pdf - Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord

Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord –Planfeststellungsbehörde - Az.: P 143.3/60 

Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord 

-Planfeststellungsbehörde- 

Hindenburgufer 247 

24106 Kiel 

P l a n g e n e h m i g u n g 

Anpassung der Zufahrt zum Erdmagnetfeldsimulator 

Schirnau-Lehmbek 

Plangenehmigung der Anpassung der Zufahrt zum Erdmagnetfeldsimulator Schirnau-Lehmbek vom 14.06.2010 

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Inhaltsverzeichnis: 

A. Verfügender Teil ............................................................................................................. 3 

1. Genehmigung des Plans .......................................................................................... 3 

2. Anordnungen................................................................................................................ 4 

3. Hinweise......................................................................................................................... 5 

4. Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit ........................................................ 5 

5. Kostenentscheidung.................................................................................................. 5 

B. Gründe................................................................................................................................6 

1. Tatbestand .................................................................................................................... 6 

1.1 Träger des Vorhabens........................................................................................ 6 

1.2 Beschreibung des Vorhabens.......................................................................... 6 

2. Formalrechtliche Würdigung.................................................................................. 7 

2.1 Zuständigkeit......................................................................................................... 7 

2.2 Verfahren ................................................................................................................ 7 

2.2.1 Keine wesentliche Beeinträchtigungen Dritter..................................... 7 

2.2.2 Benehmen mit den Trägern öffentlicher Belange ............................... 7 

2.2.3 Keine Pflicht zur Durchführung einer 

Umweltverträglichkeitsprüfung .............................................................................. 7 

2.3 Einvernehmen ....................................................................................................... 8 

3. Materiellrechtliche Würdigung............................................................................... 8 

3.1 Planrechtfertigung............................................................................................... 8 

3.2 Darstellung und Bewertung der wesentlichen 

abwägungserheblichen privaten und öffentlichen Belange......................... 9 

3.2.1 Umweltauswirkungen..................................................................................... 9 

3.2.1.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) ...................................... 9 

3.2.1.2 Kompensation ............................................................................................. 11 

3.2.1.3 FFH-Gebiete ................................................................................................. 13 

3.2.1.4 Weitere Schutzgebiete............................................................................. 14 

3.2.1.5 Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).......................................................... 14 

3.2.1.6 Artenschutz .................................................................................................. 14 

3.2.3 Spülfeld Mittlere Gieselau........................................................................... 15 

3.2.4 Betroffenheiten............................................................................................... 16 

3.2.4.1 Anlieger/ Landwirtschaft......................................................................... 16 

3.2.4.2 Jagd................................................................................................................. 16 

3.2.4.3 Sportschifffahrt........................................................................................... 16 

3.2.4.4 Fischerei ........................................................................................................ 16 

3.2.4.5 Berufsschifffahrt......................................................................................... 16 

3.2.4.6 Hochwasserschutz/ Entwässerung...................................................... 16 

3.2.4.7 Mensch/ Erholung/ Badequalität ......................................................... 17 

3.3 Abwägung............................................................................................................. 17 

4. Begründung der Anordnungen............................................................................ 17 

5. Begründung der Anordnung der sofortigen Vollziehung........................... 18 

6. Begründung der Kostenentscheidung .............................................................. 19 

C. Rechtsbehelfsbelehrung ............................................................................................ 19 

Anlage 1: .............................................................................................................................. 20 

Anlage 2: .............................................................................................................................. 21 

Anlage 3: .............................................................................................................................. 22 


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A. Verfügender Teil 

1. Genehmigung des Plans 

Der vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Lübeck – im folgenden Träger des 

Vorhabens (TdV) genannt – vorgelegte Plan für die Anpassung der Zufahrt zum 

Erdmagnetfeldsimulator (EMS) Schirnau-Lehmbek im Bereich der Wehrtechnischen 

Dienststelle (WTD) 71 in Schirnau-Lehmbek (Bundeswasserstraße Nord- 

Ostsee-Kanal im Borgstedter See) wird gemäß § 14 Bundeswasserstraßengesetz 

(WaStrG) in Verbindung mit § 74 Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) mit den 

sich aus dieser Genehmigung ergebenden Änderungen und Ergänzungen im Einvernehmen 

mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume 

des Landes Schleswig-Holstein genehmigt. 

Der genehmigte Plan umfasst folgende Unterlagen: 

Teil Bezeichnung Datum 

1* Inhaltsverzeichnis 

2 Erläuterungsbericht 07.04.2010 

3 Pläne und Zeichnungen 

3.1 Übersichtsplan Spülfeld und Baggerbereich (1:25.000) April 2010 

3.2 Übersichtsplan mit Baggerbereich (1:1.000), Profile 4,5,7,10,15 (1:750) und 

Schnitt Böschung (1:150) 

April 2010 

3.3 Peilplan (1:1.000) 25.03.2010 

4 Bauwerksverzeichnis April 2010 

5 Landschaftspflegerischer Begleitplan 06.04.2010 

6 Grunderwerbsverzeichnis und Grunderwerbsplan April 2010 

7* Verzeichnis der beteiligten Behörden April 2010 

8* Materialband 

8.1* Screening Unterlage 30.11.2009 

8.2* Fachgutachten Wasser, Arten und Lebensgemeinschaften 25.03.2010 

8.3* Untersuchungen zu Sedimenten 10.09.2009 

8.4* Untersuchungsbericht zu Baugrundverhältnissen 29.01.2009 

*Zur Information beigefügt, nicht Bestandteil der Plangenehmigung. 

16.02.2009 


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2. Anordnungen 

2.1 Vor Beginn der Baggerungen ist das bei km 0,35 der Borgstedter Enge verlaufende 

Kabel für die Streckenbefeuerung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) in 

ausreichender Tiefe entsprechend des beantragten Vertiefungsmaßes in Abstimmung 

mit dem WSA Kiel-Holtenau vom TdV neu zu erstellen und zu überdecken. 

2.2 Den Beginn der Bauarbeiten, die zeitliche Abfolge der Bauarbeiten, die verwendeten 

Nassbaggergeräte sowie den voraussichtlichen Verkehr mit Schuten 

zum Spülfeld „Mittlere Gieselau“ hat der TdV 2 Wochen vorher den Wasser- und 

Schifffahrtsämtern (WSÄ) Kiel-Holtenau und Brunsbüttel anzuzeigen. Das Ende 

der Bauarbeiten ist den WSÄ Kiel-Holtenau und Brunsbüttel sowie der Planfeststellungsbehörde 

mitzuteilen. 

2.3 Rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten ist die Vorhabensfläche vom TdV auf 

Kampfmittel durch das Amt für Katastrophenschutz, Düsternbrooker Weg 104, 

24105 Kiel, untersuchen zu lassen. 

2.4 Die Baggerung ist umweltschonend mit einem Hydraulik-Tieflöffel-Bagger mit 

Klappe durchzuführen. 

2.5 Sollten während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen 

entdeckt werden, ist unverzüglich die Denkmalschutzbehörde durch den TdV zu 

benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu sichern. 

2.6 Neben den im LBP aufgeführten Kompensationsmaßnahmen, Vermeidungs- 

und Minderungsmaßnahmen sowie den dort dargestellten Bauzeitbeschränkungen 

hat der TdV einen Aalbesatz von 13.500 vorgestreckten Aalen vorzunehmen. 

