<br />

setzte, so elegant, so effektiv, so<br />

unfassbar ökonomisch, dann drängte<br />

sich die Frage auf, warum bis 2008 – als<br />

Usain Bolt bei Olympia in Peking zum<br />

ersten Mal die große, weite Sportwelt<br />

verzückte – der quadratische Sprintertyp<br />

die Königsdisziplin dominierte. Neben<br />

Bolt wirkten all seine so verbissen wie<br />

vergeblich kämpfenden Konkurrenten<br />

mit den mühsam aufgepumpten Muskelbergen<br />

so heillos überfordert wie klobige<br />

Kaltblüter im Wettlauf gegen rassige<br />

Rennpferde.<br />

Aber, und das zeichnet den schnellsten<br />

Mann der Welt neben seinem unnachahmlichen<br />

Laufstil aus, Usain Bolt<br />

ist nicht nur ein überdurchschnittlich talentierter<br />

Sprinter, er ist auch ein begnadeter<br />

Entertainer. Usain Bolt nutzte die<br />

winzigen Zeitfenster, die ihm seine Disziplin<br />

für den Flirt mit dem Publikum ließ,<br />

optimal. Kleine Gesten, lustige Mimik,<br />

der lange Zeigefinger an den Lippen.<br />

Keinem gelang die Gratwanderung<br />

zwischen Anspannung und Entspannung<br />

so perfekt wie Usain Bolt. Einerseits alles<br />

Menschenmögliche herausholen aus den<br />

Muskeln, andererseits nicht verkrampfen<br />

bei diesem Bemühen. Aber können seine<br />

langen Beine, sein Talent, seine Technik<br />

und seine Lockerheit die Fabelzeiten erklären,<br />

die er bei der WM 2009 in Berlin<br />

auf dem Höhepunkt seines Schaffens gerannt<br />

ist? Sind diese Dinge der Grund für<br />

seine jahrelange Dominanz? Usain Bolt<br />

ist zwar immer langsamer geworden. Seine<br />

Siege wurden knapper. Aber er hatte<br />

vor der WM von London seit 2007 kein<br />

einziges großes Finale verloren.<br />

Als einziger nicht positiv<br />

Bolts Vorgänger an der Spitze des Männersprints<br />

wurden allesamt irgendwann<br />

des Dopings überführt. Von den zehn<br />

schnellsten Männern des Planeten ist<br />

Usain Bolt der einzige, dem bislang nichts<br />

nachgewiesen wurde. Seinen neunten<br />

Olympiasieg, den Staffel-Triumph von<br />

2008, musste er zwar zurückgeben –<br />

aber nur, weil sein Kollege Nesta Carter<br />

bei Nachtests durchgefallen war. Positive<br />

Proben von weiteren Jamaikanern hat<br />

das Internationale Olympische Komitee<br />

(IOC) nicht weiter verfolgt, weil es davon<br />

ausgeht, dass das Clenbuterol auf<br />

kontaminiertes Fleisch zurückzuführen<br />

sind. Zur Erinnerung: Vor dem Fleisch in<br />

China hatten 2008 viele Athleten so viel<br />

Angst, dass etwa die Jamaikaner eigenes<br />

Essen und einen eigenen Koch mitbrachten.<br />

Zweifel an Bolt hat es immer gegeben,<br />

seit er 2002 in seiner Heimatstadt<br />

Kingston als 15-Jähriger Junioren-Weltmeister<br />

wurde. Es wird sie weiter geben,<br />

auch nach seinem Rücktritt. Aber<br />

fehlen wird er der Leichtathletik. Als<br />

schillernder Publikumsmagnet, als spektakulärer<br />

Athlet, als rätselhafter Ausnahmekönner.<br />

Ihm selbst wird kaum langweilig<br />

werden. Er möchte künftig junge<br />

Menschen inspirieren, hat er kürzlich<br />

erzählt. Und er wartet ja auch noch auf<br />

einen Anruf von José Mourinho, dem<br />

Trainer seines Lieblingsklubs Manchester<br />

United. Von ihm würde sich Bolt gern für<br />

eine zweite Karriere engagieren lassen.<br />

Acht Olympiasiege, elf WM-Titel<br />

Die erste ist beendet und mit ihr die Ära<br />

Usain Bolt. Nach acht Olympiasiegen,<br />

elf Weltmeistertiteln. Nach Rennen, die<br />

längst zum sporthistorischen Kanon gehören.<br />

Die bitteren Niederlagen der Tage<br />

von London werden seinen Mythos nicht<br />

beschädigen.<br />

„Eine Meisterschaft wird nicht ändern,<br />

was ich erreicht habe. Muhammad<br />

Ali hat auch seinen letzten Kampf verloren<br />

und blieb der Größte“, sagte Bolt.<br />

<strong>Das</strong>s er selbst nicht wie einst Ali auf dem<br />

Höhepunkt abgetreten sei, nach Olympia<br />

2016 keinen Schlussstrich gezogen habe,<br />

bedaure er nicht: „<strong>Das</strong> ist okay. Meine<br />

Fans wollten mich noch ein Jahr sehen.<br />

Ihnen habe ich noch einmal eine Show<br />

geboten – egal, wie sie geendet hat.“<br />

Bolt hinterlässt als Vermächtnis,<br />

„dass mit harter Arbeit alles möglich ist,<br />

Epische Sportmomente<br />

Bei Olympia in Rio de Janeiro hat Usain<br />

Bolt im 100-Meter-Finale Zeit für einen<br />

Seitenblick zur Konkurrenz. Bei der WM<br />

in London endet seine Karriere nach einer<br />

Verletzung im Finale über 4x100 Meter auf<br />

dem Bauch auf der Bahn liegend<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

wenn man niemals in Grenzen denkt“.<br />

Er hinterlässt zwei Weltrekorde, 9,58 Sekunden<br />

über 100 und 19,19 Sekunden<br />

über 200 Meter, die Jahrzehnte überdauern,<br />

zum Weltkulturgut werden können.<br />

Und er hinterlässt eine riesige Lücke.<br />

Auch nach Bolt wird es große Leichtathleten<br />

geben, es gibt sie schon jetzt,<br />

einen Wayde van Niekerk, einen Christian<br />

Taylor, ja, auch eine Caster Semenya.<br />

Niemand aber hat die Aura eines<br />

Bolt. Wie sehr er fehlen wird, werden die<br />

kommenden Weltmeisterschaften zeigen.<br />

2019 geht es vom Londoner Trubel in die<br />

katarische Wüste nach Doha.<br />

Eine Zukunft als Fußballer?<br />

Was die weitere Zukunft für Bolt bringt,<br />

weiß er nicht. „Ich habe immer gesagt,<br />

dass ich Fußball spielen will.“ Begonnen<br />

hatte die WM von London mit einem dritten<br />

Platz in 9,95 Sekunden über 100 Meter.<br />

Hinter Justin Gatlin (USA), der trotz<br />

seines Sieges in 9,92 Sekunden wegen<br />

seiner Doping-Vergangenheit vom britischen<br />

Publikum gnadenlos ausgepfiffen<br />

wurde. Und hinter dessen Landsmann<br />

Christian Coleman, der in 9,94 Sekunden<br />

Silber holte.<br />

Nach dem 100-Meter-Finale war dann<br />

aber noch einmal alles wie immer. Usain<br />

Bolt hielt Hof. Der Superstar zeigte seinen<br />

berühmten Blitz, die Fans grölten,<br />

„Usain Bolt, Usain Bolt“-Rufe hallten<br />

durch die Arena, Bolt posierte grinsend<br />

für Selfies mit seinen Anhängern, sprang<br />

in ihre Arme, er kniete auf der Ziellinie<br />

nieder und küsste sie. Bolt wurde gefeiert<br />

wie der Sieger. So, als wäre alles wie immer<br />

gewesen – dabei passierte das bisher<br />

Unvorstellbare.<br />

„Ich habe alles gegeben, was ich hatte<br />

– aber es hat nicht gereicht“, sagte<br />

Bolt. Der Unschlagbare war tatsächlich<br />

geschlagen, nach 9,95 Sekunden blieb<br />

dem Jamaikaner an diesem Samstagabend<br />

nur WM-Bronze über 100 Meter in<br />

seinem letzten ganz großen Rennen. Ausgerechnet<br />

sein alter Rivale Justin Gatlin,<br />

zwei Mal überführter Dopingsünder, der<br />

Bad Boy der Leichtathletik, holte Gold in<br />

9,92 Sekunden.<br />

„Er hat es verdient“, sagte Bolt, der<br />

die Niederlage überraschend gelassen<br />

hinnahm – der 30-Jährige hatte wohl<br />

schon damit gerechnet, dass der Abend<br />

kein Märchen für ihn bereithalten würde.<br />

„Ich denke, ich habe gegen einen großartigen<br />

Wettkämpfer verloren und gegen<br />

einen Jungen, der nach oben drängt“,<br />

sagte Bolt. Doch die große Show gehörte<br />

trotzdem dem Schlaks aus dem Dörfchen<br />

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Sternstunden in Moskau und Berlin<br />

Weltmeisterschaften in Moskau 2013. Über<br />

dem Stadion tobt ein Gewitter, es blitzt –<br />

und Usain Bolt gewinnt in 9,77 Sekunden<br />

die 100 Meter. Und bei der WM in Berlin<br />

feiert er 2009 mit Maskottchen Berlino<br />

und Millionen Zuschauern im Stadion und<br />

vor den Fernsehern zwei Weltrekorde wohl<br />

für eine Ewigkeit: 9,58 Sekunden über 100<br />

Meter und 19,19 Sekunden über 200 Meter<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Sherwood Content auf Jamaika, alle im<br />

Stadion wussten, dass dies ein spezieller<br />

Moment war. Mit seinem vierten WM-<br />

Gold über 100 Meter wollte sich König<br />

Bolt eigentlich in die Sprint-Rente verabschieden<br />

– es hat nicht sollen sein. Selbst<br />

Gatlin fiel vor ihm auf die Knie: „<strong>Das</strong> ist<br />

Usains Nacht.“<br />

Sein Start war wieder einmal miserabel,<br />

im Schlussspurt fehlte ihm die Power.<br />

Bolt wirkte plötzlich menschlich.<br />

„Nach dem Start wusste ich, dass ich<br />

in Trouble war“, sagte Bolt. Hinterher<br />

schäkerte er mit Gatlin, beide sprachen<br />

von ihrem großen gegenseitigen Respekt.<br />

„Er hat hart gearbeitet, und er ist einer<br />

der besten Konkurrenten, gegen die ich<br />

je gelaufen bin“, sagte Bolt, als hätte es<br />

Gatlins positive Tests in den Jahren 2001<br />

und 2006 nie gegeben: „Für mich hat er<br />

es verdient, hier zu sein.“<br />

„Den Teufel getroffen“<br />

Die internationale Presse sah es etwas<br />

anders. „Der ‚böse Gatlin‘ besiegt den legendären<br />

Bolt. Es hätten die letzten 100<br />

Meter zum Paradies sein können, doch<br />

Bolt hat auf seinem Weg den Teufel getroffen“,<br />

schrieb etwa der Corriere della<br />

Sera aus Italien. Und IAAF-Präsident<br />

Sebastian Coe sagte der BBC, der Abend<br />

habe sich „nicht an das perfekte Drehbuch“<br />

gehalten.<br />

„Ich bin aufgeregt, endlich normal<br />

leben zu können, aufzustehen, wann<br />

ich will, und zu wissen, dass ich kein<br />

Training habe“, sagte Bolt: „Ich kann<br />

tun und lassen, was ich will.“ Natürlich<br />

werde er den „Sport vermissen, aber ich<br />

bekomme die Chance, zu leben und zu<br />

reisen, wann ich will. Ich weiß nicht, wo<br />

ich hin will oder wohin mich meine Karriere<br />

führen wird, aber es ist spannend.“<br />

Zwischen seinen Auftritten ganz zu<br />

Beginn und am Ende der WM von London<br />

war Usain Bolt abgetaucht. Kein<br />

Spontanbesuch bei einer berühmten<br />

Fastfood-Kette, keine Partybilder aus einer<br />

Londoner Disco, noch nicht einmal<br />

Sponsorentermine oder eine Pressekonferenz<br />

– der Superstar, der Lautsprecher<br />

der Leichtathletik, bereitete sich ganz<br />

still auf seinen Abschied vor. Okay, Bolt<br />

traf Merlene Ottey, aber die Grande Dame<br />

wird ihm wohl auch nur erzählt haben,<br />

wie sich die Sprint-Rente so anfühlt.<br />

Auf den Titel über seine Lieblingsstrecke<br />

200 Meter hatte Bolt ja schon<br />

im Vorfeld freiwillig verzichtet, weil er<br />

wohl wusste, dass die Kräfte nicht reichen<br />

würden. Wenn er gelaufen wäre,<br />

wäre es „noch schlimmer“ geworden<br />

als über die 100 Meter, sagte er nach<br />

dem verlorenen Finale. Bolts Abwesenheit<br />

nutzte aber auch kein anderer Athlet,<br />

um nachhaltig auf sich aufmerksam<br />

zu machen oder seinen Anspruch als<br />

neuer Superstar der Szene zu erheben.<br />

400-Meter-Weltrekordler Wayde van<br />

Niekerk hätte vielleicht das Potential<br />

dazu, doch der Südafrikaner ist vom<br />

Typ her das genaue Gegenteil des Spaßmachers,<br />

ein „Anti-Bolt“ – höflich, nett,<br />

aber eben (noch) kein Unterhalter. Und<br />

er verpasste den angestrebten Doppelsieg<br />

über 400 und 200 Meter, weil er<br />

nach seinem Triumph auf der Stadionrunde<br />

über die halbe Distanz dem für<br />

die Türkei laufenden Aserbaidschaner<br />

Ramil Guliyev unterlag.<br />

Nicht zu ersetzen<br />

Im deutschen Lager hofft man, dass nach<br />

Bolt „wieder mehr die Vielfalt der Leichtathletik<br />

in den Fokus rückt“. Aber ob sich<br />

damit 60.000 Zuschauer ins Stadion locken<br />

lassen? Oder Millionen vor die Fernseher?<br />

Es darf zumindest bezweifelt werden.<br />

Nicht nur Weltverbands-Präsident<br />

Sebastian Coe trauert Bolt bereits nach.<br />

„Dieser Kerl ist ein Genie“, sagte Coe:<br />

„In meinem ganzen Leben habe ich noch<br />

keinen Sportler – neben Muhammad Ali<br />

– erlebt, der die Menschen so in seinen<br />

Bann gezogen hat.“ Auch als der größte<br />

Boxer der Geschichte aufgehört hat, hätten<br />

sich alle plötzlich gefragt, wer ihm<br />

nachfolgen, wie es weitergehen werde.<br />

„<strong>Das</strong> gleiche Szenario erlebt jetzt die<br />

Leichtathletik, weil Bolt abtreten wird“,<br />

sagte Coe: „Die Antwort ist: Du ersetzt<br />

weder Ali noch Bolt!“<br />

Der letzte Vorhang fiel dann am<br />

zweiten WM-Samstag in London. Yohan<br />

Blake hatte Schlussläufer Bolt als Drittplatzierten<br />

über die 4x100 Meter auf die<br />

letzte Reise geschickt, früher wäre das<br />

kein Problem gewesen.<br />

Keine Zugabe<br />

Bolt hätte den Turbo eingeschaltet, Jamaika<br />

zum Sieg geführt, gejubelt, eine<br />

große Show geliefert. Früher. Diesmal<br />

strauchelte Bolt aber nach 30 Meter, er<br />

stürzte – und blieb hilflos auf der Bahn<br />

liegen. Die knapp 60.000 Fans im Stadion<br />

hielten geschockt den Atem an. Diagnose:<br />

Muskelriss, wie Usain Bolt fünf Tage<br />

nach dem Rennen mit einem Röntgenbild<br />

twitterte.<br />

Ganz am Ende hatte er sich im hoffnungslos<br />

überfüllten Presseraum des<br />

Londoner Olympiastadions an die Heerscharen<br />

von Journalisten gewandt. „Viele<br />

von euch haben mich auf dem gesamten<br />

Weg begleitet“, sagte Bolt, „ihr habt böse<br />

Dinge über mich geschrieben, aber ohne<br />

euch wäre ich nicht hier. Und dafür danke<br />

ich euch.“ Standing Ovations. Abgang<br />

Bolt. Vorhang. Keine Zugabe, niemals.<br />

Ein ganzes Land verzückt<br />

Neben Reggae-Legende Bob Marley ist<br />

Usain Bolt der berühmteste Jamaikaner.<br />

Als Prinz Harry die Karibik-Insel besucht,<br />

übt er mit Bolt dessen berühmten Bogenschützen.<br />

Mutter Jennifer zog Usain im<br />

Dörfchen Sherwood Content auf und begleitete<br />

ihn bei allen großen Wettkämpfen<br />

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„Ich wünsche mir, dass er heiratet<br />

und eine Familie gründet.“ Usain Bolts Mutter Jennifer<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Usain<br />

Bolt<br />

Meilensteine<br />

von Kingston<br />

bis London<br />

Gesten als Markenzeichen<br />

Usain Bolt und der Flirt mit dem<br />

Publikum. Kleine Gesten, lustige<br />

Mimik, der lange Zeigefinger an<br />

den Lippen. Und natürlich: Der<br />

Bogenschütze, der den Pfeil abfeuert<br />

19. Juli 2002<br />

Kingston, Junioren-WM<br />

Wer nicht gerade Jamaikaner oder ein absoluter<br />

Leichtathletik-Nerd ist, rätselt: Wer in aller Welt ist<br />

dieser schlaksige Bengel, der sich da im Nationalstadion<br />

keck der durch die Bank drei Jahre älteren<br />

Konkurrenz entgegenstellt? 20,61 Sekunden später<br />

ist die Welt schlauer. Gestatten, Usain Bolt! Im<br />

Alter von 15 Jahren und 322 Tagen wird er über<br />

200 Meter zum bis dahin jüngsten Junioren-<br />

Weltmeister. Unfassbares Talent hat der Knabe, der<br />

Feinschliff wird noch ein halbes Jahrzehnt dauern.<br />

11. August 2005<br />

Helsinki, Weltmeisterschaften<br />

Nicht alles läuft rund in der Karriere des jungen<br />

Usain Bolt. Bei seiner Olympia-Premiere scheitert<br />

er 2004 in Athen im Vorlauf über 200 Meter. Ein<br />

Jahr später erreicht Bolt bei seiner ersten WM das<br />

Finale über die halbe Stadionrunde, verletzt sich<br />

dabei aber und humpelt als Letzter ins Ziel.<br />

30. August 2007<br />

Osaka, Weltmeisterschaften<br />

Zwei Jahre nach dem bitteren Finale von Helsinki<br />

ist Bolt weiter gereift. Nach wie vor lässt ihn Trainer<br />

Glen Mills aber fast ausschließlich die 200 Meter<br />

laufen – zu unfertig erscheint ihm Bolts Laufstil<br />

für die brachialen 100 Meter. In Osaka sprintet er<br />

in 19,91 Sekunden hinter Tyson Gay (19,76 sec) zu<br />

Silber. Es war vor London Bolts einzige Niederlage<br />

in einem großen Finale – das Fehlstart-Drama von<br />

Daegu vier Jahre später einmal ausgeklammert.<br />

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31. Mai 2008<br />

New York, Grand-Prix-Meeting<br />

Glen Mills hat ein Einsehen und lässt seinen<br />

Schützling auf die 100 Meter los. Vier Rennen<br />

benötigt Bolt, dann ist er in Nummer fünf reif für<br />

den Weltrekord. In New York City bleibt Bolt in 9,72<br />

Sekunden zwei Hundertstel unter der Marke seines<br />

Landsmannes Asafa Powell. Der zweitplatzierte<br />

Weltmeister Tyson Gay staunt Bauklötze: „Es sah<br />

für mich so aus, als seien seine Knie auf meiner<br />

Kopfhöhe.“<br />

16. August 2008<br />

Peking, Olympische Spiele<br />

<strong>Das</strong> 100-Meter-Finale in Peking ist das Rennen,<br />

das Bolt zur Legende macht: Wie er dem Feld<br />

voranfliegt, mit offenem Schnürsenkel, schon zehn<br />

Meter vor der Ziellinie jubelnd entschleunigt und<br />

am Ende in 9,69 Sekunden dennoch ein Weltrekord<br />

steht. Es ist die Geburt eines Außerirdischen, der<br />

vier Tage später über 200 Meter in 19,30 Sekunden<br />

auch der zwölf Jahre alten Fabel-Marke von<br />

Michael Johnson den Garaus macht.<br />

16. August 2009<br />

Berlin, Weltmeisterschaften<br />

Auf dem Höhepunkt seines Schaffens lacht Bolt<br />

all jenen ins Gesicht, die ihm mit menschlichen<br />

Grenzen kommen. <strong>Das</strong>s jemand aus Fleisch<br />

und Blut jemals die 100 Meter in 9,58 Sekunden<br />

sprinten könnte, liegt bis zu jenem Sommerabend<br />

in Berlin außerhalb jeder Vorstellungskraft. <strong>Das</strong>s<br />

Bolt 96 Stunden später auch über 200 Meter in<br />

19,19 Sekunden alle Dimensionen sprengen wird,<br />

ist fast schon folgerichtig. Einen Tag vor seinem<br />

22. Geburtstag ist er der Allergrößte. Was er nicht<br />

ahnt: Seinem damaligen Leistungsniveau wird er<br />

bis ans Karriereende verzweifelt hinterherlaufen,<br />

bis heute und wohl auch für viele weitere Jahre<br />

sind die Marken von Berlin in Stein gemeißelt.<br />

28. August 2011<br />

Daegu, Weltmeisterschaften<br />

Gold liegt an der Ziellinie parat, Bolt muss nur<br />

100 Meter weit hinjoggen und es aufgreifen.<br />

Denkt man. Doch an jenem denkwürdigen Abend<br />

schafft es der schnellste Mann der Welt nicht<br />

einmal über die Startlinie. Vor dem Startschuss<br />

des Finales zuckt Landsmann Yohan Blake, Bolt<br />

geht einen Hauch zu früh aus den Startlöchern und<br />

wird disqualifiziert. 80.000 in Entsetzen vereinte<br />

Zuschauer sind mucksmäuschenstill. Bolt darf sich<br />

immerhin mit den Titeln über 200 m und in der<br />

Staffel trösten.<br />

5. August 2012<br />

London, Olympische Spiele<br />

London liebt Bolt und erdrückt ihn fast mit Zuneigung:<br />

<strong>Das</strong> Olympiastadion ist fest in der Hand des<br />

Jamaikaners, das 100-Meter-Finale an der Themse<br />

wird das wohl populärste Ereignis der olympischen<br />

Geschichte – weltweit verfolgen geschätzte zwei<br />

Milliarden Menschen das Rennen. Bolt läuft in<br />

9,63 Sekunden zum Olympischen Rekord, aus dem<br />

Superstar ist ein globaler Megastar geworden.<br />

11. August 2013<br />

Moskau, Weltmeisterschaften<br />

Bolt ist nicht mehr so entrückt wie in den Jahren<br />

zuvor. In 9,77 Sekunden holt er sich zwar seinen<br />

zweiten WM-Titel über 100 Meter, die Konkurrenz<br />

in Form seines künftigen Dauerrivalen Justin Gatlin<br />

(9,85 sec) ist aber recht nahe dran. <strong>Das</strong> Finale von<br />

Moskau bleibt allerdings aus einem anderen Grund<br />

in Erinnerung: Als Bolt, der den Blitz schon im<br />

Namen trägt, ins Ziel rennt, erhellt ein Gewitter den<br />

russischen Nachthimmel - die dazugehörenden<br />

Fotos werden ikonisch.<br />

23. August 2015<br />

Peking, Weltmeisterschaften<br />

In seiner späten Schaffensphase läuft Usain Bolt<br />

seinen besten Zeiten hinterher, es reicht aber noch,<br />

um die Nummer eins zu sein. In Peking wackelt<br />

der Mythos: Bolt, von Wehwehchen und Zweifeln<br />

geplagt, hat eine miese Saison hinter sich, Kontrahent<br />

Gatlin wittert seine Chance. Der Nimbus<br />

wackelt, aber er hält: Mit einer Hundertstelsekunde<br />

Vorsprung gewinnt Bolt das 100-Meter-Finale.<br />

14. August 2016<br />

Rio de Janeiro, Olympische Spiele<br />

Auch im vor London <strong>2017</strong> langsamsten Finale<br />

seiner Karriere ist Bolt noch schnell genug, um<br />

Geschichte zu schreiben. Als Erster holt er in 9,81<br />

Sekunden das dritte 100-Meter-Gold, daraus wird<br />

in den folgenden Tagen das erste Dreierpack-Triple<br />

aus 100, 200 und Staffel (auch wenn er das 4x100-<br />

m-Gold von Peking später wegen des Dopingfalls<br />

seines Teamkollegen Nesta Carter verliert). Was<br />

damals niemand weiß: <strong>Das</strong> 200-m-Rennen von<br />

Rio war das letzte in der Karriere Bolts über diese<br />

Distanz, die er wie kein anderer prägte.<br />

5. August <strong>2017</strong><br />

London, Weltmeisterschaften<br />

In seinem letzten ganz großen Rennen wird Usain<br />

Bolt vom Bad-Boy Justin Gatlin vom Sprint-Thron<br />

gestoßen. Bolt verliert erstmals ein Finale über 100<br />

Meter im direkten Duell und muss sich nach 9,95<br />

Sekunden mit Bronze begnügen. Sein alter Rivale<br />

Gatlin aus den USA – mehrfach in seiner Karriere<br />

des Dopings überführt – gewinnt Gold mit 9,92 Sekunden.<br />

Zweiter wird dessen Landsmann Christian<br />

Coleman (9,94 sec).<br />

12. August <strong>2017</strong><br />

London, Weltmeisterschaften<br />

Ein Schrei, ein Fall – und alles ist aus: Die glanzvolle<br />

Karriere des Usain Bolt endet mit einem großen<br />

Drama. 50 Meter vor dem Ziel des Staffel-Finals<br />

der WM in London über 4x100 Meter ging der<br />

Megastar als Schlussläufer der Jamaikaner verletzt<br />

zu Boden. Ausgerechnet in seinem letzten Karriere-<br />

Rennen erlebt Bolt einen der bittersten Momente<br />

seines großen Sportlerlebens. Bolt war um 21:56<br />

Uhr britischer Zeit schon mit Rückstand auf die<br />

letzte Teilstrecke gegangen, wollte ein letztes<br />

Wunder vollbringen. Doch schon nach wenigen<br />

Schritten brüllte der 30-Jährige vor Schmerzen auf<br />

und ging am Oberschenkel verletzt zu Boden. Nach<br />

langen Minuten humpelte er auf seine Teamkollegen<br />

gestützt und unter dem tosenden Applaus von<br />

60.000 Zuschauern aus dem Innenraum. Diagnose:<br />

Muskelriss.<br />

Am Ende versöhnt<br />

In London gratuliert Usain Bolt seinem<br />

langjährigen Widersacher Justin Gatlin<br />

zum WM-Gold. Während die Öffentlichkeit<br />

in Gatlin wegen seiner Doping-Vergangenheit<br />

den bösen Buben sieht, sagte Bolt über<br />

ihn: „Er ist einer der besten Konkurrenten,<br />

gegen die ich je gelaufen bin. Er hat es verdient,<br />

hier zu sein.“<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

<strong>Das</strong> Imperium<br />

schlägt zurück<br />

Die US-Sprinter: Die Sprint-Nation USA hat sich bei der WM in London eindrucksvoll<br />

zurückgemeldet: Justin Gatlin und Tori Bowie sorgten für das erste Doppel-Gold über<br />

100 Meter seit 2005. Jamaika steht ohne Usain Bolt vor schweren Zeiten. Allerdings<br />

wurde der Erfolg durch die Buhrufe des britischen Publikums gegen Gatlin wegen<br />

seiner Dopingvergangenheit überschattet.<br />

50 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Mit ihrem ersten Gold-Doppel über<br />

100 Meter bei Männern und<br />

Frauen seit zwölf Jahren haben<br />

die USA bei der WM in London Usain<br />

Bolts Jamaika vom Sprint-Thron gestoßen.<br />

Justin Gatlin und Tori Bowie heißen<br />

die schnellsten Menschen des Planeten<br />

– und eben nicht mehr Bolt und Elaine<br />

Thompson wie zuletzt.<br />

„Die USA ist zurück an der Spitze“,<br />

twitterte Leichtathletik-Legende Carl Lewis<br />

und mahnte zugleich, auf dem Weg<br />

zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio<br />

bloß nicht nachzulassen: „Jetzt ist es<br />

unser Job, dafür zu sorgen, da auch zu<br />

bleiben.“<br />

Zwölf Jahre lang gewartet<br />

Die Sehnsucht nach diesem Doppel-Sieg<br />

war in der Sprinternation USA riesig,<br />

seit Jahren hatten Bolt und Jamaika die<br />

„Stars and Stripes“-Läufer getriezt und in<br />

die zweite Reihe versetzt, Doppel-Gold<br />

bei einer WM hatten die USA zuletzt 2005<br />

gewonnen – damals hießen die Sieger in<br />

Helsinki Gatlin und Lauryn Williams.<br />

Zwölf Jahre später stand Justin Gatlin<br />

allerdings im größten Moment seiner<br />

Karriere weinend in einem Donner aus<br />

Buhrufen auf der Bahn des Londoner<br />

Olympiastadions und schaute hilflos<br />

drein. Ausgerechnet Usain Bolt, den der<br />

meistgehasste Leichtathlet der Welt mit<br />

der bittersten Niederlage seiner Karriere<br />

in Rente geschickt hatte, nahm sich dann<br />

des Erzrivalen an und schloss Gatlin in<br />

seine langen Arme.<br />

„Er hat mir gesagt, dass ich es nicht<br />

verdient habe, so behandelt zu werden“,<br />

erzählte der neue 100-Meter-Weltmeister,<br />

der vor Bolt huldigend auf die Knie ging.<br />

60.000 Menschen auf den Rängen sahen<br />

das etwas anders. Gatlin, der mehrfach<br />

überführte Dopingsünder, hatte Bolts<br />

Abschiedsvorstellung beschmutzt, den<br />

Partycrasher gegeben. Und London ließ<br />

Gatlin seine schiere Abneigung spüren.<br />

Der ewige Streitfall Gatlin<br />

„Die Menschen, die mich lieben und<br />

die ich liebe, die jubeln für mich“, sagte<br />

Gatlin: „Darauf kann ich bauen.“ Klingt<br />

simpel, der Fall ist aber viel komplexer.<br />

Denn eigentlich dürfte es den Leichtathleten<br />

Justin Gatlin gar nicht mehr geben.<br />

Der Bulle aus Brooklyn, mit 35 Jahren<br />

ältester Champion über die Königsdistanz,<br />

ist ein ewiger Streitfall. 2001<br />

war Gatlin als Junior erstmals gedopt er-<br />

wischt worden, aus zunächst zwei Jahren<br />

Sperre wurden zwölf Monate. Man<br />

hätte es als Jugendsünde abtun können,<br />

hätte Gatlin daraus gelernt.<br />

2004 wurde er Olympiasieger, 2005<br />

Doppel-Weltmeister – und 2006 erneut<br />

positiv getestet. Lebenslang hätte Gatlin<br />

gesperrt werden müssen, kam mit acht<br />

Jahren davon, weil er halbherzig als<br />

Kronzeuge gegen Coach Trevor Graham<br />

auftrat. Doch auch gegen dieses Strafmaß<br />

ging Gatlin vor – 2010 durfte er wieder<br />

laufen.<br />

Soziale Arbeit geleistet<br />

„Ich habe gebüßt, für meine Fehler soziale<br />

Arbeit geleistet“, sagte Gatlin. Es gibt<br />

viele schlimme Ex-Sünder, die zurückgekehrt<br />

sind. Doch selbst der notorische<br />

weißrussische Hammerwurf-Betrüger<br />

Ivan Tikhon wurde nicht ansatzweise<br />

so geschmäht wie der Amerikaner. Denn<br />

Gatlin lief als vermeintlich sauberer Athlet<br />

schneller als in nachweislichen Doping-Zeiten,<br />

er tritt in der prominentesten<br />

Disziplin an, er ist der Widersacher<br />

Bolts, des größten Sympathieträgers.<br />

<strong>Das</strong> Thema Gatlin-Bolt ruft Beißreflexe<br />

hervor. In einer Sportart, die sich<br />

oft in Grauzonen abspielt, ist eine Blase<br />

entstanden, die nur Schwarz und Weiß<br />

kennt. Natürlich ist Gatlin belastet – aktuell<br />

muss er aber als sauber angesehen<br />

werden. Wie Bolt. Obgleich Jamaikas<br />

Sprinterteam Dopingfälle in loser Folge<br />

produziert hat. Schwarz? Weiß? So klar<br />

ist das nicht.<br />

„Ein guter Kerl“<br />

<strong>Das</strong> Verhältnis zwischen Gatlin und Bolt<br />

ist indes bestens. „Er ist ein guter Kerl“,<br />

sagte der Jamaikaner. Gatlin dankte dem<br />

„erstaunlichen Menschen“ Bolt für „Inspiration<br />

in meiner ganzen Karriere“. Bolt<br />

geht nach London endgültig, Gatlin wird<br />

bleiben. „Für eine Millisekunde habe<br />

ich im Ziel gedacht, das war‘s“, sagte<br />

er: „Doch mein Sohn will, dass ich bis<br />

Olympia 2020 weitermache. Ich werde<br />

jetzt von Jahr zu Jahr schauen.“<br />

Wie Gatlin galt auch Tori Bowie nicht<br />

als Favoritin auf den Titel. Doch das<br />

stachelte die 26-Jährige nur noch mehr<br />

an. „Ich wette, dass ich vorher der einzige<br />

Mensch auf der Welt war, der es<br />

für möglich hielt, dass ich die 100 Meter<br />

gewinne“, sagte die neue Weltmeisterin,<br />

die sich mit einem Sprung ins Ziel nach<br />

10,85 Sekunden Gold sicherte: „Aber das<br />

DIE SCHNELLSTEN<br />

100-METER-WELTMEISTER<br />

9,58 Usain Bolt (JAM) 2009 Berlin<br />

9,77 Usain Bolt (JAM) 2013 Moskau<br />

9,79 Usain Bolt (JAM) 2015 Peking<br />

9,80 Maurice Greene (USA) 1999 Sevilla<br />

9,82 Maurice Greene (USA) 2001 Edmonton<br />

9,85 Tyson Gay (USA) 2007 Osaka<br />

9,86 Carl Lewis (USA) 1991 Tokio<br />

9,86 Maurice Greene (USA) 1997 Athen<br />

9,87 Linford Christie (GBR) 1993 Stuttgart<br />

9,88 Justin Gatlin (USA) 2005 Helsinki<br />

9,92 Yohan Blake (JAM) 2011 Daegu<br />

9,92 Justin Gatlin (USA) <strong>2017</strong> London<br />

9,93 Carl Lewis (USA) 1987 Rom<br />

9,97 Donovan Bailey (CAN) 1995 Göteborg<br />

10,07 Carl Lewis (USA) 1983 Helsinki<br />

10,07 Kim Collins (SKN) 2003 Paris<br />

ist, was ich unbedingt wollte. Ich wollte<br />

Weltmeisterin über 100 Meter werden.<br />

Und es ist passiert.“<br />

Keine Medaille für Jamaika<br />

Erstmals seit 2003 gewann Jamaika bei<br />

den Frauen keine Medaille über 100 Meter,<br />

Olympiasiegerin Elaine Thompson<br />

trottete geschlagen als Fünfte (10,98 sec)<br />

aus dem Stadion – nach der Niederlage<br />

von Bolt die nächste Schlappe für die<br />

Karibiksprinter. „Eine Schande“, sagte<br />

Thompson. Und der „Jamaica Gleaner“<br />

schrieb: „<strong>Das</strong> Leiden geht weiter.“ In<br />

London erlebe die „Sprint-Hochburg der<br />

Welt“ ein „derbes Erwachen“.<br />

Denn die Zukunft sieht für die USA<br />

deutlich rosiger aus. Bolt tritt nach der<br />

WM ab – und im Schatten des Superstars<br />

drängt sich kein Landsmann auf, sein<br />

Erbe anzutreten. Ex-Weltmeister Yohan<br />

Blake schaffte es in London ins Finale,<br />

aber er ist auch schon 27 Jahre alt und<br />

hat immer wieder mit Verletzungen zu<br />

kämpfen. Der 24-jährige Julian Forte<br />

stand im Halbfinale, ihm wird aber nicht<br />

das Potenzial für die ganz schnellen<br />

Zeiten nachgesagt.<br />

Große Talente in den USA<br />

Die USA hat derzeit die spektakuläreren<br />

Talente. Christian Coleman holte Silber<br />

hinter Gatlin. Selbst Bolt hält große<br />

Stücke auf den „jungen Burschen. Er<br />

drängt nach oben und ist sehr talentiert,<br />

er hat eine großartige Zukunft vor sich.“<br />

Und dann ist da ja auch noch Trayvon<br />

Bromell, der WM-Dritte von 2015 ist auch<br />

erst 22 Jahre alt, war zuletzt aber außer<br />

Form. Bromell ist der schnellste Teenager<br />

der Geschichte, rannte als 19-Jähriger<br />

schon 9,84 Sekunden – das schaffte noch<br />

nicht einmal Bolt.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

52 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Alle Hürden<br />

überwunden<br />

Pamela Dutkiewicz: Die Hürdensprinterin hat ein fast märchenhaftes<br />

Jahr mit WM-Bronze gekrönt. Dafür musste die<br />

Wattenscheiderin einige Hindernisse aus dem Weg räumen.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Der Moment ...<br />

.. wenn man eine schon verloren gegangen<br />

geglaubte Medaille doch noch<br />

gewinnt. Pamela Dutkiewicz wähnte<br />

sich bei der WM auf Platz vier – und<br />

realisierte dann, dass sie doch Bronze<br />

gewonnen hatte<br />

Pamela Dutkiewicz wollte eigentlich<br />

gar nicht hinsehen, der Traum<br />

von einer Medaille schien geplatzt,<br />

glaubte sie. „Ich hatte die Vier in meinem<br />

Kopf und habe gar nicht auf die Videowand<br />

geschaut“, sagte Dutkiewicz hinterher<br />

über die bangen Sekunden nach<br />

ihrem Zieleinlauf: „Und dann schaue ich<br />

doch hoch, und mein Name steht neben<br />

der Drei.“ Bronze über 100 Meter Hürden,<br />

gleich bei ihrer WM-Premiere.<br />

„Ich habe davon geträumt, kann es<br />

aber noch gar nicht glauben – einfach<br />

verrückt“, sagte Dutkiewicz, nachdem<br />

die Freudentränen ein bisschen getrocknet<br />

waren: „<strong>Das</strong> ist wie in einem Film.“<br />

Und tatsächlich war es ja ein Krimi, dieses<br />

Finale von London. Nach der zehnten<br />

und letzten Hürde war die 25-Jährige<br />

noch Fünfte, im Ziel dann nach 12,72<br />

Sekunden aber Dritte. Schneller waren<br />

an diesem Abend nur die neue Weltmeisterin<br />

Sally Pearson (Australien/12,59<br />

sec) und Peking-Olympiasiegerin Dawn<br />

Harper-Nelson (USA/12,63 sec).<br />

Hinterher lief Dutkiewicz in die Arme<br />

ihres Freundes und ließ sich anschließend<br />

mit der Deutschland-Fahne um den<br />

Schultern ordentlich feiern. Mit Videos<br />

von ihren besten Läufen in dieser Saison<br />

hatte sich die Wattenscheiderin noch einmal<br />

heiß gemacht für den Showdown.<br />

„Es stehen für uns zehn Hindernisse im<br />

Weg. Natürlich hat man mal Zweifel“,<br />

sagte sie: „Um mich zu bestärken, dass<br />

ich stabil 12,70er-Zeiten laufen kann,<br />

schaue ich mir diese Videos an.“<br />

Verletzung als Neuanfang<br />

Um am Ende mit Bronze um den Hals<br />

jubeln zu können, musste Dutkiewicz<br />

allerdings in der Vergangenheit so einige<br />

Hindernisse aus dem Weg räumen. Vor<br />

zweieinhalb Jahren knickte sie beim Auslaufen<br />

nach der Hallen-DM so unglücklich<br />

um, dass in beiden Sprunggelenken<br />

sämtliche Bänder rissen. „Ich erinnere<br />

mich an ein Bild, wie ich auf der Bahn<br />

liege, wie viele Kilos da zu viel liegen“,<br />

schrieb sie im März in einem Blog: „Aber<br />

das war mein Segen.“<br />

Dabei war Dutkiewicz schon immer<br />

superschnell, 2010 die drittbeste U20-<br />

Athletin der Welt. Aber auch eher ein<br />

Kraftpaket, keine sehnige, gertenschlanke<br />

Sprinterin. Sie selbst fühlte sich dick,<br />

unwohl, berichtete von Heißhungerattacken,<br />

dem täglichen Kampf mit sich<br />

selbst. „Ich war immer vorne dabei, hatte<br />

aber trotzdem immer Schiss, was für ein<br />

Foto in die Zeitung kommt“, schrieb die<br />

Lehramtsstudentin. „Im Stadion zu stehen<br />

und sich zu wundern, ob der Speck<br />

irgendwo rausguckt, hat mir unglaublich<br />

den Fokus genommen.“<br />

54 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Dutkiewicz hörte auch, wie ein Betreuer<br />

sie „die Pummelige“ nannte. „<strong>Das</strong><br />

hat mich unfassbar getroffen und ist<br />

tatsächlich bis heute in meinem Kopf“,<br />

schrieb sie bei „Wortathleten“. „Ich hatte<br />

den Eindruck, dass das Gewicht die<br />

Universalantwort war, wenn es nicht gut<br />

lief“, erzählte sie in dem Blog: „Du konntest<br />

ja auch nicht schneller laufen, du<br />

bist ja zu schwer, hieß es. <strong>Das</strong> war eine<br />

schwere Phase.“ Dutkiewicz litt, aber sie<br />

rackerte sich auch aus ihrem Loch. Heute<br />

ist die ehemalige „Pummel-Pam“ eine<br />

absolute Modellathletin.<br />

<strong>Das</strong> Leben umgekrempelt<br />

Nach ihrer Verletzung von Karlsruhe ließ<br />

sie sich „in einer Klinik komplett durchchecken“.<br />

Kein Befund. „Ich war super<br />

enttäuscht, weil wieder ein Strohhalm,<br />

an den ich mich klammerte, zerbrochen<br />

war“, meinte Dutkiewicz. Auf dem Tiefpunkt<br />

vermittelte eine Ärztin den Kontakt<br />

zu Mark Warnecke, Weltmeister im<br />

Brustschwimmen, Mediziner, Ernährungscoach.<br />

Mit ihm drehte Dutkiewicz<br />

alles auf links. „Mittlerweile sind zehn<br />

Kilogramm runter. Ich habe nie gedacht,<br />

dass man bei mir mal Bauchmuskeln sehen<br />

würde“, meinte sie: „Endlich bin ich<br />

selbstbewusst, wenn ich auf der Bahn<br />

stehe.“ Dieses Selbstbewusstsein hat sie<br />

nun zu WM-Bronze getragen.<br />

Und das war letztendlich nur das Sahnehäubchen<br />

auf einer grandiosen Saison.<br />

Ihren Anfang nahm sie in Leipzig, wo Pamela<br />

Dutkiewicz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

in 7,79 Sekunden zu<br />

ihrem ersten nationalen Titel und einem<br />

neuen Meisterschaftsrekord flog und Europameisterin<br />

Cindy Roleder (7,84 sec) auf<br />

den zweiten Platz verwies. „Es war der beste<br />

Lauf meines Lebens, bisher“, sagte sie<br />

danach – und bewies wenig später bei der<br />

Hallen-EM in Belgrad, dass sie solche Läufe<br />

auch international zeigen kann. Dort bewies<br />

sie beim Sieg von Roleder Nervenstärke und<br />

setzte sich im Kampf um Bronze durch. Mit<br />

7,95 Sekunden lag sie eine Hundertstel vor<br />

der Ukrainerin Hanna Plotitsyna.<br />

Und die Erfolgsserie setzte sie im<br />

Sommer fort: Die ersten acht Rennen der<br />

Freiluftsaison gewann sie. Und das waren<br />

nicht irgendwelche Rennen: Darunter<br />

waren unter anderem das World Challenge-Meeting<br />

in Hengelo, das Diamond<br />

League-Meeting in Oslo sowie die Team-<br />

EM in Lille und die Deutschen Meisterschaften<br />

in Erfurt – dort trotz viralem<br />

Infekt im Vorfeld. In Weinheim hatte sie<br />

ihre Bestleistung zudem auf 12,61 Sekunden<br />

geschraubt. Besser hätte das WM-<br />

Jahr der Pamela Dutkiewicz kaum laufen<br />

können, aber vielleicht war es ja auch<br />

nur der Beginn von noch viel mehr.<br />

Drei Erfolgsstationen eines Traum-Jahres<br />

Bei der Hallen-EM sprintete Pamela Dutkiewicz hinter Cindy Roleder und Alina Talay zu<br />

