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LEICHTATHLETIK: Das DLV-Jahrbuch 2017

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.

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DIE DOKUMENTATION DES

LEICHTATHLETIK

2017 DAS DLV-JAHRBUCH

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LEICHTATHLETIK 2017 Editorial

Liebe Leichtathletik-Fans,

die Leichtathletik-Weltmeisterschaften

in London gehen als Highlight der besonderen

Art in die Sport-Geschichte ein.

Nahezu jeden Tag war das Olympiastadion

gefüllt und am Ende gab es nach zehn

Tagen mit fast 900.000 Besuchern einen

neuen Zuschauer-Rekord. Besonders beeindruckt

hat mich aber ein Moment, der

nicht mit einer Medaille belohnt wurde.

Und es war nicht der bewegende Abschied

von Leichtathletik-Legende Usain

Bolt. Vielmehr war es die Größe einer

Athletin nach ihrem Sturz im Finale über

3000 Meter Hindernis, die eine Gold-

Medaille für Fairplay und vorbildhaftes

Verhalten verdient hat.

Die Rede ist von Gesa Felicitas Krause.

Ein Jahr hatte sich die Deutsche Meisterin

unter vielen Entbehrungen auf diesen

Lauf vorbereitet. Sie war so gut drauf

wie nie zuvor und dann stürzt vor ihr

eine Kenianerin, bringt sie selbst zu Fall

und der Traum von einer Medaille platzt

wie eine Seifenblase. Aber die Athletin

steht wieder auf und landet am Ende

mit 9:23:87 Minuten auf Platz neun. Bei

ihren Statements hinterher gab es kein

böses Wort über die Konkurrentin. Nach

einem Sturz nicht aufgeben und Fairplay

gegenüber den anderen Athleten zeigen

– ein Ausdruck wahrer Größe im Sport.

Für mich der emotionalste Moment der

Titelkämpfe von London.

Briten wunderbare Gastgeber

Ein besonderes Lob gilt den britischen

Organisatoren: Immer freundlich, immer

hilfsbereit, immer serviceorientiert und

im Ablauf der einzelnen Wettkämpfe

klappte nahezu alles wie ein Schweizer

Uhrwerk. Chapeau! Als Krisenmanager

musste dagegen der deutsche Cheftrainer

Idriss Gonschinska agieren, denn eine

Magen- und Darminfektion – die sich

bei einigen als Norovirus herausstellte

– machte nicht nur im deutschen Team

die Runde. Die Wettkampfvorbereitung

vieler Athleten wurde hierdurch deutlich

beeinträchtigt. Als dann zur Halbzeit in

der deutschen Medaillen-Bilanz gerade

einmal eine Silbermedaille für Siebenkämpferin

Carolin Schäfer stand, begannen

schon die ersten Kritiker in Richtung

eines historischen Debakels zu kommentieren.

Tatsächlich aber war der Zeitplan

von London nicht auf eine ausgewogene

Verteilung deutscher Medaillenchancen

ausgerichtet. Und so hat eine Art „Super-

Samstag“ die Medaillenbilanz gerettet:

Mit den Zehnkämpfern Rico Freimuth

(Silber) und Kai Kazmirek (Bronze),

Klartext vom Präsidenten

Dr. Clemens Prokop findet, dass Medaillen nicht der alleinige Gradmesser sind, um eine

Saison angemessen zu bewerten

Man muss nicht siegen,

um eine Große zu sein

Hürden-Sprinterin Pamela Dutkiewicz

(Bronze) sowie Gold durch Speerwerfer

Johannes Vetter wurde beim DLV über

fünf Medaillen gejubelt. Im Ergebnis haben

sich damit zwar nicht alle deutschen

Medaillenchancen und -hoffnungen verwirklicht,

es wurde aber noch ein achtbares

Ergebnis erzielt – vor allem, wenn

man bedenkt, dass sich in einigen sonst

mit Medaillen verwöhnten Disziplinen

ein Generationenwechsel abzeichnet.

Junge Athleten zeigen Potenzial

Medaillen sollten deshalb nicht der alleinige

Gradmesser sein: Viele junge Athleten

wie zum Beispiel Gina Lückenkemper,

Konstanze Klosterhalfen oder auch

Hanna Klein stellten sehr eindrucksvoll

ihr großes Talent unter Beweis und sorgen

bereits jetzt für Vorfreude auf die Europameisterschaften

2018 in Berlin. Die

vierten Plätze von Speerwurf-Olympiasieger

Thomas Röhler, der 4x100-Meter-

Staffel der Frauen sowie Hochspringerin

Marie-Laurence Jungfleisch zeigten wie

knapp es im Kampf um Medaillen oft

sein kann und welche Rolle ein Quäntchen

Glück spielen kann. Am Ende standen

78 Nationenpunkte und Platz sechs

in der Endabrechnung für Deutschland.

18 Athleten platzierten sich in den Top

Acht. Aber die Leichtathletik ist mehr als

Statistik. Die WM in London hat nicht

nur im Stadion gezeigt, welche Ausstrahlung

die Leichtathletik hat. Allein

bei der ARD verfolgten am Schlusstag

3,76 Millionen Zuschauer die WM, beim

ZDF waren es am „Super-Samstag“ 5,36

Millionen Zuschauer (Marktanteil 19,4

Prozent). Der durchschnittliche Marktanteil

beim ZDF lag bei 16,8 Prozent. Auch

diese Zahlen belegen: Die Leichtathletik

fasziniert unverändert. Und das nächste

große Fest der Leichtathletik bereiten wir

gerade vor, die EM 2018 in Berlin.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Clemens Prokop

Präsident des Deutschen Leichtathletik-

Verbandes (DLV)

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LEICHTATHLETIK 2017 Inhalt

28

56

52

Augenblicke

Die emotionalsten Moment-

Aufnahmen des Jahres ...................... 4

Die WM-Bilanz

Gigantisch!

Es war ein Fest im Olympiastadion von

London. Mo Farah und Usain Bolt wurden

verabschiedet und die Deutschen

gewannen fünf Medaillen ............... 20

Die Stars der Saison

Die Speerwerfer: Druck standgehalten

Sie hatten von WM-Gold, -Silber und

-Bronze geträumt – letztlich holte nur

Top-Favorit Johannes Vetter die ersehnte

Goldmedaille. Trotzdem stehen die

deutschen Speerwerfer vor einer glorreichen

Zukunft ............................. 28

Carolin Schäfer: Grandiose Saison

Eine Traum-Saison für Siebenkämpferin

Carolin Schäfer. Dreimal über 6600

Punkte, Platz fünf in der ewigen deutschen

Bestenliste und dazu WM-Silber ........ 36

Usain Bolt: Das Ende einer Ära

Mit WM-Bronze über 100 Meter und

einem Muskelriss im Staffelfinale endet

Usain Bolts Karriere. Ein Rückblick auf

die Karriere des größten Stars, den die

Leichtathletik je hatte ..................... 40

US-Sprinter: Imperium schlägt zurück

Die Sprinternation USA hat sich bei der

WM in London eindrucksvoll mit dem

ersten Doppel-Gold über 100 Meter seit

2005 zurückgemeldet. Jamaika steht ohne

Usain Bolt vor schweren Zeiten ......... 50

Pamela Dutkiewicz: Hürden überwunden

Pamela Dutkiewicz hat ein fast märchenhaftes

Jahr mit WM-Bronze gekrönt.

Dafür musste sie einige Hindernisse aus

dem Weg räumen ........................... 52

Die Zehnkämpfer: Doppelschlag

Mit WM-Silber und -Bronze feierten Rico

Freimuth und Kai Kazmirek ihre bislang

größten Erfolge. Bei der EM 2018 und der

WM 2019 wollen sie diese Erfolge wiederholen

oder gar überbieten ............... 56

Gina Lückenkemper: Die Siebte im Klub

Gina Lückenkemper sprintete bei der

WM als siebte Deutsche über 100 Meter

unter elf Sekunden ......................... 62

Mo Farah: „Sir Mo“ tritt ab

Mit WM-Gold über 10.000 und -Silber

über 5000 Meter verabschiedete sich Mo

Farah von der Laufbahn. Seine Karriere

soll weitergehen. Im Marathon ........ 66

Gesa Felicitas Krause: Kämpferherz

Gesa Felicitas Krauses WM-Medaillentraum

endete mit einem Sturz. Sie glänzte

aber mit deutschem Rekord und zahlreichen

Siegen im Rest der Saison ...... 70

Konstanze Klosterhalfen: Weltklasse

Konstanze Klosterhalfen gelang 2017 fast

alles. U23-EM-Gold, Silber bei der Hallen-

EM. Ihre überragende Saison krönte sie mit

dem deutschen 3000-Meter-Rekord ...... 78

Max Heß: Springer der Zukunft

Internationale Medaillen, Hallen-Rekord,

Team-EM-Sieg. Nur die Krönung bei der

WM blieb für Max Heß aus ............. 82

2 LEICHTATHLETIK 2017

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62 70

Claudia Salman-Rath: In zwei Welten

Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin

und genauso gute Weitspringerin.

Claudia Salman-Rath schafft den Spagat

zwischen beiden Disziplinen ............ 85

Die Hartings: Robert vor Christoph

Bei Christoph war ein Jahr nach dem

Olympiasieg die Luft raus. Dagegen

kämpfte Robert sich nach seinem

Kreuzbandriss zu WM-Platz sechs .... 92

David Storl: Medaillensatz komplett

Bei der Hallen-EM machte David Storl

seinen Medaillensatz mit Bronze komplett.

Bei der WM lief es allerdings

nicht wie gewünscht ....................... 98

Lisa Ryzih: Am Stab eine Bank

Lisa Ryzih war die Beständigkeit in

Person. Der Lohn: Silber bei der Hallen-

EM und Rang fünf bei der WM ......102

Cindy Roleder: Glück und Pech

Nach EM-Gold 2016 war Cindy Roleder

auch bei der Hallen-EM nicht zu schlagen.

Bei der WM war sie verletzt ....104

Kristin Gierisch: Mit Cola zu Gold

Ein Sprung auf 14,37 Meter beschert Kristin

Gierisch bei der Hallen-EM Gold. Auch bei

der WM lief es mit Platz fünf gut ......107

Richard Ringer: Serien-Sieger

Das Jahr hätte mit Bronze bei der Hallen-EM

nicht besser beginnen können.

Doch ausgerechnet bei der WM lief es für

Richard Ringer nicht rund .............. 110

ISTAF in Berlin

Vorfreude auf die EM 208

Die deutschen Top-Athleten präsentierten

sich zum Abschluss der Saison von ihrer

besten Seite. Und die Organisatoren

glänzten mit Ideen wie der Zuschauerbrücke

zum Innenraum des Olympiastadions,

die auch 2018 bei der EM an

selber Stelle eingesetzt wird ............112

Team-EM in Lille: Die Bilanz

Der DLV als Team Europas Bester

Deutschland war mit sieben Einzelsiegen

beim wichtigsten Team-Event der Leichtathletik

nicht zu gefährden ............. 76

DM in Erfurt: Die Bilanz

Ein neuer Tempel für die Leichtathletik

Das neue Steigerwald-Stadion in Erfurt

hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Die 117. Deutschen Leichtathletik-

Meisterschaften boten Spannung, Emotionen

und starke Leistungen ............ 88

Hallen-EM in Belgrad: Die Bilanz

DLV-Team überzeugt

Das deutsche Team war das größte – und

vielleicht auch jüngste der Hallen-EM.

Trotz des niedrigen Alters überzeugten

die Athleten mit Top-Leistungen ...... 96

DLV-Informationen

Verbandstag in Darmstadt ..............117

Die Jugend im DLV ........................120

Die Laufszene im DLV ................... 122

Seniorensport im DLV ................... 122

Berlin fliegt .................................. 126

Statistik

Ergebnisse & Zahlen .........ab Seite 127

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

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SCHLUSSSPURT

Was für ein Moment! Usain Bolt, Superstar der Leichtathletik,

bei seinem letzten großen Rennen. Er kämpfte, biss auf die

Zähne, holte nochmal alles aus sich heraus. Und gewann zum

Abschluss einer großartigen Sprintkarriere WM-Bronze.

Zu mehr reichte es nicht mehr. Auf einen Start über 200 Meter

verzichtete er. Im Finallauf über 4x100 Meter verletzte er sich.

So hatte Bolt sich seine letzte WM nicht unbedingt vorgestellt.

Die Zuschauer feierten ihn trotzdem wie einen Sieger.

„Erzfeind“ Justin Gatlin holte das 100-Meter-Gold.

Und ging anschließend vor Bolt auf die Knie. Dass Usain Bolt

seinen Konkurrenten Gatlin, den mehrfach überführten

Dopingsünder, umarmte, war auch einer der ganz großen

Augenblicke dieser Weltmeisterschaften von London.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

SPASSHELD

Ohne ein pfiffiges Maskottchen läuft

heute bei einem großen Event nichts mehr.

In London machte der Igel „Hero, the

Hedgehog“ das Stadion unsicher. Vor seinen

Späßen war niemand sicher. Mal fuhr er

mit einem Klapprad über die Bahn,

mal brachte er an verregneten Tagen einen

übergroßen Schwimmreifen mit, dann

funktionierte er den Wassergraben zum

Schwimmbad um oder trocknete in den

Pausen mal eben die Wäsche an der Hochsprung-Anlage.

Ein spaßiger WM-Held, der

keine Langeweile aufkommen ließ.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

SOMMERREGEN

„Kneif mich mal in den Arm”, meinte

Karsten Warholm nach seinem Triumph

über 400 Meter Hürden zu einem Fotografen.

In 48,35 Sekunden avancierte der

Norweger zum jüngsten Weltmeister aller

Zeiten über diese Distanz. Der 21-Jährige

hatte den Erfolg nicht erwartet.

Die Bedingungen mit Regen und Kälte

spielten dem „Wikinger“ in die Karten.

„Für mich war das wie ein schöner

norwegischer Sommertag“, sagte

Warholm nach seinem Erfolg.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

SCHRECKSEKUNDE

Deborah John startete gleich neben

der deutschen Hürdensprinterin

Nadine Hildebrand im fünften Vorlauf

über 100 Meter Hürden. Nach der vierten

Hürde kam die Athletin aus Trinidad & Tobago

ins Straucheln – und stürzte an der fünften

Hürde schwer. Danach blieb sie regungslos

liegen. Glücklicherweise war es mehr der

Schreck als eine ernsthafte Verletzung.

Glück im Unglück: Deborah John hat

sich bei ihrem spektakulären Sturz

nicht schwer verletzt.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

FLUGSHOW

Johannes Vetter lässt nicht nur seinen

Speer enorm weit fliegen. Er hebt auch

selbst ganz schön ab. Der Weltmeister

von London gehört zu den Werfern,

die nach dem Stemmschritt nochmal

eine elegante Flugeinlage hinlegen.

Auch Ex-Weltmeister Julius Yego

(WM-Gold 2015 in Peking) aus Kenia war

ein Flieger. Ebenso der tschechische

Weltrekordler Jan Zelezny. Aber kaum

einer schwebt so hoch und weit wie

Johannes Vetter, der seine überragende

Saison mit Gold in London krönte.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

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SOLOLAUF

Isaac Makwala aus Botswana wurde kurz

vor dem 400-Meter-Finale, bei dem er der

größte Konkurrent des südafrikanischen

Weltmeisters Wayde van Niekerk gewesen

wäre, aus dem Verkehr gezogen. Diagnose:

Norovirus. Auch der Start über 200 Meter

wurde ihm untersagt. Makwala aber fühlte

sich fit, sagte, er habe sich lediglich zweimal

übergeben müssen. Das 400-Meter-

Finale findet ohne ihn statt. Aber über 200

Meter bekommt er noch eine Chance.

Zwei Tage nach den anderen Vorläufen darf

Isaac Makwala antreten. Alleine auf Bahn

sieben im Londoner Regen.

Mit 20,14 Sekunden qualifiziert er sich

fürs Halbfinale. Und schafft auch den

Sprung in den Endlauf, in dem er

schließlich Rang sieben belegt.

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BLICKFANG

Inika McPherson zieht die Blicke auf sich.

Das weiß die 30-Jährige. Über 30 Tattoos

schmücken den Körper der Hochspringerin

aus den USA – jedes hat eine besondere

Bedeutung. Die „Kriegsbemalung“ im Batman-Style

passt zu ihr. Sie mag nicht so sein

wie andere. Konventionen braucht sie nicht.

Sie pflegt ihren eigenen Style. Mit nur 1,60

Meter Körpergröße floppte sie in London

über 1,92 Meter. Das war Rang neun. Sie hat

schon eine 21-monatige Doping sperre abgesessen,

nachdem man Spuren von Kokain

in ihrem Blut gefunden hatte. Sie hat immer

beteuert, dass dieser Konsum nichts mit

Leistungssteigerung zu tun hatte. Früher

war sie so wild, wie sie heute aussieht: Weil

sie nach Drogenkonsum in eine Schlägerei

verwickelt war, musste sie auch schon mal

30 Tage im Gefägnis verbringen.

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LEICHTATHLETIK 2017 Augenblicke

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VERLAUFEN

Die Kenianerin Beatrice Chepkoech rannte

im WM-Finale über 3000 Meter Hindernis

zunächst am Wassergraben vorbei – und

zerstörte kurz darauf Gesa Krauses WM-

Traum von der Medaille, indem sie an einem

Hindernis stürzte und die Deutsche mit zu

Boden riss. Nachdem sie den Graben verpasst

hatte, drehte sie um und sprintete der

Konkurrenz hinterher. Das kostete sie so viel

Kraft, dass sie eine halbe Runde später an

einem Hindernis hängen blieb, stürzte und

die hinter ihr laufende Gesa Krause spektakulär

abräumte. Für die deutsche Medaillenhoffnung

war das Rennen gelaufen, mehr

als Platz neun war nicht mehr drin.

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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London

Gigantisch!

Die WM-Bilanz: Es war ein Fest im Olympiastadion von London. Die Briten wissen,

die Leichtathletik zu feiern, und verabschiedeten Mo Farah und Usain Bolt gebührend

von der Bahn. Und die Deutschen? Die gewannen an einem fantastischen Samstagabend

vier Medaillen und retteten so die Edelmetall-Bilanz, überzeugten aber auch

mit jungen, aufstrebenden Athleten, für die diese WM noch etwas zu früh kam.

Atemberaubend“, „surreal“, „gigantisch“:

London feierte bei der WM

eine riesige Leichtathletik-Party,

und die deutschen Athleten um Diskus-

Ass Robert Harting und Sprint-Shootingstar

Gina Lückenkemper kamen aus dem

Schwärmen gar nicht mehr heraus.

„Die Atmosphäre in diesem Stadion

ist surreal“, sagte Lückenkemper, die

über 100 Meter als erste Deutsche seit 26

Jahren im Vorlauf unter elf Sekunden geblieben

war: „Das Publikum feuert wirklich

jeden an, das ist etwas sehr Besonderes

für uns. Das gibt es nicht in jedem

Stadion und hat mich echt gepusht, Gas

zu geben.“

La Ola auf den Rängen, schon am

Vormittag war die Arena proppenvoll,

und am Abend erreichte das Dezibel-Level

dann meist fast schon problematische

Höhen für die Ohren – im Olympiastadion

von London herrschte eine Atmosphäre,

wie man sie eigentlich sonst nur vom

Fußball kennt. Insgesamt fast 900.000

Zuschauer kamen und sorgten für Partystimmung.

IAAF-Präsident Sebastian Coe

nannte die Fans das „beste Publikum der

Geschichte“. Allerdings ist er als gebürtiger

Londoner wohl auch ein bisschen

voreingenommen.

Doch auch die Deutschen teilen Coes

Meinung. „Die Stimmung ist gigantisch,

das ist ein riesiger Unterschied zu Rio“,

sagte Kugelstoßer David Storl. Wie der

Leipziger haben viele noch die müden

WM-Veranstaltungen von Daegu, Moskau

und Peking im Hinterkopf, als von

Begeisterung auf den Rängen keine Spur

war. Und bei den Olympischen Spielen in

Rio war das Stadion noch nicht einmal

beim 100-Meter-Finale mit Usain Bolt

ausverkauft. Ein Trauerspiel.

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DEUTSCHE MEDAILLEN IN LONDON

Johannes Vetter (LG Offenburg) Speerwurf 89,89 Meter

Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) Siebenkampf 6696 Punkte

Rico Freimuth (SV Halle) Zehnkampf 8564 Punkte

Kai Kaczmirek (LG Rhein-Wied) Zehnkampf 8488 Punkte

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 100 Meter Hürden 12,72 Sekunden

sich das sonst so faire Publikum umstrittene

Buhrufe gegen Justin Gatlin leistete.

Der neue 100-Meter-Weltmeister aus

den USA ist schließlich nicht der einzige

überführte Dopingbetrüger, der bei der

WM am Start ist – oder bei dem Zweifel

angebracht sind.

Leichtathletik hat Potenzial

Die deutsche WM-Bilanz von London

wurde durch den „Super-Samstag“ gerettet,

Begeisterungsstürme entfachte

der Auftritt des DLV-Teams aber nicht.

Auf dem Weg zu den Olympischen

Spielen 2020 sehen sich die Verantwortlichen

dennoch bestens gerüstet. „Es

ist nicht angebracht, in Pessimismus zu

verfallen. Wir können zufrieden sein.

Die Leichtathletik hat Potenzial, das

gibt Anlass zu Optimismus für Tokio“,

sagte DLV-Präsident Clemens Prokop:

„Mir war immer klar, dass wir in London

unsere besten Chancen am Samstag

haben. Daher habe ich auch die unter

der Woche ein bisschen aufkommende

Panik nie geteilt.“

Ganz anders präsentierte sich London.

Das ist verblüffend, schon zu den

Qualifikationen kommen so viele Leute.

Atemberaubend“, sagte Harting, der fünf

Jahre nach seinem Olympia-Triumph in

London diesmal Sechster wurde. Und

Läuferin Ruth Sophia Spelmeyer meinte:

„Die Briten sind sportverrückt, und

Leichtathletik hat einen großen Stellenwert.

Alle werden angefeuert.“

Die Latte für Berlin liegt hoch

Und die große Fete an der Themse legt die

Latte für die deutsche Heim-EM nächstes

Jahr natürlich jetzt schon extrem hoch.

„Ich hoffe, dass nächstes Jahr bei uns

in Berlin genau so eine Stimmung herrschen

wird“, sagte Stabhochspringerin

Lisa Ryzih: „Das ist das Größte, was wir

in der Leichtathletik erleben können.“

Zumal bei der Wüsten-WM 2019 in Katar

nicht mit überschwänglicher Begeisterung

gerechnet werden darf. Zur Wahrheit

in London gehört aber auch, dass

DIE NATIONENWERTUNG VON LONDON

4. 5 6. 7. 8. Punkte

1 USA 10 11 9 2 6 5 4 4 272

2 Kenia 5 2 4 5 2 2 3 1 124

3 Großbritannien 2 3 1 5 3 6 2 3 105

4 Polen 2 2 4 0 3 3 5 1 86

5 China 2 3 2 3 1 1 3 4 81

6 Deutschland 1 2 2 3 4 3 1 2 78

7 Äthiopien 2 3 0 2 3 1 3 2 70

8 Frankreich 3 0 2 4 1 2 0 2 68

8 Jamaika 1 0 3 4 3 2 0 4 68

10 Südafrika 3 1 2 1 1 0 0 0 52

11 Niederlande 1 0 3 0 2 0 2 2 40

12 Tschechische Republik 1 1 1 2 1 0 0 2 37

13 Kuba 0 0 1 3 2 1 1 1 35

14 Kanada 0 0 0 0 2 5 2 3 30

15 Bahrain 1 1 0 0 1 2 0 1 26

16 Japan 0 1 2 0 1 0 1 0 25

17 Austraien 1 1 0 0 0 2 1 0 23

17 Trinidad & Tobago 1 0 1 0 0 2 1 1 23

19 Brasilien 0 0 1 1 1 0 3 0 21

19 Türkei 1 1 0 0 1 0 1 0 21

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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London

Blick nach vorn

Der DLV kann nicht nur

wegen der beiden Zehnkampfmedaillen

von Rico

Freimuth und Kai Kazmirek

optimistisch in die Zukunft

schauen

„Wir freuen uns auf Berlin.

In Europa werden wir sehr

konkurrenzfähig

sein.“Idriss Gonschinska, Leitender

Direktor Sport beim DLV

Gold für Speerwerfer Johannes Vetter

(LG Offenburg), Silber und Bronze für

die Zehnkämpfer Rico Freimuth (SV Halle)

und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied),

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV

Wattenscheid 01) als Überraschungsdritte

– am zweiten Samstagabend der WM

war endlich der ersehnte Durchbruch da.

„Vier Medaillen wie am Samstag, das ist

natürlich geil, und das wünscht man sich

als Sportnation, die Deutschland ja ist,

am besten für jeden Tag“, sagte Vetter,

einziger deutscher Weltmeister in London:

„Aber wir sind nicht in der Lage,

das immer abzurufen. Wir sind eben

auch nur Menschen.“

Norovirus durchkreuzt Pläne

Mildernde Umstände angesichts der

mühsamen ersten acht Wettkampftage

mit nur einer Silbermedaille für Siebenkämpferin

Carolin Schäfer (LG Eintracht

Frankfurt) gab es vor allem dafür, dass

der im Team grassierende Norovirus viele

Planungen auf den Kopf stellte. „Es lief

schon anders, als wir uns das gewünscht

haben“, sagte Chefbundestrainer Idriss

Gonschinska.

Ein halbes Dutzend Sportler lag virusgeschwächt

zeitweise flach, und auch

jene, die von Brechdurchfall verschont

blieben, hatten unter den Auswirkungen

der Eindämmungs-Maßnahmen zu leiden:

Hotel-Wechsel, fehlende Trainings-

Einheiten und abgesagte Physiotherapie.

Zudem war auf die alte Garde in

London kein Verlass mehr: Die (nun)

Ex-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin/33/Diskus/Platz

sechs), Katharina

Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen/33/

Speer/7.), David Storl (SC DHfK Leipzig/27/Kugel/10.)

und Raphael Holzdeppe

(LAZ Zweibrücken/27/Stab/ohne

Höhe im Finale) blieben hinter den Erwartungen

zurück.

Dafür übernahmen jüngere Athleten

das Kommando. In der Tat ist von den

Medaillengewinnern nur Freimuth (29)

im gesetzteren Leichtathletik-Alter, dagegen

kommen die Speerwerfer um Vetter

(24) gerade erst in ihre beste Karrierephase

oder stehen kurz davor.

Andere drängten auch ohne Medaille

ins Rampenlicht. Die neue Generation

ist jung, talentiert und super ehrgeizig.

Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter

schaffte in London auf der ganz großen

Bühne endgültig den Durchbruch, und

gerade erst dem Teenie-Alter entwachsene

Athleten wie Sprinterin Gina Lückenkemper

(LG Olympia Dortmund/20)

oder Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen

(TSV Bayer 04 Leverkusen/20)

scharren mit den Hufen.

Neue Gesichter drängen vor

„Wir haben die Talente, neue Gesichter

drängen nach vorne“, sagte DLV-Präsident

Clemens Prokop. Zumal die anderen deutschen

Medaillengewinner von London

ebenso wie Vetter auch fast alle erst Mitte

20 sind. Siebenkämpferin Carolin Schäfer

(25/Silber), Hürdensprinterin Pamela

Dutkiewicz (25) und Zehnkämpfer Kai

Kazmirek (26/beide Bronze) haben ihren

Leistungshöhepunkt wohl noch vor sich.

Aber auch in der zweiten Reihe machten

junge Athleten in diesem Jahr stark

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auf sich aufmerksam, Hoffnungsträger

für die nächsten Jahre – und natürlich

ganz besonders für die Heim-EM 2018

in Berlin – gibt es genügend. Lückenkemper

knackte in London erstmals die

Schallmauer von elf Sekunden, Klosterhalfen

schaffte es zwar nicht ins Finale

über 1500 Meter, beeindruckte aber mit

einem couragierten Auftritt - genau wie

Alina Reh (20/5000 m).

Das sind alles völlig unterschiedliche

Persönlichkeiten, aber sie eint der

unbedingte Wille zum Erfolg“, sagte Prokop:

„Für die Heim-EM in Berlin sind wir

ausgesprochen gut gerüstet.“ Nur mit

den Ergebnissen aus den Finals von London

hätten die deutschen Athleten zwölf

EM-Medaillen gewonnen.

Fehlende Leistungsträger

Dabei fielen in London ja auch einige

Leistungsträger im Jahr nach den Olympischen

Spielen in Rio aus. Mit Cindy Roleder

(SV Halle/verletzt/Hürdensprint)

oder Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge/Babypause/Kugel)

dürfte weiterhin

genau so zu rechnen sein wie mit den

Diskuswerfern Christoph Harting (SCC

Berlin) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid

01), die in Rio Gold und Bronze

holten, es aber nicht zur WM schafften.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas

Röhler (LC Jena) ist auch erst 25 Jahre

alt, in London verpasste er Bronze um

nur sieben Zentimeter. Mateusz Przybylko

(TSV Bayer 04 Leverkusen/25) sprang

als Fünfter so hoch wie der Dritte, leistete

sich aber mehr Fehlversuche. Europameister

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz/21)

verletzte sich beim Aufwärmen

zur Dreisprung-Qualifikation, und Hindernisläuferin

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf

Trier/25) wurde nach einem

unverschuldeten Sturz aller Chancen auf

eine weitere WM-Medaille beraubt.

„Es ist wichtig für die Leichtathletik,

dass es frische Gesichter gibt“, sagte

Siebenkämpferin Carolin Schäfer über

die neue Situation in der Nationalmannschaft.

Dennoch seien die Erfahrenen

unverzichtbar, „um Tipps zu geben. Die

Mischung macht‘s.“

Auch der leitende Direktor Sport im

DLV schwärmte von seinem Team: „Unsere

Athleten sind hier unheimlich sympathisch

aufgetreten, sie haben gekämpft

bis zum letzten Tag“, sagte Idriss Gonschinska

und richtete den Blick schon

auf die Heim-EM im kommenden Jahr

in Berlin: „Wenn eine sehr junge Mannschaft

hier so auftritt im ersten Jahr der

Neuformierung, dann kann man sich auf

das Team im nächsten Jahr in Berlin freuen.

Wir werden in Europa sehr konkurrenzfähig

sein.“

DIE GRÖSSSTEN WM-MEDAILLEN-SAMMLER

1. Allyson Felix (USA/Sprint) 2005-2017 11 3 2

2. Usain Bolt (JAM/Sprint) 2007-2017 11 2 1

3. Carl Lewis (USA/Sprint, Weit) 1983-1993 8 1 1

4. Michael Johnson (USA/Sprint) 1991-1999 8 0 0

5. LaShawn Merritt (USA/Sprint) 2007-2017 7 3 0

6. Shelly-Ann Fraser-Pryce (JAM/Sprint) 2007-2015 7 2 0

7. Mo Farah (GBR/Langstrecke) 2011-2017 6 2 0

8. Sergej Bubka (UdSSR/UKR/Stab) 1983-1997 6 0 0

Allyson Felix ist die Nummer Eins

Die US-Amerikanerin Allyson Felix ist mit ihrem Sieg in

der 4x400-Meter-Staffel von London zum erfolgreichsten

Sportler in der Geschichte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

geworden. Die 31-Jährige zog mit nun elf Titeln

und fünf weiteren Medaillen am Jamaikaner Usain Bolt

vorbei, der mit 100-Meter-Bronze von London ebenfalls

elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Medaillen gewonnen

hat. Allyson Felix (auf dem Bild Zweite von rechts)

bildete zusammen mit Quanera Hayes, Shakima Wimbley

und Phyllis Francis die siegreiche 4x100-Meter-Staffel der

USA. Über 400 Meter hatte sie in London zuvor die Bronzemedaille

gewonnen.

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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London

Dieser 12. August 2017 geht in die Leichtathletik-Geschichte ein.

Am zweiten WM-Samstag von London gewinnen die deutschen

Athleten vier Medaillen. Mo Farah verpasst bei seinem letzten

WM-Rennen Gold. Und Usain Bolt

verabschiedet sich mit einer Verletzung

statt mit dem erhofften Staffelgold.

Die Ereignisse zum Nachlesen.

Super-

Samstag

20:06 Uhr: Hürden Bronze für Pamela Dutkiewicz

19:05 Uhr: Los geht es. Sieben Entscheidungen.

56.000 Zuschauer im Stadion. In Deutschland haben

zum ersten Mal während dieser WM im Schnitt mehr

Menschen Leichtathletik im Fernsehen (ZDF/5,86

Millionen) eingeschaltet als den Konkurrenz-Krimi

(ARD, „Mordkommission Istanbul“/3,59 Mio.) oder

eine Samstagabend-Show (RTL, „Ninja Warrior

Germany“/ 2,43 Mio.).

20:07 Uhr: Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz

realisiert nach einem furiosen Hürdensprint, dass sie

Bronze gewonnen hat. Sie fällt auf die Knie, legt den

Kopf auf den Boden, die Tränen laufen. Später sagt

sie: „Das ist wie im Film.“

20:24 Uhr: Ohropax wären jetzt nicht schlecht. Es

läuft das 5000-Meter-Finale mit dem britischen Superhelden

Mo Farah. Die Menge im Stadion tobt. Mitten

im Trubel liegt die Stuttgarterin Marie-Laurence

Jungfleisch für einen Moment enttäuscht auf der

Hochsprungmatte, sie ist an 1,97 Metern gescheitert

und wird Vierte. Auf der anderen Seite des Stadions

hat Johannes Vetter im Speerwurf-Finale mit 89,89

Metern gerade im ersten Durchgang ein Ausrufezeichen

gesetzt. Noch weiß niemand, dass dies der

Gold-Wurf war.

20:29 Uhr: Es wird immer lauter. Einer von drei

Äthiopiern ärgert Mo Farah mit einem beherzten

Antritt. Und wird wieder eingeholt. Auch ein Australier

versucht die Flucht nach vorn. Vergeblich.

20:36 Uhr: Und doch hat am Ende all der ohrenbetäubende

Jubel nicht geholfen, der Äthiopier Mutker

Edris verhindert das dritte Doppel-WM-Gold von Mo

Farah in Folge. Nach seinem Sieg über 10.000 Meter

wird der Brite über 5000 Meter „nur“ Zweiter. Er liegt

enttäuscht auf der Bahn. Der Äthiopier zieht ihn

auf die Füße. Farah mosert via Stadionmikrofon, er

habe gegen die Teamarbeit der drei Äthiopier keine

Chance gehabt. Standig-Ovations bekommt er trotzdem.

Beim Speerwurf hat sich derweil im zweiten

Durchgang der Tscheche Jakub Vadlejch zwischen

die nach dem ersten Versuch führenden Deutschen

Johannes Vetter und Thomas Röhler geschoben.

20:43 Uhr: Polens Hochspringerin Kamila Licwinko

lässt sich mit Fahne für ihr sicheres Bronze feiern,

obwohl der Wettbewerb noch läuft.

21:07 Uhr: Die Zehnkämpfer haben es geschafft,

nach zwei Tagen Wettkampf ist der abschließende

1500-Meter-Lauf überstanden. Zur Belohnung für

das „beste Publikum auf der ganzen Welt“ (Sieger

Kevin Mayer aus Frankreich) gibt es eine Peepshow:

Viele durchtrainierte Männer-Oberkörper ohne Trikot.

Auch die deutschen Medaillengewinner Rico Freimuth

und Kai Kazmirek zeigen ihre Muskeln her.

21:18 Uhr: Die Zehnkämpfer haben ihre Ehrenrunde

beendet, im Schneckentempo. Freimuth noch immer

mit freiem Oberkörper. Er wird von einem Ordner

ermahnt und muss sich anziehen.

20:24 Uhr: Marie-Laurence Jungfleisch ist Vierte

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20:22 Uhr: Das 5000-Meter-Finale mit Mo Farah läuft

20:24 Uhr: Johannes Vetter gelingt der Goldwurf

21:20 Uhr: Speerwurf-Olympiasieger Röhler wird

vom Bronzerang verdrängt und kann im letzten

Durchgang nicht mehr kontern.

21:29 Uhr: Johannes Vetter muss seine Ehrenrunde

als Speerwurf-Weltmeister hinter der Bande drehen.

Die Bahn wird für die anstehenden Staffel-Läufe

gebraucht.

21:36 Uhr: „Schschschschsch“, sagt der Stadionsprecher.

Ein seltener Moment der Ruhe. Dann fällt

der Startschuss für das 4x100-Meter-Rennen der

Frauen. Deutschland vergeigt den ersten Wechsel

und wird wie bei den Olympischen Spielen im

vergangenen Jahr in Rio Vierter. Unter-Elf-Sekunden-

Sprinterin Gina Lückenkemper sagt später: „Wieder

die Holzmedaille. Ich glaube, ich bastel‘ uns nachher

eine richtige.“ Es siegen die USA vor den Britinnen

und Jamaika. Das Publikum freut sich über Silber

für die Gastgeber. Und ist jetzt in der richtigen Stimmung

für den Höhepunkt des Abends: Das letzte

Rennen des schnellsten Mannes der Welt.

21:50 Uhr: Erst noch die Siegerehrung im Hochsprung.

Die Russin Maria Lasitskene hat als erste

„Autorisierte Neutrale Athletin“ Gold gewonnen.

Weil Russland wegen systematischen Dopings in

der Leichtathletik noch von allen internationalen

Wettbewerben ausgeschlossen ist, durften nur

ausgewählte Russen unter neutraler Flagge an der

WM teilnehmen. Sie mussten beweisen, dass bei

ihnen im Vorfeld regelmäßige und unabhängige

Dopingkontrollen stattfanden. Für Lasitskene wird

die IAAF-Hymne gespielt.

21:54 Uhr: Die Männer-Quartetts werden ins Stadion

gerufen. Wie alle Finalteilnehmer schreiten sie

zwischen Feuerfontänen hindurch. Bolt und seine

drei jamaikanischen Kollegen halten kurz an und

führen synchron einen kleinen Tanz auf. Bolt grinst,

wirkt so locker wie üblich. Das Publikum jubelt. Und

hat anschließend für den zweimal wegen Dopings

gesperrten Justin Gatlin und die USA nur ein lautes

„Buuuhhhh“ übrig.

22:01 Uhr: Auf die Plätze.

22:02 Uhr: Usain Bolt übernimmt als Jamaikas

Schlussläufer. Jetzt kommt die furiose Aufholjagd.

Ganz sicher. Noch einmal der Bolt, wie die Welt ihn

kennt. Doch der schnellste Mann der Welt fängt an

zu humpeln. Er schwankt, er strauchelt, er stürzt.

Usain Bolt liegt flach auf der Bahn. Eine Muskelverletzung

im Oberschenkel hat ihn niedergestreckt. Ein

Ordner schiebt einen Rollstuhl heran. Riesen-Drama

statt glorreicher Abschiedsparty. Das britische

Publikum jubelt trotzdem: Die Briten gewinnen Gold

vor den USA und Japan. Bolt verzichtet auf den

Rollstuhl, er humpelt aus dem Stadion, hebt noch

einmal die Arme und klatscht. Dann ist er weg.

21:10 Uhr: Die DLV-Zehnkämpfer feiern zwei Medaillen

22:05 Uhr: Sanitäter und Kollegen kümmern sich um Usain Bolt

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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften in London

Umarmen

verboten

Norovirus in den Team-Hotels: Zahlreiche Athleten und

Betreuer litten an heftigem Erbrechen und Durchfall. Als

Gegenmaßnahmen wurde der körperliche Kontakt reduziert

und Sportler kamen in Quarantäne. Isaac Makwala

verlor so seine Medaillen-Chancen über 400 Meter.

Keine Umarmungen, keine Handshakes

– aber dafür jede Menge

Desinfektionsmittel: Der Ausbruch

des Norovirus bei der Leichtathletik-

WM in London versetzte die Teams in

Aufruhr. Die Betroffenen litten unter heftigem

Erbrechen und Durchfall. Zentrum

der Erkrankung war ausgerechnet das

deutsche Teamhotel „The Tower“ mitten

in London zwischen den St. Katharine

Docks und der Touristenattraktion Tower

Bridge.

Mission erfüllt

Wegen des Norovirus und seiner

Quarantäne musste Isaac

Makwala als Solist seinen

200-Meter-Vorlauf nachholen

Außerhalb des Hotels gegessen

Es begann am Abend vor der Eröffnung

der WM: Zwei DLV-Athleten, die an diesem

Donnerstag außerhalb des Teamhotels

gegessen hatten, klagten über Übelkeit.

Das Ärzteteam ging zuerst davon

aus, dass die betroffenen Athleten etwas

Falsches gegessen hatten. Als dann in der

Nacht ein weiterer Fall hinzukam, wurden

der Leitende Verbandsarzt Andrew

Lichtenthal und seine Kollegen hellhörig.

Es stellte sich heraus, dass auch in

der kanadischen Mannschaft ein Fall von

Übelkeit aufgetreten war.

30 Fälle im deutschen Hotel

„Obwohl wir die Ursachen der Beschwerden

nicht kannten, haben wir die Betroffenen

vom Rest des Teams getrennt“,

erklärt Andrew Lichtenthal. Am Samstag

meldete sich ein weiterer DLV-Betreuer

mit Symptomen. Untersuchungen unter

anderem von Speichelproben brachten in

mehreren Proben das hoch ansteckende

Norovirus zutage. Im deutschen Teamhotel

gab es 30 Fälle, auch alle anderen

Athletenhotels der Weltmeisterschaften

waren betroffen. Im DLV-Team gab es

insgesamt sieben infizierte Athleten und

sechs Betreuer. „Wenn solche Probleme

auftreten, geht es nicht mehr alleinig um

Erfolgreiche Maßnahmen

Ellenbogen-Stoßen statt Umarmen: Tatjana

Pinto, Gina Lückenkemper und Rebekka

Haase fanden ihren eigenen Weg, mit dem

Norovirus umzugehen

den Sport“, sagte Andrew Lichtenthal.

„Wir müssen nicht mehr nur den Sportler

schützen, sondern die Umgebung, um

die Weiterverbreitung zu verhindern.“

Um die Ausbreitung im DLV-Team so

weit wie möglich zu unterbinden, wurden

die Hygienestandards erhöht. Die

deutschen Athleten wurden angewiesen,

als Vorsichtsmaßnahme verstärkt

Desinfektionsmittel zu benutzen, sich

regelmäßig die Hände zu waschen sowie

überschwängliche Umarmungen,

Handshakes und offen liegendes Obst

zu meiden. Im Hotel gab es auch kein

Essen mehr am Buffet, neben der deutschen

Mannschaft waren dort auch zahlreiche

andere Nationen untergebracht.

Die physiotherapeutische Betreuung

durch das Ärzteteam wurde auf eine Minimalversorgung

heruntergefahren. Die

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Team-Tribünen im Stadion wurden vor

dem Wettkampfstart gemieden. Für neu

ankommende DLV-Athleten wurden Ausweich-Hotels

gesucht.

In andere Hotels ausgewichen

Eine separate Unterkunft hatten zum Beispiel

die Speerwerfer Thomas Röhler (LC

Jena), Johannes Vetter (LG Offenburg)

und Andreas Hofmann (MTG Mannheim)

mit ihren Betreuern, die Mehrkämpfer

um Rico Freimuth (SV Halle) waren bereits

zuvor für ein anderes Hotel vorgesehen,

das näher an der Wettkampf-Stätte

liegt. Sie hatten auch ein eigenes kleines

medizinisches Team, das mit einem neu

aus Deutschland angereisten Physiotherapeuten

die Versorgung der Athleten

gewährleistete, die nicht im Teamhotel

untergebracht sind.

Diese Umstände machten die WM für

die sportliche Leitung im DLV zu einer

Herausforderung. „Es ist eine Meisterschaft,

wie wir sie so noch nicht erlebt

haben und trotzdem haben wir gerade

durch die konsequent eingeleiteten Maßnahmen

für die folgenden Wettkampftage

immer an unsere Chancen geglaubt“, erklärte

Idriss Gonschinska, Leitender Direktor

Sport im DLV. „Wir sind täglich in

mehreren Strategiesitzungen zusammengekommen,

um den Schaden zu begrenzen,

aber auch um unsere Chancen in dieser

besondere Lage auszubauen.“

Fast schon tragisch waren die Folgen

der Erkrankung für Top-Sprinter Isaac

Makwala. Der schnelle Mann aus Botswana

galt als Medaillenkandidat über

die 200 und 400 Meter, doch die IAAF

verweigerte Makwala bereits am Montag

den Start bei den Vorläufen über 200

Meter und setzte ihn wegen der Ansteckungsgefahr

unter Quarantäne.

Mit gebrochenem Herzen

Makwala fuhr am Dienstagabend trotzdem

zum Finale über 400 Meter zum

Stadion und war bereit, Titelverteidiger

Wayde van Niekerk herauszufordern.

Doch die Offiziellen ließen ihn nicht

rennen und Olympiasieger van Niekerk

sicherte sich überlegen Gold. Makwala

beschwerte sich danach bitterlich über

das Verhalten der IAAF und sprach von

„Sabotage“. Später sagte er aber in der

ARD: „Ich vergebe allen, die diese Entscheidung

getroffen haben.“

24 Stunden nach dem 400-Meter-

Finale erteilte die IAAF Makwala nach

dem Ablauf der Quarantäne dann eine

Sondererlaubnis, seinen verpassten Vorlauf

über 200 Meter in einem Einzelrennen

nachzuholen. Im Solo sprintete er

20,20 Sekunden und machte hinterher

auf der Bahn noch Liegestütze zum Beweis

seiner Form. Er war im Halbfinale.

Dort holte er sich den größten Applaus

ab, trotzig und mit hochgerecktem Zeigefinger

rannte der 30-Jährige ins Ziel. „Ich

renne immer noch mit gebrochenem Herzen“,

sagte Makwala, der im Finale beim

Sieg von Ramil Guliyev über Top-Favorit

Wayde van Niekerk dann aber über 20,44

Sekunden und Platz sechs nicht hinauskam.

