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Protokoll über den Erörterungstermin in dem Planfeststell

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Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord<br />

- <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde -<br />

<strong>Protokoll</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong><br />

<strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren<br />

„Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals“<br />

am 29. September 2010 (Tag 1)<br />

Schwerpunkt: Private und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 2 von 145<br />

Wortprotokoll erstellt von<br />

Schreibservice Ste<strong>in</strong>hoff<br />

22453 Hamburg<br />

Anonymisiert und h<strong>in</strong>sichtlich Lesbarkeit <strong>über</strong>arbeitet von<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde WSD Nord<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 3 von 145<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

A. Begrüßung und E<strong>in</strong>führung...................................................................4<br />

B. Vorstellung des Vorhabens durch <strong>den</strong> Vorhabensträger ...................8<br />

C. Planrechtfertigung................................................................................15<br />

D. Betroffenheiten .....................................................................................21<br />

I. Baumaßnahmen am NOK.............................................................23<br />

I.1) Nutzung von Grundstücken, Flächenverluste ...........................23<br />

I.2) Grundstücksbee<strong>in</strong>trächtigungen durch Erschütterungen........32<br />

I.3) Böschungssicherheit ...................................................................47<br />

I.4) Grundwasserveränderungen, Auswirkungen auf<br />

Wasserversorgung, Grundstücks<strong>in</strong>tegrität u.<br />

landwirtschaftliche Flächen.........................................................53<br />

I.5) Immissionen (Staub; Lärm aus Rammarbeiten, Bauarbeiten,<br />

Verkehr u. Förderband) ................................................................67<br />

I.6) Straßenführung bei Wegfall von kanalparallelen Straßen ......103<br />

I.7) Sonstiges.....................................................................................107<br />

II. Verbr<strong>in</strong>gung von Trockenbaggergut auf landwirtschaftliche<br />

Flächen ........................................................................................109<br />

III. Verbr<strong>in</strong>gung von Nassbaggergut <strong>in</strong> die Ostsee.......................117<br />

IV. Zwischenlagerfläche Flemhuder See........................................134<br />

V. Betrieb des verbreiterten Nord-Ostsee-Kanals........................140<br />

VI. Kompensationsmaßnahmen......................................................142<br />

E. Sonstiges ............................................................................................142<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 4 von 145<br />

Beg<strong>in</strong>n: 10:00 Uhr<br />

A. Begrüßung und E<strong>in</strong>führung<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich begrüßte Sie erst e<strong>in</strong>mal ganz herzlich zu<br />

<strong>dem</strong> heutigen <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren zum Ausbau des<br />

Nord-Ostsee-Kanals, und zwar der Oststrecke, zwischen Großkönigsförde und der Weiche<br />

Schwartenbek. Ich möchte zunächst uns hier vorne vorstellen: Auf dieser Seite sitzt<br />

die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde, die letztendlich die Entscheidung <strong>über</strong> das beantragte Vorhaben<br />

fällen wird und wir sitzen hier mit Herrn Grüneberg, der noch kommen wird, dann<br />

mit Frau Schwarz und mir, Frau Hansen. Dass Frau Schwarz so schlecht zu sehen ist,<br />

liegt nicht daran, dass wir uns hier verstecken wollen, sondern es hat sich gezeigt, dass<br />

es nicht günstig ist, wenn man sich immer umdrehen muss, um die Präsentation zu sehen.<br />

Darum haben wir e<strong>in</strong>en eigenen Bildschirm. Dann möchte ich auch gleich Frau<br />

Ste<strong>in</strong>hoff vorstellen, die <strong>Protokoll</strong>kraft, die später das <strong>Protokoll</strong> erstellen wird. Der große<br />

Block zu me<strong>in</strong>er rechten Seite, der Vorhabensträger, wird sich später selber vorstellen.<br />

Der Term<strong>in</strong> ist nicht öffentlich. Sie haben die Bekanntmachungen sicherlich gesehen, wo<br />

das auch schon dr<strong>in</strong>stand, er ist zugelassen für Betroffene, für E<strong>in</strong>wender, natürlich für<br />

<strong>den</strong> Träger des Vorhabens und für die Träger öffentlicher Belange. Ich muss vorweg e<strong>in</strong>mal<br />

fragen, ob Pressevertreter anwesend s<strong>in</strong>d, von e<strong>in</strong>em hatte ich schon gehört. Ja, es<br />

ist offenbar e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger. Es wäre jetzt offiziell so, dass die Presse nicht zugelassen ist,<br />

weil es eben ke<strong>in</strong> öffentlicher Term<strong>in</strong> ist, sondern nur Beteiligte hier teilnehmen dürfen.<br />

Wenn von Ihnen allerd<strong>in</strong>gs niemand etwas dagegen hat, dann würde ich die Presse gerne<br />

trotz<strong>dem</strong> zulassen. Wenn allerd<strong>in</strong>gs auch nur e<strong>in</strong>er von Ihnen sagt, ne<strong>in</strong>, das möchte ich<br />

nicht, dann wäre das damit entschie<strong>den</strong>. Ich sehe ke<strong>in</strong> Handzeichen, dass jemand sagt,<br />

ich möchte das nicht. Dann herzlich willkommen.<br />

Trotz<strong>dem</strong> ist es so, dass weder Ton- noch Bildmitschnitte gestattet s<strong>in</strong>d, um eben diese<br />

Nichtöffentlichkeit weiterh<strong>in</strong> zu gewähren. Dann der guten Ordnung halber noch kurz die<br />

Frage, ob nicht betroffene Gäste oder andere Zuhörer im Saal s<strong>in</strong>d, da würde das Gleiche<br />

gelten, dass Sie bleiben können, solange dagegen ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>spruch erhoben wird. Es s<strong>in</strong>d<br />

offenbar nur Betroffene anwesend.<br />

Dann haben Sie die Chance gehabt, am E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>e Tagesordnung mitzunehmen. Die<br />

Tagesordnung war vorher auch schon im Internet zu sehen, so dass sie schon e<strong>in</strong>e Vorstellung<br />

davon haben, <strong>in</strong> welcher Reihenfolge wir vorgehen wollen heute. Sie haben da<br />

auch schon gesehen, dass es sich um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Sortierung handelt, wir gehen also<br />

nicht E<strong>in</strong>wendung nach E<strong>in</strong>wendung durch, sondern wer<strong>den</strong> versuchen das möglichst<br />

themenweise abzuhandeln. Dabei haben sich gewissen Überschneidungen nicht völlig<br />

vermei<strong>den</strong> lassen und ich bitte deshalb um Verständnis, wenn ich gelegentlich jeman<strong>den</strong><br />

darum bitte, se<strong>in</strong>e Ausführungen zu e<strong>in</strong>em späteren Tagesordnungspunkt zu machen und<br />

nicht zu <strong>dem</strong> Augenblick, wo man selber das Gefühl hat, da passt es h<strong>in</strong>.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 5 von 145<br />

Der <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> erstreckt sich <strong>über</strong> zwei Tage, es ist aber e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Term<strong>in</strong><br />

und die Tagesordnung be<strong>in</strong>haltet ebenfalls schon die Reihenfolge für beide Tage. Falls<br />

wir mit <strong>den</strong> Themen des heutigen Tages nicht fertig wür<strong>den</strong>, g<strong>in</strong>ge es damit nicht morgen<br />

weiter, sondern am nächsten Mittwoch, wie es auch schon <strong>in</strong> der Bekanntmachung genannt<br />

war. Das wäre ja sonst nicht s<strong>in</strong>nvoll, wenn morgen die Leute alle extra kommen für<br />

die Umweltthemen, die morgen <strong>in</strong>sbesondere im Fokus stehen und es dann aber mit <strong>den</strong><br />

Themen von heute weiter geht.<br />

Die Worterteilung, also die Verhandlungsleitung erfolgt von hier vorne, vom Podium aus.<br />

Ich möchte Sie <strong>in</strong>sgesamt bitten, bei der Länge Ihrer Beiträge im Blick zu haben, dass alle<br />

zu Wort kommen möchten. Falls die Wortmeldungen zu e<strong>in</strong>igen Themen zu un<strong>über</strong>sichtlich<br />

wer<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> wir hier vorne versuchen e<strong>in</strong>e Art Rednerliste e<strong>in</strong>zuhalten, dass Sie<br />

e<strong>in</strong>fach wissen, dass Sie dann <strong>in</strong> der richtige Reihenfolge auch dran kommen und auch<br />

ke<strong>in</strong>e Be<strong>den</strong>ken haben müssten, dass Sie sich die ganze Zeit mel<strong>den</strong> müssten. Ich sage<br />

das, weil wir tatsächlich schon Missverständnisse <strong>in</strong> der H<strong>in</strong>sicht hatten, das heißt gleichzeitig,<br />

dass Sie das Wort immer dann bekommen, wenn die jeweilige Verhandlungsleiter<strong>in</strong>,<br />

Frau Schwarz oder ich, Ihnen das signalisieren. Wenn Sie von jemand anderen hier<br />

vorne e<strong>in</strong> Kopfnicken erhalten, dann heißt das nicht, dass Sie dran s<strong>in</strong>d, sondern nur,<br />

dass Sie erfasst s<strong>in</strong>d auf der Rednerliste.<br />

Zum Organisatorischen. Ich erwähnte gerade schon die <strong>Protokoll</strong>führer<strong>in</strong>, die Mikrophone<br />

s<strong>in</strong>d auch nicht unbed<strong>in</strong>gt nur, damit Sie im Saal die Chance haben uns besser zu hören,<br />

sondern auch für die Tonbandaufzeichnung, die erstellt wird. Aus dieser Tonbandaufzeichnung<br />

wird anschließend e<strong>in</strong> Wortprotokoll sich ergeben, weshalb ich Sie bitten<br />

möchte, auch jedes Mal das Mikrophon zu nutzen und bevor Sie zu Ihren eigentlichen<br />

<strong>in</strong>haltlichen Ausführungen kommen, jeweils Ihren Namen vorweg zu sagen, und falls Sie<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de vertreten oder e<strong>in</strong>e andere Organisation, auch die Organisation dazu zu<br />

nennen, damit Frau Ste<strong>in</strong>hoff nachher die Chance hat, das zuzuordnen.<br />

E<strong>in</strong>wender J fragt nach, warum dies zulässig sei, obwohl vorher ausgeführt wurde, dass<br />

ke<strong>in</strong>e Mitschnitte erlaubt s<strong>in</strong>d. Er sei der Me<strong>in</strong>ung, dass auch die Verhandlungsleitung<br />

ke<strong>in</strong>en Mitschnitt vornehmen dürfe.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das trifft nicht zu, weil die Tonbandaufnahme nieman<strong>dem</strong><br />

öffentlich gemacht wird. Sie wird nur bei uns gespeichert und dient nur der <strong>Protokoll</strong>erstellung<br />

und nicht dafür, dass sie anschließend <strong>in</strong> Teilen im Radio <strong>über</strong>tragen wird<br />

oder dergleichen.<br />

E<strong>in</strong>wender J bezweifelt weiterh<strong>in</strong> die Zulässigkeit, e<strong>in</strong>er Aufnahme ohne se<strong>in</strong>e Zustimmung<br />

und lehnt es ab, dass se<strong>in</strong>e Beiträge aufgezeichnet wer<strong>den</strong>. Die Zulässigkeit des Mitschnittes<br />

sei noch zu klären.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich habe ke<strong>in</strong>erlei Zweifel daran, dass es zulässig<br />

ist für unsere eigene <strong>Protokoll</strong>erstellung e<strong>in</strong>e Tonbandaufnahme zu erstellen, <strong>den</strong>n das<br />

Verwaltungsverfahrensgesetz verpflichtet die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em förmlichen<br />

Term<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Protokoll</strong> zu erstellen. Damit dies auch wirklich vollständig wird, haben wir uns<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 6 von 145<br />

für e<strong>in</strong> Wortprotokoll entschie<strong>den</strong>. Ich nehme gern zu <strong>Protokoll</strong>, dass die Tonbandaufnahme<br />

gerügt wurde. Dieses <strong>Protokoll</strong> muss nach Verwaltungsverfahrensgesetz erstellt wer<strong>den</strong><br />

und <strong>den</strong> wesentlichen Hergang der Veranstaltung darstellen. Dieses <strong>Protokoll</strong> soll Ihnen<br />

natürlich auch zur Verfügung gestellt wer<strong>den</strong>, weil es eben nicht nur uns dient, sondern vielleicht<br />

auch Sie <strong>in</strong>teressiert. Wir hatten dafür vorgesehen, es <strong>in</strong> anonymisierter Form, also so<br />

dass nicht dr<strong>in</strong>steht, wer etwas gesagt hat, sondern „e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wender hat gesagt“, <strong>über</strong> unseren<br />

Internetauftritt zugänglich zu machen. Dazu höre ich ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>spruch. Das erschien<br />

mir der e<strong>in</strong>fachste und auch für die Beteiligten entgegenkommendste Weg zu se<strong>in</strong>. Das<br />

<strong>Protokoll</strong> wird sicherlich mehrere hundert Seiten stark se<strong>in</strong>, daher haben wir nicht vorgesehen,<br />

es <strong>in</strong> Papier an je<strong>den</strong> zu versen<strong>den</strong>, der teilgenommen hat. Falls jemand von Ihnen<br />

ke<strong>in</strong>e Chance hat auf das Internet zuzugreifen und sich dann die wenigen Seiten, die wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

<strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelnen doch nur <strong>in</strong>teressieren, auszudrucken, können Sie aber gerne uns<br />

das mitteilen und dann wür<strong>den</strong> Sie trotz<strong>dem</strong> e<strong>in</strong> Papierexemplar bekommen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch ohne Namensnennung jeweils, es wird nur das anonymisierte <strong>Protokoll</strong> herausgegeben.<br />

Falls Sie an e<strong>in</strong>em solchen Papierprotokoll <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, können Sie das im Laufe<br />

der Veranstaltung Herrn Grüneberg signalisieren oder es uns im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> telefonisch<br />

oder auf anderem Wege mitteilen.<br />

HERR SCHAEFER, ARBEITSGEMEINSCHAFT DER ANERKANNTEN NATURSCHUTZVERBÄNDE IN<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN / LANDESNATURSCHUTZVERBAND (IM FOLGENDEN AG 29 / LNV): Wird<br />

das <strong>Protokoll</strong> vor Fertigstellung des <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschlusses erstellt se<strong>in</strong> und uns vorliegen,<br />

oder mit welchem Zeithorizont rechnen Sie?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das eben ist ja der Vorteil e<strong>in</strong>es Wortprotokolls, wir<br />

haben daraus gelernt, dass wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Scop<strong>in</strong>gterm<strong>in</strong>en zu diesem Verfahren<br />

alle<strong>in</strong>e mit <strong>dem</strong> <strong>Protokoll</strong> schon ziemlich beschäftigt waren und das <strong>Protokoll</strong> wird <strong>in</strong> ungefähr<br />

drei bis vier Wochen spätestens ersche<strong>in</strong>en und es wird auch nicht alle „ähs“ und „hms“<br />

enthalten, sondern e<strong>in</strong>e leichte geglättete Form bekommen, damit man es gut lesen kann.<br />

Ich erwarte, dass es <strong>in</strong> ungefähr e<strong>in</strong>em Monat auf der Internetseite zu haben ist.<br />

Sie haben <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen schon gesehen, dass die Eigentümer von Grundstücken jeweils<br />

nicht mit Namen bezeichnet wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, sondern nur mit e<strong>in</strong>er Kennziffer. Das hat<br />

datenschutzrechtliche Gründe und dieser Datenschutz gilt natürlich auch weiterh<strong>in</strong>. Das<br />

heißt, wer etwas Grundstücksbezogenes vortragen möchte, das aber nicht vor allen Teilnehmen<strong>den</strong><br />

dieses Term<strong>in</strong>s machen möchte, der hat die Chance e<strong>in</strong>en Extraterm<strong>in</strong> zu vere<strong>in</strong>baren,<br />

zu <strong>dem</strong> dann jemand vom Vorhabensträger, die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde natürlich<br />

und ggf. vom Vorhabensträger auch noch e<strong>in</strong> oder zwei Gutachter dazukommen wür<strong>den</strong><br />

und mit teilnehmen wür<strong>den</strong>. Wenn Sie an so e<strong>in</strong>em Extraterm<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, wo<br />

Sie dann die Chance haben <strong>über</strong> Ihre Grundstücksbetroffenheiten zu sprechen, ohne dass<br />

andere das mitbekommen, dann müssten Sie auch das e<strong>in</strong>fach im Laufe der Veranstaltung<br />

mir hier vorne e<strong>in</strong>mal mitteilen (wir haben ja auch Pausen), dass wir e<strong>in</strong>fach wissen, dass<br />

da noch D<strong>in</strong>ge offen s<strong>in</strong>d und wir uns anschließend noch e<strong>in</strong>mal an Sie wen<strong>den</strong> können,<br />

um dafür e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 7 von 145<br />

Ich hatte jetzt schon die Pausen erwähnt, die nächste Pause wird e<strong>in</strong>e Mittagpause se<strong>in</strong>,<br />

die ungefähr 12.00 / 12.30 Uhr stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wird, je nach<strong>dem</strong>, wie es dann auch <strong>in</strong>haltlich<br />

gerade passt. Dann ist noch e<strong>in</strong>e Kaffeepause vorgesehen, so 15.30 / 16.00 Uhr und danach<br />

kommt es darauf an, wie lange der Term<strong>in</strong> heute geht, ob noch e<strong>in</strong>e Pause gebraucht<br />

wird oder nicht. Falls wir heute nicht durchkommen mit der Tagesordnung gibt es e<strong>in</strong>en<br />

Fortsetzungsterm<strong>in</strong> am nächsten Mittwoch, wie es <strong>in</strong> der Bekanntmachung auch schon enthalten<br />

war, falls wir dann immer noch nicht fertigt wer<strong>den</strong>, müsste e<strong>in</strong> weiterer Term<strong>in</strong> neu<br />

geplant wer<strong>den</strong>. Im Gebäude darf nicht geraucht wer<strong>den</strong>, falls Sie dr<strong>in</strong>gend das Bedürfnis<br />

nach e<strong>in</strong>er Zigarette haben, dürfen Sie <strong>den</strong> Balkon hier draußen nutzen, wobei ich darum<br />

bitten möchte, die Türen dann geschlossen zu halten. Er<strong>in</strong>nerung: Mobiltelefone entweder<br />

stumm schalten oder ausschalten. Falls jetzt ke<strong>in</strong>e Frage mehr zum Organisatorischen oder<br />

zur Tagesordnung s<strong>in</strong>d, würde ich jetzt dazu kommen, <strong>den</strong> Stand des Verfahrens darzustellen.<br />

Der Gegenstand des heutigen Verfahrens ist der Ausbau, die Verbreiterung der Oststrecke<br />

des Nord-Ostsee-Kanals zwischen <strong>den</strong> Weichen Königsförde und Schwartenbek. Das betrifft<br />

<strong>den</strong> Kanalkilometer 79,9 bis 92,1. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau hat<br />

als Träger des Vorhabens <strong>den</strong> Antrag an die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde der WSD Nord gestellt,<br />

das erforderliche Verfahren durchzuführen, um das Vorhaben, <strong>den</strong> Ausbau der<br />

Oststrecke genehmigen zu können. Das Vorhaben ist planfeststellungspflichtig aufgrund der<br />

§§ 14 ff. Wasserstraßengesetz und §§ 72 ff. Verwaltungsverfahrensgesetz, weil es sich um<br />

<strong>den</strong> Ausbau e<strong>in</strong>er Bundeswasserstraße handelt. Der <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss wird Konzentrationswirkung<br />

haben, das heißt es wird außer diesem e<strong>in</strong>en Beschluss ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Genehmigungen geben und der Vorhabensträger braucht auch ke<strong>in</strong>e weiteren Genehmigungen<br />

dafür, weil dieser Beschluss alle Genehmigungen umfasst. Deshalb ist es auch so,<br />

dass jetzt <strong>in</strong> diesem Verfahren alle Betroffenen, sowohl eben die Bürger als auch Behör<strong>den</strong>,<br />

Verbände usw. beteiligt wer<strong>den</strong>, damit alle Aspekte richtig gesammelt und gewürdigt wer<strong>den</strong><br />

können, damit die Entscheidung <strong>über</strong>haupt alles umfassen kann. Das umfasst unter<br />

anderem, dass die Unterlagen, die der <strong>Planfeststell</strong>ung zugrunde liegen sollen, ausgelegt<br />

wer<strong>den</strong> mussten. Die Auslegung hat stattgefun<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, die im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> als<br />

betroffen abgeschätzt wur<strong>den</strong>, <strong>in</strong> der Zeit vom 08. Januar bis zum 08. Februar 2010. Das<br />

Ende der E<strong>in</strong>wendungsfrist war dann der 22. Februar 2010. Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb dieser Zeit<br />

ungefähr 50 Stellungnahmen von Behör<strong>den</strong> und Verbän<strong>den</strong> e<strong>in</strong>gegangen und E<strong>in</strong>wendungen<br />

oder Reaktionen von <strong>über</strong> 650 Privatpersonen. Wobei bei diesen 650 auch Unterschriftenlisten<br />

mit dabei waren oder auch Stellungnahmen, wo mehrere Leute sich von e<strong>in</strong>em<br />

Rechtsanwalt haben vertreten lassen, so dass, wenn Sie bisher eventuell die Zahl von 260<br />

E<strong>in</strong>wendungen gelesen hatten, das erklärt, warum die Zahl so unterschiedlich ist. Diese<br />

E<strong>in</strong>wendungen und Stellungnahmen s<strong>in</strong>d anschließend an <strong>den</strong> Vorhabensträger zurückgespiegelt<br />

wor<strong>den</strong>, der für sich dann geprüft hat, ob er Anlass sieht aufgrund dessen was gesagt<br />

wor<strong>den</strong> ist, se<strong>in</strong>e Planung zu ändern. Natürlich hat auch schon e<strong>in</strong>e Prüfung durch die<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde <strong>in</strong> Ansätzen stattgefun<strong>den</strong> und es hat e<strong>in</strong>e Reihe von Gesprächen<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 8 von 145<br />

zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> gegeben. Aber, ich möchte noch e<strong>in</strong>mal betonen, dass bisher<br />

noch ke<strong>in</strong>e Entscheidungen zu <strong>dem</strong> Verfahren gefallen s<strong>in</strong>d, also es handelt sich um e<strong>in</strong><br />

ergebnisoffenes Verfahren. Es ist auch nicht so, dass heute irgendwelche Entscheidungen<br />

endgültig fallen wer<strong>den</strong>, sondern der Term<strong>in</strong> soll unserer noch ausstehen<strong>den</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

dienen.<br />

Die Bekanntmachung des <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong>s ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> sowie <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Kieler Nachrichten, der Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischen Landeszeitung und <strong>dem</strong> Verkehrsblatt,<br />

<strong>dem</strong> amtlichen Veröffentlichungsblatt der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, veröffentlicht<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Der heutige Term<strong>in</strong> ist vorgeschrieben <strong>in</strong> § 73 Verwaltungsverfahrensgesetz, dort steht,<br />

dass die Anhörungsbehörde die rechtzeitig erhobenen E<strong>in</strong>wendungen und die Stellungnahmen<br />

mit <strong>dem</strong> Träger des Vorhabens, <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Betroffenen und <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendern<br />

zu erörtern hat. Nach Wasserstraßengesetz wäre <strong>in</strong> diesem Fall wie <strong>über</strong>haupt beim<br />

Ausbau von Wasserstraßen e<strong>in</strong> Verzicht auf e<strong>in</strong>en <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> möglich gewesen, wir<br />

haben aber darauf verzichtet zu verzichten, weil sowohl der Vorhabensträger als auch die<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde Wert darauf legt, durch e<strong>in</strong>e möglichst breit angelegte Sachverhaltsaufklärung<br />

e<strong>in</strong>e Grundlage dafür zu schaffen, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er späteren Entscheidung die<br />

verschie<strong>den</strong>en Interessen richtig abgewogen wer<strong>den</strong> können. Ich <strong>den</strong>ke gerade, wenn viele<br />

Private<strong>in</strong>wendungen da s<strong>in</strong>d, ist es s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong>en <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> durchzuführen. Insofern<br />

also nochmals die Aufforderung: dieser Term<strong>in</strong> dient der Information der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

und Ihrer Information. Er dient auch der Information des Vorhabensträgers,<br />

der vielleicht die e<strong>in</strong>e oder andere E<strong>in</strong>wendung noch nicht so e<strong>in</strong>sortiert hat, wie Sie es gerne<br />

sehen wür<strong>den</strong>. Es ist e<strong>in</strong>erseits dazu da, dass Sie Ihre Fragen loswesen können, dass<br />

Missverständnisse aufgeklärt wer<strong>den</strong> können. Der Vorhabensträger hat die Chance, evtl.<br />

Änderungen, die er geplant hat, darzustellen. Insbesondere aber dient es der Stoffsammlung<br />

der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde, damit wir wissen, was die Grundlage der Abwägung für<br />

die letztendliche Entscheidung se<strong>in</strong> soll. Die schon erhobenen schriftlichen E<strong>in</strong>wendungen<br />

und Stellungnahmen gelten selbstverständlich fort, es ist also nicht notwendig, dass Sie das<br />

komplett wiederholen, was Sie schon gesagt haben. Das ist uns bewusst und wir haben das<br />

auch beide gelesen, aber manchmal ist es e<strong>in</strong>facher, etwas dazu zu erklären <strong>in</strong> der mündlichen<br />

Form, dass man noch e<strong>in</strong>mal auf etwas besonders h<strong>in</strong>weisen möchte, was e<strong>in</strong>em<br />

besonders am Herzen liegt. Gibt es jetzt Fragen zum Verfahren oder zum Verfahrensrecht?<br />

Ne<strong>in</strong>. Dann hat jetzt zunächst e<strong>in</strong>mal der Vorhabensträger das Wort. Wür<strong>den</strong> Sie bitte das<br />

Vorhaben noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Grundzügen vorstellen?<br />

B. Vorstellung des Vorhabens durch <strong>den</strong> Vorhabensträger<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich würde anfangen damit, dass ich <strong>den</strong> Träger<br />

des Vorhabens, so wie er sich Ihnen heute hier präsentiert, vorstelle: Me<strong>in</strong> Name ist<br />

Jörg Brockmann, ich b<strong>in</strong> Projektleiter für <strong>den</strong> Ausbau der Oststrecke und <strong>den</strong> meisten von<br />

Ihnen seit nunmehr vier Jahren bekannt. Vier Jahre s<strong>in</strong>d auch die Zeit <strong>in</strong> der ich mich mit<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 9 von 145<br />

<strong>dem</strong> Thema beschäftige und auch <strong>in</strong> der Fläche präsent b<strong>in</strong>. Vorne hier auf <strong>dem</strong> Podium<br />

sitzt neben mir Herr L<strong>in</strong>dner, zuständig für alles, was <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise mit<br />

Umwelt zu tun hat, mit Emissionen und Immissionen, mit landschaftspflegerischem Begleitplan<br />

und zusätzlich auch noch mit der Abarbeitung aller Thematiken, die mit <strong>dem</strong><br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren zusammenhängen, das heißt auch die Reaktion auf Stellungnahmen.<br />

Was Frau Hansen eben sagte, was uns <strong>über</strong>geben wurde, liegt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Hand,<br />

das zu koord<strong>in</strong>ieren. Neben ihm sitzt Herr Robert Pieper, seit <strong>dem</strong> Frühjahr bei uns <strong>in</strong> der<br />

Planungsgruppe für <strong>den</strong> Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals. Er ist hauptsächlich dafür verantwortlich<br />

und auch zuständig die Bauausführung zu planen und nachher auch, wenn die<br />

Baustellen dann laufen, ist er eigentlich erster Ansprechpartner für uns und auch für Betroffene<br />

und für Baufirmen. Neben ihm sitzt Herr Sönke Meesenburg, Leiter der Planungsgruppe<br />

für <strong>den</strong> Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals, die ja neben <strong>dem</strong> Ausbau der<br />

Oststrecke auch noch <strong>den</strong> Neubau der Levensauer Hochbrücke und die Vertiefung des<br />

gesamten Kanals von Kiel bis Brunsbüttel plant. Die bei<strong>den</strong> letztgenannten Projekte s<strong>in</strong>d<br />

derzeit <strong>in</strong> der Planung und s<strong>in</strong>d heute nicht Gegenstand. H<strong>in</strong>ter uns sitzen Gutachter und<br />

Mitarbeiter von Ingenieurbüros, zum Teil zuständig für Umweltverträglichkeitsuntersuchungen,<br />

landschaftspflegerische Begleitplanung, aber auch für Bauausführung. Mir gegen<strong>über</strong><br />

an <strong>den</strong> zwei Tischreihen sitzen ebenfalls unsere Gutachter und Ingenieurbüros,<br />

die wir dann zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teilthemen und Fragestellungen gezielt bitten wer<strong>den</strong>,<br />

wenn notwendig ist, dass sie Stellung nehmen. Weiter dah<strong>in</strong>ter möchte ich auf Herrn Böge<br />

h<strong>in</strong>weisen, der <strong>den</strong> meisten hier im Saal auch <strong>in</strong>zwischen bekannt ist, der sich bei uns<br />

mit Beweissicherung beschäftigt und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion zu fast allen hier im Saal e<strong>in</strong>en<br />

persönlichen Kontakt aufgebaut hat <strong>in</strong>nerhalb der letzten zwei Jahre. Und Herr Empen<br />

sitzt auch noch dort, der sich mit <strong>dem</strong> Bereich Liegenschaften beschäftigt und letztendlich<br />

auch für Fragen zur Verfügung steht, natürlich anonymisiert bzw. erst e<strong>in</strong>mal allgeme<strong>in</strong>.<br />

Ich möchte auch das noch bekräftigen, was Frau Hansen gesagt hat, wenn Bedarf besteht<br />

für E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong>e, s<strong>in</strong>d wir selbstverständlich bereit, hier e<strong>in</strong> Gespräch anzubieten,<br />

zu dritt – Träger des Vorhabens, <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde und Betroffene – um dann e<strong>in</strong>zelne<br />

Detailfragen zu klären, die nicht <strong>in</strong> diesen Term<strong>in</strong> gehören. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d noch anwesend<br />

Vertreter der Bundesanstalt für Gewässerkunde, e<strong>in</strong>er Fachbehörde die sowohl<br />

uns als auch der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde sicherlich gute Dienste leistet im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die wissenschaftliche Beratung und der Bundesanstalt für Wasserbau, ebenfalls e<strong>in</strong>e<br />

Fachbehörde der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die uns bei unseren<br />

Planungen unterstützt.<br />

Ich werde das Vorhaben jetzt noch e<strong>in</strong>mal kurz vorstellen: Sie alle haben sich mit <strong>den</strong><br />

Unterlagen beschäftigt, manche sehr <strong>in</strong>tensiv, wie ich ja auch <strong>den</strong> Stellungnahmen entnehmen<br />

konnte. Manche Stellungnahmen s<strong>in</strong>d sehr groß gewor<strong>den</strong>. Das war uns von<br />

vornhere<strong>in</strong> natürlich klar, dass viele Betroffenheiten da s<strong>in</strong>d und dass die auch entsprechend<br />

vorgetragen wer<strong>den</strong>. Insofern möchte ich das jetzt relativ kurz machen, es geht hier<br />

aber auch e<strong>in</strong> bisschen um e<strong>in</strong>e Planrechtfertigung. Das heißt, ich erzähle Ihnen etwas,<br />

was ich Ihnen auch schon die letzten vier Jahre eigentlich regelmäßig schon erzählt habe,<br />

nicht desto trotz gehört es hier heute e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>. Was ich nicht mache wer-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


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de, ist jetzt schon auf Änderungen der Planung e<strong>in</strong>zugehen, weil das etwas ist, womit wir<br />

uns <strong>den</strong> kompletten restlichen Tag noch beschäftigen wer<strong>den</strong> und wo wir dann auch auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>wender, Betroffenen und deren Wortbeiträge und Stellungnahmen gezielt<br />

e<strong>in</strong>gehen wer<strong>den</strong>.<br />

Der Nord-Ostsee-Kanal ist e<strong>in</strong>e wichtige Verkehrsverb<strong>in</strong>dung, er verb<strong>in</strong>det die Ostsee mit<br />

ihren Anra<strong>in</strong>erstaaten mit der Elbmündung. Er schafft der Schifffahrt Wegevorteile d.h.<br />

Zeitvorteile bei der Fahrt von der Ostsee <strong>in</strong> die Nordsee, <strong>in</strong> die Elbe und ist deshalb e<strong>in</strong>e<br />

sehr wichtige Verkehrsverb<strong>in</strong>dung, die auch entsprechend genutzt wird. Der Nord-Ostsee-<br />

Kanal ist e<strong>in</strong> Ingenieurbauwerk, das ist uns immer sehr wichtig, er ist e<strong>in</strong> künstliches<br />

Bauwerk. Es ist e<strong>in</strong>e künstliche Wasserstraße, die viele Funktionen wahrnimmt, auch im<br />

H<strong>in</strong>blick auf Wasserwirtschaft und Umweltrecht, aber es ist e<strong>in</strong> künstliches Bauwerk, was<br />

sich auch dadurch sehr deutlich darstellt, dass er durch zwei Schleusen <strong>in</strong> Kiel und<br />

Brunsbüttel begrenzt ist und auf der Strecke Brücken, Weichen, Fähren und Tunnel vorhan<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d, die wir <strong>in</strong> unserem Aufgabenbereich unterhalten und zum Teil neu bauen.<br />

Wir haben im Kanal e<strong>in</strong> sogenanntes Regelprofil, was zurzeit besteht von Kanalkilometer<br />

0 bis 80 mit e<strong>in</strong>er Wassertiefe von 11m und e<strong>in</strong>er Breite von 90m an der Sohle. Die<br />

Oststrecke von ca. Kilometer 80 bis Kilometer 100 besitzt dieses Regelprofil noch nicht<br />

und soll entsprechend angepasst wer<strong>den</strong>. Von Kilometer 0 bis Kilometer 80 ist der Kanal<br />

schon e<strong>in</strong>mal ausgebaut wor<strong>den</strong> mit <strong>dem</strong> sogenannten Anpassungs- und Sicherungsprogramm,<br />

aber <strong>in</strong> <strong>den</strong> verbleiben<strong>den</strong> 20 Kilometern des Kanals, die wir nunmehr ausbauen<br />

wollen, herrscht heute noch der Ausbauzustand von 1914 vor, d.h. Sohlbreite von 44m.<br />

Das erwähnte Anpassungs- und Sicherungsprogramm auf der Weststrecke ist von 1965<br />

ungefähr bis 2000 deshalb durchgeführt wor<strong>den</strong>, weil der Kanal als Bauwerk durch Belastung<br />

aus der Schifffahrt gefährdet war. Wir haben also damals schon darauf reagiert, dass<br />

durch die schifffahrtliche Nutzung Strömung und Wellen entstehen und letztendlich das<br />

Bauwerk gefähr<strong>den</strong> durch Erosionen. Der Ausbau aus diesem Grunde war im Bereich der<br />

Oststrecke nicht nötig, weil hier sehr stabile Bö<strong>den</strong> anstehen. Mit der Verkehrsbelastung<br />

der 60er Jahre, die für <strong>den</strong> restlichen Teil des Kanals schon kritisch war, konnte man <strong>in</strong><br />

der Oststrecke gut zurechtgekommen, es gab wegen der anstehen<strong>den</strong> stabilen Bö<strong>den</strong><br />

ke<strong>in</strong>e großen Probleme mit Erosionen. Auf diesen Kanalquerschnitt von 1914 trifft jetzt<br />

ungefähr seit <strong>dem</strong> Jahre 2000 e<strong>in</strong>e Verkehrsentwicklung mit e<strong>in</strong>er Zunahme des Verkehrs,<br />

d.h. der Anzahl der Schiffe. Es hat e<strong>in</strong>e Steigerung der Anzahl der Schiffe im<br />

Durchgangsverkehr von 1999/2000 bis 2008 um 50% gegeben, von ungefähr 22.000<br />

Schiffen auf 32.000 Schiffe. Was uns aber viel mehr beschäftigt hat und worauf wir reagieren<br />

müssen, ist, dass gleichzeitig die Schiffe, die <strong>den</strong> Kanal befahren, größer gewor<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d. Wir haben also festgestellt, dass mit noch moderat ersche<strong>in</strong>en<strong>den</strong> Steigerungen<br />

der Schiffsanzahl gleichzeitig e<strong>in</strong>e enorme Steigerung der Ladung e<strong>in</strong>hergeht. Aus dieser<br />

Skizze kann man die Ladungssteigerung sehen, von 40 Mio. Tonnen bis auf 100 Mio.<br />

Tonnen zu Hochzeiten, im Jahre 2008. Das zeigt ebenso wie die obere Kurve, wo als<br />

Kennzahl für die Größe der Schiffe die Bruttoraumzahl dargestellt ist, sehr deutlich, dass<br />

die durchschnittlichen Schiffe größer gewor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, dass wir also zu der moderaten<br />

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Steigerung der Schiffsanzahl e<strong>in</strong>e sehr deutliche Mengen- und Schiffsgrößensteigerung<br />

haben. Hierauf müssen wir reagieren, <strong>den</strong>n <strong>in</strong> diesem engen Querschnitt mit <strong>den</strong> Abmessungen<br />

von 1914 haben genau diese großen Schiffe, e<strong>in</strong> Problem, sie können sich nämlich<br />

dort nicht mehr begegnen.<br />

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise s<strong>in</strong>d natürlich bei <strong>den</strong> Zahlen für <strong>den</strong> Kanal auch<br />

festzustellen. Die Zahl der Frachtschiffe ist natürlich gesunken und zwar auf e<strong>in</strong>en Stand<br />

von 2000 ungefähr, d.h. wir haben e<strong>in</strong> Drittel Verkehr verloren <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Jahr. Für dieses<br />

Jahr 2010 kann man anhand der Zahlen der monatlichen statistischen Auswertung schon<br />

sagen, wir s<strong>in</strong>d eigentlich dabei mächtig wieder aufzuholen. Das heißt, die Entwicklung,<br />

die wir vor der Krise gesehen haben, geht zurzeit kräftig weiter mit or<strong>den</strong>tlichen Steigerungen<br />

Die Zahlen für 2010 habe ich für diese Skizze hochgerechnet aus <strong>den</strong> Daten, die<br />

mir jetzt bis September vorliegen. Wir gehen also davon aus, dass wir zum Jahresende<br />

durchaus wieder e<strong>in</strong>e Schiffsanzahl von 25.000 Schiffen haben. Auch was die Ladung<br />

angeht – diese 100 Mio. Tonnen war das absolute Maximum, was wir jemals transportiert<br />

haben, was auch <strong>in</strong> der Presse deutlich erwähnt wurde – wer<strong>den</strong> wir mit der Tonnage, die<br />

<strong>den</strong> Kanal passiert, 2010 wieder <strong>in</strong> der Region von 80 Mio. Tonnen liegen. Und es zeichnet<br />

sich zurzeit nicht ab, dass dieser Trend weniger wird. Wenn man sich dann anguckt,<br />

wo wir auf der Kurve lan<strong>den</strong>, dann s<strong>in</strong>d wir jetzt schon wieder, nach etwa e<strong>in</strong>em Jahr, auf<br />

<strong>dem</strong> Stand von 2004. Das heißt, die Krise hat bei uns nicht so stark durchgeschlagen,<br />

dass man sagen könnte, der vorhergesagte Verkehr ist jetzt komplett weg und wir müssten<br />

nichts mehr machen. Wir haben vielmehr e<strong>in</strong>en relativ hohen Stand schon wieder erreicht<br />

und können gleichzeitig immer noch feststellen, dass der Trend zu größeren Schiffen<br />

deutlich anhält. Das heißt, unsere Probleme wer<strong>den</strong> da nicht kle<strong>in</strong>er.<br />

Was s<strong>in</strong>d die Ziele der Anpassung der Oststrecke? Zum e<strong>in</strong>en möchten wir die Begegnungsmöglichkeiten<br />

verbessern. Große Schiffe haben e<strong>in</strong> Problem sich <strong>in</strong> der Strecke zu<br />

begegnen. Ich hatte eben an der Skizze gezeigt, dass es im Kanal Weichen gibt, wo<br />

Schiffe sich begegnen können. Dort müssen dann kle<strong>in</strong>ere Schiffe liegen bleiben, um<br />

größeren Schiffen Platz zu machen, das kostet letztendlich e<strong>in</strong>e Menge Geld. Das zweite<br />

ist, wir wollen <strong>den</strong> Schiffen, die <strong>den</strong> Kanal befahren, die Möglichkeit geben tiefer abzula<strong>den</strong>.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, dass bed<strong>in</strong>gt durch die Engstelle Oststrecke, das<br />