Bronze (oben). Bei der Team-EM in Lille (Mitte) und den Deutschen Meisterschaften in<br />

Erfurt (unten) rannte sie zum Sieg<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Doppelschlag<br />

Die Zehnkämpfer: Nach Bronze in Peking nun Silber für Rico<br />

Freimuth in London – in zwei Jahren will er WM-Gold. Einer seiner<br />

größten Konkurrenten könnte aus Deutschland kommen: Kai<br />

Kazmirek, der mit Bronze seine erste internationale Medaille bei<br />

den Erwachsenen gewann. Ein gutes Omen für Berlin 2018.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Rico Freimuth zeigte stolz auf seine<br />

Silbermedaille, „Bronze habe ich<br />

vor zwei Jahren gewonnen“, sagte<br />

der Zehnkämpfer und rief dann in den<br />

Katakomben der Londoner Arena dem<br />

neuen Weltmeister Kevin Mayer zu:<br />

„Jetzt will ich deine.“ Und der Franzose<br />

musste lachen. Doch Freimuth meint es<br />

ernst mit dem Angriff auf den Thron des<br />

Königs der Athleten. „Man muss sich immer<br />

neue Ziele setzen“, sagte der Hallenser,<br />

nachdem er bei der WM eine Treppchen-Stufe<br />

nach oben geklettert war. Mit<br />

8564 Punkten musste er sich nur Mayer<br />

(8768) geschlagen geben. Der Nachfolger<br />

des zurückgetretenen Olympiasiegers<br />

und Weltrekordlers Ashton Eaton (USA)<br />

wurde bei der Siegerehrung eingerahmt<br />

von zwei Deutschen – Bronze gewann<br />

Kai Kazmirek (8488/LG Rhein-Neuwied).<br />

Für einen war dagegen der Traum von<br />

einem WM-Zehnkampf auf Top-Niveau<br />

leider schon früh ausgeträumt: Mathias<br />

Brugger musste aufgrund von Knieproblemen,<br />

die ihn schon beim Hochsprung<br />

stark behindert hatten, seinen Zehnkampf<br />

abbrechen. Ein bitterer Moment<br />

für den WM-Debütanten.<br />

Seuchenjahr 2016<br />

Noch vor einem Jahr hätte wohl nicht<br />

einmal Freimuth darauf gewettet, dass<br />

er in London um den WM-Titel kämpfen<br />

würde. Nach seinem Bronze-Coup von<br />

Peking begannen die Probleme. Verletzungen<br />

warfen den 29-Jährigen immer<br />

wieder zurück – 2016 war ein Seuchenjahr<br />

für Freimuth, keinen Zehnkampf<br />

konnte er beenden, auch bei Olympia<br />

in Rio musste er aufgeben. Vier Monate<br />

Wellness-Programm im Winter halfen<br />

Freimuth. „Diese Medaille bedeutet mir<br />

alles“, sagte Freimuth in London. „Ohne<br />

die Erlebnisse in 2016 hätte ich das nicht<br />

erreicht.“ All die Rückschläge, die aufkommenden<br />

Zweifel, haben ihn mental<br />

nur noch stärker gemacht. „Ich hatte meine<br />

Nerven sehr gut im Griff und konnte<br />

mein Niveau abrufen“, sagte der Sohn<br />

von Uwe Freimuth, der mit 8792 Punkten<br />

immer noch der zweitbeste deutsche<br />

Zehnkämpfer der Geschichte ist.<br />

Medaillenplatz abgesichert<br />

Nach dem Speerwurf war Rico Freimuth<br />

klar, dass ihm eine Medaille nicht mehr<br />

zu nehmen sein würde. Vor den abschließenden<br />

1500 Metern hatte er 208 Punkte<br />

Vorsprung auf den Viertplatzierten<br />

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Familiäre Unterstützung ...<br />

... erhielt Rico Freimuth beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen, wo er mit 8663 Punkten eine neue Bestleistung aufstellte und sich damit<br />

auf Platz acht der ewigen deutschen Bestenliste schob. Angefeuert wurde er von seinem Zwillingsbruder Hanno und Vater Uwe, mit einer<br />

Bestleistung von 8792 Zählern noch immer der zweitbeste deutsche Zehnkämpfer der Geschichte<br />

Kurz schnupperte Freimuth auch an<br />

Gold, Mayer hatte beim Stabhochsprung<br />

gewackelt und seine Einstiegshöhe erst<br />

im dritten Versuch gemeistert. „Ich habe<br />

ihm gewünscht, dass er drüber springt.<br />

So wollte ich nicht Weltmeister werden“,<br />

sagte Freimuth: „Er hat sich den Sieg verdient.“<br />

Freimuth war auch mit Silber mit<br />

sich im Reinen, nach Rio hatte er den Reset-Knopf<br />

gedrückt, das Training ein bisschen<br />

umgestellt, sein Leben umgekrempelt,<br />

der früher Rastlose hat seine Mitte<br />

gefunden. Privat fühle er sich pudelwohl,<br />

aber darüber „will ich nicht reden“, sagte<br />

Freimuth. Ein BWL-Studium hat er aufgenommen,<br />

das sei zwar anstrengend,<br />

mache aber auch Spaß und eröffne einen<br />

neuen Horizont. „Ich will nicht der dumme<br />

Sportler bleiben“, sagte Freimuth.<br />

Er plant seine Zukunft – beruflich und<br />

sportlich. „Ich habe zwei WM-Medaillen.<br />

Ich möchte noch eine EM-Medaille. Und<br />

ich möchte auch eine Olympia-Medaille.<br />

Dafür werde ich nochmal alles hintenanstellen“,<br />

sagte Freimuth. Der letzte<br />

Deutsche, der einen WM-Titel holte, war<br />

Torsten Voss vor 30 Jahren für die DDR.<br />

Und im Gegensatz zu Eaton sei auch Mayer<br />

„schlagbar. Man muss ihn nur etwas<br />

mehr unter Druck setzen.“ Ein bisschen<br />

hatte Freimuth das im Vorfeld der WM<br />

schon getan. 8365 Punkte in Götzis waren<br />

ein guter Start in die Saison. Mit der<br />

Bestleistung von 8663 Zählern einen Monat<br />

später in Ratingen übernahm er die<br />

Pole Position in der Welt-Bestenliste.<br />

Vor allem weil der König – Weltrekordler,<br />

Olympiasieger und Titelverteidiger<br />

Ashton Eaton – abgedankt hat, ist<br />

das Rennen um den Sieg bei Weltmeisterschaften<br />

wieder spannender geworden.<br />

Der US-Amerikaner hat nach Olympia<br />

in Rio seine Karriere beendet. Eaton sei<br />

„ein mentales Monster“ gewesen, sagte<br />

Freimuth: „Ihm war keiner gewachsen.“<br />

Bei den Europameisterschaften im<br />

kommenden Jahr wird aber wohl wieder<br />

Kevin Mayer der größte Herausforderer<br />

der Deutschen sein. Und schon jetzt<br />

kündigte Kai Kazmirek an: „Podium ist<br />

eigentlich wieder Pflicht. Wir wollen<br />

„Diese Medaille<br />

bedeutet mir alles.“<br />

Rico Freimuth<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

wieder zwei Medaillen.“ Der 26-Jährige<br />

hatte eine Schrecksekunde zu Beginn<br />

der Saison gut weggesteckt. Seinen Start<br />

beim Mehrkampf-Meeting in Götzis hatte<br />

er absagen müssen, nachdem er vor<br />

Ort beim Abschluss-Training mit dem<br />

rechten Fuß umgeknickt war. Schon vier<br />

Wochen später war er in Ratingen aber<br />

wieder topfit und sicherte sich mit 8478<br />

Punkten das Ticket für die Weltmeisterschaften.<br />

Dort holte er mit zehn Zählern<br />

mehr Bronze.<br />

„Habe mein Ding gemacht“<br />

„<strong>Das</strong> ist ein unbeschreibliches Gefühl.<br />

Ich bin mega stolz“, sagte er direkt danach.<br />

Früh hatte er sich im Bereich der<br />

Medaillen einsortiert, war ab und an aber<br />

auch wieder knapp aus diesen herausgerutscht.<br />

„Ich habe eigentlich mein eigenes<br />

Ding gemacht und wenig auf die anderen<br />

geschaut“, erklärte er später sein<br />

Geheimrezept für den Weg zur Bronze-<br />

Medaille. „Ein ganz wichtiger Punkt war<br />

der Stabhochsprung. <strong>Das</strong>s ich da die 5,10<br />

Meter gesprungen bin. Sonst wäre es<br />

vielleicht nicht Bronze geworden, sondern<br />

Platz vier.“<br />

Wie es ist, sich mit einem schlechten<br />

Stabhochsprung-Ergebnis noch eine Medaille<br />

zu vermiesen, weiß der 26-Jährige<br />

selbst nur zu genau. Bei den Europameisterschaften<br />

2014 hatte er aussichtsreich<br />

gelegen, sprang dann aber nur 4,60<br />

Meter hoch und wurde letztlich Sechster.<br />

„Sonst wäre alles in den nachfolgenden<br />

Jahren ein bisschen einfacher geworden.<br />

Man will unbedingt. Und dieser<br />

Wille führt dazu, dass man verkrampft.<br />

Aber das muss man ausschalten. Man<br />

muss locker bleiben. Wenn die Medaille<br />

kommt, dann kommt sie. Jetzt hat es<br />

geklappt. Und ich denke mal, da bin ich<br />

ein bisschen befreiter im nächsten Jahr.“<br />

Und vielleicht kann er dann zusammen<br />

mit Rico Freimuth so viel Druck auf Kevin<br />

Mayer aufbauen, dass das Ergebnis<br />

noch besser wird als bei der WM.<br />

Kampf und Feier<br />

Zwei Disziplinen, die für Kai Kazmirek zu<br />

den entscheidenden in seinem Bronze-<br />

Zehnkampf gehörten: Über 400 Meter<br />

spielte er als Schnellster des Feldes seine<br />

Stärke aus (links oben). Im Stabhochsprung<br />

– wo er bei der EM 2014 in Zürich<br />

noch eine Medaille verloren hatte – flog er<br />

diesmal über starke 5,10 Meter (links Mitte).<br />

Nach dem Wettkampf ließen alle Zehnkämpfer<br />

für die Fotografen ihre Muskeln<br />

spielen (links unten)<br />

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Starkes Duo<br />

Auch wenn jeder allein um eine Medaille kämpft – Rico Freimuth und Kai Kazmirek unterstützten sich in London auf dem Weg zu Silber<br />

und Bronze. 2018 bei der EM in Berlin wollen sie wieder zwei Medaillen holen<br />

„Podium ist Pflicht.<br />

Wir wollen wieder zwei<br />

Medaillen.“<br />

Kai Kazmirek über die Ziele der<br />

deutschen Zehnkämpfer bei den<br />

Europameisterschaften 2018 in Berlin<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

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Die Siebte<br />

im 10er-Klub<br />

Gina Lückenkemper: Sie gilt schon lange als riesiges Sprint-Talent und hat das<br />

<strong>2017</strong> untermauert. Bei der WM blieb Gina Lückenkemper als siebte Deutsche über<br />

100 Meter unter elf Sekunden. Sie ist die erste deutsche Sprinterin ohne Wurzeln<br />

im DDR-Sport, die in diesen exklusiven Kreis vorgedrungen ist.<br />

Diesmal wusste sie, dass sie es<br />

kann. Diesmal rannte sie bis zum<br />

Schluss. Ein Blick nach links. Dann<br />

ausgelassener Jubel. Es war nur der<br />

Vorlauf des 100-Meter-Wettbewerbs der<br />

Frauen bei dieser Leichtathletik-WM in<br />

London. Doch tatsächlich, da steht sie:<br />

die ultimative Zahl des Frauensprint. Die<br />

10. Im ersten Vorlauf stoppte die Uhr für<br />

die 20 Jahre alte Gina Lückenkemper von<br />

der LG Olympia Dortmund bei 10,95 Sekunden.<br />

Keine der anderen Läuferinnen<br />

sollte mit einer besseren Zeit ins Halbfinale<br />

einziehen.<br />

„Geiler geht einfach nicht“, lautete<br />

Lückenkempers Kommentar. „Danach<br />

musste ich zwei Minuten für mich allein<br />

sein, um das Ganze zu verarbeiten“,<br />

sagte ihr Trainer Uli Kunst. „<strong>Das</strong> passiert<br />

nicht oft, weil ich sonst eher eine coole<br />

Socke bin. Als Gina dann kam, haben wir<br />

uns umarmt und ein paar Tränchen vergossen.<br />

<strong>Das</strong> war der Ausdruck, dass wir<br />

uns wie Bolle gefreut haben. Gleichzeitig<br />

waren wir stolz aufeinander, dass es<br />

funktioniert hat.“ Lückenkemper ist die<br />

erste Deutsche seit 26 Jahren, die über<br />

100 Meter unter elf Sekunden geblieben<br />

ist. Sechs Athletinnen haben das vor ihr<br />

bislang geschafft. Alle sechs stammen<br />

aus der ehemaligen DDR. Alle sechs haben<br />

ihre Bestzeiten in den 1980er-Jahren<br />

aufgestellt. Zu einer Zeit, als das Anabolika-Doping<br />

auf seinem Höhepunkt<br />

war. Als bisher letzte Deutsche war Katrin<br />

Krabbe bei ihrem WM-Titel 1991 in<br />

Tokio unter elf Sekunden geblieben, als<br />

sie 10,91 Sekunden im Halbfinale und im<br />

Endlauf 10,99 Sekunden sprintete.<br />

Was sie jenen sage, die glauben, eine<br />

Zeit unter elf Sekunden sei ohne Doping<br />

nicht möglich, wurde Gina Lückenkemper<br />

am Samstagabend im „aktuellen<br />

sportstudio“ des ZDF gefragt. Die Nummer<br />

sieben antwortete so frisch und fröhlich<br />

wie auf jede Frage, die man ihr stellt:<br />

„Ich weiß, dass ich sauber bin.“ Sie werde<br />

regelmäßig kontrolliert, zu Hause,<br />

unterwegs, überall. „Es hat sich einiges<br />

getan in der Trainingswissenschaft“, so<br />

lautet ihre Erklärung. Wenn dann noch<br />

Talent hinzukomme, sei vieles möglich.<br />

Größtes Sprinttalent seit langem<br />

Talent hat die quirlige Blonde, das ist<br />

schon lange klar. 2012 war sie mit 15<br />

Jahren die jüngste Teilnehmerin an den<br />

U20-Europameisterschaften. Bei den<br />

U20-Weltmeisterschaften 2014 gewann<br />

sie ihre erste internationale Medaille –<br />

Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel. Es<br />

folgten: Der 200-Meter-Titel bei der U20-<br />

EM 2015 und im selben Jahr in Peking<br />

die erste WM-Teilnahme bei den Erwachsenen.<br />

Lückenkemper verpasste über 100<br />

Meter knapp das Halbfinale und wurde<br />

mit der deutschen Staffel Fünfte. Bei der<br />

EM im vergangenen Jahr in Amsterdam<br />

gewann sie Bronze sowohl mit der Staffel<br />

als auch über 200 Meter. Bei Olympia<br />

in Rio zog sie über 200 Meter ins Halbfinale<br />

ein und wurde mit dem deutschen<br />

100-Meter-Quartett Vierte. Für London<br />

war nun das Erreichen des Halbfinals ihr<br />

ganz großes Ziel. Und eben die magische<br />

Zehn vor dem Komma.<br />

Im Juli war sie bei den Deutschen<br />

Meisterschaften in Erfurt im Vorlauf bereits<br />

11,01 Sekunden gerannt. Sie hatte<br />

den Lauf austrudeln lassen, weil sie<br />

nicht ahnte, wie schnell sie war. Hinterher<br />

ärgerte sie sich. Aber nur ein bisschen.<br />

Denn sie sagte schon damals ganz<br />

selbstbewusst: „Die Zehn wird noch ein<br />

paarmal kommen in meiner Karriere.“<br />

Und ihr Trainer Uli Kunst meinte: „Da<br />

war ich derjenige, der auf die Bremse getreten<br />

hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie<br />

im Vorlauf locker bleiben und nicht voll<br />

durchziehen soll. <strong>Das</strong> hat sie getan und<br />

trotzdem sind es 11,01 Sekunden geworden.“<br />

In 11,10 Sekunden holte sie trotz<br />

Strauchler den Titel, bei den Deutschen<br />

Hallenmeisterschaften in Leipzig hatte<br />

sie zudem mit Bestleistung von 7,14 Sekunden<br />

die 60 Meter gewonnen. Bei der<br />

Team-EM gewann sie mit der 4x100-Meter-Staffel<br />

und wurde im Einzel Zweite.<br />

Neben ihrem Talent zeichnet Gina Lückenkemper<br />

eine Lockerheit aus, wie sie<br />

ihren deutschen Sprintkollegen oft fehlt.<br />

Lückenkemper hat sich im Vorfeld der<br />

WM ganz bewusst den einen oder anderen<br />

Dämpfer bei internationalen Rennen<br />

abgeholt. „<strong>Das</strong> ist eine ganz andere Bühne,<br />

da muss man sich erst mal reinfinden.<br />

Ich bin auch nur ein Mensch und keine<br />

Maschine“, erklärte sie in London.<br />

Der Trick hat funktioniert. In London<br />

hat sie sich von der namhaften Konkurrenz<br />

nicht einschüchtern lassen, im Gegenteil,<br />

mit ihrer Vorlaufzeit hatte sie<br />

selbst ein bisschen Schrecken verbreitet.<br />

Mit dem Finale wollte sie danach nicht<br />

liebäugeln. „Wir wollen die Kirche mal<br />

im Dorf lassen“, lautete ihr Kommentar.<br />

<strong>Das</strong> Halbfinale sei realistisch gewesen,<br />

alles andere noch eine Nummer zu groß.<br />

Und damit lag sie letztlich auch richtig.<br />

Nach dem schlechtesten Start aller Halbfinal-Teilnehmerinnen<br />

lief sie einen Tag<br />

später 11,16 Sekunden. Immer noch eine<br />

gute Zeit, aber nicht gut genug für das<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Finale. Dafür hätte sie 11,07 Sekunden<br />

anbieten müssen. „Eine 10,95 kann man<br />

nicht jeden Tag laufen“, sagte sie und lächelte<br />

trotzdem. Vom verpassten Finale<br />

ließ sie sich nicht beirren.<br />

Zumal Lückenkemper ja eigentlich<br />

eine 200-Meter-Läuferin ist. Sie liebt<br />

die Kurve. „<strong>Das</strong> ist nicht so langweilig<br />

wie immer nur geradeaus laufen.“ Aber<br />

in dieser Saison war sie über die kurze<br />

Sprintdistanz einfach schneller. Deshalb<br />

kam sie in London nur als dritte Läuferin<br />

der deutschen Sprint-Staffel in den<br />

Genuss des Kurvenlaufs. Dort lief das<br />

Quartett, das mit Medaillen-Ambitionen<br />

angetreten war, auf den vierten Platz.<br />

Macht aber nichts. Die Zehn vor dem<br />

Komma ist eine schöne Entschädigung.<br />

Lückenkemper sagt: „Ich konnte ein Zeichen<br />

setzen. Deutscher Sprint ist geil.<br />

Deutscher Sprint kann was.“ Ihre 10,95<br />

Sekunden hätten im Finale übrigens zu<br />

Bronze gereicht …<br />

„Deutscher Sprint<br />

ist geil. Deutscher<br />

Sprint kann was.“<br />

Gina Lückenkemper<br />

Medaille knapp verpasst<br />

<strong>Das</strong> deutsche Sprintquartett mit Tatjana<br />

Pinto, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper<br />

und Lisa Mayer (von links) war mit Medaillen-Ambitionen<br />

angereist. Nach nicht optimalen<br />

Wechseln reichte es im Finale in<br />

42,36 Sekunden allerdings nur zu Platz vier<br />

Der Start ist (noch) die Schwachstelle<br />

Der Start gehört noch nicht zu Gina Lückenkempers<br />

Stärken – deswegen ist sie<br />

auf den 200 Metern eigentlich auch stärker.<br />

Im Halbfinale lief sie nach einer Reaktionszeit<br />

von 0,217 Sekunden dem Feld erst<br />

einmal hinterher<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

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„Sir Mo“<br />

tritt ab<br />

Mo Farah: Mit WM-Gold über<br />

10.000 Meter und Silber über<br />

5000 Meter verabschiedete<br />

sich der Brite in London von<br />

der Laufbahn. Seine Karriere<br />

soll weitergehen.<br />

Im Marathon.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> 2016 Die Stars der Saison<br />

„Ich glaube an den<br />

sauberen Sport.“<br />

<strong>Das</strong> sagte Mo Farah nach dem 5000-Meter-Finale zu den Journalisten,<br />

die ihm kritische Fragen zu seiner Zusammenarbeit mit dem umstrittenen<br />

US-Coach Alberto Salazar stellten<br />

Mohamed Muktar Jama Farah hat<br />

golden abgeliefert. Auf einmal<br />

hatten sich das Vereinigte Königreich<br />

und sein „Sir Mo“ wieder furchtbar<br />

lieb. „Ich verdanke dies den Menschen<br />

in London, ich verdanke dies den Menschen<br />

in Großbritannien“, sagte Farah<br />

mit tränennassen Augen, nachdem er<br />

zum Auftakt der WM in einem epischen<br />

10.000-Meter-Rennen triumphiert hatte.<br />

Der dunkle Ritter der Langstrecke,<br />

dem Dopinggerüchte an den Fersen haften<br />

wie seine Gegner, war im Olympiastadion<br />

der strahlende Held. Farah, 34<br />

Jahre alt und nun sechsmaliger Weltmeister,<br />

zeigte vor 60.000 völlig euphorisierten<br />

Zuschauern im Olympiastadion ein<br />

Paradoxon der Leichtathletik auf: Manchmal<br />

reicht es, einfach schnell genug zu<br />

laufen, um zumindest kurzzeitig und zumindest<br />

für die breite Masse dem sportmedizinischen<br />

Zwielicht zu entweichen.<br />

„Es war eines der härtesten Rennen<br />

meines Lebens“, sagte Farah, der nach<br />

26:49,51 Minuten knapp vor Joshua<br />

Cheptegei (Uganda/26:49,94) lag und<br />

wie immer seit 2011 der versammelten<br />

ostafrikanischen Lauf-Streitmacht die<br />

lange Nase zeigte: „Ich musste einfach<br />

stark bleiben, an mich selbst glauben<br />

und mir immer wieder sagen, du hast<br />

doch nicht umsonst gearbeitet, du kannst<br />

doch nicht in deiner Heimatstadt verlieren.“<br />

„Mo‘s magic moment“, wie es am<br />

Samstag der Telegraph nannte, könnte<br />

der neue Höhepunkt einer so schönen<br />

Geschichte sein: Der gebürtige Somalier,<br />

der mit jahrelanger harter Arbeit zum<br />

besten Langstreckler seiner Generation,<br />

zum Liebling seiner neuen Heimat aufgestiegen<br />

ist. Nur: Einiges deutet darauf<br />

hin, dass Farahs Erfolge ihre Grundlage<br />

zumindest in einem Grenzbereich haben.<br />

Hartnäckig halten sich Doping-Gerüchte<br />

um seinen Trainer Alberto Salazar,<br />

belastend ist die Nähe zum nicht minder<br />

schlecht beleumundeten somalischen<br />

Coach Jama Aden. Bei Aden, zu dessen<br />

prominentesten Schützlingen Äthiopiens<br />

Weltrekordlerin Genzebe Dibaba gehört,<br />

waren 2016 Unmengen an Dopingmitteln<br />

sichergestellt worden. Zuletzt veröffentlichte<br />

die russische Hackergruppe Fancy<br />

Bears belastendes Material über Farah.<br />

Dieser zog sich ins Schneckenhaus<br />

zurück, reagierte auf Nachfragen bockig.<br />

„Ich habe es satt, mich immer wiederholen<br />

zu müssen. Ich glaube an den sauberen<br />

Sport“, sagte Farah, kritische britische<br />

Journalisten strafte er mit Schweigen.<br />

Sein Ansehen auf der Insel hatte<br />

merklich gelitten – bis alles in einem<br />

wahren Jubelmeer mündete.<br />

<strong>Das</strong> sollte es aber noch nicht gewesen<br />

sein. Farah wollte das Double – es<br />

wäre das sechste in Serie gewesen. Den<br />

Doppelschlag aus 5000 und 10.000 Metern<br />

hatte er zuvor bei Olympia 2012 und<br />

2016, den Weltmeisterschaften 2013 und<br />

2015 sowie bei der EM 2014 geschafft.<br />

Ahnte Farah, dass es anno <strong>2017</strong><br />

schwieriger werden könnte als in den<br />

Jahren zuvor? „Ich bin angeschlagen,<br />

habe Schnitte und Schrammen, muss<br />

zum Doc und brauche sicher einige<br />

Stiche“, sagte Farah nach den 10.000 Metern<br />

und wirkte dabei sehr verletzlich:<br />

„Aber bis zu den 5000 Metern wird das<br />

schon wieder.“<br />

Serie endet nach sechs Jahren<br />

Es wurde nichts. Großbritanniens Laufheld<br />

verpasste acht Tage nach seinem<br />

Gold über 10.000 Meter die absolute Krönung<br />

seiner (Bahn-)Karriere. Erstmals<br />

nach sechs Jahren musste der 34-Jährige<br />

in einem großen 5000-Meter-Rennen<br />

wieder einer Niederlage einstecken. Der<br />

Jahres-Weltbeste Muktar Edris aus Äthiopien<br />

schnappte ihm nach 13:32,79 Minuten<br />

Gold weg. Für Farah blieb nach<br />

einem dramatischen Rennen nur Silber<br />

(13:33,22 min). Dritter wurde Paul Chelimo<br />

(13:33,30 min/USA).<br />

„Es war ein gutes Rennen. Ich bin<br />

einfach nur glücklich, Mo geschlagen zu<br />

haben. Vielleicht war er heute ein bisschen<br />

müde nach den 10.000 Metern“,<br />

sagte Edris. 2011 hatte Farah Silber über<br />

10.000 Meter geholt und danach folgten<br />

die Double-Jahre.<br />

Der Äthiopier ließ es sich nicht nehmen,<br />

nach dem Zieleinlauf den „Mobot“<br />

zu machen. Es wirkte noch etwas ungelenk,<br />

aber es war an diesem Abend das<br />

Zeichen der Wachablösung.<br />

Der Superstar der Langstrecke war geschlagen.<br />

Zumindest auf der Rundbahn.<br />

Doch Farah wäre kein Kämpfer, wenn er<br />

nicht nach vorne blicken würde. „Mein<br />

Straßenname ist Mohamed“, sagte Farah<br />

nur kurz nach seiner Niederlage gegen<br />

Edris. „Ich denke, ‚Mo‘ ist für mich erledigt.<br />

Ich muss vergessen, was ich auf der<br />

Bahn getan und erreicht habe.“<br />

Der in Somalia geborene sechsmalige<br />

Weltmeister und viermalige Olympiasieger,<br />

Mohamed Muktar Jama Farah mit<br />

vollem Namen, ist noch nicht fertig. Seine<br />

Fans werden sich freuen, wenn er nun<br />

ernsthaft seine zweite Karriere als Marathonläufer<br />

starten wird. 2014 hatte er<br />

sich in London bereits an der 42,195-Kilometer-Distanz<br />

versucht (2:08:21 h),<br />

konnte aber mit den weltbesten Läufern<br />

noch nicht mithalten.<br />

Er darf aber auch damit rechnen,<br />

dass seine Kritiker seine Zukunft auf der<br />

Straße genauso verfolgen werden, wie<br />

seine Fans. Zum Abschluss in London<br />

diktierte er allen kritischen Journalisten<br />

noch ein paar Sätze: „Ihr könnt schreiben,<br />

was ihr wollt. Fakt ist, dass ich meine<br />

Erfolge durch harte Arbeit und Hingabe<br />

erreicht habe“, sagte Farah. „Ich habe<br />

Jahr für Jahr meine Eier gezeigt und für<br />

mein Land abgeliefert.“<br />

Als Laufästhet ...<br />

... und einer der größten Langstreckler aller<br />

Zeiten wird Mo Farah in die Geschichtsbücher<br />

eingehen. Egal, wie seine Karriere auf<br />

der Straße weitergeht. In London begann<br />

es wie immer seit 2011: mit ausgebreiteten<br />

Armen rannte Farah als Erster ins Ziel.<br />

Über 5000 Meter folgte eine schmerzliche<br />

Niederlage gegen Muktar Edris aus Äthiopien,<br />

der sich bei seinem Gegner Farah<br />

nicht nur den unwiderstehlichen Schlussspurt,<br />

sondern auch die Siegergeste abgeschaut<br />

hatte<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Doppelerfolg in Erfurt<br />

Bei den Deutschen<br />

Meisterschaften in Erfurt<br />

dominierte Gesa Felicitas<br />

Krause nicht nur ihre<br />

Spezialstrecke, die 3000<br />

Meter Hindernis, sondern<br />

holte sich auch den Sieg<br />

über 5000 Meter<br />

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Kämpferherz<br />

Gesa Felicitas Krause:<br />

Es war eine tolle Saison.<br />

Dem deutschen Rekord<br />

ließ die Hindernisläuferin<br />

den DM-Titel und den<br />

Sieg bei der Team-EM<br />

folgen. Dennoch war<br />

nach der WM von London<br />

ein Jahr harte Arbeit fast<br />

für die Katz: Der WM-<br />

Medaillentraum von Gesa<br />

Felicitas Krause endete<br />

mit einem Sturz und in<br />

Tränen. Aufgeben kam für<br />

sie dennoch nie infrage.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Wasser von allen Seiten<br />

So nass wie Gesa Krauses<br />

WM-Vorlauf an diesem Regenmittwoch<br />

von London war<br />

selten ein Rennen über 3000<br />

Meter Hindernis. Doch die<br />

Triererin trotzte dem eisigen<br />

Dauerregen und gewann<br />

vor Kenias Titelverteidigerin<br />

Hyvin Chepkemoi<br />

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Mit ganz großem Kämpferherz, dicken<br />

blauen Flecken und einem<br />

Brummschädel lief Gesa Felicitas<br />

Krause die bitteren Runden bis ins Ziel,<br />

dann endlich durfte sie ihren Tränen<br />

freien Lauf lassen. „Es ist ein schwerer<br />

Schlag, wenn man so viel opfert, so viele<br />

Wochen im Jahr von daheim weg ist und<br />

dann nicht zeigen kann, was in einem<br />

steckt“, sagte der bitterlich weinende<br />

Hindernis-Floh, nachdem der Traum<br />

von einer WM-Medaille in einem Sturz-<br />

Drama geendet hatte. Auf Bronze hatte<br />

Krause im Finale von London gehofft, so<br />

wie vor zwei Jahren bei ihrem Überraschungs-Coup<br />

in Peking. 2015 war Krause<br />

in Chinas Hauptstadt mit einem fulminanten<br />

Schlussspurt zu Bronze gestürmt<br />

und hatte damit die erste Laufmedaille<br />

im Einzel für den <strong>DLV</strong> seit 14 Jahren geholt.<br />

Die Hoffnung währte nur 700 von<br />

3000 Metern, dann blieb die Kenianerin<br />

Beatrice Chepkoech an einem Hindernis<br />

hängen und räumte die hinter ihr laufende<br />

Krause spektakulär ab – das Rennen<br />

war gelaufen, mehr als Platz neun beim<br />

Überraschungssieg der US-Amerikanerin<br />

Emma Coburn war für die Europameisterin<br />

nicht mehr drin.<br />

„Härteste Rennen des Lebens“<br />

<strong>Das</strong> „härteste Rennen meines Lebens“<br />

hatte Gesa Felicitas Krause für das Finale<br />

vorhergesagt – ohne zu wissen wie wahr<br />

ihre Worte zwei Tage später werden würden:<br />

„So eine große Breite an guten Hindernisläuferinnen<br />

gab es noch nie“. Dabei<br />

hatte der Vorlauf im Londoner Olympiastadion<br />

ihr bereits eine ganze Menge<br />

abverlangt. Da hatte sie sich bei Kälte<br />

und strömendem Regen in einer knallharten<br />

Ausscheidung den Sieg in ihrem<br />

Vorlauf vor der favorisierten Chepkemoi<br />

gesichert. Dabei zeigte Krause, dass sie<br />

Der Moment, der alle Träume zerstörte<br />

Nach Bronze vor zwei Jahren in Peking hegte Gesa Felicitas Krause in London wieder<br />

Medaillenträume. Diese wurden aber zerstört, als sie über die erschöpfte Kenianerin<br />

Beatrice Jepkoech stürzte<br />

neben einer hervorragenden Hindernistechnik<br />

auch taktisch durchaus Vorteile<br />

gegenüber den besten Afrikanerinnen<br />

hat, wenngleich ihr deren läuferisches<br />

Grundvermögen fehlt. Alle Taktik war im<br />

Finale aber nach nicht einmal drei Minuten<br />

hinfällig.<br />

„Im Moment des Sturzes ist es vorbei<br />

gewesen, zumindest mit meinen Träumen<br />

und Vorstellungen“, sagte Krause:<br />

„Ich habe einen kräftigen Schlag auf den<br />

Kopf bekommen, war benommen. Da<br />

war es schwer, sofort wieder Vollgas zu<br />

geben. Die Konzentration und die Spannung<br />

waren weg.“ Und dennoch: „Aufgeben<br />

war keine Option“, sagte die 25-Jährige,<br />

„es ist eine Weltmeisterschaft, und<br />

ich trainiere nicht das ganze Jahr, um<br />

den Wettkampf nach so kurzer Zeit zu<br />

beenden.“<br />

In der vogelwilden Anfangsphase<br />

eines der turbulentesten Rennen der<br />

WM-Geschichte war der verhängnisvolle<br />

Sturz das Ergebnis einer Kettenreaktion.<br />

Die völlig übermotiviert und verwirrt<br />

wirkende Chepkoech verlief sich zunächst<br />

in Runde zwei, rannte um den<br />

Wassergraben herum, anstatt mit dem<br />

Rest des Feldes hindurch.<br />

Kenianerin stürzt erschöpft<br />

Die Kenianerin musste umdrehen und<br />

preschte mit einem gewaltigen Sprint<br />

der Konkurrenz hinterher. <strong>Das</strong> kostete<br />

sie derart viel Kraft und Nerven, dass sie<br />

eine halbe Runde später nicht mehr über<br />

ein Hindernis kam – und dabei Krauses<br />

Rennen zerstörte. „Ich weiß selbst nicht,<br />

wie es passiert es“, sagte die Triererin:<br />

„Ich lag auf einmal auf dem Boden.“<br />

„Es bringt mich zum<br />

Weinen, macht mich wütend<br />

und bricht mir das Herz.“<br />

Gesa Felicitas Krause über ihren Sturz im<br />

WM-Finale, in dem sie nach harter Arbeit<br />

von einer Medaille geträumt hatte<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

In Europa eine Klasse für sich<br />

Nicht nur in Deutschland – auch in Europa dominiert Gesa Felicitas Krause derzeit das Geschehen. Bei der Team-EM in Lille (Foto) lief<br />

sie ein einsames Rennen an der Spitze, in der europäischen Jahres-Bestenliste führt sie mit rund sechs Sekunden Vorsprung. Und bei<br />

der WM schaffte es neben ihr keine weitere Europäerin in das Finale<br />

Sturz hin, Pech her: Auch ohne Missgeschick<br />

wäre eine Medaille für Krause<br />

nur schwer zu erreichen gewesen.<br />

Bronze, das sich hinter den beiden US-<br />

Läuferinnen Coburn (9:02,58 min) und<br />

Courtney Frerichs (9:03,77 min) die kenianische<br />

Titelverteidigerin Hyvin Chepkemoi<br />

sicherte, ging mit 9:04,03 Minuten<br />

weg – eine Zeit, die mehr als elf Sekunden<br />

unter dem deutschen Rekord liegt,<br />

den Krause im Mai im Doha mit 9:15,70<br />

Minuten erzielt hatte. Trösten konnte sie<br />

das freilich erst mal nicht: „Ein Jahr Arbeit<br />

hat sich in Luft aufgelöst. Es bringt<br />

mich zum Weinen, macht mich wütend<br />

und bricht mir das Herz“, sagte sie: „Es<br />

wird eine Weile dauern, das zu verkraften.<br />

Ich weiß aber, dass ich wieder angreifen<br />

werde, wenn die Wunden geheilt<br />

sind.“ Hinfallen, aufstehen, Krönchen<br />

richten, weitermachen: So sah Krauses<br />

Konzept zur Frustbewältigung aus.<br />

Überragende Saison<br />

Denn ein erfolgreicher WM-Lauf hätte<br />

so gut in die sonst so erfolgreiche Saison<br />

der 25-Jährigen gepasst. Gleich im ersten<br />

Rennen der Saison, beim Diamond<br />

League-Meeting in Doha, hatte sie ihren<br />

eigenen deutschen Rekord um 2,71 Sekunden<br />

auf 9:15,70 Minuten verbessert.<br />

Dem Sieg bei der Team-EM in Lille ließ<br />

sie bei den Deutschen Meisterschaften<br />

in Erfurt das Double über 3000 Meter<br />

Hindernis – mit Meisterschaftsrekord<br />

von 9:25,81 Minuten – und 5000 Meter<br />

folgen. Und nach der WM entschädigte<br />

sich Gesa Krause für die entgangene<br />

WM-Medaille mit einem weiteren deutschen<br />

Rekord. Beim ISTAF im Berliner<br />

Olympia-stadion verbesserte sie vor<br />

42.500 Zuschauern ihre eigene Marke<br />

auf 9:11,85 Minuten. „Ich bin froh, dass<br />

ich nochmal eine sehr gute Leistung zeigen<br />

konnte. Dieses Rennen nach der WM<br />

war wichtig für den Kopf, um zu wissen,<br />

dass ich mein Leistungsvermögen noch<br />

einmal abrufen konnte.“<br />

74 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Niemals<br />

aufgeben<br />

von Gesa Krause<br />

In den vergangenen Jahren habe ich<br />

unzählige tolle Sportmomente erleben<br />

dürfen. Als eine eher „erfahrene“ Athletin<br />

bin nach London zu meiner vierten<br />

Weltmeisterschaft gereist. Und ich hatte<br />

große Ziele. Ich war ja amtierende Bronzemedaillengewinnerin.<br />

Meine Form war<br />

besser als je zuvor. Und dennoch sollte<br />

es diesmal nicht sein. Ein Sturz hat all‘<br />

meine Träume platzen lassen.<br />

In den ersten Tagen nach dem Rennen<br />

war es hart, meine Gefühlswelt in<br />

Worte zu fassen und einen klaren Gedanken<br />

zu finden, denn in meinem Kopf lief<br />

der Film des Rennens in Dauerschleife.<br />

<strong>Das</strong> „Was wäre wenn ...“ plagte mich<br />

und gleichzeitig versuchte ich, diesen<br />

Gedanken zu verwerfen. Denn ich kann<br />

die Zeit ja nicht zurückdrehen und muss<br />

die bittere Wahrheit akzeptieren. Ich war<br />

am Boden zerstört, nicht zeigen zu können,<br />

was wirklich in mir steckt.<br />

Ein Jahr Arbeit für den einen Tag des<br />

WM-Finales hat sich nach einem unverschuldeten<br />

Sturz in Luft aufgelöst. Es<br />

brachte mich zum Weinen, machte mich<br />

wütend und brach mir das Herz, dass<br />

ich in London nicht mein volles Potential<br />

zeigen konnte. Aber ich verspreche:<br />

Ich werde weiter kämpfen. Und zu gegebener<br />

Zeit werden die Sterne auch auf<br />

meiner Seite stehen. Und schließlich ist<br />

genau das, was ich erlebt habe, Hindernislauf.<br />

Wir versuchen, die Hindernisse<br />

so geschickt wie möglich zu überwinden,<br />

aber manchmal fallen wir dabei auf die<br />

Nase.<br />

Von tiefstem Herzen danke ich<br />

meinem Trainer Wolfgang Heinig, der so<br />

viel Herzblut und Leidenschaft für mich<br />

und diesen Sport aufbringt und dabei<br />

niemals aufhört, an mich zu glauben.<br />

Kurz vor der Abreise aus London waren<br />

die Wunden immer noch tief, denn<br />

jeder Gedanke an diesen Lauf ließ Tränen<br />

und die Frage nach dem „Warum“<br />

hochkommen. Es war eine schmerzliche<br />

Erfahrung, die mir jedoch eines gezeigt<br />

hat: Man soll niemals aufgeben. Ich<br />

habe mich als Versager gefühlt und bin<br />

als Gewinner aus diesem Rennen gegangen.<br />

Die Flut an Nachrichten, die mich in<br />

den ersten 36 Stunden nach dem Rennen<br />

erreicht hat, macht mich immer noch<br />

sprachlos. Die aufrichtigen Worte von<br />

jedem einzelnen sind unfassbar schön.<br />

Aufzustehen und weiterzulaufen war<br />

schwer. Und nach einem Niederschlag<br />

positiv zu denken und den negativen Gedanken<br />

Paroli zu bieten, noch schwerer.<br />

Aber diese Riesen-Welle an Unterstützung<br />

und Zuspruch ist die größte Motivation,<br />

die man mir in einer solchen<br />

Situation geben kann. Ich kann nichts<br />

ungeschehen machen, aber ich kann<br />

weitermachen. Und wenn es das ist,<br />

was ich von dieser WM mitnehmen soll,<br />

dann ist es eben das. Niemals aufgeben.<br />

Es gibt immer eine neue Chance. <strong>Das</strong> Kapitel<br />

WM und Sturz habe ich mit meiner<br />

Abreise aus London abgeschlossen. Jetzt<br />

freue ich mich auf das, was die Zukunft<br />

bringen wird.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 75<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Team-EM in Lille<br />