„Ich glaube, über die 400 Meter

hätte ich eine Medaille holen können.

Das ist die Strecke, auf die ich meinen

Fokus gelegt habe“, sagte Makwala.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

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Dem Druck

standgehalten

Die Speerwerfer: Sie hatten von WM-Gold, -Silber und -Bronze geträumt

– letztlich holte nur Top-Favorit Johannes Vetter die

ersehnte Goldmedaille. Trotzdem stehen die deutschen Speerwerfer

vor einer glorreichen Zukunft: 2017 warfen mit Vetter, Thomas

Röhler und Andreas Hofmann drei von ihnen weiter als 90 Meter.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Starker Speerwerfer ganz weich

Nachdem sein Sieg bei den Weltmeisterschaften feststand, konnte Johannes Vetter seine

Emotionen nicht mehr im Zaum halten und vergoss Tränen der Freude und Erleichterung

Erst kullerten dicke Freudentränen,

dann ließ Johannes Vetter für die

Fotografen seine Muskeln spielen,

und schließlich sprang der neue Speerwurf-Weltmeister

seinem Trainer Boris

Obergföll in die Arme. „Ich bin stolz wie

Bolle. Was Boris und ich in den letzten

drei Jahren auf die Beine gestellt haben,

ist unbeschreiblich“, sagte der 24-Jährige,

nachdem er in einem knüppelharten

WM-Finale von London seinen Gold-

Traum wahr gemacht hatte.

Vetters Triumph war einer mit Ansage,

dennoch sorgte dieser bei dem Hünen

aus Offenburg für ein gepflegtes Gefühlschaos.

„Auf meinen Schultern lag ein

immenser Druck. Nach meinem deutschen

Rekord und den 91,20 Metern in

der Quali war ja für jeden klar, wer hier

Gold holt“, sagte Vetter. Weiter haben in

der Geschichte der Weltmeisterschaften

überhaupt nur drei Athleten geworfen.

„Ich kann nicht mit 80 Prozent werfen,

daher dachte ich mir: alles drauf.“ Vetter

stellte damit außerdem einen Rekord

für WM-Qualifikationen auf. Der tschechische

Weltrekordler Jan Zelezny hatte

2001 in der Vorausscheidung von Edmonton

90,76 Meter erzielt.

Dem Druck nach diesem Super-Wurf

hielt er stand: 89,89 Meter gleich im ersten

Versuch des Finals reichten, um in

einem wahren Krimi knapp vor dem

Tschechen Jakub Vadljech (89,73 m) zu

siegen. Dessen Landsmann Petr Frydrych

(88,32 m) schnappte Olympiasieger Thomas

Röhler (88,26 m) im letzten Versuch

Bronze mit sechs Zentimetern vor der

Nase weg. Andreas Hofmann wurde Achter.

Aus dem Dreifachsieg, mit dem die

Kraftvoller Weltmeister

Johannes Vetters Wurfstil ist

spektakulär, dem kräftigen Armzug

(rechts oben) folgt eine Flugeinlage

nach dem Stemmschritt

Als feststand, dass er Weltmeister

ist, galt sein Dank Trainer

Boris Obergföll, mit dessen Hilfe er

sich in den letzten drei Jahren um

rund 15 Meter gesteigert

hatte (rechts unten)

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

als Nummer eins bis drei der Welt nach

London gereisten deutschen Werfer geflirtet

hatten, wurde nichts. Gold, Silber

und Bronze im Speerwurf abzuräumen,

ist bei einer WM noch keinem Land gelungen.

Dass Thomas mit einem Super-

Wettkampf nur Vierter wird, das tut mir

echt Leid für ihn. Ich hätte gerne mit ihm

zusammen auf dem Podium gestanden“,

sagte Vetter. Auch er selbst, der im Juli

den deutschen Rekord auf 94,44 Meter

gesteigert hatte, kam im Nervenspiel

nicht ganz an sein Bestniveau heran. Das

war Vetter aber „scheißegal. Ich wollte

Gold, und wenn ich das heute mit 85

Metern geholt hätte, wäre es auch okay

gewesen.“ Röhler bemühte sich um Gelassenheit,

eine gewisse Verbitterung war

ihm aber anzumerken – und eine kleine

Spitze konnte er sich nicht verkneifen.

„Ich weiß, wie sich so ein Sieg anfühlt.

Aber Olympiasieger, das ist dann doch

noch mal eine andere Hausnummer“,

sagte der, genau: Olympiasieger. „Ich

hatte viele gute Würfe. Es fehlten heute

Kleinigkeiten.“

Vetter, anders als der feingliedrige

Röhler ein Kraftprotz mit Obelix-Armen,

blickte gegen Mitternacht mit tiefer Genugtuung

auf die vergangenen Jahre

„Ich kann nicht

mit 80 Prozent

werfen, daher

dachte ich mir:

alles drauf.“

Johannes Vetter über seinen Qualifikationswurf

auf 91,20 Meter. Weiter

hat in einer WM-Qualifikation kein

Athlet je geworfen.

Konkurrent und Freund

Im Kampf um Medaillen sind sie

Konkurrenten. In der Vorbereitung

arbeiten sie als Freunde zusammen.

Olympiasieger Thomas

Röhler gehörte als fairer Sportler

nach seinem für ihn enttäuschenden

vierten Platz trotzdem zu den

ersten Gratulanten von Weltmeister

Johannes Vetter (links)

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Die drei Musketiere

Drei Speerwerfer, die alle das Zeug

zum Weltbesten haben – und alle aus

Deutschland. Thomas Röhler (oben)

steigerte den knapp 22 Jahre alten

deutschen Rekord im Mai auf 93,90

Meter und wurde nur wenig später von

Johannes Vetter (Mitte) mit 94,44 Metern

abgelöst. Und Andreas Hofmann

(unten) steigerte sich zum Saisonende

bei der Universiade in Taipeh von

88,79 auf 91,04 Meter

seit seinem Wechsel aus Dresden, wo er

sich nicht ausreichend gefördert sah, zu

Obergföll nach Offenburg zurück. „Die

in Dresden werden sich jetzt gewaltig

in den Arsch beißen, und das sollen sie

auch ruhig tun“, sagte der Weltmeister:

„Ich bin einfach dankbar für die Unterstützung,

die mir jetzt in Offenburg entgegenkommt.“

Unter Boris Obergföll, der,

als er noch Boris Henry hieß, vor ziemlich

genau 20 Jahren 90,44 Meter warf,

steigerte sich Vetter binnen drei Jahren

um rund 15 Meter. Er fühlt sich beim

Bundestrainer und dessen Frau Christina

Obergföll, der Speerwurf-Weltmeisterin

von Moskau 2013, pudelwohl. „Christina

hat mir vor dem Wettkampf hier gesagt,

hol‘ dir das Ding, du hast es drauf, hast

es so verdient“, meinte Vetter.

Eine glänzende Zukunft

Weltmeister Vetter ist 24, Olympiasieger

Röhler und Hofmann sind 25 Jahre

alt und alle drei kommen damit gerade

erst ins beste Werfer-Alter. Der deutschen

Speer-Dynastie könnte auf dem Weg zu

Olympia 2020 in Tokio und darüber hinaus

eine glänzende Zukunft bevorstehen.

„Ich denke, dass wir die Speerwurf-

Welt in den nächsten Jahren begeistern

werden“, sagte Vetter. Und das hatten

sie in diesem Jahr ja schon getan: Olympiasieger

Röhler hatte im Mai in Doha

den fast 22 Jahre alten deutschen Uralt-

Rekord von Raymond Hecht (92,60 m)

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

„Die heutige

Generation ist

außergewöhnlich.“

Speerwurf-Bundestrainer Boris Henry über die

derzeitigen Leistungen der deutschen Speerwerfer.

auf 93,90 Meter gesteigert. Vetter, der

als Vierter am Zuckerhut Olympia-Bronze

nur um sechs Zentimeter verpasste,

schlug im Juli zurück: Erst wurde er in

Erfurt Deutscher Meister vor Röhler.

Zwei Tage später dann mit seinem 94,44

Meter weiten Rekord-Wurf von Luzern

zur Nummer zwei der „ewigen“ Welt-Bestenliste.

Nur Jan Zelezny, dessen Weltrekord

bei 98,48 Metern steht, hat jemals

weiter geworfen. Doch Vetters Hunger ist

noch lange nicht gestillt. „Ich bin nicht

der Typ, der sich auf Erfolgen ausruht.

Die spornen mich eher noch mehr an“,

sagte der 24-Jährige aus Offenburg, den

alle nur „Jojo“ nennen.

Sensations-Serie in Luzern

In Luzern war es der Wettkampf seines

Lebens, mit einer sensationellen Serie

stahl der Offenburger auch seinem Kumpel

Thomas Röhler die Show. Vetter begann

mit 90,75 Metern, nie zuvor hatte

er die magische Marke von 90 Metern

überboten. Er legte 91,06 und 93,06 Meter

nach – und dann, der ganz große

Wurf: 94,44 Meter. Deutscher Rekord.

Die „alte“ Bestmarke von Röhler hielt nur

67 Tage. Vetters Trainer Boris Obergföll

kamen schon nach dem dritten Versuch

„die Tränen. Meine Eltern standen dabei,

die haben natürlich auch geheult“, sagte

Vetter.

Johannes Vetter, 94,44 Meter, Nummer

eins der Welt. Thomas Röhler, 93,90

Meter, Nummer zwei der Welt. Andreas

Hofmann, 88,79 Meter, Nummer drei der

Welt – so reisten sie nach London. Für

Röhler ist das Erfolgsgeheimnis relativ

schnell erklärt, alle Werfer seien eben

Top-Talente und bilden ein echtes Team.

„Die Expertise wird in einen riesengroßen

Topf geworfen und fair geteilt“,

sagte der Jenaer, der als Technik-Tüftler

gilt und auch schon mal eine Drohne mit

zum Training bringt. Mit den ungewöhnlichen

Bildern wird der Bewegungsablauf

dann noch mehr verfeinert.

Bei so viel Liebe zum Detail gerät

dann auch Obergföll regelrecht ins väterliche

Schwärmen, wenn er über seine

Speerwurf-Diamanten redet. „Jojo ist

mit Abstand der Stärkste und Geschmeidigste“,

sagte der Mann von Ex-Weltmeisterin

Christina Obergföll. „Andreas Hofmann

hingegen ist der Schnellkräftigste,

seine Explosivwerte sind gigantisch,

und er hat die längsten Hebel“, meinte

er. „Thomas hat über Jahre hinweg eine

sehr gute Technik akribisch weiterentwickelt

und auf hohem Niveau stabilisiert.

Er trifft den Speer von allen Werfern am

besten und hat auch mit Abstand das beste

Stemmbein.“ Die heutige Generation

sei „außergewöhnlich“, sagt Obergföll:

„Und das erschreckt dann auch schon die

anderen Nationen in der Welt.“

Weltrekordler zittert noch nicht

Jan Zelezny zittert trotz der Attacken

von Olympiasieger Thomas Röhler und

des deutschen Rekordhalters Johannes

Vetter allerdings noch nicht um seinen

Speerwurf-Weltrekord. „Natürlich will

jeder meinen Rekord brechen. Da es aber

eine große Weite ist, wird es immer härter,

sie auszubauen“, sagte Zelezny, der

1996 in Jena 98,48 Meter warf. „Jeder

Meter spielt jetzt eine bedeutende Rolle.“

Grundsätzlich hätten aber sowohl Vetter

als auch Röhler das Potenzial für noch

größere Weiten. „Man muss abwarten,

wie sie sich weiterentwickeln. Sie haben

eine unterschiedliche Technik. Jeder hat

seinen eigenen Stil, aber darauf kommt

es gar nicht an. Am Ende hat derjenige

die größere Chance auf den Weltrekord,

der am meisten daran glaubt“, sagte Zelezny:

„Hauptsache, sie nutzen ihre Fähigkeiten

und bleiben gesund.“

Röhler in Athletenkommission

Der Respekt vor der deutschen Speerwurf-Boygroup

ist groß. „Sie sind im

richtigen Alter. Mit starken zwei Werfern

im eigenen Land treiben sie sich

gegenseitig an“, sagte der 51-Jährige,

der 1992, 1996 und 2000 Olympia-Gold

gewann. Da wusste Zelezny noch nicht,

dass Deutschland bald sogar einen dritten

90-Meter-Wefer haben würde. Bei

der Universiade in Taipeh steigerte sich

Andreas Hofmann Ende August auf 91,07

Meter, was aber nur zu Silber hinter Lokalmatador

Chao Tsun Cheng aus Taiwan

reichte.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas

Röhler gehört ab dem 1. Januar 2018

außerdem für vier Jahre zur Athletenkommission

des Leichtathletik-Weltverbandes

IAAF. Bei der im Rahmen der WM

in London durchgeführten Wahl erhielt

der 25-Jährige aus Jena 691 Stimmen.

„Jetzt habe ich die Möglichkeit, für die

Belange der Athleten auf internationaler

Ebene einzustehen und die Leichtathletik

sowie meine Disziplin aktiv weiterzuentwickeln“,

sagte Röhler. Der anhaltende

Kampf gegen Doping sei „wohl die wichtigste

Aufgabe, um auch in Zukunft einen

fairen und vor allem sauberen Sport zu

betreiben. Dafür will ich mich stark machen“,

kündigte Röhler an.

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Goldjunge

Johannes Vetter präsentiert

stolz seine Medaille von London

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

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Grandiose

Saison

versilbert

Carolin Schäfer: Eine Saison wie ein Traum.

Drei Siebenkämpfe über 6600 Punkte,

Platz fünf in der ewigen deutschen

Bestenliste und als Krönung WM-Silber.

Carolin Schäfer schlug die Hände

über dem Kopf zusammen, der

Frankfurterin kullerten nach dem

Wettkampf ihres Lebens Freudentränen

über das Gesicht: Mit 6696 Punkten

hat die Siebenkämpferin Silber bei der

WM gewonnen. Ausgelassen feierte die

25-Jährige den größten Triumph ihrer

Karriere mit der schwarz-rot-goldenen

Fahne über den Schultern, die Olympiafünfte

von Rio hatte dem deutschen

Team an der Themse damit die erste Medaille

gesichert.

„Ein Traum geht in Erfüllung, dafür

habe ich so lange gearbeitet. Ich kann

gar nicht in Worte fassen, was mir diese

Medaille bedeutet. Wahnsinn!“, sagte

Schäfer: „Das ist einfach genial. Es war

ein knallharter Siebenkampf. So muss

es sein.“ Schäfer musste sich nach zwei

kräftezehrenden Tagen nur Topfavoritin

Nafissatou Thiam geschlagen geben, die

Olympiasiegerin aus Belgien sicherte sich

Gold mit 6784 Zählern. Dritte wurde Anouk

Vetter aus den Niederlanden (6636).

Die Frankfurterin Claudia Salman-Rath,

WM-Vierte von 2013, wurde mit 6362

Punkten Achte.

Vor sechs Jahren hatte Jennifer Oeser

zuletzt eine WM-Medaille im Siebenkampf

für Deutschland gewonnen,

die Leverkusenerin bekam am gleichen

Tag, an dem Schäfer Silber holte, bei einer

nachträglichen Siegerehrung Silber

überreicht – nachdem die Russin Tatjana

Tschernowa des Dopings überführt

worden war. Eine Begegnung mit ihrem

„Idol“ Jennifer Oeser vor den abschließenden

800 Metern hatte Schäfer noch

einmal extra motiviert. „Sie hat mir ihre

Silbermedaille gezeigt“, sagte Schäfer.

Das hat mich noch einmal gepusht.“

Rückschläge weggesteckt

Schäfer gilt in der Leichtathletik-Szene

schon lange als große Siebenkampf-

Hoffnung, doch auf dem Weg zu Silber in

London hatte die 25-Jährige auch immer

wieder Rückschläge einstecken müssen.

„Genau beurteilen kann das nur mein

nahes Umfeld, wie hart die vergangenen

Jahre für mich waren“, sagte Schäfer.

Anfang 2015 hatte die Frankfurterin den

tragischen Unfalltod ihres Freundes verarbeiten

müssen, zuletzt erkrankte ihr

Trainer Jürgen Sammert an Herz-Rhythmus-Störungen.

„Ein Mehrkampf ist von Aufs und

Abs geprägt. Auch im normalen Leben

gibt es Ereignisse, aus denen man sich

zurückkämpfen muss und einen Plan B

braucht“, sagte Polizei-Kommissar-Anwärterin

Schäfer, für die vor allem „meine

mentale Stärke“ der Schlüssel zum Erfolg

war. In London wurde sie im Stadion

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Ungläubige Freude

Als Carolin Schäfer nach dem 800-Meter-

Lauf realisiert, dass sie Silber gewonnen

hat, lässt sie ihrer Freude und ihren Tränen

freien Lauf

von ihrer Familie und ihrem neuen Partner

unterstützt. „Ich habe ein grandioses

Gerüst um mich herum, in dem ich mich

als Athlet sehr wohlfühle“, sagte sie: „Ich

kann mich fallen lassen.“

Paukenschlag in Götzis

Schäfer hatte in diesem Jahr bereits angedeutet,

dass sie sich endlich die so

ersehnte erste internationale Medaille

schnappen will. In Götzis sammelte die

Polizeikommissar-Anwärterin nach einer

furiosen Vorstellung 6836 Punkte – nur

vier Deutsche waren jemals besser. Und

einen Monat später beim Mehrkampf-

Meeting in Ratingen unterstrich sie diese

Leistung mit 6667 Zählern. Schäfer

reiste also mit viel Selbstvertrauen nach

London, zeigte erneut eine starke Leistung

und ließ sich auch von kleineren

Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen.

Nach der Einstellung ihrer Bestleistung

im Hochsprung (1,86 m) und einer neuen

Bestmarke mit der Kugel (14,84 m)

hatte sie den ersten Tag sogar als Führende

beendet.

„Ich habe eine super gute Basis gelegt“,

sagte Schäfer danach: „Ich schaue

auf mich, und schaue dann vor den 800

Metern, wen ich im Auge behalten muss.“

Gesagt, getan. Carolin Schäfer hielt in der

letzten Disziplin dem Angriff von Anouk

Vetter stand, die sich mit einem starken

zweiten Tag auf Position drei nach vorne

geschoben hatte. Und weinte anschließend

hemmungslos vor Glück.

Nur Nafissatou Thiam war eine Klasse

für sich. Die 22-Jährige hatte schon

im österreichischen Götzis klargemacht,

dass Gold in London nur über sie gehen

würde – im österreichischen Mehrkampf-

Mekka hatte sie mit 7013 Punkten als erst

vierte Athletin der Geschichte die 7000er-

Marke geknackt.

Ziel: „Maximaler Erfolg“ in Tokio

Nach dem Wettkampf in London hatte

sich Carolin Schäfer dann was verdient.

Ihre Augen leuchteten. „Richtig schön

fettig und ungesund“ solle die Belohnung

für ihren Silber-Coup bei der WM ausfallen,

sagte die Siebenkämpferin strahlend.

Nach zwei Tagen mit viel Schweiß und

Tränen in London habe sie jetzt „Bock

auf eine Pizza“. Und die hatte sich Schäfer

wirklich mehr als verdient.

Nach all den Entbehrungen der vergangenen

Monate freute sich Schäfer darauf,

acht Wochen „einfach mal nichts zu

machen“, ihr „ganz normales Frauen-Leben“

zu genießen, wie sie sagte: „Shoppen,

reisen, Zeit für Freunde und Familie

haben – das ist viel zu kurz gekommen

in der Vorbereitung auf London.“ Ihre

Prämie von 30.000 Dollar für Silber vom

Weltverband IAAF werde aber nicht in

Kleidung investiert, sondern ganz klassisch:

„Als Grundlage, um mein Haus zu

finanzieren.“

Aber dann hatte sie auch schon wieder

den Sport im Blick. Denn sie will jetzt

mehr. Den deutschen Rekord von Sabine

Braun (6985) „in Angriff nehmen“

und noch mehr Medaillen, derzeit plant

Schäfer bis Olympia 2020. „In Tokio habe

ich hoffentlich meinen Leistungshöhepunkt“,

sagte sie. In Japan will Schäfer

den „maximalen Erfolg“ abräumen.

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Zukunft des Siebenkampfs

Nach dem Karriere-Ende von erfahrenen

Athletinnen wie Jessica Ennis-Hill und

Brianne Theisen-Eaton hat eine jüngere

Generation übernommen: In London siegte

die 22 Jahre alte Nafissatou Thiam vor der

25-jährigen Carolin Schäfer und vor Anouk

Vetter, die 24 Jahre alt ist

Erfolgsduo

Auch die Herz-Erkrankung von

Carolin Schäfers Trainer Jürgen

Sammert konnte das Duo auf dem

Weg zur WM-Medaille nicht stoppen.

Zusammen feierten sie den

Erfolg der gemeinsamen Arbeit

Ein Baustein des Erfolgs ...

... waren konstant gute Hochsprung-Ergebnisse.In

Götzis und

London flog Carolin Schäfer über

1,86 Meter, in Ratingen (Foto) über

1,84 Meter. Stark für eine

Siebenkämpferin!

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Das Ende e

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einer Ära

Usain Bolt: Mit WM-Bronze über 100 Meter und einem

Muskelriss im Staffelfinale von London endet die Karriere

des größten Stars, den die Leichtathletik je hatte.

Für die letzten 400 Meter als Leichtathlet

benötigte Usain Bolt eine

Viertelstunde, und er genoss jede

Sekunde davon. Auf seiner Ehrenrunde

nach der 4x100-Meter-Staffel durch das

Londoner Olympiastadion machte der

schnellste Mensch der Geschichte ganz

langsam, hielt bei Freunden hier und

Fans da, ging in die Knie, streichelte die

100-Meter-Marke, tätschelte jene bei 200.

Andächtig und feierlich wie bei einer

Messe schauten, lauschten und sangen

60.000 Menschen. Sie wussten: In diesem

Sport endete gerade ein Zeitalter.

„Ich habe mich von den Fans verabschiedet,

von meinen Strecken. Ich habe

mich einfach von allem verabschiedet“,

sagte der – neben Bob Marley freilich –

berühmteste Jamaikaner der Geschichte,

als er im Bauch der Arena noch einmal

Hof hielt: „Ich glaube, ich habe fast geweint.“

Der Abschied in London – sportlich

war er missglückt. Mit dem dritten Platz

über 100 Meter. Mit dem Schreckensmoment

seiner Verletzung als Staffel-

Schlussläufer, der wohl als dramatischste

Muskelverletzung der Sportgeschichte in

die Annalen eingehen wird. All das war

für Bolt kein Grund zur Gram. „Alles geschieht

aus einem bestimmten Grund, so

sehe ich das Leben“, sagte er: „Und ihr

kennt mich! Ich will jetzt Spaß haben!

Feiern, etwas trinken. Und morgen sehen

wir dann weiter.“

Was bleibt, ist ein großes Helden-

Epos des modernen Sportes. Eins, für

das ein Roman- oder Drehbuchautor

verlacht worden wäre, wenn er sich das

ausgedacht hätte. Zu unwirklich, zu dick

aufgetragen, ein Held von einem anderen

Stern. Wer soll den mögen? Das fängt ja

schon beim Namen an. Usain Bolt. Der

Pfeil. Der Blitz. Also bitte! Und dann die

Schnürsenkel. Schneller als der Rest der

Welt mit offenen Schuhen? Oder dieser

Blick zurück. Schneller als der Rest der

Welt auf der ultimativ kurzen Distanz

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

von 100 Metern und dann vor dem Ziel

noch Zeit, sich nach den Konkurrenten

umzusehen und zu grinsen? Ganz abgesehen

von den Zeiten: 9,58 Sekunden

über 100 Meter und 19,19 Sekunden über

200 Meter. Also bitte! Niemals.

Doch. Usain Bolt ist keine Fiktion,

keine Romanfigur. Usain Bolt ist echt.

Seine Geschichte ist unglaublich, aber

wahr. Und ging in London zu Ende. Bei

den Leichtathletik-Weltmeisterschaften

in London hockte der 30 Jahre alte Jamaikaner

zum letzten Mal in den Startblöcken.

Die Jahre als Spitzensportler

steckten ihm in den Knochen. Der

schmerzende Rücken. Die Form, die sich

in dieser Saison beim achtmaligen Olympiasieger

nur sehr schleppend in Richtung

Meisterschafts-Form entwickelte.

Ein Eingeständnis, dass der schnellste

Mann der Welt zu sein, über so viele Jahre,

auch für einen Usain Bolt nicht nur

Spaß bedeutete. Sondern vor allem jede

Menge Arbeit.

Unfassbar ökonomisch

Auch diesen Körperbau hätte man einem

ausgedachten Superläufer nicht abgenommen.

Zu lang, zu schlaksig, zu wenig

muskulös. Aber wenn sich dieser

Körper nach dem Startschuss in Bewegung

setzte, so elegant, so effektiv, so

unfassbar ökonomisch, dann drängte

sich die Frage auf, warum bis 2008 – als

Usain Bolt bei Olympia in Peking zum

ersten Mal die große, weite Sportwelt

verzückte – der quadratische Sprintertyp

die Königsdisziplin dominierte. Neben

Bolt wirkten all seine so verbissen wie

vergeblich kämpfenden Konkurrenten

mit den mühsam aufgepumpten Muskelbergen

so heillos überfordert wie klobige

Kaltblüter im Wettlauf gegen rassige

Rennpferde.

Aber, und das zeichnet den schnellsten

Mann der Welt neben seinem unnachahmlichen

Laufstil aus, Usain Bolt

ist nicht nur ein überdurchschnittlich talentierter

Sprinter, er ist auch ein begnadeter

Entertainer. Usain Bolt nutzte die

winzigen Zeitfenster, die ihm seine Disziplin

für den Flirt mit dem Publikum ließ,

optimal. Kleine Gesten, lustige Mimik,

der lange Zeigefinger an den Lippen.

Keinem gelang die Gratwanderung

zwischen Anspannung und Entspannung

so perfekt wie Usain Bolt. Einerseits alles

Menschenmögliche herausholen aus den

Muskeln, andererseits nicht verkrampfen

bei diesem Bemühen. Aber können seine

langen Beine, sein Talent, seine Technik

und seine Lockerheit die Fabelzeiten erklären,

die er bei der WM 2009 in Berlin

auf dem Höhepunkt seines Schaffens gerannt

ist? Sind diese Dinge der Grund für

seine jahrelange Dominanz? Usain Bolt

ist zwar immer langsamer geworden. Seine

Siege wurden knapper. Aber er hatte

vor der WM von London seit 2007 kein

einziges großes Finale verloren.

Als einziger nicht positiv

Bolts Vorgänger an der Spitze des Männersprints

wurden allesamt irgendwann

des Dopings überführt. Von den zehn

schnellsten Männern des Planeten ist

Usain Bolt der einzige, dem bislang nichts

nachgewiesen wurde. Seinen neunten

Olympiasieg, den Staffel-Triumph von

2008, musste er zwar zurückgeben –

aber nur, weil sein Kollege Nesta Carter

bei Nachtests durchgefallen war. Positive

Proben von weiteren Jamaikanern hat

das Internationale Olympische Komitee

(IOC) nicht weiter verfolgt, weil es davon

ausgeht, dass das Clenbuterol auf

kontaminiertes Fleisch zurückzuführen

sind. Zur Erinnerung: Vor dem Fleisch in

China hatten 2008 viele Athleten so viel

Angst, dass etwa die Jamaikaner eigenes

Essen und einen eigenen Koch mitbrachten.

Zweifel an Bolt hat es immer gegeben,

seit er 2002 in seiner Heimatstadt

Kingston als 15-Jähriger Junioren-Weltmeister

wurde. Es wird sie weiter geben,

auch nach seinem Rücktritt. Aber

fehlen wird er der Leichtathletik. Als

schillernder Publikumsmagnet, als spektakulärer

Athlet, als rätselhafter Ausnahmekönner.

Ihm selbst wird kaum langweilig

werden. Er möchte künftig junge

Menschen inspirieren, hat er kürzlich

erzählt. Und er wartet ja auch noch auf

einen Anruf von José Mourinho, dem

Trainer seines Lieblingsklubs Manchester

United. Von ihm würde sich Bolt gern für

eine zweite Karriere engagieren lassen.

Acht Olympiasiege, elf WM-Titel

Die erste ist beendet und mit ihr die Ära

Usain Bolt. Nach acht Olympiasiegen,

elf Weltmeistertiteln. Nach Rennen, die

längst zum sporthistorischen Kanon gehören.

Die bitteren Niederlagen der Tage

von London werden seinen Mythos nicht

beschädigen.

„Eine Meisterschaft wird nicht ändern,

was ich erreicht habe. Muhammad

Ali hat auch seinen letzten Kampf verloren

und blieb der Größte“, sagte Bolt.

Dass er selbst nicht wie einst Ali auf dem

Höhepunkt abgetreten sei, nach Olympia

2016 keinen Schlussstrich gezogen habe,

bedaure er nicht: „Das ist okay. Meine

Fans wollten mich noch ein Jahr sehen.

Ihnen habe ich noch einmal eine Show

geboten – egal, wie sie geendet hat.“

Bolt hinterlässt als Vermächtnis,

„dass mit harter Arbeit alles möglich ist,

Epische Sportmomente

Bei Olympia in Rio de Janeiro hat Usain

Bolt im 100-Meter-Finale Zeit für einen

Seitenblick zur Konkurrenz. Bei der WM

in London endet seine Karriere nach einer

Verletzung im Finale über 4x100 Meter auf

dem Bauch auf der Bahn liegend

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

wenn man niemals in Grenzen denkt“.

Er hinterlässt zwei Weltrekorde, 9,58 Sekunden

über 100 und 19,19 Sekunden

über 200 Meter, die Jahrzehnte überdauern,

zum Weltkulturgut werden können.

Und er hinterlässt eine riesige Lücke.

Auch nach Bolt wird es große Leichtathleten

geben, es gibt sie schon jetzt,

einen Wayde van Niekerk, einen Christian

Taylor, ja, auch eine Caster Semenya.

Niemand aber hat die Aura eines

Bolt. Wie sehr er fehlen wird, werden die

kommenden Weltmeisterschaften zeigen.

2019 geht es vom Londoner Trubel in die

katarische Wüste nach Doha.

Eine Zukunft als Fußballer?

Was die weitere Zukunft für Bolt bringt,

weiß er nicht. „Ich habe immer gesagt,

dass ich Fußball spielen will.“ Begonnen

hatte die WM von London mit einem dritten

Platz in 9,95 Sekunden über 100 Meter.

Hinter Justin Gatlin (USA), der trotz

seines Sieges in 9,92 Sekunden wegen

seiner Doping-Vergangenheit vom britischen

Publikum gnadenlos ausgepfiffen

wurde. Und hinter dessen Landsmann

Christian Coleman, der in 9,94 Sekunden

Silber holte.

Nach dem 100-Meter-Finale war dann

aber noch einmal alles wie immer. Usain

Bolt hielt Hof. Der Superstar zeigte seinen

berühmten Blitz, die Fans grölten,

„Usain Bolt, Usain Bolt“-Rufe hallten

durch die Arena, Bolt posierte grinsend

für Selfies mit seinen Anhängern, sprang

in ihre Arme, er kniete auf der Ziellinie

nieder und küsste sie. Bolt wurde gefeiert

wie der Sieger. So, als wäre alles wie immer

gewesen – dabei passierte das bisher

Unvorstellbare.

„Ich habe alles gegeben, was ich hatte

– aber es hat nicht gereicht“, sagte

Bolt. Der Unschlagbare war tatsächlich

geschlagen, nach 9,95 Sekunden blieb

dem Jamaikaner an diesem Samstagabend

nur WM-Bronze über 100 Meter in

seinem letzten ganz großen Rennen. Ausgerechnet

sein alter Rivale Justin Gatlin,

zwei Mal überführter Dopingsünder, der

Bad Boy der Leichtathletik, holte Gold in

9,92 Sekunden.

„Er hat es verdient“, sagte Bolt, der

die Niederlage überraschend gelassen

hinnahm – der 30-Jährige hatte wohl

schon damit gerechnet, dass der Abend

kein Märchen für ihn bereithalten würde.

„Ich denke, ich habe gegen einen großartigen

Wettkämpfer verloren und gegen

einen Jungen, der nach oben drängt“,

sagte Bolt. Doch die große Show gehörte

trotzdem dem Schlaks aus dem Dörfchen

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Sternstunden in Moskau und Berlin

Weltmeisterschaften in Moskau 2013. Über

dem Stadion tobt ein Gewitter, es blitzt –

und Usain Bolt gewinnt in 9,77 Sekunden

die 100 Meter. Und bei der WM in Berlin

feiert er 2009 mit Maskottchen Berlino

und Millionen Zuschauern im Stadion und

vor den Fernsehern zwei Weltrekorde wohl

für eine Ewigkeit: 9,58 Sekunden über 100

Meter und 19,19 Sekunden über 200 Meter

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Sherwood Content auf Jamaika, alle im

Stadion wussten, dass dies ein spezieller

Moment war. Mit seinem vierten WM-

Gold über 100 Meter wollte sich König

Bolt eigentlich in die Sprint-Rente verabschieden

– es hat nicht sollen sein. Selbst

Gatlin fiel vor ihm auf die Knie: „Das ist

Usains Nacht.“

Sein Start war wieder einmal miserabel,

im Schlussspurt fehlte ihm die Power.

Bolt wirkte plötzlich menschlich.

„Nach dem Start wusste ich, dass ich

in Trouble war“, sagte Bolt. Hinterher

schäkerte er mit Gatlin, beide sprachen

von ihrem großen gegenseitigen Respekt.

„Er hat hart gearbeitet, und er ist einer

der besten Konkurrenten, gegen die ich

je gelaufen bin“, sagte Bolt, als hätte es

Gatlins positive Tests in den Jahren 2001

und 2006 nie gegeben: „Für mich hat er

es verdient, hier zu sein.“

„Den Teufel getroffen“

Die internationale Presse sah es etwas

anders. „Der ‚böse Gatlin‘ besiegt den legendären

Bolt. Es hätten die letzten 100

Meter zum Paradies sein können, doch

Bolt hat auf seinem Weg den Teufel getroffen“,

schrieb etwa der Corriere della

Sera aus Italien. Und IAAF-Präsident

Sebastian Coe sagte der BBC, der Abend

habe sich „nicht an das perfekte Drehbuch“

gehalten.

„Ich bin aufgeregt, endlich normal

leben zu können, aufzustehen, wann

ich will, und zu wissen, dass ich kein

Training habe“, sagte Bolt: „Ich kann

tun und lassen, was ich will.“ Natürlich

werde er den „Sport vermissen, aber ich

bekomme die Chance, zu leben und zu

reisen, wann ich will. Ich weiß nicht, wo

ich hin will oder wohin mich meine Karriere

führen wird, aber es ist spannend.“

Zwischen seinen Auftritten ganz zu

Beginn und am Ende der WM von London

war Usain Bolt abgetaucht. Kein

Spontanbesuch bei einer berühmten

Fastfood-Kette, keine Partybilder aus einer

Londoner Disco, noch nicht einmal

Sponsorentermine oder eine Pressekonferenz

– der Superstar, der Lautsprecher

der Leichtathletik, bereitete sich ganz

still auf seinen Abschied vor. Okay, Bolt

traf Merlene Ottey, aber die Grande Dame

wird ihm wohl auch nur erzählt haben,

wie sich die Sprint-Rente so anfühlt.

Auf den Titel über seine Lieblingsstrecke

200 Meter hatte Bolt ja schon

im Vorfeld freiwillig verzichtet, weil er

wohl wusste, dass die Kräfte nicht reichen

würden. Wenn er gelaufen wäre,

wäre es „noch schlimmer“ geworden

als über die 100 Meter, sagte er nach

dem verlorenen Finale. Bolts Abwesenheit

nutzte aber auch kein anderer Athlet,

um nachhaltig auf sich aufmerksam

zu machen oder seinen Anspruch als

neuer Superstar der Szene zu erheben.

400-Meter-Weltrekordler Wayde van

Niekerk hätte vielleicht das Potential

dazu, doch der Südafrikaner ist vom

Typ her das genaue Gegenteil des Spaßmachers,

ein „Anti-Bolt“ – höflich, nett,

aber eben (noch) kein Unterhalter. Und

er verpasste den angestrebten Doppelsieg

über 400 und 200 Meter, weil er

nach seinem Triumph auf der Stadionrunde

über die halbe Distanz dem für

die Türkei laufenden Aserbaidschaner

Ramil Guliyev unterlag.

Nicht zu ersetzen

Im deutschen Lager hofft man, dass nach

Bolt „wieder mehr die Vielfalt der Leichtathletik

in den Fokus rückt“. Aber ob sich

damit 60.000 Zuschauer ins Stadion locken

lassen? Oder Millionen vor die Fernseher?

Es darf zumindest bezweifelt werden.

Nicht nur Weltverbands-Präsident

Sebastian Coe trauert Bolt bereits nach.

„Dieser Kerl ist ein Genie“, sagte Coe:

„In meinem ganzen Leben habe ich noch

keinen Sportler – neben Muhammad Ali

– erlebt, der die Menschen so in seinen

Bann gezogen hat.“ Auch als der größte

Boxer der Geschichte aufgehört hat, hätten

sich alle plötzlich gefragt, wer ihm

nachfolgen, wie es weitergehen werde.

Das gleiche Szenario erlebt jetzt die

Leichtathletik, weil Bolt abtreten wird“,

sagte Coe: „Die Antwort ist: Du ersetzt

weder Ali noch Bolt!“

Der letzte Vorhang fiel dann am

zweiten WM-Samstag in London. Yohan

Blake hatte Schlussläufer Bolt als Drittplatzierten

über die 4x100 Meter auf die

letzte Reise geschickt, früher wäre das

kein Problem gewesen.

Keine Zugabe

Bolt hätte den Turbo eingeschaltet, Jamaika

zum Sieg geführt, gejubelt, eine

große Show geliefert. Früher. Diesmal

strauchelte Bolt aber nach 30 Meter, er

stürzte – und blieb hilflos auf der Bahn

liegen. Die knapp 60.000 Fans im Stadion

hielten geschockt den Atem an. Diagnose:

Muskelriss, wie Usain Bolt fünf Tage

nach dem Rennen mit einem Röntgenbild

twitterte.

Ganz am Ende hatte er sich im hoffnungslos

überfüllten Presseraum des

Londoner Olympiastadions an die Heerscharen

von Journalisten gewandt. „Viele

von euch haben mich auf dem gesamten

Weg begleitet“, sagte Bolt, „ihr habt böse

Dinge über mich geschrieben, aber ohne

euch wäre ich nicht hier. Und dafür danke

ich euch.“ Standing Ovations. Abgang

Bolt. Vorhang. Keine Zugabe, niemals.

Ein ganzes Land verzückt

Neben Reggae-Legende Bob Marley ist

Usain Bolt der berühmteste Jamaikaner.

Als Prinz Harry die Karibik-Insel besucht,

übt er mit Bolt dessen berühmten Bogenschützen.

Mutter Jennifer zog Usain im

Dörfchen Sherwood Content auf und begleitete

ihn bei allen großen Wettkämpfen

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„Ich wünsche mir, dass er heiratet

und eine Familie gründet.“ Usain Bolts Mutter Jennifer

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Usain

Bolt

Meilensteine

von Kingston

bis London

Gesten als Markenzeichen

Usain Bolt und der Flirt mit dem

Publikum. Kleine Gesten, lustige

Mimik, der lange Zeigefinger an

den Lippen. Und natürlich: Der

Bogenschütze, der den Pfeil abfeuert

19. Juli 2002

Kingston, Junioren-WM

Wer nicht gerade Jamaikaner oder ein absoluter

Leichtathletik-Nerd ist, rätselt: Wer in aller Welt ist

dieser schlaksige Bengel, der sich da im Nationalstadion

keck der durch die Bank drei Jahre älteren

Konkurrenz entgegenstellt? 20,61 Sekunden später

ist die Welt schlauer. Gestatten, Usain Bolt! Im

Alter von 15 Jahren und 322 Tagen wird er über

200 Meter zum bis dahin jüngsten Junioren-

Weltmeister. Unfassbares Talent hat der Knabe, der

Feinschliff wird noch ein halbes Jahrzehnt dauern.

11. August 2005

Helsinki, Weltmeisterschaften

Nicht alles läuft rund in der Karriere des jungen

Usain Bolt. Bei seiner Olympia-Premiere scheitert

er 2004 in Athen im Vorlauf über 200 Meter. Ein

Jahr später erreicht Bolt bei seiner ersten WM das

Finale über die halbe Stadionrunde, verletzt sich

dabei aber und humpelt als Letzter ins Ziel.

30. August 2007

Osaka, Weltmeisterschaften

Zwei Jahre nach dem bitteren Finale von Helsinki

ist Bolt weiter gereift. Nach wie vor lässt ihn Trainer

Glen Mills aber fast ausschließlich die 200 Meter

laufen – zu unfertig erscheint ihm Bolts Laufstil

für die brachialen 100 Meter. In Osaka sprintet er

in 19,91 Sekunden hinter Tyson Gay (19,76 sec) zu

Silber. Es war vor London Bolts einzige Niederlage

in einem großen Finale – das Fehlstart-Drama von

Daegu vier Jahre später einmal ausgeklammert.

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31. Mai 2008

New York, Grand-Prix-Meeting

Glen Mills hat ein Einsehen und lässt seinen

Schützling auf die 100 Meter los. Vier Rennen

benötigt Bolt, dann ist er in Nummer fünf reif für

den Weltrekord. In New York City bleibt Bolt in 9,72

Sekunden zwei Hundertstel unter der Marke seines

Landsmannes Asafa Powell. Der zweitplatzierte

Weltmeister Tyson Gay staunt Bauklötze: „Es sah

für mich so aus, als seien seine Knie auf meiner

Kopfhöhe.“

16. August 2008

Peking, Olympische Spiele

Das 100-Meter-Finale in Peking ist das Rennen,

das Bolt zur Legende macht: Wie er dem Feld

voranfliegt, mit offenem Schnürsenkel, schon zehn

Meter vor der Ziellinie jubelnd entschleunigt und

am Ende in 9,69 Sekunden dennoch ein Weltrekord

steht. Es ist die Geburt eines Außerirdischen, der

vier Tage später über 200 Meter in 19,30 Sekunden

auch der zwölf Jahre alten Fabel-Marke von

Michael Johnson den Garaus macht.

16. August 2009

Berlin, Weltmeisterschaften

Auf dem Höhepunkt seines Schaffens lacht Bolt

all jenen ins Gesicht, die ihm mit menschlichen

Grenzen kommen. Dass jemand aus Fleisch

und Blut jemals die 100 Meter in 9,58 Sekunden

sprinten könnte, liegt bis zu jenem Sommerabend

in Berlin außerhalb jeder Vorstellungskraft. Dass

Bolt 96 Stunden später auch über 200 Meter in

19,19 Sekunden alle Dimensionen sprengen wird,

ist fast schon folgerichtig. Einen Tag vor seinem

22. Geburtstag ist er der Allergrößte. Was er nicht

ahnt: Seinem damaligen Leistungsniveau wird er

bis ans Karriereende verzweifelt hinterherlaufen,

bis heute und wohl auch für viele weitere Jahre

sind die Marken von Berlin in Stein gemeißelt.

28. August 2011

Daegu, Weltmeisterschaften

Gold liegt an der Ziellinie parat, Bolt muss nur

100 Meter weit hinjoggen und es aufgreifen.

Denkt man. Doch an jenem denkwürdigen Abend

schafft es der schnellste Mann der Welt nicht

einmal über die Startlinie. Vor dem Startschuss

des Finales zuckt Landsmann Yohan Blake, Bolt

geht einen Hauch zu früh aus den Startlöchern und

wird disqualifiziert. 80.000 in Entsetzen vereinte

Zuschauer sind mucksmäuschenstill. Bolt darf sich

immerhin mit den Titeln über 200 m und in der

Staffel trösten.

5. August 2012

London, Olympische Spiele

London liebt Bolt und erdrückt ihn fast mit Zuneigung:

Das Olympiastadion ist fest in der Hand des

Jamaikaners, das 100-Meter-Finale an der Themse

wird das wohl populärste Ereignis der olympischen

Geschichte – weltweit verfolgen geschätzte zwei

Milliarden Menschen das Rennen. Bolt läuft in

9,63 Sekunden zum Olympischen Rekord, aus dem

Superstar ist ein globaler Megastar geworden.

11. August 2013

Moskau, Weltmeisterschaften

Bolt ist nicht mehr so entrückt wie in den Jahren

zuvor. In 9,77 Sekunden holt er sich zwar seinen

zweiten WM-Titel über 100 Meter, die Konkurrenz

in Form seines künftigen Dauerrivalen Justin Gatlin

(9,85 sec) ist aber recht nahe dran. Das Finale von

Moskau bleibt allerdings aus einem anderen Grund

in Erinnerung: Als Bolt, der den Blitz schon im

Namen trägt, ins Ziel rennt, erhellt ein Gewitter den

russischen Nachthimmel - die dazugehörenden

Fotos werden ikonisch.

23. August 2015

Peking, Weltmeisterschaften

In seiner späten Schaffensphase läuft Usain Bolt

seinen besten Zeiten hinterher, es reicht aber noch,

um die Nummer eins zu sein. In Peking wackelt

der Mythos: Bolt, von Wehwehchen und Zweifeln

geplagt, hat eine miese Saison hinter sich, Kontrahent

Gatlin wittert seine Chance. Der Nimbus

wackelt, aber er hält: Mit einer Hundertstelsekunde

Vorsprung gewinnt Bolt das 100-Meter-Finale.