Maximalschiff für <strong>den</strong> Kanal 235 m lang ist und bei e<strong>in</strong>er Breite von 30 m e<strong>in</strong>e Abladung<br />

von ungefähr 7,80 m haben kann, mehr kriegt es nicht h<strong>in</strong>. Viele Schiffe, die <strong>den</strong> Nord-<br />

Ostsee-Kanal befahren, können aus diesem Grund nicht voll abla<strong>den</strong>. Wir wollen mit <strong>dem</strong><br />

Ausbau der Oststrecke diesen Schiffen auch die Möglichkeit schaffen, mehr zu la<strong>den</strong>,<br />

tiefer abzula<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>en höheren Tiefgang zu haben. Im Rest der Strecke funktioniert das<br />

schon, aber die Oststrecke auf <strong>den</strong> letzten 20km bildet hier das Nadelöhr. Zusätzlich ist<br />

es so, dass wir mit <strong>dem</strong> Ausbau der engen S-Kurvenformation der Oststrecke dann auch<br />

noch größeren Schiffen die Passage ermöglichen können. Ich hatte eben gesagt, das<br />

derzeitige Maximalschiff hat e<strong>in</strong>e Länge von 235m und wir können nach <strong>dem</strong> Ausbau der<br />

Oststrecke Schiffen bis zu 280m Länge e<strong>in</strong>e Passage ermöglichen. Das dient alles dazu,<br />

die jetzigen Passagezeiten zu reduzieren um der Schifffahrt e<strong>in</strong>e kalkulierbare Fahrzeit<br />

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durch <strong>den</strong> Kanal zu bieten. Die E<strong>in</strong>sparung durch die Nutzung des Kanals beträgt dann<br />

bis zu 20 Stun<strong>den</strong> Fahrzeit, da kommt die Wirtschaftlichkeit her. Die Verkehrssteigerungen,<br />

die wir verzeichnen, sollen m<strong>in</strong>destens stabilisiert wer<strong>den</strong>, so dass das Verhältnis <strong>in</strong><br />

Zukunft nicht schlechter wird.<br />

Zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teilmaßnahmen, wie wollen wir das erreichen? Wir wollen die Kurven<br />

aufweiten, an der Kurven<strong>in</strong>nenseite, das ist nautisch der s<strong>in</strong>nvolle Weg, <strong>den</strong> Schiffen<br />

mehr Platz zu schaffen. Wir wollen Kurvenradien schaffen, die <strong>den</strong> großen Schiffen ermöglichen<br />

<strong>den</strong> Kanal zu passieren und die auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kurven entsprechende Begegnungen<br />

ermöglichen. Wir wollen die Sohlenbreite anpassen von 44m auf 70m. Ich hatte<br />

eben dargestellt, <strong>in</strong> der Weststrecke s<strong>in</strong>d es 90m, ausgebaut wegen Problemen mit <strong>dem</strong><br />

Bauwerk. Im Bereich der Oststrecke brauchen wir diese 90m nicht, weil wir e<strong>in</strong>en stabilen<br />

Bo<strong>den</strong> anstehen haben, der der Verkehrsbelastung mit e<strong>in</strong>er 70m-Breite standhalten<br />

kann. Wir haben <strong>in</strong>sgesamt 6,8 Mio. Kubikmeter Baggergut, das ungefähr zur Hälfte als<br />

trockenes Baggergut anfällt, das heißt es wird oberhalb der Wasseroberfläche abgegraben.<br />

Trocken ist natürlich e<strong>in</strong> relativer Begriff, auch dieser Bo<strong>den</strong> ist teilweise feucht. Die<br />

andere Hälfte wird unterhalb der Wasseroberfläche des Nord-Ostsee-Kanals abgegraben.<br />

Der Nord-Ostsee-Kanal ist e<strong>in</strong> Brackwassergewässer mit e<strong>in</strong>em gewissen Salzgehalt,<br />

<strong>in</strong>sofern ist die Feuchtigkeit des Bo<strong>den</strong>s <strong>über</strong> <strong>dem</strong> Wasserspiegel mit der des Bo<strong>den</strong> unter<br />

<strong>dem</strong> Wasserspiegel nicht zu vergleichen. Dah<strong>in</strong>gehend haben wir dann auch unterschiedliche<br />

Wege der Verbr<strong>in</strong>gung des Bo<strong>den</strong>s gefun<strong>den</strong>, weil wir diese Bö<strong>den</strong> unterschiedlich<br />

behandeln müssen.<br />

Das f<strong>in</strong>anzielle Volumen dieses Projektes beträgt 130 Mio. Euro, die wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten<br />

Jahren verbauen wollen. Ich werfe noch e<strong>in</strong>mal diesen Übersichtsplan an die Wand, zu<br />

<strong>dem</strong> ich jetzt nicht viel erzählen werde. Sie sehen die e<strong>in</strong>zelnen Baulose und Sie sehen<br />

die Ablagerungsflächen an Land, die Ihnen zum größten Teil bekannt se<strong>in</strong> dürften. Diesen<br />

Plan wer<strong>den</strong> wir im Laufe des Tages noch sehr häufig sehen, auch mit Änderungen und<br />

ich <strong>den</strong>ke, dass wir zu Detailfragen dann jeweils hier re<strong>in</strong>zoomen, um uns e<strong>in</strong>e Ecke genauer<br />

anzugucken. Das ist s<strong>in</strong>nvoller, als wenn ich jetzt drei Stun<strong>den</strong> lang erzähle, was<br />

wir uns zu e<strong>in</strong>zelnen Punkten <strong>über</strong>legt haben. Zum Zeitplan noch e<strong>in</strong>mal: wir haben vorgezogene<br />

Maßnahmen mit beantragt, Zurzeit gehen wir davon aus, dass wir diese vorgezogenen<br />

Maßnahmen genehmigt bekommen, wir hoffen noch Ende Oktober, Anfang November<br />

2010, um starten zu können. Vorgezogene Maßnahmen s<strong>in</strong>d unter anderen die<br />

Herstellung der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche am Gut Warleberg. Es ist e<strong>in</strong>e zw<strong>in</strong>gende Voraussetzung<br />

dafür, dass wir <strong>über</strong>haupt anfangen können zu bauen, dass wir das trockene Material<br />

dort loswer<strong>den</strong>. Dazu kommt die Baustellene<strong>in</strong>richtungsfläche auf unseren Spülfeldflächen<br />

<strong>in</strong> Flemhude. Auch dies ist zw<strong>in</strong>gende Voraussetzung dafür, dass wir <strong>über</strong>haupt<br />

loslegen können, weil wir dort Zwischenlagermöglichkeiten brauchen. Zu <strong>den</strong> vorgezogenen<br />

Teilmaßnahmen gehört aber auch die Baufeldfreimachung. Wir s<strong>in</strong>d bei <strong>den</strong> Holzungsarbeiten<br />

aus naturschutzfachlichen Grün<strong>den</strong> darauf angewiesen, sie im W<strong>in</strong>ter vorzunehmen,<br />

und wir wollen e<strong>in</strong>en Teil dieser Holzungsarbeiten auf je<strong>den</strong> Fall im jetzt<br />

kommen<strong>den</strong> W<strong>in</strong>ter abarbeiten. Wir hoffen, dass der Beschluss Ende März nächsten Jah-<br />

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res fertig ist, dass wir also bauen dürfen und um dann sofort mit <strong>den</strong> Hauptbaumaßnahmen<br />

auf <strong>den</strong> Markt gehen zu können und die entsprechen<strong>den</strong> Ausschreibungen starten<br />

zu können, müssen dann die Bäume weg se<strong>in</strong>.<br />

Wir wer<strong>den</strong> die Baumaßnahmen losweise ausschreiben, das ergibt sich schlicht aus der<br />

Anordnung <strong>in</strong> der Landschaft. Wir wer<strong>den</strong> starten mit <strong>dem</strong> Los 1 Landwehr. Die Fähre<br />

Landwehr ist baulich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr schlechten Zustand und die wür<strong>den</strong> wir auf je<strong>den</strong> Fall<br />

zusammen mit <strong>dem</strong> Los als erstes anfassen und wenn möglich auch schon als vorgezogene<br />

Maßnahmen. Als zweites käme dann Los 2, die Kurve Wittenbek, das ist das e<strong>in</strong>zige,<br />

was wir auf der Südseite machen und der größte Bauabschnitt, der auch am längsten<br />

dauern wird. Dann kommt Los 3, das ist Schwartenbek, da machen wir e<strong>in</strong>en Übergang,<br />

von der Strecke <strong>in</strong> die Kurve Schwartenbek. Zum Schluss kommen die bei<strong>den</strong> Lose um<br />

die Orte Königsförde und Sch<strong>in</strong>kel, das ist Los 4 und 5, wir nennen das Groß Nordsee<br />

und Königsförde. Fertig se<strong>in</strong> wollen wir dann mit dieser Baumaßnahme im Jahre 2015.<br />

Das war es von me<strong>in</strong>er Seite erst e<strong>in</strong>mal.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke soweit. Was man hier erkennen konnte und<br />

worauf ich auch ausdrücklich an dieser Stelle auch noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>weisen möchte, ist,<br />

was nicht Gegenstand der heutigen Besprechung ist: Nicht zu diesem Vorhaben gehört<br />

die Ersetzung der Levensauer Hochbrücke. Auch dazu haben wir durchaus E<strong>in</strong>wendungen<br />

bekommen, aber sie steht jetzt <strong>in</strong> diesem Verfahren nicht an und es geht jetzt auch<br />

nicht um die Vertiefung des Nord-Ostsee-Kanals. Weiterh<strong>in</strong> ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen als e<strong>in</strong>e<br />

Variante die Unterbr<strong>in</strong>gung von Material <strong>in</strong> der Kiesgrube Schönwohld dargestellt. Dies ist<br />

aber nicht so dargestellt, dass es <strong>in</strong> diesem Vorhaben genehmigt wer<strong>den</strong> soll und es wäre<br />

aufgrund der jetzigen Planunterlagen auch so nicht möglich, das zu genehmigen. Ich sage<br />

das ausdrücklich, weil sich <strong>über</strong> 300 der E<strong>in</strong>wendungen mit dieser Kiesgrube beschäftigt<br />

haben, u. a. Unterschriftenlisten. Wenn jetzt jemand extra hier ist, weil er eben verh<strong>in</strong>dern<br />

möchte, dass das Material <strong>in</strong> die Kiesgrube kommt oder ihm daran liegt, wenn es <strong>den</strong>n<br />

beschlossen wer<strong>den</strong> sollte, dass dann aber auf je<strong>den</strong> Fall e<strong>in</strong>e Extra-Autobahn-Abfahrt<br />

dafür gebaut wer<strong>den</strong> muss, dann könnte der jetzt sich fragen, was er mit <strong>dem</strong> Tag noch<br />

anfangen möchte, weil diese Punkte hier auf ke<strong>in</strong>en Fall schon Gegenstand ist. Falls der<br />

Vorhabensträger sich dazu entschei<strong>den</strong> sollte, die angesprochene Kiesgrube tatsächlich<br />

zu nutzen, müsste er die Unterlagen noch e<strong>in</strong>mal umfangreich ändern. Er müsste diesen<br />

Vorhabensteil noch begutachten lassen und auch abklären lassen, <strong>in</strong>wieweit die Verbr<strong>in</strong>gung<br />

möglich ist, müsste weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Planung für die erwähnte Extra-Autobahnzufahrt<br />

vorlegen und das alles ist bisher nicht geschehen. Es wäre e<strong>in</strong>e Planänderung, die dazu<br />

führen würde, dass auch noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Beteiligung vor Ort <strong>in</strong> <strong>den</strong> dann betroffenen<br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> würde.<br />

EINWENDER A: Ich komme aus der Geme<strong>in</strong>de Quarnbek und wohne <strong>in</strong> Flemhude, ich<br />

wohne fast direkt an der Eider und ich möchte zu <strong>den</strong> Ausführungen von Herrn Brockmann<br />

ergänzen, dass der Nord-Ostsee-Kanal eben auch e<strong>in</strong> Fließgewässer ist.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Als Naturschützer stößt mir das natürlich auch auf, dass<br />

Sie immer sagen, der Nord-Ostsee-Kanal sei e<strong>in</strong> re<strong>in</strong> technisches Bauwerk. Dem ist ja<br />

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nicht so. Man kann auch mit gutem Grund sagen, gerade <strong>in</strong> der Oststrecke ist es e<strong>in</strong> stark<br />

ausgebautes Fließgewässer oder zwei Fließgewässer, sprich Eider und Levensau. Man<br />

sieht es im Übrigen auch an <strong>dem</strong> kurvigen Verlauf, der Ihnen jetzt die Probleme macht.<br />

Ich wollte zwei Sachen anmerken: E<strong>in</strong>mal, Sie sprachen <strong>den</strong> Ausbau im Bereich Levensauer<br />

Hochbrücke und Vertiefung an. Diese Aspekte s<strong>in</strong>d natürlich im Zusammenhang mit<br />

kumulativen Effekten auch für dieses Vorhaben möglicherweise von Interesse. Insofern<br />

können wir das vielleicht nicht so ganz aufklammern, weil die Planungen sich schon konkretisieren.<br />

Und die zweite Anmerkung ist, Sie sprachen davon, 50% seien re<strong>in</strong>es Nassbaggergut.<br />

Also nass stellt man sich vor mit e<strong>in</strong>em ziemlich großen Anteil von Wasser<br />

dar<strong>in</strong>, wenn ich das aber richtig verstehe, soll dieses Nassbaggergut zum größten Teil<br />

auch möglichst trocken geborgen wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong><strong>dem</strong> Sie die alte Böschung als Damm stehen<br />

lassen und dah<strong>in</strong>ter erst e<strong>in</strong>mal abgraben. Da wird der Wassergehalt sicherlich deutlich<br />

reduziert se<strong>in</strong>. Das steht zum Beispiel bei <strong>den</strong> Maßnahmen auf <strong>dem</strong> Erwiderungsblatt<br />

M 011 auf Seite 2 oben mit <strong>dem</strong> Damm, und vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund ist der Aspekt Nassbaggergut<br />

zu betrachten. So richtig nass ist es nicht wirklich. Danke.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchte der Vorhabensträger dazu Ausführungen<br />

machen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr Schaefer hat Recht mit se<strong>in</strong>en Ausführungen,<br />

dass wir natürlich möglichst viel dieses Baggergutes möglichst trocken gew<strong>in</strong>nen<br />

wollen. Dieser angesprochene Damm wird auch wahrsche<strong>in</strong>lich zur Ausführung kommen,<br />

aber diese Art des Abtragens ist von der Menge her auch begrenzt. Es ist nur so lange<br />

möglich, wie gewährleistet wer<strong>den</strong> kann, dass der Damm auch stehen bleibt. Es ist für<br />

uns alle<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Frage, das so zu machen, weil nämlich der weitere<br />

Verbleib des trockenen Materials preisgünstiger zu regeln ist als die geplante Verbr<strong>in</strong>gung<br />

des Nassmaterials. Insofern wer<strong>den</strong> wir schon aus Kostenm<strong>in</strong>imierungsgrün<strong>den</strong> versuchen,<br />

möglichst viel Material trocken abzugraben, aber irgendwann wird der Punkt kommen,<br />

wo wir mit <strong>dem</strong> Material auch das salzige Wasser aus <strong>dem</strong> Kanal aufnehmen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber haben Sie es nicht so dargestellt, dass Sie<br />

das Nassbaggergut mit Schwimmbaggern abbauen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, das Nassbaggergut wird entsprechend mit<br />

Schwimmbaggern abgegraben, von Pontons aus.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Über <strong>den</strong> Damm h<strong>in</strong>weg?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong>. Dann wird der Damm weggebaut. Also<br />

wie gesagt, man kann so etwas so lange machen wie der Damm standsicher ist, das<br />

heißt, bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gewisse Tiefe, zu der ich jetzt ke<strong>in</strong>e Hochrechnung abgeben kann.<br />

Frau Hansen, Verhandlungsleiter<strong>in</strong>: Und können Sie e<strong>in</strong>e Größenordnung nennen, ob das<br />

10cm oder 3m s<strong>in</strong>d.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


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HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Sagen wir mal, das ist e<strong>in</strong>e Größenordnung<br />

von 3m bis 4m. Mehr ist dann aber auch nicht möglich. Der größte Teil dieses Baggergutes<br />

ist das dann auf ke<strong>in</strong>en Fall.<br />

EINWENDER B: Ich lebe <strong>in</strong> Rajensdorf und damit auf Ihrer geplanten Baustelle. Ich habe<br />

zwei Fragen: E<strong>in</strong>mal, ist noch die Planung der Firma Planco Consult<strong>in</strong>g von 2004 gültig,<br />

die <strong>den</strong> Verkehr hochgerechnet hat? Und zum zweiten möchte ich anmerken, dass diese<br />

vorgezogenen Baumaßnahmen nicht rückbaubar s<strong>in</strong>d. Das ist aber erforderlich bei vorgezogenen<br />

Maßnahmen, und wenn Sie die Bäume an der Böschung fällen, die s<strong>in</strong>d etwa 50<br />

Jahre alt, dann s<strong>in</strong>d die nicht rückbaubar. Solche Bäume kann man da nicht wieder h<strong>in</strong>pflanzen.<br />

Und es ist so, dass diese Bäume auch die Böschung befestigen, h<strong>in</strong>ter der wir<br />

leben. Vor etwa 50 Jahren hat es schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Abrutschung gegeben, nach<strong>dem</strong> e<strong>in</strong>e<br />

größere Baumaßnahme mit Baumfällungen stattgefun<strong>den</strong> hat. Das können wir Ihnen auch<br />

durch Bilder zeigen. Da ist e<strong>in</strong>e Abrutschung erfolgt, weil eben diese Bäume gefällt wor<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Die Frage zu Planco möchte ich erst e<strong>in</strong>mal<br />

zurückstellen. H<strong>in</strong>sichtlich der vorgezogenen Teilmaßnahmen möchte ich an dieser<br />

Stelle darauf h<strong>in</strong>weisen, dass der Vorhabensträger e<strong>in</strong>en Antrag auf Zulassung von vorgezogenen<br />

Teilmaßnahmen laufen hat, was nach <strong>dem</strong> Wasserstraßengesetz möglich ist,<br />

sobald das <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren eröffnet ist. Über diese vorgezogenen Teilmaßnahmen<br />

ist noch nicht entschie<strong>den</strong>. Dieser Term<strong>in</strong> heute dient unter anderem auch dazu,<br />

abzuklopfen, <strong>in</strong>wieweit diese vorgezogenen Teilmaßnahmen genehmigungsfähig s<strong>in</strong>d. Da<br />

ist sicherlich die Frage der Rückbaubarkeit mit entschei<strong>den</strong>d. Und es schien mir jetzt im<br />

Vortrag des Vorhabensträgers auch nicht sehr abgrenzbar, was jetzt genau die vorgezogenen<br />

Teilmaßnahmen s<strong>in</strong>d. Gegebenenfalls wenn wir später noch darauf zu sprechen<br />

kommen, wäre das vielleicht notwendig, dass Sie das noch e<strong>in</strong>mal im E<strong>in</strong>zelnen darstellen,<br />

was Teile der vorgezogenen Teilmaßnahmen se<strong>in</strong> sollen. Ich habe vorh<strong>in</strong> auch schon<br />

gesehen, dass hier vorne die „Kieler Nachrichten“ im Umlauf waren. Ich <strong>den</strong>ke, e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Ihnen hat heute morgen gesehen, dass dort zu lesen war, dass die F<strong>in</strong>anzierung<br />

der Vorhaben am Nord-Ostsee-Kanal womöglich gar nicht bis <strong>in</strong>s Letzte gesichert ist aus<br />

<strong>dem</strong> Bundeshaushalt. Ich wollte deshalb betonen, dass Sie sicher se<strong>in</strong> können, dass wir<br />

auch das mit im Blick haben als <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde. Es wird sicherlich nicht so se<strong>in</strong>,<br />

falls die vorgezogenen Teilmaßnahmen genehmigt wer<strong>den</strong>, dass sie völlig une<strong>in</strong>geschränktes<br />

Baurecht unabhängig von der F<strong>in</strong>anzierung ermöglichen. Es fällt mit <strong>in</strong> die<br />

Prüfung der Dr<strong>in</strong>glichkeit, ob für die Hauptmaßnahme das Geld aus <strong>dem</strong> Haushalt <strong>über</strong>haupt<br />

noch reicht.<br />

C. Planrechtfertigung<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dann würde ich jetzt zu Fragen der Planrechtfertigung<br />

kommen und dort die Anmerkungen zu Planco mit aufnehmen. Der Vorhabensträger<br />

hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag dargestellt, warum das Vorhaben beantragt wor<strong>den</strong> ist und warum<br />

der Vorhabensträger es für s<strong>in</strong>nvoll hält. Zu der Planrechtfertigung, das ist <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Frage, ob es vernünftigerweise geboten ist, das Vorhaben vorzunehmen, ist u.a. e<strong>in</strong>-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


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gewandt wor<strong>den</strong>, dass das <strong>in</strong> Bezug genommene Planco-Gutachten nicht beigefügt war<br />

und auch nicht zu erhalten war auf Nachfrage. Weiterh<strong>in</strong> wird der Nutzen der Nord-<br />

Ostsee-Kanal-Verbreiterung <strong>in</strong>frage gestellt, <strong>in</strong>sbesondere ist die Wirtschaftskrise thematisiert<br />

wor<strong>den</strong> und e<strong>in</strong>e Frage auch dazu aufgekommen, <strong>in</strong>wieweit <strong>in</strong> der Nutzen-Kosten-<br />

Berechnung, e<strong>in</strong> Puffer für Kosten besteht, die im Laufe der Vorhabensplanung noch dazu<br />

kommen mögen durch Verteuerung e<strong>in</strong>zelner Bauleistungen oder durch Änderungen, die<br />

sich aufgrund der E<strong>in</strong>wendungen vielleicht ergeben mögen. Dann ist gefragt wor<strong>den</strong>, wie<br />

viele Schiffe aus <strong>dem</strong> Zielsegment der Verkehrsgruppen 3 und 4 bzw. des künftigen Maximalschiffes<br />

wegen des heutigen Querschnitts auf die Nutzung des Nord-Ostsee-Kanals<br />

verzichten, ob das quantifiziert wer<strong>den</strong> kann. Außer<strong>dem</strong> ist darauf h<strong>in</strong>gewiesen wor<strong>den</strong>,<br />

dass die feste Fehmarnbelt-Querung e<strong>in</strong>e Auswirkung auf die Nutzen-Kosten-<br />

Untersuchung haben dürfte, weil sich damit die Skand<strong>in</strong>avienverkehre womöglich auf die<br />

Straße verlegen könnten. Und dann ist <strong>in</strong>sbesondere noch nachgefragt wor<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit<br />

die stärkste Verkehrsgruppe, nämlich die Verkehrsgruppe 3, <strong>den</strong>n <strong>über</strong>haupt e<strong>in</strong>en Nutzen<br />

aus der Verbreiterung ziehen würde, weil diese Verkehrsgruppe auch heute <strong>den</strong> Begegnungsverkehr<br />

vollziehen kann.<br />

Und Sie haben vorh<strong>in</strong> auch noch e<strong>in</strong>mal dargestellt, dass das Ziel des Ausbaus ist, e<strong>in</strong>en<br />

Kurvenradius von 3000m herzustellen, es ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kurve aber vorgesehen, e<strong>in</strong>en größeren<br />

Radius herzustellen, was von E<strong>in</strong>wendern h<strong>in</strong>terfragt wor<strong>den</strong> ist. Das s<strong>in</strong>d die wesentlichen<br />

Fragen, natürlich gibt es noch viel mehr, aber das waren die Hauptfragen zur<br />

Nutzen-Kosten-Untersuchung und zur Planrechtfertigung, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> schon e<strong>in</strong>gegangenen<br />

E<strong>in</strong>wendungen enthalten ist, und die der Vorhabensträger <strong>in</strong>sgesamt der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

<strong>in</strong> der Folge wird beantworten müssen. Aber die Frage wäre eben, ob jetzt<br />

aus Ihrem Kreis noch weitere Fragen dazu kommen, ob Sie dazu noch mehr Ausführungen<br />

machen möchten.<br />

EINWENDER C, RAJENSDORF: Wir haben ja nun zahlreiche E<strong>in</strong>wendungen gemacht und ich<br />

habe von Herrn Brockmann noch nicht gehört, <strong>in</strong>wieweit diese E<strong>in</strong>wendungen auf Ihre<br />

Planung E<strong>in</strong>fluss genommen haben, also z. B. zu <strong>den</strong> vorgezogenen Maßnahmen. Das<br />

müssten wir schon wissen, <strong>den</strong>n Ihr E<strong>in</strong>gangsvortrag stellte sich so dar, als bleibe alles<br />

wie gehabt. Also ich bitte Sie da auf die E<strong>in</strong>wendungen e<strong>in</strong>zugehen und zu sagen, das<br />

planen wir aufgrund dieser D<strong>in</strong>ge anders oder eben nicht. Danke schön.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Dafür dient natürlich der heutige Term<strong>in</strong>. Ich<br />

habe ja gesagt, dass ich das nur sehr oberflächlich – und so war der Vortrag auch, das<br />

gebe ich Ihnen gerne zu – abhandele, weil wir genau diese Fragen im Detail dann besprechen<br />

können. Die Gelegenheit, das auch noch e<strong>in</strong>mal im persönlichen Gespräch zu<br />

machen, wollen wir nutzen. So ist der Term<strong>in</strong> heute eigentlich gedacht, von unserer Seite.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und können Sie auf <strong>den</strong> erwähnten Kurvenradius<br />

von 3120m e<strong>in</strong>gehen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also zum e<strong>in</strong>en hatte ich ja gesagt, dass wir<br />

e<strong>in</strong>en Kurvenradius von 3000m herstellen wollen, um <strong>den</strong> großen Schiffen auch die Pas-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 17 von 145<br />

sage und e<strong>in</strong>e entsprechende Begegnung <strong>in</strong> diesen Bereichen zu ermöglichen. Der etwas<br />

vergrößerte Radius kommt daher, dass wir natürlich nicht e<strong>in</strong>fach nur irgendwo e<strong>in</strong>en<br />

Kreisradius <strong>in</strong> die Landschaft legen können, sondern was wir machen, wenn wir e<strong>in</strong>e<br />

Wasserstraße planen ist, wir trassieren. Das ist so ähnlich wie im Straßenbau. Man geht<br />

h<strong>in</strong> und hat e<strong>in</strong>e Abfolge von Kurven, die <strong>in</strong> ihrer Art und Weise gewährleisten müssen,<br />

dass e<strong>in</strong> Auto <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Geschw<strong>in</strong>digkeit diese Kurve passieren kann. Jeder<br />

von uns kennt das, wenn es auf der Landstraße auf e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e zu knappe Kurve gibt und<br />

man muss <strong>in</strong> die Bremsen steigen, weil man sonst Angst hat, dass man aus der Kurve<br />

getragen wird. Ähnlich gehen wir bei der Planung von Wasserstraßen natürlich auch vor.<br />

Das heißt, wir betrachten nicht nur e<strong>in</strong>e Kurve und sagen, hier muss e<strong>in</strong> Radius von X<br />

entstehen, sondern wir betrachten natürlich auch diese Abfolge von Kurven <strong>in</strong> der<br />

Oststrecke und behandeln die ganze Strecke und gucken uns an, wie die Schiffe da<br />

durchfahren. Und da kann es dann passieren, dass wir um diese Trassierung vernünftig<br />

zu gestalten <strong>den</strong> Kanal an der Stelle e<strong>in</strong> bisschen breiter planen und dass unter Umstän<strong>den</strong><br />

auch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Radius etwas größer wird.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und wieso können die gleichen Schiffe an anderer<br />

Stelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Radius von 3000m durchfahren?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das liegt letztendlich an der Fahrdynamik. Es<br />

ist ja so, wenn Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kurve h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fahren mit <strong>dem</strong> Auto und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> bisschen zu<br />

schnell, dann wer<strong>den</strong> Sie vielleicht rausgetragen. Wenn die Kurve e<strong>in</strong>en entsprechend<br />

großen Radius hat, dann können Sie die Kurve mit dieser Geschw<strong>in</strong>digkeit befahren. Das<br />

Gleiche gilt für e<strong>in</strong> Schiff. Also e<strong>in</strong> Schiff fährt auch mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit durch e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Strecke und kann dann letztendlich e<strong>in</strong>e bestimmte Trasse vernünftig befahren<br />

und dabei auch anderen Schiffen begegnen und wenn ich die Trasse e<strong>in</strong> bisschen zu<br />

knapp plane, kriegt das Schiff an der Stelle e<strong>in</strong> Problem.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also müsste es e<strong>in</strong> bisschen langsamer fahren.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Langsamfahrt des Schiffes ist naheliegend,<br />

auf je<strong>den</strong> Fall. Nur ist es so, dass wir im Kanal sowieso schon e<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsbeschränkung<br />

für große Schiffe haben, 12 km/h, und ab irgende<strong>in</strong>em Punkt kann e<strong>in</strong> Schiff<br />

nicht mehr langsamer fahren, weil es dann nicht mehr manövrierfähig ist. Das Problem ist,<br />

wenn ich die Geschw<strong>in</strong>digkeit sehr weit zurücknehme, beim Auto ist das ke<strong>in</strong> Problem, da<br />

können Sie auch <strong>in</strong> Schrittgeschw<strong>in</strong>digkeit rollen, e<strong>in</strong> Schiff aber hat irgendwann das<br />

Problem, dass es nicht mehr manövrierfähig ist durch das nicht angeströmte Ruder.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber warum kann das gleiche Schiff an e<strong>in</strong>er anderen<br />

Stelle e<strong>in</strong>en 3000m-Radius befahren?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Weil das e<strong>in</strong>fach daran liegt, wie es <strong>in</strong> die<br />

Kurve h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> fährt. Das ist die Abfolge von Kurven und die Fahrt der Schiffe durch diese<br />

Abfolge von Kurven, die letztendlich bestimmend für die Trassierung ist.<br />

EINWENDERIN D: Mich hätte <strong>in</strong>teressiert, welche Kurve diejenige ist mit <strong>dem</strong> größeren Kurvenradius.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 18 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist die Wittenbeker Kurve.<br />

EINWENDERIN C: Die Wittenbeker Kurve, das heißt auf der Südseite des Nord-Ostsee-<br />

Kanals. Diese Kurve wurde bereits 2003 erstmalig vorgestellt. In dieser Vorstellung, die<br />

erfolgte damals durch Frau Bothe und Herrn Dörfel <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de Strohbrück, diese<br />

Kurve mit <strong>dem</strong> vergrößerten Radius beschneidet e<strong>in</strong> Dorf, Rajensdorf, wo es Anra<strong>in</strong>er<br />

gibt. In dieser Besprechung wurde gesagt, dass es ke<strong>in</strong>e Anra<strong>in</strong>er gäbe, also es war nicht<br />

bekannt, dass das Dorf dort direkt unmittelbar betroffen ist. Trotz unserer E<strong>in</strong>wendungen<br />

bereits im Jahre 2003 und e<strong>in</strong>em häufigen Schriftverkehr diesbezüglich, ist nie <strong>über</strong>dacht<br />

wor<strong>den</strong>, ob dieser Kurvenradius so notwendig ist oder ob z. B. mit e<strong>in</strong>em westlicheren<br />

Beg<strong>in</strong>n der Baumaßnahme <strong>in</strong> der Südseite und e<strong>in</strong>e Verlängerung des Ausbaus auf der<br />

Nordseite die Anra<strong>in</strong>er Rajensdorfs von der Baumaßnahme nicht derartig hart betroffen<br />

wären. Diese Alternativplanung würde mich <strong>in</strong>teressieren, wenn es <strong>über</strong>haupt e<strong>in</strong>e gibt,<br />

ob diese Planung gemacht wor<strong>den</strong> ist. Es wurde diverse Male darum gebeten. Das ist<br />

me<strong>in</strong>e Fragestellung hierzu.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Können Sie dazu was sagen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Fehler laufen e<strong>in</strong>em natürlich lange nach. Also<br />

auf <strong>dem</strong> Plan, <strong>den</strong> Frau Bothe damals vorgestellt hat, war tatsächlich das Dorf Rajensdorf<br />

nicht drauf, es handelte sich um e<strong>in</strong>en Auszug aus unserer Bundeswasserstraßenkarte,<br />

wo anliegende Bebauung nur bis zu e<strong>in</strong>er gewissen Entfernung drauf ist, <strong>den</strong>n die Wasserstraßenverwaltung<br />

guckt letztendlich hauptsächlich auf ihre Wasserstraße. Diesen<br />

Fehler haben wir natürlich auch e<strong>in</strong>gesehen. Und danach ist das ja nicht mehr vorgekommen.<br />

Zu Varianten und dieser Trassierung: Herr L<strong>in</strong>dner hat das gerade an die Wand<br />

geworfen. Als wir damals, das erste Mal <strong>in</strong> Rajensdorf waren, um diese Planung vorzustellen,<br />

gab es noch ke<strong>in</strong>e richtige Trassierung. Das waren die ersten Pläne, wo man gesagt<br />

hat, es ist nautisch s<strong>in</strong>nvoll an der Kurven<strong>in</strong>nenseite e<strong>in</strong>zugreifen, das ist immer so<br />

und das wäre letztendlich auch dann das gewesen, was ich vorgestellt hätte, als Vorgehensweise.<br />

Danach kamen Untersuchungen zur Trassierung, die wir verifiziert haben<br />

durch e<strong>in</strong>e sog. Schiffsführungssimulation. Das ist e<strong>in</strong> Werkzeug, das wir <strong>in</strong>zwischen sehr<br />

häufig verwen<strong>den</strong> bei der Trassierung von Wasserstraßen, mit <strong>dem</strong> Trassen, die wir uns<br />

vorher s<strong>in</strong>nvoll <strong>über</strong>legen und mit unseren Nautikern abstimmen, dann auch noch e<strong>in</strong>mal<br />

verifiziert wer<strong>den</strong> können durch e<strong>in</strong>e sog. Schiffsführungssimulation. Hier haben wir das<br />

im Jahre 2007 gemacht. Und dabei ist herausgekommen, dass wir erstens e<strong>in</strong>igermaßen<br />

gut geplant haben, das heißt, die Trasse war für unsere Begegnungsverhältnisse befahrbar.<br />

Die Simulation bildet auch die Dynamik dieser Schiffsfahrt ab, also es wird e<strong>in</strong> Schiff<br />

im Bereich der Levensauer Hochbrücke losgeschickt und dann fährt es durch bis Königsförde<br />

und man kann dabei sehen, an welchen Stellen für <strong>den</strong> Nautiker auf der Brücke<br />

Probleme entstehen. Und <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Moment wo ich da e<strong>in</strong> „H<strong>in</strong>dernis“ e<strong>in</strong>baue, kann ich<br />

natürlich auch sehen, dass er da Probleme hat. Und hier war es so, dass unsere Trassierung,<br />

und das belegt auch das entsprechende Gutachten, auf ke<strong>in</strong>en Fall zu großzügig<br />

geplant war, sondern dass das, was wir vorhaben, dann auch funktioniert.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Dazu e<strong>in</strong>e Frage?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 19 von 145<br />

EINWENDERIN E: Ich komme auch aus Rajensdorf und ich b<strong>in</strong> da auch sehr <strong>in</strong>volviert. Ich<br />

habe e<strong>in</strong>e technische Frage: Wie haben das die Schiffe <strong>den</strong>n bisher gemacht, die <strong>in</strong> die<br />

Weichen fahren mussten? Die mussten doch auch stehen bleiben. Waren die auch manövrierunfähig?<br />

Die mussten ja auch langsam h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fahren, stehen bleiben, halten, bis die<br />

anderen vorbeikamen. Wie ist es <strong>den</strong>n da gegangen? Warum kann man nicht das so machen,<br />

dass die <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich dann eben langsamer fahren und wir die Kurve dadurch<br />

etwas kle<strong>in</strong>er machen können?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Im Bereich der Weichen stellen wir <strong>den</strong> Schiffen<br />

e<strong>in</strong>e sehr große Fahrwasserbreite zur Verfügung, um Begegnungen, die dort stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />

sicher gewährleisten zu können. Das ist ungefähr das Dreifache der Oberfläche, die<br />

ich jetzt normalerweise im Kanal habe. Dazu kommt noch, dass ich im Bereich der Weichen<br />

die sog. Dalben habe, wo Schiffe sich dranlegen können. Das größte Problem für<br />

e<strong>in</strong> Schiff ist tatsächlich antriebslos irgendwo im Wasser zu treiben. Idealerweise macht<br />

e<strong>in</strong> Schiff niemals unterwegs irgendwo <strong>den</strong> Motor aus, weil jedes begegnende Schiff auf<br />

dieses Schiff, was dann da liegt, e<strong>in</strong>en Effekt ausübt und es bewegt durch Wellen und<br />

Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten. Insofern gibt es dort die Dalben, wo die Schiffe sich aktiv<br />

randrücken im Rahmen dieser Begegnung mit Motorkraft, die wer<strong>den</strong> da nicht festgebun<strong>den</strong>,<br />

sondern die drücken sich dort mit Motorkraft fest. Und man muss dazu sagen, dass<br />

für die Besatzung, die Lotsen und die Kapitäne dieser Bereich der Begegnung von Schiffen<br />

e<strong>in</strong>e sehr, sehr kritische Sache ist und dass wir auch im Kanal damit an die Grenzen<br />

des nautischen Fachkönnens der Kapitäne gehen. Das heißt, auch diese Begegnungen <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Weichen s<strong>in</strong>d immer sehr kritisch im Moment, wo die sehr vorsichtig s<strong>in</strong>d. Und dieses<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kurve zu machen unter Langsamfahrt, wo e<strong>in</strong> Schiff dann nicht mehr ausreichend<br />

manövrierbar ist, würde e<strong>in</strong> Risiko bedeuten, was wir nicht verantworten können, da wir ja<br />

für die Sicherheit des Verkehrs verantwortlich s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: E<strong>in</strong>e Nachfrage dazu ...<br />

EINWENDERIN E: Wie drücken die sich <strong>den</strong>n an die Dalben heran, das heißt, die haben<br />

doch sicherlich auch irgendwelche seitlichen Motoren oder was, dass sie sich auch seitlich<br />

irgendwie bewegen können. Das heißt, das wäre genauso bei e<strong>in</strong>er langsameren<br />

Fahrt möglich? Und der Kanal wird ja nun breiter gemacht.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das geht jetzt sehr weit <strong>in</strong> nautisches Spezialwissen.<br />

Ich kann dazu nur sagen, wir bieten <strong>den</strong> Schiffen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Weichen für diese Begegnung<br />

e<strong>in</strong>en entsprechen<strong>den</strong> Raum, <strong>den</strong> sie benötigen. Und diesen Raum kann ich<br />

ihnen auf der Strecke nicht zur Verfügung stellen, <strong>den</strong>n dann wäre halb Rajensdorf nicht<br />

mehr da. Und <strong>in</strong>sofern kann ich letztendlich nur von me<strong>in</strong>em Stand ausgehen, die Schiffe<br />

brauchen e<strong>in</strong>e gewisse Geschw<strong>in</strong>digkeit um ane<strong>in</strong>ander vorbeimanövrieren zu können<br />

und das ist letztendlich das, was wir untersucht und nachgewiesen haben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, ich <strong>den</strong>ke, dass ich mir das e<strong>in</strong>fach noch<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruhe angucken muss und auch die Schiffsführungssimulation zu Rate ziehen<br />

muss dazu. Trotz<strong>dem</strong>, noch Nachfragen dazu?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 20 von 145<br />

EINWENDERIN E: Wie sieht es <strong>den</strong>n aus, warum kann man dann auf der anderen Seite, wo<br />

ke<strong>in</strong>e Wohnhäuser und ke<strong>in</strong>e Menschen <strong>in</strong> <strong>dem</strong> S<strong>in</strong>ne betroffen s<strong>in</strong>d, nicht da e<strong>in</strong> bisschen<br />

mehr wegnehmen?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Dazu der Vorhabensträger – warum man<br />

nicht e<strong>in</strong>fach die Nordseite an der Stelle nimmt. Auf der Nordseite s<strong>in</strong>d landwirtschaftliche<br />

Flächen.<br />

HERR MEESENBURG, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wenn man auf der anderen Seite die Verbreiterung<br />

vornähme, würde man genau das Gegenteil bewirken von <strong>dem</strong> was wir wollen,<br />

wir wür<strong>den</strong> dann <strong>den</strong> Radius nämlich verkle<strong>in</strong>ern. Die Vergrößerung des Radius kann nur<br />

erfolgen durch Ausbau auf der Innenseite der Kurve.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber die Manövrierfähigkeit durch Breitenverbesserung<br />

könnte ja vielleicht trotz<strong>dem</strong> hergestellt wer<strong>den</strong>?<br />