Als Team<br />

Europas<br />

Beste<br />

Überlegener Sieg: In Abwesenheit der<br />

russischen Mannschaft war Team<br />

Deutschland mit sieben Einzelsiegen<br />

beim wichtigsten Mannschaftswettbewerb<br />

der Leichtathletik nicht zu gefährden.<br />

Angeführt von Robert Harting (SCC<br />

Berlin), Thomas Röhler (LC Jena)<br />

und David Storl (SC DHfK Leipzig)<br />

gewannen die deutschen Leichtathleten<br />

in Lille zum dritten Mal die Team-EM.<br />

Nach insgesamt sieben Einzelsiegen<br />

lag die <strong>DLV</strong>-Auswahl mit 321,5 Punkten<br />

deutlich vor Polen (295).<br />

„Wenn der Wettkampf so aufhört,<br />

mit ein bisschen Adrenalin, mit Freude,<br />

mit einem guten, runden Wurf, dann<br />

kann man sich nicht beschweren“, sagte<br />

Diskus-Riese Harting, nachdem er am<br />

Schlusstag quasi den Deckel auf den<br />

deutschen Sieg gemacht hatte – und das<br />

in der Manier eines wahren Champions:<br />

Im letzten Versuch fing der 32-Jährige<br />

mit 66,30 Metern den führenden<br />

Polen Robert Urbanek (66,25 m) noch<br />

ab. In Abwesenheit von Titelverteidiger<br />

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Russland, der als Folge seines Dopingskandals<br />

von Wettkämpfen suspendiert<br />

war, machten die deutschen Athleten<br />

somit deutlich, dass sie in der Breite die<br />

klare Nummer eins Europas sind. Und<br />

dafür ist vor allem die junge Garde verantwortlich.<br />

So schrieb Konstanze Klosterhalfen<br />

(TSV Bayer 04 Leverkusen) in Lille ein<br />

weiteres Kapitel ihres Läufermärchens.<br />

Die erst 20 Jahre alte Leverkusenerin ließ<br />

über 1500 Meter der Konkurrenz keine<br />

Chance und hatte nach 4:09,57 Minuten<br />

mehr als zweieinhalb Sekunden Vorsprung.<br />

„Ich bin das heute mal anders<br />

angegangen als sonst. Aber elf Punkte für<br />

Deutschland, das ist schon toll“, meinte<br />

Klosterhalfen.<br />

Überhaupt die Läuferinnen: Bereits<br />

am Samstag hatte Europameisterin Gesa<br />

Felicitas Krause die Kontrahentinnen<br />

über 3000 Meter Hindernis vorgeführt<br />

und als Solistin in 9:27,02 Minuten mit<br />

mehr als 17 Sekunden Abstand zur Britin<br />

Lennie Waite (9:43,33 min) gewonnen.<br />

„<strong>Das</strong> war großartig. Ich bin sehr glücklich“,<br />

sagte die Triererin.<br />

Ihre Glanzform bestätigte auch Pamela<br />

Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01),<br />

die als Siegerin über 100 Meter Hürden<br />

in 12,75 Sekunden der weißrussischen<br />

WM-Dritten von 2015, Alina Talaj (12,91<br />

sec), die Hacken zeigte und ebenfalls<br />

die maximal möglichen elf Punkte holte.<br />

„<strong>Das</strong> war wirklich schwierig, vor allem<br />

mental. Ich habe die Verantwortung gespürt,<br />

wollte die Nerven bewahren“,<br />

sagte die 25-Jährige.<br />

Nicht nur Dutkiewicz, auch die<br />

„Flachsprinterinnen“ zeigten sich in<br />

Form. Die wie Klosterhalfen erst 20 Jahre<br />

alte Gina Lückenkemper (LG Dortmund)<br />

lief zunächst über 100 Meter auf<br />

Platz zwei (11,35 sec) und führte dann<br />

die Staffel zum Sieg. Auch auf Max Heß<br />

(LAC Erdgas Chemnitz), ebenfalls erst<br />

20, war Verlass. Der Dreisprung-Europameister<br />

gewann mit 17,02 Metern. Im<br />

Weitsprung setzte sich Siebenkämpferin<br />

Claudia Salman-Rath (LG Eintracht<br />

Frankfurt) souverän mit 6,66 Metern<br />

durch.<br />

Speerwurf-Olympiasieger Thomas<br />

Röhler (LC Jena) war ein wenig vom Pech<br />

verfolgt und musste sich bei schwierigen<br />

Bedingungen mit 84,22 Metern und Rang<br />

drei begnügen. „Ich habe alle Würfe mit<br />

Böe erwischt“, sagte er. Im Kugelstoßen<br />

wurde der zweimalige Weltmeister David<br />

Storl mit 21,23 Metern Zweiter.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Unglaublich ...<br />

... verlief die Saison von Konstanze<br />

Klosterhalfen. Bei der DM in Erfurt<br />

rannte sie die 1500 Meter im Alleingang<br />

ganz locker unter vier Minuten.<br />

Es folgten Gold bei der U23-EM und<br />

ein deutscher Rekord über 3000 Meter<br />

78 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Aufstieg in die<br />

Weltklasse<br />

Konstanze Klosterhalfen: Der erst 20-Jährigen gelang <strong>2017</strong> fast alles. U23-EM-<br />

Gold, Silber bei der Hallen-EM. Nur im WM-Halbfinale wählte sie die falsche Taktik.<br />

Ihre überragende Saison krönte sie mit dem deutschen 3000-Meter-Rekord.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 79<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> 2016 Die Stars der Saison<br />

Konstanze Klosterhalfen konnte es<br />

nicht fassen. Und war kaum einzufangen:<br />

Nach ihrem Traumrennen<br />

über 1500 Meter bei den Deutschen<br />

Meisterschaften in Erfurt schoss die<br />

20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen<br />

förmlich an den Journalisten vorbei<br />

und wurde erst vom verbalen Lasso eines<br />

Pressesprechers gebremst. Bös‘ gemeint<br />

hatte „Koko“ das nicht. Sie hat eben einen<br />

Lauf.<br />

„Ich freue mich einfach, dass ich derzeit<br />

soviel Kraft habe. Hoffentlich behalte<br />

ich sie noch ein wenig“, sagte Klosterhalfen,<br />

nachdem sie in 3:59,58 Minuten<br />

zum zweiten Mal binnen eines Monats<br />

unter der magischen Vier-Minuten-Marke<br />

geblieben war – die hatte seit der Wiedervereinigung<br />

keine deutsche Läuferin<br />

geknackt. „Eigentlich wollte ich es in Erfurt<br />

etwas ruhiger angehen lassen“, sagte<br />

Klosterhalfen, „dann bin ich aber einfach<br />

gelaufen.“<br />

Gelaufen. Einfach. Unter vier. Im Alleingang.<br />

Dieses 1,74 Meter große und<br />

nur 48 Kilo schwere Persönchen läuft,<br />

als wäre es das Leichteste auf der Welt.<br />

Vielleicht ist es das auch für die Leverkusenerin,<br />

der in diesem Jahr als jüngster<br />

Läuferin der Geschichte das Triple gelang,<br />

die 800 Meter unter zwei Minuten<br />

(1:59,65 min), die 1500 Meter unter vier<br />

und die 5000 Meter (14:51,38 min) unter<br />

15 Minuten gerannt zu sein.<br />

Sollten bescheiden bleiben<br />

Klosterhalfens kometenhafter Aufstieg<br />

bereitet den Verantwortlichen im <strong>DLV</strong><br />

viel Spaß, allerdings auch Kopfzerbrechen.<br />

„Wir sollten bescheiden bleiben,<br />

aber wir träumen schon davon, dass<br />

sie uns ganz viel Freude auf Weltniveau<br />

machen wird innerhalb der nächsten<br />

Jahre“, sagte der deutsche Cheftrainer<br />

Idriss Gonschinska. <strong>Das</strong> Supertalent in<br />

geordneten Bahnen zu halten und auf<br />

dem Weg zu Olympia 2020 nicht zu verheizen,<br />

wird seine große Aufgabe.<br />

Wenn die Scheinwerfer angehen und<br />

der Startschuss knallt, wird aus der sonst<br />

so zurückhaltenden Konstanze Klosterhalfen<br />

eine Rennmaschine. Dann zeigt<br />

die erst 20-Jährige, warum sie als neuer<br />

Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel<br />

gilt. Die zierliche Läuferin versteckt<br />

sich nicht, rennt frech und lässt sich auch<br />

von großen Namen nicht einschüchtern.<br />

„Ich versuche, mich auf mich zu konzentrieren<br />

und mir zu sagen: ‚Ich habe<br />

gut trainiert, ich habe alles gemacht,<br />

was ich machen konnte. Jetzt kann ich<br />

nur noch laufen‘“, sagt Klosterhalfen. So<br />

blieb sie beim Diamond-League-Meeting<br />

in Rom erstmals in ihrer Karriere unter<br />

vier Minuten. In 3:59,30 Minuten rannte<br />

die Sportstudentin über ihre Lieblingsstrecke<br />

1500 Meter auf Rang drei der<br />

„ewigen“ deutschen Bestenliste. In Erfurt<br />

gelang ihr das sogar im Alleingang. Einfach<br />

so.<br />

Experten halten die Leverkusenerin<br />

für das größte nicht in Afrika geborene<br />

Lauftalent der Geschichte. Unbekümmert,<br />

zielstrebig und eine große Zukunft<br />

vor sich. „Sie ist eine außergewöhnlich<br />

talentierte Athletin. <strong>Das</strong> ist auch nötig,<br />

um so laufen zu können“, sagt <strong>DLV</strong>-<br />

Cheftrainer Idriss Gonschinska: „Sie hat<br />

einfach Lust aufs Laufen, will sich zeigen<br />

und sucht ihre Chance. Sie hat den Instinkt,<br />

im richtigen Moment das Richtige<br />

zu machen. <strong>Das</strong> zeichnet sie als besondere<br />

Athletin aus.“<br />

Silber bei der Hallen-EM<br />

Mit der großen Unbekümmertheit hatte<br />

Konstanze Klosterhalfen bei der Hallen-<br />

EM in Belgrad schon Silber über 1500<br />

Meter gewonnen. Hinter Top-Favoritin<br />

Laura Muir knüpfte Klosterhalfen als<br />

Vize-Europameisterin bei den „Großen“<br />

damit nahtlos an ihre Erfolge als Jugendliche<br />

an. Die Deutsche hängte sich im<br />

Finale zunächst umsichtig an die fünfte<br />

Stelle. Als Laura Muir nach 68 Sekunden<br />

für die ersten 400 Meter das Kommando<br />

übernahm, folgte die 20-Jährige vom TSV<br />

Bayer 04 Leverkusen postwendend, um<br />

keine Lücke aufreißen zu lassen. Muir war<br />

zu stark, aber die Athletin von Sebastian<br />

Weiß sicherte sich hinter der Britin Silber<br />

und jubelte ausgelassen. In 4:04,45 Minuten<br />

war sie erneut fast eine halbe Sekunde<br />

unter ihrem zwei Wochen alten deutschen<br />

Hallenrekord der U23 geblieben.<br />

Es war zudem die erste deutsche<br />

Hallen-EM-Medaille seit 1988, als die<br />

Deutsche Hallenrekordlerin und Hallen-<br />

Europameisterin von 1983 Brigitte Kraus<br />

Bronze geholt hatte. Und es war die viertschnellste<br />

Zeit, die seit 1971 auf dem Silberrang<br />

von Hallen-Europameisterschaften<br />

erzielt wurde.<br />

Ballett, Klavier, Querflöte<br />

Klosterhalfen hat früher auch Ballett getanzt,<br />

geturnt, sie spielt Querflöte und<br />

Klavier, arbeitete schon als Model und<br />

ist Ministrantin in ihrer Heimatgemeinde.<br />

Doch ihr Herz gehört der Leichtathletik,<br />

ihre Kaltschnäuzigkeit ist eine ihrer<br />

großen Stärken. „Ich bin im Vorhinein<br />

immer nervöser, als wenn ich dann laufe.<br />

Im Rennen hat es bisher immer ganz gut<br />

geklappt“, sagt Klosterhalfen.<br />

„Ich sehe Konstanze immer noch als<br />

erfahrungssammelnde Athletin, egal, wie<br />

euphorisch wir alle sind“, sagte Idriss<br />

Gonschinska nach den Deutschen Meisterschaften<br />

in Erfurt. Auch deshalb blieb<br />

das Saisonziel unverändert. Die U23-EM<br />

im polnischen Bydgoszcz sollte im Fokus<br />

stehen. Nicht die WM in London.<br />

Spielerisch leicht gewann Klosterhalfen<br />

nur eine Woche nach den deutschen<br />

Meisterschaften den Titel bei der U23-<br />

EM über 1500 Meter.In 4:10,30 Minuten<br />

lag sie souverän vor den Polinnen Sofia<br />

Ennaoui und Martyna Galant. Die Form<br />

war immer noch überragend. <strong>Das</strong> könnte<br />

doch für London reichen?<br />

Die Form war immer noch da. Aber<br />

bei der WM wählte „Koko“ erstmals die<br />

falsche Taktik. Früh setzte sie sich im<br />

Halbfinale vom Feld ab, um einer Entscheidung<br />

im Spurt auf der Zielgeraden<br />

zu entgehen. Doch Klosterhalfen wurde<br />

noch eingeholt und landete nur auf Rang<br />

acht (4:06,58 min), während die zweite<br />

deutsche Läuferin Hannah Klein in ihrem<br />

Halbfinale in 4:04,45 Minuten den Sprung<br />

in den Endlauf schaffte. „Die Taktik war so<br />

geplant, aber die anderen sind auch saustark“,<br />

sagte sie: „Ich dachte, es reicht so,<br />

aber wenigstens habe ich alles gegeben.“<br />

3000 Meter unter 8:30 Minuten<br />

Rund zwei Wochen nach dem verpassten<br />

1500-Meter-Finale in London kehrte sie<br />

zum Diamond League-Meeting in Birmingham<br />

auf die britische Insel zurück.<br />

Und reiste mit einem deutschen Rekord<br />

über 3000 Meter zurück. Konstanze<br />

Klosterhalfen rannte 8:29,89 Minuten<br />

und belegte hinter der aus Äthiopien<br />

stammenden und ebenfalls Landesrekord<br />

laufenden Sifan Hassan (Niederlande/8:28,90<br />

min) Platz zwei. Als erste<br />

deutsche Läuferin war sie unter 8:30<br />

Minuten geblieben. Die alte Marke hielt<br />

Irina Mikitenko (LG Eintracht Frankfurt),<br />

die 2000 in Zürich 8:30,39 Minuten gelaufen<br />

war.<br />

Und beim Berliner ISTAF zeigte Konstanze<br />

Klosterhalfen Ende August, dass<br />

sie einfach nicht müde zu bekommen<br />

ist. Spielend löste sich die U23-Europameisterin<br />

auf den letzten 400 Metern von<br />

der Konkurrenz. Im Ziel des 1500-Meter-<br />

Rennens blieb die Uhr bei 3:58,92 Minuten<br />

stehen. Damit steigerte die 20-Jährige<br />

nicht nur ihre Bestzeit noch einmal, sondern<br />

auch ihren eigenen deutschen U23-<br />

Rekord. Konstanze Klosterhalfen ist mit<br />

20 Jahren besser als es eine Irina Mikitenko<br />

auf dem Zenit ihrer Bahnkarriere<br />

war. Und die Frankfurterin stieg später<br />

zur Marathon-Millionärin auf, hält den<br />

deutschen Rekord mit 2:19:19 Stunden.<br />

<strong>2017</strong> war für „Koko“ das Jahres des Aufstiegs<br />

in die absolute Weltklasse. Man<br />

darf sie jetzt nicht mit zu vielen Superlativen<br />

überschütten. Auch wenn es<br />

schwer fällt. Dann setzt sie ihren Lauf<br />

sicher noch ein paar Jahre fort.<br />

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„Die Taktik war so<br />

geplant, aber die<br />

anderen sind auch<br />

saustark.“<br />

Konstanze Klosterhalfen nach dem WM-Halbfinale, in dem sie die Flucht<br />

nach vorne angetreten hatte, am Ende aber nur Achte geworden war.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 81<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Springer<br />

der Zukunft<br />

82 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Max Heß: Internationale Medaillen,<br />

deutscher Hallen-<br />

Rekord, Team-EM-Sieg: <strong>Das</strong><br />

Jahr des erst 21 Jahre alten<br />

Max Heß war reich an Erfolgen.<br />

Nur die Krönung bei der<br />

WM in London blieb aus.<br />

Bei Bronze-Medaillen bei der Hallen-<br />

EM und U23-EM, Siegen bei der<br />

Team-EM und den Deutschen Meisterschaften<br />

in der Halle und im Freien<br />

sowie einem deutschen Hallen-Rekord<br />

von 17,52 Metern kann man getrost von<br />

einer mehr als gelungenen Saison sprechen.<br />

Nur die Krönung bei der WM blieb<br />

Dreispringer Max Heß wegen einer Verletzung<br />

verwehrt. <strong>2017</strong> hat gezeigt, dass<br />

das herausragende Jahr 2016 von Max<br />

Heß kein Strohfeuer war. Der gerade einmal<br />

21-Jährige hat sich in der Weltspitze<br />

etabliert und gehört kontinental gesehen<br />

schon fest zu den Medaillenkandidaten<br />

großer Meisterschaften.<br />

<strong>Das</strong> bewies er mehr als eindrücklich<br />

bei den Hallen-Europameisterschaften in<br />

Belgrad. Nach seinem Sieg bei den Deutschen<br />

Hallenmeisterschaften mit 16,71<br />

Metern sprang er in Serbien in ganz neue<br />

Sphären. Im ersten Versuch der Qualifikation<br />

landete er erst nach 17,52 Metern.<br />

Damit verbesserte er nicht nur seine<br />

Bestleistung um 38 Zentimeter, sondern<br />

auch noch den deutschen Hallenrekord<br />

um 21 Zentimeter. Den hatte zuvor 26<br />

Jahre lang der Berliner Jörg Frieß gehalten.<br />

„Mir fehlen die Worte“, war seine<br />

erste Reaktion. „Die Anlage ist sehr<br />

schnell. <strong>Das</strong> kommt mir zu Gute. Wenn<br />

man schnell anläuft, kann man auch weit<br />

springen.“<br />

Erste Medaille seit 2000<br />

Zwar gelang ihm im Finale nicht noch<br />

einmal ein solches Husarenstück, doch<br />

mit 17,12 Metern trotzdem eine starke<br />

Weite, die hinter den beiden Altmeistern<br />

Nelson Evora (Portugal; 17,20 m) und<br />

Fabrizio Donato (Italien; 17,13 m) Bronze<br />

bedeutete. Es war die erste deutsche<br />

Dreisprung-Medaille bei Hallen-Europameisterschaften<br />

seit 2000. Damals hatte<br />

Charles Friedek – heute Dreisprung-<br />

Bundestrainer – mit 17,28 Metern Gold<br />

geholt.<br />

Und im Freien machte Max Heß genau<br />

dort weiter, wo er in der Halle aufgehört<br />

hatte: mit Sprüngen jenseits der<br />

17-Meter-Marke. Bei der Team-EM hatte<br />

er die Konkurrenz im Griff und gewann<br />

mit 17,02 Metern. „Ich habe immer darauf<br />

gewartet, dass die Fahne still stand.<br />

So konnte ich mich gut auf die Windverhältnisse<br />

einstellen.“ Bei den Deutschen<br />

Meisterschaften zwei Wochen später in<br />

Erfurt war er noch besser in Form. Bei<br />

den Deutschen Meisterschaften verteidigte<br />

der 20-Jährige mit starken 17,24 Metern<br />

seinen Titel erfolgreich – allerdings<br />

wehte bei dem Versuch mit 2,1 Metern<br />

pro Sekunde etwas zu viel Rückenwind.<br />

Es wäre eine persönliche Bestleistung<br />

gewesen. Unter regulären Bedingungen<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 83<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Generationswechsel<br />

Bei den Hallen-Europameisterschaften<br />

standen zwei Generationen auf dem<br />

Podest: Max Heß, der im Juli 21 wurde, der<br />

damals 32-Jährige Nelson Evora aus Portugal<br />

und der Italiener Fabrizio Donato, der<br />

im August seinen 41. Geburtstag feierte<br />

steigerte Heß seine Saisonbestleistung<br />

auf 17,13 Meter, der Sachse rückte damit<br />

auf Rang 13 in der Welt vor. Weiter als<br />

die 17,24 Meter ist bei Deutschen Meisterschaften<br />

fast 20 Jahre lang kein Athlet<br />

gesprungen – und Heß verschenkte<br />

sogar elf Zentimeter am Brett. 1998 flog<br />

Charles Friedek auf 17,27 Meter.<br />

Bei der U23-EM gewann er die ersehnte<br />

Medaille – und war trotzdem keineswegs<br />

zufrieden. Er hatte sich mehr<br />

vorgenommen als Bronze. Doch Heß<br />

kam in Bydgoszcz nicht über 16,68 Meter<br />

hinaus. „Heute bin ich wahrscheinlich<br />

der traurigste Medaillengewinner“, sagte<br />

der 21-Jährige. Kopfschüttelnd verließ er<br />

die Dreisprung-Anlage. Besser waren Nazim<br />

Babayew (Aserbaidschan) mit 17,18<br />

Metern und Simo Lipsanen, der den finnischen<br />

Rekord auf 17,14 Meter verbesserte.<br />

Max Heß haderte mit technischen<br />

Mängeln. „Da hat nicht viel zusammengepasst.<br />

Erst nach drei Versuchen lief<br />

es besser“, sagte der deutsche Hallenrekordler.<br />

Steigern konnte er sich aber<br />

nicht mehr, da die Versuche fünf und<br />

sechs ungültig waren. „<strong>Das</strong> ist schade,<br />

die anderen haben ja gezeigt, dass man<br />

auf der Anlage weit springen kann. Aber<br />

ich habe heute keine drei guten Sprünge<br />

zusammenbekommen“, sagte der Chemnitzer.<br />

Die Krönung seiner Saison mit<br />

einem guten Ergebnis bei den Weltmeisterschaften<br />

in London blieb ihm<br />

verwehrt. Max Heß musste kurz vor der<br />

Dreisprung-Qualifikation seinen Start<br />

absagen. Bei dem 21-Jährigen machten<br />

sich beim Aufwärmen für den Wettbewerb<br />

Beugerprobleme bemerkbar, die<br />

weite Sätze unmöglich machten. „Die<br />

Muskulatur im Beuger macht zu. Deshalb<br />

muss Max leider auf einen Start<br />

verzichten“, erklärte der Leitende Direktor<br />

Sport, Idriss Gonschinska, die<br />

Vorsichtsmaßnahme. Aber mit seinen 21<br />

Jahren liegt noch die eine oder andere<br />

Weltmeisterschaft vor ihm.<br />

Germany: Eleven Points<br />

Mit seinem Sieg bei der Team-EM und den<br />

damit erkämpften elf Punkten trug Max<br />

Heß maßgeblich zum Gesamtsieg der<br />

deutschen Mannschaft bei<br />

84 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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In zwei Welten<br />

Claudia Salman-Rath: Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin –<br />

und eine genauso gute Weitspringerin. Sie schaffte den Spagat zwischen<br />

beiden Disziplinen und holte ihre erste internationale Medaille.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Ist sie nun eine weitspringende Siebenkämpferin<br />

oder eine siebenkämpfende<br />

Weitspringerin? Eigentlich ist es<br />

ja auch egal: Claudia Salman-Rath hat in<br />

diesem Jahr bewiesen, dass sie sowohl<br />

eine hervorragende Siebenkämpferin als<br />

auch Weitspringerin ist. Wobei die eigentliche<br />

Siebenkämpferin ihre größten<br />

Erfolge <strong>2017</strong> im Weitsprung zeigte. Ein<br />

Mehrkampftraining scheint auch gute<br />

Spezialistinnen zu formen – wie bereits<br />

Hürden-Europameisterin Cindy Roleder<br />

zeigte, die seit einigen Jahren auch ein<br />

Mehrkampf-Training absolviert.<br />

<strong>Das</strong>s sich Claudia Salman-Rath im<br />

Winter vor allem auf den Weitsprung<br />

konzentrierte, zahlte sich schnell aus:<br />

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

in Leipzig ließ sie die gesamte deutsche<br />

Weitsprung-Konkurrenz hinter sich<br />

und siegte mit 6,72 Metern. Fünf ihrer<br />

sechs Sprünge hätten zum Sieg gereicht<br />

– und mit ihrem schlechtesten wäre sie<br />

mit nur einem Zentimeter Rückstand<br />

Zweite geworden. Ihre wirkliche Klasse<br />

zeigte sie allerdings zwei Wochen später<br />

bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien).<br />

In einem unglaublichen Wettkampf, in<br />

dem Lokalmatadorin Ivana Spanovic den<br />

serbischen Landesrekord zweimal bis<br />

auf 7,24 Meter steigerte und die drittbeste<br />

Hallen-Weitspringerin der Geschichte<br />

wurde, sprang Claudia Salman-Rath zu<br />

Bronze. Nach 6,84 Metern zum Einstieg<br />

steigerte sie sich im fünften Durchgang<br />

auf 6,94 Meter. „Ich habe mir das vorher<br />

überhaupt nicht zugetraut. Die Weite<br />

kam genau zum richtigen Zeitpunkt.“<br />

Viertbeste Deutsche in der Halle<br />

Nur drei deutsche Weitspringerinnen sind<br />

in der Halle je weiter gesprungen. Hinter<br />

der Britin Lorraine Ugen (6,97 m) holte<br />

sie mit Bronze ihre erste internationale<br />

Medaille. „Für mich ist es Sensations-<br />

Bronze“, sagte sie nach dem Wettkampf,<br />

betonte aber auch gleich: „Ich habe mich<br />

nur für diese Hallensaison auf den Weitsprung<br />

spezialisiert. Auch im Sommer<br />

werde ich im Weitsprung starten. Im<br />

Fokus stehen aber die Siebenkämpfe in<br />

Götzis und Ratingen.“<br />

Team-EM-Siegerin im Weitsprung<br />

Nicht nur national kann Claudia Salman-<br />

Rath mit den Spezialistinnen mithalten.<br />

Bei der Team-EM hatte sie auch die europäische<br />

Konkurrenz im Griff<br />

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Zwei Lieben<br />

Weitsprung oder Siebenkampf – oder doch beides? Bei der Hallen-EM holte Claudia Salman-Rath ihre erste internationale Medaille (links),<br />

im Sommer galt ihre Konzentration aber wieder dem Siebenkampf (rechts)<br />

Und so kam es, dass Claudia Salman-<br />

Rath nicht nur in Götzis einen grandiosen<br />

Siebenkampf hinlegte, in dem sie<br />

ihre Bestleistung um 118 Punkte auf 6580<br />

Zähler steigerte und sich auf Platz elf der<br />

ewigen deutschen Bestenliste schob. Vier<br />

Wochen später stand sie dann nicht beim<br />

Mehrkampf-Meeting in Ratingen am<br />

Start, sondern bei den Team-Europameisterschaften<br />

in Lille.<br />

Sieg bei der Team-EM<br />

Und wie bei der Hallen-EM legte sie<br />

gleich im ersten Durchgang furios los:<br />

6,66 Meter. „Danach bin ich erst einmal<br />

in ein kleines Loch gefallen“, sagte<br />

sie später. „Ich wäre gerne noch weiter<br />

gesprungen.“ Zwar gelang ihr das nicht<br />

– musste sie aber auch gar nicht. Keine<br />

der anderen Springerinnen konnte ihre<br />

Vorgabe überbieten, und Claudia Salman-Rath<br />

setzte sich damit auch gegen<br />

internationale Konkurrenz durch. Immer<br />

mehr drängte sich spätestens nach diesem<br />

Ergebnis eine Idee auf: Wieso bei<br />

der WM nicht einen Doppelstart wagen?<br />

Siebenkampf und Weitsprung. Salman-<br />

Raths Kommentar: Wieso nicht. Aber<br />

nur, wenn sie damit keine Spezialistin einen<br />

Platz wegnimmt und wenn der <strong>DLV</strong><br />

nominiert.<br />

Und der wäre schön blöd gewesen, es<br />

nicht zu tun – den auch bei den Deutschen<br />

Meisterschaften in Erfurt flog sie<br />

den deutschen Spezialistinnen wieder<br />

davon. Auf 6,72 Meter – genau wie bei<br />

ihrem DM-Erfolg in der Halle und einen<br />

Zentimeter weiter als die Kölnerin Alexandra<br />

Wester. Da neben diesem Duo<br />

keine weitere Springerin die Norm erfüllt<br />

hatte, stand für Claudia Salman-Rath dem<br />

Experiment WM-Doppelstart nichts mehr<br />

im Wege. Und es endete durchaus erfolgreich<br />

mit zwei Top Ten-Platzierungen –<br />

auch wenn sich Salman-Rath wohl selbst<br />

etwas mehr erwartet hatte.<br />

Nach einem Trainerwechsel im Frühjahr<br />

von Jürgen Sammert, der an Herzproblemen<br />

litt, hin zu Weitsprung-Bundestrainer<br />

Ulrich Knapp, hatte das Duo<br />

etwas an der Technik der 31-Jährigen<br />

gefeilt – wohl aber mit etwas zu wenig<br />

Zeit, die neue Technik konnte sich noch<br />

nicht verfestigen. „Von den technischen<br />

Disziplinen bin ich enttäuscht. Ich brauche<br />

wohl noch etwas Zeit“, sagte Rath<br />

dann auch nach ihrem achten Platz im<br />

Siebenkampf, in dem sie mit 6362 Punkten<br />

das fünftbeste Resultat ihrer Karriere<br />

zeigte. „Ich habe zwar nicht erwartet,<br />

dass ich an meine Vorleistung aus Götzis<br />

herankomme. 100 Punkte mehr hätte ich<br />

aber gerne gewollt. Gerade in den Wurfdisziplinen<br />

bin ich super enttäuscht. Ich<br />

habe mit meinem neuen Trainer so gut<br />

gearbeitet. Im Training lief es auch schon<br />

besser. Hier habe ich nicht die Nerven<br />

bewahrt.“<br />

Der Weitsprung war für sie dann danach<br />

die Chance der Frustbekämpfung.<br />

Dort verpasste sie dann als Zehnte allerdings<br />

um Haaresbreite den Endkampf der<br />

besten Acht. Beim vierten WM-Erfolg der<br />

US-Amerikanerin Brittney Reese (7,02<br />

m) kam die 31-Jährige in ihrem dritten<br />

und letzten Versuch auf 6,54 Meter. Sie<br />

hätte für Platz acht allerdings zwei Zentimeter<br />

weiter springen müssen. Bitter für<br />

Salman-Rath: Sie verschenkte in ihrem<br />

letzten Durchgang beim Absprung 8,7<br />

Zentimeter.<br />

„Diesmal waren es die blöden zwei<br />

Zentimeter, die mich rausgekickt haben.<br />

Ich war beim Aufwärmen gut drauf. Ich<br />

hatte noch nie einen so langen Anlauf<br />

wie heute. Die ersten beiden Sprünge<br />

haben sich schlecht angefühlt, im dritten<br />

habe ich mich endlich wieder getroffen.<br />

Vorher war das Finale das Ziel, jetzt sage<br />

ich: Der Endkampf war drin. Ich hätte<br />

gerne meinem Trainer Uli Knapp noch<br />

mehr zurückgegeben. Er hat mich aufgefangen.<br />

Es wäre das Geschenk für ihn<br />

gewesen.“<br />

Kein EM-Doppelstart<br />

Der allerdings sah den Wettkampf vielleicht<br />

noch besser als sein Schützling:<br />

„Der Siebenkampf hat ihr noch in den<br />

Beinen gesteckt, die waren heute Morgen<br />

schwer. Dennoch war es ein guter Wettkampf“<br />

sagte er. Im kommenden Jahr bei<br />

der EM ist ein Doppelstart in beiden Disziplinen<br />

nicht möglich, die Weitsprung-<br />

Qualifikation liegt parallel zum ersten<br />

Siebenkampftag. Bleibt abzuwarten was<br />

Claudia Salman-Rath dann ist: Weitspringerin<br />

oder Siebenkämpferin.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Deutsche Meisterschaften in Erfurt<br />

Ein neuer Tempel für<br />

die Leichtathletik<br />

Die DM-Bilanz: <strong>Das</strong> neue Steigerwald-Stadion in Erfurt<br />

hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Die 117.<br />

Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften haben<br />

Spannung, Emotionen und starke Leistungen geboten.<br />

Konstanze Klosterhalfen läuft<br />

1500 Meter unter vier Minuten<br />

88 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Gina Lückenkemper<br />

kratzt über 100<br />

Meter an der Elf-<br />

Sekunden-Grenze<br />

Gesa Krause feiert einen Doppelsieg<br />

über 3000 Meter Hindernis<br />

und über 5000 Meter<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Deutsche Meisterschaften in Erfurt<br />

Den früheren Weltmeister besiegt<br />

Bo Kanda Lita Baehre war mit 18 Jahren<br />

der Jüngste im Stabhochsprung-Feld. Er<br />

meisterte im ersten Versuch 5,60 Meter<br />

und besiegte damit Ex-Weltmeister Raphael<br />

Holzdeppe, der 5,60 Meter erst im dritten<br />

Versuch überquerte<br />

Diskus-Ehepaar zur WM<br />

Julia und Robert Harting machten in Erfurt<br />

ihre gemeinsame Reise nach London klar<br />

Vor diesen Titelkämpfen waren die<br />

besten Leichtathleten Deutschlands<br />

zehn Jahre lange nicht mehr<br />

zu Gast im Erfurter Steigerwaldstadion<br />

gewesen. <strong>2017</strong> kehrten sie zurück – in<br />

ein neues Stadion mit schneller Bahn, in<br />

das an den beiden DM-Tagen 25.900 Zuschauer<br />

strömten und die Athleten lautstark<br />

unterstützten. Und die zahlten es<br />

mit glänzenden Leistungen zurück.<br />

Viermal leuchteten auf der Videowand<br />

die beiden Buchstaben MR auf:<br />

Meisterschaftsrekord. Den ersten davon<br />

verbuchte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf<br />

Trier) bei ihrem Sololauf über<br />

3000 Meter Hindernis. Ihren Meisterschaftsrekord<br />

von 2016 (9:31,00 min)<br />

unterbot die Europameisterin um mehr<br />

als fünf Sekunden (9:25,81 min). Danach<br />

machte sich die 24-Jährige noch auf<br />

die Ehrenrunde, obwohl sie am Sonntag<br />

auch noch die 5000 Meter in Angriff<br />

nehmen wollte. Die gut 400 zusätzlichen<br />

Meter steckte sie locker weg und gewann<br />

tags darauf ihre zweite Goldmedaille.<br />

Die schnellste DM-Staffel<br />

Nadine Gonska, Yasmin Kwadwo, Ricarda<br />

Lobe und Alexandra Burghardt von der<br />

MTG Mannheim steigerten den Meisterschaftsrekord<br />

über 4x100 Meter auf die<br />

Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden<br />

Am zweiten Wettkampf-Tag fiel<br />

dann gleich in der ersten Disziplin der<br />

Rekord: Über 4x100 Meter sorgten die<br />

Sprinterinnen von der MTG Mannheim<br />

für einen Paukenschlag: <strong>Das</strong> Quartett<br />

mit Ricarda Lobe, Alexandra Burghardt,<br />

Nadine Gonska und Yasmin Kwadwo<br />

hatte sicher die Favoritenrolle inne – mit<br />

der Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden<br />

hatte aber wohl kaum jemand gerechnet.<br />

Nie war bei Deutschen Meisterschaften<br />

eine Vereinsstaffel schneller.<br />

Klosterhalfen unter vier Minuten<br />

Für eine Gala-Vorstellung sorgte wieder<br />

mal Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer<br />

04 Leverkusen). Nach einer etwas<br />

ruhigeren ersten Runde nahm sie über<br />

1500 Meter das Heft in die Hand. Von da<br />

an stürmte sie im Alleingang zum Titel<br />

und pulverisierte in 3:59,58 Minuten den<br />

40 Jahre alten Meisterschaftsrekord. „Eigentlich<br />

kam es mir gar nicht so sehr auf<br />

die Zeit an, ich wollte locker laufen. Jetzt<br />

ist es aber ein tolles Gefühl“, sagte die<br />

20-Jährige.<br />

Und dann war da ja auch noch der<br />

Speerwurf. Olympiasieger Thomas Röhler<br />

(LC Jena) hatte Anfang Mai in Doha<br />

den deutschen Rekord auf 93,90 Meter<br />

gesteigert und war als Favorit in den<br />

Wettkampf gegangen. Doch beim Heimspiel<br />

musste sich der Thüringer mit 85,24<br />

90 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Meter klar dem da schon wie entfesselt<br />

auftretenden späteren Weltmeister Johannes<br />

Vetter (LG Offenburg) geschlagen<br />

geben. „Wir haben einen verdienten<br />

Meister, da kann man nur gratulieren“,<br />

sagte Röhler. Vetter kratzte mit 89,35<br />

Metern an der 90-Meter-Marke, so weit<br />

warf noch niemand bei deutschen Meisterschaften.<br />

Bei nationalen Titelkämpfen steht ja<br />

auch immer die Frage nach der schnellsten<br />

Frau und dem schnellsten Mann<br />

Deutschlands im Mittelpunkt. Die Antworten<br />

auf diese Fragen bildeten auch in<br />

Erfurt den krönenden Abschluss am ersten<br />

Tag der Deutschen Meisterschaften.<br />

Vor 12.300 Zuschauern war Julian Reus<br />

(TV Wattenscheid 01) auf den Punkt<br />

topfit und holte in seiner Heimatstadt in<br />

10,10 Sekunden nicht nur seinen fünften<br />

Titel über 100 Meter, sondern unterbot<br />

auch bei seiner letzten Chance die Norm<br />

(10,12 sec) für die WM in London. „Ich<br />

bin unheimlich froh, dass es mit der<br />

Norm geklappt hat“, erklärte der 29-Jährige.<br />

Lückenkemper pfeilschnell<br />

Den Schlusspunkt des ersten DM-Tages<br />

setzte im Anschluss Gina Lückenkemper<br />

(LG Olympia Dortmund), die im Vorlauf<br />

schon mit rasanten 11,01 Sekunden eine<br />

neue Bestzeit aufgestellt hatte. Im Endlauf<br />

legte sie trotz eines Stolperers am<br />

Start und Gegenwind 11,10 Sekunden<br />

nach und stürmte zu ihrem ersten nationalen<br />

Titel über 100 Meter. Da war eigentlich<br />

schon klar, dass sie im Sommer<br />

<strong>2017</strong> irgendwann unter elf Sekunden<br />

bleiben würde.<br />

Der Leitende Direktor Sport des <strong>DLV</strong>,<br />

Idriss Gonschinska, war besonders beeindruckt<br />

von den Rekorden im Speerwurf<br />

und über 1500 Meter. „Die 89 Meter<br />

von Johannes Vetter waren eine absolute<br />

Weltklasse-Leistung. Aus einer taktischen<br />

Variante heraus bestach Konstanze<br />

Klosterhalfen über 1500 Meter“, sagte er.<br />

Gonschinska hatte aber auch viel Freude<br />

an zahlreichen positiven Ergebnissen im<br />

Sprint- und Laufbereich wie auch in den<br />

technischen Disziplinen, zum Beispiel<br />

den 8,15 Metern im Weitsprung von Julian<br />

Howard (LG Region Karlsruhe) oder<br />

der persönlichen Bestleistung von Kristin<br />

Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,40<br />

m) im Dreisprung. „Wer die zwei Tage<br />

von der Stimmung und Atmosphäre erlebt<br />

hat, hat gesehen, dass wir mit der<br />

DM sehr zufrieden sind.“<br />

Weniger zufrieden verließ dagegen<br />

Diskuswurf-Olympiasieger Christoph<br />

Harting (SCC Berlin) das Steigerwald-<br />

Stadion. Nach dem Wettkampf war klar,<br />

dass er in London nicht um WM-Medail-<br />

len kämpfen würde. „Wir haben hoch gepokert<br />

und verloren“, sagte er. Der jüngere<br />

der beiden Diskus-Brüder Harting<br />

kam im Steigerwaldstadion nicht über<br />

Platz vier mit schwachen 62,51 Meter<br />

hinaus, verpasste die London-Norm klar.<br />

Sein Bruder, 2012-Olympiasieger Robert<br />

Harting (SCC Berlin), feierte mit<br />

65,65 Meter souverän seinen zehnten Titelgewinn,<br />

den ersten hatte er zehn Jahre<br />

zuvor ebenfalls in Erfurt geholt. „<strong>Das</strong> ist<br />

schon cool“, sagte der dreimalige Weltmeister.<br />

Robert Hartings Bruder wird im<br />

Aufgebot fehlen, seine Frau ist dabei:<br />

Julia Harting (SCC Berlin) holte in der<br />

Der schnellste Deutsche<br />

Nach 10,10 Sekunden ließ sich<br />

Julian Reus für seinen fünften<br />

Titel über 100 Meter feiern<br />

Diskus-Konkurrenz der Frauen mit 63,63<br />

Metern ihren zweiten Titel. Vorjahressiegerin<br />

Nadine Müller fehlte verletzt, durfte<br />

als deutsche Jahresbeste aber ebenfalls<br />

nach London reisen.<br />

Genauso wie der frühere Stabhochsprung-Weltmeister<br />

Raphael Holzdeppe<br />

(LAZ Zweibrücken), obwohl der 27-Jährige<br />

in Erfurt mit Platz zwei und 5,60 Meter<br />

hinter den Erwartungen zurückblieb.<br />

Den Titel sicherte sich höhengleich der<br />

erst 18 Jahre alte Leverkusener Bo Kanda<br />

Lita Baehre, der allerdings anders als<br />

Holzdeppe nicht die WM-Norm erfüllt<br />

hat, und deshalb in London fehlte.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Mit bittersüßem Lächeln schaute<br />