14. August 2016

Rio de Janeiro, Olympische Spiele

Auch im vor London 2017 langsamsten Finale

seiner Karriere ist Bolt noch schnell genug, um

Geschichte zu schreiben. Als Erster holt er in 9,81

Sekunden das dritte 100-Meter-Gold, daraus wird

in den folgenden Tagen das erste Dreierpack-Triple

aus 100, 200 und Staffel (auch wenn er das 4x100-

m-Gold von Peking später wegen des Dopingfalls

seines Teamkollegen Nesta Carter verliert). Was

damals niemand weiß: Das 200-m-Rennen von

Rio war das letzte in der Karriere Bolts über diese

Distanz, die er wie kein anderer prägte.

5. August 2017

London, Weltmeisterschaften

In seinem letzten ganz großen Rennen wird Usain

Bolt vom Bad-Boy Justin Gatlin vom Sprint-Thron

gestoßen. Bolt verliert erstmals ein Finale über 100

Meter im direkten Duell und muss sich nach 9,95

Sekunden mit Bronze begnügen. Sein alter Rivale

Gatlin aus den USA – mehrfach in seiner Karriere

des Dopings überführt – gewinnt Gold mit 9,92 Sekunden.

Zweiter wird dessen Landsmann Christian

Coleman (9,94 sec).

12. August 2017

London, Weltmeisterschaften

Ein Schrei, ein Fall – und alles ist aus: Die glanzvolle

Karriere des Usain Bolt endet mit einem großen

Drama. 50 Meter vor dem Ziel des Staffel-Finals

der WM in London über 4x100 Meter ging der

Megastar als Schlussläufer der Jamaikaner verletzt

zu Boden. Ausgerechnet in seinem letzten Karriere-

Rennen erlebt Bolt einen der bittersten Momente

seines großen Sportlerlebens. Bolt war um 21:56

Uhr britischer Zeit schon mit Rückstand auf die

letzte Teilstrecke gegangen, wollte ein letztes

Wunder vollbringen. Doch schon nach wenigen

Schritten brüllte der 30-Jährige vor Schmerzen auf

und ging am Oberschenkel verletzt zu Boden. Nach

langen Minuten humpelte er auf seine Teamkollegen

gestützt und unter dem tosenden Applaus von

60.000 Zuschauern aus dem Innenraum. Diagnose:

Muskelriss.

Am Ende versöhnt

In London gratuliert Usain Bolt seinem

langjährigen Widersacher Justin Gatlin

zum WM-Gold. Während die Öffentlichkeit

in Gatlin wegen seiner Doping-Vergangenheit

den bösen Buben sieht, sagte Bolt über

ihn: „Er ist einer der besten Konkurrenten,

gegen die ich je gelaufen bin. Er hat es verdient,

hier zu sein.“

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Das Imperium

schlägt zurück

Die US-Sprinter: Die Sprint-Nation USA hat sich bei der WM in London eindrucksvoll

zurückgemeldet: Justin Gatlin und Tori Bowie sorgten für das erste Doppel-Gold über

100 Meter seit 2005. Jamaika steht ohne Usain Bolt vor schweren Zeiten. Allerdings

wurde der Erfolg durch die Buhrufe des britischen Publikums gegen Gatlin wegen

seiner Dopingvergangenheit überschattet.

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Mit ihrem ersten Gold-Doppel über

100 Meter bei Männern und

Frauen seit zwölf Jahren haben

die USA bei der WM in London Usain

Bolts Jamaika vom Sprint-Thron gestoßen.

Justin Gatlin und Tori Bowie heißen

die schnellsten Menschen des Planeten

– und eben nicht mehr Bolt und Elaine

Thompson wie zuletzt.

„Die USA ist zurück an der Spitze“,

twitterte Leichtathletik-Legende Carl Lewis

und mahnte zugleich, auf dem Weg

zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio

bloß nicht nachzulassen: „Jetzt ist es

unser Job, dafür zu sorgen, da auch zu

bleiben.“

Zwölf Jahre lang gewartet

Die Sehnsucht nach diesem Doppel-Sieg

war in der Sprinternation USA riesig,

seit Jahren hatten Bolt und Jamaika die

„Stars and Stripes“-Läufer getriezt und in

die zweite Reihe versetzt, Doppel-Gold

bei einer WM hatten die USA zuletzt 2005

gewonnen – damals hießen die Sieger in

Helsinki Gatlin und Lauryn Williams.

Zwölf Jahre später stand Justin Gatlin

allerdings im größten Moment seiner

Karriere weinend in einem Donner aus

Buhrufen auf der Bahn des Londoner

Olympiastadions und schaute hilflos

drein. Ausgerechnet Usain Bolt, den der

meistgehasste Leichtathlet der Welt mit

der bittersten Niederlage seiner Karriere

in Rente geschickt hatte, nahm sich dann

des Erzrivalen an und schloss Gatlin in

seine langen Arme.

„Er hat mir gesagt, dass ich es nicht

verdient habe, so behandelt zu werden“,

erzählte der neue 100-Meter-Weltmeister,

der vor Bolt huldigend auf die Knie ging.

60.000 Menschen auf den Rängen sahen

das etwas anders. Gatlin, der mehrfach

überführte Dopingsünder, hatte Bolts

Abschiedsvorstellung beschmutzt, den

Partycrasher gegeben. Und London ließ

Gatlin seine schiere Abneigung spüren.

Der ewige Streitfall Gatlin

„Die Menschen, die mich lieben und

die ich liebe, die jubeln für mich“, sagte

Gatlin: „Darauf kann ich bauen.“ Klingt

simpel, der Fall ist aber viel komplexer.

Denn eigentlich dürfte es den Leichtathleten

Justin Gatlin gar nicht mehr geben.

Der Bulle aus Brooklyn, mit 35 Jahren

ältester Champion über die Königsdistanz,

ist ein ewiger Streitfall. 2001

war Gatlin als Junior erstmals gedopt er-

wischt worden, aus zunächst zwei Jahren

Sperre wurden zwölf Monate. Man

hätte es als Jugendsünde abtun können,

hätte Gatlin daraus gelernt.

2004 wurde er Olympiasieger, 2005

Doppel-Weltmeister – und 2006 erneut

positiv getestet. Lebenslang hätte Gatlin

gesperrt werden müssen, kam mit acht

Jahren davon, weil er halbherzig als

Kronzeuge gegen Coach Trevor Graham

auftrat. Doch auch gegen dieses Strafmaß

ging Gatlin vor – 2010 durfte er wieder

laufen.

Soziale Arbeit geleistet

„Ich habe gebüßt, für meine Fehler soziale

Arbeit geleistet“, sagte Gatlin. Es gibt

viele schlimme Ex-Sünder, die zurückgekehrt

sind. Doch selbst der notorische

weißrussische Hammerwurf-Betrüger

Ivan Tikhon wurde nicht ansatzweise

so geschmäht wie der Amerikaner. Denn

Gatlin lief als vermeintlich sauberer Athlet

schneller als in nachweislichen Doping-Zeiten,

er tritt in der prominentesten

Disziplin an, er ist der Widersacher

Bolts, des größten Sympathieträgers.

Das Thema Gatlin-Bolt ruft Beißreflexe

hervor. In einer Sportart, die sich

oft in Grauzonen abspielt, ist eine Blase

entstanden, die nur Schwarz und Weiß

kennt. Natürlich ist Gatlin belastet – aktuell

muss er aber als sauber angesehen

werden. Wie Bolt. Obgleich Jamaikas

Sprinterteam Dopingfälle in loser Folge

produziert hat. Schwarz? Weiß? So klar

ist das nicht.

„Ein guter Kerl“

Das Verhältnis zwischen Gatlin und Bolt

ist indes bestens. „Er ist ein guter Kerl“,

sagte der Jamaikaner. Gatlin dankte dem

„erstaunlichen Menschen“ Bolt für „Inspiration

in meiner ganzen Karriere“. Bolt

geht nach London endgültig, Gatlin wird

bleiben. „Für eine Millisekunde habe

ich im Ziel gedacht, das war‘s“, sagte

er: „Doch mein Sohn will, dass ich bis

Olympia 2020 weitermache. Ich werde

jetzt von Jahr zu Jahr schauen.“

Wie Gatlin galt auch Tori Bowie nicht

als Favoritin auf den Titel. Doch das

stachelte die 26-Jährige nur noch mehr

an. „Ich wette, dass ich vorher der einzige

Mensch auf der Welt war, der es

für möglich hielt, dass ich die 100 Meter

gewinne“, sagte die neue Weltmeisterin,

die sich mit einem Sprung ins Ziel nach

10,85 Sekunden Gold sicherte: „Aber das

DIE SCHNELLSTEN

100-METER-WELTMEISTER

9,58 Usain Bolt (JAM) 2009 Berlin

9,77 Usain Bolt (JAM) 2013 Moskau

9,79 Usain Bolt (JAM) 2015 Peking

9,80 Maurice Greene (USA) 1999 Sevilla

9,82 Maurice Greene (USA) 2001 Edmonton

9,85 Tyson Gay (USA) 2007 Osaka

9,86 Carl Lewis (USA) 1991 Tokio

9,86 Maurice Greene (USA) 1997 Athen

9,87 Linford Christie (GBR) 1993 Stuttgart

9,88 Justin Gatlin (USA) 2005 Helsinki

9,92 Yohan Blake (JAM) 2011 Daegu

9,92 Justin Gatlin (USA) 2017 London

9,93 Carl Lewis (USA) 1987 Rom

9,97 Donovan Bailey (CAN) 1995 Göteborg

10,07 Carl Lewis (USA) 1983 Helsinki

10,07 Kim Collins (SKN) 2003 Paris

ist, was ich unbedingt wollte. Ich wollte

Weltmeisterin über 100 Meter werden.

Und es ist passiert.“

Keine Medaille für Jamaika

Erstmals seit 2003 gewann Jamaika bei

den Frauen keine Medaille über 100 Meter,

Olympiasiegerin Elaine Thompson

trottete geschlagen als Fünfte (10,98 sec)

aus dem Stadion – nach der Niederlage

von Bolt die nächste Schlappe für die

Karibiksprinter. „Eine Schande“, sagte

Thompson. Und der „Jamaica Gleaner“

schrieb: „Das Leiden geht weiter.“ In

London erlebe die „Sprint-Hochburg der

Welt“ ein „derbes Erwachen“.

Denn die Zukunft sieht für die USA

deutlich rosiger aus. Bolt tritt nach der

WM ab – und im Schatten des Superstars

drängt sich kein Landsmann auf, sein

Erbe anzutreten. Ex-Weltmeister Yohan

Blake schaffte es in London ins Finale,

aber er ist auch schon 27 Jahre alt und

hat immer wieder mit Verletzungen zu

kämpfen. Der 24-jährige Julian Forte

stand im Halbfinale, ihm wird aber nicht

das Potenzial für die ganz schnellen

Zeiten nachgesagt.

Große Talente in den USA

Die USA hat derzeit die spektakuläreren

Talente. Christian Coleman holte Silber

hinter Gatlin. Selbst Bolt hält große

Stücke auf den „jungen Burschen. Er

drängt nach oben und ist sehr talentiert,

er hat eine großartige Zukunft vor sich.“

Und dann ist da ja auch noch Trayvon

Bromell, der WM-Dritte von 2015 ist auch

erst 22 Jahre alt, war zuletzt aber außer

Form. Bromell ist der schnellste Teenager

der Geschichte, rannte als 19-Jähriger

schon 9,84 Sekunden – das schaffte noch

nicht einmal Bolt.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

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Alle Hürden

überwunden

Pamela Dutkiewicz: Die Hürdensprinterin hat ein fast märchenhaftes

Jahr mit WM-Bronze gekrönt. Dafür musste die

Wattenscheiderin einige Hindernisse aus dem Weg räumen.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Der Moment ...

.. wenn man eine schon verloren gegangen

geglaubte Medaille doch noch

gewinnt. Pamela Dutkiewicz wähnte

sich bei der WM auf Platz vier – und

realisierte dann, dass sie doch Bronze

gewonnen hatte

Pamela Dutkiewicz wollte eigentlich

gar nicht hinsehen, der Traum

von einer Medaille schien geplatzt,

glaubte sie. „Ich hatte die Vier in meinem

Kopf und habe gar nicht auf die Videowand

geschaut“, sagte Dutkiewicz hinterher

über die bangen Sekunden nach

ihrem Zieleinlauf: „Und dann schaue ich

doch hoch, und mein Name steht neben

der Drei.“ Bronze über 100 Meter Hürden,

gleich bei ihrer WM-Premiere.

„Ich habe davon geträumt, kann es

aber noch gar nicht glauben – einfach

verrückt“, sagte Dutkiewicz, nachdem

die Freudentränen ein bisschen getrocknet

waren: „Das ist wie in einem Film.“

Und tatsächlich war es ja ein Krimi, dieses

Finale von London. Nach der zehnten

und letzten Hürde war die 25-Jährige

noch Fünfte, im Ziel dann nach 12,72

Sekunden aber Dritte. Schneller waren

an diesem Abend nur die neue Weltmeisterin

Sally Pearson (Australien/12,59

sec) und Peking-Olympiasiegerin Dawn

Harper-Nelson (USA/12,63 sec).

Hinterher lief Dutkiewicz in die Arme

ihres Freundes und ließ sich anschließend

mit der Deutschland-Fahne um den

Schultern ordentlich feiern. Mit Videos

von ihren besten Läufen in dieser Saison

hatte sich die Wattenscheiderin noch einmal

heiß gemacht für den Showdown.

„Es stehen für uns zehn Hindernisse im

Weg. Natürlich hat man mal Zweifel“,

sagte sie: „Um mich zu bestärken, dass

ich stabil 12,70er-Zeiten laufen kann,

schaue ich mir diese Videos an.“

Verletzung als Neuanfang

Um am Ende mit Bronze um den Hals

jubeln zu können, musste Dutkiewicz

allerdings in der Vergangenheit so einige

Hindernisse aus dem Weg räumen. Vor

zweieinhalb Jahren knickte sie beim Auslaufen

nach der Hallen-DM so unglücklich

um, dass in beiden Sprunggelenken

sämtliche Bänder rissen. „Ich erinnere

mich an ein Bild, wie ich auf der Bahn

liege, wie viele Kilos da zu viel liegen“,

schrieb sie im März in einem Blog: „Aber

das war mein Segen.“

Dabei war Dutkiewicz schon immer

superschnell, 2010 die drittbeste U20-

Athletin der Welt. Aber auch eher ein

Kraftpaket, keine sehnige, gertenschlanke

Sprinterin. Sie selbst fühlte sich dick,

unwohl, berichtete von Heißhungerattacken,

dem täglichen Kampf mit sich

selbst. „Ich war immer vorne dabei, hatte

aber trotzdem immer Schiss, was für ein

Foto in die Zeitung kommt“, schrieb die

Lehramtsstudentin. „Im Stadion zu stehen

und sich zu wundern, ob der Speck

irgendwo rausguckt, hat mir unglaublich

den Fokus genommen.“

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Dutkiewicz hörte auch, wie ein Betreuer

sie „die Pummelige“ nannte. „Das

hat mich unfassbar getroffen und ist

tatsächlich bis heute in meinem Kopf“,

schrieb sie bei „Wortathleten“. „Ich hatte

den Eindruck, dass das Gewicht die

Universalantwort war, wenn es nicht gut

lief“, erzählte sie in dem Blog: „Du konntest

ja auch nicht schneller laufen, du

bist ja zu schwer, hieß es. Das war eine

schwere Phase.“ Dutkiewicz litt, aber sie

rackerte sich auch aus ihrem Loch. Heute

ist die ehemalige „Pummel-Pam“ eine

absolute Modellathletin.

Das Leben umgekrempelt

Nach ihrer Verletzung von Karlsruhe ließ

sie sich „in einer Klinik komplett durchchecken“.

Kein Befund. „Ich war super

enttäuscht, weil wieder ein Strohhalm,

an den ich mich klammerte, zerbrochen

war“, meinte Dutkiewicz. Auf dem Tiefpunkt

vermittelte eine Ärztin den Kontakt

zu Mark Warnecke, Weltmeister im

Brustschwimmen, Mediziner, Ernährungscoach.

Mit ihm drehte Dutkiewicz

alles auf links. „Mittlerweile sind zehn

Kilogramm runter. Ich habe nie gedacht,

dass man bei mir mal Bauchmuskeln sehen

würde“, meinte sie: „Endlich bin ich

selbstbewusst, wenn ich auf der Bahn

stehe.“ Dieses Selbstbewusstsein hat sie

nun zu WM-Bronze getragen.

Und das war letztendlich nur das Sahnehäubchen

auf einer grandiosen Saison.

Ihren Anfang nahm sie in Leipzig, wo Pamela

Dutkiewicz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften

in 7,79 Sekunden zu

ihrem ersten nationalen Titel und einem

neuen Meisterschaftsrekord flog und Europameisterin

Cindy Roleder (7,84 sec) auf

den zweiten Platz verwies. „Es war der beste

Lauf meines Lebens, bisher“, sagte sie

danach – und bewies wenig später bei der

Hallen-EM in Belgrad, dass sie solche Läufe

auch international zeigen kann. Dort bewies

sie beim Sieg von Roleder Nervenstärke und

setzte sich im Kampf um Bronze durch. Mit

7,95 Sekunden lag sie eine Hundertstel vor

der Ukrainerin Hanna Plotitsyna.

Und die Erfolgsserie setzte sie im

Sommer fort: Die ersten acht Rennen der

Freiluftsaison gewann sie. Und das waren

nicht irgendwelche Rennen: Darunter

waren unter anderem das World Challenge-Meeting

in Hengelo, das Diamond

League-Meeting in Oslo sowie die Team-

EM in Lille und die Deutschen Meisterschaften

in Erfurt – dort trotz viralem

Infekt im Vorfeld. In Weinheim hatte sie

ihre Bestleistung zudem auf 12,61 Sekunden

geschraubt. Besser hätte das WM-

Jahr der Pamela Dutkiewicz kaum laufen

können, aber vielleicht war es ja auch

nur der Beginn von noch viel mehr.

Drei Erfolgsstationen eines Traum-Jahres

Bei der Hallen-EM sprintete Pamela Dutkiewicz hinter Cindy Roleder und Alina Talay zu

Bronze (oben). Bei der Team-EM in Lille (Mitte) und den Deutschen Meisterschaften in

Erfurt (unten) rannte sie zum Sieg

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Doppelschlag

Die Zehnkämpfer: Nach Bronze in Peking nun Silber für Rico

Freimuth in London – in zwei Jahren will er WM-Gold. Einer seiner

größten Konkurrenten könnte aus Deutschland kommen: Kai

Kazmirek, der mit Bronze seine erste internationale Medaille bei

den Erwachsenen gewann. Ein gutes Omen für Berlin 2018.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Rico Freimuth zeigte stolz auf seine

Silbermedaille, „Bronze habe ich

vor zwei Jahren gewonnen“, sagte

der Zehnkämpfer und rief dann in den

Katakomben der Londoner Arena dem

neuen Weltmeister Kevin Mayer zu:

„Jetzt will ich deine.“ Und der Franzose

musste lachen. Doch Freimuth meint es

ernst mit dem Angriff auf den Thron des

Königs der Athleten. „Man muss sich immer

neue Ziele setzen“, sagte der Hallenser,

nachdem er bei der WM eine Treppchen-Stufe

nach oben geklettert war. Mit

8564 Punkten musste er sich nur Mayer

(8768) geschlagen geben. Der Nachfolger

des zurückgetretenen Olympiasiegers

und Weltrekordlers Ashton Eaton (USA)

wurde bei der Siegerehrung eingerahmt

von zwei Deutschen – Bronze gewann

Kai Kazmirek (8488/LG Rhein-Neuwied).

Für einen war dagegen der Traum von

einem WM-Zehnkampf auf Top-Niveau

leider schon früh ausgeträumt: Mathias

Brugger musste aufgrund von Knieproblemen,

die ihn schon beim Hochsprung

stark behindert hatten, seinen Zehnkampf

abbrechen. Ein bitterer Moment

für den WM-Debütanten.

Seuchenjahr 2016

Noch vor einem Jahr hätte wohl nicht

einmal Freimuth darauf gewettet, dass

er in London um den WM-Titel kämpfen

würde. Nach seinem Bronze-Coup von

Peking begannen die Probleme. Verletzungen

warfen den 29-Jährigen immer

wieder zurück – 2016 war ein Seuchenjahr

für Freimuth, keinen Zehnkampf

konnte er beenden, auch bei Olympia

in Rio musste er aufgeben. Vier Monate

Wellness-Programm im Winter halfen

Freimuth. „Diese Medaille bedeutet mir

alles“, sagte Freimuth in London. „Ohne

die Erlebnisse in 2016 hätte ich das nicht

erreicht.“ All die Rückschläge, die aufkommenden

Zweifel, haben ihn mental

nur noch stärker gemacht. „Ich hatte meine

Nerven sehr gut im Griff und konnte

mein Niveau abrufen“, sagte der Sohn

von Uwe Freimuth, der mit 8792 Punkten

immer noch der zweitbeste deutsche

Zehnkämpfer der Geschichte ist.

Medaillenplatz abgesichert

Nach dem Speerwurf war Rico Freimuth

klar, dass ihm eine Medaille nicht mehr

zu nehmen sein würde. Vor den abschließenden

1500 Metern hatte er 208 Punkte

Vorsprung auf den Viertplatzierten

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Familiäre Unterstützung ...

... erhielt Rico Freimuth beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen, wo er mit 8663 Punkten eine neue Bestleistung aufstellte und sich damit

auf Platz acht der ewigen deutschen Bestenliste schob. Angefeuert wurde er von seinem Zwillingsbruder Hanno und Vater Uwe, mit einer

Bestleistung von 8792 Zählern noch immer der zweitbeste deutsche Zehnkämpfer der Geschichte

Kurz schnupperte Freimuth auch an

Gold, Mayer hatte beim Stabhochsprung

gewackelt und seine Einstiegshöhe erst

im dritten Versuch gemeistert. „Ich habe

ihm gewünscht, dass er drüber springt.

So wollte ich nicht Weltmeister werden“,

sagte Freimuth: „Er hat sich den Sieg verdient.“

Freimuth war auch mit Silber mit

sich im Reinen, nach Rio hatte er den Reset-Knopf

gedrückt, das Training ein bisschen

umgestellt, sein Leben umgekrempelt,

der früher Rastlose hat seine Mitte

gefunden. Privat fühle er sich pudelwohl,

aber darüber „will ich nicht reden“, sagte

Freimuth. Ein BWL-Studium hat er aufgenommen,

das sei zwar anstrengend,

mache aber auch Spaß und eröffne einen

neuen Horizont. „Ich will nicht der dumme

Sportler bleiben“, sagte Freimuth.

Er plant seine Zukunft – beruflich und

sportlich. „Ich habe zwei WM-Medaillen.

Ich möchte noch eine EM-Medaille. Und

ich möchte auch eine Olympia-Medaille.

Dafür werde ich nochmal alles hintenanstellen“,

sagte Freimuth. Der letzte

Deutsche, der einen WM-Titel holte, war

Torsten Voss vor 30 Jahren für die DDR.

Und im Gegensatz zu Eaton sei auch Mayer

„schlagbar. Man muss ihn nur etwas

mehr unter Druck setzen.“ Ein bisschen

hatte Freimuth das im Vorfeld der WM

schon getan. 8365 Punkte in Götzis waren

ein guter Start in die Saison. Mit der

Bestleistung von 8663 Zählern einen Monat

später in Ratingen übernahm er die

Pole Position in der Welt-Bestenliste.

Vor allem weil der König – Weltrekordler,

Olympiasieger und Titelverteidiger

Ashton Eaton – abgedankt hat, ist

das Rennen um den Sieg bei Weltmeisterschaften

wieder spannender geworden.

Der US-Amerikaner hat nach Olympia

in Rio seine Karriere beendet. Eaton sei

„ein mentales Monster“ gewesen, sagte

Freimuth: „Ihm war keiner gewachsen.“

Bei den Europameisterschaften im

kommenden Jahr wird aber wohl wieder

Kevin Mayer der größte Herausforderer

der Deutschen sein. Und schon jetzt

kündigte Kai Kazmirek an: „Podium ist

eigentlich wieder Pflicht. Wir wollen

„Diese Medaille

bedeutet mir alles.“

Rico Freimuth

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

wieder zwei Medaillen.“ Der 26-Jährige

hatte eine Schrecksekunde zu Beginn

der Saison gut weggesteckt. Seinen Start

beim Mehrkampf-Meeting in Götzis hatte

er absagen müssen, nachdem er vor

Ort beim Abschluss-Training mit dem

rechten Fuß umgeknickt war. Schon vier

Wochen später war er in Ratingen aber

wieder topfit und sicherte sich mit 8478

Punkten das Ticket für die Weltmeisterschaften.

Dort holte er mit zehn Zählern

mehr Bronze.

„Habe mein Ding gemacht“

Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Ich bin mega stolz“, sagte er direkt danach.

Früh hatte er sich im Bereich der

Medaillen einsortiert, war ab und an aber

auch wieder knapp aus diesen herausgerutscht.

„Ich habe eigentlich mein eigenes

Ding gemacht und wenig auf die anderen

geschaut“, erklärte er später sein

Geheimrezept für den Weg zur Bronze-

Medaille. „Ein ganz wichtiger Punkt war

der Stabhochsprung. Dass ich da die 5,10

Meter gesprungen bin. Sonst wäre es

vielleicht nicht Bronze geworden, sondern

Platz vier.“

Wie es ist, sich mit einem schlechten

Stabhochsprung-Ergebnis noch eine Medaille

zu vermiesen, weiß der 26-Jährige

selbst nur zu genau. Bei den Europameisterschaften

2014 hatte er aussichtsreich

gelegen, sprang dann aber nur 4,60

Meter hoch und wurde letztlich Sechster.

„Sonst wäre alles in den nachfolgenden

Jahren ein bisschen einfacher geworden.

Man will unbedingt. Und dieser

Wille führt dazu, dass man verkrampft.

Aber das muss man ausschalten. Man

muss locker bleiben. Wenn die Medaille

kommt, dann kommt sie. Jetzt hat es

geklappt. Und ich denke mal, da bin ich

ein bisschen befreiter im nächsten Jahr.“

Und vielleicht kann er dann zusammen

mit Rico Freimuth so viel Druck auf Kevin

Mayer aufbauen, dass das Ergebnis

noch besser wird als bei der WM.

Kampf und Feier

Zwei Disziplinen, die für Kai Kazmirek zu

den entscheidenden in seinem Bronze-

Zehnkampf gehörten: Über 400 Meter

spielte er als Schnellster des Feldes seine

Stärke aus (links oben). Im Stabhochsprung

– wo er bei der EM 2014 in Zürich

noch eine Medaille verloren hatte – flog er

diesmal über starke 5,10 Meter (links Mitte).

Nach dem Wettkampf ließen alle Zehnkämpfer

für die Fotografen ihre Muskeln

spielen (links unten)

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Starkes Duo

Auch wenn jeder allein um eine Medaille kämpft – Rico Freimuth und Kai Kazmirek unterstützten sich in London auf dem Weg zu Silber

und Bronze. 2018 bei der EM in Berlin wollen sie wieder zwei Medaillen holen

„Podium ist Pflicht.

Wir wollen wieder zwei

Medaillen.“

Kai Kazmirek über die Ziele der

deutschen Zehnkämpfer bei den

Europameisterschaften 2018 in Berlin

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

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Die Siebte

im 10er-Klub

Gina Lückenkemper: Sie gilt schon lange als riesiges Sprint-Talent und hat das

2017 untermauert. Bei der WM blieb Gina Lückenkemper als siebte Deutsche über

100 Meter unter elf Sekunden. Sie ist die erste deutsche Sprinterin ohne Wurzeln

im DDR-Sport, die in diesen exklusiven Kreis vorgedrungen ist.

Diesmal wusste sie, dass sie es

kann. Diesmal rannte sie bis zum

Schluss. Ein Blick nach links. Dann

ausgelassener Jubel. Es war nur der

Vorlauf des 100-Meter-Wettbewerbs der

Frauen bei dieser Leichtathletik-WM in

London. Doch tatsächlich, da steht sie:

die ultimative Zahl des Frauensprint. Die

10. Im ersten Vorlauf stoppte die Uhr für

die 20 Jahre alte Gina Lückenkemper von

der LG Olympia Dortmund bei 10,95 Sekunden.

Keine der anderen Läuferinnen

sollte mit einer besseren Zeit ins Halbfinale

einziehen.

„Geiler geht einfach nicht“, lautete

Lückenkempers Kommentar. „Danach

musste ich zwei Minuten für mich allein

sein, um das Ganze zu verarbeiten“,

sagte ihr Trainer Uli Kunst. „Das passiert

nicht oft, weil ich sonst eher eine coole

Socke bin. Als Gina dann kam, haben wir

uns umarmt und ein paar Tränchen vergossen.

Das war der Ausdruck, dass wir

uns wie Bolle gefreut haben. Gleichzeitig

waren wir stolz aufeinander, dass es

funktioniert hat.“ Lückenkemper ist die

erste Deutsche seit 26 Jahren, die über

100 Meter unter elf Sekunden geblieben

ist. Sechs Athletinnen haben das vor ihr

bislang geschafft. Alle sechs stammen

aus der ehemaligen DDR. Alle sechs haben

ihre Bestzeiten in den 1980er-Jahren

aufgestellt. Zu einer Zeit, als das Anabolika-Doping

auf seinem Höhepunkt

war. Als bisher letzte Deutsche war Katrin

Krabbe bei ihrem WM-Titel 1991 in

Tokio unter elf Sekunden geblieben, als

sie 10,91 Sekunden im Halbfinale und im

Endlauf 10,99 Sekunden sprintete.

Was sie jenen sage, die glauben, eine

Zeit unter elf Sekunden sei ohne Doping

nicht möglich, wurde Gina Lückenkemper

am Samstagabend im „aktuellen

sportstudio“ des ZDF gefragt. Die Nummer

sieben antwortete so frisch und fröhlich

wie auf jede Frage, die man ihr stellt:

„Ich weiß, dass ich sauber bin.“ Sie werde

regelmäßig kontrolliert, zu Hause,

unterwegs, überall. „Es hat sich einiges

getan in der Trainingswissenschaft“, so

lautet ihre Erklärung. Wenn dann noch

Talent hinzukomme, sei vieles möglich.

Größtes Sprinttalent seit langem

Talent hat die quirlige Blonde, das ist

schon lange klar. 2012 war sie mit 15

Jahren die jüngste Teilnehmerin an den

U20-Europameisterschaften. Bei den

U20-Weltmeisterschaften 2014 gewann

sie ihre erste internationale Medaille –

Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel. Es

folgten: Der 200-Meter-Titel bei der U20-

EM 2015 und im selben Jahr in Peking

die erste WM-Teilnahme bei den Erwachsenen.

Lückenkemper verpasste über 100

Meter knapp das Halbfinale und wurde

mit der deutschen Staffel Fünfte. Bei der

EM im vergangenen Jahr in Amsterdam

gewann sie Bronze sowohl mit der Staffel

als auch über 200 Meter. Bei Olympia

in Rio zog sie über 200 Meter ins Halbfinale

ein und wurde mit dem deutschen

100-Meter-Quartett Vierte. Für London

war nun das Erreichen des Halbfinals ihr

ganz großes Ziel. Und eben die magische

Zehn vor dem Komma.

Im Juli war sie bei den Deutschen

Meisterschaften in Erfurt im Vorlauf bereits

11,01 Sekunden gerannt. Sie hatte

den Lauf austrudeln lassen, weil sie

nicht ahnte, wie schnell sie war. Hinterher

ärgerte sie sich. Aber nur ein bisschen.

Denn sie sagte schon damals ganz

selbstbewusst: „Die Zehn wird noch ein

paarmal kommen in meiner Karriere.“

Und ihr Trainer Uli Kunst meinte: „Da

war ich derjenige, der auf die Bremse getreten

hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie

im Vorlauf locker bleiben und nicht voll

durchziehen soll. Das hat sie getan und

trotzdem sind es 11,01 Sekunden geworden.“

In 11,10 Sekunden holte sie trotz

Strauchler den Titel, bei den Deutschen

Hallenmeisterschaften in Leipzig hatte

sie zudem mit Bestleistung von 7,14 Sekunden

die 60 Meter gewonnen. Bei der

Team-EM gewann sie mit der 4x100-Meter-Staffel

und wurde im Einzel Zweite.

Neben ihrem Talent zeichnet Gina Lückenkemper

eine Lockerheit aus, wie sie

ihren deutschen Sprintkollegen oft fehlt.

Lückenkemper hat sich im Vorfeld der

WM ganz bewusst den einen oder anderen

Dämpfer bei internationalen Rennen

abgeholt. „Das ist eine ganz andere Bühne,

da muss man sich erst mal reinfinden.

Ich bin auch nur ein Mensch und keine

Maschine“, erklärte sie in London.

Der Trick hat funktioniert. In London

hat sie sich von der namhaften Konkurrenz

nicht einschüchtern lassen, im Gegenteil,

mit ihrer Vorlaufzeit hatte sie

selbst ein bisschen Schrecken verbreitet.

Mit dem Finale wollte sie danach nicht

liebäugeln. „Wir wollen die Kirche mal

im Dorf lassen“, lautete ihr Kommentar.

Das Halbfinale sei realistisch gewesen,

alles andere noch eine Nummer zu groß.

Und damit lag sie letztlich auch richtig.

Nach dem schlechtesten Start aller Halbfinal-Teilnehmerinnen

lief sie einen Tag

später 11,16 Sekunden. Immer noch eine

gute Zeit, aber nicht gut genug für das

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Finale. Dafür hätte sie 11,07 Sekunden

anbieten müssen. „Eine 10,95 kann man

nicht jeden Tag laufen“, sagte sie und lächelte

trotzdem. Vom verpassten Finale

ließ sie sich nicht beirren.

Zumal Lückenkemper ja eigentlich

eine 200-Meter-Läuferin ist. Sie liebt

die Kurve. „Das ist nicht so langweilig

wie immer nur geradeaus laufen.“ Aber

in dieser Saison war sie über die kurze

Sprintdistanz einfach schneller. Deshalb

kam sie in London nur als dritte Läuferin

der deutschen Sprint-Staffel in den

Genuss des Kurvenlaufs. Dort lief das

Quartett, das mit Medaillen-Ambitionen

angetreten war, auf den vierten Platz.

Macht aber nichts. Die Zehn vor dem

Komma ist eine schöne Entschädigung.

Lückenkemper sagt: „Ich konnte ein Zeichen

setzen. Deutscher Sprint ist geil.

Deutscher Sprint kann was.“ Ihre 10,95

Sekunden hätten im Finale übrigens zu

Bronze gereicht …

„Deutscher Sprint

ist geil. Deutscher

Sprint kann was.“

Gina Lückenkemper

Medaille knapp verpasst

Das deutsche Sprintquartett mit Tatjana

Pinto, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper

und Lisa Mayer (von links) war mit Medaillen-Ambitionen

angereist. Nach nicht optimalen

Wechseln reichte es im Finale in

42,36 Sekunden allerdings nur zu Platz vier

Der Start ist (noch) die Schwachstelle

Der Start gehört noch nicht zu Gina Lückenkempers

Stärken – deswegen ist sie

auf den 200 Metern eigentlich auch stärker.

Im Halbfinale lief sie nach einer Reaktionszeit

von 0,217 Sekunden dem Feld erst

einmal hinterher

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

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„Sir Mo“

tritt ab

Mo Farah: Mit WM-Gold über

10.000 Meter und Silber über

5000 Meter verabschiedete

sich der Brite in London von

der Laufbahn. Seine Karriere

soll weitergehen.

Im Marathon.

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LEICHTATHLETIK 2016 Die Stars der Saison

„Ich glaube an den

sauberen Sport.“

Das sagte Mo Farah nach dem 5000-Meter-Finale zu den Journalisten,

die ihm kritische Fragen zu seiner Zusammenarbeit mit dem umstrittenen

US-Coach Alberto Salazar stellten

Mohamed Muktar Jama Farah hat

golden abgeliefert. Auf einmal

hatten sich das Vereinigte Königreich

und sein „Sir Mo“ wieder furchtbar

lieb. „Ich verdanke dies den Menschen

in London, ich verdanke dies den Menschen

in Großbritannien“, sagte Farah

mit tränennassen Augen, nachdem er

zum Auftakt der WM in einem epischen

10.000-Meter-Rennen triumphiert hatte.

Der dunkle Ritter der Langstrecke,

dem Dopinggerüchte an den Fersen haften

wie seine Gegner, war im Olympiastadion

der strahlende Held. Farah, 34

Jahre alt und nun sechsmaliger Weltmeister,

zeigte vor 60.000 völlig euphorisierten

Zuschauern im Olympiastadion ein

Paradoxon der Leichtathletik auf: Manchmal

reicht es, einfach schnell genug zu

laufen, um zumindest kurzzeitig und zumindest

für die breite Masse dem sportmedizinischen

Zwielicht zu entweichen.

„Es war eines der härtesten Rennen

meines Lebens“, sagte Farah, der nach

26:49,51 Minuten knapp vor Joshua

Cheptegei (Uganda/26:49,94) lag und

wie immer seit 2011 der versammelten

ostafrikanischen Lauf-Streitmacht die

lange Nase zeigte: „Ich musste einfach

stark bleiben, an mich selbst glauben

und mir immer wieder sagen, du hast

doch nicht umsonst gearbeitet, du kannst

doch nicht in deiner Heimatstadt verlieren.“

„Mo‘s magic moment“, wie es am

Samstag der Telegraph nannte, könnte

der neue Höhepunkt einer so schönen

Geschichte sein: Der gebürtige Somalier,

der mit jahrelanger harter Arbeit zum

besten Langstreckler seiner Generation,

zum Liebling seiner neuen Heimat aufgestiegen

ist. Nur: Einiges deutet darauf

hin, dass Farahs Erfolge ihre Grundlage

zumindest in einem Grenzbereich haben.

Hartnäckig halten sich Doping-Gerüchte

um seinen Trainer Alberto Salazar,

belastend ist die Nähe zum nicht minder

schlecht beleumundeten somalischen

Coach Jama Aden. Bei Aden, zu dessen

prominentesten Schützlingen Äthiopiens

Weltrekordlerin Genzebe Dibaba gehört,

waren 2016 Unmengen an Dopingmitteln

sichergestellt worden. Zuletzt veröffentlichte

die russische Hackergruppe Fancy

Bears belastendes Material über Farah.

Dieser zog sich ins Schneckenhaus

zurück, reagierte auf Nachfragen bockig.

„Ich habe es satt, mich immer wiederholen

zu müssen. Ich glaube an den sauberen

Sport“, sagte Farah, kritische britische

Journalisten strafte er mit Schweigen.

Sein Ansehen auf der Insel hatte

merklich gelitten – bis alles in einem

wahren Jubelmeer mündete.

Das sollte es aber noch nicht gewesen

sein. Farah wollte das Double – es

wäre das sechste in Serie gewesen. Den

Doppelschlag aus 5000 und 10.000 Metern

hatte er zuvor bei Olympia 2012 und

2016, den Weltmeisterschaften 2013 und

2015 sowie bei der EM 2014 geschafft.

Ahnte Farah, dass es anno 2017

schwieriger werden könnte als in den

Jahren zuvor? „Ich bin angeschlagen,

habe Schnitte und Schrammen, muss

zum Doc und brauche sicher einige

Stiche“, sagte Farah nach den 10.000 Metern

und wirkte dabei sehr verletzlich:

„Aber bis zu den 5000 Metern wird das

schon wieder.“

Serie endet nach sechs Jahren

Es wurde nichts. Großbritanniens Laufheld

verpasste acht Tage nach seinem

Gold über 10.000 Meter die absolute Krönung

seiner (Bahn-)Karriere. Erstmals

nach sechs Jahren musste der 34-Jährige

in einem großen 5000-Meter-Rennen

wieder einer Niederlage einstecken. Der

Jahres-Weltbeste Muktar Edris aus Äthiopien

schnappte ihm nach 13:32,79 Minuten

Gold weg. Für Farah blieb nach

einem dramatischen Rennen nur Silber

(13:33,22 min). Dritter wurde Paul Chelimo

(13:33,30 min/USA).

„Es war ein gutes Rennen. Ich bin

einfach nur glücklich, Mo geschlagen zu

haben. Vielleicht war er heute ein bisschen

müde nach den 10.000 Metern“,

sagte Edris. 2011 hatte Farah Silber über

10.000 Meter geholt und danach folgten

die Double-Jahre.

Der Äthiopier ließ es sich nicht nehmen,

nach dem Zieleinlauf den „Mobot“

zu machen. Es wirkte noch etwas ungelenk,

aber es war an diesem Abend das

Zeichen der Wachablösung.

Der Superstar der Langstrecke war geschlagen.

Zumindest auf der Rundbahn.

Doch Farah wäre kein Kämpfer, wenn er

nicht nach vorne blicken würde. „Mein

Straßenname ist Mohamed“, sagte Farah

nur kurz nach seiner Niederlage gegen

Edris. „Ich denke, ‚Mo‘ ist für mich erledigt.

Ich muss vergessen, was ich auf der

Bahn getan und erreicht habe.“

Der in Somalia geborene sechsmalige

Weltmeister und viermalige Olympiasieger,

Mohamed Muktar Jama Farah mit

vollem Namen, ist noch nicht fertig. Seine

Fans werden sich freuen, wenn er nun

ernsthaft seine zweite Karriere als Marathonläufer

starten wird. 2014 hatte er

sich in London bereits an der 42,195-Kilometer-Distanz

versucht (2:08:21 h),

konnte aber mit den weltbesten Läufern

noch nicht mithalten.

Er darf aber auch damit rechnen,

dass seine Kritiker seine Zukunft auf der

Straße genauso verfolgen werden, wie

seine Fans. Zum Abschluss in London

diktierte er allen kritischen Journalisten

noch ein paar Sätze: „Ihr könnt schreiben,

was ihr wollt. Fakt ist, dass ich meine

Erfolge durch harte Arbeit und Hingabe

erreicht habe“, sagte Farah. „Ich habe

Jahr für Jahr meine Eier gezeigt und für

mein Land abgeliefert.“

Als Laufästhet ...

... und einer der größten Langstreckler aller

Zeiten wird Mo Farah in die Geschichtsbücher

eingehen. Egal, wie seine Karriere auf

der Straße weitergeht. In London begann

es wie immer seit 2011: mit ausgebreiteten

Armen rannte Farah als Erster ins Ziel.

Über 5000 Meter folgte eine schmerzliche

Niederlage gegen Muktar Edris aus Äthiopien,

der sich bei seinem Gegner Farah

nicht nur den unwiderstehlichen Schlussspurt,

sondern auch die Siegergeste abgeschaut

hatte

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Doppelerfolg in Erfurt

Bei den Deutschen

Meisterschaften in Erfurt

dominierte Gesa Felicitas

Krause nicht nur ihre

Spezialstrecke, die 3000

Meter Hindernis, sondern

holte sich auch den Sieg

über 5000 Meter

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Kämpferherz

Gesa Felicitas Krause:

Es war eine tolle Saison.

Dem deutschen Rekord

ließ die Hindernisläuferin

den DM-Titel und den

Sieg bei der Team-EM

folgen. Dennoch war

nach der WM von London

ein Jahr harte Arbeit fast

für die Katz: Der WM-

Medaillentraum von Gesa

Felicitas Krause endete

mit einem Sturz und in

Tränen. Aufgeben kam für

sie dennoch nie infrage.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Wasser von allen Seiten

So nass wie Gesa Krauses

WM-Vorlauf an diesem Regenmittwoch

von London war

selten ein Rennen über 3000

Meter Hindernis. Doch die

Triererin trotzte dem eisigen

Dauerregen und gewann

vor Kenias Titelverteidigerin

Hyvin Chepkemoi

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Mit ganz großem Kämpferherz, dicken

blauen Flecken und einem

Brummschädel lief Gesa Felicitas

Krause die bitteren Runden bis ins Ziel,

dann endlich durfte sie ihren Tränen

freien Lauf lassen. „Es ist ein schwerer

Schlag, wenn man so viel opfert, so viele

Wochen im Jahr von daheim weg ist und

dann nicht zeigen kann, was in einem

steckt“, sagte der bitterlich weinende

Hindernis-Floh, nachdem der Traum

von einer WM-Medaille in einem Sturz-

Drama geendet hatte. Auf Bronze hatte

Krause im Finale von London gehofft, so

wie vor zwei Jahren bei ihrem Überraschungs-Coup

in Peking. 2015 war Krause

in Chinas Hauptstadt mit einem fulminanten

Schlussspurt zu Bronze gestürmt

und hatte damit die erste Laufmedaille

im Einzel für den DLV seit 14 Jahren geholt.

Die Hoffnung währte nur 700 von

3000 Metern, dann blieb die Kenianerin

Beatrice Chepkoech an einem Hindernis

hängen und räumte die hinter ihr laufende

Krause spektakulär ab – das Rennen

war gelaufen, mehr als Platz neun beim

Überraschungssieg der US-Amerikanerin

Emma Coburn war für die Europameisterin

nicht mehr drin.

„Härteste Rennen des Lebens“

Das „härteste Rennen meines Lebens“

hatte Gesa Felicitas Krause für das Finale

vorhergesagt – ohne zu wissen wie wahr

ihre Worte zwei Tage später werden würden:

„So eine große Breite an guten Hindernisläuferinnen

gab es noch nie“. Dabei

hatte der Vorlauf im Londoner Olympiastadion

ihr bereits eine ganze Menge

abverlangt. Da hatte sie sich bei Kälte

und strömendem Regen in einer knallharten

Ausscheidung den Sieg in ihrem

Vorlauf vor der favorisierten Chepkemoi

gesichert. Dabei zeigte Krause, dass sie

Der Moment, der alle Träume zerstörte

Nach Bronze vor zwei Jahren in Peking hegte Gesa Felicitas Krause in London wieder

Medaillenträume. Diese wurden aber zerstört, als sie über die erschöpfte Kenianerin

Beatrice Jepkoech stürzte

neben einer hervorragenden Hindernistechnik

auch taktisch durchaus Vorteile

gegenüber den besten Afrikanerinnen

hat, wenngleich ihr deren läuferisches

Grundvermögen fehlt. Alle Taktik war im

Finale aber nach nicht einmal drei Minuten

hinfällig.