HERR MEESENBURG, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich habe jetzt die Frage nach <strong>dem</strong> Ausbau<br />

auf der anderen Seite beantwortet.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, aber der Raum zum Manövrieren könnte ja<br />

trotz<strong>dem</strong> durch E<strong>in</strong>griffe auf bei<strong>den</strong> Seiten gewährleistet se<strong>in</strong>.<br />

HERR MEESENBURG, PLANUNGSGRUPPE NOK: Manövrieren <strong>in</strong> der Weiche ist etwas anderes<br />

als die Fahrt durch die Strecke. Bei der Fahrt durch die Strecke streben wir an im Rahmen<br />

dieses Ausbaus statt e<strong>in</strong>er Begegnungsziffer 6 e<strong>in</strong>e Begegnungsziffer 8 zuzulassen. Das<br />

heißt, es dürfen dann zwei große Schiffe, die sich <strong>in</strong> der Verkehrsgruppe 4 bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, ane<strong>in</strong>ander<br />

vorbeifahren. Das gel<strong>in</strong>gt nur, wenn die Schiffe e<strong>in</strong>e eigene Fahrt haben, e<strong>in</strong>e<br />

ausreichend schnelle Fahrt, so dass sie steuerfähig s<strong>in</strong>d und steuerfähig bleiben. Das ist<br />

der Grund, warum wir e<strong>in</strong>e bestimmte Abmessung dieser Trassierung vornehmen. Und<br />

die Ane<strong>in</strong>anderreihung der Querschnitte h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander ergibt eben e<strong>in</strong>mal auf der e<strong>in</strong>en<br />

Seite 2980 m und auf der anderen Seite 3000 m, <strong>in</strong> diesem Fall 3120 m Radius, aber immer<br />

vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass wir dann zukünftig Begegnungsverkehr bis zur Begegnungsziffer<br />

8 zulassen wollen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das wer<strong>den</strong> wir uns von der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

<strong>in</strong> Ruhe angucken müssen.<br />

EINWENDERIN D: Für mich noch e<strong>in</strong>mal ganz konkret: Ist es berechnet wor<strong>den</strong> wie der Kurvenradius<br />

ist und die Begegnungsmöglichkeit, wenn der Ausbau etwa 500 bis 700m später<br />

beg<strong>in</strong>nt, das heißt h<strong>in</strong>ter <strong>dem</strong> Dorf Rajensdorf? Ich könnte das ganz kurz an der Karte<br />

zeigen, damit das für alle verständlich ist. Die Dorflage Rajensdorf ist hier – der Ausbau<br />

beg<strong>in</strong>nt hier – sollte der Ausbau hier (wird gezeigt auf der Karte) beg<strong>in</strong>nen, das heißt,<br />

auch der steile Böschungsbereich würde nicht angegriffen, wie verkle<strong>in</strong>ert sich der Kurvenradius?<br />

S<strong>in</strong>d die Berechnungen hierzu gemacht wor<strong>den</strong> und wäre dann der Begegnungsverkehr<br />

wie gewünscht noch gegeben. Gibt es hierzu Berechnungen ja oder ne<strong>in</strong>?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist klar e<strong>in</strong>e Frage an <strong>den</strong> Vorhabensträger.<br />

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1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 21 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Es gibt hierzu e<strong>in</strong>e Untersuchung, die wir im<br />

Vorfeld bei der Vorplanung gemacht haben. Hier ist es dann so, wenn man verschie<strong>den</strong>e<br />

Varianten sich <strong>über</strong>legt, wie man nun e<strong>in</strong>e Kurve anfahren könnte, habe ich zum e<strong>in</strong>en<br />

das Problem, dass ich ja immer mit e<strong>in</strong>em bestimmten Radius – irgendwo ist der Übergang<br />

von e<strong>in</strong>er Kurve zur nächsten, wo sich der Radius, wenn man <strong>in</strong> Richtung Kiel <strong>den</strong>kt,<br />

von e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>kskurve zur Rechtskurve ändert. Das ist zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> wichtiger Punkt für<br />

e<strong>in</strong>e Trassierung, <strong>den</strong> ich im Pr<strong>in</strong>zip beibehalten muss. Zum anderen ist das Problem, je<br />

weiter ich so e<strong>in</strong>e Trasse verschiebe, desto größer s<strong>in</strong>d letztendlich dann irgendwann die<br />

Auswirkungen auf der Seite. Da kann man zwar sagen, gut, da wohnt ke<strong>in</strong>er. Ja. Auf der<br />

der anderen Seite sage ich, natürlich wohnen da Leute, da ist Alt-Wittenbek auch betroffen.<br />

Aber das ist im Pr<strong>in</strong>zip nicht der Hauptansatzpunkt, sondern <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Moment, wo ich<br />

anfange e<strong>in</strong>e Trasse zu variieren, muss ich mir natürlich auch die Auswirkungen vor Augen<br />

führen die es hat, wenn ich an e<strong>in</strong>er bestimmten Stelle die Trasse verändere. Wenn<br />

ich e<strong>in</strong>en Kurvenradius auf der Südseite verschiebe oder verändere, habe ich entsprechende<br />

Auswirkungen auf der Nordseite, das heißt, da wird me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff entsprechend<br />

größer, um e<strong>in</strong>e Trasse zu gewährleisten, <strong>in</strong> der die Schiffe vernünftig fahren können.<br />

Was dann letztendlich wieder Auswirkungen auf Mengen hat, auch <strong>in</strong> Sachen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

und was das Gesamtprojekt kostet. Das ist etwas, was ich dann auch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vorplanung natürlich abwägen muss.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich <strong>den</strong>ke, die Problemlage ist grundsätzlich klar<br />

gewor<strong>den</strong>, dass da vielleicht noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> zweiter Blick drauf geworfen wer<strong>den</strong> muss,<br />

<strong>in</strong>wieweit sich e<strong>in</strong> Optimierungspotential bietet. Ich würde das an dieser Stelle gerne abschließen.<br />

Das Planco-Gutachten, das angesprochen wor<strong>den</strong> war, ist das eigentlich auf Ihrer Internetseite<br />

zu haben? Ne<strong>in</strong>. Haben E<strong>in</strong>wender, die das nachgefragt haben, das bei Ihnen<br />

bekommen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ehrlich gesagt, er<strong>in</strong>nere ich mich gerade nicht<br />

an e<strong>in</strong>e Nachfrage. Ich lasse mich da gern e<strong>in</strong>es besseren belehren.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es war <strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen enthalten.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja. Es war nicht Bestandteil der <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen,<br />

das stimmt. Wir müssen, bevor wir so etwas veröffentlichen, das erst<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>tern klären, <strong>in</strong>wieweit wir das dürfen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: In der Tagesordnung käme als nächstes die Fragen<br />

von Betroffenheiten.<br />

D. Betroffenheiten<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wie Sie sehen können, s<strong>in</strong>d wir da anhand der<br />

verschie<strong>den</strong>en Baumaßnahmen, der großen Pakete <strong>in</strong>nerhalb der Baumaßnahme vorgegangen,<br />

um <strong>in</strong> die große Zahl von e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>wendungen zu jeweils verschie<strong>den</strong>en<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 22 von 145<br />

Örtlichkeiten e<strong>in</strong>e gewisse L<strong>in</strong>ie re<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Insofern hoffe ich, dass wir das geordnet<br />

vore<strong>in</strong>ander bekommen. Und da würde es jetzt starten mit <strong>den</strong> Baumaßnahmen unmittelbar<br />

am Nord-Ostsee-Kanal, weil die auch die größten Lande<strong>in</strong>griffe darstellen und deshalb<br />

auch die größten Grundstücksbetroffenheiten und dergleichen auslösen wür<strong>den</strong>.<br />

Insofern <strong>über</strong>gebe ich jetzt an Frau Schwarz, die die ersten bei<strong>den</strong> Punkte dieser römischen<br />

Ziffer <strong>über</strong>nimmt. Vorher noch e<strong>in</strong>mal E<strong>in</strong>wender C.<br />

EINWENDER C: Ich bitte um Entschuldigung, zu <strong>dem</strong> vorigen Bereich noch e<strong>in</strong>mal. Wir waren<br />

bei <strong>den</strong> vorgezogenen Maßnahmen. Me<strong>in</strong>e Frage war: Wir haben dazu detaillierte<br />

E<strong>in</strong>wendungen gemacht, haben die auf die Planung bis jetzt E<strong>in</strong>fluss genommen und<br />

wenn ja, hätte ich das gerne erläutert. Ich <strong>den</strong>ke, das passt ganz gut, wenn wir das e<strong>in</strong><br />

bisschen chronologisch aufbauen, die vorgezogenen Maßnahmen s<strong>in</strong>d die ersten Baumaßnahmen,<br />

das <strong>den</strong>ke ich wäre gut, wenn wir das hören könnten.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Da die vorgezogenen Teilmaßnahmen <strong>in</strong> mehreren<br />

dieser e<strong>in</strong>zelnen Baumaßnahmen jeweils enthalten s<strong>in</strong>d, wären sie sozusagen immer<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelpunkten enthalten. Es gibt eben nicht e<strong>in</strong>en richtigen herausgezogenen<br />

Punkt vorgezogene Teilmaßnahmen. Aber wir können gerne e<strong>in</strong>mal darauf e<strong>in</strong>gehen, auf<br />

diesen Punkt. Wenn der Vorhabensträger e<strong>in</strong>mal bitte darstellen könnte, <strong>in</strong>wieweit die<br />

E<strong>in</strong>wendungen bei Ihnen Gehör gefun<strong>den</strong> haben.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die E<strong>in</strong>wendungen haben natürlich Gehör<br />

gefun<strong>den</strong>. Ich me<strong>in</strong>e bei Ihnen ist e<strong>in</strong> Hauptproblem auch unter anderem, wenn wir<br />

<strong>über</strong> Warleberg nach<strong>den</strong>ken, Lärm. Das hat selbstverständlich auch E<strong>in</strong>fluss auf unsere<br />

Planung gehabt. Das können wir nachher auch darstellen.<br />

EINWENDER C: Vorgezogene Maßnahmen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Die Verbr<strong>in</strong>gungsfläche Warleberg ist e<strong>in</strong>e<br />

vorgezogene Maßnahme.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber es g<strong>in</strong>g ja im Wesentlichen jetzt um <strong>den</strong> Gehölzrückschnitt<br />

auf der Böschung und dann eben die Böschungserosionen, die sich daraus<br />

ergeben könnten.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Da das abhängig ist von unserer Planung <strong>in</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren, wür<strong>den</strong> wir es gerne so machen, dass wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tagesordnungspunkten, die jetzt noch kommen, auch vorstellen <strong>in</strong>wieweit wir auf E<strong>in</strong>wendungen<br />

oder Stellungnahmen e<strong>in</strong>gehen. Und sofern dann am Ende des Tages noch<br />

Punkte offen s<strong>in</strong>d, dann würde ich noch e<strong>in</strong>mal um e<strong>in</strong>e kurze Meldung bitten, dann können<br />

wir das auch im E<strong>in</strong>zelfall darstellen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wir hatten uns auch bei der Tagesordnung vorher<br />

gefragt, ob die Vorgezogenen Teilmaßnahmen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelpunkt bil<strong>den</strong> sollten, aber es<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> der Bauabschnitte vorgezogene Teilmaßnahmen enthalten. Deshalb<br />

<strong>den</strong>ke ich, egal wie wir es gemacht hätten, es wäre nicht ideal gewesen. Dann gebe ich<br />

jetzt an Frau Schwarz weiter.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 23 von 145<br />

I. Baumaßnahmen am NOK<br />

I.1) Nutzung von Grundstücken, Flächenverluste<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Zur Nutzung von Grundstücken und zu Flächenverlusten<br />

wur<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl von E<strong>in</strong>wendungen vorgebracht. Verschie<strong>den</strong>e betroffene<br />

Grundstückseigentümer haben e<strong>in</strong>gewandt, dass die Grunderwerbsverhandlungen bzw.<br />

die Verhandlungen zum Flächentausch noch offen seien oder die bis dato gebotenen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

nicht akzeptabel seien. Landwirte aus <strong>dem</strong> Bereich Warleberg weisen darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass die erhebliche Inanspruchnahme ihrer Flächen e<strong>in</strong>en unzumutbaren E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong><br />

ihren landwirtschaftlichen Betrieb darstelle. Für die Zukunftssicherung ihres Betriebes<br />

seien ke<strong>in</strong>e weiteren Flächenverluste h<strong>in</strong>nehmbar. E<strong>in</strong> weiterer Landwirt wendet e<strong>in</strong>, dass<br />

durch die Aufschüttungen <strong>in</strong> Warleberg Vorfluter stärker beansprucht wür<strong>den</strong> als früher.<br />

Dadurch bestehe die Gefahr e<strong>in</strong>er Überflutung der niedriger gelegenen Koppeln und des<br />

Hausgrundstückes des E<strong>in</strong>wenders. Hier seien Dra<strong>in</strong>agen auf der Aufschüttungsfläche<br />

erforderlich, er befürchtet, dass vor e<strong>in</strong>er endgültigen Verfestigung des Bo<strong>den</strong>s auf der<br />

Aufschüttung zusätzlich Schlamm auf se<strong>in</strong> Grundstück e<strong>in</strong>getragen werde. E<strong>in</strong> weiterer<br />

E<strong>in</strong>wender aus Neuwittenbek betreibt auf se<strong>in</strong>em Grundstück e<strong>in</strong>en Schaugarten mit Café<br />

und er befürchtet, dass die Erreichbarkeit dieses Gartens durch das Vorhaben e<strong>in</strong>geschränkt<br />

wird, <strong>in</strong>sbesondere <strong>über</strong> <strong>den</strong> Kanalweg mit Rad und zu Fuß. Für <strong>den</strong> zukünftig<br />

entfallen<strong>den</strong> Parkplatz des L<strong>in</strong><strong>den</strong>kruges sei ausreichend Ersatz zu schaffen wurde gefordert.<br />

Dabei seien auch die zukünftig entfallen<strong>den</strong> öffentlichen Stellplätze am Ende der<br />

Straße Bökenrott zu berücksichtigen und mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Allgeme<strong>in</strong> befürchten E<strong>in</strong>wender,<br />

dass ihr Eigentum durch das Vorhaben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bestand und Wert bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

wird, zum Beispiel könne es zum Verlust von Aufforstungsprämien aufgrund der Inanspruchnahme<br />

entsprechender Flächen im Rahmen des Ausbau des NOK kommen oder<br />

aufgrund unzumutbarer Bee<strong>in</strong>trächtigungen wie Lärm zu erheblichen Miet- und Pachtausfällen.<br />

Dies solle entschädigt wer<strong>den</strong>.<br />

Das waren zusammengefasst die wesentlichen E<strong>in</strong>wendungen, die bei uns e<strong>in</strong>gegangen<br />

s<strong>in</strong>d. Wollen Sie dazu noch konkrete Ausführungen machen? Vielleicht von me<strong>in</strong>er Seite<br />

wäre noch die Frage an <strong>den</strong> Vorhabensträger, ob sich bis jetzt schon gezeigt hat, dass<br />

verschie<strong>den</strong>e Grundstücksflächen <strong>über</strong>haupt nicht erworben wer<strong>den</strong> können und konkret<br />

auszuschließen s<strong>in</strong>d, so dass sich das auf die Planung auswirken würde?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir müssen unterschei<strong>den</strong> zwischen Flächen,<br />

die wir tatsächlich für <strong>den</strong> Ausbau benötigen, das heißt, die nachher nicht mehr da<br />

s<strong>in</strong>d, wenn wir fertig s<strong>in</strong>d und wir stehen eigentlich mit sämtlichen Grundstückseigentümern<br />

hier zurzeit im Gespräch und bemühen uns auch möglichst noch vor <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss<br />

diesen vorgezogenen Grunderwerb abzuschließen. Also im Pr<strong>in</strong>zip geht<br />

der Vorhabensträger auch e<strong>in</strong> gewisses Risiko e<strong>in</strong>, <strong>in</strong><strong>dem</strong> er jetzt schon Geld für<br />

Grundstücke ausgibt, ohne zu wissen, ob er eigentlich <strong>über</strong>haupt bauen darf. Aber dieser<br />

vorgezogene Grunderwerb ermöglicht es uns im Vorfeld mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Betrof-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 24 von 145<br />

fenen Lösungen zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, die sowohl f<strong>in</strong>anzieller Natur se<strong>in</strong> können, wenn es dann auch<br />

um Scha<strong>den</strong>sersatz geht für irgendwelche Prämien, als auch materieller Natur, wenn es<br />

darum geht, dass man Tauschland zur Verfügung stellt. Diese Bereitschaft haben wir von<br />

Anfang an signalisiert. Und wie gesagt, auch da laufen gerade die Gespräche. Es liegt <strong>in</strong><br />

der Natur der Sache, dass solche D<strong>in</strong>ge auch manchmal e<strong>in</strong> bisschen länger dauern, gerade<br />

bei Tauschangelegenheiten, wo wir die Landgesellschaft Schleswig-Holste<strong>in</strong> als Auftragnehmer<br />

mit h<strong>in</strong>zugezogen haben, weil wir so e<strong>in</strong>e Leistung nicht erbr<strong>in</strong>gen können.<br />

Aber uns Ziel ist es tatsächlich bis zum <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss das alles durchzuhaben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Jacobsen bitte.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Wir s<strong>in</strong>d zuständig für <strong>den</strong> nördlichen Bereich<br />

des Nord-Ostsee-Kanals. Ich habe noch e<strong>in</strong>e grundsätzliche Frage: Sie haben jetzt diese<br />

E<strong>in</strong>wendungen sehr pauschal dargestellt. Erwarten Sie jetzt, dass wir jede e<strong>in</strong>zelne Sache<br />

nochmals erläutern und Sie dann quasi sagen, zu welchem Ergebnis der Vorhabensträger<br />

gekommen ist oder wie soll das ablaufen? Nehmen wir die Geme<strong>in</strong>destraße Bökenrott,<br />

der Geme<strong>in</strong>de L<strong>in</strong>dau, da gab es ja Anregungen oder e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wendung, je nach<strong>dem</strong> wie<br />

man das formuliert, <strong>in</strong>teressant wäre ja für uns, zum<strong>in</strong>dest für mich jetzt zu wissen, und<br />

auch für die Vertreter der Geme<strong>in</strong>de L<strong>in</strong>dau, was das Ergebnis ist, was der Vorhabensträger<br />

machen will. Wird er dieser Anregung folgen oder nicht? So pauschal, wie Sie das<br />

alles dargestellt haben, müssten auch die Ergebnisse entweder pauschal oder zum<strong>in</strong>dest<br />

sehr detailliert dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es ist so gedacht, dass wir das jeweils e<strong>in</strong>mal<br />

wesentlich zusammenfassen, was so e<strong>in</strong>gegangen ist, damit Sie und wir wissen, wo wir<br />

gerade s<strong>in</strong>d, was wir erörtern wollen. Dann haben Sie die Gelegenheit, dazu noch nähere<br />

Ausführungen zu machen, wenn es um e<strong>in</strong>e bestimmte Position geht oder auch der Träger<br />

des Vorhabens (TdV) hat die Gelegenheit, hier vorzustellen <strong>in</strong>wieweit er mit solchen<br />

E<strong>in</strong>wendungen umgegangen ist und sich da ggf. schon Anpassungen oder auch nicht<br />

ergeben haben.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das grundsätzliche Problem dabei ist und<br />

deshalb b<strong>in</strong> ich mit dieser Vorgehensweise von Frau Schwarz e<strong>in</strong>verstan<strong>den</strong>, dass ich<br />

jetzt hier nicht 263 Stellungnahmen abarbeiten kann, dann sitzen wir <strong>in</strong> fünf Tagen noch<br />

hier. Es wäre s<strong>in</strong>nvoll, wenn Sie sagen, bei welchen Themen es besonders unter <strong>den</strong> Nägeln<br />

brennt. Wir haben die E<strong>in</strong>wendungen und Stellungnahmen mit e<strong>in</strong>bezogen und gerne<br />

reagieren wir auch noch e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>zelne Nachfragen. Wir haben angeboten auch<br />

Dreiergespräche führen zu können, mit der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde, wenn es <strong>den</strong>n nötig<br />

ist, das ist <strong>über</strong>haupt ke<strong>in</strong> Problem. Aber es geht ja <strong>in</strong> diesem Term<strong>in</strong> im Pr<strong>in</strong>zip darum,<br />

dass jemand aufstehen kann und sagen kann, wie sieht es jetzt genau vor me<strong>in</strong>er Haustür<br />

aus, erklärt mir das. Und dazu s<strong>in</strong>d wir natürlich bereit, das ist <strong>über</strong>haupt ke<strong>in</strong>e Frage.<br />

HERR JACOBSEN: Wir können es ganz pauschal machen, die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, zum<strong>in</strong>dest im<br />

nördlichen Bereich haben sich sehr <strong>in</strong>tensiv mit dieser Problematik beschäftigt, haben<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 25 von 145<br />

Planungsbüros beauftragt und eigentlich wollen die schon wissen, ob ihre – weiß ich gar<br />

nicht – 50seitige E<strong>in</strong>wendung, ob <strong>dem</strong> der Vorhabensträger <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Punkten<br />

gefolgt ist oder nicht. Ich <strong>den</strong>ke auch die hier sitzen<strong>den</strong> privaten Anlieger wollen es genauso<br />

wissen und nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dreiergespräch. Die s<strong>in</strong>d mit der Erwartung heute hierher<br />

gekommen zu sagen, ich habe diese Anregung gegeben, ist der Vorhabensträger<br />

dieser Anregung gefolgt oder nicht. Ich <strong>den</strong>ke, das ist es doch, was die Leute heute hören<br />

wollen und ich eigentlich auch, <strong>den</strong>n ich habe mich gestern auch <strong>den</strong> ganzen Tag mit diesen<br />

alten Anregungen beschäftigt. Und wenn Frau Schwarz jetzt fragt oder Sie, Herr<br />

Brockmann, „was ist uns wichtig?“ - jede E<strong>in</strong>wendung ist wichtig, jeder e<strong>in</strong>zelne Punkt ist<br />

wichtig, <strong>den</strong>n nicht umsonst haben wir das lange und ausführlich so erörtert und lange <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> diskutiert. Das heißt, dieses Pauschale, glaube ich nicht, dass uns das<br />

sehr viel weiter hilft. Danke schön.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber auch hier noch e<strong>in</strong>mal von me<strong>in</strong>er Seite der<br />

H<strong>in</strong>weis, dass es relativ schwer handhabbar ist, von daher möchte ich diesen geplanten<br />

Weg jetzt weiter verfolgen, dass Sie sich jetzt kurz zu Wort mel<strong>den</strong> und fragen, diese<br />

zwei, drei Punkte, wie sieht es damit aus. Andererseits wenn der TdV bei größeren Sachen,<br />

größeren Umplanungen schon Vorstellungen hat, wie man auf E<strong>in</strong>wendungen, Stellungnahmen<br />

e<strong>in</strong>gehen könnte, bitte ich dazu vorweg allgeme<strong>in</strong> noch um Ausführungen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wie gesagt, der Aufwand wäre riesengroß,<br />

wenn ich jetzt hier die letzte Liste zu <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Stichworten vortrage, dann sitzen<br />

wir <strong>in</strong> fünf Tagen noch hier. Wir können bestimmte Bereiche nehmen. Wenn man jetzt<br />

zum Beispiel die Geme<strong>in</strong>de oder die Ortslage Großkönigsförde sich anguckt, können wir<br />

sagen, wie wir entsprechend die Planung angepasst haben dort. Aber Frau Hansen hat<br />

eben dargestellt, wie viele E<strong>in</strong>wendungen gekommen s<strong>in</strong>d und wir haben <strong>über</strong> dreitausend<br />

E<strong>in</strong>zelpunkte. Die könnte ich Ihnen alle vorlesen, möchte das aber nicht. Herr L<strong>in</strong>dner<br />

hat schon angefangen, was an die Wand zu werfen entsprechend <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereichen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Von me<strong>in</strong>er Seite noch e<strong>in</strong>mal, wir wussten natürlich<br />

nicht, wer genau heute kommt, das heißt, wir haben jetzt nicht von allen E<strong>in</strong>wender<br />

wirklich das vorbereitet, dass das im E<strong>in</strong>zelnen jetzt vorgetragen wird, weil das sicherlich<br />

auch wiederum nicht je<strong>den</strong> <strong>in</strong>teressiert der hier sitzt, was <strong>den</strong>n die hundert anderen e<strong>in</strong>gewandt<br />

haben. Ich schlage daher nochmals das Vorgehen vor, dass diejenigen, die wirklich<br />

unmittelbar durch diese Baumaßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal und die dortigen<br />

Flächenverluste betroffen s<strong>in</strong>d, sich nach und nach mel<strong>den</strong> und dann ihre Antworten bekommen.<br />

Ich <strong>den</strong>ke, da war immer noch Herr Jacobsen der erste.<br />

HERR JACOBSEN: Ich <strong>den</strong>ke wichtig ist e<strong>in</strong>mal die Ortslage Großkönigsförde für die Geme<strong>in</strong>de<br />

L<strong>in</strong>dau betreffend Bökenrott und der Gasthof da unten, also die gesamte Regelung,<br />

dazu wäre es wünschenswert, wenn Sie e<strong>in</strong>mal vorstellen <strong>in</strong>wieweit die E<strong>in</strong>wendungen<br />

der Geme<strong>in</strong>de L<strong>in</strong>dau dort zu Änderung der Planung geführt haben.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Me<strong>in</strong> Name ist Böge. Bitte die Karte aus <strong>dem</strong> Bereich<br />

zeigen. Um diesen Bereich haben wir uns <strong>in</strong>tensiv gekümmert. Ich möchte noch<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 26 von 145<br />

e<strong>in</strong>mal die Stichworte wiederholen: Wir haben e<strong>in</strong>mal die Wendehammersituation <strong>in</strong> der<br />

Dorfstraße im Bereich des Gasthofes L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug, wir haben dort die Parkplatzsituation,<br />

entfallende Parkplätze, öffentliche Parkplätze, die entfallen. Und genau diesen Bereich<br />

haben wir uns angeschaut und s<strong>in</strong>d zu <strong>dem</strong> Schluss gekommen, dass wir dort dr<strong>in</strong>gend<br />

Parkplatzersatz brauchen. Wir haben auch schon die Verhandlung <strong>über</strong> <strong>den</strong> Standort aufgenommen.<br />

Wir schalten zurzeit entsprechende Planer e<strong>in</strong>, die dort diesen Standort verfolgen,<br />

so wie Sie das <strong>in</strong> der Stellungnahme an der Stelle erbeten haben. Auch die Anpassung<br />

des Wendehammers, weil das e<strong>in</strong> verkehrtechnisches Gesamtgefüge ist, wird<br />

entsprechend Ihrer E<strong>in</strong>wendung dort verfolgt.<br />

HERR JACOBSEN: Danke schön.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Reicht das erst e<strong>in</strong>mal zu diesem Punkt?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich <strong>den</strong>ke ja. Dann gibt es e<strong>in</strong>e Wortmeldung<br />

von E<strong>in</strong>wender B.<br />

EINWENDER B: Wir sollen Land verlieren, 1150 qm zuzüglich etwa 350 qm für zehn Jahre.<br />

Ich habe <strong>den</strong> E<strong>in</strong>druck, dass eben Ihre Arbeit nicht so erfolgreich war bisher. Ich bitte darum,<br />

dass wir noch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong> bekommen und dass auch die Planungsbehörde<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Ortsterm<strong>in</strong> auf unserem Grundstück wahrnimmt, damit wir wirklich noch<br />

e<strong>in</strong>mal unsere grundlegen<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wände vorbr<strong>in</strong>gen können.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, gerne.<br />

RECHTSANWÄLTIN FRAU VON OSTEN: Ich vertrete die Eigentümer des L<strong>in</strong><strong>den</strong>krugs, die<br />

durch dieses Vorhaben erheblich betroffen s<strong>in</strong>d. Herr Böge hatte schon Bezug genommen<br />

auf <strong>den</strong> Parkplatz, der zu ersetzen ist, selbstverständlich. Aber wenn man es so straff<br />

zusammenfügt, wie Sie das gerade getan haben, ist dieser Betroffenheit me<strong>in</strong>er Mandanten<br />

<strong>über</strong>haupt nicht Rechnung getragen wor<strong>den</strong>. Me<strong>in</strong>e Mandanten fühlen sich e<strong>in</strong>igermaßen<br />

alle<strong>in</strong>e gelassen, weil ihre Betroffenheit weitergehend se<strong>in</strong> wird, <strong>über</strong> Jahre. Der<br />

Betrieb der Gaststätte ist hier im Moment erheblich gefährdet, auch durch das Wegfallen<br />

des Kanals. Es ist schon bedauerlich, dass man sich wirklich <strong>über</strong>haupt nicht bemüht, die<br />

Betroffenheit dadurch irgendwie abzufangen, dass man <strong>den</strong> Bereich <strong>in</strong>sgesamt attraktiver<br />

gestaltet, so dass sich dieser Betrieb noch aufrechterhalten lässt für die Zukunft. Dieses<br />

Talent zur Straffung dieses Vorhabens, <strong>über</strong> die ganzen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> <strong>in</strong> fünf Punkten zusammenzufassen,<br />

das f<strong>in</strong>de ich schon bewundernswert. Wir s<strong>in</strong>d relativ alle<strong>in</strong>e gelassen<br />

wor<strong>den</strong>, was es angeht Nachteile zu kompensieren, es hat bis jetzt ke<strong>in</strong>e Äußerung dazu<br />

stattgefun<strong>den</strong>. Und ich kann <strong>dem</strong> Amt Dänischer Wohld da nur beipflichten, wenn man<br />

hier alle E<strong>in</strong>wendungen, die erhoben wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, behandeln wollte, dann kommen wir<br />

weder heute zurecht, noch mit <strong>dem</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> am 6. Oktober, dann sitzen wir<br />

nämlich Weihnachten noch. Aus diesem Grunde beantrage ich auch e<strong>in</strong>en Ergänzungsterm<strong>in</strong>,<br />

wo das wirklich unter Teilnahme des Vorhabensträgers und der Anhörungsbehörde<br />

und me<strong>in</strong>er Mandantschaft noch e<strong>in</strong>mal erörtert wird. Denn so kommen wir hier mit<br />

<strong>dem</strong> Thema nicht durch. Danke.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 27 von 145<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, ich nehme das auf, dass Sie auch e<strong>in</strong>en<br />

privaten Term<strong>in</strong> gerne möchten. Herr Brockmann.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Die Bereitschaft haben wir signalisiert. Ich<br />

möchte deutlich sagen, wir stehen auch mit der Gaststätte <strong>in</strong> der Verhandlung. Herr Böge<br />

hat dargestellt, dass wir auch Forderungen der Familie und der Geme<strong>in</strong>de bzw. des Amtes<br />

Dänischer Wohld vorliegen haben. Da gehen auch öffentliche Parkplätze verloren, wir<br />

stellen die wieder her, und ich glaube auch <strong>in</strong> angemessener, sehr angemessener Art und<br />

Weise. Was dar<strong>über</strong> h<strong>in</strong>aus geht, muss immer Gegenstand von Verhandlungen se<strong>in</strong>. Und<br />

da ich schon bei Ihnen im Büro gesessen habe, weiß ich, dass Sie so ganz alle<strong>in</strong>e nicht<br />

gewesen s<strong>in</strong>d. Insofern bitte gerne diesen Term<strong>in</strong>, wir s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> gerne bereit, uns<br />

dar<strong>über</strong> zu unterhalten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, diese Klärung ist <strong>in</strong> diesem Rahmen natürlich<br />

schwer möglich. Also hoffe ich, dass die weiteren Verhandlungen da Fortschritte br<strong>in</strong>gen<br />

wer<strong>den</strong>. Ich habe e<strong>in</strong>e Wortmeldung von E<strong>in</strong>wender C.<br />

EINWENDER C: Ich b<strong>in</strong> eigentlich - nach<strong>dem</strong> wir uns große Mühe mit der E<strong>in</strong>wendung gegeben<br />

haben - hierher gekommen <strong>in</strong> der Hoffnung, ich bekomme jetzt e<strong>in</strong>en Vortrag von<br />

Ihnen, der auch gerne länger se<strong>in</strong> darf, wir haben viel Zeit mitgebracht, dass ich an me<strong>in</strong>er<br />

Liste schon mal abhaken kann, das würde dann alles viel schneller gehen. Ich hake<br />

ab, aha, vorgezogene Maßnahmen, habe ich um 10.50 Uhr was zu gefragt, ist nicht beantwortet<br />

wor<strong>den</strong>. Ich hake ab, hier s<strong>in</strong>d Nachfragen, konkret s<strong>in</strong>d sie nicht beantwortet<br />

wor<strong>den</strong>. Ich kann dann abhaken, die Lärmgeschichte, die Grundstücksgeschichte ist<br />

schon fertig, wir wür<strong>den</strong> viel schneller vorankommen. Sie warten jetzt auf unsere Fragen<br />

und sagen dann, das ist aber zu detailliert, wollen wir das nicht am kle<strong>in</strong>en Tisch machen.<br />

Ich hätte gerne die Öffentlichkeit hier, <strong>in</strong>sofern halte ich das für nicht <strong>den</strong> guten Weg. Ich<br />

schlage vor, wir haben unsere E<strong>in</strong>wendungen – ich habe sie <strong>über</strong>wiegend im Kopf, ich<br />

habe mich die letzten Tage wieder fast nur Tag und Nacht damit beschäftigt – ich möchte<br />

gerne abhaken, ich möchte gerne sehen, was Sie <strong>in</strong> der Zwischenzeit gearbeitet haben.<br />

Ich glaube, da kommen wir gut und schneller vorwärts.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank. Das ist ja auch e<strong>in</strong> sehr sensibler<br />

Bereich gewesen, Flächenverlust, Grundstücksverhandlungen, das kann <strong>in</strong> diesem Rahmen<br />

nicht sehr viel konkreter gemacht wer<strong>den</strong>. Es kann jetzt schon e<strong>in</strong>mal auf konkrete<br />

Verluste wie Parkplätze und dergleichen e<strong>in</strong>gegangen wer<strong>den</strong> und hier dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Ich <strong>den</strong>ke aber schon, dass Sie e<strong>in</strong>fach das, was unter <strong>den</strong> Nägeln brennt, hier kurz<br />

anreißen, dass wir da dann auch zeitlich schnell vorankommen und der TdV dann darauf<br />

antwortet. Außer der TdV möchte e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Vorstellung zu <strong>den</strong> Themen voranstellen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir wissen ja, dass Rajensdorf e<strong>in</strong> sehr<br />

empf<strong>in</strong>dsamer und empf<strong>in</strong>dlicher Bereich ist, auch für uns, auch <strong>in</strong> der Planung ist das so.<br />

Also wir wür<strong>den</strong> <strong>den</strong> Vorschlag machen, dass Herr L<strong>in</strong>dner dann doch Stück für Stück<br />

e<strong>in</strong>fach durchgeht. Sicherlich wird ihm dabei nicht jede E<strong>in</strong>zelheit e<strong>in</strong>fallen, also bitte ich<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 28 von 145<br />

dann um die entsprechende Wortmeldung, wenn man sagt, da hatte ich aber noch was<br />

und das hat er jetzt nicht dargestellt. Zu <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelgesprächen, es geht hier um empf<strong>in</strong>dliche,<br />

persönliche D<strong>in</strong>ge, wo wir dann auch sagen, das ist nichts was <strong>in</strong> diese Öffentlichkeit,<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Öffentlichkeit hier nicht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gehört. Dah<strong>in</strong>gehend verstehen<br />

wir auch unser Angebot. Unser Angebot ist nicht dah<strong>in</strong>gehend zu verstehen, dass<br />

wir sagen, wir fasern das alles auf und behandeln je<strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelnen, um möglichst gut da<br />

durchzukommen. Also würde ich jetzt anbieten, Herr L<strong>in</strong>dner wird e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal durchgehen,<br />

bitte dann aber auch darum, wenn wir <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich s<strong>in</strong>d und es fehlt irgendwas,<br />

e<strong>in</strong>fach kurz aufzeigen. Da war noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung.<br />

EINWENDER R: Ich habe jetzt eben gehört, dass das nicht detailliert gemacht wer<strong>den</strong> sollte.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Können Sie für das <strong>Protokoll</strong> Ihren Namen nennen?<br />

(Der E<strong>in</strong>wender nennt se<strong>in</strong>en Namen), aus Heiligenstedtener Kamp, das ist Itzehoe. Und<br />

ich b<strong>in</strong> Betroffener, weil ich landwirtschaftliche Flächen dort habe, <strong>in</strong> Königsförde. Dass<br />

ich nicht ortsansässig b<strong>in</strong>, ist <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> bekannt und ich fühle mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Recht<br />

dah<strong>in</strong>gehend bee<strong>in</strong>trächtigt, weil ich ke<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>ladung bekommen habe für diesen<br />

heutigen Tag. Im Verwaltungsverfahrensgesetz, das haben Sie schon zitiert und der<br />

Abs. 5 des entsprechen<strong>den</strong> Paragraphen sagt aus, wenn <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> bekannt ist, dass<br />

die betroffene Person nicht ortsansässig ist, hat diese Person e<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>ladung<br />

zu bekommen. Ich habe e<strong>in</strong>gangs davon absehen wollen, diesen E<strong>in</strong>wand vorzutragen,<br />

ich sehe mich jetzt aber genötigt, das doch zu tun, weil ich me<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wände bei der Geme<strong>in</strong>de<br />

Gettorf, Dänischer Wohld, vorgetragen habe, dafür habe ich e<strong>in</strong>en Tag frei genommen.<br />

Ich habe auch für heute e<strong>in</strong>en Tag frei genommen <strong>in</strong> der Annahme, dass die<br />

dort angemahnten oder gemachten E<strong>in</strong>wendungen heute detailliert vorgetragen, abgearbeitet<br />

wer<strong>den</strong>. Das ist für mich nicht e<strong>in</strong>sehbar. Und deshalb trage ich jetzt me<strong>in</strong>e Beschwerde<br />

vor, ich habe ke<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>ladung bekommen trotz besseren Wissens.<br />

Ich habe das nur <strong>über</strong> Buschfunk erfahren.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das nehme ich dann erst e<strong>in</strong>mal so auf. Ich kann<br />

das leider jetzt nicht nachvollziehen, ob das jetzt so erfolgt ist oder nicht. Wir prüfen das<br />

nach. Und ich <strong>den</strong>ke, wir sollten jetzt e<strong>in</strong>fach <strong>den</strong> Weg verfolgen, <strong>den</strong> der TdV kurz angesprochen<br />

hat.<br />

(Anmerkung: Der angesprochene § 73 Abs VwVfG. 5, wonach bekannte nicht ortsansässige<br />

Betroffene e<strong>in</strong>zeln zu benachrichtigen s<strong>in</strong>d, bezieht sich auf <strong>den</strong> Beg<strong>in</strong>n des <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens,<br />

die Auslegung der Unterlagen. Der <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> regelnde<br />

§ 73 Abs. 6 VwVfG sieht e<strong>in</strong>e besondere Benachrichtigung dieses Personenkreises<br />

nicht vor.)<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich gehe jetzt kurz die Punkte durch, die wir angepasst<br />

haben (Karte), beschränke mich dabei auf die Ausbaustrecke und eben auf die<br />

baulichen Anpassungen. Der erste Punkt wurde bereits angesprochen, das war die Pla-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 29 von 145<br />

nung im Bereich Bökenrott am westlichen Ausbauende. Dort hatten wir geplant, <strong>den</strong> oberen<br />

Betriebsweg, der zum Weichenwärterhaus führt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bogen nach Nor<strong>den</strong> h<strong>in</strong> zu<br />

verschwenken. Diese Verschwenkung haben wir angepasst, also es wird jetzt e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige<br />

Anb<strong>in</strong>dung geben, so dass wir dort auch weniger Flächenbedarf haben wer<strong>den</strong>. Der<br />

zweite Punkt ist, wie Sie schon sagten, der Gasthof L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug <strong>in</strong> Königsförde. Dort wer<strong>den</strong><br />

wir Parkersatzflächen herstellen. Das wird <strong>in</strong> etwa <strong>in</strong> diesem Bereich hier se<strong>in</strong>. Dazu<br />

gibt es noch weitere Planungen, um das noch weiter zu konkretisieren. Im Bereich der<br />

Zufahrt zur Ablagerungsfläche Ziegelgrube Nord haben wir e<strong>in</strong>e leichte Anpassung des<br />

Weges von der Kreisstraße auf diese Fläche. Zum e<strong>in</strong>en wird dieser Weg etwas weiter<br />

nach Osten verlegt wer<strong>den</strong> und zum zweiten nördlich dieser Fläche verlaufen und dann<br />

erst auf diese Fläche zustoßen. Der nächste Punkt betrifft die Fläche auf Gut Rosenkrantz.<br />