Robert Harting (SCC Berlin) den<br />

drei besten Diskuswerfern der<br />

Welt auf ihrer gemächlichen Ehrenrunde<br />

hinterher. „<strong>Das</strong> sind ja coole Jungs.<br />

<strong>Das</strong> Feiern müssen sie aber echt noch<br />

lernen“, sagte der einstige „King of the<br />

Ring“, nachdem er sich mit Platz sechs<br />

im Londoner Olympiastadion medaillenlos<br />

von der WM-Bühne verabschiedet<br />

hatte.<br />

An gleicher Stelle hatte Robert Harting<br />

nach seinem Gold-Coup bei den<br />

Sommerspielen 2012 neue Jubel-Maßstäbe<br />

gesetzt, sein Trikot zerrissen, einen<br />

vogelwilden Hürdensprint hingelegt.<br />

Fünf Jahre später endete eine Ära<br />

in Melancholie. „Ich bin schon ein wenig<br />

traurig, dass ich das nicht cooler zu Ende<br />

bringen konnte. <strong>Das</strong> ist schade“, sagte<br />

der dreimalige Weltmeister, der zehn<br />

Jahre nach seiner ersten WM-Medaille<br />

(Silber in Daegu) seine fünfte verpasst.<br />

Weit weg von der Medaille<br />

Und dies nicht mal knapp: Nach einem<br />

weitgehend verkorksten Wettkampf<br />

standen für den 32-Jährigen 65,10 Meter<br />

auf der Habenseite, Bronze ging mit<br />

68,03 Meter an den Amerikaner Mason<br />

Finley. Der neue litauische Weltmeister<br />

Andrius Gudzius (69,21 m) und der in<br />

der knappsten Diskus-Entscheidung der<br />

Geschichte unterlegene Schwede Daniel<br />

Stahl (69,19 m) spielten noch eine Liga<br />

höher.<br />

„<strong>Das</strong> war ein Riesen-Niveau. Ich<br />

habe nicht daran geglaubt, 69 Meter zu<br />

werfen. Ich kann mich ja selbst nicht<br />

anlügen“, sagte Harting: „Wenn die drei<br />

Männer einfach ihren Tag haben, und ich<br />

nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin,<br />

dann kann ich nur zuschauen.“<br />

Robert vor<br />

Christoph<br />

Die Hartings: Bei Christoph war ein Jahr nach dem<br />

Diskus-Olympiasieg von Rio die Luft raus. Dagegen<br />

kämpfte Robert sich nach seinem Kreuzbandriss zur<br />

WM und belegte einen respektablen sechsten Platz.<br />

Bruderliebe ...<br />

... sieht anders aus. Aber die beiden<br />

Diskus-Olympiasieger achten sich<br />

92 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Stätte des Triumphs<br />

In diesem Stadion war Robert<br />

Harting fünf Jahre zuvor Olympiasieger<br />

geworden. Diesmal kam er<br />

nicht über 65,10 Meter hinaus<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 93<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Zum zehnten Mal die Nummer eins<br />

2007 hatte Robert Harting in Erfurt die Diskuswurf-Legende Lars Riedel besiegt. <strong>2017</strong><br />

feierte er im Steigerwaldstadion DM-Titel Nummer zehn<br />

Vor allem technisch lief wenig zusammen.<br />

„Ich hatte heute viele Probleme,<br />

und ich habe viel investieren müssen,<br />

um das hinzukriegen. Und als ich das<br />

hingekriegt hatte, war der Wettkampf leider<br />

schon vorbei“, meinte Harting achselzuckend.<br />

Anders als vor einem Jahr in Rio,<br />

reiste Robert Harting aber auch mit<br />

schönen Eindrücken zurück. Schon die<br />

Qualifikation war voller Emotionen. Im<br />

ausverkauften Olympiastadion von London<br />

herrschte rund 90 Minuten vor dem<br />

großen 100-Meter-Finale mit Usain Bolt<br />

bereits eine Riesen-Stimmung. Harting<br />

genoss bei seinem letzten WM-Einsatz<br />

die Euphorie auf den Rängen. „Es war<br />

geil, so ein volles Stadion habe ich bei<br />

einer Qualifikation noch nicht erlebt“, so<br />

Harting.<br />

Natürlich war sein Auftritt am 7.<br />

August 2012 ein anderer, als er in der<br />

schmucken Arena im Osten Londons<br />

Olympiasieger geworden war. Die Bilder<br />

des „Feierbiests“ gingen damals um die<br />

Welt: Harting, wie er sein Trikot zerriss,<br />

Harting, wie er bemerkenswert gekonnt<br />

über die in der Nähe des Rings aufgebauten<br />

Hürden sprang.<br />

Robert: Alles für ein Happy End<br />

Vom 2012er-Harting hatte sich der eigenwillige<br />

Berliner allerdings in den folgenden<br />

Jahren, vor allem aber nach seiner<br />

schweren Verletzung im Herbst 2014,<br />

ein ganzes Stück wegentwickelt. War<br />

gereift, reflektierter, nachdenklicher geworden.<br />

„Ich nehme viele Sachen nicht<br />

mehr so ernst, nicht mehr so wichtig“,<br />

sagte Harting. Aber: „Ich will mich nicht<br />

beweihräuchern, aber es gibt keinen Diskuswerfer,<br />

der nach einem Kreuzbandriss<br />

noch einmal so weit gekommen ist.“<br />

Was bedeutet das WM-Abschneiden<br />

für sein letztes Karriere-Jahr mit der EM<br />

2018 in Berlin? „Ich werde alles für ein<br />

Happy End geben. Aber ich bin ja nicht<br />

blöd“, sagte Harting: „Die beiden Ersten<br />

hier bei der WM waren Europäer, dann<br />

kommt Christoph Harting wieder dazu,<br />

mit Piotr Malachowski musst du immer<br />

rechnen. Dann hast du die gleiche Situation,<br />

die gleiche Konkurrenz wie in London,<br />

nur einer ist ausgetauscht.“<br />

Kampflos will der Platzhirsch von<br />

einst aber nicht in Rente gehen: „Ich bin<br />

auf einem guten Sockel für das nächste<br />

Jahr, es sind schon zwei, drei Meter mehr<br />

vom Grundniveau als zuletzt. <strong>Das</strong> sollte<br />

sich 2018 eigentlich zeigen, wenn nicht<br />

schon wieder ein Theater dazu kommt“,<br />

sagte Harting und verabschiedete sich,<br />

um noch zu einem wichtigen Tagesordnungspunkt<br />

überzugehen: „Ich muss<br />

jetzt erst mal meinen Coach trösten, der<br />

94 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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war ein wenig traurig. Und dann gibt es<br />

hier bestimmt ein paar schöne Pubs.“<br />

Es war also keine Harting-WM, es<br />

war keine Harting-Saison: Bruder Christoph<br />

(ebenfalls SCC Berlin) hatte ein Jahr<br />

nach seinem Sensations-Gold in Rio die<br />

Qualifikation für London verpasst, saß<br />

relativ emotionslos als Zuschauer im<br />

Olympiastadion.<br />

Bei der DM in Erfurt, wo er die letzte<br />

Chance auf die WM-Quali nicht hatte<br />

nutzen können, war er am Tiefpunkt einer<br />

verkorksten Saison noch bester Laune.<br />

„Wenn es keine WM gibt, dann gibt<br />

es eben einen schönen langen Urlaub.<br />

Den hatte ich lange nicht mehr“, sagte<br />

der Diskus-Olympiasieger nach Rang vier<br />

mit breitem Grinsen. Im Hintergrund feierte<br />

Bruder Robert gerade seinen zehnten<br />

nationalen Titel – an die Rolle des Zuschauers<br />

musste sich Christoph Harting<br />

gewöhnen.<br />

„Wir haben hoch gepokert und verloren,<br />

das passiert“, sagte der 27-Jährige<br />

nach einem Wettkampf, der symptomatisch<br />

für das ganze Jahr war. Zwei ungültige<br />

Versuche, dann mit schwachen<br />

60,61 Metern in den Endkampf gezittert,<br />

wieder zweimal ungültig, schließlich<br />

mit viel Hauruck und wenig Technik auf<br />

62,51 Meter gerettet. Bruder Robert war<br />

mit 65,65 Metern in Erfurt ebenso weit<br />

entfernt wie WM-Norm (65,00 m) und<br />

WM-Form.<br />

So fehlte der Name des Rio-Triumphators<br />

im WM-Aufgebot für London.<br />

„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />

können wir ihn nicht nominieren“,<br />

hatte Idriss Gonschinska, Leitender<br />

Direktor Sport, gesagt.<br />

Christoph: Die Luft war raus<br />

Christoph Harting lieferte die Erklärung<br />

für seine schwache Saison gleich mit:<br />

„Da kann man die Uhr nach stellen. Bei<br />

jedem, der bei Olympia etwas gerissen<br />

hat, ist im Jahr danach die Luft raus.“<br />

Nicht bei jedem: Robert Harting holte<br />

nach Olympia-Gold 2012 im Folgejahr<br />

seinen dritten WM-Titel.<br />

Trotz eines – vorsichtig formuliert<br />

– nicht unbelasteten Verhältnisses zwischen<br />

den beiden Harting-Alphatieren<br />

wirkte Christoph in Erfurt ehrlich erfreut<br />

über Roberts Sieg. „<strong>Das</strong> ist eine geile<br />

Comeback-Story! Bei ihm war es immer<br />

Rückschlag, zurück, Rückschlag, zurück.<br />

Er hat es wieder geschafft, mega!“, sagte<br />

Christoph anerkennend.<br />

Der ältere Harting fand seinen zehnten<br />

DM-Titel „einfach cool“, schloss sich<br />

doch in Erfurt ein Kreis: 2007 hatte er als<br />

22-Jähriger im Steigerwaldstadion die<br />

Ikone Lars Riedel vom Sockel geworfen<br />

und seine Meisterpremiere gefeiert.<br />

„Wir haben hoch<br />

gepokert und<br />

verloren.<br />

<strong>Das</strong> passiert.“<br />

Christoph Harting nach Platz vier bei der DM in Erfurt<br />

Nur die Nummer vier im Ring<br />

Ein Jahr nach seinem Olympiasieg schaffte es Christoph Harting nur auf Platz vier bei den<br />

nationalen Meisterschaften<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Hallen-Europameisterschaften in Belgrad<br />

Kristin Gierisch feiert<br />

ihren Sieg im Dreisprung<br />

ausgelassen<br />

Cindy Roleder holt<br />

sich nach dem EM-<br />

Titel im Freien auch<br />

den in der Halle<br />

DEUTSCHE MEDAILLEN IN BELGRAD<br />

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 14,37 Meter<br />

Cindy Roleder (SV Halle) 60 Meter Hürden 7,88 Sekunden<br />

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1500 Meter 4:04,45 Minuten<br />

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) Stabhochsprung 4,75 Meter<br />

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 60 Meter Hürden 7,95 Sekunden<br />

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 17,12 Meter<br />

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 3000 Meter 8:01,01 Minuten<br />

Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) Weitsprung 6,94 Meter<br />

David Storl (SC DHfK Leipzig) Kugelstoßen 21,30 Meter<br />

Max Heß landet im<br />

Dreisprung erst nach<br />

17,52 Metern –<br />

deutscher Rekord<br />

96 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>DLV</strong>-Team<br />

überzeugt<br />

Die Bilanz der Hallen-EM: <strong>Das</strong> deutsche Team war<br />

das größte – und vielleicht auch jüngste der Hallen-<br />

EM. Trotz des niedrigen Alters überzeugten die<br />

Athleten mit mehr als guten Leistungen.<br />

Mit insgesamt neun Medaillen, darunter<br />

zwei in Gold, und 100 Nationenpunkten<br />

bei einem dritten<br />

Platz knapp hinter Polen und Großbritannien<br />

(jeweils 103) fiel die Bilanz für<br />

das junge <strong>DLV</strong>-Team bei der Hallen-EM in<br />

Belgrad (Serbien) positiv aus. „Bezogen<br />

auf die erzielten Nationenpunkte und die<br />

Anzahl der Finalplatzierungen waren es<br />

die erfolgreichsten Hallen-Europameisterschaften<br />

aus unserer Sicht in diesem<br />

Jahrtausend“, zog Idriss Gonschinska,<br />

Leitender Direktor Sport im Deutschen<br />

Leichtathletik-Verband (<strong>DLV</strong>), eine positive<br />

Bilanz. „Wir haben die größte<br />

Mannschaft von allen Nationen gestellt<br />

und viele besondere Leistungen der <strong>DLV</strong>-<br />

Athleten gesehen.“<br />

Sehr souverän waren die Leistungen<br />

der beiden Hallen-Europameisterinnen<br />

Cindy Roleder (SV Halle; 60 m Hürden)<br />

und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz;<br />

Dreisprung). Aber auch die Leistung<br />

von Claudia Salman-Rath (LG Eintracht<br />

Frankfurt; 6,94 m) ragte mit Bronze im<br />

Weitsprung heraus. „Mit einer absoluten<br />

Weltklasseleistung konnte sie sich nicht<br />

nur gegen die Spezialistinnen behaupten,<br />

sondern auch eine sehr gute Ausgangsposition<br />

für den Mehrkampf erarbeiten“,<br />

sagte Idriss Gonschinska.<br />

Deutscher Rekord durch Heß<br />

Hinzu kamen Bronze im Finale und ein<br />

deutscher Hallenrekord (17,52 m) in der<br />

Qualifikation von Dreisprung-Europameister<br />

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)<br />

sowie Bronze der Wattenscheiderin Pamela<br />

Dutkiewicz (60 m Hürden). Sehr<br />

überzeugend war der mit einer Silbermedaille<br />

belohnte Auftritt von Stabhoch-<br />

springerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)<br />

und auch der Kampfgeist des<br />

Leipziger Kugelstoßers David Storl mit<br />

gewonnener Bronzemedaille und einer<br />

stabilen Serie über 21 Meter nach einer<br />

sehr schwierigen Olympiasaison.<br />

Ein neues Team entsteht<br />

Viel Schwung hat auch der Laufbereich<br />

mit der Silbermedaille und Weltklasseleistung<br />

von Konstanze Klosterhalfen (TSV<br />

Bayer 04 Leverkusen) über 1500 Meter<br />

und Bronze von Richard Ringer (VfB LC<br />

Friedrichshafen) über 3000 Meter für den<br />

Sommer mitgenommen. Positiv stimmten<br />

dabei auch die mutigen Auftritte der<br />

jungen 3000-Meter-Läuferinnen Alina<br />

Reh (SSV Ulm 1846) und Hanna Klein<br />

(SG Schorndorf) sowie die Finalplatzierung<br />

von Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald)<br />

über 1500 Meter.<br />

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)<br />

konnte sich im Stabhochsprung<br />

nach seiner Verletzung mit 5,80 Metern<br />

wieder in absolute Spitzenhöhen entwickeln.<br />

Im Hürdensprint und Kurzsprint<br />

der Frauen erreichten jeweils gleich drei<br />

<strong>DLV</strong>-Athletinnen das Finale. Die <strong>DLV</strong>-<br />

Springer (Julian Howard, Jossie Graumann,<br />

Jenny Elbe, Mateusz Przybylko)<br />

überzeugten genauso wie die Neubrandenburgerin<br />

Claudine Vita im Kugelstoßen<br />

mit den weiteren Finalplatzierungen.<br />

Für die deutsche Leichtathletik sei Europa<br />

eine wichtige Plattform. „Unser Team<br />

hatte ein Durchschnittsalter von 24,5<br />

Jahren und es war eindrucksvoll, wie<br />

sich mit den arrivierten Athleten und<br />

den jungen Sportlern – immerhin waren<br />

15 Neulinge dabei – in den Tagen von<br />

Belgrad ein neues Team entwickelt hat.“<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Medaillensatz<br />

komplett<br />

David Storl: Bei den Hallen-Europameisterschaften<br />

machte David Storl seinen Medaillensatz<br />

nach Silber 2011 und Gold 2015<br />

mit Bronze komplett. Bei der WM in London<br />

lief es mit Rang zehn im Kugelstoßen allerdings<br />

überhaupt nicht wie gewünscht.<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Medaillensatz komplett<br />

Nach Silber 2011 und Gold<br />

2015 gab es für David Storl bei<br />

der Hallen-EM diesmal Bronze<br />

David Storl, dieser 1,98 Meter große<br />

und 125 Kilo schwere Berg von<br />

einem Kugelstoßer, wirkte auf einmal<br />

sehr zerbrechlich. Müde an ein Gatter<br />

gelehnt, suchte Storl in den Katakomben<br />

des Londoner Olympiastadions nach Erklärungen<br />

für sein WM-Debakel. Allein,<br />

er fand keine. „Ich war mir sicher, dass<br />

es klappt. Aber es ging halt nicht“, sagte<br />

der 27-Jährige, nachdem sein Traum von<br />

der vierten Weltmeisterschafts-Medaille,<br />

dem dritten Titel, bereits zur Halbzeit<br />

des Finales geplatzt war und er als Zehnter<br />

nach drei Versuchen seine Sachen packen<br />

musste: „Es war mein drittschlechtester<br />

Wettkampf in diesem Jahr, das darf<br />

bei einer WM nicht passieren.“<br />

Im Vorjahr hatte der Leipziger nach<br />

vielen Verletzungsproblemen Platz sieben<br />

bei Olympia in Rio belegt – eine Enttäuschung,<br />

aber eine nachvollziehbare.<br />

Nun reichte es nach starker Vorleistung<br />

und guter Vorbereitung nur zum zehnten<br />

Platz und nicht einmal zum Endkampf<br />

der besten Acht. Mit 20,80 Metern blieb<br />

der zweimalige Weltmeister rund einen<br />

Meter unter seinem Saisonbestwert, der<br />

neue Champion Tom Walsh aus Neuseeland<br />

(22,03 m) sowie Joe Kovacs<br />

(USA/21,66 m) und Stipe Zunic (Kroatien/21,46<br />

m) auf den weiteren Medaillenrängen<br />

wären für einen „normalen“<br />

Storl durchaus in Reichweite gewesen.<br />

„Ach, Konjunktiv ist nicht so meine Lieblingssprache“,<br />

sagte Storl: „Ich habe einfach<br />

einen Scheiß-Wettkampf gemacht.<br />

<strong>Das</strong> ist kein Riesen-Drama, das kann passieren.<br />

Seit 2009 bin ich bei jedem großen<br />

Wettkampf dabei, da darf auch mal einer<br />

kommen, der mal nicht so gut war.“<br />

Technische Katastrophe<br />

Rätsel gibt allerdings die Art und Weise<br />

auf, in der Storl dort unterging, wo er<br />

2012 noch Olympiasilber geholt hatte:<br />

Der Sachse war fit, glänzte als Zweiter<br />

(21,41 m) in der Qualifikation, nagelte<br />

die Kugel im Einstoßen unmittelbar<br />

vor dem Finale noch mehrfach an die<br />

22-Meter-Marke – und verlor dann völlig<br />

den Faden, als es ernst wurde. Die Leichtigkeit<br />

war schlagartig verschwunden,<br />

Storl wollte alles, verkrampfte. Ungültig<br />

der erste Versuch, ungültig der zweite,<br />

zu kurz dann unter Druck der dritte.<br />

Storl solle nicht mehr der liebe David<br />

sein, sondern „böse“ werden und auftreten,<br />

hatte ihm sein neuer Mentalcoach<br />

Matthias Große, Lebensgefährte von<br />

Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein,<br />

eingeimpft. Ging das gezielte Bemühen<br />

um demonstrativ selbstbewusstes Auftreten<br />

in London nach hinten los? „<strong>Das</strong><br />

war kein mentales Problem, sondern eine<br />

technische Katastrophe“, sagte Storl.<br />

Auch sein Trainer Sven Lang stand vor<br />

einem Rätsel. „Wie will man jemanden<br />

nach so einem Wettkampf aufbauen?“,<br />

fragte der langjährige Wegbegleiter. Es<br />

wird wohl auch nicht mehr seine Aufgabe<br />

sein. Nach den Weltmeisterschaften<br />

trennte sich David Storl von seinem<br />

Coach, der ihn zehn Jahre lang betreut<br />

hatte. Mit 27 ist Storl für einen Stoßer<br />

immer noch jung, wenn sein notorisch<br />

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malades Knie hält, ist eine goldene zweite<br />

Karriere-Hälfte immer noch möglich.<br />

Bis zur nächsten WM 2019 in Doha ist<br />

es weit hin, die Heim-EM im kommenden<br />

August in Berlin wird eine reizvolle<br />

Zwischenstation. Die Zeit, alles auf links<br />

oder zumindest an einigen Schrauben zu<br />

drehen, hat Storl.<br />

Mehrfach über 21 Meter<br />

Denn dass er es kann, das hat er auch in<br />

dieser Saison mehrfach bewiesen. Nach<br />

seinem fünften deutschen Hallentitel<br />

holte er sich bei der Hallen-EM Bronze.<br />

Der goldene Stoß gelang allerdings dem<br />

Polen Konrad Bukowiecki. Der Drehstoßer<br />

jagte die Kugel auf 21,97 Meter und<br />

steigerte seine Bestleistung damit um<br />

satte 80 Zentimeter. Die Konkurrenz um<br />

Titelverteidiger David Storl kam an diese<br />

Leistung nicht ran. Der dreimalige Freiluft-Europameister<br />

hat bisher nur einmal<br />

in seiner Karriere weiter gestoßen: Beim<br />

Diamond League-Meeting in Lausanne<br />

(Schweiz) im Jahr 2015 (22,20 m). Der<br />

zweimalige Weltmeister stieg in Belgrad<br />

mit 21,15 Metern gut in den Wettkampf<br />

ein, konnte auf die Führungsweite des<br />

Polen aber nicht mehr antworten. Erst<br />

als auch der Tscheche Tomas Stanek<br />

(21,43 m) in Runde fünf ebenfalls an ihm<br />

vorbeizog, gelang dem Deutschen noch<br />

einmal ein guter Versuch. Direkt danach<br />

steigerte er sich auf 21,30 Meter. Aber<br />

es blieb bei Rang drei und Bronze. Eine<br />

Medaillenfarbe, die der 26-Jährige bisher<br />

noch nicht im Schrank hat. „<strong>Das</strong> letzte<br />

Jahr war einfach ein bisschen schlecht.<br />

Ich hatte zu wenig drauf. <strong>Das</strong> hat die<br />

Technik zur Sau gemacht“, sagte er nach<br />

dem Wettkampf. „Ich habe viel stoßen<br />

müssen, um es erst einmal wieder so<br />

hinzubekommen, wie es jetzt ist.“ Auch<br />

im Sommer holte er mit 20,98 Metern<br />

standesgemäß den nationalen Titel – den<br />

siebten in Folge, bei der Team-EM wurde<br />

er mit 21,23 Metern Zweiter hinter Tomas<br />

Stanek (21,63 m). Und dass er zur<br />

WM in Form war, bewies er davor und<br />

danach: Mit 21,87 Metern in Gotha und<br />

21,45 Metern in Thum. Nur in London<br />

gelang es ihm nicht, diese Form im Ring<br />

abzurufen.<br />

Nachdenklich ...<br />

... verließ David Storl das an seinem<br />

Final-Abend kühle London. Der zehnte<br />

Platz war eine riesige Enttäuschung.<br />

Aber mit 27 Jahren kommt der<br />

schon so erfolgreiche Athlet jetzt<br />

erst ins beste Kugelstoßalter<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 101<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Am<br />

Stab<br />

eine<br />

Bank<br />

Lisa Ryzih: Sie war die<br />

Beständigkeit in Person.<br />

Wenn es drauf ankam,<br />

zeigte sie ihre besten<br />

Leistungen. Der Lohn:<br />

Silber bei der Hallen-EM<br />

und Rang fünf bei der<br />

WM in London.<br />

Ganz nah am Edelmetall<br />

In London war Lisa Ryzih so<br />

nah an einer WM-Medaille wie<br />

nie zuvor. Sie flog über 4,65<br />

Meter. Nur aufgrund eines<br />

Fehlversuches zu viel verpasste<br />

sie Bronze<br />

102 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Es war ein Hauch von nichts. In einem<br />

von viel Wind begleiteten WM-Finale<br />

in London war es schließlich ein<br />

Fehlversuch mehr als ihre direkten Konkurrentinnen,<br />

der Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)<br />

die erhoffte Medaille kostete.<br />

Für die 28-Jährige blieb Platz fünf, weil<br />

Robeilys Peinado (Venezuela) und Yarisley<br />

Silva (Kuba), die sich mit 4,65 Meter<br />

den dritten Platz teilten, einmal weniger<br />

patzten als die Deutsche. Den WM-Titel<br />

holte sich die Griechin Ekaterini Stefanidi<br />

mit 4,91 Meter.<br />

„Ich hätte gern den dritten Platz gehabt,<br />

aber so weit bin ich anscheinend noch<br />

nicht. Platz fünf ist etwa das, wo ich in<br />

der Welt hingehöre. Aber ich möchte den<br />

nächsten Schritt machen“, sagte Lisa Ryzih.<br />

Ihre erste WM-Medaille wäre durchaus<br />

drin gewesen. Dafür hätte sie sich in<br />

einem von schwierigen Bedingungen (Gegenwind)<br />

geprägten Finale einen Fehlversuch<br />

über 4,45 oder 4,65 Meter weniger<br />

Silberglanz<br />

Lisa Ryzih lieferte bei der<br />

Hallen-EM einen nahezu<br />

perfekten Wettkampf. Lohn<br />

war die Silbermedaille<br />

zogen an der <strong>DLV</strong>-Athletin vorbei. Um die<br />

nächste Höhe von 4,75 Meter zu meistern,<br />

hätte Lisa Ryzih ihre Saisonbestleistung<br />

um zwei Zentimeter steigern müssen.<br />

<strong>Das</strong> gelang ihr nicht, sie wurde Fünfte.<br />

Der Kampf um Gold wurde in einem<br />

packenden Zweikampf zwischen Olympiasiegerin<br />

Ekaterini Stefanidi (Griechenland)<br />

und US-Amerikanerin Sandi Morris<br />

entschieden. Bis 4,75 Meter gingen beide<br />

im Gleichschritt. Anschließend riss Sandi<br />

Morris die Höhe von 4,82 Meter und probierte<br />

sich anschließend zwei Mal erfolglos<br />

an 4,89 Meter.<br />

Mit Gold in der Tasche wagte sich Ekaterini<br />

Stefanidi an 4,91 Meter und nahm<br />

auch diese Höhe – ein neuer griechischer<br />

Landesrekord. Sie hatte noch lange nicht<br />

genug und ließ die Latte auf 5,02 Meter<br />

auflegen. An diesem Abend war das zu<br />

hoch. Lisa Ryzih haderte nicht mit der<br />

verpassten Chance. „<strong>Das</strong> war viel besser<br />

als in den Jahren zuvor. Meinen zweiten<br />

EM war Ekaterini Stefanidi stärker. Die<br />

Olympiasiegerin aus Griechenland leistete<br />

sich zwar bei 4,55 Metern einen Fehlversuch,<br />

holte den Titel aber souverän mit<br />

4,85 Metern.<br />

Lisa Ryzih stieg bei 4,40 Metern in<br />

den Wettbewerb ein. Die Vize-Europameisterin<br />

von Amsterdam nahm auch 4,55<br />

Meter im ersten Versuch – ein perfekter<br />

Sprung. Auch 4,65 Meter, 4,70 Meter sowie<br />

der neue Hallen-Hausrekord von 4,75<br />

Meter stellten für die 28-Jährige kein Problem<br />

dar. Bis dahin zeigte sie mit einer<br />

weißen Weste den perfekten Wettkampf.<br />

Nach dem ersten Fehlversuch über<br />

4,80 Meter – was Deutscher Hallenrekord<br />

gewesen wäre – musste Lisa Ryzih<br />

pokern, um die Chance auf Gold nicht<br />

zu verpassen. Denn Ekaterini Stefanidi<br />

bestätigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung.<br />

Sie nahm sowohl 4,80 Meter<br />

als auch 4,85 Meter im ersten Versuch.<br />

Die Ludwigshafenerin scheiterte dagegen<br />

„Meinen<br />

zweiten<br />

Platz in<br />

Europa<br />

habe ich<br />

gehalten.“<br />

Lisa Ryzih nach Platz vier<br />

bei der WM in London<br />

leisten müssen. Die Einstiegshöhe von<br />

4,30 Meter ließ sie aus, griff erst bei 4,45<br />

Meter zum Stab und musste dort zwei<br />

Mal ran. Ebenso wie bei 4,65 Meter. Zuvor<br />

hatte sie 4,55 Meter souverän im ersten<br />

Versuch überquert.<br />

Ohne Fehlversuch über 4,65 Meter zu<br />

kommen, wäre wichtig gewesen. Über<br />

der Latte hatte Lisa Ryzih nicht die richtige<br />

Position und riss die Stange deutlich.<br />

In der zweiten Runde zitterte sie<br />

ihren Sprung über die Latte. Die Stange<br />

wackelte zwar ein bisschen, aber sie fiel<br />

nicht. Nach ihr meisterten Robeilys Peinado<br />

(Venezuela) und Yarisley Silva (Kuba)<br />

ebenfalls die Höhe im zweiten Anlauf und<br />

Platz in Europa habe ich gehalten und zweimal an 4,85 Meter und holte Silber.<br />

bestätigt. Im nächsten Jahr bei der EM „Die Hallen-Saison war ein Auf und Ab,<br />

möchte ich die Olympiasiegerin und Weltmeisterin<br />

aber heute hat sich alles zusammenge-<br />

fordern“, blickte Lisa Ryzih in fügt. Dann kommt auch eine Bestleis tung<br />

Richtung 2018.<br />

dabei raus. Ich bin bewusst ein zweites<br />

Als zweite Kraft in Europa hat sich die Mal die 4,85 Meter gesprungen, obwohl<br />

in Omsk (Russland) geborene Springerin das an Silber nichts mehr geändert hätte.<br />

längst behauptet. 2016 war sie EM-Zweite<br />

Für 4,90 Meter bin ich aber einfach<br />

und wiederholte diese Platzierung bei der noch nicht weit genug“, sagte Lisa Ryzih.<br />

Hallen-EM im März <strong>2017</strong> in Belgrad. <strong>Das</strong> sind Höhen, die sie in Zukunft gerne<br />

<strong>Das</strong>s die 28-Jährige mittlerweile am<br />

öfter angehen würde. Ein Jahr nach<br />

Stab eine Bank bei wichtigen Wettkämpfen<br />

ihrer Fuß-OP ist die Stabhochspringerin<br />

ist, hatte nach sie einem Serbien beherzten mit der Rennen neuen Bronze<br />

stärker als zuvor zurückgekehrt. Darauf<br />

Richard persönlichen Ringer Bestleistung genießt bei von der Hallen-Em 4,75 Meter in Belgrad kann sie die gemeinsam Ehrenrunde mit ihrem deutscher Vater Fahne und<br />

und eindrucksvoll gratuliert dem bewiesen. Europameister Adel Mechaal Coach aus Spanien. Vladimir Im aufbauen Londoner – Regen für eine (li.) noch lief<br />

es für Wie den schon 28-Jährigen im Sommer nicht bei rund. der Mit Freiluft-<br />

13:36,87 stärkere Minuten EM-Saison schied er im 2018. Vorlauf aus<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 103<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Glück und Pech<br />

Cindy Roleder: Nach EM-Gold 2016 war die Hürdensprinterin auch bei der Hallen-<br />

EM in Belgrad nicht zu schlagen. Es deutete alles auf eine glänzende WM-Saison<br />

hin. Bis eine Rückenverletzung das plötzliche Aus bedeutete.<br />

Es war ein perfekter Einstand in die<br />

WM-Saison für Cindy Roleder (SV<br />

Halle). Beim Diamond League-Meeting<br />

in Doha blieb die Hallen-Europameisterin<br />

von Belgrad auf Anhieb in 12,90<br />

Sekunden bei starkem Gegenwind unter<br />

der WM-Norm. Es schien so, als könne<br />

sie nahtlos an ihre starken Jahre mit<br />

Rang fünf bei Olympia 2016 und WM-<br />

Silber 2015 anknüpfen.<br />

Doch dann kam der Schmerz. Ganz<br />

plötzlich. Ein Woche nach dem Wettkampf<br />

in Katar waren die Schmerzen<br />

beim Wettkampf in Neuwied so stark,<br />

dass sie kaum laufen konnte. Sie beendete<br />

das Rennen in 13,07 Sekunden. Und<br />

wenig später sogar die ganze Saison.<br />

„Wegen der starken Schmerzen habe<br />

ich mich direkt in medizinische Behandlung<br />

begeben. Unzählige Arztbesuche,<br />

Physiotherapie und Versuche, wieder fit<br />

zu werden, haben leider nicht geholfen“,<br />

sagte Cindy Roleder. Nach einer MRT-Untersuchung<br />

kam die Diagnose der Ärzte:<br />

eine starke Entzündung des Ischias, die<br />

nicht behandelt werden kann.<br />

Nach intensiven Gesprächen mit ihrem<br />

Trainer Wolfgang Kühne folgte die<br />

Entscheidung, dass weitere Starts in<br />

der laufenden Saison unmöglich seien.<br />

„Schweren Herzens haben mein Trainer<br />

und ich entschieden, dass ich die Saison<br />

abbrechen werde.“ Eine effektive Behandlung<br />

des Problems war leider nicht<br />

möglich. „Ich wäre so gerne bei DM und<br />

WM gestartet, aber ich muss auf meinen<br />

Körper hören“, so die Vize-Weltmeisterin.<br />

Doch Cindy Roleder ist eine Kämpferin,<br />

die nach vorn blickt: „Ich werde 2018<br />

noch stärker wiederkommen.“ So sehr<br />

die Verletzung körperlich und seelisch<br />

auch schmerzte, das Jahr <strong>2017</strong> geht dennoch<br />

als Erfolgsjahr in die Karriere der<br />

28-Jährigen ein.<br />

In Belgrad hatte sie im März Gold bei<br />

der Hallen-EM über 60 Meter Hürden gewonnen.<br />

In einem dramatischen Finale<br />

behielt sie die Nerven und lief in 7,88 Sekunden<br />

zu Titel. Nach dem Rennen hat<br />

sie folgendes Interview gegeben.<br />

Cindy Roleder im Interview nach dem EM-Gold von Belgrad<br />

„Mental und technisch stark“<br />

Cindy Roleder, herzlichen Glückwunsch<br />

zum Titel. Es hat etwas gedauert, bis<br />

das Finale über die Bühne gehen konnte.<br />

Wie haben Sie diese Momente erlebt?<br />

Cindy Roleder: „Es war ein verrücktes<br />

Rennen mit vielen Fehlstarts. Ich habe<br />

immer wieder versucht, mich zu fokus-<br />

sieren. <strong>Das</strong> ist mir gut gelungen. Ich habe<br />

jeden Start gut getroffen und war immer<br />

mit dabei. Es war mein Ziel, an der ersten<br />

Hürde gleichauf mit den anderen zu<br />

sein. Mein Start ist in diesem Winter viel<br />

besser geworden. Ich habe bewiesen,<br />

dass ich eine Hallenläuferin bin. Ich bin<br />

absolut happy. Als ich das Ergebnis auf<br />

der Anzeigetafel gesehen habe, war ich<br />

extrem erleichtert. Denn ich bin angereist,<br />

um zu gewinnen. Ich war in den<br />

Tagen vor der Anreise im Training extrem<br />

fokussiert und habe viele Bestleistungen<br />

gemacht.“<br />

104 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Europas Beste im Hürdenwald<br />

Nach dem EM-Gold 2016 in Amsterdam<br />

gewann Cindy Ro leder auch<br />

bei der Hallen-EM in Belgrad den<br />

Titel. Auf Bahn sechs stürmte sie<br />

nach gutem Start der Konkurrenz<br />

davon. Zweite wurde Alina Talay<br />

(Weißrussland) in 7,92 sek, Dritte<br />

Pamela Dutkiewicz in 7,95 sek und<br />

Hanna Plotitsyna (Ukraine) belegte<br />

in 7,96 sek. Rang vier<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Wegen der Fehlstarts, Disqualifikationen<br />

und Verzögerungen gingen zwischenzeitlich<br />

Pfiffe durch die Halle. Haben<br />

Sie das mitbekommen?<br />

Cindy Roleder: „Nach dem ersten Fehlstart<br />

habe ich auf der Leinwand geschaut,<br />

wer es war. Aber ich habe niemanden<br />

gesehen. Deshalb fand ich es<br />

auch fair, dass Isabelle Pedersen nach<br />

einigen Diskussionen wieder mitmachen<br />

durfte. Beim zweiten Rückschuss habe<br />

ich auch keinen als Verursacher gesehen,<br />

es kam auch schnell die grüne Karte. Ich<br />

fand es verrückt, vor allem, als alle gepfiffen<br />

haben.“<br />

In der Halle war es Ihre erste Medaille.<br />

Wo haben Sie sich verbessert, um das<br />

zu ermöglichen?<br />

Cindy Roleder: „Es hatte mich schon ein<br />

bisschen genervt, dass über mich gesagt<br />

wurde, dass ich nicht starten kann. Ich<br />

habe immer gewusst, dass dort noch Potential<br />

liegt. Hinten raus und im Auslauf<br />

läuft es schon oft fast perfekt. In diesem<br />

Winter konnte ich stabil um 7,90 Sekunden<br />

laufen. <strong>Das</strong> war ein super Niveau.<br />

Ich bin schon seit Jahren verletzungsfrei.<br />

Dann läuft es einfach und man hat<br />

irgendwann die mentale Stärke, die Wettkämpfe<br />

abzurufen.“<br />

Mit Pamela Dutkiewicz als Dritte hat<br />

eine weitere <strong>DLV</strong>-Athletin eine Medaille<br />

gewonnen, auch Ricarda Lobe war im<br />

Finale. Was macht die deutschen Hürdensprinterinnen<br />

so stark?<br />

Cindy Roleder: „Erst einmal sind wir<br />

mental stark. Außerdem sind wir breit<br />

aufgestellt. Man darf auch Nadine Hildebrand<br />

nicht vergessen. Dazu rücken<br />

auch jüngere Athletinnen nach. Wir haben<br />

alle an unserer Technik gefeilt und<br />

wissen genau, wie wir die Schritte setzen<br />

müssen. Wir haben das Technik-Bild und<br />

damit einen Schlüssel, schnell zu laufen.<br />

Der deutsche Hürdensprint ist eine starke<br />

Disziplin geworden. Auch die Aufmerksamkeit<br />

in den Medien hat zugenommen.<br />

<strong>Das</strong> freut mich.“<br />

„Nach WM-Silber<br />

in Peking wusste<br />

ich: Ich kann<br />

alle schlagen.“<br />

Cindy Roleder über ihr neues Selbstvertrauen nach<br />

dem überraschenden WM-Silber 2015 in Peking,<br />

auf das sie auch das Hallen-EM Gold zurückführt<br />

Pamela Dutkiewicz hat gesagt, dass Ihr<br />

WM-Silber für die anderen Deutschen<br />

eine Schranke geöffnet habe.<br />

Cindy Roleder: „Ich habe es gelesen und<br />

war etwas überrascht. Na klar hat mir<br />

persönlich diese Medaille in Peking eine<br />

riesen Stärke gegeben. Ich wusste damit:<br />

Ich kann sie alle schlagen. <strong>Das</strong> haben<br />

auch die anderen Deutschen mitbekommen<br />

und den krassen Respekt vor der<br />

Konkurrenz abgelegt. Wir brauchen uns<br />

nicht zu verstecken. Wir können auch<br />

bei einer WM oder Olympia mitmischen,<br />

nicht nur in Europa.“<br />

106 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Mit Cola zu Gold<br />

Kristin Gierisch: Ein Sprung auf 14,37 Meter bescherte ihr bei der Hallen-EM in<br />