„Im Moment des Sturzes ist es vorbei

gewesen, zumindest mit meinen Träumen

und Vorstellungen“, sagte Krause:

„Ich habe einen kräftigen Schlag auf den

Kopf bekommen, war benommen. Da

war es schwer, sofort wieder Vollgas zu

geben. Die Konzentration und die Spannung

waren weg.“ Und dennoch: „Aufgeben

war keine Option“, sagte die 25-Jährige,

„es ist eine Weltmeisterschaft, und

ich trainiere nicht das ganze Jahr, um

den Wettkampf nach so kurzer Zeit zu

beenden.“

In der vogelwilden Anfangsphase

eines der turbulentesten Rennen der

WM-Geschichte war der verhängnisvolle

Sturz das Ergebnis einer Kettenreaktion.

Die völlig übermotiviert und verwirrt

wirkende Chepkoech verlief sich zunächst

in Runde zwei, rannte um den

Wassergraben herum, anstatt mit dem

Rest des Feldes hindurch.

Kenianerin stürzt erschöpft

Die Kenianerin musste umdrehen und

preschte mit einem gewaltigen Sprint

der Konkurrenz hinterher. Das kostete

sie derart viel Kraft und Nerven, dass sie

eine halbe Runde später nicht mehr über

ein Hindernis kam – und dabei Krauses

Rennen zerstörte. „Ich weiß selbst nicht,

wie es passiert es“, sagte die Triererin:

„Ich lag auf einmal auf dem Boden.“

„Es bringt mich zum

Weinen, macht mich wütend

und bricht mir das Herz.“

Gesa Felicitas Krause über ihren Sturz im

WM-Finale, in dem sie nach harter Arbeit

von einer Medaille geträumt hatte

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

In Europa eine Klasse für sich

Nicht nur in Deutschland – auch in Europa dominiert Gesa Felicitas Krause derzeit das Geschehen. Bei der Team-EM in Lille (Foto) lief

sie ein einsames Rennen an der Spitze, in der europäischen Jahres-Bestenliste führt sie mit rund sechs Sekunden Vorsprung. Und bei

der WM schaffte es neben ihr keine weitere Europäerin in das Finale

Sturz hin, Pech her: Auch ohne Missgeschick

wäre eine Medaille für Krause

nur schwer zu erreichen gewesen.

Bronze, das sich hinter den beiden US-

Läuferinnen Coburn (9:02,58 min) und

Courtney Frerichs (9:03,77 min) die kenianische

Titelverteidigerin Hyvin Chepkemoi

sicherte, ging mit 9:04,03 Minuten

weg – eine Zeit, die mehr als elf Sekunden

unter dem deutschen Rekord liegt,

den Krause im Mai im Doha mit 9:15,70

Minuten erzielt hatte. Trösten konnte sie

das freilich erst mal nicht: „Ein Jahr Arbeit

hat sich in Luft aufgelöst. Es bringt

mich zum Weinen, macht mich wütend

und bricht mir das Herz“, sagte sie: „Es

wird eine Weile dauern, das zu verkraften.

Ich weiß aber, dass ich wieder angreifen

werde, wenn die Wunden geheilt

sind.“ Hinfallen, aufstehen, Krönchen

richten, weitermachen: So sah Krauses

Konzept zur Frustbewältigung aus.

Überragende Saison

Denn ein erfolgreicher WM-Lauf hätte

so gut in die sonst so erfolgreiche Saison

der 25-Jährigen gepasst. Gleich im ersten

Rennen der Saison, beim Diamond

League-Meeting in Doha, hatte sie ihren

eigenen deutschen Rekord um 2,71 Sekunden

auf 9:15,70 Minuten verbessert.

Dem Sieg bei der Team-EM in Lille ließ

sie bei den Deutschen Meisterschaften

in Erfurt das Double über 3000 Meter

Hindernis – mit Meisterschaftsrekord

von 9:25,81 Minuten – und 5000 Meter

folgen. Und nach der WM entschädigte

sich Gesa Krause für die entgangene

WM-Medaille mit einem weiteren deutschen

Rekord. Beim ISTAF im Berliner

Olympia-stadion verbesserte sie vor

42.500 Zuschauern ihre eigene Marke

auf 9:11,85 Minuten. „Ich bin froh, dass

ich nochmal eine sehr gute Leistung zeigen

konnte. Dieses Rennen nach der WM

war wichtig für den Kopf, um zu wissen,

dass ich mein Leistungsvermögen noch

einmal abrufen konnte.“

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Niemals

aufgeben

von Gesa Krause

In den vergangenen Jahren habe ich

unzählige tolle Sportmomente erleben

dürfen. Als eine eher „erfahrene“ Athletin

bin nach London zu meiner vierten

Weltmeisterschaft gereist. Und ich hatte

große Ziele. Ich war ja amtierende Bronzemedaillengewinnerin.

Meine Form war

besser als je zuvor. Und dennoch sollte

es diesmal nicht sein. Ein Sturz hat all‘

meine Träume platzen lassen.

In den ersten Tagen nach dem Rennen

war es hart, meine Gefühlswelt in

Worte zu fassen und einen klaren Gedanken

zu finden, denn in meinem Kopf lief

der Film des Rennens in Dauerschleife.

Das „Was wäre wenn ...“ plagte mich

und gleichzeitig versuchte ich, diesen

Gedanken zu verwerfen. Denn ich kann

die Zeit ja nicht zurückdrehen und muss

die bittere Wahrheit akzeptieren. Ich war

am Boden zerstört, nicht zeigen zu können,

was wirklich in mir steckt.

Ein Jahr Arbeit für den einen Tag des

WM-Finales hat sich nach einem unverschuldeten

Sturz in Luft aufgelöst. Es

brachte mich zum Weinen, machte mich

wütend und brach mir das Herz, dass

ich in London nicht mein volles Potential

zeigen konnte. Aber ich verspreche:

Ich werde weiter kämpfen. Und zu gegebener

Zeit werden die Sterne auch auf

meiner Seite stehen. Und schließlich ist

genau das, was ich erlebt habe, Hindernislauf.

Wir versuchen, die Hindernisse

so geschickt wie möglich zu überwinden,

aber manchmal fallen wir dabei auf die

Nase.

Von tiefstem Herzen danke ich

meinem Trainer Wolfgang Heinig, der so

viel Herzblut und Leidenschaft für mich

und diesen Sport aufbringt und dabei

niemals aufhört, an mich zu glauben.

Kurz vor der Abreise aus London waren

die Wunden immer noch tief, denn

jeder Gedanke an diesen Lauf ließ Tränen

und die Frage nach dem „Warum“

hochkommen. Es war eine schmerzliche

Erfahrung, die mir jedoch eines gezeigt

hat: Man soll niemals aufgeben. Ich

habe mich als Versager gefühlt und bin

als Gewinner aus diesem Rennen gegangen.

Die Flut an Nachrichten, die mich in

den ersten 36 Stunden nach dem Rennen

erreicht hat, macht mich immer noch

sprachlos. Die aufrichtigen Worte von

jedem einzelnen sind unfassbar schön.

Aufzustehen und weiterzulaufen war

schwer. Und nach einem Niederschlag

positiv zu denken und den negativen Gedanken

Paroli zu bieten, noch schwerer.

Aber diese Riesen-Welle an Unterstützung

und Zuspruch ist die größte Motivation,

die man mir in einer solchen

Situation geben kann. Ich kann nichts

ungeschehen machen, aber ich kann

weitermachen. Und wenn es das ist,

was ich von dieser WM mitnehmen soll,

dann ist es eben das. Niemals aufgeben.

Es gibt immer eine neue Chance. Das Kapitel

WM und Sturz habe ich mit meiner

Abreise aus London abgeschlossen. Jetzt

freue ich mich auf das, was die Zukunft

bringen wird.

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LEICHTATHLETIK 2017 Team-EM in Lille

Als Team

Europas

Beste

Überlegener Sieg: In Abwesenheit der

russischen Mannschaft war Team

Deutschland mit sieben Einzelsiegen

beim wichtigsten Mannschaftswettbewerb

der Leichtathletik nicht zu gefährden.

Angeführt von Robert Harting (SCC

Berlin), Thomas Röhler (LC Jena)

und David Storl (SC DHfK Leipzig)

gewannen die deutschen Leichtathleten

in Lille zum dritten Mal die Team-EM.

Nach insgesamt sieben Einzelsiegen

lag die DLV-Auswahl mit 321,5 Punkten

deutlich vor Polen (295).

„Wenn der Wettkampf so aufhört,

mit ein bisschen Adrenalin, mit Freude,

mit einem guten, runden Wurf, dann

kann man sich nicht beschweren“, sagte

Diskus-Riese Harting, nachdem er am

Schlusstag quasi den Deckel auf den

deutschen Sieg gemacht hatte – und das

in der Manier eines wahren Champions:

Im letzten Versuch fing der 32-Jährige

mit 66,30 Metern den führenden

Polen Robert Urbanek (66,25 m) noch

ab. In Abwesenheit von Titelverteidiger

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Russland, der als Folge seines Dopingskandals

von Wettkämpfen suspendiert

war, machten die deutschen Athleten

somit deutlich, dass sie in der Breite die

klare Nummer eins Europas sind. Und

dafür ist vor allem die junge Garde verantwortlich.

So schrieb Konstanze Klosterhalfen

(TSV Bayer 04 Leverkusen) in Lille ein

weiteres Kapitel ihres Läufermärchens.

Die erst 20 Jahre alte Leverkusenerin ließ

über 1500 Meter der Konkurrenz keine

Chance und hatte nach 4:09,57 Minuten

mehr als zweieinhalb Sekunden Vorsprung.

„Ich bin das heute mal anders

angegangen als sonst. Aber elf Punkte für

Deutschland, das ist schon toll“, meinte

Klosterhalfen.

Überhaupt die Läuferinnen: Bereits

am Samstag hatte Europameisterin Gesa

Felicitas Krause die Kontrahentinnen

über 3000 Meter Hindernis vorgeführt

und als Solistin in 9:27,02 Minuten mit

mehr als 17 Sekunden Abstand zur Britin

Lennie Waite (9:43,33 min) gewonnen.

Das war großartig. Ich bin sehr glücklich“,

sagte die Triererin.

Ihre Glanzform bestätigte auch Pamela

Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01),

die als Siegerin über 100 Meter Hürden

in 12,75 Sekunden der weißrussischen

WM-Dritten von 2015, Alina Talaj (12,91

sec), die Hacken zeigte und ebenfalls

die maximal möglichen elf Punkte holte.

Das war wirklich schwierig, vor allem

mental. Ich habe die Verantwortung gespürt,

wollte die Nerven bewahren“,

sagte die 25-Jährige.

Nicht nur Dutkiewicz, auch die

„Flachsprinterinnen“ zeigten sich in

Form. Die wie Klosterhalfen erst 20 Jahre

alte Gina Lückenkemper (LG Dortmund)

lief zunächst über 100 Meter auf

Platz zwei (11,35 sec) und führte dann

die Staffel zum Sieg. Auch auf Max Heß

(LAC Erdgas Chemnitz), ebenfalls erst

20, war Verlass. Der Dreisprung-Europameister

gewann mit 17,02 Metern. Im

Weitsprung setzte sich Siebenkämpferin

Claudia Salman-Rath (LG Eintracht

Frankfurt) souverän mit 6,66 Metern

durch.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas

Röhler (LC Jena) war ein wenig vom Pech

verfolgt und musste sich bei schwierigen

Bedingungen mit 84,22 Metern und Rang

drei begnügen. „Ich habe alle Würfe mit

Böe erwischt“, sagte er. Im Kugelstoßen

wurde der zweimalige Weltmeister David

Storl mit 21,23 Metern Zweiter.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Unglaublich ...

... verlief die Saison von Konstanze

Klosterhalfen. Bei der DM in Erfurt

rannte sie die 1500 Meter im Alleingang

ganz locker unter vier Minuten.

Es folgten Gold bei der U23-EM und

ein deutscher Rekord über 3000 Meter

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Aufstieg in die

Weltklasse

Konstanze Klosterhalfen: Der erst 20-Jährigen gelang 2017 fast alles. U23-EM-

Gold, Silber bei der Hallen-EM. Nur im WM-Halbfinale wählte sie die falsche Taktik.

Ihre überragende Saison krönte sie mit dem deutschen 3000-Meter-Rekord.

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LEICHTATHLETIK 2016 Die Stars der Saison

Konstanze Klosterhalfen konnte es

nicht fassen. Und war kaum einzufangen:

Nach ihrem Traumrennen

über 1500 Meter bei den Deutschen

Meisterschaften in Erfurt schoss die

20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen

förmlich an den Journalisten vorbei

und wurde erst vom verbalen Lasso eines

Pressesprechers gebremst. Bös‘ gemeint

hatte „Koko“ das nicht. Sie hat eben einen

Lauf.

„Ich freue mich einfach, dass ich derzeit

soviel Kraft habe. Hoffentlich behalte

ich sie noch ein wenig“, sagte Klosterhalfen,

nachdem sie in 3:59,58 Minuten

zum zweiten Mal binnen eines Monats

unter der magischen Vier-Minuten-Marke

geblieben war – die hatte seit der Wiedervereinigung

keine deutsche Läuferin

geknackt. „Eigentlich wollte ich es in Erfurt

etwas ruhiger angehen lassen“, sagte

Klosterhalfen, „dann bin ich aber einfach

gelaufen.“

Gelaufen. Einfach. Unter vier. Im Alleingang.

Dieses 1,74 Meter große und

nur 48 Kilo schwere Persönchen läuft,

als wäre es das Leichteste auf der Welt.

Vielleicht ist es das auch für die Leverkusenerin,

der in diesem Jahr als jüngster

Läuferin der Geschichte das Triple gelang,

die 800 Meter unter zwei Minuten

(1:59,65 min), die 1500 Meter unter vier

und die 5000 Meter (14:51,38 min) unter

15 Minuten gerannt zu sein.

Sollten bescheiden bleiben

Klosterhalfens kometenhafter Aufstieg

bereitet den Verantwortlichen im DLV

viel Spaß, allerdings auch Kopfzerbrechen.

„Wir sollten bescheiden bleiben,

aber wir träumen schon davon, dass

sie uns ganz viel Freude auf Weltniveau

machen wird innerhalb der nächsten

Jahre“, sagte der deutsche Cheftrainer

Idriss Gonschinska. Das Supertalent in

geordneten Bahnen zu halten und auf

dem Weg zu Olympia 2020 nicht zu verheizen,

wird seine große Aufgabe.

Wenn die Scheinwerfer angehen und

der Startschuss knallt, wird aus der sonst

so zurückhaltenden Konstanze Klosterhalfen

eine Rennmaschine. Dann zeigt

die erst 20-Jährige, warum sie als neuer

Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel

gilt. Die zierliche Läuferin versteckt

sich nicht, rennt frech und lässt sich auch

von großen Namen nicht einschüchtern.

„Ich versuche, mich auf mich zu konzentrieren

und mir zu sagen: ‚Ich habe

gut trainiert, ich habe alles gemacht,

was ich machen konnte. Jetzt kann ich

nur noch laufen‘“, sagt Klosterhalfen. So

blieb sie beim Diamond-League-Meeting

in Rom erstmals in ihrer Karriere unter

vier Minuten. In 3:59,30 Minuten rannte

die Sportstudentin über ihre Lieblingsstrecke

1500 Meter auf Rang drei der

„ewigen“ deutschen Bestenliste. In Erfurt

gelang ihr das sogar im Alleingang. Einfach

so.

Experten halten die Leverkusenerin

für das größte nicht in Afrika geborene

Lauftalent der Geschichte. Unbekümmert,

zielstrebig und eine große Zukunft

vor sich. „Sie ist eine außergewöhnlich

talentierte Athletin. Das ist auch nötig,

um so laufen zu können“, sagt DLV-

Cheftrainer Idriss Gonschinska: „Sie hat

einfach Lust aufs Laufen, will sich zeigen

und sucht ihre Chance. Sie hat den Instinkt,

im richtigen Moment das Richtige

zu machen. Das zeichnet sie als besondere

Athletin aus.“

Silber bei der Hallen-EM

Mit der großen Unbekümmertheit hatte

Konstanze Klosterhalfen bei der Hallen-

EM in Belgrad schon Silber über 1500

Meter gewonnen. Hinter Top-Favoritin

Laura Muir knüpfte Klosterhalfen als

Vize-Europameisterin bei den „Großen“

damit nahtlos an ihre Erfolge als Jugendliche

an. Die Deutsche hängte sich im

Finale zunächst umsichtig an die fünfte

Stelle. Als Laura Muir nach 68 Sekunden

für die ersten 400 Meter das Kommando

übernahm, folgte die 20-Jährige vom TSV

Bayer 04 Leverkusen postwendend, um

keine Lücke aufreißen zu lassen. Muir war

zu stark, aber die Athletin von Sebastian

Weiß sicherte sich hinter der Britin Silber

und jubelte ausgelassen. In 4:04,45 Minuten

war sie erneut fast eine halbe Sekunde

unter ihrem zwei Wochen alten deutschen

Hallenrekord der U23 geblieben.

Es war zudem die erste deutsche

Hallen-EM-Medaille seit 1988, als die

Deutsche Hallenrekordlerin und Hallen-

Europameisterin von 1983 Brigitte Kraus

Bronze geholt hatte. Und es war die viertschnellste

Zeit, die seit 1971 auf dem Silberrang

von Hallen-Europameisterschaften

erzielt wurde.

Ballett, Klavier, Querflöte

Klosterhalfen hat früher auch Ballett getanzt,

geturnt, sie spielt Querflöte und

Klavier, arbeitete schon als Model und

ist Ministrantin in ihrer Heimatgemeinde.

Doch ihr Herz gehört der Leichtathletik,

ihre Kaltschnäuzigkeit ist eine ihrer

großen Stärken. „Ich bin im Vorhinein

immer nervöser, als wenn ich dann laufe.

Im Rennen hat es bisher immer ganz gut

geklappt“, sagt Klosterhalfen.

„Ich sehe Konstanze immer noch als

erfahrungssammelnde Athletin, egal, wie

euphorisch wir alle sind“, sagte Idriss

Gonschinska nach den Deutschen Meisterschaften

in Erfurt. Auch deshalb blieb

das Saisonziel unverändert. Die U23-EM

im polnischen Bydgoszcz sollte im Fokus

stehen. Nicht die WM in London.

Spielerisch leicht gewann Klosterhalfen

nur eine Woche nach den deutschen

Meisterschaften den Titel bei der U23-

EM über 1500 Meter.In 4:10,30 Minuten

lag sie souverän vor den Polinnen Sofia

Ennaoui und Martyna Galant. Die Form

war immer noch überragend. Das könnte

doch für London reichen?

Die Form war immer noch da. Aber

bei der WM wählte „Koko“ erstmals die

falsche Taktik. Früh setzte sie sich im

Halbfinale vom Feld ab, um einer Entscheidung

im Spurt auf der Zielgeraden

zu entgehen. Doch Klosterhalfen wurde

noch eingeholt und landete nur auf Rang

acht (4:06,58 min), während die zweite

deutsche Läuferin Hannah Klein in ihrem

Halbfinale in 4:04,45 Minuten den Sprung

in den Endlauf schaffte. „Die Taktik war so

geplant, aber die anderen sind auch saustark“,

sagte sie: „Ich dachte, es reicht so,

aber wenigstens habe ich alles gegeben.“

3000 Meter unter 8:30 Minuten

Rund zwei Wochen nach dem verpassten

1500-Meter-Finale in London kehrte sie

zum Diamond League-Meeting in Birmingham

auf die britische Insel zurück.

Und reiste mit einem deutschen Rekord

über 3000 Meter zurück. Konstanze

Klosterhalfen rannte 8:29,89 Minuten

und belegte hinter der aus Äthiopien

stammenden und ebenfalls Landesrekord

laufenden Sifan Hassan (Niederlande/8:28,90

min) Platz zwei. Als erste

deutsche Läuferin war sie unter 8:30

Minuten geblieben. Die alte Marke hielt

Irina Mikitenko (LG Eintracht Frankfurt),

die 2000 in Zürich 8:30,39 Minuten gelaufen

war.

Und beim Berliner ISTAF zeigte Konstanze

Klosterhalfen Ende August, dass

sie einfach nicht müde zu bekommen

ist. Spielend löste sich die U23-Europameisterin

auf den letzten 400 Metern von

der Konkurrenz. Im Ziel des 1500-Meter-

Rennens blieb die Uhr bei 3:58,92 Minuten

stehen. Damit steigerte die 20-Jährige

nicht nur ihre Bestzeit noch einmal, sondern

auch ihren eigenen deutschen U23-

Rekord. Konstanze Klosterhalfen ist mit

20 Jahren besser als es eine Irina Mikitenko

auf dem Zenit ihrer Bahnkarriere

war. Und die Frankfurterin stieg später

zur Marathon-Millionärin auf, hält den

deutschen Rekord mit 2:19:19 Stunden.

2017 war für „Koko“ das Jahres des Aufstiegs

in die absolute Weltklasse. Man

darf sie jetzt nicht mit zu vielen Superlativen

überschütten. Auch wenn es

schwer fällt. Dann setzt sie ihren Lauf

sicher noch ein paar Jahre fort.

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„Die Taktik war so

geplant, aber die

anderen sind auch

saustark.“

Konstanze Klosterhalfen nach dem WM-Halbfinale, in dem sie die Flucht

nach vorne angetreten hatte, am Ende aber nur Achte geworden war.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Springer

der Zukunft

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Max Heß: Internationale Medaillen,

deutscher Hallen-

Rekord, Team-EM-Sieg: Das

Jahr des erst 21 Jahre alten

Max Heß war reich an Erfolgen.

Nur die Krönung bei der

WM in London blieb aus.

Bei Bronze-Medaillen bei der Hallen-

EM und U23-EM, Siegen bei der

Team-EM und den Deutschen Meisterschaften

in der Halle und im Freien

sowie einem deutschen Hallen-Rekord

von 17,52 Metern kann man getrost von

einer mehr als gelungenen Saison sprechen.

Nur die Krönung bei der WM blieb

Dreispringer Max Heß wegen einer Verletzung

verwehrt. 2017 hat gezeigt, dass

das herausragende Jahr 2016 von Max

Heß kein Strohfeuer war. Der gerade einmal

21-Jährige hat sich in der Weltspitze

etabliert und gehört kontinental gesehen

schon fest zu den Medaillenkandidaten

großer Meisterschaften.

Das bewies er mehr als eindrücklich

bei den Hallen-Europameisterschaften in

Belgrad. Nach seinem Sieg bei den Deutschen

Hallenmeisterschaften mit 16,71

Metern sprang er in Serbien in ganz neue

Sphären. Im ersten Versuch der Qualifikation

landete er erst nach 17,52 Metern.

Damit verbesserte er nicht nur seine

Bestleistung um 38 Zentimeter, sondern

auch noch den deutschen Hallenrekord

um 21 Zentimeter. Den hatte zuvor 26

Jahre lang der Berliner Jörg Frieß gehalten.

„Mir fehlen die Worte“, war seine

erste Reaktion. „Die Anlage ist sehr

schnell. Das kommt mir zu Gute. Wenn

man schnell anläuft, kann man auch weit

springen.“

Erste Medaille seit 2000

Zwar gelang ihm im Finale nicht noch

einmal ein solches Husarenstück, doch

mit 17,12 Metern trotzdem eine starke

Weite, die hinter den beiden Altmeistern

Nelson Evora (Portugal; 17,20 m) und

Fabrizio Donato (Italien; 17,13 m) Bronze

bedeutete. Es war die erste deutsche

Dreisprung-Medaille bei Hallen-Europameisterschaften

seit 2000. Damals hatte

Charles Friedek – heute Dreisprung-

Bundestrainer – mit 17,28 Metern Gold

geholt.

Und im Freien machte Max Heß genau

dort weiter, wo er in der Halle aufgehört

hatte: mit Sprüngen jenseits der

17-Meter-Marke. Bei der Team-EM hatte

er die Konkurrenz im Griff und gewann

mit 17,02 Metern. „Ich habe immer darauf

gewartet, dass die Fahne still stand.

So konnte ich mich gut auf die Windverhältnisse

einstellen.“ Bei den Deutschen

Meisterschaften zwei Wochen später in

Erfurt war er noch besser in Form. Bei

den Deutschen Meisterschaften verteidigte

der 20-Jährige mit starken 17,24 Metern

seinen Titel erfolgreich – allerdings

wehte bei dem Versuch mit 2,1 Metern

pro Sekunde etwas zu viel Rückenwind.

Es wäre eine persönliche Bestleistung

gewesen. Unter regulären Bedingungen

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Generationswechsel

Bei den Hallen-Europameisterschaften

standen zwei Generationen auf dem

Podest: Max Heß, der im Juli 21 wurde, der

damals 32-Jährige Nelson Evora aus Portugal

und der Italiener Fabrizio Donato, der

im August seinen 41. Geburtstag feierte

steigerte Heß seine Saisonbestleistung

auf 17,13 Meter, der Sachse rückte damit

auf Rang 13 in der Welt vor. Weiter als

die 17,24 Meter ist bei Deutschen Meisterschaften

fast 20 Jahre lang kein Athlet

gesprungen – und Heß verschenkte

sogar elf Zentimeter am Brett. 1998 flog

Charles Friedek auf 17,27 Meter.

Bei der U23-EM gewann er die ersehnte

Medaille – und war trotzdem keineswegs

zufrieden. Er hatte sich mehr

vorgenommen als Bronze. Doch Heß

kam in Bydgoszcz nicht über 16,68 Meter

hinaus. „Heute bin ich wahrscheinlich

der traurigste Medaillengewinner“, sagte

der 21-Jährige. Kopfschüttelnd verließ er

die Dreisprung-Anlage. Besser waren Nazim

Babayew (Aserbaidschan) mit 17,18

Metern und Simo Lipsanen, der den finnischen

Rekord auf 17,14 Meter verbesserte.

Max Heß haderte mit technischen

Mängeln. „Da hat nicht viel zusammengepasst.

Erst nach drei Versuchen lief

es besser“, sagte der deutsche Hallenrekordler.

Steigern konnte er sich aber

nicht mehr, da die Versuche fünf und

sechs ungültig waren. „Das ist schade,

die anderen haben ja gezeigt, dass man

auf der Anlage weit springen kann. Aber

ich habe heute keine drei guten Sprünge

zusammenbekommen“, sagte der Chemnitzer.

Die Krönung seiner Saison mit

einem guten Ergebnis bei den Weltmeisterschaften

in London blieb ihm

verwehrt. Max Heß musste kurz vor der

Dreisprung-Qualifikation seinen Start

absagen. Bei dem 21-Jährigen machten

sich beim Aufwärmen für den Wettbewerb

Beugerprobleme bemerkbar, die

weite Sätze unmöglich machten. „Die

Muskulatur im Beuger macht zu. Deshalb

muss Max leider auf einen Start

verzichten“, erklärte der Leitende Direktor

Sport, Idriss Gonschinska, die

Vorsichtsmaßnahme. Aber mit seinen 21

Jahren liegt noch die eine oder andere

Weltmeisterschaft vor ihm.

Germany: Eleven Points

Mit seinem Sieg bei der Team-EM und den

damit erkämpften elf Punkten trug Max

Heß maßgeblich zum Gesamtsieg der

deutschen Mannschaft bei

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In zwei Welten

Claudia Salman-Rath: Sie ist eine hervorragende Siebenkämpferin –

und eine genauso gute Weitspringerin. Sie schaffte den Spagat zwischen

beiden Disziplinen und holte ihre erste internationale Medaille.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Ist sie nun eine weitspringende Siebenkämpferin

oder eine siebenkämpfende

Weitspringerin? Eigentlich ist es

ja auch egal: Claudia Salman-Rath hat in

diesem Jahr bewiesen, dass sie sowohl

eine hervorragende Siebenkämpferin als

auch Weitspringerin ist. Wobei die eigentliche

Siebenkämpferin ihre größten

Erfolge 2017 im Weitsprung zeigte. Ein

Mehrkampftraining scheint auch gute

Spezialistinnen zu formen – wie bereits

Hürden-Europameisterin Cindy Roleder

zeigte, die seit einigen Jahren auch ein

Mehrkampf-Training absolviert.

Dass sich Claudia Salman-Rath im

Winter vor allem auf den Weitsprung

konzentrierte, zahlte sich schnell aus:

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften

in Leipzig ließ sie die gesamte deutsche

Weitsprung-Konkurrenz hinter sich

und siegte mit 6,72 Metern. Fünf ihrer

sechs Sprünge hätten zum Sieg gereicht

– und mit ihrem schlechtesten wäre sie

mit nur einem Zentimeter Rückstand

Zweite geworden. Ihre wirkliche Klasse

zeigte sie allerdings zwei Wochen später

bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien).

In einem unglaublichen Wettkampf, in

dem Lokalmatadorin Ivana Spanovic den

serbischen Landesrekord zweimal bis

auf 7,24 Meter steigerte und die drittbeste

Hallen-Weitspringerin der Geschichte

wurde, sprang Claudia Salman-Rath zu

Bronze. Nach 6,84 Metern zum Einstieg

steigerte sie sich im fünften Durchgang

auf 6,94 Meter. „Ich habe mir das vorher

überhaupt nicht zugetraut. Die Weite

kam genau zum richtigen Zeitpunkt.“

Viertbeste Deutsche in der Halle

Nur drei deutsche Weitspringerinnen sind

in der Halle je weiter gesprungen. Hinter

der Britin Lorraine Ugen (6,97 m) holte

sie mit Bronze ihre erste internationale

Medaille. „Für mich ist es Sensations-

Bronze“, sagte sie nach dem Wettkampf,

betonte aber auch gleich: „Ich habe mich

nur für diese Hallensaison auf den Weitsprung

spezialisiert. Auch im Sommer

werde ich im Weitsprung starten. Im

Fokus stehen aber die Siebenkämpfe in

Götzis und Ratingen.“

Team-EM-Siegerin im Weitsprung

Nicht nur national kann Claudia Salman-

Rath mit den Spezialistinnen mithalten.

Bei der Team-EM hatte sie auch die europäische

Konkurrenz im Griff

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Zwei Lieben

Weitsprung oder Siebenkampf – oder doch beides? Bei der Hallen-EM holte Claudia Salman-Rath ihre erste internationale Medaille (links),

im Sommer galt ihre Konzentration aber wieder dem Siebenkampf (rechts)

Und so kam es, dass Claudia Salman-

Rath nicht nur in Götzis einen grandiosen

Siebenkampf hinlegte, in dem sie

ihre Bestleistung um 118 Punkte auf 6580

Zähler steigerte und sich auf Platz elf der

ewigen deutschen Bestenliste schob. Vier

Wochen später stand sie dann nicht beim

Mehrkampf-Meeting in Ratingen am

Start, sondern bei den Team-Europameisterschaften

in Lille.

Sieg bei der Team-EM

Und wie bei der Hallen-EM legte sie

gleich im ersten Durchgang furios los:

6,66 Meter. „Danach bin ich erst einmal

in ein kleines Loch gefallen“, sagte

sie später. „Ich wäre gerne noch weiter

gesprungen.“ Zwar gelang ihr das nicht

– musste sie aber auch gar nicht. Keine

der anderen Springerinnen konnte ihre

Vorgabe überbieten, und Claudia Salman-Rath

setzte sich damit auch gegen

internationale Konkurrenz durch. Immer

mehr drängte sich spätestens nach diesem

Ergebnis eine Idee auf: Wieso bei

der WM nicht einen Doppelstart wagen?

Siebenkampf und Weitsprung. Salman-

Raths Kommentar: Wieso nicht. Aber

nur, wenn sie damit keine Spezialistin einen

Platz wegnimmt und wenn der DLV

nominiert.

Und der wäre schön blöd gewesen, es

nicht zu tun – den auch bei den Deutschen

Meisterschaften in Erfurt flog sie

den deutschen Spezialistinnen wieder

davon. Auf 6,72 Meter – genau wie bei

ihrem DM-Erfolg in der Halle und einen

Zentimeter weiter als die Kölnerin Alexandra

Wester. Da neben diesem Duo

keine weitere Springerin die Norm erfüllt

hatte, stand für Claudia Salman-Rath dem

Experiment WM-Doppelstart nichts mehr

im Wege. Und es endete durchaus erfolgreich

mit zwei Top Ten-Platzierungen –

auch wenn sich Salman-Rath wohl selbst

etwas mehr erwartet hatte.

Nach einem Trainerwechsel im Frühjahr

von Jürgen Sammert, der an Herzproblemen

litt, hin zu Weitsprung-Bundestrainer

Ulrich Knapp, hatte das Duo

etwas an der Technik der 31-Jährigen

gefeilt – wohl aber mit etwas zu wenig

Zeit, die neue Technik konnte sich noch

nicht verfestigen. „Von den technischen

Disziplinen bin ich enttäuscht. Ich brauche

wohl noch etwas Zeit“, sagte Rath

dann auch nach ihrem achten Platz im

Siebenkampf, in dem sie mit 6362 Punkten

das fünftbeste Resultat ihrer Karriere

zeigte. „Ich habe zwar nicht erwartet,

dass ich an meine Vorleistung aus Götzis

herankomme. 100 Punkte mehr hätte ich

aber gerne gewollt. Gerade in den Wurfdisziplinen

bin ich super enttäuscht. Ich

habe mit meinem neuen Trainer so gut

gearbeitet. Im Training lief es auch schon

besser. Hier habe ich nicht die Nerven

bewahrt.“

Der Weitsprung war für sie dann danach

die Chance der Frustbekämpfung.

Dort verpasste sie dann als Zehnte allerdings

um Haaresbreite den Endkampf der

besten Acht. Beim vierten WM-Erfolg der

US-Amerikanerin Brittney Reese (7,02

m) kam die 31-Jährige in ihrem dritten

und letzten Versuch auf 6,54 Meter. Sie

hätte für Platz acht allerdings zwei Zentimeter

weiter springen müssen. Bitter für

Salman-Rath: Sie verschenkte in ihrem

letzten Durchgang beim Absprung 8,7

Zentimeter.

„Diesmal waren es die blöden zwei

Zentimeter, die mich rausgekickt haben.

Ich war beim Aufwärmen gut drauf. Ich

hatte noch nie einen so langen Anlauf

wie heute. Die ersten beiden Sprünge

haben sich schlecht angefühlt, im dritten

habe ich mich endlich wieder getroffen.

Vorher war das Finale das Ziel, jetzt sage

ich: Der Endkampf war drin. Ich hätte

gerne meinem Trainer Uli Knapp noch

mehr zurückgegeben. Er hat mich aufgefangen.

Es wäre das Geschenk für ihn

gewesen.“

Kein EM-Doppelstart

Der allerdings sah den Wettkampf vielleicht

noch besser als sein Schützling:

„Der Siebenkampf hat ihr noch in den

Beinen gesteckt, die waren heute Morgen

schwer. Dennoch war es ein guter Wettkampf“

sagte er. Im kommenden Jahr bei

der EM ist ein Doppelstart in beiden Disziplinen

nicht möglich, die Weitsprung-

Qualifikation liegt parallel zum ersten

Siebenkampftag. Bleibt abzuwarten was

Claudia Salman-Rath dann ist: Weitspringerin

oder Siebenkämpferin.

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LEICHTATHLETIK 2017 Deutsche Meisterschaften in Erfurt

Ein neuer Tempel für

die Leichtathletik

Die DM-Bilanz: Das neue Steigerwald-Stadion in Erfurt

hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Die 117.

Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften haben

Spannung, Emotionen und starke Leistungen geboten.

Konstanze Klosterhalfen läuft

1500 Meter unter vier Minuten

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Gina Lückenkemper

kratzt über 100

Meter an der Elf-

Sekunden-Grenze

Gesa Krause feiert einen Doppelsieg

über 3000 Meter Hindernis

und über 5000 Meter

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LEICHTATHLETIK 2017 Deutsche Meisterschaften in Erfurt

Den früheren Weltmeister besiegt

Bo Kanda Lita Baehre war mit 18 Jahren

der Jüngste im Stabhochsprung-Feld. Er

meisterte im ersten Versuch 5,60 Meter

und besiegte damit Ex-Weltmeister Raphael

Holzdeppe, der 5,60 Meter erst im dritten

Versuch überquerte

Diskus-Ehepaar zur WM

Julia und Robert Harting machten in Erfurt

ihre gemeinsame Reise nach London klar

Vor diesen Titelkämpfen waren die

besten Leichtathleten Deutschlands

zehn Jahre lange nicht mehr

zu Gast im Erfurter Steigerwaldstadion

gewesen. 2017 kehrten sie zurück – in

ein neues Stadion mit schneller Bahn, in

das an den beiden DM-Tagen 25.900 Zuschauer

strömten und die Athleten lautstark

unterstützten. Und die zahlten es

mit glänzenden Leistungen zurück.

Viermal leuchteten auf der Videowand

die beiden Buchstaben MR auf:

Meisterschaftsrekord. Den ersten davon

verbuchte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf

Trier) bei ihrem Sololauf über

3000 Meter Hindernis. Ihren Meisterschaftsrekord

von 2016 (9:31,00 min)

unterbot die Europameisterin um mehr

als fünf Sekunden (9:25,81 min). Danach

machte sich die 24-Jährige noch auf

die Ehrenrunde, obwohl sie am Sonntag

auch noch die 5000 Meter in Angriff

nehmen wollte. Die gut 400 zusätzlichen

Meter steckte sie locker weg und gewann

tags darauf ihre zweite Goldmedaille.

Die schnellste DM-Staffel

Nadine Gonska, Yasmin Kwadwo, Ricarda

Lobe und Alexandra Burghardt von der

MTG Mannheim steigerten den Meisterschaftsrekord

über 4x100 Meter auf die

Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden

Am zweiten Wettkampf-Tag fiel

dann gleich in der ersten Disziplin der

Rekord: Über 4x100 Meter sorgten die

Sprinterinnen von der MTG Mannheim

für einen Paukenschlag: Das Quartett

mit Ricarda Lobe, Alexandra Burghardt,

Nadine Gonska und Yasmin Kwadwo

hatte sicher die Favoritenrolle inne – mit

der Weltklasse-Zeit von 42,97 Sekunden

hatte aber wohl kaum jemand gerechnet.

Nie war bei Deutschen Meisterschaften

eine Vereinsstaffel schneller.

Klosterhalfen unter vier Minuten

Für eine Gala-Vorstellung sorgte wieder

mal Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer

04 Leverkusen). Nach einer etwas

ruhigeren ersten Runde nahm sie über

1500 Meter das Heft in die Hand. Von da

an stürmte sie im Alleingang zum Titel

und pulverisierte in 3:59,58 Minuten den

40 Jahre alten Meisterschaftsrekord. „Eigentlich

kam es mir gar nicht so sehr auf

die Zeit an, ich wollte locker laufen. Jetzt

ist es aber ein tolles Gefühl“, sagte die

20-Jährige.

Und dann war da ja auch noch der

Speerwurf. Olympiasieger Thomas Röhler

(LC Jena) hatte Anfang Mai in Doha

den deutschen Rekord auf 93,90 Meter

gesteigert und war als Favorit in den

Wettkampf gegangen. Doch beim Heimspiel

musste sich der Thüringer mit 85,24

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Meter klar dem da schon wie entfesselt

auftretenden späteren Weltmeister Johannes

Vetter (LG Offenburg) geschlagen

geben. „Wir haben einen verdienten

Meister, da kann man nur gratulieren“,

sagte Röhler. Vetter kratzte mit 89,35

Metern an der 90-Meter-Marke, so weit

warf noch niemand bei deutschen Meisterschaften.

Bei nationalen Titelkämpfen steht ja

auch immer die Frage nach der schnellsten

Frau und dem schnellsten Mann

Deutschlands im Mittelpunkt. Die Antworten

auf diese Fragen bildeten auch in

Erfurt den krönenden Abschluss am ersten

Tag der Deutschen Meisterschaften.

Vor 12.300 Zuschauern war Julian Reus

(TV Wattenscheid 01) auf den Punkt

topfit und holte in seiner Heimatstadt in

10,10 Sekunden nicht nur seinen fünften

Titel über 100 Meter, sondern unterbot

auch bei seiner letzten Chance die Norm

(10,12 sec) für die WM in London. „Ich

bin unheimlich froh, dass es mit der

Norm geklappt hat“, erklärte der 29-Jährige.

Lückenkemper pfeilschnell

Den Schlusspunkt des ersten DM-Tages

setzte im Anschluss Gina Lückenkemper

(LG Olympia Dortmund), die im Vorlauf

schon mit rasanten 11,01 Sekunden eine

neue Bestzeit aufgestellt hatte. Im Endlauf

legte sie trotz eines Stolperers am

Start und Gegenwind 11,10 Sekunden

nach und stürmte zu ihrem ersten nationalen

Titel über 100 Meter. Da war eigentlich

schon klar, dass sie im Sommer

2017 irgendwann unter elf Sekunden

bleiben würde.

Der Leitende Direktor Sport des DLV,

Idriss Gonschinska, war besonders beeindruckt

von den Rekorden im Speerwurf

und über 1500 Meter. „Die 89 Meter

von Johannes Vetter waren eine absolute

Weltklasse-Leistung. Aus einer taktischen

Variante heraus bestach Konstanze

Klosterhalfen über 1500 Meter“, sagte er.

Gonschinska hatte aber auch viel Freude

an zahlreichen positiven Ergebnissen im

Sprint- und Laufbereich wie auch in den

technischen Disziplinen, zum Beispiel

den 8,15 Metern im Weitsprung von Julian

Howard (LG Region Karlsruhe) oder

der persönlichen Bestleistung von Kristin

Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,40

m) im Dreisprung. „Wer die zwei Tage

von der Stimmung und Atmosphäre erlebt

hat, hat gesehen, dass wir mit der

DM sehr zufrieden sind.“

Weniger zufrieden verließ dagegen

Diskuswurf-Olympiasieger Christoph

Harting (SCC Berlin) das Steigerwald-

Stadion. Nach dem Wettkampf war klar,

dass er in London nicht um WM-Medail-

len kämpfen würde. „Wir haben hoch gepokert

und verloren“, sagte er. Der jüngere

der beiden Diskus-Brüder Harting

kam im Steigerwaldstadion nicht über

Platz vier mit schwachen 62,51 Meter

hinaus, verpasste die London-Norm klar.

Sein Bruder, 2012-Olympiasieger Robert

Harting (SCC Berlin), feierte mit

65,65 Meter souverän seinen zehnten Titelgewinn,

den ersten hatte er zehn Jahre

zuvor ebenfalls in Erfurt geholt. „Das ist

schon cool“, sagte der dreimalige Weltmeister.

Robert Hartings Bruder wird im

Aufgebot fehlen, seine Frau ist dabei:

Julia Harting (SCC Berlin) holte in der

Der schnellste Deutsche

Nach 10,10 Sekunden ließ sich

Julian Reus für seinen fünften

Titel über 100 Meter feiern

Diskus-Konkurrenz der Frauen mit 63,63

Metern ihren zweiten Titel. Vorjahressiegerin

Nadine Müller fehlte verletzt, durfte

als deutsche Jahresbeste aber ebenfalls

nach London reisen.

Genauso wie der frühere Stabhochsprung-Weltmeister

Raphael Holzdeppe

(LAZ Zweibrücken), obwohl der 27-Jährige

in Erfurt mit Platz zwei und 5,60 Meter

hinter den Erwartungen zurückblieb.

Den Titel sicherte sich höhengleich der

erst 18 Jahre alte Leverkusener Bo Kanda

Lita Baehre, der allerdings anders als

Holzdeppe nicht die WM-Norm erfüllt

hat, und deshalb in London fehlte.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Mit bittersüßem Lächeln schaute

Robert Harting (SCC Berlin) den

drei besten Diskuswerfern der

Welt auf ihrer gemächlichen Ehrenrunde

hinterher. „Das sind ja coole Jungs.

Das Feiern müssen sie aber echt noch

lernen“, sagte der einstige „King of the

Ring“, nachdem er sich mit Platz sechs

im Londoner Olympiastadion medaillenlos

von der WM-Bühne verabschiedet

hatte.

An gleicher Stelle hatte Robert Harting

nach seinem Gold-Coup bei den

Sommerspielen 2012 neue Jubel-Maßstäbe

gesetzt, sein Trikot zerrissen, einen

vogelwilden Hürdensprint hingelegt.

Fünf Jahre später endete eine Ära

in Melancholie. „Ich bin schon ein wenig

traurig, dass ich das nicht cooler zu Ende

bringen konnte. Das ist schade“, sagte

der dreimalige Weltmeister, der zehn

Jahre nach seiner ersten WM-Medaille

(Silber in Daegu) seine fünfte verpasst.

Weit weg von der Medaille

Und dies nicht mal knapp: Nach einem

weitgehend verkorksten Wettkampf

standen für den 32-Jährigen 65,10 Meter

auf der Habenseite, Bronze ging mit

68,03 Meter an den Amerikaner Mason

Finley. Der neue litauische Weltmeister

Andrius Gudzius (69,21 m) und der in

der knappsten Diskus-Entscheidung der

Geschichte unterlegene Schwede Daniel

Stahl (69,19 m) spielten noch eine Liga

höher.

Das war ein Riesen-Niveau. Ich

habe nicht daran geglaubt, 69 Meter zu

werfen. Ich kann mich ja selbst nicht

anlügen“, sagte Harting: „Wenn die drei

Männer einfach ihren Tag haben, und ich

nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin,

dann kann ich nur zuschauen.“

Robert vor

Christoph

Die Hartings: Bei Christoph war ein Jahr nach dem

Diskus-Olympiasieg von Rio die Luft raus. Dagegen

kämpfte Robert sich nach seinem Kreuzbandriss zur

WM und belegte einen respektablen sechsten Platz.

Bruderliebe ...