Er hat sich dafür an der nächsten Besatzmaßnahme des Landesamtes für Landwirtschaft, 

Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holsteins/ Hegegemeinschaft 

NOK im Anschluss an die Baumaßnahme (Frühjahr 2011) in Höhe 

der Kosten für 13.500 vorgestreckte Aale zu beteiligen. 

2.7 Etwaige vorhabensbedingte Schäden an den direkt an das Vorhabensgebiet 

angrenzenden Flurstücken des Privatbetroffenen P1 und des Wirtschaftsweges 

des Privatbetroffenen P1 sind vom TdV zu beheben oder zu ersetzen. Der TdV 

hat den Zustand des angrenzenden Flurstückes und des Weges vor und nach der 

Baumaßnahme zu dokumentieren. 

2.8 Für die Bespülung des Spülfeldes „Mittlere Gieselau“ ist vom TdV in Abstimmung 

mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Rendsburg- 

Eckernförde vor Beginn der Baggerarbeiten ein Spülkonzept zur Wahrung artenschutzrechtlicher 

Belange (§ 44 BNatSchG) anzufertigen. Sollte eine Ausnahmeentscheidung 

gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG erforderlich sein, behält sich die Planfeststellungsbehörde 

eine ergänzende Entscheidung in Absprache mit dem Landesamt 

für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- 

Holstein vor. 

2.9 Nach Beendigung der Baumaßnahmen sind die neu entstandenen Wasserflächen 

durch den TdV neu zu vermessen und die Wasserfläche zu peilen. 


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3. Hinweise 

Diese Plangenehmigung ersetzt gemäß § 75 Abs.1 i.V.m § 74 Abs. 6 Satz 2 

VwVfG i.V.m § 14 c WaStrG alle nach anderen Rechtsvorschriften notwendigen 

öffentlich-rechtlichen Bewilligungen, Erlaubnisse, Genehmigungen und Zustimmungen. 

4. Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit 

Die sofortige Vollziehbarkeit dieser Plangenehmigung wird im öffentlichen Interesse 

angeordnet. 

5. Kostenentscheidung 

Gebühren und Auslagen werden nicht erhoben. 


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B. Gründe 

1. Tatbestand 

1.1 Träger des Vorhabens 

Aufgaben des Bauwesens im Bereich der Bundeswehr werden von den jeweiligen 

Fachverwaltungen wahrgenommen. Für das Aufgabenfeld Wasser- und Hafenbau 

für die Bundeswehr und Bundespolizei ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung 

(WSV) die zuständige Fachverwaltung für die Erledigung der baulichen Aufgaben. 

Das WSA Lübeck ist mit den Aufgaben im Bereich der Ostseeküste und der Liegenschaften 

am NOK beauftragt. Dem WSA Lübeck wurde von der WTD 71 und 

dem Bauantrag der Wehrbereichsverwaltung (WBV) Nord - Außenstelle Kiel - 

vom 15. Oktober 2007 die Anpassung der Zufahrt zum Erdmagnetfeldsimulator 

in Schirnau-Lehmbek in der Borgstedter Enge übertragen. 

1.2 Beschreibung des Vorhabens 

Das Wasser und Schifffahrtsamt Lübeck beabsichtigt, die Zufahrt zu dem in der 

Borgsteder Enge liegenden Erdmagnetfeldsimulator Schirnau-Lehmbek anzupassen, 

um neben der Erreichbarkeit des Simulators vom NOK auch das gefahrlose 

Manövrieren im Vorfeld im Simulator-Wendebereich für die dort primär zu vermessenden 

neuen U-Boot Schiffseinheiten U212A zu gewährleisten. 

Im Bereich der Zufahrt in der Borgstedter Enge zwischen dem NOK und dem Simulator 

mit einer Gesamtlänge von ca. 600 m muss zur Herstellung der hier erforderlichen 

Soll-Wassertiefe im Winterhalbjahr 2010/11 eine Baggerung durchgeführt 

werden. Betroffen davon sind einerseits die Zufahrt vom NOK bis zum 

Erdmagnetfeldsimulator sowie andererseits der Wendebereich vor dem Simulator. 

Das Baggergut soll auf dem ca. 30 km entfernten Spülfeld „Mittlere Gieselau“ 

am NOK verbracht werden. Der Transport erfolgt umweltschonend über den NOK 

auf Schiffen/ Schuten. Es müssen ca. 120.000 m³ Baggergut untergebracht werden. 

Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf den Erläuterungsbericht (Planunterlage 

2) verwiesen. 

Übersicht über den Vorhabensbereich (aus Erläuterungsbericht, S. 9) 


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2. Formalrechtliche Würdigung 

2.1 Zuständigkeit 

Nach § 14 Abs. 1 Satz 3 WaStrG ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord in 

Kiel die für den Ausbau der Bundeswasserstraße NOK, zu der auch der Borgstedter 

See mit Enge gehört, sachlich und örtlich zuständige Genehmigungsbehörde. 

2.2 Verfahren 

Eine wasserstraßenrechtliche Plangenehmigung kann gem. § 74 Abs. 6 VwVfG 

i.V.m. § 14 b Nr. 1 und 2 WaStrG an Stelle eines Planfeststellungsbeschlusses 

erteilt werden, 

• wenn Rechte anderer nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt werden 

oder die Betroffenen sich mit der Inanspruchnahme ihres Eigentums oder 

eines anderen Rechts schriftlich einverstanden erklärt haben, 

• mit den Trägern öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich berührt wird, 

das Benehmen hergestellt worden ist und 

• für das Vorhaben nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung 

(UVPG) keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden 

muss. 

2.2.1 Keine wesentliche Beeinträchtigungen Dritter 

Es sind keine Anhaltspunkte ersichtlich, dass Rechte Dritte mehr als nur unerheblich 

beeinträchtigt werden. Die in Betracht kommenden Betroffenen wurden 

beteiligt. Es wird ergänzend auf die Ausführungen unter 3.2.4 verwiesen. 

2.2.2 Benehmen mit den Trägern öffentlicher Belange 

Den Trägern öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich berührt wird, wurden 

die Planunterlagen zugesandt und zur Herstellung des Benehmens Gelegenheit 

zur Stellungnahme gegeben. Eine Liste der beteiligten Träger öffentlicher Belange 

ist als Anlage 1 beigefügt. Soweit inhaltliche Stellungnahmen abgegeben 

wurde, wird darauf in der weiteren Begründung eingegangen. Im Übrigen wurde 

keine oder eine zustimmende Stellungnahme abgegeben. 

Eine Pflicht zur Beteiligung von Naturschutzverbänden bestand nicht, da für das 

wasserstraßenrechtliche Plangenehmigungsverfahren keine Öffentlichkeitsbeteiligung 

vorgesehen ist, § 63 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG. 

