LEICHTATHLETIK: Das DLV-Jahrbuch 2017
Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.
Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.
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DIE DOKUMENTATION DES
LEICHTATHLETIK
2017 DAS DLV-JAHRBUCH
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LEICHTATHLETIK 2017 Editorial
Liebe Leichtathletik-Fans,
die Leichtathletik-Weltmeisterschaften
in London gehen als Highlight der besonderen
Art in die Sport-Geschichte ein.
Nahezu jeden Tag war das Olympiastadion
gefüllt und am Ende gab es nach zehn
Tagen mit fast 900.000 Besuchern einen
neuen Zuschauer-Rekord. Besonders beeindruckt
hat mich aber ein Moment, der
nicht mit einer Medaille belohnt wurde.
Und es war nicht der bewegende Abschied
von Leichtathletik-Legende Usain
Bolt. Vielmehr war es die Größe einer
Athletin nach ihrem Sturz im Finale über
3000 Meter Hindernis, die eine Gold-
Medaille für Fairplay und vorbildhaftes
Verhalten verdient hat.
Die Rede ist von Gesa Felicitas Krause.
Ein Jahr hatte sich die Deutsche Meisterin
unter vielen Entbehrungen auf diesen
Lauf vorbereitet. Sie war so gut drauf
wie nie zuvor und dann stürzt vor ihr
eine Kenianerin, bringt sie selbst zu Fall
und der Traum von einer Medaille platzt
wie eine Seifenblase. Aber die Athletin
steht wieder auf und landet am Ende
mit 9:23:87 Minuten auf Platz neun. Bei
ihren Statements hinterher gab es kein
böses Wort über die Konkurrentin. Nach
einem Sturz nicht aufgeben und Fairplay
gegenüber den anderen Athleten zeigen
– ein Ausdruck wahrer Größe im Sport.
Für mich der emotionalste Moment der
Titelkämpfe von London.
Briten wunderbare Gastgeber
Ein besonderes Lob gilt den britischen
Organisatoren: Immer freundlich, immer
hilfsbereit, immer serviceorientiert und
im Ablauf der einzelnen Wettkämpfe
klappte nahezu alles wie ein Schweizer
Uhrwerk. Chapeau! Als Krisenmanager
musste dagegen der deutsche Cheftrainer
Idriss Gonschinska agieren, denn eine
Magen- und Darminfektion – die sich
bei einigen als Norovirus herausstellte
– machte nicht nur im deutschen Team
die Runde. Die Wettkampfvorbereitung
vieler Athleten wurde hierdurch deutlich
beeinträchtigt. Als dann zur Halbzeit in
der deutschen Medaillen-Bilanz gerade
einmal eine Silbermedaille für Siebenkämpferin
Carolin Schäfer stand, begannen
schon die ersten Kritiker in Richtung
eines historischen Debakels zu kommentieren.
Tatsächlich aber war der Zeitplan
von London nicht auf eine ausgewogene
Verteilung deutscher Medaillenchancen
ausgerichtet. Und so hat eine Art „Super-
Samstag“ die Medaillenbilanz gerettet:
Mit den Zehnkämpfern Rico Freimuth
(Silber) und Kai Kazmirek (Bronze),
Klartext vom Präsidenten
Dr. Clemens Prokop findet, dass Medaillen nicht der alleinige Gradmesser sind, um eine
Saison angemessen zu bewerten
Man muss nicht siegen,
um eine Große zu sein
Hürden-Sprinterin Pamela Dutkiewicz
(Bronze) sowie Gold durch Speerwerfer
Johannes Vetter wurde beim DLV über
fünf Medaillen gejubelt. Im Ergebnis haben
sich damit zwar nicht alle deutschen
Medaillenchancen und -hoffnungen verwirklicht,
es wurde aber noch ein achtbares
Ergebnis erzielt – vor allem, wenn
man bedenkt, dass sich in einigen sonst
mit Medaillen verwöhnten Disziplinen
ein Generationenwechsel abzeichnet.
Junge Athleten zeigen Potenzial
Medaillen sollten deshalb nicht der alleinige
Gradmesser sein: Viele junge Athleten
wie zum Beispiel Gina Lückenkemper,
Konstanze Klosterhalfen oder auch
Hanna Klein stellten sehr eindrucksvoll
ihr großes Talent unter Beweis und sorgen
bereits jetzt für Vorfreude auf die Europameisterschaften
2018 in Berlin. Die
vierten Plätze von Speerwurf-Olympiasieger
Thomas Röhler, der 4x100-Meter-
Staffel der Frauen sowie Hochspringerin
Marie-Laurence Jungfleisch zeigten wie
knapp es im Kampf um Medaillen oft
sein kann und welche Rolle ein Quäntchen
Glück spielen kann. Am Ende standen
78 Nationenpunkte und Platz sechs
in der Endabrechnung für Deutschland.
18 Athleten platzierten sich in den Top
Acht. Aber die Leichtathletik ist mehr als
Statistik. Die WM in London hat nicht
nur im Stadion gezeigt, welche Ausstrahlung
die Leichtathletik hat. Allein
bei der ARD verfolgten am Schlusstag
3,76 Millionen Zuschauer die WM, beim
ZDF waren es am „Super-Samstag“ 5,36
Millionen Zuschauer (Marktanteil 19,4
Prozent). Der durchschnittliche Marktanteil
beim ZDF lag bei 16,8 Prozent. Auch
diese Zahlen belegen: Die Leichtathletik
fasziniert unverändert. Und das nächste
große Fest der Leichtathletik bereiten wir
gerade vor, die EM 2018 in Berlin.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Dr. Clemens Prokop
Präsident des Deutschen Leichtathletik-
Verbandes (DLV)
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LEICHTATHLETIK 2017 Inhalt
28
56
52
Augenblicke
Die emotionalsten Moment-
Aufnahmen des Jahres ...................... 4
Die WM-Bilanz
Gigantisch!
Es war ein Fest im Olympiastadion von
London. Mo Farah und Usain Bolt wurden
verabschiedet und die Deutschen
gewannen fünf Medaillen ............... 20
Die Stars der Saison
Die Speerwerfer: Druck standgehalten
Sie hatten von WM-Gold, -Silber und
-Bronze geträumt – letztlich holte nur
Top-Favorit Johannes Vetter die ersehnte
Goldmedaille. Trotzdem stehen die
deutschen Speerwerfer vor einer glorreichen
Zukunft ............................. 28
Carolin Schäfer: Grandiose Saison
Eine Traum-Saison für Siebenkämpferin
Carolin Schäfer. Dreimal über 6600
Punkte, Platz fünf in der ewigen deutschen
Bestenliste und dazu WM-Silber ........ 36
Usain Bolt: Das Ende einer Ära
Mit WM-Bronze über 100 Meter und
einem Muskelriss im Staffelfinale endet
Usain Bolts Karriere. Ein Rückblick auf
die Karriere des größten Stars, den die
Leichtathletik je hatte ..................... 40
US-Sprinter: Imperium schlägt zurück
Die Sprinternation USA hat sich bei der
WM in London eindrucksvoll mit dem
ersten Doppel-Gold über 100 Meter seit
2005 zurückgemeldet. Jamaika steht ohne
Usain Bolt vor schweren Zeiten ......... 50
Pamela Dutkiewicz: Hürden überwunden
Pamela Dutkiewicz hat ein fast märchenhaftes
Jahr mit WM-Bronze gekrönt.
Dafür musste sie einige Hindernisse aus
dem Weg räumen ........................... 52
Die Zehnkämpfer: Doppelschlag
Mit WM-Silber und -Bronze feierten Rico
Freimuth und Kai Kazmirek ihre bislang
größten Erfolge. Bei der EM 2018 und der
WM 2019 wollen sie diese Erfolge wiederholen
oder gar überbieten ............... 56
Gina Lückenkemper: Die Siebte im Klub
Gina Lückenkemper sprintete bei der
WM als siebte Deutsche über 100 Meter
unter elf Sekunden ......................... 62
Mo Farah: „Sir Mo“ tritt ab
Mit WM-Gold über 10.000 und -Silber
über 5000 Meter verabschiedete sich Mo
Farah von der Laufbahn. Seine Karriere
soll weitergehen. Im Marathon ........ 66
Gesa Felicitas Krause: Kämpferherz
Gesa Felicitas Krauses WM-Medaillentraum
endete mit einem Sturz. Sie glänzte
aber mit deutschem Rekord und zahlreichen
Siegen im Rest der Saison ...... 70
Konstanze Klosterhalfen: Weltklasse
Konstanze Klosterhalfen gelang 2017 fast
alles. U23-EM-Gold, Silber bei der Hallen-
EM. Ihre überragende Saison krönte sie mit
dem deutschen 3000-Meter-Rekord ...... 78
Max Heß: Springer der Zukunft
Internationale Medaillen, Hallen-Rekord,
Team-EM-Sieg. Nur die Krönung bei der
WM blieb für Max Heß aus ............. 82
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62 70
Claudia Salman-Rath: In zwei Welten
Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin
und genauso gute Weitspringerin.
Claudia Salman-Rath schafft den Spagat
zwischen beiden Disziplinen ............ 85
Die Hartings: Robert vor Christoph
Bei Christoph war ein Jahr nach dem
Olympiasieg die Luft raus. Dagegen
kämpfte Robert sich nach seinem
Kreuzbandriss zu WM-Platz sechs .... 92
David Storl: Medaillensatz komplett
Bei der Hallen-EM machte David Storl
seinen Medaillensatz mit Bronze komplett.
Bei der WM lief es allerdings
nicht wie gewünscht ....................... 98
Lisa Ryzih: Am Stab eine Bank
Lisa Ryzih war die Beständigkeit in
Person. Der Lohn: Silber bei der Hallen-
EM und Rang fünf bei der WM ......102
Cindy Roleder: Glück und Pech
Nach EM-Gold 2016 war Cindy Roleder
auch bei der Hallen-EM nicht zu schlagen.
Bei der WM war sie verletzt ....104
Kristin Gierisch: Mit Cola zu Gold
Ein Sprung auf 14,37 Meter beschert Kristin
Gierisch bei der Hallen-EM Gold. Auch bei
der WM lief es mit Platz fünf gut ......107
Richard Ringer: Serien-Sieger
Das Jahr hätte mit Bronze bei der Hallen-EM
nicht besser beginnen können.
Doch ausgerechnet bei der WM lief es für
Richard Ringer nicht rund .............. 110
ISTAF in Berlin
Vorfreude auf die EM 208
Die deutschen Top-Athleten präsentierten
sich zum Abschluss der Saison von ihrer
besten Seite. Und die Organisatoren
glänzten mit Ideen wie der Zuschauerbrücke
zum Innenraum des Olympiastadions,
die auch 2018 bei der EM an
selber Stelle eingesetzt wird ............112
Team-EM in Lille: Die Bilanz
Der DLV als Team Europas Bester
Deutschland war mit sieben Einzelsiegen
beim wichtigsten Team-Event der Leichtathletik
nicht zu gefährden ............. 76
DM in Erfurt: Die Bilanz
Ein neuer Tempel für die Leichtathletik
Das neue Steigerwald-Stadion in Erfurt
hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden.
Die 117. Deutschen Leichtathletik-
Meisterschaften boten Spannung, Emotionen
und starke Leistungen ............ 88
Hallen-EM in Belgrad: Die Bilanz
DLV-Team überzeugt
Das deutsche Team war das größte – und
vielleicht auch jüngste der Hallen-EM.
Trotz des niedrigen Alters überzeugten
die Athleten mit Top-Leistungen ...... 96
DLV-Informationen
Verbandstag in Darmstadt ..............117
Die Jugend im DLV ........................120
Die Laufszene im DLV ................... 122
Seniorensport im DLV ................... 122
Berlin fliegt .................................. 126
Statistik
Ergebnisse & Zahlen .........ab Seite 127
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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke
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SCHLUSSSPURT
Was für ein Moment! Usain Bolt, Superstar der Leichtathletik,
bei seinem letzten großen Rennen. Er kämpfte, biss auf die
Zähne, holte nochmal alles aus sich heraus. Und gewann zum
Abschluss einer großartigen Sprintkarriere WM-Bronze.
Zu mehr reichte es nicht mehr. Auf einen Start über 200 Meter
verzichtete er. Im Finallauf über 4x100 Meter verletzte er sich.
So hatte Bolt sich seine letzte WM nicht unbedingt vorgestellt.
Die Zuschauer feierten ihn trotzdem wie einen Sieger.
„Erzfeind“ Justin Gatlin holte das 100-Meter-Gold.
Und ging anschließend vor Bolt auf die Knie. Dass Usain Bolt
seinen Konkurrenten Gatlin, den mehrfach überführten
Dopingsünder, umarmte, war auch einer der ganz großen
Augenblicke dieser Weltmeisterschaften von London.
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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke
SPASSHELD
Ohne ein pfiffiges Maskottchen läuft
heute bei einem großen Event nichts mehr.
In London machte der Igel „Hero, the
Hedgehog“ das Stadion unsicher. Vor seinen
Späßen war niemand sicher. Mal fuhr er
mit einem Klapprad über die Bahn,
mal brachte er an verregneten Tagen einen
übergroßen Schwimmreifen mit, dann
funktionierte er den Wassergraben zum
Schwimmbad um oder trocknete in den
Pausen mal eben die Wäsche an der Hochsprung-Anlage.
Ein spaßiger WM-Held, der
keine Langeweile aufkommen ließ.
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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke
SOMMERREGEN
„Kneif mich mal in den Arm”, meinte
Karsten Warholm nach seinem Triumph
über 400 Meter Hürden zu einem Fotografen.
In 48,35 Sekunden avancierte der
Norweger zum jüngsten Weltmeister aller
Zeiten über diese Distanz. Der 21-Jährige
hatte den Erfolg nicht erwartet.
Die Bedingungen mit Regen und Kälte
spielten dem „Wikinger“ in die Karten.
„Für mich war das wie ein schöner
norwegischer Sommertag“, sagte
Warholm nach seinem Erfolg.
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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke
SCHRECKSEKUNDE
Deborah John startete gleich neben
der deutschen Hürdensprinterin
Nadine Hildebrand im fünften Vorlauf
über 100 Meter Hürden. Nach der vierten
Hürde kam die Athletin aus Trinidad & Tobago
ins Straucheln – und stürzte an der fünften
Hürde schwer. Danach blieb sie regungslos
liegen. Glücklicherweise war es mehr der
Schreck als eine ernsthafte Verletzung.
Glück im Unglück: Deborah John hat
sich bei ihrem spektakulären Sturz
nicht schwer verletzt.
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FLUGSHOW
Johannes Vetter lässt nicht nur seinen
Speer enorm weit fliegen. Er hebt auch
selbst ganz schön ab. Der Weltmeister
von London gehört zu den Werfern,
die nach dem Stemmschritt nochmal
eine elegante Flugeinlage hinlegen.
Auch Ex-Weltmeister Julius Yego
(WM-Gold 2015 in Peking) aus Kenia war
ein Flieger. Ebenso der tschechische
Weltrekordler Jan Zelezny. Aber kaum
einer schwebt so hoch und weit wie
Johannes Vetter, der seine überragende
Saison mit Gold in London krönte.
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SOLOLAUF
Isaac Makwala aus Botswana wurde kurz
vor dem 400-Meter-Finale, bei dem er der
größte Konkurrent des südafrikanischen
Weltmeisters Wayde van Niekerk gewesen
wäre, aus dem Verkehr gezogen. Diagnose:
Norovirus. Auch der Start über 200 Meter
wurde ihm untersagt. Makwala aber fühlte
sich fit, sagte, er habe sich lediglich zweimal
übergeben müssen. Das 400-Meter-
Finale findet ohne ihn statt. Aber über 200
Meter bekommt er noch eine Chance.
Zwei Tage nach den anderen Vorläufen darf
Isaac Makwala antreten. Alleine auf Bahn
sieben im Londoner Regen.
Mit 20,14 Sekunden qualifiziert er sich
fürs Halbfinale. Und schafft auch den
Sprung in den Endlauf, in dem er
schließlich Rang sieben belegt.
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BLICKFANG
Inika McPherson zieht die Blicke auf sich.
Das weiß die 30-Jährige. Über 30 Tattoos
schmücken den Körper der Hochspringerin
aus den USA – jedes hat eine besondere
Bedeutung. Die „Kriegsbemalung“ im Batman-Style
passt zu ihr. Sie mag nicht so sein
wie andere. Konventionen braucht sie nicht.
Sie pflegt ihren eigenen Style. Mit nur 1,60
Meter Körpergröße floppte sie in London
über 1,92 Meter. Das war Rang neun. Sie hat
schon eine 21-monatige Doping sperre abgesessen,
nachdem man Spuren von Kokain
in ihrem Blut gefunden hatte. Sie hat immer
beteuert, dass dieser Konsum nichts mit
Leistungssteigerung zu tun hatte. Früher
war sie so wild, wie sie heute aussieht: Weil
sie nach Drogenkonsum in eine Schlägerei
verwickelt war, musste sie auch schon mal
30 Tage im Gefägnis verbringen.
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VERLAUFEN
Die Kenianerin Beatrice Chepkoech rannte
im WM-Finale über 3000 Meter Hindernis
zunächst am Wassergraben vorbei – und
zerstörte kurz darauf Gesa Krauses WM-
Traum von der Medaille, indem sie an einem
Hindernis stürzte und die Deutsche mit zu
Boden riss. Nachdem sie den Graben verpasst
hatte, drehte sie um und sprintete der
Konkurrenz hinterher. Das kostete sie so viel
Kraft, dass sie eine halbe Runde später an
einem Hindernis hängen blieb, stürzte und
die hinter ihr laufende Gesa Krause spektakulär
abräumte. Für die deutsche Medaillenhoffnung
war das Rennen gelaufen, mehr
als Platz neun war nicht mehr drin.
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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London
Gigantisch!
Die WM-Bilanz: Es war ein Fest im Olympiastadion von London. Die Briten wissen,
die Leichtathletik zu feiern, und verabschiedeten Mo Farah und Usain Bolt gebührend
von der Bahn. Und die Deutschen? Die gewannen an einem fantastischen Samstagabend
vier Medaillen und retteten so die Edelmetall-Bilanz, überzeugten aber auch
mit jungen, aufstrebenden Athleten, für die diese WM noch etwas zu früh kam.
Atemberaubend“, „surreal“, „gigantisch“:
London feierte bei der WM
eine riesige Leichtathletik-Party,
und die deutschen Athleten um Diskus-
Ass Robert Harting und Sprint-Shootingstar
Gina Lückenkemper kamen aus dem
Schwärmen gar nicht mehr heraus.
„Die Atmosphäre in diesem Stadion
ist surreal“, sagte Lückenkemper, die
über 100 Meter als erste Deutsche seit 26
Jahren im Vorlauf unter elf Sekunden geblieben
war: „Das Publikum feuert wirklich
jeden an, das ist etwas sehr Besonderes
für uns. Das gibt es nicht in jedem
Stadion und hat mich echt gepusht, Gas
zu geben.“
La Ola auf den Rängen, schon am
Vormittag war die Arena proppenvoll,
und am Abend erreichte das Dezibel-Level
dann meist fast schon problematische
Höhen für die Ohren – im Olympiastadion
von London herrschte eine Atmosphäre,
wie man sie eigentlich sonst nur vom
Fußball kennt. Insgesamt fast 900.000
Zuschauer kamen und sorgten für Partystimmung.
IAAF-Präsident Sebastian Coe
nannte die Fans das „beste Publikum der
Geschichte“. Allerdings ist er als gebürtiger
Londoner wohl auch ein bisschen
voreingenommen.
Doch auch die Deutschen teilen Coes
Meinung. „Die Stimmung ist gigantisch,
das ist ein riesiger Unterschied zu Rio“,
sagte Kugelstoßer David Storl. Wie der
Leipziger haben viele noch die müden
WM-Veranstaltungen von Daegu, Moskau
und Peking im Hinterkopf, als von
Begeisterung auf den Rängen keine Spur
war. Und bei den Olympischen Spielen in
Rio war das Stadion noch nicht einmal
beim 100-Meter-Finale mit Usain Bolt
ausverkauft. Ein Trauerspiel.
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DEUTSCHE MEDAILLEN IN LONDON
Johannes Vetter (LG Offenburg) Speerwurf 89,89 Meter
Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) Siebenkampf 6696 Punkte
Rico Freimuth (SV Halle) Zehnkampf 8564 Punkte
Kai Kaczmirek (LG Rhein-Wied) Zehnkampf 8488 Punkte
Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 100 Meter Hürden 12,72 Sekunden
sich das sonst so faire Publikum umstrittene
Buhrufe gegen Justin Gatlin leistete.
Der neue 100-Meter-Weltmeister aus
den USA ist schließlich nicht der einzige
überführte Dopingbetrüger, der bei der
WM am Start ist – oder bei dem Zweifel
angebracht sind.
Leichtathletik hat Potenzial
Die deutsche WM-Bilanz von London
wurde durch den „Super-Samstag“ gerettet,
Begeisterungsstürme entfachte
der Auftritt des DLV-Teams aber nicht.
Auf dem Weg zu den Olympischen
Spielen 2020 sehen sich die Verantwortlichen
dennoch bestens gerüstet. „Es
ist nicht angebracht, in Pessimismus zu
verfallen. Wir können zufrieden sein.
Die Leichtathletik hat Potenzial, das
gibt Anlass zu Optimismus für Tokio“,
sagte DLV-Präsident Clemens Prokop:
„Mir war immer klar, dass wir in London
unsere besten Chancen am Samstag
haben. Daher habe ich auch die unter
der Woche ein bisschen aufkommende
Panik nie geteilt.“
Ganz anders präsentierte sich London.
„Das ist verblüffend, schon zu den
Qualifikationen kommen so viele Leute.
Atemberaubend“, sagte Harting, der fünf
Jahre nach seinem Olympia-Triumph in
London diesmal Sechster wurde. Und
Läuferin Ruth Sophia Spelmeyer meinte:
„Die Briten sind sportverrückt, und
Leichtathletik hat einen großen Stellenwert.
Alle werden angefeuert.“
Die Latte für Berlin liegt hoch
Und die große Fete an der Themse legt die
Latte für die deutsche Heim-EM nächstes
Jahr natürlich jetzt schon extrem hoch.
„Ich hoffe, dass nächstes Jahr bei uns
in Berlin genau so eine Stimmung herrschen
wird“, sagte Stabhochspringerin
Lisa Ryzih: „Das ist das Größte, was wir
in der Leichtathletik erleben können.“
Zumal bei der Wüsten-WM 2019 in Katar
nicht mit überschwänglicher Begeisterung
gerechnet werden darf. Zur Wahrheit
in London gehört aber auch, dass
DIE NATIONENWERTUNG VON LONDON
4. 5 6. 7. 8. Punkte
1 USA 10 11 9 2 6 5 4 4 272
2 Kenia 5 2 4 5 2 2 3 1 124
3 Großbritannien 2 3 1 5 3 6 2 3 105
4 Polen 2 2 4 0 3 3 5 1 86
5 China 2 3 2 3 1 1 3 4 81
6 Deutschland 1 2 2 3 4 3 1 2 78
7 Äthiopien 2 3 0 2 3 1 3 2 70
8 Frankreich 3 0 2 4 1 2 0 2 68
8 Jamaika 1 0 3 4 3 2 0 4 68
10 Südafrika 3 1 2 1 1 0 0 0 52
11 Niederlande 1 0 3 0 2 0 2 2 40
12 Tschechische Republik 1 1 1 2 1 0 0 2 37
13 Kuba 0 0 1 3 2 1 1 1 35
14 Kanada 0 0 0 0 2 5 2 3 30
15 Bahrain 1 1 0 0 1 2 0 1 26
16 Japan 0 1 2 0 1 0 1 0 25
17 Austraien 1 1 0 0 0 2 1 0 23
17 Trinidad & Tobago 1 0 1 0 0 2 1 1 23
19 Brasilien 0 0 1 1 1 0 3 0 21
19 Türkei 1 1 0 0 1 0 1 0 21
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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London
Blick nach vorn
Der DLV kann nicht nur
wegen der beiden Zehnkampfmedaillen
von Rico
Freimuth und Kai Kazmirek
optimistisch in die Zukunft
schauen
„Wir freuen uns auf Berlin.
In Europa werden wir sehr
konkurrenzfähig
sein.“Idriss Gonschinska, Leitender
Direktor Sport beim DLV
Gold für Speerwerfer Johannes Vetter
(LG Offenburg), Silber und Bronze für
die Zehnkämpfer Rico Freimuth (SV Halle)
und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied),
Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV
Wattenscheid 01) als Überraschungsdritte
– am zweiten Samstagabend der WM
war endlich der ersehnte Durchbruch da.
„Vier Medaillen wie am Samstag, das ist
natürlich geil, und das wünscht man sich
als Sportnation, die Deutschland ja ist,
am besten für jeden Tag“, sagte Vetter,
einziger deutscher Weltmeister in London:
„Aber wir sind nicht in der Lage,
das immer abzurufen. Wir sind eben
auch nur Menschen.“
Norovirus durchkreuzt Pläne
Mildernde Umstände angesichts der
mühsamen ersten acht Wettkampftage
mit nur einer Silbermedaille für Siebenkämpferin
Carolin Schäfer (LG Eintracht
Frankfurt) gab es vor allem dafür, dass
der im Team grassierende Norovirus viele
Planungen auf den Kopf stellte. „Es lief
schon anders, als wir uns das gewünscht
haben“, sagte Chefbundestrainer Idriss
Gonschinska.
Ein halbes Dutzend Sportler lag virusgeschwächt
zeitweise flach, und auch
jene, die von Brechdurchfall verschont
blieben, hatten unter den Auswirkungen
der Eindämmungs-Maßnahmen zu leiden:
Hotel-Wechsel, fehlende Trainings-
Einheiten und abgesagte Physiotherapie.
Zudem war auf die alte Garde in
London kein Verlass mehr: Die (nun)
Ex-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin/33/Diskus/Platz
sechs), Katharina
Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen/33/
Speer/7.), David Storl (SC DHfK Leipzig/27/Kugel/10.)
und Raphael Holzdeppe
(LAZ Zweibrücken/27/Stab/ohne
Höhe im Finale) blieben hinter den Erwartungen
zurück.
Dafür übernahmen jüngere Athleten
das Kommando. In der Tat ist von den
Medaillengewinnern nur Freimuth (29)
im gesetzteren Leichtathletik-Alter, dagegen
kommen die Speerwerfer um Vetter
(24) gerade erst in ihre beste Karrierephase
oder stehen kurz davor.
Andere drängten auch ohne Medaille
ins Rampenlicht. Die neue Generation
ist jung, talentiert und super ehrgeizig.
Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter
schaffte in London auf der ganz großen
Bühne endgültig den Durchbruch, und
gerade erst dem Teenie-Alter entwachsene
Athleten wie Sprinterin Gina Lückenkemper
(LG Olympia Dortmund/20)
oder Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen
(TSV Bayer 04 Leverkusen/20)
scharren mit den Hufen.
Neue Gesichter drängen vor
„Wir haben die Talente, neue Gesichter
drängen nach vorne“, sagte DLV-Präsident
Clemens Prokop. Zumal die anderen deutschen
Medaillengewinner von London
ebenso wie Vetter auch fast alle erst Mitte
20 sind. Siebenkämpferin Carolin Schäfer
(25/Silber), Hürdensprinterin Pamela
Dutkiewicz (25) und Zehnkämpfer Kai
Kazmirek (26/beide Bronze) haben ihren
Leistungshöhepunkt wohl noch vor sich.
Aber auch in der zweiten Reihe machten
junge Athleten in diesem Jahr stark
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auf sich aufmerksam, Hoffnungsträger
für die nächsten Jahre – und natürlich
ganz besonders für die Heim-EM 2018
in Berlin – gibt es genügend. Lückenkemper
knackte in London erstmals die
Schallmauer von elf Sekunden, Klosterhalfen
schaffte es zwar nicht ins Finale
über 1500 Meter, beeindruckte aber mit
einem couragierten Auftritt - genau wie
Alina Reh (20/5000 m).
„Das sind alles völlig unterschiedliche
Persönlichkeiten, aber sie eint der
unbedingte Wille zum Erfolg“, sagte Prokop:
„Für die Heim-EM in Berlin sind wir
ausgesprochen gut gerüstet.“ Nur mit
den Ergebnissen aus den Finals von London
hätten die deutschen Athleten zwölf
EM-Medaillen gewonnen.
Fehlende Leistungsträger
Dabei fielen in London ja auch einige
Leistungsträger im Jahr nach den Olympischen
Spielen in Rio aus. Mit Cindy Roleder
(SV Halle/verletzt/Hürdensprint)
oder Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge/Babypause/Kugel)
dürfte weiterhin
genau so zu rechnen sein wie mit den
Diskuswerfern Christoph Harting (SCC
Berlin) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid
01), die in Rio Gold und Bronze
holten, es aber nicht zur WM schafften.
Speerwurf-Olympiasieger Thomas
Röhler (LC Jena) ist auch erst 25 Jahre
alt, in London verpasste er Bronze um
nur sieben Zentimeter. Mateusz Przybylko
(TSV Bayer 04 Leverkusen/25) sprang
als Fünfter so hoch wie der Dritte, leistete
sich aber mehr Fehlversuche. Europameister
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz/21)
verletzte sich beim Aufwärmen
zur Dreisprung-Qualifikation, und Hindernisläuferin
Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf
Trier/25) wurde nach einem
unverschuldeten Sturz aller Chancen auf
eine weitere WM-Medaille beraubt.
„Es ist wichtig für die Leichtathletik,
dass es frische Gesichter gibt“, sagte
Siebenkämpferin Carolin Schäfer über
die neue Situation in der Nationalmannschaft.
Dennoch seien die Erfahrenen
unverzichtbar, „um Tipps zu geben. Die
Mischung macht‘s.“
Auch der leitende Direktor Sport im
DLV schwärmte von seinem Team: „Unsere
Athleten sind hier unheimlich sympathisch
aufgetreten, sie haben gekämpft
bis zum letzten Tag“, sagte Idriss Gonschinska
und richtete den Blick schon
auf die Heim-EM im kommenden Jahr
in Berlin: „Wenn eine sehr junge Mannschaft
hier so auftritt im ersten Jahr der
Neuformierung, dann kann man sich auf
das Team im nächsten Jahr in Berlin freuen.
Wir werden in Europa sehr konkurrenzfähig
sein.“
DIE GRÖSSSTEN WM-MEDAILLEN-SAMMLER
1. Allyson Felix (USA/Sprint) 2005-2017 11 3 2
2. Usain Bolt (JAM/Sprint) 2007-2017 11 2 1
3. Carl Lewis (USA/Sprint, Weit) 1983-1993 8 1 1
4. Michael Johnson (USA/Sprint) 1991-1999 8 0 0
5. LaShawn Merritt (USA/Sprint) 2007-2017 7 3 0
6. Shelly-Ann Fraser-Pryce (JAM/Sprint) 2007-2015 7 2 0
7. Mo Farah (GBR/Langstrecke) 2011-2017 6 2 0
8. Sergej Bubka (UdSSR/UKR/Stab) 1983-1997 6 0 0
Allyson Felix ist die Nummer Eins
Die US-Amerikanerin Allyson Felix ist mit ihrem Sieg in
der 4x400-Meter-Staffel von London zum erfolgreichsten
Sportler in der Geschichte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften
geworden. Die 31-Jährige zog mit nun elf Titeln
und fünf weiteren Medaillen am Jamaikaner Usain Bolt
vorbei, der mit 100-Meter-Bronze von London ebenfalls
elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Medaillen gewonnen
hat. Allyson Felix (auf dem Bild Zweite von rechts)
bildete zusammen mit Quanera Hayes, Shakima Wimbley
und Phyllis Francis die siegreiche 4x100-Meter-Staffel der
USA. Über 400 Meter hatte sie in London zuvor die Bronzemedaille
gewonnen.
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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London
Dieser 12. August 2017 geht in die Leichtathletik-Geschichte ein.
Am zweiten WM-Samstag von London gewinnen die deutschen
Athleten vier Medaillen. Mo Farah verpasst bei seinem letzten
WM-Rennen Gold. Und Usain Bolt
verabschiedet sich mit einer Verletzung
statt mit dem erhofften Staffelgold.
Die Ereignisse zum Nachlesen.
Super-
Samstag
20:06 Uhr: Hürden Bronze für Pamela Dutkiewicz
19:05 Uhr: Los geht es. Sieben Entscheidungen.
56.000 Zuschauer im Stadion. In Deutschland haben
zum ersten Mal während dieser WM im Schnitt mehr
Menschen Leichtathletik im Fernsehen (ZDF/5,86
Millionen) eingeschaltet als den Konkurrenz-Krimi
(ARD, „Mordkommission Istanbul“/3,59 Mio.) oder
eine Samstagabend-Show (RTL, „Ninja Warrior
Germany“/ 2,43 Mio.).
20:07 Uhr: Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz
realisiert nach einem furiosen Hürdensprint, dass sie
Bronze gewonnen hat. Sie fällt auf die Knie, legt den
Kopf auf den Boden, die Tränen laufen. Später sagt
sie: „Das ist wie im Film.“
20:24 Uhr: Ohropax wären jetzt nicht schlecht. Es
läuft das 5000-Meter-Finale mit dem britischen Superhelden
Mo Farah. Die Menge im Stadion tobt. Mitten
im Trubel liegt die Stuttgarterin Marie-Laurence
Jungfleisch für einen Moment enttäuscht auf der
Hochsprungmatte, sie ist an 1,97 Metern gescheitert
und wird Vierte. Auf der anderen Seite des Stadions
hat Johannes Vetter im Speerwurf-Finale mit 89,89
Metern gerade im ersten Durchgang ein Ausrufezeichen
gesetzt. Noch weiß niemand, dass dies der
Gold-Wurf war.
20:29 Uhr: Es wird immer lauter. Einer von drei
Äthiopiern ärgert Mo Farah mit einem beherzten
Antritt. Und wird wieder eingeholt. Auch ein Australier
versucht die Flucht nach vorn. Vergeblich.
20:36 Uhr: Und doch hat am Ende all der ohrenbetäubende
Jubel nicht geholfen, der Äthiopier Mutker
Edris verhindert das dritte Doppel-WM-Gold von Mo
Farah in Folge. Nach seinem Sieg über 10.000 Meter
wird der Brite über 5000 Meter „nur“ Zweiter. Er liegt
enttäuscht auf der Bahn. Der Äthiopier zieht ihn
auf die Füße. Farah mosert via Stadionmikrofon, er
habe gegen die Teamarbeit der drei Äthiopier keine
Chance gehabt. Standig-Ovations bekommt er trotzdem.
Beim Speerwurf hat sich derweil im zweiten
Durchgang der Tscheche Jakub Vadlejch zwischen
die nach dem ersten Versuch führenden Deutschen
Johannes Vetter und Thomas Röhler geschoben.
20:43 Uhr: Polens Hochspringerin Kamila Licwinko
lässt sich mit Fahne für ihr sicheres Bronze feiern,
obwohl der Wettbewerb noch läuft.
21:07 Uhr: Die Zehnkämpfer haben es geschafft,
nach zwei Tagen Wettkampf ist der abschließende
1500-Meter-Lauf überstanden. Zur Belohnung für
das „beste Publikum auf der ganzen Welt“ (Sieger
Kevin Mayer aus Frankreich) gibt es eine Peepshow:
Viele durchtrainierte Männer-Oberkörper ohne Trikot.
Auch die deutschen Medaillengewinner Rico Freimuth
und Kai Kazmirek zeigen ihre Muskeln her.
21:18 Uhr: Die Zehnkämpfer haben ihre Ehrenrunde
beendet, im Schneckentempo. Freimuth noch immer
mit freiem Oberkörper. Er wird von einem Ordner
ermahnt und muss sich anziehen.
20:24 Uhr: Marie-Laurence Jungfleisch ist Vierte
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20:22 Uhr: Das 5000-Meter-Finale mit Mo Farah läuft
20:24 Uhr: Johannes Vetter gelingt der Goldwurf
21:20 Uhr: Speerwurf-Olympiasieger Röhler wird
vom Bronzerang verdrängt und kann im letzten
Durchgang nicht mehr kontern.
21:29 Uhr: Johannes Vetter muss seine Ehrenrunde
als Speerwurf-Weltmeister hinter der Bande drehen.
Die Bahn wird für die anstehenden Staffel-Läufe
gebraucht.
21:36 Uhr: „Schschschschsch“, sagt der Stadionsprecher.
Ein seltener Moment der Ruhe. Dann fällt
der Startschuss für das 4x100-Meter-Rennen der
Frauen. Deutschland vergeigt den ersten Wechsel
und wird wie bei den Olympischen Spielen im
vergangenen Jahr in Rio Vierter. Unter-Elf-Sekunden-
Sprinterin Gina Lückenkemper sagt später: „Wieder
die Holzmedaille. Ich glaube, ich bastel‘ uns nachher
eine richtige.“ Es siegen die USA vor den Britinnen
und Jamaika. Das Publikum freut sich über Silber
für die Gastgeber. Und ist jetzt in der richtigen Stimmung
für den Höhepunkt des Abends: Das letzte
Rennen des schnellsten Mannes der Welt.
21:50 Uhr: Erst noch die Siegerehrung im Hochsprung.
Die Russin Maria Lasitskene hat als erste
„Autorisierte Neutrale Athletin“ Gold gewonnen.
Weil Russland wegen systematischen Dopings in
der Leichtathletik noch von allen internationalen
Wettbewerben ausgeschlossen ist, durften nur
ausgewählte Russen unter neutraler Flagge an der
WM teilnehmen. Sie mussten beweisen, dass bei
ihnen im Vorfeld regelmäßige und unabhängige
Dopingkontrollen stattfanden. Für Lasitskene wird
die IAAF-Hymne gespielt.
21:54 Uhr: Die Männer-Quartetts werden ins Stadion
gerufen. Wie alle Finalteilnehmer schreiten sie
zwischen Feuerfontänen hindurch. Bolt und seine
drei jamaikanischen Kollegen halten kurz an und
führen synchron einen kleinen Tanz auf. Bolt grinst,
wirkt so locker wie üblich. Das Publikum jubelt. Und
hat anschließend für den zweimal wegen Dopings
gesperrten Justin Gatlin und die USA nur ein lautes
„Buuuhhhh“ übrig.
22:01 Uhr: Auf die Plätze.
22:02 Uhr: Usain Bolt übernimmt als Jamaikas
Schlussläufer. Jetzt kommt die furiose Aufholjagd.
Ganz sicher. Noch einmal der Bolt, wie die Welt ihn
kennt. Doch der schnellste Mann der Welt fängt an
zu humpeln. Er schwankt, er strauchelt, er stürzt.
Usain Bolt liegt flach auf der Bahn. Eine Muskelverletzung
im Oberschenkel hat ihn niedergestreckt. Ein
Ordner schiebt einen Rollstuhl heran. Riesen-Drama
statt glorreicher Abschiedsparty. Das britische
Publikum jubelt trotzdem: Die Briten gewinnen Gold
vor den USA und Japan. Bolt verzichtet auf den
Rollstuhl, er humpelt aus dem Stadion, hebt noch
einmal die Arme und klatscht. Dann ist er weg.
21:10 Uhr: Die DLV-Zehnkämpfer feiern zwei Medaillen
22:05 Uhr: Sanitäter und Kollegen kümmern sich um Usain Bolt
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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London
Umarmen
verboten
Norovirus in den Team-Hotels: Zahlreiche Athleten und
Betreuer litten an heftigem Erbrechen und Durchfall. Als
Gegenmaßnahmen wurde der körperliche Kontakt reduziert
und Sportler kamen in Quarantäne. Isaac Makwala
verlor so seine Medaillen-Chancen über 400 Meter.
Keine Umarmungen, keine Handshakes
– aber dafür jede Menge
Desinfektionsmittel: Der Ausbruch
des Norovirus bei der Leichtathletik-
WM in London versetzte die Teams in
Aufruhr. Die Betroffenen litten unter heftigem
Erbrechen und Durchfall. Zentrum
der Erkrankung war ausgerechnet das
deutsche Teamhotel „The Tower“ mitten
in London zwischen den St. Katharine
Docks und der Touristenattraktion Tower
Bridge.
Mission erfüllt
Wegen des Norovirus und seiner
Quarantäne musste Isaac
Makwala als Solist seinen
200-Meter-Vorlauf nachholen
Außerhalb des Hotels gegessen
Es begann am Abend vor der Eröffnung
der WM: Zwei DLV-Athleten, die an diesem
Donnerstag außerhalb des Teamhotels
gegessen hatten, klagten über Übelkeit.
Das Ärzteteam ging zuerst davon
aus, dass die betroffenen Athleten etwas
Falsches gegessen hatten. Als dann in der
Nacht ein weiterer Fall hinzukam, wurden
der Leitende Verbandsarzt Andrew
Lichtenthal und seine Kollegen hellhörig.
Es stellte sich heraus, dass auch in
der kanadischen Mannschaft ein Fall von
Übelkeit aufgetreten war.
30 Fälle im deutschen Hotel
„Obwohl wir die Ursachen der Beschwerden
nicht kannten, haben wir die Betroffenen
vom Rest des Teams getrennt“,
erklärt Andrew Lichtenthal. Am Samstag
meldete sich ein weiterer DLV-Betreuer
mit Symptomen. Untersuchungen unter
anderem von Speichelproben brachten in
mehreren Proben das hoch ansteckende
Norovirus zutage. Im deutschen Teamhotel
gab es 30 Fälle, auch alle anderen
Athletenhotels der Weltmeisterschaften
waren betroffen. Im DLV-Team gab es
insgesamt sieben infizierte Athleten und
sechs Betreuer. „Wenn solche Probleme
auftreten, geht es nicht mehr alleinig um
Erfolgreiche Maßnahmen
Ellenbogen-Stoßen statt Umarmen: Tatjana
Pinto, Gina Lückenkemper und Rebekka
Haase fanden ihren eigenen Weg, mit dem
Norovirus umzugehen
den Sport“, sagte Andrew Lichtenthal.
„Wir müssen nicht mehr nur den Sportler
schützen, sondern die Umgebung, um
die Weiterverbreitung zu verhindern.“
Um die Ausbreitung im DLV-Team so
weit wie möglich zu unterbinden, wurden
die Hygienestandards erhöht. Die
deutschen Athleten wurden angewiesen,
als Vorsichtsmaßnahme verstärkt
Desinfektionsmittel zu benutzen, sich
regelmäßig die Hände zu waschen sowie
überschwängliche Umarmungen,
Handshakes und offen liegendes Obst
zu meiden. Im Hotel gab es auch kein
Essen mehr am Buffet, neben der deutschen
Mannschaft waren dort auch zahlreiche
andere Nationen untergebracht.
Die physiotherapeutische Betreuung
durch das Ärzteteam wurde auf eine Minimalversorgung
heruntergefahren. Die
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Team-Tribünen im Stadion wurden vor
dem Wettkampfstart gemieden. Für neu
ankommende DLV-Athleten wurden Ausweich-Hotels
gesucht.
In andere Hotels ausgewichen
Eine separate Unterkunft hatten zum Beispiel
die Speerwerfer Thomas Röhler (LC
Jena), Johannes Vetter (LG Offenburg)
und Andreas Hofmann (MTG Mannheim)
mit ihren Betreuern, die Mehrkämpfer
um Rico Freimuth (SV Halle) waren bereits
zuvor für ein anderes Hotel vorgesehen,
das näher an der Wettkampf-Stätte
liegt. Sie hatten auch ein eigenes kleines
medizinisches Team, das mit einem neu
aus Deutschland angereisten Physiotherapeuten
die Versorgung der Athleten
gewährleistete, die nicht im Teamhotel
untergebracht sind.
Diese Umstände machten die WM für
die sportliche Leitung im DLV zu einer
Herausforderung. „Es ist eine Meisterschaft,
wie wir sie so noch nicht erlebt
haben und trotzdem haben wir gerade
durch die konsequent eingeleiteten Maßnahmen
für die folgenden Wettkampftage
immer an unsere Chancen geglaubt“, erklärte
Idriss Gonschinska, Leitender Direktor
Sport im DLV. „Wir sind täglich in
mehreren Strategiesitzungen zusammengekommen,
um den Schaden zu begrenzen,
aber auch um unsere Chancen in dieser
besondere Lage auszubauen.“
Fast schon tragisch waren die Folgen
der Erkrankung für Top-Sprinter Isaac
Makwala. Der schnelle Mann aus Botswana
galt als Medaillenkandidat über
die 200 und 400 Meter, doch die IAAF
verweigerte Makwala bereits am Montag
den Start bei den Vorläufen über 200
Meter und setzte ihn wegen der Ansteckungsgefahr
unter Quarantäne.
Mit gebrochenem Herzen
Makwala fuhr am Dienstagabend trotzdem
zum Finale über 400 Meter zum
Stadion und war bereit, Titelverteidiger
Wayde van Niekerk herauszufordern.
Doch die Offiziellen ließen ihn nicht
rennen und Olympiasieger van Niekerk
sicherte sich überlegen Gold. Makwala
beschwerte sich danach bitterlich über
das Verhalten der IAAF und sprach von
„Sabotage“. Später sagte er aber in der
ARD: „Ich vergebe allen, die diese Entscheidung
getroffen haben.“
24 Stunden nach dem 400-Meter-
Finale erteilte die IAAF Makwala nach
dem Ablauf der Quarantäne dann eine
Sondererlaubnis, seinen verpassten Vorlauf
über 200 Meter in einem Einzelrennen
nachzuholen. Im Solo sprintete er
20,20 Sekunden und machte hinterher
auf der Bahn noch Liegestütze zum Beweis
seiner Form. Er war im Halbfinale.