... sieht anders aus. Aber die beiden

Diskus-Olympiasieger achten sich

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Stätte des Triumphs

In diesem Stadion war Robert

Harting fünf Jahre zuvor Olympiasieger

geworden. Diesmal kam er

nicht über 65,10 Meter hinaus

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Zum zehnten Mal die Nummer eins

2007 hatte Robert Harting in Erfurt die Diskuswurf-Legende Lars Riedel besiegt. 2017

feierte er im Steigerwaldstadion DM-Titel Nummer zehn

Vor allem technisch lief wenig zusammen.

„Ich hatte heute viele Probleme,

und ich habe viel investieren müssen,

um das hinzukriegen. Und als ich das

hingekriegt hatte, war der Wettkampf leider

schon vorbei“, meinte Harting achselzuckend.

Anders als vor einem Jahr in Rio,

reiste Robert Harting aber auch mit

schönen Eindrücken zurück. Schon die

Qualifikation war voller Emotionen. Im

ausverkauften Olympiastadion von London

herrschte rund 90 Minuten vor dem

großen 100-Meter-Finale mit Usain Bolt

bereits eine Riesen-Stimmung. Harting

genoss bei seinem letzten WM-Einsatz

die Euphorie auf den Rängen. „Es war

geil, so ein volles Stadion habe ich bei

einer Qualifikation noch nicht erlebt“, so

Harting.

Natürlich war sein Auftritt am 7.

August 2012 ein anderer, als er in der

schmucken Arena im Osten Londons

Olympiasieger geworden war. Die Bilder

des „Feierbiests“ gingen damals um die

Welt: Harting, wie er sein Trikot zerriss,

Harting, wie er bemerkenswert gekonnt

über die in der Nähe des Rings aufgebauten

Hürden sprang.

Robert: Alles für ein Happy End

Vom 2012er-Harting hatte sich der eigenwillige

Berliner allerdings in den folgenden

Jahren, vor allem aber nach seiner

schweren Verletzung im Herbst 2014,

ein ganzes Stück wegentwickelt. War

gereift, reflektierter, nachdenklicher geworden.

„Ich nehme viele Sachen nicht

mehr so ernst, nicht mehr so wichtig“,

sagte Harting. Aber: „Ich will mich nicht

beweihräuchern, aber es gibt keinen Diskuswerfer,

der nach einem Kreuzbandriss

noch einmal so weit gekommen ist.“

Was bedeutet das WM-Abschneiden

für sein letztes Karriere-Jahr mit der EM

2018 in Berlin? „Ich werde alles für ein

Happy End geben. Aber ich bin ja nicht

blöd“, sagte Harting: „Die beiden Ersten

hier bei der WM waren Europäer, dann

kommt Christoph Harting wieder dazu,

mit Piotr Malachowski musst du immer

rechnen. Dann hast du die gleiche Situation,

die gleiche Konkurrenz wie in London,

nur einer ist ausgetauscht.“

Kampflos will der Platzhirsch von

einst aber nicht in Rente gehen: „Ich bin

auf einem guten Sockel für das nächste

Jahr, es sind schon zwei, drei Meter mehr

vom Grundniveau als zuletzt. Das sollte

sich 2018 eigentlich zeigen, wenn nicht

schon wieder ein Theater dazu kommt“,

sagte Harting und verabschiedete sich,

um noch zu einem wichtigen Tagesordnungspunkt

überzugehen: „Ich muss

jetzt erst mal meinen Coach trösten, der

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war ein wenig traurig. Und dann gibt es

hier bestimmt ein paar schöne Pubs.“

Es war also keine Harting-WM, es

war keine Harting-Saison: Bruder Christoph

(ebenfalls SCC Berlin) hatte ein Jahr

nach seinem Sensations-Gold in Rio die

Qualifikation für London verpasst, saß

relativ emotionslos als Zuschauer im

Olympiastadion.

Bei der DM in Erfurt, wo er die letzte

Chance auf die WM-Quali nicht hatte

nutzen können, war er am Tiefpunkt einer

verkorksten Saison noch bester Laune.

„Wenn es keine WM gibt, dann gibt

es eben einen schönen langen Urlaub.

Den hatte ich lange nicht mehr“, sagte

der Diskus-Olympiasieger nach Rang vier

mit breitem Grinsen. Im Hintergrund feierte

Bruder Robert gerade seinen zehnten

nationalen Titel – an die Rolle des Zuschauers

musste sich Christoph Harting

gewöhnen.

„Wir haben hoch gepokert und verloren,

das passiert“, sagte der 27-Jährige

nach einem Wettkampf, der symptomatisch

für das ganze Jahr war. Zwei ungültige

Versuche, dann mit schwachen

60,61 Metern in den Endkampf gezittert,

wieder zweimal ungültig, schließlich

mit viel Hauruck und wenig Technik auf

62,51 Meter gerettet. Bruder Robert war

mit 65,65 Metern in Erfurt ebenso weit

entfernt wie WM-Norm (65,00 m) und

WM-Form.

So fehlte der Name des Rio-Triumphators

im WM-Aufgebot für London.

„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen

können wir ihn nicht nominieren“,

hatte Idriss Gonschinska, Leitender

Direktor Sport, gesagt.

Christoph: Die Luft war raus

Christoph Harting lieferte die Erklärung

für seine schwache Saison gleich mit:

„Da kann man die Uhr nach stellen. Bei

jedem, der bei Olympia etwas gerissen

hat, ist im Jahr danach die Luft raus.“

Nicht bei jedem: Robert Harting holte

nach Olympia-Gold 2012 im Folgejahr

seinen dritten WM-Titel.

Trotz eines – vorsichtig formuliert

– nicht unbelasteten Verhältnisses zwischen

den beiden Harting-Alphatieren

wirkte Christoph in Erfurt ehrlich erfreut

über Roberts Sieg. „Das ist eine geile

Comeback-Story! Bei ihm war es immer

Rückschlag, zurück, Rückschlag, zurück.

Er hat es wieder geschafft, mega!“, sagte

Christoph anerkennend.

Der ältere Harting fand seinen zehnten

DM-Titel „einfach cool“, schloss sich

doch in Erfurt ein Kreis: 2007 hatte er als

22-Jähriger im Steigerwaldstadion die

Ikone Lars Riedel vom Sockel geworfen

und seine Meisterpremiere gefeiert.

„Wir haben hoch

gepokert und

verloren.

Das passiert.“

Christoph Harting nach Platz vier bei der DM in Erfurt

Nur die Nummer vier im Ring

Ein Jahr nach seinem Olympiasieg schaffte es Christoph Harting nur auf Platz vier bei den

nationalen Meisterschaften

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LEICHTATHLETIK 2017 Hallen-Europameisterschaften in Belgrad

Kristin Gierisch feiert

ihren Sieg im Dreisprung

ausgelassen

Cindy Roleder holt

sich nach dem EM-

Titel im Freien auch

den in der Halle

DEUTSCHE MEDAILLEN IN BELGRAD

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 14,37 Meter

Cindy Roleder (SV Halle) 60 Meter Hürden 7,88 Sekunden

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1500 Meter 4:04,45 Minuten

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) Stabhochsprung 4,75 Meter

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 60 Meter Hürden 7,95 Sekunden

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) Dreisprung 17,12 Meter

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 3000 Meter 8:01,01 Minuten

Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) Weitsprung 6,94 Meter

David Storl (SC DHfK Leipzig) Kugelstoßen 21,30 Meter

Max Heß landet im

Dreisprung erst nach

17,52 Metern –

deutscher Rekord

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DLV-Team

überzeugt

Die Bilanz der Hallen-EM: Das deutsche Team war

das größte – und vielleicht auch jüngste der Hallen-

EM. Trotz des niedrigen Alters überzeugten die

Athleten mit mehr als guten Leistungen.

Mit insgesamt neun Medaillen, darunter

zwei in Gold, und 100 Nationenpunkten

bei einem dritten

Platz knapp hinter Polen und Großbritannien

(jeweils 103) fiel die Bilanz für

das junge DLV-Team bei der Hallen-EM in

Belgrad (Serbien) positiv aus. „Bezogen

auf die erzielten Nationenpunkte und die

Anzahl der Finalplatzierungen waren es

die erfolgreichsten Hallen-Europameisterschaften

aus unserer Sicht in diesem

Jahrtausend“, zog Idriss Gonschinska,

Leitender Direktor Sport im Deutschen

Leichtathletik-Verband (DLV), eine positive

Bilanz. „Wir haben die größte

Mannschaft von allen Nationen gestellt

und viele besondere Leistungen der DLV-

Athleten gesehen.“

Sehr souverän waren die Leistungen

der beiden Hallen-Europameisterinnen

Cindy Roleder (SV Halle; 60 m Hürden)

und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz;

Dreisprung). Aber auch die Leistung

von Claudia Salman-Rath (LG Eintracht

Frankfurt; 6,94 m) ragte mit Bronze im

Weitsprung heraus. „Mit einer absoluten

Weltklasseleistung konnte sie sich nicht

nur gegen die Spezialistinnen behaupten,

sondern auch eine sehr gute Ausgangsposition

für den Mehrkampf erarbeiten“,

sagte Idriss Gonschinska.

Deutscher Rekord durch Heß

Hinzu kamen Bronze im Finale und ein

deutscher Hallenrekord (17,52 m) in der

Qualifikation von Dreisprung-Europameister

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)

sowie Bronze der Wattenscheiderin Pamela

Dutkiewicz (60 m Hürden). Sehr

überzeugend war der mit einer Silbermedaille

belohnte Auftritt von Stabhoch-

springerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)

und auch der Kampfgeist des

Leipziger Kugelstoßers David Storl mit

gewonnener Bronzemedaille und einer

stabilen Serie über 21 Meter nach einer

sehr schwierigen Olympiasaison.

Ein neues Team entsteht

Viel Schwung hat auch der Laufbereich

mit der Silbermedaille und Weltklasseleistung

von Konstanze Klosterhalfen (TSV

Bayer 04 Leverkusen) über 1500 Meter

und Bronze von Richard Ringer (VfB LC

Friedrichshafen) über 3000 Meter für den

Sommer mitgenommen. Positiv stimmten

dabei auch die mutigen Auftritte der

jungen 3000-Meter-Läuferinnen Alina

Reh (SSV Ulm 1846) und Hanna Klein

(SG Schorndorf) sowie die Finalplatzierung

von Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald)

über 1500 Meter.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)

konnte sich im Stabhochsprung

nach seiner Verletzung mit 5,80 Metern

wieder in absolute Spitzenhöhen entwickeln.

Im Hürdensprint und Kurzsprint

der Frauen erreichten jeweils gleich drei

DLV-Athletinnen das Finale. Die DLV-

Springer (Julian Howard, Jossie Graumann,

Jenny Elbe, Mateusz Przybylko)

überzeugten genauso wie die Neubrandenburgerin

Claudine Vita im Kugelstoßen

mit den weiteren Finalplatzierungen.

Für die deutsche Leichtathletik sei Europa

eine wichtige Plattform. „Unser Team

hatte ein Durchschnittsalter von 24,5

Jahren und es war eindrucksvoll, wie

sich mit den arrivierten Athleten und

den jungen Sportlern – immerhin waren

15 Neulinge dabei – in den Tagen von

Belgrad ein neues Team entwickelt hat.“

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Medaillensatz

komplett

David Storl: Bei den Hallen-Europameisterschaften

machte David Storl seinen Medaillensatz

nach Silber 2011 und Gold 2015

mit Bronze komplett. Bei der WM in London

lief es mit Rang zehn im Kugelstoßen allerdings

überhaupt nicht wie gewünscht.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Medaillensatz komplett

Nach Silber 2011 und Gold

2015 gab es für David Storl bei

der Hallen-EM diesmal Bronze

David Storl, dieser 1,98 Meter große

und 125 Kilo schwere Berg von

einem Kugelstoßer, wirkte auf einmal

sehr zerbrechlich. Müde an ein Gatter

gelehnt, suchte Storl in den Katakomben

des Londoner Olympiastadions nach Erklärungen

für sein WM-Debakel. Allein,

er fand keine. „Ich war mir sicher, dass

es klappt. Aber es ging halt nicht“, sagte

der 27-Jährige, nachdem sein Traum von

der vierten Weltmeisterschafts-Medaille,

dem dritten Titel, bereits zur Halbzeit

des Finales geplatzt war und er als Zehnter

nach drei Versuchen seine Sachen packen

musste: „Es war mein drittschlechtester

Wettkampf in diesem Jahr, das darf

bei einer WM nicht passieren.“

Im Vorjahr hatte der Leipziger nach

vielen Verletzungsproblemen Platz sieben

bei Olympia in Rio belegt – eine Enttäuschung,

aber eine nachvollziehbare.

Nun reichte es nach starker Vorleistung

und guter Vorbereitung nur zum zehnten

Platz und nicht einmal zum Endkampf

der besten Acht. Mit 20,80 Metern blieb

der zweimalige Weltmeister rund einen

Meter unter seinem Saisonbestwert, der

neue Champion Tom Walsh aus Neuseeland

(22,03 m) sowie Joe Kovacs

(USA/21,66 m) und Stipe Zunic (Kroatien/21,46

m) auf den weiteren Medaillenrängen

wären für einen „normalen“

Storl durchaus in Reichweite gewesen.

„Ach, Konjunktiv ist nicht so meine Lieblingssprache“,

sagte Storl: „Ich habe einfach

einen Scheiß-Wettkampf gemacht.

Das ist kein Riesen-Drama, das kann passieren.

Seit 2009 bin ich bei jedem großen

Wettkampf dabei, da darf auch mal einer

kommen, der mal nicht so gut war.“

Technische Katastrophe

Rätsel gibt allerdings die Art und Weise

auf, in der Storl dort unterging, wo er

2012 noch Olympiasilber geholt hatte:

Der Sachse war fit, glänzte als Zweiter

(21,41 m) in der Qualifikation, nagelte

die Kugel im Einstoßen unmittelbar

vor dem Finale noch mehrfach an die

22-Meter-Marke – und verlor dann völlig

den Faden, als es ernst wurde. Die Leichtigkeit

war schlagartig verschwunden,

Storl wollte alles, verkrampfte. Ungültig

der erste Versuch, ungültig der zweite,

zu kurz dann unter Druck der dritte.

Storl solle nicht mehr der liebe David

sein, sondern „böse“ werden und auftreten,

hatte ihm sein neuer Mentalcoach

Matthias Große, Lebensgefährte von

Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein,

eingeimpft. Ging das gezielte Bemühen

um demonstrativ selbstbewusstes Auftreten

in London nach hinten los? „Das

war kein mentales Problem, sondern eine

technische Katastrophe“, sagte Storl.

Auch sein Trainer Sven Lang stand vor

einem Rätsel. „Wie will man jemanden

nach so einem Wettkampf aufbauen?“,

fragte der langjährige Wegbegleiter. Es

wird wohl auch nicht mehr seine Aufgabe

sein. Nach den Weltmeisterschaften

trennte sich David Storl von seinem

Coach, der ihn zehn Jahre lang betreut

hatte. Mit 27 ist Storl für einen Stoßer

immer noch jung, wenn sein notorisch

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malades Knie hält, ist eine goldene zweite

Karriere-Hälfte immer noch möglich.

Bis zur nächsten WM 2019 in Doha ist

es weit hin, die Heim-EM im kommenden

August in Berlin wird eine reizvolle

Zwischenstation. Die Zeit, alles auf links

oder zumindest an einigen Schrauben zu

drehen, hat Storl.

Mehrfach über 21 Meter

Denn dass er es kann, das hat er auch in

dieser Saison mehrfach bewiesen. Nach

seinem fünften deutschen Hallentitel

holte er sich bei der Hallen-EM Bronze.

Der goldene Stoß gelang allerdings dem

Polen Konrad Bukowiecki. Der Drehstoßer

jagte die Kugel auf 21,97 Meter und

steigerte seine Bestleistung damit um

satte 80 Zentimeter. Die Konkurrenz um

Titelverteidiger David Storl kam an diese

Leistung nicht ran. Der dreimalige Freiluft-Europameister

hat bisher nur einmal

in seiner Karriere weiter gestoßen: Beim

Diamond League-Meeting in Lausanne

(Schweiz) im Jahr 2015 (22,20 m). Der

zweimalige Weltmeister stieg in Belgrad

mit 21,15 Metern gut in den Wettkampf

ein, konnte auf die Führungsweite des

Polen aber nicht mehr antworten. Erst

als auch der Tscheche Tomas Stanek

(21,43 m) in Runde fünf ebenfalls an ihm

vorbeizog, gelang dem Deutschen noch

einmal ein guter Versuch. Direkt danach

steigerte er sich auf 21,30 Meter. Aber

es blieb bei Rang drei und Bronze. Eine

Medaillenfarbe, die der 26-Jährige bisher

noch nicht im Schrank hat. „Das letzte

Jahr war einfach ein bisschen schlecht.

Ich hatte zu wenig drauf. Das hat die

Technik zur Sau gemacht“, sagte er nach

dem Wettkampf. „Ich habe viel stoßen

müssen, um es erst einmal wieder so

hinzubekommen, wie es jetzt ist.“ Auch

im Sommer holte er mit 20,98 Metern

standesgemäß den nationalen Titel – den

siebten in Folge, bei der Team-EM wurde

er mit 21,23 Metern Zweiter hinter Tomas

Stanek (21,63 m). Und dass er zur

WM in Form war, bewies er davor und

danach: Mit 21,87 Metern in Gotha und

21,45 Metern in Thum. Nur in London

gelang es ihm nicht, diese Form im Ring

abzurufen.

Nachdenklich ...

... verließ David Storl das an seinem

Final-Abend kühle London. Der zehnte

Platz war eine riesige Enttäuschung.

Aber mit 27 Jahren kommt der

schon so erfolgreiche Athlet jetzt

erst ins beste Kugelstoßalter

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Am

Stab

eine

Bank

Lisa Ryzih: Sie war die

Beständigkeit in Person.

Wenn es drauf ankam,

zeigte sie ihre besten

Leistungen. Der Lohn:

Silber bei der Hallen-EM

und Rang fünf bei der

WM in London.

Ganz nah am Edelmetall

In London war Lisa Ryzih so

nah an einer WM-Medaille wie

nie zuvor. Sie flog über 4,65

Meter. Nur aufgrund eines

Fehlversuches zu viel verpasste

sie Bronze

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Es war ein Hauch von nichts. In einem

von viel Wind begleiteten WM-Finale

in London war es schließlich ein

Fehlversuch mehr als ihre direkten Konkurrentinnen,

der Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)

die erhoffte Medaille kostete.

Für die 28-Jährige blieb Platz fünf, weil

Robeilys Peinado (Venezuela) und Yarisley

Silva (Kuba), die sich mit 4,65 Meter

den dritten Platz teilten, einmal weniger

patzten als die Deutsche. Den WM-Titel

holte sich die Griechin Ekaterini Stefanidi

mit 4,91 Meter.

„Ich hätte gern den dritten Platz gehabt,

aber so weit bin ich anscheinend noch

nicht. Platz fünf ist etwa das, wo ich in

der Welt hingehöre. Aber ich möchte den

nächsten Schritt machen“, sagte Lisa Ryzih.

Ihre erste WM-Medaille wäre durchaus

drin gewesen. Dafür hätte sie sich in

einem von schwierigen Bedingungen (Gegenwind)

geprägten Finale einen Fehlversuch

über 4,45 oder 4,65 Meter weniger

Silberglanz

Lisa Ryzih lieferte bei der

Hallen-EM einen nahezu

perfekten Wettkampf. Lohn

war die Silbermedaille

zogen an der DLV-Athletin vorbei. Um die

nächste Höhe von 4,75 Meter zu meistern,

hätte Lisa Ryzih ihre Saisonbestleistung

um zwei Zentimeter steigern müssen.

Das gelang ihr nicht, sie wurde Fünfte.

Der Kampf um Gold wurde in einem

packenden Zweikampf zwischen Olympiasiegerin

Ekaterini Stefanidi (Griechenland)

und US-Amerikanerin Sandi Morris

entschieden. Bis 4,75 Meter gingen beide

im Gleichschritt. Anschließend riss Sandi

Morris die Höhe von 4,82 Meter und probierte

sich anschließend zwei Mal erfolglos

an 4,89 Meter.

Mit Gold in der Tasche wagte sich Ekaterini

Stefanidi an 4,91 Meter und nahm

auch diese Höhe – ein neuer griechischer

Landesrekord. Sie hatte noch lange nicht

genug und ließ die Latte auf 5,02 Meter

auflegen. An diesem Abend war das zu

hoch. Lisa Ryzih haderte nicht mit der

verpassten Chance. „Das war viel besser

als in den Jahren zuvor. Meinen zweiten

EM war Ekaterini Stefanidi stärker. Die

Olympiasiegerin aus Griechenland leistete

sich zwar bei 4,55 Metern einen Fehlversuch,

holte den Titel aber souverän mit

4,85 Metern.

Lisa Ryzih stieg bei 4,40 Metern in

den Wettbewerb ein. Die Vize-Europameisterin

von Amsterdam nahm auch 4,55

Meter im ersten Versuch – ein perfekter

Sprung. Auch 4,65 Meter, 4,70 Meter sowie

der neue Hallen-Hausrekord von 4,75

Meter stellten für die 28-Jährige kein Problem

dar. Bis dahin zeigte sie mit einer

weißen Weste den perfekten Wettkampf.

Nach dem ersten Fehlversuch über

4,80 Meter – was Deutscher Hallenrekord

gewesen wäre – musste Lisa Ryzih

pokern, um die Chance auf Gold nicht

zu verpassen. Denn Ekaterini Stefanidi

bestätigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung.

Sie nahm sowohl 4,80 Meter

als auch 4,85 Meter im ersten Versuch.

Die Ludwigshafenerin scheiterte dagegen

„Meinen

zweiten

Platz in

Europa

habe ich

gehalten.“

Lisa Ryzih nach Platz vier

bei der WM in London

leisten müssen. Die Einstiegshöhe von

4,30 Meter ließ sie aus, griff erst bei 4,45

Meter zum Stab und musste dort zwei

Mal ran. Ebenso wie bei 4,65 Meter. Zuvor

hatte sie 4,55 Meter souverän im ersten

Versuch überquert.

Ohne Fehlversuch über 4,65 Meter zu

kommen, wäre wichtig gewesen. Über

der Latte hatte Lisa Ryzih nicht die richtige

Position und riss die Stange deutlich.

In der zweiten Runde zitterte sie

ihren Sprung über die Latte. Die Stange

wackelte zwar ein bisschen, aber sie fiel

nicht. Nach ihr meisterten Robeilys Peinado

(Venezuela) und Yarisley Silva (Kuba)

ebenfalls die Höhe im zweiten Anlauf und

Platz in Europa habe ich gehalten und zweimal an 4,85 Meter und holte Silber.

bestätigt. Im nächsten Jahr bei der EM „Die Hallen-Saison war ein Auf und Ab,

möchte ich die Olympiasiegerin und Weltmeisterin

aber heute hat sich alles zusammenge-

fordern“, blickte Lisa Ryzih in fügt. Dann kommt auch eine Bestleis tung

Richtung 2018.

dabei raus. Ich bin bewusst ein zweites

Als zweite Kraft in Europa hat sich die Mal die 4,85 Meter gesprungen, obwohl

in Omsk (Russland) geborene Springerin das an Silber nichts mehr geändert hätte.

längst behauptet. 2016 war sie EM-Zweite

Für 4,90 Meter bin ich aber einfach

und wiederholte diese Platzierung bei der noch nicht weit genug“, sagte Lisa Ryzih.

Hallen-EM im März 2017 in Belgrad. Das sind Höhen, die sie in Zukunft gerne

Dass die 28-Jährige mittlerweile am

öfter angehen würde. Ein Jahr nach

Stab eine Bank bei wichtigen Wettkämpfen

ihrer Fuß-OP ist die Stabhochspringerin

ist, hatte nach sie einem Serbien beherzten mit der Rennen neuen Bronze

stärker als zuvor zurückgekehrt. Darauf

Richard persönlichen Ringer Bestleistung genießt bei von der Hallen-Em 4,75 Meter in Belgrad kann sie die gemeinsam Ehrenrunde mit ihrem deutscher Vater Fahne und

und eindrucksvoll gratuliert dem bewiesen. Europameister Adel Mechaal Coach aus Spanien. Vladimir Im aufbauen Londoner – Regen für eine (li.) noch lief

es für Wie den schon 28-Jährigen im Sommer nicht bei rund. der Mit Freiluft-

13:36,87 stärkere Minuten EM-Saison schied er im 2018. Vorlauf aus

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Glück und Pech

Cindy Roleder: Nach EM-Gold 2016 war die Hürdensprinterin auch bei der Hallen-

EM in Belgrad nicht zu schlagen. Es deutete alles auf eine glänzende WM-Saison

hin. Bis eine Rückenverletzung das plötzliche Aus bedeutete.

Es war ein perfekter Einstand in die

WM-Saison für Cindy Roleder (SV

Halle). Beim Diamond League-Meeting

in Doha blieb die Hallen-Europameisterin

von Belgrad auf Anhieb in 12,90

Sekunden bei starkem Gegenwind unter

der WM-Norm. Es schien so, als könne

sie nahtlos an ihre starken Jahre mit

Rang fünf bei Olympia 2016 und WM-

Silber 2015 anknüpfen.

Doch dann kam der Schmerz. Ganz

plötzlich. Ein Woche nach dem Wettkampf

in Katar waren die Schmerzen

beim Wettkampf in Neuwied so stark,

dass sie kaum laufen konnte. Sie beendete

das Rennen in 13,07 Sekunden. Und

wenig später sogar die ganze Saison.

„Wegen der starken Schmerzen habe

ich mich direkt in medizinische Behandlung

begeben. Unzählige Arztbesuche,

Physiotherapie und Versuche, wieder fit

zu werden, haben leider nicht geholfen“,

sagte Cindy Roleder. Nach einer MRT-Untersuchung

kam die Diagnose der Ärzte:

eine starke Entzündung des Ischias, die

nicht behandelt werden kann.

Nach intensiven Gesprächen mit ihrem

Trainer Wolfgang Kühne folgte die

Entscheidung, dass weitere Starts in

der laufenden Saison unmöglich seien.

„Schweren Herzens haben mein Trainer

und ich entschieden, dass ich die Saison

abbrechen werde.“ Eine effektive Behandlung

des Problems war leider nicht

möglich. „Ich wäre so gerne bei DM und

WM gestartet, aber ich muss auf meinen

Körper hören“, so die Vize-Weltmeisterin.

Doch Cindy Roleder ist eine Kämpferin,

die nach vorn blickt: „Ich werde 2018

noch stärker wiederkommen.“ So sehr

die Verletzung körperlich und seelisch

auch schmerzte, das Jahr 2017 geht dennoch

als Erfolgsjahr in die Karriere der

28-Jährigen ein.

In Belgrad hatte sie im März Gold bei

der Hallen-EM über 60 Meter Hürden gewonnen.

In einem dramatischen Finale

behielt sie die Nerven und lief in 7,88 Sekunden

zu Titel. Nach dem Rennen hat

sie folgendes Interview gegeben.

Cindy Roleder im Interview nach dem EM-Gold von Belgrad

„Mental und technisch stark“

Cindy Roleder, herzlichen Glückwunsch

zum Titel. Es hat etwas gedauert, bis

das Finale über die Bühne gehen konnte.

Wie haben Sie diese Momente erlebt?

Cindy Roleder: „Es war ein verrücktes

Rennen mit vielen Fehlstarts. Ich habe

immer wieder versucht, mich zu fokus-

sieren. Das ist mir gut gelungen. Ich habe

jeden Start gut getroffen und war immer

mit dabei. Es war mein Ziel, an der ersten

Hürde gleichauf mit den anderen zu

sein. Mein Start ist in diesem Winter viel

besser geworden. Ich habe bewiesen,

dass ich eine Hallenläuferin bin. Ich bin

absolut happy. Als ich das Ergebnis auf

der Anzeigetafel gesehen habe, war ich

extrem erleichtert. Denn ich bin angereist,

um zu gewinnen. Ich war in den

Tagen vor der Anreise im Training extrem

fokussiert und habe viele Bestleistungen

gemacht.“

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Europas Beste im Hürdenwald

Nach dem EM-Gold 2016 in Amsterdam

gewann Cindy Ro leder auch

bei der Hallen-EM in Belgrad den

Titel. Auf Bahn sechs stürmte sie

nach gutem Start der Konkurrenz

davon. Zweite wurde Alina Talay

(Weißrussland) in 7,92 sek, Dritte

Pamela Dutkiewicz in 7,95 sek und

Hanna Plotitsyna (Ukraine) belegte

in 7,96 sek. Rang vier

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Wegen der Fehlstarts, Disqualifikationen

und Verzögerungen gingen zwischenzeitlich

Pfiffe durch die Halle. Haben

Sie das mitbekommen?

Cindy Roleder: „Nach dem ersten Fehlstart

habe ich auf der Leinwand geschaut,

wer es war. Aber ich habe niemanden

gesehen. Deshalb fand ich es

auch fair, dass Isabelle Pedersen nach

einigen Diskussionen wieder mitmachen

durfte. Beim zweiten Rückschuss habe

ich auch keinen als Verursacher gesehen,

es kam auch schnell die grüne Karte. Ich

fand es verrückt, vor allem, als alle gepfiffen

haben.“

In der Halle war es Ihre erste Medaille.

Wo haben Sie sich verbessert, um das

zu ermöglichen?

Cindy Roleder: „Es hatte mich schon ein

bisschen genervt, dass über mich gesagt

wurde, dass ich nicht starten kann. Ich

habe immer gewusst, dass dort noch Potential

liegt. Hinten raus und im Auslauf

läuft es schon oft fast perfekt. In diesem

Winter konnte ich stabil um 7,90 Sekunden

laufen. Das war ein super Niveau.

Ich bin schon seit Jahren verletzungsfrei.

Dann läuft es einfach und man hat

irgendwann die mentale Stärke, die Wettkämpfe

abzurufen.“

Mit Pamela Dutkiewicz als Dritte hat

eine weitere DLV-Athletin eine Medaille

gewonnen, auch Ricarda Lobe war im

Finale. Was macht die deutschen Hürdensprinterinnen

so stark?

Cindy Roleder: „Erst einmal sind wir

mental stark. Außerdem sind wir breit

aufgestellt. Man darf auch Nadine Hildebrand

nicht vergessen. Dazu rücken

auch jüngere Athletinnen nach. Wir haben

alle an unserer Technik gefeilt und

wissen genau, wie wir die Schritte setzen

müssen. Wir haben das Technik-Bild und

damit einen Schlüssel, schnell zu laufen.

Der deutsche Hürdensprint ist eine starke

Disziplin geworden. Auch die Aufmerksamkeit

in den Medien hat zugenommen.

Das freut mich.“

„Nach WM-Silber

in Peking wusste

ich: Ich kann

alle schlagen.“

Cindy Roleder über ihr neues Selbstvertrauen nach

dem überraschenden WM-Silber 2015 in Peking,

auf das sie auch das Hallen-EM Gold zurückführt

Pamela Dutkiewicz hat gesagt, dass Ihr

WM-Silber für die anderen Deutschen

eine Schranke geöffnet habe.

Cindy Roleder: „Ich habe es gelesen und

war etwas überrascht. Na klar hat mir

persönlich diese Medaille in Peking eine

riesen Stärke gegeben. Ich wusste damit:

Ich kann sie alle schlagen. Das haben

auch die anderen Deutschen mitbekommen

und den krassen Respekt vor der

Konkurrenz abgelegt. Wir brauchen uns

nicht zu verstecken. Wir können auch

bei einer WM oder Olympia mitmischen,

nicht nur in Europa.“

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Mit Cola zu Gold

Kristin Gierisch: Ein Sprung auf 14,37 Meter bescherte ihr bei der Hallen-EM in

Belgrad die Goldmedaille. Auch bei der WM lief es gut für die Dreispringerin. Mit

14,33 Metern kam 26-Jährige aus Chemnitz auf Rang fünf.

Eine bis dahin verkorkste Wintersaison

hatte für Kristin Gierisch (LAC

Erdgas Chemnitz) ein unerwartetes

Happy End gefunden. Bei der Hallen-

EM in Belgrad stand die Polizeimeisterin

plötzlich ganz oben auf dem Siegertreppchen.

„Es ist ein Traum. Hätte mir vor

zwei Monaten jemand gesagt, dass ich

das schaffe, hätte ich sofort unterschrieben.

Ich habe im vergangenen Jahr bei

der Hallen-WM in Portland schon etwas

Ähnliches erlebt. Da war es Silber, jetzt

ist es Gold. Es ist unbeschreiblich“, sprudelte

es aus der in Zwickau geborenen

Dreispringerin nur so heraus.

Mit einem ungültigen Versuch war sie

in den Wettkampf gestartet. Für Gierisch

ist das kein Problem. „Das ist für mich

immer ein gutes Zeichen. Das ist schon

immer so gewesen“, sagte Gierisch gegenüber

dem Portal leichtathletik.de. Sie

weiß dann, was nicht passte. Und macht

es dann im zweiten Durchgang besser. So

auch in Belgrad. Mit 14,37 Meter setzte

sie sich in Runde zwei an die Spitze des

Feldes. Und blieb dort auch.

Besonders die Portugiesin Patricia

Mamona saß ihr mit Sprüngen um 14,30

Meter im Nacken. „Ich hätte nicht mehr

kontern können. Im ersten ist sie 14,27

Meter gesprungen und hat dabei 30 Zentimeter

am Brett verschenkt. Da rechnet

man. Wenn sie das einmal kann, kann sie

es auch noch einmal mit Brett. Ich war

mir bis zum letzten Moment nicht sicher.“

Am Ende aber jubelte Kristin Gierisch,

die während des Wettkampfes eine

Cola und eine Brötchen-Tüte gereicht bekommen

hatte. Kristin Gierisch: „Da waren

Muffins drin. Ich hatte in den vergangenen

Tagen Probleme mit dem Magen.

Nach dem ersten Versuch heute war der

Kreislauf im Keller. Durch die Cola ging

es mir dann wieder besser. Die trinke

ich sonst aber nie“, meinte sie nach dem

Gold-Coup. Gegessen habe ich nichts.

„Ich hätte nichts runterbekommen.“

Dank an Trainer Harry Marusch

Einen großen Anteil an ihrem Erfolg hat

ihr Trainer Harry Marusch, der sie seit 14

Jahren betreut. „Ihm verdanke ich alles.

Er hat meine Pubertät mit mir durchgemacht,

in der ich nicht immer einfach

war. Er hat mich nie im Stich gelassen

und immer an mich geglaubt. Das war

auch in den vergangenen beiden Monaten

so. Ich war schon drauf und dran,

den Start hier abzusagen. Nichts hat

funktioniert“, erzählte Gierisch. Nur Harry

Marusch behielt die Zuversicht. „Er

hat zu mir gesagt: Kristin vertrau mir, ich

packe das mit dir.“

Eine Entzündung der Knochenhaut

hatte ihr vor der Hallen-Saison Probleme

bereitet, auch der Rücken zwickte. Vor

der Hallen-DM kamen Knieschmerzen

hinzu. Ein MRT hatte aber keine Erkenntnisse

gebracht.

Sie zog die Hallensaison durch. Mit

dem größtmöglichen Erfolg.

Mit Max Heß hat Kristin Gierisch einen

starken Trainingspartner an ihrer Seite,

der sie immer wieder beflügelt. „Wir

helfen uns gegenseitig. Hat einer von uns

mal wenig Lust auf einen Tempolauf,

sagt der andere: komm, das ziehen wir

jetzt durch.“ Und von seiner jugendlichen

Leichtigkeit kann sie auch viel lernen.

„Er geht frei in den Wettkampf und

„Mein

Coach hat

immer

an mich

geglaubt.“

Kristin Gierisch über ihren

Trainer Harry Marusch

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

macht einfach. Ich neige eher dazu, auch

mal an meiner Form zu zweifeln.“

Der Erfolg im Winter hat ihr für den

Sommer enorm Schub gegeben. Bei der

DM in Erfurt war sie auf den Punkt topfit.

Sie startete mal wieder mit einem

ungültigen Versuch ins Finale. Um dann

im zweiten Durchgang exzellente 14,40

Meter folgen zu lassen. Das war persönliche

Bestleistung und zugleich die

zweitbeste Weite, die eine Springerin jemals

bei Deutschen Meisterschaften seit

1992 erzielte, als der Frauen-Dreisprung

Premiere feierte.

Damit war die Entscheidung gefallen.

Neele Eckhardt (LG Göttingen), die 2017

auch schon 14,35 Meter gesprungen war,

kam noch auf 14,02 Meter. Nach dem

dritten Freiluft-Titel startete für Gierisch

die Feinjustierung für die WM in London.

Der Grundstein für die guten Weiten war

die verbesserte Schnelligkeit. Um rund

0,3 Meter/Sekunde hat sich Kristin Gierisch

2017 verbessert. „Ich kann es noch

nicht immer perfekt umsetzen. „Manchmal

fliege ich übers Brett und erschrecke

mich dann immer ein bisschen“, meinte

sie.

„Will den Deutschen Rekord“

Im London schaffte sie souverän den

Sprung ins Dreisprung-Finale. In das erwartete

Duell zwischen Titelverteidigerin

Caterine Ibargüen (Kolumbien) und

Yulimar Rojas (Venezuela) konnte Kristin

Gierisch nicht eingreifen. Als Fünfte

holte sie mit 14,33 Meter allerdings die

beste Platzierung für den DLV in dieser

Disziplin seit 1993. Unter freiem Himmel

ist die Hallen-Europameisterin bisher nur

zweimal weiter gesprungen. „Den deutschen

Rekord hätte ich gerne angegriffen.

Gebt mir noch drei Jahre“, sagte die

26-Jährige in London. „Ich habe immer

gesagt, ich höre nicht auf, bevor ich den

nicht habe.“ Die Marke von Katja Demut

liegt bei 14,57 Metern.

Nur zwei Zentimeter entschieden bei

der WM über Gold und Silber. Die Jugend

hatte dabei das bessere Ende für sich.

Für die 21-jährige Yulimar Rojas wurden

14,91 Meter gemessen, für die 33-jährige

Caterine Ibargüen 14,89 Meter. Bronze

gewann Olga Rypakova (Kasachstan) mit

14,77 Metern.

Perfekte Sprungtechnik

Kristin Gierisch gehört zu den technisch

besten Springerinnen der Welt. In diesem

Jahr hat sie nochmal an Schnelligkeit

zugelegt. Nach ihrem 14,40-Meter-Sprung

bei der DM in Erfurt verteilte sie Herzchen

an die Zuschauer (Foto rechts)

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Stars der Saison

Serien-

Sieger

Richard Ringer: Das Jahr hätte mit

Bronze bei der Hallen-EM über 3000

Meter nicht besser beginnen können.

Doch ausgerechnet bei der WM in

London lief es für den 28-Jährigen

nicht rund.

Es war ein Jahr mit gemischten Gefühlen.

Und einem Auftakt nach

Maß. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)

gewann bei der Hallen-EM in

Belgrad wie schon bei der EM 2016 (über

5000 m) die Bronzemedaille. Längt gehört

der 28-Jährige, der in Überlingen am

Bodensee lebt, zu den besten 3000- und

5000-Meter-Läufern in Europa. Und er ist

ein Frontläufer, versteckt sich nicht gerne

hinten im Feld.

Taktisch weiß er längst, wie der Hase

in wichtgen Rennen läuft. So hatte er im

3000-Meter-Finale der Hallen-EM in Belgrad

mal wieder die Flucht nach vorne gesucht.

1800 Meter lang wartete Ringer an

aussichtsreicher Position ab. Dann nahm

er in einem nicht besonders schnellen

Rennen das Heft selbst in die Hand. Meter

um Meter zog er das Tempo an – und

schüttelte damit einen um den anderen

Läufer ab, darunter auch die Neu-Türken

und Mitfavoriten Ali Kaya, Europameister

über 5000 Meter, und Aras Kaya,

Europameister im Crosslauf.

An Richard Ringers Fersen hatte sich

schon früh der Spanier Adel Mechaal

(8:00,60 min) geheftet. Und der lauerte

auf den richtigen Moment für den entscheidenden

Kick – den er eingangs der

letzten Runde ausmachte. Dieser letzten

Tempoverschärfung konnte nur der Norweger

Henrik Ingebrigtsen (8:00,93 min)

folgen, womit Gold und Silber vergeben

Wieder Meister

In Erfurt sicherte sich

Richard Ringer den

vierten Meistertitel über

5000 Meter in Folge

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waren. Doch auch der Friedrichshafener

hatte sein Pulver noch nicht verschossen.

Eine ebenfalls pfeilschnelle letzte Runde

sicherte ihm in 8:01,01 Minuten Bronze

vor dem Hallen-Europameister von 2013

Haile Ibrahimov (Aserbaidschan).

In den Statistiken von Hallen-Europameisterschaften

muss man bis in das

Jahr 1994 zurückblicken, um die letzte

deutsche Medaille über 3000 Meter zu

finden. Kim Bauermeister hatte damals

Gold geholt.

„Stolz auf meine Medaille“

„Ich habe mit meinem Trainer besprochen,

welche Taktik wir gehen und wie

wir die Medaille nach Hause holen können.

Scheinbar hat sich gezeigt, dass ich

es auch auf europäischem Niveau von

vorne machen kann. Ich wollte dann

aber die Führung nicht so leicht hergeben“,

sagte Ringer nach dem Rennen.

„Ich bin stolz darauf, wieder für den

DLV eine Medaille geholt zu haben. Ich

denke, auch mein Trainer ist glücklich

mit meiner Renntaktik.“

Nach dem verheißungsvollen Auftakt

gingen die Planungen Richtung

WM in London. Noch hat Ringer

seine Stärken auf der 5000-Meter-

Distanz, aber in Zukunft scheint

ein Wechsel auf die 10.000 Meter

möglich. So startete er am

5. Mai in den USA über 10.000

Meter in die Saison.

Beim Payton Jordan Invitational

an der Stanford

Universität in Palo Alto,

Kalifornien sollte seine

Bestzeit fallen. Und womöglich

sogar die WM-

Norm für London. Am Ende schafften

vier Läufer die WM-Norm von 27:45,00

Minuten – Richard Ringer gehörte nicht

dazu. Als Zehnter feierte er in 28:05,96

Minuten dennoch eine starke Rückkehr

auf die 25 Stadionrunden, die er zuletzt

2014 in Angriff genommen hatte. Damals

war er in 28:28,96 Minuten Deutscher

Meister geworden und 23 Sekunden langsamer

gewesen.

Es folgte die Konzentration auf die

5000 Meter mit einer Punktlandung beim

ersten Saisonrennen am 27. Mai in Oordegem

(Belgien). Mit 13:20,05 Minuten

hakte Ringer als Vierter die WM-Norm

(13:22,60 min) gleich ab.

Bei den Deutschen Meisterschaften

in Erfurt hatte er leichtes Spiel. Mit Titel

Nummer vier seit 2014 kann er sich schon

Serien-Sieger nennen. Richard Ringer tat

nicht viel mehr als nötig. Erst nach 4000

Metern übernahm er das Kommando und

machte das Rennen schnell. Den letzten

Kilometer rannte er in etwa 2:30 Minuten

und in 14:15,90 Minuten deutlich zum

Sieg. „Richard hat gezeigt, dass er fit ist

für die WM in London“, meinte Coach

Eckhardt Sperlich zum insgesamt elften

DM-Titel seines Schützlings.

Dass die Form wirklich stimmte, bewies

Ringer am 22. Juli in Heusden (Belgien)

mit einer Steigerung seiner Saisonbestzeit

auf 13:19,47 Minuten. London

konnte kommen.

Doch gerade zum Saisonhöhepunkt

lief es nicht wie gewohnt. Die Formel

fürs Finale hieß: Jeweils die fünf Besten

aus zwei Rennen kommen weiter, dazu

fünf weitere Zeitschnellste. Der zweite

Vorlauf ist dabei immer ein Vorteil. Denn

die Athleten kennen das Ergebnis des ersten

Rennens und wissen damit, welches

Tempo anzuschlagen ist. Davon wollte

auch Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)

profitieren. Das Tempo in seinem

Lauf passte, alle Zwischenzeiten waren

schneller als im ersten Vorlauf. Damit

war klar, dass die ersten Zehn weiterkommen

würden. Der Deutsche Meister hielt

sich aus allem raus und hing am Ende

des Feldes. Sein Plan, sich hinten raus in

die Top Ten und damit ins Finale zu sortieren,

ging allerdings nicht auf. Der EM-

Dritte verlor stattdessen 800 Meter vor

Schluss den Kontakt zum Feld und kam

in 13:36,87 Minuten als 17. ins Ziel. Zum

Endlauf fehlten zehn Sekunden.

„Wir waren bei 8:08 Minuten an der

3000-Meter-Marke. Es hat alles gestimmt.

Vier Runden vor Schluss hat es begonnen,

dass mein Arm zuging. Ich weiß

nicht, woran das lag. Kälte bin ich eigentlich

gewöhnt. In Heusden bin ich im

Regen auch eine 13:19 Minuten gelaufen,

auch im Cross war ich schon bei solchen

Bedingungen unterwegs“, schien Ringer

nach dem Rennen ratlos. „Vielleicht bin

ich etwas zu sehr verkrampft. Da muss

ich mehr Lockerheit lernen.“

„Bin sehr enttäuscht“

Für London kam die Erkenntnis zu spät.

Für weitere großen Rennen war der WM-

Vorlauf eine wichtige Erfahrung. „Ich

weiß, dass ich 13:10 Minuten oder drunter

laufen kann. Ich bin sehr enttäuscht.“

Im nächsten Jahr sind wieder Europameisterschaften.

Das kann Richard Ringer

besser. Eine Medaille in Berlin wäre

sein Traum. Ob er diese über 5000 oder

über 10.000 Meter in Angriff nimmt, wird

sich erst nächstes Jahr entscheiden.

Bronze nach einem beherzten Rennen

Richard Ringer genießt bei der Hallen-EM in Belgrad die Ehrenrunde mit deutscher Fahne

und gratuliert dem Europameister Adel Mechaal aus Spanien. Im Londoner Regen (li.) lief

es für den 28-Jährigen nicht rund. Mit 13:36,87 Minuten schied er im Vorlauf aus

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LEICHTATHLETIK 2017 ISTAF in Berlin

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ISTAF: Die deutschen Top-Athleten präsentierten sich

zum Abschluss der Saison von ihrer besten Seite.