2.2.3 Keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung 

Auf Basis der vorgelegten Unterlage zur Vorprüfung des Einzelfalls (Screening- 

Unterlage, Materialband 8.1) hat die Planfeststellungsbehörde gemäß § 3 a UVPG 

am 05.05.2010 festgestellt (Anlage 2), dass voraussichtlich keine erheblichen 

nachteiligen Umweltauswirkungen durch das Vorhaben zu befürchten sind und 

deshalb keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung 

besteht. Die Anpassung der Zufahrt und des Wendekreises zum Erdmagnetfeldsimulator 

führt zwar während der Bauphase zu Auswirkungen auf die Schutzgüter 

Boden, Wasser, Vegetation und Tiere. Nach der 8-wöchigen Bauphase kann 


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sich die gewässerökologische Situation aber regenerieren und steht den Pflanzen 

und Tieren kurz- bis mittelfristig wieder voll zur Verfügung. Vorbelastungen am 

Standort sowie die kurze Dauer und Reversibilität des Eingriffs verbunden mit 

zum Teil positiven Auswirkungen führen zu dem Ergebnis, dass die Auswirkungen 

als ‚nicht erheblich nachteilig’ eingestuft werden und es keiner förmlichen Umweltverträglichkeitsprüfung 

bedurfte. Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf 

die insoweit schlüssige Screening Unterlage (Materialband 8.1) verwiesen. Aus 

der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hat sich keine gegenteilige Auffassung 

ergeben. 

Die Feststellung über das Unterbleiben einer Umweltverträglichkeitsprüfung bedeutet 

nicht, dass mit dem Vorhaben keinerlei Umweltauswirkungen verbunden 

sind. Um dies zu beurteilen wurden folgende weitere umweltfachliche Gutachten 

erstellt: 

- Fachgutachten Wasser, Arten und Lebensgemeinschaften (Materialband 8.2) 

- Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) (Planunterlage 5) 

2.3 Einvernehmen 

Soweit das Vorhaben Belange der Landeskultur oder der Wasserwirtschaft berührt, 

bedarf die Plangenehmigung des Einvernehmens mit dem Land Schleswig- 

Holstein (§ 14 Abs. 3 WaStrG). Einvernehmensbehörde ist das Ministerium für 

Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein. Das 

Einvernehmen wurde am 04.06.2010 erteilt. 

3. Materiellrechtliche Würdigung 

Die Plangenehmigung konnte gemäß § 14 Abs. 1a WaStrG nach Würdigung aller 

öffentlich-rechtlichen und privaten Belange erteilt werden, da das Vorhaben im 

öffentlichen Interesse liegt und dieses den Interessen Dritter und den Belangen 

des Naturschutzes sowie sonstigen öffentlichen Belangen vorgeht. 

3.1 Planrechtfertigung 

Durch Vorlage der Wehrtechnischen Infrastrukturforderung 113 durch die WTD 

71 und den Bauantrag durch die Wehrbereichsverwaltung I (IV 6 – Az.: 45-01-01 

vom 18.08.1999) erging mit der Verfügung der WSD Nord (Az.: MII/T5-231.2- 

Bw Anl/15) vom 07.09.1999 der Auftrag an das WSA Lübeck, die Planungen für 

die Errichtung des Erdmagnetfeldsimulators in der WTD 71 Schirnau-Lehmbek 

aufzunehmen. Der Bau des Simulators wurde mit Plangenehmigung der WSD 

Nord vom 13.08.2001 (Az.: P 143.3/39) genehmigt. Der Simulator ist inzwischen 

in Betrieb genommen worden. 

Aufgrund der tatsächlichen Daten für den Tiefgang und die Wendigkeit der im 

Simulator originär zu vermessenden U-Boote der Klasse U212A, die zum Zeitpunkt 

der Planung und Realisierung der Gesamtanlage im Detail noch nicht bekannt 

waren, sind die unter B.1.2. und vertiefend im Erläuterungsbericht (Planunterlage 

2) genannten Maßnahmen notwendig. 


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Die WTD 71 hat am Standort Schirnau/Lehmbek, Kreis Rendsburg-Eckernförde, 

Gemeinden Borgstedt und Bünsdorf, die Aufgabe, die magnetische Signatur der 

U-Boote und Boote der Bundesmarine und verbündeter Nationen mittels des 

Erdmagnetfeldsimulators zu vermessen. Durch die o.a. Maßnahmen soll neben 

der besseren Erreichbarkeit auch das gefahrlose Manövrieren im Vorfeld vor dem 

Simulator-Wendebereich für die dort primär zu vermessenden neuen U-Boot 

Schiffseinheiten U212A gewährleistet werden. 

Da die neuen U-Boote U212A seit geraumer Zeit in Dienst gestellt sind und sich 

bereits im Einsatz befinden, müssen diese für die Erbringung ihrer umfangreichen 

nationalen und internationalen Aufgabenzwecke nunmehr dringend magnetisch 

vermessen und eingestellt werden. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die 

genannten Schiffseinheiten die geforderten Signaturwerte einhalten und bei 

Einsätzen nicht durch Seeminen gefährdet werden. Da für die Schiffe die Zufahrt 

zum Erdmagnetfeldsimulator in Schirnau-Lehmbek im Bereich der Borgstedter 

Enge jedoch aufgrund nicht ausreichender Wassertiefen sowie zu geringem Wenderadius 

nicht möglich ist, besteht seitens des Nutzers die Forderung der sehr 

kurzfristigen Realisierung der Baumaßnahme. 

Eine sich aufdrängende andere Möglichkeit, die Erreichbarkeit des EMS für die 

moderne Flotte auf andere Weise als durch eine Vertiefung der Zufahrt und die 

Herstellung eines Wendebereichs zu verbessern, ist nicht ersichtlich. Es gibt für 

die betreffenden Schiffe keine andere Möglichkeit den Simulator zu erreichen als 

durch die Borgstedter Enge. 

3.2 Darstellung und Bewertung der wesentlichen abwägungserheblichen 

privaten und öffentlichen Belange 

3.2.1 Umweltauswirkungen 

3.2.1.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) 

Im Rahmen des aufgestellten LBP (Planunterlage 5) wurden die Auswirkungen 

auf den Naturhaushalt betrachtet. Hinzugezogen wurden die Inhalte der Screening-Unterlage 

und eines für die Maßnahme angefertigten Fachgutachtens Wasser, 

Arten und Lebensgemeinschaften (Materialband 8.1 und 8.2). Nach einer 

Bestandserfassung und Bewertung des Bestandes wurden für die in Betracht 

kommenden Schutzgüter die Auswirkungen des Vorhabens betrachtet. Hierbei 

wurde die Eingriffsregelung des §§ 14, 15 BNatSchG/ §§ 8, 9 LNatSchG abgeprüft. 

Der LBP blieb im Beteiligungsverfahren von den beteiligten Behörden unbeanstandet 

bzw. die Ergebnisse wurden geteilt. Zwar hat der Landessportfischerverband 

Schleswig-Holstein e.V. (LSFV) in seiner Stellungnahme vom 

21.05.2010 die Ausführungen zur Fischfauna beanstandet. Im Rahmen einer Besprechung 

am 04.06.2010 wurde aber klargestellt, dass evtl. Datenlücken für 

das Vorhaben nicht relevant sind und dem LBP im Ergebnis gefolgt werden kann 

(das Besprechungsprotokoll ist beigefügt als Anlage 3). 