Hier wer<strong>den</strong> wir die Ablagerung nicht direkt an der westlichen Kante der Fläche<br />

beg<strong>in</strong>nen, sondern erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von etwa 80 bis 100 m, also diesen ersten Bereich<br />

zur Bebauung h<strong>in</strong>, <strong>den</strong> wer<strong>den</strong> wir freilassen und dann erst mit <strong>dem</strong> Bo<strong>den</strong>auftrag<br />

dort beg<strong>in</strong>nen. Der nächste Punkt betrifft das Spülfeld Flemhude. Hier haben wir auf Anregungen<br />

von verschie<strong>den</strong>en Stellungnahmen und E<strong>in</strong>wendungen diese Flächen noch<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>über</strong>prüfen lassen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wir s<strong>in</strong>d bei <strong>dem</strong> Punkt Baumaßnahmen Nord-<br />

Ostsee-Kanal, Flemhuder See kommt viel später.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ok, gut. Der nächste Bereich betrifft Warleberg.<br />

Hier wird es so se<strong>in</strong>, dass die Baustraße oder der Transportweg, <strong>den</strong> wir von der Fläche<br />

Warleberg Süd zur Fläche Warleberg Zentral haben möchten mit <strong>dem</strong> Transportband,<br />

nicht an der westlichen Ecke der Fläche Warleberg Zentral endet, sondern mittig. Er wird<br />

hier unten auch entsprechend verschwenkt bzw. endet auf der Fläche Warleberg Süd<br />

auch weiter östlich, das hängt auch damit zusammen, dass wir uns die Lärmsituation im<br />

Bereich Rajensdorf noch e<strong>in</strong>mal sehr detailliert angeschaut haben und s<strong>in</strong>d also zu <strong>dem</strong><br />

Schluss gekommen, dass wir diesen Anleger, der dann auch zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> längeren Zeitabschnitten<br />

im 24-Stun<strong>den</strong>-Betrieb laufen muss, so legen, dass er weniger Auswirkungen<br />

auf Ihre Ortslage hat. Der wird ungefähr <strong>in</strong> diesem Bereich se<strong>in</strong>, etwa 300 m weiter nach<br />

Osten verlegt wer<strong>den</strong>.<br />

EINWENDERIN E: Und auf unserer Seite, also hier auf der Rajensdorfer Seite, wo kommt<br />

der da h<strong>in</strong>? Da kommt auch e<strong>in</strong> Schutenanleger h<strong>in</strong>.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Auf der Rajensdorfer Seite wer<strong>den</strong> zwei Schutenanleger<br />

se<strong>in</strong>. Ja.<br />

EINWENDERIN E: Ja und wo kommen die h<strong>in</strong>?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Entsprechend der ursprünglichen Planung, die wir<br />

jetzt weiter verfolgen.<br />

EINWENDERIN E: Also daran ist nichts geändert wor<strong>den</strong>?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 30 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong>, daran ist nichts geändert wor<strong>den</strong>. Das waren<br />

<strong>in</strong> Kurzform die wesentlichen Änderungen, die wir bezogen auf diese Ausbaustrecke<br />

vorgenommen haben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, vielen Dank. Wir haben e<strong>in</strong>e Wortmeldung.<br />

EINWENDER F: Ich b<strong>in</strong> sowohl Anlieger wie auch Geme<strong>in</strong>devertreter <strong>in</strong> Neuwittenbek, wohne<br />

selbst <strong>in</strong> Warleberg und habe e<strong>in</strong>e Frage zu der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche Warleberg Zentral.<br />

Dieses weiße Viereck dort unten, ist das völlig ausgenommen von der Verbr<strong>in</strong>gung<br />

oder ist dort jetzt angedacht, auch Bo<strong>den</strong> h<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen? Zurzeit ist dort e<strong>in</strong>e Apfelplantage.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir folgen hier <strong>dem</strong> Wunsch des Eigentümers,<br />

der diese Fläche gerne mit <strong>über</strong>füllt haben möchte und wer<strong>den</strong> die <strong>in</strong> die Auffüllung<br />

mit aufnehmen.<br />

EINWENDER F: Aber <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Fall ist was diese Verbr<strong>in</strong>gungsfläche angeht doch dieses<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren, h<strong>in</strong>fällig, weil wir haben E<strong>in</strong>wände vorgebracht als Anlieger<br />

sowohl, als auch als Geme<strong>in</strong>de, was diese Ablagerungsfläche Warleberg Zentral angeht,<br />

ohne e<strong>in</strong>e Auffüllung dieser Fläche. Das heißt, die betroffenen Grundstückseigentümer,<br />

die unmittelbar dort am Gut wohnen, haben durch diese Obstplantage so e<strong>in</strong>e Art Puffer<br />

angenommen, der entfällt jetzt. Das heißt, die Bezugnahme auf dieses jetzige <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren<br />

ist für mich damit h<strong>in</strong>fällig.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: H<strong>in</strong>fällig <strong>den</strong>ke ich nicht, möchte der TdV etwas<br />

dazu sagen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist etwas, auf das wir unter Umstän<strong>den</strong><br />

beim Thema Lärm, Emissionen, Immissionen noch e<strong>in</strong>mal kommen wer<strong>den</strong>, man muss<br />

natürlich darauf reagieren. Zum e<strong>in</strong>en haben wir gesagt, dass wir die Fließband- oder die<br />

Förderbandtrasse <strong>in</strong> die Mitte der Fläche verlegen. Auf der e<strong>in</strong>en Seite wohnt jemand, auf<br />

der anderen Seite wohnt jemand, <strong>in</strong>sofern wer<strong>den</strong> wir durch diese Mittigkeit dieser Trasse<br />

letztendlich schon e<strong>in</strong>e Lärmverm<strong>in</strong>derung haben. Und zum anderen, das hat Herr L<strong>in</strong>dner<br />

jetzt so detailliert nicht dargestellt, hatten wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> ursprünglichen Planungen auf der<br />

Seite <strong>in</strong> Richtung Neuwittenbek e<strong>in</strong>en Lärmschutzwall angeordnet und <strong>den</strong> wür<strong>den</strong> wir<br />

dann auch auf der anderen Seite anordnen. So dass wir da diese sicherlich bestehende<br />

Schutzwirkung der Plantage entsprechend ausgleichen können.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gibt es noch weitere Punkte, eventuell zum L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug.<br />

Herr Jacobsen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: E<strong>in</strong>e grundsätzliche Frage: Wenn jetzt Änderungen<br />

vorgenommen wer<strong>den</strong>, wie zum Beispiel diese Fläche – von der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

– bedeutet das e<strong>in</strong>e erneute Auslegung oder e<strong>in</strong>e erneute Beteiligung, es s<strong>in</strong>d ja<br />

Änderungen die zum Teil wesentlich abweichen, wobei wesentlich immer unterschiedlich<br />

zu sehen ist, aber die zum<strong>in</strong>dest von <strong>den</strong> Auslegungsunterlagen abweichen, wird da e<strong>in</strong>e<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 31 von 145<br />

erneute Auslegung erfolgen? Oder wie wird das gemacht? Wird e<strong>in</strong>fach nur geändert,<br />

ohne dass die Allgeme<strong>in</strong>heit <strong>über</strong> diese Änderungen <strong>in</strong>formiert wird?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist e<strong>in</strong> Punkt, <strong>den</strong> wir jetzt zu prüfen haben.<br />

Diese Änderungen, so habe ich das verstan<strong>den</strong>, s<strong>in</strong>d vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund erfolgt Betroffenheiten<br />

zu verm<strong>in</strong>dern und ggf. auszuschließen. Aber natürlich müssen wir mit <strong>den</strong> Änderungen<br />

auch umgehen und gucken, ob sich daraus ggf. auch neue Betroffenheiten ergeben<br />

können. Sollte das so se<strong>in</strong>, ist dann möglicherweise auch e<strong>in</strong>e weitere Auslegung<br />

erforderlich.<br />

EINWENDER F: Bezug nehmend auf die Ausführungen, die Herr Jacobsen, eben gemacht<br />

hat, f<strong>in</strong>de ich das schon verwunderlich, dass uns hier e<strong>in</strong> Plan präsentiert wird als Anlieger,<br />

wo die Ablagerungsflächen farbig gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, und für e<strong>in</strong> Stück weiße Fläche<br />

erst auf Nachfrage gesagt wird, ja, die ist eigentlich auch gelb, aber <strong>in</strong> der Darstellung<br />

ist sie noch weiß, das f<strong>in</strong>de ich e<strong>in</strong> bisschen komisch. Wir haben eigentlich hier die Chance<br />

auch Neuerungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und wenn von Seiten der Wasser-Schifffahrtsdirektion<br />

hier irgendwelche Veränderungen vorgenommen wer<strong>den</strong> im laufen<strong>den</strong> Verfahren, dann<br />

erwarte ich auch, wenn ich schon hier e<strong>in</strong>en Tag verbr<strong>in</strong>ge, dass ich auf diese Neuerungen<br />

h<strong>in</strong>gewiesen werde und nicht erst auf Nachfrage das bestätigt bekomme. Und auch<br />

ansonsten teile ich die E<strong>in</strong>schätzung aller, die hier am Mikrophon waren, dass die Erwartungshaltung<br />

vielleicht doch e<strong>in</strong> bisschen zu hoch war – me<strong>in</strong>erseits.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich bitte auch zu berücksichtigen, dass es e<strong>in</strong><br />

sehr umfangreiches Vorhaben ist, und dass auch nicht alles gleich zu Anfang <strong>in</strong> der ersten<br />

M<strong>in</strong>ute geklärt wer<strong>den</strong> kann. Wir wer<strong>den</strong> uns jetzt sukzessive durch die Punkte durcharbeiten.<br />

Angefangen hatten wir ja ursprünglich mit <strong>den</strong> Flächenverlusten und der TdV hat<br />

ja jetzt grundsätzlich schon Änderungen, die er vorgenommen hat aufgrund der E<strong>in</strong>wendungen<br />

grob skizziert. Im Zweifel wer<strong>den</strong> sich vielleicht auch noch Änderungen im weiteren<br />

Verlauf dann darstellen lassen, wenn wir konkret auf e<strong>in</strong>ige Punkte wie Lärm und<br />

Baustellenverkehr und dergleichen e<strong>in</strong>gehen. Von daher kommen wir jetzt e<strong>in</strong>fach noch<br />

e<strong>in</strong>mal zurück zu <strong>dem</strong> Punkt Flächenverluste. Gibt es dazu noch weitere Ausführungen<br />

ihrerseits?<br />

EINWENDERIN G: Ich komme aus Neuwittenbek und wir s<strong>in</strong>d auch betroffen. E<strong>in</strong>mal von<br />

der Ablagerungsfläche, wo wir Flächen verlieren oder Flächen zur Lagerung verwendet<br />

wer<strong>den</strong> und zum anderen wer<strong>den</strong> wir auch <strong>in</strong> Altwittenbek, wenn auch nur wenige Quadratmeter,<br />

aber doch auch Forstflächen verlieren. Ich möchte noch e<strong>in</strong>mal konkret dazu<br />

sagen, es wird gesagt, dass das alles im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> hier schon vielleicht im November beg<strong>in</strong>nen<br />

soll mit <strong>dem</strong> Fließband. Ich weise aber darauf h<strong>in</strong>, ich kann jetzt nur für uns persönlich<br />

sprechen, dass wir ke<strong>in</strong>erlei Verträge haben. Es hat e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gespräch<br />

im Vorwege stattgefun<strong>den</strong>. Ich glaube, man hat uns persönlich als Grundeigentümer hier<br />

noch gar nicht so recht wahrgenommen. Man musste also selber darauf h<strong>in</strong>weisen, dass<br />

man davon betroffen ist. Ich erwarte eigentlich <strong>in</strong> Zukunft, dass wir hier konkret mit e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> und auch entsprechende Verträge, zum<strong>in</strong>dest erst e<strong>in</strong>mal Vorverträge<br />

hier vorgelegt wer<strong>den</strong>, damit wir <strong>über</strong>haupt e<strong>in</strong>e Gesprächsgrundlage haben. Die bisheri-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 32 von 145<br />

gen Angebote waren alle <strong>in</strong>diskutabel. Wir selber haben e<strong>in</strong> sehr gutes Gespräch zwar mit<br />

Herrn Brockmann gehabt, wir haben auch Anregungen gegeben, aber ich hoffe, dass auf<br />

dieser Grundlage dann auch hier konkrete Verträge festgeknüpft wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n wenn das<br />

im November hier mit <strong>den</strong> Fließbändern losgehen soll, dann wird es sehr, sehr Zeit hier<br />

auch e<strong>in</strong>mal konkret zur Unterschrift zu kommen. Und das können wir auch nicht e<strong>in</strong>fach<br />

so, sondern auch wir müssen diese Verträge vorher prüfen können. Danke schön.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank für <strong>den</strong> H<strong>in</strong>weis. Natürlich ist es so,<br />

dass mit <strong>den</strong> Maßnahmen erst losgelegt wer<strong>den</strong> kann, wenn dann die Eigentumsverhältnisse<br />

und Nutzungsbefugnisse der Flächen geklärt s<strong>in</strong>d. Ich nehme das als nochmaligen<br />

H<strong>in</strong>weis auch für <strong>den</strong> TdV mit, sich weiter um die Verhandlungen zu bemühen. Gut. Dann<br />

kommen wir zu <strong>dem</strong> zweiten Punkt.<br />

I.2) Grundstücksbee<strong>in</strong>trächtigungen durch Erschütterungen<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Auch hier noch e<strong>in</strong>mal allgeme<strong>in</strong>, worum es<br />

geht. Also von mehreren E<strong>in</strong>wendern wer<strong>den</strong> vorhabensbed<strong>in</strong>gt etwa aufgrund von Baumaßnahmen<br />

und Schwerlastverkehr Schä<strong>den</strong> an ihren Grundstücken und Gebäu<strong>den</strong> befürchtet.<br />

Dieser Gefahr solle durch genauere Untersuchungen und Vermeidungsmaßnahmen<br />

entgegengetreten wer<strong>den</strong> bzw. es wer<strong>den</strong> Beweissicherungsmaßnahmen und<br />

ggf. Scha<strong>den</strong>ersatz gefordert. Insbesondere die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> Neuwittenbek, L<strong>in</strong>dau und<br />

Sch<strong>in</strong>kel bemängeln das bis dato aufgestellte Beweissicherungskonzept, dieses sei nicht<br />

h<strong>in</strong>reichend konkret bzw. nicht schlüssig dargelegt. Sie fordern hier Nachbesserungen<br />

und haben e<strong>in</strong>e Auflistung der erforderlichen Beweissicherungsmaßnahmen angeführt,<br />

die konkrete Straßenzüge samt Gehwegen, Rohrleitungen oder auch die Grundwasserverhältnisse,<br />

Pumpstationen und Gebäude betreffen. Auch mehrere private E<strong>in</strong>wender<br />

aus <strong>dem</strong> Bereich Rosenkranzer Weg, Sch<strong>in</strong>kel, befürchten, dass durch die geplanten<br />

Baumaßnahmen, die Baustellene<strong>in</strong>richtung und <strong>den</strong> Baustellenverkehr ihre Grundstücke<br />

und die darauf bef<strong>in</strong>dlichen baulichen Anlagen <strong>in</strong> ihrer Substanz geschädigt wer<strong>den</strong>. Sie<br />

fordern die Durchführung e<strong>in</strong>es Beweissicherungsverfahrens und die Beweissicherung<br />

soll durch e<strong>in</strong>en von der IHK bestellten und vereidigten Sachverständigen durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

(Auf Nachfrage) Der Rajensdorfer Bereich gehörte zu <strong>dem</strong> zuerst genannten, dass allgeme<strong>in</strong><br />

die Gefahr gesehen wird durch Erschütterungen an Gebäu<strong>den</strong> und Grundstücken<br />

und dass eben Beweissicherung gefordert wird. Möchten Sie dazu noch konkrete Ausführungen<br />

machen? Oder möchten Sie, dass der TdV sich dazu äußert? Hat der TdV da<br />

konkrete Vorstellungen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zunächst wird Herr Pieper vorstellen, wo wir<br />

tatsächlich Erschütterungen erwarten im Bauablauf. Und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten Schritt wird<br />

Herr Böge dann vorstellen, wie wir darauf reagieren wer<strong>den</strong> bzw. agieren, wir s<strong>in</strong>d ja<br />

schon dabei. Da bitte ich auch im Kopf zu behalten, dass das e<strong>in</strong>e sehr aufwändige Geschichte<br />

ist. Ich hatte eben so gesagt, Herr Böge ist eigentlich mit allen, die hier sitzen,<br />

schon e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise <strong>in</strong> Kontakt getreten. Es wer<strong>den</strong> zurzeit Gutach-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 33 von 145<br />

ten für E<strong>in</strong>zelgebäude erstellt. Das ist e<strong>in</strong>e ziemliche aufwändige Sache. Und <strong>in</strong>sofern<br />

<strong>den</strong>ke ich, s<strong>in</strong>d wir da auf e<strong>in</strong>em guten Weg das voranzutreiben und Herr Böge kann es<br />

auch gleich vorstellen, wie wir dabei vorgehen und gewährleisten wollen, dass alle die<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende E<strong>in</strong>wendung gemacht haben, auch angemessen berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Erschütterungen wer<strong>den</strong> wir im Bereich der Bauhäfen<br />

selbstverständlich haben, ebenso wie Sie schon sagten, Frau Schwarz, durch <strong>den</strong><br />

Baustellenverkehr. Zum Baustellenverkehr wird sich Herr Böge gleich noch ausführlich<br />

äußern. Im Bereich der Bauhäfen ist es natürlich die Rammung, die hier für Lärm sorgen<br />

wird. Das lässt sich nicht vermei<strong>den</strong>. Wir können hier aber schon sagen, dass wir diese<br />

Rammung zu <strong>den</strong> „normalen“ Tageszeiten durchführen wer<strong>den</strong>. Es ist nicht so, dass wir<br />

24 Stun<strong>den</strong> rund um die Uhr Spundwände <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> rammen wollen. Zum Rammverfahren<br />

könnte sich vielleicht zunächst Herr Hebestreidt vom Büro Schnack & Partner äußern.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER, SCHNACK & PARTNER: Also bei <strong>den</strong> gegebenen Baugrundverhältnissen<br />

mit <strong>über</strong>wiegend Geschiebemergel wird auf alle Fälle e<strong>in</strong>e schlagende<br />

Rammung erforderlich, mit e<strong>in</strong>er Vibrationsrammung kann die erforderliche Rammtiefe<br />

nicht gewährleistet wer<strong>den</strong> bei diesen Verhältnissen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das Rammverfahren hat auf je<strong>den</strong> Fall Auswirkungen<br />

auf die Intensität der Emissionen, oder?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER, SCHNACK & PARTNER: Ja, man kann Vibrationsrammung<br />

oder schlagende Rammung durchführen. Vibrationsverfahren s<strong>in</strong>d natürlich entsprechend<br />

leiser, lassen sich aber bei unserem Bo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>fach nicht durchführen. Wir wer<strong>den</strong> es natürlich<br />

so ausschreiben, dass wir möglichst lärmm<strong>in</strong>dernd vorgehen, also lärmm<strong>in</strong>dernde<br />

Verfahren ausschreiben und auch was technisch möglich, ist an der Ramme selbst vorgeben<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und hat das dann auch Auswirkungen auf <strong>den</strong><br />

Erschütterungsradius? Also jetzt gar nicht so sehr auf <strong>den</strong> Lärm e<strong>in</strong>gegangen?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER, SCHNACK & PARTNER: Diese Lärmm<strong>in</strong>derung me<strong>in</strong>en Sie<br />

jetzt, oder?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ne<strong>in</strong>, es geht um Erschütterungen. Rammen ist<br />

doch wahrsche<strong>in</strong>lich auch mit Erschütterungen verbun<strong>den</strong> und da gab es doch bestimmt<br />

Untersuchungen, die etwas ausgesagt haben, <strong>über</strong> <strong>den</strong> Auswirkungsradius von schlagen<strong>dem</strong><br />

Rammen, z. B. bis zu 1 km oder dergleichen. Dies ist doch untersucht und betrachtet<br />

wor<strong>den</strong> ist.<br />

VOß: Ich b<strong>in</strong> vom Tauchsportlandesverband. Ich war Bauleiter für Betonspurbahnen am<br />

Nord-Ostsee-Kanal ...<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielleicht können Sie Ihren E<strong>in</strong>wand kurz zurückstellen,<br />

weil wir hier gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Präsentation waren.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 34 von 145<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Entschuldigung, aber genau dazu ... Vibrieren ist<br />

möglich. Me<strong>in</strong>e Firma hat die Signalmasten der Kanalbefeuerung gerammt und wir haben<br />

dazu mit Vibrationsgeräten gearbeitet und das war e<strong>in</strong>wandfrei möglich. Zusätzlich haben<br />

wir die Festmacherpunkte an sehr großen Bereichen des Kanals gerammt und das war<br />

auch problemlos möglich, das waren 50 cm Stahlrohre.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dar<strong>über</strong> können wir vielleicht später diskutieren,<br />

aber hier g<strong>in</strong>g es darum, erst e<strong>in</strong>mal zu sehen, <strong>in</strong> welchem Bereich sich aufgrund der Erschütterungswirkung<br />

von Rammarbeiten oder anderen Baumaßnahmen erhebliche Betroffenheiten<br />

ergeben können und wie damit umgegangen wer<strong>den</strong> soll.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: ... Also die größten Erschütterungen entstehen tatsächlich<br />

durch Rammmaßnahmen, diese wer<strong>den</strong> im Bereich der Bauhäfen durchgeführt<br />

und ...(wird auf Karte gezeigt) ... wir beg<strong>in</strong>nen hier im Bereich der Wittenbeker Kurve und<br />

Landwehr. Wir haben e<strong>in</strong>en Schwerpunkt von Rammarbeiten bei der Herstellung der neuen<br />

Anleger auf der Nord- und auf der Südseite. Wir haben die zwei Bauhäfen - zur Orientierung:<br />

hier ist Rajensdorf – im Bereich der Wittenbeker Kurve sowie e<strong>in</strong>en Bauhafen <strong>in</strong><br />

<strong>dem</strong> Bereich Warleberg. E<strong>in</strong>e weitere Anlegestelle wird <strong>in</strong> der Höhe Altwittenbek entstehen,<br />

dort kurz vor der Weiche Schwartenbek. Diese Rammarbeiten haben besonderen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf <strong>den</strong> Bereich Landwehr. Wir haben vom Pr<strong>in</strong>zip ganz gute Erfahrungen, hier<br />

wurde bei der Herstellung der jetzigen Spundwand auch e<strong>in</strong> Rammverfahren e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation mit Vibrationsrammung. Also <strong>in</strong> die ersten Weichschichten<br />

ist man mit Vibration gegangen und wenn es dann schwerer wurde hat man nachgerammt.<br />

Hier s<strong>in</strong>d bestehende Häuser, die schon älter s<strong>in</strong>d als diese Rammung. Das bedeutet<br />

aber auch beweissichernde Maßnahme für alle Bauwerke hier <strong>in</strong> diesem Teilbereich.<br />

Hier wer<strong>den</strong> Messsensoren e<strong>in</strong>gebaut, <strong>in</strong>dividuell <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Bauwerk und geschaut,<br />

mit welchen Frequenzen dort gearbeitet wird. Die entsprechen<strong>den</strong> Werte der DIN s<strong>in</strong>d<br />

natürlich e<strong>in</strong>zuhalten. Das s<strong>in</strong>d aber alles Maßnahmen, die wirklich objektbezogen stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Also jedes dieser Bauwerke wird durch e<strong>in</strong>en Gutachter beobachtet. Es gab die<br />

Frage mit e<strong>in</strong>em vereidigten Sachverständigen der IHK. Ja, geht auch. Wir setzen auch<br />

die öffentlich bestellten Sachverständigen zurzeit stark e<strong>in</strong>, auch <strong>über</strong> die Architekten- und<br />

Ingenieurkammer. Wir gehen bei allen Beweissicherungsmaßnahmen und allen Gutachten,<br />

die wir durchführen, <strong>den</strong> Weg, dass man geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>en Gutachter wählt, weil das<br />

natürlich auch e<strong>in</strong>e gewisse Vertrauensperson ist. Es ist dann auch nicht unser Gutachter,<br />

sondern es ist der geme<strong>in</strong>same Gutachter, der auch immer unabhängig für Fragen zur<br />

Verfügung steht. Wir haben, das hat Herr Brockmann gesagt, e<strong>in</strong>e Vielzahl von E<strong>in</strong>zelgutachten<br />

angestoßen. Es fehlen natürlich Bereiche. Dazu gehört auch Rajensdorf, <strong>in</strong>sbesondere<br />

aufgrund der Nähe und der sehr hohen Böschung ist natürlich jedes Bauwerk,<br />

zum<strong>in</strong>dest hier <strong>in</strong> der ersten Reihe im ersten Schritt zu begutachten und dann <strong>in</strong> der<br />

Nachfolge zu schauen, ob es weitere E<strong>in</strong>flüsse gibt. Hier s<strong>in</strong>d aber alle E<strong>in</strong>flüsse mit geme<strong>in</strong>t,<br />

also Grundwasserveränderungen, E<strong>in</strong>flüsse auch aus Rammung. Dies ist e<strong>in</strong>e sehr<br />

große Entfernung für Auswirkungen von Rammung und wenn man diese Vorbemessung<br />

durchführt, kommen hier ke<strong>in</strong>e Erschütterungen an. Dennoch wird dieser Aspekt natürlich<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 35 von 145<br />

beobachtet. Und es wer<strong>den</strong> auch gerade <strong>in</strong> diesem Böschungsteilbereich Messe<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>gestellt, die diese Frequenzen erfassen. Also Thema ist dann E<strong>in</strong>haltung der<br />

entsprechen<strong>den</strong> Grenzwerte nach DIN. (Frage ohne Mikro) Es gibt die DIN 4150, <strong>in</strong> diesem<br />

Fall Teil 3 wäre das, also E<strong>in</strong>fluss auf Bauten, auf Bauwerke und die dort gelten<strong>den</strong><br />

Grenzwerte der Geschw<strong>in</strong>digkeit oder der Frequenz wer<strong>den</strong> dort abgeprüft.<br />

EINWENDER H: Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Strohbrück ansässig und wir haben vor kurzem e<strong>in</strong>en persönlichen<br />

<strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> gehabt, am 25.08. Da g<strong>in</strong>g es auch um die Rammarbeiten der<br />

Spundwand im Bereich der Rückverlegung des Fähranlegers. Sie haben uns gesagt, dass<br />

die Rammarbeiten auf der Südseite nicht mehr stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Es sollte vorgebohrt wer<strong>den</strong>,<br />

es sollen ke<strong>in</strong>e Rammarbeiten mehr stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Das ist das, was Sie uns gesagt haben.<br />

Jetzt höre ich etwas ganz anderes.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja. Das ist natürlich jetzt e<strong>in</strong> Detailgespräch. Wir<br />

haben e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>dernisse gefun<strong>den</strong> <strong>in</strong> diesem Bohrbreichen, wo wir mit dieser Bohrhilfe<br />

tatsächlich arbeiten müssen. Wir haben e<strong>in</strong> sehr dichtes Bohrraster auf jeder Spundwandl<strong>in</strong>ie<br />

gemacht und dort wo wir H<strong>in</strong>dernisse erbohrt haben, also Ste<strong>in</strong>e usw., die wir jetzt<br />

kennen, geht nur das Vorbohren. Wir müssen also praktisch an diesen Stellen vorbohren.<br />

Wir können nicht auf F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>gen und Ste<strong>in</strong>en rammen. Das ist richtig.<br />

EINWENDER H: Das ist nicht das, was Sie uns gesagt haben. Sie haben uns gesagt, die<br />

Rammarbeiten wer<strong>den</strong> auf der Südseite <strong>über</strong>haupt nicht durchgeführt. Also haben Sie<br />

mich angelogen.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong>.<br />

EINWENDER H: Ja, das ist so, wirklich. Sie haben gesagt, auf der Südseite wer<strong>den</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

Rammarbeiten durchgeführt wer<strong>den</strong>. Das ist das, was Sie mir gesagt haben.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich habe im Laufe des Gespräches erläutert, welche<br />

Verfahren dort vorkommen können und die entsprechende Vorgehensweisen besprochen<br />

und auch dieses Vorbohren, das ist richtig.<br />

EINWENDER H: Sie haben gesagt, dass vorgebohrt wird, und Sie haben gesagt, dass auf<br />

der Südseite nicht gerammt wird, sondern dass nur auf der Nordseite gerammt wird. Das<br />

ist das, was Sie gesagt haben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also ich <strong>den</strong>ke, das können wir hier nicht klären<br />

... Hier steht jetzt Wort gegen Wort. Wir nehmen es jetzt erst e<strong>in</strong>mal so mit, dass weiterh<strong>in</strong><br />

geplant ist zu rammen und dass man mit diesen Auswirkungen auch umgehen muss.<br />

EINWENDER H: In diesem Fall fordere ich e<strong>in</strong>e Beweissicherung an unserem Gebäude.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, das steht ja auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen. Die<br />

Vorgehensweise <strong>in</strong> Landwehr ist grundsätzlich e<strong>in</strong>e gestaffelte. Wir haben unterschiedliche<br />

Beweissicherungsansprüche. Ich spr<strong>in</strong>ge jetzt e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> bisschen <strong>über</strong> das Rammverfahren<br />

und auch schon <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Punkt „Erschütterungen durch Verkehr“ h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Wir schauen uns natürlich auch die Bereiche an, die hier an der Zuwegung liegen, und<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 36 von 145<br />

dort kommen genauso auch wie im Bereich Sch<strong>in</strong>kel die Fragestellungen Rohrleitungen,<br />

Regenwasserkanäle usw. mit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, deren Integrität muss natürlich festgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Beweissicherung ja, im S<strong>in</strong>ne von Scha<strong>den</strong>sfreiheitsaufnahme. Aber die wirklichen Messungen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Nahbereich der tatsächlichen Rammung stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

EINWENDER H: Wie sieht es mit e<strong>in</strong>er Aufnahme des Ist-Zustandes der Gebäude aus <strong>in</strong><br />

<strong>dem</strong> Bereich Sle<strong>den</strong>barg, Köhlerbarg?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja. Aber e<strong>in</strong>e Ist-Aufnahme – e<strong>in</strong>e Scha<strong>den</strong>freiheitsfeststellung<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er fotographischen Aufnahme, aber ke<strong>in</strong> Gutachten, ke<strong>in</strong>e statische<br />

Bewertung an dieser Stelle, aufgrund der großen Entfernung.<br />

EINWENDER H: Das heißt, es kommt aber e<strong>in</strong> Gutachter der Fotos macht und <strong>den</strong> Ist-<br />

Zustand der Gebäude feststellt.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, aber wirklich nur die Fotoaufnahmen. Und hier<br />

vorne, hier s<strong>in</strong>d die Fragestellungen vielfältiger, im Nahbereich.<br />

EINWENDER H: Für welchen Bereich gilt das?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das gilt für <strong>den</strong> gesamten Bereich Fährberg bis (Karte<br />

wird gezeigt) – es gilt natürlich für diese Objekte ... das ist praktisch der Fährberg sowie<br />

für diesen Komplex hier vorne.<br />

EINWENDER H: Was ist mit <strong>dem</strong> Sle<strong>den</strong>barg?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Der Sle<strong>den</strong>barg liegt hier – er ist auf der Karte leider<br />

noch nicht e<strong>in</strong>gezeichnet- und dort ist <strong>in</strong> diesem Bereich – (zeigt) - tatsächlich nur die<br />

Aufnahme der Scha<strong>den</strong>sfreiheit der anstehen<strong>den</strong> Gebäude vorgesehen. Das gilt auch für<br />

Bauwerke im Bereich der Hauptzufahrt. Dort kommen hier beweissichernd begleitend<br />

während der Zeiten stärkeren Verkehrs … aber auf <strong>den</strong> Verkehrsfluss gehen wir später<br />

noch e<strong>in</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Könnten Sie vielleicht noch e<strong>in</strong>mal diese Differenzierung<br />

Nahbereich, äußerer Bereich kurz erklären?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also Differenzierung ist direkt an <strong>dem</strong> Bereich der<br />

Straße Sturenberg, dort wer<strong>den</strong> die entsprechen<strong>den</strong> Aufnahmen durchgeführt.<br />

EINWENDER H: Gibt es e<strong>in</strong> Gutachten zu <strong>den</strong> Erschütterungsauswirkungen?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Erschütterungen wur<strong>den</strong> betrachtet. Vielleicht<br />

möchte dazu der Vorhabensträger etwas sagen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das Baugrundgutachten muss gerade ausgearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> und liegt für <strong>den</strong> Bereich Landwehr noch nicht abschließend vor.<br />

Frau Schwarz, Verhandlungsleiter<strong>in</strong>: Gut, aber ich hatte <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen Untersuchungen,<br />

E<strong>in</strong>schätzungen, dass Erschütterungen betrachtet wor<strong>den</strong> und dass da Auswirkungen<br />

teilweise ausgeschlossen s<strong>in</strong>d aufgrund von Entfernungsradien. Dass ab e<strong>in</strong>em Um-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 37 von 145<br />

kreis von 120 m dann e<strong>in</strong>zelne Auswirkungen dann nicht mehr ausgeschlossen wer<strong>den</strong><br />

können aufgrund von DIN-Vorschriften und dergleichen. Da gibt es doch schon Inhalte <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Planunterlagen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, aber die Vorgehensweise ist nicht restriktiv. Es<br />

gibt ke<strong>in</strong>e Ausdehnung die festgelegt wird <strong>in</strong> Meter-Bereichen oder ähnliches. Es gibt e<strong>in</strong>en<br />

Untersuchungsbereich; <strong>den</strong>n die Ausdehnung von Erschütterung – und da kann<br />

gleich Herr Hebestreidt viel besser etwas zu sagen – hängt davon ab, welche Bo<strong>den</strong>art<br />

dort erbohrt wor<strong>den</strong> ist, welche Verfahren e<strong>in</strong>gesetzt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Man hat gerade hier<br />

aufgezeigt, es s<strong>in</strong>d Vibrationsverfahren e<strong>in</strong>gesetzt wor<strong>den</strong>. In anderen Baustellen bei vielleicht<br />

anderen Bo<strong>den</strong>arten, die haben ganz andere Auswirkungen. Das heißt, e<strong>in</strong>e pauschale<br />

Abrechnung e<strong>in</strong>es Meter-Auswirkungsbereiches ist nicht möglich und nicht s<strong>in</strong>nvoll,<br />

deswegen auch die Begleitung durch das Beweissicherungsverfahren. Selbst wenn<br />

die Berechnungen hier vorne an der Stelle ergeben wür<strong>den</strong>, es würde ke<strong>in</strong>e Erschütterungen<br />

geben, wür<strong>den</strong> wir uns trotz<strong>dem</strong> diese Teil- und Nahbereiche anschauen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank.<br />

EINWENDER H: Wir könnten eigentlich erwarten, dass wir e<strong>in</strong>e schriftliche Stellungnahme<br />

auf unsere E<strong>in</strong>wendungen bekommen, <strong>den</strong>n das Beispiel zeigt hier sehr deutlich, dass<br />

E<strong>in</strong>zelgespräche zu nichts führen, weil nichts dokumentiert ist. Die Aussage von Herrn<br />

Böge war e<strong>in</strong>e andere als er sie hier getroffen hat.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber letztlich kommt es darauf an, was uns zur<br />

Entscheidung vorliegt und dafür s<strong>in</strong>d wir heute ja hier, um <strong>den</strong> Sachverhalt konkret zu<br />

klären und e<strong>in</strong>zelne Punkte auf <strong>den</strong> Tisch zu br<strong>in</strong>gen. Herr Jacobsen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Vorh<strong>in</strong> wurde geäußert, dass zu normalen Tageszeiten<br />

gerammt wer<strong>den</strong> soll. Könnten Sie diesen Zeitraum vielleicht noch e<strong>in</strong> bisschen<br />

konkreter fassen? Was s<strong>in</strong>d normale Tageszeiten für Sie und für Rammarbeiten?<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Sie wollen jetzt konkrete Zahlen hören? 7.00 bis<br />

20.00 Uhr.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das können wir im Zusammenhang mit <strong>den</strong><br />

Lärmbee<strong>in</strong>trächtigungen nachher auch noch e<strong>in</strong>mal klar ziehen, <strong>den</strong>n für Erschütterungen<br />

ersche<strong>in</strong>t es mir relativ egal, ob die Ramme nachts oder tags<strong>über</strong> aktiv ist. (Auf Zwischenruf:)<br />

Ich me<strong>in</strong>e, für die Bee<strong>in</strong>trächtigung an Ihrem Eigentum und Grundstücken.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ich hätte noch weitere Fragen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Straßennutzung. Es wurde von Herrn Böge gerade kurz angesprochen: Die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

hatten ja gefordert aufgrund des Baustellenverkehrs, dass e<strong>in</strong>ige Straßen nicht genutzt<br />

wer<strong>den</strong> sollen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dazu kommen wir noch bei Emissionen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Das wollen Sie bei Emissionen machen?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich würde es jetzt gerne zurückstellen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 38 von 145<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Noch e<strong>in</strong>mal zu Erschütterungen - Beweissicherungsverfahren<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Kanäle und Straßen wer<strong>den</strong> aber so durchgeführt wie von <strong>den</strong><br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> gewünscht? Höre ich hier e<strong>in</strong> klares Ja oder Ne<strong>in</strong>?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, muss.<br />

E<strong>in</strong>wender B hatte sich erst gemeldet.<br />

EINWENDER B: Wie wir Ihnen mitgeteilt haben, steht unser Haus zum Teil auf e<strong>in</strong>er Fließsandl<strong>in</strong>se<br />

und ich würde gerne wissen, ob <strong>in</strong> unserem Bereich geplant ist Rammmaßnahmen<br />

oder irgendwelche anderen Maßnahmen durchzuführen, um die Bewegung dieses<br />

Geländes zu verh<strong>in</strong>dern. Und zweitens würde ich gerne wissen, ob es Bewegungssensoren<br />

gibt oder ob es geplant ist, an <strong>den</strong> Häusern Erschütterungssensoren anzubr<strong>in</strong>gen,<br />

um zu messen und letztlich, was passiert, wenn Teile des Hauses sich bewegen<br />

oder abbrechen? Ist e<strong>in</strong>e Evakuierung geplant? Oder e<strong>in</strong> Stopp der Baumaßnahmen?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchte Herr Böge dazu etwas sagen?<br />

Herr B, gerade an Ihrem Objekt haben wir noch ke<strong>in</strong>e Voruntersuchungen durchgeführt.<br />

Dies würde aber <strong>dem</strong>nächst anstehen, dass mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Gutachtern dort<br />

auch noch Detailuntersuchungen durchgeführt wer<strong>den</strong> aufgrund Ihres H<strong>in</strong>weises <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>wendung. Das bedeutet kle<strong>in</strong>räumig im Bereich Ihres Grundstückes Baugrundsondierungen<br />

durchzuführen, zu schauen, wie die Gründung tatsächlich ist. Das s<strong>in</strong>d die Fragestellungen,<br />

die dort geklärt wer<strong>den</strong> müssen. Und die s<strong>in</strong>d dann auch e<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong> diesem<br />

Gutachten zu klären. In diesen Fragestellungen der Gutachter der Beweissicherung, ist<br />

natürlich auch e<strong>in</strong> Gefährdungspotential abzuklopfen. Liegt e<strong>in</strong>e Gefährdung vor, müssen<br />

noch bestimmte Sicherungsmaßnahmen durchgeführt wer<strong>den</strong>. Dies wird dann auch Ergebnis<br />

dieser Untersuchung se<strong>in</strong>. Deswegen schalte ich an dieser Stelle <strong>den</strong> öffentlich<br />

bestellten Sachverständigen e<strong>in</strong>, der gerade diese Punkte, die sehr speziell auf e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

Objekt, wie auf alle anderen E<strong>in</strong>zelobjekte dann abgestimmt s<strong>in</strong>d. Dazu gehören<br />

aber auch Monitor<strong>in</strong>gmaßnahmen während der gesamten Baumaßnahme, genauso wie<br />

wir e<strong>in</strong> komplettes Grundwassermonitor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf wasserwirtschaftliche Fragen<br />

und Grundwasserfragen durchführen, auch an <strong>den</strong> Objekten. Natürlich auch Erschütterungsmessungen<br />

usw. Das wird alles Bestandteil des dann noch zu erstellen<strong>den</strong> Beweissicherungsgutachtens,<br />

was immer wieder Auswirkungen hat auf die weitere Planung und<br />

Vorgehensweise.<br />

Frau Schwarz, Verhandlungsleiter<strong>in</strong> ruft E<strong>in</strong>wender J auf, es entsp<strong>in</strong>nt sich e<strong>in</strong>e Diskussion<br />

dar<strong>über</strong>, dass der E<strong>in</strong>wender nicht im Tonmitschnitt aufgenommen wer<strong>den</strong> möchte und<br />

wie sichergestellt wer<strong>den</strong> kann, dass se<strong>in</strong>e Anmerkungen trotz<strong>dem</strong> für das <strong>Protokoll</strong> dokumentiert<br />

wer<strong>den</strong> können. E<strong>in</strong>wender J wünscht e<strong>in</strong>e Zusage, dass bezüglich se<strong>in</strong>er<br />