Belgrad die Goldmedaille. Auch bei der WM lief es gut für die Dreispringerin. Mit<br />

14,33 Metern kam 26-Jährige aus Chemnitz auf Rang fünf.<br />

Eine bis dahin verkorkste Wintersaison<br />

hatte für Kristin Gierisch (LAC<br />

Erdgas Chemnitz) ein unerwartetes<br />

Happy End gefunden. Bei der Hallen-<br />

EM in Belgrad stand die Polizeimeisterin<br />

plötzlich ganz oben auf dem Siegertreppchen.<br />

„Es ist ein Traum. Hätte mir vor<br />

zwei Monaten jemand gesagt, dass ich<br />

das schaffe, hätte ich sofort unterschrieben.<br />

Ich habe im vergangenen Jahr bei<br />

der Hallen-WM in Portland schon etwas<br />

Ähnliches erlebt. Da war es Silber, jetzt<br />

ist es Gold. Es ist unbeschreiblich“, sprudelte<br />

es aus der in Zwickau geborenen<br />

Dreispringerin nur so heraus.<br />

Mit einem ungültigen Versuch war sie<br />

in den Wettkampf gestartet. Für Gierisch<br />

ist das kein Problem. „<strong>Das</strong> ist für mich<br />

immer ein gutes Zeichen. <strong>Das</strong> ist schon<br />

immer so gewesen“, sagte Gierisch gegenüber<br />

dem Portal leichtathletik.de. Sie<br />

weiß dann, was nicht passte. Und macht<br />

es dann im zweiten Durchgang besser. So<br />

auch in Belgrad. Mit 14,37 Meter setzte<br />

sie sich in Runde zwei an die Spitze des<br />

Feldes. Und blieb dort auch.<br />

Besonders die Portugiesin Patricia<br />

Mamona saß ihr mit Sprüngen um 14,30<br />

Meter im Nacken. „Ich hätte nicht mehr<br />

kontern können. Im ersten ist sie 14,27<br />

Meter gesprungen und hat dabei 30 Zentimeter<br />

am Brett verschenkt. Da rechnet<br />

man. Wenn sie das einmal kann, kann sie<br />

es auch noch einmal mit Brett. Ich war<br />

mir bis zum letzten Moment nicht sicher.“<br />

Am Ende aber jubelte Kristin Gierisch,<br />

die während des Wettkampfes eine<br />

Cola und eine Brötchen-Tüte gereicht bekommen<br />

hatte. Kristin Gierisch: „Da waren<br />

Muffins drin. Ich hatte in den vergangenen<br />

Tagen Probleme mit dem Magen.<br />

Nach dem ersten Versuch heute war der<br />

Kreislauf im Keller. Durch die Cola ging<br />

es mir dann wieder besser. Die trinke<br />

ich sonst aber nie“, meinte sie nach dem<br />

Gold-Coup. Gegessen habe ich nichts.<br />

„Ich hätte nichts runterbekommen.“<br />

Dank an Trainer Harry Marusch<br />

Einen großen Anteil an ihrem Erfolg hat<br />

ihr Trainer Harry Marusch, der sie seit 14<br />

Jahren betreut. „Ihm verdanke ich alles.<br />

Er hat meine Pubertät mit mir durchgemacht,<br />

in der ich nicht immer einfach<br />

war. Er hat mich nie im Stich gelassen<br />

und immer an mich geglaubt. <strong>Das</strong> war<br />

auch in den vergangenen beiden Monaten<br />

so. Ich war schon drauf und dran,<br />

den Start hier abzusagen. Nichts hat<br />

funktioniert“, erzählte Gierisch. Nur Harry<br />

Marusch behielt die Zuversicht. „Er<br />

hat zu mir gesagt: Kristin vertrau mir, ich<br />

packe das mit dir.“<br />

Eine Entzündung der Knochenhaut<br />

hatte ihr vor der Hallen-Saison Probleme<br />

bereitet, auch der Rücken zwickte. Vor<br />

der Hallen-DM kamen Knieschmerzen<br />

hinzu. Ein MRT hatte aber keine Erkenntnisse<br />

gebracht.<br />

Sie zog die Hallensaison durch. Mit<br />

dem größtmöglichen Erfolg.<br />

Mit Max Heß hat Kristin Gierisch einen<br />

starken Trainingspartner an ihrer Seite,<br />

der sie immer wieder beflügelt. „Wir<br />

helfen uns gegenseitig. Hat einer von uns<br />

mal wenig Lust auf einen Tempolauf,<br />

sagt der andere: komm, das ziehen wir<br />

jetzt durch.“ Und von seiner jugendlichen<br />

Leichtigkeit kann sie auch viel lernen.<br />

„Er geht frei in den Wettkampf und<br />

„Mein<br />

Coach hat<br />

immer<br />

an mich<br />

geglaubt.“<br />

Kristin Gierisch über ihren<br />

Trainer Harry Marusch<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 107<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

macht einfach. Ich neige eher dazu, auch<br />

mal an meiner Form zu zweifeln.“<br />

Der Erfolg im Winter hat ihr für den<br />

Sommer enorm Schub gegeben. Bei der<br />

DM in Erfurt war sie auf den Punkt topfit.<br />

Sie startete mal wieder mit einem<br />

ungültigen Versuch ins Finale. Um dann<br />

im zweiten Durchgang exzellente 14,40<br />

Meter folgen zu lassen. <strong>Das</strong> war persönliche<br />

Bestleistung und zugleich die<br />

zweitbeste Weite, die eine Springerin jemals<br />

bei Deutschen Meisterschaften seit<br />

1992 erzielte, als der Frauen-Dreisprung<br />

Premiere feierte.<br />

Damit war die Entscheidung gefallen.<br />

Neele Eckhardt (LG Göttingen), die <strong>2017</strong><br />

auch schon 14,35 Meter gesprungen war,<br />

kam noch auf 14,02 Meter. Nach dem<br />

dritten Freiluft-Titel startete für Gierisch<br />

die Feinjustierung für die WM in London.<br />

Der Grundstein für die guten Weiten war<br />

die verbesserte Schnelligkeit. Um rund<br />

0,3 Meter/Sekunde hat sich Kristin Gierisch<br />

<strong>2017</strong> verbessert. „Ich kann es noch<br />

nicht immer perfekt umsetzen. „Manchmal<br />

fliege ich übers Brett und erschrecke<br />

mich dann immer ein bisschen“, meinte<br />

sie.<br />

„Will den Deutschen Rekord“<br />

Im London schaffte sie souverän den<br />

Sprung ins Dreisprung-Finale. In das erwartete<br />

Duell zwischen Titelverteidigerin<br />

Caterine Ibargüen (Kolumbien) und<br />

Yulimar Rojas (Venezuela) konnte Kristin<br />

Gierisch nicht eingreifen. Als Fünfte<br />

holte sie mit 14,33 Meter allerdings die<br />

beste Platzierung für den <strong>DLV</strong> in dieser<br />

Disziplin seit 1993. Unter freiem Himmel<br />

ist die Hallen-Europameisterin bisher nur<br />

zweimal weiter gesprungen. „Den deutschen<br />

Rekord hätte ich gerne angegriffen.<br />

Gebt mir noch drei Jahre“, sagte die<br />

26-Jährige in London. „Ich habe immer<br />

gesagt, ich höre nicht auf, bevor ich den<br />

nicht habe.“ Die Marke von Katja Demut<br />

liegt bei 14,57 Metern.<br />

Nur zwei Zentimeter entschieden bei<br />

der WM über Gold und Silber. Die Jugend<br />

hatte dabei das bessere Ende für sich.<br />

Für die 21-jährige Yulimar Rojas wurden<br />

14,91 Meter gemessen, für die 33-jährige<br />

Caterine Ibargüen 14,89 Meter. Bronze<br />

gewann Olga Rypakova (Kasachstan) mit<br />

14,77 Metern.<br />

Perfekte Sprungtechnik<br />

Kristin Gierisch gehört zu den technisch<br />

besten Springerinnen der Welt. In diesem<br />

Jahr hat sie nochmal an Schnelligkeit<br />

zugelegt. Nach ihrem 14,40-Meter-Sprung<br />

bei der DM in Erfurt verteilte sie Herzchen<br />

an die Zuschauer (Foto rechts)<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Stars der Saison<br />

Serien-<br />

Sieger<br />

Richard Ringer: <strong>Das</strong> Jahr hätte mit<br />

Bronze bei der Hallen-EM über 3000<br />

Meter nicht besser beginnen können.<br />

Doch ausgerechnet bei der WM in<br />

London lief es für den 28-Jährigen<br />

nicht rund.<br />

Es war ein Jahr mit gemischten Gefühlen.<br />

Und einem Auftakt nach<br />

Maß. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)<br />

gewann bei der Hallen-EM in<br />

Belgrad wie schon bei der EM 2016 (über<br />

5000 m) die Bronzemedaille. Längt gehört<br />

der 28-Jährige, der in Überlingen am<br />

Bodensee lebt, zu den besten 3000- und<br />

5000-Meter-Läufern in Europa. Und er ist<br />

ein Frontläufer, versteckt sich nicht gerne<br />

hinten im Feld.<br />

Taktisch weiß er längst, wie der Hase<br />

in wichtgen Rennen läuft. So hatte er im<br />

3000-Meter-Finale der Hallen-EM in Belgrad<br />

mal wieder die Flucht nach vorne gesucht.<br />

1800 Meter lang wartete Ringer an<br />

aussichtsreicher Position ab. Dann nahm<br />

er in einem nicht besonders schnellen<br />

Rennen das Heft selbst in die Hand. Meter<br />

um Meter zog er das Tempo an – und<br />

schüttelte damit einen um den anderen<br />

Läufer ab, darunter auch die Neu-Türken<br />

und Mitfavoriten Ali Kaya, Europameister<br />

über 5000 Meter, und Aras Kaya,<br />

Europameister im Crosslauf.<br />

An Richard Ringers Fersen hatte sich<br />

schon früh der Spanier Adel Mechaal<br />

(8:00,60 min) geheftet. Und der lauerte<br />

auf den richtigen Moment für den entscheidenden<br />

Kick – den er eingangs der<br />

letzten Runde ausmachte. Dieser letzten<br />

Tempoverschärfung konnte nur der Norweger<br />

Henrik Ingebrigtsen (8:00,93 min)<br />

folgen, womit Gold und Silber vergeben<br />

Wieder Meister<br />

In Erfurt sicherte sich<br />

Richard Ringer den<br />

vierten Meistertitel über<br />

5000 Meter in Folge<br />

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waren. Doch auch der Friedrichshafener<br />

hatte sein Pulver noch nicht verschossen.<br />

Eine ebenfalls pfeilschnelle letzte Runde<br />

sicherte ihm in 8:01,01 Minuten Bronze<br />

vor dem Hallen-Europameister von 2013<br />

Haile Ibrahimov (Aserbaidschan).<br />

In den Statistiken von Hallen-Europameisterschaften<br />

muss man bis in das<br />

Jahr 1994 zurückblicken, um die letzte<br />

deutsche Medaille über 3000 Meter zu<br />

finden. Kim Bauermeister hatte damals<br />

Gold geholt.<br />

„Stolz auf meine Medaille“<br />

„Ich habe mit meinem Trainer besprochen,<br />

welche Taktik wir gehen und wie<br />

wir die Medaille nach Hause holen können.<br />

Scheinbar hat sich gezeigt, dass ich<br />

es auch auf europäischem Niveau von<br />

vorne machen kann. Ich wollte dann<br />

aber die Führung nicht so leicht hergeben“,<br />

sagte Ringer nach dem Rennen.<br />

„Ich bin stolz darauf, wieder für den<br />

<strong>DLV</strong> eine Medaille geholt zu haben. Ich<br />

denke, auch mein Trainer ist glücklich<br />

mit meiner Renntaktik.“<br />

Nach dem verheißungsvollen Auftakt<br />

gingen die Planungen Richtung<br />

WM in London. Noch hat Ringer<br />

seine Stärken auf der 5000-Meter-<br />

Distanz, aber in Zukunft scheint<br />

ein Wechsel auf die 10.000 Meter<br />

möglich. So startete er am<br />

5. Mai in den USA über 10.000<br />

Meter in die Saison.<br />

Beim Payton Jordan Invitational<br />

an der Stanford<br />

Universität in Palo Alto,<br />

Kalifornien sollte seine<br />

Bestzeit fallen. Und womöglich<br />

sogar die WM-<br />

Norm für London. Am Ende schafften<br />

vier Läufer die WM-Norm von 27:45,00<br />

Minuten – Richard Ringer gehörte nicht<br />

dazu. Als Zehnter feierte er in 28:05,96<br />

Minuten dennoch eine starke Rückkehr<br />

auf die 25 Stadionrunden, die er zuletzt<br />

2014 in Angriff genommen hatte. Damals<br />

war er in 28:28,96 Minuten Deutscher<br />

Meister geworden und 23 Sekunden langsamer<br />

gewesen.<br />

Es folgte die Konzentration auf die<br />

5000 Meter mit einer Punktlandung beim<br />

ersten Saisonrennen am 27. Mai in Oordegem<br />

(Belgien). Mit 13:20,05 Minuten<br />

hakte Ringer als Vierter die WM-Norm<br />

(13:22,60 min) gleich ab.<br />

Bei den Deutschen Meisterschaften<br />

in Erfurt hatte er leichtes Spiel. Mit Titel<br />

Nummer vier seit 2014 kann er sich schon<br />

Serien-Sieger nennen. Richard Ringer tat<br />

nicht viel mehr als nötig. Erst nach 4000<br />

Metern übernahm er das Kommando und<br />

machte das Rennen schnell. Den letzten<br />

Kilometer rannte er in etwa 2:30 Minuten<br />

und in 14:15,90 Minuten deutlich zum<br />

Sieg. „Richard hat gezeigt, dass er fit ist<br />

für die WM in London“, meinte Coach<br />

Eckhardt Sperlich zum insgesamt elften<br />

DM-Titel seines Schützlings.<br />

<strong>Das</strong>s die Form wirklich stimmte, bewies<br />

Ringer am 22. Juli in Heusden (Belgien)<br />

mit einer Steigerung seiner Saisonbestzeit<br />

auf 13:19,47 Minuten. London<br />

konnte kommen.<br />

Doch gerade zum Saisonhöhepunkt<br />

lief es nicht wie gewohnt. Die Formel<br />

fürs Finale hieß: Jeweils die fünf Besten<br />

aus zwei Rennen kommen weiter, dazu<br />

fünf weitere Zeitschnellste. Der zweite<br />

Vorlauf ist dabei immer ein Vorteil. Denn<br />

die Athleten kennen das Ergebnis des ersten<br />

Rennens und wissen damit, welches<br />

Tempo anzuschlagen ist. Davon wollte<br />

auch Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)<br />

profitieren. <strong>Das</strong> Tempo in seinem<br />

Lauf passte, alle Zwischenzeiten waren<br />

schneller als im ersten Vorlauf. Damit<br />

war klar, dass die ersten Zehn weiterkommen<br />

würden. Der Deutsche Meister hielt<br />

sich aus allem raus und hing am Ende<br />

des Feldes. Sein Plan, sich hinten raus in<br />

die Top Ten und damit ins Finale zu sortieren,<br />

ging allerdings nicht auf. Der EM-<br />

Dritte verlor stattdessen 800 Meter vor<br />

Schluss den Kontakt zum Feld und kam<br />

in 13:36,87 Minuten als 17. ins Ziel. Zum<br />

Endlauf fehlten zehn Sekunden.<br />

„Wir waren bei 8:08 Minuten an der<br />

3000-Meter-Marke. Es hat alles gestimmt.<br />

Vier Runden vor Schluss hat es begonnen,<br />

dass mein Arm zuging. Ich weiß<br />

nicht, woran das lag. Kälte bin ich eigentlich<br />

gewöhnt. In Heusden bin ich im<br />

Regen auch eine 13:19 Minuten gelaufen,<br />

auch im Cross war ich schon bei solchen<br />

Bedingungen unterwegs“, schien Ringer<br />

nach dem Rennen ratlos. „Vielleicht bin<br />

ich etwas zu sehr verkrampft. Da muss<br />

ich mehr Lockerheit lernen.“<br />

„Bin sehr enttäuscht“<br />

Für London kam die Erkenntnis zu spät.<br />

Für weitere großen Rennen war der WM-<br />

Vorlauf eine wichtige Erfahrung. „Ich<br />

weiß, dass ich 13:10 Minuten oder drunter<br />

laufen kann. Ich bin sehr enttäuscht.“<br />

Im nächsten Jahr sind wieder Europameisterschaften.<br />

<strong>Das</strong> kann Richard Ringer<br />

besser. Eine Medaille in Berlin wäre<br />

sein Traum. Ob er diese über 5000 oder<br />

über 10.000 Meter in Angriff nimmt, wird<br />

sich erst nächstes Jahr entscheiden.<br />

Bronze nach einem beherzten Rennen<br />

Richard Ringer genießt bei der Hallen-EM in Belgrad die Ehrenrunde mit deutscher Fahne<br />

und gratuliert dem Europameister Adel Mechaal aus Spanien. Im Londoner Regen (li.) lief<br />

es für den 28-Jährigen nicht rund. Mit 13:36,87 Minuten schied er im Vorlauf aus<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 111<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> ISTAF in Berlin<br />

112 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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ISTAF: Die deutschen Top-Athleten präsentierten sich<br />

zum Abschluss der Saison von ihrer besten Seite.<br />

Allen voran Gesa Felicitas Krause, die über 3000<br />

Meter Hindernis ihren deutschen Rekord deutlich<br />

verbesserte. Konstanze Klosterhalfen (Foto) brillierte<br />

bei ihrem 1500-Meter-Sieg mit einer weiteren Zeit unter<br />

vier Minuten. Und die Organisatoren glänzten mit<br />

neuen Ideen wie der Zuschauerbrücke zum Innenraum<br />

des Olympiastadions, die auch 2018<br />

bei der EM an selber Stelle eingesetzt wird.<br />

Vorfreude<br />

auf die<br />

EM 2018<br />

Speerwurf-Weltmeister Johannes<br />

Vetter verbeugte sich vor Berlin,<br />

Diskus-Star Robert Harting gewann<br />

erneut das Bruder-Duell und Laufwunder<br />

Gesa Felicitas Krause konnte es<br />

wieder mal nicht fassen: Die deutschen<br />

Leichtathletik-Asse haben im Berliner<br />

Olympiastadion einmal mehr ein sportliches<br />

Feuerwerk abgebrannt. Weniger<br />

als ein Jahr vor den Europameisterschaften<br />

in der Bundeshauptstadt stand die<br />

Generalprobe bei der 76. Ausgabe des<br />

Internationalen Stadionfestes ganz im<br />

Zeichen der deutschen Stars.<br />

Wie schon bei der WM in London<br />

Anfang August blickte alles auf die deutschen<br />

Speerwerfer. Weltmeister Vetter<br />

warf nach zuletzt zwei Siegen beim Thumer<br />

und dem Bad Köstritzer Werfertag<br />

auch in Berlin am weitesten. Mit 89,85<br />

Meter verwies der Offenburger Olympiasieger<br />

Thomas Röhler aus Jena (86,07<br />

m) klar auf Platz zwei. In London war<br />

Röhler gar nur Vierter geworden.<br />

„Berlin ist bereit“<br />

„Es war eine tolle Saison mit einem<br />

super Abschluss. Ich bin komplett am<br />

Ende“, sagte der 24-Jährige, der sich<br />

nach seinem nächsten Sieg tief vor dem<br />

Berliner Publikum verbeugte: „Thomas<br />

und ich haben uns auf unglaublichem<br />

Niveau stabilisiert. Wir haben einen<br />

sehr guten Teamspirit.“ Der geschlagene<br />

Röhler blickte gleich Richtung Heim-EM.<br />

„Der deutsche Speerwurf ist top, und wir<br />

können uns auf spannende Wettkämpfe<br />

2018 freuen“, sagte der 25-Jährige: „Berlin<br />

ist auf jeden Fall bereit für die EM<br />

nächstes Jahr.“<br />

Europameisterin Gesa Felicitas Krause<br />

lieferte mit dem neuen deutschen<br />

Rekord über 3000 Meter Hindernis ihr<br />

nächstes Meisterstück ab. In 9:11,85 Minuten<br />

blieb die 25-Jährige fast vier Sekunden<br />

unter ihrer Anfang Mai in Doha<br />

erzielten Bestmarke. „Es war wahnsinnig<br />

hart heute, aber diesen Rekord wollte ich<br />

unbedingt. Und das Publikum hat mir<br />

sehr dabei geholfen“, sagte Krause.<br />

Auf den Lauf-Bahnen Europas gehen<br />

ihr langsam die Gegner aus. Nach<br />

ihren 9:11,85 Minuten von Berlin ist die<br />

Titelverteidigerin der Top-Favorit für die<br />

Europameisterschaften im kommenden<br />

Jahr an gleicher Stelle. Und damit ist sie<br />

nicht allein. Vor der Heim-EM (7. bis 12.<br />

August 2018) präsentierte sich das gesamte<br />

deutsche Team vielversprechend.<br />

Doch Krause sticht heraus. Nach dem<br />

WM-Drama von London, als sie nach<br />

einem unverschuldeten Sturz Neunte<br />

geworden war, unterbot die 25-Jährige<br />

beim ISTAF ihre Anfang Mai in Doha<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 113<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> ISTAF in Berlin<br />

Starker Beginn, schnelles Ende<br />

Schon früh in der Saison hatten die deutschen Sprinterinnen bei den World Relays in Nassau/Bahamas überraschend über 4x100 Meter<br />

gewonnen. Mit einem erneuten Sieg beendeten Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (Foto) in<br />

starken 42,17 Sekunden die Saison. Dabei waren die Wechsel nicht einmal optimal. Da ist für 2018 noch Luft nach oben.<br />

Mit David Storl (unten li.) und Johannes Vetter (unten re.) überzeugten auch zwei starke Männer mit Siegen im Olympiastadion<br />

114 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Geballte Frauen-Power<br />

Mit Gesa Felicitas Krause (ganz oben) und Konstanze Klosterhalfen (oben) bewiesen<br />

zwei Läuferinnen erneut, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Ins Rampenlicht<br />

sprintete Lisa Mayer (unten mit Maskottchen Berlino), die Sprint-Queen Gina Lückenkemper<br />

mit 11,14 zu 11,16 Sekunden über 100 Meter bezwingen konnte<br />

erzielte Bestmarke um knapp vier Sekunden<br />

und wurde Gesamtzweite hinter<br />

Norah Jeruto Tanui aus Kenia. Die<br />

wird im nächsten Jahr - wie alle anderen<br />

starken Afrikanerinnen - nicht dabei<br />

sein. <strong>Das</strong> Feld für Krause ist bereitet. „Ich<br />

komme als Europameisterin nach Berlin<br />

und möchte diesen Titel auch nicht hergeben“,<br />

sagte Krause.<br />

Klosterhalfen mit Bestzeit<br />

Über die 1500 Meter sorgte die erst<br />

20-jährige Konstanze Klosterhalfen für<br />

das nächste Ausrufezeichen. Sie gewann<br />

in persönlicher Bestzeit von 3:58,92 Minuten<br />

vor der Britin Eilish McColgan<br />

(4:01,60 min) und Susan Krumins aus<br />

den Niederlanden (4:02,25 min).<br />

Ebenfalls Grund zur Freude hatte<br />

Kugelstoßer David Storl. Der Leipziger<br />

gewann mit 21,11 Metern und ließ den<br />

indiskutablen zehnten Platz von London<br />

zumindest ein wenig vergessen.<br />

<strong>Das</strong>s mit den deutschen Frauen bei<br />

der EM auch auf der kurzen Distanz zu<br />

rechnen sein wird, bewiesen die Sprinterinnen.<br />

Lisa Mayer (11,14 sek) aus Wetzlar<br />

siegte in ihrem Lauf über 100 Meter<br />

vor Gina Lückenkemper (11,16 sek), die<br />

im Vorlauf der WM als erste Deutsche<br />

seit 26 Jahren in 10,95 Sekunden die<br />

11-Sekunden-Marke unterboten hatte.<br />

Bei den Männern siegte der Jamaikaner<br />

Julian Forte in 9,91 Sekunden, der drittbesten<br />

Zeit in dieser Saison, Julian Reus<br />

(TV Wattenscheid) lief in 10,34 Sekunden<br />

auf Rang acht.<br />

Im Diskusring allerdings blieben<br />

nach dem ISTAF viele Fragen offen. Der<br />

dreimalige Weltmeister Robert Harting<br />

kam nach dem sechsten Platz bei der<br />

WM bei seinem ISTAF-Heimspiel auf<br />

Platz fünf, sein Bruder Christoph, Rio-<br />

Olympiasieger, wurde nur Achter. Doch<br />

Robert Harting blieb optimistisch. „Wenn<br />

ich gut durchkomme, bin ich in der Lage,<br />

um die Medaillen in Berlin mitzuwerfen“,<br />

sagte der 32-Jährige. Christoph<br />

wandte sich unterdessen mit einem Appell<br />

an die Berliner Fans.<br />

„Hütte“ soll brennen<br />

„Ich hoffe, dass die EM für zehn Tage zur<br />

Feiermeile in Berlin wird. Ich will, dass<br />

die Zuschauer abgeholt werden, dass<br />

die Hütte hier brennt“, sagte der 27-Jährige<br />

im ZDF. Die Chancen stehen nicht<br />

schlecht. Nachdem 42.500 Zuschauern<br />

zum ISTAF kamen, sind die Ziele der EM-<br />

Veranstalter hoch gesteckt. „Wir brauchen<br />

jeden Abend 45.000 Zuschauer. <strong>Das</strong><br />

ist kein Wunschgedanke, sondern ein<br />

budgetäres Ziel“, sagte EM-Geschäftsführer<br />

Frank Kowalski.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 115<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Saison-Ticker<br />

Johannes Floors erfolgreichster<br />

Starter bei Para-WM in London<br />

Dreimal Gold, einmal Silber: Sprinter<br />

Johannes Floors war der erfolgreichste<br />

deutsche Starter bei der Para-WM in<br />

London. Der Medaillenregen im Queen<br />

Elizabeth Park ließ den erfolgreichsten<br />

deutschen Starter der Para-Leichtathletik-WM<br />

<strong>2017</strong> strahlen. Zum Abschluss<br />

kam auch noch ein bisschen Glück hinzu,<br />

weil die Staffel der USA wegen eines<br />

Wechselfehlers disqualifiziert worden<br />

war. Somit hatte sich Floors Spurt besonders<br />

gelohnt: Der 22-Jährige wurde nach<br />

dem goldenen Staffel-Finale (Foto re.)<br />

zum „verzögerten“ Dreifach-Weltmeister,<br />

nachdem er sich zuvor bereits die Titel<br />

über 200 Meter und 400 Meter gesichert<br />

hatte – und dazu Silber über 100 Meter<br />

gewann.<br />

18 russische Athleten bei WM<br />

unter neutraler Flagge<br />

Russlands Hochspringerin Maria Lasitskene<br />

(Foto li./1.v.re.) ist die Nummer<br />

eins in der Welt. Und bewies das mit ihrem<br />

2,03-Meter-Sieg in London auch eindrucksvoll.<br />

Auf die Ehrenrunde musste<br />

sie aber ohne eine Flagge. <strong>Das</strong> Council<br />

des Leichathletik-Weltverbandes IAAF<br />

hatte entschieden, 19 Sportlerinnen und<br />

Sportler aus Russland für die WM zuzulassen.<br />

Sie starteten wie Lasitskene als<br />

sogenannte neutrale Athleten – ohne Nationaltrikot,<br />

ohne Hymne und ohne nationale<br />

Flagge. Die IAAF hatte sich somit<br />

entschieden, die sauberen Athleten von<br />

einem schmutzigen System in Russland<br />

zu trennen. Starten durften Sportler, die<br />

vor allem regelmäßige unabhängige Kontrollen<br />

nachweisen konnten.<br />

Gretel Bergmann in New York<br />

mit 103 Jahren verstorben<br />

Die frühere Hochspringerin Gretel Bergmann,<br />

die als Jüdin nicht an den Olympischen<br />

Spielen 1936 in Berlin teilnehmen<br />

durfte, ist am 25. Juli <strong>2017</strong> im Alter von<br />

103 Jahren in New York gestorben. Margaret<br />

Bergmann Lambert, wie sie nach ihrer<br />

Heirat hieß, lebte seit 1937 in den USA.<br />

In den Jahren vor ihrer Emigration war<br />

die gebürtige Laupheimerin vom Nazi-Regime<br />

durch den sogenannten „Arier-Paragraphen“<br />

schikaniert worden. Bergmann<br />

sollte aus ihrem Exil in Großbritannien ins<br />

Deutsche Reich zurückkehren und bei den<br />

Spielen 1936 für ihr Heimatland starten,<br />

wurde am Ende aber nicht berücksichtigt<br />

– offiziell aus Leistungsgründen.<br />

Neue Diskussion um Semenya<br />

800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya<br />

ist hyperandrogen. Sie hat höhere Testosteron-Werte<br />

als „normale“ Frauen. Nach<br />

einer Studie der IAAF hat sie damit klare<br />

Vorteile (1,8 bis 4,5 Prozent). Semenya<br />

muss derzeit ihr Testosteron-Niveau nicht<br />

künstlich senken – das könnte sich in Zukunft<br />

ändern.<br />

116 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Stabwechsel<br />

beim <strong>DLV</strong><br />

Verbandstag in Darmstadt: Eine Ära geht zu Ende,<br />

eine neue beginnt: Jürgen Kessing ist beim 47. <strong>DLV</strong>-<br />

Verbandstag am 17. und 18. November 20017 in<br />

Darmstadt zum neuen Präsidenten des Deutschen<br />

Leichtathletik-Verbandes (<strong>DLV</strong>) gewählt worden. Der<br />

60-Jährige tritt die Nachfolge von Dr. Clemens Prokop<br />

an, der 17 Jahre lang an der Spitze des <strong>DLV</strong> stand.<br />

Seit 2001 hatte Dr. Clemens Prokop<br />

das <strong>DLV</strong>-Präsidium angeführt, nur<br />

Max Danz (1949 bis 1970) war länger<br />

Präsident. Der promovierte Jurist aus<br />

Regensburg und Vorreiter im Anti-Doping-Kampf<br />

übergibt den Verband in der<br />

besten wirtschaftlichen Situation seiner<br />

Geschichte an seinen Nachfolger Jürgen<br />

Kessing. Der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen<br />

wurde am Samstag auf<br />

dem Verbandstag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />

(<strong>DLV</strong>) von den Delegierten<br />

mit großer Mehrheit (88,3 Prozent)<br />

zum neuen Präsidenten gewählt..<br />

Der 60-jährige Familienvater zweier<br />

Töchter und frühere Zehnkämpfer beim<br />

ABC Ludwigshafen wird fortan die Geschicke<br />

des Verbandes leiten. Der in<br />

Worms geborene Diplom-Verwaltungsund<br />

Betriebswirt, der unter anderem in<br />

der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz<br />

und als Bürgermeister von Dessau (2001<br />

bis 2004) tätig war, will an die Errungenschaften<br />

von Prokop anschließen.<br />

„Ich habe meine Sozialisation in<br />

der Leichtathletik erfahren“, sagt der<br />

ausgebildete <strong>DLV</strong>-A-Trainer Sprung, der<br />

am Stützpunkt in Mannheim gearbeitet<br />

hat. „Ich kann der Leichtathletik durch<br />

meine Lebens- und Berufserfahrung viel<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> <strong>DLV</strong>-Verbandstag in Darmstadt<br />

zurückgeben.“ Den Anti-Doping-Kampf<br />

möchte Kessing weiterführen. „Wir wollen<br />

Chancengleichheit für alle.“ Auch die<br />

Erhöhung der Mitgliederzahlen ist eines<br />

seiner Ziele.<br />

Blaue Laufbahn beim <strong>DLV</strong> in Darmstadt<br />

In der <strong>DLV</strong>-Geschäftsstelle gab es <strong>2017</strong><br />

personelle und bauliche Veränderungen.<br />

Mit Jörg Erdmann ist ein langjähriger Mitarbeiters<br />

in der Allgemeinen Leichtathletik<br />

ausgeschieden. Die Deutschen Leichtathletik<br />

Marketing GmbH (DLM) ist nach Wiesbaden<br />

umgezogen. Bei der Renovierung<br />

wurde eine blaue Laufbahn im Konferenzraum<br />

verlegt.<br />

118 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

Prokop jetzt Ehrenpräsident<br />

Prokop wird dem Präsidium mit seiner<br />

Expertise als Ehrenpräsident weiter<br />

erhalten bleiben und auch als Chef-<br />

Organisator der EM in Berlin (6. bis<br />

12. August 2018) das nächste Highlight<br />

mitgestalten. Eine seiner größten Errungenschaften<br />

war die Verabschiedung des<br />

Anti-Doping-Gesetzes im Bundestag, für<br />

das sich der 60-Jährige jahrelang stark<br />

gemacht hat.<br />

„Der Kampf gegen Doping ist unsere<br />

zentrale Herausforderung, ohne einen<br />

fairen Wettbewerb wird die Leichtathletik<br />

keine Zukunft haben“, sagt der bisherige<br />

Präsident. „Die Leichtathletik ist<br />

ein kultureller Schatz, für den wir Tag für<br />

Tag gemeinsam kämpfen müssen.“ Gemeinsamer<br />

gelebter Traum der Sportart<br />

sei die objektiv messbare Verschiebung<br />

der eigenen Leistungsgrenzen.<br />

Insgesamt vier neue Vizepräsidenten<br />

Als weitere Präsidiumsmitglieder<br />

wurden neu gewählt: Jochen Schweitzer<br />

(Vizepräsident Finanzen), Heinz König<br />

(Vizepräsident Wirtschaft), Dr. Hartmut<br />

Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport),<br />

Dr. Matthias Reick (Vizepräsident<br />

Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr.<br />

Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und<br />

Wissenschaft) und Frank O. Hamm (Vizepräsident<br />

Wettkampforganisation und<br />

Veranstaltungsmanagement).<br />

Anja Wolf-Blanke wurde bereits am<br />

Freitag als Vizepräsidentin der Landesverbände<br />

bestätigt, Dominic Ullrich<br />

stand schon im Vorfeld als Nachfolger<br />

von Ester Fittko für die Belange der Jugend<br />

fest. Als weitere bisherige Vizepräsidenten<br />

verabschiedeten sich Ernst<br />

Burgbacher (Finanzen), Dagmar Freitag<br />

(Wirtschaft) und Fred Eberle (Bildung<br />

und Wissenschaft) aus ihrem Amt.<br />

Dem Präsidium gehören außerdem<br />

der <strong>DLV</strong>-Generaldirektor Michael Lameli,<br />

sein Vorgänger Frank Hensel als Vizepräsident<br />

des Europaverbandes EAA, Athletensprecherin<br />

Martina Strutz (Stabhochspringerin<br />

vom SC Schwerin) sowie die<br />

Ehrenpräsidenten Prof. Dr. Helmut Digel<br />

und Theo Rous an. Der nächste <strong>DLV</strong>-<br />

Verbandstag wurde für 2021 nach Ulm<br />

vergeben.<br />

Den Wahlen war ein Festakt vorausgegangen,<br />

den der Oberbürgermeister<br />

von Darmstadt Jochen Partsch eröffnete.<br />

Als Vertreter des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB) überreichte Ole Bischof<br />

(DOSB-Vizepräsident Leistungssport)<br />

dem scheidenden <strong>DLV</strong>-Präsidenten<br />

die DOSB-Ehrennadel. Prokops mutigen<br />

Einsatz für fairen Sport lobte auch der<br />

Staatssekretär des Hessischen Ministeriums<br />

für Inneres und Sport Werner Koch.<br />

Leichtathletik im TV top<br />

Der ARD-Koordinator für Sport Axel Balkausky<br />

hob in seiner Festrede die Bedeutung<br />

der langen Partnerschaft mit dem<br />

<strong>DLV</strong> hervor. „Die ARD sichert mit hochwertigen<br />

Produktionen ein Millionen-<br />

Publikum für die Leichtathletik. Bei der<br />

WM in London gab es am Wochenende<br />

über fünf Millionen Zuschauer an den<br />

Fernsehern“, belegte er den Stellenwert<br />

der im TV am besten funktionierenden<br />

Sommersportart. „Die ARD hat großes<br />

Interesse daran, dass die EM in Berlin ein<br />

großer Erfolg wird.“ Eine Herausforderung<br />

sei die Entwicklung neuer Vermarktungsformen.<br />

Für gute Stimmung – insbesondere<br />

mit seinem Vergleich des Verbandes mit<br />

einer bunt gemischten Wandergruppe,<br />

die es zu führen gilt – sorgte die Laudatio<br />

von Theo Rous. Der frühere Vorsitzende<br />

der <strong>DLV</strong>-Anti-Doping-Kommission und<br />

Delegationsleiter der Olympischen Spielen<br />

2004 in Athen (Griechenland) blickte<br />

humorvoll auf die Amtszeit von Prokop<br />

zurück. Mit insgesamt 15 internationalen<br />

Veranstaltungen, „so viele wie in keiner<br />

anderen Amtszeit“, sei große Werbung<br />

für den Sport gemacht worden. (Zur Laudatio<br />

in voller Länge).<br />

Große Ehre für Dagmar Freitag<br />

Eine besondere Überraschung für Clemens<br />

Prokop gab es per Video-Botschaft<br />

von Bundesjustizminister Heiko Maas,<br />

der sowohl das Engagement Prokops als<br />

auch das von Dagmar Freitag für das neue<br />

Anti-Doping-Gesetz lobte. „Deutschland<br />

ist mit diesem Gesetz weltweit zu einem<br />

Vorbild im Kampf um einen fairen Sport<br />

geworden“, bedankte sich der Politiker.<br />

Der Präsident des Europaverbandes EAA<br />

Svein Arne Hansen stellte die Bedeutung<br />

des <strong>DLV</strong> als größtem Leichtathletik-Verband<br />

Europas heraus. „Ich bin so stolz<br />

hier sein zu dürfen“, sagte der Norweger<br />

auf Deutsch. „Clemens war immer eine<br />

große Inspiration für andere Führungspersonen.“<br />

Für sein Engagement gab es<br />

den „EAA Plaque of Merit Award“. Die<br />

bisherige <strong>DLV</strong>-Vizepräsidentin Dagmar<br />

Freitag erhielt den „EAA Woman Leadership<br />

Award“.<br />

Den <strong>DLV</strong>-Ehrenring übergab danach<br />

Dr. Clemens Prokop an die scheidenden<br />

Präsidiumsmitglieder Ester Fittko und<br />

Fred Eberle. Zu Fittkos Verdiensten als<br />

Vorsitzende des Bundesauschuss Jugend<br />

zählt die Einführung der Kinderleichtathletik<br />

und der Deutschen U16-Meisterschaften.<br />

Eberle, früherer Trainer des<br />

erfolgreichen Zehnkämpfers Siggi Wenz,<br />

zeigte großen Einsatz im Bereich Bildung.<br />

Für ihre vorbildliche sportliche Haltung<br />

erhielt Hindernis-Europameisterin<br />

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)<br />

den <strong>DLV</strong>-Ehrenschild. „Sie ist die erste<br />

Athletin, die diese Auszeichnung vom<br />

<strong>DLV</strong> überreicht bekommt“, betonte Prokop.<br />

Die 25-Jährige zeigte nach einem<br />

Sturz im WM-Finale von London bemerkenswerten<br />

Kampfgeist und bewundernswerte<br />

Fairness. „Die Auszeichnung<br />

bedeutet mir sehr viel“, meinte Krause.<br />

EM in Berlin soll Fest werden<br />

Die Läuferin nahm anschließend gemeinsam<br />

mit Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath<br />

(LG Eintracht Frankfurt) und<br />

Frank Kowalski, Geschäftsführer der Berlin<br />

2018 Europameisterschaften, an einer<br />

von Volker Hirth moderierten Talkrunde<br />

teil. Thema war die Heim-EM, die vom<br />

6. bis 12. August 2018 als Zugpferd der<br />

ersten European Championships stattfindet.<br />

„Die Vorbereitungen laufen gut, wir<br />

wollen den Athleten optimale Rahmenbedingungen<br />

bieten“, sagte Kowalski<br />

über den aktuellen Stand. Geplant ist die<br />

Leichtathletik mit Events in die Stadt zu<br />

den Menschen zu bringen.<br />

„Berlin ist mein großes Ziel, das motiviert<br />

mich jeden Tag, sobald wie möglich<br />

ins Training zurückzukommen“, berichtete<br />

Salman-Rath nach ihrer Knie-OP.<br />

Krause ist seit Mitte Oktober wieder im<br />

Training: „Ich bin auf einem guten Weg<br />

und habe hohe Ziele. Die Stimmung auf<br />

der blauen Bahn im Olympiastadion hat<br />

etwas Magisches.“ Auch das Präsidium<br />

blickt in neuer Besetzung mit Vorfreude<br />

Richtung Heim-EM 2018.<br />

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Beim Verbandstag in Darmstadt: <strong>Das</strong> neue Präsidium des <strong>DLV</strong><br />

Von links nach rechts: Martina Strutz (Athletensprecherin), Frank Hensel (Vizepräsident des Europaverbandes EAA), Jochen Schweitzer<br />

(Vizepräsident Finanzen), Frank O. Hamm (Vizepräsident Wettkampforganisation und Veranstaltungsmanagement), Anja Wolf-Blanke (Vizepräsidentin<br />

Landesverbände), Michael Lameli (<strong>DLV</strong>-Generaldirektor), Jürgen Kessing (<strong>DLV</strong>-Präsident), Dr. Matthias Reick (Vizepräsident<br />

Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr. Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und Wissenschaft), Dominic Ullrich (Vizepräsident Jugend), Heinz<br />

König (Vizepräsident Wirtschaft) und Dr. Hartmut Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport)<br />