Allen voran Gesa Felicitas Krause, die über 3000

Meter Hindernis ihren deutschen Rekord deutlich

verbesserte. Konstanze Klosterhalfen (Foto) brillierte

bei ihrem 1500-Meter-Sieg mit einer weiteren Zeit unter

vier Minuten. Und die Organisatoren glänzten mit

neuen Ideen wie der Zuschauerbrücke zum Innenraum

des Olympiastadions, die auch 2018

bei der EM an selber Stelle eingesetzt wird.

Vorfreude

auf die

EM 2018

Speerwurf-Weltmeister Johannes

Vetter verbeugte sich vor Berlin,

Diskus-Star Robert Harting gewann

erneut das Bruder-Duell und Laufwunder

Gesa Felicitas Krause konnte es

wieder mal nicht fassen: Die deutschen

Leichtathletik-Asse haben im Berliner

Olympiastadion einmal mehr ein sportliches

Feuerwerk abgebrannt. Weniger

als ein Jahr vor den Europameisterschaften

in der Bundeshauptstadt stand die

Generalprobe bei der 76. Ausgabe des

Internationalen Stadionfestes ganz im

Zeichen der deutschen Stars.

Wie schon bei der WM in London

Anfang August blickte alles auf die deutschen

Speerwerfer. Weltmeister Vetter

warf nach zuletzt zwei Siegen beim Thumer

und dem Bad Köstritzer Werfertag

auch in Berlin am weitesten. Mit 89,85

Meter verwies der Offenburger Olympiasieger

Thomas Röhler aus Jena (86,07

m) klar auf Platz zwei. In London war

Röhler gar nur Vierter geworden.

„Berlin ist bereit“

„Es war eine tolle Saison mit einem

super Abschluss. Ich bin komplett am

Ende“, sagte der 24-Jährige, der sich

nach seinem nächsten Sieg tief vor dem

Berliner Publikum verbeugte: „Thomas

und ich haben uns auf unglaublichem

Niveau stabilisiert. Wir haben einen

sehr guten Teamspirit.“ Der geschlagene

Röhler blickte gleich Richtung Heim-EM.

„Der deutsche Speerwurf ist top, und wir

können uns auf spannende Wettkämpfe

2018 freuen“, sagte der 25-Jährige: „Berlin

ist auf jeden Fall bereit für die EM

nächstes Jahr.“

Europameisterin Gesa Felicitas Krause

lieferte mit dem neuen deutschen

Rekord über 3000 Meter Hindernis ihr

nächstes Meisterstück ab. In 9:11,85 Minuten

blieb die 25-Jährige fast vier Sekunden

unter ihrer Anfang Mai in Doha

erzielten Bestmarke. „Es war wahnsinnig

hart heute, aber diesen Rekord wollte ich

unbedingt. Und das Publikum hat mir

sehr dabei geholfen“, sagte Krause.

Auf den Lauf-Bahnen Europas gehen

ihr langsam die Gegner aus. Nach

ihren 9:11,85 Minuten von Berlin ist die

Titelverteidigerin der Top-Favorit für die

Europameisterschaften im kommenden

Jahr an gleicher Stelle. Und damit ist sie

nicht allein. Vor der Heim-EM (7. bis 12.

August 2018) präsentierte sich das gesamte

deutsche Team vielversprechend.

Doch Krause sticht heraus. Nach dem

WM-Drama von London, als sie nach

einem unverschuldeten Sturz Neunte

geworden war, unterbot die 25-Jährige

beim ISTAF ihre Anfang Mai in Doha

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LEICHTATHLETIK 2017 ISTAF in Berlin

Starker Beginn, schnelles Ende

Schon früh in der Saison hatten die deutschen Sprinterinnen bei den World Relays in Nassau/Bahamas überraschend über 4x100 Meter

gewonnen. Mit einem erneuten Sieg beendeten Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (Foto) in

starken 42,17 Sekunden die Saison. Dabei waren die Wechsel nicht einmal optimal. Da ist für 2018 noch Luft nach oben.

Mit David Storl (unten li.) und Johannes Vetter (unten re.) überzeugten auch zwei starke Männer mit Siegen im Olympiastadion

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Geballte Frauen-Power

Mit Gesa Felicitas Krause (ganz oben) und Konstanze Klosterhalfen (oben) bewiesen

zwei Läuferinnen erneut, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Ins Rampenlicht

sprintete Lisa Mayer (unten mit Maskottchen Berlino), die Sprint-Queen Gina Lückenkemper

mit 11,14 zu 11,16 Sekunden über 100 Meter bezwingen konnte

erzielte Bestmarke um knapp vier Sekunden

und wurde Gesamtzweite hinter

Norah Jeruto Tanui aus Kenia. Die

wird im nächsten Jahr - wie alle anderen

starken Afrikanerinnen - nicht dabei

sein. Das Feld für Krause ist bereitet. „Ich

komme als Europameisterin nach Berlin

und möchte diesen Titel auch nicht hergeben“,

sagte Krause.

Klosterhalfen mit Bestzeit

Über die 1500 Meter sorgte die erst

20-jährige Konstanze Klosterhalfen für

das nächste Ausrufezeichen. Sie gewann

in persönlicher Bestzeit von 3:58,92 Minuten

vor der Britin Eilish McColgan

(4:01,60 min) und Susan Krumins aus

den Niederlanden (4:02,25 min).

Ebenfalls Grund zur Freude hatte

Kugelstoßer David Storl. Der Leipziger

gewann mit 21,11 Metern und ließ den

indiskutablen zehnten Platz von London

zumindest ein wenig vergessen.

Dass mit den deutschen Frauen bei

der EM auch auf der kurzen Distanz zu

rechnen sein wird, bewiesen die Sprinterinnen.

Lisa Mayer (11,14 sek) aus Wetzlar

siegte in ihrem Lauf über 100 Meter

vor Gina Lückenkemper (11,16 sek), die

im Vorlauf der WM als erste Deutsche

seit 26 Jahren in 10,95 Sekunden die

11-Sekunden-Marke unterboten hatte.

Bei den Männern siegte der Jamaikaner

Julian Forte in 9,91 Sekunden, der drittbesten

Zeit in dieser Saison, Julian Reus

(TV Wattenscheid) lief in 10,34 Sekunden

auf Rang acht.

Im Diskusring allerdings blieben

nach dem ISTAF viele Fragen offen. Der

dreimalige Weltmeister Robert Harting

kam nach dem sechsten Platz bei der

WM bei seinem ISTAF-Heimspiel auf

Platz fünf, sein Bruder Christoph, Rio-

Olympiasieger, wurde nur Achter. Doch

Robert Harting blieb optimistisch. „Wenn

ich gut durchkomme, bin ich in der Lage,

um die Medaillen in Berlin mitzuwerfen“,

sagte der 32-Jährige. Christoph

wandte sich unterdessen mit einem Appell

an die Berliner Fans.

„Hütte“ soll brennen

„Ich hoffe, dass die EM für zehn Tage zur

Feiermeile in Berlin wird. Ich will, dass

die Zuschauer abgeholt werden, dass

die Hütte hier brennt“, sagte der 27-Jährige

im ZDF. Die Chancen stehen nicht

schlecht. Nachdem 42.500 Zuschauern

zum ISTAF kamen, sind die Ziele der EM-

Veranstalter hoch gesteckt. „Wir brauchen

jeden Abend 45.000 Zuschauer. Das

ist kein Wunschgedanke, sondern ein

budgetäres Ziel“, sagte EM-Geschäftsführer

Frank Kowalski.

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LEICHTATHLETIK 2017 Saison-Ticker

Johannes Floors erfolgreichster

Starter bei Para-WM in London

Dreimal Gold, einmal Silber: Sprinter

Johannes Floors war der erfolgreichste

deutsche Starter bei der Para-WM in

London. Der Medaillenregen im Queen

Elizabeth Park ließ den erfolgreichsten

deutschen Starter der Para-Leichtathletik-WM

2017 strahlen. Zum Abschluss

kam auch noch ein bisschen Glück hinzu,

weil die Staffel der USA wegen eines

Wechselfehlers disqualifiziert worden

war. Somit hatte sich Floors Spurt besonders

gelohnt: Der 22-Jährige wurde nach

dem goldenen Staffel-Finale (Foto re.)

zum „verzögerten“ Dreifach-Weltmeister,

nachdem er sich zuvor bereits die Titel

über 200 Meter und 400 Meter gesichert

hatte – und dazu Silber über 100 Meter

gewann.

18 russische Athleten bei WM

unter neutraler Flagge

Russlands Hochspringerin Maria Lasitskene

(Foto li./1.v.re.) ist die Nummer

eins in der Welt. Und bewies das mit ihrem

2,03-Meter-Sieg in London auch eindrucksvoll.

Auf die Ehrenrunde musste

sie aber ohne eine Flagge. Das Council

des Leichathletik-Weltverbandes IAAF

hatte entschieden, 19 Sportlerinnen und

Sportler aus Russland für die WM zuzulassen.

Sie starteten wie Lasitskene als

sogenannte neutrale Athleten – ohne Nationaltrikot,

ohne Hymne und ohne nationale

Flagge. Die IAAF hatte sich somit

entschieden, die sauberen Athleten von

einem schmutzigen System in Russland

zu trennen. Starten durften Sportler, die

vor allem regelmäßige unabhängige Kontrollen

nachweisen konnten.

Gretel Bergmann in New York

mit 103 Jahren verstorben

Die frühere Hochspringerin Gretel Bergmann,

die als Jüdin nicht an den Olympischen

Spielen 1936 in Berlin teilnehmen

durfte, ist am 25. Juli 2017 im Alter von

103 Jahren in New York gestorben. Margaret

Bergmann Lambert, wie sie nach ihrer

Heirat hieß, lebte seit 1937 in den USA.

In den Jahren vor ihrer Emigration war

die gebürtige Laupheimerin vom Nazi-Regime

durch den sogenannten „Arier-Paragraphen“

schikaniert worden. Bergmann

sollte aus ihrem Exil in Großbritannien ins

Deutsche Reich zurückkehren und bei den

Spielen 1936 für ihr Heimatland starten,

wurde am Ende aber nicht berücksichtigt

– offiziell aus Leistungsgründen.

Neue Diskussion um Semenya

800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya

ist hyperandrogen. Sie hat höhere Testosteron-Werte

als „normale“ Frauen. Nach

einer Studie der IAAF hat sie damit klare

Vorteile (1,8 bis 4,5 Prozent). Semenya

muss derzeit ihr Testosteron-Niveau nicht

künstlich senken – das könnte sich in Zukunft

ändern.

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Stabwechsel

beim DLV

Verbandstag in Darmstadt: Eine Ära geht zu Ende,

eine neue beginnt: Jürgen Kessing ist beim 47. DLV-

Verbandstag am 17. und 18. November 20017 in

Darmstadt zum neuen Präsidenten des Deutschen

Leichtathletik-Verbandes (DLV) gewählt worden. Der

60-Jährige tritt die Nachfolge von Dr. Clemens Prokop

an, der 17 Jahre lang an der Spitze des DLV stand.

Seit 2001 hatte Dr. Clemens Prokop

das DLV-Präsidium angeführt, nur

Max Danz (1949 bis 1970) war länger

Präsident. Der promovierte Jurist aus

Regensburg und Vorreiter im Anti-Doping-Kampf

übergibt den Verband in der

besten wirtschaftlichen Situation seiner

Geschichte an seinen Nachfolger Jürgen

Kessing. Der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen

wurde am Samstag auf

dem Verbandstag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes

(DLV) von den Delegierten

mit großer Mehrheit (88,3 Prozent)

zum neuen Präsidenten gewählt..

Der 60-jährige Familienvater zweier

Töchter und frühere Zehnkämpfer beim

ABC Ludwigshafen wird fortan die Geschicke

des Verbandes leiten. Der in

Worms geborene Diplom-Verwaltungsund

Betriebswirt, der unter anderem in

der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz

und als Bürgermeister von Dessau (2001

bis 2004) tätig war, will an die Errungenschaften

von Prokop anschließen.

„Ich habe meine Sozialisation in

der Leichtathletik erfahren“, sagt der

ausgebildete DLV-A-Trainer Sprung, der

am Stützpunkt in Mannheim gearbeitet

hat. „Ich kann der Leichtathletik durch

meine Lebens- und Berufserfahrung viel

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LEICHTATHLETIK 2017 DLV-Verbandstag in Darmstadt

zurückgeben.“ Den Anti-Doping-Kampf

möchte Kessing weiterführen. „Wir wollen

Chancengleichheit für alle.“ Auch die

Erhöhung der Mitgliederzahlen ist eines

seiner Ziele.

Blaue Laufbahn beim DLV in Darmstadt

In der DLV-Geschäftsstelle gab es 2017

personelle und bauliche Veränderungen.

Mit Jörg Erdmann ist ein langjähriger Mitarbeiters

in der Allgemeinen Leichtathletik

ausgeschieden. Die Deutschen Leichtathletik

Marketing GmbH (DLM) ist nach Wiesbaden

umgezogen. Bei der Renovierung

wurde eine blaue Laufbahn im Konferenzraum

verlegt.

118 LEICHTATHLETIK 2017

Prokop jetzt Ehrenpräsident

Prokop wird dem Präsidium mit seiner

Expertise als Ehrenpräsident weiter

erhalten bleiben und auch als Chef-

Organisator der EM in Berlin (6. bis

12. August 2018) das nächste Highlight

mitgestalten. Eine seiner größten Errungenschaften

war die Verabschiedung des

Anti-Doping-Gesetzes im Bundestag, für

das sich der 60-Jährige jahrelang stark

gemacht hat.

„Der Kampf gegen Doping ist unsere

zentrale Herausforderung, ohne einen

fairen Wettbewerb wird die Leichtathletik

keine Zukunft haben“, sagt der bisherige

Präsident. „Die Leichtathletik ist

ein kultureller Schatz, für den wir Tag für

Tag gemeinsam kämpfen müssen.“ Gemeinsamer

gelebter Traum der Sportart

sei die objektiv messbare Verschiebung

der eigenen Leistungsgrenzen.

Insgesamt vier neue Vizepräsidenten

Als weitere Präsidiumsmitglieder

wurden neu gewählt: Jochen Schweitzer

(Vizepräsident Finanzen), Heinz König

(Vizepräsident Wirtschaft), Dr. Hartmut

Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport),

Dr. Matthias Reick (Vizepräsident

Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr.

Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und

Wissenschaft) und Frank O. Hamm (Vizepräsident

Wettkampforganisation und

Veranstaltungsmanagement).

Anja Wolf-Blanke wurde bereits am

Freitag als Vizepräsidentin der Landesverbände

bestätigt, Dominic Ullrich

stand schon im Vorfeld als Nachfolger

von Ester Fittko für die Belange der Jugend

fest. Als weitere bisherige Vizepräsidenten

verabschiedeten sich Ernst

Burgbacher (Finanzen), Dagmar Freitag

(Wirtschaft) und Fred Eberle (Bildung

und Wissenschaft) aus ihrem Amt.

Dem Präsidium gehören außerdem

der DLV-Generaldirektor Michael Lameli,

sein Vorgänger Frank Hensel als Vizepräsident

des Europaverbandes EAA, Athletensprecherin

Martina Strutz (Stabhochspringerin

vom SC Schwerin) sowie die

Ehrenpräsidenten Prof. Dr. Helmut Digel

und Theo Rous an. Der nächste DLV-

Verbandstag wurde für 2021 nach Ulm

vergeben.

Den Wahlen war ein Festakt vorausgegangen,

den der Oberbürgermeister

von Darmstadt Jochen Partsch eröffnete.

Als Vertreter des Deutschen Olympischen

Sportbundes (DOSB) überreichte Ole Bischof

(DOSB-Vizepräsident Leistungssport)

dem scheidenden DLV-Präsidenten

die DOSB-Ehrennadel. Prokops mutigen

Einsatz für fairen Sport lobte auch der

Staatssekretär des Hessischen Ministeriums

für Inneres und Sport Werner Koch.

Leichtathletik im TV top

Der ARD-Koordinator für Sport Axel Balkausky

hob in seiner Festrede die Bedeutung

der langen Partnerschaft mit dem

DLV hervor. „Die ARD sichert mit hochwertigen

Produktionen ein Millionen-

Publikum für die Leichtathletik. Bei der

WM in London gab es am Wochenende

über fünf Millionen Zuschauer an den

Fernsehern“, belegte er den Stellenwert

der im TV am besten funktionierenden

Sommersportart. „Die ARD hat großes

Interesse daran, dass die EM in Berlin ein

großer Erfolg wird.“ Eine Herausforderung

sei die Entwicklung neuer Vermarktungsformen.

Für gute Stimmung – insbesondere

mit seinem Vergleich des Verbandes mit

einer bunt gemischten Wandergruppe,

die es zu führen gilt – sorgte die Laudatio

von Theo Rous. Der frühere Vorsitzende

der DLV-Anti-Doping-Kommission und

Delegationsleiter der Olympischen Spielen

2004 in Athen (Griechenland) blickte

humorvoll auf die Amtszeit von Prokop

zurück. Mit insgesamt 15 internationalen

Veranstaltungen, „so viele wie in keiner

anderen Amtszeit“, sei große Werbung

für den Sport gemacht worden. (Zur Laudatio

in voller Länge).

Große Ehre für Dagmar Freitag

Eine besondere Überraschung für Clemens

Prokop gab es per Video-Botschaft

von Bundesjustizminister Heiko Maas,

der sowohl das Engagement Prokops als

auch das von Dagmar Freitag für das neue

Anti-Doping-Gesetz lobte. „Deutschland

ist mit diesem Gesetz weltweit zu einem

Vorbild im Kampf um einen fairen Sport

geworden“, bedankte sich der Politiker.

Der Präsident des Europaverbandes EAA

Svein Arne Hansen stellte die Bedeutung

des DLV als größtem Leichtathletik-Verband

Europas heraus. „Ich bin so stolz

hier sein zu dürfen“, sagte der Norweger

auf Deutsch. „Clemens war immer eine

große Inspiration für andere Führungspersonen.“

Für sein Engagement gab es

den „EAA Plaque of Merit Award“. Die

bisherige DLV-Vizepräsidentin Dagmar

Freitag erhielt den „EAA Woman Leadership

Award“.

Den DLV-Ehrenring übergab danach

Dr. Clemens Prokop an die scheidenden

Präsidiumsmitglieder Ester Fittko und

Fred Eberle. Zu Fittkos Verdiensten als

Vorsitzende des Bundesauschuss Jugend

zählt die Einführung der Kinderleichtathletik

und der Deutschen U16-Meisterschaften.

Eberle, früherer Trainer des

erfolgreichen Zehnkämpfers Siggi Wenz,

zeigte großen Einsatz im Bereich Bildung.

Für ihre vorbildliche sportliche Haltung

erhielt Hindernis-Europameisterin

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)

den DLV-Ehrenschild. „Sie ist die erste

Athletin, die diese Auszeichnung vom

DLV überreicht bekommt“, betonte Prokop.

Die 25-Jährige zeigte nach einem

Sturz im WM-Finale von London bemerkenswerten

Kampfgeist und bewundernswerte

Fairness. „Die Auszeichnung

bedeutet mir sehr viel“, meinte Krause.

EM in Berlin soll Fest werden

Die Läuferin nahm anschließend gemeinsam

mit Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath

(LG Eintracht Frankfurt) und

Frank Kowalski, Geschäftsführer der Berlin

2018 Europameisterschaften, an einer

von Volker Hirth moderierten Talkrunde

teil. Thema war die Heim-EM, die vom

6. bis 12. August 2018 als Zugpferd der

ersten European Championships stattfindet.

„Die Vorbereitungen laufen gut, wir

wollen den Athleten optimale Rahmenbedingungen

bieten“, sagte Kowalski

über den aktuellen Stand. Geplant ist die

Leichtathletik mit Events in die Stadt zu

den Menschen zu bringen.

„Berlin ist mein großes Ziel, das motiviert

mich jeden Tag, sobald wie möglich

ins Training zurückzukommen“, berichtete

Salman-Rath nach ihrer Knie-OP.

Krause ist seit Mitte Oktober wieder im

Training: „Ich bin auf einem guten Weg

und habe hohe Ziele. Die Stimmung auf

der blauen Bahn im Olympiastadion hat

etwas Magisches.“ Auch das Präsidium

blickt in neuer Besetzung mit Vorfreude

Richtung Heim-EM 2018.

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Beim Verbandstag in Darmstadt: Das neue Präsidium des DLV

Von links nach rechts: Martina Strutz (Athletensprecherin), Frank Hensel (Vizepräsident des Europaverbandes EAA), Jochen Schweitzer

(Vizepräsident Finanzen), Frank O. Hamm (Vizepräsident Wettkampforganisation und Veranstaltungsmanagement), Anja Wolf-Blanke (Vizepräsidentin

Landesverbände), Michael Lameli (DLV-Generaldirektor), Jürgen Kessing (DLV-Präsident), Dr. Matthias Reick (Vizepräsident

Allgemeine Leichtathletik), Prof. Dr. Arne Güllich (Vizepräsident Bildung und Wissenschaft), Dominic Ullrich (Vizepräsident Jugend), Heinz

König (Vizepräsident Wirtschaft) und Dr. Hartmut Grothkopp (Vizepräsident Leistungssport)

Positive Jahres-Bilanz

für leichtathletik.de

Die veränderte Medienarbeit, insbesondere

durch die Entwicklung digitaler

Plattformen, machte auch in 2017 vor

den Verantwortlichen des DLV nicht Halt.

So wurde z.B. das digitale Erscheinungsbild

des Verbandes aktualisiert. Sowohl

die Meldungen auf leichtathletik.de, Facebook,

Instagram oder Twitter als auch

exklusiv für leichtathletik-TV produzierte

Highlight-Videos nahmen im Umfang zu

und führten zu einer sehr positiven Entwicklung

der User-Zahlen im digitalen

Bereich.

Wichtiger Schritt

auf dem Weg zu DLV-Net

Zu den Themen der Digitalisierung gehörten

aber ebenso interne Anpassungen

von Arbeitsprozessen und die Optimierung

der IT-Ausstattung. Ein zentraler

Aspekt spielte hierbei die Weiterentwicklung

des DLV-Net. Der langwierige

Prozess der Initiierung einer speziellen

Software für den DLV, seine Landesverbände

und Vereine nahm Fahrt auf. Mit

der flächendeckenden Einführung des ersten

Moduls „Event“ für Veranstaltungsgenehmigungen

konnte ein erster Erfolg

auf dem Weg zu einer umfassenden gemeinsamen

Lösung erzielt werden.

G5-Treffen der europäischen

Verbände in Berlin

Auf internationaler Ebene fanden neben

den sportlichen Höhepunkten auch diverse

Kongresse und Tagungen statt, so

insbesondere der IAAF-Kongress in London

und die EAA-Convention in Vilnius.

In Berlin trafen sich Vertreter der G5, der

fünf großen europäischen Leichtathletik-

Verbände Frankreich, Großbritannien,

Italien, Spanien und Deutschland, zur

jährlichen Tagung.

Neuer DLV-Generaldirektor:

Michael Lameli folgt auf

Frank Hensel

Der Jahresauftakt 2017 brachte für die

Beschäftigten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes

(DLV) im Haus der

Leichtathletik in Darmstadt, eine zentrale

Veränderung. Nachdem der langjährige

Generaldirektor Frank Hensel Ende

2016 altersbedingt ausgeschieden war,

übernahm Michael Lameli zum 1. Januar

2017 als DLV-Generaldirektor.

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Jugend im Deutschen Leichtathletik-Verband

Junges Engagement

LEICHTATHLETIK-JUGEND: Die Deutsche Leichtathletik-Jugend

(DLJ) ist in vielen Bereichen aktiv und bietet jungen Menschen

die Möglichkeit, sich für die Leichtathletik zu engagieren, Verantwortung

zu übernehmen und Ideen umzusetzen.

Führungswechsel

Dominic Ullrich löste 2017

Esther Fittko im Amt des für

die Jugend zuständigen DLV-

Vizepräsidenten ab

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Teambildung bei der U18-WM in Kenias

Regelmäßige Mannschaftssitzungen und der im Kreis zelebrierte Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer in Nairobi zusammen

Die DLJ und ihr Jugend-Team haben

anlässlich des DSJ-Jugendevents

„jugend.macht.sport!“ im Rahmen

des Internationalen Deutschen Turnfestes

in Berlin die Sportart Leichtathletik

eindrucksvoll präsentiert. Die Teilnehmer

hatten die Möglichkeit, auf der blauen

Bahn im Olympiastadion zu sprinten,

ihre Sprungkraft unter Beweis zu stellen

und in der Biathlonstaffel ihre Wurfqualitäten

zu zeigen. Auch an der Berichterstattung

von diesem Großereignis hat

sich die DLJ durch ein kleines Medienteam

beteiligt.

In der Jugendbotschafter-Initiative

wurde neben der Doping-Prävention das

Thema „Sportpsychologie“ aufgegriffen.

Engagierte Jugendliche haben das erste

Ausbildungsseminar mit viel Interesse

und Engagement absolviert und planen

nun die praktische Umsetzung im kommenden

Jahr.

Neu: Der Jahreskalender 2018

Ein weiteres „nützliches“ Projekt wurde

aus der Taufe gehoben – der Jahreskalender

2018. Dieser Kalender bietet neben

der Terminplanung auch hilfreiche

Tipps für Training und Wettkampf und

kann auch als kleines Trainingstagbuch

genutzt werden.

U18-WM in Nairobi/Kenia

Teambildung in der Jugend-Nationalmannschaft

als psychosoziale Ressource

ist eine der Zielsetzungen, um erfolgreich

bei internationalen Meisterschaften abzuschneiden.

Regelmäßige Mannschaftssitzungen

und der im Kreis zelebrierte

Teamschrei schweißten Athleten und Betreuer

zusammen.

EM 2018 in Berlin

Auch für die DLJ ist die EM im nächsten

Jahr in Berlin das herausragende Ereignis,

dass sich in vielen Maßnahmen widerspiegelt.

So sind bereits jetzt die Planungen

für das nationale Jugendlager in

Berlin im kommenden Jahr angelaufen.

Jugendlichen aus 20 Landesverbänden

haben die Möglichkeit, gemeinsam im

Stadion die Athleten anzufeuern. Desweiteren

werden acht Jungkampfrichter

bei der EM zum Einsatz kommen. Die Initiative

läuft seit 2013 und in dieser Zeit

wurden über 20 engagierte Jugendliche

zu Kampfrichtern ausgebildet.

Der im Schuljahr 2016/2017 erstmals

ausgeschriebene Schulsportpreis „JuLe

macht Schule“ zum Thema „JTFO – Eine

Chance für Schulen und Vereine“ ist erfolgreich

gestartet. Zum Auftakt haben

37 Schulen ihre eindrucksvollen Bewerbungen

eingereicht. Für das aktuelle

Schuljahr ist natürlich das Thema: „Wir

für Berlin! – Unsere Projektarbeit zur EM

2018“. Wir sind gespannt auf viele tolle

Projekte.

Esther Fittko ausgezeichnet

Die DLV-Vizepräsidentin Jugend hat

sich im November 2017 nicht wieder zur

Wahl gestellt. Der Deutsche Leichtathletik-Jugendtag

hat den bisherigen Stellvertreter

Dominic Ullrich als Nachfolger

gewählt. Für ihre herausragende Arbeit

in insgesamt zwölf Jahren im Bundesausschuss

Jugend, davon acht Jahre als

Vorsitzende, wurde Esther Fittko der

Ehrenring des DLV und der Diskus der

Deutschen Sportjugend verliehen.

Jugend macht Sport beim Turnfest in Berlin

Wenn sich die Leichtathletik der Sportjugend präsentiert, darf Jugend-Leichtathletik-Maskottchen JuLe natürlich nicht fehlen

LEICHTATHLETIK 2017 121

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Laufszene im Deutschen Leichtathletik-Verband

Ins Gespräch

gekommen

DLV-Laufsymposium: In

Siegen tauschten sich

Laufveranstalter,

Verbandsakteure und

Läufer aus.

Aufgrund der großen positiven Resonanz

aus dem vergangenen Jahr

und des vielfachen Wunsches der

Laufszene wurde am 2. und 3. Dezember

2017 das zweite DLV-Lauf-Symposium

in Siegen veranstaltet. Beim diesjährigen

Programm stand der Austausch

zwischen Laufveranstaltern, Verbandsakteuren

und Läufern im Mittelpunkt.

Am Samstag erlebten die Teilnehmer zunächst

spannende Vorträge von Prof. Dr.

Döhrn und Dr. Steinbach. Prof. Döhrn

stellte die aktuellen Lauf-Statistiken vor,

Dr. Steinbach (SPIN Sport Innovation)

erläutert Strategien, wie man erfolgreiche

Laufevents organisieren kann. In

der sich anschließenden Expertenrunde

bestand die Möglichkeit zur Diskussion

aktueller Laufthemen wie Datenschutz,

Versicherung, Stadtmarketing und neue

Laufformate. Auch in diesem Jahr war

in das Symposium am Samstagabend

die Gala „Läufer des Jahres“ in Krombach

eingebunden. Zuvor stand für die

Teilnehmer ein gemeinsamer Lauf oder

alternativ eine Brauereibesichtigung

auf dem Programm. Der Sonntag war

dem „Learning by Doing“ gewidmet: In

Workshops konnten die Teilnehmer intensiv

mit Experten diskutieren, gezielte

Themen erörtern und gemeinsame Lösungsstrategien

entwickeln. Ziel dabei

war es, Strategien kennenzulernen

sowie Tipps und Impulse für eigene

Laufveranstaltungen zu gewinnen. Alle

Beteiligten trugen hierbei zu dem Erfolg

des zweiten DLV-Lauf-Symposiums bei

und konnten einen Mehrwert aus der

Veranstaltung ziehen.

122 LEICHTATHLETIK 2017

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Siegertypen: Die Gewinner im deutschen Nachwuchsläufer-Cup 2017

Umrahmt von „Schirmherrin“ Konstanze Klosterhalfen und Dr. Matthias Reick, der als DLV-Vizepräsident für die Läufer zuständig ist, präsentierten

sich bei der Gala „Läufer des Jahres 2017“ in der Krombacher Brauerei die Sieger im Nachwuchs-Cup. Von links nach rechts:

Amanal Petros (U23; SV Brackwede), Steffen Baxheinrich (U20; LV Oelde), Elias Schreml (U18; LG Olympia Dortmund), Franziska Reng

(U23; LG Telis Finanz Regensburg), Jasmin Beer (U20; Kimbia sports e.V.) und Sophie Kretschmer (U18; LAC Aschersleben)

Deutscher Nachwuchsläufer-Cup:

In einer Serie

von sechs Straßenläufen

über zehn Kilometer

wurden 2017 die besten

Nachwuchsläufer gekürt.

Große Bühne für

die Lauf-Talente

Der Deutsche Nachwuchsläufer-Cup

2017 „powered by“ laufen.de unter

der Schirmherrschaft des DLV mit

freundlicher Unterstützung von German

Road Races (GRR) ist eine neue Serie für

deutsche Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen

U18, U20 und U23.

2017 war der Cup in fünf ausgewählte

nationale Laufevents sowie in die Deutschen

Meisterschaften 10 km Straßenlauf

integriert. Damit wurden Deutschlands

talentiertesten Nachwuchsläufer/innen

beim Deutschen Nachwuchsläufer-Cup

über 10 km die Möglichkeit gegeben,

sich zu präsentieren und untereinander

zu messen. Teilnahmeberechtigt waren

alle Nachwuchsläufer/innen der Altersklassen

U18, U20 und U23 mit einem

gültigen Startrecht für einen Verein/LG

im Verbandsgebiet des DLV. Eine Mindestleistung

im Vorfeld war jedoch nicht

erforderlich, der Cup stand allen Nachwuchsläufern/innen

offen.

Der Startschuss fiel in Berlin-Span-

dau am 19. März 2017. Dort und bei den

anderen Cup-Veranstaltungen konnten

sich die Sieger auf Siegprämien freuen,

die vom jeweiligen Veranstalter (ausgenommen

DM 10 km, hier Anerkennung

der Wertung) für die ersten drei einer jeden

Altersklasse ausgeschüttet wurden,

wenn die Läufer/innen eine vorgegebene

Zielzeit erreichten.

Gesamt-Cup-Sieger/in 2017 darf sich

nennen, wer in der jeweiligen Altersklasse

in der Zeitaddition von mindestens

zwei absolvierten Rennen die schnellste

Zeit aufwies. Die Wertung erfolgte jeweils

innerhalb der jahrgangsbezogenen

Altersklasse. Die Sieger/innen wurden

vom DLV offiziell innerhalb der Veranstaltung

„Läufer des Jahres“ in der

Brauerei Krombacher in Kreuztal am

2.12.2017 geehrt und gefeiert.

Auch 2018 wird dieses Format für

den Nachwuchs im Laufbereich weitergeführt.

Die Teilnahmebedingungen sind

jedoch aktualisiert worden. Alle deutschen

Nachwuchsläufer/innen der AK

U18/U20/U23 können an dem Deutschen

Nachwuchsläufer-Cup teilnehmen. Bei

der Veranstaltung „DM 10 km Straßenlauf

in Bremen 2018“ gelten jedoch die

Teilnahmebedingungen aus 2017.

Eröffnet wird der Cup mit einer neuen

Veranstaltung in Dresden. Es erwarten

uns spannende Wettkämpfe mit tollen

Nachwuchsläufern, von denen wir wohl

bald noch viel sehen und hören werden.

TERMINE 2018

18.03. Dresdner Citylauf 2018

31.03. Paderborner Osterlauf

29.04. Würzburger Residenzlauf

02.09. Stadtwerke Kö-Lauf in Düsseldorf

(für AK U18/U20)

02.09. DM 10 km Straßenlauf in Bremen

(für AK U23, nur Zeitwertung)

14.10. Great 10K Berlin

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Senioren im Deutschen Leichtathletik-Verband

Oldies but Goldies

DLV-Senioren: Auch 2017 standen die deutschen Senioren

im Rampenlicht der Öffentlichkeit bei

Deutschen Meisterschaften und internationalen

Titelkämpfen.

An den erstmals in Asien ausgetragenen

siebten Senioren-Hallen-

Weltmeisterschaft in Daegu nahmen

73 deutsche Sportler teil. Für viele

Athletinnen und Athleten war Südkorea

ein besonderes Territorium, mit der

nahen Grenze zu Nordkorea, wo bis

zum heutigen Tage immer noch kein

Friedensvertrag zustande gekommen

ist. Mit Perfektion bei der Durchfüh-

rung von Veranstaltungen und der asiatischen

Höflichkeit wurden vom 19. bis

25. März die internationalen Gäste empfangen.

Die bisher teilnehmerstärkste

Hallen-Weltmeisterschaft auszurichten,

hatten sich die Südkoreaner „auf die

Fahne“ geschrieben, was sie mit 3841

Meldungen und 2000 Teilnehmern allerdings

nur bedingt erreichten.

Weltrekord über 400 Meter

In der M50 steigerte Roland Gröger die

Weltbestzeit über die Stadionrunde auf

51,73 Sekunden und holte sich damit Gold

bei der Hallen-WM der Senioren in Daegu

27 Goldmedaillen in Daegu

Die deutschen Seniorensportler schafften

schließlich einen guten fünften Platz in

der Nationenwertung. 27-mal Gold-, 22-

mal Silber und 34-mal Bronzemedaillen

fanden so den Weg nach Deutschland.

Hinter den Teams aus Australien, Großbritannien,

USA und Spanien.

Wer sorgte aus deutscher Sicht für

die aufsehenerregendsten Weltrekorde?

Klemens Grißmer (M65, TSG Oberursel)

steigerte die Weitsprungleistung auf

5,38 Meter innerhalb des Fünfkampfes.

Am sechsten Wettkampftag legte er im

Weitsprungwettbewerb noch einmal

weitere zehn Zentimeter zu. Seine weiteren

Einzelleistungen (60 m Hürden

9,64 sec, Kugelstoßen 11,64 m, Hochsprung

1,56 m und 1000-m-Lauf 4:02,57

min) brachten ihm schließlich den zweiten

Weltmeistertitel ein. Noch dazu verbesserte

er den bestehenden Weltrekord

von Rolf Geese aus dem Jahre 2009 auf

4637 Punkte.

Mit einem Weltrekord im Gepäck

(51,92 sec) reiste Roland Gröger (M50,

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TopFit Berlin) an und verbesserte diesen

beim 400-Meter-Finale auf 51,73 Sekunden.

Bereits zwei Tage zuvor sicherte er

sich den Titel über 200 Meter in 23,63

Sekunden. Bei dem selten in der Halle

ausgetragenen Gewichtswurf verewigte

sich Gudrun Mellmann (W75, SV Lurup

Hamburg) mit der neuen Weltrekordweite

von 14,34 Meter.

810 DLV-Senioren bei der EM

Die dänische Stadt Aarhus war Gastgeber

der 20. Senioren-Europameisterschaften.

Mit einem enorm großen Aufgebot von

810 Athletinnen und Athleten reiste die

DLV-Senioren-Delegation an. An zehn

Wettkampftagen wurde 407-mal Edelmetall

gesammelt: 148-mal Gold, 127-mal

Silber und 132-mal Bronze.

Gleich am ersten Wettkampftag eröffnete

Ralf Jossa (M50; SV Herzberg) den

Medaillenreigen mit einem neuen Europarekord

im Gewichtswurf von 22.67

Metern. Klemens Grißmer (M65, TSG

Oberursel) entthronte im Zehnkampf

Rolf Geese (LG Göttingen) mit der neuen

Weltrekordleistung von 8205 Punkten.

Als amtierender Weltmeister gewann Roland

Gröger (M50; TopFit Berlin) sämtliche

Sprintstrecken von 100 Meter über

200 Meter bis 400 Meter.

Der älteste Seniorensportler, der in

Aarhus an den Start ging, war der inzwischen

91-jährige Günter Ciesielski (M90,

Postsportverein Landshut). Er beendete

im 5000-Meter-Bahngehen den Wettbewerb

mit einem neuen Europarekord

(41:04,37 min).

Gleich drei Staffelrekorde konnten die

deutschen Senioren vermelden. Die Senioren

der M85 in der Besetzung Zuber,

Steiner, Pfeiffer, Müller konnten ihren

neuen Weltrekord in der 4x100 m Staffel

mit 1:14,52 Minuten feiern. Die Seniorinnen

der Altersklasse W70 gewannen

die 4x100-Meter-Staffel der W70 in neuer

Weltrekordzeit von 1:04,28 Minuten

in der Besetzung Förster, Zörner, Stump,

Meier. Ein neuer Europarekord wurde in

der 4x400-Meter-Staffel er Seniorinnen

W45 mit der Mannschaft Braun, Günther,

Trost, Drewes, Czech in 4:07,11 Minuten

aufgestellt.

Länderkampf-Sieg

Einen schönen Abschlusshöhepunkt

konnte das DLV-Team verbuchen – beim

neunten Ländervergleichs-Wettkampf,

der Challenge, im Wettstreit mit den Auswahlmannschaften

aus Frankreich und

Belgien, der in Sint-Niklaas (Belgien)

durchgeführt wurde. Mit 372 Zählern

ging schließlich der Gesamtsieg im Drei-

Länder-Duell an den DLV, vor Frankreich

(321) und Belgien (231).

LEICHTATHLETIK 2017 125

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LEICHTATHLETIK 2017 Spektakuläres Event in der Hauptstadt

Berlin fliegt wieder

Berlin fliegt: Nach der WM

in London ging es mit der

spektakulären Flug- und

Speedshow weiter.

Melanie Bauschke mit Heimspiel vor historischer Kulisse

Im Weitsprung trat mit Melanie Bauschke eine waschechte Berlinerin für den DLV an

Deutschland auf Rang zwei

Zu einem starken Team gehören auch die Ersatzleute. In Berlin traten Karsten Dilla, Gina

Lückenkemper und Melanie Bauschke in Aktion. Tobias Scherbarth, Anna Bühler und

Rebekka Haase standen für den Fall der Fälle parat und feuerten an

Am 2. September traten in Berlin

Top-Athleten aus fünf europäischen

Leichtathletik-Nationen

(Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien,

Großbritannien) und den USA als

Teams gegeneinander an. Dabei sorgten

in den Disziplinen Stabhochsprung

Männer, Weitsprung Frauen und Sprint

Frauen viele bekannte Gesichter für Begeisterung.

Der innovative Modus der

Team-Challenge machte den Wettkampf

zusätzlich zu etwas ganz Außergewöhnlichem.

Ziel der spektakulären Veranstaltung

ist es, Fans für die olympische Kernsportart

zu gewinnen und neue Formate zu

präsentieren: kurzweilig, spannend und

innovativ. Insgesamt wurde „Berlin

fliegt!“ zum siebten Mal ausgetragen,

nicht zuletzt dank der großen Unterstützung

durch die Hauptsponsoren des DLV:

Nike, GLS, DKB und Barmer – begleitet

durch den Charity-Partner Plan International

Deutschland.

Das Brandenburger Tor bot auch in

diesem Jahr eine beeindruckende Kulisse

– mehr als 3.000 Zuschauer verfolgten in

der eigens errichteten „Berlin 2018-Arena“

einen packenden Wettkampf, bei

dem der Sprint-Wettbewerb erstmals auf

sechs blauen Sprintbahnen durchgeführt

wurde. Für die USA zahlten sich drei

Weltmeister in ihren Reihen aus. Sam

Kendricks, Barbara Pierre und Tianna

Bartoletta gewannen den Länderkampf

vor dem DLV-Team um Gina Lückenkemper,

Karsten Dilla und Melanie Bauschke,

das einen starken zweiten Platz belegte.