Eigentumsbetroffenheiten noch e<strong>in</strong> gesonderter E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong> durchgeführt wird, damit er<br />

die Sicherheit erhalte <strong>in</strong> <strong>dem</strong> allgeme<strong>in</strong>en <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> ke<strong>in</strong>e umfangreichen Ausführungen<br />

machen zu müssen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 39 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das haben wir hier schon klar gesagt, dass wir<br />

selbstverständlich auch E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong>e mit Grundstückseigentümern noch e<strong>in</strong>mal extra<br />

durchführen wer<strong>den</strong>. Selbstverständlich trifft das auch <strong>in</strong> Ihrem Fall zu.<br />

E<strong>in</strong>wender J setzt an, etwas <strong>über</strong> die möglichen Auswirkungen von Erschütterungen und<br />

deren mangelhafte Darstellung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen zu sagen. Es wird nochmals dar<strong>über</strong><br />

diskutiert, wie se<strong>in</strong>e Anmerkungen so weit notiert wer<strong>den</strong> können, dass sie anschließend<br />

<strong>in</strong> das <strong>Protokoll</strong> e<strong>in</strong>gepflegt wer<strong>den</strong> können.<br />

Er führt aus, dass angesichts davon, dass bereits die Motoren vorbeifahrender Schiffe<br />

teilweise bis <strong>in</strong> die Häuser spürbare Vibrationen hervorrufen, es für ihn unvorstellbar sei,<br />

dass die Rammarbeiten ke<strong>in</strong>e Auswirkungen auf die Häuser <strong>in</strong> Rajensdorf haben sollen.<br />

Aus se<strong>in</strong>er beruflichen Praxis als Richter kenne er ausreichend Fälle, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en trotz gegenteiliger<br />

vorheriger Aussage von Sachverständigen Schä<strong>den</strong> aufgetreten seien. E<strong>in</strong>wender<br />

J h<strong>in</strong>terfragt daher die geplante Lage des Schiffsanlegers und regt an, diesen<br />

weiter östlich von Rajensdorf als derzeit geplant vorzusehen. Bei e<strong>in</strong>er größeren Entfernung<br />

sei auch die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von Schä<strong>den</strong> ger<strong>in</strong>ger.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, vielen Dank. Derzeit haben wir die Planung<br />

Rajensdorf mit <strong>dem</strong> Anleger allerd<strong>in</strong>gs noch am bisherigen Ort und müssen erst e<strong>in</strong>mal<br />

sehen, wie sich da ggf. Auswirkungen darstellen können. Dar<strong>über</strong> haben wir jetzt schon<br />

vom TdV gehört, dass da Untersuchungen stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, dass man darum bemüht<br />

ist, so weit wie möglich Auswirkungen zu vermei<strong>den</strong> und, dass e<strong>in</strong> Beweissicherungsverfahren<br />

geplant ist, um auch Auswirkungen, die derzeit nicht vorhersehbar s<strong>in</strong>d, aufgrund<br />

von Untersuchungen und besten Erfahrungen <strong>in</strong> Wissenschaft und Technik entgegen zu<br />

wirken.<br />

E<strong>in</strong>wender J fordert, <strong>in</strong> die Beweissicherung e<strong>in</strong>bezogen zu wer<strong>den</strong>, damit etwaige Schä<strong>den</strong><br />

unproblematischer ersetzt wer<strong>den</strong> können.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vorab ist ja aber auch geplant, erst e<strong>in</strong>mal zu<br />

gucken, <strong>in</strong>wieweit die e<strong>in</strong>zelnen Baumaßnahmen und Bauverfahren Erschütterungen erzeugen<br />

können und darauf aufbauend kommt dann erst das Beweissicherungsverfahren.<br />

So habe ich das jetzt verstan<strong>den</strong>, dass das für die Ausführungsplanung geplant ist.<br />

E<strong>in</strong>wender J beantragt, <strong>den</strong> heutigen Term<strong>in</strong> auszusetzen, weil der Vorhabensträger auf<br />

die Fragen <strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen aufgeworfenen Fragen nicht ausreichend vorbereitet<br />

sei. Er beantragt e<strong>in</strong>en weiteren Term<strong>in</strong> anzusetzen, wenn die Vorbereitungen e<strong>in</strong> konkreteres<br />

Stadium erreicht haben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Was sagt der TdV zu der Frage, ob der Anleger<br />

auch woandersh<strong>in</strong> verlegt wer<strong>den</strong> kann <strong>in</strong> Rajensdorf?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Über das Gebäude von E<strong>in</strong>wender J wird es<br />

vor der Baumaßnahme e<strong>in</strong> Gutachten geben, aus diesem Gutachten können E<strong>in</strong>schränkungen<br />

oder kann Änderungsbedarf für Bausausführung und Bauplanung entstehen. Der<br />

Vorhabensträger ist fast schon moralisch verpflichtet, diesen E<strong>in</strong>wän<strong>den</strong> zu folgen, um<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 40 von 145<br />

nicht Schä<strong>den</strong> zu provozieren. Im letzen Schritt wür<strong>den</strong> wird dann, wenn das Gutachten<br />

fertig ist eventuelle Änderungen <strong>in</strong> unsere Bauplanung e<strong>in</strong>beziehen. Wenn es z. B. notwendig<br />

ist irgendetwas zu verändern oder zu verschieben, wer<strong>den</strong> wir das tun.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also soweit erst e<strong>in</strong>mal zu der Thematik. Ich<br />

sehe noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung bei E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E.<br />

EINWENDERIN E: Ich wollte eigentlich nur etwas bestätigen was Herr J berichtet hat, wir<br />

wohnen auf der anderen Straßenseite vom Rajensdorfer Weg und das s<strong>in</strong>d gute 150 m<br />

bis zum Kanal. Und selbst wir merken die Erschütterungen durch die Schiffe.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, nehmen wir so auf, dass im Ist-Zustand Erschütterungen<br />

bei <strong>den</strong> Anwohnern durch <strong>den</strong> Schiffsverkehr wahrzunehmen s<strong>in</strong>d. Gibt es<br />

weitere Wortmeldungen zu Erschütterungen und der diesbezüglichen Beweissicherung?<br />

EINWENDER K: Ich vertrete hier me<strong>in</strong>e Eltern. Ich komme aus Sch<strong>in</strong>kel und ich wollte wissen,<br />

ob Sie das Thema Erschütterungen auch für Sch<strong>in</strong>kel hier noch e<strong>in</strong>mal thematisieren<br />

können.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Kann der TdV für diesen Bereich etwas zu <strong>den</strong><br />

Erschütterungen sagen? S<strong>in</strong>d da Erschütterungen auszuschließen, gibt es da irgendwelche<br />

Planungen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr Pieper kann kurz dazu Stellung nehmen,<br />

wo <strong>über</strong>haupt Vibrationen zu erwarten s<strong>in</strong>d im Bereich Sch<strong>in</strong>kel. Das sehe ich aus me<strong>in</strong>er<br />

Kenntnis eigentlich <strong>über</strong>haupt nicht. Ich bitte Herr Böge, danach noch e<strong>in</strong>mal darauf e<strong>in</strong>zugehen,<br />

wie wir <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich Ortslage Sch<strong>in</strong>kel, die hauptsächlich von e<strong>in</strong>er Ablagerungsfläche<br />

betroffen ist, <strong>über</strong>haupt vorgehen wer<strong>den</strong>.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Im Bereich Sch<strong>in</strong>kel erfolgt die Verbr<strong>in</strong>gung durch<br />

Lkw. Hier wer<strong>den</strong> die meisten Erschütterungen <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich ausgehend von der Baustraße<br />

die zum Kanal führt, auftreten. Die Fahrzeuge, Raupen und Lkw-Transport, die die<br />

Flächen aufschütten, wer<strong>den</strong> sich nur bis zu dieser Grenze hier bewegen. Das heißt, dieser<br />

ganze Bereich hier bleibt frei und bleibt natürlich auch frei von Erschütterungen. Diese<br />

Verbr<strong>in</strong>gungsfläche war ja vormals bis zu dieser Grenze vorgesehen... (Karte wird gezeigt)<br />

... <strong>in</strong>sofern haben wir hier e<strong>in</strong>en gewissen Puffer e<strong>in</strong>gebaut.<br />

EINWENDER L: Ich komme aus der Geme<strong>in</strong>de Sch<strong>in</strong>kel, b<strong>in</strong> also Anlieger, b<strong>in</strong> auch Geme<strong>in</strong>devertreter.<br />

Und wollte nur ergänzen, dass Sie bitte e<strong>in</strong>mal ausführen, wie das mit<br />

der Verkehrslast ist durch die E<strong>in</strong>richtung dieser Baustellen, der führt ja durch die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />

zum Teil auch auf Kreisstraßen. Und dann habe ich ergänzend noch e<strong>in</strong>e Frage,<br />

weil ich gerade hier vorne stehe: Mich würde <strong>in</strong>teressieren, <strong>in</strong>wieweit eigentlich E<strong>in</strong>wender,<br />

die heute nicht hier s<strong>in</strong>d, und die zum Beispiel konkret zur Beweissicherung angeregt<br />

haben, wie kriegen die nun Bescheid, ob Sie letztendlich der Anregung folgen oder<br />

nicht? Wir kriegen es ja jetzt zum Teil mit je<strong>den</strong>falls. Aber wie ist das Verfahren?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Letztlich wür<strong>den</strong> Sie dann durch <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss<br />

Bescheid kriegen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 41 von 145<br />

EINWENDER L: Das ist doch ärmlich. Das f<strong>in</strong>de ich wirklich ärmlich.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dazu ist dieses Verfahren da, es zu prüfen und<br />

alles gegene<strong>in</strong>ander abzuwägen. Ob man diesen Term<strong>in</strong> wahrnimmt oder nicht, das liegt<br />

<strong>in</strong> der eigenen Verantwortung.<br />

EINWENDER L: Das heißt, man muss schriftlich e<strong>in</strong>wen<strong>den</strong> und man muss zusätzlich hier<br />

noch ersche<strong>in</strong>en.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Sie hätten jetzt nicht ersche<strong>in</strong>en müssen, wie<br />

gesagt, bleiben die schriftlichen E<strong>in</strong>wendungen aufrechterhalten und reichen grundsätzlich<br />

aus. Sie wür<strong>den</strong> spätestens mit <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss ...<br />

EINWENDER L: Über <strong>den</strong> Klageweg ja nur, das wollten wir doch eigentlich gar nicht.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: So ist der vorgesehene Verlauf <strong>in</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren.<br />

EINWENDER L: Ok, traurig. Leider.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte noch kurz etwas ergänzen: Alle E<strong>in</strong>wender<br />

aus <strong>dem</strong> Bereich Beweissicherung wer<strong>den</strong> durch uns besucht. Wirklich alle.<br />

EINWENDER L: Kommt das dann noch?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja. Also dieses Verfahren läuft zurzeit, wir s<strong>in</strong>d jetzt<br />

seit e<strong>in</strong>igen Monaten praktisch unterwegs zu allen E<strong>in</strong>wendern, die im Bereich Beweissicherung<br />

aufgezeigt haben, dass sie Sorge haben um ihr Bauwerk, die wer<strong>den</strong> von uns besucht.<br />

Es gibt da ke<strong>in</strong>e Rangfolge, es geht darum, wer wann kann. Also es wird so se<strong>in</strong>, dass der<br />

e<strong>in</strong>e schon jemand zu Besuch hatte und der andere noch nicht, das ist aber Zufall. Natürlich<br />

schauen wir uns <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht Gutachten gerade diese Teilbereiche <strong>in</strong> der Nähe der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche<br />

an. Das heißt, dieser Bereich <strong>in</strong> Rosenkrantz, <strong>den</strong> muss man sich <strong>in</strong>tensiv anschauen.<br />

Und das tun wir natürlich auch. Dort gehen wir auch soweit, dass wir entsprechend<br />

sofort Gutachter e<strong>in</strong>schalten bzw. die geme<strong>in</strong>same Wahl der Gutachter dort besprechen.<br />

EINWENDER M: Ich wohne im Rosenkranzer Weg <strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>kel. Vor e<strong>in</strong>igen Jahren wur<strong>den</strong> die<br />

Dalben <strong>in</strong> der Weiche gerammt. Sie glauben nicht, welche Erschütterungen <strong>in</strong> unserem<br />

Haus stattgefun<strong>den</strong> haben. Die Tassen klirrten ewig, nicht nur bei <strong>dem</strong> Rammen. Es gibt<br />

auch verschie<strong>den</strong>e große Schiffe, wenn die durchfahren, da zittert alles im Schrank. Da<br />

kann mir ke<strong>in</strong>er erzählen, dass bei <strong>dem</strong> Rammen ke<strong>in</strong>e Erschütterungen entstehen wer<strong>den</strong>.<br />

Ich habe, wenn ich schon e<strong>in</strong>mal dran b<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Frage: Was ist eigentlich gewor<strong>den</strong> mit <strong>dem</strong><br />

Denkmalschutz. Da habe ich doch irgendwo gelesen, dass da im Umkreis von 850 m vom<br />

Torhaus nichts verändert wer<strong>den</strong> darf. Das ist das e<strong>in</strong>e. Dann das Archäologische Landesamt,<br />

die haben da Grabungen gemacht, <strong>über</strong> vier Monate. Was ist dabei herausgekommen?<br />

Wir hören nichts davon.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 42 von 145<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist e<strong>in</strong> Punkt, der berücksichtigt wird, zu <strong>dem</strong><br />

auch Stellungnahmen und E<strong>in</strong>wendungen e<strong>in</strong>gegangen s<strong>in</strong>d. Und das Thema Denkmalschutz<br />

kommt deutlich später <strong>in</strong> der heutigen Tagesordnung.<br />

EINWENDER M: Ich b<strong>in</strong> enttäuscht <strong>über</strong> das, was Sie uns heute zeigen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wir s<strong>in</strong>d doch noch gar nicht am Schluss.<br />

EINWENDER M: ... schade, dass das fertige Zeichnungen s<strong>in</strong>d. Ich b<strong>in</strong> mit 80 Jahren nicht<br />

mehr <strong>in</strong> der Lage, diesen Ausführungen noch länger zu folgen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Denkmalschutz kommt auf je<strong>den</strong> Fall noch <strong>in</strong> der<br />

Tagesordnung zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt. Es hat dazu E<strong>in</strong>wendungen gegeben und darauf<br />

wer<strong>den</strong> wir auf je<strong>den</strong> Fall e<strong>in</strong>gehen. Aber wir können jetzt nicht alles vorziehen, weil<br />

eben jeder gerne möglichst früh drankommen möchte.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und wir wollen natürlich auch alle mitnehmen.<br />

Und wenn Sie irgendetwas nicht verstan<strong>den</strong> haben, fragen Sie gerne nach. Hier waren wir<br />

jetzt aber bei Baustellenverkehr, Zusatzbelastungen für die Verbr<strong>in</strong>gungsfläche und Erschütterungswirkungen.<br />

Wollte dazu der TdV noch etwas sagen? Ansche<strong>in</strong>end nicht.<br />

EINWENDER N: Ich komme aus Neuwittenbek. E<strong>in</strong>ige Nachbarn und ich haben auch e<strong>in</strong><br />

entsprechendes Verfahren e<strong>in</strong>geleitet. Und ich melde mich deshalb zu Wort, weil ich<br />

schon e<strong>in</strong>en Besuch hatte von der entsprechen<strong>den</strong> Behörde, e<strong>in</strong>e nette Kolleg<strong>in</strong> besuchte<br />

mich. Wir haben uns als Freunde getrennt, es war e<strong>in</strong> nettes Gespräch, hat aber mit <strong>dem</strong><br />

eigentlichen Zweck nichts zu tun. Das heißt, da ich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe bzw. entsprechend e<strong>in</strong>en<br />

Antrag gestellt habe, darf ich doch hoffen, dass ich auch e<strong>in</strong>en entsprechen<strong>den</strong> Bescheid<br />

bekomme von Ihnen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, das nehme ich so mit, dass es Verhandlungen<br />

gab und diese Verhandlungen weiter geführt wer<strong>den</strong> und dass Sie dar<strong>über</strong> dann auch<br />

durch <strong>den</strong> TdV <strong>in</strong>formiert wer<strong>den</strong> möchten. Letztlich müssen wir natürlich im <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss<br />

sicherstellen, dass alle Betroffenheiten h<strong>in</strong>reichend abgedeckt s<strong>in</strong>d.<br />

EINWENDERIN D: Etwa 30 m h<strong>in</strong>ter unserem Haus ist e<strong>in</strong>e 15 m breite Straße geplant, zwischen<br />

Haus und Kanal, die so breit se<strong>in</strong> muss wegen des Begegnungsverkehrs. S<strong>in</strong>d hier<br />

die Erschütterungen für die Anra<strong>in</strong>erhäuser berechnet wor<strong>den</strong>? Ich möchte darauf h<strong>in</strong>weisen,<br />

dass unser Nachbarhaus auf Feldste<strong>in</strong>en steht und diesem Begegnungsverkehr sicherlich<br />

nicht standhalten wird. Dar<strong>über</strong> gibt es ja auch schon e<strong>in</strong>e Aussage. Von daher<br />

möchte ich jetzt auch schon e<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>weisen, dass diese Straßenführung sicherlich<br />

von uns abgelehnt wird.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank. Kann der TdV dazu Ausführungen<br />

machen, ob <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne schon Betroffenheiten abgeprüft wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich<br />

dieser Strecke? Erschütterungen an dieser Straße <strong>in</strong> Rajensdorf.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir haben dort e<strong>in</strong>e bauzeitliche Bee<strong>in</strong>trächtigung.<br />

Es wird nachher ke<strong>in</strong>e richtige Straße verbleiben. Das war auch schon Inhalt vieler<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 43 von 145<br />

Gespräche und vieler Vorträge. Ich kann nur wiederholen, wenn bei <strong>den</strong> Gutachten herauskommt,<br />

dass wir unsere Arbeitsweise entsprechend anpassen müssen, um zum Beispiel<br />

das Haus auf <strong>den</strong> Feldste<strong>in</strong>en zu schützen, dann wer<strong>den</strong> wir darauf natürlich entsprechend<br />

reagieren. Und wenn Schä<strong>den</strong> zum Beispiel bei Ihrem Haus nicht auszuschließen<br />

s<strong>in</strong>d, aufgrund e<strong>in</strong>es solchen Verkehrs, dann müssen wir uns entsprechend<br />

anpassen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, dann habe ich mitgenommen, dass das auf<br />

je<strong>den</strong> Fall auch im Fokus des TdVs ist.<br />

EINWENDERIN O: Geme<strong>in</strong>de Ottendorf. E<strong>in</strong>e Frage zum Baustellenverkehr. Wie geht der<br />

Baustellenverkehr im Bereich der Geme<strong>in</strong>de Ottendorf, <strong>in</strong>sbesondere im Bereich Rögen,<br />

Kanalweg, weiter? Wie haben wir da mit irgende<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wendung umzugehen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: H<strong>in</strong>sichtlich der südlichen Zufahrt zu <strong>dem</strong><br />

Baulos Wittenbeker Kurve (Karte) haben wir e<strong>in</strong>e Planung vorgelegt, die <strong>über</strong> die Straße<br />

am Reimershof geht. Das ist so <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen enthalten. Wir haben<br />

natürlich auch von <strong>den</strong> Anliegern des Reimershofs entsprechende E<strong>in</strong>wendungen bekommen,<br />

die <strong>über</strong> diese Planung nicht begeistert s<strong>in</strong>d. Das ist aus unserer Sicht auch<br />

verständlich. Wir haben <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en Vorschlag der bei<strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, Quarnbek<br />

und Ottendorf <strong>über</strong> die politischen Vertreter bekommen, doch diese Baustellenzufahrt zu<br />

verlegen und zwar mittig. Die Straße heißt …<br />

EINWENDERIN O: E<strong>in</strong>mal heißt die Straße Wie<strong>den</strong>kamp, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich – dann geht es<br />

<strong>über</strong> e<strong>in</strong>en Spurplattenweg, der ist eigentlich – das ist am Rögen, so ist die Flurbezeichnung<br />

der daneben liegen<strong>den</strong> Flurstücke, aber es ist der Kanalweg, geht dann auch weiter<br />

runter am Kanalweg. Da haben beide Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> unisono die gleiche Stellungnahme<br />

abgegeben.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Nach me<strong>in</strong>em Stand ist mit <strong>den</strong> Anliegern an<br />

dieser Straße, das wären ja im Pr<strong>in</strong>zip neue potenzielle E<strong>in</strong>wender, gesprochen wor<strong>den</strong><br />

ist und dass die mit e<strong>in</strong>er solchen Lösung ke<strong>in</strong> Problem haben. Wir s<strong>in</strong>d hier aber noch <strong>in</strong><br />

Gesprächen im H<strong>in</strong>blick auf <strong>den</strong> Verlauf der Straßenführung. Also hier geht es vor allem<br />

um e<strong>in</strong>en Kreuzungsbereich – das ist hier wo sich zwei landwirtschaftliche Wege kreuzen<br />

– wo wir von unserer Seite sagen, da können wir ke<strong>in</strong>en Baustellenverkehr dr<strong>über</strong> abwickeln,<br />

weil die Situation dort e<strong>in</strong>fach zu eng ist. Wir möchten gern diese Ecke dann von<br />

unten abkürzen und diagonal führen. Da s<strong>in</strong>d wir aber noch im Gespräch mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Grundstückseigentümern.<br />

EINWENDERIN O: Das betrifft die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek, das betrifft nicht Ottendorf. Wie<br />

sieht es nachher im unteren Bereich am Kanal aus?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>es nach <strong>dem</strong> anderen. Dort s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> Gesprächen.<br />

Wir stehen, wenn der Wunsch an uns herangetragen wird, <strong>dem</strong> erst e<strong>in</strong>mal<br />

offen gegen<strong>über</strong>, s<strong>in</strong>d aber natürlich darauf angewiesen, mit <strong>dem</strong> Grundstückseigentümer<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende E<strong>in</strong>igung zu erzielen. Im weiteren soll der Baustellenverkehr – und da<br />

wäre dann der Verkehrsverlauf hier e<strong>in</strong> bisschen günstiger nach unserer Planung – auf<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 44 von 145<br />

e<strong>in</strong>er temporär zu errichteten Baustraße gerade heruntergeführt wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereich<br />

der Baustelle. Da wür<strong>den</strong> wir auch derzeit dabei bleiben, weil die Alternative, das ist recht<br />

deutlich zu sehen hier nebendran, führt durch e<strong>in</strong>en Hof, für <strong>den</strong> wir diese Belastung reduzieren<br />

möchten und daher eher e<strong>in</strong>e bauzeitliche Inanspruchnahme dieser landwirtschaftlichen<br />

Flächen hier <strong>in</strong> Betracht ziehen (Karte).<br />

RECHTSANWALT HAKE: Ich vertrete die Eheleute P. Eben wurde gesagt, dass der ursprünglich<br />

vorgesehene Weg <strong>über</strong> <strong>den</strong> Reimershof führte. Das ist nach me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung, nach<br />

<strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen ursprünglich nicht der Fall gewesen, Herr Brockmann.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr Hake, was Sie hier sehen, ist der Stand<br />

der <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen.<br />

RECHTSANWALT HAKE: Ja, genau, mit der rechtsseitig e<strong>in</strong>gezeichneten grün unterlegten<br />

Straße. Richtig. Es gab nach me<strong>in</strong>em Kenntnisstand ke<strong>in</strong>e Planung, die vorsah, dass e<strong>in</strong>e<br />

Baustellenstraße direkt <strong>über</strong> das Gehöft me<strong>in</strong>es Mandanten führt. Das ist doch korrekt,<br />

Herr Brockmann?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja.<br />

RECHTSANWALTE HAKE: Danke.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Jacobsen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Vielleicht könnten Sie noch e<strong>in</strong>mal ganz kurz auf<br />

die Erschütterung der Rammarbeiten im Bereich Großkönigsförde kommen, da ist noch<br />

e<strong>in</strong> Schutenanleger und <strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>kel West beim Kippland s<strong>in</strong>d, glaube ich, noch zwei Anleger<br />

geplant. Vielleicht könnten Sie die noch ganz kurz erläutern?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, also noch e<strong>in</strong>mal ganz nach Westen.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Im Pr<strong>in</strong>zip gilt hier das vorh<strong>in</strong> schon zu <strong>den</strong> Rammverfahren<br />

Gesagte. Wir haben Erschütterungen nach <strong>den</strong> Verfahren, die wir für diese<br />

Rammung aufgrund der Ergebnisse der Probegutachten brauchen und haben ermittelt,<br />

<strong>in</strong>wieweit sich die Erstellung der Spundwand auswirkt. Dafür gibt es das Beweissicherungsverfahren<br />

wie Herr Böge schon dargelegt hat. Er signalisiert gerade, dass se<strong>in</strong>e<br />

Ausführungen sich nicht darauf bezogen. Je<strong>den</strong>falls wer<strong>den</strong> diese Messungen durchgeführt<br />

und protokolliert.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also wird dort das ähnliche Vorgehen angewendet<br />

wie <strong>in</strong> <strong>den</strong> anderen Bereichen dann auch. Wenn es jetzt ke<strong>in</strong>e weiteren Wortmeldungen<br />

mehr zu Erschütterungen gibt, würde ich vorschlagen, dass wir <strong>in</strong> die Mittagspause<br />

gehen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dreiviertel Stunde fortsetzen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich wollte vorab noch etwas fragen. Der Vorhabensträger<br />

hat jetzt dargelegt dass er hier und da Änderungen vornimmt. Kommen dazu<br />

auch noch geänderte Karten und wenn ja, wann?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir reagieren gerade auf die E<strong>in</strong>wendungen,<br />

das gilt z. B. für Warleberg, <strong>den</strong> angesprochenen kle<strong>in</strong>en weißen Fleck und wir s<strong>in</strong>d da-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 45 von 145<br />

bei, die Karten zu erstellen. Das hat manchmal auch zur Folge, dass wir Bauweisen ändern<br />

müssen, gerade für Warleberg und dass das e<strong>in</strong> bisschen Zeit <strong>in</strong> Anspruch nimmt.<br />

Aber wir wer<strong>den</strong> da kurzfristig Pläne nachliefern.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber selbst wenn Sie jetzt hier teilweise ke<strong>in</strong>e Karten<br />

präsentiert haben, gibt es diese Karten und wir kriegen sie <strong>dem</strong>nächst?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, wird es geben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es gab e<strong>in</strong>e Frage hier, wie das für die Bürger<br />

zugänglich wird.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir wer<strong>den</strong>, bevor wir <strong>in</strong> die Ausführung gehen,<br />

natürlich auch noch e<strong>in</strong>mal Pläne im Netz veröffentlichen. Ich <strong>den</strong>ke, wenn wir uns <strong>in</strong><br />

<strong>dem</strong> Stadium bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, ist es für uns und auch für die Betroffenen s<strong>in</strong>nvoller, dass wir<br />

tatsächlich wenn wir angefragt wer<strong>den</strong>, wie sieht das jetzt <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bereich tatsächlich<br />

konkret aus und wie weit seid ihr da und wir s<strong>in</strong>d dort aussagefähig, dann können Sie<br />

gerne bei uns anfragen und kriegen die entsprechen<strong>den</strong> Informationen, auch dann als<br />

Plan.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das heißt, die Anwohner müssen Sie alle selber<br />

noch e<strong>in</strong>mal ansprechen. Es ist nicht geplant, dass Sie von sich aus e<strong>in</strong>e Information dar<strong>über</strong><br />

herausgeben?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Derzeit nicht. Aber ich nehme das als Anregung<br />

an, ob wir sie dann <strong>in</strong>s Netz stellen. Aber wie gesagt, das geht erst dann, wenn sie<br />

tatsächlich auch fertig s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wobei es dann natürlich <strong>in</strong> <strong>dem</strong> S<strong>in</strong>ne noch nicht<br />

die geänderten Planunterlagen s<strong>in</strong>d. Es s<strong>in</strong>d dann alles Zwischenstände. Die Frage ist<br />

nämlich nachher immer, <strong>in</strong>wieweit die Änderungen wesentlich s<strong>in</strong>d oder nicht. Wenn es<br />

sich um kle<strong>in</strong>ere Änderungen handelt, wenn hier zum Beispiel an e<strong>in</strong>er Stelle die Straßenführung<br />

nicht mehr <strong>über</strong>s Eck läuft, sondern diagonal, und man absehen kann, dass nur<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Anwohner davon betroffen ist, dann ist das ke<strong>in</strong>e wesentliche Änderung.<br />

Das heißt, es kann e<strong>in</strong>zeln mit <strong>dem</strong> Betroffenen geklärt wer<strong>den</strong>, und dann kann es trotz<strong>dem</strong><br />

planfestgestellt wer<strong>den</strong>, obwohl es nicht so <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ursprungsunterlagen enthalten ist.<br />

Es wird dann durch <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss berichtigt. Wenn es aber e<strong>in</strong>e größere<br />

Änderung ist, die das Bauvorhaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Licht dastehen lässt, kann es womöglich<br />

zu e<strong>in</strong>er neuen Planauslegung führen. Wenn es wirklich wesentliche Änderungen<br />

s<strong>in</strong>d, reicht es nicht, dass nur der Vorhabensträger das noch e<strong>in</strong>mal im Internet oder wie<br />

auch immer bereit stellt, sondern dann müsste förmlich e<strong>in</strong>e neue Auslegung vorgenommen<br />

wer<strong>den</strong>. Von daher ist es auch für die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde von absoluter Wichtigkeit,<br />

das <strong>in</strong> Form von Plänen vorgelegt zu bekommen, um <strong>über</strong>haupt abschätzen zu<br />

können, ob es wesentliche Änderungen s<strong>in</strong>d oder nicht.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Ich wollte e<strong>in</strong>e Bitte loswer<strong>den</strong>. Nach der Pause<br />

möchte ich Sie bitten, etwas strukturierter vorzugehen. Ich me<strong>in</strong>e, das ist Ihre Aufgabe,<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 46 von 145<br />

das ist nicht die Aufgabe der Vorhabensträger, das ist Ihre Aufgabe. Es kann nicht se<strong>in</strong>,<br />

dass wir hier von Vibrationen <strong>über</strong> Baustellene<strong>in</strong>richtungen <strong>über</strong> was ich weiß was spr<strong>in</strong>gen<br />

– also man kann hier nicht mehr richtig folgen. Wenn wir strukturierter vorgehen,<br />

dann kommen wir auch schneller vorwärts.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das wer<strong>den</strong> wir sicherlich versuchen, wobei auch<br />

Vieles sich e<strong>in</strong>fach <strong>über</strong>lappt. Rammarbeiten z. B. haben verschie<strong>den</strong>e Auswirkungen und<br />

das führt dann auch dazu, dass auch die Nachfragen zu verschie<strong>den</strong>en Auswirkungen<br />

kommen. E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D.<br />

EINWENDERIN D: Ich wollte Herrn Brockmann bitten, mir sämtliche Änderungen zuzuschicken.<br />

Unaufgefordert.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das müssen wir für das <strong>Protokoll</strong> e<strong>in</strong>fach aufnehmen:<br />

E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D möchte gerne die Änderungen, die Sie betreffen, das heißt <strong>den</strong><br />

Bereich Rajensdorf zugeschickt bekommen. Das kann ich tun immer unter der Prämisse,<br />

dass diese Planungen natürlich dann von uns gemacht wer<strong>den</strong>. Aber Frau Hansen hat<br />

eben dargestellt, dass sie auch noch für das <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren relevant se<strong>in</strong> können<br />

und unter Umstän<strong>den</strong> sich daraus noch Änderungen ergeben können. Aber ich habe<br />

Ihnen zugesagt zu <strong>in</strong>formieren, die Unterlagen bekommen Sie.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Nach der Pause geht es um 13.30 Uhr weiter.<br />

Mittagspause<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich möchte zur Sicherheit noch e<strong>in</strong>mal nachfragen,<br />

der Punkt Grundstücksbee<strong>in</strong>trächtigung durch Erschütterung war jetzt von Frau<br />

Schwarz grundsätzlich vor der Pause geschlossen wor<strong>den</strong>, es ist mir aber nicht ganz ersichtlich<br />

gewor<strong>den</strong>, ob da von Ihrer Seite noch Wortmeldungen zu s<strong>in</strong>d oder nicht. Ne<strong>in</strong>,<br />

sehr schön. Dann habe ich <strong>in</strong> Gesprächen, die wir hier zwischendurch hatten, noch festgestellt,<br />

dass <strong>in</strong> Rajensdorf e<strong>in</strong>e Änderung, die der Vorhabensträger offenbar schon vorgenommen<br />

hat, nicht so klar formuliert wor<strong>den</strong> ist, und ich <strong>den</strong>ke, das würde durchaus<br />

e<strong>in</strong>ige Befürchtungen noch ausräumen. Der Weg, der an der oberen Böschung <strong>in</strong> Rajensdorf<br />

entlang geplant war, um die Böschung auch von oben unterhalten zu können, ist entfallen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, e<strong>in</strong> Ergebnis der ersten Gutachten, die wir für die<br />

am nächsten liegen<strong>den</strong> Bebauungen jetzt durchgeführt haben, war, dass e<strong>in</strong>e Beaufschlagung<br />

mit Verkehr <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich auf diesen Grundstücken ausgeschlossen wer<strong>den</strong><br />

soll, um mögliche Schä<strong>den</strong> und Rückkoppelungen aufs Gebäude usw. auszuschließen.<br />

Insofern ist dieser Weg auch <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich des Grundstückes nicht mehr vorhan<strong>den</strong>.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 47 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, ich war nicht so sicher, ob das wirklich bei<br />

<strong>den</strong> Anwohnern <strong>in</strong> der Deutlichkeit angekommen war. Dann würde ich <strong>über</strong>gehen zu <strong>dem</strong><br />

nächsten Punkt.<br />

I.3) Böschungssicherheit<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Zur Böschungssicherheit ist teilweise vorgetragen<br />

wor<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong>e steilere Böschung hergestellt wer<strong>den</strong> möge, weil dadurch e<strong>in</strong> Lärmschutz<br />

erwartet wird. Das betrifft wiederum <strong>in</strong>sbesondere <strong>den</strong> Bereich Rajensdorf. Weiter<br />

würde sich dadurch e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Flächenverbrauch abzeichnen, gerade dort wo die<br />

Wohnbebauung sehr nah an <strong>den</strong> Kanal herangeht und die Grundstücke, also e<strong>in</strong> Teil der<br />

Gärten betroffen s<strong>in</strong>d. Es ist ausgeführt wor<strong>den</strong>, dass es doch durchaus andere Arten der<br />

Sicherung geben muss, um Böschungen auch steiler auszuführen, sicherlich nicht für die<br />

komplette Strecke, aber <strong>in</strong> exponierten Bereichen, zum Beispiel mit Ste<strong>in</strong>schüttungen,<br />

Anpflanzungen, Gabionen oder dergleichen. Andererseits ist aber auch zum gleichen Bereich<br />

bezweifelt wor<strong>den</strong>, dass die bemessene Böschung, so wie sie sich momentan <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Unterlagen darstellt, standsicher ist und es wurde auf voraussichtliche Wasseraustrittsstellen<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, die nicht dort untersucht wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, wo die neue Böschung sich<br />

bef<strong>in</strong><strong>den</strong> wird und dass sich daraus Schädigungen ergeben können.<br />

Es wurde angemahnt, dass <strong>in</strong> <strong>den</strong> Baugutachten an mehreren Stellen ausstehende Untersuchungen<br />

und Ergänzungen erwähnt wer<strong>den</strong>, die bisher immer noch nicht vorliegen.<br />

Dann wur<strong>den</strong> explizit Sackungen und Setzungen des Geländes angeführt, aufgrund e<strong>in</strong>er<br />

Austrocknung, weil <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e Absenkung des Grundwasserspiegels erwartet wird.<br />

Das ist wieder e<strong>in</strong> Überschneidungsproblem, die Grundwasserveränderungen an sich<br />

kommen erst im nächsten TOP, aber das ist hier auch e<strong>in</strong>e Frage der Böschungssicherheit,<br />

sodass wir vielleicht hier dann e<strong>in</strong>mal speziell darauf e<strong>in</strong>gehen können. Und dann<br />

war hier <strong>in</strong> <strong>den</strong> schriftlichen E<strong>in</strong>wendungen angesprochen das Thema angeschnittene<br />

Sandl<strong>in</strong>sen, Fließsande, <strong>in</strong>wieweit das berücksichtigt wor<strong>den</strong> ist. Und wir haben uns <strong>in</strong> der<br />

Pause darauf verständigt, dass jeweils der Vorhabensträger als allererstes e<strong>in</strong>mal auf die<br />

E<strong>in</strong>wendungen e<strong>in</strong>geht, so dass erkennbar wird <strong>in</strong>wieweit der Vorhabensträger aufgrund<br />

der E<strong>in</strong>wendungen e<strong>in</strong>e Änderung se<strong>in</strong>er Planung vorgenommen hat und anschließend<br />

Sie dann jeweils die Chance zu Nachfragen haben.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die Böschungen s<strong>in</strong>d nach <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Regeln der Technik standsicher berechnet, wir haben nochmals e<strong>in</strong>e Baugrunduntersuchung<br />

durchgeführt und noch e<strong>in</strong>mal die bisherigen Berechnungen <strong>über</strong>prüft, s<strong>in</strong>d aber<br />

zu <strong>dem</strong> Ergebnis gekommen, dass so, wie die Böschungsneigungen dargestellt s<strong>in</strong>d, die<br />

Böschungen standsicher s<strong>in</strong>d. Zu der Forderung sie noch steiler herzustellen, also das<br />

wer<strong>den</strong> wir nicht machen. Die Hangneigung ist so ausgelegt, dass sie <strong>dem</strong><br />

steilstmöglichsten Grad entspricht. Ich würde Herrn Hebestreidt bitten, zu <strong>den</strong> Berechnungen<br />

der Böschung noch e<strong>in</strong>iges zu sagen.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Me<strong>in</strong> Name ist Hebestreidt vom<br />

Ingenieurbüro Schnack & Partner, wir haben geotechnische Untersuchungen und Stand-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 48 von 145<br />

sicherheitsuntersuchungen gemacht für die Maßnahme und haben, wie Herr Pieper schon<br />

ausgeführt hat, die Böschungsneigungen untersucht. Also wir haben die Böschungsneigungen<br />

rechnerisch variiert, die Unterwasserböschungen mussten aus nautischen Grün<strong>den</strong><br />

so beibehalten wer<strong>den</strong> mit 1:3, daran haben wir nichts verändert, aber die Überwasserböschungen<br />

variiert, meistens zwischen 1:1,75 und 1:2,5. Wir haben dabei immer die<br />

erforderlichen zulässigen Ausnutzungsgrade gerade e<strong>in</strong>gehalten, also wir haben praktisch<br />

die Festigkeit des Bo<strong>den</strong>s <strong>in</strong> allen Böschungen möglichst zu 100 % ausgenutzt, und zwar<br />

auf der Grundlage der von der BAW erstellten Baugrundgutachten. Da gab es etwa 100<br />

Bohrungen und 200 Drucksondierungen, auf deren Grundlage das berechnet wer<strong>den</strong><br />

konnte. Wir haben jetzt für die Ingenieurbauwerke noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e zweite Untersuchungskampagne<br />

durchgeführt und haben dabei ergänzende Untersuchungen durchgeführt,<br />

<strong>in</strong> <strong>dem</strong> Fall aber ke<strong>in</strong>e Bohrungen, sondern nur noch Drucksondierungen im Bereich<br />

der neuen Böschungen. Diese haben die vorhan<strong>den</strong>en Ergebnisse nur bestätigt, also<br />

dass die Böschungsneigungen nicht mehr geändert wer<strong>den</strong> müssen. Sie können nicht<br />

steiler gemacht wer<strong>den</strong>, sie s<strong>in</strong>d rechnerisch voll ausgenutzt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Was wäre, wenn man e<strong>in</strong>e andere Art der Sicherung<br />

vorsehen würde?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Man kann natürlich andere Sicherungen<br />

vornehmen, Ste<strong>in</strong>schüttungen, aber dann muss man ja e<strong>in</strong>en Riesenkörper aus<br />

Ste<strong>in</strong>en vorsehen. Wenn man jetzt e<strong>in</strong>e Böschung von 10 oder 20 m hat, der muss am<br />

Fuß dann auch mehrere Meter tief se<strong>in</strong>, das würde entsprechend unwirtschaftlich wer<strong>den</strong>.<br />