Dort holte er sich den größten Applaus
ab, trotzig und mit hochgerecktem Zeigefinger
rannte der 30-Jährige ins Ziel. „Ich
renne immer noch mit gebrochenem Herzen“,
sagte Makwala, der im Finale beim
Sieg von Ramil Guliyev über Top-Favorit
Wayde van Niekerk dann aber über 20,44
Sekunden und Platz sechs nicht hinauskam.
„Ich glaube, über die 400 Meter
hätte ich eine Medaille holen können.
Das ist die Strecke, auf die ich meinen
Fokus gelegt habe“, sagte Makwala.
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Dem Druck
standgehalten
Die Speerwerfer: Sie hatten von WM-Gold, -Silber und -Bronze geträumt
– letztlich holte nur Top-Favorit Johannes Vetter die
ersehnte Goldmedaille. Trotzdem stehen die deutschen Speerwerfer
vor einer glorreichen Zukunft: 2017 warfen mit Vetter, Thomas
Röhler und Andreas Hofmann drei von ihnen weiter als 90 Meter.
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Starker Speerwerfer ganz weich
Nachdem sein Sieg bei den Weltmeisterschaften feststand, konnte Johannes Vetter seine
Emotionen nicht mehr im Zaum halten und vergoss Tränen der Freude und Erleichterung
Erst kullerten dicke Freudentränen,
dann ließ Johannes Vetter für die
Fotografen seine Muskeln spielen,
und schließlich sprang der neue Speerwurf-Weltmeister
seinem Trainer Boris
Obergföll in die Arme. „Ich bin stolz wie
Bolle. Was Boris und ich in den letzten
drei Jahren auf die Beine gestellt haben,
ist unbeschreiblich“, sagte der 24-Jährige,
nachdem er in einem knüppelharten
WM-Finale von London seinen Gold-
Traum wahr gemacht hatte.
Vetters Triumph war einer mit Ansage,
dennoch sorgte dieser bei dem Hünen
aus Offenburg für ein gepflegtes Gefühlschaos.
„Auf meinen Schultern lag ein
immenser Druck. Nach meinem deutschen
Rekord und den 91,20 Metern in
der Quali war ja für jeden klar, wer hier
Gold holt“, sagte Vetter. Weiter haben in
der Geschichte der Weltmeisterschaften
überhaupt nur drei Athleten geworfen.
„Ich kann nicht mit 80 Prozent werfen,
daher dachte ich mir: alles drauf.“ Vetter
stellte damit außerdem einen Rekord
für WM-Qualifikationen auf. Der tschechische
Weltrekordler Jan Zelezny hatte
2001 in der Vorausscheidung von Edmonton
90,76 Meter erzielt.
Dem Druck nach diesem Super-Wurf
hielt er stand: 89,89 Meter gleich im ersten
Versuch des Finals reichten, um in
einem wahren Krimi knapp vor dem
Tschechen Jakub Vadljech (89,73 m) zu
siegen. Dessen Landsmann Petr Frydrych
(88,32 m) schnappte Olympiasieger Thomas
Röhler (88,26 m) im letzten Versuch
Bronze mit sechs Zentimetern vor der
Nase weg. Andreas Hofmann wurde Achter.
Aus dem Dreifachsieg, mit dem die
Kraftvoller Weltmeister
Johannes Vetters Wurfstil ist
spektakulär, dem kräftigen Armzug
(rechts oben) folgt eine Flugeinlage
nach dem Stemmschritt
Als feststand, dass er Weltmeister
ist, galt sein Dank Trainer
Boris Obergföll, mit dessen Hilfe er
sich in den letzten drei Jahren um
rund 15 Meter gesteigert
hatte (rechts unten)
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
als Nummer eins bis drei der Welt nach
London gereisten deutschen Werfer geflirtet
hatten, wurde nichts. Gold, Silber
und Bronze im Speerwurf abzuräumen,
ist bei einer WM noch keinem Land gelungen.
„Dass Thomas mit einem Super-
Wettkampf nur Vierter wird, das tut mir
echt Leid für ihn. Ich hätte gerne mit ihm
zusammen auf dem Podium gestanden“,
sagte Vetter. Auch er selbst, der im Juli
den deutschen Rekord auf 94,44 Meter
gesteigert hatte, kam im Nervenspiel
nicht ganz an sein Bestniveau heran. Das
war Vetter aber „scheißegal. Ich wollte
Gold, und wenn ich das heute mit 85
Metern geholt hätte, wäre es auch okay
gewesen.“ Röhler bemühte sich um Gelassenheit,
eine gewisse Verbitterung war
ihm aber anzumerken – und eine kleine
Spitze konnte er sich nicht verkneifen.
„Ich weiß, wie sich so ein Sieg anfühlt.
Aber Olympiasieger, das ist dann doch
noch mal eine andere Hausnummer“,
sagte der, genau: Olympiasieger. „Ich
hatte viele gute Würfe. Es fehlten heute
Kleinigkeiten.“
Vetter, anders als der feingliedrige
Röhler ein Kraftprotz mit Obelix-Armen,
blickte gegen Mitternacht mit tiefer Genugtuung
auf die vergangenen Jahre
„Ich kann nicht
mit 80 Prozent
werfen, daher
dachte ich mir:
alles drauf.“
Johannes Vetter über seinen Qualifikationswurf
auf 91,20 Meter. Weiter
hat in einer WM-Qualifikation kein
Athlet je geworfen.
Konkurrent und Freund
Im Kampf um Medaillen sind sie
Konkurrenten. In der Vorbereitung
arbeiten sie als Freunde zusammen.
Olympiasieger Thomas
Röhler gehörte als fairer Sportler
nach seinem für ihn enttäuschenden
vierten Platz trotzdem zu den
ersten Gratulanten von Weltmeister
Johannes Vetter (links)
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Die drei Musketiere
Drei Speerwerfer, die alle das Zeug
zum Weltbesten haben – und alle aus
Deutschland. Thomas Röhler (oben)
steigerte den knapp 22 Jahre alten
deutschen Rekord im Mai auf 93,90
Meter und wurde nur wenig später von
Johannes Vetter (Mitte) mit 94,44 Metern
abgelöst. Und Andreas Hofmann
(unten) steigerte sich zum Saisonende
bei der Universiade in Taipeh von
88,79 auf 91,04 Meter
seit seinem Wechsel aus Dresden, wo er
sich nicht ausreichend gefördert sah, zu
Obergföll nach Offenburg zurück. „Die
in Dresden werden sich jetzt gewaltig
in den Arsch beißen, und das sollen sie
auch ruhig tun“, sagte der Weltmeister:
„Ich bin einfach dankbar für die Unterstützung,
die mir jetzt in Offenburg entgegenkommt.“
Unter Boris Obergföll, der,
als er noch Boris Henry hieß, vor ziemlich
genau 20 Jahren 90,44 Meter warf,
steigerte sich Vetter binnen drei Jahren
um rund 15 Meter. Er fühlt sich beim
Bundestrainer und dessen Frau Christina
Obergföll, der Speerwurf-Weltmeisterin
von Moskau 2013, pudelwohl. „Christina
hat mir vor dem Wettkampf hier gesagt,
hol‘ dir das Ding, du hast es drauf, hast
es so verdient“, meinte Vetter.
Eine glänzende Zukunft
Weltmeister Vetter ist 24, Olympiasieger
Röhler und Hofmann sind 25 Jahre
alt und alle drei kommen damit gerade
erst ins beste Werfer-Alter. Der deutschen
Speer-Dynastie könnte auf dem Weg zu
Olympia 2020 in Tokio und darüber hinaus
eine glänzende Zukunft bevorstehen.
„Ich denke, dass wir die Speerwurf-
Welt in den nächsten Jahren begeistern
werden“, sagte Vetter. Und das hatten
sie in diesem Jahr ja schon getan: Olympiasieger
Röhler hatte im Mai in Doha
den fast 22 Jahre alten deutschen Uralt-
Rekord von Raymond Hecht (92,60 m)
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
„Die heutige
Generation ist
außergewöhnlich.“
Speerwurf-Bundestrainer Boris Henry über die
derzeitigen Leistungen der deutschen Speerwerfer.
auf 93,90 Meter gesteigert. Vetter, der
als Vierter am Zuckerhut Olympia-Bronze
nur um sechs Zentimeter verpasste,
schlug im Juli zurück: Erst wurde er in
Erfurt Deutscher Meister vor Röhler.
Zwei Tage später dann mit seinem 94,44
Meter weiten Rekord-Wurf von Luzern
zur Nummer zwei der „ewigen“ Welt-Bestenliste.
Nur Jan Zelezny, dessen Weltrekord
bei 98,48 Metern steht, hat jemals
weiter geworfen. Doch Vetters Hunger ist
noch lange nicht gestillt. „Ich bin nicht
der Typ, der sich auf Erfolgen ausruht.
Die spornen mich eher noch mehr an“,
sagte der 24-Jährige aus Offenburg, den
alle nur „Jojo“ nennen.
Sensations-Serie in Luzern
In Luzern war es der Wettkampf seines
Lebens, mit einer sensationellen Serie
stahl der Offenburger auch seinem Kumpel
Thomas Röhler die Show. Vetter begann
mit 90,75 Metern, nie zuvor hatte
er die magische Marke von 90 Metern
überboten. Er legte 91,06 und 93,06 Meter
nach – und dann, der ganz große
Wurf: 94,44 Meter. Deutscher Rekord.
Die „alte“ Bestmarke von Röhler hielt nur
67 Tage. Vetters Trainer Boris Obergföll
kamen schon nach dem dritten Versuch
„die Tränen. Meine Eltern standen dabei,
die haben natürlich auch geheult“, sagte
Vetter.
Johannes Vetter, 94,44 Meter, Nummer
eins der Welt. Thomas Röhler, 93,90
Meter, Nummer zwei der Welt. Andreas
Hofmann, 88,79 Meter, Nummer drei der
Welt – so reisten sie nach London. Für
Röhler ist das Erfolgsgeheimnis relativ
schnell erklärt, alle Werfer seien eben
Top-Talente und bilden ein echtes Team.
„Die Expertise wird in einen riesengroßen
Topf geworfen und fair geteilt“,
sagte der Jenaer, der als Technik-Tüftler
gilt und auch schon mal eine Drohne mit
zum Training bringt. Mit den ungewöhnlichen
Bildern wird der Bewegungsablauf
dann noch mehr verfeinert.
Bei so viel Liebe zum Detail gerät
dann auch Obergföll regelrecht ins väterliche
Schwärmen, wenn er über seine
Speerwurf-Diamanten redet. „Jojo ist
mit Abstand der Stärkste und Geschmeidigste“,
sagte der Mann von Ex-Weltmeisterin
Christina Obergföll. „Andreas Hofmann
hingegen ist der Schnellkräftigste,
seine Explosivwerte sind gigantisch,
und er hat die längsten Hebel“, meinte
er. „Thomas hat über Jahre hinweg eine
sehr gute Technik akribisch weiterentwickelt
und auf hohem Niveau stabilisiert.
Er trifft den Speer von allen Werfern am
besten und hat auch mit Abstand das beste
Stemmbein.“ Die heutige Generation
sei „außergewöhnlich“, sagt Obergföll:
„Und das erschreckt dann auch schon die
anderen Nationen in der Welt.“
Weltrekordler zittert noch nicht
Jan Zelezny zittert trotz der Attacken
von Olympiasieger Thomas Röhler und
des deutschen Rekordhalters Johannes
Vetter allerdings noch nicht um seinen
Speerwurf-Weltrekord. „Natürlich will
jeder meinen Rekord brechen. Da es aber
eine große Weite ist, wird es immer härter,
sie auszubauen“, sagte Zelezny, der
1996 in Jena 98,48 Meter warf. „Jeder
Meter spielt jetzt eine bedeutende Rolle.“
Grundsätzlich hätten aber sowohl Vetter
als auch Röhler das Potenzial für noch
größere Weiten. „Man muss abwarten,
wie sie sich weiterentwickeln. Sie haben
eine unterschiedliche Technik. Jeder hat
seinen eigenen Stil, aber darauf kommt
es gar nicht an. Am Ende hat derjenige
die größere Chance auf den Weltrekord,
der am meisten daran glaubt“, sagte Zelezny:
„Hauptsache, sie nutzen ihre Fähigkeiten
und bleiben gesund.“
Röhler in Athletenkommission
Der Respekt vor der deutschen Speerwurf-Boygroup
ist groß. „Sie sind im
richtigen Alter. Mit starken zwei Werfern
im eigenen Land treiben sie sich
gegenseitig an“, sagte der 51-Jährige,
der 1992, 1996 und 2000 Olympia-Gold
gewann. Da wusste Zelezny noch nicht,
dass Deutschland bald sogar einen dritten
90-Meter-Wefer haben würde. Bei
der Universiade in Taipeh steigerte sich
Andreas Hofmann Ende August auf 91,07
Meter, was aber nur zu Silber hinter Lokalmatador
Chao Tsun Cheng aus Taiwan
reichte.
Speerwurf-Olympiasieger Thomas
Röhler gehört ab dem 1. Januar 2018
außerdem für vier Jahre zur Athletenkommission
des Leichtathletik-Weltverbandes
IAAF. Bei der im Rahmen der WM
in London durchgeführten Wahl erhielt
der 25-Jährige aus Jena 691 Stimmen.
„Jetzt habe ich die Möglichkeit, für die
Belange der Athleten auf internationaler
Ebene einzustehen und die Leichtathletik
sowie meine Disziplin aktiv weiterzuentwickeln“,
sagte Röhler. Der anhaltende
Kampf gegen Doping sei „wohl die wichtigste
Aufgabe, um auch in Zukunft einen
fairen und vor allem sauberen Sport zu
betreiben. Dafür will ich mich stark machen“,
kündigte Röhler an.
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Goldjunge
Johannes Vetter präsentiert
stolz seine Medaille von London
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Grandiose
Saison
versilbert
Carolin Schäfer: Eine Saison wie ein Traum.
Drei Siebenkämpfe über 6600 Punkte,
Platz fünf in der ewigen deutschen
Bestenliste und als Krönung WM-Silber.
Carolin Schäfer schlug die Hände
über dem Kopf zusammen, der
Frankfurterin kullerten nach dem
Wettkampf ihres Lebens Freudentränen
über das Gesicht: Mit 6696 Punkten
hat die Siebenkämpferin Silber bei der
WM gewonnen. Ausgelassen feierte die
25-Jährige den größten Triumph ihrer
Karriere mit der schwarz-rot-goldenen
Fahne über den Schultern, die Olympiafünfte
von Rio hatte dem deutschen
Team an der Themse damit die erste Medaille
gesichert.
„Ein Traum geht in Erfüllung, dafür
habe ich so lange gearbeitet. Ich kann
gar nicht in Worte fassen, was mir diese
Medaille bedeutet. Wahnsinn!“, sagte
Schäfer: „Das ist einfach genial. Es war
ein knallharter Siebenkampf. So muss
es sein.“ Schäfer musste sich nach zwei
kräftezehrenden Tagen nur Topfavoritin
Nafissatou Thiam geschlagen geben, die
Olympiasiegerin aus Belgien sicherte sich
Gold mit 6784 Zählern. Dritte wurde Anouk
Vetter aus den Niederlanden (6636).
Die Frankfurterin Claudia Salman-Rath,
WM-Vierte von 2013, wurde mit 6362
Punkten Achte.
Vor sechs Jahren hatte Jennifer Oeser
zuletzt eine WM-Medaille im Siebenkampf
für Deutschland gewonnen,
die Leverkusenerin bekam am gleichen
Tag, an dem Schäfer Silber holte, bei einer
nachträglichen Siegerehrung Silber
überreicht – nachdem die Russin Tatjana
Tschernowa des Dopings überführt
worden war. Eine Begegnung mit ihrem
„Idol“ Jennifer Oeser vor den abschließenden
800 Metern hatte Schäfer noch
einmal extra motiviert. „Sie hat mir ihre
Silbermedaille gezeigt“, sagte Schäfer.
„Das hat mich noch einmal gepusht.“
Rückschläge weggesteckt
Schäfer gilt in der Leichtathletik-Szene
schon lange als große Siebenkampf-
Hoffnung, doch auf dem Weg zu Silber in
London hatte die 25-Jährige auch immer
wieder Rückschläge einstecken müssen.
„Genau beurteilen kann das nur mein
nahes Umfeld, wie hart die vergangenen
Jahre für mich waren“, sagte Schäfer.
Anfang 2015 hatte die Frankfurterin den
tragischen Unfalltod ihres Freundes verarbeiten
müssen, zuletzt erkrankte ihr
Trainer Jürgen Sammert an Herz-Rhythmus-Störungen.
„Ein Mehrkampf ist von Aufs und
Abs geprägt. Auch im normalen Leben
gibt es Ereignisse, aus denen man sich
zurückkämpfen muss und einen Plan B
braucht“, sagte Polizei-Kommissar-Anwärterin
Schäfer, für die vor allem „meine
mentale Stärke“ der Schlüssel zum Erfolg
war. In London wurde sie im Stadion
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Ungläubige Freude
Als Carolin Schäfer nach dem 800-Meter-
Lauf realisiert, dass sie Silber gewonnen
hat, lässt sie ihrer Freude und ihren Tränen
freien Lauf
von ihrer Familie und ihrem neuen Partner
unterstützt. „Ich habe ein grandioses
Gerüst um mich herum, in dem ich mich
als Athlet sehr wohlfühle“, sagte sie: „Ich
kann mich fallen lassen.“
Paukenschlag in Götzis
Schäfer hatte in diesem Jahr bereits angedeutet,
dass sie sich endlich die so
ersehnte erste internationale Medaille
schnappen will. In Götzis sammelte die
Polizeikommissar-Anwärterin nach einer
furiosen Vorstellung 6836 Punkte – nur
vier Deutsche waren jemals besser. Und
einen Monat später beim Mehrkampf-
Meeting in Ratingen unterstrich sie diese
Leistung mit 6667 Zählern. Schäfer
reiste also mit viel Selbstvertrauen nach
London, zeigte erneut eine starke Leistung
und ließ sich auch von kleineren
Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen.
Nach der Einstellung ihrer Bestleistung
im Hochsprung (1,86 m) und einer neuen
Bestmarke mit der Kugel (14,84 m)
hatte sie den ersten Tag sogar als Führende
beendet.
„Ich habe eine super gute Basis gelegt“,
sagte Schäfer danach: „Ich schaue
auf mich, und schaue dann vor den 800
Metern, wen ich im Auge behalten muss.“
Gesagt, getan. Carolin Schäfer hielt in der
letzten Disziplin dem Angriff von Anouk
Vetter stand, die sich mit einem starken
zweiten Tag auf Position drei nach vorne
geschoben hatte. Und weinte anschließend
hemmungslos vor Glück.
Nur Nafissatou Thiam war eine Klasse
für sich. Die 22-Jährige hatte schon
im österreichischen Götzis klargemacht,
dass Gold in London nur über sie gehen
würde – im österreichischen Mehrkampf-
Mekka hatte sie mit 7013 Punkten als erst
vierte Athletin der Geschichte die 7000er-
Marke geknackt.
Ziel: „Maximaler Erfolg“ in Tokio
Nach dem Wettkampf in London hatte
sich Carolin Schäfer dann was verdient.
Ihre Augen leuchteten. „Richtig schön
fettig und ungesund“ solle die Belohnung
für ihren Silber-Coup bei der WM ausfallen,
sagte die Siebenkämpferin strahlend.
Nach zwei Tagen mit viel Schweiß und
Tränen in London habe sie jetzt „Bock
auf eine Pizza“. Und die hatte sich Schäfer
wirklich mehr als verdient.
Nach all den Entbehrungen der vergangenen
Monate freute sich Schäfer darauf,
acht Wochen „einfach mal nichts zu
machen“, ihr „ganz normales Frauen-Leben“
zu genießen, wie sie sagte: „Shoppen,
reisen, Zeit für Freunde und Familie
haben – das ist viel zu kurz gekommen
in der Vorbereitung auf London.“ Ihre
Prämie von 30.000 Dollar für Silber vom
Weltverband IAAF werde aber nicht in
Kleidung investiert, sondern ganz klassisch:
„Als Grundlage, um mein Haus zu
finanzieren.“
Aber dann hatte sie auch schon wieder
den Sport im Blick. Denn sie will jetzt
mehr. Den deutschen Rekord von Sabine
Braun (6985) „in Angriff nehmen“
und noch mehr Medaillen, derzeit plant
Schäfer bis Olympia 2020. „In Tokio habe
ich hoffentlich meinen Leistungshöhepunkt“,
sagte sie. In Japan will Schäfer
den „maximalen Erfolg“ abräumen.
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Zukunft des Siebenkampfs
Nach dem Karriere-Ende von erfahrenen
Athletinnen wie Jessica Ennis-Hill und
Brianne Theisen-Eaton hat eine jüngere
Generation übernommen: In London siegte
die 22 Jahre alte Nafissatou Thiam vor der
25-jährigen Carolin Schäfer und vor Anouk
Vetter, die 24 Jahre alt ist
Erfolgsduo
Auch die Herz-Erkrankung von
Carolin Schäfers Trainer Jürgen
Sammert konnte das Duo auf dem
Weg zur WM-Medaille nicht stoppen.
Zusammen feierten sie den
Erfolg der gemeinsamen Arbeit
Ein Baustein des Erfolgs ...
... waren konstant gute Hochsprung-Ergebnisse.In
Götzis und
London flog Carolin Schäfer über
1,86 Meter, in Ratingen (Foto) über
1,84 Meter. Stark für eine
Siebenkämpferin!
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Das Ende e
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einer Ära
Usain Bolt: Mit WM-Bronze über 100 Meter und einem
Muskelriss im Staffelfinale von London endet die Karriere
des größten Stars, den die Leichtathletik je hatte.
Für die letzten 400 Meter als Leichtathlet
benötigte Usain Bolt eine
Viertelstunde, und er genoss jede
Sekunde davon. Auf seiner Ehrenrunde
nach der 4x100-Meter-Staffel durch das
Londoner Olympiastadion machte der
schnellste Mensch der Geschichte ganz
langsam, hielt bei Freunden hier und
Fans da, ging in die Knie, streichelte die
100-Meter-Marke, tätschelte jene bei 200.
Andächtig und feierlich wie bei einer
Messe schauten, lauschten und sangen
60.000 Menschen. Sie wussten: In diesem
Sport endete gerade ein Zeitalter.
„Ich habe mich von den Fans verabschiedet,
von meinen Strecken. Ich habe
mich einfach von allem verabschiedet“,
sagte der – neben Bob Marley freilich –
berühmteste Jamaikaner der Geschichte,
als er im Bauch der Arena noch einmal
Hof hielt: „Ich glaube, ich habe fast geweint.“
Der Abschied in London – sportlich
war er missglückt. Mit dem dritten Platz
über 100 Meter. Mit dem Schreckensmoment
seiner Verletzung als Staffel-
Schlussläufer, der wohl als dramatischste
Muskelverletzung der Sportgeschichte in
die Annalen eingehen wird. All das war
für Bolt kein Grund zur Gram. „Alles geschieht
aus einem bestimmten Grund, so
sehe ich das Leben“, sagte er: „Und ihr
kennt mich! Ich will jetzt Spaß haben!
Feiern, etwas trinken. Und morgen sehen
wir dann weiter.“
Was bleibt, ist ein großes Helden-
Epos des modernen Sportes. Eins, für
das ein Roman- oder Drehbuchautor
verlacht worden wäre, wenn er sich das
ausgedacht hätte. Zu unwirklich, zu dick
aufgetragen, ein Held von einem anderen
Stern. Wer soll den mögen? Das fängt ja
schon beim Namen an. Usain Bolt. Der
Pfeil. Der Blitz. Also bitte! Und dann die
Schnürsenkel. Schneller als der Rest der
Welt mit offenen Schuhen? Oder dieser
Blick zurück. Schneller als der Rest der
Welt auf der ultimativ kurzen Distanz
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
von 100 Metern und dann vor dem Ziel
noch Zeit, sich nach den Konkurrenten
umzusehen und zu grinsen? Ganz abgesehen
von den Zeiten: 9,58 Sekunden
über 100 Meter und 19,19 Sekunden über
200 Meter. Also bitte! Niemals.
Doch. Usain Bolt ist keine Fiktion,
keine Romanfigur. Usain Bolt ist echt.
Seine Geschichte ist unglaublich, aber
wahr. Und ging in London zu Ende. Bei
den Leichtathletik-Weltmeisterschaften
in London hockte der 30 Jahre alte Jamaikaner
zum letzten Mal in den Startblöcken.
Die Jahre als Spitzensportler
steckten ihm in den Knochen. Der
schmerzende Rücken. Die Form, die sich
in dieser Saison beim achtmaligen Olympiasieger
nur sehr schleppend in Richtung
Meisterschafts-Form entwickelte.
Ein Eingeständnis, dass der schnellste
Mann der Welt zu sein, über so viele Jahre,
auch für einen Usain Bolt nicht nur
Spaß bedeutete. Sondern vor allem jede
Menge Arbeit.
Unfassbar ökonomisch
Auch diesen Körperbau hätte man einem
ausgedachten Superläufer nicht abgenommen.
Zu lang, zu schlaksig, zu wenig
muskulös. Aber wenn sich dieser
Körper nach dem Startschuss in Bewegung
setzte, so elegant, so effektiv, so
unfassbar ökonomisch, dann drängte
sich die Frage auf, warum bis 2008 – als
Usain Bolt bei Olympia in Peking zum
ersten Mal die große, weite Sportwelt
verzückte – der quadratische Sprintertyp
die Königsdisziplin dominierte. Neben
Bolt wirkten all seine so verbissen wie
vergeblich kämpfenden Konkurrenten
mit den mühsam aufgepumpten Muskelbergen
so heillos überfordert wie klobige
Kaltblüter im Wettlauf gegen rassige
Rennpferde.
Aber, und das zeichnet den schnellsten
Mann der Welt neben seinem unnachahmlichen
Laufstil aus, Usain Bolt
ist nicht nur ein überdurchschnittlich talentierter
Sprinter, er ist auch ein begnadeter
Entertainer. Usain Bolt nutzte die
winzigen Zeitfenster, die ihm seine Disziplin
für den Flirt mit dem Publikum ließ,
optimal. Kleine Gesten, lustige Mimik,
der lange Zeigefinger an den Lippen.
Keinem gelang die Gratwanderung
zwischen Anspannung und Entspannung
so perfekt wie Usain Bolt. Einerseits alles
Menschenmögliche herausholen aus den
Muskeln, andererseits nicht verkrampfen
bei diesem Bemühen. Aber können seine
langen Beine, sein Talent, seine Technik
und seine Lockerheit die Fabelzeiten erklären,
die er bei der WM 2009 in Berlin
auf dem Höhepunkt seines Schaffens gerannt
ist? Sind diese Dinge der Grund für
seine jahrelange Dominanz? Usain Bolt
ist zwar immer langsamer geworden. Seine
Siege wurden knapper. Aber er hatte
vor der WM von London seit 2007 kein
einziges großes Finale verloren.
Als einziger nicht positiv
Bolts Vorgänger an der Spitze des Männersprints
wurden allesamt irgendwann
des Dopings überführt. Von den zehn
schnellsten Männern des Planeten ist
Usain Bolt der einzige, dem bislang nichts
nachgewiesen wurde. Seinen neunten
Olympiasieg, den Staffel-Triumph von
2008, musste er zwar zurückgeben –
aber nur, weil sein Kollege Nesta Carter
bei Nachtests durchgefallen war. Positive
Proben von weiteren Jamaikanern hat
das Internationale Olympische Komitee
(IOC) nicht weiter verfolgt, weil es davon
ausgeht, dass das Clenbuterol auf
kontaminiertes Fleisch zurückzuführen
sind. Zur Erinnerung: Vor dem Fleisch in
China hatten 2008 viele Athleten so viel
Angst, dass etwa die Jamaikaner eigenes
Essen und einen eigenen Koch mitbrachten.
Zweifel an Bolt hat es immer gegeben,
seit er 2002 in seiner Heimatstadt
Kingston als 15-Jähriger Junioren-Weltmeister
wurde. Es wird sie weiter geben,
auch nach seinem Rücktritt. Aber
fehlen wird er der Leichtathletik. Als
schillernder Publikumsmagnet, als spektakulärer
Athlet, als rätselhafter Ausnahmekönner.
Ihm selbst wird kaum langweilig
werden. Er möchte künftig junge
Menschen inspirieren, hat er kürzlich
erzählt. Und er wartet ja auch noch auf
einen Anruf von José Mourinho, dem
Trainer seines Lieblingsklubs Manchester
United. Von ihm würde sich Bolt gern für
eine zweite Karriere engagieren lassen.
Acht Olympiasiege, elf WM-Titel
Die erste ist beendet und mit ihr die Ära
Usain Bolt. Nach acht Olympiasiegen,
elf Weltmeistertiteln. Nach Rennen, die
längst zum sporthistorischen Kanon gehören.
Die bitteren Niederlagen der Tage
von London werden seinen Mythos nicht
beschädigen.
„Eine Meisterschaft wird nicht ändern,
was ich erreicht habe. Muhammad
Ali hat auch seinen letzten Kampf verloren
und blieb der Größte“, sagte Bolt.
Dass er selbst nicht wie einst Ali auf dem
Höhepunkt abgetreten sei, nach Olympia
2016 keinen Schlussstrich gezogen habe,
bedaure er nicht: „Das ist okay. Meine
Fans wollten mich noch ein Jahr sehen.
Ihnen habe ich noch einmal eine Show
geboten – egal, wie sie geendet hat.“
Bolt hinterlässt als Vermächtnis,
„dass mit harter Arbeit alles möglich ist,
Epische Sportmomente
Bei Olympia in Rio de Janeiro hat Usain
Bolt im 100-Meter-Finale Zeit für einen
Seitenblick zur Konkurrenz. Bei der WM
in London endet seine Karriere nach einer
Verletzung im Finale über 4x100 Meter auf
dem Bauch auf der Bahn liegend
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
wenn man niemals in Grenzen denkt“.
Er hinterlässt zwei Weltrekorde, 9,58 Sekunden
über 100 und 19,19 Sekunden
über 200 Meter, die Jahrzehnte überdauern,
zum Weltkulturgut werden können.
Und er hinterlässt eine riesige Lücke.
Auch nach Bolt wird es große Leichtathleten
geben, es gibt sie schon jetzt,
einen Wayde van Niekerk, einen Christian
Taylor, ja, auch eine Caster Semenya.
Niemand aber hat die Aura eines
Bolt. Wie sehr er fehlen wird, werden die
kommenden Weltmeisterschaften zeigen.
2019 geht es vom Londoner Trubel in die
katarische Wüste nach Doha.
Eine Zukunft als Fußballer?
Was die weitere Zukunft für Bolt bringt,
weiß er nicht. „Ich habe immer gesagt,
dass ich Fußball spielen will.“ Begonnen
hatte die WM von London mit einem dritten
Platz in 9,95 Sekunden über 100 Meter.
Hinter Justin Gatlin (USA), der trotz
seines Sieges in 9,92 Sekunden wegen
seiner Doping-Vergangenheit vom britischen
Publikum gnadenlos ausgepfiffen
wurde. Und hinter dessen Landsmann
Christian Coleman, der in 9,94 Sekunden
Silber holte.
Nach dem 100-Meter-Finale war dann
aber noch einmal alles wie immer. Usain
Bolt hielt Hof. Der Superstar zeigte seinen
berühmten Blitz, die Fans grölten,
„Usain Bolt, Usain Bolt“-Rufe hallten
durch die Arena, Bolt posierte grinsend
für Selfies mit seinen Anhängern, sprang
in ihre Arme, er kniete auf der Ziellinie
nieder und küsste sie. Bolt wurde gefeiert
wie der Sieger. So, als wäre alles wie immer
gewesen – dabei passierte das bisher
Unvorstellbare.
„Ich habe alles gegeben, was ich hatte
– aber es hat nicht gereicht“, sagte
Bolt. Der Unschlagbare war tatsächlich
geschlagen, nach 9,95 Sekunden blieb
dem Jamaikaner an diesem Samstagabend
nur WM-Bronze über 100 Meter in
seinem letzten ganz großen Rennen. Ausgerechnet
sein alter Rivale Justin Gatlin,
zwei Mal überführter Dopingsünder, der
Bad Boy der Leichtathletik, holte Gold in
9,92 Sekunden.
„Er hat es verdient“, sagte Bolt, der
die Niederlage überraschend gelassen
hinnahm – der 30-Jährige hatte wohl
schon damit gerechnet, dass der Abend
kein Märchen für ihn bereithalten würde.
„Ich denke, ich habe gegen einen großartigen
Wettkämpfer verloren und gegen
einen Jungen, der nach oben drängt“,
sagte Bolt. Doch die große Show gehörte
trotzdem dem Schlaks aus dem Dörfchen
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Sternstunden in Moskau und Berlin
Weltmeisterschaften in Moskau 2013. Über
dem Stadion tobt ein Gewitter, es blitzt –
und Usain Bolt gewinnt in 9,77 Sekunden
die 100 Meter. Und bei der WM in Berlin
feiert er 2009 mit Maskottchen Berlino
und Millionen Zuschauern im Stadion und
vor den Fernsehern zwei Weltrekorde wohl
für eine Ewigkeit: 9,58 Sekunden über 100
Meter und 19,19 Sekunden über 200 Meter
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Sherwood Content auf Jamaika, alle im
Stadion wussten, dass dies ein spezieller
Moment war. Mit seinem vierten WM-
Gold über 100 Meter wollte sich König
Bolt eigentlich in die Sprint-Rente verabschieden
– es hat nicht sollen sein. Selbst
Gatlin fiel vor ihm auf die Knie: „Das ist
Usains Nacht.“
Sein Start war wieder einmal miserabel,
im Schlussspurt fehlte ihm die Power.
Bolt wirkte plötzlich menschlich.
„Nach dem Start wusste ich, dass ich
in Trouble war“, sagte Bolt. Hinterher
schäkerte er mit Gatlin, beide sprachen
von ihrem großen gegenseitigen Respekt.
„Er hat hart gearbeitet, und er ist einer
der besten Konkurrenten, gegen die ich
je gelaufen bin“, sagte Bolt, als hätte es
Gatlins positive Tests in den Jahren 2001
und 2006 nie gegeben: „Für mich hat er
es verdient, hier zu sein.“
„Den Teufel getroffen“
Die internationale Presse sah es etwas
anders. „Der ‚böse Gatlin‘ besiegt den legendären
Bolt. Es hätten die letzten 100
Meter zum Paradies sein können, doch
Bolt hat auf seinem Weg den Teufel getroffen“,
schrieb etwa der Corriere della
Sera aus Italien. Und IAAF-Präsident
Sebastian Coe sagte der BBC, der Abend
habe sich „nicht an das perfekte Drehbuch“
gehalten.
„Ich bin aufgeregt, endlich normal
leben zu können, aufzustehen, wann
ich will, und zu wissen, dass ich kein
Training habe“, sagte Bolt: „Ich kann
tun und lassen, was ich will.“ Natürlich
werde er den „Sport vermissen, aber ich
bekomme die Chance, zu leben und zu
reisen, wann ich will. Ich weiß nicht, wo
ich hin will oder wohin mich meine Karriere
führen wird, aber es ist spannend.“
Zwischen seinen Auftritten ganz zu
Beginn und am Ende der WM von London
war Usain Bolt abgetaucht. Kein
Spontanbesuch bei einer berühmten
Fastfood-Kette, keine Partybilder aus einer
Londoner Disco, noch nicht einmal
Sponsorentermine oder eine Pressekonferenz
– der Superstar, der Lautsprecher
der Leichtathletik, bereitete sich ganz
still auf seinen Abschied vor. Okay, Bolt
traf Merlene Ottey, aber die Grande Dame
wird ihm wohl auch nur erzählt haben,
wie sich die Sprint-Rente so anfühlt.
Auf den Titel über seine Lieblingsstrecke
200 Meter hatte Bolt ja schon
im Vorfeld freiwillig verzichtet, weil er
wohl wusste, dass die Kräfte nicht reichen
würden. Wenn er gelaufen wäre,
wäre es „noch schlimmer“ geworden
als über die 100 Meter, sagte er nach
dem verlorenen Finale. Bolts Abwesenheit
nutzte aber auch kein anderer Athlet,
um nachhaltig auf sich aufmerksam
zu machen oder seinen Anspruch als
neuer Superstar der Szene zu erheben.
400-Meter-Weltrekordler Wayde van
Niekerk hätte vielleicht das Potential
dazu, doch der Südafrikaner ist vom
Typ her das genaue Gegenteil des Spaßmachers,
ein „Anti-Bolt“ – höflich, nett,
aber eben (noch) kein Unterhalter. Und
er verpasste den angestrebten Doppelsieg
über 400 und 200 Meter, weil er
nach seinem Triumph auf der Stadionrunde
über die halbe Distanz dem für
die Türkei laufenden Aserbaidschaner
Ramil Guliyev unterlag.
Nicht zu ersetzen
Im deutschen Lager hofft man, dass nach
Bolt „wieder mehr die Vielfalt der Leichtathletik
in den Fokus rückt“. Aber ob sich
damit 60.000 Zuschauer ins Stadion locken
lassen? Oder Millionen vor die Fernseher?
Es darf zumindest bezweifelt werden.
Nicht nur Weltverbands-Präsident
Sebastian Coe trauert Bolt bereits nach.
„Dieser Kerl ist ein Genie“, sagte Coe:
„In meinem ganzen Leben habe ich noch
keinen Sportler – neben Muhammad Ali
– erlebt, der die Menschen so in seinen
Bann gezogen hat.“ Auch als der größte
Boxer der Geschichte aufgehört hat, hätten
sich alle plötzlich gefragt, wer ihm
nachfolgen, wie es weitergehen werde.
„Das gleiche Szenario erlebt jetzt die
Leichtathletik, weil Bolt abtreten wird“,
sagte Coe: „Die Antwort ist: Du ersetzt
weder Ali noch Bolt!“
Der letzte Vorhang fiel dann am
zweiten WM-Samstag in London. Yohan
Blake hatte Schlussläufer Bolt als Drittplatzierten
über die 4x100 Meter auf die
letzte Reise geschickt, früher wäre das
kein Problem gewesen.
Keine Zugabe
Bolt hätte den Turbo eingeschaltet, Jamaika
zum Sieg geführt, gejubelt, eine
große Show geliefert. Früher. Diesmal
strauchelte Bolt aber nach 30 Meter, er
stürzte – und blieb hilflos auf der Bahn
liegen. Die knapp 60.000 Fans im Stadion
hielten geschockt den Atem an. Diagnose:
Muskelriss, wie Usain Bolt fünf Tage
nach dem Rennen mit einem Röntgenbild
twitterte.
Ganz am Ende hatte er sich im hoffnungslos
überfüllten Presseraum des
Londoner Olympiastadions an die Heerscharen
von Journalisten gewandt. „Viele
von euch haben mich auf dem gesamten
Weg begleitet“, sagte Bolt, „ihr habt böse
Dinge über mich geschrieben, aber ohne
euch wäre ich nicht hier. Und dafür danke
ich euch.“ Standing Ovations. Abgang
Bolt. Vorhang. Keine Zugabe, niemals.
Ein ganzes Land verzückt
Neben Reggae-Legende Bob Marley ist
Usain Bolt der berühmteste Jamaikaner.
Als Prinz Harry die Karibik-Insel besucht,
übt er mit Bolt dessen berühmten Bogenschützen.
Mutter Jennifer zog Usain im
Dörfchen Sherwood Content auf und begleitete
ihn bei allen großen Wettkämpfen
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„Ich wünsche mir, dass er heiratet
und eine Familie gründet.“ Usain Bolts Mutter Jennifer
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Usain
Bolt
Meilensteine
von Kingston
bis London
Gesten als Markenzeichen
Usain Bolt und der Flirt mit dem
Publikum. Kleine Gesten, lustige
Mimik, der lange Zeigefinger an
den Lippen. Und natürlich: Der
Bogenschütze, der den Pfeil abfeuert
19. Juli 2002
Kingston, Junioren-WM
Wer nicht gerade Jamaikaner oder ein absoluter
Leichtathletik-Nerd ist, rätselt: Wer in aller Welt ist
dieser schlaksige Bengel, der sich da im Nationalstadion
keck der durch die Bank drei Jahre älteren
Konkurrenz entgegenstellt? 20,61 Sekunden später
ist die Welt schlauer. Gestatten, Usain Bolt! Im
Alter von 15 Jahren und 322 Tagen wird er über
200 Meter zum bis dahin jüngsten Junioren-
Weltmeister. Unfassbares Talent hat der Knabe, der
Feinschliff wird noch ein halbes Jahrzehnt dauern.
11. August 2005
Helsinki, Weltmeisterschaften
Nicht alles läuft rund in der Karriere des jungen
Usain Bolt. Bei seiner Olympia-Premiere scheitert
er 2004 in Athen im Vorlauf über 200 Meter. Ein
Jahr später erreicht Bolt bei seiner ersten WM das
Finale über die halbe Stadionrunde, verletzt sich
dabei aber und humpelt als Letzter ins Ziel.
30. August 2007
Osaka, Weltmeisterschaften
Zwei Jahre nach dem bitteren Finale von Helsinki
ist Bolt weiter gereift. Nach wie vor lässt ihn Trainer
Glen Mills aber fast ausschließlich die 200 Meter
laufen – zu unfertig erscheint ihm Bolts Laufstil
für die brachialen 100 Meter. In Osaka sprintet er
in 19,91 Sekunden hinter Tyson Gay (19,76 sec) zu
Silber. Es war vor London Bolts einzige Niederlage
in einem großen Finale – das Fehlstart-Drama von
Daegu vier Jahre später einmal ausgeklammert.
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31. Mai 2008
New York, Grand-Prix-Meeting
Glen Mills hat ein Einsehen und lässt seinen
Schützling auf die 100 Meter los. Vier Rennen
benötigt Bolt, dann ist er in Nummer fünf reif für
den Weltrekord. In New York City bleibt Bolt in 9,72
Sekunden zwei Hundertstel unter der Marke seines
Landsmannes Asafa Powell. Der zweitplatzierte
Weltmeister Tyson Gay staunt Bauklötze: „Es sah
für mich so aus, als seien seine Knie auf meiner
Kopfhöhe.“
16. August 2008
Peking, Olympische Spiele
Das 100-Meter-Finale in Peking ist das Rennen,
das Bolt zur Legende macht: Wie er dem Feld
voranfliegt, mit offenem Schnürsenkel, schon zehn
Meter vor der Ziellinie jubelnd entschleunigt und
am Ende in 9,69 Sekunden dennoch ein Weltrekord
steht. Es ist die Geburt eines Außerirdischen, der
vier Tage später über 200 Meter in 19,30 Sekunden
auch der zwölf Jahre alten Fabel-Marke von
Michael Johnson den Garaus macht.
16. August 2009
Berlin, Weltmeisterschaften
Auf dem Höhepunkt seines Schaffens lacht Bolt
all jenen ins Gesicht, die ihm mit menschlichen
Grenzen kommen. Dass jemand aus Fleisch
und Blut jemals die 100 Meter in 9,58 Sekunden
sprinten könnte, liegt bis zu jenem Sommerabend
in Berlin außerhalb jeder Vorstellungskraft. Dass
Bolt 96 Stunden später auch über 200 Meter in
19,19 Sekunden alle Dimensionen sprengen wird,
ist fast schon folgerichtig. Einen Tag vor seinem
22. Geburtstag ist er der Allergrößte. Was er nicht
ahnt: Seinem damaligen Leistungsniveau wird er
bis ans Karriereende verzweifelt hinterherlaufen,
bis heute und wohl auch für viele weitere Jahre
sind die Marken von Berlin in Stein gemeißelt.
28. August 2011
Daegu, Weltmeisterschaften
Gold liegt an der Ziellinie parat, Bolt muss nur
100 Meter weit hinjoggen und es aufgreifen.
Denkt man. Doch an jenem denkwürdigen Abend
schafft es der schnellste Mann der Welt nicht
einmal über die Startlinie. Vor dem Startschuss
des Finales zuckt Landsmann Yohan Blake, Bolt
geht einen Hauch zu früh aus den Startlöchern und
wird disqualifiziert. 80.000 in Entsetzen vereinte
Zuschauer sind mucksmäuschenstill. Bolt darf sich
immerhin mit den Titeln über 200 m und in der
Staffel trösten.
5. August 2012
London, Olympische Spiele
London liebt Bolt und erdrückt ihn fast mit Zuneigung:
Das Olympiastadion ist fest in der Hand des
Jamaikaners, das 100-Meter-Finale an der Themse
wird das wohl populärste Ereignis der olympischen
Geschichte – weltweit verfolgen geschätzte zwei
Milliarden Menschen das Rennen. Bolt läuft in
9,63 Sekunden zum Olympischen Rekord, aus dem
Superstar ist ein globaler Megastar geworden.