Sieger-Team aus den USA

Sam Kendricks, Barbara Pierre und Tianna

Bartoletta gewannen den Länderkampf am

Brandenburger Tor in Berlin

126 LEICHTATHLETIK 2017

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LEICHTATHLETIK 2017 Weltmeisterschaften | Team-EM | Deutsche Meisterschaften

Ergebnisse

auf einen Blick

Überraschung

Das 200-Meter-Podium von

London sah anders aus als

gedacht. Nicht der schon als

Nachfolger von Usain Bolt

gehandelte 400-Meter-Weltrekordler,

-Weltmeister und Olympiasieger

Wayde van Niekerk

stand ganz oben, sondern Ramil

Guliyev aus der Türkei. Platz

drei ging an Jereem Richards

(Trinidad & Tobago)

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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London

Männer

100 Meter (-0,8) | 5.8.2017

1. Justin Gatlin (USA) 9,92

2. Christian Coleman (USA) 9,94

3. Usain Bolt (Jamaika) 9,95

4. Yohan Blake (Jamaika) 9,99

5. Akani Simbine (Südafrika) 10,01

6. Jimmy Vicaut (Frankreich) 10,08

7. Reece Prescod (Großbritannien) 10,17

8. Bingtian Su (China) 10,27

VL: 26. Julian Reus (Deutschland) 10,25

200 Meter (-0,1) | 10.8.2017

1. Ramil Guliyev (Türkei) 20,09

2. Wayde van Niekerk (Südafrika) 20,11

3. Jereem Richards (Trinidad & Tobago) 20,11

4. Nethaneel Mitchell-Blake (Großbritannien) 20,24

5. Ameer Webb (USA) 20,26

6. Isaac Makwala (Botswana) 20,44

7. Abdul Hakim Sani Brown (Japan) 20,63

8. Isiah Young (USA) 20,64

4x100 Meter | 12.8.2017

1. Großbritannien 37,47

(Ujah, Gemili, Talbot, Mitchell-Blake)

2. USA 37,52

(Rodgers, Gatlin, Bacon, Coleman)

3. Japan 38,04

(Tada, Iizuka, Kiryu, Fujimitsu)

4. China 38,34

5. Frankreich 38,48

6. Kanada 38,59

7. Türkei 38,73

Jamaika

DNF

4x400 Meter | 13.8.2017

1. Trinidad & Tobago 2:58,12

(Solomon, Richards, Cedenio, Gordon)

2. United States 2:58,61

(London III, Roberts, Cherry, Kerley)

3. Großbritannien 2:59,00

(Hudson-Smith, Cowan, Yousif, Rooney)

4. Belgien 3:00,04

5. Spanien 3:00,65

6. Kuba 3:01,10

7. Polen 3:01,59

8. Frankreich 3:01,79

800 Meter | 8.8.2017

1. Pierre-Ambroise Bosse (Frankreich) 1:44,67

2. Adam Kszczot (Polen) 1:44,95

3. Kipyegon Bett (Kenia) 1:45,21

4. Kyle Langford (Großbritannien) 1:45,25

5. Nijel Amos (Botswana) 1:45,83

6. Mohammed Aman (Äthiopien) 1:46,06

7. Thiago Andrè (Brasilien) 1:46,30

8. Brandon McBride (Kanada) 1:47,09

VL: 33. Marc Reuther (Deutschland) 1:47,78

1500 Meter | 13.8.2017

1. Elijah Motonei Manangoi (Kenia) 3:33,61

2. Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:33,99

3. Filip Ingebrigtsen (Norwegen) 3:34,53

4. Adel Mechaal (Spanien) 3:34,71

5. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 3:34,89

6. Sadik Mikhou (Bahrain) 3:35,81

7. Marcin Lewandowski (Polen) 3:36,02

8. Nicholas Willis (Neuseeland) 3:36,82

VL: 10 Deutschland 38,66

(Reus, Hering, Schmidt, Erewa)

400 Meter | 8.8.2017

1. Wayde van Niekerk (Südafrika) 43,98

2. Steven Gardiner (Bahamas) 44,41

3. Abdalelah Haroun (Katar) 44,48

4. Baboloki Thebe (Botswana) 44,66

5. Nathon Allen (Jamaika) 44,88

6. Demish Gaye (Jamaika) 45,04

7. Fred Kerley (USA) 45,23

Isaac Makwala (Botswana)

DNS

HF: 10. Homiyu Tesfaye (Deutschland) 3:39,72

HF: 23. Timo Benitz (Deutschland) 3:44,38

5000 Meter | 12.8.2017

1. Muktar Edris (Äthiopien) 13:32,79

2. Mohamed Farah (Großbritannien) 13:33,22

3. Paul Kipkemoi Chelimo (USA) 13:33,30

4. Yomif Kejelcha (Äthiopien) 13:33,51

5. Selemon Barega (Äthiopien) 13:35,34

6. Mohammed Ahmed (Kanada) 13:35,43

7. Aron Kifle (Eritrea) 13:36,91

8. Andrew Butchart (Großbritannien) 13:38,73

VL: 32. Richard Ringer (Deutschland) 13:36,87

128 LEICHTATHLETIK 2017

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10.000 Meter | 4.8.2017

1. Mohamed Farah (Großbritannien) 26:49,51

2. Joshua Kiprui Cheptegei (Uganda) 26:49,94

3. Paul Kipngetich Tanui (Kenia) 26:50,60

4. Bedan Karoki Muchiri (Kenia) 26:52,12

5. Jemal Yimer (Äthiopien) 26:56,11

6. Geoffrey Kipsang Kamworor (Kenia) 26:57,77

7. Abadi Hadis (Äthiopien) 26:59,19

8. Mohammed Ahmed (Kanada) 27:02,35

Marathon | 6.8.2017

1. Geoffrey Kipkorir Kirui (Kenia) 2:08:27

2. Tamirat Tola (Äthiopien) 2:09:49

3. Alphonce Felix Simbu (Tansania) 2:09:51

4. Callum Hawkins (Großbritannien) 2:10:17

5. Gideon Kipkemoi Kipketer (Kenia) 2:10:56

6. Daniele Meucci (Italien) 2:10:56

7. Yohanes Ghebregergis (Eritrea) 2:12:07

8. Daniel Kinyua Wanjiru (Kenia) 2:12:16

110 Meter Hürden (0,0) | 7.8.2017

1. Omar McLeod (Jamaika) 13,04

2. Sergey Shubenkov (Athlet unter neutraler Flagge) 13,14

3. Balázs Baji (Ungarn) 13,28

4. Garfield Darien (Frankreich) 13,30

5. Aries Merritt (USA) 13,31

6. Shane Brathwaite (Barbados) 13,32

7. Orlando Ortega (Spanien) 13,37

8. Hansle Parchment (Jamaika) 13,37

HF: 21. Matthias Bühler (Deutschland) 13,79

400 Meter Hürden | 9.8.2017

1. Karsten Warholm (Norwegen) 48,35

2. Yasmani Copello (Türkei) 48,49

3. Kerron Clement (USA) 48,52

4. Kemar Mowatt (Jamaika) 48,99

5. TJ Holmes (USA) 49,00

6. Juander Santos (Dominikanische Republik) 49,04

7. Abderrahaman Samba (Katar) 49,74

8. Kariem Hussein (Schweiz) 50,07

3000 Meter Hindernis | 8.8.2017

1. Conseslus Kipruto (Kenia) 8:14,12

2. Soufiane Elbakkali (Marokko) 8:14,49

3. Evan Jager (USA) 8:15,53

4. Mahiedine Mekhissi (Frankreich) 8:15,80

5. Stanley Kipkoech Kebenei (USA) 8:21,09

6. Matthew Hughes (Kanada) 8:21,84

7. Tesfaye Deriba (Äthiopien) 8:22,12

8. Tafese Seboka (Äthiopien) 8:23,02

Hochsprung | 13.8.2017

1. Mutaz Essa Barshim (Katar) 2,35

2. Danil Lysenko (Athlet unter neutraler Flagge) 2,32

3. Majd Eddin Ghazal (SYR) 2,29

4. Edgar Rivera (Mexiko) 2,29

5. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,29

6. Robert Grabarz (Großbritannien) 2,25

6. Ilya Ivanyuk (Athlet unter neutraler Flagge) 2,25

8. Bryan McBride (USA) 2,25

10. Eike Onnen (Deutschland) 2,20

Stabhochsprung | 8.8.2017

1. Sam Kendricks (USA) 5,95

2. Piotr Lisek (Polen) 5,89

3. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,89

4. Changrui Xue (China) 5,82

5. Pawel Wojciechowski (Polen) 5,75

6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,65

7. Kurtis Marschall (Australien) 5,65

8. Shawnacy Barber (Kanada) 5,65

Raphael Marcel Holzdeppe (Deutschland)

Weitsprung | 5.8.2017

1. Luvo Manyonga (Südafrika) 8,48

2. Jarrion Lawson (USA) 8,44

3. Ruswahl Samaai (Südafrika) 8,32

4. Aleksandr Menkov (Athlet unter neutraler Flagge) 8,27

5. Maykel Massó (Kuba) 8,26

6. Yuhao Shi (China) 8,23

7. Jianan Wang (China) 8,23

8. Michel Tornéus (Schweden) 8,18

Q: 22. Julien Howard (Deutschland) 7,72

Dreisprung | 10.8.2017

1. Christian Taylor (USA) 17,68

2. Will Claye (USA) 17,63

3. Nelson Évora (Portugal) 17,19

4. Cristian Nápoles (Kuba) 17,16

5. Alexis Copello (Aserbaidschan) 17,16

6. Chris Benard (USA) 17,16

7. Andy Díaz (Kuba) 17,13

8. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,79

NM

LEICHTATHLETIK 2017 129

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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London

Kugelstoßen | 6.8.2017

1. Tomas Walsh (Neuseeland) 22,03

2. Joe Kovacs (USA) 21,66

3. Stipe Žunic (Kroatien) 21,46

4. Tomáš Stanek (Tschechische Republik) 21,41

5. Michal Haratyk (Polen) 21,41

6. Ryan Crouser (USA) 21,20

7. Ryan Whiting (USA) 21,09

8. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,89

9. Jacko Gill (Neuseeland) 20,82

10. David Storl (Deutschland) 20,80

Diskuswurf | 5.8.2017

1. Andrius Gudžius (Litauen) 69,21

2. Daniel Ståhl (Schweden) 69,19

3. Mason Finley (USA) 68,03

4. Fedrick Dacres (Jamaika) 65,83

5. Piotr Malachowski (Polen) 65,24

6. Robert Harting (Deutschland) 65,10

7. Robert Urbanek (Polen) 64,15

8. Traves Smikle (Jamaika) 64,04

Q Martin Wierig (Deutschland) NM

Hammerwurf | 11.8.2017

1. Pawel Fajdek (Polen) 79,81

2. Valeriy Pronkin (Athlet unter neutraler Flagge) 78,16

3. Wojciech Nowicki (Polen) 78,03

4. Quentin Bigot (Frankreich) 77,67

5. Aleksei Sokyrskii (Athlet unter neutraler Flagge) 77,50

6. Nick Miller (Großbritannien) 77,31

7. Dilshod Nazarov (Tadschikistan) 77,22

8. Serghei Marghiev (Moldau) 75,87

Speerwurf | 12.8.2017

1. Johannes Vetter (Deutschland) 89,89

2. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 89,73

3. Petr Frydrych (Tschechische Republik) 88,32

4. Thomas Röhler (Deutschland) 88,26

5. Tero Pitkämäki (Finnland) 86,94

6. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 84,52

7. Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) 84,48

8. Andreas Hofmann (Deutschland) 83,98

Zehnkampf | 11./12.8.2017

1. Kevin Mayer (Frankreich) 8768

(10,70; 7,52; 15,72; 2,08; 48,26/13,75, 47,14; 5,10; 66,10; 4:36,73)

2. Rico Freimuth (Deutschland) 8564

(10,53; 7,48; 14,85; 1,99; 48,41/13,68; 51,17; 4,80; 62,34; 4:41,57)

3. Kai Kazmirek (Deutschland) 8488

(10,91; 7,64; 13,78; 2,11; 47,19/14,66; 45,06; 5,10; 62,45;4:38,07)

4. Janek Õiglane (Estland) 8371

5. Damian Warner (Kanada) 8309

6. Oleksiy Kasyanov (Ukraine) 8234

7. Kurt Felix (Grenada) 8227

8. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 8222

Mathias Brugger (Deutschland)

DNF

20 Kilometer Gehen | 13.8.2017

1. Eider Arévalo (Kolumbien) 1:18:53

2. Sergei Shirobokov (Athlet unter neutraler Flagge) 1:18:55

3. Caio Bonfim (Brasilien) 1:19:04

4. Lebogang Shange (Südafrika) 1:19:18

5. Christopher Linke (Deutschland) 1:19:21

6. Dane Bird-Smith (Australien) 1:19:28

7. Kaihua Wang (China) 1:19:30

8. Álvaro Martín (Spanien) 1:19:41

15. Nils Brembach (Deutschland) 1:20:42

17. Hagen Pohle (Deutschland) 1:20:53

50 Kilometer Gehen | 13.8.2017

1. Yohann Diniz (Frankreich) 3:33:12

2. Hirooki Arai (Japan) 3:41:17

3. Kai Kobayashi (Japan) 3:41:19

4. Igor Glavan (Ukraine) 3:41:42

5. Satoshi Maruo (Japan) 3:43:03

6. Máté Helebrand (Ungarn) 3:43:56

7. Rafal Augustyn (Polen) 3:44:18

8. Robert Heffernan (Irland) 3:44:41

10. Carl Dohmann (Deutschland) 3:45:21

13. Karl Junghannß (Deutschland) 3:47:01

130 LEICHTATHLETIK 2017

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Mittendrin im Kampf um die Medaillen

Als die Geher in Londons Innenstadt unterwegs

waren, zeigte sich der englische Sommer von seiner

wärmeren Seite. Und Christopher Linke vom SC Potsdam

verpasste als Fünfter eine WM-Medaille über 20

Kilometer nur knapp. Es war ein starkes Rennen von

dem Potsdamer, der sich vom Start weg an der Spitze

zeigte und das Tempo mitbestimmte

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LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London

Frauen

100 Meter (+01,) | 6.8.2017

1. Tori Bowie (USA) 10,85

2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 10,86

3. Dafne Schippers (Niederlande) 10,96

4. Murielle Ahouré (Elfenbeinküste) 10,98

5. Elaine Thompson (Jamaika) 10,98

6. Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago) 11,01

7. Rosangela Santos (Brasilien) 11,06

8. Kelly-Ann Baptiste (Trinidad & Tobago) 11,09

HF: 14. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,16

VL Gina Lückenkemper (Deutschland) 10,95

VL Tatjana Pinto (Deutschland) DQ

4x400 Meter | 13.8.2017

1. USA 3:19,02

(Hayes, Felix, Wimbley, Francis)

2. Great Britain & N.I. 3:25,00

(Clark, Nielsen, Doyle, Diamond)

3. Poland 3:25,41

(Holub, Baumgart, Gaworska, Swiety)

4. France 3:26,56

5. Nigeria 3:26,72

6. Germany 3:27,45

(Spelmeyer, Müller, Gonska, Mergenthaler)

7. Botswana 3:28,00

Jamaica

DNF

200 Meter (+0,8) | 11.8.2017

1. Dafne Schippers (Niederlande) 22,05

2. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) 22,08

3. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 22,15

4. Dina Asher-Smith (Großbritannien) 22,22

5. Deajah Stevens (USA) 22,44

6. Kimberlyn Duncan (USA) 22,59

7. Crystal Emmanuel (Kanada) 22,60

8. Tynia Gaither (Bahamas) 23,07

HF: 12. Rebekka Haase (Deutschland) 23,03

4x100 Meter | 12.8.2017

1. USA 41,82

(Brown, Felix, Akinosun, Bowie)

2. Großbritannien 42,12

(Philip, Henry, Asher-Smith, Neita)

3. Jamaika 42,19

(Levy, Morrison, Facey, Forbes)

4. Deutschland 42,36

(Pinto, Mayer, Lückenkemper, Haase)

5. Schweiz 42,51

6. Trinidad & Tobago 42,62

7. Brasilien 42,63

8. Niederlande 43,07

400 Meter | 9.8.2017

1. Phyllis Francis (USA) 49,92

2. Salwa Eid Naser (Bahrain) 50,06

3. Allyson Felix (USA) 50,08

4. Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) 50,49

5. Shericka Jackson (Jamaika) 50,76

6. Stephenie Ann McPherson (Jamaika) 50,86

7. Kabange Mupopo (Sambia) 51,15

8. Novlene Williams-Mills (Jamaika) 51,48

HF: 14. Ruth Sophia Spelmeyer (Deutschland) 51,77

800 Meter | 13.8.2017

1. Caster Semenya (Südafrika) 1:55,16

2. Francine Niyonsaba (Burundi) 1:55,92

3. Ajee Wilson (USA) 1:56,65

4. Margaret Nyairera Wambui (Kenia) 1:57,54

5. Melissa Bishop (Kanada) 1:57,68

6. Angelika Cichocka (Polen) 1:58,41

7. Charlene Lipsey (USA) 1:58,73

8. Lynsey Sharp (Großbritannien) 1:58,98

HF: 23. Christina Hering (Deutschland) 2:02,69

1500 Meter | 7.8.2017

1. Faith Chepngetich Kipyegon (Kenia) 4:02,59

2. Jennifer Simpson (USA) 4:02,76

3. Caster Semenya (Südafrika) 4:02,90

4. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,97

5. Sifan Hassan (Niederlande) 4:03,34

6. Laura Weightman (Großbritannien) 4:04,11

7. Angelika Cichocka (Polen) 4:04,16

8. Rababe Arafi (Marokko) 4:04,35

11. Hanna Klein (Deutschland) 4:06,22

HF: 16. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:06,58

5000 Meter | 13.8.2017

1. Hellen Onsando Obiri (Kenia) 14:34,86

2. Almaz Ayana (Äthiopien) 14:40,35

3. Sifan Hassan (Niederlande) 14:42,73

4. Senbere Teferi (Äthiopien) 14:47,45

5. Margaret Chelimo Kipkemboi (Kenia) 14:48,74

6. Laura Muir (Großbritannien) 14:52,07

7. Sheila Chepkirui Kiprotich (Kenia) 14:54,05

8. Susan Krumins (Niederlande) 14:58,33

VL: 17. Alina Reh (Deutschland) 15:10,01

132 LEICHTATHLETIK 2017

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 132 03.01.2018 17:39:55


Finale? Finale!

Der Einzug von Hanna Klein (SG Schorndorf

1846) ins 1500-Meter-Finale von

London war eine große Überraschung.

Im Halbfinale hängte sie keine Geringere

als Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus

Äthiopien ab

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 133 03.01.2018 17:40:01


LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London

10.000 Meter | 5.8.2017

1. Almaz Ayana (Äthiopien) 30:16,32

2. Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 31:02,69

3. Agnes Jebet Tirop (Kenia) 31:03,50

4. Alice Aprot Nawowuna (Kenia) 31:11,86

5. Susan Krumins (Niederlande) 31:20,24

6. Emily Infeld (USA) 31:20,45

7. Irene Chepet Cheptai (Kenia) 31:21,11

8. Molly Huddle (USA) 31:24,78

Marathon | 6.8.2017

1. Rose Chelimo (Bahrain) 2:27:11

2. Edna Ngeringwony Kiplagat (Kenia) 2:27:18

3. Amy Cragg (USA) 2:27:18

4. Flomena Cheyech Daniel (Kenia) 2:27:21

5. Shure Demise (Äthiopien) 2:27:58

6. Eunice Jepkirui Kirwa (Bahrain) 2:28:17

7. Helah Jelagat Kiprop (Kenia) 2:28:19

8. Mare Dibaba (Äthiopien) 2:28:49

22. Fate Tola (Deutschland) 2:33:39

39. Katharina Heinig (Deutschland) 2:39:59

100 Meter Hürden (+0,1) | 12.8.2017

1. Sally Pearson (Australien) 12,59

2. Dawn Harper Nelson (USA) 12,63

3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,72

4. Kendra Harrison (USA) 12,74

5. Christina Manning (USA) 12,74

6. Alina Talay (Weißrussland) 12,81

7. Nadine Visser (Niederlande) 12,83

8. Nia Ali (USA) 13,04

HF: 17. Ricarda Lobe (Deutschland) 13,11

VL: 24. Nadine Hildebrand (Deutschland) 13,14

400 Meter Hürden | 10.8.2017

1. Kori Carter (USA) 53,07

2. Dalilah Muhammad (USA) 53,50

3. Ristananna Tracey (Jamaika) 53,74

4. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 54,20

5. Léa Sprunger (Schweiz) 54,59

6. Sage Watson (Kanada) 54,92

7. Cassandra Tate (USA) 55,43

8. Eilidh Doyle (Großbritannien) 55,71

VL: 34. Jackie Baumann (Deutschland) 57,59

3000 Meter Hindernis | 11.8.2017

1. Emma Coburn (USA ) 9:02,58

2 . Courtney Frerichs (USA ) 9:03,77

3 . Hyvin Kiyeng Jepkemoi (Kenia) 9:04,03

4 . Beatrice Chepkoech (Kenia) 9:10,45

5 . Ruth Jebet (Burundi) 9:13,96

6 . Celliphine Chepteek Chespol (Kenia) 9:15,04

7 . Etenesh Diro (Äthiopien) 9:22,46

8 . Winfred Mutile Yavi (Burundi) 9:22,67

9 . Gesa Felicitas Krause (Deutschland) 9:23,87

Hochsprung | 12.8.2017

1. Maria Lasitskene (Athletin unter neutraler Flagge) 2,03

2. Yuliia Levchenko (Ukraine) 2,01

3. Kamila Licwinko (Polen) 1,99

4. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,95

5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 1,95

6. Morgan Lake (Großbritannien) 1,95

7. Mirela Demireva (Bulgarien) 1,92

7. Airiné Palšyté (Litauen) 1,92

Stabhochsprung | 6.8.2017

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,91

2. Sandi Morris (USA) 4,75

3. Robeilys Peinado (Venezuela) 4,65

3. Yarisley Silva (Kuba) 4,65

5. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,65

6. Holly Bradshaw (Großbritannien) 4,65

7. Alysha Newman (Kanada) 4,65

8. Olga Mullina (Athlet unter neutraler Flagge) 4,55

Q: 14. Silke Spiegelburg (Deutschland) 4,35

Q: 20. Friedelinde Petershofen (Deutschland) 4,20

Weitsprung | 11.8.2017

1. Brittney Reese (USA) 7,02

2. Darya Klishina (Athletin unter neutraler Flagge) 7,00

3. Tianna Bartoletta (USA) 6,97

4. Ivana Španovic (Serbien) 6,96

5. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,72

6. Brooke Stratton (Australien) 6,67

7. Chantel Malone (Britische Jungferninseln) 6,57

8. Blessing Okagbare-Ighoteguonor (Nigeria) 6,55

10. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,54

Q: 23. Alexandra Wester (Deutschland) 6,27

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 134 03.01.2018 17:40:02


Zwei-Meter-Frau

Bei der WM in London hätte Marie-Laurence Jungfleisch über zwei

Meter springen müssen, um im Kampf um Gold dabei zu sein –

ihre 1,95 Meter reichten nur zu Rang vier. Den Zwei-Meter-Sprung

reichte die Athletin vom VfB Stuttgart dann im Hochsprung-Mekka

Eberstadt nach – es war ihr zweiter über die magische Höhe

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 135 03.01.2018 17:40:03


LEICHTATHLETIK 2017 Die WM-Ergebnisse von London

Dreisprung | 7.8.2017

1. Yulimar Rojas (Venezuela) 14,91

2. Caterine Ibargüen (Kolumbien) 14,89

3. Olga Rypakova (Kasachstan) 14,77

4. Hanna Knyazyeva-Minenko (Israel) 14,42

5. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,33

6. Anna Jagaciak (Polen) 14,25

7. Ana Peleteiro (Spanien) 14,23

8. Shanieka Ricketts (Jamaika) 14,13

12. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,97

Kugelstoßen | 9.8.2017

1. Lijiao Gong (China) 19,94

2. Anita Márton (Ungarn) 19,49

3. Michelle Carter (USA) 19,14

4. Danniel Thomas-Dodd (Jamaika) 18,91

5. Yang Gao (China) 18,25

6. Brittany Crew (Kanada) 18,21

7. Yuliya Leantsiuk (Weißrussland) 18,12

8. Yaniuvis López (Kuba) 18,03

Q: 13. Sara Gambetta (Deutschland) 17,71

Diskuswurf | 13.8.2017

1. Sandra Perkovic (Kroatien) 70,31

2. Dani Stevens (Australien) 69,64

3. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 66,21

4. Yaimé Pérez (Kuba) 64,82

5. Denia Caballero (Kuba) 64,37

6. Nadine Müller (Deutschland) 64,13

7. Xinyue Su (China) 63,37

8. Bin Feng (China) 61,56

9. Julia Harting (Deutschland) 61,34

Q: 14. Anna Rüh (Deutschland) 60,78

Hammerwurf | 7.8.2017

1. Anita Włodarczyk (Polen) 77,90

2. Zheng Wang (China) 75,98

3. Malwina Kopron (Polen) 74,76

4. Wenxiu Zhang (China) 74,53

5. Hanna Skydan (Aserbaidschan) 73,38

6. Joanna Fiodorow (Polen) 73,04

7. Sophie Hitchon (Großbritannien) 72,32

8. Katerina Šafránková (Tschechische Republik) 71,34

Speerwurf | 8.8.2017

1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 66,76

2. Lingwei Li (China) 66,25

3. Huihui Lyu (China) 65,26

4. Sara Kolak (Kroatien) 64,95

5. Eda Tugsuz (Türkei) 64,52

6. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,05

7. Katharina Molitor (Deutschland) 63,75

8. Shiying Liu (China) 62,84

Q: 17. Christin Hussong (Deutschland) 60,86

Siebenkampf | 5./6.8.2017

1. Nafissatou Thiam (Belgien) 6784

(13,54; 1,95; 15,17; 24,57/6,57; 53,93; 2:21,42)

2. Carolin Schäfer (Deutschland) 6696

(13,09; 1,86; 14,84; 23,58/6,20; 49,99; 2:15,34)

3. Anouk Vetter (Niederlande) 6636

(13,31; 1,77; 15,09; 24,36/6,32; 58,41; 2:19,43)

4. Yorgelis Rodríguez (Kuba) 6594

5. Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) 6558

6. Ivona Dadic (Österreich) 6417

7. Nadine Visser (Niederlande) 6370

8. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6362

(13,52; 1,74; 12,84; 23,92/6,55; 40,70; 2:07,37)

20 Kilometer Gehen | 13.8.2017

1. Jiayu Yang (China) 1:26:18

2. Maria Guadalupe González (Mexiko) 1:26:19

3. Antonella Palmisano (Italien) 1:26:36

4. Erica de Sena (Brasilien) 1:26:59

5. Sandra Arenas (Kolumbien) 1:28:10

6. Ana Cabecinha (Portugal) 1:28:57

7. Kimberly García (PER) 1:29:13

8. Na Wang (China) 1:29:26

50 Kilometer Gehen | 13.8.2017

1. Inês Henriques (Portugal) 4:05:56

2. Hang Yin (China) 4:08:58

3. Shuqing Yang (China) 4:20:49

4. Kathleen Burnett (USA) 4:21:51

Nair Da Rosa (Brasilien)

DNF

Susan Randall (USA)

DNF

Erin Talcott (USA)

DQ

11. Kathrin Klaas (Deutschland) 68,91

Q: 30. Susen Küster (Deutschland) 62,33

136 LEICHTATHLETIK 2017

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 136 03.01.2018 17:40:03


LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille

Männer

100 Meter (-0,7) | 24.6.2017

1. Harry Aikines-Aryeetey (Großbritannien) 10,21

2. Julian Reus (Deutschland) 10,27

3. Churandy Martina (Niederlande) 10,30

4. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 10,37

5. Ángel David Rodríguez (Spanien) 10,39

6. Zdeněk Stromšík (Tschechische Republik) 10,43

7. Federico Cattaneo (Italien) 10,47

8. Stuart Dutamby (Frankreich) 10,48

9. Dominik Kopeć (Polen) 10,70

10. Volodymyr Suprun (Ukraine) 10,78

11. Dzianis Konanau (Weißrussland) 10,88

200 Meter (+0,4) | 25.6.2017

1. Serhiy Smelyk (Ukraine) 20,53

2. Mickael-Méba Zeze (Frankreich) 20,57

3. Likoúrgos-Stéfanos Tsákonas (Griechenland) 20,59

4. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 20,66

5. Sam Miller (Großbritannien) 20,79

6. Karol Zalewski (Polen) 20,87

7. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 20,90

8. Óscar Husillos (Spanien) 20,97

9. Solomon Bockarie (Niederlande) 21,25

10. Antonio Infantino (Italien) 21,29

11. Stanislau Darahakupets (Weißrussland) 21,66

4x100 Meter | 24.6.2017

1. Großbritannien 38,08

(Ujah, Hughes, Talbot, Aikines-Aryeetey)

2. Deutschland 38,30

(Reus, Hering, Schmidt, Menga)

3. Frankreich 38,68

(Bassaw, Dautremer, Zeze, Anouman)

4. Ukraine 39,07

5. Niederlande 39,07

6. Italien 39,08

7. Polen 39,21

8. Griechenland 39,42

9. Tschechische Republik 39,73

10. Spanien 40,05

11. Weißrussland 40,05

400 Meter | 24.6.2017

1. Dwayne Cowan (Großbritannien) 45,46

2. Rafał Omelko (Polen) 45,53

3. Davide Re (Italien) 45,56

4. Samuel García (Spanien) 45,60

5. Teddy Atine (Frankreich) 45,93

6. Johannes Trefz (Deutschland) 46,54

7. Vitaliy Butrym (Ukraine) 46,95

8. Patrik Šorm (Tschechische Republik) 47,25

9. Maksim Hrabarenka (Weißrussland) 48,32

10. Mihaíl Pappás (Griechenland) 48,65

Liemarvin Bonevacia (Niederlande)

DQ

TEAM-EM IN LILLE

ENDSTAND

1. Deutschland 321,5

2. Polen 295

3. Frankreich 270

4. Großbritannien 269

5. Spanien 242,5

6. Ukraine 236,5

7. Italien 220

8. Tschechische Republik 213,5

9. Griechenland 196,5

10. Weißrussland 188,5

11. Niederlande 175

4x400 Meter | 25.6.2017

1. Spanien 3:02,32

(Husillos, Bua, Echeverry, Garcia)

2. Niederlande 3:02,37

(Stuivenberg, Bonevacia, Agard, Blauwhof)

3. Tschechische Republik 3:03,31

(Tesar, Maslak, Müller, Sorm)

4. Polen 3:03,86

5. Frankreich 3:03,92

6. Deutschland 3:04,64

(Schneider, Junker, Trefz, Schmidt)

7. Italien 3:06,35

8. Ukraine 3:07,03

9. Großbritannien 3:07,49

10 Griechenland 3:08,58

11. Weißrussland 3:09,84

800 Meter | 25.6.2017

1. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:47,18

2. Giordano Benedetti (Italien) 1:47,94

3. James Bowness (Großbritannien) 1:48,19

4. Yevhen Hutsol (Ukraine) 1:48,26

5. Yan Sloma (Weißrussland) 1:48,32

6. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:48,54

7. Filip Šnejdr (Tschechische Republik) 1:48,61

8. Samir Dahmani (Frankreich) 1:48,65

9. Christoph Kessler (Deutschland) 1:48,89

10. Athanásios Kalákos (Griechenland) 1:52,27

Adam Kszczot (Polen)

DQ

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 137 03.01.2018 17:40:03


LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille

1500 Meter | 24.6.2017

1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:53,40

2. Jake Wightman (Großbritannien) 3:53,72

3. Timo Benitz (Deutschland) 3:54,28

4. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 3:54,54

5. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:54,56

6. Marc Alcalá (Spanien) 3:54,89

7. Joao Capistrano M. Bussotti Neves Junior (Italien) 3:55,36

8. Vincent Hazeleger (Niederlande) 3:55,90

9. Volodymyr Kyts (Ukraine) 3:55,90

10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 3:57,18

11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 3:57,87

3000 Meter | 25.6.2017

1. Jakub Holuša (Tschechische Republik) 7:57,60

2. Marc Scott (Großbritannien) 7:58,52

3. Carlos Mayo (Spanien) 7:58,97

4. Yoann Kowal (Frankreich) 7:59,61

5. Marcel Fehr (Deutschland) 8:00,52

6. Yassin Bouih (Italien) 8:01,80

7. Stanislav Maslov (Ukraine) 8:02,11

8. Richard Douma (Niederlande) 8:08,24

9. Michał Rozmys (Polen) 8:11,90

10. Andréas Dimitrákis (Griechenland) 8:16,63

11. Artsiom Lohish (Weißrussland) 8:37,54

5000 Meter | 24.6.2017

1. Antonio Abadía (Spanien) 13:59,40

2. Nick Goolab (Großbritannien) 13:59,72

3. Amanal Petros (Deutschland) 13:59,83

4. Marouan Razine (Italien) 14:02,62

5. Szymon Kulka (Polen) 14:04,59

6. Félix Bour (Frankreich) 14:05,11

7. Yehor Zhukov (Ukraine) 14:15,26

8. Uladzislau Pramau (Weißrussland) 14:16,98

9. Konstadínos Gelaoúzos (Griechenland) 14:22,41

10. Bart van Nunen (Niederlande) 14:24,77

11. Jakub Zemaník (Tschechische Republik) 14:48,83

110 Meter Hürden (+0,2) | 25.6.2017

1. Orlando Ortega (Spanien) 13,20

2. Aurel Manga (Frankreich) 13,35

3. David Omoregie (Großbritannien) 13,36

4. Damian Czykier (Polen) 13,40

5. Konstadínos Douvalídis (Griechenland) 13,42

6. Erik Balnuweit (Deutschland) 13,60

7. Lorenzo Perini (Italien) 13,62

8. Koen Smet (Niederlande) 13,66

9. Vitali Parakhonka (Weißrussland) 13,85

10. Václav Sedlák (Tschechische Republik) 13,98

11. Artem Shamatryn (Ukraine) 14,33

400 Meter Hürden | 24.6.2017

1. Jack Green (Großbritannien) 49,47

2. Sérgio Fernández (Spanien) 49,72

3. Patryk Dobek (Polen) 49,79

4. José Reynaldo Bencosme (Italien) 49,85

5. Ludvy Vaillant (Frankreich) 50,02

6. Vít Müller (Tschechische Republik) 50,85

7. Felix Franz (Deutschland) 50,95

8. Danylo Danylenko (Ukraine) 51,03

9. Nick Smidt (Niederlande) 51,32

10. Mikita Yakauleu (Weißrussland) 51,58

11. Konstadínos Nákos (Griechenland) 52,16

3000 Meter Hindernis | 25.6.2017

1. Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich) 8:26,71

2. Sebastián Martos (Spanien) 8:27,46

3. Krystian Zalewski (Polen) 8:33,02

4. Rob Mullett (Großbritannien) 8:33,99

5. Abdoullah Bamoussa (Italien) 8:38,12

6. Tim Stegemann (Deutschland) 8:42,77

7. Siarhei Litouchyk (Weißrussland) 8:47,62

8. Noah Schutte (Niederlande) 8:53,09

9. Nikólaos Gótsis (Griechenland) 8:59,20

10. Lukáš Olejníček (Tschechische Republik) 8:59,61

11. Roman Rostykus (Ukraine) 9:15,09

Hochsprung | 24.6.2017

1. Mickaël Hanany (Frankreich) 2,26

2. Marco Fassinotti (Italien) 2,22

3. Eike Onnen (Deutschland) 2,22

4. Konstadínos Baniótis (Griechenland) 2,22

4. Norbert Kobielski (Polen) 2,22

6. Dmytro Demyanyuk (Ukraine) 2,17

7. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,17

8. Douwe Amels (Niederlande) 2,12

8. Chris Baker (Großbritannien) 2,12

10. Martin Heindl (Tschechische Republik) 2,12

11. Miguel Ángel Sancho (Spanien) 2,12

Stabhochsprung | 25.6.2017

1. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,80

2. Hendrik Gruber (Deutschland) 5,55

2. Igor Bychkov (Spanien) 5,55

4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,55

5. Piotr Lisek (Polen) 5,45

6. Menno Vloon (Niederlande) 5,30

7. Dimítrios Patsoukákis (Griechenland) 5,30

8. Luke Cutts (Großbritannien) 5,30

9. Claudio Michel Stecchi (Italien) 5,30

9. Ivan Yeryomin (Ukraine) 5,30

11. Uladzislau Chamarmazovich (Weißrussland) 5,15

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 138 03.01.2018 17:40:03


Weitsprung | 24.6.2017

1. Dan Bramble (Großbritannien) 8,00

2. Eusebio Cáceres (Spanien) 7,96

3. Radek Juška (Tschechische Republik) 7,86

4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,84

5. Miltiádis Tentóglou (Griechenland) 7,76

6. Kafétien Gomis (Frankreich) 7,70

7. Kevin Ojiaku (Italien) 7,54

8. Kanstantsin Barycheuski (Weißrussland) 7,43

9. Taras Neledva (Ukraine) 7,39

10. Julian Howard (Deutschland) 7,39

11. Steven Nuytinck (Niederlande) 7,31

Dreisprung | 25.6.2017

1. Max Heß (Deutschland) 17,02

2. Ben Williams (Großbritannien) 16,73

3. Pablo Torrijos (Spanien) 16,71

4. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,58

5. Dimítrios Tsiámis (Griechenland) 16,55

6. Dzmitry Platnitski (Weißrussland) 16,52

7. Karol Hoffmann (Polen) 16,42

8. Oleksandr Malosilov (Ukraine) 16,27

9. Fabrizio Donato (Italien) 15,98

10. Fabian Florant (Niederlande) 15,56

11. Jiri Zeman (Tschechische Republik) 15,07

Hammerwurf | 25.6.2017

1. Paweł Fajdek (Polen) 78,29

2. Pavel Bareisha (Weißrussland) 77,52

3. Nick Miller (Großbritannien) 76,65

4. Quentin Bigot (Frankreich) 76,63

5. Serhiy Reheda (Ukraine) 75,10

6. Marco Lingua (Italien) 74,69

7. Alexander Ziegler (Deutschland) 69,02

8. Mihaíl Anastasákis (Griechenland) 67,68

9. Miguel Alberto Blanco (Spanien) 67,65

10. Sander Stok (Niederlande) 56,55

Miroslav Pavlíček (Tschechische Republik)

NM

Speerwurf | 24.6.2017

1. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) 87,95

2. Ioánnis Kiriazís (Griechenland) 86,33

3. Thomas Röhler (Deutschland) 84,22

4. Pavel Mialeshka (Weißrussland) 80,41

5. Hubert Chmielak (Polen) 75,81

6. Yuriy Kushniruk (Ukraine) 74,14

7. Mauro Fraresso (Italien) 73,67

8. Matti Mortimore (Großbritannien) 72,42

9. Thomas Van Ophem (Niederlande) 71,28

10. Jeremy Nicollin (Frankreich) 70,17

11. Odei Jainaga (Spanien) 69,85

Kugelstoßen | 24.6.2017

1. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,63

2. David Storl (Deutschland) 21,23

3. Konrad Bukowiecki (Polen) 20,83

4. Frederic Dagee (Frankreich) 20,04

5. Aliaksei Nichypar (Weißrussland) 19,77

6. Nikólaos Skarvélis (Griechenland) 19,73

7. Carlos Tobalina (Spanien) 19,57

8. Sebastiano Bianchetti (Italien) 19,34

9. Ihor Musiyenko (Ukraine) 19,33

10. Scott Lincoln (Großbritannien) 17,96

11. Erik Cadée (Niederlande) 16,79

Diskuswurf | 25.6.2017

1. Robert Harting (Deutschland) 66,30

2. Robert Urbanek (Polen) 66,25

3. Lolassonn Djouhan (Frankreich) 64,35

4. Erik Cadée (Niederlande) 62,22

5. Zane Duquemin (Großbritannien) 61,23

6. Lois Maikel Martínez (Spanien) 60,86

7. Hannes Kirchler (Italien) 59,84

8. Marek Bárta (Tschechische Republik) 59,84

9. Viktar Trus (Weißrussland) 58,35

10. Ivan Panasyuk (Ukraine) 54,73

11. Iáson Thanópoulos (Griechenland) 54,40

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille

Frauen

100 Meter (+0,4) | 24.6.2017

1. Carole Zahi (Frankreich) 11,19

2. Gina Lückenkemper (Deutschland) 11,35

3. Corinne Humphreys (Großbritannien) 11,50

4. Naomi Sedney (Niederlande) 11,51

5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 11,56

6. Grigoría-Emmanouéla Keramidá (Griechenland) 11,60

7. Barbora Procházková (Tschechische Republik) 11,70

8. Audrey Alloh (Italien) 11,72

9. Cristina Lara (Spanien) 11,87

Olesya Povh (Ukraine)

DQ

Ewa Swoboda (Polen)

DQ

200 Meter (+0,4) | 25.6.2017

1. María Belibasáki (Griechenland) 22,6h

2. Anna Kiełbasińska (Polen) 22,8h

3. Rebekka Haase (Deutschland) 22,8h

4. Finette Agyapong (Großbritannien) 23,0h

5. Krystsina Tsimanouskaya (Weißrussland) 23,1h

6. Estela García (Spanien) 23,1h

7. Alina Kalistratova (Ukraine) 23,4h

8. Fanny Peltier (Frankreich) 23,5h

9. Tessa van Schagen (Niederlande) 23,77

10. Nikola Bendová (Tschechische Republik) 23,99

11. Irene Siragusa (Italien) 23,99

4x100 Meter| 24.6.2017

1. Deutschland 42,47

(Matheis, Burghardt, Lückenkemper, Haase)

2. Polen 43,07

(Ciba, Popowicz-Drapala, Kielbasinska, Swoboda)

3. Ukraine 43,09

(Povh, Stuy, Kachur, Bryzgina)

4. Italien 43,38

5. Niederlande 43,56

6. Spanien 44,03

7. Tschechische Republik 44,10

8. Griechenland 44,20

9. Weißrussland 45,06

Großbritannien

DNF

Frankreich

DQ

400 Meter | 24.6.2017

1. Lisanne de Witte (Niederlande) 51,71

2. Olha Zemlyak (Ukraine) 51,88

3. Laura Müller (Deutschland) 52,09

4. Iga Baumgart (Polen) 52,18

5. Maria Benedicta Chigbolu (Italien) 52,36

6. Mary Iheke (Großbritannien) 52,60

7. Iríni Vasilíou (Griechenland) 52,74

8. Deborah Sananes (Frankreich) 53,01

9. Laura Bueno (Spanien) 53,15

10. Ilona Usovich (Weißrussland) 53,20

11. Marcela Pírková (Tschechische Republik) 53,60

4x400 Meter | 25.6.2017

1. Polen 3:27,60

(Baumgart, Wyciszkiewicz, Dabrowska, Holub)

2. Ukraine 3:28,02

(Klymyuk, Lyakhova, Rryzhina, Zemlyak)

3. Deutschland 3:28,47

(Müller, Gonska, Mergenthaler, Spelmeyer)

4. Großbritannien 3:28,96

5. Frankreich 3:29,09

6. Italien 3:29,84

7. Niederlande 3:31,79

8. Griechenland 3:32,80

9. Spanien 3:33,70

10. Tschechische Republik 3:35,41

11. Weißrussland 3:38,28

800 Meter | 24.6.2017

1. Olha Lyakhova (Ukraine) 2:03,09

2. Yusneysi Santiusti (Italien) 2:03,56

3. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,70

4. Joanna Jóźwik (Polen) 2:03,81

5. Christina Hering (Deutschland) 2:04,19

6. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 2:04,60

7. Maryna Arzamasova (Weißrussland) 2:04,86

8. Kateřina Hálová (Tschechische Republik) 2:05,03

9. Katie Snowden (Großbritannien) 2:05,19

10. Clarisse Moh (Frankreich) 2:05,82

11. Danaïd Prinsen (Niederlande) 2:08,02

1500 Meter | 25.6.2017

1. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:09,57

2. Angelika Cichocka (Polen) 4:12,16

3. Nataliya Pryshchepa (Ukraine) 4:13,51

4. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:14,37

5. Marta Pérez (Spanien) 4:14,68

6. Maureen Koster (Niederlande) 4:15,12

7. Kristiina Mäki (Tschechische Republik) 4:16,43

8. Elodie Normand (Frankreich) 4:17,53

9. Rhianwedd Price (Großbritannien) 4:17,60

10. Yusneysi Santiusti (Italien) 4:19,59

11. Konstadína Yiannopoúlou (Griechenland) 4:31,58

140 LEICHTATHLETIK 2017

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3000 Meter | 24.6.2017

1. Sofia Ennaoui (Polen) 9:01,24

2. Hanna Klein (Deutschland) 9:01,64

3. Simona Vrzalová (Tschechische Republik) 9:02,77

4. Susan Krumins (Niederlande) 9:03,16

5. Nuria Fernández (Spanien) 9:03,40

6. Margherita Magnani (Italien) 9:03,75

7. Viktoriya Pohoryelska (Ukraine) 9:06,02

8. Tatsiana Stsefanenka (Weißrussland) 9:07,08

9. Harriet Knowles-Jones (Großbritannien) 9:14,86

10. Anastasía-Panayióta Marinákou (Griechenland) 9:20,15

11. Ophélie Claude-Boxberger (Frankreich) 9:34,10

3000 Meter Hindernis | 24.6.2017

1. Gesa-Felicitas Krause (Deutschland) 9:27,02

2. Lennie Waite (Großbritannien) 9:43,33

3. Irene Sánchez (Spanien) 9:43,51

4. Francesca Bertoni (Italien) 9:43,80

5. Lucie Sekanová (Tschechische Republik) 9:43,88

6. Nataliya Strebkova (Ukraine) 9:44,57

7. Maeva Danois (Frankreich) 9:47,50

8. Nastassia Puzakova (Weißrussland) 9:58,37

9. Matylda Kowal (Polen) 10:01,98

10. Veerle Bakker (Niederlande) 10:16,15

11. Maria Maniadaki (Griechenland) 10:46,74

5000 Meter | 25.6.2017

1. Ana Lozano (Spanien) 15:18,40

2. Yuliya Shmatenko (Ukraine) 15:30,36

3. Alina Reh (Deutschland) 15:32,50

4. Liv Westphal (Frankreich) 15:34,73

5. Paulina Kaczyńska (Polen) 16:01,68

6. Calli Thackery (Großbritannien) 16:12,16

7. Nina Savina (Weißrussland) 16:17,81

8. Moira Stewartová (Tschechische Republik) 16:22,38

9. Anne Luijten (Niederlande) 16:24,05

10. Isabel Mattuzzi (Italien) 16:33,19

11. Ouranía Reboúli (Griechenland) 17:31,47

Hochsprung | 25.6.2017

1. Kamila Lićwinko (Polen) 1,97

2. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,97

3. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,94

3. Alessia Trost (Italien) 1,94

5. Tatiána Goúsin (Griechenland) 1,90

6. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,90

7. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85

7. Karina Taranda (Weißrussland) 1,85

9. Saleta Fernández (Spanien) 1,80

9. Lisanne Hagens (Niederlande) 1,80

11. Marine Vallet (Frankreich) 1,80

100 Meter Hürden (+0,4) | 25.6.2017

1. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 12,75

2. Alina Talay (Weißrussland) 12,91

3. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 13,05

4. Elisávet Pesirídou (Griechenland) 13,12

5. Laura Valette (Frankreich) 13,24

6. Alicia Barrett (Großbritannien) 13,27

7. Veronica Borsi (Italien) 13,61

8. Lucie Koudelová (Tschechische Republik) 13,70

Karolina Kołeczek (Polen)

Teresa Errandonea (Spanien)

Sharona Bakker (Niederlande)

DQ

DQ

DQ

400 Meter Hürden | 24.6.2017

1. Eilidh Doyle (Großbritannien) 54,60

2. Yadisleidy Pedroso (Italien) 55,39

3. Olena Kolesnychenko (Ukraine) 55,51

4. Denisa Rosolová (Tschechische Republik) 55,59

5. Joanna Linkiewicz (Polen) 55,98

6. Phara Anacharsis (Frankreich) 57,08

7. Jackie Baumann (Deutschland) 57,98

8. Ekateríni Daláka (Griechenland) 58,21

9. Anna Sjoukje Runia (Niederlande) 59,43

10. Katsiaryna Khairullina (Weißrussland) 59,70

11. Sonia Nasarre (Spanien) 60,85

Stabhochsprung | 24.6.2017

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,70

2. Iryna Zhuk (Weißrussland) 4,60

3. Ninon Guillon-Romarin (Frankreich) 4,45

4. Romana Maláčová (Tschechische Republik) 4,35

5. Femke Pluim (Niederlande) 4,35

6. Sally Peake (Großbritannien) 4,35

7. Yana Hladiychuk (Ukraine) 4,20

8. Kamila Przybyła (Polen) 4,20

9. Miren Bartolome (Spanien) 4,20

10. Sonia Malavisi (Italien) 4,00

Lisa Ryzih

NA

Weitsprung | 25.6.2017

1. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,66

2. Rougui Sow (Frankreich) 6,45

3. Maryna Bekh (Ukraine) 6,43

4. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,42

5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 6,35

6. Laura Strati (Italien) 6,35

7. Juliet Itoya (Spanien) 6,32

8. Violetta Skvartsova (Weißrussland) 6,13

9. Barbora Dvořáková (Tschechische Republik) 6,01

10. Háido Alexoúli (Griechenland) 5,94

11. Tara Yoro (Niederlande) 5,40

LEICHTATHLETIK 2017 141

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Team-EM-Ergebnisse von Lille