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Es wird deshalb wegen der Details auf den LPB verwiesen. Die Planfeststellungsbehörde 

schließt sich dem Inhalt des LBP an. Die Betrachtung der Vorhabenswirkungen 

ergab zusammengefasst - unter Berücksichtigung der dargestellten Vermeidungs- 

und Minimierungsmaßnahmen - folgende Ergebnisse (aus LBP, Tab. 8, 

S. 46): 

Eingriff Ausgleichbarkeit Ersatzbedarf 

Schutzgut Boden 

Entnahme von 120.000 m³ 

Boden und Faulschlamm 

Verlust von 460 m² terrestrischem 

Boden 

Schutzgut Wasser 

Entfernung belasteten Materials 

führt zur Verbesserung 

des Bodenhaushaltes 

Ausgleich nicht erforderlich 

ausgleichbar über Entsiegelung 

keine Eingriffe 

Schutzgut Klima/ Luft 

- - 

keine Eingriffe - - 

Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften 

dauerhafter Verlust von z.T. ausgleichbar über die z.T. Ersatz durch Anlage 

Vegetationsfläche 

Anlage gleichartiger Vegeta- andersartiger naturnaher 

tion (Röhricht im Bereich Vegetationsflächen im Be- 

des neu herzustellenden reich des neu herzustellen- 

flachen Uferbereiches) den flachen Uferbereiches 

Verlust von Gehölzen, die ausgleichbar über die An- 

als Lebensraum des Neunpflanzung dorniger Gehölze 

töters relevant sind 

im Bereich des ehemaligen 

Pionierplatzes, da diese für 

den Neuntöter besonders 

geeignet sind 

Töten von einzelnen Aalen ausgleichbar über den Be- 

im Zuge von Deckwerksarbeitensatz 

mit Aalen 

Schutzgut Landschaftsbild/ Erholung 

Kein Eingriff - - 


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Die im LBP dargestellten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen und daraus 

folgende Bauzeitbeschränkungen bedingen folgenden schematischen Ablauf der 

Baumaßnahme, an den sich der TdV zu halten hat (aus BBS 2010, Materialband 

8.2, Anlage 1). 

3.2.1.2 Kompensation 

Der LBP enthält eine Bilanzierung der Eingriffsfolgen und der geplanten Kompensationsmaßnahmen, 

die nachstehend als Übersicht aufgeführt sind. 

Eingriff Kompensationsbedarf Kompensationsmaßnahme 

Schutzgut Boden 

Entnahme von 120.000 

m³ Boden und Faulschlamm 

Mit der Entfernung des Sedimentes 

tritt keine Beeinträchtigung 

der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes 

ein, da die Entfernung 

des belasteten Materials eine Verbesserung 

des Bodenhaushaltes 

mit gleichzeitig positiven Auswirkungen 

auf die Wasserbeschaffenheit 

nach sich zieht. In der 

Gesamtheit überwiegen die positiven 

Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit 

des Naturhaushaltes. 

Ein Kompensationsbedarf 

besteht daher nicht. 

Der Eingriff gleicht sich 

selbst aus. 


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Verlust von 460 m² terrestrischem 

Boden 

Der terrestrische Boden wird zu 

Unterwasserboden. Der Verlust 

der Bodenfunktion wird durch die 

entstehende Unterwasserfläche 

nicht voll ausgeglichen, da im 

Unterwasserbereich andere Voraussetzungen 

herrschen und die 

tief liegende Unterwasserböschung 

kaum Lebensraum für 

Pflanzen schafft. Es wird ein 

Kompensationsbedarf von 1:1 

veranschlagt. 

Als Kompensationsmaßnahme 

wird Boden entsiegelt. 

Die Entsiegelung 

erfolgt auf ca. 1.800 m² im 

unmittelbaren Nahbereich 

des Verlustes (ehemaliger 

Pionierübungsplatz). Von 

den 1.800 m² werden rund 

300 m² Unterwasserboden 

im Flachwasserbereich und 

1.500 m² terrestrische Bodenfläche. 

460 m² sind hiervon Ausgleich 

für den beschriebenen 

Eingriff. 

Die Entsiegelung erfolgt 

zeitgleich mit der Baumaßnahme. 

Schutzgut Wasser 

keine unvermeidbaren 

Eingriffe 

Schutzgut Klima 

Die Leistungs- und Funktionsfähigkeit bleibt erhalten. 

keine unvermeidbaren 

Eingriffe 

- - 

Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften 

dauerhafter Verlust von 

460 m² terrestrischer 

Vegetationsfläche, wovon 

rund 87 m² geschützte 

Biotope nach § 30 

BNatSchG sind (Verlandungsbereich 

mit Großseggen) 

Schaffung neuer Vegetationsfläche 

im räumlichen und funktionalen 

Zusammenhang zum Wasser 

mindestens im Verhältnis von 1 : 

2 

Daraus ergibt sich ein Bedarf von: 

460 m² x 2 = 920 m² 

Es werden 1.440 m² neue 

Flachwasserzone (0-2 m 

Wassertiefe) geschaffen. 

Unter der Annahme, dass 

ca. die Hälfte der Fläche, 

nämlich der flachere Bereich, 

für die Entwicklung 

von Röhricht und Feuchtvegetation 

gut geeignet ist, 

ergibt sich eine Fläche von 

rund 700 m² für die Entwicklung 

hochwertiger Vegetation. 

Hinzu kommen auf 

der terrestrischen Seite ca. 

1.500 m² entsiegelte 

Fläche (s. oben), die für 

eine naturnahe Vegetationsentwicklung 

zur Verfügung 

steht. Davon entstehen 

im ufernahen Bereich 

zusätzliche Feuchtstandorte. 

Insgesamt ergeben sich 

2.200 m² Fläche. Dies entspricht 

einem Kompensationsverhältnis 

von 1:4,8. Die 

Kompensation ist damit 

erbracht, auch unter Berücksichtigung, 

dass hiermit 

z.T. ein Ersatz geleistet 


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wird. 

Verlust von Gehölzen als 

Lebensraum des Neuntöters 

Pflanzung von 25 dornigen Sträuchern 

Auf dem ehemaligen Pionierübungsplatz 

werden auf 

entsiegeltem Boden 25 

dornige Sträucher (Weißdorn 

und Schlehe) gepflanzt. 

Die Pflanzung erfolgt unmittelbar 

nach der Baumaßnahme 

im Frühjahr. 

Verlust von Aalen Besatz von Aalen Nach der Baumaßnahme 

erfolgt ein Besatz mit 

13.500 vorgestreckten- 

Aalen 

Schutzgut Landschaftsbild / Erholung 

es finden keine unvermeidbaren 

Eingriffe statt 

- - 

In einer Besprechung am 04.06.2010 (Protokoll, siehe Anlage 3) wurde die Aalbesatzmaßnahme 

mit dem LSFV abgestimmt und sich auf einen Besatz mit 

13.500 vorgestreckten Aalen verständigt. Gem. Auflage 2.6 hat sich der TdV finanziell 

in diesem Umfang im Anschluss an die Baumaßnahme an der Besatzmaßnahme 

im Frühjahr 2011 zu beteiligen. 