Positive Jahres-Bilanz<br />

für leichtathletik.de<br />

Die veränderte Medienarbeit, insbesondere<br />

durch die Entwicklung digitaler<br />

Plattformen, machte auch in <strong>2017</strong> vor<br />

den Verantwortlichen des <strong>DLV</strong> nicht Halt.<br />

So wurde z.B. das digitale Erscheinungsbild<br />

des Verbandes aktualisiert. Sowohl<br />

die Meldungen auf leichtathletik.de, Facebook,<br />

Instagram oder Twitter als auch<br />

exklusiv für leichtathletik-TV produzierte<br />

Highlight-Videos nahmen im Umfang zu<br />

und führten zu einer sehr positiven Entwicklung<br />

der User-Zahlen im digitalen<br />

Bereich.<br />

Wichtiger Schritt<br />

auf dem Weg zu <strong>DLV</strong>-Net<br />

Zu den Themen der Digitalisierung gehörten<br />

aber ebenso interne Anpassungen<br />

von Arbeitsprozessen und die Optimierung<br />

der IT-Ausstattung. Ein zentraler<br />

Aspekt spielte hierbei die Weiterentwicklung<br />

des <strong>DLV</strong>-Net. Der langwierige<br />

Prozess der Initiierung einer speziellen<br />

Software für den <strong>DLV</strong>, seine Landesverbände<br />

und Vereine nahm Fahrt auf. Mit<br />

der flächendeckenden Einführung des ersten<br />

Moduls „Event“ für Veranstaltungsgenehmigungen<br />

konnte ein erster Erfolg<br />

auf dem Weg zu einer umfassenden gemeinsamen<br />

Lösung erzielt werden.<br />

G5-Treffen der europäischen<br />

Verbände in Berlin<br />

Auf internationaler Ebene fanden neben<br />

den sportlichen Höhepunkten auch diverse<br />

Kongresse und Tagungen statt, so<br />

insbesondere der IAAF-Kongress in London<br />

und die EAA-Convention in Vilnius.<br />

In Berlin trafen sich Vertreter der G5, der<br />

fünf großen europäischen Leichtathletik-<br />

Verbände Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien, Spanien und Deutschland, zur<br />

jährlichen Tagung.<br />

Neuer <strong>DLV</strong>-Generaldirektor:<br />

Michael Lameli folgt auf<br />

Frank Hensel<br />

Der Jahresauftakt <strong>2017</strong> brachte für die<br />

Beschäftigten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />

(<strong>DLV</strong>) im Haus der<br />

Leichtathletik in Darmstadt, eine zentrale<br />

Veränderung. Nachdem der langjährige<br />

Generaldirektor Frank Hensel Ende<br />

2016 altersbedingt ausgeschieden war,<br />

übernahm Michael Lameli zum 1. Januar<br />

<strong>2017</strong> als <strong>DLV</strong>-Generaldirektor.<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 119<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Jugend im Deutschen Leichtathletik-Verband<br />

Junges Engagement<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong>-JUGEND: Die Deutsche Leichtathletik-Jugend<br />

(DLJ) ist in vielen Bereichen aktiv und bietet jungen Menschen<br />

die Möglichkeit, sich für die Leichtathletik zu engagieren, Verantwortung<br />

zu übernehmen und Ideen umzusetzen.<br />

Führungswechsel<br />

Dominic Ullrich löste <strong>2017</strong><br />

Esther Fittko im Amt des für<br />

die Jugend zuständigen <strong>DLV</strong>-<br />

Vizepräsidenten ab<br />

120 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

116-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_dlv.indd 120 03.01.2018 17:09:07


Teambildung bei der U18-WM in Kenias<br />

Regelmäßige Mannschaftssitzungen und der im Kreis zelebrierte Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer in Nairobi zusammen<br />

Die DLJ und ihr Jugend-Team haben<br />

anlässlich des DSJ-Jugendevents<br />

„jugend.macht.sport!“ im Rahmen<br />

des Internationalen Deutschen Turnfestes<br />

in Berlin die Sportart Leichtathletik<br />

eindrucksvoll präsentiert. Die Teilnehmer<br />

hatten die Möglichkeit, auf der blauen<br />

Bahn im Olympiastadion zu sprinten,<br />

ihre Sprungkraft unter Beweis zu stellen<br />

und in der Biathlonstaffel ihre Wurfqualitäten<br />

zu zeigen. Auch an der Berichterstattung<br />

von diesem Großereignis hat<br />

sich die DLJ durch ein kleines Medienteam<br />

beteiligt.<br />

In der Jugendbotschafter-Initiative<br />

wurde neben der Doping-Prävention das<br />

Thema „Sportpsychologie“ aufgegriffen.<br />

Engagierte Jugendliche haben das erste<br />

Ausbildungsseminar mit viel Interesse<br />

und Engagement absolviert und planen<br />

nun die praktische Umsetzung im kommenden<br />

Jahr.<br />

Neu: Der Jahreskalender 2018<br />

Ein weiteres „nützliches“ Projekt wurde<br />

aus der Taufe gehoben – der Jahreskalender<br />

2018. Dieser Kalender bietet neben<br />

der Terminplanung auch hilfreiche<br />

Tipps für Training und Wettkampf und<br />

kann auch als kleines Trainingstagbuch<br />

genutzt werden.<br />

U18-WM in Nairobi/Kenia<br />

Teambildung in der Jugend-Nationalmannschaft<br />

als psychosoziale Ressource<br />

ist eine der Zielsetzungen, um erfolgreich<br />

bei internationalen Meisterschaften abzuschneiden.<br />

Regelmäßige Mannschaftssitzungen<br />

und der im Kreis zelebrierte<br />

Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer<br />

zusammen.<br />

EM 2018 in Berlin<br />

Auch für die DLJ ist die EM im nächsten<br />

Jahr in Berlin das herausragende Ereignis,<br />

dass sich in vielen Maßnahmen widerspiegelt.<br />

So sind bereits jetzt die Planungen<br />

für das nationale Jugendlager in<br />

Berlin im kommenden Jahr angelaufen.<br />

Jugendlichen aus 20 Landesverbänden<br />

haben die Möglichkeit, gemeinsam im<br />

Stadion die Athleten anzufeuern. Desweiteren<br />

werden acht Jungkampfrichter<br />

bei der EM zum Einsatz kommen. Die Initiative<br />

läuft seit 2013 und in dieser Zeit<br />

wurden über 20 engagierte Jugendliche<br />

zu Kampfrichtern ausgebildet.<br />

Der im Schuljahr 2016/<strong>2017</strong> erstmals<br />

ausgeschriebene Schulsportpreis „JuLe<br />

macht Schule“ zum Thema „JTFO – Eine<br />

Chance für Schulen und Vereine“ ist erfolgreich<br />

gestartet. Zum Auftakt haben<br />

37 Schulen ihre eindrucksvollen Bewerbungen<br />

eingereicht. Für das aktuelle<br />

Schuljahr ist natürlich das Thema: „Wir<br />

für Berlin! – Unsere Projektarbeit zur EM<br />

2018“. Wir sind gespannt auf viele tolle<br />

Projekte.<br />

Esther Fittko ausgezeichnet<br />

Die <strong>DLV</strong>-Vizepräsidentin Jugend hat<br />

sich im November <strong>2017</strong> nicht wieder zur<br />

Wahl gestellt. Der Deutsche Leichtathletik-Jugendtag<br />

hat den bisherigen Stellvertreter<br />

Dominic Ullrich als Nachfolger<br />

gewählt. Für ihre herausragende Arbeit<br />

in insgesamt zwölf Jahren im Bundesausschuss<br />

Jugend, davon acht Jahre als<br />

Vorsitzende, wurde Esther Fittko der<br />

Ehrenring des <strong>DLV</strong> und der Diskus der<br />

Deutschen Sportjugend verliehen.<br />

Jugend macht Sport beim Turnfest in Berlin<br />

Wenn sich die Leichtathletik der Sportjugend präsentiert, darf Jugend-Leichtathletik-Maskottchen JuLe natürlich nicht fehlen<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 121<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Laufszene im Deutschen Leichtathletik-Verband<br />

Ins Gespräch<br />

gekommen<br />

<strong>DLV</strong>-Laufsymposium: In<br />

Siegen tauschten sich<br />

Laufveranstalter,<br />

Verbandsakteure und<br />

Läufer aus.<br />

Aufgrund der großen positiven Resonanz<br />

aus dem vergangenen Jahr<br />

und des vielfachen Wunsches der<br />

Laufszene wurde am 2. und 3. Dezember<br />

<strong>2017</strong> das zweite <strong>DLV</strong>-Lauf-Symposium<br />

in Siegen veranstaltet. Beim diesjährigen<br />

Programm stand der Austausch<br />

zwischen Laufveranstaltern, Verbandsakteuren<br />

und Läufern im Mittelpunkt.<br />

Am Samstag erlebten die Teilnehmer zunächst<br />

spannende Vorträge von Prof. Dr.<br />

Döhrn und Dr. Steinbach. Prof. Döhrn<br />

stellte die aktuellen Lauf-Statistiken vor,<br />

Dr. Steinbach (SPIN Sport Innovation)<br />

erläutert Strategien, wie man erfolgreiche<br />

Laufevents organisieren kann. In<br />

der sich anschließenden Expertenrunde<br />

bestand die Möglichkeit zur Diskussion<br />

aktueller Laufthemen wie Datenschutz,<br />

Versicherung, Stadtmarketing und neue<br />

Laufformate. Auch in diesem Jahr war<br />

in das Symposium am Samstagabend<br />

die Gala „Läufer des Jahres“ in Krombach<br />

eingebunden. Zuvor stand für die<br />

Teilnehmer ein gemeinsamer Lauf oder<br />

alternativ eine Brauereibesichtigung<br />

auf dem Programm. Der Sonntag war<br />

dem „Learning by Doing“ gewidmet: In<br />

Workshops konnten die Teilnehmer intensiv<br />

mit Experten diskutieren, gezielte<br />

Themen erörtern und gemeinsame Lösungsstrategien<br />

entwickeln. Ziel dabei<br />

war es, Strategien kennenzulernen<br />

sowie Tipps und Impulse für eigene<br />

Laufveranstaltungen zu gewinnen. Alle<br />

Beteiligten trugen hierbei zu dem Erfolg<br />

des zweiten <strong>DLV</strong>-Lauf-Symposiums bei<br />

und konnten einen Mehrwert aus der<br />

Veranstaltung ziehen.<br />

122 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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Siegertypen: Die Gewinner im deutschen Nachwuchsläufer-Cup <strong>2017</strong><br />

Umrahmt von „Schirmherrin“ Konstanze Klosterhalfen und Dr. Matthias Reick, der als <strong>DLV</strong>-Vizepräsident für die Läufer zuständig ist, präsentierten<br />

sich bei der Gala „Läufer des Jahres <strong>2017</strong>“ in der Krombacher Brauerei die Sieger im Nachwuchs-Cup. Von links nach rechts:<br />

Amanal Petros (U23; SV Brackwede), Steffen Baxheinrich (U20; LV Oelde), Elias Schreml (U18; LG Olympia Dortmund), Franziska Reng<br />

(U23; LG Telis Finanz Regensburg), Jasmin Beer (U20; Kimbia sports e.V.) und Sophie Kretschmer (U18; LAC Aschersleben)<br />

Deutscher Nachwuchsläufer-Cup:<br />

In einer Serie<br />

von sechs Straßenläufen<br />

über zehn Kilometer<br />

wurden <strong>2017</strong> die besten<br />

Nachwuchsläufer gekürt.<br />

Große Bühne für<br />

die Lauf-Talente<br />

Der Deutsche Nachwuchsläufer-Cup<br />

<strong>2017</strong> „powered by“ laufen.de unter<br />

der Schirmherrschaft des <strong>DLV</strong> mit<br />

freundlicher Unterstützung von German<br />

Road Races (GRR) ist eine neue Serie für<br />

deutsche Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen<br />

U18, U20 und U23.<br />

<strong>2017</strong> war der Cup in fünf ausgewählte<br />

nationale Laufevents sowie in die Deutschen<br />

Meisterschaften 10 km Straßenlauf<br />

integriert. Damit wurden Deutschlands<br />

talentiertesten Nachwuchsläufer/innen<br />

beim Deutschen Nachwuchsläufer-Cup<br />

über 10 km die Möglichkeit gegeben,<br />

sich zu präsentieren und untereinander<br />

zu messen. Teilnahmeberechtigt waren<br />

alle Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen<br />

U18, U20 und U23 mit einem<br />

gültigen Startrecht für einen Verein/LG<br />

im Verbandsgebiet des <strong>DLV</strong>. Eine Mindestleistung<br />

im Vorfeld war jedoch nicht<br />

erforderlich, der Cup stand allen Nachwuchsläufern/innen<br />

offen.<br />

Der Startschuss fiel in Berlin-Span-<br />

dau am 19. März <strong>2017</strong>. Dort und bei den<br />

anderen Cup-Veranstaltungen konnten<br />

sich die Sieger auf Siegprämien freuen,<br />

die vom jeweiligen Veranstalter (ausgenommen<br />

DM 10 km, hier Anerkennung<br />

der Wertung) für die ersten drei einer jeden<br />

Altersklasse ausgeschüttet wurden,<br />

wenn die Läufer/innen eine vorgegebene<br />

Zielzeit erreichten.<br />

Gesamt-Cup-Sieger/in <strong>2017</strong> darf sich<br />

nennen, wer in der jeweiligen Altersklasse<br />

in der Zeitaddition von mindestens<br />

zwei absolvierten Rennen die schnellste<br />

Zeit aufwies. Die Wertung erfolgte jeweils<br />

innerhalb der jahrgangsbezogenen<br />

Altersklasse. Die Sieger/innen wurden<br />

vom <strong>DLV</strong> offiziell innerhalb der Veranstaltung<br />

„Läufer des Jahres“ in der<br />

Brauerei Krombacher in Kreuztal am<br />

2.12.<strong>2017</strong> geehrt und gefeiert.<br />

Auch 2018 wird dieses Format für<br />

den Nachwuchs im Laufbereich weitergeführt.<br />

Die Teilnahmebedingungen sind<br />

jedoch aktualisiert worden. Alle deutschen<br />

Nachwuchsläufer/innen der AK<br />

U18/U20/U23 können an dem Deutschen<br />

Nachwuchsläufer-Cup teilnehmen. Bei<br />

der Veranstaltung „DM 10 km Straßenlauf<br />

in Bremen 2018“ gelten jedoch die<br />

Teilnahmebedingungen aus <strong>2017</strong>.<br />

Eröffnet wird der Cup mit einer neuen<br />

Veranstaltung in Dresden. Es erwarten<br />

uns spannende Wettkämpfe mit tollen<br />

Nachwuchsläufern, von denen wir wohl<br />

bald noch viel sehen und hören werden.<br />

TERMINE 2018<br />

18.03. Dresdner Citylauf 2018<br />

31.03. Paderborner Osterlauf<br />

29.04. Würzburger Residenzlauf<br />

02.09. Stadtwerke Kö-Lauf in Düsseldorf<br />

(für AK U18/U20)<br />

02.09. DM 10 km Straßenlauf in Bremen<br />

(für AK U23, nur Zeitwertung)<br />

14.10. Great 10K Berlin<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 123<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Senioren im Deutschen Leichtathletik-Verband<br />

Oldies but Goldies<br />

<strong>DLV</strong>-Senioren: Auch <strong>2017</strong> standen die deutschen Senioren<br />

im Rampenlicht der Öffentlichkeit bei<br />

Deutschen Meisterschaften und internationalen<br />

Titelkämpfen.<br />

An den erstmals in Asien ausgetragenen<br />

siebten Senioren-Hallen-<br />

Weltmeisterschaft in Daegu nahmen<br />

73 deutsche Sportler teil. Für viele<br />

Athletinnen und Athleten war Südkorea<br />

ein besonderes Territorium, mit der<br />

nahen Grenze zu Nordkorea, wo bis<br />

zum heutigen Tage immer noch kein<br />

Friedensvertrag zustande gekommen<br />

ist. Mit Perfektion bei der Durchfüh-<br />

rung von Veranstaltungen und der asiatischen<br />

Höflichkeit wurden vom 19. bis<br />

25. März die internationalen Gäste empfangen.<br />

Die bisher teilnehmerstärkste<br />

Hallen-Weltmeisterschaft auszurichten,<br />

hatten sich die Südkoreaner „auf die<br />

Fahne“ geschrieben, was sie mit 3841<br />

Meldungen und 2000 Teilnehmern allerdings<br />

nur bedingt erreichten.<br />

Weltrekord über 400 Meter<br />

In der M50 steigerte Roland Gröger die<br />

Weltbestzeit über die Stadionrunde auf<br />

51,73 Sekunden und holte sich damit Gold<br />

bei der Hallen-WM der Senioren in Daegu<br />

27 Goldmedaillen in Daegu<br />

Die deutschen Seniorensportler schafften<br />

schließlich einen guten fünften Platz in<br />

der Nationenwertung. 27-mal Gold-, 22-<br />

mal Silber und 34-mal Bronzemedaillen<br />

fanden so den Weg nach Deutschland.<br />

Hinter den Teams aus Australien, Großbritannien,<br />

USA und Spanien.<br />

Wer sorgte aus deutscher Sicht für<br />

die aufsehenerregendsten Weltrekorde?<br />

Klemens Grißmer (M65, TSG Oberursel)<br />

steigerte die Weitsprungleistung auf<br />

5,38 Meter innerhalb des Fünfkampfes.<br />

Am sechsten Wettkampftag legte er im<br />

Weitsprungwettbewerb noch einmal<br />

weitere zehn Zentimeter zu. Seine weiteren<br />

Einzelleistungen (60 m Hürden<br />

9,64 sec, Kugelstoßen 11,64 m, Hochsprung<br />

1,56 m und 1000-m-Lauf 4:02,57<br />

min) brachten ihm schließlich den zweiten<br />

Weltmeistertitel ein. Noch dazu verbesserte<br />

er den bestehenden Weltrekord<br />

von Rolf Geese aus dem Jahre 2009 auf<br />

4637 Punkte.<br />

Mit einem Weltrekord im Gepäck<br />

(51,92 sec) reiste Roland Gröger (M50,<br />

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TopFit Berlin) an und verbesserte diesen<br />

beim 400-Meter-Finale auf 51,73 Sekunden.<br />

Bereits zwei Tage zuvor sicherte er<br />

sich den Titel über 200 Meter in 23,63<br />

Sekunden. Bei dem selten in der Halle<br />

ausgetragenen Gewichtswurf verewigte<br />

sich Gudrun Mellmann (W75, SV Lurup<br />

Hamburg) mit der neuen Weltrekordweite<br />

von 14,34 Meter.<br />

810 <strong>DLV</strong>-Senioren bei der EM<br />

Die dänische Stadt Aarhus war Gastgeber<br />

der 20. Senioren-Europameisterschaften.<br />

Mit einem enorm großen Aufgebot von<br />

810 Athletinnen und Athleten reiste die<br />

<strong>DLV</strong>-Senioren-Delegation an. An zehn<br />

Wettkampftagen wurde 407-mal Edelmetall<br />

gesammelt: 148-mal Gold, 127-mal<br />

Silber und 132-mal Bronze.<br />

Gleich am ersten Wettkampftag eröffnete<br />

Ralf Jossa (M50; SV Herzberg) den<br />

Medaillenreigen mit einem neuen Europarekord<br />

im Gewichtswurf von 22.67<br />

Metern. Klemens Grißmer (M65, TSG<br />

Oberursel) entthronte im Zehnkampf<br />

Rolf Geese (LG Göttingen) mit der neuen<br />

Weltrekordleistung von 8205 Punkten.<br />

Als amtierender Weltmeister gewann Roland<br />

Gröger (M50; TopFit Berlin) sämtliche<br />

Sprintstrecken von 100 Meter über<br />

200 Meter bis 400 Meter.<br />

Der älteste Seniorensportler, der in<br />

Aarhus an den Start ging, war der inzwischen<br />

91-jährige Günter Ciesielski (M90,<br />

Postsportverein Landshut). Er beendete<br />

im 5000-Meter-Bahngehen den Wettbewerb<br />

mit einem neuen Europarekord<br />

(41:04,37 min).<br />

Gleich drei Staffelrekorde konnten die<br />

deutschen Senioren vermelden. Die Senioren<br />

der M85 in der Besetzung Zuber,<br />

Steiner, Pfeiffer, Müller konnten ihren<br />

neuen Weltrekord in der 4x100 m Staffel<br />

mit 1:14,52 Minuten feiern. Die Seniorinnen<br />

der Altersklasse W70 gewannen<br />

die 4x100-Meter-Staffel der W70 in neuer<br />

Weltrekordzeit von 1:04,28 Minuten<br />

in der Besetzung Förster, Zörner, Stump,<br />

Meier. Ein neuer Europarekord wurde in<br />

der 4x400-Meter-Staffel er Seniorinnen<br />

W45 mit der Mannschaft Braun, Günther,<br />

Trost, Drewes, Czech in 4:07,11 Minuten<br />

aufgestellt.<br />

Länderkampf-Sieg<br />

Einen schönen Abschlusshöhepunkt<br />

konnte das <strong>DLV</strong>-Team verbuchen – beim<br />

neunten Ländervergleichs-Wettkampf,<br />

der Challenge, im Wettstreit mit den Auswahlmannschaften<br />

aus Frankreich und<br />

Belgien, der in Sint-Niklaas (Belgien)<br />

durchgeführt wurde. Mit 372 Zählern<br />

ging schließlich der Gesamtsieg im Drei-<br />

Länder-Duell an den <strong>DLV</strong>, vor Frankreich<br />

(321) und Belgien (231).<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 125<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Spektakuläres Event in der Hauptstadt<br />

Berlin fliegt wieder<br />

Berlin fliegt: Nach der WM<br />

in London ging es mit der<br />

spektakulären Flug- und<br />

Speedshow weiter.<br />

Melanie Bauschke mit Heimspiel vor historischer Kulisse<br />

Im Weitsprung trat mit Melanie Bauschke eine waschechte Berlinerin für den <strong>DLV</strong> an<br />

Deutschland auf Rang zwei<br />

Zu einem starken Team gehören auch die Ersatzleute. In Berlin traten Karsten Dilla, Gina<br />

Lückenkemper und Melanie Bauschke in Aktion. Tobias Scherbarth, Anna Bühler und<br />

Rebekka Haase standen für den Fall der Fälle parat und feuerten an<br />

Am 2. September traten in Berlin<br />

Top-Athleten aus fünf europäischen<br />

Leichtathletik-Nationen<br />

(Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien,<br />

Großbritannien) und den USA als<br />

Teams gegeneinander an. Dabei sorgten<br />

in den Disziplinen Stabhochsprung<br />

Männer, Weitsprung Frauen und Sprint<br />

Frauen viele bekannte Gesichter für Begeisterung.<br />

Der innovative Modus der<br />

Team-Challenge machte den Wettkampf<br />

zusätzlich zu etwas ganz Außergewöhnlichem.<br />

Ziel der spektakulären Veranstaltung<br />

ist es, Fans für die olympische Kernsportart<br />

zu gewinnen und neue Formate zu<br />

präsentieren: kurzweilig, spannend und<br />

innovativ. Insgesamt wurde „Berlin<br />

fliegt!“ zum siebten Mal ausgetragen,<br />

nicht zuletzt dank der großen Unterstützung<br />

durch die Hauptsponsoren des <strong>DLV</strong>:<br />

Nike, GLS, DKB und Barmer – begleitet<br />

durch den Charity-Partner Plan International<br />

Deutschland.<br />

<strong>Das</strong> Brandenburger Tor bot auch in<br />

diesem Jahr eine beeindruckende Kulisse<br />

– mehr als 3.000 Zuschauer verfolgten in<br />

der eigens errichteten „Berlin 2018-Arena“<br />

einen packenden Wettkampf, bei<br />

dem der Sprint-Wettbewerb erstmals auf<br />

sechs blauen Sprintbahnen durchgeführt<br />

wurde. Für die USA zahlten sich drei<br />

Weltmeister in ihren Reihen aus. Sam<br />

Kendricks, Barbara Pierre und Tianna<br />

Bartoletta gewannen den Länderkampf<br />

vor dem <strong>DLV</strong>-Team um Gina Lückenkemper,<br />

Karsten Dilla und Melanie Bauschke,<br />

das einen starken zweiten Platz belegte.<br />

Sieger-Team aus den USA<br />

Sam Kendricks, Barbara Pierre und Tianna<br />

Bartoletta gewannen den Länderkampf am<br />

Brandenburger Tor in Berlin<br />

126 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Weltmeisterschaften | Team-EM | Deutsche Meisterschaften<br />

Ergebnisse<br />

auf einen Blick<br />

Überraschung<br />

<strong>Das</strong> 200-Meter-Podium von<br />

London sah anders aus als<br />

gedacht. Nicht der schon als<br />

Nachfolger von Usain Bolt<br />

gehandelte 400-Meter-Weltrekordler,<br />

-Weltmeister und Olympiasieger<br />

Wayde van Niekerk<br />

stand ganz oben, sondern Ramil<br />

Guliyev aus der Türkei. Platz<br />

drei ging an Jereem Richards<br />

(Trinidad & Tobago)<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die WM-Ergebnisse von London<br />

Männer<br />

100 Meter (-0,8) | 5.8.<strong>2017</strong><br />

1. Justin Gatlin (USA) 9,92<br />

2. Christian Coleman (USA) 9,94<br />

3. Usain Bolt (Jamaika) 9,95<br />

4. Yohan Blake (Jamaika) 9,99<br />

5. Akani Simbine (Südafrika) 10,01<br />

6. Jimmy Vicaut (Frankreich) 10,08<br />

7. Reece Prescod (Großbritannien) 10,17<br />

8. Bingtian Su (China) 10,27<br />

VL: 26. Julian Reus (Deutschland) 10,25<br />

200 Meter (-0,1) | 10.8.<strong>2017</strong><br />

1. Ramil Guliyev (Türkei) 20,09<br />

2. Wayde van Niekerk (Südafrika) 20,11<br />

3. Jereem Richards (Trinidad & Tobago) 20,11<br />

4. Nethaneel Mitchell-Blake (Großbritannien) 20,24<br />

5. Ameer Webb (USA) 20,26<br />

6. Isaac Makwala (Botswana) 20,44<br />

7. Abdul Hakim Sani Brown (Japan) 20,63<br />

8. Isiah Young (USA) 20,64<br />

4x100 Meter | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Großbritannien 37,47<br />

(Ujah, Gemili, Talbot, Mitchell-Blake)<br />

2. USA 37,52<br />

(Rodgers, Gatlin, Bacon, Coleman)<br />

3. Japan 38,04<br />

(Tada, Iizuka, Kiryu, Fujimitsu)<br />

4. China 38,34<br />

5. Frankreich 38,48<br />

6. Kanada 38,59<br />

7. Türkei 38,73<br />

Jamaika<br />

DNF<br />

4x400 Meter | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Trinidad & Tobago 2:58,12<br />

(Solomon, Richards, Cedenio, Gordon)<br />

2. United States 2:58,61<br />

(London III, Roberts, Cherry, Kerley)<br />

3. Großbritannien 2:59,00<br />

(Hudson-Smith, Cowan, Yousif, Rooney)<br />

4. Belgien 3:00,04<br />

5. Spanien 3:00,65<br />

6. Kuba 3:01,10<br />

7. Polen 3:01,59<br />

8. Frankreich 3:01,79<br />

800 Meter | 8.8.<strong>2017</strong><br />

1. Pierre-Ambroise Bosse (Frankreich) 1:44,67<br />

2. Adam Kszczot (Polen) 1:44,95<br />

3. Kipyegon Bett (Kenia) 1:45,21<br />

4. Kyle Langford (Großbritannien) 1:45,25<br />

5. Nijel Amos (Botswana) 1:45,83<br />

6. Mohammed Aman (Äthiopien) 1:46,06<br />

7. Thiago Andrè (Brasilien) 1:46,30<br />

8. Brandon McBride (Kanada) 1:47,09<br />

VL: 33. Marc Reuther (Deutschland) 1:47,78<br />

1500 Meter | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Elijah Motonei Manangoi (Kenia) 3:33,61<br />

2. Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:33,99<br />

3. Filip Ingebrigtsen (Norwegen) 3:34,53<br />

4. Adel Mechaal (Spanien) 3:34,71<br />

5. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 3:34,89<br />

6. Sadik Mikhou (Bahrain) 3:35,81<br />

7. Marcin Lewandowski (Polen) 3:36,02<br />

8. Nicholas Willis (Neuseeland) 3:36,82<br />

VL: 10 Deutschland 38,66<br />

(Reus, Hering, Schmidt, Erewa)<br />

400 Meter | 8.8.<strong>2017</strong><br />

1. Wayde van Niekerk (Südafrika) 43,98<br />

2. Steven Gardiner (Bahamas) 44,41<br />

3. Abdalelah Haroun (Katar) 44,48<br />

4. Baboloki Thebe (Botswana) 44,66<br />

5. Nathon Allen (Jamaika) 44,88<br />

6. Demish Gaye (Jamaika) 45,04<br />

7. Fred Kerley (USA) 45,23<br />

Isaac Makwala (Botswana)<br />

DNS<br />

HF: 10. Homiyu Tesfaye (Deutschland) 3:39,72<br />

HF: 23. Timo Benitz (Deutschland) 3:44,38<br />

5000 Meter | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Muktar Edris (Äthiopien) 13:32,79<br />

2. Mohamed Farah (Großbritannien) 13:33,22<br />

3. Paul Kipkemoi Chelimo (USA) 13:33,30<br />

4. Yomif Kejelcha (Äthiopien) 13:33,51<br />

5. Selemon Barega (Äthiopien) 13:35,34<br />

6. Mohammed Ahmed (Kanada) 13:35,43<br />

7. Aron Kifle (Eritrea) 13:36,91<br />

8. Andrew Butchart (Großbritannien) 13:38,73<br />

VL: 32. Richard Ringer (Deutschland) 13:36,87<br />

128 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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10.000 Meter | 4.8.<strong>2017</strong><br />

1. Mohamed Farah (Großbritannien) 26:49,51<br />

2. Joshua Kiprui Cheptegei (Uganda) 26:49,94<br />

3. Paul Kipngetich Tanui (Kenia) 26:50,60<br />

4. Bedan Karoki Muchiri (Kenia) 26:52,12<br />

5. Jemal Yimer (Äthiopien) 26:56,11<br />

6. Geoffrey Kipsang Kamworor (Kenia) 26:57,77<br />

7. Abadi Hadis (Äthiopien) 26:59,19<br />

8. Mohammed Ahmed (Kanada) 27:02,35<br />

Marathon | 6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Geoffrey Kipkorir Kirui (Kenia) 2:08:27<br />

2. Tamirat Tola (Äthiopien) 2:09:49<br />

3. Alphonce Felix Simbu (Tansania) 2:09:51<br />

4. Callum Hawkins (Großbritannien) 2:10:17<br />

5. Gideon Kipkemoi Kipketer (Kenia) 2:10:56<br />

6. Daniele Meucci (Italien) 2:10:56<br />

7. Yohanes Ghebregergis (Eritrea) 2:12:07<br />

8. Daniel Kinyua Wanjiru (Kenia) 2:12:16<br />

110 Meter Hürden (0,0) | 7.8.<strong>2017</strong><br />

1. Omar McLeod (Jamaika) 13,04<br />

2. Sergey Shubenkov (Athlet unter neutraler Flagge) 13,14<br />

3. Balázs Baji (Ungarn) 13,28<br />

4. Garfield Darien (Frankreich) 13,30<br />

5. Aries Merritt (USA) 13,31<br />

6. Shane Brathwaite (Barbados) 13,32<br />

7. Orlando Ortega (Spanien) 13,37<br />

8. Hansle Parchment (Jamaika) 13,37<br />

HF: 21. Matthias Bühler (Deutschland) 13,79<br />

400 Meter Hürden | 9.8.<strong>2017</strong><br />

1. Karsten Warholm (Norwegen) 48,35<br />

2. Yasmani Copello (Türkei) 48,49<br />

3. Kerron Clement (USA) 48,52<br />

4. Kemar Mowatt (Jamaika) 48,99<br />

5. TJ Holmes (USA) 49,00<br />

6. Juander Santos (Dominikanische Republik) 49,04<br />

7. Abderrahaman Samba (Katar) 49,74<br />

8. Kariem Hussein (Schweiz) 50,07<br />

3000 Meter Hindernis | 8.8.<strong>2017</strong><br />

1. Conseslus Kipruto (Kenia) 8:14,12<br />

2. Soufiane Elbakkali (Marokko) 8:14,49<br />

3. Evan Jager (USA) 8:15,53<br />

4. Mahiedine Mekhissi (Frankreich) 8:15,80<br />

5. Stanley Kipkoech Kebenei (USA) 8:21,09<br />

6. Matthew Hughes (Kanada) 8:21,84<br />

7. Tesfaye Deriba (Äthiopien) 8:22,12<br />

8. Tafese Seboka (Äthiopien) 8:23,02<br />

Hochsprung | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Mutaz Essa Barshim (Katar) 2,35<br />

2. Danil Lysenko (Athlet unter neutraler Flagge) 2,32<br />

3. Majd Eddin Ghazal (SYR) 2,29<br />

4. Edgar Rivera (Mexiko) 2,29<br />

5. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,29<br />

6. Robert Grabarz (Großbritannien) 2,25<br />

6. Ilya Ivanyuk (Athlet unter neutraler Flagge) 2,25<br />

8. Bryan McBride (USA) 2,25<br />

10. Eike Onnen (Deutschland) 2,20<br />

Stabhochsprung | 8.8.<strong>2017</strong><br />

1. Sam Kendricks (USA) 5,95<br />

2. Piotr Lisek (Polen) 5,89<br />

3. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,89<br />

4. Changrui Xue (China) 5,82<br />

5. Pawel Wojciechowski (Polen) 5,75<br />

6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,65<br />

7. Kurtis Marschall (Australien) 5,65<br />

8. Shawnacy Barber (Kanada) 5,65<br />

Raphael Marcel Holzdeppe (Deutschland)<br />

Weitsprung | 5.8.<strong>2017</strong><br />

1. Luvo Manyonga (Südafrika) 8,48<br />

2. Jarrion Lawson (USA) 8,44<br />

3. Ruswahl Samaai (Südafrika) 8,32<br />

4. Aleksandr Menkov (Athlet unter neutraler Flagge) 8,27<br />

5. Maykel Massó (Kuba) 8,26<br />

6. Yuhao Shi (China) 8,23<br />

7. Jianan Wang (China) 8,23<br />

8. Michel Tornéus (Schweden) 8,18<br />

Q: 22. Julien Howard (Deutschland) 7,72<br />

Dreisprung | 10.8.<strong>2017</strong><br />

1. Christian Taylor (USA) 17,68<br />

2. Will Claye (USA) 17,63<br />

3. Nelson Évora (Portugal) 17,19<br />

4. Cristian Nápoles (Kuba) 17,16<br />

5. Alexis Copello (Aserbaidschan) 17,16<br />

6. Chris Benard (USA) 17,16<br />

7. Andy Díaz (Kuba) 17,13<br />

8. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,79<br />

NM<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 129<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 129 03.01.2018 17:39:49


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die WM-Ergebnisse von London<br />

Kugelstoßen | 6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Tomas Walsh (Neuseeland) 22,03<br />

2. Joe Kovacs (USA) 21,66<br />

3. Stipe Žunic (Kroatien) 21,46<br />

4. Tomáš Stanek (Tschechische Republik) 21,41<br />

5. Michal Haratyk (Polen) 21,41<br />

6. Ryan Crouser (USA) 21,20<br />

7. Ryan Whiting (USA) 21,09<br />

8. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,89<br />

9. Jacko Gill (Neuseeland) 20,82<br />

10. David Storl (Deutschland) 20,80<br />

Diskuswurf | 5.8.<strong>2017</strong><br />

1. Andrius Gudžius (Litauen) 69,21<br />

2. Daniel Ståhl (Schweden) 69,19<br />

3. Mason Finley (USA) 68,03<br />

4. Fedrick Dacres (Jamaika) 65,83<br />

5. Piotr Malachowski (Polen) 65,24<br />

6. Robert Harting (Deutschland) 65,10<br />

7. Robert Urbanek (Polen) 64,15<br />

8. Traves Smikle (Jamaika) 64,04<br />

Q Martin Wierig (Deutschland) NM<br />

Hammerwurf | 11.8.<strong>2017</strong><br />

1. Pawel Fajdek (Polen) 79,81<br />

2. Valeriy Pronkin (Athlet unter neutraler Flagge) 78,16<br />

3. Wojciech Nowicki (Polen) 78,03<br />

4. Quentin Bigot (Frankreich) 77,67<br />

5. Aleksei Sokyrskii (Athlet unter neutraler Flagge) 77,50<br />

6. Nick Miller (Großbritannien) 77,31<br />

7. Dilshod Nazarov (Tadschikistan) 77,22<br />

8. Serghei Marghiev (Moldau) 75,87<br />

Speerwurf | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Johannes Vetter (Deutschland) 89,89<br />

2. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 89,73<br />

3. Petr Frydrych (Tschechische Republik) 88,32<br />

4. Thomas Röhler (Deutschland) 88,26<br />

5. Tero Pitkämäki (Finnland) 86,94<br />

6. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 84,52<br />

7. Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) 84,48<br />

8. Andreas Hofmann (Deutschland) 83,98<br />

Zehnkampf | 11./12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Kevin Mayer (Frankreich) 8768<br />

(10,70; 7,52; 15,72; 2,08; 48,26/13,75, 47,14; 5,10; 66,10; 4:36,73)<br />

2. Rico Freimuth (Deutschland) 8564<br />

(10,53; 7,48; 14,85; 1,99; 48,41/13,68; 51,17; 4,80; 62,34; 4:41,57)<br />

3. Kai Kazmirek (Deutschland) 8488<br />

(10,91; 7,64; 13,78; 2,11; 47,19/14,66; 45,06; 5,10; 62,45;4:38,07)<br />

4. Janek Õiglane (Estland) 8371<br />

5. Damian Warner (Kanada) 8309<br />

6. Oleksiy Kasyanov (Ukraine) 8234<br />

7. Kurt Felix (Grenada) 8227<br />

8. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 8222<br />

Mathias Brugger (Deutschland)<br />

DNF<br />

20 Kilometer Gehen | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Eider Arévalo (Kolumbien) 1:18:53<br />

2. Sergei Shirobokov (Athlet unter neutraler Flagge) 1:18:55<br />

3. Caio Bonfim (Brasilien) 1:19:04<br />

4. Lebogang Shange (Südafrika) 1:19:18<br />

5. Christopher Linke (Deutschland) 1:19:21<br />

6. Dane Bird-Smith (Australien) 1:19:28<br />

7. Kaihua Wang (China) 1:19:30<br />

8. Álvaro Martín (Spanien) 1:19:41<br />

15. Nils Brembach (Deutschland) 1:20:42<br />

17. Hagen Pohle (Deutschland) 1:20:53<br />

50 Kilometer Gehen | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Yohann Diniz (Frankreich) 3:33:12<br />

2. Hirooki Arai (Japan) 3:41:17<br />

3. Kai Kobayashi (Japan) 3:41:19<br />

4. Igor Glavan (Ukraine) 3:41:42<br />

5. Satoshi Maruo (Japan) 3:43:03<br />

6. Máté Helebrand (Ungarn) 3:43:56<br />

7. Rafal Augustyn (Polen) 3:44:18<br />

8. Robert Heffernan (Irland) 3:44:41<br />

10. Carl Dohmann (Deutschland) 3:45:21<br />

13. Karl Junghannß (Deutschland) 3:47:01<br />

130 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 130 03.01.2018 17:39:51


Mittendrin im Kampf um die Medaillen<br />

Als die Geher in Londons Innenstadt unterwegs<br />

waren, zeigte sich der englische Sommer von seiner<br />

wärmeren Seite. Und Christopher Linke vom SC Potsdam<br />

verpasste als Fünfter eine WM-Medaille über 20<br />

Kilometer nur knapp. Es war ein starkes Rennen von<br />

dem Potsdamer, der sich vom Start weg an der Spitze<br />

zeigte und das Tempo mitbestimmte<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 131 03.01.2018 17:39:53


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die WM-Ergebnisse von London<br />

Frauen<br />

100 Meter (+01,) | 6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Tori Bowie (USA) 10,85<br />

2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 10,86<br />

3. Dafne Schippers (Niederlande) 10,96<br />

4. Murielle Ahouré (Elfenbeinküste) 10,98<br />

5. Elaine Thompson (Jamaika) 10,98<br />

6. Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago) 11,01<br />

7. Rosangela Santos (Brasilien) 11,06<br />

8. Kelly-Ann Baptiste (Trinidad & Tobago) 11,09<br />

HF: 14. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,16<br />

VL Gina Lückenkemper (Deutschland) 10,95<br />

VL Tatjana Pinto (Deutschland) DQ<br />

4x400 Meter | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. USA 3:19,02<br />

(Hayes, Felix, Wimbley, Francis)<br />

2. Great Britain & N.I. 3:25,00<br />

(Clark, Nielsen, Doyle, Diamond)<br />

3. Poland 3:25,41<br />

(Holub, Baumgart, Gaworska, Swiety)<br />

4. France 3:26,56<br />

5. Nigeria 3:26,72<br />

6. Germany 3:27,45<br />

(Spelmeyer, Müller, Gonska, Mergenthaler)<br />

7. Botswana 3:28,00<br />

Jamaica<br />

DNF<br />

200 Meter (+0,8) | 11.8.<strong>2017</strong><br />

1. Dafne Schippers (Niederlande) 22,05<br />

2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 22,08<br />

3. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 22,15<br />

4. Dina Asher-Smith (Großbritannien) 22,22<br />

5. Deajah Stevens (USA) 22,44<br />

6. Kimberlyn Duncan (USA) 22,59<br />

7. Crystal Emmanuel (Kanada) 22,60<br />

8. Tynia Gaither (Bahamas) 23,07<br />

HF: 12. Rebekka Haase (Deutschland) 23,03<br />

4x100 Meter | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. USA 41,82<br />