Dreisprung | 24.6.2017

1. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24

2. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,13

3. Jeanine Assani Issouf (Frankreich) 14,00

4. Lucie Májková (Tschechische Republik) 13,73

5. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 13,71

6. Olha Saladukha (Ukraine) 13,62

7. Iryna Vaskouskaya (Weißrussland) 13,58

8. Ana Peleteiro (Spanien) 13,54

9. Shara Proctor (Großbritannien) 13,39

10. Dariya Derkach (Italien) 13,37

11. Maureen Herremans (Niederlande) 11,93

Kugelstoßen | 25.6.2017

1. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 18,39

2. Melissa Boekelman (Niederlande) 17,72

3. Paulina Guba (Polen) 17,67

4. Sara Gambetta (Deutschland) 17,49

5. Jessica Cérival (Frankreich) 16,86

6. Úrsula Ruiz (Spanien) 16,68

7. Chiara Rosa (Italien) 16,63

8. Halyna Obleshchuk (Ukraine) 16,56

9. Stamatía Skarvélis (Griechenland) 16,42

10. Amelia Strickler (Großbritannien) 15,40

11. Petra Klementová (Tschechische Republik) 15,31

Hammerwurf | 24.6.2017

1. Hanna Malyshik (Weißrussland) 74,56

2. Malwina Kopron (Polen) 73,06

3. Alyona Shamotina (Ukraine) 70,02

4. Alexandra Tavernier (Frankreich) 69,40

5. Sophie Hitchon (Großbritannien) 69,30

6. Berta Castells (Spanien) 67,44

7. Kateřina Šafránková (Tschechische Republik) 65,85

8. Kathrin Klaas (Deutschland) 64,43

9. Sara Fantini (Italien) 63,19

10. Iliána Korosídou (Griechenland) 62,63

11. Wendy Koolhaas (Niederlande) 60,54

Speerwurf | 25.6.2017

1. Barbora Špotáková (Tschechische Republik) 65,14

2. Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) 64,60

3. Marcelina Witek (Polen) 60,98

4. Katharina Molitor (Deutschland) 60,71

5. Sofía Ifantídou (Griechenland) 58,21

6. Hanna Hatsko-Fedusova (Ukraine) 56,02

7. Paola Padovan (Italien) 55,45

8. Lidia Parada (Spanien) 51,05

9. Jo Blair (Großbritannien) 50,61

10. Alexia Kogut Kubiak (Frankreich) 50,11

11. Lisanne Schol (Niederlande) 49,94

Diskuswurf | 24.6.2017

1. Mélina Robert-Michon (Frankreich) 62,62

2. Nadine Müller (Deutschland) 62,57

3. Hrisoúla Anagnostopoúlou (Griechenland) 59,28

4. Nataliya Semenova (Ukraine) 58,93

5. Eliška Staňková (Tschechische Republik) 58,44

6. Daisy Osakue (Italien) 57,64

7. Lidia Augustyniak (Polen) 56,59

8. Sabina Asenjo (Spanien) 56,42

9. Corinne Nugter (Niederlande) 56,39

10. Jade Lally (Großbritannien) 54,01

11. Sviatlana Siarova (Weißrussland) 50,98

142 LEICHTATHLETIK 2017

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad

Männer

60 Meter | 4.3.2017

1. Richard Kilty (Großbritannien) 6,54

2. Ján Volko (Slowakei) 6,58

3. Austin Hamilton (Schweden) 6,63

4. Odain Rose (Schweden) 6,63

5. Theo Etienne (Großbritannien) 6,67

6. Pascal Mancini (Schweiz) 6,70

7. Sulayman Bah (Schweden) 6,96

Andrew Robertson (Großbritannien)

DQ

1500 Meter | 4.3.2017

1. Marcin Lewandowski (Polen) 3:44,82

2. Kalle Berglund (Schweden) 3:45,56

3. Filip Sasínek (Tschechische Republik) 3:45,89

4. Marc Alcalá (Spanien) 3:46,36

5. Tom Lancashire (Großbritannien) 3:46,57

6. Sofiane Selmouni (Frankreich) 3:46,70

7. Timo Benitz (Deutschland) 3:46,73

8. Yassin Bouih (Italien) 3:47,95

HF: 12. Aleixo Platini Menga (Deutschland) 6,73

400 Meter | 4.3.2017

1. Pavel Maslák (Tschechische Republik) 45,77

2. Rafał Omelko (Polen) 46,08

3. Liemarvin Bonevacia (Niederlande) 46,26

4. Benjamin Lobo Vedel (Dänemark) 46,33

5. Lucas Bua (Spanien) 46,74

6. Samuel García (Spanien) 46,74

VL: 11. Marc Koch (Deutschland) 47,39

VL: 15. Marvin Schlegel (Deutschland) 47,65

4x400 Meter | 5.3.2017

1. Polen 3:06,99

(Kozlowski, Krawczuk, Wascinski, Omelko)

2. Belgien 3:07,80

(Vanderbemden, Watrin, K. Borlée, D. Borlée)

3. Tschechische Republik 3:08,60

(Sorm, Tesar, Kubista, Maslák)

4. Frankreich 3:08,99

5. Ukraine 3:09,64

6. Türkei 3:15,97

800 Meter | 5.3.2017

1. Adam Kszczot (Polen) 1:48,87

2. Andreas Bube (Dänemark) 1:49,32

3. Álvaro de Arriba (Spanien) 1:49,68

4. Daniel Andújar (Spanien) 1:50,28

5. Thijmen Kupers (Niederlande) 1:50,47

6. Kevin López (Spanien) 1:54,17

HF: 11. Robert Farken (Deutschland) 1:51,39

VL: 16. Christoph Kessler (Deutschland) 1:50,04

VL: 12. Marius Probst (Deutschland) 3:47,89

3000 Meter | 5.3.2017

1. Adel Mechaal (Spanien) 8:00,60

2. Henrik Ingebrigtsen (Norwegen) 8:00,93

3. Richard Ringer (Deutschland) 8:01,01

4. Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan) 8:03,19

5. Jonas Leanderson (Schweden) 8:03,91

6. Marouan Razine (Italien) 8:04,19

7. Yemaneberhan Crippa (Italien) 8:05,63

8. Carlos Mayo (Spanien) 8:06,15

60 Meter Hürden | 3.3.2017

1. Andy Pozzi (Großbritannien) 7,51

2. Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) 7,52

3. Petr Svoboda (Tschechische Republik) 7,53

4. Garfield Darien (Frankreich) 7,54

5. Aurel Manga (Frankreich) 7,58

6. Milan Trajkovic (Zypern) 7,60

7. Orlando Ortega (Spanien) 7,64

8. Andreas Martinsen (Dänemark) 7,68

VL: 9. Erik Balnuweit (Deutschland) 7,67

VL:13. Maximilian Beyer (Deutschland) 7,73

Hochsprung | 5.3.2017

1. Sylwester Bednarek (Polen) 2,32

2. Robbie Grabarz (Großbritannien) 2,30

3. Pavel Seliverstau (Weißrussland) 2,27

4. Tihomir Ivanov (Bulgarien) 2,27

5. Matúš Bubeník (Slowakei) 2,27

6. Silvano Chesani (Italien) 2,27

7. Mateusz Przybylko (Deutschland) 2,27

8. Allan Smith (Großbritannien) 2,18

LEICHTATHLETIK 2017 143

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-EM-Ergebnisse von Belgrad

Stabhochsprung | 3.3.2017

1. Piotr Lisek (Polen) 5,85

2. Konstadínos Filippídis (Griechenland) 5,85

3. Paweł Wojciechowski (Polen) 5,85

4. Jan Kudlička (Tschechische Republik) 5,80

5. Raphael Holzdeppe (Deutschland) 5,80

6. Axel Chapelle (Frankreich) 5,80

7. Ivan Horvat (Kroatien) 5,75

8. Mareks Ārents (Lettland) 5,60

8. Stanley Joseph (Frankreich) 5,60

Weitsprung | 4.3.2017

1. Izmir Smajlaj (Albanien) 8,08

2. Michel Tornéus (Schweden) 8,08

3. Serhiy Nykyforov (Ukraine) 8,07

4. Tomasz Jaszczuk (Polen) 7,98

5. Julian Howard (Deutschland) 7,97

6. Lazar Anić (Serbien) 7,90

7. Filippo Randazzo (Italien) 7,77

Elvijs Misāns (Lettland)

NM

Dreisprung | 5.3.2017

1. Nelson Évora (Portugal) 17,20

2. Fabrizio Donato (Italien) 17,13

3. Max Heß (Deutschland) 17,12

4. Elvijs Misāns (Lettland) 17,02

5. Melvin Raffin (Frankreich) 16,92

6. Jean-Marc Pontvianne (Frankreich) 16,90

7. Simo Lipsanen (Finnland) 16,84

8. Georgi Tsonov (Bulgarien) 16,78

9. Pablo Torrijos (Spanien) 16,73

Kugelstoßen | 4.3.2017

1. Konrad Bukowiecki (Polen) 21,97

2. Tomáš Staněk (Tschechische Republik) 21,43

3. David Storl (Deutschland) 21,30

4. Tsanko Arnaudov (Portugal) 21,08

5. Stipe Žunić (Kroatien) 21,04

6. Ladislav Prášil (Tschechische Republik) 20,73

7. Mesud Pezer (Bosnien und Herzegowina) 20,37

8. Mikhail Abramchuk (Weißrussland) 19,38

Siebenkampf | 4./5.3.2017

1. Kevin Mayer (Frankreich) 6479

(6,95; 7,54; 15,66; 2,10/7,88; 5,40; 2:41,08)

2. Jorge Ureña (Spanien) 6227

(6,94; 7,37; 14,24; 2,10/7,78; 5,00; 2:43,66)

3. Adam Sebastian Helcelet (Tschechische Republik) 6110

(7,06; 7,41; 15,25; 2,01/7,97; 5,00; 2:45,00)

4. Dominik Distelberger (Österreich) 6063

5. Fredrik Samuelsson (Schweden) 6015

6. Darko Pešić (MNE) 5984

7. Niels Pittomvils (Belgien) 5961

8. Mathias Brugger (Deutschland) 5954

(7,13; 7,36; 14,53; 1,92/8,22; 5,00; 2:38,73)

Frauen

60 Meter | 5.3.2017

1. Asha Philip (Großbritannien) 7,06

2. Olesya Povh (Ukraine) 7,10

3. Ewa Swoboda (Polen) 7,10

4. Mujinga Kambundji (Schweiz) 7,16

5. Lisa Mayer (Deutschland) 7,19

6. Alexandra Burghardt (Deutschland) 7,19

7. Floriane Gnafoua (Frankreich) 7,20

8. Rebekka Haase (Deutschland) 7,21

400 Meter | 4.3.2017

1. Floria Guei (Frankreich) 51,90

2. Zuzana Hejnová (Tschechische Republik) 52,42

3. Justyna Święty (Polen) 52,52

4. Laviai Nielsen (Großbritannien) 52,79

5. Léa Sprunger (Schweiz) 53,08

6. Małgorzata Hołub (Polen) 54,29

HF: 10. Lara Hoffmann (Deutschland) 53,43

4x400 Meter | 5.3.2017

1. Polen 3:29,94

(Wyciszkiewicz, Holub, Baumgart, Swiety)

2. Großbritannien 3:31,05

(Doyle, Lowe, Iheke, Nielsen)

3. Ukraine 3:32,10

(Bibik, Melnyk, Bryzhina, Lyakhova)

4. Italien 3:32,87

5. Frankreich 3:33,61

6. Deutschland 3:34,60

(Spelmeyer, Gonska, Walter, Hoffmann)

800 Meter | 5.3.2017

1. Selina Büchel (Schweiz) 2:00,38

2. Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) 2:00,39

3. Aníta Hinriksdóttir (Island) 2:01,25

4. Lovisa Lindh (Schweden) 2:01,37

5. Stina Troest (Dänemark) 2:02,93

6. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,09

1500 Meter | 4.3.2017

1. Laura Muir (Großbritannien) 4:02,39

2. Konstanze Klosterhalfen (Deutschland) 4:04,45

3. Sofia Ennaoui (Polen) 4:06,59

4. Meraf Bahta (Schweden) 4:07,90

5. Luiza Gega (Albanien) 4:11,64

6. Sarah McDonald (Großbritannien) 4:13,67

7. Daryia Barysevich (Weißrussland) 4:13,81

8. Amela Terzić (Serbien) 4:25,15

Ciara Mageean (Irland)

DNF

144 LEICHTATHLETIK 2017

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 144 03.01.2018 17:40:04


3000 Meter | 5.3.2017

1. Laura Muir (Großbritannien) 8:35,67

2. Yasemin Can (Türkei) 8:43,46

3. Eilish McColgan (Großbritannien) 8:47,43

4. Maureen Koster (Niederlande) 8:48,99

5. Steph Twell (Großbritannien) 8:50,40

6. Ana Lozano (Spanien) 8:55,20

7. Giulia Viola (Italien) 8:56,19

8. Alina Reh (Deutschland) 8:57,87

9. Hanna Klein (Deutschland) 8:58,57

60 Meter Hürden | 3.3.2017

1. Cindy Roleder (Deutschland) 7,88

2. Alina Talay (Weißrussland) 7,92

3. Pamela Dutkiewicz (Deutschland) 7,95

4. Hanna Plotitsyna (Ukraine) 7,96

5. Isabelle Pedersen (Norwegen) 8,01

6. Ricarda Lobe (Deutschland) 8,03

7. Nadine Visser (Niederlande) 8,04

8. Susanna Kallur (Schweden) 8,14

Hochsprung | 4.3.2017

1. Airinė Palšytė (Litauen) 2,01

2. Ruth Beitia (Spanien) 1,94

3. Yuliya Levchenko (Ukraine) 1,94

4. Oksana Okuneva (Ukraine) 1,92

5. Jossie Graumann (Deutschland) 1,92

6. Michaela Hrubá (Tschechische Republik) 1,92

7. Ana Šimić (Kroatien) 1,89

8. Morgan Lake (Großbritannien) 1,85

Q: 16. Marie-Laurence Jungfleisch (Deutschland) 1,86

Stabhochsprung | 4.3.2017

1. Ekateríni Stefanídi (Griechenland) 4,85

2. Lisa Ryzih (Deutschland) 4,75

3. Angelica Bengtsson (Schweden) 4,55

3. Maryna Kylypko (Ukraine) 4,55

5. Michaela Meijer (Schweden) 4,55

6. Lisa Gunnarsson (Schweden) 4,55

6. Minna Nikkanen (Finnland) 4,55

8. Wilma Murto (Finnland) 4,40

8. Tina Šutej (Slowenien) 4,40

10. Annika Roloff (Deutschland) 4,40

Weitsprung | 5.3.2017

1. Ivana Španović (Serbien) 7,24

2. Lorraine Ugen (Großbritannien) 6,97

3. Claudia Salman-Rath (Deutschland) 6,94

4. Darya Klishina (Athlet unter neutraler Flagge) 6,84

5. Ksenija Balta (Estland) 6,79

6. Jazmin Sawyers (Großbritannien) 6,67

7. Maryna Bekh (Ukraine) 6,59

8. Alexandra Wester (Deutschland) 6,53

Q: 10. Maryse Luzolo (Deutschland) 6,48

Dreisprung | 4.3.2017

1. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,37

2. Patrícia Mamona (Portugal) 14,32

3. Paraskeví Papahrístou (Griechenland) 14,24

4. Anna Jagaciak Michalska (Polen) 14,14

5. Ana Peleteiro (Spanien) 14,13

6. Jenny Elbe (Deutschland) 14,12

7. Susana Costa (Portugal) 13,99

8. Kristiina Mäkelä (Finnland) 13,73

Q: 18. Neele Eckhardt (Deutschland) 13,22

Kugelstoßen | 3.3.2017

1. Anita Márton (Ungarn) 19,28

2. Radoslava Mavrodieva (Bulgarien) 18,36

3. Yulia Leantsiuk (Weißrussland) 18,32

4. Fanny Roos (Schweden) 18,13

5. Claudine Vita (Deutschland) 18,09

6. Paulina Guba (Polen) 18,00

7. Aliona Dubitskaya (Weißrussland) 17,85

8. Jessica Cérival (Frankreich) 16,84

Q: 14. Alina Kenzel (Deutschland) 16,97

Fünfkampf | 3.3.2017

1. Nafissatou Thiam (Belgien) 4870

(8,23; 1,96; 15,29; 6,37; 2:24,44)

2. Ivona Dadic (Österreich) 4767

(8,45; 1,87; 13,93; 6,41; 2:14,13)

3. Györgyi Zsivoczky-Farkas (Ungarn) 4723

(8,47; 1,81; 14,95; 6,38; 2:15,86)

4. Xénia Krizsán (Ungarn) 4631

5. Nadine Broersen (Niederlande) 4582

6. Verena Preiner (Österreich) 4478

7. Lecabela Quaresma (Portugal) 4444

8. Yana Maksimava (Weißrussland)) 4438

LEICHTATHLETIK 2017 145

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 145 03.01.2018 17:40:04


LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt

Männer

100 Meter (+0,2) | 8.7.2017

1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 10,10

2. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 10,26

3. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 10,28

4. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 10,32

5. Robert Hering (TV Wattenscheid 01) 10,38

6. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 10,39

7. Maximilian Ruth (TV Wattenscheid 01) 10,44

8. Alex Schaf (VfB Stuttgart 1893) 10,47

200 Meter (+1,0) | 9.7.2017

1. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) 20,29

2. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,50

3. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,55

4. Raphael Müller (VfB Stuttgart 1893) 20,77

5. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 20,81

6. Kai Köllmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,81

7. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) 20,95

8. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,24

4x100 Meter | 9.7.2017

1. TV Wattenscheid 01 I 39,01

(Ruth, Erewa, Kosenkow, Huke)

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 39,24

(Polkowski, Hoffmann, Köllmann, Menga)

3. TV Wattenscheid 01 II 39,99

(Ugo, Trutenat, Weckelmann, Balnuweit)

4. LG Region Karlsruhe 40,26

(Wäcker, Hock, Retzbach, Gedemer)

4. LG Rhein-Wied 40,26

(Gurski, Leffler, Kirstges, Roos)

6. VfL Sindelfingen 40,33

(Theurer, Wiesner, Almas, Tischler)

7. LAZ Saar 05 Saarbrücken 40,4

(Mählmann, Kirstges, Welsch, Balasubramaniam)

8. LT DSHS Köln 40,59

(van Rechtern, Kölsch, Weeke, Peth)

400 Meter | 9.7.2017

1. Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) 45,81

2. Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) 46,02

3. Marc Koch (LG NORD BERLIN) 46,18

4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 46,25

5. Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) 46,78

6. Robert Hind (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 46,86

7. Laurin Forstreuter (LG Unterlüß/Faßberg(Oldendorf) 47,55

8. Michael Kucher (LG Staufen) 48,24

146 LEICHTATHLETIK 2017

4x400 Meter | 9.7.2017

1. StG Schlüchtern-Flieden-Obertshausen 3:09,08

(Herbert, Rösler A., Rösler J., Schmidt)

2. StG Chmenitz Erzgebirge 3:09,60

(Grupen, Handt, Rosin, Schlegel)

3. LG Nord Berlin 3:11,59

(Kleeman, Koch, Matthäs, Wuthe)

4. TSG Bergedorf 3:12,07

(Gnoss, Eichholz, Neblung, Krempin)

5. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:12,80

(Weispfennig, Wolf, Heimann, Schneider)

6. LG Neckar-Enz 3:13,21

(Fröhlich, Hepperle, Lamatsch, Franz)

7. LG Unterlüß Faßberg Oldendorf 3:13,94

(Schmalz, Meyer, Böhl, Forstreuter)

8. VfL Sindelfingen 3:15,33

(Frers, Neitzel, Schif, Krings)

800 Meter | 9.7.2017

1. Benedikt Huber (LG TELIS FINANZ Regensburg) 1:48,21

2. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:48,24

3. Kevin Stadler (LAC Erfurt) 1:49,01

4. Denis Bäuerle (LG farbtex Nordschwarzwald) 1:49,02

5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:49,42

6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:50,02

7. Adrian König-Rannenberg (LG Stadtwerke München) 1:50,31

8. Marco Kürzdörfer (LSC Höchstadt/Aisch) 1:50,84

1500 Meter | 9.7.2017

1. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 3:38,77

2. Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) 3:40,09

3. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 3:40,49

4. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:41,74

5. Sebastian Keiner (LAC Erfurt) 3:42,29

6. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:44,36

7. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:44,46

8. Tim Hoenig (Hamburg Running) 3:45,78

5000 Meter | 9.7.2017

1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 14:15,90

2. Simon Boch (LG TELIS FINANZ Regensburg) 14:21,41

3. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 14:27,04

4. Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) 14:29,90

5. Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) 14:30,99

6. Karsten Meier (LG Braunschweig) 14:31,95

7. Tim Cherif Ramdane (LG TELIS FINANZ R‘burg) 14:32,15

8. Lukas Eisele (LG Filder) 14:33,27

110 Meter Hürden (-1,2) | 8.7.2017

1. Matthias Bühler (LG Eintracht Frankfurt) 13,50

2. Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) 13,55

3. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 13,68

4. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 13,70

5. Julian Marquart (SV Halle e.V.) 14,06

6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 14,25

7. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 14,33

Alexander John (SC DHfK Leipzig)

DQ

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 146 03.01.2018 17:40:05


In einem erlauchten Kreis

Bei den Deutschen Meisterschaften in

Erfurt triumphierte Mateusz Przybylko

vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit 2,30

Metern. Kurz zuvor hatte er sich in

Bottrop auf 2,35 Meter verbessert und

war damit in einen exklusiven Kreis

deutscher Hochspringer vorgestoßen.

Nur Carlo Thränhardt (2,37 m), Gerd

Wessig, Dietmar Mögenburg (beide

2,36 m) Martin Buß und Gerd Nagel

(beide 2,35 m) waren vor ihm im Freien

so hoch gesprungen

127-xxx_dlv_buch_2017_ergebnisse.indd 147 03.01.2018 17:40:06


LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt

400 Meter Hürden | 9.7.2017

1. Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) 49,40

2. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 50,30

3. Max Scheible (TuS Lörrach-Stetten) 50,57

4. Michael Adolf (DJK Ingolstadt) 50,69

5. Christian Heimann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 50,88

6. Nils Weispfennig (TSV Bayer 04 Leverkusen) 51,44

7. Felix Franz (LG Neckar-Enz) 51,58

8. Quentin Seigel (LG Offenburg) 52,60

3000 Meter Hindernis | 9.7.2017

1. Tim Stegemann (LAC Erfurt) 8:43,40

2. Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) 8:43,42

3. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:46,34

4. Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) 8:48,69

5. Patrick Karl (TV Ochsenfurt) 8:51,47

6. Philipp Reinhardt (LC Jena) 8:52,78

7. Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) 8:58,63

8. Valentin Unterholzner (LG Region Landshut) 9:01,58

Hochsprung | 8.7.2017

1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,30

2. Eike Onnen (Hannover 96) 2,19

3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 2,15

4. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,15

5. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,15

6. Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) 2,10

7. Martin Günther (VfB Stuttgart 1893) 2,10

8. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,10

Stabhochsprung | 9.7.2017

1. Bo Kanda Lita Behre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,60

2. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,60

3. Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,40

4. Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30

4. Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,30

6. Oleg Zernikel (ASV Landau) 5,30

7. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,30

8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,30

Weitsprung | 9.7.2017

1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 8,15

2. Maximilian Entholzner (1. FC Passau) 7,76

3. Luca Wieland (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,71

4. Florian Oswald (TSG 1862 Weinheim) 7,64

5. Max Kottmann (SV Stuttgarter Kickers) 7,54

6. Alyn Camara (ASV Köln) 7,54

7. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,45

8. Alexander Fuchs (SCC Berlin) 7,42

Dreisprung | 8.7.2017

1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 17,24

2. Felix Wenzel (SC Potsdam) 16,15

3. Tobias Hell (Schweriner SC) 15,87

4. Marcel Kornhardt (ASV Erfurt) 15,84

5. Max Pietza (SC Potsdam) 15,76

6. Benjamin Bauer (LAC Erdgas Chemnitz) 15,48

7. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,47

8. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,35

Kugelstoßen | 8.7.2017

1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98

2. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 19,31

3. Simon Bayer (VfL Sindelfingen) 19,09

4. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 19,09

5. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,02

6. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 18,86

7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,49

8. Leonid Ekimov (TV Wattenscheid 01) 17,98

Diskuswurf | 8.7.2017

1. Robert Harting (SCC Berlin) 65,65

2. Martin Wierig (Sportclub Magdeburg) 64,29

3. Markus Münch (SC Potsdam) 62,76

4. Christoph Harting (SCC Berlin) 62,51

5. Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) 62,20

6. David Wrobel (Sportclub Magdeburg) 60,85

7. Torben Brandt (Sportclub Magdeburg) 60,62

8. Benedikt Stienen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 58,64

Hammerwurf | 8.7.2017

1. Alexander Ziegler (SV Thurn u.Taxis Dischingen) 71,66

2. Andreas Sahner (LC Rehlingen) 70,89

3. Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) 70,65

4. Tristan Schwandke (TV Hindelang) 69,93

5. Alexej Mikhailov (Hannover 96) 68,52

6. Maximilian Becker (LG Eintracht Frankfurt) 66,92

7. Paul Hützen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 65,35

8. Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,26

Speerwurf | 9.7.2017

1. Johannes Vetter (LG Offenburg) 89,35

2. Thomas Röhler (LC Jena) 85,24

3. Bernhard Seifert (SC Potsdam) 84,62

4. Lars Hamann (Dresdner SC 1898) 81,07

5. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 74,07

6. David Golling (LC Cottbus) 73,38

7. Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) 72,95

8. Nils Fischer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 70,94

Weitsprung T44 | 9.7.2017

1. Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) 8,19

148 LEICHTATHLETIK 2017

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Frauen

100 Meter (-0,7) | 8.7.2017

1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 11,10

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 11,22

3. Tatjana Pinto (LC Paderborn) 11,27

4. Keshia Beverly Kwadwo (TV Wattenscheid 01) 11,41

5. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 11,42

6. Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth) 11,47

7. Josefina Elsler (LC Paderborn) 11,56

8. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 11,57

200 Meter (-0,8) | 9.7.2017

1. Laura Müller (LC Rehlingen) 22,65

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,88

3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 22,93

4. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,13

5. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) 23,26

6. Tiffany Eidner (Bad Lobenstein TC) 23,64

7. Svea Kittner (SV Werder Bremen) 24,00

8. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,18

4x100 Meter

1. MTG Mannheim I 42,97

(Lobe, Burghardt, Gonska, Kwadwo)

2. LG Olympia Dortmund 43,87

(Braun, Scharff, Lückenkemper, Bechthold)

3. TV Wattenscheid 01 44,13

(Zapalska, Kwadwo, Schachtschneider, Dutkiewicz)

4. MTG Mannheim II 44,83

(Wenzel, Wallmann, Wessolly, Mergenthaler)

5. TV Gladbeck 1912 45,22

(Stütz, Schuten, Gerlach, Zenker)

6. LT DSHS Köln 45,35

(Schmidt, Ulmer, Naumann, Großhaus)

7. TSV Bayer 04 Leverkusen 45,76

(Michalsky, Arndt, Biesenbach, Montag)

8. StG Olpe/Fretter 46,11

(Heuel, Springob, Ries, Werthenbach)

400 Meter | 9.7.2017

1. Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) 51,84

2. Svea Köhrbrück (SCC Berlin) 52,76

3. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,84

4. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 52,85

5. Inna Weit (LC Paderborn) 53,81

6. Daniela Daubner (LG Neckar-Enz) 54,27

7. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,47

8. Tabea Marie Kempe (TSV Bayer 04 Leverkusen) 54,68

4x400 Meter | 9.7.2017

1. LT DSHS Köln I 3:35,12

(Schmidt, Ulmer, Naumann, Hoffmann)

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 3:37,46

(Arndt, Kempe, Ackers, Walter)

3. SCC Berlin 3:37,79

(Richter, Köhrbrück, Kindt, Gerken)

4. StG Staffelteam NI 3:39,31

(Janiak, Gläsner, Kopf, Spelmeyer)

5. LG Stadtwerke München 3:42,39

(Hering, Kalis, Trost, Gess)

6. LT DSHS Köln II 3:43,08

(Voß, Salterberg, Hagen, Schmidt)

7. LG Olympia Dortmund 3:45,00

(Scharff, Hansen, Siegeroth, Käppler)

8. SC Preußen Münster 3:46,76

(Wessling, Silies, Breitkopf, Bodem)

800 Meter | 9.7.2017

1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:04,05

2. Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 2:05,37

3. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:06,29

4. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:08,26

5. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 2:08,80

6. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,99

7. Martha Sauter (LG NORD BERLIN) 2:09,01

8. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:09,48

1500 Meter | 9.7.2017

1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 3:59,58

2. Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) 4:10,71

3. Julia Kick (LG TELIS FINANZ Regensburg) 4:10,90

4. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) 4:10,92

5. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:13,21

6. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:14,41

7. Caterina Granz (LG NORD BERLIN) 4:14,79

8. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:21,45

5000 Meter | 9.7.2017

1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 16:20,10

2. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 16:20,24

3. Corinna Harrer (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:27,34

4. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 16:30,79

5. Thea Heim (LG TELIS FINANZ Regensburg) 16:35,31

6. Deborah Schöneborn (LG NORD BERLIN) 16:41,32

7. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 16:46,28

8. Mayada Al-Sayad (1.VfL Fort. Marzahn) 16:46,99

100 Meter Hürden (-0,7) | 8.7.2017

1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 12,82

2. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 13,09

3. Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) 13,13

4. Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) 13,14

5. Louisa Grauvogel (LG Saar 70) 13,55

6. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 13,69

7. Paulina Huber (LG Stadtwerke München) 13,94

8. Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) 14,21

LEICHTATHLETIK 2017 149

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LEICHTATHLETIK 2017 Die DM-Ergebnisse von Erfurt

400 Meter Hürden | 9.7.2017

1. Djamila Böhm (ART Düsseldorf) 56,92

2. Laura Nürnberger (TV Gladbeck 1912) 58,10

3. Christine Salterberg (LT DSHS Köln) 58,14

4. Judith Stadelbacher (LG Offenburg) 59,93

5. Luisa Valeske (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 1:00,02

6. Nele Wessel (SV Preußen Berlin) 1:00,38

7. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 1:01,62

Cathrin Wicke (TV 1861 Neu-Isenburg)

DQ

3000 Meter Hindernis | 8.7.2017

1. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 9:25,81

2. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:57,59

3. Cornelia Griesche (LG TELIS FINANZ Regensburg) 10:12,59

4. Lisa Vogelgesang (Eintracht Hildesheim) 10:19,58

5. Leah Hanle (TSV Holzelfingen) 10:19,76

6. Ronja Böhrer (SC DHfK Leipzig) 10:25,25

7. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 10:30,32

8. Amélie Svensson (LG Region Karlsruhe) 10:38,83

Hochsprung | 9.7.2017

1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,94

2. Jossie Graumann (LG NORD BERLIN) 1,90

3. Laura Gröll (LG Eckental) 1,80

3. Mareike Max (SV Werder Bremen) 1,80

5. Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) 1,80

6. Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,80

6. Meike Reimer (ABC Ludwigshafen) 1,80

8. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,75

8. Sabrina Gehrung (LG Filder) 1,75

8. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,75

Stabhochsprung | 8.7.2017

1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,70

2. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,55

3. Friedelinde Petershofen (SC Potsdam) 4,55

4. Martina Schultze (VfL Sindelfingen) 4,45

5. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,35

6. Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) 4,25

7. Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) 4,25

8. Desiree Singh (LG Lippe-Süd) 4,25

Weitsprung | 8.7.2017

1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72

2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,71

3. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) 6,62

4. Sosthene Moguenara (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 6,57

5. Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) 6,49

6. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,39

7. Tabea Christ (SC Preußen Münster) 6,17

8. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 6,13

Dreisprung | 9.7.2017

1. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 14,40

2. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 14,02

3. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,39

4. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) 13,34

5. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 13,30

6. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,95

7. Karoline Steppin (Schweriner SC) 12,65

8. Stefanie Aeschlimann (LAC Quelle Fürth) 12,61

Kugelstoßen | 9.7.2017

1. Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) 17,38

2. Josephine Terlecki (SV Halle e.V.) 16,89

3. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 16,76

4. Lena Urbaniak (LG Filstal) 16,68

5. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 16,58

6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 15,90

7. Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) 15,54

8. Luise Weber (ASV Erfurt) 15,23

Diskuswurf | 9.7.2017

1. Julia Harting (SCC Berlin) 63,63

2. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 62,17

3. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 61,56

4. Shanice Craft (MTG Mannheim) 61,43

5. Kristin Pudenz (SC Potsdam) 58,71

6. Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) 56,84

7. Julie Hartwig (SCC Berlin) 54,19

8. Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund Selters/Ts.) 53,11

Hammerwurf | 8.7.2017

1. Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt) 69,51

2. Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) 68,50

3. Sophie Gimmler (LC Rehlingen) 65,48

4. Susen Küster (TSV Bayer 04 Leverkusen) 63,93

5. Michelle Döpke (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,47

6. Sina Mai Holthuijsen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 60,33

7. Katharina Mähring (LG NORD BERLIN) 59,90

8. Anna Arlt (LG Stadtwerke München) 56,14

Speerwurf | 8.7.2017

1. Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) 61,16

2. Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) 59,54

3. Sarah Leidl (1. FC Passau) 51,35

4. Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) 50,35

5. Verena Tobis (TSV Gomaringen) 49,86

6. Desirée Schwarz (USC Mainz) 49,53

7. Charlotte Müller (ASV Erfurt) 49,10

8. Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln) 48,51

150 LEICHTATHLETIK 2017

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig

Männer

60 Meter | 18.2.2017

1. Michael Bryan (TSG 1862 Weinheim) 6,67

2. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 6,68

3. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 6,68

4. Michael Pohl (Wiesbadener LV) 6,69

5. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,70

6. Peter Emelieze (ASV Köln) 6,71

7. Robert Polkowski (TSV Bayer 04 Leverkusen) 6,75

8. Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig) 6,77

200 Meter | 19.2.2017

1. Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) 20,52

2. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) 20,96

3. Maurice Huke (TV Wattenscheid 01) 21,00

4. Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) 21,46

5. Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster) 21,84

4x200 Meter | 19.2.2017

1. TV Wattenscheid 01 1:24,83

(Erewa, Huke, Weckelmann, Ruth)

2. TSV Bayer 04 Leverkusen 1:26,39

(Hoffmann, Lange, Heimann, Polkowski)

3. SC Magdeburg 1:28,13

(Bernhagen, Barthel, Andrä, Ahlfaenger)

4. LG Ovag Friedberg-Fauerbach 1:29,53

(Müller, Hieronymi, Flach, Vesmanis)

400 Meter | 19.2.2017

1. Marc Koch (LG Nord Berlin) 46,40

2. Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) 46,78

3. Florian Weeke (LT DSHS Köln) 47,64

4. Torben Junker (LG Olympia Dortmund) 47,81

5. Alexander Juretzko (VfL Eintracht Hannover) 48,70

6. Tobias Mausbach (TV Herkenrath) 49,41

800 Meter | 19.2.2017

1. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) 1:49,78

2. Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) 1:49,81

3. Jan Riedel (Dresdner SC 1898) 1:50,06

4. Micha Heidenreich (VfV Spandau) 1:51,52

5. Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe) 1:52,77

6. Holger Körner (LG Region Karlsruhe) 1:53,52

7. Kai Seewald (LC Rehlingen) 1:53,97

8. Alexander Lang (MTG Mannheim) 1:54,09

1500 Meter | 19.2.2017

1. Marius Probst (TV Wattenscheid 01) 3:41,40

2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 3:44,48

3. Stefan Hettich (TSV Gomaringen) 3:46,64

4. Viktor Kuk (LG Braunschweig) 3:47,65

5. Andreas Lange (LG Braunschweig) 3:49,84

6. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 3:51,74

7. Fynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund) 3:52,45

8. Hannes Liebach (SCC Berlin) 3:52,95

3000 Meter | 18.2.2017

1. Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) 7:59,68

2. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) 8:01,10

3. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) 8:01,31

4. Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) 8:01,65

5. Marcel Fehr (SG Schorndorf 1846) 8:03,95

6. Fabian Clarkson (SCC Berlin) 8:05,71

7. Philipp Baar (ART Düsseldorf) 8:12,29

Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)

DQ

Philipp Reinhardt (LC Jena)

DQ

60 Meter Hürden | 18.2.2017

1. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) 7,62

2. Alexander John (SC DHfK Leipzig) 7,74

3. Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) 7,75

4. Rico Freimuth (SV Halle) 7,90

5. Julian Marquart (SV Halle) 7,93

6. Sebastian Barth (LG Stadtwerke München) 7,94

7. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) 7,95

8. René Jonathan Mählmann (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,96

Hochsprung | 19.2.2017

1. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,20

2. Tobias Potye (LG Stadtwerke München) 2,20

3. Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz) 2,17

4. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2,10

5. Bastian Rudolf (Dresdner SC 1898) 2,10

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LEICHTATHLETIK 2017 Die Hallen-DM-Ergebnisse von Leipzig

Stabhochsprung | 19.2.2017

1. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,68

2. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) 5,58

3. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) 5,48

4. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,48

5. Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38

6. Tom Konrad (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,38

7. Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal) 5,28

8. Pascal Koehl (LA Team Saar) 5,28

Weitsprung | 18.2.2017

1. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) 7,82

2. Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) 7,71

3. Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) 7,61

4. Marcel Kirstges (LAZ SAAR 05 Saarbrücken) 7,61

5. Alyn Camara (ASV Köln) 7,56

6. Stephan Zenker (TV Gladbeck 1912) 7,48

7. Gianni Seeger (TSV Gomaringen) 7,37

8. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 7,28

Dreisprung | 19.2.2017

1. Max Hess (LAC Erdgas Chemnitz) 16,71

2. Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz) 15,43

3. Martin Jasper (VfB Stuttgart 1893) 15,37

4. Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) 15,35

5. Benjamin Wessling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 15,14

6. Thomas Schmidt (TSG 1862 Weinheim) 15,13

7. Andreas Beraz (LAC Quelle Fürth) 15,01

8. Massala-Daniel Felski (LT DSHS Köln) 14,55

Kugelstoßen | 18.2.2017

1. David Storl (SC DHfK Leipzig) 20,98

2. Dennis Lewke (Sportclub Magdeburg) 19,25

3. Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) 19,02

4. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) 18,59

5. Patrick Müller (SC Neubrandenburg) 18,54

6. Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen) 18,54

7. Christian Jagusch (1. LAV Rostock) 18,45

8. Eric Millrath (Schweriner SC) 18,21

Frauen

60 Meter | 18.2.2017

1. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) 7,14

2. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 7,16

3. Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) 7,18

4. Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) 7,19

5. Chantal Butzek (LC Paderborn) 7,31

6. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 7,36

Tatjana Pinto (LC Paderborn)

DNS

Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim)

DQ

200 Meter | 19.2.2017

1. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 22,77

2. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) 23,22

3. Nadine Gonska (MTG Mannheim) 23,48

4. Josefina Elsler (LC Paderborn) 24,30

Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)

DNF

4x200 Meter | 19.2.2017

1 LG Olympia Dortmund 1:35,41

(Scharff, Lückenkemper, Selzer, Leusch)

2 SCC Berlin 1:37,10

(Köhrbrück, Richter, Lachmann, Gerken)

3 LC Paderborn 1:37,12

(Weit, Elsler, Kuß, Butzek)

4 TV Gladbeck 1912 1:37,26

(Schöne, Schuten, Gerlach, Kurdelbaum)

5 SC Preußen Münster 1:37,32

(Christ, Malkus, Silies, Bodem)

6 TSV Bayer 04 Leverkusen 1:37,67

(Montag, Arndt, Kempe, Biesenbach)

7 LT DSHS Köln 1:37,71

(Heitgen, Hoffmann, Naumann, Ulmer)

8 LG Eintracht Frankfurt 1:38,14

(Gerter, Salman-Rath, Sinning, Gartmann)

400 Meter | 19.2.2017

1. Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) 52,90

2. Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) 53,60

3. Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover) 53,65

4. Alena Gerken (SCC Berlin) 54,08

5. Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) 55,34

6. Inna Weit (LC Paderborn) 56,15

152 LEICHTATHLETIK 2017

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800 Meter | 19.2.2017

1. Christina Hering (LG Stadtwerke München) 2:06,52

2. Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) 2:07,41

3. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) 2:08,93

4. Joana Staub (LC Rehlingen) 2:09,30

5. Vera Hoffmann (ASV Köln) 2:09,62

6. Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) 2:10,39

7. Linda-E. Strigenz (SC DHfK Leipzig) 2:11,83

8. Gina Daubenfeld (SG Schorndorf 1846) 2:12,03

1500 Meter | 19.2.2017

1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:04,91

2. Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) 4:25,34

3. Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4:26,07

4. Katharina Trost (LG Stadtwerke München) 4:27,58

5. Linda Wrede (LT DSHS Köln) 4:30,51

6. Christine Gess (LG Stadtwerke München) 4:30,88

7. Susan Robb (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,13

8. Kira Von Ehren (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4:31,23

3000 Meter | 19.2.2017

1. Alina Reh (SSV Ulm 1846) 8:53,56

2. Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) 8:56,13

3. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) 8:57,86

4. Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) 9:12,81

5. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) 9:13,09

6. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) 9:13,97

7. Caterina Granz (LG Nord Berlin) 9:14,72

8. Nada Ina Pauer (VfB LC Friedrichshafen) 9:22,98

60 Meter Hürden | 18.2.2017

1. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) 7,79

2. Cindy Roleder (SV Halle) 7,84

3. Ricarda Lobe (MTG Mannheim) 7,99

4. Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) 8,26

5. Eva Strogies (Alemannia Aachen) 8,41

6. Sabrina Lindenmayer (VfL Sindelfingen) 8,52

7. Svenja Rieck (VfL Eintracht Hannover) 8,53

8. Tanja Heitgen (LT DSHS Köln) 8,57

Hochsprung | 19.2.2017

1. Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) 1,92

2. Jossie Graumann (LG Nord Berlin) 1,89

3. K. Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,83

4. Lisa Maihöfer (LG Staufen) 1,80

5. Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid 01) 1,80

6. Lale Eden (Heidmühler FC) 1,80

7. Sophie Hamann (TuS Metzingen) 1,75

Stabhochsprung | 18.2.2017

1. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) 4,65

2. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) 4,40

3. Regine Kramer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30

4. Victoria Von Eynatten (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,30

5. Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) 4,20

5. Lilian Schnitzerling (TSV Bayer 04 Leverkusen) 4,20

7. Angela Wald (LG Wipperfürth) 4,10

Weitsprung | 19.2.2017

1. Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) 6,72

2. Alexandra Wester (ASV Köln) 6,48

3. Xenia Stolz (Wiesbadener LV) 6,34

4. Nadja Käther (Hamburger SV) 6,33

5. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) 6,28

6. N. Buschung (Wiesbadener LV) 6,27

7. Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge) 6,27

8. S. Weissenberg (SC Neubrandenburg) 6,17

Dreisprung | 18.2.2017

1. Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) 14,07

2. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) 13,69

3. Neele Eckhardt (LG Göttingen) 13,61

4. Birte Damerius (TSV Rudow) 13,35

5. K. Kaczmarek (LAZ Rhede) 12,85

6. Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) 12,72

7. Lisanne Rieker (LG Göttingen) 12,65

8. Sabrina Mickenautsch (LAC Erdgas Chemnitz) 12,50

Kugelstoßen | 18.2.2017

1. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) 18,50

2. Alina Kenzel (VfL Waiblingen) 17,28

3. Katharina Maisch (TuS Metzingen) 17,11

4. Josephine Terlecki (SV Halle) 17,01

5. Anna Rüh (Sportclub Magdeburg) 16,89

6. Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) 16,55

7. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) 16,52

8. Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) 16,01

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LEICHTATHLETIK 2017 Impressum

Bye, Bye

London!

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Hallo Berlin!

Leichtathletik 2017

Das DLV-Jahrbuch

Herausgeber

Deutscher Leichtathletik-Verband

Alsfelder Straße 27

64289 Darmstadt

www.leichtathletik.de

Verlag

DLM RunMedia GmbH

Vogelsanger Straße 187

50825 Köln

www.leichtathletik-buch.de

Redaktion

Peter Schmitt (verantwortlich),

Christian Ermert, Anja Herrlitz

Norbert Hensen, Vera Schwarz

Texte

SID Sport-Informations-Dienst,

Susanne Rohlfing, Silke Bernhart,

Jan-Henner Reitze, Sandra Arm

Fotos

dpa Picture-Alliance, Sebastian Wells,

Benjamin Heller, Dirk Gantenberg,

Karl-Heinz Flucke, DLV

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155 LEICHTATHLETIK 2017

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LEICHTATHLETIK

DAS DLV-JAHRBUCH

2017

Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur! Erleben Sie die stimmungsvollen Tage der Weltmeisterschaften

von London noch einmal. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Aber es

sind nicht nur der fantastische Goldwurf von Johannes Vetter, die dramatischen Mehrkämpfe mit

insgesamt drei WM-Medaillen durch Carolin Schäfer, Rico Freimuth und Kai Kazmirek, der überraschende

Hürdenerfolg von Pamela Dutkiewicz und der Abschied von Superstar Usain Bolt, die das

Leichtathletik-Jahr geprägt haben.

Deutschlands Leichtathleten waren das ganze Jahr über in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille.

Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. Und natürlich

die vielen herzerfrischenden Momente der sympathischen Athletinnen Konstanze Klosterhalfen und Gina Lückenkemper,

die 2017 fulminant in die Weltklasse aufgestiegen sind. Oder Gesa Felicitas Krause, die nach einem

unverschuldeten Sturz im WM-Finale so großartig gekämpft hat und auch nach dem Rennen echte Größe bewies.

Das alles erleben Sie noch einmal in diesem E-Book mit 156 Seiten und fast 200 Fotos der besten Fotografen von dpa

Picture-Alliance. „Leichtathletik 2017“ wird Sie über viele Stunden bestens unterhalten. Und ist auch in vielen Jahren noch

ein ideales Nachschlagewerk. Mit diesem E-Book bleiben die Erinnerungen an eine tolle Saison lebendig.

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