Schematischer Schnitt durch den neu zu entwickelnden Uferbereich/ Flachwasserzone (aus LBP, S. 55) 

3.2.1.3 FFH-Gebiete 

Das nächstgelegene FFH-Gebiet (1624-392 Wittensee und angrenzende Niederungen) 

befindet sich in ca. 0,5 km Entfernung vom Vorhabensgebiet. Eine Beeinträchtigung 

der Gebietsziele „Erhaltung eines natürlichen, ökologisch intakten 

oligo- bis mesotrophen Binnensees (Wittensee) mit vollständigen Lebensgemein- 


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schaften einschließlich der hydrologisch-ökologisch mit dem See verbundenen 

Biotopkomplexe der näheren Umgebung sowie fließgewässerbegleitenden Staudenfluren, 

Nasswäldern, Gebüschen oder Übergangsmooren in den angrenzenden 

Talräumen von Schirnau und Habyer Au…“ findet nicht statt, da die Fließrichtung 

der Schirnau in den NOK verläuft und so z.B. ein Eindringen von Schadstoffen in 

das FFH-Gebiet ausgeschlossen werden kann. 

3.2.1.4 Weitere Schutzgebiete 

Im Rahmen des LBP (S. 12 f.) wurde auch eine mögliche Beeinträchtigung von 

weiteren Schutzgebieten (Naturpark Hüttener und Duvenstedter Berge, geplantes 

Naturschutzgebiet „Schirnautal“, geplantes Landschaftsschutzgebiet „Landschaft 

um den Wittensee“, Biotopverbund und Geotope) geprüft. Beeinträchtigungen 

sind nicht zu erwarten. 

3.2.1.5 Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 

Für die Borgsteder Enge als Teil des künstlichen Gewässers NOK gilt als Ziel der 

WRRL das Erreichen eines guten ökologischen Potentials. Dies wird maßnahmebedingt 

nicht gefährdet. Die Beeinträchtigungen durch die Baggerung sind im 

Vergleich zur Gesamtgröße des Gewässers kleinräumig und zeitlich befristet. 

Nach Abschluss der Baumaßnahme ist es durch die Entnahme von Faulschlämmen 

durchaus möglich, dass sich der Gewässerzustand verbessert (vgl. Fachgutachten 

Wasser, Arten und Lebensgemeinschaften, Materialband 8.2, S. 36). 

3.2.1.6 Artenschutz 

Im Rahmen des LBP (S. 53 ff.) wurde eine Artenschutzrechtliche Prüfung nach § 

44 BNatSchG durchgeführt. Nach dem BNatSchG gelten bestimmte Verbotstatbestände 

gem. § 44 BNatSchG unmittelbar bezüglich besonders oder streng geschützter 

Arten. Dieses Vorhaben mit eigener Genehmigung ist insoweit privilegiert, 

dass nur europäisch geschützte Arten zu berücksichtigen sind. Alle weiteren 

Arten sind im Rahmen der Eingriffsregelung geprüft worden. Näher in Betracht 

gezogen für eine vorhabensbedingte Betroffenheit wurden die aus nachstehender 

Tabelle ersichtlichen Arten. Unter Berücksichtigung der im LBP (S. 54) 

dargestellten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen sind keine Ausnahmen 

gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG erforderlich. Fledermäuse sind durch das Vorhaben 

nicht betroffen. Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) sind 

ebenso wie artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen nicht erforderlich. 

Übersicht über die Artenschutzrechtliche Prüfung 

Geschütze Art Anzuordnende Vermeidungs- (V) oder 

Minderungsmaßnahme (M) 

Brutvögel der Gewässer und Röhrichte (V) Rohdungsarbeiten von Gehölzen und 

Schnitt von Röhrichten nur vom 1. Oktober 

bis 28./29. Februar 

Brutvögel der Gehölze (V) Rohdungsarbeiten nur vom 1. Oktober 


Vogelart Neuntöter (V) Rohdungsarbeiten nur vom 1. Oktober 


Fischart Nordseeschnäpel (M) Arbeiten nur bei geringen Temperaturen 

und umweltschonenden Baggerverfahren 


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3.2.3 Spülfeld Mittlere Gieselau 

Das Baggergut (ca. 120.000 m³) wird auf dem ca. 30 km entfernten bereits 

planfestgestellten Spülfeld „Mittlere Gieselau“ am NOK verbracht (Erläuterungsbericht, 

S. 10). Nach dem Planfeststellungsbeschluss vom 05.11.1985 für den 

Ausbau der NOK Teilstrecke km 34,6 – 40,0 kann bis zum Erreichen der maximalen 

Ablagerungshöhe (ca. 5 m) auch Aushubboden aus anderen Bereichen des 

NOK, zu dem auch die Borgstedter Enge gehört, dorthin verbracht werden. Die 

Kapazität des Spülfeldes beträgt noch ca. 300.000 m³. Für das Bespülen ist somit 

keine weitere Genehmigung erforderlich. 

Um den Anforderungen des Artenschutzes gerecht zu werden, lässt der TdV nach 

Absprache mit der UNB des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der Planfeststellungsbehörde 

ein Fachgutachten „Artenschutz für das Spülfeld Mittlere Gieselau“ 

erstellen. Das darauf aufbauend vom TdV zu erstellende Bespülungskonzept ist 

mit der UNB und der Planfeststellungsbehörde vor Beginn der Baggerarbeiten 

abzustimmen. Die im östlichen Bereich des Feldes III dargestellte Fläche (siehe 

Erläuterungsbericht, S. 10) ist als Ausgleichsmaßnahme vom Bau des Erdmagnetfeldsimulators 

auszusparen. Da die Restkapazität des Spülfeldes fast dreimal 

so groß ist wie die benötigte Menge, geht die Planfeststellungsbehörde davon 

aus, dass eine Bespülung unter Wahrung der artenschutzrechtlichen Belange unter 

Berücksichtigung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen grundsätzlich 

möglich ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Bespülung einerseits einen 

Eingriff in die entstandene Natur bedeutet. Andererseits wären bestimmte 

für besonders geschützte Arten notwendige Lebensräume ohne eine regelmäßige 

Bespülung gar nicht vorhanden. 

Sollte gleichwohl eine artenschutzrechtliche Befreiung erforderlich sein, behält 

sich die Planfeststellungsbehörde eine ergänzende Entscheidung unter Beteiligung 

der UNB und des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche 

Räume (LLUR) vor. Aufgrund der Konzentrationswirkung gem. § 75 Abs. 1 VwVfG 

obliegt eine solche Entscheidung der Planfeststellungsbehörde. Insoweit weicht 

die Planfeststellungsbehörde aus rechtlichen Gründen von der Stellungnahme der 

UNB vom 05.05.2010 ab, wonach eine evtl. im öffentlichen Interesse zu beantragende 

Befreiung vom LLUR zu erteilen wäre. 

Eine Plangenehmigung erst nach Vorliegen des artenschutzrechtlichen Fachgutachtens 

im Herbst 2010 ist nicht möglich. Das Vorhaben könnte dann wegen notwendiger 

Vorbereitungsarbeiten und aus vergaberechtlichen Gründen nicht mehr 

im Winterhalbjahr 2010/11 durchgeführt werden. Eine vorbehaltene Entscheidung 

ist in diesem Fall möglich. Die Verbringung auf das Spülfeld ist aus oben 

geschilderten Gründen grundsätzlich möglich. Sollte eine Ausnahmeentscheidung 

notwendig werden, so spricht nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde einiges 

dafür, dass das öffentliche Interesse der Landesverteidigung eine etwaige 

artenschutzrechtliche Ausnahme rechtfertigt, vgl. § 45 Abs. 7 Nr. 4 BNatSchG. 