(Brown, Felix, Akinosun, Bowie)<br />

2. Großbritannien 42,12<br />

(Philip, Henry, Asher-Smith, Neita)<br />

3. Jamaika 42,19<br />

(Levy, Morrison, Facey, Forbes)<br />

4. Deutschland 42,36<br />

(Pinto, Mayer, Lückenkemper, Haase)<br />

5. Schweiz 42,51<br />

6. Trinidad & Tobago 42,62<br />

7. Brasilien 42,63<br />

8. Niederlande 43,07<br />

400 Meter | 9.8.<strong>2017</strong><br />

1. Phyllis Francis (USA) 49,92<br />

2. Salwa Eid Naser (Bahrain) 50,06<br />

3. Allyson Felix (USA) 50,08<br />

4. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 50,49<br />

5. Shericka Jackson (Jamaika) 50,76<br />

6. Stephenie Ann McPherson (Jamaika) 50,86<br />

7. Kabange Mupopo (Sambia) 51,15<br />

8. Novlene Williams-Mills (Jamaika) 51,48<br />

HF: 14. Ruth Sophia Spelmeyer (Deutschland) 51,77<br />

800 Meter | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Caster Semenya (Südafrika) 1:55,16<br />

2. Francine Niyonsaba (Burundi) 1:55,92<br />

3. Ajee Wilson (USA) 1:56,65<br />

4. Margaret Nyairera Wambui (Kenia) 1:57,54<br />

5. Melissa Bishop (Kanada) 1:57,68<br />

6. Angelika Cichocka (Polen) 1:58,41<br />

7. Charlene Lipsey (USA) 1:58,73<br />

8. Lynsey Sharp (Großbritannien) 1:58,98<br />

HF: 23. Christina Hering (Deutschland) 2:02,69<br />

1500 Meter | 7.8.<strong>2017</strong><br />

1. Faith Chepngetich Kipyegon (Kenia) 4:02,59<br />

2. Jennifer Simpson (USA) 4:02,76<br />

3. Caster Semenya (Südafrika) 4:02,90<br />

4. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,97<br />

5. Sifan Hassan (Niederlande) 4:03,34<br />

6. Laura Weightman (Großbritannien) 4:04,11<br />

7. Angelika Cichocka (Polen) 4:04,16<br />

8. Rababe Arafi (Marokko) 4:04,35<br />

11. Hanna Klein (Deutschland) 4:06,22<br />

HF: 16. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:06,58<br />

5000 Meter | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Hellen Onsando Obiri (Kenia) 14:34,86<br />

2. Almaz Ayana (Äthiopien) 14:40,35<br />

3. Sifan Hassan (Niederlande) 14:42,73<br />

4. Senbere Teferi (Äthiopien) 14:47,45<br />

5. Margaret Chelimo Kipkemboi (Kenia) 14:48,74<br />

6. Laura Muir (Großbritannien) 14:52,07<br />

7. Sheila Chepkirui Kiprotich (Kenia) 14:54,05<br />

8. Susan Krumins (Niederlande) 14:58,33<br />

VL: 17. Alina Reh (Deutschland) 15:10,01<br />

132 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 132 03.01.2018 17:39:55


Finale? Finale!<br />

Der Einzug von Hanna Klein (SG Schorndorf<br />

1846) ins 1500-Meter-Finale von<br />

London war eine große Überraschung.<br />

Im Halbfinale hängte sie keine Geringere<br />

als Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus<br />

Äthiopien ab<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 133 03.01.2018 17:40:01


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die WM-Ergebnisse von London<br />

10.000 Meter | 5.8.<strong>2017</strong><br />

1. Almaz Ayana (Äthiopien) 30:16,32<br />

2. Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 31:02,69<br />

3. Agnes Jebet Tirop (Kenia) 31:03,50<br />

4. Alice Aprot Nawowuna (Kenia) 31:11,86<br />

5. Susan Krumins (Niederlande) 31:20,24<br />

6. Emily Infeld (USA) 31:20,45<br />

7. Irene Chepet Cheptai (Kenia) 31:21,11<br />

8. Molly Huddle (USA) 31:24,78<br />

Marathon | 6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Rose Chelimo (Bahrain) 2:27:11<br />

2. Edna Ngeringwony Kiplagat (Kenia) 2:27:18<br />

3. Amy Cragg (USA) 2:27:18<br />

4. Flomena Cheyech Daniel (Kenia) 2:27:21<br />

5. Shure Demise (Äthiopien) 2:27:58<br />

6. Eunice Jepkirui Kirwa (Bahrain) 2:28:17<br />

7. Helah Jelagat Kiprop (Kenia) 2:28:19<br />

8. Mare Dibaba (Äthiopien) 2:28:49<br />

22. Fate Tola (Deutschland) 2:33:39<br />

39. Katharina Heinig (Deutschland) 2:39:59<br />

100 Meter Hürden (+0,1) | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Sally Pearson (Australien) 12,59<br />

2. Dawn Harper Nelson (USA) 12,63<br />

3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,72<br />

4. Kendra Harrison (USA) 12,74<br />

5. Christina Manning (USA) 12,74<br />

6. Alina Talay (Weißrussland) 12,81<br />

7. Nadine Visser (Niederlande) 12,83<br />

8. Nia Ali (USA) 13,04<br />

HF: 17. Ricarda Lobe (Deutschland) 13,11<br />

VL: 24. Nadine Hildebrand (Deutschland) 13,14<br />

400 Meter Hürden | 10.8.<strong>2017</strong><br />

1. Kori Carter (USA) 53,07<br />

2. Dalilah Muhammad (USA) 53,50<br />

3. Ristananna Tracey (Jamaika) 53,74<br />

4. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 54,20<br />

5. Léa Sprunger (Schweiz) 54,59<br />

6. Sage Watson (Kanada) 54,92<br />

7. Cassandra Tate (USA) 55,43<br />

8. Eilidh Doyle (Großbritannien) 55,71<br />

VL: 34. Jackie Baumann (Deutschland) 57,59<br />

3000 Meter Hindernis | 11.8.<strong>2017</strong><br />

1. Emma Coburn (USA ) 9:02,58<br />

2 . Courtney Frerichs (USA ) 9:03,77<br />

3 . Hyvin Kiyeng Jepkemoi (Kenia) 9:04,03<br />

4 . Beatrice Chepkoech (Kenia) 9:10,45<br />

5 . Ruth Jebet (Burundi) 9:13,96<br />

6 . Celliphine Chepteek Chespol (Kenia) 9:15,04<br />

7 . Etenesh Diro (Äthiopien) 9:22,46<br />

8 . Winfred Mutile Yavi (Burundi) 9:22,67<br />

9 . Gesa Felicitas Krause (Deutschland) 9:23,87<br />

Hochsprung | 12.8.<strong>2017</strong><br />

1. Maria Lasitskene (Athletin unter neutraler Flagge) 2,03<br />

2. Yuliia Levchenko (Ukraine) 2,01<br />

3. Kamila Licwinko (Polen) 1,99<br />

4. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,95<br />

5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 1,95<br />

6. Morgan Lake (Großbritannien) 1,95<br />

7. Mirela Demireva (Bulgarien) 1,92<br />

7. Airiné Palšyté (Litauen) 1,92<br />

Stabhochsprung | 6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,91<br />

2. Sandi Morris (USA) 4,75<br />

3. Robeilys Peinado (Venezuela) 4,65<br />

3. Yarisley Silva (Kuba) 4,65<br />

5. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,65<br />

6. Holly Bradshaw (Großbritannien) 4,65<br />

7. Alysha Newman (Kanada) 4,65<br />

8. Olga Mullina (Athlet unter neutraler Flagge) 4,55<br />

Q: 14. Silke Spiegelburg (Deutschland) 4,35<br />

Q: 20. Friedelinde Petershofen (Deutschland) 4,20<br />

Weitsprung | 11.8.<strong>2017</strong><br />

1. Brittney Reese (USA) 7,02<br />

2. Darya Klishina (Athletin unter neutraler Flagge) 7,00<br />

3. Tianna Bartoletta (USA) 6,97<br />

4. Ivana Španovic (Serbien) 6,96<br />

5. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,72<br />

6. Brooke Stratton (Australien) 6,67<br />

7. Chantel Malone (Britische Jungferninseln) 6,57<br />

8. Blessing Okagbare-Ighoteguonor (Nigeria) 6,55<br />

10. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,54<br />

Q: 23. Alexandra Wester (Deutschland) 6,27<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 134 03.01.2018 17:40:02


Zwei-Meter-Frau<br />

Bei der WM in London hätte Marie-Laurence Jungfleisch über zwei<br />

Meter springen müssen, um im Kampf um Gold dabei zu sein –<br />

ihre 1,95 Meter reichten nur zu Rang vier. Den Zwei-Meter-Sprung<br />

reichte die Athletin vom VfB Stuttgart dann im Hochsprung-Mekka<br />

Eberstadt nach – es war ihr zweiter über die magische Höhe<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 135 03.01.2018 17:40:03


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die WM-Ergebnisse von London<br />

Dreisprung | 7.8.<strong>2017</strong><br />

1. Yulimar Rojas (Venezuela) 14,91<br />

2. Caterine Ibargüen (Kolumbien) 14,89<br />

3. Olga Rypakova (Kasachstan) 14,77<br />

4. Hanna Knyazyeva-Minenko (Israel) 14,42<br />

5. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,33<br />

6. Anna Jagaciak (Polen) 14,25<br />

7. Ana Peleteiro (Spanien) 14,23<br />

8. Shanieka Ricketts (Jamaika) 14,13<br />

12. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,97<br />

Kugelstoßen | 9.8.<strong>2017</strong><br />

1. Lijiao Gong (China) 19,94<br />

2. Anita Márton (Ungarn) 19,49<br />

3. Michelle Carter (USA) 19,14<br />

4. Danniel Thomas-Dodd (Jamaika) 18,91<br />

5. Yang Gao (China) 18,25<br />

6. Brittany Crew (Kanada) 18,21<br />

7. Yuliya Leantsiuk (Weißrussland) 18,12<br />

8. Yaniuvis López (Kuba) 18,03<br />

Q: 13. Sara Gambetta (Deutschland) 17,71<br />

Diskuswurf | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Sandra Perkovic (Kroatien) 70,31<br />

2. Dani Stevens (Australien) 69,64<br />

3. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 66,21<br />

4. Yaimé Pérez (Kuba) 64,82<br />

5. Denia Caballero (Kuba) 64,37<br />

6. Nadine Müller (Deutschland) 64,13<br />

7. Xinyue Su (China) 63,37<br />

8. Bin Feng (China) 61,56<br />

9. Julia Harting (Deutschland) 61,34<br />

Q: 14. Anna Rüh (Deutschland) 60,78<br />

Hammerwurf | 7.8.<strong>2017</strong><br />

1. Anita Włodarczyk (Polen) 77,90<br />

2. Zheng Wang (China) 75,98<br />

3. Malwina Kopron (Polen) 74,76<br />

4. Wenxiu Zhang (China) 74,53<br />

5. Hanna Skydan (Aserbaidschan) 73,38<br />

6. Joanna Fiodorow (Polen) 73,04<br />

7. Sophie Hitchon (Großbritannien) 72,32<br />

8. Katerina Šafránková (Tschechische Republik) 71,34<br />

Speerwurf | 8.8.<strong>2017</strong><br />

1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 66,76<br />

2. Lingwei Li (China) 66,25<br />

3. Huihui Lyu (China) 65,26<br />

4. Sara Kolak (Kroatien) 64,95<br />

5. Eda Tugsuz (Türkei) 64,52<br />

6. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,05<br />

7. Katharina Molitor (Deutschland) 63,75<br />

8. Shiying Liu (China) 62,84<br />

Q: 17. Christin Hussong (Deutschland) 60,86<br />

Siebenkampf | 5./6.8.<strong>2017</strong><br />

1. Nafissatou Thiam (Belgien) 6784<br />

(13,54; 1,95; 15,17; 24,57/6,57; 53,93; 2:21,42)<br />

2. Carolin Schäfer (Deutschland) 6696<br />

(13,09; 1,86; 14,84; 23,58/6,20; 49,99; 2:15,34)<br />

3. Anouk Vetter (Niederlande) 6636<br />

(13,31; 1,77; 15,09; 24,36/6,32; 58,41; 2:19,43)<br />

4. Yorgelis Rodríguez (Kuba) 6594<br />

5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 6558<br />

6. Ivona Dadic (Österreich) 6417<br />

7. Nadine Visser (Niederlande) 6370<br />

8. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6362<br />

(13,52; 1,74; 12,84; 23,92/6,55; 40,70; 2:07,37)<br />

20 Kilometer Gehen | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Jiayu Yang (China) 1:26:18<br />

2. Maria Guadalupe González (Mexiko) 1:26:19<br />

3. Antonella Palmisano (Italien) 1:26:36<br />

4. Erica de Sena (Brasilien) 1:26:59<br />

5. Sandra Arenas (Kolumbien) 1:28:10<br />

6. Ana Cabecinha (Portugal) 1:28:57<br />

7. Kimberly García (PER) 1:29:13<br />

8. Na Wang (China) 1:29:26<br />

50 Kilometer Gehen | 13.8.<strong>2017</strong><br />

1. Inês Henriques (Portugal) 4:05:56<br />

2. Hang Yin (China) 4:08:58<br />

3. Shuqing Yang (China) 4:20:49<br />

4. Kathleen Burnett (USA) 4:21:51<br />

Nair Da Rosa (Brasilien)<br />

DNF<br />

Susan Randall (USA)<br />

DNF<br />

Erin Talcott (USA)<br />

DQ<br />

11. Kathrin Klaas (Deutschland) 68,91<br />

Q: 30. Susen Küster (Deutschland) 62,33<br />

136 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 136 03.01.2018 17:40:03


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Team-EM-Ergebnisse von Lille<br />

Männer<br />

100 Meter (-0,7) | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Harry Aikines-Aryeetey (Großbritannien) 10,21<br />

2. Julian Reus (Deutschland) 10,27<br />

3. Churandy Martina (Niederlande) 10,30<br />

4. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 10,37<br />

5. Ángel David Rodríguez (Spanien) 10,39<br />

6. Zdeněk Stromšík (Tschechische Republik) 10,43<br />

7. Federico Cattaneo (Italien) 10,47<br />

8. Stuart Dutamby (Frankreich) 10,48<br />

9. Dominik Kopeć (Polen) 10,70<br />

10. Volodymyr Suprun (Ukraine) 10,78<br />

11. Dzianis Konanau (Weißrussland) 10,88<br />

200 Meter (+0,4) | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Serhiy Smelyk (Ukraine) 20,53<br />

2. Mickael-Méba Zeze (Frankreich) 20,57<br />

3. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 20,59<br />

4. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 20,66<br />

5. Sam Miller (Großbritannien) 20,79<br />

6. Karol Zalewski (Polen) 20,87<br />

7. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 20,90<br />

8. Óscar Husillos (Spanien) 20,97<br />

9. Solomon Bockarie (Niederlande) 21,25<br />

10. Antonio Infantino (Italien) 21,29<br />

11. Stanislau Darahakupets (Weißrussland) 21,66<br />

4x100 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Großbritannien 38,08<br />

(Ujah, Hughes, Talbot, Aikines-Aryeetey)<br />

2. Deutschland 38,30<br />

(Reus, Hering, Schmidt, Menga)<br />

3. Frankreich 38,68<br />

(Bassaw, Dautremer, Zeze, Anouman)<br />

4. Ukraine 39,07<br />

5. Niederlande 39,07<br />

6. Italien 39,08<br />

7. Polen 39,21<br />

8. Griechenland 39,42<br />

9. Tschechische Republik 39,73<br />

10. Spanien 40,05<br />

11. Weißrussland 40,05<br />

400 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Dwayne Cowan (Großbritannien) 45,46<br />

2. Rafał Omelko (Polen) 45,53<br />

3. Davide Re (Italien) 45,56<br />

4. Samuel García (Spanien) 45,60<br />

5. Teddy Atine (Frankreich) 45,93<br />

6. Johannes Trefz (Deutschland) 46,54<br />

7. Vitaliy Butrym (Ukraine) 46,95<br />

8. Patrik Šorm (Tschechische Republik) 47,25<br />

9. Maksim Hrabarenka (Weißrussland) 48,32<br />

10. Mihaíl Pappás (Griechenland) 48,65<br />

Liemarvin Bonevacia (Niederlande)<br />

DQ<br />

TEAM-EM IN LILLE<br />

ENDSTAND<br />

1. Deutschland 321,5<br />

2. Polen 295<br />

3. Frankreich 270<br />

4. Großbritannien 269<br />

5. Spanien 242,5<br />

6. Ukraine 236,5<br />

7. Italien 220<br />

8. Tschechische Republik 213,5<br />

9. Griechenland 196,5<br />

10. Weißrussland 188,5<br />

11. Niederlande 175<br />

4x400 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Spanien 3:02,32<br />

(Husillos, Bua, Echeverry, Garcia)<br />

2. Niederlande 3:02,37<br />

(Stuivenberg, Bonevacia, Agard, Blauwhof)<br />

3. Tschechische Republik 3:03,31<br />

(Tesar, Maslak, Müller, Sorm)<br />

4. Polen 3:03,86<br />

5. Frankreich 3:03,92<br />

6. Deutschland 3:04,64<br />

(Schneider, Junker, Trefz, Schmidt)<br />

7. Italien 3:06,35<br />

8. Ukraine 3:07,03<br />

9. Großbritannien 3:07,49<br />

10 Griechenland 3:08,58<br />

11. Weißrussland 3:09,84<br />

800 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:47,18<br />

2. Giordano Benedetti (Italien) 1:47,94<br />

3. James Bowness (Großbritannien) 1:48,19<br />

4. Yevhen Hutsol (Ukraine) 1:48,26<br />

5. Yan Sloma (Weißrussland) 1:48,32<br />

6. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:48,54<br />

7. Filip Šnejdr (Tschechische Republik) 1:48,61<br />

8. Samir Dahmani (Frankreich) 1:48,65<br />

9. Christoph Kessler (Deutschland) 1:48,89<br />

10. Athanásios Kalákos (Griechenland) 1:52,27<br />

Adam Kszczot (Polen)<br />

DQ<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 137 03.01.2018 17:40:03


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Team-EM-Ergebnisse von Lille<br />

1500 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:53,40<br />

2. Jake Wightman (Großbritannien) 3:53,72<br />

3. Timo Benitz (Deutschland) 3:54,28<br />

4. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 3:54,54<br />

5. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:54,56<br />

6. Marc Alcalá (Spanien) 3:54,89<br />

7. Joao Capistrano M. Bussotti Neves Junior (Italien) 3:55,36<br />

8. Vincent Hazeleger (Niederlande) 3:55,90<br />

9. Volodymyr Kyts (Ukraine) 3:55,90<br />

10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 3:57,18<br />

11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 3:57,87<br />

3000 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 7:57,60<br />

2. Marc Scott (Großbritannien) 7:58,52<br />

3. Carlos Mayo (Spanien) 7:58,97<br />

4. Yoann Kowal (Frankreich) 7:59,61<br />

5. Marcel Fehr (Deutschland) 8:00,52<br />

6. Yassin Bouih (Italien) 8:01,80<br />

7. Stanislav Maslov (Ukraine) 8:02,11<br />

8. Richard Douma (Niederlande) 8:08,24<br />

9. Michał Rozmys (Polen) 8:11,90<br />

10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 8:16,63<br />

11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 8:37,54<br />

5000 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Antonio Abadía (Spanien) 13:59,40<br />

2. Nick Goolab (Großbritannien) 13:59,72<br />

3. Amanal Petros (Deutschland) 13:59,83<br />

4. Marouan Razine (Italien) 14:02,62<br />

5. Szymon Kulka (Polen) 14:04,59<br />

6. Félix Bour (Frankreich) 14:05,11<br />

7. Yehor Zhukov (Ukraine) 14:15,26<br />

8. Uladzislau Pramau (Weißrussland) 14:16,98<br />

9. Konstadínos Gelaoúzos (Griechenland) 14:22,41<br />

10. Bart van Nunen (Niederlande) 14:24,77<br />

11. Jakub Zemaník (Tschechische Republik) 14:48,83<br />

110 Meter Hürden (+0,2) | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Orlando Ortega (Spanien) 13,20<br />

2. Aurel Manga (Frankreich) 13,35<br />

3. David Omoregie (Großbritannien) 13,36<br />

4. Damian Czykier (Polen) 13,40<br />

5. Konstadínos Douvalídis (Griechenland) 13,42<br />

6. Erik Balnuweit (Deutschland) 13,60<br />

7. Lorenzo Perini (Italien) 13,62<br />

8. Koen Smet (Niederlande) 13,66<br />

9. Vitali Parakhonka (Weißrussland) 13,85<br />

10. Václav Sedlák (Tschechische Republik) 13,98<br />

11. Artem Shamatryn (Ukraine) 14,33<br />

400 Meter Hürden | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Jack Green (Großbritannien) 49,47<br />

2. Sérgio Fernández (Spanien) 49,72<br />

3. Patryk Dobek (Polen) 49,79<br />

4. José Reynaldo Bencosme (Italien) 49,85<br />

5. Ludvy Vaillant (Frankreich) 50,02<br />

6. Vít Müller (Tschechische Republik) 50,85<br />

7. Felix Franz (Deutschland) 50,95<br />

8. Danylo Danylenko (Ukraine) 51,03<br />

9. Nick Smidt (Niederlande) 51,32<br />

10. Mikita Yakauleu (Weißrussland) 51,58<br />

11. Konstadínos Nákos (Griechenland) 52,16<br />

3000 Meter Hindernis | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 8:26,71<br />

2. Sebastián Martos (Spanien) 8:27,46<br />

3. Krystian Zalewski (Polen) 8:33,02<br />

4. Rob Mullett (Großbritannien) 8:33,99<br />

5. Abdoullah Bamoussa (Italien) 8:38,12<br />

6. Tim Stegemann (Deutschland) 8:42,77<br />

7. Siarhei Litouchyk (Weißrussland) 8:47,62<br />

8. Noah Schutte (Niederlande) 8:53,09<br />

9. Nikólaos Gótsis (Griechenland) 8:59,20<br />

10. Lukáš Olejníček (Tschechische Republik) 8:59,61<br />

11. Roman Rostykus (Ukraine) 9:15,09<br />

Hochsprung | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Mickaël Hanany (Frankreich) 2,26<br />

2. Marco Fassinotti (Italien) 2,22<br />

3. Eike Onnen (Deutschland) 2,22<br />

4. Konstadínos Baniótis (Griechenland) 2,22<br />

4. Norbert Kobielski (Polen) 2,22<br />

6. Dmytro Demyanyuk (Ukraine) 2,17<br />

7. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,17<br />

8. Douwe Amels (Niederlande) 2,12<br />

8. Chris Baker (Großbritannien) 2,12<br />

10. Martin Heindl (Tschechische Republik) 2,12<br />

11. Miguel Ángel Sancho (Spanien) 2,12<br />

Stabhochsprung | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,80<br />

2. Hendrik Gruber (Deutschland) 5,55<br />

2. Igor Bychkov (Spanien) 5,55<br />

4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,55<br />

5. Piotr Lisek (Polen) 5,45<br />

6. Menno Vloon (Niederlande) 5,30<br />

7. Dimítrios Patsoukákis (Griechenland) 5,30<br />

8. Luke Cutts (Großbritannien) 5,30<br />

9. Claudio Michel Stecchi (Italien) 5,30<br />

9. Ivan Yeryomin (Ukraine) 5,30<br />

11. Uladzislau Chamarmazovich (Weißrussland) 5,15<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 138 03.01.2018 17:40:03


Weitsprung | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Dan Bramble (Großbritannien) 8,00<br />

2. Eusebio Cáceres (Spanien) 7,96<br />

3. Radek Juška (Tschechische Republik) 7,86<br />

4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,84<br />

5. Miltiádis Tentóglou (Griechenland) 7,76<br />

6. Kafétien Gomis (Frankreich) 7,70<br />

7. Kevin Ojiaku (Italien) 7,54<br />

8. Kanstantsin Barycheuski (Weißrussland) 7,43<br />

9. Taras Neledva (Ukraine) 7,39<br />

10. Julian Howard (Deutschland) 7,39<br />

11. Steven Nuytinck (Niederlande) 7,31<br />

Dreisprung | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Max Heß (Deutschland) 17,02<br />

2. Ben Williams (Großbritannien) 16,73<br />

3. Pablo Torrijos (Spanien) 16,71<br />

4. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,58<br />

5. Dimítrios Tsiámis (Griechenland) 16,55<br />

6. Dzmitry Platnitski (Weißrussland) 16,52<br />

7. Karol Hoffmann (Polen) 16,42<br />

8. Oleksandr Malosilov (Ukraine) 16,27<br />

9. Fabrizio Donato (Italien) 15,98<br />

10. Fabian Florant (Niederlande) 15,56<br />

11. Jiri Zeman (Tschechische Republik) 15,07<br />

Hammerwurf | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Paweł Fajdek (Polen) 78,29<br />

2. Pavel Bareisha (Weißrussland) 77,52<br />

3. Nick Miller (Großbritannien) 76,65<br />

4. Quentin Bigot (Frankreich) 76,63<br />

5. Serhiy Reheda (Ukraine) 75,10<br />

6. Marco Lingua (Italien) 74,69<br />

7. Alexander Ziegler (Deutschland) 69,02<br />

8. Mihaíl Anastasákis (Griechenland) 67,68<br />

9. Miguel Alberto Blanco (Spanien) 67,65<br />

10. Sander Stok (Niederlande) 56,55<br />

Miroslav Pavlíček (Tschechische Republik)<br />

NM<br />

Speerwurf | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 87,95<br />

2. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 86,33<br />

3. Thomas Röhler (Deutschland) 84,22<br />

4. Pavel Mialeshka (Weißrussland) 80,41<br />

5. Hubert Chmielak (Polen) 75,81<br />

6. Yuriy Kushniruk (Ukraine) 74,14<br />

7. Mauro Fraresso (Italien) 73,67<br />

8. Matti Mortimore (Großbritannien) 72,42<br />

9. Thomas Van Ophem (Niederlande) 71,28<br />

10. Jeremy Nicollin (Frankreich) 70,17<br />

11. Odei Jainaga (Spanien) 69,85<br />

Kugelstoßen | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,63<br />

2. David Storl (Deutschland) 21,23<br />

3. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,83<br />

4. Frederic Dagee (Frankreich) 20,04<br />

5. Aliaksei Nichypar (Weißrussland) 19,77<br />

6. Nikólaos Skarvélis (Griechenland) 19,73<br />

7. Carlos Tobalina (Spanien) 19,57<br />

8. Sebastiano Bianchetti (Italien) 19,34<br />

9. Ihor Musiyenko (Ukraine) 19,33<br />

10. Scott Lincoln (Großbritannien) 17,96<br />

11. Erik Cadée (Niederlande) 16,79<br />

Diskuswurf | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Robert Harting (Deutschland) 66,30<br />

2. Robert Urbanek (Polen) 66,25<br />

3. Lolassonn Djouhan (Frankreich) 64,35<br />

4. Erik Cadée (Niederlande) 62,22<br />

5. Zane Duquemin (Großbritannien) 61,23<br />

6. Lois Maikel Martínez (Spanien) 60,86<br />

7. Hannes Kirchler (Italien) 59,84<br />

8. Marek Bárta (Tschechische Republik) 59,84<br />

9. Viktar Trus (Weißrussland) 58,35<br />

10. Ivan Panasyuk (Ukraine) 54,73<br />

11. Iáson Thanópoulos (Griechenland) 54,40<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Team-EM-Ergebnisse von Lille<br />

Frauen<br />

100 Meter (+0,4) | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Carole Zahi (Frankreich) 11,19<br />

2. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,35<br />

3. Corinne Humphreys (Großbritannien) 11,50<br />

4. Naomi Sedney (Niederlande) 11,51<br />

5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 11,56<br />

6. Grigoría-Emmanouéla Keramidá (Griechenland) 11,60<br />

7. Barbora Procházková (Tschechische Republik) 11,70<br />

8. Audrey Alloh (Italien) 11,72<br />

9. Cristina Lara (Spanien) 11,87<br />

Olesya Povh (Ukraine)<br />

DQ<br />

Ewa Swoboda (Polen)<br />

DQ<br />

200 Meter (+0,4) | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. María Belibasáki (Griechenland) 22,6h<br />

2. Anna Kiełbasińska (Polen) 22,8h<br />

3. Rebekka Haase (Deutschland) 22,8h<br />

4. Finette Agyapong (Großbritannien) 23,0h<br />

5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 23,1h<br />

6. Estela García (Spanien) 23,1h<br />

7. Alina Kalistratova (Ukraine) 23,4h<br />

8. Fanny Peltier (Frankreich) 23,5h<br />

9. Tessa van Schagen (Niederlande) 23,77<br />

10. Nikola Bendová (Tschechische Republik) 23,99<br />

11. Irene Siragusa (Italien) 23,99<br />

4x100 Meter| 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Deutschland 42,47<br />

(Matheis, Burghardt, Lückenkemper, Haase)<br />

2. Polen 43,07<br />

(Ciba, Popowicz-Drapala, Kielbasinska, Swoboda)<br />

3. Ukraine 43,09<br />

(Povh, Stuy, Kachur, Bryzgina)<br />

4. Italien 43,38<br />

5. Niederlande 43,56<br />

6. Spanien 44,03<br />

7. Tschechische Republik 44,10<br />

8. Griechenland 44,20<br />

9. Weißrussland 45,06<br />

Großbritannien<br />

DNF<br />

Frankreich<br />

DQ<br />

400 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Lisanne de Witte (Niederlande) 51,71<br />

2. Olha Zemlyak (Ukraine) 51,88<br />

3. Laura Müller (Deutschland) 52,09<br />

4. Iga Baumgart (Polen) 52,18<br />

5. Maria Benedicta Chigbolu (Italien) 52,36<br />

6. Mary Iheke (Großbritannien) 52,60<br />

7. Iríni Vasilíou (Griechenland) 52,74<br />

8. Deborah Sananes (Frankreich) 53,01<br />

9. Laura Bueno (Spanien) 53,15<br />

10. Ilona Usovich (Weißrussland) 53,20<br />

11. Marcela Pírková (Tschechische Republik) 53,60<br />

4x400 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Polen 3:27,60<br />

(Baumgart, Wyciszkiewicz, Dabrowska, Holub)<br />

2. Ukraine 3:28,02<br />

(Klymyuk, Lyakhova, Rryzhina, Zemlyak)<br />

3. Deutschland 3:28,47<br />

(Müller, Gonska, Mergenthaler, Spelmeyer)<br />

4. Großbritannien 3:28,96<br />

5. Frankreich 3:29,09<br />

6. Italien 3:29,84<br />

7. Niederlande 3:31,79<br />

8. Griechenland 3:32,80<br />

9. Spanien 3:33,70<br />

10. Tschechische Republik 3:35,41<br />

11. Weißrussland 3:38,28<br />

800 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Olha Lyakhova (Ukraine) 2:03,09<br />

2. Yusneysi Santiusti (Italien) 2:03,56<br />

3. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,70<br />

4. Joanna Jóźwik (Polen) 2:03,81<br />

5. Christina Hering (Deutschland) 2:04,19<br />

6. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 2:04,60<br />

7. Maryna Arzamasova (Weißrussland) 2:04,86<br />

8. Kateřina Hálová (Tschechische Republik) 2:05,03<br />

9. Katie Snowden (Großbritannien) 2:05,19<br />

10. Clarisse Moh (Frankreich) 2:05,82<br />

11. Danaïd Prinsen (Niederlande) 2:08,02<br />

1500 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:09,57<br />

2. Angelika Cichocka (Polen) 4:12,16<br />

3. Nataliya Pryshchepa (Ukraine) 4:13,51<br />

4. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:14,37<br />

5. Marta Pérez (Spanien) 4:14,68<br />

6. Maureen Koster (Niederlande) 4:15,12<br />

7. Kristiina Mäki (Tschechische Republik) 4:16,43<br />

8. Elodie Normand (Frankreich) 4:17,53<br />

9. Rhianwedd Price (Großbritannien) 4:17,60<br />

10. Yusneysi Santiusti (Italien) 4:19,59<br />

11. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 4:31,58<br />

140 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 140 03.01.2018 17:40:04


3000 Meter | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Sofia Ennaoui (Polen) 9:01,24<br />

2. Hanna Klein (Deutschland) 9:01,64<br />

3. Simona Vrzalová (Tschechische Republik) 9:02,77<br />

4. Susan Krumins (Niederlande) 9:03,16<br />

5. Nuria Fernández (Spanien) 9:03,40<br />

6. Margherita Magnani (Italien) 9:03,75<br />

7. Viktoriya Pohoryelska (Ukraine) 9:06,02<br />

8. Tatsiana Stsefanenka (Weißrussland) 9:07,08<br />

9. Harriet Knowles-Jones (Großbritannien) 9:14,86<br />

10. Anastasía-Panayióta Marinákou (Griechenland) 9:20,15<br />

11. Ophélie Claude-Boxberger (Frankreich) 9:34,10<br />

3000 Meter Hindernis | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Gesa-Felicitas Krause (Deutschland) 9:27,02<br />

2. Lennie Waite (Großbritannien) 9:43,33<br />

3. Irene Sánchez (Spanien) 9:43,51<br />

4. Francesca Bertoni (Italien) 9:43,80<br />

5. Lucie Sekanová (Tschechische Republik) 9:43,88<br />

6. Nataliya Strebkova (Ukraine) 9:44,57<br />

7. Maeva Danois (Frankreich) 9:47,50<br />

8. Nastassia Puzakova (Weißrussland) 9:58,37<br />

9. Matylda Kowal (Polen) 10:01,98<br />

10. Veerle Bakker (Niederlande) 10:16,15<br />

11. Maria Maniadaki (Griechenland) 10:46,74<br />

5000 Meter | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Ana Lozano (Spanien) 15:18,40<br />

2. Yuliya Shmatenko (Ukraine) 15:30,36<br />

3. Alina Reh (Deutschland) 15:32,50<br />

4. Liv Westphal (Frankreich) 15:34,73<br />

5. Paulina Kaczyńska (Polen) 16:01,68<br />

6. Calli Thackery (Großbritannien) 16:12,16<br />

7. Nina Savina (Weißrussland) 16:17,81<br />

8. Moira Stewartová (Tschechische Republik) 16:22,38<br />

9. Anne Luijten (Niederlande) 16:24,05<br />

10. Isabel Mattuzzi (Italien) 16:33,19<br />

11. Ouranía Reboúli (Griechenland) 17:31,47<br />

Hochsprung | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Kamila Lićwinko (Polen) 1,97<br />

2. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,97<br />

3. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,94<br />

3. Alessia Trost (Italien) 1,94<br />

5. Tatiána Goúsin (Griechenland) 1,90<br />

6. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,90<br />

7. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85<br />

7. Karina Taranda (Weißrussland) 1,85<br />

9. Saleta Fernández (Spanien) 1,80<br />

9. Lisanne Hagens (Niederlande) 1,80<br />

11. Marine Vallet (Frankreich) 1,80<br />

100 Meter Hürden (+0,4) | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,75<br />

2. Alina Talay (Weißrussland) 12,91<br />

3. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 13,05<br />

4. Elisávet Pesirídou (Griechenland) 13,12<br />

5. Laura Valette (Frankreich) 13,24<br />

6. Alicia Barrett (Großbritannien) 13,27<br />

7. Veronica Borsi (Italien) 13,61<br />

8. Lucie Koudelová (Tschechische Republik) 13,70<br />

Karolina Kołeczek (Polen)<br />

Teresa Errandonea (Spanien)<br />

Sharona Bakker (Niederlande)<br />

DQ<br />

DQ<br />

DQ<br />

400 Meter Hürden | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Eilidh Doyle (Großbritannien) 54,60<br />

2. Yadisleidy Pedroso (Italien) 55,39<br />

3. Olena Kolesnychenko (Ukraine) 55,51<br />

4. Denisa Rosolová (Tschechische Republik) 55,59<br />

5. Joanna Linkiewicz (Polen) 55,98<br />

6. Phara Anacharsis (Frankreich) 57,08<br />

7. Jackie Baumann (Deutschland) 57,98<br />

8. Ekateríni Daláka (Griechenland) 58,21<br />

9. Anna Sjoukje Runia (Niederlande) 59,43<br />

10. Katsiaryna Khairullina (Weißrussland) 59,70<br />

11. Sonia Nasarre (Spanien) 60,85<br />

Stabhochsprung | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,70<br />

2. Iryna Zhuk (Weißrussland) 4,60<br />

3. Ninon Guillon-Romarin (Frankreich) 4,45<br />

4. Romana Maláčová (Tschechische Republik) 4,35<br />

5. Femke Pluim (Niederlande) 4,35<br />

6. Sally Peake (Großbritannien) 4,35<br />

7. Yana Hladiychuk (Ukraine) 4,20<br />

8. Kamila Przybyła (Polen) 4,20<br />

9. Miren Bartolome (Spanien) 4,20<br />

10. Sonia Malavisi (Italien) 4,00<br />

Lisa Ryzih<br />

NA<br />

Weitsprung | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,66<br />

2. Rougui Sow (Frankreich) 6,45<br />

3. Maryna Bekh (Ukraine) 6,43<br />

4. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,42<br />

5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 6,35<br />

6. Laura Strati (Italien) 6,35<br />

7. Juliet Itoya (Spanien) 6,32<br />

8. Violetta Skvartsova (Weißrussland) 6,13<br />

9. Barbora Dvořáková (Tschechische Republik) 6,01<br />

10. Háido Alexoúli (Griechenland) 5,94<br />

11. Tara Yoro (Niederlande) 5,40<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 141<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 141 03.01.2018 17:40:04


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Team-EM-Ergebnisse von Lille<br />

Dreisprung | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24<br />

2. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,13<br />

3. Jeanine Assani Issouf (Frankreich) 14,00<br />

4. Lucie Májková (Tschechische Republik) 13,73<br />

5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 13,71<br />

6. Olha Saladukha (Ukraine) 13,62<br />

7. Iryna Vaskouskaya (Weißrussland) 13,58<br />

8. Ana Peleteiro (Spanien) 13,54<br />

9. Shara Proctor (Großbritannien) 13,39<br />

10. Dariya Derkach (Italien) 13,37<br />

11. Maureen Herremans (Niederlande) 11,93<br />

Kugelstoßen | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 18,39<br />

2. Melissa Boekelman (Niederlande) 17,72<br />

3. Paulina Guba (Polen) 17,67<br />

4. Sara Gambetta (Deutschland) 17,49<br />

5. Jessica Cérival (Frankreich) 16,86<br />

6. Úrsula Ruiz (Spanien) 16,68<br />

7. Chiara Rosa (Italien) 16,63<br />

8. Halyna Obleshchuk (Ukraine) 16,56<br />

9. Stamatía Skarvélis (Griechenland) 16,42<br />

10. Amelia Strickler (Großbritannien) 15,40<br />

11. Petra Klementová (Tschechische Republik) 15,31<br />

Hammerwurf | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Hanna Malyshik (Weißrussland) 74,56<br />

2. Malwina Kopron (Polen) 73,06<br />

3. Alyona Shamotina (Ukraine) 70,02<br />

4. Alexandra Tavernier (Frankreich) 69,40<br />

5. Sophie Hitchon (Großbritannien) 69,30<br />

6. Berta Castells (Spanien) 67,44<br />

7. Kateřina Šafránková (Tschechische Republik) 65,85<br />

8. Kathrin Klaas (Deutschland) 64,43<br />

9. Sara Fantini (Italien) 63,19<br />

10. Iliána Korosídou (Griechenland) 62,63<br />

11. Wendy Koolhaas (Niederlande) 60,54<br />

Speerwurf | 25.6.<strong>2017</strong><br />

1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 65,14<br />

2. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,60<br />

3. Marcelina Witek (Polen) 60,98<br />

4. Katharina Molitor (Deutschland) 60,71<br />

5. Sofía Ifantídou (Griechenland) 58,21<br />

6. Hanna Hatsko-Fedusova (Ukraine) 56,02<br />

7. Paola Padovan (Italien) 55,45<br />

8. Lidia Parada (Spanien) 51,05<br />

9. Jo Blair (Großbritannien) 50,61<br />

10. Alexia Kogut Kubiak (Frankreich) 50,11<br />

11. Lisanne Schol (Niederlande) 49,94<br />

Diskuswurf | 24.6.<strong>2017</strong><br />

1. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 62,62<br />

2. Nadine Müller (Deutschland) 62,57<br />

3. Hrisoúla Anagnostopoúlou (Griechenland) 59,28<br />

4. Nataliya Semenova (Ukraine) 58,93<br />

5. Eliška Staňková (Tschechische Republik) 58,44<br />

6. Daisy Osakue (Italien) 57,64<br />

7. Lidia Augustyniak (Polen) 56,59<br />

8. Sabina Asenjo (Spanien) 56,42<br />

9. Corinne Nugter (Niederlande) 56,39<br />

10. Jade Lally (Großbritannien) 54,01<br />

11. Sviatlana Siarova (Weißrussland) 50,98<br />

142 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 142 03.01.2018 17:40:04


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad<br />

Männer<br />

60 Meter | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Richard Kilty (Großbritannien) 6,54<br />

2. Ján Volko (Slowakei) 6,58<br />

3. Austin Hamilton (Schweden) 6,63<br />

4. Odain Rose (Schweden) 6,63<br />

5. Theo Etienne (Großbritannien) 6,67<br />

6. Pascal Mancini (Schweiz) 6,70<br />

7. Sulayman Bah (Schweden) 6,96<br />

Andrew Robertson (Großbritannien)<br />

DQ<br />

1500 Meter | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:44,82<br />

2. Kalle Berglund (Schweden) 3:45,56<br />

3. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:45,89<br />

4. Marc Alcalá (Spanien) 3:46,36<br />

5. Tom Lancashire (Großbritannien) 3:46,57<br />

6. Sofiane Selmouni (Frankreich) 3:46,70<br />

7. Timo Benitz (Deutschland) 3:46,73<br />

8. Yassin Bouih (Italien) 3:47,95<br />

HF: 12. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 6,73<br />

400 Meter | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 45,77<br />

2. Rafał Omelko (Polen) 46,08<br />

3. Liemarvin Bonevacia (Niederlande) 46,26<br />

4. Benjamin Lobo Vedel (Dänemark) 46,33<br />

5. Lucas Bua (Spanien) 46,74<br />

6. Samuel García (Spanien) 46,74<br />

VL: 11. Marc Koch (Deutschland) 47,39<br />

VL: 15. Marvin Schlegel (Deutschland) 47,65<br />

4x400 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Polen 3:06,99<br />

(Kozlowski, Krawczuk, Wascinski, Omelko)<br />

2. Belgien 3:07,80<br />

(Vanderbemden, Watrin, K. Borlée, D. Borlée)<br />

3. Tschechische Republik 3:08,60<br />

(Sorm, Tesar, Kubista, Maslák)<br />

4. Frankreich 3:08,99<br />

5. Ukraine 3:09,64<br />

6. Türkei 3:15,97<br />

800 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Adam Kszczot (Polen) 1:48,87<br />