11. August 2013
Moskau, Weltmeisterschaften
Bolt ist nicht mehr so entrückt wie in den Jahren
zuvor. In 9,77 Sekunden holt er sich zwar seinen
zweiten WM-Titel über 100 Meter, die Konkurrenz
in Form seines künftigen Dauerrivalen Justin Gatlin
(9,85 sec) ist aber recht nahe dran. Das Finale von
Moskau bleibt allerdings aus einem anderen Grund
in Erinnerung: Als Bolt, der den Blitz schon im
Namen trägt, ins Ziel rennt, erhellt ein Gewitter den
russischen Nachthimmel - die dazugehörenden
Fotos werden ikonisch.
23. August 2015
Peking, Weltmeisterschaften
In seiner späten Schaffensphase läuft Usain Bolt
seinen besten Zeiten hinterher, es reicht aber noch,
um die Nummer eins zu sein. In Peking wackelt
der Mythos: Bolt, von Wehwehchen und Zweifeln
geplagt, hat eine miese Saison hinter sich, Kontrahent
Gatlin wittert seine Chance. Der Nimbus
wackelt, aber er hält: Mit einer Hundertstelsekunde
Vorsprung gewinnt Bolt das 100-Meter-Finale.
14. August 2016
Rio de Janeiro, Olympische Spiele
Auch im vor London 2017 langsamsten Finale
seiner Karriere ist Bolt noch schnell genug, um
Geschichte zu schreiben. Als Erster holt er in 9,81
Sekunden das dritte 100-Meter-Gold, daraus wird
in den folgenden Tagen das erste Dreierpack-Triple
aus 100, 200 und Staffel (auch wenn er das 4x100-
m-Gold von Peking später wegen des Dopingfalls
seines Teamkollegen Nesta Carter verliert). Was
damals niemand weiß: Das 200-m-Rennen von
Rio war das letzte in der Karriere Bolts über diese
Distanz, die er wie kein anderer prägte.
5. August 2017
London, Weltmeisterschaften
In seinem letzten ganz großen Rennen wird Usain
Bolt vom Bad-Boy Justin Gatlin vom Sprint-Thron
gestoßen. Bolt verliert erstmals ein Finale über 100
Meter im direkten Duell und muss sich nach 9,95
Sekunden mit Bronze begnügen. Sein alter Rivale
Gatlin aus den USA – mehrfach in seiner Karriere
des Dopings überführt – gewinnt Gold mit 9,92 Sekunden.
Zweiter wird dessen Landsmann Christian
Coleman (9,94 sec).
12. August 2017
London, Weltmeisterschaften
Ein Schrei, ein Fall – und alles ist aus: Die glanzvolle
Karriere des Usain Bolt endet mit einem großen
Drama. 50 Meter vor dem Ziel des Staffel-Finals
der WM in London über 4x100 Meter ging der
Megastar als Schlussläufer der Jamaikaner verletzt
zu Boden. Ausgerechnet in seinem letzten Karriere-
Rennen erlebt Bolt einen der bittersten Momente
seines großen Sportlerlebens. Bolt war um 21:56
Uhr britischer Zeit schon mit Rückstand auf die
letzte Teilstrecke gegangen, wollte ein letztes
Wunder vollbringen. Doch schon nach wenigen
Schritten brüllte der 30-Jährige vor Schmerzen auf
und ging am Oberschenkel verletzt zu Boden. Nach
langen Minuten humpelte er auf seine Teamkollegen
gestützt und unter dem tosenden Applaus von
60.000 Zuschauern aus dem Innenraum. Diagnose:
Muskelriss.
Am Ende versöhnt
In London gratuliert Usain Bolt seinem
langjährigen Widersacher Justin Gatlin
zum WM-Gold. Während die Öffentlichkeit
in Gatlin wegen seiner Doping-Vergangenheit
den bösen Buben sieht, sagte Bolt über
ihn: „Er ist einer der besten Konkurrenten,
gegen die ich je gelaufen bin. Er hat es verdient,
hier zu sein.“
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Das Imperium
schlägt zurück
Die US-Sprinter: Die Sprint-Nation USA hat sich bei der WM in London eindrucksvoll
zurückgemeldet: Justin Gatlin und Tori Bowie sorgten für das erste Doppel-Gold über
100 Meter seit 2005. Jamaika steht ohne Usain Bolt vor schweren Zeiten. Allerdings
wurde der Erfolg durch die Buhrufe des britischen Publikums gegen Gatlin wegen
seiner Dopingvergangenheit überschattet.
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Mit ihrem ersten Gold-Doppel über
100 Meter bei Männern und
Frauen seit zwölf Jahren haben
die USA bei der WM in London Usain
Bolts Jamaika vom Sprint-Thron gestoßen.
Justin Gatlin und Tori Bowie heißen
die schnellsten Menschen des Planeten
– und eben nicht mehr Bolt und Elaine
Thompson wie zuletzt.
„Die USA ist zurück an der Spitze“,
twitterte Leichtathletik-Legende Carl Lewis
und mahnte zugleich, auf dem Weg
zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio
bloß nicht nachzulassen: „Jetzt ist es
unser Job, dafür zu sorgen, da auch zu
bleiben.“
Zwölf Jahre lang gewartet
Die Sehnsucht nach diesem Doppel-Sieg
war in der Sprinternation USA riesig,
seit Jahren hatten Bolt und Jamaika die
„Stars and Stripes“-Läufer getriezt und in
die zweite Reihe versetzt, Doppel-Gold
bei einer WM hatten die USA zuletzt 2005
gewonnen – damals hießen die Sieger in
Helsinki Gatlin und Lauryn Williams.
Zwölf Jahre später stand Justin Gatlin
allerdings im größten Moment seiner
Karriere weinend in einem Donner aus
Buhrufen auf der Bahn des Londoner
Olympiastadions und schaute hilflos
drein. Ausgerechnet Usain Bolt, den der
meistgehasste Leichtathlet der Welt mit
der bittersten Niederlage seiner Karriere
in Rente geschickt hatte, nahm sich dann
des Erzrivalen an und schloss Gatlin in
seine langen Arme.
„Er hat mir gesagt, dass ich es nicht
verdient habe, so behandelt zu werden“,
erzählte der neue 100-Meter-Weltmeister,
der vor Bolt huldigend auf die Knie ging.
60.000 Menschen auf den Rängen sahen
das etwas anders. Gatlin, der mehrfach
überführte Dopingsünder, hatte Bolts
Abschiedsvorstellung beschmutzt, den
Partycrasher gegeben. Und London ließ
Gatlin seine schiere Abneigung spüren.
Der ewige Streitfall Gatlin
„Die Menschen, die mich lieben und
die ich liebe, die jubeln für mich“, sagte
Gatlin: „Darauf kann ich bauen.“ Klingt
simpel, der Fall ist aber viel komplexer.
Denn eigentlich dürfte es den Leichtathleten
Justin Gatlin gar nicht mehr geben.
Der Bulle aus Brooklyn, mit 35 Jahren
ältester Champion über die Königsdistanz,
ist ein ewiger Streitfall. 2001
war Gatlin als Junior erstmals gedopt er-
wischt worden, aus zunächst zwei Jahren
Sperre wurden zwölf Monate. Man
hätte es als Jugendsünde abtun können,
hätte Gatlin daraus gelernt.
2004 wurde er Olympiasieger, 2005
Doppel-Weltmeister – und 2006 erneut
positiv getestet. Lebenslang hätte Gatlin
gesperrt werden müssen, kam mit acht
Jahren davon, weil er halbherzig als
Kronzeuge gegen Coach Trevor Graham
auftrat. Doch auch gegen dieses Strafmaß
ging Gatlin vor – 2010 durfte er wieder
laufen.
Soziale Arbeit geleistet
„Ich habe gebüßt, für meine Fehler soziale
Arbeit geleistet“, sagte Gatlin. Es gibt
viele schlimme Ex-Sünder, die zurückgekehrt
sind. Doch selbst der notorische
weißrussische Hammerwurf-Betrüger
Ivan Tikhon wurde nicht ansatzweise
so geschmäht wie der Amerikaner. Denn
Gatlin lief als vermeintlich sauberer Athlet
schneller als in nachweislichen Doping-Zeiten,
er tritt in der prominentesten
Disziplin an, er ist der Widersacher
Bolts, des größten Sympathieträgers.
Das Thema Gatlin-Bolt ruft Beißreflexe
hervor. In einer Sportart, die sich
oft in Grauzonen abspielt, ist eine Blase
entstanden, die nur Schwarz und Weiß
kennt. Natürlich ist Gatlin belastet – aktuell
muss er aber als sauber angesehen
werden. Wie Bolt. Obgleich Jamaikas
Sprinterteam Dopingfälle in loser Folge
produziert hat. Schwarz? Weiß? So klar
ist das nicht.
„Ein guter Kerl“
Das Verhältnis zwischen Gatlin und Bolt
ist indes bestens. „Er ist ein guter Kerl“,
sagte der Jamaikaner. Gatlin dankte dem
„erstaunlichen Menschen“ Bolt für „Inspiration
in meiner ganzen Karriere“. Bolt
geht nach London endgültig, Gatlin wird
bleiben. „Für eine Millisekunde habe
ich im Ziel gedacht, das war‘s“, sagte
er: „Doch mein Sohn will, dass ich bis
Olympia 2020 weitermache. Ich werde
jetzt von Jahr zu Jahr schauen.“
Wie Gatlin galt auch Tori Bowie nicht
als Favoritin auf den Titel. Doch das
stachelte die 26-Jährige nur noch mehr
an. „Ich wette, dass ich vorher der einzige
Mensch auf der Welt war, der es
für möglich hielt, dass ich die 100 Meter
gewinne“, sagte die neue Weltmeisterin,
die sich mit einem Sprung ins Ziel nach
10,85 Sekunden Gold sicherte: „Aber das
DIE SCHNELLSTEN
100-METER-WELTMEISTER
9,58 Usain Bolt (JAM) 2009 Berlin
9,77 Usain Bolt (JAM) 2013 Moskau
9,79 Usain Bolt (JAM) 2015 Peking
9,80 Maurice Greene (USA) 1999 Sevilla
9,82 Maurice Greene (USA) 2001 Edmonton
9,85 Tyson Gay (USA) 2007 Osaka
9,86 Carl Lewis (USA) 1991 Tokio
9,86 Maurice Greene (USA) 1997 Athen
9,87 Linford Christie (GBR) 1993 Stuttgart
9,88 Justin Gatlin (USA) 2005 Helsinki
9,92 Yohan Blake (JAM) 2011 Daegu
9,92 Justin Gatlin (USA) 2017 London
9,93 Carl Lewis (USA) 1987 Rom
9,97 Donovan Bailey (CAN) 1995 Göteborg
10,07 Carl Lewis (USA) 1983 Helsinki
10,07 Kim Collins (SKN) 2003 Paris
ist, was ich unbedingt wollte. Ich wollte
Weltmeisterin über 100 Meter werden.
Und es ist passiert.“
Keine Medaille für Jamaika
Erstmals seit 2003 gewann Jamaika bei
den Frauen keine Medaille über 100 Meter,
Olympiasiegerin Elaine Thompson
trottete geschlagen als Fünfte (10,98 sec)
aus dem Stadion – nach der Niederlage
von Bolt die nächste Schlappe für die
Karibiksprinter. „Eine Schande“, sagte
Thompson. Und der „Jamaica Gleaner“
schrieb: „Das Leiden geht weiter.“ In
London erlebe die „Sprint-Hochburg der
Welt“ ein „derbes Erwachen“.
Denn die Zukunft sieht für die USA
deutlich rosiger aus. Bolt tritt nach der
WM ab – und im Schatten des Superstars
drängt sich kein Landsmann auf, sein
Erbe anzutreten. Ex-Weltmeister Yohan
Blake schaffte es in London ins Finale,
aber er ist auch schon 27 Jahre alt und
hat immer wieder mit Verletzungen zu
kämpfen. Der 24-jährige Julian Forte
stand im Halbfinale, ihm wird aber nicht
das Potenzial für die ganz schnellen
Zeiten nachgesagt.
Große Talente in den USA
Die USA hat derzeit die spektakuläreren
Talente. Christian Coleman holte Silber
hinter Gatlin. Selbst Bolt hält große
Stücke auf den „jungen Burschen. Er
drängt nach oben und ist sehr talentiert,
er hat eine großartige Zukunft vor sich.“
Und dann ist da ja auch noch Trayvon
Bromell, der WM-Dritte von 2015 ist auch
erst 22 Jahre alt, war zuletzt aber außer
Form. Bromell ist der schnellste Teenager
der Geschichte, rannte als 19-Jähriger
schon 9,84 Sekunden – das schaffte noch
nicht einmal Bolt.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
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Alle Hürden
überwunden
Pamela Dutkiewicz: Die Hürdensprinterin hat ein fast märchenhaftes
Jahr mit WM-Bronze gekrönt. Dafür musste die
Wattenscheiderin einige Hindernisse aus dem Weg räumen.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Der Moment ...
.. wenn man eine schon verloren gegangen
geglaubte Medaille doch noch
gewinnt. Pamela Dutkiewicz wähnte
sich bei der WM auf Platz vier – und
realisierte dann, dass sie doch Bronze
gewonnen hatte
Pamela Dutkiewicz wollte eigentlich
gar nicht hinsehen, der Traum
von einer Medaille schien geplatzt,
glaubte sie. „Ich hatte die Vier in meinem
Kopf und habe gar nicht auf die Videowand
geschaut“, sagte Dutkiewicz hinterher
über die bangen Sekunden nach
ihrem Zieleinlauf: „Und dann schaue ich
doch hoch, und mein Name steht neben
der Drei.“ Bronze über 100 Meter Hürden,
gleich bei ihrer WM-Premiere.
„Ich habe davon geträumt, kann es
aber noch gar nicht glauben – einfach
verrückt“, sagte Dutkiewicz, nachdem
die Freudentränen ein bisschen getrocknet
waren: „Das ist wie in einem Film.“
Und tatsächlich war es ja ein Krimi, dieses
Finale von London. Nach der zehnten
und letzten Hürde war die 25-Jährige
noch Fünfte, im Ziel dann nach 12,72
Sekunden aber Dritte. Schneller waren
an diesem Abend nur die neue Weltmeisterin
Sally Pearson (Australien/12,59
sec) und Peking-Olympiasiegerin Dawn
Harper-Nelson (USA/12,63 sec).
Hinterher lief Dutkiewicz in die Arme
ihres Freundes und ließ sich anschließend
mit der Deutschland-Fahne um den
Schultern ordentlich feiern. Mit Videos
von ihren besten Läufen in dieser Saison
hatte sich die Wattenscheiderin noch einmal
heiß gemacht für den Showdown.
„Es stehen für uns zehn Hindernisse im
Weg. Natürlich hat man mal Zweifel“,
sagte sie: „Um mich zu bestärken, dass
ich stabil 12,70er-Zeiten laufen kann,
schaue ich mir diese Videos an.“
Verletzung als Neuanfang
Um am Ende mit Bronze um den Hals
jubeln zu können, musste Dutkiewicz
allerdings in der Vergangenheit so einige
Hindernisse aus dem Weg räumen. Vor
zweieinhalb Jahren knickte sie beim Auslaufen
nach der Hallen-DM so unglücklich
um, dass in beiden Sprunggelenken
sämtliche Bänder rissen. „Ich erinnere
mich an ein Bild, wie ich auf der Bahn
liege, wie viele Kilos da zu viel liegen“,
schrieb sie im März in einem Blog: „Aber
das war mein Segen.“
Dabei war Dutkiewicz schon immer
superschnell, 2010 die drittbeste U20-
Athletin der Welt. Aber auch eher ein
Kraftpaket, keine sehnige, gertenschlanke
Sprinterin. Sie selbst fühlte sich dick,
unwohl, berichtete von Heißhungerattacken,
dem täglichen Kampf mit sich
selbst. „Ich war immer vorne dabei, hatte
aber trotzdem immer Schiss, was für ein
Foto in die Zeitung kommt“, schrieb die
Lehramtsstudentin. „Im Stadion zu stehen
und sich zu wundern, ob der Speck
irgendwo rausguckt, hat mir unglaublich
den Fokus genommen.“
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Dutkiewicz hörte auch, wie ein Betreuer
sie „die Pummelige“ nannte. „Das
hat mich unfassbar getroffen und ist
tatsächlich bis heute in meinem Kopf“,
schrieb sie bei „Wortathleten“. „Ich hatte
den Eindruck, dass das Gewicht die
Universalantwort war, wenn es nicht gut
lief“, erzählte sie in dem Blog: „Du konntest
ja auch nicht schneller laufen, du
bist ja zu schwer, hieß es. Das war eine
schwere Phase.“ Dutkiewicz litt, aber sie
rackerte sich auch aus ihrem Loch. Heute
ist die ehemalige „Pummel-Pam“ eine
absolute Modellathletin.
Das Leben umgekrempelt
Nach ihrer Verletzung von Karlsruhe ließ
sie sich „in einer Klinik komplett durchchecken“.
Kein Befund. „Ich war super
enttäuscht, weil wieder ein Strohhalm,
an den ich mich klammerte, zerbrochen
war“, meinte Dutkiewicz. Auf dem Tiefpunkt
vermittelte eine Ärztin den Kontakt
zu Mark Warnecke, Weltmeister im
Brustschwimmen, Mediziner, Ernährungscoach.
Mit ihm drehte Dutkiewicz
alles auf links. „Mittlerweile sind zehn
Kilogramm runter. Ich habe nie gedacht,
dass man bei mir mal Bauchmuskeln sehen
würde“, meinte sie: „Endlich bin ich
selbstbewusst, wenn ich auf der Bahn
stehe.“ Dieses Selbstbewusstsein hat sie
nun zu WM-Bronze getragen.
Und das war letztendlich nur das Sahnehäubchen
auf einer grandiosen Saison.
Ihren Anfang nahm sie in Leipzig, wo Pamela
Dutkiewicz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften
in 7,79 Sekunden zu
ihrem ersten nationalen Titel und einem
neuen Meisterschaftsrekord flog und Europameisterin
Cindy Roleder (7,84 sec) auf
den zweiten Platz verwies. „Es war der beste
Lauf meines Lebens, bisher“, sagte sie
danach – und bewies wenig später bei der
Hallen-EM in Belgrad, dass sie solche Läufe
auch international zeigen kann. Dort bewies
sie beim Sieg von Roleder Nervenstärke und
setzte sich im Kampf um Bronze durch. Mit
7,95 Sekunden lag sie eine Hundertstel vor
der Ukrainerin Hanna Plotitsyna.
Und die Erfolgsserie setzte sie im
Sommer fort: Die ersten acht Rennen der
Freiluftsaison gewann sie. Und das waren
nicht irgendwelche Rennen: Darunter
waren unter anderem das World Challenge-Meeting
in Hengelo, das Diamond
League-Meeting in Oslo sowie die Team-
EM in Lille und die Deutschen Meisterschaften
in Erfurt – dort trotz viralem
Infekt im Vorfeld. In Weinheim hatte sie
ihre Bestleistung zudem auf 12,61 Sekunden
geschraubt. Besser hätte das WM-
Jahr der Pamela Dutkiewicz kaum laufen
können, aber vielleicht war es ja auch
nur der Beginn von noch viel mehr.
Drei Erfolgsstationen eines Traum-Jahres
Bei der Hallen-EM sprintete Pamela Dutkiewicz hinter Cindy Roleder und Alina Talay zu
Bronze (oben). Bei der Team-EM in Lille (Mitte) und den Deutschen Meisterschaften in
Erfurt (unten) rannte sie zum Sieg
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Doppelschlag
Die Zehnkämpfer: Nach Bronze in Peking nun Silber für Rico
Freimuth in London – in zwei Jahren will er WM-Gold. Einer seiner
größten Konkurrenten könnte aus Deutschland kommen: Kai
Kazmirek, der mit Bronze seine erste internationale Medaille bei
den Erwachsenen gewann. Ein gutes Omen für Berlin 2018.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Rico Freimuth zeigte stolz auf seine
Silbermedaille, „Bronze habe ich
vor zwei Jahren gewonnen“, sagte
der Zehnkämpfer und rief dann in den
Katakomben der Londoner Arena dem
neuen Weltmeister Kevin Mayer zu:
„Jetzt will ich deine.“ Und der Franzose
musste lachen. Doch Freimuth meint es
ernst mit dem Angriff auf den Thron des
Königs der Athleten. „Man muss sich immer
neue Ziele setzen“, sagte der Hallenser,
nachdem er bei der WM eine Treppchen-Stufe
nach oben geklettert war. Mit
8564 Punkten musste er sich nur Mayer
(8768) geschlagen geben. Der Nachfolger
des zurückgetretenen Olympiasiegers
und Weltrekordlers Ashton Eaton (USA)
wurde bei der Siegerehrung eingerahmt
von zwei Deutschen – Bronze gewann
Kai Kazmirek (8488/LG Rhein-Neuwied).
Für einen war dagegen der Traum von
einem WM-Zehnkampf auf Top-Niveau
leider schon früh ausgeträumt: Mathias
Brugger musste aufgrund von Knieproblemen,
die ihn schon beim Hochsprung
stark behindert hatten, seinen Zehnkampf
abbrechen. Ein bitterer Moment
für den WM-Debütanten.
Seuchenjahr 2016
Noch vor einem Jahr hätte wohl nicht
einmal Freimuth darauf gewettet, dass
er in London um den WM-Titel kämpfen
würde. Nach seinem Bronze-Coup von
Peking begannen die Probleme. Verletzungen
warfen den 29-Jährigen immer
wieder zurück – 2016 war ein Seuchenjahr
für Freimuth, keinen Zehnkampf
konnte er beenden, auch bei Olympia
in Rio musste er aufgeben. Vier Monate
Wellness-Programm im Winter halfen
Freimuth. „Diese Medaille bedeutet mir
alles“, sagte Freimuth in London. „Ohne
die Erlebnisse in 2016 hätte ich das nicht
erreicht.“ All die Rückschläge, die aufkommenden
Zweifel, haben ihn mental
nur noch stärker gemacht. „Ich hatte meine
Nerven sehr gut im Griff und konnte
mein Niveau abrufen“, sagte der Sohn
von Uwe Freimuth, der mit 8792 Punkten
immer noch der zweitbeste deutsche
Zehnkämpfer der Geschichte ist.
Medaillenplatz abgesichert
Nach dem Speerwurf war Rico Freimuth
klar, dass ihm eine Medaille nicht mehr
zu nehmen sein würde. Vor den abschließenden
1500 Metern hatte er 208 Punkte
Vorsprung auf den Viertplatzierten
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Familiäre Unterstützung ...
... erhielt Rico Freimuth beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen, wo er mit 8663 Punkten eine neue Bestleistung aufstellte und sich damit
auf Platz acht der ewigen deutschen Bestenliste schob. Angefeuert wurde er von seinem Zwillingsbruder Hanno und Vater Uwe, mit einer
Bestleistung von 8792 Zählern noch immer der zweitbeste deutsche Zehnkämpfer der Geschichte
Kurz schnupperte Freimuth auch an
Gold, Mayer hatte beim Stabhochsprung
gewackelt und seine Einstiegshöhe erst
im dritten Versuch gemeistert. „Ich habe
ihm gewünscht, dass er drüber springt.
So wollte ich nicht Weltmeister werden“,
sagte Freimuth: „Er hat sich den Sieg verdient.“
Freimuth war auch mit Silber mit
sich im Reinen, nach Rio hatte er den Reset-Knopf
gedrückt, das Training ein bisschen
umgestellt, sein Leben umgekrempelt,
der früher Rastlose hat seine Mitte
gefunden. Privat fühle er sich pudelwohl,
aber darüber „will ich nicht reden“, sagte
Freimuth. Ein BWL-Studium hat er aufgenommen,
das sei zwar anstrengend,
mache aber auch Spaß und eröffne einen
neuen Horizont. „Ich will nicht der dumme
Sportler bleiben“, sagte Freimuth.
Er plant seine Zukunft – beruflich und
sportlich. „Ich habe zwei WM-Medaillen.
Ich möchte noch eine EM-Medaille. Und
ich möchte auch eine Olympia-Medaille.
Dafür werde ich nochmal alles hintenanstellen“,
sagte Freimuth. Der letzte
Deutsche, der einen WM-Titel holte, war
Torsten Voss vor 30 Jahren für die DDR.
Und im Gegensatz zu Eaton sei auch Mayer
„schlagbar. Man muss ihn nur etwas
mehr unter Druck setzen.“ Ein bisschen
hatte Freimuth das im Vorfeld der WM
schon getan. 8365 Punkte in Götzis waren
ein guter Start in die Saison. Mit der
Bestleistung von 8663 Zählern einen Monat
später in Ratingen übernahm er die
Pole Position in der Welt-Bestenliste.
Vor allem weil der König – Weltrekordler,
Olympiasieger und Titelverteidiger
Ashton Eaton – abgedankt hat, ist
das Rennen um den Sieg bei Weltmeisterschaften
wieder spannender geworden.
Der US-Amerikaner hat nach Olympia
in Rio seine Karriere beendet. Eaton sei
„ein mentales Monster“ gewesen, sagte
Freimuth: „Ihm war keiner gewachsen.“
Bei den Europameisterschaften im
kommenden Jahr wird aber wohl wieder
Kevin Mayer der größte Herausforderer
der Deutschen sein. Und schon jetzt
kündigte Kai Kazmirek an: „Podium ist
eigentlich wieder Pflicht. Wir wollen
„Diese Medaille
bedeutet mir alles.“
Rico Freimuth
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
wieder zwei Medaillen.“ Der 26-Jährige
hatte eine Schrecksekunde zu Beginn
der Saison gut weggesteckt. Seinen Start
beim Mehrkampf-Meeting in Götzis hatte
er absagen müssen, nachdem er vor
Ort beim Abschluss-Training mit dem
rechten Fuß umgeknickt war. Schon vier
Wochen später war er in Ratingen aber
wieder topfit und sicherte sich mit 8478
Punkten das Ticket für die Weltmeisterschaften.
Dort holte er mit zehn Zählern
mehr Bronze.
„Habe mein Ding gemacht“
„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Ich bin mega stolz“, sagte er direkt danach.
Früh hatte er sich im Bereich der
Medaillen einsortiert, war ab und an aber
auch wieder knapp aus diesen herausgerutscht.
„Ich habe eigentlich mein eigenes
Ding gemacht und wenig auf die anderen
geschaut“, erklärte er später sein
Geheimrezept für den Weg zur Bronze-
Medaille. „Ein ganz wichtiger Punkt war
der Stabhochsprung. Dass ich da die 5,10
Meter gesprungen bin. Sonst wäre es
vielleicht nicht Bronze geworden, sondern
Platz vier.“
Wie es ist, sich mit einem schlechten
Stabhochsprung-Ergebnis noch eine Medaille
zu vermiesen, weiß der 26-Jährige
selbst nur zu genau. Bei den Europameisterschaften
2014 hatte er aussichtsreich
gelegen, sprang dann aber nur 4,60
Meter hoch und wurde letztlich Sechster.
„Sonst wäre alles in den nachfolgenden
Jahren ein bisschen einfacher geworden.
Man will unbedingt. Und dieser
Wille führt dazu, dass man verkrampft.
Aber das muss man ausschalten. Man
muss locker bleiben. Wenn die Medaille
kommt, dann kommt sie. Jetzt hat es
geklappt. Und ich denke mal, da bin ich
ein bisschen befreiter im nächsten Jahr.“
Und vielleicht kann er dann zusammen
mit Rico Freimuth so viel Druck auf Kevin
Mayer aufbauen, dass das Ergebnis
noch besser wird als bei der WM.
Kampf und Feier
Zwei Disziplinen, die für Kai Kazmirek zu
den entscheidenden in seinem Bronze-
Zehnkampf gehörten: Über 400 Meter
spielte er als Schnellster des Feldes seine
Stärke aus (links oben). Im Stabhochsprung
– wo er bei der EM 2014 in Zürich
noch eine Medaille verloren hatte – flog er
diesmal über starke 5,10 Meter (links Mitte).
Nach dem Wettkampf ließen alle Zehnkämpfer
für die Fotografen ihre Muskeln
spielen (links unten)
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Starkes Duo
Auch wenn jeder allein um eine Medaille kämpft – Rico Freimuth und Kai Kazmirek unterstützten sich in London auf dem Weg zu Silber
und Bronze. 2018 bei der EM in Berlin wollen sie wieder zwei Medaillen holen
„Podium ist Pflicht.
Wir wollen wieder zwei
Medaillen.“
Kai Kazmirek über die Ziele der
deutschen Zehnkämpfer bei den
Europameisterschaften 2018 in Berlin
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Die Siebte
im 10er-Klub
Gina Lückenkemper: Sie gilt schon lange als riesiges Sprint-Talent und hat das
2017 untermauert. Bei der WM blieb Gina Lückenkemper als siebte Deutsche über
100 Meter unter elf Sekunden. Sie ist die erste deutsche Sprinterin ohne Wurzeln
im DDR-Sport, die in diesen exklusiven Kreis vorgedrungen ist.
Diesmal wusste sie, dass sie es
kann. Diesmal rannte sie bis zum
Schluss. Ein Blick nach links. Dann
ausgelassener Jubel. Es war nur der
Vorlauf des 100-Meter-Wettbewerbs der
Frauen bei dieser Leichtathletik-WM in
London. Doch tatsächlich, da steht sie:
die ultimative Zahl des Frauensprint. Die
10. Im ersten Vorlauf stoppte die Uhr für
die 20 Jahre alte Gina Lückenkemper von
der LG Olympia Dortmund bei 10,95 Sekunden.
Keine der anderen Läuferinnen
sollte mit einer besseren Zeit ins Halbfinale
einziehen.
„Geiler geht einfach nicht“, lautete
Lückenkempers Kommentar. „Danach
musste ich zwei Minuten für mich allein
sein, um das Ganze zu verarbeiten“,
sagte ihr Trainer Uli Kunst. „Das passiert
nicht oft, weil ich sonst eher eine coole
Socke bin. Als Gina dann kam, haben wir
uns umarmt und ein paar Tränchen vergossen.
Das war der Ausdruck, dass wir
uns wie Bolle gefreut haben. Gleichzeitig
waren wir stolz aufeinander, dass es
funktioniert hat.“ Lückenkemper ist die
erste Deutsche seit 26 Jahren, die über
100 Meter unter elf Sekunden geblieben
ist. Sechs Athletinnen haben das vor ihr
bislang geschafft. Alle sechs stammen
aus der ehemaligen DDR. Alle sechs haben
ihre Bestzeiten in den 1980er-Jahren
aufgestellt. Zu einer Zeit, als das Anabolika-Doping
auf seinem Höhepunkt
war. Als bisher letzte Deutsche war Katrin
Krabbe bei ihrem WM-Titel 1991 in
Tokio unter elf Sekunden geblieben, als
sie 10,91 Sekunden im Halbfinale und im
Endlauf 10,99 Sekunden sprintete.
Was sie jenen sage, die glauben, eine
Zeit unter elf Sekunden sei ohne Doping
nicht möglich, wurde Gina Lückenkemper
am Samstagabend im „aktuellen
sportstudio“ des ZDF gefragt. Die Nummer
sieben antwortete so frisch und fröhlich
wie auf jede Frage, die man ihr stellt:
„Ich weiß, dass ich sauber bin.“ Sie werde
regelmäßig kontrolliert, zu Hause,
unterwegs, überall. „Es hat sich einiges
getan in der Trainingswissenschaft“, so
lautet ihre Erklärung. Wenn dann noch
Talent hinzukomme, sei vieles möglich.
Größtes Sprinttalent seit langem
Talent hat die quirlige Blonde, das ist
schon lange klar. 2012 war sie mit 15
Jahren die jüngste Teilnehmerin an den
U20-Europameisterschaften. Bei den
U20-Weltmeisterschaften 2014 gewann
sie ihre erste internationale Medaille –
Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel. Es
folgten: Der 200-Meter-Titel bei der U20-
EM 2015 und im selben Jahr in Peking
die erste WM-Teilnahme bei den Erwachsenen.
Lückenkemper verpasste über 100
Meter knapp das Halbfinale und wurde
mit der deutschen Staffel Fünfte. Bei der
EM im vergangenen Jahr in Amsterdam
gewann sie Bronze sowohl mit der Staffel
als auch über 200 Meter. Bei Olympia
in Rio zog sie über 200 Meter ins Halbfinale
ein und wurde mit dem deutschen
100-Meter-Quartett Vierte. Für London
war nun das Erreichen des Halbfinals ihr
ganz großes Ziel. Und eben die magische
Zehn vor dem Komma.
Im Juli war sie bei den Deutschen
Meisterschaften in Erfurt im Vorlauf bereits
11,01 Sekunden gerannt. Sie hatte
den Lauf austrudeln lassen, weil sie
nicht ahnte, wie schnell sie war. Hinterher
ärgerte sie sich. Aber nur ein bisschen.
Denn sie sagte schon damals ganz
selbstbewusst: „Die Zehn wird noch ein
paarmal kommen in meiner Karriere.“
Und ihr Trainer Uli Kunst meinte: „Da
war ich derjenige, der auf die Bremse getreten
hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie
im Vorlauf locker bleiben und nicht voll
durchziehen soll. Das hat sie getan und
trotzdem sind es 11,01 Sekunden geworden.“
In 11,10 Sekunden holte sie trotz
Strauchler den Titel, bei den Deutschen
Hallenmeisterschaften in Leipzig hatte
sie zudem mit Bestleistung von 7,14 Sekunden
die 60 Meter gewonnen. Bei der
Team-EM gewann sie mit der 4x100-Meter-Staffel
und wurde im Einzel Zweite.
Neben ihrem Talent zeichnet Gina Lückenkemper
eine Lockerheit aus, wie sie
ihren deutschen Sprintkollegen oft fehlt.
Lückenkemper hat sich im Vorfeld der
WM ganz bewusst den einen oder anderen
Dämpfer bei internationalen Rennen
abgeholt. „Das ist eine ganz andere Bühne,
da muss man sich erst mal reinfinden.
Ich bin auch nur ein Mensch und keine
Maschine“, erklärte sie in London.
Der Trick hat funktioniert. In London
hat sie sich von der namhaften Konkurrenz
nicht einschüchtern lassen, im Gegenteil,
mit ihrer Vorlaufzeit hatte sie
selbst ein bisschen Schrecken verbreitet.
Mit dem Finale wollte sie danach nicht
liebäugeln. „Wir wollen die Kirche mal
im Dorf lassen“, lautete ihr Kommentar.
Das Halbfinale sei realistisch gewesen,
alles andere noch eine Nummer zu groß.
Und damit lag sie letztlich auch richtig.
Nach dem schlechtesten Start aller Halbfinal-Teilnehmerinnen
lief sie einen Tag
später 11,16 Sekunden. Immer noch eine
gute Zeit, aber nicht gut genug für das
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Finale. Dafür hätte sie 11,07 Sekunden
anbieten müssen. „Eine 10,95 kann man
nicht jeden Tag laufen“, sagte sie und lächelte
trotzdem. Vom verpassten Finale
ließ sie sich nicht beirren.
Zumal Lückenkemper ja eigentlich
eine 200-Meter-Läuferin ist. Sie liebt
die Kurve. „Das ist nicht so langweilig
wie immer nur geradeaus laufen.“ Aber
in dieser Saison war sie über die kurze
Sprintdistanz einfach schneller. Deshalb
kam sie in London nur als dritte Läuferin
der deutschen Sprint-Staffel in den
Genuss des Kurvenlaufs. Dort lief das
Quartett, das mit Medaillen-Ambitionen
angetreten war, auf den vierten Platz.
Macht aber nichts. Die Zehn vor dem
Komma ist eine schöne Entschädigung.
Lückenkemper sagt: „Ich konnte ein Zeichen
setzen. Deutscher Sprint ist geil.
Deutscher Sprint kann was.“ Ihre 10,95
Sekunden hätten im Finale übrigens zu
Bronze gereicht …
„Deutscher Sprint
ist geil. Deutscher
Sprint kann was.“
Gina Lückenkemper
Medaille knapp verpasst
Das deutsche Sprintquartett mit Tatjana
Pinto, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper
und Lisa Mayer (von links) war mit Medaillen-Ambitionen
angereist. Nach nicht optimalen
Wechseln reichte es im Finale in
42,36 Sekunden allerdings nur zu Platz vier
Der Start ist (noch) die Schwachstelle
Der Start gehört noch nicht zu Gina Lückenkempers
Stärken – deswegen ist sie
auf den 200 Metern eigentlich auch stärker.
Im Halbfinale lief sie nach einer Reaktionszeit
von 0,217 Sekunden dem Feld erst
einmal hinterher
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
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„Sir Mo“
tritt ab
Mo Farah: Mit WM-Gold über
10.000 Meter und Silber über
5000 Meter verabschiedete
sich der Brite in London von
der Laufbahn. Seine Karriere
soll weitergehen.
Im Marathon.
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LEICHTATHLETIK 2016 Die Stars der Saison
„Ich glaube an den
sauberen Sport.“
Das sagte Mo Farah nach dem 5000-Meter-Finale zu den Journalisten,
die ihm kritische Fragen zu seiner Zusammenarbeit mit dem umstrittenen
US-Coach Alberto Salazar stellten
Mohamed Muktar Jama Farah hat
golden abgeliefert. Auf einmal
hatten sich das Vereinigte Königreich
und sein „Sir Mo“ wieder furchtbar
lieb. „Ich verdanke dies den Menschen
in London, ich verdanke dies den Menschen
in Großbritannien“, sagte Farah
mit tränennassen Augen, nachdem er
zum Auftakt der WM in einem epischen
10.000-Meter-Rennen triumphiert hatte.
Der dunkle Ritter der Langstrecke,
dem Dopinggerüchte an den Fersen haften
wie seine Gegner, war im Olympiastadion
der strahlende Held. Farah, 34
Jahre alt und nun sechsmaliger Weltmeister,
zeigte vor 60.000 völlig euphorisierten
Zuschauern im Olympiastadion ein
Paradoxon der Leichtathletik auf: Manchmal
reicht es, einfach schnell genug zu
laufen, um zumindest kurzzeitig und zumindest
für die breite Masse dem sportmedizinischen
Zwielicht zu entweichen.
„Es war eines der härtesten Rennen
meines Lebens“, sagte Farah, der nach
26:49,51 Minuten knapp vor Joshua
Cheptegei (Uganda/26:49,94) lag und
wie immer seit 2011 der versammelten
ostafrikanischen Lauf-Streitmacht die
lange Nase zeigte: „Ich musste einfach
stark bleiben, an mich selbst glauben
und mir immer wieder sagen, du hast
doch nicht umsonst gearbeitet, du kannst
doch nicht in deiner Heimatstadt verlieren.“
„Mo‘s magic moment“, wie es am
Samstag der Telegraph nannte, könnte
der neue Höhepunkt einer so schönen
Geschichte sein: Der gebürtige Somalier,
der mit jahrelanger harter Arbeit zum
besten Langstreckler seiner Generation,
zum Liebling seiner neuen Heimat aufgestiegen
ist. Nur: Einiges deutet darauf
hin, dass Farahs Erfolge ihre Grundlage
zumindest in einem Grenzbereich haben.
Hartnäckig halten sich Doping-Gerüchte
um seinen Trainer Alberto Salazar,
belastend ist die Nähe zum nicht minder
schlecht beleumundeten somalischen
Coach Jama Aden. Bei Aden, zu dessen
prominentesten Schützlingen Äthiopiens
Weltrekordlerin Genzebe Dibaba gehört,
waren 2016 Unmengen an Dopingmitteln
sichergestellt worden. Zuletzt veröffentlichte
die russische Hackergruppe Fancy
Bears belastendes Material über Farah.
Dieser zog sich ins Schneckenhaus
zurück, reagierte auf Nachfragen bockig.
„Ich habe es satt, mich immer wiederholen
zu müssen. Ich glaube an den sauberen
Sport“, sagte Farah, kritische britische
Journalisten strafte er mit Schweigen.
Sein Ansehen auf der Insel hatte
merklich gelitten – bis alles in einem
wahren Jubelmeer mündete.
Das sollte es aber noch nicht gewesen
sein. Farah wollte das Double – es
wäre das sechste in Serie gewesen. Den
Doppelschlag aus 5000 und 10.000 Metern
hatte er zuvor bei Olympia 2012 und
2016, den Weltmeisterschaften 2013 und
2015 sowie bei der EM 2014 geschafft.
Ahnte Farah, dass es anno 2017
schwieriger werden könnte als in den
Jahren zuvor? „Ich bin angeschlagen,
habe Schnitte und Schrammen, muss
zum Doc und brauche sicher einige
Stiche“, sagte Farah nach den 10.000 Metern
und wirkte dabei sehr verletzlich:
„Aber bis zu den 5000 Metern wird das
schon wieder.“
Serie endet nach sechs Jahren
Es wurde nichts. Großbritanniens Laufheld
verpasste acht Tage nach seinem
Gold über 10.000 Meter die absolute Krönung
seiner (Bahn-)Karriere. Erstmals
nach sechs Jahren musste der 34-Jährige
in einem großen 5000-Meter-Rennen
wieder einer Niederlage einstecken. Der
Jahres-Weltbeste Muktar Edris aus Äthiopien
schnappte ihm nach 13:32,79 Minuten
Gold weg. Für Farah blieb nach
einem dramatischen Rennen nur Silber
(13:33,22 min). Dritter wurde Paul Chelimo
(13:33,30 min/USA).
„Es war ein gutes Rennen. Ich bin
einfach nur glücklich, Mo geschlagen zu
haben. Vielleicht war er heute ein bisschen
müde nach den 10.000 Metern“,
sagte Edris. 2011 hatte Farah Silber über
10.000 Meter geholt und danach folgten
die Double-Jahre.
Der Äthiopier ließ es sich nicht nehmen,
nach dem Zieleinlauf den „Mobot“
zu machen. Es wirkte noch etwas ungelenk,
aber es war an diesem Abend das
Zeichen der Wachablösung.
Der Superstar der Langstrecke war geschlagen.
Zumindest auf der Rundbahn.
Doch Farah wäre kein Kämpfer, wenn er
nicht nach vorne blicken würde. „Mein
Straßenname ist Mohamed“, sagte Farah
nur kurz nach seiner Niederlage gegen
Edris. „Ich denke, ‚Mo‘ ist für mich erledigt.
Ich muss vergessen, was ich auf der
Bahn getan und erreicht habe.“
Der in Somalia geborene sechsmalige
Weltmeister und viermalige Olympiasieger,
Mohamed Muktar Jama Farah mit
vollem Namen, ist noch nicht fertig. Seine
Fans werden sich freuen, wenn er nun
ernsthaft seine zweite Karriere als Marathonläufer
starten wird. 2014 hatte er
sich in London bereits an der 42,195-Kilometer-Distanz
versucht (2:08:21 h),
konnte aber mit den weltbesten Läufern
noch nicht mithalten.
Er darf aber auch damit rechnen,
dass seine Kritiker seine Zukunft auf der
Straße genauso verfolgen werden, wie
seine Fans. Zum Abschluss in London
diktierte er allen kritischen Journalisten
noch ein paar Sätze: „Ihr könnt schreiben,
was ihr wollt. Fakt ist, dass ich meine
Erfolge durch harte Arbeit und Hingabe
erreicht habe“, sagte Farah. „Ich habe
Jahr für Jahr meine Eier gezeigt und für
mein Land abgeliefert.“
Als Laufästhet ...
... und einer der größten Langstreckler aller
Zeiten wird Mo Farah in die Geschichtsbücher
eingehen. Egal, wie seine Karriere auf
der Straße weitergeht. In London begann
es wie immer seit 2011: mit ausgebreiteten
Armen rannte Farah als Erster ins Ziel.
Über 5000 Meter folgte eine schmerzliche
Niederlage gegen Muktar Edris aus Äthiopien,
der sich bei seinem Gegner Farah
nicht nur den unwiderstehlichen Schlussspurt,
sondern auch die Siegergeste abgeschaut
hatte
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Doppelerfolg in Erfurt
Bei den Deutschen
Meisterschaften in Erfurt
dominierte Gesa Felicitas
Krause nicht nur ihre
Spezialstrecke, die 3000
Meter Hindernis, sondern
holte sich auch den Sieg
über 5000 Meter
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Kämpferherz
Gesa Felicitas Krause:
Es war eine tolle Saison.
Dem deutschen Rekord
ließ die Hindernisläuferin
den DM-Titel und den
Sieg bei der Team-EM
folgen. Dennoch war
nach der WM von London
ein Jahr harte Arbeit fast
für die Katz: Der WM-
Medaillentraum von Gesa
Felicitas Krause endete
mit einem Sturz und in
Tränen. Aufgeben kam für
sie dennoch nie infrage.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Wasser von allen Seiten
So nass wie Gesa Krauses
WM-Vorlauf an diesem Regenmittwoch
von London war
selten ein Rennen über 3000
Meter Hindernis. Doch die
Triererin trotzte dem eisigen
Dauerregen und gewann
vor Kenias Titelverteidigerin
Hyvin Chepkemoi
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Mit ganz großem Kämpferherz, dicken
blauen Flecken und einem
Brummschädel lief Gesa Felicitas
Krause die bitteren Runden bis ins Ziel,
dann endlich durfte sie ihren Tränen
freien Lauf lassen. „Es ist ein schwerer
Schlag, wenn man so viel opfert, so viele
Wochen im Jahr von daheim weg ist und
dann nicht zeigen kann, was in einem
steckt“, sagte der bitterlich weinende
Hindernis-Floh, nachdem der Traum
von einer WM-Medaille in einem Sturz-
Drama geendet hatte. Auf Bronze hatte
Krause im Finale von London gehofft, so
wie vor zwei Jahren bei ihrem Überraschungs-Coup
in Peking. 2015 war Krause
in Chinas Hauptstadt mit einem fulminanten
Schlussspurt zu Bronze gestürmt
und hatte damit die erste Laufmedaille
im Einzel für den DLV seit 14 Jahren geholt.