Realistische Alternativen der Verbringung des Baggergutes liegen nicht vor. Im 

Vorfeld der Maßnahme wurde eine Verbringung auf das Spülfeld „Dyhrrsen Moor“ 

geprüft. Dies war aus Gründen der Baggergutbeschaffenheit jedoch nicht möglich. 


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3.2.4 Betroffenheiten 

3.2.4.1 Anlieger/ Landwirtschaft 

Die potentiell betroffenen Anlieger des Maßnahmengebietes wurden über die Planungen 

in Kenntnis gesetzt. Der Anlieger P1 macht darauf aufmerksam, dass 

seine westlich an das Vorhabensgebiet angrenzenden Flurstücke und der Wirtschaftsweg 

nicht beeinträchtigt werden dürfen. Es ist nicht davon auszugehen, 

dass es zu mehr als unerheblichen Beeinträchtigungen kommt. Die Flurstücke 

selbst werden nicht beeinträchtigt. Durch Anordnung 2.7 ist sicher gestellt, dass 

etwaige vorhabensbedingten Schäden durch den TdV zu beheben oder ersetzen 

sind. Weitere Betroffenheiten von Anliegern oder der Landwirtschaft sind nicht 

erkennbar. 

3.2.4.2 Jagd 

Für die Jagdgenossenschaft Rader Insel wurde angeregt (Stellungnahme vom 

11.04.2010), im Zuge der Renaturierung des ehemaligen Pionierübungsplatzes 

bereits heute vorhandene Schlupflöcher im Zaun beizubehalten oder gar den 

Zaun gänzlich zu entfernen, um z.B. Rehwild, Füchsen oder Hasen einen Zugang 

zu dem Lebensraum zu ermöglichen. Der TdV hat zugesagt, diese Anregung im 

Anschluss an die Baumaßnahme zu prüfen. 

3.2.4.3 Sportschifffahrt 

Die Bauarbeiten finden im Winterhalbjahr, also außerhalb der üblichen Saison für 

Sportboote, statt. Auch während der Baggerarbeiten werden vorsichtige Passagen 

möglich sein. Deshalb ist nicht von einer nennenswerten Beeinträchtigung 

auszugehen. 

3.2.4.4 Fischerei 

Nur während der Baggerarbeiten werden die zu baggernden Flächen nicht fischereilich 

nutzbar sein und kleinräumige Trübungen können zu Beeinträchtigungen 

führen. Es ist davon auszugehen, dass der generelle Fischbestand nicht beeinträchtigt 

wird. Beeinträchtigungen der Aale durch die Aufnahme des Deckwerkes 

im Bereich der Rade Insel und durch die Baggermaßnahme werden durch anschließende 

Besatzmaßnahmen ausgeglichen. In einem Gespräch mit dem TdV 

am 08.04.2010 wurden von dem in Rade ansässigen Fischer keine Einwende gegen 

das Vorhaben vorgebracht. 

3.2.4.5 Berufsschifffahrt 

Beeinträchtigungen der Berufsschifffahrt sind durch baubedingte Auswirkungen 

auf den NOK denkbar, hauptsächlich der Verkehr der Schuten zum Spülfeld „Mittlere 

Gieselau“. Diese sind durch rechtzeitige Informationen an die für den NOK- 

Verkehr zuständigen Wasser- und Schifffahrtsämter Brunsbüttel und Kiel- 

Holtenau zu vermeiden. Diesem Erfordernis dient die Auflage 2.2. 

3.2.4.6 Hochwasserschutz/ Entwässerung 

Die Hochwasserschutzsituation wird durch die Baumaßnahme nicht beeinträchtigt, 

da der Wasserstand im NOK durch die Schleusen in Brunsbüttel und Kiel- 

Holtenau geregelt wird. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und 

Meeresschutz hat mit Stellungnahme vom 19.04.2010 mitgeteilt, dass seine Be- 


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lange durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt werden. Der Wasser- und Bodenverband 

Wittensee-Exbek geht mit Stellungnahme vom 05.05.2010 nicht von 

Nachteilen für den Verband aus. 

3.2.4.7 Mensch/ Erholung/ Badequalität 

Der Gesundheitsdienst des Kreises Rendsburg-Eckernförde weist in seiner Stellungnahme 

vom 05.05.2010 darauf hin, dass sich in der Borgstedter Enge eine 

EU-Badegewässerstelle befindet. Eine Beeinträchtigung sei zu vermeiden. Die 

Gemeinde Borgstedt (Stellungnahme vom 07.05.2010) weist ebenfalls darauf 

hin, dass die Badestelle nicht beeinträchtigt werden dürfe. Eine Beeinträchtigung 

ist nicht zu erwarten. Die Badestelle liegt ca. 2 km außerhalb des Baggerbereiches. 

Aufgrund der geringen Strömungsdynamik werden durch die Baggerung 

hervorgerufene Trübungswolken deutlich vor der Badestelle abgeklungen sein. 

Der TdV geht nach Erfahrungen aus vergleichbaren Baggerungen davon aus, 

dass die Trübung spätestens nach 300 m abgeklungen ist. Der TdV hat einem 

Hydraulik-Tieflöffel-Bagger mit Klappe einzusetzen, der eine trübungsarme Baggerung 

ermöglicht. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Baggerung im 

Winterhalbjahr außerhalb der Badesaison stattfindet. 

3.3 Abwägung 

Gründe, aus denen die Plangenehmigung nach § 14b Nr. 11 WaStrG zu versagen 

wäre, liegen nicht vor. 

Die Abwägung der von dem Vorhaben betroffenen öffentlichen und privaten Belange 

untereinander führt zur Genehmigung des vom TdV vorgelegten Planes mit 

den sich aus dieser Genehmigung ergebenden Änderungen und Ergänzungen. 

Der Ausbau der Bundeswasserstraße wird durch das öffentliche Interesse an der 

Landesverteidigung gerechtfertigt. Dieses öffentliche Interesse überwiegt entgegenstehende 

öffentliche und private Belange, auch wenn diesen ein hoher Wert 

beigemessen werden muss, da wie oben ausgeführt zum einen nur geringe Beeinträchtigungen 

vorliegen und diese nur von geringer Dauer sind. 

4. Begründung der Anordnungen 

Zu Anordnung 2.1: Das WSA Kiel-Holtenau weist in seiner Stellungnahme vom 

10.05.2010 auf das Kabel zur Streckenbefeuerung hin. Eine Beeinträchtigung des 

Kabels wird durch die Anordnung ausgeschlossen. 

Zu Anordnung 2.2: Die Anzeigepflichten an die für den NOK zuständigen Wasser- 

und Schifffahrtsämter sind insbesondere zur Gewährleistung der Sicherheit 

und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf dem NOK erforderlich. Die Planfeststellungsbehörde 

muss über die zeitliche Abwicklung der Bauarbeiten informiert sein. 

Zu Anordnung 2.3: Mit der Anordnung wird der Stellungnahme des Innenministeriums 

des Landes Schleswig-Holstein, Amt für Katastrophenschutz/ Kampfmittelräumdienst, 

vom 26.04.2010 entsprochen. 