2. Andreas Bube (Dänemark) 1:49,32<br />

3. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:49,68<br />

4. Daniel Andújar (Spanien) 1:50,28<br />

5. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:50,47<br />

6. Kevin López (Spanien) 1:54,17<br />

HF: 11. Robert Farken (Deutschland) 1:51,39<br />

VL: 16. Christoph Kessler (Deutschland) 1:50,04<br />

VL: 12. Marius Probst (Deutschland) 3:47,89<br />

3000 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Adel Mechaal (Spanien) 8:00,60<br />

2. Henrik Ingebrigtsen (Norwegen) 8:00,93<br />

3. Richard Ringer (Deutschland) 8:01,01<br />

4. Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan) 8:03,19<br />

5. Jonas Leanderson (Schweden) 8:03,91<br />

6. Marouan Razine (Italien) 8:04,19<br />

7. Yemaneberhan Crippa (Italien) 8:05,63<br />

8. Carlos Mayo (Spanien) 8:06,15<br />

60 Meter Hürden | 3.3.<strong>2017</strong><br />

1. Andy Pozzi (Großbritannien) 7,51<br />

2. Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) 7,52<br />

3. Petr Svoboda (Tschechische Republik) 7,53<br />

4. Garfield Darien (Frankreich) 7,54<br />

5. Aurel Manga (Frankreich) 7,58<br />

6. Milan Trajkovic (Zypern) 7,60<br />

7. Orlando Ortega (Spanien) 7,64<br />

8. Andreas Martinsen (Dänemark) 7,68<br />

VL: 9. Erik Balnuweit (Deutschland) 7,67<br />

VL:13. Maximilian Beyer (Deutschland) 7,73<br />

Hochsprung | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Sylwester Bednarek (Polen) 2,32<br />

2. Robbie Grabarz (Großbritannien) 2,30<br />

3. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,27<br />

4. Tihomir Ivanov (Bulgarien) 2,27<br />

5. Matúš Bubeník (Slowakei) 2,27<br />

6. Silvano Chesani (Italien) 2,27<br />

7. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,27<br />

8. Allan Smith (Großbritannien) 2,18<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 143<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 143 03.01.2018 17:40:04


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad<br />

Stabhochsprung | 3.3.<strong>2017</strong><br />

1. Piotr Lisek (Polen) 5,85<br />

2. Konstadínos Filippídis (Griechenland) 5,85<br />

3. Paweł Wojciechowski (Polen) 5,85<br />

4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,80<br />

5. Raphael Holzdeppe (Deutschland) 5,80<br />

6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,80<br />

7. Ivan Horvat (Kroatien) 5,75<br />

8. Mareks Ārents (Lettland) 5,60<br />

8. Stanley Joseph (Frankreich) 5,60<br />

Weitsprung | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Izmir Smajlaj (Albanien) 8,08<br />

2. Michel Tornéus (Schweden) 8,08<br />

3. Serhiy Nykyforov (Ukraine) 8,07<br />

4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,98<br />

5. Julian Howard (Deutschland) 7,97<br />

6. Lazar Anić (Serbien) 7,90<br />

7. Filippo Randazzo (Italien) 7,77<br />

Elvijs Misāns (Lettland)<br />

NM<br />

Dreisprung | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Nelson Évora (Portugal) 17,20<br />

2. Fabrizio Donato (Italien) 17,13<br />

3. Max Heß (Deutschland) 17,12<br />

4. Elvijs Misāns (Lettland) 17,02<br />

5. Melvin Raffin (Frankreich) 16,92<br />

6. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,90<br />

7. Simo Lipsanen (Finnland) 16,84<br />

8. Georgi Tsonov (Bulgarien) 16,78<br />

9. Pablo Torrijos (Spanien) 16,73<br />

Kugelstoßen | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Konrad Bukowiecki (Polen) 21,97<br />

2. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,43<br />

3. David Storl (Deutschland) 21,30<br />

4. Tsanko Arnaudov (Portugal) 21,08<br />

5. Stipe Žunić (Kroatien) 21,04<br />

6. Ladislav Prášil (Tschechische Republik) 20,73<br />

7. Mesud Pezer (Bosnien und Herzegowina) 20,37<br />

8. Mikhail Abramchuk (Weißrussland) 19,38<br />

Siebenkampf | 4./5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Kevin Mayer (Frankreich) 6479<br />

(6,95; 7,54; 15,66; 2,10/7,88; 5,40; 2:41,08)<br />

2. Jorge Ureña (Spanien) 6227<br />

(6,94; 7,37; 14,24; 2,10/7,78; 5,00; 2:43,66)<br />

3. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 6110<br />

(7,06; 7,41; 15,25; 2,01/7,97; 5,00; 2:45,00)<br />

4. Dominik Distelberger (Österreich) 6063<br />

5. Fredrik Samuelsson (Schweden) 6015<br />

6. Darko Pešić (MNE) 5984<br />

7. Niels Pittomvils (Belgien) 5961<br />

8. Mathias Brugger (Deutschland) 5954<br />

(7,13; 7,36; 14,53; 1,92/8,22; 5,00; 2:38,73)<br />

Frauen<br />

60 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Asha Philip (Großbritannien) 7,06<br />

2. Olesya Povh (Ukraine) 7,10<br />

3. Ewa Swoboda (Polen) 7,10<br />

4. Mujinga Kambundji (Schweiz) 7,16<br />

5. Lisa Mayer (Deutschland) 7,19<br />

6. Alexandra Burghardt (Deutschland) 7,19<br />

7. Floriane Gnafoua (Frankreich) 7,20<br />

8. Rebekka Haase (Deutschland) 7,21<br />

400 Meter | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Floria Guei (Frankreich) 51,90<br />

2. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 52,42<br />

3. Justyna Święty (Polen) 52,52<br />

4. Laviai Nielsen (Großbritannien) 52,79<br />

5. Léa Sprunger (Schweiz) 53,08<br />

6. Małgorzata Hołub (Polen) 54,29<br />

HF: 10. Lara Hoffmann (Deutschland) 53,43<br />

4x400 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Polen 3:29,94<br />

(Wyciszkiewicz, Holub, Baumgart, Swiety)<br />

2. Großbritannien 3:31,05<br />

(Doyle, Lowe, Iheke, Nielsen)<br />

3. Ukraine 3:32,10<br />

(Bibik, Melnyk, Bryzhina, Lyakhova)<br />

4. Italien 3:32,87<br />

5. Frankreich 3:33,61<br />

6. Deutschland 3:34,60<br />

(Spelmeyer, Gonska, Walter, Hoffmann)<br />

800 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Selina Büchel (Schweiz) 2:00,38<br />

2. Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) 2:00,39<br />

3. Aníta Hinriksdóttir (Island) 2:01,25<br />

4. Lovisa Lindh (Schweden) 2:01,37<br />

5. Stina Troest (Dänemark) 2:02,93<br />

6. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,09<br />

1500 Meter | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,39<br />

2. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:04,45<br />

3. Sofia Ennaoui (Polen) 4:06,59<br />

4. Meraf Bahta (Schweden) 4:07,90<br />

5. Luiza Gega (Albanien) 4:11,64<br />

6. Sarah McDonald (Großbritannien) 4:13,67<br />

7. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:13,81<br />

8. Amela Terzić (Serbien) 4:25,15<br />

Ciara Mageean (Irland)<br />

DNF<br />

144 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 144 03.01.2018 17:40:04


3000 Meter | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Laura Muir (Großbritannien) 8:35,67<br />

2. Yasemin Can (Türkei) 8:43,46<br />

3. Eilish McColgan (Großbritannien) 8:47,43<br />

4. Maureen Koster (Niederlande) 8:48,99<br />

5. Steph Twell (Großbritannien) 8:50,40<br />

6. Ana Lozano (Spanien) 8:55,20<br />

7. Giulia Viola (Italien) 8:56,19<br />

8. Alina Reh (Deutschland) 8:57,87<br />

9. Hanna Klein (Deutschland) 8:58,57<br />

60 Meter Hürden | 3.3.<strong>2017</strong><br />

1. Cindy Roleder (Deutschland) 7,88<br />

2. Alina Talay (Weißrussland) 7,92<br />

3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 7,95<br />

4. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 7,96<br />

5. Isabelle Pedersen (Norwegen) 8,01<br />

6. Ricarda Lobe (Deutschland) 8,03<br />

7. Nadine Visser (Niederlande) 8,04<br />

8. Susanna Kallur (Schweden) 8,14<br />

Hochsprung | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Airinė Palšytė (Litauen) 2,01<br />

2. Ruth Beitia (Spanien) 1,94<br />

3. Yuliya Levchenko (Ukraine) 1,94<br />

4. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,92<br />

5. Jossie Graumann (Deutschland) 1,92<br />

6. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,92<br />

7. Ana Šimić (Kroatien) 1,89<br />

8. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85<br />

Q: 16. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,86<br />

Stabhochsprung | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,85<br />

2. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,75<br />

3. Angelica Bengtsson (Schweden) 4,55<br />

3. Maryna Kylypko (Ukraine) 4,55<br />

5. Michaela Meijer (Schweden) 4,55<br />

6. Lisa Gunnarsson (Schweden) 4,55<br />

6. Minna Nikkanen (Finnland) 4,55<br />

8. Wilma Murto (Finnland) 4,40<br />

8. Tina Šutej (Slowenien) 4,40<br />

10. Annika Roloff (Deutschland) 4,40<br />

Weitsprung | 5.3.<strong>2017</strong><br />

1. Ivana Španović (Serbien) 7,24<br />

2. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,97<br />

3. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,94<br />

4. Darya Klishina (Athlet unter neutraler Flagge) 6,84<br />

5. Ksenija Balta (Estland) 6,79<br />

6. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,67<br />

7. Maryna Bekh (Ukraine) 6,59<br />

8. Alexandra Wester (Deutschland) 6,53<br />

Q: 10. Maryse Luzolo (Deutschland) 6,48<br />

Dreisprung | 4.3.<strong>2017</strong><br />

1. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,37<br />

2. Patrícia Mamona (Portugal) 14,32<br />

3. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24<br />

4. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 14,14<br />

5. Ana Peleteiro (Spanien) 14,13<br />

6. Jenny Elbe (Deutschland) 14,12<br />

7. Susana Costa (Portugal) 13,99<br />

8. Kristiina Mäkelä (Finnland) 13,73<br />

Q: 18. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,22<br />

Kugelstoßen | 3.3.<strong>2017</strong><br />

1. Anita Márton (Ungarn) 19,28<br />

2. Radoslava Mavrodieva (Bulgarien) 18,36<br />

3. Yulia Leantsiuk (Weißrussland) 18,32<br />

4. Fanny Roos (Schweden) 18,13<br />

5. Claudine Vita (Deutschland) 18,09<br />

6. Paulina Guba (Polen) 18,00<br />

7. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 17,85<br />

8. Jessica Cérival (Frankreich) 16,84<br />

Q: 14. Alina Kenzel (Deutschland) 16,97<br />

Fünfkampf | 3.3.<strong>2017</strong><br />

1. Nafissatou Thiam (Belgien) 4870<br />

(8,23; 1,96; 15,29; 6,37; 2:24,44)<br />

2. Ivona Dadic (Österreich) 4767<br />

(8,45; 1,87; 13,93; 6,41; 2:14,13)<br />

3. Györgyi Zsivoczky-Farkas (Ungarn) 4723<br />

(8,47; 1,81; 14,95; 6,38; 2:15,86)<br />

4. Xénia Krizsán (Ungarn) 4631<br />

5. Nadine Broersen (Niederlande) 4582<br />

6. Verena Preiner (Österreich) 4478<br />

7. Lecabela Quaresma (Portugal) 4444<br />

8. Yana Maksimava (Weißrussland)) 4438<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 145<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 145 03.01.2018 17:40:04


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die DM-Ergebnisse von Erfurt<br />

Männer<br />

100 Meter (+0,2) | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 10,10<br />

2. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 10,26<br />

3. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 10,28<br />

4. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 10,32<br />

5. Robert Hering (TV Wattenscheid 01) 10,38<br />

6. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 10,39<br />

7. Maximilian Ruth (TV Wattenscheid 01) 10,44<br />

8. Alex Schaf (VfB Stuttgart 1893) 10,47<br />

200 Meter (+1,0) | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 20,29<br />

2. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,50<br />

3. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,55<br />

4. Raphael Müller (VfB Stuttgart 1893) 20,77<br />

5. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 20,81<br />

6. Kai Köllmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,81<br />

7. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 20,95<br />

8. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,24<br />

4x100 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. TV Wattenscheid 01 I 39,01<br />

(Ruth, Erewa, Kosenkow, Huke)<br />

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 39,24<br />

(Polkowski, Hoffmann, Köllmann, Menga)<br />

3. TV Wattenscheid 01 II 39,99<br />

(Ugo, Trutenat, Weckelmann, Balnuweit)<br />

4. LG Region Karlsruhe 40,26<br />

(Wäcker, Hock, Retzbach, Gedemer)<br />

4. LG Rhein-Wied 40,26<br />

(Gurski, Leffler, Kirstges, Roos)<br />

6. VfL Sindelfingen 40,33<br />

(Theurer, Wiesner, Almas, Tischler)<br />

7. LAZ Saar 05 Saarbrücken 40,4<br />

(Mählmann, Kirstges, Welsch, Balasubramaniam)<br />

8. LT DSHS Köln 40,59<br />

(van Rechtern, Kölsch, Weeke, Peth)<br />

400 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) 45,81<br />

2. Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) 46,02<br />

3. Marc Koch (LG NORD BERLIN) 46,18<br />

4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 46,25<br />

5. Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) 46,78<br />

6. Robert Hind (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 46,86<br />

7. Laurin Forstreuter (LG Unterlüß/Faßberg(Oldendorf) 47,55<br />

8. Michael Kucher (LG Staufen) 48,24<br />

146 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

4x400 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. StG Schlüchtern-Flieden-Obertshausen 3:09,08<br />

(Herbert, Rösler A., Rösler J., Schmidt)<br />

2. StG Chmenitz Erzgebirge 3:09,60<br />

(Grupen, Handt, Rosin, Schlegel)<br />

3. LG Nord Berlin 3:11,59<br />

(Kleeman, Koch, Matthäs, Wuthe)<br />

4. TSG Bergedorf 3:12,07<br />

(Gnoss, Eichholz, Neblung, Krempin)<br />

5. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:12,80<br />

(Weispfennig, Wolf, Heimann, Schneider)<br />

6. LG Neckar-Enz 3:13,21<br />

(Fröhlich, Hepperle, Lamatsch, Franz)<br />

7. LG Unterlüß Faßberg Oldendorf 3:13,94<br />

(Schmalz, Meyer, Böhl, Forstreuter)<br />

8. VfL Sindelfingen 3:15,33<br />

(Frers, Neitzel, Schif, Krings)<br />

800 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Benedikt Huber (LG TELIS FINANZ Regensburg) 1:48,21<br />

2. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:48,24<br />

3. Kevin Stadler (LAC Erfurt) 1:49,01<br />

4. Denis Bäuerle (LG farbtex Nordschwarzwald) 1:49,02<br />

5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:49,42<br />

6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:50,02<br />

7. Adrian König-Rannenberg (LG Stadtwerke München) 1:50,31<br />

8. Marco Kürzdörfer (LSC Höchstadt/Aisch) 1:50,84<br />

1500 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 3:38,77<br />

2. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) 3:40,09<br />

3. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 3:40,49<br />

4. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:41,74<br />

5. Sebastian Keiner (LAC Erfurt) 3:42,29<br />

6. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:44,36<br />

7. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:44,46<br />

8. Tim Hoenig (Hamburg Running) 3:45,78<br />

5000 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 14:15,90<br />

2. Simon Boch (LG TELIS FINANZ Regensburg) 14:21,41<br />

3. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 14:27,04<br />

4. Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) 14:29,90<br />

5. Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) 14:30,99<br />

6. Karsten Meier (LG Braunschweig) 14:31,95<br />

7. Tim Cherif Ramdane (LG TELIS FINANZ R‘burg) 14:32,15<br />

8. Lukas Eisele (LG Filder) 14:33,27<br />

110 Meter Hürden (-1,2) | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Matthias Bühler (LG Eintracht Frankfurt) 13,50<br />

2. Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) 13,55<br />

3. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 13,68<br />

4. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 13,70<br />

5. Julian Marquart (SV Halle e.V.) 14,06<br />

6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 14,25<br />

7. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 14,33<br />

Alexander John (SC DHfK Leipzig)<br />

DQ<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 146 03.01.2018 17:40:05


In einem erlauchten Kreis<br />

Bei den Deutschen Meisterschaften in<br />

Erfurt triumphierte Mateusz Przybylko<br />

vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit 2,30<br />

Metern. Kurz zuvor hatte er sich in<br />

Bottrop auf 2,35 Meter verbessert und<br />

war damit in einen exklusiven Kreis<br />

deutscher Hochspringer vorgestoßen.<br />

Nur Carlo Thränhardt (2,37 m), Gerd<br />

Wessig, Dietmar Mögenburg (beide<br />

2,36 m) Martin Buß und Gerd Nagel<br />

(beide 2,35 m) waren vor ihm im Freien<br />

so hoch gesprungen<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 147 03.01.2018 17:40:06


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die DM-Ergebnisse von Erfurt<br />

400 Meter Hürden | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) 49,40<br />

2. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 50,30<br />

3. Max Scheible (TuS Lörrach-Stetten) 50,57<br />

4. Michael Adolf (DJK Ingolstadt) 50,69<br />

5. Christian Heimann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 50,88<br />

6. Nils Weispfennig (TSV Bayer 04 Leverkusen) 51,44<br />

7. Felix Franz (LG Neckar-Enz) 51,58<br />

8. Quentin Seigel (LG Offenburg) 52,60<br />

3000 Meter Hindernis | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Tim Stegemann (LAC Erfurt) 8:43,40<br />

2. Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) 8:43,42<br />

3. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:46,34<br />

4. Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) 8:48,69<br />

5. Patrick Karl (TV Ochsenfurt) 8:51,47<br />

6. Philipp Reinhardt (LC Jena) 8:52,78<br />

7. Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) 8:58,63<br />

8. Valentin Unterholzner (LG Region Landshut) 9:01,58<br />

Hochsprung | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,30<br />

2. Eike Onnen (Hannover 96) 2,19<br />

3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 2,15<br />

4. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,15<br />

5. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,15<br />

6. Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) 2,10<br />

7. Martin Günther (VfB Stuttgart 1893) 2,10<br />

8. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,10<br />

Stabhochsprung | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Bo Kanda Lita Behre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,60<br />

2. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,60<br />

3. Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,40<br />

4. Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30<br />

4. Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30<br />

6. Oleg Zernikel (ASV Landau) 5,30<br />

7. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,30<br />

8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,30<br />

Weitsprung | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 8,15<br />

2. Maximilian Entholzner (1. FC Passau) 7,76<br />

3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,71<br />

4. Florian Oswald (TSG 1862 Weinheim) 7,64<br />

5. Max Kottmann (SV Stuttgarter Kickers) 7,54<br />

6. Alyn Camara (ASV Köln) 7,54<br />

7. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,45<br />

8. Alexander Fuchs (SCC Berlin) 7,42<br />

Dreisprung | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 17,24<br />

2. Felix Wenzel (SC Potsdam) 16,15<br />

3. Tobias Hell (Schweriner SC) 15,87<br />

4. Marcel Kornhardt (ASV Erfurt) 15,84<br />

5. Max Pietza (SC Potsdam) 15,76<br />

6. Benjamin Bauer (LAC Erdgas Chemnitz) 15,48<br />

7. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,47<br />

8. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,35<br />

Kugelstoßen | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98<br />

2. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 19,31<br />

3. Simon Bayer (VfL Sindelfingen) 19,09<br />

4. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 19,09<br />

5. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,02<br />

6. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 18,86<br />

7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,49<br />

8. Leonid Ekimov (TV Wattenscheid 01) 17,98<br />

Diskuswurf | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Robert Harting (SCC Berlin) 65,65<br />

2. Martin Wierig (Sportclub Magdeburg) 64,29<br />

3. Markus Münch (SC Potsdam) 62,76<br />

4. Christoph Harting (SCC Berlin) 62,51<br />

5. Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) 62,20<br />

6. David Wrobel (Sportclub Magdeburg) 60,85<br />

7. Torben Brandt (Sportclub Magdeburg) 60,62<br />

8. Benedikt Stienen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 58,64<br />

Hammerwurf | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Alexander Ziegler (SV Thurn u.Taxis Dischingen) 71,66<br />

2. Andreas Sahner (LC Rehlingen) 70,89<br />

3. Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) 70,65<br />

4. Tristan Schwandke (TV Hindelang) 69,93<br />

5. Alexej Mikhailov (Hannover 96) 68,52<br />

6. Maximilian Becker (LG Eintracht Frankfurt) 66,92<br />

7. Paul Hützen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 65,35<br />

8. Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,26<br />

Speerwurf | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Johannes Vetter (LG Offenburg) 89,35<br />

2. Thomas Röhler (LC Jena) 85,24<br />

3. Bernhard Seifert (SC Potsdam) 84,62<br />

4. Lars Hamann (Dresdner SC 1898) 81,07<br />

5. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 74,07<br />

6. David Golling (LC Cottbus) 73,38<br />

7. Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) 72,95<br />

8. Nils Fischer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 70,94<br />

Weitsprung T44 | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) 8,19<br />

148 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 148 03.01.2018 17:40:06


Frauen<br />

100 Meter (-0,7) | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 11,10<br />

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 11,22<br />

3. Tatjana Pinto (LC Paderborn) 11,27<br />

4. Keshia Beverly Kwadwo (TV Wattenscheid 01) 11,41<br />

5. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 11,42<br />

6. Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth) 11,47<br />

7. Josefina Elsler (LC Paderborn) 11,56<br />

8. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 11,57<br />

200 Meter (-0,8) | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Laura Müller (LC Rehlingen) 22,65<br />

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,88<br />

3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 22,93<br />

4. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,13<br />

5. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) 23,26<br />

6. Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) 23,64<br />

7. Svea Kittner (SV Werder Bremen) 24,00<br />

8. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,18<br />

4x100 Meter<br />

1. MTG Mannheim I 42,97<br />

(Lobe, Burghardt, Gonska, Kwadwo)<br />

2. LG Olympia Dortmund 43,87<br />

(Braun, Scharff, Lückenkemper, Bechthold)<br />

3. TV Wattenscheid 01 44,13<br />

(Zapalska, Kwadwo, Schachtschneider, Dutkiewicz)<br />

4. MTG Mannheim II 44,83<br />

(Wenzel, Wallmann, Wessolly, Mergenthaler)<br />

5. TV Gladbeck 1912 45,22<br />

(Stütz, Schuten, Gerlach, Zenker)<br />

6. LT DSHS Köln 45,35<br />

(Schmidt, Ulmer, Naumann, Großhaus)<br />

7. TSV Bayer 04 Leverkusen 45,76<br />

(Michalsky, Arndt, Biesenbach, Montag)<br />

8. StG Olpe/Fretter 46,11<br />

(Heuel, Springob, Ries, Werthenbach)<br />

400 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) 51,84<br />

2. Svea Köhrbrück (SCC Berlin) 52,76<br />

3. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,84<br />

4. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 52,85<br />

5. Inna Weit (LC Paderborn) 53,81<br />

6. Daniela Daubner (LG Neckar-Enz) 54,27<br />

7. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,47<br />

8. Tabea Marie Kempe (TSV Bayer 04 Leverkusen) 54,68<br />

4x400 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. LT DSHS Köln I 3:35,12<br />

(Schmidt, Ulmer, Naumann, Hoffmann)<br />

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:37,46<br />

(Arndt, Kempe, Ackers, Walter)<br />

3. SCC Berlin 3:37,79<br />

(Richter, Köhrbrück, Kindt, Gerken)<br />

4. StG Staffelteam NI 3:39,31<br />

(Janiak, Gläsner, Kopf, Spelmeyer)<br />

5. LG Stadtwerke München 3:42,39<br />

(Hering, Kalis, Trost, Gess)<br />

6. LT DSHS Köln II 3:43,08<br />

(Voß, Salterberg, Hagen, Schmidt)<br />

7. LG Olympia Dortmund 3:45,00<br />

(Scharff, Hansen, Siegeroth, Käppler)<br />

8. SC Preußen Münster 3:46,76<br />

(Wessling, Silies, Breitkopf, Bodem)<br />

800 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:04,05<br />

2. Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 2:05,37<br />

3. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:06,29<br />

4. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:08,26<br />

5. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 2:08,80<br />

6. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,99<br />

7. Martha Sauter (LG NORD BERLIN) 2:09,01<br />

8. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:09,48<br />

1500 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 3:59,58<br />

2. Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) 4:10,71<br />

3. Julia Kick (LG TELIS FINANZ Regensburg) 4:10,90<br />

4. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) 4:10,92<br />

5. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:13,21<br />

6. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:14,41<br />

7. Caterina Granz (LG NORD BERLIN) 4:14,79<br />

8. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:21,45<br />

5000 Meter | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 16:20,10<br />

2. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 16:20,24<br />

3. Corinna Harrer (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:27,34<br />

4. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 16:30,79<br />

5. Thea Heim (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:35,31<br />

6. Deborah Schöneborn (LG NORD BERLIN) 16:41,32<br />

7. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 16:46,28<br />

8. Mayada Al-Sayad (1.VfL Fort. Marzahn) 16:46,99<br />

100 Meter Hürden (-0,7) | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 12,82<br />

2. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 13,09<br />

3. Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) 13,13<br />

4. Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) 13,14<br />

5. Louisa Grauvogel (LG Saar 70) 13,55<br />

6. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 13,69<br />

7. Paulina Huber (LG Stadtwerke München) 13,94<br />

8. Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) 14,21<br />

<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 149<br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 149 03.01.2018 17:40:06


<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die DM-Ergebnisse von Erfurt<br />

400 Meter Hürden | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Djamila Böhm (ART Düsseldorf) 56,92<br />

2. Laura Nürnberger (TV Gladbeck 1912) 58,10<br />

3. Christine Salterberg (LT DSHS Köln) 58,14<br />

4. Judith Stadelbacher (LG Offenburg) 59,93<br />

5. Luisa Valeske (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 1:00,02<br />

6. Nele Wessel (SV Preußen Berlin) 1:00,38<br />

7. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 1:01,62<br />

Cathrin Wicke (TV 1861 Neu-Isenburg)<br />

DQ<br />

3000 Meter Hindernis | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 9:25,81<br />

2. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:57,59<br />

3. Cornelia Griesche (LG TELIS FINANZ Regensburg) 10:12,59<br />

4. Lisa Vogelgesang (Eintracht Hildesheim) 10:19,58<br />

5. Leah Hanle (TSV Holzelfingen) 10:19,76<br />

6. Ronja Böhrer (SC DHfK Leipzig) 10:25,25<br />

7. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 10:30,32<br />

8. Amélie Svensson (LG Region Karlsruhe) 10:38,83<br />

Hochsprung | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,94<br />

2. Jossie Graumann (LG NORD BERLIN) 1,90<br />

3. Laura Gröll (LG Eckental) 1,80<br />

3. Mareike Max (SV Werder Bremen) 1,80<br />

5. Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) 1,80<br />

6. Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,80<br />

6. Meike Reimer (ABC Ludwigshafen) 1,80<br />

8. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,75<br />

8. Sabrina Gehrung (LG Filder) 1,75<br />

8. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,75<br />

Stabhochsprung | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,70<br />

2. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,55<br />

3. Friedelinde Petershofen (SC Potsdam) 4,55<br />

4. Martina Schultze (VfL Sindelfingen) 4,45<br />

5. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,35<br />

6. Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) 4,25<br />

7. Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) 4,25<br />

8. Desiree Singh (LG Lippe-Süd) 4,25<br />

Weitsprung | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72<br />

2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,71<br />

3. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) 6,62<br />

4. Sosthene Moguenara (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 6,57<br />

5. Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) 6,49<br />

6. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,39<br />

7. Tabea Christ (SC Preußen Münster) 6,17<br />

8. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 6,13<br />

Dreisprung | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 14,40<br />

2. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 14,02<br />

3. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,39<br />

4. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 13,34<br />

5. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 13,30<br />

6. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,95<br />

7. Karoline Steppin (Schweriner SC) 12,65<br />

8. Stefanie Aeschlimann (LAC Quelle Fürth) 12,61<br />

Kugelstoßen | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) 17,38<br />

2. Josephine Terlecki (SV Halle e.V.) 16,89<br />

3. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 16,76<br />

4. Lena Urbaniak (LG Filstal) 16,68<br />

5. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 16,58<br />

6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 15,90<br />

7. Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) 15,54<br />

8. Luise Weber (ASV Erfurt) 15,23<br />

Diskuswurf | 9.7.<strong>2017</strong><br />

1. Julia Harting (SCC Berlin) 63,63<br />

2. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 62,17<br />

3. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 61,56<br />

4. Shanice Craft (MTG Mannheim) 61,43<br />

5. Kristin Pudenz (SC Potsdam) 58,71<br />

6. Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) 56,84<br />

7. Julie Hartwig (SCC Berlin) 54,19<br />

8. Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund Selters/Ts.) 53,11<br />

Hammerwurf | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt) 69,51<br />

2. Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) 68,50<br />

3. Sophie Gimmler (LC Rehlingen) 65,48<br />

4. Susen Küster (TSV Bayer 04 Leverkusen) 63,93<br />

5. Michelle Döpke (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,47<br />

6. Sina Mai Holthuijsen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 60,33<br />

7. Katharina Mähring (LG NORD BERLIN) 59,90<br />

8. Anna Arlt (LG Stadtwerke München) 56,14<br />

Speerwurf | 8.7.<strong>2017</strong><br />

1. Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,16<br />

2. Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) 59,54<br />

3. Sarah Leidl (1. FC Passau) 51,35<br />

4. Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) 50,35<br />

5. Verena Tobis (TSV Gomaringen) 49,86<br />

6. Desirée Schwarz (USC Mainz) 49,53<br />

7. Charlotte Müller (ASV Erfurt) 49,10<br />

8. Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln) 48,51<br />

150 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig<br />

Männer<br />

60 Meter | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 6,67<br />

2. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 6,68<br />

3. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 6,68<br />

4. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 6,69<br />

5. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,70<br />

6. Peter Emelieze (ASV Köln) 6,71<br />

7. Robert Polkowski (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,75<br />

8. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 6,77<br />

200 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,52<br />

2. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,96<br />

3. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 21,00<br />

4. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 21,46<br />

5. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,84<br />

4x200 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. TV Wattenscheid 01 1:24,83<br />

(Erewa, Huke, Weckelmann, Ruth)<br />

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 1:26,39<br />

(Hoffmann, Lange, Heimann, Polkowski)<br />

3. SC Magdeburg 1:28,13<br />

(Bernhagen, Barthel, Andrä, Ahlfaenger)<br />

4. LG Ovag Friedberg-Fauerbach 1:29,53<br />

(Müller, Hieronymi, Flach, Vesmanis)<br />

400 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Marc Koch (LG Nord Berlin) 46,40<br />

2. Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) 46,78<br />

3. Florian Weeke (LT DSHS Köln) 47,64<br />

4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 47,81<br />

5. Alexander Juretzko (VfL Eintracht Hannover) 48,70<br />

6. Tobias Mausbach (TV Herkenrath) 49,41<br />

800 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) 1:49,78<br />

2. Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) 1:49,81<br />

3. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:50,06<br />

4. Micha Heidenreich (VfV Spandau) 1:51,52<br />

5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:52,77<br />

6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:53,52<br />

7. Kai Seewald (LC Rehlingen) 1:53,97<br />

8. Alexander Lang (MTG Mannheim) 1:54,09<br />

1500 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Marius Probst (TV Wattenscheid 01) 3:41,40<br />

2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 3:44,48<br />

3. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:46,64<br />

4. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:47,65<br />

5. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:49,84<br />

6. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 3:51,74<br />

7. Fynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund) 3:52,45<br />

8. Hannes Liebach (SCC Berlin) 3:52,95<br />

3000 Meter | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 7:59,68<br />

2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 8:01,10<br />

3. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 8:01,31<br />

4. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 8:01,65<br />

5. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 8:03,95<br />

6. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:05,71<br />

7. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 8:12,29<br />

Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)<br />

DQ<br />

Philipp Reinhardt (LC Jena)<br />

DQ<br />

60 Meter Hürden | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 7,62<br />

2. Alexander John (SC DHfK Leipzig) 7,74<br />

3. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 7,75<br />

4. Rico Freimuth (SV Halle) 7,90<br />

5. Julian Marquart (SV Halle) 7,93<br />

6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 7,94<br />

7. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 7,95<br />

8. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,96<br />

Hochsprung | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,20<br />

2. Tobias Potye (LG Stadtwerke München) 2,20<br />

3. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,17<br />

4. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,10<br />

5. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,10<br />

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<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig<br />

Stabhochsprung | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,68<br />

2. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,58<br />

3. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) 5,48<br />

4. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,48<br />

5. Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38<br />

6. Tom Konrad (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38<br />

7. Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal) 5,28<br />

8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,28<br />

Weitsprung | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 7,82<br />

2. Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) 7,71<br />

3. Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) 7,61<br />

4. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,61<br />

5. Alyn Camara (ASV Köln) 7,56<br />

6. Stephan Zenker (TV Gladbeck 1912) 7,48<br />

7. Gianni Seeger (TSV Gomaringen) 7,37<br />

8. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 7,28<br />

Dreisprung | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 16,71<br />

2. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 15,43<br />

3. Martin Jasper (VfB Stuttgart 1893) 15,37<br />

4. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,35<br />

5. Benjamin Wessling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 15,14<br />

6. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,13<br />

7. Andreas Beraz (LAC Quelle Fürth) 15,01<br />

8. Massala-Daniel Felski (LT DSHS Köln) 14,55<br />

Kugelstoßen | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98<br />

2. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,25<br />

3. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 19,02<br />

4. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 18,59<br />

5. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 18,54<br />

6. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 18,54<br />

7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,45<br />

8. Eric Millrath (Schweriner SC) 18,21<br />

Frauen<br />

60 Meter | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 7,14<br />

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 7,16<br />

3. Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) 7,18<br />

4. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 7,19<br />

5. Chantal Butzek (LC Paderborn) 7,31<br />

6. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 7,36<br />

Tatjana Pinto (LC Paderborn)<br />

DNS<br />

Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim)<br />

DQ<br />

200 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,77<br />

2. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,22<br />

3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 23,48<br />

4. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,30<br />

Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)<br />

DNF<br />

4x200 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1 LG Olympia Dortmund 1:35,41<br />

(Scharff, Lückenkemper, Selzer, Leusch)<br />

2 SCC Berlin 1:37,10<br />

(Köhrbrück, Richter, Lachmann, Gerken)<br />

3 LC Paderborn 1:37,12<br />

(Weit, Elsler, Kuß, Butzek)<br />

4 TV Gladbeck 1912 1:37,26<br />

(Schöne, Schuten, Gerlach, Kurdelbaum)<br />

5 SC Preußen Münster 1:37,32<br />

(Christ, Malkus, Silies, Bodem)<br />

6 TSV Bayer 04 Leverkusen 1:37,67<br />

(Montag, Arndt, Kempe, Biesenbach)<br />

7 LT DSHS Köln 1:37,71<br />

(Heitgen, Hoffmann, Naumann, Ulmer)<br />

8 LG Eintracht Frankfurt 1:38,14<br />

(Gerter, Salman-Rath, Sinning, Gartmann)<br />

400 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,90<br />

2. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 53,60<br />

3. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 53,65<br />

4. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,08<br />

5. Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) 55,34<br />

6. Inna Weit (LC Paderborn) 56,15<br />

152 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

127-xxx_dlv_buch_<strong>2017</strong>_ergebnisse.indd 152 03.01.2018 17:40:06


800 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:06,52<br />

2. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:07,41<br />

3. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,93<br />

4. Joana Staub (LC Rehlingen) 2:09,30<br />

5. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:09,62<br />

6. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:10,39<br />

7. Linda-E. Strigenz (SC DHfK Leipzig) 2:11,83<br />

8. Gina Daubenfeld (SG Schorndorf 1846) 2:12,03<br />

1500 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:04,91<br />

2. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:25,34<br />

3. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:26,07<br />

4. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:27,58<br />

5. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 4:30,51<br />

6. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 4:30,88<br />

7. Susan Robb (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,13<br />

8. Kira Von Ehren (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,23<br />

3000 Meter | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Alina Reh (SSV Ulm 1846) 8:53,56<br />

2. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 8:56,13<br />

3. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 8:57,86<br />

4. Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) 9:12,81<br />

5. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:13,09<br />

6. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 9:13,97<br />

7. Caterina Granz (LG Nord Berlin) 9:14,72<br />

8. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 9:22,98<br />

60 Meter Hürden | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 7,79<br />

2. Cindy Roleder (SV Halle) 7,84<br />

3. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 7,99<br />

4. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 8,26<br />

5. Eva Strogies (Alemannia Aachen) 8,41<br />

6. Sabrina Lindenmayer (VfL Sindelfingen) 8,52<br />

7. Svenja Rieck (VfL Eintracht Hannover) 8,53<br />

8. Tanja Heitgen (LT DSHS Köln) 8,57<br />

Hochsprung | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,92<br />

2. Jossie Graumann (LG Nord Berlin) 1,89<br />

3. K. Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,83<br />

4. Lisa Maihöfer (LG Staufen) 1,80<br />

5. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,80<br />

6. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,80<br />

7. Sophie Hamann (TuS Metzingen) 1,75<br />

Stabhochsprung | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,65<br />

2. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,40<br />

3. Regine Kramer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30<br />

4. Victoria Von Eynatten (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30<br />

5. Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) 4,20<br />

5. Lilian Schnitzerling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,20<br />

7. Angela Wald (LG Wipperfürth) 4,10<br />

Weitsprung | 19.2.<strong>2017</strong><br />

1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72<br />

2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,48<br />

3. Xenia Stolz (Wiesbadener LV) 6,34<br />

4. Nadja Käther (Hamburger SV) 6,33<br />

5. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) 6,28<br />

6. N. Buschung (Wiesbadener LV) 6,27<br />

7. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,27<br />

8. S. Weissenberg (SC Neubrandenburg) 6,17<br />

Dreisprung | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) 14,07<br />

2. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 13,69<br />

3. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 13,61<br />

4. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,35<br />

5. K. Kaczmarek (LAZ Rhede) 12,85<br />

6. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 12,72<br />

7. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,65<br />

8. Sabrina Mickenautsch (LAC Erdgas Chemnitz) 12,50<br />

Kugelstoßen | 18.2.<strong>2017</strong><br />

1. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) 18,50<br />

2. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 17,28<br />

3. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 17,11<br />

4. Josephine Terlecki (SV Halle) 17,01<br />

5. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 16,89<br />

6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 16,55<br />

7. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 16,52<br />

8. Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) 16,01<br />

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Bye, Bye<br />

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Leichtathletik <strong>2017</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>DLV</strong>-<strong>Jahrbuch</strong><br />

Herausgeber<br />

Deutscher Leichtathletik-Verband<br />

Alsfelder Straße 27<br />

64289 Darmstadt<br />

www.leichtathletik.de<br />

Verlag<br />

DLM RunMedia GmbH<br />

Vogelsanger Straße 187<br />

50825 Köln<br />

www.leichtathletik-buch.de<br />

Redaktion<br />

Peter Schmitt (verantwortlich),<br />

Christian Ermert, Anja Herrlitz<br />

Norbert Hensen, Vera Schwarz<br />

Texte<br />

SID Sport-Informations-Dienst,<br />

Susanne Rohlfing, Silke Bernhart,<br />

Jan-Henner Reitze, Sandra Arm<br />

Fotos<br />

dpa Picture-Alliance, Sebastian Wells,<br />

Benjamin Heller, Dirk Gantenberg,<br />

Karl-Heinz Flucke, <strong>DLV</strong><br />

Grafik & Layout<br />

DLM RunMedia GmbH<br />

Kein Teil dieses Buches darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter<br />

dieses Verbot fallen insbesondere auch<br />

die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und die<br />

Vervielfältigung auf CD-Rom.<br />

© <strong>2017</strong> | DLM RunMedia GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

155 <strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong><br />

154-156_dlv_buch_<strong>2017</strong>_impressum_rest.indd 155 03.01.2018 18:00:45


<strong>LEICHTATHLETIK</strong><br />

DAS <strong>DLV</strong>-JAHRBUCH<br />

<strong>2017</strong><br />

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur! Erleben Sie die stimmungsvollen Tage der Weltmeisterschaften<br />

von London noch einmal. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Aber es<br />

sind nicht nur der fantastische Goldwurf von Johannes Vetter, die dramatischen Mehrkämpfe mit<br />

insgesamt drei WM-Medaillen durch Carolin Schäfer, Rico Freimuth und Kai Kazmirek, der überraschende<br />

Hürdenerfolg von Pamela Dutkiewicz und der Abschied von Superstar Usain Bolt, die das<br />

Leichtathletik-Jahr geprägt haben.<br />

Deutschlands Leichtathleten waren das ganze Jahr über in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille.<br />

Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. Und natürlich<br />

die vielen herzerfrischenden Momente der sympathischen Athletinnen Konstanze Klosterhalfen und Gina Lückenkemper,<br />

die <strong>2017</strong> fulminant in die Weltklasse aufgestiegen sind. Oder Gesa Felicitas Krause, die nach einem<br />

unverschuldeten Sturz im WM-Finale so großartig gekämpft hat und auch nach dem Rennen echte Größe bewies.<br />

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