Die Hoffnung währte nur 700 von
3000 Metern, dann blieb die Kenianerin
Beatrice Chepkoech an einem Hindernis
hängen und räumte die hinter ihr laufende
Krause spektakulär ab – das Rennen
war gelaufen, mehr als Platz neun beim
Überraschungssieg der US-Amerikanerin
Emma Coburn war für die Europameisterin
nicht mehr drin.
„Härteste Rennen des Lebens“
Das „härteste Rennen meines Lebens“
hatte Gesa Felicitas Krause für das Finale
vorhergesagt – ohne zu wissen wie wahr
ihre Worte zwei Tage später werden würden:
„So eine große Breite an guten Hindernisläuferinnen
gab es noch nie“. Dabei
hatte der Vorlauf im Londoner Olympiastadion
ihr bereits eine ganze Menge
abverlangt. Da hatte sie sich bei Kälte
und strömendem Regen in einer knallharten
Ausscheidung den Sieg in ihrem
Vorlauf vor der favorisierten Chepkemoi
gesichert. Dabei zeigte Krause, dass sie
Der Moment, der alle Träume zerstörte
Nach Bronze vor zwei Jahren in Peking hegte Gesa Felicitas Krause in London wieder
Medaillenträume. Diese wurden aber zerstört, als sie über die erschöpfte Kenianerin
Beatrice Jepkoech stürzte
neben einer hervorragenden Hindernistechnik
auch taktisch durchaus Vorteile
gegenüber den besten Afrikanerinnen
hat, wenngleich ihr deren läuferisches
Grundvermögen fehlt. Alle Taktik war im
Finale aber nach nicht einmal drei Minuten
hinfällig.
„Im Moment des Sturzes ist es vorbei
gewesen, zumindest mit meinen Träumen
und Vorstellungen“, sagte Krause:
„Ich habe einen kräftigen Schlag auf den
Kopf bekommen, war benommen. Da
war es schwer, sofort wieder Vollgas zu
geben. Die Konzentration und die Spannung
waren weg.“ Und dennoch: „Aufgeben
war keine Option“, sagte die 25-Jährige,
„es ist eine Weltmeisterschaft, und
ich trainiere nicht das ganze Jahr, um
den Wettkampf nach so kurzer Zeit zu
beenden.“
In der vogelwilden Anfangsphase
eines der turbulentesten Rennen der
WM-Geschichte war der verhängnisvolle
Sturz das Ergebnis einer Kettenreaktion.
Die völlig übermotiviert und verwirrt
wirkende Chepkoech verlief sich zunächst
in Runde zwei, rannte um den
Wassergraben herum, anstatt mit dem
Rest des Feldes hindurch.
Kenianerin stürzt erschöpft
Die Kenianerin musste umdrehen und
preschte mit einem gewaltigen Sprint
der Konkurrenz hinterher. Das kostete
sie derart viel Kraft und Nerven, dass sie
eine halbe Runde später nicht mehr über
ein Hindernis kam – und dabei Krauses
Rennen zerstörte. „Ich weiß selbst nicht,
wie es passiert es“, sagte die Triererin:
„Ich lag auf einmal auf dem Boden.“
„Es bringt mich zum
Weinen, macht mich wütend
und bricht mir das Herz.“
Gesa Felicitas Krause über ihren Sturz im
WM-Finale, in dem sie nach harter Arbeit
von einer Medaille geträumt hatte
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
In Europa eine Klasse für sich
Nicht nur in Deutschland – auch in Europa dominiert Gesa Felicitas Krause derzeit das Geschehen. Bei der Team-EM in Lille (Foto) lief
sie ein einsames Rennen an der Spitze, in der europäischen Jahres-Bestenliste führt sie mit rund sechs Sekunden Vorsprung. Und bei
der WM schaffte es neben ihr keine weitere Europäerin in das Finale
Sturz hin, Pech her: Auch ohne Missgeschick
wäre eine Medaille für Krause
nur schwer zu erreichen gewesen.
Bronze, das sich hinter den beiden US-
Läuferinnen Coburn (9:02,58 min) und
Courtney Frerichs (9:03,77 min) die kenianische
Titelverteidigerin Hyvin Chepkemoi
sicherte, ging mit 9:04,03 Minuten
weg – eine Zeit, die mehr als elf Sekunden
unter dem deutschen Rekord liegt,
den Krause im Mai im Doha mit 9:15,70
Minuten erzielt hatte. Trösten konnte sie
das freilich erst mal nicht: „Ein Jahr Arbeit
hat sich in Luft aufgelöst. Es bringt
mich zum Weinen, macht mich wütend
und bricht mir das Herz“, sagte sie: „Es
wird eine Weile dauern, das zu verkraften.
Ich weiß aber, dass ich wieder angreifen
werde, wenn die Wunden geheilt
sind.“ Hinfallen, aufstehen, Krönchen
richten, weitermachen: So sah Krauses
Konzept zur Frustbewältigung aus.
Überragende Saison
Denn ein erfolgreicher WM-Lauf hätte
so gut in die sonst so erfolgreiche Saison
der 25-Jährigen gepasst. Gleich im ersten
Rennen der Saison, beim Diamond
League-Meeting in Doha, hatte sie ihren
eigenen deutschen Rekord um 2,71 Sekunden
auf 9:15,70 Minuten verbessert.
Dem Sieg bei der Team-EM in Lille ließ
sie bei den Deutschen Meisterschaften
in Erfurt das Double über 3000 Meter
Hindernis – mit Meisterschaftsrekord
von 9:25,81 Minuten – und 5000 Meter
folgen. Und nach der WM entschädigte
sich Gesa Krause für die entgangene
WM-Medaille mit einem weiteren deutschen
Rekord. Beim ISTAF im Berliner
Olympia-stadion verbesserte sie vor
42.500 Zuschauern ihre eigene Marke
auf 9:11,85 Minuten. „Ich bin froh, dass
ich nochmal eine sehr gute Leistung zeigen
konnte. Dieses Rennen nach der WM
war wichtig für den Kopf, um zu wissen,
dass ich mein Leistungsvermögen noch
einmal abrufen konnte.“
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Niemals
aufgeben
von Gesa Krause
In den vergangenen Jahren habe ich
unzählige tolle Sportmomente erleben
dürfen. Als eine eher „erfahrene“ Athletin
bin nach London zu meiner vierten
Weltmeisterschaft gereist. Und ich hatte
große Ziele. Ich war ja amtierende Bronzemedaillengewinnerin.
Meine Form war
besser als je zuvor. Und dennoch sollte
es diesmal nicht sein. Ein Sturz hat all‘
meine Träume platzen lassen.
In den ersten Tagen nach dem Rennen
war es hart, meine Gefühlswelt in
Worte zu fassen und einen klaren Gedanken
zu finden, denn in meinem Kopf lief
der Film des Rennens in Dauerschleife.
Das „Was wäre wenn ...“ plagte mich
und gleichzeitig versuchte ich, diesen
Gedanken zu verwerfen. Denn ich kann
die Zeit ja nicht zurückdrehen und muss
die bittere Wahrheit akzeptieren. Ich war
am Boden zerstört, nicht zeigen zu können,
was wirklich in mir steckt.
Ein Jahr Arbeit für den einen Tag des
WM-Finales hat sich nach einem unverschuldeten
Sturz in Luft aufgelöst. Es
brachte mich zum Weinen, machte mich
wütend und brach mir das Herz, dass
ich in London nicht mein volles Potential
zeigen konnte. Aber ich verspreche:
Ich werde weiter kämpfen. Und zu gegebener
Zeit werden die Sterne auch auf
meiner Seite stehen. Und schließlich ist
genau das, was ich erlebt habe, Hindernislauf.
Wir versuchen, die Hindernisse
so geschickt wie möglich zu überwinden,
aber manchmal fallen wir dabei auf die
Nase.
Von tiefstem Herzen danke ich
meinem Trainer Wolfgang Heinig, der so
viel Herzblut und Leidenschaft für mich
und diesen Sport aufbringt und dabei
niemals aufhört, an mich zu glauben.
Kurz vor der Abreise aus London waren
die Wunden immer noch tief, denn
jeder Gedanke an diesen Lauf ließ Tränen
und die Frage nach dem „Warum“
hochkommen. Es war eine schmerzliche
Erfahrung, die mir jedoch eines gezeigt
hat: Man soll niemals aufgeben. Ich
habe mich als Versager gefühlt und bin
als Gewinner aus diesem Rennen gegangen.
Die Flut an Nachrichten, die mich in
den ersten 36 Stunden nach dem Rennen
erreicht hat, macht mich immer noch
sprachlos. Die aufrichtigen Worte von
jedem einzelnen sind unfassbar schön.
Aufzustehen und weiterzulaufen war
schwer. Und nach einem Niederschlag
positiv zu denken und den negativen Gedanken
Paroli zu bieten, noch schwerer.
Aber diese Riesen-Welle an Unterstützung
und Zuspruch ist die größte Motivation,
die man mir in einer solchen
Situation geben kann. Ich kann nichts
ungeschehen machen, aber ich kann
weitermachen. Und wenn es das ist,
was ich von dieser WM mitnehmen soll,
dann ist es eben das. Niemals aufgeben.
Es gibt immer eine neue Chance. Das Kapitel
WM und Sturz habe ich mit meiner
Abreise aus London abgeschlossen. Jetzt
freue ich mich auf das, was die Zukunft
bringen wird.
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LEICHTATHLETIK 2017 Team-EM in Lille
Als Team
Europas
Beste
Überlegener Sieg: In Abwesenheit der
russischen Mannschaft war Team
Deutschland mit sieben Einzelsiegen
beim wichtigsten Mannschaftswettbewerb
der Leichtathletik nicht zu gefährden.
Angeführt von Robert Harting (SCC
Berlin), Thomas Röhler (LC Jena)
und David Storl (SC DHfK Leipzig)
gewannen die deutschen Leichtathleten
in Lille zum dritten Mal die Team-EM.
Nach insgesamt sieben Einzelsiegen
lag die DLV-Auswahl mit 321,5 Punkten
deutlich vor Polen (295).
„Wenn der Wettkampf so aufhört,
mit ein bisschen Adrenalin, mit Freude,
mit einem guten, runden Wurf, dann
kann man sich nicht beschweren“, sagte
Diskus-Riese Harting, nachdem er am
Schlusstag quasi den Deckel auf den
deutschen Sieg gemacht hatte – und das
in der Manier eines wahren Champions:
Im letzten Versuch fing der 32-Jährige
mit 66,30 Metern den führenden
Polen Robert Urbanek (66,25 m) noch
ab. In Abwesenheit von Titelverteidiger
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Russland, der als Folge seines Dopingskandals
von Wettkämpfen suspendiert
war, machten die deutschen Athleten
somit deutlich, dass sie in der Breite die
klare Nummer eins Europas sind. Und
dafür ist vor allem die junge Garde verantwortlich.
So schrieb Konstanze Klosterhalfen
(TSV Bayer 04 Leverkusen) in Lille ein
weiteres Kapitel ihres Läufermärchens.
Die erst 20 Jahre alte Leverkusenerin ließ
über 1500 Meter der Konkurrenz keine
Chance und hatte nach 4:09,57 Minuten
mehr als zweieinhalb Sekunden Vorsprung.
„Ich bin das heute mal anders
angegangen als sonst. Aber elf Punkte für
Deutschland, das ist schon toll“, meinte
Klosterhalfen.
Überhaupt die Läuferinnen: Bereits
am Samstag hatte Europameisterin Gesa
Felicitas Krause die Kontrahentinnen
über 3000 Meter Hindernis vorgeführt
und als Solistin in 9:27,02 Minuten mit
mehr als 17 Sekunden Abstand zur Britin
Lennie Waite (9:43,33 min) gewonnen.
„Das war großartig. Ich bin sehr glücklich“,
sagte die Triererin.
Ihre Glanzform bestätigte auch Pamela
Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01),
die als Siegerin über 100 Meter Hürden
in 12,75 Sekunden der weißrussischen
WM-Dritten von 2015, Alina Talaj (12,91
sec), die Hacken zeigte und ebenfalls
die maximal möglichen elf Punkte holte.
„Das war wirklich schwierig, vor allem
mental. Ich habe die Verantwortung gespürt,
wollte die Nerven bewahren“,
sagte die 25-Jährige.
Nicht nur Dutkiewicz, auch die
„Flachsprinterinnen“ zeigten sich in
Form. Die wie Klosterhalfen erst 20 Jahre
alte Gina Lückenkemper (LG Dortmund)
lief zunächst über 100 Meter auf
Platz zwei (11,35 sec) und führte dann
die Staffel zum Sieg. Auch auf Max Heß
(LAC Erdgas Chemnitz), ebenfalls erst
20, war Verlass. Der Dreisprung-Europameister
gewann mit 17,02 Metern. Im
Weitsprung setzte sich Siebenkämpferin
Claudia Salman-Rath (LG Eintracht
Frankfurt) souverän mit 6,66 Metern
durch.
Speerwurf-Olympiasieger Thomas
Röhler (LC Jena) war ein wenig vom Pech
verfolgt und musste sich bei schwierigen
Bedingungen mit 84,22 Metern und Rang
drei begnügen. „Ich habe alle Würfe mit
Böe erwischt“, sagte er. Im Kugelstoßen
wurde der zweimalige Weltmeister David
Storl mit 21,23 Metern Zweiter.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Unglaublich ...
... verlief die Saison von Konstanze
Klosterhalfen. Bei der DM in Erfurt
rannte sie die 1500 Meter im Alleingang
ganz locker unter vier Minuten.
Es folgten Gold bei der U23-EM und
ein deutscher Rekord über 3000 Meter
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Aufstieg in die
Weltklasse
Konstanze Klosterhalfen: Der erst 20-Jährigen gelang 2017 fast alles. U23-EM-
Gold, Silber bei der Hallen-EM. Nur im WM-Halbfinale wählte sie die falsche Taktik.
Ihre überragende Saison krönte sie mit dem deutschen 3000-Meter-Rekord.
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LEICHTATHLETIK 2016 Die Stars der Saison
Konstanze Klosterhalfen konnte es
nicht fassen. Und war kaum einzufangen:
Nach ihrem Traumrennen
über 1500 Meter bei den Deutschen
Meisterschaften in Erfurt schoss die
20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen
förmlich an den Journalisten vorbei
und wurde erst vom verbalen Lasso eines
Pressesprechers gebremst. Bös‘ gemeint
hatte „Koko“ das nicht. Sie hat eben einen
Lauf.
„Ich freue mich einfach, dass ich derzeit
soviel Kraft habe. Hoffentlich behalte
ich sie noch ein wenig“, sagte Klosterhalfen,
nachdem sie in 3:59,58 Minuten
zum zweiten Mal binnen eines Monats
unter der magischen Vier-Minuten-Marke
geblieben war – die hatte seit der Wiedervereinigung
keine deutsche Läuferin
geknackt. „Eigentlich wollte ich es in Erfurt
etwas ruhiger angehen lassen“, sagte
Klosterhalfen, „dann bin ich aber einfach
gelaufen.“
Gelaufen. Einfach. Unter vier. Im Alleingang.
Dieses 1,74 Meter große und
nur 48 Kilo schwere Persönchen läuft,
als wäre es das Leichteste auf der Welt.
Vielleicht ist es das auch für die Leverkusenerin,
der in diesem Jahr als jüngster
Läuferin der Geschichte das Triple gelang,
die 800 Meter unter zwei Minuten
(1:59,65 min), die 1500 Meter unter vier
und die 5000 Meter (14:51,38 min) unter
15 Minuten gerannt zu sein.
Sollten bescheiden bleiben
Klosterhalfens kometenhafter Aufstieg
bereitet den Verantwortlichen im DLV
viel Spaß, allerdings auch Kopfzerbrechen.
„Wir sollten bescheiden bleiben,
aber wir träumen schon davon, dass
sie uns ganz viel Freude auf Weltniveau
machen wird innerhalb der nächsten
Jahre“, sagte der deutsche Cheftrainer
Idriss Gonschinska. Das Supertalent in
geordneten Bahnen zu halten und auf
dem Weg zu Olympia 2020 nicht zu verheizen,
wird seine große Aufgabe.
Wenn die Scheinwerfer angehen und
der Startschuss knallt, wird aus der sonst
so zurückhaltenden Konstanze Klosterhalfen
eine Rennmaschine. Dann zeigt
die erst 20-Jährige, warum sie als neuer
Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel
gilt. Die zierliche Läuferin versteckt
sich nicht, rennt frech und lässt sich auch
von großen Namen nicht einschüchtern.
„Ich versuche, mich auf mich zu konzentrieren
und mir zu sagen: ‚Ich habe
gut trainiert, ich habe alles gemacht,
was ich machen konnte. Jetzt kann ich
nur noch laufen‘“, sagt Klosterhalfen. So
blieb sie beim Diamond-League-Meeting
in Rom erstmals in ihrer Karriere unter
vier Minuten. In 3:59,30 Minuten rannte
die Sportstudentin über ihre Lieblingsstrecke
1500 Meter auf Rang drei der
„ewigen“ deutschen Bestenliste. In Erfurt
gelang ihr das sogar im Alleingang. Einfach
so.
Experten halten die Leverkusenerin
für das größte nicht in Afrika geborene
Lauftalent der Geschichte. Unbekümmert,
zielstrebig und eine große Zukunft
vor sich. „Sie ist eine außergewöhnlich
talentierte Athletin. Das ist auch nötig,
um so laufen zu können“, sagt DLV-
Cheftrainer Idriss Gonschinska: „Sie hat
einfach Lust aufs Laufen, will sich zeigen
und sucht ihre Chance. Sie hat den Instinkt,
im richtigen Moment das Richtige
zu machen. Das zeichnet sie als besondere
Athletin aus.“
Silber bei der Hallen-EM
Mit der großen Unbekümmertheit hatte
Konstanze Klosterhalfen bei der Hallen-
EM in Belgrad schon Silber über 1500
Meter gewonnen. Hinter Top-Favoritin
Laura Muir knüpfte Klosterhalfen als
Vize-Europameisterin bei den „Großen“
damit nahtlos an ihre Erfolge als Jugendliche
an. Die Deutsche hängte sich im
Finale zunächst umsichtig an die fünfte
Stelle. Als Laura Muir nach 68 Sekunden
für die ersten 400 Meter das Kommando
übernahm, folgte die 20-Jährige vom TSV
Bayer 04 Leverkusen postwendend, um
keine Lücke aufreißen zu lassen. Muir war
zu stark, aber die Athletin von Sebastian
Weiß sicherte sich hinter der Britin Silber
und jubelte ausgelassen. In 4:04,45 Minuten
war sie erneut fast eine halbe Sekunde
unter ihrem zwei Wochen alten deutschen
Hallenrekord der U23 geblieben.
Es war zudem die erste deutsche
Hallen-EM-Medaille seit 1988, als die
Deutsche Hallenrekordlerin und Hallen-
Europameisterin von 1983 Brigitte Kraus
Bronze geholt hatte. Und es war die viertschnellste
Zeit, die seit 1971 auf dem Silberrang
von Hallen-Europameisterschaften
erzielt wurde.
Ballett, Klavier, Querflöte
Klosterhalfen hat früher auch Ballett getanzt,
geturnt, sie spielt Querflöte und
Klavier, arbeitete schon als Model und
ist Ministrantin in ihrer Heimatgemeinde.
Doch ihr Herz gehört der Leichtathletik,
ihre Kaltschnäuzigkeit ist eine ihrer
großen Stärken. „Ich bin im Vorhinein
immer nervöser, als wenn ich dann laufe.
Im Rennen hat es bisher immer ganz gut
geklappt“, sagt Klosterhalfen.
„Ich sehe Konstanze immer noch als
erfahrungssammelnde Athletin, egal, wie
euphorisch wir alle sind“, sagte Idriss
Gonschinska nach den Deutschen Meisterschaften
in Erfurt. Auch deshalb blieb
das Saisonziel unverändert. Die U23-EM
im polnischen Bydgoszcz sollte im Fokus
stehen. Nicht die WM in London.
Spielerisch leicht gewann Klosterhalfen
nur eine Woche nach den deutschen
Meisterschaften den Titel bei der U23-
EM über 1500 Meter.In 4:10,30 Minuten
lag sie souverän vor den Polinnen Sofia
Ennaoui und Martyna Galant. Die Form
war immer noch überragend. Das könnte
doch für London reichen?
Die Form war immer noch da. Aber
bei der WM wählte „Koko“ erstmals die
falsche Taktik. Früh setzte sie sich im
Halbfinale vom Feld ab, um einer Entscheidung
im Spurt auf der Zielgeraden
zu entgehen. Doch Klosterhalfen wurde
noch eingeholt und landete nur auf Rang
acht (4:06,58 min), während die zweite
deutsche Läuferin Hannah Klein in ihrem
Halbfinale in 4:04,45 Minuten den Sprung
in den Endlauf schaffte. „Die Taktik war so
geplant, aber die anderen sind auch saustark“,
sagte sie: „Ich dachte, es reicht so,
aber wenigstens habe ich alles gegeben.“
3000 Meter unter 8:30 Minuten
Rund zwei Wochen nach dem verpassten
1500-Meter-Finale in London kehrte sie
zum Diamond League-Meeting in Birmingham
auf die britische Insel zurück.
Und reiste mit einem deutschen Rekord
über 3000 Meter zurück. Konstanze
Klosterhalfen rannte 8:29,89 Minuten
und belegte hinter der aus Äthiopien
stammenden und ebenfalls Landesrekord
laufenden Sifan Hassan (Niederlande/8:28,90
min) Platz zwei. Als erste
deutsche Läuferin war sie unter 8:30
Minuten geblieben. Die alte Marke hielt
Irina Mikitenko (LG Eintracht Frankfurt),
die 2000 in Zürich 8:30,39 Minuten gelaufen
war.
Und beim Berliner ISTAF zeigte Konstanze
Klosterhalfen Ende August, dass
sie einfach nicht müde zu bekommen
ist. Spielend löste sich die U23-Europameisterin
auf den letzten 400 Metern von
der Konkurrenz. Im Ziel des 1500-Meter-
Rennens blieb die Uhr bei 3:58,92 Minuten
stehen. Damit steigerte die 20-Jährige
nicht nur ihre Bestzeit noch einmal, sondern
auch ihren eigenen deutschen U23-
Rekord. Konstanze Klosterhalfen ist mit
20 Jahren besser als es eine Irina Mikitenko
auf dem Zenit ihrer Bahnkarriere
war. Und die Frankfurterin stieg später
zur Marathon-Millionärin auf, hält den
deutschen Rekord mit 2:19:19 Stunden.
2017 war für „Koko“ das Jahres des Aufstiegs
in die absolute Weltklasse. Man
darf sie jetzt nicht mit zu vielen Superlativen
überschütten. Auch wenn es
schwer fällt. Dann setzt sie ihren Lauf
sicher noch ein paar Jahre fort.
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„Die Taktik war so
geplant, aber die
anderen sind auch
saustark.“
Konstanze Klosterhalfen nach dem WM-Halbfinale, in dem sie die Flucht
nach vorne angetreten hatte, am Ende aber nur Achte geworden war.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Springer
der Zukunft
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Max Heß: Internationale Medaillen,
deutscher Hallen-
Rekord, Team-EM-Sieg: Das
Jahr des erst 21 Jahre alten
Max Heß war reich an Erfolgen.
Nur die Krönung bei der
WM in London blieb aus.
Bei Bronze-Medaillen bei der Hallen-
EM und U23-EM, Siegen bei der
Team-EM und den Deutschen Meisterschaften
in der Halle und im Freien
sowie einem deutschen Hallen-Rekord
von 17,52 Metern kann man getrost von
einer mehr als gelungenen Saison sprechen.
Nur die Krönung bei der WM blieb
Dreispringer Max Heß wegen einer Verletzung
verwehrt. 2017 hat gezeigt, dass
das herausragende Jahr 2016 von Max
Heß kein Strohfeuer war. Der gerade einmal
21-Jährige hat sich in der Weltspitze
etabliert und gehört kontinental gesehen
schon fest zu den Medaillenkandidaten
großer Meisterschaften.
Das bewies er mehr als eindrücklich
bei den Hallen-Europameisterschaften in
Belgrad. Nach seinem Sieg bei den Deutschen
Hallenmeisterschaften mit 16,71
Metern sprang er in Serbien in ganz neue
Sphären. Im ersten Versuch der Qualifikation
landete er erst nach 17,52 Metern.
Damit verbesserte er nicht nur seine
Bestleistung um 38 Zentimeter, sondern
auch noch den deutschen Hallenrekord
um 21 Zentimeter. Den hatte zuvor 26
Jahre lang der Berliner Jörg Frieß gehalten.
„Mir fehlen die Worte“, war seine
erste Reaktion. „Die Anlage ist sehr
schnell. Das kommt mir zu Gute. Wenn
man schnell anläuft, kann man auch weit
springen.“
Erste Medaille seit 2000
Zwar gelang ihm im Finale nicht noch
einmal ein solches Husarenstück, doch
mit 17,12 Metern trotzdem eine starke
Weite, die hinter den beiden Altmeistern
Nelson Evora (Portugal; 17,20 m) und
Fabrizio Donato (Italien; 17,13 m) Bronze
bedeutete. Es war die erste deutsche
Dreisprung-Medaille bei Hallen-Europameisterschaften
seit 2000. Damals hatte
Charles Friedek – heute Dreisprung-
Bundestrainer – mit 17,28 Metern Gold
geholt.
Und im Freien machte Max Heß genau
dort weiter, wo er in der Halle aufgehört
hatte: mit Sprüngen jenseits der
17-Meter-Marke. Bei der Team-EM hatte
er die Konkurrenz im Griff und gewann
mit 17,02 Metern. „Ich habe immer darauf
gewartet, dass die Fahne still stand.
So konnte ich mich gut auf die Windverhältnisse
einstellen.“ Bei den Deutschen
Meisterschaften zwei Wochen später in
Erfurt war er noch besser in Form. Bei
den Deutschen Meisterschaften verteidigte
der 20-Jährige mit starken 17,24 Metern
seinen Titel erfolgreich – allerdings
wehte bei dem Versuch mit 2,1 Metern
pro Sekunde etwas zu viel Rückenwind.
Es wäre eine persönliche Bestleistung
gewesen. Unter regulären Bedingungen
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Generationswechsel
Bei den Hallen-Europameisterschaften
standen zwei Generationen auf dem
Podest: Max Heß, der im Juli 21 wurde, der
damals 32-Jährige Nelson Evora aus Portugal
und der Italiener Fabrizio Donato, der
im August seinen 41. Geburtstag feierte
steigerte Heß seine Saisonbestleistung
auf 17,13 Meter, der Sachse rückte damit
auf Rang 13 in der Welt vor. Weiter als
die 17,24 Meter ist bei Deutschen Meisterschaften
fast 20 Jahre lang kein Athlet
gesprungen – und Heß verschenkte
sogar elf Zentimeter am Brett. 1998 flog
Charles Friedek auf 17,27 Meter.
Bei der U23-EM gewann er die ersehnte
Medaille – und war trotzdem keineswegs
zufrieden. Er hatte sich mehr
vorgenommen als Bronze. Doch Heß
kam in Bydgoszcz nicht über 16,68 Meter
hinaus. „Heute bin ich wahrscheinlich
der traurigste Medaillengewinner“, sagte
der 21-Jährige. Kopfschüttelnd verließ er
die Dreisprung-Anlage. Besser waren Nazim
Babayew (Aserbaidschan) mit 17,18
Metern und Simo Lipsanen, der den finnischen
Rekord auf 17,14 Meter verbesserte.
Max Heß haderte mit technischen
Mängeln. „Da hat nicht viel zusammengepasst.
Erst nach drei Versuchen lief
es besser“, sagte der deutsche Hallenrekordler.
Steigern konnte er sich aber
nicht mehr, da die Versuche fünf und
sechs ungültig waren. „Das ist schade,
die anderen haben ja gezeigt, dass man
auf der Anlage weit springen kann. Aber
ich habe heute keine drei guten Sprünge
zusammenbekommen“, sagte der Chemnitzer.
Die Krönung seiner Saison mit
einem guten Ergebnis bei den Weltmeisterschaften
in London blieb ihm
verwehrt. Max Heß musste kurz vor der
Dreisprung-Qualifikation seinen Start
absagen. Bei dem 21-Jährigen machten
sich beim Aufwärmen für den Wettbewerb
Beugerprobleme bemerkbar, die
weite Sätze unmöglich machten. „Die
Muskulatur im Beuger macht zu. Deshalb
muss Max leider auf einen Start
verzichten“, erklärte der Leitende Direktor
Sport, Idriss Gonschinska, die
Vorsichtsmaßnahme. Aber mit seinen 21
Jahren liegt noch die eine oder andere
Weltmeisterschaft vor ihm.
Germany: Eleven Points
Mit seinem Sieg bei der Team-EM und den
damit erkämpften elf Punkten trug Max
Heß maßgeblich zum Gesamtsieg der
deutschen Mannschaft bei
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In zwei Welten
Claudia Salman-Rath: Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin –
und eine genauso gute Weitspringerin. Sie schaffte den Spagat zwischen
beiden Disziplinen und holte ihre erste internationale Medaille.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Ist sie nun eine weitspringende Siebenkämpferin
oder eine siebenkämpfende
Weitspringerin? Eigentlich ist es
ja auch egal: Claudia Salman-Rath hat in
diesem Jahr bewiesen, dass sie sowohl
eine hervorragende Siebenkämpferin als
auch Weitspringerin ist. Wobei die eigentliche
Siebenkämpferin ihre größten
Erfolge 2017 im Weitsprung zeigte. Ein
Mehrkampftraining scheint auch gute
Spezialistinnen zu formen – wie bereits
Hürden-Europameisterin Cindy Roleder
zeigte, die seit einigen Jahren auch ein
Mehrkampf-Training absolviert.
Dass sich Claudia Salman-Rath im
Winter vor allem auf den Weitsprung
konzentrierte, zahlte sich schnell aus:
Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften
in Leipzig ließ sie die gesamte deutsche
Weitsprung-Konkurrenz hinter sich
und siegte mit 6,72 Metern. Fünf ihrer
sechs Sprünge hätten zum Sieg gereicht
– und mit ihrem schlechtesten wäre sie
mit nur einem Zentimeter Rückstand
Zweite geworden. Ihre wirkliche Klasse
zeigte sie allerdings zwei Wochen später
bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien).
In einem unglaublichen Wettkampf, in
dem Lokalmatadorin Ivana Spanovic den
serbischen Landesrekord zweimal bis
auf 7,24 Meter steigerte und die drittbeste
Hallen-Weitspringerin der Geschichte
wurde, sprang Claudia Salman-Rath zu
Bronze. Nach 6,84 Metern zum Einstieg
steigerte sie sich im fünften Durchgang
auf 6,94 Meter. „Ich habe mir das vorher
überhaupt nicht zugetraut. Die Weite
kam genau zum richtigen Zeitpunkt.“
Viertbeste Deutsche in der Halle
Nur drei deutsche Weitspringerinnen sind
in der Halle je weiter gesprungen. Hinter
der Britin Lorraine Ugen (6,97 m) holte
sie mit Bronze ihre erste internationale
Medaille. „Für mich ist es Sensations-
Bronze“, sagte sie nach dem Wettkampf,
betonte aber auch gleich: „Ich habe mich
nur für diese Hallensaison auf den Weitsprung
spezialisiert. Auch im Sommer
werde ich im Weitsprung starten. Im
Fokus stehen aber die Siebenkämpfe in
Götzis und Ratingen.“
Team-EM-Siegerin im Weitsprung
Nicht nur national kann Claudia Salman-
Rath mit den Spezialistinnen mithalten.
Bei der Team-EM hatte sie auch die europäische
Konkurrenz im Griff
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Zwei Lieben
Weitsprung oder Siebenkampf – oder doch beides? Bei der Hallen-EM holte Claudia Salman-Rath ihre erste internationale Medaille (links),
im Sommer galt ihre Konzentration aber wieder dem Siebenkampf (rechts)
Und so kam es, dass Claudia Salman-
Rath nicht nur in Götzis einen grandiosen
Siebenkampf hinlegte, in dem sie
ihre Bestleistung um 118 Punkte auf 6580
Zähler steigerte und sich auf Platz elf der
ewigen deutschen Bestenliste schob. Vier
Wochen später stand sie dann nicht beim
Mehrkampf-Meeting in Ratingen am
Start, sondern bei den Team-Europameisterschaften
in Lille.
Sieg bei der Team-EM
Und wie bei der Hallen-EM legte sie
gleich im ersten Durchgang furios los:
6,66 Meter. „Danach bin ich erst einmal
in ein kleines Loch gefallen“, sagte
sie später. „Ich wäre gerne noch weiter
gesprungen.“ Zwar gelang ihr das nicht
– musste sie aber auch gar nicht. Keine
der anderen Springerinnen konnte ihre
Vorgabe überbieten, und Claudia Salman-Rath
setzte sich damit auch gegen
internationale Konkurrenz durch. Immer
mehr drängte sich spätestens nach diesem
Ergebnis eine Idee auf: Wieso bei
der WM nicht einen Doppelstart wagen?
Siebenkampf und Weitsprung. Salman-
Raths Kommentar: Wieso nicht. Aber
nur, wenn sie damit keine Spezialistin einen
Platz wegnimmt und wenn der DLV
nominiert.
Und der wäre schön blöd gewesen, es
nicht zu tun – den auch bei den Deutschen
Meisterschaften in Erfurt flog sie
den deutschen Spezialistinnen wieder
davon. Auf 6,72 Meter – genau wie bei
ihrem DM-Erfolg in der Halle und einen
Zentimeter weiter als die Kölnerin Alexandra
Wester. Da neben diesem Duo
keine weitere Springerin die Norm erfüllt
hatte, stand für Claudia Salman-Rath dem
Experiment WM-Doppelstart nichts mehr
im Wege. Und es endete durchaus erfolgreich
mit zwei Top Ten-Platzierungen –
auch wenn sich Salman-Rath wohl selbst
etwas mehr erwartet hatte.
Nach einem Trainerwechsel im Frühjahr
von Jürgen Sammert, der an Herzproblemen
litt, hin zu Weitsprung-Bundestrainer
Ulrich Knapp, hatte das Duo
etwas an der Technik der 31-Jährigen
gefeilt – wohl aber mit etwas zu wenig
Zeit, die neue Technik konnte sich noch
nicht verfestigen. „Von den technischen
Disziplinen bin ich enttäuscht. Ich brauche
wohl noch etwas Zeit“, sagte Rath
dann auch nach ihrem achten Platz im
Siebenkampf, in dem sie mit 6362 Punkten
das fünftbeste Resultat ihrer Karriere
zeigte. „Ich habe zwar nicht erwartet,
dass ich an meine Vorleistung aus Götzis
herankomme. 100 Punkte mehr hätte ich
aber gerne gewollt. Gerade in den Wurfdisziplinen
bin ich super enttäuscht. Ich
habe mit meinem neuen Trainer so gut
gearbeitet. Im Training lief es auch schon
besser. Hier habe ich nicht die Nerven
bewahrt.“
Der Weitsprung war für sie dann danach
die Chance der Frustbekämpfung.
Dort verpasste sie dann als Zehnte allerdings
um Haaresbreite den Endkampf der
besten Acht. Beim vierten WM-Erfolg der
US-Amerikanerin Brittney Reese (7,02
m) kam die 31-Jährige in ihrem dritten
und letzten Versuch auf 6,54 Meter. Sie
hätte für Platz acht allerdings zwei Zentimeter
weiter springen müssen. Bitter für
Salman-Rath: Sie verschenkte in ihrem
letzten Durchgang beim Absprung 8,7
Zentimeter.
„Diesmal waren es die blöden zwei
Zentimeter, die mich rausgekickt haben.
Ich war beim Aufwärmen gut drauf. Ich
hatte noch nie einen so langen Anlauf
wie heute. Die ersten beiden Sprünge
haben sich schlecht angefühlt, im dritten
habe ich mich endlich wieder getroffen.
Vorher war das Finale das Ziel, jetzt sage
ich: Der Endkampf war drin. Ich hätte
gerne meinem Trainer Uli Knapp noch
mehr zurückgegeben. Er hat mich aufgefangen.
Es wäre das Geschenk für ihn
gewesen.“
Kein EM-Doppelstart
Der allerdings sah den Wettkampf vielleicht
noch besser als sein Schützling:
„Der Siebenkampf hat ihr noch in den
Beinen gesteckt, die waren heute Morgen
schwer. Dennoch war es ein guter Wettkampf“
sagte er. Im kommenden Jahr bei
der EM ist ein Doppelstart in beiden Disziplinen
nicht möglich, die Weitsprung-
Qualifikation liegt parallel zum ersten
Siebenkampftag. Bleibt abzuwarten was
Claudia Salman-Rath dann ist: Weitspringerin
oder Siebenkämpferin.
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LEICHTATHLETIK 2017 Deutsche Meisterschaften in Erfurt
Ein neuer Tempel für
die Leichtathletik
Die DM-Bilanz: Das neue Steigerwald-Stadion in Erfurt
hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Die 117.
Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften haben
Spannung, Emotionen und starke Leistungen geboten.
Konstanze Klosterhalfen läuft
1500 Meter unter vier Minuten
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Gina Lückenkemper
kratzt über 100
Meter an der Elf-
Sekunden-Grenze
Gesa Krause feiert einen Doppelsieg
über 3000 Meter Hindernis
und über 5000 Meter
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LEICHTATHLETIK 2017 Deutsche Meisterschaften in Erfurt
Den früheren Weltmeister besiegt
Bo Kanda Lita Baehre war mit 18 Jahren
der Jüngste im Stabhochsprung-Feld. Er
meisterte im ersten Versuch 5,60 Meter
und besiegte damit Ex-Weltmeister Raphael
Holzdeppe, der 5,60 Meter erst im dritten
Versuch überquerte
Diskus-Ehepaar zur WM
Julia und Robert Harting machten in Erfurt
ihre gemeinsame Reise nach London klar
Vor diesen Titelkämpfen waren die
besten Leichtathleten Deutschlands
zehn Jahre lange nicht mehr
zu Gast im Erfurter Steigerwaldstadion
gewesen. 2017 kehrten sie zurück – in
ein neues Stadion mit schneller Bahn, in
das an den beiden DM-Tagen 25.900 Zuschauer
strömten und die Athleten lautstark
unterstützten. Und die zahlten es
mit glänzenden Leistungen zurück.
Viermal leuchteten auf der Videowand
die beiden Buchstaben MR auf:
Meisterschaftsrekord. Den ersten davon
verbuchte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf
Trier) bei ihrem Sololauf über
3000 Meter Hindernis. Ihren Meisterschaftsrekord
von 2016 (9:31,00 min)
unterbot die Europameisterin um mehr
als fünf Sekunden (9:25,81 min). Danach
machte sich die 24-Jährige noch auf
die Ehrenrunde, obwohl sie am Sonntag
auch noch die 5000 Meter in Angriff
nehmen wollte. Die gut 400 zusätzlichen
Meter steckte sie locker weg und gewann
tags darauf ihre zweite Goldmedaille.
Die schnellste DM-Staffel
Nadine Gonska, Yasmin Kwadwo, Ricarda
Lobe und Alexandra Burghardt von der
MTG Mannheim steigerten den Meisterschaftsrekord
über 4x100 Meter auf die
Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden
Am zweiten Wettkampf-Tag fiel
dann gleich in der ersten Disziplin der
Rekord: Über 4x100 Meter sorgten die
Sprinterinnen von der MTG Mannheim
für einen Paukenschlag: Das Quartett
mit Ricarda Lobe, Alexandra Burghardt,
Nadine Gonska und Yasmin Kwadwo
hatte sicher die Favoritenrolle inne – mit
der Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden
hatte aber wohl kaum jemand gerechnet.
Nie war bei Deutschen Meisterschaften
eine Vereinsstaffel schneller.
Klosterhalfen unter vier Minuten
Für eine Gala-Vorstellung sorgte wieder
mal Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer
04 Leverkusen). Nach einer etwas
ruhigeren ersten Runde nahm sie über
1500 Meter das Heft in die Hand. Von da
an stürmte sie im Alleingang zum Titel
und pulverisierte in 3:59,58 Minuten den
40 Jahre alten Meisterschaftsrekord. „Eigentlich
kam es mir gar nicht so sehr auf
die Zeit an, ich wollte locker laufen. Jetzt
ist es aber ein tolles Gefühl“, sagte die
20-Jährige.
Und dann war da ja auch noch der
Speerwurf. Olympiasieger Thomas Röhler
(LC Jena) hatte Anfang Mai in Doha
den deutschen Rekord auf 93,90 Meter
gesteigert und war als Favorit in den
Wettkampf gegangen. Doch beim Heimspiel
musste sich der Thüringer mit 85,24
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Meter klar dem da schon wie entfesselt
auftretenden späteren Weltmeister Johannes
Vetter (LG Offenburg) geschlagen
geben. „Wir haben einen verdienten
Meister, da kann man nur gratulieren“,
sagte Röhler. Vetter kratzte mit 89,35
Metern an der 90-Meter-Marke, so weit
warf noch niemand bei deutschen Meisterschaften.
Bei nationalen Titelkämpfen steht ja
auch immer die Frage nach der schnellsten
Frau und dem schnellsten Mann
Deutschlands im Mittelpunkt. Die Antworten
auf diese Fragen bildeten auch in
Erfurt den krönenden Abschluss am ersten
Tag der Deutschen Meisterschaften.
Vor 12.300 Zuschauern war Julian Reus
(TV Wattenscheid 01) auf den Punkt
topfit und holte in seiner Heimatstadt in
10,10 Sekunden nicht nur seinen fünften
Titel über 100 Meter, sondern unterbot
auch bei seiner letzten Chance die Norm
(10,12 sec) für die WM in London. „Ich
bin unheimlich froh, dass es mit der
Norm geklappt hat“, erklärte der 29-Jährige.
Lückenkemper pfeilschnell
Den Schlusspunkt des ersten DM-Tages
setzte im Anschluss Gina Lückenkemper
(LG Olympia Dortmund), die im Vorlauf
schon mit rasanten 11,01 Sekunden eine
neue Bestzeit aufgestellt hatte. Im Endlauf
legte sie trotz eines Stolperers am
Start und Gegenwind 11,10 Sekunden
nach und stürmte zu ihrem ersten nationalen
Titel über 100 Meter. Da war eigentlich
schon klar, dass sie im Sommer
2017 irgendwann unter elf Sekunden
bleiben würde.
Der Leitende Direktor Sport des DLV,
Idriss Gonschinska, war besonders beeindruckt
von den Rekorden im Speerwurf
und über 1500 Meter. „Die 89 Meter
von Johannes Vetter waren eine absolute
Weltklasse-Leistung. Aus einer taktischen
Variante heraus bestach Konstanze
Klosterhalfen über 1500 Meter“, sagte er.
Gonschinska hatte aber auch viel Freude
an zahlreichen positiven Ergebnissen im
Sprint- und Laufbereich wie auch in den
technischen Disziplinen, zum Beispiel
den 8,15 Metern im Weitsprung von Julian
Howard (LG Region Karlsruhe) oder
der persönlichen Bestleistung von Kristin
Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,40
m) im Dreisprung. „Wer die zwei Tage
von der Stimmung und Atmosphäre erlebt
hat, hat gesehen, dass wir mit der
DM sehr zufrieden sind.“
Weniger zufrieden verließ dagegen
Diskuswurf-Olympiasieger Christoph
Harting (SCC Berlin) das Steigerwald-
Stadion. Nach dem Wettkampf war klar,
dass er in London nicht um WM-Medail-
len kämpfen würde. „Wir haben hoch gepokert
und verloren“, sagte er. Der jüngere
der beiden Diskus-Brüder Harting
kam im Steigerwaldstadion nicht über
Platz vier mit schwachen 62,51 Meter
hinaus, verpasste die London-Norm klar.
Sein Bruder, 2012-Olympiasieger Robert
Harting (SCC Berlin), feierte mit
65,65 Meter souverän seinen zehnten Titelgewinn,
den ersten hatte er zehn Jahre
zuvor ebenfalls in Erfurt geholt. „Das ist
schon cool“, sagte der dreimalige Weltmeister.
Robert Hartings Bruder wird im
Aufgebot fehlen, seine Frau ist dabei:
Julia Harting (SCC Berlin) holte in der
Der schnellste Deutsche
Nach 10,10 Sekunden ließ sich
Julian Reus für seinen fünften
Titel über 100 Meter feiern
Diskus-Konkurrenz der Frauen mit 63,63
Metern ihren zweiten Titel. Vorjahressiegerin
Nadine Müller fehlte verletzt, durfte
als deutsche Jahresbeste aber ebenfalls
nach London reisen.
Genauso wie der frühere Stabhochsprung-Weltmeister
Raphael Holzdeppe
(LAZ Zweibrücken), obwohl der 27-Jährige
in Erfurt mit Platz zwei und 5,60 Meter
hinter den Erwartungen zurückblieb.