Zu Anordnung 2.4: Die Anordnung dient dem Schutz der Wasserqualität und 

der Fischfauna. 

Zu Anordnung 2.5: Mit der Anordnung wird der Stellungnahme des Archäologischen 

Landesamtes Schleswig-Holstein vom 27.04.2010 entsprochen. 


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Zu Anordnung 2.6: Die Begründung ergibt sich aus Kapitel 3.2.1.2. 

Zu Anordnung 2.7: Die Anordnung dient der Wahrung der Interessen des Privatbetroffenen 

P1, siehe auch 3.2.4.1. 

Zu Anordnung 2.8: Die Begründung ergibt sich aus Kapitel 3.2.3. 

Zu Anordnung 2.9: Durch die Veränderung der Uferlinie im Bereich der Rader 

Insel gehen die Wasserflächen in das Eigentum der Bundeswasserstraßenverwaltung 

über, § 3 WaStrG. 

5. Begründung der Anordnung der sofortigen Vollziehung 

Der TdV hat zeitgleich zu der Einreichung der Planunterlagen die Anordnung der 

sofortigen Vollziehbarkeit der Maßnahmen beantragt. Die Voraussetzungen für 

die Anordnung der sofortigen Vollziehung der Plangenehmigung gem. § 80 Abs. 2 

Nr. 4 VwGO liegen vor, da das besondere öffentliche Interesse an der sofortigen 

Durchführung des Vorhabens die Interessen der Betroffenen am Fortbestand unveränderter 

Verhältnisse bis zur Unanfechtbarkeit der Plangenehmigung überwiegt. 

Wie bereits in Punkt B.3.1. zur Planrechtfertigung ausgeführt, sind aufgrund der 

tatsächlichen Daten für den Tiefgang und die Wendigkeit der im Simulator originär 

zu vermessenden U-Boote der Klasse U212A, die zum Zeitpunkt der Planung 

und Realisierung der Gesamtanlage im Detail noch nicht bekannt waren, nunmehr 

noch zusätzliche bauliche Maßnahmen durchzuführen. Das besondere öffentliche 

Interesse an einer sofortigen Vollziehbarkeit dieser Plangenehmigung 

findet seine Begründung darin, dass die neuen U-Boote U212A sich bereits im 

Einsatz befinden und für die Erbringung ihrer umfangreichen nationalen und internationalen 

Aufgabenzwecke im Rahmen der Landesverteidigung und der Erfüllung 

der Aufgaben im Rahmen der NATO sowie sonstiger internationaler Verpflichtungen 

nunmehr dringend magnetisch vermessen und eingestellt werden 

müssen. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die genannten Schiffseinheiten 

die geforderten Signaturwerte einhalten und nicht bei Einsätzen dadurch Menschenleben 

und Sachwerte durch Seeminen gefährdet werden. Da für die Schiffe 

die Zufahrt zum EMS in Schirnau-Lehmbek im Bereich der Borgstedter Enge jedoch 

aufgrund nicht ausreichender Wassertiefen sowie zu geringem Wenderadius 

nicht möglich ist, besteht seitens der Nutzer die Forderung nach einer sehr kurzfristigen 

Realisierung der Baumaßnahme. 

Im Rahmen der Abwägung der für die Anordnung der sofortigen Vollziehung 

sprechenden Gründe des öffentlichen Interesses einerseits und der für die Beibehaltung 

der aufschiebenden Wirkung einer etwaigen Klage sprechenden Gründe 

andererseits ist die Planfeststellungsbehörde zu dem Ergebnis gelangt, dass ein 

besonderes öffentliches Vollzugsinteresse vorliegt. Da andere öffentliche und private 

Belange dem Vorhaben nicht grundsätzlich entgegenstehen und insbesondere 

Rechte Dritter nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt werden, ergibt sich 

hieraus, dass das öffentliche Interesse an der sofortigen Vollziehbarkeit der Plangenehmigung 

überwiegt. Die sofortige Vollziehbarkeit der Plangenehmigung war 

deshalb gemäß § 80 Abs. 2 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) im 

öffentlichen Interesse anzuordnen. 


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6. Begründung der Kostenentscheidung 

Die Entscheidung über die Gebührenfreiheit stützt sich auf § 8 Abs. 1 Nr. 1 Verwaltungskostengesetz 

(VwKostG). Von einer Auslagenerstattung gem. § 10 Abs. 

2 VwKostG ist abgesehen worden, da Planfeststellungsbehörde und Vorhabensträger 

demselben Rechtsträger angehören. 

C. Rechtsbehelfsbelehrung 

Gegen diese Plangenehmigung kann innerhalb eines Monats nach ihrer Bekanntgabe 

schriftlich Klage beim Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht, 

Brockdorff-Rantzau-Straße 13,24837 Schleswig, erhoben werden. Die Klage 

muss den Kläger, die Beklagte (Bundesrepublik Deutschland) und den Streitgegenstand 

bezeichnen und soll einen bestimmten Antrag enthalten. Der angefochtene 

Bescheid soll in Urschrift oder in Abschrift beigefügt werden. Die zur 

Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sind innerhalb einer Frist von 

sechs Wochen nach Klageerhebung anzugeben. Das Gericht kann Erklärungen 

und Beweismittel, die erst nach Ablauf dieser Frist vorgebracht werden, zurückweisen 

und ohne weitere Ermittlungen entscheiden, wenn 

1. ihre Zulassung nach der freien Überzeugung des Gerichts die Erledigung des 

Rechtsstreits verzögern würde und 

2. der Beteiligte die Verspätung nicht genügend entschuldigt. 

Der Klage nebst Anlagen sollen so viele Abschriften beigefügt werden, dass alle 

Beteiligten eine Ausfertigung erhalten können. 

Vor dem Oberverwaltungsgericht muss sich jeder Beteiligte, soweit er einen Antrag 

stellt, durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer deutschen 

Hochschule als Bevollmächtigten vertreten lassen. Juristische Personen des öffentlichen 

Rechts und Behörden können sich auch durch Beamte oder Angestellte 

mit Befähigung zum Richteramt sowie Diplomjuristen im Höheren Dienst vertreten 

lassen. 

Die Anfechtungsklage gegen die vorstehende Plangenehmigung hat keine aufschiebende 

Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der 

Anfechtungsklage gegen die Plangenehmigung nach § 80 Abs. 5 VwGO kann nur 

innerhalb eines Monats nach der Bekanntgabe dieser Plangenehmigung bei dem 

oben genannten Gericht gestellt und begründet werden. 

Treten später Tatsachen auf, welche eine Anordnung der aufschiebenden Wirkung 

rechtfertigen, so kann ein hierauf gestützter Antrag innerhalb einer Frist 

von einem Monat gestellt werden. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem 

der Beschwerte Kenntnis von den Tatsachen erlangt. 

Kiel, 14.06.2010 

Im Auftrag 

Böschen 


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Anlage 1: 

Liste der beteiligten Träger öffentlicher Belange/ Vereinigungen 

• Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau 

• Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel 

• Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes 

Schleswig-Holstein/ Abt. Wasserwirtschaft und Naturschutz 

• Kreis Rendsburg-Eckernförde/ Untere Wasser- und Naturschutzbehörde 

• Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein 

• Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein/ Kampfmittelräumdienst 

• Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume/ Abt. Naturschutz, 

Gewässer, ländliche Räume, Fischerei 

• Landessportfischereiverband e.V. 