Man müsste zunächst, um diesen Körper herzustellen, erst e<strong>in</strong>mal tiefer e<strong>in</strong>greifen, würde<br />

also mit <strong>dem</strong> E<strong>in</strong>griff noch näher an <strong>den</strong> Bestand heranrücken, an die vorhan<strong>den</strong>e Bebauung<br />

und damit wieder die Gefahr für die vorhan<strong>den</strong>e Bebauung vergrößern, um e<strong>in</strong>en<br />

Stützkörper herzustellen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Weil das rückverankert würde, oder weshalb?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Ne<strong>in</strong>, nicht weil es rückverankert<br />

wird, sondern wenn man <strong>den</strong> Stützkörper aufbauen will, dann muss man ja erst <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong><br />

wegnehmen, um <strong>den</strong> Stützkörper h<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber Sie wollen ja sowieso Bo<strong>den</strong> wegnehmen.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Ja, wir wollen jetzt <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> für<br />

die vorhan<strong>den</strong>en Böschungen wegnehmen, aber wenn wir stattdessen e<strong>in</strong>en Stützkörper<br />

bauen wollen, um steilere Böschungsneigungen damit zu realisieren, müssen wir noch<br />

mehr Bo<strong>den</strong> wegnehmen, um erst e<strong>in</strong>mal <strong>den</strong> Stützkörper e<strong>in</strong>bauen zu können. Sie müssen<br />

ja unten anfangen mit <strong>dem</strong> Stützkörper und dann müssen Sie erst e<strong>in</strong>mal <strong>den</strong> ganzen<br />

Bo<strong>den</strong> wegnehmen.<br />

EINWENDER B: Ich habe die Zahl nicht im Kopf, aber 30 m bis vielleicht sogar 50 m sollen<br />

weggenommen wer<strong>den</strong>. Auf der Fläche müsste man doch leicht e<strong>in</strong>en Stützkörper h<strong>in</strong>bauen<br />

können, <strong>in</strong> der Tiefe. Das verstehe ich wirklich nicht.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 49 von 145<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Das müsste man zeichnerisch<br />

erklären.<br />

EINWENDERIN D: Das müsste doch vor diesem Term<strong>in</strong> geklärt se<strong>in</strong>, wenn e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe<br />

diesbezüglich gemacht wird. Warum ist das nicht vorbereitet?<br />

EINWENDER B: Vielleicht können Sie es anhand der Skizze zeigen, ich glaube, dann wird<br />

es etwas deutlicher.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Das ist jetzt e<strong>in</strong>e rechnerisch<br />

standsichere Böschung mit 1:1,75. Das ist die Wunschböschung. Sie möchten hier e<strong>in</strong>e<br />

steilere Böschung haben, damit dort weniger Land verloren geht. So, und dann müssen<br />

Sie hier an dieser Stelle e<strong>in</strong>en Stützkörper e<strong>in</strong>bauen. Da müssen Sie von <strong>dem</strong>, was Sie<br />

jetzt sowieso da lassen, erst noch was wegnehmen, um diesen Stützkörper e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Der E<strong>in</strong>griff ist m<strong>in</strong>destens genauso groß, ist eher noch größer –<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber ja nicht für <strong>den</strong> Anwohner, weil der Anwohner<br />

die unteren Flächen nicht nutzt –<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Nicht letztendlich, aber zwischenzeitlich,<br />

wenn ich hier an dieser Stelle, an diesem Fußpunkt, weiter <strong>in</strong>s Land muss, ist zu<br />

<strong>dem</strong> Zeitpunkt für <strong>den</strong> Anwohner auch die Gefahr e<strong>in</strong>es Versagens der Böschung größer<br />

EINWENDERIN D: Das ist für mich noch nicht verständlich. Wenn der Böschungsw<strong>in</strong>kel steiler<br />

wird, muss weniger Land abgetragen wer<strong>den</strong>.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Aber die Gefahr des Versagens<br />

der Böschung wird größer. Diese Böschungen s<strong>in</strong>d gerade ausreichend standsicher:<br />

EINWENDERIN D: Sie sagten, der Böschungsw<strong>in</strong>kel von bis, ich me<strong>in</strong>e, ich weiß nicht, was<br />

Sie für unseren Bereich geplant haben, das würde mich auch noch <strong>in</strong>teressieren, aber mir<br />

leuchtet es nicht e<strong>in</strong>, und es gibt sicherlich, da s<strong>in</strong>d Sie der Fachmann und nicht ich, mehrere<br />

Verfahren, die möglich s<strong>in</strong>d, um Böschungen steil zu handhaben und Böschungen<br />

sicher zu sichern. Und ich hätte gern gewusst, welche Verfahren Sie geprüft haben hierzu.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Bezieht sich die gezeigte Skizze auf <strong>den</strong> Bereich<br />

Rajensdorf oder handelt es sich um e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zipskizze? Ich würde ggf. vorschlagen,<br />

<strong>den</strong> zutreffen<strong>den</strong> Plan zu zeigen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die vorliegen<strong>den</strong> Böschungsneigungen<br />

s<strong>in</strong>d natürlich auf <strong>den</strong> jeweiligen Plänen zu <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen verzeichnet,<br />

<strong>den</strong> suchen wir gerade heraus, da ist das entsprechende Neigungsverhältnis auch angegeben.<br />

Wir haben diese E<strong>in</strong>wendungen im H<strong>in</strong>blick auf die Böschungssteilheit aufgenommen<br />

und geprüft, zum E<strong>in</strong>en, das hat Herr Hebestreidt ganz deutlich gesagt, kostet<br />

jede andere Methode, e<strong>in</strong>e Böschung steiler h<strong>in</strong>zustellen, als sie von sich aus stehen<br />

bleibt nach der gelten<strong>den</strong> Normung, mehr Geld, das lasse ich jetzt e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal so stehen.<br />

Zum Anderen fehlte me<strong>in</strong>es Erachtens bei der Erklärung zu der vorgestellten<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 50 von 145<br />

nächstgünstigeren Methode, der Ste<strong>in</strong>packung, das Wort „Bauzustand“. Ich habe zwischendurch<br />

e<strong>in</strong>en Bauzustand, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> ich e<strong>in</strong>e standsichere Böschung brauche, die aber<br />

weit h<strong>in</strong>ter der zukünftigen Böschung liegt, die ich dann von da aus herstellen kann. Das<br />

war, was Herr Hebestreidt darstellen möchte, wir müssen für so e<strong>in</strong>e Lösung erst e<strong>in</strong>mal<br />

viel tiefer <strong>in</strong>s Gelände e<strong>in</strong>greifen, um <strong>den</strong> Platz zu schaffen, an <strong>dem</strong> das gebaut wird, was<br />

nachher stehen bleiben soll. Und wir haben letztendlich dann diesbezüglich das gleiche<br />

Problem, was die Standsicherheit der Böschung und natürlich auch die Sicherheit der<br />

dah<strong>in</strong>ter liegen<strong>den</strong> Bauwerke angeht.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Wir haben also ger<strong>in</strong>gere bauzeitliche<br />

Standsicherheiten, wir haben mehr Bo<strong>den</strong>abtrag an der Stelle und haben natürlich<br />

e<strong>in</strong>en zusätzlichen Bedarf an Fremdmaterial, das e<strong>in</strong>gebaut wer<strong>den</strong> muss, das hochwertig<br />

und entsprechend teuer ist.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also Kosten s<strong>in</strong>d jetzt nicht me<strong>in</strong> vordr<strong>in</strong>glichstes<br />

Problem an dieser Stelle. Aber je<strong>den</strong>falls sehen wir hier noch e<strong>in</strong>mal, dass die Böschungsneigung<br />

1:1,75 aus der Pr<strong>in</strong>zipskizze offenbar auch genau für diesen Bereich<br />

zutrifft.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Im Bereich der Wittenbeker Kurve<br />

ist diese Böschungsneigung durchgehend 1:1,75, und das ist steiler als die vorhan<strong>den</strong>en<br />

Böschungen, ger<strong>in</strong>gfügig steiler als die vorhan<strong>den</strong>en Böschungen, also mit Augenmaß<br />

kann man das Plus an Steilheit gar nicht erkennen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die alten Böschungen<br />

nach <strong>den</strong> heutigen Berechnungsverfahren und Normen zu steil ausgeführt wor<strong>den</strong>. Das<br />

sieht man ja auch daran, dass sie bei kle<strong>in</strong>sten E<strong>in</strong>flüssen versagen, bei Wasseraustritten<br />

oder wenn e<strong>in</strong>e Schwächung im Baugrund selbst vorliegt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, danke. Ich hatte E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E dazu noch<br />

gesehen.<br />

EINWENDERIN E: Ich möchte gern erst e<strong>in</strong>mal wissen, welche Verfahren gibt es noch und<br />

welche Verfahren haben Sie geprüft? Und ich sehe e<strong>in</strong>fach nur, technisch ist etwas möglich,<br />

aber es ist für Sie nicht wirtschaftlich und das f<strong>in</strong>de ich nicht <strong>in</strong> Ordnung. Außer<strong>dem</strong><br />

möchte ich noch e<strong>in</strong>mal auf Wasseraustritte h<strong>in</strong>weisen. Je mehr Sie die Böschung anschnei<strong>den</strong>,<br />

umso mehr Probleme gibt es mit <strong>dem</strong> Grundwasser. Auch Brunnen usw. wer<strong>den</strong><br />

betroffen se<strong>in</strong> und so, das spielt alles e<strong>in</strong>e Rolle dabei. Wir wünschen e<strong>in</strong>e steilere<br />

Böschung. Lärmschutz spielt auch e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Also die Grundwassersituation,<br />

was jetzt die Brunnen angeht, wird, glaube ich, <strong>in</strong> nachfolgen<strong>den</strong> Punkten behandelt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, ich hatte ja schon gesagt, das ist im Grunde<br />

genommen hier e<strong>in</strong>e andere Frage, wir wer<strong>den</strong> im nächsten Punkt dazu kommen.<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Natürlich wer<strong>den</strong> die Böschungen<br />

durch Sickerwasserführungen belastet, die wur<strong>den</strong> jetzt bei <strong>den</strong> Bohrungen nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem<br />

Maße festgestellt. Es ist auch so, dass man natürlich mit Bohrungen im Abstand von<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 51 von 145<br />

100 m <strong>den</strong> Baugrund nicht bis auf <strong>den</strong> letzten Punkt aufschließt, sondern nur <strong>den</strong> Regeln<br />

der Technik entsprechend. Und auf entsprechende Sickerwasseraustritte wird später <strong>in</strong><br />

der Baumaßnahme e<strong>in</strong>gegangen, es wer<strong>den</strong> also baubegleitend Dra<strong>in</strong>agen e<strong>in</strong>gebaut, die<br />

das Wasser fassen und sicher <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kanal ableiten.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist aber auch das übliche Vorgehen, dass<br />

man das gar nicht vorher herausf<strong>in</strong><strong>den</strong> kann?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Bei diesen Baugrundverhältnissen,<br />

wo wir vorwiegend Geschiebemergel haben, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> lokal immer Sandschichten e<strong>in</strong>gelagert<br />

s<strong>in</strong>d, haben wir bei weitem nicht alle Sandschichten angetroffen oder nachgewiesen<br />

mit <strong>den</strong> Erkundungen, und es wird immer wieder passieren, dass man so etwas antrifft,<br />

genauso lokal wie die Wasseraustritte zurzeit aus <strong>den</strong> Böschungen vorherrschen.<br />

Was steilere Böschungen angeht, mit <strong>dem</strong> vorhan<strong>den</strong>en dort anstehen<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>, s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e steileren Böschungen möglich nach <strong>den</strong> Regeln der Technik. Und wenn die steiler<br />

ausgeführt wer<strong>den</strong>, dann verletzen wir diese Regeln der Technik, dann muss irgendjemand<br />

dafür die Verantwortung <strong>über</strong>nehmen, und der Vorhabensträger wird es nicht tun.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E dazu noch e<strong>in</strong>mal kurz.<br />

EINWENDERIN E: Me<strong>in</strong>e Frage ist noch nicht beantwortet. Welche technischen Möglichkeiten<br />

gibt es noch und welche haben Sie geprüft?<br />

HERR HEBESTREIDT, GUTACHTER (SCHNACK & PARTNER): Man kann Stützkörper ausführen,<br />

und Stützkörper wer<strong>den</strong> auch <strong>in</strong> Bereichen ausgeführt, wo wir wegen schlechterer Baugrundverhältnisse<br />

ke<strong>in</strong>e ausreichende Standsicherheit erreichen können mit dieser Böschungsneigung.<br />

Ja, man kann vieles machen, man kann auch die Böschung verbauen.<br />

Man kann die ganze Böschung aus Spundwän<strong>den</strong> herstellen, aber das s<strong>in</strong>d Verfahren -<br />

EINWENDERIN D: Dann machen Sie das bitte.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Als öffentlicher Vorhabensträger s<strong>in</strong>d wir natürlich<br />

verpflichtet, nach unseren Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit vorzugehen.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e ziemlich hohe Randbed<strong>in</strong>gung, nach der wir arbeiten. Man kann<br />

sich natürlich alle er<strong>den</strong>klichen Möglichkeiten <strong>über</strong>legen, e<strong>in</strong>e solche Böschung herzustellen.<br />

Wir haben die aufgrund der E<strong>in</strong>wendung auch noch e<strong>in</strong>mal <strong>über</strong>prüft, nur für uns als<br />

Träger des Vorhabens muss ich die dadurch entstehen<strong>den</strong> Mehrkosten für e<strong>in</strong>e solche<br />

bauliche Maßnahme gegen <strong>den</strong> Landverbrauch und auch gegen e<strong>in</strong>e unter Umstän<strong>den</strong><br />

etwas vergrößerte Lärmentwicklung abwägen. Nach me<strong>in</strong>em Ermessensspielraum als<br />

Vorhabensträger hat diese Abwägung ergeben, dass wir <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich ke<strong>in</strong>e baulichen<br />

Maßnamen ergreifen wer<strong>den</strong>, um steilere Böschungen herzustellen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und das Material, das für me<strong>in</strong>e Abwägungen<br />

dann ausreichend ist, bekomme ich dann von Ihnen dazu?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wenn Sie diesbezüglich noch Informationen<br />

brauchen <strong>über</strong> Bauweisen, können Sie oder z. B. e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wender die natürlich gern be-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 52 von 145<br />

kommen. Nur die Entscheidung, dort ke<strong>in</strong>e bauliche Maßnahme zu ergreifen, steht hiermit<br />

fest.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, h<strong>in</strong>sichtlich der Zuständigkeit für die abschließende<br />

Abwägung stimmte das jetzt nicht vom Verfahren her. Ich <strong>den</strong>ke, das wird jeder<br />

wissen, der hier im Saal sitzt. Herr Voß.<br />

HERR VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Also wir haben <strong>in</strong> <strong>den</strong> neunziger und achtziger<br />

Jahren von Landwehr bis Warleberg <strong>den</strong> Betonspurweg hergestellt und dabei die<br />

Kanalböschung auf Geheiß des Wasser- und Schifffahrtsamtes abgekoffert. Die Böschung<br />

war damals im Normalfall 1:1,7, und das war auf Messers Schneide genau das<br />

Maß, was das Unternehmen damals gebaut hat, was gerade noch hielt. Wenn wir trotz<strong>dem</strong><br />

steiler anschnei<strong>den</strong> mussten, folgte die Rache der Erde auf <strong>dem</strong> Fuße, sie bewegte<br />

sich nämlich nach unten und wurde dann, wie hier immer angedacht, dann durch konstruktive<br />

Maßnahmen bewährt, aber eben nach<strong>dem</strong> das K<strong>in</strong>d schon <strong>in</strong> <strong>den</strong> Brunnen gefallen<br />

war. Also es ist hundertprozentig richtig, was Herr Hebestreidt sagt, jede Maßnahme,<br />

die weiter <strong>in</strong> die Böschung e<strong>in</strong>greift, um e<strong>in</strong> konstruktives Element welcher Art herzustellen,<br />

dass diese Böschung steiler zu wer<strong>den</strong> verspricht, birgt das Risiko des Böschungsbruches.<br />

Und es ist ke<strong>in</strong>e Frage, ob es passiert, sondern wann es passiert. Es passiert<br />

hundertprozentig bei Regenfällen, und man hat diese Wassersituation nicht im Griff, wenn<br />

man nicht vorher oberhalb der neu anzulegen<strong>den</strong> Böschung aufwändige Dra<strong>in</strong>agen<br />

macht, wobei jeder Euro sich dabei dreimal auszahlt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, danke. Insofern Unterstützung für <strong>den</strong> Gutachter<br />

von jeman<strong>dem</strong>, der vor Ort selber die Erfahrung schon e<strong>in</strong>mal gemacht hat. Die<br />

Aussicht, womöglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nicht mehr standsicheren Haus zu leben, ist sicherlich auch<br />

nicht das, was Sie anstreben. Von daher wird man das noch im E<strong>in</strong>zelnen sehen müssen,<br />

sicherlich auch mit <strong>den</strong> vom Vorhabensträger zugesagten zusätzlichen Informationen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der abgeprüften Varianten.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Aber könnte man nicht für die Rajensdorfer Belange,<br />

<strong>in</strong> <strong>dem</strong> unmittelbaren Bereich von Rajensdorf, die Böschung wirklich steiler machen, <strong>in</strong><strong>dem</strong><br />

man zunächst temporär mehr abnimmt, dann e<strong>in</strong>e Mauer setzt oder was auch immer<br />

und die dann oben wieder anfüllt, sodass also quasi die Wirkung dann e<strong>in</strong>e steilere Böschung<br />

wäre. Das kostet natürlich mehr Geld, das ist klar e<strong>in</strong>zusehen, aber genau gerade<br />

der Rajensdorfer Bereich ist besonders sensibel. Wir s<strong>in</strong>d am nächsten dran von der gesamten<br />

Baumaßnahme, <strong>über</strong> die wir hier sprechen. Also es kann doch nicht so schwierig<br />

se<strong>in</strong>, da vielleicht 200 m, 300 m Böschung entsprechend steiler zu gestalten. Und die<br />

Gestaltung geht garantiert. Man muss es nur wollen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Insofern noch e<strong>in</strong>mal das Petitum der Geme<strong>in</strong>de<br />

dazu. E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E hatte noch etwas sagen wollen, glaube ich.<br />

EINWENDERIN E: Das Thema hatten wir vorh<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>mal. Warum fangen Sie nicht e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong> bisschen weiter östlich an, und dann ist dieses ganze Thema Böschung erledigt.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 53 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, das Thema hatten wir vorh<strong>in</strong> schon, das wer<strong>den</strong><br />

wir uns bei unserer Entscheidung noch e<strong>in</strong>mal ansehen. Noch weitere Wortmeldungen<br />

zum Thema Böschungssicherheit? Gut, dann kommen wir als Nächstes zu e<strong>in</strong>em<br />

Punkt, zu <strong>dem</strong> relativ viele E<strong>in</strong>wendungen e<strong>in</strong>gegangen s<strong>in</strong>d.<br />

I.4) Grundwasserveränderungen, Auswirkungen auf Wasserversorgung,<br />

Grundstücks<strong>in</strong>tegrität u. landwirtschaftliche Flächen<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist e<strong>in</strong> ganzes Bündel von Auswirkungen, die<br />

alle mit <strong>dem</strong> Wasser und der Grundwasserführung zusammenhängen. Sehr viele E<strong>in</strong>wendungen<br />

beschäftigen sich mit e<strong>in</strong>er befürchteten Absenkung des Grundwasserspiegels.<br />

Die Untersuchungen des Vorhabensträgers zu hydrologischen Veränderungen wer<strong>den</strong><br />

hier als zu oberflächlich empfun<strong>den</strong>. Angesprochen wur<strong>den</strong> dabei <strong>in</strong>sbesondere<br />

Auswirkungen auf die Wasserversorgung selbst sowie auch mittelbare Auswirkungen auf<br />

Gebäude und andere bauliche E<strong>in</strong>richtungen durch Grundstücksveränderungen, Setzungen<br />

und dergleichen. Sehr viele E<strong>in</strong>wender machen darauf aufmerksam, dass die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung<br />

der Grundstücke dezentral geregelt ist, und sie entweder selbst e<strong>in</strong>en<br />

Versorgungsbrunnen haben oder mehrere Nachbargrundstücke sich e<strong>in</strong>en Versorgungsbrunnen<br />

teilen. Hier wird jeweils gefordert, dass die Maßnahmen weder Auswirkungen auf<br />

die Menge des zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Wassers haben dürfen noch auf die Qualität.<br />

Immer wieder betont wurde die bisher sehr gute Tr<strong>in</strong>kwasserqualität, die die Anwohner<br />

des Kanals nicht durch Salz- oder Schadstoffe<strong>in</strong>träge e<strong>in</strong>büßen möchten. Das Wasser<br />

werde teilweise auch zur Versorgung von Tieren verwendet oder zur Bewirtschaftung von<br />

landwirtschaftlichen Flächen. Sofern mit Mengen- oder Qualitätse<strong>in</strong>bußen zu rechnen sei<br />

oder die Brunnennutzung womöglich ganz unmöglich wer<strong>den</strong> sollte, wird hier vorgetragen,<br />

dass der Vorhabensträger dann für e<strong>in</strong>en kostenneutralen Anschluss an die öffentliche<br />

Wasserversorgung sorgen müsse oder e<strong>in</strong>e vor<strong>über</strong>gehende Wasserversorgung auf andere<br />

Art sicherstellen muss, soweit es vor<strong>über</strong>gehende Auswirkungen s<strong>in</strong>d. In je<strong>dem</strong> Fall<br />

müsse der Vorhabensträger regelmäßig die Auswirkungen auf die Wasserqualität messen<br />

und die Ergebnisse dieser Messungen auch <strong>den</strong> jeweiligen Wasser- und Bo<strong>den</strong>verbän<strong>den</strong><br />

bzw. <strong>den</strong> Privatpersonen zur Verfügung stellen, sodass sie selber die Chance haben, das<br />

für sich auch nachzuprüfen. Und das alles muss natürlich nach Me<strong>in</strong>ung der E<strong>in</strong>wender<br />

auf Kosten des Vorhabensträgers erfolgen, <strong>in</strong>sbesondere auch falls Wasser- und Bo<strong>den</strong>verbände<br />

Anpassungsarbeiten vornehmen müssten, wurde hier gefordert, dass die Kosten<br />

vom Vorhabensträger getragen wer<strong>den</strong>. Das war jetzt alle<strong>in</strong> der Punkt Brunnennutzung,<br />

vielleicht sollten wir <strong>den</strong> erst e<strong>in</strong>mal abarbeiten, bevor wir dann zum nächsten Teil<br />

kommen.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, ich fange mit <strong>den</strong> Wasserversorgern an. Also ich<br />

beschreibe zunächst, was wir e<strong>in</strong>geführt haben und wie die Gesamtwasser- und Brunnensituation<br />

im Gesamtgebiet ist. Es ist richtig, dass wir e<strong>in</strong>e dezentrale Wasserversorgung<br />

haben. Wir haben e<strong>in</strong>e Vielzahl von E<strong>in</strong>zelbrunnen, die von E<strong>in</strong>zelhofversorgung,<br />

E<strong>in</strong>zelhaushaltversorgung gehen bis zu Haushalten von 350 Stück, relativ kle<strong>in</strong>e Wasser-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 54 von 145<br />

verbraucher gemessen an <strong>dem</strong>, was e<strong>in</strong>e Stadt braucht. Diese Vielzahl macht aber auch<br />

e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g und e<strong>in</strong>e Überwachung erforderlich, und zwar genau die Maßnahmen, die<br />

hier als Forderung formuliert wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, wer<strong>den</strong> durchgeführt. Das heißt, die Brunnen<br />

wer<strong>den</strong> erfasst. Wir haben <strong>in</strong>sgesamt 78 Grundwassermessstellen <strong>in</strong> diesem gesamten<br />

Bereich aufgebaut, die wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Staffel vor und zwischen <strong>den</strong> Brunnenanlagen s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Grundwassermessstellen wer<strong>den</strong> regelmäßig beprobt <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf Wasserstand,<br />

um auch natürliche Schwankungen festzustellen, sowie auch <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf Qualität. Wir<br />

erfassen weiterh<strong>in</strong> während der Maßnahme, wir haben jetzt e<strong>in</strong>e Vorlaufphase, die schon<br />

zwei Jahre läuft. Wir haben aus diesem Grunddaten, die Qualität unserer Grundwassermessstellen<br />

noch e<strong>in</strong>mal ableiten können, haben e<strong>in</strong>ige zusätzliche gestellt. Dieses Netz<br />

dient dazu, <strong>den</strong> gesamten Grundwasserhaushalt <strong>in</strong> diesem Teilbereich zu <strong>über</strong>wachen.<br />

Warum haben wir das <strong>über</strong>haupt gemacht? E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>teressiert natürlich die Frage, Grundwasser<br />

im Bauzustand und gleichzeitig wollten wir aber auch ermitteln, wie kann e<strong>in</strong>e Gefährdung,<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss der Kanalbaumaßnahme auf gerade diese Wasserversorger stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>?<br />

Da würde ich kurz Herrn Dr. Hempel das Wort geben, der e<strong>in</strong>mal grundsätzlich<br />

aufzeigen kann, was passieren kann <strong>in</strong> <strong>den</strong> Wasserversorgungsanlagen und was dort<br />

betrachtet wird.<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Ja, schönen guten Tag, me<strong>in</strong> Name<br />

ist Dr. Peter Hempel. Ich führe e<strong>in</strong> hydrogeologisches Büro hier <strong>in</strong> Kiel und habe die hydrogeologischen<br />

Untersuchungen im Bereich des Kanals vorgenommen. Und ich möchte<br />

Ihnen e<strong>in</strong> paar grundsätzliche D<strong>in</strong>ge wirklich <strong>in</strong> wenigen Worten versuchen klarzumachen<br />

<strong>über</strong> die Grundwasserverhältnisse im Nahbereich des Kanals. Dazu haben wir zunächst<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Streifen 2 km vom Kanal entfernt, entlang der gesamten Länge, sämtliche Brunnenbohrungen,<br />

Grundwassermessstellen erfasst und ausgewertet. Diese s<strong>in</strong>d hier alle <strong>in</strong><br />

dieser Karte dargestellt, man sieht, dass wir versucht haben, e<strong>in</strong> möglichst gutes Bild <strong>über</strong><br />

die geologischen Verhältnisse im Kanal oder <strong>in</strong> der Kanalnähe zu erlangen. Grundsätzlich<br />

ist es so, dass diese Wasserfassungsanlagen, die <strong>in</strong> Kanalnähe stehen, alle <strong>in</strong> <strong>dem</strong> so<br />

genannten ersten Grundwasserstockwerk verfiltert s<strong>in</strong>d. Ich komme gleich noch dazu,<br />

dass es auch noch e<strong>in</strong> zweites Grundwasserstockwerk gibt, was aber hier nicht relevant<br />

ist. Dieses erste Grundwasserstockwerk ist <strong>in</strong> eiszeitlichen San<strong>den</strong> und Kiesen ausgebildet<br />

und wird abgedeckt durch Geschiebemergel. Me<strong>in</strong> Vorredner hat das gerade schon<br />

ausgeführt, ich komme da gleich noch e<strong>in</strong> bisschen näher drauf. Es ist so, dass die Vielzahl<br />

von Bohrungen, die wir ausgewertet haben, gezeigt haben, dass die Mächtigkeit, die<br />

Tiefenlage und die Beschaffenheit dieser Wasser führen<strong>den</strong> Schicht sehr, sehr unterschiedlich<br />

ist. Das heißt also, man hat ke<strong>in</strong>en homogenen Schichtaufbau beg<strong>in</strong>nend mit<br />

Geschiebemergel und dann e<strong>in</strong>e bestimmte Tiefenlage, nach der dann die Wasser führende<br />

Schicht kommt, sondern das ist sehr stark und engräumig wechselhaft, das ist ganz<br />

normal für schleswig-holste<strong>in</strong>ische Verhältnisse aufgrund der eiszeitlichen Prägung der<br />

Landschaft. Die Wasser führen<strong>den</strong> Horizonte s<strong>in</strong>d durch Deck- und Trennschichten vone<strong>in</strong>ander<br />

getrennt, es ist aber auch so, dass durchaus Brunnen grundsätzlich das gleiche<br />

Grundwasservorkommen nutzen, auch wenn sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhenlage von fünf bis zehn<br />

oder 15 m vone<strong>in</strong>ander getrennt s<strong>in</strong>d. Es gibt dann so genannte Wegsamkeiten dieser<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 55 von 145<br />

Wasser führen<strong>den</strong> Schichten selbst im Geschiebemergel, diese Wegsamkeit ermöglicht<br />

dann e<strong>in</strong>en hydraulischen Austausch. Jedoch ist dieser hydraulische Austausch häufig<br />

sehr stark e<strong>in</strong>geschränkt. Die Grundwasserströmung ist grundsätzlich zum Nord-Ostsee-<br />

Kanal h<strong>in</strong> gerichtet <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Untersuchungsraum, <strong>den</strong> wir betrachtet haben, das heißt, der<br />

Nord-Ostsee-Kanal ist der so genannten Hauptvorfluter. In diese Richtung ist diese<br />

Grundwasserströmung h<strong>in</strong> gerichtet, aber auch zum Beispiel der Eiderkanal usw. s<strong>in</strong>d<br />

auch kle<strong>in</strong>ere Vorfluter, aber haben die gleiche Funktion. Und es ist so, dass das Grundwasser<br />

e<strong>in</strong>em Gefälle folgt, also Grundwasser fließt, auch wenn man sich das nicht als<br />

e<strong>in</strong>en Fluss vorstellen darf, sondern es ist e<strong>in</strong> Porengrundwasser, die Zwickel zwischen<br />

<strong>den</strong> Sandkörnern s<strong>in</strong>d mit Wasser gefüllt und <strong>den</strong>noch fließt dieses Wasser, und zwar <strong>in</strong><br />

Richtung Nord-Ostsee-Kanal. Es ist nicht so, dass das Wasser aus <strong>dem</strong> Nord-Ostsee-<br />

Kanal hydraulisch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Grundwasserleiter <strong>über</strong> nennenswerte Strecken e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />

kann; dazu komme ich gleich noch. Der Grundwasserspiegel im Nutzhorizont, das heißt<br />

also, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Horizonten, die durch Brunnen verfiltert s<strong>in</strong>d, ist gespannt, das heißt, das<br />

Wasser steht unter e<strong>in</strong>em Druck. Sie können sich das so vorstellen, wenn Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Sandhorizont h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bohren, der 20 m unter Gelände ist, dann steigt <strong>in</strong> dieser Bohrung das<br />

Wasser bis ungefähr, je nach<strong>dem</strong>, vielleicht auf 5 m unter Gelände an, das heißt also, das<br />

Wasser, was Sie dort anbohren, steht unter Druck und steigt <strong>in</strong> der Bohrung hoch. Insofern<br />

komme ich da gleich noch zu, hat das e<strong>in</strong>e Relevanz für e<strong>in</strong>e mögliche Entwässerung<br />

von Grundwasserhorizonten, die durch Brunnen genutzt wer<strong>den</strong>. Im Umkreis von 300 m<br />

um die Baumaßnahme s<strong>in</strong>d sämtliche Brunnen mit Ausnahme e<strong>in</strong>es Brunnens unterhalb<br />

der Kanalsohle verfiltert s<strong>in</strong>d, das heißt, die Tiefenlage der Brunnenfilter, aus <strong>den</strong>en das<br />

Grundwasser gewonnen wird, ist tiefer gelegen als der Kanal. Wie gesagt, mit e<strong>in</strong>er Ausnahme.<br />

Da ist der e<strong>in</strong>e Brunnen, der im unteren Böschungsbereich des Kanals verfiltert<br />

ist. Das zweite Grundwasserstockwerk, was also <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> von weitaus größerer<br />

Bedeutung ist, s<strong>in</strong>d die so genannten tertiären Braunkohlensande, die wer<strong>den</strong> durch<br />

große Wasserwerke genutzt wie zum Beispiel <strong>in</strong> Schulensee oder Krusendorf. Aber dieses<br />

zweite Grundwasserstockwerk ist durch e<strong>in</strong>e sehr mächtige, sehr b<strong>in</strong>dige, nahezu<br />

wasserundurchlässige Tonschicht vom Vorhaben getrennt, sodass es also ke<strong>in</strong>e Auswirkungen<br />

geben kann zwischen der Baumaßname und diesem tiefen Grundwasserleiter. Ich<br />

möchte das jetzt e<strong>in</strong>mal kurz zusammenfassen, dass also die gegenwärtigen Grundwasserverhältnisse<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Brunnen und auf <strong>den</strong> Grundstücken durch die Baumaßnahmen<br />

nicht nachhaltig verändert wer<strong>den</strong>. Im oberflächennahen Bereich natürlich, dort wo Böschung<br />

abgetragen wird, können neue Sandl<strong>in</strong>sen angeschnitten wer<strong>den</strong>, die auch e<strong>in</strong>e<br />

Wasserführung, e<strong>in</strong> Sickerwasser austreten lassen an der Böschung genauso wie wir es<br />

jetzt auch haben. Das ist nicht vorhersehbar, wo das stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wird. Aber diese Sandl<strong>in</strong>senbereiche<br />

s<strong>in</strong>d sehr, sehr engräumig und be<strong>in</strong>halten also nur sehr ger<strong>in</strong>ge Wassermengen.<br />

Dann ist es so, dass der Grundwasserabstrom also weiterh<strong>in</strong> zum Nord-Ostsee-<br />

Kanal h<strong>in</strong> erfolgen wird und dass dieser Vorfluteffekt, das heißt, also e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Druckspiegeländerung<br />

– es ist ja ke<strong>in</strong> Entleeren des Wasserleiters, wie ich das versucht hatte<br />

gerade zu erklären mit <strong>dem</strong> gespannten Grundwasser, es kommt nur zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen<br />

Druckm<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Wasserspiegel. Die wird sich ungefähr um <strong>den</strong> Betrag der<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 56 von 145<br />

E<strong>in</strong>grifftiefe lande<strong>in</strong>wärts verlagern. Das wer<strong>den</strong> aber <strong>in</strong> der Größenordnung Zentimeter<br />

bis Zehnerzentimeterbereiche se<strong>in</strong>, die der Grundwasserspiegel im Brunnen abs<strong>in</strong>kt. Das<br />

wer<strong>den</strong> Sie, wenn Sie e<strong>in</strong>e Pumpe dort <strong>in</strong>stalliert haben und nicht m<strong>in</strong>utiös die Wasserstände<br />

onl<strong>in</strong>e messen, gar nicht feststellen können. Im Nahbereich des Kanale<strong>in</strong>griffs<br />

kann es zu e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>trag zum Beispiel von Trübung oder auch von <strong>dem</strong> Brackwasser <strong>in</strong><br />

das Grundwasser kommen, das kann man nicht grundsätzlich ausschließen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

zeigt die Erfahrung, dass dadurch dass das Grundwasser grundsätzlich zum Kanal h<strong>in</strong><br />

abströmt, das heißt, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kanal <strong>in</strong>filtriert, die umgekehrte Richtung sich auf wenige Meter,<br />

vielleicht Dezimeter sogar nur beschränken wird. Es ist so, dass sich <strong>in</strong>nerhalb kurzer<br />

Zeiten nach Abschluss der Baumaßnahme die gleichen Grundwasserverhältnisse e<strong>in</strong>stellen<br />

wer<strong>den</strong> wie sie bislang herrschten mit Ausnahme des Falls, dass also der Grundwasserspiegel<br />

sich vielleicht im absoluten Nahbereich des Kanals um wenige Dezimeter, Zentimeter<br />

vielleicht absenken wer<strong>den</strong> wird. Das, was ich gerade geschildert habe, habe ich<br />

versucht, hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Skizze e<strong>in</strong>mal darzustellen. Das ist also der Ist-Zustand <strong>in</strong> Grau<br />

gehalten, dieser b<strong>in</strong>dige Geschiebemergel, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sandhorizonte e<strong>in</strong>geschaltet s<strong>in</strong>d. Ich<br />

habe hier oben auch zur Veranschaulichung so e<strong>in</strong>en Sandkörper direkt an e<strong>in</strong>er Bebauung<br />

mit e<strong>in</strong>getragen. Diesen Fall können wir relativ gut belegen, dass wirklich im Abstand<br />

von wenigen Metern sich die Verhältnisse dieses sandigen Baugrundes sich schon wieder<br />

völlig verändert haben und dort dann also Geschiebemergel an der Geländeoberfläche<br />

ansteht. Aus diesen Bereichen, jetzt hier zum Beispiel, tritt Sickerwasser aus, das kann<br />

saisonal auch schwankend se<strong>in</strong>. Wenn wir jetzt das nächste Bild uns angucken, dann ist<br />

das der geplante Ausbauzustand. Dort ist durch <strong>den</strong> Böschungsabtrag diese obere Sandl<strong>in</strong>se<br />

dann vielleicht verschwun<strong>den</strong>. Dafür ist diese untere Sandl<strong>in</strong>se dann angeschnitten<br />

und wird dann dort also zu Sickerwasseraustritten führen. Was ich jetzt hier noch dargestellt<br />

habe, ist e<strong>in</strong> Brunnen <strong>in</strong> diesem Wasserleiter. Der Grundwasserabstrom erfolgt zum<br />

Kanal h<strong>in</strong>. Zwischen <strong>dem</strong> Brunnen und <strong>dem</strong> Kanal ist e<strong>in</strong>e sogenannte Grundwassermessstelle<br />

gebaut, das ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr hohen Dichte erfolgt. Und gerade da, wo Brunnen<br />

stehen, haben wir auch im Vorfeld solche Messstellen stehen, die jetzt schon und weiterh<strong>in</strong><br />

<strong>über</strong>wacht wer<strong>den</strong>. Die s<strong>in</strong>d genau <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich verfiltert, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> auch diese Brunnen<br />

verfiltert s<strong>in</strong>d. Hier mit <strong>den</strong> kle<strong>in</strong>en Pfeilchen ist angedeutet, dass also Kanalwasser <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Grundwasserleiter e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen kann, aber wenn es e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt, dann wirklich nur im absoluten<br />

Nahbereich. Hier drunter ist noch e<strong>in</strong> anderer Wasserleiter dargestellt, <strong>den</strong> es so<br />

flächig eventuell geben könnte, der auch hydraulisch mit e<strong>in</strong>em flacheren hier verbun<strong>den</strong><br />

ist. Also das kann e<strong>in</strong> ganz verzweigtes Netz an Wasser führen<strong>den</strong> Schichten se<strong>in</strong>, die<br />

aber nicht so aufzuschlüsseln s<strong>in</strong>d, weil sie sehr, sehr engräumig variieren. Wir haben es<br />

also <strong>in</strong> anderen Bereichen so, dass wir <strong>in</strong> fünf Metern Abstand zwei Bohrungen abgebohrt<br />

haben und völlig unterschiedliche Verhältnisse angetroffen haben. Auf dieser Karte s<strong>in</strong>d<br />

die Grundwassermessstellen e<strong>in</strong>getragen. Ich möchte nur, dass Sie so e<strong>in</strong>en vagen E<strong>in</strong>druck<br />

bekommen, wo diese Messstellen stehen, die jetzt langfristig <strong>über</strong>wacht wer<strong>den</strong>,<br />

sowohl was die Wasserstände anbetrifft als auch die Grundwasserbeschaffenheit. Diese<br />

Daten wer<strong>den</strong> nicht nur gesammelt, sondern die wer<strong>den</strong> veröffentlicht, die wer<strong>den</strong> je<strong>dem</strong><br />

Betroffenen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wer<strong>den</strong>, sodass jeder e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 57 von 145<br />

blick bekommen kann, wie diese Wasserbeschaffenheit und die Grundwasserstände vor<br />

der Baumaßnahme, während der Baumaßnahme und danach se<strong>in</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich ist<br />

geplant, dass gerade <strong>in</strong> <strong>den</strong> kanalnah gelegenen Brunnen auch e<strong>in</strong>e zeitlich engmaschige<br />

Überwachung des Wassers stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wird. Und sobald dann dort Veränderungen e<strong>in</strong>treten<br />

sollten, die die Nutzbarkeit der Brunnen e<strong>in</strong>schränken, s<strong>in</strong>d selbstverständlich Ersatzmaßnahmen<br />

erforderlich. Das ist völlig außer Frage. Wie diese Ersatzmaßnahmen<br />

aussehen, wird mit <strong>den</strong> Betroffenen besprochen wer<strong>den</strong>, dass es da also e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche<br />

Lösung gibt. Es ist e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit, Grundwasser, Tr<strong>in</strong>kwasser ist<br />

Lebensmittel Nummer e<strong>in</strong>s, das muss gesichert se<strong>in</strong>.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und Sie hatten erwähnt, dass e<strong>in</strong> Brunnen nicht<br />

so tief geht, der wird dann wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>fach neu gebohrt, oder?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Also das ist der Brunnen, <strong>den</strong> ich<br />

gerade hier <strong>in</strong> der Pr<strong>in</strong>zipskizze gezeigt habe, das ist e<strong>in</strong> Brunnen <strong>in</strong> Rajensdorf, der von<br />

se<strong>in</strong>er Tiefenlage auf Kanalböschungssohlenniveau verfiltert ist, und das ist also der E<strong>in</strong>zige<br />