Den Titel sicherte sich höhengleich der
erst 18 Jahre alte Leverkusener Bo Kanda
Lita Baehre, der allerdings anders als
Holzdeppe nicht die WM-Norm erfüllt
hat, und deshalb in London fehlte.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Mit bittersüßem Lächeln schaute
Robert Harting (SCC Berlin) den
drei besten Diskuswerfern der
Welt auf ihrer gemächlichen Ehrenrunde
hinterher. „Das sind ja coole Jungs.
Das Feiern müssen sie aber echt noch
lernen“, sagte der einstige „King of the
Ring“, nachdem er sich mit Platz sechs
im Londoner Olympiastadion medaillenlos
von der WM-Bühne verabschiedet
hatte.
An gleicher Stelle hatte Robert Harting
nach seinem Gold-Coup bei den
Sommerspielen 2012 neue Jubel-Maßstäbe
gesetzt, sein Trikot zerrissen, einen
vogelwilden Hürdensprint hingelegt.
Fünf Jahre später endete eine Ära
in Melancholie. „Ich bin schon ein wenig
traurig, dass ich das nicht cooler zu Ende
bringen konnte. Das ist schade“, sagte
der dreimalige Weltmeister, der zehn
Jahre nach seiner ersten WM-Medaille
(Silber in Daegu) seine fünfte verpasst.
Weit weg von der Medaille
Und dies nicht mal knapp: Nach einem
weitgehend verkorksten Wettkampf
standen für den 32-Jährigen 65,10 Meter
auf der Habenseite, Bronze ging mit
68,03 Meter an den Amerikaner Mason
Finley. Der neue litauische Weltmeister
Andrius Gudzius (69,21 m) und der in
der knappsten Diskus-Entscheidung der
Geschichte unterlegene Schwede Daniel
Stahl (69,19 m) spielten noch eine Liga
höher.
„Das war ein Riesen-Niveau. Ich
habe nicht daran geglaubt, 69 Meter zu
werfen. Ich kann mich ja selbst nicht
anlügen“, sagte Harting: „Wenn die drei
Männer einfach ihren Tag haben, und ich
nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin,
dann kann ich nur zuschauen.“
Robert vor
Christoph
Die Hartings: Bei Christoph war ein Jahr nach dem
Diskus-Olympiasieg von Rio die Luft raus. Dagegen
kämpfte Robert sich nach seinem Kreuzbandriss zur
WM und belegte einen respektablen sechsten Platz.
Bruderliebe ...
... sieht anders aus. Aber die beiden
Diskus-Olympiasieger achten sich
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Stätte des Triumphs
In diesem Stadion war Robert
Harting fünf Jahre zuvor Olympiasieger
geworden. Diesmal kam er
nicht über 65,10 Meter hinaus
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Zum zehnten Mal die Nummer eins
2007 hatte Robert Harting in Erfurt die Diskuswurf-Legende Lars Riedel besiegt. 2017
feierte er im Steigerwaldstadion DM-Titel Nummer zehn
Vor allem technisch lief wenig zusammen.
„Ich hatte heute viele Probleme,
und ich habe viel investieren müssen,
um das hinzukriegen. Und als ich das
hingekriegt hatte, war der Wettkampf leider
schon vorbei“, meinte Harting achselzuckend.
Anders als vor einem Jahr in Rio,
reiste Robert Harting aber auch mit
schönen Eindrücken zurück. Schon die
Qualifikation war voller Emotionen. Im
ausverkauften Olympiastadion von London
herrschte rund 90 Minuten vor dem
großen 100-Meter-Finale mit Usain Bolt
bereits eine Riesen-Stimmung. Harting
genoss bei seinem letzten WM-Einsatz
die Euphorie auf den Rängen. „Es war
geil, so ein volles Stadion habe ich bei
einer Qualifikation noch nicht erlebt“, so
Harting.
Natürlich war sein Auftritt am 7.
August 2012 ein anderer, als er in der
schmucken Arena im Osten Londons
Olympiasieger geworden war. Die Bilder
des „Feierbiests“ gingen damals um die
Welt: Harting, wie er sein Trikot zerriss,
Harting, wie er bemerkenswert gekonnt
über die in der Nähe des Rings aufgebauten
Hürden sprang.
Robert: Alles für ein Happy End
Vom 2012er-Harting hatte sich der eigenwillige
Berliner allerdings in den folgenden
Jahren, vor allem aber nach seiner
schweren Verletzung im Herbst 2014,
ein ganzes Stück wegentwickelt. War
gereift, reflektierter, nachdenklicher geworden.
„Ich nehme viele Sachen nicht
mehr so ernst, nicht mehr so wichtig“,
sagte Harting. Aber: „Ich will mich nicht
beweihräuchern, aber es gibt keinen Diskuswerfer,
der nach einem Kreuzbandriss
noch einmal so weit gekommen ist.“
Was bedeutet das WM-Abschneiden
für sein letztes Karriere-Jahr mit der EM
2018 in Berlin? „Ich werde alles für ein
Happy End geben. Aber ich bin ja nicht
blöd“, sagte Harting: „Die beiden Ersten
hier bei der WM waren Europäer, dann
kommt Christoph Harting wieder dazu,
mit Piotr Malachowski musst du immer
rechnen. Dann hast du die gleiche Situation,
die gleiche Konkurrenz wie in London,
nur einer ist ausgetauscht.“
Kampflos will der Platzhirsch von
einst aber nicht in Rente gehen: „Ich bin
auf einem guten Sockel für das nächste
Jahr, es sind schon zwei, drei Meter mehr
vom Grundniveau als zuletzt. Das sollte
sich 2018 eigentlich zeigen, wenn nicht
schon wieder ein Theater dazu kommt“,
sagte Harting und verabschiedete sich,
um noch zu einem wichtigen Tagesordnungspunkt
überzugehen: „Ich muss
jetzt erst mal meinen Coach trösten, der
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war ein wenig traurig. Und dann gibt es
hier bestimmt ein paar schöne Pubs.“
Es war also keine Harting-WM, es
war keine Harting-Saison: Bruder Christoph
(ebenfalls SCC Berlin) hatte ein Jahr
nach seinem Sensations-Gold in Rio die
Qualifikation für London verpasst, saß
relativ emotionslos als Zuschauer im
Olympiastadion.
Bei der DM in Erfurt, wo er die letzte
Chance auf die WM-Quali nicht hatte
nutzen können, war er am Tiefpunkt einer
verkorksten Saison noch bester Laune.
„Wenn es keine WM gibt, dann gibt
es eben einen schönen langen Urlaub.
Den hatte ich lange nicht mehr“, sagte
der Diskus-Olympiasieger nach Rang vier
mit breitem Grinsen. Im Hintergrund feierte
Bruder Robert gerade seinen zehnten
nationalen Titel – an die Rolle des Zuschauers
musste sich Christoph Harting
gewöhnen.
„Wir haben hoch gepokert und verloren,
das passiert“, sagte der 27-Jährige
nach einem Wettkampf, der symptomatisch
für das ganze Jahr war. Zwei ungültige
Versuche, dann mit schwachen
60,61 Metern in den Endkampf gezittert,
wieder zweimal ungültig, schließlich
mit viel Hauruck und wenig Technik auf
62,51 Meter gerettet. Bruder Robert war
mit 65,65 Metern in Erfurt ebenso weit
entfernt wie WM-Norm (65,00 m) und
WM-Form.
So fehlte der Name des Rio-Triumphators
im WM-Aufgebot für London.
„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen
können wir ihn nicht nominieren“,
hatte Idriss Gonschinska, Leitender
Direktor Sport, gesagt.
Christoph: Die Luft war raus
Christoph Harting lieferte die Erklärung
für seine schwache Saison gleich mit:
„Da kann man die Uhr nach stellen. Bei
jedem, der bei Olympia etwas gerissen
hat, ist im Jahr danach die Luft raus.“
Nicht bei jedem: Robert Harting holte
nach Olympia-Gold 2012 im Folgejahr
seinen dritten WM-Titel.
Trotz eines – vorsichtig formuliert
– nicht unbelasteten Verhältnisses zwischen
den beiden Harting-Alphatieren
wirkte Christoph in Erfurt ehrlich erfreut
über Roberts Sieg. „Das ist eine geile
Comeback-Story! Bei ihm war es immer
Rückschlag, zurück, Rückschlag, zurück.
Er hat es wieder geschafft, mega!“, sagte
Christoph anerkennend.
Der ältere Harting fand seinen zehnten
DM-Titel „einfach cool“, schloss sich
doch in Erfurt ein Kreis: 2007 hatte er als
22-Jähriger im Steigerwaldstadion die
Ikone Lars Riedel vom Sockel geworfen
und seine Meisterpremiere gefeiert.
„Wir haben hoch
gepokert und
verloren.
Das passiert.“
Christoph Harting nach Platz vier bei der DM in Erfurt
Nur die Nummer vier im Ring
Ein Jahr nach seinem Olympiasieg schaffte es Christoph Harting nur auf Platz vier bei den
nationalen Meisterschaften
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LEICHTATHLETIK 2017 Hallen-Europameisterschaften in Belgrad
Kristin Gierisch feiert
ihren Sieg im Dreisprung
ausgelassen
Cindy Roleder holt
sich nach dem EM-
Titel im Freien auch
den in der Halle
DEUTSCHE MEDAILLEN IN BELGRAD
Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 14,37 Meter
Cindy Roleder (SV Halle) 60 Meter Hürden 7,88 Sekunden
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1500 Meter 4:04,45 Minuten
Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) Stabhochsprung 4,75 Meter
Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 60 Meter Hürden 7,95 Sekunden
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 17,12 Meter
Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 3000 Meter 8:01,01 Minuten
Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) Weitsprung 6,94 Meter
David Storl (SC DHfK Leipzig) Kugelstoßen 21,30 Meter
Max Heß landet im
Dreisprung erst nach
17,52 Metern –
deutscher Rekord
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DLV-Team
überzeugt
Die Bilanz der Hallen-EM: Das deutsche Team war
das größte – und vielleicht auch jüngste der Hallen-
EM. Trotz des niedrigen Alters überzeugten die
Athleten mit mehr als guten Leistungen.
Mit insgesamt neun Medaillen, darunter
zwei in Gold, und 100 Nationenpunkten
bei einem dritten
Platz knapp hinter Polen und Großbritannien
(jeweils 103) fiel die Bilanz für
das junge DLV-Team bei der Hallen-EM in
Belgrad (Serbien) positiv aus. „Bezogen
auf die erzielten Nationenpunkte und die
Anzahl der Finalplatzierungen waren es
die erfolgreichsten Hallen-Europameisterschaften
aus unserer Sicht in diesem
Jahrtausend“, zog Idriss Gonschinska,
Leitender Direktor Sport im Deutschen
Leichtathletik-Verband (DLV), eine positive
Bilanz. „Wir haben die größte
Mannschaft von allen Nationen gestellt
und viele besondere Leistungen der DLV-
Athleten gesehen.“
Sehr souverän waren die Leistungen
der beiden Hallen-Europameisterinnen
Cindy Roleder (SV Halle; 60 m Hürden)
und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz;
Dreisprung). Aber auch die Leistung
von Claudia Salman-Rath (LG Eintracht
Frankfurt; 6,94 m) ragte mit Bronze im
Weitsprung heraus. „Mit einer absoluten
Weltklasseleistung konnte sie sich nicht
nur gegen die Spezialistinnen behaupten,
sondern auch eine sehr gute Ausgangsposition
für den Mehrkampf erarbeiten“,
sagte Idriss Gonschinska.
Deutscher Rekord durch Heß
Hinzu kamen Bronze im Finale und ein
deutscher Hallenrekord (17,52 m) in der
Qualifikation von Dreisprung-Europameister
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
sowie Bronze der Wattenscheiderin Pamela
Dutkiewicz (60 m Hürden). Sehr
überzeugend war der mit einer Silbermedaille
belohnte Auftritt von Stabhoch-
springerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
und auch der Kampfgeist des
Leipziger Kugelstoßers David Storl mit
gewonnener Bronzemedaille und einer
stabilen Serie über 21 Meter nach einer
sehr schwierigen Olympiasaison.
Ein neues Team entsteht
Viel Schwung hat auch der Laufbereich
mit der Silbermedaille und Weltklasseleistung
von Konstanze Klosterhalfen (TSV
Bayer 04 Leverkusen) über 1500 Meter
und Bronze von Richard Ringer (VfB LC
Friedrichshafen) über 3000 Meter für den
Sommer mitgenommen. Positiv stimmten
dabei auch die mutigen Auftritte der
jungen 3000-Meter-Läuferinnen Alina
Reh (SSV Ulm 1846) und Hanna Klein
(SG Schorndorf) sowie die Finalplatzierung
von Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald)
über 1500 Meter.
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
konnte sich im Stabhochsprung
nach seiner Verletzung mit 5,80 Metern
wieder in absolute Spitzenhöhen entwickeln.
Im Hürdensprint und Kurzsprint
der Frauen erreichten jeweils gleich drei
DLV-Athletinnen das Finale. Die DLV-
Springer (Julian Howard, Jossie Graumann,
Jenny Elbe, Mateusz Przybylko)
überzeugten genauso wie die Neubrandenburgerin
Claudine Vita im Kugelstoßen
mit den weiteren Finalplatzierungen.
Für die deutsche Leichtathletik sei Europa
eine wichtige Plattform. „Unser Team
hatte ein Durchschnittsalter von 24,5
Jahren und es war eindrucksvoll, wie
sich mit den arrivierten Athleten und
den jungen Sportlern – immerhin waren
15 Neulinge dabei – in den Tagen von
Belgrad ein neues Team entwickelt hat.“
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Medaillensatz
komplett
David Storl: Bei den Hallen-Europameisterschaften
machte David Storl seinen Medaillensatz
nach Silber 2011 und Gold 2015
mit Bronze komplett. Bei der WM in London
lief es mit Rang zehn im Kugelstoßen allerdings
überhaupt nicht wie gewünscht.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Medaillensatz komplett
Nach Silber 2011 und Gold
2015 gab es für David Storl bei
der Hallen-EM diesmal Bronze
David Storl, dieser 1,98 Meter große
und 125 Kilo schwere Berg von
einem Kugelstoßer, wirkte auf einmal
sehr zerbrechlich. Müde an ein Gatter
gelehnt, suchte Storl in den Katakomben
des Londoner Olympiastadions nach Erklärungen
für sein WM-Debakel. Allein,
er fand keine. „Ich war mir sicher, dass
es klappt. Aber es ging halt nicht“, sagte
der 27-Jährige, nachdem sein Traum von
der vierten Weltmeisterschafts-Medaille,
dem dritten Titel, bereits zur Halbzeit
des Finales geplatzt war und er als Zehnter
nach drei Versuchen seine Sachen packen
musste: „Es war mein drittschlechtester
Wettkampf in diesem Jahr, das darf
bei einer WM nicht passieren.“
Im Vorjahr hatte der Leipziger nach
vielen Verletzungsproblemen Platz sieben
bei Olympia in Rio belegt – eine Enttäuschung,
aber eine nachvollziehbare.
Nun reichte es nach starker Vorleistung
und guter Vorbereitung nur zum zehnten
Platz und nicht einmal zum Endkampf
der besten Acht. Mit 20,80 Metern blieb
der zweimalige Weltmeister rund einen
Meter unter seinem Saisonbestwert, der
neue Champion Tom Walsh aus Neuseeland
(22,03 m) sowie Joe Kovacs
(USA/21,66 m) und Stipe Zunic (Kroatien/21,46
m) auf den weiteren Medaillenrängen
wären für einen „normalen“
Storl durchaus in Reichweite gewesen.
„Ach, Konjunktiv ist nicht so meine Lieblingssprache“,
sagte Storl: „Ich habe einfach
einen Scheiß-Wettkampf gemacht.
Das ist kein Riesen-Drama, das kann passieren.
Seit 2009 bin ich bei jedem großen
Wettkampf dabei, da darf auch mal einer
kommen, der mal nicht so gut war.“
Technische Katastrophe
Rätsel gibt allerdings die Art und Weise
auf, in der Storl dort unterging, wo er
2012 noch Olympiasilber geholt hatte:
Der Sachse war fit, glänzte als Zweiter
(21,41 m) in der Qualifikation, nagelte
die Kugel im Einstoßen unmittelbar
vor dem Finale noch mehrfach an die
22-Meter-Marke – und verlor dann völlig
den Faden, als es ernst wurde. Die Leichtigkeit
war schlagartig verschwunden,
Storl wollte alles, verkrampfte. Ungültig
der erste Versuch, ungültig der zweite,
zu kurz dann unter Druck der dritte.
Storl solle nicht mehr der liebe David
sein, sondern „böse“ werden und auftreten,
hatte ihm sein neuer Mentalcoach
Matthias Große, Lebensgefährte von
Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein,
eingeimpft. Ging das gezielte Bemühen
um demonstrativ selbstbewusstes Auftreten
in London nach hinten los? „Das
war kein mentales Problem, sondern eine
technische Katastrophe“, sagte Storl.
Auch sein Trainer Sven Lang stand vor
einem Rätsel. „Wie will man jemanden
nach so einem Wettkampf aufbauen?“,
fragte der langjährige Wegbegleiter. Es
wird wohl auch nicht mehr seine Aufgabe
sein. Nach den Weltmeisterschaften
trennte sich David Storl von seinem
Coach, der ihn zehn Jahre lang betreut
hatte. Mit 27 ist Storl für einen Stoßer
immer noch jung, wenn sein notorisch
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malades Knie hält, ist eine goldene zweite
Karriere-Hälfte immer noch möglich.
Bis zur nächsten WM 2019 in Doha ist
es weit hin, die Heim-EM im kommenden
August in Berlin wird eine reizvolle
Zwischenstation. Die Zeit, alles auf links
oder zumindest an einigen Schrauben zu
drehen, hat Storl.
Mehrfach über 21 Meter
Denn dass er es kann, das hat er auch in
dieser Saison mehrfach bewiesen. Nach
seinem fünften deutschen Hallentitel
holte er sich bei der Hallen-EM Bronze.
Der goldene Stoß gelang allerdings dem
Polen Konrad Bukowiecki. Der Drehstoßer
jagte die Kugel auf 21,97 Meter und
steigerte seine Bestleistung damit um
satte 80 Zentimeter. Die Konkurrenz um
Titelverteidiger David Storl kam an diese
Leistung nicht ran. Der dreimalige Freiluft-Europameister
hat bisher nur einmal
in seiner Karriere weiter gestoßen: Beim
Diamond League-Meeting in Lausanne
(Schweiz) im Jahr 2015 (22,20 m). Der
zweimalige Weltmeister stieg in Belgrad
mit 21,15 Metern gut in den Wettkampf
ein, konnte auf die Führungsweite des
Polen aber nicht mehr antworten. Erst
als auch der Tscheche Tomas Stanek
(21,43 m) in Runde fünf ebenfalls an ihm
vorbeizog, gelang dem Deutschen noch
einmal ein guter Versuch. Direkt danach
steigerte er sich auf 21,30 Meter. Aber
es blieb bei Rang drei und Bronze. Eine
Medaillenfarbe, die der 26-Jährige bisher
noch nicht im Schrank hat. „Das letzte
Jahr war einfach ein bisschen schlecht.
Ich hatte zu wenig drauf. Das hat die
Technik zur Sau gemacht“, sagte er nach
dem Wettkampf. „Ich habe viel stoßen
müssen, um es erst einmal wieder so
hinzubekommen, wie es jetzt ist.“ Auch
im Sommer holte er mit 20,98 Metern
standesgemäß den nationalen Titel – den
siebten in Folge, bei der Team-EM wurde
er mit 21,23 Metern Zweiter hinter Tomas
Stanek (21,63 m). Und dass er zur
WM in Form war, bewies er davor und
danach: Mit 21,87 Metern in Gotha und
21,45 Metern in Thum. Nur in London
gelang es ihm nicht, diese Form im Ring
abzurufen.
Nachdenklich ...
... verließ David Storl das an seinem
Final-Abend kühle London. Der zehnte
Platz war eine riesige Enttäuschung.
Aber mit 27 Jahren kommt der
schon so erfolgreiche Athlet jetzt
erst ins beste Kugelstoßalter
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Am
Stab
eine
Bank
Lisa Ryzih: Sie war die
Beständigkeit in Person.
Wenn es drauf ankam,
zeigte sie ihre besten
Leistungen. Der Lohn:
Silber bei der Hallen-EM
und Rang fünf bei der
WM in London.
Ganz nah am Edelmetall
In London war Lisa Ryzih so
nah an einer WM-Medaille wie
nie zuvor. Sie flog über 4,65
Meter. Nur aufgrund eines
Fehlversuches zu viel verpasste
sie Bronze
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Es war ein Hauch von nichts. In einem
von viel Wind begleiteten WM-Finale
in London war es schließlich ein
Fehlversuch mehr als ihre direkten Konkurrentinnen,
der Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
die erhoffte Medaille kostete.
Für die 28-Jährige blieb Platz fünf, weil
Robeilys Peinado (Venezuela) und Yarisley
Silva (Kuba), die sich mit 4,65 Meter
den dritten Platz teilten, einmal weniger
patzten als die Deutsche. Den WM-Titel
holte sich die Griechin Ekaterini Stefanidi
mit 4,91 Meter.
„Ich hätte gern den dritten Platz gehabt,
aber so weit bin ich anscheinend noch
nicht. Platz fünf ist etwa das, wo ich in
der Welt hingehöre. Aber ich möchte den
nächsten Schritt machen“, sagte Lisa Ryzih.
Ihre erste WM-Medaille wäre durchaus
drin gewesen. Dafür hätte sie sich in
einem von schwierigen Bedingungen (Gegenwind)
geprägten Finale einen Fehlversuch
über 4,45 oder 4,65 Meter weniger
Silberglanz
Lisa Ryzih lieferte bei der
Hallen-EM einen nahezu
perfekten Wettkampf. Lohn
war die Silbermedaille
zogen an der DLV-Athletin vorbei. Um die
nächste Höhe von 4,75 Meter zu meistern,
hätte Lisa Ryzih ihre Saisonbestleistung
um zwei Zentimeter steigern müssen.
Das gelang ihr nicht, sie wurde Fünfte.
Der Kampf um Gold wurde in einem
packenden Zweikampf zwischen Olympiasiegerin
Ekaterini Stefanidi (Griechenland)
und US-Amerikanerin Sandi Morris
entschieden. Bis 4,75 Meter gingen beide
im Gleichschritt. Anschließend riss Sandi
Morris die Höhe von 4,82 Meter und probierte
sich anschließend zwei Mal erfolglos
an 4,89 Meter.
Mit Gold in der Tasche wagte sich Ekaterini
Stefanidi an 4,91 Meter und nahm
auch diese Höhe – ein neuer griechischer
Landesrekord. Sie hatte noch lange nicht
genug und ließ die Latte auf 5,02 Meter
auflegen. An diesem Abend war das zu
hoch. Lisa Ryzih haderte nicht mit der
verpassten Chance. „Das war viel besser
als in den Jahren zuvor. Meinen zweiten
EM war Ekaterini Stefanidi stärker. Die
Olympiasiegerin aus Griechenland leistete
sich zwar bei 4,55 Metern einen Fehlversuch,
holte den Titel aber souverän mit
4,85 Metern.
Lisa Ryzih stieg bei 4,40 Metern in
den Wettbewerb ein. Die Vize-Europameisterin
von Amsterdam nahm auch 4,55
Meter im ersten Versuch – ein perfekter
Sprung. Auch 4,65 Meter, 4,70 Meter sowie
der neue Hallen-Hausrekord von 4,75
Meter stellten für die 28-Jährige kein Problem
dar. Bis dahin zeigte sie mit einer
weißen Weste den perfekten Wettkampf.
Nach dem ersten Fehlversuch über
4,80 Meter – was Deutscher Hallenrekord
gewesen wäre – musste Lisa Ryzih
pokern, um die Chance auf Gold nicht
zu verpassen. Denn Ekaterini Stefanidi
bestätigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung.
Sie nahm sowohl 4,80 Meter
als auch 4,85 Meter im ersten Versuch.
Die Ludwigshafenerin scheiterte dagegen
„Meinen
zweiten
Platz in
Europa
habe ich
gehalten.“
Lisa Ryzih nach Platz vier
bei der WM in London
leisten müssen. Die Einstiegshöhe von
4,30 Meter ließ sie aus, griff erst bei 4,45
Meter zum Stab und musste dort zwei
Mal ran. Ebenso wie bei 4,65 Meter. Zuvor
hatte sie 4,55 Meter souverän im ersten
Versuch überquert.
Ohne Fehlversuch über 4,65 Meter zu
kommen, wäre wichtig gewesen. Über
der Latte hatte Lisa Ryzih nicht die richtige
Position und riss die Stange deutlich.
In der zweiten Runde zitterte sie
ihren Sprung über die Latte. Die Stange
wackelte zwar ein bisschen, aber sie fiel
nicht. Nach ihr meisterten Robeilys Peinado
(Venezuela) und Yarisley Silva (Kuba)
ebenfalls die Höhe im zweiten Anlauf und
Platz in Europa habe ich gehalten und zweimal an 4,85 Meter und holte Silber.
bestätigt. Im nächsten Jahr bei der EM „Die Hallen-Saison war ein Auf und Ab,
möchte ich die Olympiasiegerin und Weltmeisterin
aber heute hat sich alles zusammenge-
fordern“, blickte Lisa Ryzih in fügt. Dann kommt auch eine Bestleis tung
Richtung 2018.
dabei raus. Ich bin bewusst ein zweites
Als zweite Kraft in Europa hat sich die Mal die 4,85 Meter gesprungen, obwohl
in Omsk (Russland) geborene Springerin das an Silber nichts mehr geändert hätte.
längst behauptet. 2016 war sie EM-Zweite
Für 4,90 Meter bin ich aber einfach
und wiederholte diese Platzierung bei der noch nicht weit genug“, sagte Lisa Ryzih.
Hallen-EM im März 2017 in Belgrad. Das sind Höhen, die sie in Zukunft gerne
Dass die 28-Jährige mittlerweile am
öfter angehen würde. Ein Jahr nach
Stab eine Bank bei wichtigen Wettkämpfen
ihrer Fuß-OP ist die Stabhochspringerin
ist, hatte nach sie einem Serbien beherzten mit der Rennen neuen Bronze
stärker als zuvor zurückgekehrt. Darauf
Richard persönlichen Ringer Bestleistung genießt bei von der Hallen-Em 4,75 Meter in Belgrad kann sie die gemeinsam Ehrenrunde mit ihrem deutscher Vater Fahne und
und eindrucksvoll gratuliert dem bewiesen. Europameister Adel Mechaal Coach aus Spanien. Vladimir Im aufbauen Londoner – Regen für eine (li.) noch lief
es für Wie den schon 28-Jährigen im Sommer nicht bei rund. der Mit Freiluft-
13:36,87 stärkere Minuten EM-Saison schied er im 2018. Vorlauf aus
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Glück und Pech
Cindy Roleder: Nach EM-Gold 2016 war die Hürdensprinterin auch bei der Hallen-
EM in Belgrad nicht zu schlagen. Es deutete alles auf eine glänzende WM-Saison
hin. Bis eine Rückenverletzung das plötzliche Aus bedeutete.
Es war ein perfekter Einstand in die
WM-Saison für Cindy Roleder (SV
Halle). Beim Diamond League-Meeting
in Doha blieb die Hallen-Europameisterin
von Belgrad auf Anhieb in 12,90
Sekunden bei starkem Gegenwind unter
der WM-Norm. Es schien so, als könne
sie nahtlos an ihre starken Jahre mit
Rang fünf bei Olympia 2016 und WM-
Silber 2015 anknüpfen.
Doch dann kam der Schmerz. Ganz
plötzlich. Ein Woche nach dem Wettkampf
in Katar waren die Schmerzen
beim Wettkampf in Neuwied so stark,
dass sie kaum laufen konnte. Sie beendete
das Rennen in 13,07 Sekunden. Und
wenig später sogar die ganze Saison.
„Wegen der starken Schmerzen habe
ich mich direkt in medizinische Behandlung
begeben. Unzählige Arztbesuche,
Physiotherapie und Versuche, wieder fit
zu werden, haben leider nicht geholfen“,
sagte Cindy Roleder. Nach einer MRT-Untersuchung
kam die Diagnose der Ärzte:
eine starke Entzündung des Ischias, die
nicht behandelt werden kann.
Nach intensiven Gesprächen mit ihrem
Trainer Wolfgang Kühne folgte die
Entscheidung, dass weitere Starts in
der laufenden Saison unmöglich seien.
„Schweren Herzens haben mein Trainer
und ich entschieden, dass ich die Saison
abbrechen werde.“ Eine effektive Behandlung
des Problems war leider nicht
möglich. „Ich wäre so gerne bei DM und
WM gestartet, aber ich muss auf meinen
Körper hören“, so die Vize-Weltmeisterin.
Doch Cindy Roleder ist eine Kämpferin,
die nach vorn blickt: „Ich werde 2018
noch stärker wiederkommen.“ So sehr
die Verletzung körperlich und seelisch
auch schmerzte, das Jahr 2017 geht dennoch
als Erfolgsjahr in die Karriere der
28-Jährigen ein.
In Belgrad hatte sie im März Gold bei
der Hallen-EM über 60 Meter Hürden gewonnen.
In einem dramatischen Finale
behielt sie die Nerven und lief in 7,88 Sekunden
zu Titel. Nach dem Rennen hat
sie folgendes Interview gegeben.
Cindy Roleder im Interview nach dem EM-Gold von Belgrad
„Mental und technisch stark“
Cindy Roleder, herzlichen Glückwunsch
zum Titel. Es hat etwas gedauert, bis
das Finale über die Bühne gehen konnte.
Wie haben Sie diese Momente erlebt?
Cindy Roleder: „Es war ein verrücktes
Rennen mit vielen Fehlstarts. Ich habe
immer wieder versucht, mich zu fokus-
sieren. Das ist mir gut gelungen. Ich habe
jeden Start gut getroffen und war immer
mit dabei. Es war mein Ziel, an der ersten
Hürde gleichauf mit den anderen zu
sein. Mein Start ist in diesem Winter viel
besser geworden. Ich habe bewiesen,
dass ich eine Hallenläuferin bin. Ich bin
absolut happy. Als ich das Ergebnis auf
der Anzeigetafel gesehen habe, war ich
extrem erleichtert. Denn ich bin angereist,
um zu gewinnen. Ich war in den
Tagen vor der Anreise im Training extrem
fokussiert und habe viele Bestleistungen
gemacht.“
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Europas Beste im Hürdenwald
Nach dem EM-Gold 2016 in Amsterdam
gewann Cindy Ro leder auch
bei der Hallen-EM in Belgrad den
Titel. Auf Bahn sechs stürmte sie
nach gutem Start der Konkurrenz
davon. Zweite wurde Alina Talay
(Weißrussland) in 7,92 sek, Dritte
Pamela Dutkiewicz in 7,95 sek und
Hanna Plotitsyna (Ukraine) belegte
in 7,96 sek. Rang vier
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Wegen der Fehlstarts, Disqualifikationen
und Verzögerungen gingen zwischenzeitlich
Pfiffe durch die Halle. Haben
Sie das mitbekommen?
Cindy Roleder: „Nach dem ersten Fehlstart
habe ich auf der Leinwand geschaut,
wer es war. Aber ich habe niemanden
gesehen. Deshalb fand ich es
auch fair, dass Isabelle Pedersen nach
einigen Diskussionen wieder mitmachen
durfte. Beim zweiten Rückschuss habe
ich auch keinen als Verursacher gesehen,
es kam auch schnell die grüne Karte. Ich
fand es verrückt, vor allem, als alle gepfiffen
haben.“
In der Halle war es Ihre erste Medaille.
Wo haben Sie sich verbessert, um das
zu ermöglichen?
Cindy Roleder: „Es hatte mich schon ein
bisschen genervt, dass über mich gesagt
wurde, dass ich nicht starten kann. Ich
habe immer gewusst, dass dort noch Potential
liegt. Hinten raus und im Auslauf
läuft es schon oft fast perfekt. In diesem
Winter konnte ich stabil um 7,90 Sekunden
laufen. Das war ein super Niveau.
Ich bin schon seit Jahren verletzungsfrei.
Dann läuft es einfach und man hat
irgendwann die mentale Stärke, die Wettkämpfe
abzurufen.“
Mit Pamela Dutkiewicz als Dritte hat
eine weitere DLV-Athletin eine Medaille
gewonnen, auch Ricarda Lobe war im
Finale. Was macht die deutschen Hürdensprinterinnen
so stark?
Cindy Roleder: „Erst einmal sind wir
mental stark. Außerdem sind wir breit
aufgestellt. Man darf auch Nadine Hildebrand
nicht vergessen. Dazu rücken
auch jüngere Athletinnen nach. Wir haben
alle an unserer Technik gefeilt und
wissen genau, wie wir die Schritte setzen
müssen. Wir haben das Technik-Bild und
damit einen Schlüssel, schnell zu laufen.
Der deutsche Hürdensprint ist eine starke
Disziplin geworden. Auch die Aufmerksamkeit
in den Medien hat zugenommen.
Das freut mich.“
„Nach WM-Silber
in Peking wusste
ich: Ich kann
alle schlagen.“
Cindy Roleder über ihr neues Selbstvertrauen nach
dem überraschenden WM-Silber 2015 in Peking,
auf das sie auch das Hallen-EM Gold zurückführt
Pamela Dutkiewicz hat gesagt, dass Ihr
WM-Silber für die anderen Deutschen
eine Schranke geöffnet habe.
Cindy Roleder: „Ich habe es gelesen und
war etwas überrascht. Na klar hat mir
persönlich diese Medaille in Peking eine
riesen Stärke gegeben. Ich wusste damit:
Ich kann sie alle schlagen. Das haben
auch die anderen Deutschen mitbekommen
und den krassen Respekt vor der
Konkurrenz abgelegt. Wir brauchen uns
nicht zu verstecken. Wir können auch
bei einer WM oder Olympia mitmischen,
nicht nur in Europa.“
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Mit Cola zu Gold
Kristin Gierisch: Ein Sprung auf 14,37 Meter bescherte ihr bei der Hallen-EM in
Belgrad die Goldmedaille. Auch bei der WM lief es gut für die Dreispringerin. Mit
14,33 Metern kam 26-Jährige aus Chemnitz auf Rang fünf.
Eine bis dahin verkorkste Wintersaison
hatte für Kristin Gierisch (LAC
Erdgas Chemnitz) ein unerwartetes
Happy End gefunden. Bei der Hallen-
EM in Belgrad stand die Polizeimeisterin
plötzlich ganz oben auf dem Siegertreppchen.
„Es ist ein Traum. Hätte mir vor
zwei Monaten jemand gesagt, dass ich
das schaffe, hätte ich sofort unterschrieben.
Ich habe im vergangenen Jahr bei
der Hallen-WM in Portland schon etwas
Ähnliches erlebt. Da war es Silber, jetzt
ist es Gold. Es ist unbeschreiblich“, sprudelte
es aus der in Zwickau geborenen
Dreispringerin nur so heraus.
Mit einem ungültigen Versuch war sie
in den Wettkampf gestartet. Für Gierisch
ist das kein Problem. „Das ist für mich
immer ein gutes Zeichen. Das ist schon
immer so gewesen“, sagte Gierisch gegenüber
dem Portal leichtathletik.de. Sie
weiß dann, was nicht passte. Und macht
es dann im zweiten Durchgang besser. So
auch in Belgrad. Mit 14,37 Meter setzte
sie sich in Runde zwei an die Spitze des
Feldes. Und blieb dort auch.
Besonders die Portugiesin Patricia
Mamona saß ihr mit Sprüngen um 14,30
Meter im Nacken. „Ich hätte nicht mehr
kontern können. Im ersten ist sie 14,27
Meter gesprungen und hat dabei 30 Zentimeter
am Brett verschenkt. Da rechnet
man. Wenn sie das einmal kann, kann sie
es auch noch einmal mit Brett. Ich war
mir bis zum letzten Moment nicht sicher.“
Am Ende aber jubelte Kristin Gierisch,
die während des Wettkampfes eine
Cola und eine Brötchen-Tüte gereicht bekommen
hatte. Kristin Gierisch: „Da waren
Muffins drin. Ich hatte in den vergangenen
Tagen Probleme mit dem Magen.
Nach dem ersten Versuch heute war der
Kreislauf im Keller. Durch die Cola ging
es mir dann wieder besser. Die trinke
ich sonst aber nie“, meinte sie nach dem
Gold-Coup. Gegessen habe ich nichts.
„Ich hätte nichts runterbekommen.“
Dank an Trainer Harry Marusch
Einen großen Anteil an ihrem Erfolg hat
ihr Trainer Harry Marusch, der sie seit 14
Jahren betreut. „Ihm verdanke ich alles.
Er hat meine Pubertät mit mir durchgemacht,
in der ich nicht immer einfach
war. Er hat mich nie im Stich gelassen
und immer an mich geglaubt. Das war
auch in den vergangenen beiden Monaten
so. Ich war schon drauf und dran,
den Start hier abzusagen. Nichts hat
funktioniert“, erzählte Gierisch. Nur Harry
Marusch behielt die Zuversicht. „Er
hat zu mir gesagt: Kristin vertrau mir, ich
packe das mit dir.“
Eine Entzündung der Knochenhaut
hatte ihr vor der Hallen-Saison Probleme
bereitet, auch der Rücken zwickte. Vor
der Hallen-DM kamen Knieschmerzen
hinzu. Ein MRT hatte aber keine Erkenntnisse
gebracht.
Sie zog die Hallensaison durch. Mit
dem größtmöglichen Erfolg.
Mit Max Heß hat Kristin Gierisch einen
starken Trainingspartner an ihrer Seite,
der sie immer wieder beflügelt. „Wir
helfen uns gegenseitig. Hat einer von uns
mal wenig Lust auf einen Tempolauf,
sagt der andere: komm, das ziehen wir
jetzt durch.“ Und von seiner jugendlichen
Leichtigkeit kann sie auch viel lernen.
„Er geht frei in den Wettkampf und
„Mein
Coach hat
immer
an mich
geglaubt.“
Kristin Gierisch über ihren
Trainer Harry Marusch
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
macht einfach. Ich neige eher dazu, auch
mal an meiner Form zu zweifeln.“
Der Erfolg im Winter hat ihr für den
Sommer enorm Schub gegeben. Bei der
DM in Erfurt war sie auf den Punkt topfit.
Sie startete mal wieder mit einem
ungültigen Versuch ins Finale. Um dann
im zweiten Durchgang exzellente 14,40
Meter folgen zu lassen. Das war persönliche
Bestleistung und zugleich die
zweitbeste Weite, die eine Springerin jemals
bei Deutschen Meisterschaften seit
1992 erzielte, als der Frauen-Dreisprung
Premiere feierte.
Damit war die Entscheidung gefallen.
Neele Eckhardt (LG Göttingen), die 2017
auch schon 14,35 Meter gesprungen war,
kam noch auf 14,02 Meter. Nach dem
dritten Freiluft-Titel startete für Gierisch
die Feinjustierung für die WM in London.
Der Grundstein für die guten Weiten war
die verbesserte Schnelligkeit. Um rund
0,3 Meter/Sekunde hat sich Kristin Gierisch
2017 verbessert. „Ich kann es noch
nicht immer perfekt umsetzen. „Manchmal
fliege ich übers Brett und erschrecke
mich dann immer ein bisschen“, meinte
sie.
„Will den Deutschen Rekord“
Im London schaffte sie souverän den
Sprung ins Dreisprung-Finale. In das erwartete
Duell zwischen Titelverteidigerin
Caterine Ibargüen (Kolumbien) und
Yulimar Rojas (Venezuela) konnte Kristin
Gierisch nicht eingreifen. Als Fünfte
holte sie mit 14,33 Meter allerdings die
beste Platzierung für den DLV in dieser
Disziplin seit 1993. Unter freiem Himmel
ist die Hallen-Europameisterin bisher nur
zweimal weiter gesprungen. „Den deutschen
Rekord hätte ich gerne angegriffen.
Gebt mir noch drei Jahre“, sagte die
26-Jährige in London. „Ich habe immer
gesagt, ich höre nicht auf, bevor ich den
nicht habe.“ Die Marke von Katja Demut
liegt bei 14,57 Metern.
Nur zwei Zentimeter entschieden bei
der WM über Gold und Silber. Die Jugend
hatte dabei das bessere Ende für sich.
Für die 21-jährige Yulimar Rojas wurden
14,91 Meter gemessen, für die 33-jährige
Caterine Ibargüen 14,89 Meter. Bronze
gewann Olga Rypakova (Kasachstan) mit
14,77 Metern.
Perfekte Sprungtechnik
Kristin Gierisch gehört zu den technisch
besten Springerinnen der Welt. In diesem
Jahr hat sie nochmal an Schnelligkeit
zugelegt. Nach ihrem 14,40-Meter-Sprung
bei der DM in Erfurt verteilte sie Herzchen
an die Zuschauer (Foto rechts)
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison
Serien-
Sieger
Richard Ringer: Das Jahr hätte mit
Bronze bei der Hallen-EM über 3000
Meter nicht besser beginnen können.
Doch ausgerechnet bei der WM in
London lief es für den 28-Jährigen
nicht rund.
Es war ein Jahr mit gemischten Gefühlen.
Und einem Auftakt nach
Maß. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)
gewann bei der Hallen-EM in
Belgrad wie schon bei der EM 2016 (über
5000 m) die Bronzemedaille. Längt gehört
der 28-Jährige, der in Überlingen am
Bodensee lebt, zu den besten 3000- und
5000-Meter-Läufern in Europa. Und er ist
ein Frontläufer, versteckt sich nicht gerne
hinten im Feld.
Taktisch weiß er längst, wie der Hase
in wichtgen Rennen läuft. So hatte er im
3000-Meter-Finale der Hallen-EM in Belgrad
mal wieder die Flucht nach vorne gesucht.
1800 Meter lang wartete Ringer an
aussichtsreicher Position ab. Dann nahm
er in einem nicht besonders schnellen
Rennen das Heft selbst in die Hand. Meter
um Meter zog er das Tempo an – und
schüttelte damit einen um den anderen
Läufer ab, darunter auch die Neu-Türken
und Mitfavoriten Ali Kaya, Europameister
über 5000 Meter, und Aras Kaya,
Europameister im Crosslauf.
An Richard Ringers Fersen hatte sich
schon früh der Spanier Adel Mechaal
(8:00,60 min) geheftet. Und der lauerte
auf den richtigen Moment für den entscheidenden
Kick – den er eingangs der
letzten Runde ausmachte. Dieser letzten
Tempoverschärfung konnte nur der Norweger
Henrik Ingebrigtsen (8:00,93 min)
folgen, womit Gold und Silber vergeben
Wieder Meister
In Erfurt sicherte sich
Richard Ringer den
vierten Meistertitel über
5000 Meter in Folge
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waren. Doch auch der Friedrichshafener
hatte sein Pulver noch nicht verschossen.
Eine ebenfalls pfeilschnelle letzte Runde
sicherte ihm in 8:01,01 Minuten Bronze
vor dem Hallen-Europameister von 2013
Haile Ibrahimov (Aserbaidschan).
In den Statistiken von Hallen-Europameisterschaften
muss man bis in das
Jahr 1994 zurückblicken, um die letzte
deutsche Medaille über 3000 Meter zu
finden. Kim Bauermeister hatte damals
Gold geholt.
„Stolz auf meine Medaille“
„Ich habe mit meinem Trainer besprochen,
welche Taktik wir gehen und wie
wir die Medaille nach Hause holen können.
Scheinbar hat sich gezeigt, dass ich
es auch auf europäischem Niveau von
vorne machen kann. Ich wollte dann
aber die Führung nicht so leicht hergeben“,
sagte Ringer nach dem Rennen.
„Ich bin stolz darauf, wieder für den
DLV eine Medaille geholt zu haben. Ich
denke, auch mein Trainer ist glücklich
mit meiner Renntaktik.“
Nach dem verheißungsvollen Auftakt
gingen die Planungen Richtung
WM in London. Noch hat Ringer
seine Stärken auf der 5000-Meter-
Distanz, aber in Zukunft scheint
ein Wechsel auf die 10.000 Meter
möglich. So startete er am
5. Mai in den USA über 10.000
Meter in die Saison.
Beim Payton Jordan Invitational
an der Stanford
Universität in Palo Alto,
Kalifornien sollte seine
Bestzeit fallen. Und womöglich
sogar die WM-
Norm für London. Am Ende schafften
vier Läufer die WM-Norm von 27:45,00
Minuten – Richard Ringer gehörte nicht
dazu. Als Zehnter feierte er in 28:05,96
Minuten dennoch eine starke Rückkehr
auf die 25 Stadionrunden, die er zuletzt
2014 in Angriff genommen hatte. Damals
war er in 28:28,96 Minuten Deutscher
Meister geworden und 23 Sekunden langsamer
gewesen.
Es folgte die Konzentration auf die
5000 Meter mit einer Punktlandung beim
ersten Saisonrennen am 27. Mai in Oordegem
(Belgien). Mit 13:20,05 Minuten
hakte Ringer als Vierter die WM-Norm
(13:22,60 min) gleich ab.