• Landeshauptstadt Kiel/ Umweltschutzamt 

• Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein 

• Bundesanstalt für Immobilienaufgaben 

• Forstbehörde Nord des Landes Schleswig-Holstein 

• Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein/ Obere Denkmalschutzbehörde 

• Landesamt für Denkmalpflege 

• Amt Hüttener Berge für die Gemeinden Borgstedt und Bünsdorf 

• Amt Eiderkanal für die Gemeinde Rade 

• Bundesamt für Naturschutz 

• Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz 

• Lotsenbrüderschaft NOK II/ Kiel/ Lübeck/ Flensburg 

• Wasser- und Bodenverband Wittensee-Exbek 

• Jagdgenossenschaft Rader Insel 

• Jagd Schirnau 

• Yachtclub Borgstedt e.V. 


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Anlage 2: 

Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord 

- Planfeststellungsbehörde - 

Az.: P 143.3/60 

Kiel, den 5. Mai 2010 

Anpassung der Zufahrt zum Erdmagnetfeldsimulator Schirnau-Lehmbek 

� Feststellung über das Unterbleiben einer UVP gem. § 3 a UVPG 

Für das vorbezeichnete Vorhaben wird gemäß § 3 a UVPG festgestellt, dass keine Verpflichtung 

zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. 

Begründung: 

Das Wasser und Schifffahrtsamt Lübeck beabsichtigt, die Zufahrt zu dem in der Borgsteder 

Enge liegenden Erdmagnetfeldsimulator Schirnau-Lehmbek anzupassen, um neben der Erreichbarkeit 

des Simulators vom Nord-Ostsee-Kanal auch das gefahrlose Manövrieren im 

Vorfeld im Simulator-Wendebereich für die dort primär zu vermessenden neuen U-Boot 

Schiffseinheiten U212A zu gewährleisten. 

Im Bereich der Zufahrt in der Borgstedter Enge zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und dem 

Simulator mit einer Gesamtlänge von ca. 600 m muss zur Herstellung der hier erforderlichen 

Soll-Wassertiefe im Winterhalbjahr 2010/11 eine Baggerung durchgeführt werden. Betroffen 

davon sind einerseits die Zufahrt vom Nord-Ostsee-Kanal bis zum Erdmagnetfeldsimulator 

sowie andererseits der Wendebereich vor dem Simulator. Das Baggergut soll auf dem ca. 30 

km entfernten Spülfeld „Mittlere Gieselau“ am Nord-Ostsee-Kanal verbracht werden. Der 

Transport erfolgt umweltschonend über den Nord-Ostsee-Kanal auf Schiffen/ Schuten. Es 

müssen ca. 120.000 m³ Baggergut untergebracht werden. 

Für dieses Vorhaben legte der Träger des Vorhabens eine Screening-Unterlage vor (GeoC 

GmbH, 30.11.2009). Daraus ergibt sich nach überschlägiger Prüfung, dass von dem Vorhaben 

keine entscheidungserheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. 

Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass diese Feststellung gemäß § 3 a Satz 3 UVPG nicht 

selbständig anfechtbar ist. Diese Feststellung wird im Internet auf der Seite http://www.wsdnord.wsv.de/aktuelles/Planfeststellung/index.html 

zugänglich gemacht. Dort wird auch die der 

Entscheidung zugrundeliegende Screening-Unterlage veröffentlicht. 

Im Auftrag 

(Böschen) 


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Anlage 3: 

WSD Nord 

Planfeststellungsbehörde 

P 143.3/60 8.6.2010 

Anpassung der Zufahrt zum Erdmagnetfeldsimulator Schirnau Lehmbek 

Stellungnahme des LFSV vom 21.05.2010 

Am 4.6.2010 wurden die Inhalte des Schreibens zwischen Herrn Neukamm (LFSV), Herrn 

Dr. Nöthel (WSA Lübeck) und dem Unterzeichner bei der Kanalfischerei Brauer besprochen. 

Herr Hans Brauer (Fischer) nahm zeitweise am Gespräch teil. 

Ergebnisse: 

a) (Herbst-)Hering: Es kann durch die Baggerung zu einer Beeinträchtigung des Herings 

kommen. Im Vergleich zur Gesamtpopulation im NOK ist dies aber zu vernachlässigen. 

b) Schnäpel: Beeinträchtigungen sind durch Trübungswolken anlässlich der Baggerung 

denkbar. Es ist deshalb auf eine möglichst umweltschonende trübungsarme Baggertechnik zu 

achten, damit die Trübung nicht in die sandigen Bereiche des flachen Borgstedter Sees 

geraten, die potentielle Laichplätze darstellen. 

c) Aal: Näher besprochen wurden die als Kompensation für die Baggerung vorgesehene 

Besatzmaßnahme mit vorgestreckten Aalen. Herr Neukamm empfahl, dass sich das WSA an 

die Besatzmaßnahmen des LLUR und der Hegegemeinschaft im Frühjahr 2011 anschließt 

(EFF-Projekt). Bezüglich des Umfangs wurde ein Besatz von 13.500 Aalen als angemessen 

angesehen. Der TdV wird sich in diesem Umfang an den entstehenden anteiligen Kosten (ca. 

5.000 – 6.000 €; lt. Hr. Neukamm) beteiligen, die bei der Besatzmaßnahme 2011 (Mai/Juni) 

durch das LLUR / Hegegemeinschaft anfallen. 

Hintergrund: 2010 wurden im Rahmen des EFF-Projekts ca. 240.000 vorgetreckte Aale 

besetzt. Der über die Jahre gemittelte Besatz hat eine Größenordnung von ca. 75 

vorgestreckten Aalen pro ha und Jahr. Da die natürliche Zuwanderung hinzu kommt, kann 

von einer mittleren Jahrgangsstärke von ca. 150 vorgestreckten Aalen je ha ausgegangen 

werden. Da die Tiere bis zu ihrer Abwanderung ca. 10 Jahre im Kanal verbleiben, wird 

ausgehend von einem mittleren Bestand ein Äquivalent von 1.500 vorgestreckten Aalen je ha 

für den als worst-case angenommenen, dass es durch die Baggerung zu einem vollständigen 

Verlust der Aale auf der Baggerstrecke von 6 ha kommt. Da die Borgstedter Enge jedoch 

wegen der beruhigten Lage als „hotspot“ anzusehen ist (die Aale kommen zum Überwintern 

aus den Flachen Bereichen des Borgstedter Sees in die tieferen Bereiche), wird ein Zuschlag 

von 50 % vorgenommen. Es ergeben sich somit 6 ha x 1.500 Aale zzgl. 50 % = 13.500 Aale. 

Jeder „vorgestreckte Aal“ wiegt ca. 7 Gramm (insg. ca. 94,5 kg), das Kilo liegt bei ca. 60 €. 

Kosten also ca. 5.670 €. 

Herr Neukamm klärt dieses Ergebnis mit dem LLUR, Dr. Lemcke, ab. Anmerkung: Ist bereits 

erfolgt. Herr Dr. Lemcke hält die getroffenen Ansätze für plausibel (Email vom 7.6.2010). 

Im Auftrag 

Böschen, 8.6.2010 


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