<strong>in</strong>nerhalb des 300 m-Radius’ um die Baumaßnahme herum, der nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em tieferen<br />

Horizont unterhalb der Kanalsohle verfiltert ist.<br />

Dieser Brunnen wird <strong>über</strong>wacht. Sowohl was die Wasserstände als auch was die Beschaffenheit<br />

anbetrifft, wird der engmaschig <strong>über</strong>wacht wer<strong>den</strong>, auch jetzt schon <strong>in</strong> der<br />

bauvorbereiten<strong>den</strong> Phase, damit man e<strong>in</strong>en Ist-Zustand der Wasserbeschaffenheit ermittelt,<br />

um dann zu sehen, ob durch die Baumaßnahme e<strong>in</strong>e Veränderung des Wassers e<strong>in</strong>tritt,<br />

und dann würde <strong>über</strong> Ersatzmaßnahmen ganz kurzfristig entschie<strong>den</strong>, damit die<br />

Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung dieses Grundstückes auf je<strong>den</strong> Fall gesichert ist. E<strong>in</strong> Ersatz würde<br />

so aussehen, dass man zum Beispiel dann <strong>den</strong> Brunnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en tiefer gelegenen Horizont<br />

e<strong>in</strong>baut, um da sicherzugehen, dass auch langfristig e<strong>in</strong>e gesicherte Wasserversorgung<br />

besteht.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es ist aber nicht so absehbar, dass man von Anfang<br />

an e<strong>in</strong>e Ersatzmaßnahme vorsehen würde?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Wie ich versucht habe auszuführen,<br />

ist es äußerst unwahrsche<strong>in</strong>lich, dass <strong>über</strong>haupt e<strong>in</strong>e Veränderung des Grundwassers<br />

e<strong>in</strong>tritt. Wir haben zwischen der Kanalbaustelle und <strong>dem</strong> Brunnen e<strong>in</strong>e Grundwassermessstelle,<br />

die mit e<strong>in</strong>em Datensammler ausgestattet ist, der stündlich <strong>den</strong> Wasserstand<br />

und die Beschaffenheit misst. Das ist sozusagen unsere Vorwarnmessstelle. Wenn dort<br />

Veränderungen auftreten, dann s<strong>in</strong>d wir schon gewahrschaut, dass irgendetwas passieren<br />

könnte. Aber es ist selbst aufgrund der ger<strong>in</strong>gen Entfernung dieses Grundstückes<br />

zum Kanal nicht von e<strong>in</strong>er Veränderung der Grundwasserbeschaffenheit <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Brunnen<br />

auszugehen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok. Gab es <strong>den</strong>n bei Ihren Messungen Brunnen,<br />

die h<strong>in</strong>sichtlich des Salzgehaltes knapp unter <strong>den</strong> Grenzwerten lagen, weil Sie vorh<strong>in</strong><br />

auch sagten, dass die M<strong>in</strong>eralisation zunehmen könnte, sodass man darauf besonders<br />

achten müsste?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


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HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Die M<strong>in</strong>eralisation des Grundwassers<br />

hier <strong>in</strong> sämtlichen Brunnen ist weit unterhalb des Grenzwertes. Der Grenzwert liegt<br />

bei 2.500 μS/cm (Mikro-Siemens pro Zentimeter), das ist e<strong>in</strong>e Maße<strong>in</strong>heit für e<strong>in</strong>e elektrische<br />

Leitfähigkeit. In <strong>den</strong> Nutzungsbrunnen liegt e<strong>in</strong> ungefährer Leitfähigkeitswert so zwischen<br />

500 und 800 μS/cm vor.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also existiert schon noch e<strong>in</strong> Puffer?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Absolut, ja. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen wenigen<br />

Grundwassermessstellen, die absolut direkt am Kanal stehen und die <strong>in</strong> Kanalsohle oder<br />

im Kanalböschungsbereich ihren Filter haben, s<strong>in</strong>d die Leitfähigkeiten auch höher, aber<br />

immer noch unterhalb des Grenzwertes.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er größeren Entfernung als 300 m erwarten<br />

Sie gar ke<strong>in</strong>e Auswirkungen?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Gar ke<strong>in</strong>e, ne<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>fach aufgrund<br />

der Tatsache, dass das Grundwasser vom Land Richtung Kanal strömt. Der mögliche<br />

E<strong>in</strong>trag von Kanalwasser <strong>in</strong> <strong>den</strong> Grundwasserleiter würde bedeuten, dass das Wasser<br />

bergauf fließen muss. Selbst wenn es das täte, wäre es so, dass das Kanalwasser aufgrund<br />

des höheren Salzgehaltes e<strong>in</strong>e höhere Dichte hätte. Es würde sich immer an die<br />

Basis des Wasserleiters legen und nicht obenauf schwimmen. Die Versorgungsbrunnen<br />

s<strong>in</strong>d alle nicht bis an die Basis des Grundwasserleiters verfiltert, sondern meist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

mittleren Abschnitt. Also da können wir sehr sicher se<strong>in</strong>, dass es ke<strong>in</strong>erlei Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

der Brunnen durch diese Baumaßnahme gibt. Aber ich muss auch dazu sagen, wir<br />

nehmen diese Messungen auch jetzt schon vor, bevor <strong>über</strong>haupt der E<strong>in</strong>griff stattf<strong>in</strong>det,<br />

um genügend H<strong>in</strong>tergrundwerte zu haben, nämlich auch natürliche Schwankungsbreiten<br />

zu erfassen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en also die Leitfähigkeit oder auch die Wasserstände schwanken. Der<br />

Naturhaushalt im Grundwasser ist nicht stabil, das ist e<strong>in</strong> permanentes Auf und Ab. Und<br />

wir müssen e<strong>in</strong>fach die Schwankungsbreite erfassen, um dann auch erkennen zu können,<br />

was sich tatsächlich baubed<strong>in</strong>gt verändert hat. Dann müsste es <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

von bestimmten Werten geben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Sie hatten jetzt beschrieben, dass die e<strong>in</strong>e Messstelle<br />

mit e<strong>in</strong>em automatischen Datensammler ausgestattet ist. S<strong>in</strong>d die Messstellen alle<br />

gleich gestaltet oder muss da jemand h<strong>in</strong> zum Messen?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Die Grundwassermessstellen, die<br />

wir <strong>über</strong>wachen, s<strong>in</strong>d alle gleich. Sie s<strong>in</strong>d alle mit automatischen Datensammlern ausgestattet.<br />

Es s<strong>in</strong>d aber nicht alle mit sogenannten Leitfähigkeitsson<strong>den</strong> ausgestattet. Dort, wo<br />

ke<strong>in</strong>e Bebauung im H<strong>in</strong>tergrund, ke<strong>in</strong> Brunnen ist, da brauchen wir das auch nicht unbed<strong>in</strong>gt.<br />

Aber es wird <strong>in</strong> allen stündlich der Wasserstand erfasst, die Datensammler wer<strong>den</strong><br />

jetzt im Vorfeld der Maßnahme e<strong>in</strong>mal im Monat ausgelesen. Dieses Auslesen und Veröffentlichen<br />

der Daten wird im Zuge der Baumaßnahme ganz stark verdichtet wer<strong>den</strong>, das<br />

heißt also, die Veröffentlichung der Daten wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em deutlich engeren Zeitabstand als<br />

monatlich stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> und dann wahrsche<strong>in</strong>lich immer mit der Baumaßnahme mitwandern.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 59 von 145<br />

Dort, wo bauliche Aktivitäten s<strong>in</strong>d, wer<strong>den</strong> die erfassten Daten sehr zeitnah der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung gestellt. Zu<strong>dem</strong> wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Förderbrunnen, <strong>den</strong> Versorgungsbrunnen,<br />

unabhängig von diesen Datensammlern auch Proben genommen wer<strong>den</strong> und<br />

die auch auf die Hauptbestandteile untersucht wer<strong>den</strong>, sodass wir da e<strong>in</strong>e größtmögliche<br />

Sicherheit e<strong>in</strong>bauen, dass wirklich an diesen Versorgungsbrunnen, wenn sich e<strong>in</strong>e Veränderung<br />

e<strong>in</strong>stellen sollte, dass die auch wirklich ganz schnell erfasst wird.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, gut, vielen Dank. Ich hatte vorh<strong>in</strong> gesehen,<br />

dass E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E sich dazu gemeldet hat. Aber haben die ausführlichen Erklärungen<br />

jetzt vielleicht schon ausgereicht? Nicht, ok.<br />

EINWENDERIN E: Es geht um diesen Brunnen <strong>in</strong> Rajensdorf. Sie sagten, wir haben hier ja<br />

Ihre Unterlagen und unter anderem steht da dr<strong>in</strong> zum Beispiel unter „8.1 Nutzung: Wesentlich<br />

für die Abschätzung der Folgen von qualitativen und quantitativen Auswirkungen<br />

auf die Wasserversorgungsanlagen ist die Nutzungsart dieser Anlagen. Dabei s<strong>in</strong>d Anlagen<br />

der öffentlichen Wasserversorgung wie zum Beispiel <strong>dem</strong> Bereich der Uferrücknahme<br />

am Nordufer bei Kanalkilometer 84 <strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>kel als sensibler e<strong>in</strong>zustufen als private Tr<strong>in</strong>kwasserversorgungsanlagen<br />

für E<strong>in</strong>zelanwesen mit ger<strong>in</strong>gen Entnahmemengen oder<br />

Brauchwasserbrunnen, für die im Falle e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>flussung kurzfristig bzw. <strong>über</strong>gangsweise<br />

Ersatzversorgungen relativ e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>zurichten s<strong>in</strong>d.“ Was heißt das? Heißt das<br />

also, wenn me<strong>in</strong> Brunnen ausfällt, stellen Sie uns dann e<strong>in</strong>en Tankwagen h<strong>in</strong> oder wie<br />

verstehe ich das jetzt? Oder s<strong>in</strong>d wir von nachrangiger Wichtigkeit, können wir beim<br />

Nachbarn uns das Wasser besorgen, der vielleicht irgendwo anders angeschlossen ist?<br />

Das s<strong>in</strong>d so die ersten Fragen.<br />

PLANUNGSGRUPPE NOK, HERR BÖGE: Da kann ich kurz drauf antworten. Also die Unterscheidung<br />

dieser Tr<strong>in</strong>kwasseranlagen hat eigentlich etwas damit zu tun, wie viele Haushalte<br />

angeschlossen s<strong>in</strong>d. Das heißt, e<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kwasserversorgungsanlage, an der e<strong>in</strong>ige<br />

hundert Haushalte angeschlossen s<strong>in</strong>d, ist natürlich sensibler zu betrachten, weil ich<br />

kaum kurzfristig die Möglichkeit habe, auf e<strong>in</strong>e Ersatzversorgung umzuschalten. E<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>zelbrunnen wie bei Ihnen kriegen wir gut <strong>in</strong> <strong>den</strong> Griff. Herr Dr. Hempel hat e<strong>in</strong> Beispiel<br />

e<strong>in</strong>er weiteren Bohrung genannt oder <strong>den</strong> Anschluss an die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgungsleitung,<br />

die vor Ihrem Haus liegt. Auch diese Möglichkeit besteht. Das ist sehr schnell und<br />

sehr unbürokratisch zu regeln. Das war die Unterscheidung, die Herr Dr. Hempel dort<br />

gemacht hat.<br />

EINWENDERIN E: Das beantwortet nicht me<strong>in</strong>e Frage als Bewohner e<strong>in</strong>es Hauses, das vielleicht<br />

dann e<strong>in</strong>e Weile ohne Wasser da steht. Denn wenn der Brunnen ausfällt und jetzt<br />

wollen Sie dann erst anschließen, das muss ja erst mal gebuddelt wer<strong>den</strong> usw., das ist ja<br />

nicht <strong>in</strong>nerhalb von e<strong>in</strong>er Stunde zu erledigen. Wir wür<strong>den</strong> natürlich gern <strong>den</strong> Brunnen<br />

behalten. Deswegen ist me<strong>in</strong>e Frage, wie haben Sie vor, das zu regeln, wenn was passiert?<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Also ich versuche, darauf zu antworten.<br />

Es ist so, dass die Grundwasserfließgeschw<strong>in</strong>digkeit ungefähr e<strong>in</strong>en Meter pro<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 60 von 145<br />

Tag beträgt. Wenn Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung von ungefähr 170 m vom Kanal entfernt Ihren<br />

Brunnen stehen haben oder 200 m, bedeutet, das Grundwasser, wenn es vom Kanal <strong>in</strong><br />

Richtung Ihres Hauses fließen sollte, braucht es 200 Tage, um bei Ihnen am Haus anzukommen.<br />

Vorher kommt es aber erst mal an e<strong>in</strong>er Grundwassermessstelle vorbei, die sich<br />

im Abstand von ungefähr 30 m vom Kanal entfernt bef<strong>in</strong>det, das heißt, wir haben dann<br />

immer noch ungefähr 150 Tage Zeit, wenn <strong>in</strong> der Grundwassermessstelle e<strong>in</strong>e Veränderung<br />

e<strong>in</strong>tritt, für Sie e<strong>in</strong>en neuen Brunnen zu bauen. Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, danke, Herr Dr. Hempel, soweit. E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong><br />

E?<br />

EINWENDERIN E: Ja, me<strong>in</strong>e Frage bliebe dann noch, wenn es ausfällt, das me<strong>in</strong>e ich ja,<br />

also das Wasser fließt ja, wie Sie sagten, Richtung Kanal. So, und jetzt fließt es eben ab,<br />

der Brunnen ist trocken. Wir haben Sommer, Hochsommer, schön warm, da ist der<br />

Grundwasserspiegel sowieso ziemlich niedrig. Das ist jetzt me<strong>in</strong>e Frage, wie das organisiert<br />

wird.<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Aber dadurch dass das Wasser aus<br />

<strong>dem</strong> H<strong>in</strong>terland Richtung Kanal fließt, kann die Baumaßnahme, die sozusagen im Grundwasserabstrom<br />

von Ihnen erfolgt, ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf <strong>den</strong> Wasserspiegel <strong>in</strong> Ihrem Brunnen<br />

haben, das geht physikalisch nicht. Das Grundwasser ist gespannt, das heißt also, es<br />

steht unter e<strong>in</strong>em Druck. Ihre Pumpe hängt ja nicht <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich des Filters, sondern<br />

die Pumpe hängt deutlich dar<strong>über</strong>. In Sommern ist grundsätzlich der Wasserspiegel tiefer<br />

als im W<strong>in</strong>ter. Das hängt nicht ursächlich damit zusammen, dass, wenn es im Sommer<br />

trocken ist, der Grundwasserspiegel aufgrund des fehlen<strong>den</strong> Regens zu e<strong>in</strong>er Grundwasserabsenkung<br />

führt, sondern dazu muss man ganz kurz wissen, wie Grundwasser <strong>über</strong>haupt<br />

entsteht. Mit je<strong>dem</strong> Regentropfen, der oben auf die Erde fällt, fällt e<strong>in</strong> Tropfen aus<br />

der Deckschicht <strong>in</strong> das Grundwasser weiter re<strong>in</strong>. Das heißt also, der Wassertropfen, der<br />

heute auf die Geländeoberfläche fällt, ist nicht der gleiche, der dazu führt, dass unten das<br />

Grundwasser e<strong>in</strong> bisschen ansteigt. E<strong>in</strong> Tag oder e<strong>in</strong> Monat, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> der Niederschlag<br />

ausbleibt, führt nicht dazu, dass dadurch das Grundwasser oder die Tropfen nicht mehr<br />

herunterfallen. Es ist wirklich nur e<strong>in</strong> Druckimpuls, der ausgelöst wird. Mit je<strong>dem</strong> Regentropfen,<br />

der auf die Geländeoberfläche fällt, wandert also auch e<strong>in</strong> Tropfen unten <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Wasserleiter. Das bewirkt, dass Sie diese natürlichen Schwankungen haben mit Sommer<br />

und W<strong>in</strong>ter, Niedrig- und Hochstän<strong>den</strong>, aber es bedeutet auch, dass das Wasser, was<br />

aus <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>terland an Ihrem Brunnen vorbeifließt, letztendlich dafür verantwortlich ist, ob<br />

Sie nun e<strong>in</strong>en hohen Wasserspiegel haben <strong>in</strong> Ihrem Brunnen oder nicht. Dadurch dass<br />

das Wasser dann ja abfließt, kommt es erst viel später zum Kanal, das heißt also, dass<br />

die Baumaßnahme, die grundwasserabströmig ist, ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf <strong>den</strong> Wasserstand<br />

<strong>in</strong> Ihrem Brunnen haben kann. Ich hoffe, diese Erklärung hat weitergeholfen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, Herr Hempel, <strong>in</strong>soweit. Herr Schaefer hatte<br />

sich dazu gemeldet. Es ist Ihnen aber bewusst, dass wir noch bei <strong>den</strong> Versorgungsbrunnen<br />

s<strong>in</strong>d, ja?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 61 von 145<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Beim Grundwasser, habe ich mitgekriegt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, wir s<strong>in</strong>d aber noch nicht bei allgeme<strong>in</strong>er<br />

Grundwasserabsenkung, sondern bei Versorgungsbrunnen.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Ja, Herr Dr. Hempel, das ersche<strong>in</strong>t mir jetzt so e<strong>in</strong> bisschen,<br />

was Sie sagten, wie so e<strong>in</strong>e Milchmädchenrechnung, dass Sie sagen, e<strong>in</strong> Tropfen<br />

oben, e<strong>in</strong> Tropfen unten. Also de facto ist es ja so, dass es kont<strong>in</strong>uierlich nach unten raustropft,<br />

und wenn oben nichts nachkommt, dann entstehen eben trocknere Zonen, aber<br />

das wollte ich jetzt erst e<strong>in</strong>mal dah<strong>in</strong>gestellt lassen. Me<strong>in</strong> Grund war, als Sie vorh<strong>in</strong> die<br />

Grundwasserleiter zeigten, wir bef<strong>in</strong><strong>den</strong> uns ja im Bereich der Grundmoräne dort hauptsächlich,<br />

und da s<strong>in</strong>d ja die Wasserleiter sehr <strong>in</strong>homogen geschichtet, da gibt es Tröge,<br />

da gibt es Wannen. Kiel bezieht se<strong>in</strong> Grundwasser aus <strong>dem</strong> so genannten Kieler Trog,<br />

der schon vor langer Zeit entstan<strong>den</strong> ist. Deshalb f<strong>in</strong>de ich die Behauptung kühn, dass<br />

alles zum Kanal h<strong>in</strong> fließt, <strong>den</strong>n es kann auch se<strong>in</strong>, wenn h<strong>in</strong>ter der Kanalsohle e<strong>in</strong> Trog<br />

ist, dass das Wasser <strong>in</strong> die andere Richtung fließt. Wie können Sie das ausschließen,<br />

<strong>den</strong>n da s<strong>in</strong>d ja ganz, ganz viele Wasserleiter?<br />

HERR DR. HEMPEL, (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Ich möchte es e<strong>in</strong>mal ganz kurz<br />

versuchen. Die Morphologie e<strong>in</strong>es Wasserleiters, sprich dieses blauen Körpers hier unten,<br />

kann trogförmig se<strong>in</strong>, also als richtiger Trog se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Wasserleiter ist ke<strong>in</strong>e Badewanne,<br />

sondern e<strong>in</strong> Wasserleiter ist komplett mit Wasser gefüllt und dieses Wasser, was <strong>in</strong> diesem<br />

Wasserleiter steht, steht unter Druck. Das heißt also, wir haben die Deckschicht auf<br />

diesem Wasserleiter <strong>in</strong> dieser Tiefe hier, und wenn wir hier h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>bohren <strong>in</strong> diesen Wasserleiter,<br />

dann steht das Wasser ungefähr <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Brunnen bis dort oben h<strong>in</strong>. Unter diesem<br />

Druck, meistens fünf bis sechs Bar, steht das Wasser, was hier <strong>in</strong> diesem Wasserleiter<br />

ist. Das heißt, selbst wenn Sie e<strong>in</strong>en mächtigen Trog haben, ist die Wasserspiegeloberfläche<br />

immer noch da oben. Und das ist es auch egal, ob Sie diesen Wasserleiter<br />

hier <strong>in</strong> 50 m Tiefe haben oder <strong>in</strong> 100 m oder gar <strong>in</strong> 300 m Tiefe haben. Das hängt e<strong>in</strong>fach<br />

damit zusammen, dass die Grundwasserneubildung hier auf <strong>dem</strong> Gelände stattf<strong>in</strong>det.<br />

Was wir jetzt hier ungefähr so bei 20 m haben, im Raum Kiel wird es vielleicht auf 30 bis<br />

40 m ansteigen, das ist das Niveau, auf <strong>dem</strong> das Grundwasser gebildet wird durch <strong>den</strong><br />

Niederschlag. Und <strong>in</strong>sofern haben wir immer dort diese Druckverhältnisse <strong>in</strong> der Wasser<br />

führen<strong>den</strong> Schicht. Es würde ungefähr e<strong>in</strong>e dreiwöchige Vorlesung dauern, um das vielleicht<br />

allen hier ganz klar zu machen, das will ich hier auch nicht. Es s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach Grundlagen<br />

der Hydrogeologie, die wirklich so s<strong>in</strong>d, wie ich sie darstelle. Also dieser Wasserkörper<br />

hier unten, dieser Sandkörper, ist komplett mit Wasser gefüllt. Und dieses Wasser<br />

steht auch natürlich unter <strong>dem</strong> Druck wie er herrscht, dort wo es verregnet wor<strong>den</strong> ist,<br />

dort wo es versickert ist. Das ist so.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, <strong>in</strong>soweit zu der Frage von Herr Schaefer. Gibt<br />

es jetzt zu <strong>den</strong> Brunnenversorgungen noch Fragen?<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Wenn ich das richtig verstan<strong>den</strong> habe, wir re<strong>den</strong> jetzt<br />

<strong>über</strong> die Maßnahme der Verbreiterung, nicht <strong>über</strong> die Vertiefung. Und wenn ich mir das<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 62 von 145<br />

schematisch angucke, was Sie da aufgezeichnet haben, kann es ja durchaus möglich<br />

se<strong>in</strong>, dass, wenn der Kanal nach unten vertieft wird, dass Sie dann mit <strong>dem</strong> Kanalwasser,<br />

mit <strong>dem</strong> Brackwasser durchaus e<strong>in</strong>e Grundwasser führende Schicht treffen. Ist das so<br />

weit schon abgeklopft wor<strong>den</strong> oder kommt da noch irgendwie etwas auf uns zu?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist nicht das Verfahren, <strong>über</strong> das wir jetzt gerade<br />

sprechen.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Ja, entschuldigen Sie bitte, aber Sie wollen, oder das<br />

behaupten Sie je<strong>den</strong>falls, Sie planen vorausschauend, und wenn diese Maßnahmen erst<br />

<strong>in</strong> drei, vier, fünf Jahren stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, dann können wir doch heute schon dar<strong>über</strong><br />

nach<strong>den</strong>ken, ob möglicherweise da etwas auf uns zukommt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dar<strong>über</strong> kann Herr Hempel dann schon e<strong>in</strong>mal<br />

nach<strong>den</strong>ken, ob er vielleicht dieses Gutachten dann zukünftig schreiben darf. Ok, dann<br />

würde ich das Thema Wasserversorgungsbrunnen als abgeschlossen betrachten. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Grundwasserveränderungen haben außer<strong>dem</strong> zahlreiche E<strong>in</strong>wender die Erwartung<br />

geäußert, dass <strong>in</strong>sgesamt mit der Maßnahme e<strong>in</strong>e Absenkung des Grundwasserspiegels<br />

verbun<strong>den</strong> se<strong>in</strong> wird, und dadurch wer<strong>den</strong> Schä<strong>den</strong> befürchtet an Grundstücken,<br />

Gebäu<strong>den</strong> und Wasserleitungen, weil nämlich Grundstückssetzungen befürchtet<br />

wer<strong>den</strong>, die dann eben dazu führen, dass es Risse gibt oder die Leitungen sich verkanten<br />

oder dergleichen. Hier gibt es <strong>in</strong> sehr vielen E<strong>in</strong>wendungen die Forderung, dass die E<strong>in</strong>wender<br />

<strong>in</strong>s Beweissicherungsprogramm aufgenommen wer<strong>den</strong> möchten für die Gebäude<br />

und eben auch für die Wasserleitungen, damit, wenn es <strong>den</strong>n entgegen aller Erwartung,<br />

die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen vorher enthalten ist, doch zu Schä<strong>den</strong> kommen sollte, auf je<strong>den</strong> Fall<br />

e<strong>in</strong> Nachweis möglich ist. Was mit <strong>dem</strong> Wasser noch zusammenh<strong>in</strong>g, war noch die E<strong>in</strong>wendung,<br />

dass die landwirtschaftlichen Flächen zukünftig e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Ertrag haben<br />

wür<strong>den</strong>, weil die Bewässerung nicht mehr so gut ist. Ich sehe, dass Herr Böge schon das<br />

Mikro <strong>in</strong> der Hand hält.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>mal zu <strong>dem</strong> Thema E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Fragestellung<br />

Grundwasser, Grundwasserstände <strong>in</strong> die Beweissicherungsmaßnahme. Das ist immer e<strong>in</strong><br />

Thema e<strong>in</strong>er Beweissicherungsgutachtenfragestellung, die wir da dr<strong>in</strong> haben, selbstverständlich.<br />

Gerade weil sehr häufig Dra<strong>in</strong>agen bestehen im Bereich vorhan<strong>den</strong>er Häuser,<br />

s<strong>in</strong>d Keller usw. immer Fragestellungen, die abgeklopft wer<strong>den</strong>. Der Stichpunkt Dra<strong>in</strong>age<br />

zeigt uns aber eher auf, dass wir <strong>über</strong>wiegend ke<strong>in</strong> Absenkungsproblem haben, auch auf<br />

<strong>den</strong> landwirtschaftlichen Flächen, sondern eigentlich eher e<strong>in</strong> Nässeproblem. Es gibt eben,<br />

wie vorh<strong>in</strong> auch schon ausgeführt, e<strong>in</strong>e Vielzahl von Dra<strong>in</strong>agen und Vorflutern <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Flächen, die entwässern <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nord-Ostsee-Kanal, und das größere Problem an der<br />

Stelle ist nicht die Absenkung dieses Wassers, sondern das Erfassen der Dra<strong>in</strong>agen, um<br />

sicherzustellen, ke<strong>in</strong>en Rückstau auf landwirtschaftlichen Flächen, <strong>in</strong> Vorflutern und zuletzt<br />

natürlich auch <strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong>en Rohrleitungen und Vorflutern, die Sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> Straßen<br />

liegen haben, zu erzeugen. Das heißt, wenn Sie Regenwasserleitungen haben, die <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Kanal entwässern, die müssen wir sauber erfassen, die müssen wir e<strong>in</strong>leiten und die müssen<br />

wir auch so erfassen, dass wir während der Baumaßnahme ke<strong>in</strong>en Rückstau be-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 63 von 145<br />

kommen. Das ist im Bauverfahren vorgesehen und dafür brauchen wir auch <strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Plänen dargestellten breiteren Bereich <strong>in</strong> der Böschungsoberkante, weil das e<strong>in</strong> Bereich<br />

ist, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Dra<strong>in</strong>agen und Vorfluter liegen. Die schließen wir an, setzen sie teilweise ganz<br />

bewusst neu <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kanal. Es wird also neue E<strong>in</strong>leitungsstellen geben, und dieses sichert<br />

uns ab, dass wir ke<strong>in</strong>en Rückstau haben. Das ist eigentlich das Problem an der Stelle.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, danke dazu. Noch weitere Fragen zu der Frage<br />

Grundwasserabsenkung? Ja, da h<strong>in</strong>ten.<br />

EINWENDER F: Ich b<strong>in</strong> Anlieger, betroffener Anlieger an der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche Warleberg<br />

Zentral. Und ich habe e<strong>in</strong>e Frage zu <strong>den</strong> Grundwasserabsenkungen bzw. zur befürchteten<br />

Erhöhung. In <strong>den</strong> Planunterlagen wurde geschrieben: Die Auswirkungen der Erhöhung<br />

der Geländeoberfläche <strong>in</strong>folge der terrestrischen Verbr<strong>in</strong>gung auf <strong>den</strong> Grundwasserhaushalt<br />

s<strong>in</strong>d vernachlässigbar. Dem haben wir als Ehepartner widersprochen, weil wir<br />

sehr wohl wissen, dass durch <strong>den</strong> damaligen Kiesabbau vor zwanzig Jahren der Grundwasserspiegel<br />

massiv gesenkt wor<strong>den</strong> ist, das lässt sich auch vor Ort an diversen natürlichen<br />

Teichen darstellen. Und wir befürchten schon, dass der Grundwasserspiegel jetzt<br />

durch die Verbr<strong>in</strong>gung der Erde auf dieser Fläche erhöht wird und unser Gebäude, sprich<br />

unser Keller, Scha<strong>den</strong> nimmt. Das ist die e<strong>in</strong>e Frage. Darauf möchte ich jetzt explizit e<strong>in</strong>e<br />

Antwort hören, ob die Aussage wieder gecancelt wird, die jetzt <strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen getroffen<br />

wor<strong>den</strong> ist. Und zum Zweiten wissen wir vom Oberflächenwasser, durch die Erhöhung<br />

der Fläche Warleberg Zentral wird e<strong>in</strong> vermehrtes Aufkommen von Oberflächenwasser<br />

mit Druck auf das Grundstück und Gebäude befürchtet. Und diese Auswirkungen<br />

s<strong>in</strong>d, das hatte Herr Böge schon gesagt, durch neue Dra<strong>in</strong>agen zu unterb<strong>in</strong><strong>den</strong>. Aber wir<br />

möchten eigentlich auch, und das haben wir auch gefordert, e<strong>in</strong>en Entwässerungsgraben<br />

haben nach Westen h<strong>in</strong>, um das Oberflächenwasser von der Liegenschaft bei uns fernzuhalten.<br />

Und da hätte ich jetzt gern e<strong>in</strong>e ganz genaue Aussage, wie mit diesen Wünschen,<br />

Anregungen oder E<strong>in</strong>wendungen von uns umgegangen wor<strong>den</strong> ist.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Da hat Herr Dr. Hempel schon das Mikro <strong>in</strong> der<br />

Hand.<br />

HERR DR. HEMPEL (GEOLOGISCHES BÜRO DR. HEMPEL): Ich will gerne auf die erste Frage<br />

antworten. Die Aussage, die im Gutachten steht, dass also die Verbr<strong>in</strong>gungen von Aushub<br />

aufs Land ke<strong>in</strong>e Auswirkungen auf <strong>den</strong> Grundwasserhaushalt haben, diese Aussage<br />

bleibt bestehen, die ist auch richtig so. Das heißt nämlich, dass letztendlich die Versickerung<br />

von Niederschlagswasser auf der neuen Fläche genauso erfolgt wie auf der jetzigen<br />

Geländeoberfläche. Das bedeutet auch, wir haben jetzt an der Geländeoberfläche, ich<br />

kenne Ihr Grundstück jetzt im Detail nicht, Geschiebemergelverhältnisse mit e<strong>in</strong>er relativ<br />

schlechten Versickerung. Das heißt, dass e<strong>in</strong> <strong>über</strong>wiegender Teil des Niederschlagswassers<br />

ohneh<strong>in</strong> entweder oberflächlich abfließt oder durch die Vegetation verdunstet, das<br />

heißt also, <strong>in</strong> der Größenordnung: vielleicht 10 bis 15 % des Niederschlagswassers wird<br />

zu Grundwasser. Das wird <strong>in</strong> Zukunft nicht anders se<strong>in</strong>, wenn dort Übertage-Aushub bei<br />

Ihnen verbracht wird, das wird auch e<strong>in</strong>e Mischung aus Geschiebemergel und sandigen<br />

Bestandteilen usw. se<strong>in</strong>. Das wird auch dazu führen, dass e<strong>in</strong> Teil zu Grundwasser versi-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 64 von 145<br />

ckert und zum Gutteil entweder verdunstet oder oberflächlich abfließt. Zu <strong>dem</strong> Oberflächenabfluss<br />

wird Herr Böge gleich noch etwas sagen, wie der gefasst wird. Aber grundsätzlich<br />

ist es so, dass auf <strong>den</strong> Wasserhaushalt die Verbr<strong>in</strong>gung von Aushub ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />

hat.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zu der Ausbildung der Oberflächenentwässerung:<br />

Ich kann noch nicht sagen, ob es tatsächlich e<strong>in</strong> Graben wird, aber die gesamte Entwässerung<br />

der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche Warleberg muss komplett neu hergestellt wer<strong>den</strong>, wir können<br />

auch die gesamten Vorfluter dort nicht <strong>über</strong>schütten, die Schütthöhe wäre auf der<br />

jetzigen Rohrleitung gar nicht möglich. Das erfolgt, davon liegen die Planungen vor, wie<br />

wir also diese gesamten Dra<strong>in</strong>agen, Vorfluter fassen. Natürlich bestehen zwischenzeitlich<br />

Bauzustände, und auch die machen uns an der Stelle mit <strong>dem</strong> Abfluss von Oberflächenwasser<br />

schon Sorgen, <strong>den</strong>n Sie haben während der Zeit vielleicht ke<strong>in</strong>en Oberbo<strong>den</strong> darauf.<br />

Gerade im Nahbereich auf <strong>dem</strong> sehr b<strong>in</strong>digen Bo<strong>den</strong> kann Wasser sehr schnell abfließen,<br />

dort gibt es dann <strong>in</strong> der Phase natürlich Fanggräben, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en das gefasst wird.<br />

Ob es der Endzustand ist oder ob wir dort, sage ich mal, Dra<strong>in</strong>agestränge e<strong>in</strong>bauen wer<strong>den</strong>,<br />

so weit s<strong>in</strong>d wir an der Stelle noch nicht. Das hat aber auch etwas damit zu tun, dass<br />

wir solche Maßnahmen natürlich auch mit <strong>dem</strong> späteren Nutzer wieder abstimmen müssen,<br />

der die Fläche nachher landwirtschaftlich nutzen können muss. Aber es passiert auf<br />

alle Fälle, dass dort die Entwässerung komplett neu gebaut wird.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, Herr Böge. E<strong>in</strong>wender F, ist es damit beantwortet?<br />

Ok, dann hatte ich hier vorn, me<strong>in</strong>e ich, auch E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E noch mal gesehen.<br />

Ne<strong>in</strong>, E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D hatte sich, glaube ich, auch schon länger gemeldet und danach<br />

wären Sie dann dran.<br />

EINWENDERIN D: Im Gutachten, und zwar teilweise im Baugrundgutachten, aber auch bei<br />

Ihnen wird beschrieben, dass es gerade im Los Nr. 2 viele Wasseraustritte zum E<strong>in</strong>en<br />

gibt, wozu nähere Untersuchungen noch folgen müssen, und es wird auch gesagt, dass,<br />

wenn Wasser führende Schichten im Rahmen der Bohrungen erkannt wer<strong>den</strong>, dass dann<br />

zusätzliche Bohrungen gemacht wer<strong>den</strong> müssen. Ich weiß von diesen Wasser führen<strong>den</strong><br />

Schichten, die bei <strong>den</strong> Bohrungs- und Sondierungsarbeiten gesehen wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d rund um<br />

unser Dorf. Frage hierzu: Was ist bislang diesbezüglich veranlasst wor<strong>den</strong>, was haben<br />

Sie gemacht?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das richtet sich offensichtlich an <strong>den</strong> Vorhabensträger.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich habe das Baugrundgutachten nicht ganz im<br />

Kopf, aber weitere Untersuchungen wur<strong>den</strong> durchgeführt. Wir haben zunächst e<strong>in</strong>en Böschungs-,<br />

wie soll ich es nennen, wir haben ke<strong>in</strong>en Namen richtig gefun<strong>den</strong>, es ist praktisch<br />

e<strong>in</strong> Ausflusskataster, erstellt. Das heißt, wir haben die gesamte Böschung <strong>in</strong> allen<br />

Baufeldern untersucht und festgestellt, wo Wasseraustritte s<strong>in</strong>d, vorhan<strong>den</strong>e Rutschungen,<br />

und das s<strong>in</strong>d neuralgische Bereiche für <strong>den</strong> späteren Bauprozess. In diesen Bereichen<br />

s<strong>in</strong>d die auch <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Baugrundgutachten usw. beschriebenen Dra<strong>in</strong>agen und Schlit-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 65 von 145<br />

ze und Wasserfassungen e<strong>in</strong>zubauen. Das ist erfolgt und das fließt jetzt e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die weitere<br />

Bauplanung.<br />

EINWENDERIN D: Damit ist aber me<strong>in</strong>e Frage nicht beantwortet, was zu Bohrungen mit<br />

Wasser führen<strong>den</strong> Schichten gemacht wor<strong>den</strong> ist. Diese Wasser führen<strong>den</strong> Schichten<br />

s<strong>in</strong>d rund um unser Haus, wir sitzen auf e<strong>in</strong>er Beckenschluffl<strong>in</strong>se, und von daher <strong>den</strong>ke<br />

ich, s<strong>in</strong>d auch hier weitere Bohrungen und Untersuchungen im flächendecken<strong>den</strong> Netz<br />

notwendig, so haben wir das auch geschildert <strong>in</strong> unserer E<strong>in</strong>gabe. Ich möchte wissen,<br />

was gemacht wird.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong> flächendeckendes Netz ist praktisch jetzt schon<br />

erstellt, auch durch die Herstellung der Grundwassermessstellen. Und selbstverständlich<br />

wer<strong>den</strong> Bohrungen <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich Ihres Gebäudes im Rahmen der Beweissicherung<br />

durchgeführt. Das ist auch Standardprogramm der Beweissicherungsmaßnahmen der<br />

jetzt schon durchgeführten Beweissicherung auch der Objekte <strong>in</strong> Rajensdorf. Das umfasst<br />

Sondierung im Nahbereich, genaue Feststellung, wo ist Ihre Gründungsebene, wie ist Ihr<br />

Wasserhaushalt, wie ist Ihr Haus dra<strong>in</strong>iert, trocken gelegt, welche Bo<strong>den</strong>arten s<strong>in</strong>d da?<br />

Auch Fragestellung, was für e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>austausch erfolgt ist, müssen beantwortet wer<strong>den</strong><br />

durch <strong>den</strong> Gutachter, und dann hat man das relativ gut im Griff. Und daraus resultieren<br />

dann natürlich auch Vorgehensweisen und Maßnahmen, genau wie wir das jetzt <strong>in</strong> diesen<br />

anderen Gutachten dargestellt haben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, ich fürchte, das muss uns erst e<strong>in</strong>mal reichen<br />

an der Stelle. Hier vorn war e<strong>in</strong>e Wortmeldung.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: E<strong>in</strong>wender F ist ja Geme<strong>in</strong>devertreter bei uns<br />

<strong>in</strong> Neuwittenbek, wir haben ja die Fläche Warleberg Zentral angesprochen. Und ich kann<br />

mir das nicht vorstellen, dass sich die Grundwasserverhältnisse dort nicht verändern. Ich<br />

b<strong>in</strong> Landwirt und wir haben jahrelang Kippland vom ersten Kanalausbau bewirtschaftet<br />

und hatten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Randbereichen immer mit erheblichem Druckwasser aus diesem Berg<br />

zu rechnen und s<strong>in</strong>d da manchmal tierisch abgesoffen. Das ist das e<strong>in</strong>e, und die zweite<br />

Frage ist, es gibt nicht nur <strong>den</strong> Randbereich von E<strong>in</strong>wender F, es gibt ja auch Randbereiche<br />

<strong>in</strong> Richtung Neuwittenbek. Wie ist da angedacht, dort auch das Oberflächenwasser<br />

aufzunehmen? Es soll ja schließlich 12 bis 14 m der Bo<strong>den</strong>bereiche ausgewühlt wer<strong>den</strong>.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die genannten Entwässerungsmaßnahmen,<br />

Anb<strong>in</strong>dung der Vorfluter usw. gelten natürlich auch für die gesamte Verbr<strong>in</strong>gungsfläche.<br />

Und das gilt auch für alle Verbr<strong>in</strong>gungsflächen, also nicht nur Warleberg, sondern die gesamte<br />

Anb<strong>in</strong>dung aller Vorfluter erfolgt. Zur Problematik des Hangwassers: das ist klar,<br />

Wasser fällt, sammelt sich auf relativ sandigen Schichten und fließt im Hangbereich aus.<br />

Natürlich müssen wir erhebliche Aufwendungen betreiben <strong>in</strong> Form von Felddra<strong>in</strong>agen,<br />