Bei den Deutschen Meisterschaften
in Erfurt hatte er leichtes Spiel. Mit Titel
Nummer vier seit 2014 kann er sich schon
Serien-Sieger nennen. Richard Ringer tat
nicht viel mehr als nötig. Erst nach 4000
Metern übernahm er das Kommando und
machte das Rennen schnell. Den letzten
Kilometer rannte er in etwa 2:30 Minuten
und in 14:15,90 Minuten deutlich zum
Sieg. „Richard hat gezeigt, dass er fit ist
für die WM in London“, meinte Coach
Eckhardt Sperlich zum insgesamt elften
DM-Titel seines Schützlings.
Dass die Form wirklich stimmte, bewies
Ringer am 22. Juli in Heusden (Belgien)
mit einer Steigerung seiner Saisonbestzeit
auf 13:19,47 Minuten. London
konnte kommen.
Doch gerade zum Saisonhöhepunkt
lief es nicht wie gewohnt. Die Formel
fürs Finale hieß: Jeweils die fünf Besten
aus zwei Rennen kommen weiter, dazu
fünf weitere Zeitschnellste. Der zweite
Vorlauf ist dabei immer ein Vorteil. Denn
die Athleten kennen das Ergebnis des ersten
Rennens und wissen damit, welches
Tempo anzuschlagen ist. Davon wollte
auch Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)
profitieren. Das Tempo in seinem
Lauf passte, alle Zwischenzeiten waren
schneller als im ersten Vorlauf. Damit
war klar, dass die ersten Zehn weiterkommen
würden. Der Deutsche Meister hielt
sich aus allem raus und hing am Ende
des Feldes. Sein Plan, sich hinten raus in
die Top Ten und damit ins Finale zu sortieren,
ging allerdings nicht auf. Der EM-
Dritte verlor stattdessen 800 Meter vor
Schluss den Kontakt zum Feld und kam
in 13:36,87 Minuten als 17. ins Ziel. Zum
Endlauf fehlten zehn Sekunden.
„Wir waren bei 8:08 Minuten an der
3000-Meter-Marke. Es hat alles gestimmt.
Vier Runden vor Schluss hat es begonnen,
dass mein Arm zuging. Ich weiß
nicht, woran das lag. Kälte bin ich eigentlich
gewöhnt. In Heusden bin ich im
Regen auch eine 13:19 Minuten gelaufen,
auch im Cross war ich schon bei solchen
Bedingungen unterwegs“, schien Ringer
nach dem Rennen ratlos. „Vielleicht bin
ich etwas zu sehr verkrampft. Da muss
ich mehr Lockerheit lernen.“
„Bin sehr enttäuscht“
Für London kam die Erkenntnis zu spät.
Für weitere großen Rennen war der WM-
Vorlauf eine wichtige Erfahrung. „Ich
weiß, dass ich 13:10 Minuten oder drunter
laufen kann. Ich bin sehr enttäuscht.“
Im nächsten Jahr sind wieder Europameisterschaften.
Das kann Richard Ringer
besser. Eine Medaille in Berlin wäre
sein Traum. Ob er diese über 5000 oder
über 10.000 Meter in Angriff nimmt, wird
sich erst nächstes Jahr entscheiden.
Bronze nach einem beherzten Rennen
Richard Ringer genießt bei der Hallen-EM in Belgrad die Ehrenrunde mit deutscher Fahne
und gratuliert dem Europameister Adel Mechaal aus Spanien. Im Londoner Regen (li.) lief
es für den 28-Jährigen nicht rund. Mit 13:36,87 Minuten schied er im Vorlauf aus
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LEICHTATHLETIK 2017 ISTAF in Berlin
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ISTAF: Die deutschen Top-Athleten präsentierten sich
zum Abschluss der Saison von ihrer besten Seite.
Allen voran Gesa Felicitas Krause, die über 3000
Meter Hindernis ihren deutschen Rekord deutlich
verbesserte. Konstanze Klosterhalfen (Foto) brillierte
bei ihrem 1500-Meter-Sieg mit einer weiteren Zeit unter
vier Minuten. Und die Organisatoren glänzten mit
neuen Ideen wie der Zuschauerbrücke zum Innenraum
des Olympiastadions, die auch 2018
bei der EM an selber Stelle eingesetzt wird.
Vorfreude
auf die
EM 2018
Speerwurf-Weltmeister Johannes
Vetter verbeugte sich vor Berlin,
Diskus-Star Robert Harting gewann
erneut das Bruder-Duell und Laufwunder
Gesa Felicitas Krause konnte es
wieder mal nicht fassen: Die deutschen
Leichtathletik-Asse haben im Berliner
Olympiastadion einmal mehr ein sportliches
Feuerwerk abgebrannt. Weniger
als ein Jahr vor den Europameisterschaften
in der Bundeshauptstadt stand die
Generalprobe bei der 76. Ausgabe des
Internationalen Stadionfestes ganz im
Zeichen der deutschen Stars.
Wie schon bei der WM in London
Anfang August blickte alles auf die deutschen
Speerwerfer. Weltmeister Vetter
warf nach zuletzt zwei Siegen beim Thumer
und dem Bad Köstritzer Werfertag
auch in Berlin am weitesten. Mit 89,85
Meter verwies der Offenburger Olympiasieger
Thomas Röhler aus Jena (86,07
m) klar auf Platz zwei. In London war
Röhler gar nur Vierter geworden.
„Berlin ist bereit“
„Es war eine tolle Saison mit einem
super Abschluss. Ich bin komplett am
Ende“, sagte der 24-Jährige, der sich
nach seinem nächsten Sieg tief vor dem
Berliner Publikum verbeugte: „Thomas
und ich haben uns auf unglaublichem
Niveau stabilisiert. Wir haben einen
sehr guten Teamspirit.“ Der geschlagene
Röhler blickte gleich Richtung Heim-EM.
„Der deutsche Speerwurf ist top, und wir
können uns auf spannende Wettkämpfe
2018 freuen“, sagte der 25-Jährige: „Berlin
ist auf jeden Fall bereit für die EM
nächstes Jahr.“
Europameisterin Gesa Felicitas Krause
lieferte mit dem neuen deutschen
Rekord über 3000 Meter Hindernis ihr
nächstes Meisterstück ab. In 9:11,85 Minuten
blieb die 25-Jährige fast vier Sekunden
unter ihrer Anfang Mai in Doha
erzielten Bestmarke. „Es war wahnsinnig
hart heute, aber diesen Rekord wollte ich
unbedingt. Und das Publikum hat mir
sehr dabei geholfen“, sagte Krause.
Auf den Lauf-Bahnen Europas gehen
ihr langsam die Gegner aus. Nach
ihren 9:11,85 Minuten von Berlin ist die
Titelverteidigerin der Top-Favorit für die
Europameisterschaften im kommenden
Jahr an gleicher Stelle. Und damit ist sie
nicht allein. Vor der Heim-EM (7. bis 12.
August 2018) präsentierte sich das gesamte
deutsche Team vielversprechend.
Doch Krause sticht heraus. Nach dem
WM-Drama von London, als sie nach
einem unverschuldeten Sturz Neunte
geworden war, unterbot die 25-Jährige
beim ISTAF ihre Anfang Mai in Doha
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LEICHTATHLETIK 2017 ISTAF in Berlin
Starker Beginn, schnelles Ende
Schon früh in der Saison hatten die deutschen Sprinterinnen bei den World Relays in Nassau/Bahamas überraschend über 4x100 Meter
gewonnen. Mit einem erneuten Sieg beendeten Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (Foto) in
starken 42,17 Sekunden die Saison. Dabei waren die Wechsel nicht einmal optimal. Da ist für 2018 noch Luft nach oben.
Mit David Storl (unten li.) und Johannes Vetter (unten re.) überzeugten auch zwei starke Männer mit Siegen im Olympiastadion
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Geballte Frauen-Power
Mit Gesa Felicitas Krause (ganz oben) und Konstanze Klosterhalfen (oben) bewiesen
zwei Läuferinnen erneut, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Ins Rampenlicht
sprintete Lisa Mayer (unten mit Maskottchen Berlino), die Sprint-Queen Gina Lückenkemper
mit 11,14 zu 11,16 Sekunden über 100 Meter bezwingen konnte
erzielte Bestmarke um knapp vier Sekunden
und wurde Gesamtzweite hinter
Norah Jeruto Tanui aus Kenia. Die
wird im nächsten Jahr - wie alle anderen
starken Afrikanerinnen - nicht dabei
sein. Das Feld für Krause ist bereitet. „Ich
komme als Europameisterin nach Berlin
und möchte diesen Titel auch nicht hergeben“,
sagte Krause.
Klosterhalfen mit Bestzeit
Über die 1500 Meter sorgte die erst
20-jährige Konstanze Klosterhalfen für
das nächste Ausrufezeichen. Sie gewann
in persönlicher Bestzeit von 3:58,92 Minuten
vor der Britin Eilish McColgan
(4:01,60 min) und Susan Krumins aus
den Niederlanden (4:02,25 min).
Ebenfalls Grund zur Freude hatte
Kugelstoßer David Storl. Der Leipziger
gewann mit 21,11 Metern und ließ den
indiskutablen zehnten Platz von London
zumindest ein wenig vergessen.
Dass mit den deutschen Frauen bei
der EM auch auf der kurzen Distanz zu
rechnen sein wird, bewiesen die Sprinterinnen.
Lisa Mayer (11,14 sek) aus Wetzlar
siegte in ihrem Lauf über 100 Meter
vor Gina Lückenkemper (11,16 sek), die
im Vorlauf der WM als erste Deutsche
seit 26 Jahren in 10,95 Sekunden die
11-Sekunden-Marke unterboten hatte.
Bei den Männern siegte der Jamaikaner
Julian Forte in 9,91 Sekunden, der drittbesten
Zeit in dieser Saison, Julian Reus
(TV Wattenscheid) lief in 10,34 Sekunden
auf Rang acht.
Im Diskusring allerdings blieben
nach dem ISTAF viele Fragen offen. Der
dreimalige Weltmeister Robert Harting
kam nach dem sechsten Platz bei der
WM bei seinem ISTAF-Heimspiel auf
Platz fünf, sein Bruder Christoph, Rio-
Olympiasieger, wurde nur Achter. Doch
Robert Harting blieb optimistisch. „Wenn
ich gut durchkomme, bin ich in der Lage,
um die Medaillen in Berlin mitzuwerfen“,
sagte der 32-Jährige. Christoph
wandte sich unterdessen mit einem Appell
an die Berliner Fans.
„Hütte“ soll brennen
„Ich hoffe, dass die EM für zehn Tage zur
Feiermeile in Berlin wird. Ich will, dass
die Zuschauer abgeholt werden, dass
die Hütte hier brennt“, sagte der 27-Jährige
im ZDF. Die Chancen stehen nicht
schlecht. Nachdem 42.500 Zuschauern
zum ISTAF kamen, sind die Ziele der EM-
Veranstalter hoch gesteckt. „Wir brauchen
jeden Abend 45.000 Zuschauer. Das
ist kein Wunschgedanke, sondern ein
budgetäres Ziel“, sagte EM-Geschäftsführer
Frank Kowalski.
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LEICHTATHLETIK 2017 Saison-Ticker
Johannes Floors erfolgreichster
Starter bei Para-WM in London
Dreimal Gold, einmal Silber: Sprinter
Johannes Floors war der erfolgreichste
deutsche Starter bei der Para-WM in
London. Der Medaillenregen im Queen
Elizabeth Park ließ den erfolgreichsten
deutschen Starter der Para-Leichtathletik-WM
2017 strahlen. Zum Abschluss
kam auch noch ein bisschen Glück hinzu,
weil die Staffel der USA wegen eines
Wechselfehlers disqualifiziert worden
war. Somit hatte sich Floors Spurt besonders
gelohnt: Der 22-Jährige wurde nach
dem goldenen Staffel-Finale (Foto re.)
zum „verzögerten“ Dreifach-Weltmeister,
nachdem er sich zuvor bereits die Titel
über 200 Meter und 400 Meter gesichert
hatte – und dazu Silber über 100 Meter
gewann.
18 russische Athleten bei WM
unter neutraler Flagge
Russlands Hochspringerin Maria Lasitskene
(Foto li./1.v.re.) ist die Nummer
eins in der Welt. Und bewies das mit ihrem
2,03-Meter-Sieg in London auch eindrucksvoll.
Auf die Ehrenrunde musste
sie aber ohne eine Flagge. Das Council
des Leichathletik-Weltverbandes IAAF
hatte entschieden, 19 Sportlerinnen und
Sportler aus Russland für die WM zuzulassen.
Sie starteten wie Lasitskene als
sogenannte neutrale Athleten – ohne Nationaltrikot,
ohne Hymne und ohne nationale
Flagge. Die IAAF hatte sich somit
entschieden, die sauberen Athleten von
einem schmutzigen System in Russland
zu trennen. Starten durften Sportler, die
vor allem regelmäßige unabhängige Kontrollen
nachweisen konnten.
Gretel Bergmann in New York
mit 103 Jahren verstorben
Die frühere Hochspringerin Gretel Bergmann,
die als Jüdin nicht an den Olympischen
Spielen 1936 in Berlin teilnehmen
durfte, ist am 25. Juli 2017 im Alter von
103 Jahren in New York gestorben. Margaret
Bergmann Lambert, wie sie nach ihrer
Heirat hieß, lebte seit 1937 in den USA.
In den Jahren vor ihrer Emigration war
die gebürtige Laupheimerin vom Nazi-Regime
durch den sogenannten „Arier-Paragraphen“
schikaniert worden. Bergmann
sollte aus ihrem Exil in Großbritannien ins
Deutsche Reich zurückkehren und bei den
Spielen 1936 für ihr Heimatland starten,
wurde am Ende aber nicht berücksichtigt
– offiziell aus Leistungsgründen.
Neue Diskussion um Semenya
800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya
ist hyperandrogen. Sie hat höhere Testosteron-Werte
als „normale“ Frauen. Nach
einer Studie der IAAF hat sie damit klare
Vorteile (1,8 bis 4,5 Prozent). Semenya
muss derzeit ihr Testosteron-Niveau nicht
künstlich senken – das könnte sich in Zukunft
ändern.
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Stabwechsel
beim DLV
Verbandstag in Darmstadt: Eine Ära geht zu Ende,
eine neue beginnt: Jürgen Kessing ist beim 47. DLV-
Verbandstag am 17. und 18. November 20017 in
Darmstadt zum neuen Präsidenten des Deutschen
Leichtathletik-Verbandes (DLV) gewählt worden. Der
60-Jährige tritt die Nachfolge von Dr. Clemens Prokop
an, der 17 Jahre lang an der Spitze des DLV stand.
Seit 2001 hatte Dr. Clemens Prokop
das DLV-Präsidium angeführt, nur
Max Danz (1949 bis 1970) war länger
Präsident. Der promovierte Jurist aus
Regensburg und Vorreiter im Anti-Doping-Kampf
übergibt den Verband in der
besten wirtschaftlichen Situation seiner
Geschichte an seinen Nachfolger Jürgen
Kessing. Der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen
wurde am Samstag auf
dem Verbandstag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
(DLV) von den Delegierten
mit großer Mehrheit (88,3 Prozent)
zum neuen Präsidenten gewählt..
Der 60-jährige Familienvater zweier
Töchter und frühere Zehnkämpfer beim
ABC Ludwigshafen wird fortan die Geschicke
des Verbandes leiten. Der in
Worms geborene Diplom-Verwaltungsund
Betriebswirt, der unter anderem in
der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz
und als Bürgermeister von Dessau (2001
bis 2004) tätig war, will an die Errungenschaften
von Prokop anschließen.
„Ich habe meine Sozialisation in
der Leichtathletik erfahren“, sagt der
ausgebildete DLV-A-Trainer Sprung, der
am Stützpunkt in Mannheim gearbeitet
hat. „Ich kann der Leichtathletik durch
meine Lebens- und Berufserfahrung viel
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LEICHTATHLETIK 2017 DLV-Verbandstag in Darmstadt
zurückgeben.“ Den Anti-Doping-Kampf
möchte Kessing weiterführen. „Wir wollen
Chancengleichheit für alle.“ Auch die
Erhöhung der Mitgliederzahlen ist eines
seiner Ziele.
Blaue Laufbahn beim DLV in Darmstadt
In der DLV-Geschäftsstelle gab es 2017
personelle und bauliche Veränderungen.
Mit Jörg Erdmann ist ein langjähriger Mitarbeiters
in der Allgemeinen Leichtathletik
ausgeschieden. Die Deutschen Leichtathletik
Marketing GmbH (DLM) ist nach Wiesbaden
umgezogen. Bei der Renovierung
wurde eine blaue Laufbahn im Konferenzraum
verlegt.
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Prokop jetzt Ehrenpräsident
Prokop wird dem Präsidium mit seiner
Expertise als Ehrenpräsident weiter
erhalten bleiben und auch als Chef-
Organisator der EM in Berlin (6. bis
12. August 2018) das nächste Highlight
mitgestalten. Eine seiner größten Errungenschaften
war die Verabschiedung des
Anti-Doping-Gesetzes im Bundestag, für
das sich der 60-Jährige jahrelang stark
gemacht hat.
„Der Kampf gegen Doping ist unsere
zentrale Herausforderung, ohne einen
fairen Wettbewerb wird die Leichtathletik
keine Zukunft haben“, sagt der bisherige
Präsident. „Die Leichtathletik ist
ein kultureller Schatz, für den wir Tag für
Tag gemeinsam kämpfen müssen.“ Gemeinsamer
gelebter Traum der Sportart
sei die objektiv messbare Verschiebung
der eigenen Leistungsgrenzen.
Insgesamt vier neue Vizepräsidenten
Als weitere Präsidiumsmitglieder
wurden neu gewählt: Jochen Schweitzer
(Vizepräsident Finanzen), Heinz König
(Vizepräsident Wirtschaft), Dr. Hartmut
Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport),
Dr. Matthias Reick (Vizepräsident
Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr.
Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und
Wissenschaft) und Frank O. Hamm (Vizepräsident
Wettkampforganisation und
Veranstaltungsmanagement).
Anja Wolf-Blanke wurde bereits am
Freitag als Vizepräsidentin der Landesverbände
bestätigt, Dominic Ullrich
stand schon im Vorfeld als Nachfolger
von Ester Fittko für die Belange der Jugend
fest. Als weitere bisherige Vizepräsidenten
verabschiedeten sich Ernst
Burgbacher (Finanzen), Dagmar Freitag
(Wirtschaft) und Fred Eberle (Bildung
und Wissenschaft) aus ihrem Amt.
Dem Präsidium gehören außerdem
der DLV-Generaldirektor Michael Lameli,
sein Vorgänger Frank Hensel als Vizepräsident
des Europaverbandes EAA, Athletensprecherin
Martina Strutz (Stabhochspringerin
vom SC Schwerin) sowie die
Ehrenpräsidenten Prof. Dr. Helmut Digel
und Theo Rous an. Der nächste DLV-
Verbandstag wurde für 2021 nach Ulm
vergeben.
Den Wahlen war ein Festakt vorausgegangen,
den der Oberbürgermeister
von Darmstadt Jochen Partsch eröffnete.
Als Vertreter des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) überreichte Ole Bischof
(DOSB-Vizepräsident Leistungssport)
dem scheidenden DLV-Präsidenten
die DOSB-Ehrennadel. Prokops mutigen
Einsatz für fairen Sport lobte auch der
Staatssekretär des Hessischen Ministeriums
für Inneres und Sport Werner Koch.
Leichtathletik im TV top
Der ARD-Koordinator für Sport Axel Balkausky
hob in seiner Festrede die Bedeutung
der langen Partnerschaft mit dem
DLV hervor. „Die ARD sichert mit hochwertigen
Produktionen ein Millionen-
Publikum für die Leichtathletik. Bei der
WM in London gab es am Wochenende
über fünf Millionen Zuschauer an den
Fernsehern“, belegte er den Stellenwert
der im TV am besten funktionierenden
Sommersportart. „Die ARD hat großes
Interesse daran, dass die EM in Berlin ein
großer Erfolg wird.“ Eine Herausforderung
sei die Entwicklung neuer Vermarktungsformen.
Für gute Stimmung – insbesondere
mit seinem Vergleich des Verbandes mit
einer bunt gemischten Wandergruppe,
die es zu führen gilt – sorgte die Laudatio
von Theo Rous. Der frühere Vorsitzende
der DLV-Anti-Doping-Kommission und
Delegationsleiter der Olympischen Spielen
2004 in Athen (Griechenland) blickte
humorvoll auf die Amtszeit von Prokop
zurück. Mit insgesamt 15 internationalen
Veranstaltungen, „so viele wie in keiner
anderen Amtszeit“, sei große Werbung
für den Sport gemacht worden. (Zur Laudatio
in voller Länge).
Große Ehre für Dagmar Freitag
Eine besondere Überraschung für Clemens
Prokop gab es per Video-Botschaft
von Bundesjustizminister Heiko Maas,
der sowohl das Engagement Prokops als
auch das von Dagmar Freitag für das neue
Anti-Doping-Gesetz lobte. „Deutschland
ist mit diesem Gesetz weltweit zu einem
Vorbild im Kampf um einen fairen Sport
geworden“, bedankte sich der Politiker.
Der Präsident des Europaverbandes EAA
Svein Arne Hansen stellte die Bedeutung
des DLV als größtem Leichtathletik-Verband
Europas heraus. „Ich bin so stolz
hier sein zu dürfen“, sagte der Norweger
auf Deutsch. „Clemens war immer eine
große Inspiration für andere Führungspersonen.“
Für sein Engagement gab es
den „EAA Plaque of Merit Award“. Die
bisherige DLV-Vizepräsidentin Dagmar
Freitag erhielt den „EAA Woman Leadership
Award“.
Den DLV-Ehrenring übergab danach
Dr. Clemens Prokop an die scheidenden
Präsidiumsmitglieder Ester Fittko und
Fred Eberle. Zu Fittkos Verdiensten als
Vorsitzende des Bundesauschuss Jugend
zählt die Einführung der Kinderleichtathletik
und der Deutschen U16-Meisterschaften.
Eberle, früherer Trainer des
erfolgreichen Zehnkämpfers Siggi Wenz,
zeigte großen Einsatz im Bereich Bildung.
Für ihre vorbildliche sportliche Haltung
erhielt Hindernis-Europameisterin
Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
den DLV-Ehrenschild. „Sie ist die erste
Athletin, die diese Auszeichnung vom
DLV überreicht bekommt“, betonte Prokop.
Die 25-Jährige zeigte nach einem
Sturz im WM-Finale von London bemerkenswerten
Kampfgeist und bewundernswerte
Fairness. „Die Auszeichnung
bedeutet mir sehr viel“, meinte Krause.
EM in Berlin soll Fest werden
Die Läuferin nahm anschließend gemeinsam
mit Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath
(LG Eintracht Frankfurt) und
Frank Kowalski, Geschäftsführer der Berlin
2018 Europameisterschaften, an einer
von Volker Hirth moderierten Talkrunde
teil. Thema war die Heim-EM, die vom
6. bis 12. August 2018 als Zugpferd der
ersten European Championships stattfindet.
„Die Vorbereitungen laufen gut, wir
wollen den Athleten optimale Rahmenbedingungen
bieten“, sagte Kowalski
über den aktuellen Stand. Geplant ist die
Leichtathletik mit Events in die Stadt zu
den Menschen zu bringen.
„Berlin ist mein großes Ziel, das motiviert
mich jeden Tag, sobald wie möglich
ins Training zurückzukommen“, berichtete
Salman-Rath nach ihrer Knie-OP.
Krause ist seit Mitte Oktober wieder im
Training: „Ich bin auf einem guten Weg
und habe hohe Ziele. Die Stimmung auf
der blauen Bahn im Olympiastadion hat
etwas Magisches.“ Auch das Präsidium
blickt in neuer Besetzung mit Vorfreude
Richtung Heim-EM 2018.
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Beim Verbandstag in Darmstadt: Das neue Präsidium des DLV
Von links nach rechts: Martina Strutz (Athletensprecherin), Frank Hensel (Vizepräsident des Europaverbandes EAA), Jochen Schweitzer
(Vizepräsident Finanzen), Frank O. Hamm (Vizepräsident Wettkampforganisation und Veranstaltungsmanagement), Anja Wolf-Blanke (Vizepräsidentin
Landesverbände), Michael Lameli (DLV-Generaldirektor), Jürgen Kessing (DLV-Präsident), Dr. Matthias Reick (Vizepräsident
Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr. Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und Wissenschaft), Dominic Ullrich (Vizepräsident Jugend), Heinz
König (Vizepräsident Wirtschaft) und Dr. Hartmut Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport)
Positive Jahres-Bilanz
für leichtathletik.de
Die veränderte Medienarbeit, insbesondere
durch die Entwicklung digitaler
Plattformen, machte auch in 2017 vor
den Verantwortlichen des DLV nicht Halt.
So wurde z.B. das digitale Erscheinungsbild
des Verbandes aktualisiert. Sowohl
die Meldungen auf leichtathletik.de, Facebook,
Instagram oder Twitter als auch
exklusiv für leichtathletik-TV produzierte
Highlight-Videos nahmen im Umfang zu
und führten zu einer sehr positiven Entwicklung
der User-Zahlen im digitalen
Bereich.
Wichtiger Schritt
auf dem Weg zu DLV-Net
Zu den Themen der Digitalisierung gehörten
aber ebenso interne Anpassungen
von Arbeitsprozessen und die Optimierung
der IT-Ausstattung. Ein zentraler
Aspekt spielte hierbei die Weiterentwicklung
des DLV-Net. Der langwierige
Prozess der Initiierung einer speziellen
Software für den DLV, seine Landesverbände
und Vereine nahm Fahrt auf. Mit
der flächendeckenden Einführung des ersten
Moduls „Event“ für Veranstaltungsgenehmigungen
konnte ein erster Erfolg
auf dem Weg zu einer umfassenden gemeinsamen
Lösung erzielt werden.
G5-Treffen der europäischen
Verbände in Berlin
Auf internationaler Ebene fanden neben
den sportlichen Höhepunkten auch diverse
Kongresse und Tagungen statt, so
insbesondere der IAAF-Kongress in London
und die EAA-Convention in Vilnius.
In Berlin trafen sich Vertreter der G5, der
fünf großen europäischen Leichtathletik-
Verbände Frankreich, Großbritannien,
Italien, Spanien und Deutschland, zur
jährlichen Tagung.
Neuer DLV-Generaldirektor:
Michael Lameli folgt auf
Frank Hensel
Der Jahresauftakt 2017 brachte für die
Beschäftigten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
(DLV) im Haus der
Leichtathletik in Darmstadt, eine zentrale
Veränderung. Nachdem der langjährige
Generaldirektor Frank Hensel Ende
2016 altersbedingt ausgeschieden war,
übernahm Michael Lameli zum 1. Januar
2017 als DLV-Generaldirektor.
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Jugend im Deutschen Leichtathletik-Verband
Junges Engagement
LEICHTATHLETIK-JUGEND: Die Deutsche Leichtathletik-Jugend
(DLJ) ist in vielen Bereichen aktiv und bietet jungen Menschen
die Möglichkeit, sich für die Leichtathletik zu engagieren, Verantwortung
zu übernehmen und Ideen umzusetzen.
Führungswechsel
Dominic Ullrich löste 2017
Esther Fittko im Amt des für
die Jugend zuständigen DLV-
Vizepräsidenten ab
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Teambildung bei der U18-WM in Kenias
Regelmäßige Mannschaftssitzungen und der im Kreis zelebrierte Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer in Nairobi zusammen
Die DLJ und ihr Jugend-Team haben
anlässlich des DSJ-Jugendevents
„jugend.macht.sport!“ im Rahmen
des Internationalen Deutschen Turnfestes
in Berlin die Sportart Leichtathletik
eindrucksvoll präsentiert. Die Teilnehmer
hatten die Möglichkeit, auf der blauen
Bahn im Olympiastadion zu sprinten,
ihre Sprungkraft unter Beweis zu stellen
und in der Biathlonstaffel ihre Wurfqualitäten
zu zeigen. Auch an der Berichterstattung
von diesem Großereignis hat
sich die DLJ durch ein kleines Medienteam
beteiligt.
In der Jugendbotschafter-Initiative
wurde neben der Doping-Prävention das
Thema „Sportpsychologie“ aufgegriffen.
Engagierte Jugendliche haben das erste
Ausbildungsseminar mit viel Interesse
und Engagement absolviert und planen
nun die praktische Umsetzung im kommenden
Jahr.
Neu: Der Jahreskalender 2018
Ein weiteres „nützliches“ Projekt wurde
aus der Taufe gehoben – der Jahreskalender
2018. Dieser Kalender bietet neben
der Terminplanung auch hilfreiche
Tipps für Training und Wettkampf und
kann auch als kleines Trainingstagbuch
genutzt werden.
U18-WM in Nairobi/Kenia
Teambildung in der Jugend-Nationalmannschaft
als psychosoziale Ressource
ist eine der Zielsetzungen, um erfolgreich
bei internationalen Meisterschaften abzuschneiden.
Regelmäßige Mannschaftssitzungen
und der im Kreis zelebrierte
Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer
zusammen.
EM 2018 in Berlin
Auch für die DLJ ist die EM im nächsten
Jahr in Berlin das herausragende Ereignis,
dass sich in vielen Maßnahmen widerspiegelt.
So sind bereits jetzt die Planungen
für das nationale Jugendlager in
Berlin im kommenden Jahr angelaufen.
Jugendlichen aus 20 Landesverbänden
haben die Möglichkeit, gemeinsam im
Stadion die Athleten anzufeuern. Desweiteren
werden acht Jungkampfrichter
bei der EM zum Einsatz kommen. Die Initiative
läuft seit 2013 und in dieser Zeit
wurden über 20 engagierte Jugendliche
zu Kampfrichtern ausgebildet.
Der im Schuljahr 2016/2017 erstmals
ausgeschriebene Schulsportpreis „JuLe
macht Schule“ zum Thema „JTFO – Eine
Chance für Schulen und Vereine“ ist erfolgreich
gestartet. Zum Auftakt haben
37 Schulen ihre eindrucksvollen Bewerbungen
eingereicht. Für das aktuelle
Schuljahr ist natürlich das Thema: „Wir
für Berlin! – Unsere Projektarbeit zur EM
2018“. Wir sind gespannt auf viele tolle
Projekte.
Esther Fittko ausgezeichnet
Die DLV-Vizepräsidentin Jugend hat
sich im November 2017 nicht wieder zur
Wahl gestellt. Der Deutsche Leichtathletik-Jugendtag
hat den bisherigen Stellvertreter
Dominic Ullrich als Nachfolger
gewählt. Für ihre herausragende Arbeit
in insgesamt zwölf Jahren im Bundesausschuss
Jugend, davon acht Jahre als
Vorsitzende, wurde Esther Fittko der
Ehrenring des DLV und der Diskus der
Deutschen Sportjugend verliehen.
Jugend macht Sport beim Turnfest in Berlin
Wenn sich die Leichtathletik der Sportjugend präsentiert, darf Jugend-Leichtathletik-Maskottchen JuLe natürlich nicht fehlen
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Laufszene im Deutschen Leichtathletik-Verband
Ins Gespräch
gekommen
DLV-Laufsymposium: In
Siegen tauschten sich
Laufveranstalter,
Verbandsakteure und
Läufer aus.
Aufgrund der großen positiven Resonanz
aus dem vergangenen Jahr
und des vielfachen Wunsches der
Laufszene wurde am 2. und 3. Dezember
2017 das zweite DLV-Lauf-Symposium
in Siegen veranstaltet. Beim diesjährigen
Programm stand der Austausch
zwischen Laufveranstaltern, Verbandsakteuren
und Läufern im Mittelpunkt.
Am Samstag erlebten die Teilnehmer zunächst
spannende Vorträge von Prof. Dr.
Döhrn und Dr. Steinbach. Prof. Döhrn
stellte die aktuellen Lauf-Statistiken vor,
Dr. Steinbach (SPIN Sport Innovation)
erläutert Strategien, wie man erfolgreiche
Laufevents organisieren kann. In
der sich anschließenden Expertenrunde
bestand die Möglichkeit zur Diskussion
aktueller Laufthemen wie Datenschutz,
Versicherung, Stadtmarketing und neue
Laufformate. Auch in diesem Jahr war
in das Symposium am Samstagabend
die Gala „Läufer des Jahres“ in Krombach
eingebunden. Zuvor stand für die
Teilnehmer ein gemeinsamer Lauf oder
alternativ eine Brauereibesichtigung
auf dem Programm. Der Sonntag war
dem „Learning by Doing“ gewidmet: In
Workshops konnten die Teilnehmer intensiv
mit Experten diskutieren, gezielte
Themen erörtern und gemeinsame Lösungsstrategien
entwickeln. Ziel dabei
war es, Strategien kennenzulernen
sowie Tipps und Impulse für eigene
Laufveranstaltungen zu gewinnen. Alle
Beteiligten trugen hierbei zu dem Erfolg
des zweiten DLV-Lauf-Symposiums bei
und konnten einen Mehrwert aus der
Veranstaltung ziehen.
122 LEICHTATHLETIK 2017
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Siegertypen: Die Gewinner im deutschen Nachwuchsläufer-Cup 2017
Umrahmt von „Schirmherrin“ Konstanze Klosterhalfen und Dr. Matthias Reick, der als DLV-Vizepräsident für die Läufer zuständig ist, präsentierten
sich bei der Gala „Läufer des Jahres 2017“ in der Krombacher Brauerei die Sieger im Nachwuchs-Cup. Von links nach rechts:
Amanal Petros (U23; SV Brackwede), Steffen Baxheinrich (U20; LV Oelde), Elias Schreml (U18; LG Olympia Dortmund), Franziska Reng
(U23; LG Telis Finanz Regensburg), Jasmin Beer (U20; Kimbia sports e.V.) und Sophie Kretschmer (U18; LAC Aschersleben)
Deutscher Nachwuchsläufer-Cup:
In einer Serie
von sechs Straßenläufen
über zehn Kilometer
wurden 2017 die besten
Nachwuchsläufer gekürt.
Große Bühne für
die Lauf-Talente
Der Deutsche Nachwuchsläufer-Cup
2017 „powered by“ laufen.de unter
der Schirmherrschaft des DLV mit
freundlicher Unterstützung von German
Road Races (GRR) ist eine neue Serie für
deutsche Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen
U18, U20 und U23.
2017 war der Cup in fünf ausgewählte
nationale Laufevents sowie in die Deutschen
Meisterschaften 10 km Straßenlauf
integriert. Damit wurden Deutschlands
talentiertesten Nachwuchsläufer/innen
beim Deutschen Nachwuchsläufer-Cup
über 10 km die Möglichkeit gegeben,
sich zu präsentieren und untereinander
zu messen. Teilnahmeberechtigt waren
alle Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen
U18, U20 und U23 mit einem
gültigen Startrecht für einen Verein/LG
im Verbandsgebiet des DLV. Eine Mindestleistung
im Vorfeld war jedoch nicht
erforderlich, der Cup stand allen Nachwuchsläufern/innen
offen.
Der Startschuss fiel in Berlin-Span-
dau am 19. März 2017. Dort und bei den
anderen Cup-Veranstaltungen konnten
sich die Sieger auf Siegprämien freuen,
die vom jeweiligen Veranstalter (ausgenommen
DM 10 km, hier Anerkennung
der Wertung) für die ersten drei einer jeden
Altersklasse ausgeschüttet wurden,
wenn die Läufer/innen eine vorgegebene
Zielzeit erreichten.
Gesamt-Cup-Sieger/in 2017 darf sich
nennen, wer in der jeweiligen Altersklasse
in der Zeitaddition von mindestens
zwei absolvierten Rennen die schnellste
Zeit aufwies. Die Wertung erfolgte jeweils
innerhalb der jahrgangsbezogenen
Altersklasse. Die Sieger/innen wurden
vom DLV offiziell innerhalb der Veranstaltung
„Läufer des Jahres“ in der
Brauerei Krombacher in Kreuztal am
2.12.2017 geehrt und gefeiert.
Auch 2018 wird dieses Format für
den Nachwuchs im Laufbereich weitergeführt.
Die Teilnahmebedingungen sind
jedoch aktualisiert worden. Alle deutschen
Nachwuchsläufer/innen der AK
U18/U20/U23 können an dem Deutschen
Nachwuchsläufer-Cup teilnehmen. Bei
der Veranstaltung „DM 10 km Straßenlauf
in Bremen 2018“ gelten jedoch die
Teilnahmebedingungen aus 2017.
Eröffnet wird der Cup mit einer neuen
Veranstaltung in Dresden. Es erwarten
uns spannende Wettkämpfe mit tollen
Nachwuchsläufern, von denen wir wohl
bald noch viel sehen und hören werden.
TERMINE 2018
18.03. Dresdner Citylauf 2018
31.03. Paderborner Osterlauf
29.04. Würzburger Residenzlauf
02.09. Stadtwerke Kö-Lauf in Düsseldorf
(für AK U18/U20)
02.09. DM 10 km Straßenlauf in Bremen
(für AK U23, nur Zeitwertung)
14.10. Great 10K Berlin
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Senioren im Deutschen Leichtathletik-Verband
Oldies but Goldies
DLV-Senioren: Auch 2017 standen die deutschen Senioren
im Rampenlicht der Öffentlichkeit bei
Deutschen Meisterschaften und internationalen
Titelkämpfen.
An den erstmals in Asien ausgetragenen
siebten Senioren-Hallen-
Weltmeisterschaft in Daegu nahmen
73 deutsche Sportler teil. Für viele
Athletinnen und Athleten war Südkorea
ein besonderes Territorium, mit der
nahen Grenze zu Nordkorea, wo bis
zum heutigen Tage immer noch kein
Friedensvertrag zustande gekommen
ist. Mit Perfektion bei der Durchfüh-
rung von Veranstaltungen und der asiatischen
Höflichkeit wurden vom 19. bis
25. März die internationalen Gäste empfangen.
Die bisher teilnehmerstärkste
Hallen-Weltmeisterschaft auszurichten,
hatten sich die Südkoreaner „auf die
Fahne“ geschrieben, was sie mit 3841
Meldungen und 2000 Teilnehmern allerdings
nur bedingt erreichten.
Weltrekord über 400 Meter
In der M50 steigerte Roland Gröger die
Weltbestzeit über die Stadionrunde auf
51,73 Sekunden und holte sich damit Gold
bei der Hallen-WM der Senioren in Daegu
27 Goldmedaillen in Daegu
Die deutschen Seniorensportler schafften
schließlich einen guten fünften Platz in
der Nationenwertung. 27-mal Gold-, 22-
mal Silber und 34-mal Bronzemedaillen
fanden so den Weg nach Deutschland.
Hinter den Teams aus Australien, Großbritannien,
USA und Spanien.
Wer sorgte aus deutscher Sicht für
die aufsehenerregendsten Weltrekorde?
Klemens Grißmer (M65, TSG Oberursel)
steigerte die Weitsprungleistung auf
5,38 Meter innerhalb des Fünfkampfes.
Am sechsten Wettkampftag legte er im
Weitsprungwettbewerb noch einmal
weitere zehn Zentimeter zu. Seine weiteren
Einzelleistungen (60 m Hürden
9,64 sec, Kugelstoßen 11,64 m, Hochsprung
1,56 m und 1000-m-Lauf 4:02,57
min) brachten ihm schließlich den zweiten
Weltmeistertitel ein. Noch dazu verbesserte
er den bestehenden Weltrekord
von Rolf Geese aus dem Jahre 2009 auf
4637 Punkte.
Mit einem Weltrekord im Gepäck
(51,92 sec) reiste Roland Gröger (M50,
116-xxx_dlv_buch_2017_dlv.indd 124 03.01.2018 17:09:11
TopFit Berlin) an und verbesserte diesen
beim 400-Meter-Finale auf 51,73 Sekunden.
Bereits zwei Tage zuvor sicherte er
sich den Titel über 200 Meter in 23,63
Sekunden. Bei dem selten in der Halle
ausgetragenen Gewichtswurf verewigte
sich Gudrun Mellmann (W75, SV Lurup
Hamburg) mit der neuen Weltrekordweite
von 14,34 Meter.
810 DLV-Senioren bei der EM
Die dänische Stadt Aarhus war Gastgeber
der 20. Senioren-Europameisterschaften.
Mit einem enorm großen Aufgebot von
810 Athletinnen und Athleten reiste die
DLV-Senioren-Delegation an. An zehn
Wettkampftagen wurde 407-mal Edelmetall
gesammelt: 148-mal Gold, 127-mal
Silber und 132-mal Bronze.
Gleich am ersten Wettkampftag eröffnete
Ralf Jossa (M50; SV Herzberg) den
Medaillenreigen mit einem neuen Europarekord
im Gewichtswurf von 22.67
Metern. Klemens Grißmer (M65, TSG
Oberursel) entthronte im Zehnkampf
Rolf Geese (LG Göttingen) mit der neuen
Weltrekordleistung von 8205 Punkten.
Als amtierender Weltmeister gewann Roland
Gröger (M50; TopFit Berlin) sämtliche
Sprintstrecken von 100 Meter über
200 Meter bis 400 Meter.
Der älteste Seniorensportler, der in
Aarhus an den Start ging, war der inzwischen
91-jährige Günter Ciesielski (M90,
Postsportverein Landshut). Er beendete
im 5000-Meter-Bahngehen den Wettbewerb
mit einem neuen Europarekord
(41:04,37 min).
Gleich drei Staffelrekorde konnten die
deutschen Senioren vermelden. Die Senioren
der M85 in der Besetzung Zuber,
Steiner, Pfeiffer, Müller konnten ihren
neuen Weltrekord in der 4x100 m Staffel
mit 1:14,52 Minuten feiern. Die Seniorinnen
der Altersklasse W70 gewannen
die 4x100-Meter-Staffel der W70 in neuer
Weltrekordzeit von 1:04,28 Minuten
in der Besetzung Förster, Zörner, Stump,
Meier. Ein neuer Europarekord wurde in
der 4x400-Meter-Staffel er Seniorinnen
W45 mit der Mannschaft Braun, Günther,
Trost, Drewes, Czech in 4:07,11 Minuten
aufgestellt.
Länderkampf-Sieg
Einen schönen Abschlusshöhepunkt
konnte das DLV-Team verbuchen – beim
neunten Ländervergleichs-Wettkampf,
der Challenge, im Wettstreit mit den Auswahlmannschaften
aus Frankreich und
Belgien, der in Sint-Niklaas (Belgien)
durchgeführt wurde. Mit 372 Zählern
ging schließlich der Gesamtsieg im Drei-
Länder-Duell an den DLV, vor Frankreich
(321) und Belgien (231).
LEICHTATHLETIK 2017 125
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LEICHTATHLETIK 2017 Spektakuläres Event in der Hauptstadt
Berlin fliegt wieder
Berlin fliegt: Nach der WM
in London ging es mit der
spektakulären Flug- und
Speedshow weiter.
Melanie Bauschke mit Heimspiel vor historischer Kulisse
Im Weitsprung trat mit Melanie Bauschke eine waschechte Berlinerin für den DLV an
Deutschland auf Rang zwei
Zu einem starken Team gehören auch die Ersatzleute. In Berlin traten Karsten Dilla, Gina
Lückenkemper und Melanie Bauschke in Aktion. Tobias Scherbarth, Anna Bühler und
Rebekka Haase standen für den Fall der Fälle parat und feuerten an
Am 2. September traten in Berlin
Top-Athleten aus fünf europäischen
Leichtathletik-Nationen
(Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien,
Großbritannien) und den USA als
Teams gegeneinander an. Dabei sorgten
in den Disziplinen Stabhochsprung
Männer, Weitsprung Frauen und Sprint
Frauen viele bekannte Gesichter für Begeisterung.
Der innovative Modus der
Team-Challenge machte den Wettkampf
zusätzlich zu etwas ganz Außergewöhnlichem.
Ziel der spektakulären Veranstaltung
ist es, Fans für die olympische Kernsportart
zu gewinnen und neue Formate zu
präsentieren: kurzweilig, spannend und
innovativ. Insgesamt wurde „Berlin
fliegt!“ zum siebten Mal ausgetragen,
nicht zuletzt dank der großen Unterstützung
durch die Hauptsponsoren des DLV:
Nike, GLS, DKB und Barmer – begleitet
durch den Charity-Partner Plan International
Deutschland.
Das Brandenburger Tor bot auch in
diesem Jahr eine beeindruckende Kulisse
– mehr als 3.000 Zuschauer verfolgten in
der eigens errichteten „Berlin 2018-Arena“
einen packenden Wettkampf, bei
dem der Sprint-Wettbewerb erstmals auf
sechs blauen Sprintbahnen durchgeführt
wurde. Für die USA zahlten sich drei
Weltmeister in ihren Reihen aus. Sam
Kendricks, Barbara Pierre und Tianna
Bartoletta gewannen den Länderkampf
vor dem DLV-Team um Gina Lückenkemper,
Karsten Dilla und Melanie Bauschke,
das einen starken zweiten Platz belegte.
Sieger-Team aus den USA
Sam Kendricks, Barbara Pierre und Tianna
Bartoletta gewannen den Länderkampf am
Brandenburger Tor in Berlin
126 LEICHTATHLETIK 2017
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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften | Team-EM | Deutsche Meisterschaften
Ergebnisse
auf einen Blick
Überraschung
Das 200-Meter-Podium von
London sah anders aus als
gedacht. Nicht der schon als
Nachfolger von Usain Bolt
gehandelte 400-Meter-Weltrekordler,
-Weltmeister und Olympiasieger
Wayde van Niekerk
stand ganz oben, sondern Ramil
Guliyev aus der Türkei. Platz
drei ging an Jereem Richards
(Trinidad & Tobago)
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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London
Männer
100 Meter (-0,8) | 5.8.2017
1. Justin Gatlin (USA) 9,92
2. Christian Coleman (USA) 9,94
3. Usain Bolt (Jamaika) 9,95
4. Yohan Blake (Jamaika) 9,99
5. Akani Simbine (Südafrika) 10,01
6. Jimmy Vicaut (Frankreich) 10,08
7. Reece Prescod (Großbritannien) 10,17
8. Bingtian Su (China) 10,27
VL: 26. Julian Reus (Deutschland) 10,25
200 Meter (-0,1) | 10.8.2017
1. Ramil Guliyev (Türkei) 20,09
2. Wayde van Niekerk (Südafrika) 20,11
3. Jereem Richards (Trinidad & Tobago) 20,11
4. Nethaneel Mitchell-Blake (Großbritannien) 20,24
5. Ameer Webb (USA) 20,26
6. Isaac Makwala (Botswana) 20,44
7. Abdul Hakim Sani Brown (Japan) 20,63
8. Isiah Young (USA) 20,64
4x100 Meter | 12.8.2017
1. Großbritannien 37,47
(Ujah, Gemili, Talbot, Mitchell-Blake)
2. USA 37,52
(Rodgers, Gatlin, Bacon, Coleman)
3. Japan 38,04
(Tada, Iizuka, Kiryu, Fujimitsu)
4. China 38,34
5. Frankreich 38,48
6. Kanada 38,59
7. Türkei 38,73
Jamaika
DNF
4x400 Meter | 13.8.2017
1. Trinidad & Tobago 2:58,12
(Solomon, Richards, Cedenio, Gordon)
2. United States 2:58,61
(London III, Roberts, Cherry, Kerley)
3. Großbritannien 2:59,00
(Hudson-Smith, Cowan, Yousif, Rooney)
4. Belgien 3:00,04
5. Spanien 3:00,65
6. Kuba 3:01,10
7. Polen 3:01,59
8. Frankreich 3:01,79
800 Meter | 8.8.2017
1. Pierre-Ambroise Bosse (Frankreich) 1:44,67
2. Adam Kszczot (Polen) 1:44,95
3. Kipyegon Bett (Kenia) 1:45,21
4. Kyle Langford (Großbritannien) 1:45,25
5. Nijel Amos (Botswana) 1:45,83
6. Mohammed Aman (Äthiopien) 1:46,06
7. Thiago Andrè (Brasilien) 1:46,30
8. Brandon McBride (Kanada) 1:47,09
VL: 33. Marc Reuther (Deutschland) 1:47,78
1500 Meter | 13.8.2017
1. Elijah Motonei Manangoi (Kenia) 3:33,61
2. Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:33,99
3. Filip Ingebrigtsen (Norwegen) 3:34,53
4. Adel Mechaal (Spanien) 3:34,71
5. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 3:34,89
6. Sadik Mikhou (Bahrain) 3:35,81
7. Marcin Lewandowski (Polen) 3:36,02
8. Nicholas Willis (Neuseeland) 3:36,82
VL: 10 Deutschland 38,66
(Reus, Hering, Schmidt, Erewa)
400 Meter | 8.8.2017
1. Wayde van Niekerk (Südafrika) 43,98
2. Steven Gardiner (Bahamas) 44,41
3. Abdalelah Haroun (Katar) 44,48
4. Baboloki Thebe (Botswana) 44,66
5. Nathon Allen (Jamaika) 44,88
6. Demish Gaye (Jamaika) 45,04
7. Fred Kerley (USA) 45,23
Isaac Makwala (Botswana)
DNS
HF: 10. Homiyu Tesfaye (Deutschland) 3:39,72
HF: 23. Timo Benitz (Deutschland) 3:44,38
5000 Meter | 12.8.2017
1. Muktar Edris (Äthiopien) 13:32,79
2. Mohamed Farah (Großbritannien) 13:33,22
3. Paul Kipkemoi Chelimo (USA) 13:33,30
4. Yomif Kejelcha (Äthiopien) 13:33,51
5. Selemon Barega (Äthiopien) 13:35,34
6. Mohammed Ahmed (Kanada) 13:35,43
7. Aron Kifle (Eritrea) 13:36,91
8. Andrew Butchart (Großbritannien) 13:38,73
VL: 32. Richard Ringer (Deutschland) 13:36,87
128 LEICHTATHLETIK 2017
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10.000 Meter | 4.8.2017
1. Mohamed Farah (Großbritannien) 26:49,51
2. Joshua Kiprui Cheptegei (Uganda) 26:49,94
3. Paul Kipngetich Tanui (Kenia) 26:50,60
4. Bedan Karoki Muchiri (Kenia) 26:52,12
5. Jemal Yimer (Äthiopien) 26:56,11
6. Geoffrey Kipsang Kamworor (Kenia) 26:57,77
7. Abadi Hadis (Äthiopien) 26:59,19
8. Mohammed Ahmed (Kanada) 27:02,35
Marathon | 6.8.2017
1. Geoffrey Kipkorir Kirui (Kenia) 2:08:27
2. Tamirat Tola (Äthiopien) 2:09:49
3. Alphonce Felix Simbu (Tansania) 2:09:51
4. Callum Hawkins (Großbritannien) 2:10:17
5. Gideon Kipkemoi Kipketer (Kenia) 2:10:56
6. Daniele Meucci (Italien) 2:10:56
7. Yohanes Ghebregergis (Eritrea) 2:12:07
8. Daniel Kinyua Wanjiru (Kenia) 2:12:16
110 Meter Hürden (0,0) | 7.8.2017
1. Omar McLeod (Jamaika) 13,04
2. Sergey Shubenkov (Athlet unter neutraler Flagge) 13,14
3. Balázs Baji (Ungarn) 13,28
4. Garfield Darien (Frankreich) 13,30
5. Aries Merritt (USA) 13,31
6. Shane Brathwaite (Barbados) 13,32
7. Orlando Ortega (Spanien) 13,37
8. Hansle Parchment (Jamaika) 13,37
HF: 21. Matthias Bühler (Deutschland) 13,79
400 Meter Hürden | 9.8.2017
1. Karsten Warholm (Norwegen) 48,35
2. Yasmani Copello (Türkei) 48,49
3. Kerron Clement (USA) 48,52
4. Kemar Mowatt (Jamaika) 48,99
5. TJ Holmes (USA) 49,00
6. Juander Santos (Dominikanische Republik) 49,04
7. Abderrahaman Samba (Katar) 49,74
8. Kariem Hussein (Schweiz) 50,07
3000 Meter Hindernis | 8.8.2017
1. Conseslus Kipruto (Kenia) 8:14,12
2. Soufiane Elbakkali (Marokko) 8:14,49
3. Evan Jager (USA) 8:15,53
4. Mahiedine Mekhissi (Frankreich) 8:15,80
5. Stanley Kipkoech Kebenei (USA) 8:21,09
6. Matthew Hughes (Kanada) 8:21,84
7. Tesfaye Deriba (Äthiopien) 8:22,12
8. Tafese Seboka (Äthiopien) 8:23,02
Hochsprung | 13.8.2017
1. Mutaz Essa Barshim (Katar) 2,35
2. Danil Lysenko (Athlet unter neutraler Flagge) 2,32
3. Majd Eddin Ghazal (SYR) 2,29
4. Edgar Rivera (Mexiko) 2,29
5. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,29
6. Robert Grabarz (Großbritannien) 2,25
6. Ilya Ivanyuk (Athlet unter neutraler Flagge) 2,25
8. Bryan McBride (USA) 2,25
10. Eike Onnen (Deutschland) 2,20
Stabhochsprung | 8.8.2017
1. Sam Kendricks (USA) 5,95
2. Piotr Lisek (Polen) 5,89
3. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,89
4. Changrui Xue (China) 5,82
5. Pawel Wojciechowski (Polen) 5,75
6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,65
7. Kurtis Marschall (Australien) 5,65
8. Shawnacy Barber (Kanada) 5,65
Raphael Marcel Holzdeppe (Deutschland)
Weitsprung | 5.8.2017
1. Luvo Manyonga (Südafrika) 8,48
2. Jarrion Lawson (USA) 8,44
3. Ruswahl Samaai (Südafrika) 8,32
4. Aleksandr Menkov (Athlet unter neutraler Flagge) 8,27
5. Maykel Massó (Kuba) 8,26
6. Yuhao Shi (China) 8,23
7. Jianan Wang (China) 8,23
8. Michel Tornéus (Schweden) 8,18
Q: 22. Julien Howard (Deutschland) 7,72
Dreisprung | 10.8.2017
1. Christian Taylor (USA) 17,68
2. Will Claye (USA) 17,63
3. Nelson Évora (Portugal) 17,19
4. Cristian Nápoles (Kuba) 17,16
5. Alexis Copello (Aserbaidschan) 17,16
6. Chris Benard (USA) 17,16
7. Andy Díaz (Kuba) 17,13
8. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,79
NM
LEICHTATHLETIK 2017 129
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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London
Kugelstoßen | 6.8.2017
1. Tomas Walsh (Neuseeland) 22,03
2. Joe Kovacs (USA) 21,66
3. Stipe Žunic (Kroatien) 21,46
4. Tomáš Stanek (Tschechische Republik) 21,41
5. Michal Haratyk (Polen) 21,41
6. Ryan Crouser (USA) 21,20
7. Ryan Whiting (USA) 21,09
8. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,89
9. Jacko Gill (Neuseeland) 20,82
10. David Storl (Deutschland) 20,80
Diskuswurf | 5.8.2017
1. Andrius Gudžius (Litauen) 69,21
2. Daniel Ståhl (Schweden) 69,19
3. Mason Finley (USA) 68,03
4. Fedrick Dacres (Jamaika) 65,83
5. Piotr Malachowski (Polen) 65,24
6. Robert Harting (Deutschland) 65,10
7. Robert Urbanek (Polen) 64,15
8. Traves Smikle (Jamaika) 64,04
Q Martin Wierig (Deutschland) NM
Hammerwurf | 11.8.2017
1. Pawel Fajdek (Polen) 79,81
2. Valeriy Pronkin (Athlet unter neutraler Flagge) 78,16
3. Wojciech Nowicki (Polen) 78,03
4. Quentin Bigot (Frankreich) 77,67
5. Aleksei Sokyrskii (Athlet unter neutraler Flagge) 77,50
6. Nick Miller (Großbritannien) 77,31
7. Dilshod Nazarov (Tadschikistan) 77,22
8. Serghei Marghiev (Moldau) 75,87
Speerwurf | 12.8.2017
1. Johannes Vetter (Deutschland) 89,89
2. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 89,73
3. Petr Frydrych (Tschechische Republik) 88,32
4. Thomas Röhler (Deutschland) 88,26
5. Tero Pitkämäki (Finnland) 86,94
6. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 84,52
7. Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) 84,48
8. Andreas Hofmann (Deutschland) 83,98
Zehnkampf | 11./12.8.2017
1. Kevin Mayer (Frankreich) 8768
(10,70; 7,52; 15,72; 2,08; 48,26/13,75, 47,14; 5,10; 66,10; 4:36,73)
2. Rico Freimuth (Deutschland) 8564
(10,53; 7,48; 14,85; 1,99; 48,41/13,68; 51,17; 4,80; 62,34; 4:41,57)
3. Kai Kazmirek (Deutschland) 8488
(10,91; 7,64; 13,78; 2,11; 47,19/14,66; 45,06; 5,10; 62,45;4:38,07)
4. Janek Õiglane (Estland) 8371
5. Damian Warner (Kanada) 8309
6. Oleksiy Kasyanov (Ukraine) 8234
7. Kurt Felix (Grenada) 8227
8. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 8222
Mathias Brugger (Deutschland)
DNF
20 Kilometer Gehen | 13.8.2017
1. Eider Arévalo (Kolumbien) 1:18:53
2. Sergei Shirobokov (Athlet unter neutraler Flagge) 1:18:55
3. Caio Bonfim (Brasilien) 1:19:04
4. Lebogang Shange (Südafrika) 1:19:18
5. Christopher Linke (Deutschland) 1:19:21
6. Dane Bird-Smith (Australien) 1:19:28
7. Kaihua Wang (China) 1:19:30
8. Álvaro Martín (Spanien) 1:19:41
15. Nils Brembach (Deutschland) 1:20:42
17. Hagen Pohle (Deutschland) 1:20:53
50 Kilometer Gehen | 13.8.2017
1. Yohann Diniz (Frankreich) 3:33:12
2. Hirooki Arai (Japan) 3:41:17
3. Kai Kobayashi (Japan) 3:41:19
4. Igor Glavan (Ukraine) 3:41:42
5. Satoshi Maruo (Japan) 3:43:03
6. Máté Helebrand (Ungarn) 3:43:56
7. Rafal Augustyn (Polen) 3:44:18
8. Robert Heffernan (Irland) 3:44:41
10. Carl Dohmann (Deutschland) 3:45:21
13. Karl Junghannß (Deutschland) 3:47:01
130 LEICHTATHLETIK 2017
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Mittendrin im Kampf um die Medaillen
Als die Geher in Londons Innenstadt unterwegs
waren, zeigte sich der englische Sommer von seiner
wärmeren Seite. Und Christopher Linke vom SC Potsdam
verpasste als Fünfter eine WM-Medaille über 20
Kilometer nur knapp. Es war ein starkes Rennen von
dem Potsdamer, der sich vom Start weg an der Spitze
zeigte und das Tempo mitbestimmte
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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London
Frauen
100 Meter (+01,) | 6.8.2017
1. Tori Bowie (USA) 10,85
2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 10,86
3. Dafne Schippers (Niederlande) 10,96
4. Murielle Ahouré (Elfenbeinküste) 10,98
5. Elaine Thompson (Jamaika) 10,98
6. Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago) 11,01
7. Rosangela Santos (Brasilien) 11,06
8. Kelly-Ann Baptiste (Trinidad & Tobago) 11,09
HF: 14. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,16
VL Gina Lückenkemper (Deutschland) 10,95
VL Tatjana Pinto (Deutschland) DQ
4x400 Meter | 13.8.2017
1. USA 3:19,02
(Hayes, Felix, Wimbley, Francis)
2. Great Britain & N.I. 3:25,00
(Clark, Nielsen, Doyle, Diamond)
3. Poland 3:25,41
(Holub, Baumgart, Gaworska, Swiety)
4. France 3:26,56
5. Nigeria 3:26,72
6. Germany 3:27,45
(Spelmeyer, Müller, Gonska, Mergenthaler)
7. Botswana 3:28,00
Jamaica
DNF
200 Meter (+0,8) | 11.8.2017
1. Dafne Schippers (Niederlande) 22,05
2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 22,08
3. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 22,15
4. Dina Asher-Smith (Großbritannien) 22,22
5. Deajah Stevens (USA) 22,44
6. Kimberlyn Duncan (USA) 22,59
7. Crystal Emmanuel (Kanada) 22,60
8. Tynia Gaither (Bahamas) 23,07
HF: 12. Rebekka Haase (Deutschland) 23,03
4x100 Meter | 12.8.2017
1. USA 41,82
(Brown, Felix, Akinosun, Bowie)
2. Großbritannien 42,12
(Philip, Henry, Asher-Smith, Neita)
3. Jamaika 42,19
(Levy, Morrison, Facey, Forbes)
4. Deutschland 42,36
(Pinto, Mayer, Lückenkemper, Haase)
5. Schweiz 42,51
6. Trinidad & Tobago 42,62
7. Brasilien 42,63
8. Niederlande 43,07
400 Meter | 9.8.2017
1. Phyllis Francis (USA) 49,92
2. Salwa Eid Naser (Bahrain) 50,06
3. Allyson Felix (USA) 50,08
4. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 50,49
5. Shericka Jackson (Jamaika) 50,76
6. Stephenie Ann McPherson (Jamaika) 50,86
7. Kabange Mupopo (Sambia) 51,15
8. Novlene Williams-Mills (Jamaika) 51,48
HF: 14. Ruth Sophia Spelmeyer (Deutschland) 51,77
800 Meter | 13.8.2017
1. Caster Semenya (Südafrika) 1:55,16
2. Francine Niyonsaba (Burundi) 1:55,92
3. Ajee Wilson (USA) 1:56,65
4. Margaret Nyairera Wambui (Kenia) 1:57,54
5. Melissa Bishop (Kanada) 1:57,68
6. Angelika Cichocka (Polen) 1:58,41
7. Charlene Lipsey (USA) 1:58,73
8. Lynsey Sharp (Großbritannien) 1:58,98
HF: 23. Christina Hering (Deutschland) 2:02,69
1500 Meter | 7.8.2017
1. Faith Chepngetich Kipyegon (Kenia) 4:02,59
2. Jennifer Simpson (USA) 4:02,76
3. Caster Semenya (Südafrika) 4:02,90
4. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,97
5. Sifan Hassan (Niederlande) 4:03,34
6. Laura Weightman (Großbritannien) 4:04,11
7. Angelika Cichocka (Polen) 4:04,16
8. Rababe Arafi (Marokko) 4:04,35
11. Hanna Klein (Deutschland) 4:06,22
HF: 16. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:06,58
5000 Meter | 13.8.2017
1. Hellen Onsando Obiri (Kenia) 14:34,86
2. Almaz Ayana (Äthiopien) 14:40,35
3. Sifan Hassan (Niederlande) 14:42,73
4. Senbere Teferi (Äthiopien) 14:47,45
5. Margaret Chelimo Kipkemboi (Kenia) 14:48,74
6. Laura Muir (Großbritannien) 14:52,07
7. Sheila Chepkirui Kiprotich (Kenia) 14:54,05
8. Susan Krumins (Niederlande) 14:58,33
VL: 17. Alina Reh (Deutschland) 15:10,01
132 LEICHTATHLETIK 2017
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 132 03.01.2018 17:39:55
Finale? Finale!
Der Einzug von Hanna Klein (SG Schorndorf
1846) ins 1500-Meter-Finale von
London war eine große Überraschung.
Im Halbfinale hängte sie keine Geringere
als Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus
Äthiopien ab
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 133 03.01.2018 17:40:01
LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London
10.000 Meter | 5.8.2017
1. Almaz Ayana (Äthiopien) 30:16,32
2. Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 31:02,69
3. Agnes Jebet Tirop (Kenia) 31:03,50
4. Alice Aprot Nawowuna (Kenia) 31:11,86
5. Susan Krumins (Niederlande) 31:20,24
6. Emily Infeld (USA) 31:20,45
7. Irene Chepet Cheptai (Kenia) 31:21,11
8. Molly Huddle (USA) 31:24,78
Marathon | 6.8.2017
1. Rose Chelimo (Bahrain) 2:27:11
2. Edna Ngeringwony Kiplagat (Kenia) 2:27:18
3. Amy Cragg (USA) 2:27:18
4. Flomena Cheyech Daniel (Kenia) 2:27:21
5. Shure Demise (Äthiopien) 2:27:58
6. Eunice Jepkirui Kirwa (Bahrain) 2:28:17
7. Helah Jelagat Kiprop (Kenia) 2:28:19
8. Mare Dibaba (Äthiopien) 2:28:49
22. Fate Tola (Deutschland) 2:33:39
39. Katharina Heinig (Deutschland) 2:39:59
100 Meter Hürden (+0,1) | 12.8.2017
1. Sally Pearson (Australien) 12,59
2. Dawn Harper Nelson (USA) 12,63
3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,72
4. Kendra Harrison (USA) 12,74
5. Christina Manning (USA) 12,74
6. Alina Talay (Weißrussland) 12,81
7. Nadine Visser (Niederlande) 12,83
8. Nia Ali (USA) 13,04
HF: 17. Ricarda Lobe (Deutschland) 13,11
VL: 24. Nadine Hildebrand (Deutschland) 13,14
400 Meter Hürden | 10.8.2017
1. Kori Carter (USA) 53,07
2. Dalilah Muhammad (USA) 53,50
3. Ristananna Tracey (Jamaika) 53,74
4. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 54,20
5. Léa Sprunger (Schweiz) 54,59
6. Sage Watson (Kanada) 54,92
7. Cassandra Tate (USA) 55,43
8. Eilidh Doyle (Großbritannien) 55,71
VL: 34. Jackie Baumann (Deutschland) 57,59
3000 Meter Hindernis | 11.8.2017
1. Emma Coburn (USA ) 9:02,58
2 . Courtney Frerichs (USA ) 9:03,77
3 . Hyvin Kiyeng Jepkemoi (Kenia) 9:04,03
4 . Beatrice Chepkoech (Kenia) 9:10,45
5 . Ruth Jebet (Burundi) 9:13,96
6 . Celliphine Chepteek Chespol (Kenia) 9:15,04
7 . Etenesh Diro (Äthiopien) 9:22,46
8 . Winfred Mutile Yavi (Burundi) 9:22,67
9 . Gesa Felicitas Krause (Deutschland) 9:23,87
Hochsprung | 12.8.2017
1. Maria Lasitskene (Athletin unter neutraler Flagge) 2,03
2. Yuliia Levchenko (Ukraine) 2,01
3. Kamila Licwinko (Polen) 1,99
4. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,95
5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 1,95
6. Morgan Lake (Großbritannien) 1,95
7. Mirela Demireva (Bulgarien) 1,92
7. Airiné Palšyté (Litauen) 1,92
Stabhochsprung | 6.8.2017
1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,91
2. Sandi Morris (USA) 4,75
3. Robeilys Peinado (Venezuela) 4,65
3. Yarisley Silva (Kuba) 4,65
5. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,65
6. Holly Bradshaw (Großbritannien) 4,65
7. Alysha Newman (Kanada) 4,65
8. Olga Mullina (Athlet unter neutraler Flagge) 4,55
Q: 14. Silke Spiegelburg (Deutschland) 4,35
Q: 20. Friedelinde Petershofen (Deutschland) 4,20
Weitsprung | 11.8.2017
1. Brittney Reese (USA) 7,02
2. Darya Klishina (Athletin unter neutraler Flagge) 7,00
3. Tianna Bartoletta (USA) 6,97
4. Ivana Španovic (Serbien) 6,96
5. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,72
6. Brooke Stratton (Australien) 6,67
7. Chantel Malone (Britische Jungferninseln) 6,57
8. Blessing Okagbare-Ighoteguonor (Nigeria) 6,55
10. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,54
Q: 23. Alexandra Wester (Deutschland) 6,27
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 134 03.01.2018 17:40:02
Zwei-Meter-Frau
Bei der WM in London hätte Marie-Laurence Jungfleisch über zwei
Meter springen müssen, um im Kampf um Gold dabei zu sein –
ihre 1,95 Meter reichten nur zu Rang vier. Den Zwei-Meter-Sprung
reichte die Athletin vom VfB Stuttgart dann im Hochsprung-Mekka
Eberstadt nach – es war ihr zweiter über die magische Höhe
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 135 03.01.2018 17:40:03
LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London
Dreisprung | 7.8.2017
1. Yulimar Rojas (Venezuela) 14,91
2. Caterine Ibargüen (Kolumbien) 14,89
3. Olga Rypakova (Kasachstan) 14,77
4. Hanna Knyazyeva-Minenko (Israel) 14,42
5. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,33
6. Anna Jagaciak (Polen) 14,25
7. Ana Peleteiro (Spanien) 14,23
8. Shanieka Ricketts (Jamaika) 14,13
12. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,97
Kugelstoßen | 9.8.2017
1. Lijiao Gong (China) 19,94
2. Anita Márton (Ungarn) 19,49
3. Michelle Carter (USA) 19,14
4. Danniel Thomas-Dodd (Jamaika) 18,91
5. Yang Gao (China) 18,25
6. Brittany Crew (Kanada) 18,21
7. Yuliya Leantsiuk (Weißrussland) 18,12
8. Yaniuvis López (Kuba) 18,03
Q: 13. Sara Gambetta (Deutschland) 17,71
Diskuswurf | 13.8.2017
1. Sandra Perkovic (Kroatien) 70,31
2. Dani Stevens (Australien) 69,64
3. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 66,21
4. Yaimé Pérez (Kuba) 64,82
5. Denia Caballero (Kuba) 64,37
6. Nadine Müller (Deutschland) 64,13
7. Xinyue Su (China) 63,37
8. Bin Feng (China) 61,56
9. Julia Harting (Deutschland) 61,34
Q: 14. Anna Rüh (Deutschland) 60,78
Hammerwurf | 7.8.2017
1. Anita Włodarczyk (Polen) 77,90
2. Zheng Wang (China) 75,98
3. Malwina Kopron (Polen) 74,76
4. Wenxiu Zhang (China) 74,53
5. Hanna Skydan (Aserbaidschan) 73,38
6. Joanna Fiodorow (Polen) 73,04
7. Sophie Hitchon (Großbritannien) 72,32
8. Katerina Šafránková (Tschechische Republik) 71,34
Speerwurf | 8.8.2017
1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 66,76
2. Lingwei Li (China) 66,25
3. Huihui Lyu (China) 65,26
4. Sara Kolak (Kroatien) 64,95
5. Eda Tugsuz (Türkei) 64,52
6. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,05
7. Katharina Molitor (Deutschland) 63,75
8. Shiying Liu (China) 62,84
Q: 17. Christin Hussong (Deutschland) 60,86
Siebenkampf | 5./6.8.2017
1. Nafissatou Thiam (Belgien) 6784
(13,54; 1,95; 15,17; 24,57/6,57; 53,93; 2:21,42)
2. Carolin Schäfer (Deutschland) 6696
(13,09; 1,86; 14,84; 23,58/6,20; 49,99; 2:15,34)
3. Anouk Vetter (Niederlande) 6636
(13,31; 1,77; 15,09; 24,36/6,32; 58,41; 2:19,43)
4. Yorgelis Rodríguez (Kuba) 6594
5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 6558
6. Ivona Dadic (Österreich) 6417
7. Nadine Visser (Niederlande) 6370
8. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6362
(13,52; 1,74; 12,84; 23,92/6,55; 40,70; 2:07,37)
20 Kilometer Gehen | 13.8.2017
1. Jiayu Yang (China) 1:26:18
2. Maria Guadalupe González (Mexiko) 1:26:19
3. Antonella Palmisano (Italien) 1:26:36
4. Erica de Sena (Brasilien) 1:26:59
5. Sandra Arenas (Kolumbien) 1:28:10
6. Ana Cabecinha (Portugal) 1:28:57
7. Kimberly García (PER) 1:29:13
8. Na Wang (China) 1:29:26
50 Kilometer Gehen | 13.8.2017
1. Inês Henriques (Portugal) 4:05:56
2. Hang Yin (China) 4:08:58
3. Shuqing Yang (China) 4:20:49
4. Kathleen Burnett (USA) 4:21:51
Nair Da Rosa (Brasilien)
DNF
Susan Randall (USA)
DNF
Erin Talcott (USA)
DQ
11. Kathrin Klaas (Deutschland) 68,91
Q: 30. Susen Küster (Deutschland) 62,33
136 LEICHTATHLETIK 2017
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 136 03.01.2018 17:40:03
LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille
Männer
100 Meter (-0,7) | 24.6.2017
1. Harry Aikines-Aryeetey (Großbritannien) 10,21
2. Julian Reus (Deutschland) 10,27
3. Churandy Martina (Niederlande) 10,30
4. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 10,37
5. Ángel David Rodríguez (Spanien) 10,39
6. Zdeněk Stromšík (Tschechische Republik) 10,43
7. Federico Cattaneo (Italien) 10,47
8. Stuart Dutamby (Frankreich) 10,48
9. Dominik Kopeć (Polen) 10,70
10. Volodymyr Suprun (Ukraine) 10,78
11. Dzianis Konanau (Weißrussland) 10,88
200 Meter (+0,4) | 25.6.2017
1. Serhiy Smelyk (Ukraine) 20,53
2. Mickael-Méba Zeze (Frankreich) 20,57
3. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 20,59
4. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 20,66
5. Sam Miller (Großbritannien) 20,79
6. Karol Zalewski (Polen) 20,87
7. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 20,90
8. Óscar Husillos (Spanien) 20,97
9. Solomon Bockarie (Niederlande) 21,25
10. Antonio Infantino (Italien) 21,29
11. Stanislau Darahakupets (Weißrussland) 21,66
4x100 Meter | 24.6.2017
1. Großbritannien 38,08
(Ujah, Hughes, Talbot, Aikines-Aryeetey)
2. Deutschland 38,30
(Reus, Hering, Schmidt, Menga)
3. Frankreich 38,68
(Bassaw, Dautremer, Zeze, Anouman)
4. Ukraine 39,07
5. Niederlande 39,07
6. Italien 39,08
7. Polen 39,21
8. Griechenland 39,42
9. Tschechische Republik 39,73
10. Spanien 40,05
11. Weißrussland 40,05
400 Meter | 24.6.2017
1. Dwayne Cowan (Großbritannien) 45,46
2. Rafał Omelko (Polen) 45,53
3. Davide Re (Italien) 45,56
4. Samuel García (Spanien) 45,60
5. Teddy Atine (Frankreich) 45,93
6. Johannes Trefz (Deutschland) 46,54
7. Vitaliy Butrym (Ukraine) 46,95
8. Patrik Šorm (Tschechische Republik) 47,25
9. Maksim Hrabarenka (Weißrussland) 48,32
10. Mihaíl Pappás (Griechenland) 48,65
Liemarvin Bonevacia (Niederlande)
DQ
TEAM-EM IN LILLE
ENDSTAND
1. Deutschland 321,5
2. Polen 295
3. Frankreich 270
4. Großbritannien 269
5. Spanien 242,5
6. Ukraine 236,5
7. Italien 220
8. Tschechische Republik 213,5
9. Griechenland 196,5
10. Weißrussland 188,5
11. Niederlande 175
4x400 Meter | 25.6.2017
1. Spanien 3:02,32
(Husillos, Bua, Echeverry, Garcia)
2. Niederlande 3:02,37
(Stuivenberg, Bonevacia, Agard, Blauwhof)
3. Tschechische Republik 3:03,31
(Tesar, Maslak, Müller, Sorm)
4. Polen 3:03,86
5. Frankreich 3:03,92
6. Deutschland 3:04,64
(Schneider, Junker, Trefz, Schmidt)
7. Italien 3:06,35
8. Ukraine 3:07,03
9. Großbritannien 3:07,49
10 Griechenland 3:08,58
11. Weißrussland 3:09,84
800 Meter | 25.6.2017
1. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:47,18
2. Giordano Benedetti (Italien) 1:47,94
3. James Bowness (Großbritannien) 1:48,19
4. Yevhen Hutsol (Ukraine) 1:48,26
5. Yan Sloma (Weißrussland) 1:48,32
6. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:48,54
7. Filip Šnejdr (Tschechische Republik) 1:48,61
8. Samir Dahmani (Frankreich) 1:48,65
9. Christoph Kessler (Deutschland) 1:48,89
10. Athanásios Kalákos (Griechenland) 1:52,27
Adam Kszczot (Polen)
DQ
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 137 03.01.2018 17:40:03
LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille
1500 Meter | 24.6.2017
1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:53,40
2. Jake Wightman (Großbritannien) 3:53,72
3. Timo Benitz (Deutschland) 3:54,28
4. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 3:54,54
5. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:54,56
6. Marc Alcalá (Spanien) 3:54,89
7. Joao Capistrano M. Bussotti Neves Junior (Italien) 3:55,36
8. Vincent Hazeleger (Niederlande) 3:55,90
9. Volodymyr Kyts (Ukraine) 3:55,90
10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 3:57,18
11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 3:57,87
3000 Meter | 25.6.2017
1. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 7:57,60
2. Marc Scott (Großbritannien) 7:58,52
3. Carlos Mayo (Spanien) 7:58,97
4. Yoann Kowal (Frankreich) 7:59,61
5. Marcel Fehr (Deutschland) 8:00,52
6. Yassin Bouih (Italien) 8:01,80
7. Stanislav Maslov (Ukraine) 8:02,11
8. Richard Douma (Niederlande) 8:08,24
9. Michał Rozmys (Polen) 8:11,90
10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 8:16,63
11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 8:37,54
5000 Meter | 24.6.2017
1. Antonio Abadía (Spanien) 13:59,40
2. Nick Goolab (Großbritannien) 13:59,72
3. Amanal Petros (Deutschland) 13:59,83
4. Marouan Razine (Italien) 14:02,62
5. Szymon Kulka (Polen) 14:04,59
6. Félix Bour (Frankreich) 14:05,11
7. Yehor Zhukov (Ukraine) 14:15,26
8. Uladzislau Pramau (Weißrussland) 14:16,98
9. Konstadínos Gelaoúzos (Griechenland) 14:22,41
10. Bart van Nunen (Niederlande) 14:24,77
11. Jakub Zemaník (Tschechische Republik) 14:48,83
110 Meter Hürden (+0,2) | 25.6.2017
1. Orlando Ortega (Spanien) 13,20
2. Aurel Manga (Frankreich) 13,35
3. David Omoregie (Großbritannien) 13,36
4. Damian Czykier (Polen) 13,40
5. Konstadínos Douvalídis (Griechenland) 13,42
6. Erik Balnuweit (Deutschland) 13,60
7. Lorenzo Perini (Italien) 13,62
8. Koen Smet (Niederlande) 13,66
9. Vitali Parakhonka (Weißrussland) 13,85
10. Václav Sedlák (Tschechische Republik) 13,98
11. Artem Shamatryn (Ukraine) 14,33
400 Meter Hürden | 24.6.2017
1. Jack Green (Großbritannien) 49,47
2. Sérgio Fernández (Spanien) 49,72
3. Patryk Dobek (Polen) 49,79
4. José Reynaldo Bencosme (Italien) 49,85
5. Ludvy Vaillant (Frankreich) 50,02
6. Vít Müller (Tschechische Republik) 50,85
7. Felix Franz (Deutschland) 50,95
8. Danylo Danylenko (Ukraine) 51,03
9. Nick Smidt (Niederlande) 51,32
10. Mikita Yakauleu (Weißrussland) 51,58
11. Konstadínos Nákos (Griechenland) 52,16
3000 Meter Hindernis | 25.6.2017
1. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 8:26,71
2. Sebastián Martos (Spanien) 8:27,46
3. Krystian Zalewski (Polen) 8:33,02
4. Rob Mullett (Großbritannien) 8:33,99
5. Abdoullah Bamoussa (Italien) 8:38,12
6. Tim Stegemann (Deutschland) 8:42,77
7. Siarhei Litouchyk (Weißrussland) 8:47,62
8. Noah Schutte (Niederlande) 8:53,09
9. Nikólaos Gótsis (Griechenland) 8:59,20
10. Lukáš Olejníček (Tschechische Republik) 8:59,61
11. Roman Rostykus (Ukraine) 9:15,09
Hochsprung | 24.6.2017
1. Mickaël Hanany (Frankreich) 2,26
2. Marco Fassinotti (Italien) 2,22
3. Eike Onnen (Deutschland) 2,22
4. Konstadínos Baniótis (Griechenland) 2,22
4. Norbert Kobielski (Polen) 2,22
6. Dmytro Demyanyuk (Ukraine) 2,17
7. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,17
8. Douwe Amels (Niederlande) 2,12
8. Chris Baker (Großbritannien) 2,12
10. Martin Heindl (Tschechische Republik) 2,12
11. Miguel Ángel Sancho (Spanien) 2,12
Stabhochsprung | 25.6.2017
1. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,80
2. Hendrik Gruber (Deutschland) 5,55
2. Igor Bychkov (Spanien) 5,55
4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,55
5. Piotr Lisek (Polen) 5,45
6. Menno Vloon (Niederlande) 5,30
7. Dimítrios Patsoukákis (Griechenland) 5,30
8. Luke Cutts (Großbritannien) 5,30
9. Claudio Michel Stecchi (Italien) 5,30
9. Ivan Yeryomin (Ukraine) 5,30
11. Uladzislau Chamarmazovich (Weißrussland) 5,15
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 138 03.01.2018 17:40:03
Weitsprung | 24.6.2017
1. Dan Bramble (Großbritannien) 8,00
2. Eusebio Cáceres (Spanien) 7,96
3. Radek Juška (Tschechische Republik) 7,86
4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,84
5. Miltiádis Tentóglou (Griechenland) 7,76
6. Kafétien Gomis (Frankreich) 7,70
7. Kevin Ojiaku (Italien) 7,54
8. Kanstantsin Barycheuski (Weißrussland) 7,43
9. Taras Neledva (Ukraine) 7,39
10. Julian Howard (Deutschland) 7,39
11. Steven Nuytinck (Niederlande) 7,31
Dreisprung | 25.6.2017
1. Max Heß (Deutschland) 17,02
2. Ben Williams (Großbritannien) 16,73
3. Pablo Torrijos (Spanien) 16,71
4. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,58
5. Dimítrios Tsiámis (Griechenland) 16,55
6. Dzmitry Platnitski (Weißrussland) 16,52
7. Karol Hoffmann (Polen) 16,42
8. Oleksandr Malosilov (Ukraine) 16,27
9. Fabrizio Donato (Italien) 15,98
10. Fabian Florant (Niederlande) 15,56
11. Jiri Zeman (Tschechische Republik) 15,07
Hammerwurf | 25.6.2017
1. Paweł Fajdek (Polen) 78,29
2. Pavel Bareisha (Weißrussland) 77,52
3. Nick Miller (Großbritannien) 76,65
4. Quentin Bigot (Frankreich) 76,63
5. Serhiy Reheda (Ukraine) 75,10
6. Marco Lingua (Italien) 74,69
7. Alexander Ziegler (Deutschland) 69,02
8. Mihaíl Anastasákis (Griechenland) 67,68
9. Miguel Alberto Blanco (Spanien) 67,65
10. Sander Stok (Niederlande) 56,55
Miroslav Pavlíček (Tschechische Republik)
NM
Speerwurf | 24.6.2017
1. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 87,95
2. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 86,33
3. Thomas Röhler (Deutschland) 84,22
4. Pavel Mialeshka (Weißrussland) 80,41
5. Hubert Chmielak (Polen) 75,81
6. Yuriy Kushniruk (Ukraine) 74,14
7. Mauro Fraresso (Italien) 73,67
8. Matti Mortimore (Großbritannien) 72,42
9. Thomas Van Ophem (Niederlande) 71,28
10. Jeremy Nicollin (Frankreich) 70,17
11. Odei Jainaga (Spanien) 69,85
Kugelstoßen | 24.6.2017
1. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,63
2. David Storl (Deutschland) 21,23
3. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,83
4. Frederic Dagee (Frankreich) 20,04
5. Aliaksei Nichypar (Weißrussland) 19,77
6. Nikólaos Skarvélis (Griechenland) 19,73
7. Carlos Tobalina (Spanien) 19,57
8. Sebastiano Bianchetti (Italien) 19,34
9. Ihor Musiyenko (Ukraine) 19,33
10. Scott Lincoln (Großbritannien) 17,96
11. Erik Cadée (Niederlande) 16,79
Diskuswurf | 25.6.2017
1. Robert Harting (Deutschland) 66,30
2. Robert Urbanek (Polen) 66,25
3. Lolassonn Djouhan (Frankreich) 64,35
4. Erik Cadée (Niederlande) 62,22
5. Zane Duquemin (Großbritannien) 61,23
6. Lois Maikel Martínez (Spanien) 60,86
7. Hannes Kirchler (Italien) 59,84
8. Marek Bárta (Tschechische Republik) 59,84
9. Viktar Trus (Weißrussland) 58,35
10. Ivan Panasyuk (Ukraine) 54,73
11. Iáson Thanópoulos (Griechenland) 54,40
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille
Frauen
100 Meter (+0,4) | 24.6.2017
1. Carole Zahi (Frankreich) 11,19
2. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,35
3. Corinne Humphreys (Großbritannien) 11,50
4. Naomi Sedney (Niederlande) 11,51
5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 11,56
6. Grigoría-Emmanouéla Keramidá (Griechenland) 11,60
7. Barbora Procházková (Tschechische Republik) 11,70
8. Audrey Alloh (Italien) 11,72
9. Cristina Lara (Spanien) 11,87
Olesya Povh (Ukraine)
DQ
Ewa Swoboda (Polen)
DQ
200 Meter (+0,4) | 25.6.2017
1. María Belibasáki (Griechenland) 22,6h
2. Anna Kiełbasińska (Polen) 22,8h
3. Rebekka Haase (Deutschland) 22,8h
4. Finette Agyapong (Großbritannien) 23,0h
5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 23,1h
6. Estela García (Spanien) 23,1h
7. Alina Kalistratova (Ukraine) 23,4h
8. Fanny Peltier (Frankreich) 23,5h
9. Tessa van Schagen (Niederlande) 23,77
10. Nikola Bendová (Tschechische Republik) 23,99
11. Irene Siragusa (Italien) 23,99
4x100 Meter| 24.6.2017
1. Deutschland 42,47
(Matheis, Burghardt, Lückenkemper, Haase)
2. Polen 43,07
(Ciba, Popowicz-Drapala, Kielbasinska, Swoboda)
3. Ukraine 43,09
(Povh, Stuy, Kachur, Bryzgina)
4. Italien 43,38
5. Niederlande 43,56
6. Spanien 44,03
7. Tschechische Republik 44,10
8. Griechenland 44,20
9. Weißrussland 45,06
Großbritannien
DNF
Frankreich
DQ
400 Meter | 24.6.2017
1. Lisanne de Witte (Niederlande) 51,71
2. Olha Zemlyak (Ukraine) 51,88
3. Laura Müller (Deutschland) 52,09
4. Iga Baumgart (Polen) 52,18
5. Maria Benedicta Chigbolu (Italien) 52,36
6. Mary Iheke (Großbritannien) 52,60
7. Iríni Vasilíou (Griechenland) 52,74
8. Deborah Sananes (Frankreich) 53,01
9. Laura Bueno (Spanien) 53,15
10. Ilona Usovich (Weißrussland) 53,20
11. Marcela Pírková (Tschechische Republik) 53,60
4x400 Meter | 25.6.2017
1. Polen 3:27,60
(Baumgart, Wyciszkiewicz, Dabrowska, Holub)
2. Ukraine 3:28,02
(Klymyuk, Lyakhova, Rryzhina, Zemlyak)
3. Deutschland 3:28,47
(Müller, Gonska, Mergenthaler, Spelmeyer)
4. Großbritannien 3:28,96
5. Frankreich 3:29,09
6. Italien 3:29,84
7. Niederlande 3:31,79
8. Griechenland 3:32,80
9. Spanien 3:33,70
10. Tschechische Republik 3:35,41
11. Weißrussland 3:38,28
800 Meter | 24.6.2017
1. Olha Lyakhova (Ukraine) 2:03,09
2. Yusneysi Santiusti (Italien) 2:03,56
3. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,70
4. Joanna Jóźwik (Polen) 2:03,81
5. Christina Hering (Deutschland) 2:04,19
6. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 2:04,60
7. Maryna Arzamasova (Weißrussland) 2:04,86
8. Kateřina Hálová (Tschechische Republik) 2:05,03
9. Katie Snowden (Großbritannien) 2:05,19
10. Clarisse Moh (Frankreich) 2:05,82
11. Danaïd Prinsen (Niederlande) 2:08,02
1500 Meter | 25.6.2017
1. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:09,57
2. Angelika Cichocka (Polen) 4:12,16
3. Nataliya Pryshchepa (Ukraine) 4:13,51
4. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:14,37
5. Marta Pérez (Spanien) 4:14,68
6. Maureen Koster (Niederlande) 4:15,12
7. Kristiina Mäki (Tschechische Republik) 4:16,43
8. Elodie Normand (Frankreich) 4:17,53
9. Rhianwedd Price (Großbritannien) 4:17,60
10. Yusneysi Santiusti (Italien) 4:19,59
11. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 4:31,58
140 LEICHTATHLETIK 2017
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3000 Meter | 24.6.2017
1. Sofia Ennaoui (Polen) 9:01,24
2. Hanna Klein (Deutschland) 9:01,64
3. Simona Vrzalová (Tschechische Republik) 9:02,77
4. Susan Krumins (Niederlande) 9:03,16
5. Nuria Fernández (Spanien) 9:03,40
6. Margherita Magnani (Italien) 9:03,75
7. Viktoriya Pohoryelska (Ukraine) 9:06,02
8. Tatsiana Stsefanenka (Weißrussland) 9:07,08
9. Harriet Knowles-Jones (Großbritannien) 9:14,86
10. Anastasía-Panayióta Marinákou (Griechenland) 9:20,15
11. Ophélie Claude-Boxberger (Frankreich) 9:34,10
3000 Meter Hindernis | 24.6.2017
1. Gesa-Felicitas Krause (Deutschland) 9:27,02
2. Lennie Waite (Großbritannien) 9:43,33
3. Irene Sánchez (Spanien) 9:43,51
4. Francesca Bertoni (Italien) 9:43,80
5. Lucie Sekanová (Tschechische Republik) 9:43,88
6. Nataliya Strebkova (Ukraine) 9:44,57
7. Maeva Danois (Frankreich) 9:47,50
8. Nastassia Puzakova (Weißrussland) 9:58,37
9. Matylda Kowal (Polen) 10:01,98
10. Veerle Bakker (Niederlande) 10:16,15
11. Maria Maniadaki (Griechenland) 10:46,74
5000 Meter | 25.6.2017
1. Ana Lozano (Spanien) 15:18,40
2. Yuliya Shmatenko (Ukraine) 15:30,36
3. Alina Reh (Deutschland) 15:32,50
4. Liv Westphal (Frankreich) 15:34,73
5. Paulina Kaczyńska (Polen) 16:01,68
6. Calli Thackery (Großbritannien) 16:12,16
7. Nina Savina (Weißrussland) 16:17,81
8. Moira Stewartová (Tschechische Republik) 16:22,38
9. Anne Luijten (Niederlande) 16:24,05
10. Isabel Mattuzzi (Italien) 16:33,19
11. Ouranía Reboúli (Griechenland) 17:31,47
Hochsprung | 25.6.2017
1. Kamila Lićwinko (Polen) 1,97
2. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,97
3. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,94
3. Alessia Trost (Italien) 1,94
5. Tatiána Goúsin (Griechenland) 1,90
6. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,90
7. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85
7. Karina Taranda (Weißrussland) 1,85
9. Saleta Fernández (Spanien) 1,80
9. Lisanne Hagens (Niederlande) 1,80
11. Marine Vallet (Frankreich) 1,80
100 Meter Hürden (+0,4) | 25.6.2017
1. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,75
2. Alina Talay (Weißrussland) 12,91
3. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 13,05
4. Elisávet Pesirídou (Griechenland) 13,12
5. Laura Valette (Frankreich) 13,24
6. Alicia Barrett (Großbritannien) 13,27
7. Veronica Borsi (Italien) 13,61
8. Lucie Koudelová (Tschechische Republik) 13,70
Karolina Kołeczek (Polen)
Teresa Errandonea (Spanien)
Sharona Bakker (Niederlande)
DQ
DQ
DQ
400 Meter Hürden | 24.6.2017
1. Eilidh Doyle (Großbritannien) 54,60
2. Yadisleidy Pedroso (Italien) 55,39
3. Olena Kolesnychenko (Ukraine) 55,51
4. Denisa Rosolová (Tschechische Republik) 55,59
5. Joanna Linkiewicz (Polen) 55,98
6. Phara Anacharsis (Frankreich) 57,08
7. Jackie Baumann (Deutschland) 57,98
8. Ekateríni Daláka (Griechenland) 58,21
9. Anna Sjoukje Runia (Niederlande) 59,43
10. Katsiaryna Khairullina (Weißrussland) 59,70
11. Sonia Nasarre (Spanien) 60,85
Stabhochsprung | 24.6.2017
1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,70
2. Iryna Zhuk (Weißrussland) 4,60
3. Ninon Guillon-Romarin (Frankreich) 4,45
4. Romana Maláčová (Tschechische Republik) 4,35
5. Femke Pluim (Niederlande) 4,35
6. Sally Peake (Großbritannien) 4,35
7. Yana Hladiychuk (Ukraine) 4,20
8. Kamila Przybyła (Polen) 4,20
9. Miren Bartolome (Spanien) 4,20
10. Sonia Malavisi (Italien) 4,00
Lisa Ryzih
NA
Weitsprung | 25.6.2017
1. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,66
2. Rougui Sow (Frankreich) 6,45
3. Maryna Bekh (Ukraine) 6,43
4. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,42
5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 6,35
6. Laura Strati (Italien) 6,35
7. Juliet Itoya (Spanien) 6,32
8. Violetta Skvartsova (Weißrussland) 6,13
9. Barbora Dvořáková (Tschechische Republik) 6,01
10. Háido Alexoúli (Griechenland) 5,94
11. Tara Yoro (Niederlande) 5,40
LEICHTATHLETIK 2017 141
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille
Dreisprung | 24.6.2017
1. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24
2. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,13
3. Jeanine Assani Issouf (Frankreich) 14,00
4. Lucie Májková (Tschechische Republik) 13,73
5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 13,71
6. Olha Saladukha (Ukraine) 13,62
7. Iryna Vaskouskaya (Weißrussland) 13,58
8. Ana Peleteiro (Spanien) 13,54
9. Shara Proctor (Großbritannien) 13,39
10. Dariya Derkach (Italien) 13,37
11. Maureen Herremans (Niederlande) 11,93
Kugelstoßen | 25.6.2017
1. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 18,39
2. Melissa Boekelman (Niederlande) 17,72
3. Paulina Guba (Polen) 17,67
4. Sara Gambetta (Deutschland) 17,49
5. Jessica Cérival (Frankreich) 16,86
6. Úrsula Ruiz (Spanien) 16,68
7. Chiara Rosa (Italien) 16,63
8. Halyna Obleshchuk (Ukraine) 16,56
9. Stamatía Skarvélis (Griechenland) 16,42
10. Amelia Strickler (Großbritannien) 15,40
11. Petra Klementová (Tschechische Republik) 15,31
Hammerwurf | 24.6.2017
1. Hanna Malyshik (Weißrussland) 74,56
2. Malwina Kopron (Polen) 73,06
3. Alyona Shamotina (Ukraine) 70,02
4. Alexandra Tavernier (Frankreich) 69,40
5. Sophie Hitchon (Großbritannien) 69,30
6. Berta Castells (Spanien) 67,44
7. Kateřina Šafránková (Tschechische Republik) 65,85
8. Kathrin Klaas (Deutschland) 64,43
9. Sara Fantini (Italien) 63,19
10. Iliána Korosídou (Griechenland) 62,63
11. Wendy Koolhaas (Niederlande) 60,54
Speerwurf | 25.6.2017
1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 65,14
2. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,60
3. Marcelina Witek (Polen) 60,98
4. Katharina Molitor (Deutschland) 60,71
5. Sofía Ifantídou (Griechenland) 58,21
6. Hanna Hatsko-Fedusova (Ukraine) 56,02
7. Paola Padovan (Italien) 55,45
8. Lidia Parada (Spanien) 51,05
9. Jo Blair (Großbritannien) 50,61
10. Alexia Kogut Kubiak (Frankreich) 50,11
11. Lisanne Schol (Niederlande) 49,94
Diskuswurf | 24.6.2017
1. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 62,62
2. Nadine Müller (Deutschland) 62,57
3. Hrisoúla Anagnostopoúlou (Griechenland) 59,28
4. Nataliya Semenova (Ukraine) 58,93
5. Eliška Staňková (Tschechische Republik) 58,44
6. Daisy Osakue (Italien) 57,64
7. Lidia Augustyniak (Polen) 56,59
8. Sabina Asenjo (Spanien) 56,42
9. Corinne Nugter (Niederlande) 56,39
10. Jade Lally (Großbritannien) 54,01
11. Sviatlana Siarova (Weißrussland) 50,98
142 LEICHTATHLETIK 2017
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad
Männer
60 Meter | 4.3.2017
1. Richard Kilty (Großbritannien) 6,54
2. Ján Volko (Slowakei) 6,58
3. Austin Hamilton (Schweden) 6,63
4. Odain Rose (Schweden) 6,63
5. Theo Etienne (Großbritannien) 6,67
6. Pascal Mancini (Schweiz) 6,70
7. Sulayman Bah (Schweden) 6,96
Andrew Robertson (Großbritannien)
DQ
1500 Meter | 4.3.2017
1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:44,82
2. Kalle Berglund (Schweden) 3:45,56
3. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:45,89
4. Marc Alcalá (Spanien) 3:46,36
5. Tom Lancashire (Großbritannien) 3:46,57
6. Sofiane Selmouni (Frankreich) 3:46,70
7. Timo Benitz (Deutschland) 3:46,73
8. Yassin Bouih (Italien) 3:47,95
HF: 12. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 6,73
400 Meter | 4.3.2017
1. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 45,77
2. Rafał Omelko (Polen) 46,08
3. Liemarvin Bonevacia (Niederlande) 46,26
4. Benjamin Lobo Vedel (Dänemark) 46,33
5. Lucas Bua (Spanien) 46,74
6. Samuel García (Spanien) 46,74
VL: 11. Marc Koch (Deutschland) 47,39
VL: 15. Marvin Schlegel (Deutschland) 47,65
4x400 Meter | 5.3.2017
1. Polen 3:06,99
(Kozlowski, Krawczuk, Wascinski, Omelko)
2. Belgien 3:07,80
(Vanderbemden, Watrin, K. Borlée, D. Borlée)
3. Tschechische Republik 3:08,60
(Sorm, Tesar, Kubista, Maslák)
4. Frankreich 3:08,99
5. Ukraine 3:09,64
6. Türkei 3:15,97
800 Meter | 5.3.2017
1. Adam Kszczot (Polen) 1:48,87
2. Andreas Bube (Dänemark) 1:49,32
3. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:49,68
4. Daniel Andújar (Spanien) 1:50,28
5. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:50,47
6. Kevin López (Spanien) 1:54,17
HF: 11. Robert Farken (Deutschland) 1:51,39
VL: 16. Christoph Kessler (Deutschland) 1:50,04
VL: 12. Marius Probst (Deutschland) 3:47,89
3000 Meter | 5.3.2017
1. Adel Mechaal (Spanien) 8:00,60
2. Henrik Ingebrigtsen (Norwegen) 8:00,93
3. Richard Ringer (Deutschland) 8:01,01
4. Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan) 8:03,19
5. Jonas Leanderson (Schweden) 8:03,91
6. Marouan Razine (Italien) 8:04,19
7. Yemaneberhan Crippa (Italien) 8:05,63
8. Carlos Mayo (Spanien) 8:06,15
60 Meter Hürden | 3.3.2017
1. Andy Pozzi (Großbritannien) 7,51
2. Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) 7,52
3. Petr Svoboda (Tschechische Republik) 7,53
4. Garfield Darien (Frankreich) 7,54
5. Aurel Manga (Frankreich) 7,58
6. Milan Trajkovic (Zypern) 7,60
7. Orlando Ortega (Spanien) 7,64
8. Andreas Martinsen (Dänemark) 7,68
VL: 9. Erik Balnuweit (Deutschland) 7,67
VL:13. Maximilian Beyer (Deutschland) 7,73
Hochsprung | 5.3.2017
1. Sylwester Bednarek (Polen) 2,32
2. Robbie Grabarz (Großbritannien) 2,30
3. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,27
4. Tihomir Ivanov (Bulgarien) 2,27
5. Matúš Bubeník (Slowakei) 2,27
6. Silvano Chesani (Italien) 2,27
7. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,27
8. Allan Smith (Großbritannien) 2,18
LEICHTATHLETIK 2017 143
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad
Stabhochsprung | 3.3.2017
1. Piotr Lisek (Polen) 5,85
2. Konstadínos Filippídis (Griechenland) 5,85
3. Paweł Wojciechowski (Polen) 5,85
4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,80
5. Raphael Holzdeppe (Deutschland) 5,80
6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,80
7. Ivan Horvat (Kroatien) 5,75
8. Mareks Ārents (Lettland) 5,60
8. Stanley Joseph (Frankreich) 5,60
Weitsprung | 4.3.2017
1. Izmir Smajlaj (Albanien) 8,08
2. Michel Tornéus (Schweden) 8,08
3. Serhiy Nykyforov (Ukraine) 8,07
4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,98
5. Julian Howard (Deutschland) 7,97
6. Lazar Anić (Serbien) 7,90
7. Filippo Randazzo (Italien) 7,77
Elvijs Misāns (Lettland)
NM
Dreisprung | 5.3.2017
1. Nelson Évora (Portugal) 17,20
2. Fabrizio Donato (Italien) 17,13
3. Max Heß (Deutschland) 17,12
4. Elvijs Misāns (Lettland) 17,02
5. Melvin Raffin (Frankreich) 16,92
6. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,90
7. Simo Lipsanen (Finnland) 16,84
8. Georgi Tsonov (Bulgarien) 16,78
9. Pablo Torrijos (Spanien) 16,73
Kugelstoßen | 4.3.2017
1. Konrad Bukowiecki (Polen) 21,97
2. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,43
3. David Storl (Deutschland) 21,30
4. Tsanko Arnaudov (Portugal) 21,08
5. Stipe Žunić (Kroatien) 21,04
6. Ladislav Prášil (Tschechische Republik) 20,73
7. Mesud Pezer (Bosnien und Herzegowina) 20,37
8. Mikhail Abramchuk (Weißrussland) 19,38
Siebenkampf | 4./5.3.2017
1. Kevin Mayer (Frankreich) 6479
(6,95; 7,54; 15,66; 2,10/7,88; 5,40; 2:41,08)
2. Jorge Ureña (Spanien) 6227
(6,94; 7,37; 14,24; 2,10/7,78; 5,00; 2:43,66)
3. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 6110
(7,06; 7,41; 15,25; 2,01/7,97; 5,00; 2:45,00)
4. Dominik Distelberger (Österreich) 6063
5. Fredrik Samuelsson (Schweden) 6015
6. Darko Pešić (MNE) 5984
7. Niels Pittomvils (Belgien) 5961
8. Mathias Brugger (Deutschland) 5954
(7,13; 7,36; 14,53; 1,92/8,22; 5,00; 2:38,73)
Frauen
60 Meter | 5.3.2017
1. Asha Philip (Großbritannien) 7,06
2. Olesya Povh (Ukraine) 7,10
3. Ewa Swoboda (Polen) 7,10
4. Mujinga Kambundji (Schweiz) 7,16
5. Lisa Mayer (Deutschland) 7,19
6. Alexandra Burghardt (Deutschland) 7,19
7. Floriane Gnafoua (Frankreich) 7,20
8. Rebekka Haase (Deutschland) 7,21
400 Meter | 4.3.2017
1. Floria Guei (Frankreich) 51,90
2. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 52,42
3. Justyna Święty (Polen) 52,52
4. Laviai Nielsen (Großbritannien) 52,79
5. Léa Sprunger (Schweiz) 53,08
6. Małgorzata Hołub (Polen) 54,29
HF: 10. Lara Hoffmann (Deutschland) 53,43
4x400 Meter | 5.3.2017
1. Polen 3:29,94
(Wyciszkiewicz, Holub, Baumgart, Swiety)
2. Großbritannien 3:31,05
(Doyle, Lowe, Iheke, Nielsen)
3. Ukraine 3:32,10
(Bibik, Melnyk, Bryzhina, Lyakhova)
4. Italien 3:32,87
5. Frankreich 3:33,61
6. Deutschland 3:34,60
(Spelmeyer, Gonska, Walter, Hoffmann)
800 Meter | 5.3.2017
1. Selina Büchel (Schweiz) 2:00,38
2. Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) 2:00,39
3. Aníta Hinriksdóttir (Island) 2:01,25
4. Lovisa Lindh (Schweden) 2:01,37
5. Stina Troest (Dänemark) 2:02,93
6. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,09
1500 Meter | 4.3.2017
1. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,39
2. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:04,45
3. Sofia Ennaoui (Polen) 4:06,59
4. Meraf Bahta (Schweden) 4:07,90
5. Luiza Gega (Albanien) 4:11,64
6. Sarah McDonald (Großbritannien) 4:13,67
7. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:13,81
8. Amela Terzić (Serbien) 4:25,15
Ciara Mageean (Irland)
DNF
144 LEICHTATHLETIK 2017
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 144 03.01.2018 17:40:04
3000 Meter | 5.3.2017
1. Laura Muir (Großbritannien) 8:35,67
2. Yasemin Can (Türkei) 8:43,46
3. Eilish McColgan (Großbritannien) 8:47,43
4. Maureen Koster (Niederlande) 8:48,99
5. Steph Twell (Großbritannien) 8:50,40
6. Ana Lozano (Spanien) 8:55,20
7. Giulia Viola (Italien) 8:56,19
8. Alina Reh (Deutschland) 8:57,87
9. Hanna Klein (Deutschland) 8:58,57
60 Meter Hürden | 3.3.2017
1. Cindy Roleder (Deutschland) 7,88
2. Alina Talay (Weißrussland) 7,92
3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 7,95
4. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 7,96
5. Isabelle Pedersen (Norwegen) 8,01
6. Ricarda Lobe (Deutschland) 8,03
7. Nadine Visser (Niederlande) 8,04
8. Susanna Kallur (Schweden) 8,14
Hochsprung | 4.3.2017
1. Airinė Palšytė (Litauen) 2,01
2. Ruth Beitia (Spanien) 1,94
3. Yuliya Levchenko (Ukraine) 1,94
4. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,92
5. Jossie Graumann (Deutschland) 1,92
6. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,92
7. Ana Šimić (Kroatien) 1,89
8. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85
Q: 16. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,86
Stabhochsprung | 4.3.2017
1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,85
2. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,75
3. Angelica Bengtsson (Schweden) 4,55
3. Maryna Kylypko (Ukraine) 4,55
5. Michaela Meijer (Schweden) 4,55
6. Lisa Gunnarsson (Schweden) 4,55
6. Minna Nikkanen (Finnland) 4,55
8. Wilma Murto (Finnland) 4,40
8. Tina Šutej (Slowenien) 4,40
10. Annika Roloff (Deutschland) 4,40
Weitsprung | 5.3.2017
1. Ivana Španović (Serbien) 7,24
2. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,97
3. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,94
4. Darya Klishina (Athlet unter neutraler Flagge) 6,84
5. Ksenija Balta (Estland) 6,79
6. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,67
7. Maryna Bekh (Ukraine) 6,59
8. Alexandra Wester (Deutschland) 6,53
Q: 10. Maryse Luzolo (Deutschland) 6,48
Dreisprung | 4.3.2017
1. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,37
2. Patrícia Mamona (Portugal) 14,32
3. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24
4. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 14,14
5. Ana Peleteiro (Spanien) 14,13
6. Jenny Elbe (Deutschland) 14,12
7. Susana Costa (Portugal) 13,99
8. Kristiina Mäkelä (Finnland) 13,73
Q: 18. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,22
Kugelstoßen | 3.3.2017
1. Anita Márton (Ungarn) 19,28
2. Radoslava Mavrodieva (Bulgarien) 18,36
3. Yulia Leantsiuk (Weißrussland) 18,32
4. Fanny Roos (Schweden) 18,13
5. Claudine Vita (Deutschland) 18,09
6. Paulina Guba (Polen) 18,00
7. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 17,85
8. Jessica Cérival (Frankreich) 16,84
Q: 14. Alina Kenzel (Deutschland) 16,97
Fünfkampf | 3.3.2017
1. Nafissatou Thiam (Belgien) 4870
(8,23; 1,96; 15,29; 6,37; 2:24,44)
2. Ivona Dadic (Österreich) 4767
(8,45; 1,87; 13,93; 6,41; 2:14,13)
3. Györgyi Zsivoczky-Farkas (Ungarn) 4723
(8,47; 1,81; 14,95; 6,38; 2:15,86)
4. Xénia Krizsán (Ungarn) 4631
5. Nadine Broersen (Niederlande) 4582
6. Verena Preiner (Österreich) 4478
7. Lecabela Quaresma (Portugal) 4444
8. Yana Maksimava (Weißrussland)) 4438
LEICHTATHLETIK 2017 145
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 145 03.01.2018 17:40:04
LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt
Männer
100 Meter (+0,2) | 8.7.2017
1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 10,10
2. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 10,26
3. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 10,28
4. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 10,32
5. Robert Hering (TV Wattenscheid 01) 10,38
6. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 10,39
7. Maximilian Ruth (TV Wattenscheid 01) 10,44
8. Alex Schaf (VfB Stuttgart 1893) 10,47
200 Meter (+1,0) | 9.7.2017
1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 20,29
2. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,50
3. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,55
4. Raphael Müller (VfB Stuttgart 1893) 20,77
5. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 20,81
6. Kai Köllmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,81
7. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 20,95
8. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,24
4x100 Meter | 9.7.2017
1. TV Wattenscheid 01 I 39,01
(Ruth, Erewa, Kosenkow, Huke)
2. TSV Bayer 04 Leverkusen 39,24
(Polkowski, Hoffmann, Köllmann, Menga)
3. TV Wattenscheid 01 II 39,99
(Ugo, Trutenat, Weckelmann, Balnuweit)
4. LG Region Karlsruhe 40,26
(Wäcker, Hock, Retzbach, Gedemer)
4. LG Rhein-Wied 40,26
(Gurski, Leffler, Kirstges, Roos)
6. VfL Sindelfingen 40,33
(Theurer, Wiesner, Almas, Tischler)
7. LAZ Saar 05 Saarbrücken 40,4
(Mählmann, Kirstges, Welsch, Balasubramaniam)
8. LT DSHS Köln 40,59
(van Rechtern, Kölsch, Weeke, Peth)
400 Meter | 9.7.2017
1. Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) 45,81
2. Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) 46,02
3. Marc Koch (LG NORD BERLIN) 46,18
4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 46,25
5. Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) 46,78
6. Robert Hind (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 46,86
7. Laurin Forstreuter (LG Unterlüß/Faßberg(Oldendorf) 47,55
8. Michael Kucher (LG Staufen) 48,24
146 LEICHTATHLETIK 2017
4x400 Meter | 9.7.2017
1. StG Schlüchtern-Flieden-Obertshausen 3:09,08
(Herbert, Rösler A., Rösler J., Schmidt)
2. StG Chmenitz Erzgebirge 3:09,60
(Grupen, Handt, Rosin, Schlegel)
3. LG Nord Berlin 3:11,59
(Kleeman, Koch, Matthäs, Wuthe)
4. TSG Bergedorf 3:12,07
(Gnoss, Eichholz, Neblung, Krempin)
5. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:12,80
(Weispfennig, Wolf, Heimann, Schneider)
6. LG Neckar-Enz 3:13,21
(Fröhlich, Hepperle, Lamatsch, Franz)
7. LG Unterlüß Faßberg Oldendorf 3:13,94
(Schmalz, Meyer, Böhl, Forstreuter)
8. VfL Sindelfingen 3:15,33
(Frers, Neitzel, Schif, Krings)
800 Meter | 9.7.2017
1. Benedikt Huber (LG TELIS FINANZ Regensburg) 1:48,21
2. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:48,24
3. Kevin Stadler (LAC Erfurt) 1:49,01
4. Denis Bäuerle (LG farbtex Nordschwarzwald) 1:49,02
5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:49,42
6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:50,02
7. Adrian König-Rannenberg (LG Stadtwerke München) 1:50,31
8. Marco Kürzdörfer (LSC Höchstadt/Aisch) 1:50,84
1500 Meter | 9.7.2017
1. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 3:38,77
2. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) 3:40,09
3. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 3:40,49
4. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:41,74
5. Sebastian Keiner (LAC Erfurt) 3:42,29
6. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:44,36
7. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:44,46
8. Tim Hoenig (Hamburg Running) 3:45,78
5000 Meter | 9.7.2017
1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 14:15,90
2. Simon Boch (LG TELIS FINANZ Regensburg) 14:21,41
3. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 14:27,04
4. Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) 14:29,90
5. Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) 14:30,99
6. Karsten Meier (LG Braunschweig) 14:31,95
7. Tim Cherif Ramdane (LG TELIS FINANZ R‘burg) 14:32,15
8. Lukas Eisele (LG Filder) 14:33,27
110 Meter Hürden (-1,2) | 8.7.2017
1. Matthias Bühler (LG Eintracht Frankfurt) 13,50
2. Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) 13,55
3. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 13,68
4. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 13,70
5. Julian Marquart (SV Halle e.V.) 14,06
6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 14,25
7. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 14,33
Alexander John (SC DHfK Leipzig)
DQ
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In einem erlauchten Kreis
Bei den Deutschen Meisterschaften in
Erfurt triumphierte Mateusz Przybylko
vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit 2,30
Metern. Kurz zuvor hatte er sich in
Bottrop auf 2,35 Meter verbessert und
war damit in einen exklusiven Kreis
deutscher Hochspringer vorgestoßen.
Nur Carlo Thränhardt (2,37 m), Gerd
Wessig, Dietmar Mögenburg (beide
2,36 m) Martin Buß und Gerd Nagel
(beide 2,35 m) waren vor ihm im Freien
so hoch gesprungen
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 147 03.01.2018 17:40:06
LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt
400 Meter Hürden | 9.7.2017
1. Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) 49,40
2. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 50,30
3. Max Scheible (TuS Lörrach-Stetten) 50,57
4. Michael Adolf (DJK Ingolstadt) 50,69
5. Christian Heimann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 50,88
6. Nils Weispfennig (TSV Bayer 04 Leverkusen) 51,44
7. Felix Franz (LG Neckar-Enz) 51,58
8. Quentin Seigel (LG Offenburg) 52,60
3000 Meter Hindernis | 9.7.2017
1. Tim Stegemann (LAC Erfurt) 8:43,40
2. Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) 8:43,42
3. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:46,34
4. Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) 8:48,69
5. Patrick Karl (TV Ochsenfurt) 8:51,47
6. Philipp Reinhardt (LC Jena) 8:52,78
7. Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) 8:58,63
8. Valentin Unterholzner (LG Region Landshut) 9:01,58
Hochsprung | 8.7.2017
1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,30
2. Eike Onnen (Hannover 96) 2,19
3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 2,15
4. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,15
5. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,15
6. Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) 2,10
7. Martin Günther (VfB Stuttgart 1893) 2,10
8. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,10
Stabhochsprung | 9.7.2017
1. Bo Kanda Lita Behre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,60
2. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,60
3. Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,40
4. Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30
4. Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30
6. Oleg Zernikel (ASV Landau) 5,30
7. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,30
8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,30
Weitsprung | 9.7.2017
1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 8,15
2. Maximilian Entholzner (1. FC Passau) 7,76
3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,71
4. Florian Oswald (TSG 1862 Weinheim) 7,64
5. Max Kottmann (SV Stuttgarter Kickers) 7,54
6. Alyn Camara (ASV Köln) 7,54
7. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,45
8. Alexander Fuchs (SCC Berlin) 7,42
Dreisprung | 8.7.2017
1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 17,24
2. Felix Wenzel (SC Potsdam) 16,15
3. Tobias Hell (Schweriner SC) 15,87
4. Marcel Kornhardt (ASV Erfurt) 15,84
5. Max Pietza (SC Potsdam) 15,76
6. Benjamin Bauer (LAC Erdgas Chemnitz) 15,48
7. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,47
8. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,35
Kugelstoßen | 8.7.2017
1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98
2. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 19,31
3. Simon Bayer (VfL Sindelfingen) 19,09
4. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 19,09
5. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,02
6. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 18,86
7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,49
8. Leonid Ekimov (TV Wattenscheid 01) 17,98
Diskuswurf | 8.7.2017
1. Robert Harting (SCC Berlin) 65,65
2. Martin Wierig (Sportclub Magdeburg) 64,29
3. Markus Münch (SC Potsdam) 62,76
4. Christoph Harting (SCC Berlin) 62,51
5. Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) 62,20
6. David Wrobel (Sportclub Magdeburg) 60,85
7. Torben Brandt (Sportclub Magdeburg) 60,62
8. Benedikt Stienen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 58,64
Hammerwurf | 8.7.2017
1. Alexander Ziegler (SV Thurn u.Taxis Dischingen) 71,66
2. Andreas Sahner (LC Rehlingen) 70,89
3. Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) 70,65
4. Tristan Schwandke (TV Hindelang) 69,93
5. Alexej Mikhailov (Hannover 96) 68,52
6. Maximilian Becker (LG Eintracht Frankfurt) 66,92
7. Paul Hützen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 65,35
8. Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,26
Speerwurf | 9.7.2017
1. Johannes Vetter (LG Offenburg) 89,35
2. Thomas Röhler (LC Jena) 85,24
3. Bernhard Seifert (SC Potsdam) 84,62
4. Lars Hamann (Dresdner SC 1898) 81,07
5. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 74,07
6. David Golling (LC Cottbus) 73,38
7. Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) 72,95
8. Nils Fischer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 70,94
Weitsprung T44 | 9.7.2017
1. Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) 8,19
148 LEICHTATHLETIK 2017
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 148 03.01.2018 17:40:06
Frauen
100 Meter (-0,7) | 8.7.2017
1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 11,10
2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 11,22
3. Tatjana Pinto (LC Paderborn) 11,27
4. Keshia Beverly Kwadwo (TV Wattenscheid 01) 11,41
5. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 11,42
6. Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth) 11,47
7. Josefina Elsler (LC Paderborn) 11,56
8. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 11,57
200 Meter (-0,8) | 9.7.2017
1. Laura Müller (LC Rehlingen) 22,65
2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,88
3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 22,93
4. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,13
5. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) 23,26
6. Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) 23,64
7. Svea Kittner (SV Werder Bremen) 24,00
8. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,18
4x100 Meter
1. MTG Mannheim I 42,97
(Lobe, Burghardt, Gonska, Kwadwo)
2. LG Olympia Dortmund 43,87
(Braun, Scharff, Lückenkemper, Bechthold)
3. TV Wattenscheid 01 44,13
(Zapalska, Kwadwo, Schachtschneider, Dutkiewicz)
4. MTG Mannheim II 44,83
(Wenzel, Wallmann, Wessolly, Mergenthaler)
5. TV Gladbeck 1912 45,22
(Stütz, Schuten, Gerlach, Zenker)
6. LT DSHS Köln 45,35
(Schmidt, Ulmer, Naumann, Großhaus)
7. TSV Bayer 04 Leverkusen 45,76
(Michalsky, Arndt, Biesenbach, Montag)
8. StG Olpe/Fretter 46,11
(Heuel, Springob, Ries, Werthenbach)
400 Meter | 9.7.2017
1. Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) 51,84
2. Svea Köhrbrück (SCC Berlin) 52,76
3. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,84
4. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 52,85
5. Inna Weit (LC Paderborn) 53,81
6. Daniela Daubner (LG Neckar-Enz) 54,27
7. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,47
8. Tabea Marie Kempe (TSV Bayer 04 Leverkusen) 54,68
4x400 Meter | 9.7.2017
1. LT DSHS Köln I 3:35,12
(Schmidt, Ulmer, Naumann, Hoffmann)
2. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:37,46
(Arndt, Kempe, Ackers, Walter)
3. SCC Berlin 3:37,79
(Richter, Köhrbrück, Kindt, Gerken)
4. StG Staffelteam NI 3:39,31
(Janiak, Gläsner, Kopf, Spelmeyer)
5. LG Stadtwerke München 3:42,39
(Hering, Kalis, Trost, Gess)
6. LT DSHS Köln II 3:43,08
(Voß, Salterberg, Hagen, Schmidt)
7. LG Olympia Dortmund 3:45,00
(Scharff, Hansen, Siegeroth, Käppler)
8. SC Preußen Münster 3:46,76
(Wessling, Silies, Breitkopf, Bodem)
800 Meter | 9.7.2017
1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:04,05
2. Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 2:05,37
3. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:06,29
4. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:08,26
5. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 2:08,80
6. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,99
7. Martha Sauter (LG NORD BERLIN) 2:09,01
8. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:09,48
1500 Meter | 9.7.2017
1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 3:59,58
2. Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) 4:10,71
3. Julia Kick (LG TELIS FINANZ Regensburg) 4:10,90
4. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) 4:10,92
5. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:13,21
6. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:14,41
7. Caterina Granz (LG NORD BERLIN) 4:14,79
8. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:21,45
5000 Meter | 9.7.2017
1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 16:20,10
2. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 16:20,24
3. Corinna Harrer (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:27,34
4. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 16:30,79
5. Thea Heim (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:35,31
6. Deborah Schöneborn (LG NORD BERLIN) 16:41,32
7. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 16:46,28
8. Mayada Al-Sayad (1.VfL Fort. Marzahn) 16:46,99
100 Meter Hürden (-0,7) | 8.7.2017
1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 12,82
2. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 13,09
3. Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) 13,13
4. Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) 13,14
5. Louisa Grauvogel (LG Saar 70) 13,55
6. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 13,69
7. Paulina Huber (LG Stadtwerke München) 13,94
8. Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) 14,21
LEICHTATHLETIK 2017 149
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 149 03.01.2018 17:40:06
LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt
400 Meter Hürden | 9.7.2017
1. Djamila Böhm (ART Düsseldorf) 56,92
2. Laura Nürnberger (TV Gladbeck 1912) 58,10
3. Christine Salterberg (LT DSHS Köln) 58,14
4. Judith Stadelbacher (LG Offenburg) 59,93
5. Luisa Valeske (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 1:00,02
6. Nele Wessel (SV Preußen Berlin) 1:00,38
7. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 1:01,62
Cathrin Wicke (TV 1861 Neu-Isenburg)
DQ
3000 Meter Hindernis | 8.7.2017
1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 9:25,81
2. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:57,59
3. Cornelia Griesche (LG TELIS FINANZ Regensburg) 10:12,59
4. Lisa Vogelgesang (Eintracht Hildesheim) 10:19,58
5. Leah Hanle (TSV Holzelfingen) 10:19,76
6. Ronja Böhrer (SC DHfK Leipzig) 10:25,25
7. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 10:30,32
8. Amélie Svensson (LG Region Karlsruhe) 10:38,83
Hochsprung | 9.7.2017
1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,94
2. Jossie Graumann (LG NORD BERLIN) 1,90
3. Laura Gröll (LG Eckental) 1,80
3. Mareike Max (SV Werder Bremen) 1,80
5. Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) 1,80
6. Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,80
6. Meike Reimer (ABC Ludwigshafen) 1,80
8. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,75
8. Sabrina Gehrung (LG Filder) 1,75
8. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,75
Stabhochsprung | 8.7.2017
1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,70
2. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,55
3. Friedelinde Petershofen (SC Potsdam) 4,55
4. Martina Schultze (VfL Sindelfingen) 4,45
5. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,35
6. Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) 4,25
7. Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) 4,25
8. Desiree Singh (LG Lippe-Süd) 4,25
Weitsprung | 8.7.2017
1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72
2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,71
3. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) 6,62
4. Sosthene Moguenara (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 6,57
5. Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) 6,49
6. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,39
7. Tabea Christ (SC Preußen Münster) 6,17
8. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 6,13
Dreisprung | 9.7.2017
1. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 14,40
2. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 14,02
3. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,39
4. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 13,34
5. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 13,30
6. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,95
7. Karoline Steppin (Schweriner SC) 12,65
8. Stefanie Aeschlimann (LAC Quelle Fürth) 12,61
Kugelstoßen | 9.7.2017
1. Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) 17,38
2. Josephine Terlecki (SV Halle e.V.) 16,89
3. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 16,76
4. Lena Urbaniak (LG Filstal) 16,68
5. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 16,58
6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 15,90
7. Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) 15,54
8. Luise Weber (ASV Erfurt) 15,23
Diskuswurf | 9.7.2017
1. Julia Harting (SCC Berlin) 63,63
2. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 62,17
3. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 61,56
4. Shanice Craft (MTG Mannheim) 61,43
5. Kristin Pudenz (SC Potsdam) 58,71
6. Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) 56,84
7. Julie Hartwig (SCC Berlin) 54,19
8. Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund Selters/Ts.) 53,11
Hammerwurf | 8.7.2017
1. Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt) 69,51
2. Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) 68,50
3. Sophie Gimmler (LC Rehlingen) 65,48
4. Susen Küster (TSV Bayer 04 Leverkusen) 63,93
5. Michelle Döpke (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,47
6. Sina Mai Holthuijsen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 60,33
7. Katharina Mähring (LG NORD BERLIN) 59,90
8. Anna Arlt (LG Stadtwerke München) 56,14
Speerwurf | 8.7.2017
1. Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,16
2. Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) 59,54
3. Sarah Leidl (1. FC Passau) 51,35
4. Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) 50,35
5. Verena Tobis (TSV Gomaringen) 49,86
6. Desirée Schwarz (USC Mainz) 49,53
7. Charlotte Müller (ASV Erfurt) 49,10
8. Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln) 48,51
150 LEICHTATHLETIK 2017
127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 150 03.01.2018 17:40:06
LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig
Männer
60 Meter | 18.2.2017
1. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 6,67
2. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 6,68
3. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 6,68
4. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 6,69
5. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,70
6. Peter Emelieze (ASV Köln) 6,71
7. Robert Polkowski (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,75
8. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 6,77
200 Meter | 19.2.2017
1. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,52
2. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,96
3. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 21,00
4. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 21,46
5. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,84
4x200 Meter | 19.2.2017
1. TV Wattenscheid 01 1:24,83
(Erewa, Huke, Weckelmann, Ruth)
2. TSV Bayer 04 Leverkusen 1:26,39
(Hoffmann, Lange, Heimann, Polkowski)
3. SC Magdeburg 1:28,13
(Bernhagen, Barthel, Andrä, Ahlfaenger)
4. LG Ovag Friedberg-Fauerbach 1:29,53
(Müller, Hieronymi, Flach, Vesmanis)
400 Meter | 19.2.2017
1. Marc Koch (LG Nord Berlin) 46,40
2. Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) 46,78
3. Florian Weeke (LT DSHS Köln) 47,64
4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 47,81
5. Alexander Juretzko (VfL Eintracht Hannover) 48,70
6. Tobias Mausbach (TV Herkenrath) 49,41
800 Meter | 19.2.2017
1. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) 1:49,78
2. Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) 1:49,81
3. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:50,06
4. Micha Heidenreich (VfV Spandau) 1:51,52
5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:52,77
6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:53,52
7. Kai Seewald (LC Rehlingen) 1:53,97
8. Alexander Lang (MTG Mannheim) 1:54,09
1500 Meter | 19.2.2017
1. Marius Probst (TV Wattenscheid 01) 3:41,40
2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 3:44,48
3. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:46,64
4. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:47,65
5. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:49,84
6. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 3:51,74
7. Fynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund) 3:52,45
8. Hannes Liebach (SCC Berlin) 3:52,95
3000 Meter | 18.2.2017
1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 7:59,68
2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 8:01,10
3. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 8:01,31
4. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 8:01,65
5. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 8:03,95
6. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:05,71
7. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 8:12,29
Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)
DQ
Philipp Reinhardt (LC Jena)
DQ
60 Meter Hürden | 18.2.2017
1. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 7,62
2. Alexander John (SC DHfK Leipzig) 7,74
3. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 7,75
4. Rico Freimuth (SV Halle) 7,90
5. Julian Marquart (SV Halle) 7,93
6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 7,94
7. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 7,95
8. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,96
Hochsprung | 19.2.2017
1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,20
2. Tobias Potye (LG Stadtwerke München) 2,20
3. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,17
4. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,10
5. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,10
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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig
Stabhochsprung | 19.2.2017
1. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,68
2. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,58
3. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) 5,48
4. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,48
5. Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38
6. Tom Konrad (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38
7. Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal) 5,28
8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,28
Weitsprung | 18.2.2017
1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 7,82
2. Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) 7,71
3. Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) 7,61
4. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,61
5. Alyn Camara (ASV Köln) 7,56
6. Stephan Zenker (TV Gladbeck 1912) 7,48
7. Gianni Seeger (TSV Gomaringen) 7,37
8. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 7,28
Dreisprung | 19.2.2017
1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 16,71
2. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 15,43
3. Martin Jasper (VfB Stuttgart 1893) 15,37
4. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,35
5. Benjamin Wessling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 15,14
6. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,13
7. Andreas Beraz (LAC Quelle Fürth) 15,01
8. Massala-Daniel Felski (LT DSHS Köln) 14,55
Kugelstoßen | 18.2.2017
1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98
2. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,25
3. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 19,02
4. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 18,59
5. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 18,54
6. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 18,54
7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,45
8. Eric Millrath (Schweriner SC) 18,21
Frauen
60 Meter | 18.2.2017
1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 7,14
2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 7,16
3. Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) 7,18
4. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 7,19
5. Chantal Butzek (LC Paderborn) 7,31
6. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 7,36
Tatjana Pinto (LC Paderborn)
DNS
Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim)
DQ
200 Meter | 19.2.2017
1. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,77
2. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,22
3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 23,48
4. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,30
Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)
DNF
4x200 Meter | 19.2.2017
1 LG Olympia Dortmund 1:35,41
(Scharff, Lückenkemper, Selzer, Leusch)
2 SCC Berlin 1:37,10
(Köhrbrück, Richter, Lachmann, Gerken)
3 LC Paderborn 1:37,12
(Weit, Elsler, Kuß, Butzek)
4 TV Gladbeck 1912 1:37,26
(Schöne, Schuten, Gerlach, Kurdelbaum)
5 SC Preußen Münster 1:37,32
(Christ, Malkus, Silies, Bodem)
6 TSV Bayer 04 Leverkusen 1:37,67
(Montag, Arndt, Kempe, Biesenbach)
7 LT DSHS Köln 1:37,71
(Heitgen, Hoffmann, Naumann, Ulmer)
8 LG Eintracht Frankfurt 1:38,14
(Gerter, Salman-Rath, Sinning, Gartmann)
400 Meter | 19.2.2017
1. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,90
2. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 53,60
3. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 53,65
4. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,08
5. Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) 55,34
6. Inna Weit (LC Paderborn) 56,15
152 LEICHTATHLETIK 2017
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800 Meter | 19.2.2017
1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:06,52
2. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:07,41
3. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,93
4. Joana Staub (LC Rehlingen) 2:09,30
5. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:09,62
6. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:10,39
7. Linda-E. Strigenz (SC DHfK Leipzig) 2:11,83
8. Gina Daubenfeld (SG Schorndorf 1846) 2:12,03
1500 Meter | 19.2.2017
1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:04,91
2. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:25,34
3. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:26,07
4. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:27,58
5. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 4:30,51
6. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 4:30,88
7. Susan Robb (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,13
8. Kira Von Ehren (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,23
3000 Meter | 19.2.2017
1. Alina Reh (SSV Ulm 1846) 8:53,56
2. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 8:56,13
3. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 8:57,86
4. Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) 9:12,81
5. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:13,09
6. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 9:13,97
7. Caterina Granz (LG Nord Berlin) 9:14,72
8. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 9:22,98
60 Meter Hürden | 18.2.2017
1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 7,79
2. Cindy Roleder (SV Halle) 7,84
3. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 7,99
4. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 8,26
5. Eva Strogies (Alemannia Aachen) 8,41
6. Sabrina Lindenmayer (VfL Sindelfingen) 8,52
7. Svenja Rieck (VfL Eintracht Hannover) 8,53
8. Tanja Heitgen (LT DSHS Köln) 8,57
Hochsprung | 19.2.2017
1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,92
2. Jossie Graumann (LG Nord Berlin) 1,89
3. K. Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,83
4. Lisa Maihöfer (LG Staufen) 1,80
5. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,80
6. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,80
7. Sophie Hamann (TuS Metzingen) 1,75
Stabhochsprung | 18.2.2017
1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,65
2. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,40
3. Regine Kramer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30
4. Victoria Von Eynatten (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30
5. Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) 4,20
5. Lilian Schnitzerling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,20
7. Angela Wald (LG Wipperfürth) 4,10
Weitsprung | 19.2.2017
1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72
2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,48
3. Xenia Stolz (Wiesbadener LV) 6,34
4. Nadja Käther (Hamburger SV) 6,33
5. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) 6,28
6. N. Buschung (Wiesbadener LV) 6,27
7. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,27
8. S. Weissenberg (SC Neubrandenburg) 6,17
Dreisprung | 18.2.2017
1. Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) 14,07
2. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 13,69
3. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 13,61
4. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,35
5. K. Kaczmarek (LAZ Rhede) 12,85
6. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 12,72
7. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,65
8. Sabrina Mickenautsch (LAC Erdgas Chemnitz) 12,50
Kugelstoßen | 18.2.2017
1. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) 18,50
2. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 17,28
3. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 17,11
4. Josephine Terlecki (SV Halle) 17,01
5. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 16,89
6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 16,55
7. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 16,52
8. Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) 16,01
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LEICHTATHLETIK 2017 Impressum
Bye, Bye
London!
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Hallo Berlin!
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Deutscher Leichtathletik-Verband
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Redaktion
Peter Schmitt (verantwortlich),
Christian Ermert, Anja Herrlitz
Norbert Hensen, Vera Schwarz
Texte
SID Sport-Informations-Dienst,
Susanne Rohlfing, Silke Bernhart,
Jan-Henner Reitze, Sandra Arm
Fotos
dpa Picture-Alliance, Sebastian Wells,
Benjamin Heller, Dirk Gantenberg,
Karl-Heinz Flucke, DLV
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155 LEICHTATHLETIK 2017
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LEICHTATHLETIK
DAS DLV-JAHRBUCH
2017
Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur! Erleben Sie die stimmungsvollen Tage der Weltmeisterschaften
von London noch einmal. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Aber es
sind nicht nur der fantastische Goldwurf von Johannes Vetter, die dramatischen Mehrkämpfe mit
insgesamt drei WM-Medaillen durch Carolin Schäfer, Rico Freimuth und Kai Kazmirek, der überraschende
Hürdenerfolg von Pamela Dutkiewicz und der Abschied von Superstar Usain Bolt, die das
Leichtathletik-Jahr geprägt haben.
Deutschlands Leichtathleten waren das ganze Jahr über in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille.
Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. Und natürlich
die vielen herzerfrischenden Momente der sympathischen Athletinnen Konstanze Klosterhalfen und Gina Lückenkemper,
die 2017 fulminant in die Weltklasse aufgestiegen sind. Oder Gesa Felicitas Krause, die nach einem
unverschuldeten Sturz im WM-Finale so großartig gekämpft hat und auch nach dem Rennen echte Größe bewies.
Das alles erleben Sie noch einmal in diesem E-Book mit 156 Seiten und fast 200 Fotos der besten Fotografen von dpa
Picture-Alliance. „Leichtathletik 2017“ wird Sie über viele Stunden bestens unterhalten. Und ist auch in vielen Jahren noch
ein ideales Nachschlagewerk. Mit diesem E-Book bleiben die Erinnerungen an eine tolle Saison lebendig.
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