Fangsystemen usw., gar ke<strong>in</strong>e Frage. Und es wird auch zukünftig sicherlich bei der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung Bereiche geben, z. B. durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>bau stark schluffiger Materialien,<br />

die durch Energiee<strong>in</strong>trag bei der Bewirtschaftung aufweichen wer<strong>den</strong>. Da wird immer<br />

wieder noch e<strong>in</strong>mal nachgearbeitet wer<strong>den</strong> müssen, das ist richtig.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 66 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, noch Fragen dazu, Herr Radbruch oder reicht<br />

es so?<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Das reicht.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: S<strong>in</strong>d ansonsten jetzt noch weitere Nachfragen<br />

außer Herr Jacobsen, Amt Dänischer Wohld hier vorn noch mal?<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Danke schön. E<strong>in</strong>e Frage noch. Wenn Sie jetzt<br />

Dra<strong>in</strong>agen oder Leitungen anschnei<strong>den</strong>, da wer<strong>den</strong> die Anb<strong>in</strong>dungen an <strong>den</strong> neuen Bereich<br />

auf Ihre Kosten wahrgenommen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Die Anb<strong>in</strong>dung der Dra<strong>in</strong>agen ja. Wir müssen also<br />

Leitungen schaffen, wir müssen die Vorfluter e<strong>in</strong>b<strong>in</strong><strong>den</strong>, und das s<strong>in</strong>d unsere Baumaßnahmen,<br />

ke<strong>in</strong>e Frage, also <strong>in</strong> unseren Ausschreibungen enthalten.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Da s<strong>in</strong>d ja auch private Leitungen von Häusern<br />

vorhan<strong>den</strong>, geme<strong>in</strong>dliche Leitungen und ähnliches, die ja auch anb<strong>in</strong><strong>den</strong> an <strong>den</strong> Kanal<br />

und ihr Wasser abführen im Endeffekt. Wenn da Maßnahmen entstehen, wer<strong>den</strong> die Kosten<br />

auch von Ihnen <strong>über</strong>nommen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, natürlich. Es ist unsere Baumaßnahme, also wir<br />

graben, wir zerstören die Dra<strong>in</strong>age, wir b<strong>in</strong><strong>den</strong> sie vorher e<strong>in</strong>.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, hier mal e<strong>in</strong> klares Bekenntnis des Verursachers,<br />

sehr schön. Da ich ke<strong>in</strong>e weiteren Wortmeldungen sehe, wäre der Punkt Grundwasserveränderungen<br />

– Herr Empen vom Vorhabensträger.<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also was jetzt das Wasser angeht, der NOK ist ja<br />

e<strong>in</strong> Vorfluter und die leiten das e<strong>in</strong> bei uns und da wird es nachher e<strong>in</strong>en Nutzungsvertrag<br />

geben müssen. Also Sie dürfen das Wasser gern bei uns e<strong>in</strong>leiten, aber da muss nachher<br />

auch Geld bezahlt wer<strong>den</strong>. Es gibt aber auch e<strong>in</strong>ige Nutzer, die ke<strong>in</strong>e Verträge haben,<br />

von <strong>den</strong>en wir nicht wissen, wo sie e<strong>in</strong>leiten, und da wird es nachher so se<strong>in</strong>, dass wir da<br />

im Nachgang noch mit <strong>den</strong> Eigentümern wer<strong>den</strong> verhandeln müssen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also Sie fassen zwar die Leitungen auf Ihre Kosten<br />

an, aber die E<strong>in</strong>leitung an sich soll wie bisher auch im Nutzungsvertrag geregelt wer<strong>den</strong>.<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, genau, das muss dann geregelt wer<strong>den</strong>. Da<br />

wer<strong>den</strong> dann wahrsche<strong>in</strong>lich mehr angesprochen wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Frau Hansen, Verhandlungsleiter<strong>in</strong>: Gut, jetzt habe ich da h<strong>in</strong>ten e<strong>in</strong>e Nachfrage gesehen.<br />

Jetzt fragen Sie wahrsche<strong>in</strong>lich, was mit <strong>den</strong> Flächen ist, die stärker e<strong>in</strong>leiten als bisher,<br />

oder?<br />

EINWENDERIN G: Ich möchte zu Herrn Empen Stellung nehmen. Ich nehme an, Sie me<strong>in</strong>en<br />

jetzt die Wasser- und Bo<strong>den</strong>verbände, die dann die E<strong>in</strong>leiter s<strong>in</strong>d oder die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Landwirte jetzt? Jeder für sich soll mit Ihnen e<strong>in</strong>en Nutzungsvertrag abschließen, oder<br />

wen me<strong>in</strong>en Sie jetzt damit?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 67 von 145<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Damit me<strong>in</strong>e ich je<strong>den</strong> Unterlieger. Jeder Unterlieger,<br />

der an <strong>den</strong> NOK nachher se<strong>in</strong> Wasser abgibt, muss e<strong>in</strong>en Nutzungsvertrag machen<br />

mit uns.<br />

EINWENDERIN G: Und wo steht das, dass das so gemacht wer<strong>den</strong> muss?<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das s<strong>in</strong>d die Bestimmungen der Wasser- und<br />

Schifffahrtsverwaltung.<br />

EINWENDERIN G: Ja, und wo kann man die nachlesen? Wann hat man uns die irgendwie<br />

zu Papier gegeben, dass man die lesen kann?<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Kann ich Ihnen gerne zur Verfügung stellen.<br />

E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> G: Ja, das ist nett, aber das muss man ja schließlich vorher wissen. Also das<br />

ist uns absolut neu.<br />

HERR EMPEN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist gesetzlich geregelt.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich kann hier vielleicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> bisschen<br />

klärend e<strong>in</strong>haken. Es ist natürlich so, dass jeder E<strong>in</strong>leiter <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nord-Ostsee-Kanal e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes benötigt und dar<strong>über</strong><br />

h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong>en entsprechen<strong>den</strong> Nutzungsvertrag mit <strong>dem</strong> Wasser- und Schifffahrtsamt<br />

abgeschlossen hat <strong>in</strong> der Regel. Und was Herr Empen me<strong>in</strong>t, ist im Pr<strong>in</strong>zip, wenn wir auf<br />

e<strong>in</strong>mal Leitungen f<strong>in</strong><strong>den</strong>, von <strong>den</strong>en ke<strong>in</strong>er wusste, dass sie da liegen, das kommt<br />

manchmal vor, dann wer<strong>den</strong> wir uns natürlich an <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Eigentümer wen<strong>den</strong><br />

und die entsprechen<strong>den</strong> Verhandlungen aufnehmen, um dann zu e<strong>in</strong>er vertraglichen<br />

E<strong>in</strong>igung zu kommen und zu so e<strong>in</strong>er Genehmigung zu kommen.<br />

EINWENDERIN G: Das muss ja <strong>über</strong> die Wasser- und Bo<strong>den</strong>verbände geregelt wer<strong>den</strong>.<br />

Frau Hansen, Verhandlungsleiter<strong>in</strong>: Das sche<strong>in</strong>t mir je<strong>den</strong>falls nichts zu se<strong>in</strong>, was sich<br />

jetzt durch das <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren ergibt, das heißt, wenn, dann würde das unser<br />

Rechtsdezernat treffen und nicht unser <strong>Planfeststell</strong>ungsdezernat.<br />

EINWENDERIN G: Ich <strong>den</strong>ke, da müssen Sie noch e<strong>in</strong> bisschen mehr Aufklärung betreiben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, dann betrachte ich jetzt das Thema Grundwasserveränderungen<br />

durch die unmittelbaren Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal hier<br />

als beendet. Für das nächste Thema gebe ich nochmals an Frau Schwarz ab.<br />

I.5) Immissionen (Staub; Lärm aus Rammarbeiten, Bauarbeiten, Verkehr u.<br />

Förderband)<br />

Zum Punkt Immissionen würde ich als erstes gerne <strong>den</strong> Baustellenverkehr ansprechen.<br />

Hier wurde wesentlich die geplante Führung des Baustellenverkehrs kritisiert. Es wird<br />

bezweifelt, dass die Straßen <strong>in</strong> ihrer Beschaffenheit für die Belastung ausgelegt s<strong>in</strong>d, sodass<br />

sich Schä<strong>den</strong> ergeben können, an deren Sanierung sich Anlieger dann kostenmäßig<br />

beteiligen müssten. Des Weiteren wer<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> Baustellenverkehr erhebliche Lärm-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 68 von 145<br />

und Schadstoffbelastungen befürchtet. Auch würde die Gefahr von Verkehrsunfällen zunehmen.<br />

Teilweise wird e<strong>in</strong>e andere Verkehrsführung gefordert, teilweise Schutzmaßnahmen<br />

wie Geschw<strong>in</strong>digkeitsbeschränkungen, Ampeln oder der Bau von Fuß- und Fahrradwegen.<br />

Im Zentrum der Kritik stehen der geplante Baustellenverkehr <strong>über</strong> <strong>den</strong> Reimershofer<br />

Weg, Wie<strong>den</strong>kamp, die Straße Zum Wasserblöcken und die allgeme<strong>in</strong>e Baustellenzufahrt<br />

<strong>über</strong> Ottendorf. Im Bereich Achterwehr die L194, dann die Straße Am Breitschlag,<br />

Sturenberg, die L46 Kreuzung am Fährberg, der Rajensdorfer Weg <strong>in</strong> Rajensdorf,<br />

im Bereich Sch<strong>in</strong>kel die Kreisstraße K92, Rosenkrantzer Weg, Senfstraße, Raiffeisenstraße,<br />

Ziegeleiweg. In Großkönigsförde die Dorfstraße und Eiderredder. Und dann im<br />

Bereich Neuwittenbek, Warleberg die Geme<strong>in</strong>destraßen Knallholt, Warleberger Mühlenweg,<br />

Kreisstraße K90 und Kattendiek. Dann hat noch die Geme<strong>in</strong>de Melsdorf <strong>den</strong> Karkkamp<br />

angemeldet und im Bereich Kiel wur<strong>den</strong> die B76 und die Eckernförder Straße vorgebracht.<br />

Me<strong>in</strong>e Frage an <strong>den</strong> TdV, gibt es da Neuerungen h<strong>in</strong>sichtlich des Baustellenverkehrs<br />

und der dessen Führung?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also zunächst e<strong>in</strong>mal, wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Aufstellung<br />

e<strong>in</strong>es Baustellenverkehrskonzeptes, um die Verkehre, die wir zur Versorgung der Baustelle<br />

benötigen, entsprechend zu quantifizieren und natürlich dann auch die entsprechen<strong>den</strong><br />

Vorsorgemaßnahmen zu treffen, damit diese nicht zu Gefährdungen von Anwohnern usw.<br />

führen. Das ist <strong>in</strong> Aufstellung, und die entsprechen<strong>den</strong> Maßnahmen, die hier auch vorgeschlagen<br />

wur<strong>den</strong> zur Verkehrsberuhigung usw. fließen <strong>in</strong> dieses Konzept mit e<strong>in</strong>. Das<br />

wird im Anschluss mit <strong>den</strong> Ordnungsbehör<strong>den</strong> abgestimmt und dann <strong>den</strong> Betroffenen<br />

bekannt gegeben.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Ich habe da direkt e<strong>in</strong>e Frage an Herrn L<strong>in</strong>dner.<br />

Wir haben ja auch Aussagen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Neuwittenbek zur Verkehrssicherheit<br />

getroffen, es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt fünf Punkte, die möchte ich gern hier mal zitieren und dann<br />

auch fragen, was Sie im konkreten Fall dazu zu sagen haben. Also während der gesamten<br />

Baumaßnahmen möchten wir zum Beispiel entlang der K90 e<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzung,<br />

dann möchten für die Zufahrten zu <strong>den</strong> Baustraßen von der K90 und zur Förderanlage<br />

entsprechende Abbiegespuren, sodass nicht der fließende Verkehr dadurch<br />

beh<strong>in</strong>dert wird. Des Weiteren brauchen wir e<strong>in</strong> Konzept, für <strong>den</strong> Bautourismus. Jeder<br />

kennt das Erdbeer-Café <strong>in</strong> Warleberg, da wird sicherlich viel los se<strong>in</strong>, wenn gebaut wird.<br />

Wie das geregelt wer<strong>den</strong> soll, das wüssten wir gerne. Und die vom Bauverkehr genutzte<br />

Zentralverb<strong>in</strong>dung Kreis- und Landesstraße zwischen Levensau und Sch<strong>in</strong>kel muss für<br />

Fußgänger und Radfahrer verkehrssicher se<strong>in</strong>, das heißt, es muss der Geh- und Radweg<br />

erneuert oder geschaffen wer<strong>den</strong>. Das ist der vierte Punkt. Und an der Hauptstraße im<br />

Bereich Wittenbeker Höker, wenn viel Bauverkehr durch Neuwittenbek fließen sollte,<br />

wünschen wir uns e<strong>in</strong>en Zebrastreifen, um auch <strong>den</strong> Schulweg dort entsprechend sicher<br />

zu gestalten. Das s<strong>in</strong>d fünf Punkte, die wir haben e<strong>in</strong>fließen lassen, und dazu hätte ich<br />

gern von Ihnen e<strong>in</strong>e Aussage. Und wenn das jetzt erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verkehrskonzept geregelt<br />

wer<strong>den</strong> soll, dann halte ich das e<strong>in</strong>fach heute und hier für verspätet.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchte der TdV dazu etwas sagen?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 69 von 145<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Die angesprochenen Punkte zu E<strong>in</strong>zelmaßnahmen,<br />

Zebrastreifen usw. wer<strong>den</strong> wir natürlich aufgreifen, wobei wir ja auch schon <strong>den</strong> H<strong>in</strong>weis<br />

gegeben haben, dass wir diese Planung noch mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Straßenbehör<strong>den</strong><br />

abstimmen müssen. Die Zeit muss man uns geben. Das gilt auch für Geschw<strong>in</strong>digkeitsbeschränkungen,<br />

die e<strong>in</strong>gerichtet wer<strong>den</strong> müssen. Zum Tourismus kann ich Ihnen sagen,<br />

dass wir da Umwege ausschildern wer<strong>den</strong> und auch für e<strong>in</strong>e gezielte Führung von Touristen<br />

sorgen wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Touristikern, die sitzen <strong>in</strong><br />

Rendsburg, haben sich mit uns schon <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gesetzt. Da wird es e<strong>in</strong>e Führung<br />

geben, sodass wir Besucher aus unseren Baufeldern heraushalten, das ist unser allererstes<br />

Interesse. H<strong>in</strong>sichtlich der Abbiegespuren zu unseren Baustraßen muss man die<br />

Verkehrsbelastung, die wir tatsächlich <strong>in</strong>duzieren berücksichtigen. Auch da wer<strong>den</strong> wir <strong>in</strong><br />

Gespräche mit <strong>den</strong> Verkehrsbehör<strong>den</strong> e<strong>in</strong>steigen, um die Notwendigkeit zu prüfen. Wenn<br />

es nötig ist, machen wir es natürlich, dabei muss man auch allerd<strong>in</strong>gs die Intensität des<br />

neu ausgelösten Verkehrs berücksichtigen, ob e<strong>in</strong> Regelung tatsächlich notwendig ist im<br />

H<strong>in</strong>blick auf <strong>den</strong> frei fließen<strong>den</strong> Verkehr, der selbstverständlich möglichst wenig beh<strong>in</strong>dert<br />

wer<strong>den</strong> soll.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Wir haben e<strong>in</strong>mal die Autos gezählt, es fahren<br />

durch Neuwittenbek <strong>in</strong> 14 Tagen 23.000 Autos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung. Man kann sich das<br />

nicht vorstellen, ich hätte diese Größenordnung niemals erwartet, aber es s<strong>in</strong>d wirklich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Dorf wie Neuwittenbek 23.000 Autos <strong>in</strong> 14 Tagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Richtung.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Ich wollte zunächst e<strong>in</strong>mal festhalten, dass wir ja e<strong>in</strong> paar<br />

Unterlagen von Ihnen schon erhalten haben, wobei nicht nur zu dieser Thematik etwas<br />

passiert ist, was nicht vorkommen sollte. Die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> wer<strong>den</strong> wild durche<strong>in</strong>ander gewürfelt.<br />

Es ist so, dass wir fürs Amt natürlich <strong>den</strong> Schriftverkehr führen, aber wir regen für<br />

die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> an, und dann sollte sich h<strong>in</strong>terher auch für jede Geme<strong>in</strong>de die Stellungnahme<br />

wiederf<strong>in</strong><strong>den</strong>, die sie auch abgegeben hat. Das möchte ich an dieser Stelle nur<br />

erwähnen, <strong>den</strong>n das ist nicht der Fall <strong>in</strong> Ihrer Übersicht. Ansonsten treibt mich genau das<br />

auch um, was me<strong>in</strong> Vorredner eben gesagt hat. Als wir, vor anderthalb oder zwei Jahren,<br />

das erste mal zusammen saßen, da haben wir dieses Baustellenverkehrskonzept angemahnt,<br />

und zwar zu allererst, weil wir gesagt haben, nur wenn das wirklich vorliegt, können<br />

wir auch entschei<strong>den</strong> und aufzeigen, wo die Probleme liegen und auch Lösungen<br />

f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Im Übrigen reicht es nicht aus, dass verkehrsrechtliche Anordnungen getroffen<br />

wer<strong>den</strong>, sondern wir müssen auch mit <strong>den</strong> Straßenbaulastträgern zusammen Lösungen<br />

f<strong>in</strong><strong>den</strong> für bauliche Maßnahmen, die sich im Augenblick, zum<strong>in</strong>dest soweit ich das beurteilen<br />

kann, auch noch nicht niedergeschlagen haben. H<strong>in</strong>sichtlich der von uns mehrfach <strong>in</strong><br />

die Diskussion geworfenen Forderung nach Sondernutzungsverträgen, hat bis heute ke<strong>in</strong>e<br />

tatsächliche Kontaktaufnahme mit uns stattgefun<strong>den</strong>. Mir ist zum<strong>in</strong>dest ke<strong>in</strong>e bekannt,<br />

ich lasse mich da gern e<strong>in</strong>es Besseren belehren. Aber da muss ich ganz ehrlich sagen,<br />

wenn diese Thematik mit <strong>dem</strong> Baustellenverkehrskonzept heute immer noch nicht vorliegt,<br />

ist dann der <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> wirklich zu diesem Zeitpunkt schon richtig? Ich wage<br />

das zu bezweifeln, muss ich ganz ehrlich sagen. Danke schön.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 70 von 145<br />

EINWENDER F: Me<strong>in</strong> Bürgermeister hat das ganz treffend beschrieben, welche Forderungen<br />

wir gestellt haben, und ich f<strong>in</strong>de das auch e<strong>in</strong> bisschen spärlich, dass wir darauf ke<strong>in</strong>e<br />

detaillierten Antworten bekommen. Insbesondere hätte ich auch e<strong>in</strong>e Antwort erwartet,<br />

was die Straßen Knallholt, Warleberger Mühle und Kattendiek angeht, bei <strong>den</strong>en wir darauf<br />

bestan<strong>den</strong> haben, dass die von jeglicher Nutzung des Verkehrs im Zusammenhang<br />

mit der Verbreiterung des NOK ausgenommen wer<strong>den</strong>. Bis jetzt haben wir nur fernmündliche,<br />

also mündliche Zusagen, dass das nicht geschehen soll. Es gibt, glaube ich, im<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren e<strong>in</strong>e Aussage, dass, wenn e<strong>in</strong> Transportfahrzeug auf e<strong>in</strong>e<br />

Straße trifft, muss es unverzüglich die nächst höher e<strong>in</strong>gestufte oder privilegierte Straße<br />

anfahren, das heißt, wenn es vom Kanal aus auf die Kreisstraße 90 trifft, kann es eigentlich<br />

gar nicht <strong>in</strong> die darunter angesiedelten Geme<strong>in</strong>dewege e<strong>in</strong>biegen, es müsste sich<br />

dann nach l<strong>in</strong>ks oder rechts zu <strong>den</strong> Landesstraßen oder Bundesstraßen bewegen. Das<br />

habe ich aber bis jetzt noch nicht aus Ihrem Munde gehört, das kenne ich immer nur vom<br />

Hörensagen. Da hätte ich gern als Geme<strong>in</strong>devertreter e<strong>in</strong>e ganz klare Aussage. Zum<br />

Zweiten hat Herr Radbruch, als Bürgermeister <strong>den</strong> desolaten Zustand der Kreisstraße von<br />

Levensau bis Warleberg oder Eckholz dargelegt. Wir haben <strong>in</strong> Neuwittenbek viele E<strong>in</strong>sprüche<br />

von Grundstückseigentümern auch h<strong>in</strong>sichtlich der Beweissicherung, und ich<br />

<strong>den</strong>ke, da wäre der Vorhabensträger gut beraten, sich mit der Straßenbauverwaltung<br />

kurzzuschließen, <strong>den</strong>n die Straße ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em desolaten Zustand. Wenn dort Schwerlastverkehr<br />

stattf<strong>in</strong>det, gibt es bed<strong>in</strong>gt durch die Beschädigungen im Straßenkörper, gerade<br />

nach <strong>dem</strong> W<strong>in</strong>ter, auch Schä<strong>den</strong> am Haus. Und bevor sich jetzt gestritten wird, wer dafür<br />

zuständig ist, sollte man vor der Nutzung der Straße zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>igung kommen. E<strong>in</strong>s<br />

noch, der Radweg und Fußweg und Altwittenbek nach Neuwittenbek ist vierzig Jahre alt,<br />

dort fallen <strong>den</strong> Schulk<strong>in</strong>dern auf ihrem Fahrrad die Ranzen vom Rücken, das heißt, wir<br />

legen als Geme<strong>in</strong>de auch Wert darauf, dass unsere K<strong>in</strong>der gerade unter Berücksichtigung<br />

des vermehrten LKW-Aufkommens e<strong>in</strong>en vernünftigen Schulweg bekommen, bevor gebaut<br />

wird. Wir haben diese Forderungen <strong>in</strong> unserem E<strong>in</strong>spruch dargestellt und ich habe<br />

so me<strong>in</strong>e Be<strong>den</strong>ken, ob <strong>dem</strong> auch nachgegangen wird, <strong>den</strong>n ich hatte eigentlich heute<br />

schon e<strong>in</strong> paar klare Aussagen erwartet.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, also ich habe Ihre Be<strong>den</strong>ken noch e<strong>in</strong>mal<br />

mitgenommen, dass es h<strong>in</strong>sichtlich der Traglast und Ausstattung der e<strong>in</strong>zelnen Straßen<br />

fragwürdig ist, ob der Verkehr dort entlang geführt wer<strong>den</strong> kann, auch h<strong>in</strong>sichtlich der Sicherheit<br />

der Verkehrsteilnehmer. Will der TdV noch Ausführungen dazu machen z. B. wie<br />

er sich konkret diese Planung vorstellt h<strong>in</strong>sichtlich des Baukonzeptes?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also das war jetzt e<strong>in</strong> ganzer Strauß von –<br />

Forderungen will ich es gar nicht mal nennen, sondern von Anmerkungen, die natürlich<br />

auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Stellungnahmen stehen. Und zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Straßen kann<br />

ich Ihnen sagen, was ich auch schon gesagt habe, das wer<strong>den</strong> wir so <strong>in</strong> die Planung mit<br />

aufnehmen. Und wir können das auch zusagen, dass wir die Baustellenzufahrten auch <strong>in</strong><br />

die Ausschreibungsunterlagen aufnehmen wer<strong>den</strong>, das heißt, <strong>den</strong> beschäftigten Unternehmern<br />

wird vorgeschrieben, wo sie fahren sollen und dürfen. Bei Sondernutzung und<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 71 von 145<br />

Schwertransporten -das war m. E. gerade auch die Frage von Herr Jöhnk- die müssen<br />

im Pr<strong>in</strong>zip im E<strong>in</strong>zelnen angemeldet wer<strong>den</strong>, wenn sie <strong>den</strong>n stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Und da habe ich<br />

Schwierigkeiten, das von vornhere<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>zuplanen, weil das letztendlich auch Sache<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Bauunternehmen im späteren Ausführungsschritt ist. Der Aspekt Straßenzustand<br />

und Abstimmung mit Baulastträger berührt <strong>den</strong> Bereich Beweissicherung. Natürlich<br />

wer<strong>den</strong> wir die Zufahrten oder potenziellen Zufahrten zu <strong>den</strong> Baustellen entsprechend<br />

beweissichern, und sollten dort Schä<strong>den</strong> entstehen, wer<strong>den</strong> wir die dann auch natürlich<br />

wieder herstellen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Böge möchte da noch weitere Ausführungen<br />

zu machen.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir sitzen natürlich an <strong>dem</strong> Straßennutzungskonzept.<br />

Da geht es um die äußere Logistik der Baustelle, das heißt, wie kriege ich me<strong>in</strong>e<br />

Baustoffe, Verkehrsströme usw. zur Baustelle? Dort haben wir e<strong>in</strong>e ganze Vielzahl von<br />

Fragen, auch Abstimmung mit Straßenträgern usw. durchzuführen. Ich mache e<strong>in</strong>en kurzen<br />

Abriss. Sie haben natürlich ke<strong>in</strong> Ergebnis des Straßennutzungskonzeptes, aber Sie<br />

erkennen, an welchen Punkten wir arbeiten, und da s<strong>in</strong>d viele Punkte, die wir auch mit<br />

<strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> noch abstimmen müssen, weil wir natürlich auf deren Hoheitsgebiet e<strong>in</strong>greifen.<br />

Wir berücksichtigen die Stellungnahmen zu Schulwegbereich, Straßen<strong>über</strong>führung,<br />

etc., das gilt aber für jede Geme<strong>in</strong>de, Quarnbek genauso wie Neuwittenbek. Wir<br />

haben folgende Situation. Die Gesamtbaumaßnahme wird durch die A210, die B76 und<br />

die L44, das ist also <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich Gettorf, e<strong>in</strong>gegrenzt. Das heißt, alles, was an Straßenverkehr<br />

zur Baustelle geht, kommt <strong>über</strong> diese Wege, d.h. Lieferung von Betriebsstoffen,<br />

Baugeräten, Conta<strong>in</strong>ern, alles was e<strong>in</strong>e Baustelle zum Leben braucht, Baumaterialien,<br />

Beton, Tragschichten und natürlich auch An- und Abfahrt von Baupersonal. Erste<br />

Transporte f<strong>in</strong><strong>den</strong> schon für die Herstellung unserer Baustraßen statt, damit wir unsere<br />

Baustellen <strong>über</strong>haupt erschließen können. Das s<strong>in</strong>d die Verkehrsströme, um die es geht.<br />

Wir haben e<strong>in</strong>e Baustelle Entsorgung. Dazu gehören selbstverständlich die normalen Abfälle,<br />

die auf Baustellen entstehen, aber auch gewisse e<strong>in</strong>zelne kontam<strong>in</strong>ierte Bereiche,<br />

die wir nicht landwirtschaftlich aufbr<strong>in</strong>gen können, kle<strong>in</strong>ere Bo<strong>den</strong>mengen oder was wir<br />

dort eben an Ziegelresten f<strong>in</strong><strong>den</strong>, das kann lokal schon mal abtransportiert wer<strong>den</strong>. Unser<br />

Grundsatz bei der gesamten Logistik ist jedoch, <strong>den</strong> Wasserweg zu verwen<strong>den</strong>. Aus diesem<br />

Grunde wird bei uns Flemhude, das wer<strong>den</strong> wir nachher noch näher betrachten, besonders<br />

wichtig, weil alle Großmengen, Großmassen, die auftreten können, <strong>über</strong> <strong>den</strong> Bereich<br />

Flemhude <strong>in</strong> die Baustellen gebracht wer<strong>den</strong> sollen. Was das für Baustoffe s<strong>in</strong>d,<br />

wer<strong>den</strong> wir nachher im Rahmen des Feldes Flemhude noch e<strong>in</strong>mal darstellen.<br />

Wir haben für die Straßennutzung bestimmte Schwerpunkte für die e<strong>in</strong>zelnen Lose. Die<br />

machen sich fest an <strong>den</strong> von uns geplanten Baustraßen. Die Wegführung zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Baulosen macht sich an e<strong>in</strong>er ganzen Batterie an Kriterien fest, und die müssen wir<br />

natürlich auch abstimmen, auch mit <strong>den</strong> Straßenträgern. Dazu gehört der Ansatz e<strong>in</strong>er<br />

möglichst schnellen Anb<strong>in</strong>dung an die nächste <strong>über</strong>geordnete Straße und ger<strong>in</strong>ger Nutzung<br />

kle<strong>in</strong>en Dorfstraßen, die dafür nicht geeignet s<strong>in</strong>d oder auch zu erheblichen Beh<strong>in</strong>-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 72 von 145<br />

derungen führen wür<strong>den</strong>. Wir suchen die Wege mit der ger<strong>in</strong>gsten Betroffenheit, so s<strong>in</strong>d<br />

auch schon unsere Zufahrten zu <strong>den</strong> Baustellen entstan<strong>den</strong>. Dazu kommt die Frage der<br />

Straßeneignung, Belastung. Wir haben dort unterschiedliche Bauklassen. Wir wer<strong>den</strong><br />

auch noch Untersuchungen durchführen <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf Rohrleitungen, Straßenaufbau.<br />

Gerade <strong>in</strong> Bereichen wo wir unsere Baustraßen herstellen, haben wir natürlich Abbiegespuren,<br />

besondere Belastungen dieser Straßenkörper, das muss man sich genau anschauen.<br />

Wir versuchen selbstverständlich die Trennung von Verkehrsströmen, das heißt,<br />

die 23.000 Fahrzeuge, die Sie genannt haben auf der K92 bewegen sich <strong>in</strong> Bereichen, die<br />

unsere Hauptbaustellenzufahrt zu <strong>dem</strong> Bauhafen <strong>in</strong> Warleberg betreffen. Wir wür<strong>den</strong> dort<br />

e<strong>in</strong>e Brücke errichten, um da nicht Baustellenverkehr zusammenzubr<strong>in</strong>gen mit <strong>dem</strong> normalen<br />

Berufsverkehr. Das wäre nicht der richtige Weg, es würde auch für beide Seiten zu<br />

erheblichen Schwierigkeiten führen.<br />

Was wir auch untersuchen mit <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>weis auch Tourismus, ist die Umleitung von Fahrradverkehr,<br />

das ist e<strong>in</strong> Tourismus-Schwerpunkt <strong>in</strong> diesem Bereich. Dort s<strong>in</strong>d wir dabei<br />

mögliche Alternativrouten zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> und müssen die dann selbstverständlich mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Verbän<strong>den</strong> usw. diskutieren. Die haben e<strong>in</strong>en ganz anderen Blick darauf, da<br />

geht es nicht nur um das Umleiten, sondern auch um das Ankommen an bestimmen Sehenswürdigkeiten.<br />

Nicht vergessen sollte man <strong>den</strong> Baustellen-Tourismus, <strong>den</strong> wir erwarten.<br />

Dort haben wir bestimmte Punkte vorgesehen, an <strong>den</strong>en wir <strong>über</strong> die Baustelle berichten,<br />

die angefahren wer<strong>den</strong> können. Zu <strong>dem</strong> Umfang dieses Konzepts gehören auch<br />

noch die Sicherung und stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>de Baumaßnahmen. Wenn ich bestimmte Zufahrten<br />

habe, muss ich an bestimmten vorhan<strong>den</strong>en Baustraßen Bankettbereiche befestigen, das<br />

heißt, wenn LKWs dort herunterfahren oder bestimmte Kurven viel nutzen, muss ich die<br />

baulich ausbil<strong>den</strong>. Wir haben zum Beispiel im Bereich Königsförde e<strong>in</strong>e Abbiegespur<br />

Richtung Bökenrott, da ist jetzt schon bekannt, dass das e<strong>in</strong> Unfallschwerpunkt ist, landwirtschaftliche<br />

Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d dort schon umgekippt. Das ist dann ohne bauliche Anpassung<br />

auch nicht geeignet für unsere Nutzung. Es gibt also e<strong>in</strong>e Batterie an kle<strong>in</strong>en Punkten,<br />

die wir jetzt rausarbeiten und die <strong>in</strong> das Straßennutzungskonzept e<strong>in</strong>fließen wer<strong>den</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, vielen Dank. Da h<strong>in</strong>ten war jemand, der<br />

schon länger gewartet hat.<br />

HERR JÜRGENS, GEMEINDE ACHTERWEHR: Die Geme<strong>in</strong>de bedauert sehr, dass sie am <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren<br />

nicht beteiligt ist. Wir haben <strong>in</strong> unserer Stellungnahme <strong>den</strong> Antrag<br />

gestellt, dass wir beteiligt wer<strong>den</strong>. Ihrer E<strong>in</strong>führung, Frau Hansen, habe ich entnommen,<br />

dass das wohl nicht der Fall se<strong>in</strong> wird.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, ich habe mir das noch e<strong>in</strong>mal angeschaut,<br />

nach<strong>dem</strong> Sie mich letztens auf e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> auch darauf angesprochen hatten.<br />

HERR JÜRGENS, GEMEINDE ACHTERWEHR: So ist es, ja.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es ist tatsächlich so, dass wir im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> abgeschätzt<br />

hatten, dass für die Geme<strong>in</strong>de Achterwehr die Auswirkungen der Maßnahme nicht<br />

so stark s<strong>in</strong>d, dass e<strong>in</strong>e Beteiligung erforderlich gewesen wäre. Aber da die Unterlagen im<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 73 von 145<br />

Amt Achterwehr ausgelegen haben, würde es, wenn man jetzt noch nachbeteiligen würde,<br />

letztendlich <strong>in</strong> der Sache nichts anderes bedeuten als dass es auch für Sie nur nochmals<br />

im Amt Achterwehr ausgelegt würde. Sie haben als Geme<strong>in</strong>de ja auch e<strong>in</strong>e Stellungnahme<br />

e<strong>in</strong>gebracht <strong>in</strong> das Verfahren, von daher s<strong>in</strong>d Sie auf je<strong>den</strong> Fall im Verfahren<br />

jetzt als Beteiligte mit dr<strong>in</strong> und selbstverständlich wird auch gewürdigt, was Sie vorgetragen<br />

und noch vorzutragen haben.<br />

HERR JÜRGENS, GEMEINDE ACHTERWEHR: Wir s<strong>in</strong>d aber leider nicht gleichgestellt. Und ich<br />

me<strong>in</strong>e, das sollten Sie schnellstens herstellen, <strong>den</strong>n ich habe gerade von <strong>dem</strong> Nachbarbürgermeister<br />

erfahren, dass man sich zum Beispiel für die 6,50 m Straße schon gee<strong>in</strong>igt<br />

hat auf Rückbau, wenn es nachher nicht mehr benötigt wird. Diese Informationen kriege<br />

ich als Bürgermeister nicht auf offiziellem Wege, sondern nur, weil wir ab und zu mit der<br />

Nachbarschaft re<strong>den</strong>. Aber vielleicht noch e<strong>in</strong>mal etwas anderes. Die Geme<strong>in</strong>de Achterwehr<br />

ist mit Lärm- und Staubimmissionen sehr betroffen. Munitionslager, zwei Hähnchenställe,<br />

Umspannwerk, Mülldeponie, Kiesgrube auf der anderen Seite. Wenn Sie das mal<br />

zusammennehmen, und dann ist die Autobahn dazwischen - die meisten Beschwer<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d ja wegen der Autobahn, wo wir auch nicht ganz sicher s<strong>in</strong>d. Das alles zusammen<br />

muss e<strong>in</strong>e Lärmschutzimmission geben, die sehr hoch ist. Deshalb fordere ich e<strong>in</strong> Lärmschutzgutachten,<br />

das man erstellen lässt. Das muss nicht die Geme<strong>in</strong>de machen, das<br />

müsste eigentlich der machen, der dann noch etwas zusätzlich bauen will, me<strong>in</strong>e ich je<strong>den</strong>falls.<br />

Das wäre der Antrag. Und das Nächste wäre, vom Verfahren her kriegen wir<br />

ke<strong>in</strong>en klagefähigen Bescheid, und alle Bürger aus Achterwehr und Schönwohld, die e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>spruch gemacht haben, kriegen ke<strong>in</strong>e Nachricht, müssen alle im Internet suchen.<br />

Das müsste ich ja als Bürgermeister dann <strong>den</strong>en bekannt machen. Also irgendwie halte<br />

ich das Verfahren für unmöglich, <strong>den</strong>n nach <strong>dem</strong> Landesverwaltungsgesetz kann ich nach<br />

e<strong>in</strong>em Vierteljahr Untätigkeitsklage e<strong>in</strong>reichen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wenn wir nun also erkennen wür<strong>den</strong> anhand Ihrer<br />

E<strong>in</strong>wendungen, dass die Geme<strong>in</strong>de Achterwehr, die ja zum Amt Achterwehr gehört, selbst<br />

auch betroffen ist, würde selbstverständlich der <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss durchaus wie<br />

die ganze Zeit geplant im Amt Achterwehr ausgelegt wer<strong>den</strong> und zusätzlich würde dann<br />

aber auch die Bekanntmachung <strong>in</strong> Ihrer Geme<strong>in</strong>de erfolgen. Trotz<strong>dem</strong> ist es vom Verfahren<br />

her so, dass eben e<strong>in</strong>e vorherige Abschätzung getroffen wird, und <strong>in</strong> dieser vorherigen<br />

Abschätzung ist es anders gewertet wor<strong>den</strong>, nämlich dass sich ke<strong>in</strong>e Betroffenheiten<br />

für Ihre Geme<strong>in</strong>de ergeben. Von daher haben wir das jetzt wahrgenommen, dass Sie das<br />

anders sehen. Re<strong>in</strong> praktisch würde sich aber für Ihre Geme<strong>in</strong><strong>dem</strong>itglieder nichts ändern,<br />

weil es eben nicht <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>zelgeme<strong>in</strong>de ausgelegt wird, sondern <strong>in</strong> <strong>dem</strong> jeweiligen<br />

Amtsgebäude, je<strong>den</strong>falls nach me<strong>in</strong>er Kenntnis Ihrer Hauptsatzung.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Nach<strong>dem</strong> wir also nochmals gehört haben, dass<br />

Ihre Betroffenheiten im Vorwege sozusagen als ausgeschlossen betrachtet wur<strong>den</strong>, vielleicht<br />

nur noch e<strong>in</strong>mal zum Abschluss die Frage an <strong>den</strong> TdV, ob h<strong>in</strong>sichtlich der Lärmbefürchtungen<br />

für die Geme<strong>in</strong>de Achterwehr irgend etwas zu erwidern ist.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 74 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte noch e<strong>in</strong>mal ganz deutlich sagen, wir<br />

planen nicht, <strong>den</strong> Nassaushub <strong>in</strong> die Kiesgrube Schönwohld zu br<strong>in</strong>gen. Wenn sich daran<br />

etwas ändern würde, wäre das e<strong>in</strong> Punkt, wo wir def<strong>in</strong>itiv auch noch e<strong>in</strong>mal mit Ihnen <strong>in</strong>s<br />

Gespräch kommen müssten wegen der zusätzlichen Auswirkungen. Das ist uns auch<br />

bewusst. Ansonsten, Ihre Forderung nach <strong>dem</strong> Lärmgutachten haben wir eigentlich erfüllt.<br />

Wir haben e<strong>in</strong> Lärmgutachten erstellt, was auch die Auswirkungen im Bereich des Flemhuder<br />

Sees umfasst. Und die wer<strong>den</strong> natürlich auch entsprechend bewertet, entsprechend<br />

der AVV Baulärm, da kommen wir gleich im nächsten Punkt, <strong>den</strong>ke ich, auch noch<br />

zu, das ist unser nächster Tagesordnungspunkt. Dementsprechend wer<strong>den</strong> auch die<br />

Auswirkungen auf die Geme<strong>in</strong>de Achterwehr hier entsprechend berücksichtigt und die<br />

gesetzlichen Regelungen e<strong>in</strong>gehalten. Das kann ich Ihnen also heute hier zusagen. Und<br />

das ist auch schon erfolgt.<br />

HERR JÜRGENS, GEMEINDE ACHTERWEHR: Ganz kurz dazu. Also Schönwohld, wurde ja gesagt,<br />

ist außen vor, gibt es gegebenenfalls e<strong>in</strong> extra <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren. Das lassen<br />

wir mal außen vor. Dazu kann ich eigentlich nur sagen, das was da dr<strong>in</strong> steht, dass<br />

die Geme<strong>in</strong>de gegen die Verfüllung der Kieskuhle Schönwohld ist, das stimmt nicht. Ich<br />

weiß nicht, woher Sie das haben. Aber das stimmt nicht. Also das hat von uns ke<strong>in</strong>er geschrieben.<br />

Wir haben das heute Morgen noch e<strong>in</strong>mal geprüft. Also worum es uns geht, ist,<br />

das Lärmschutzgutachten, das Sie gemacht haben, hält ja auf der Autobahn auf, ist für<br />

Achterwehr nicht relevant. Und deshalb bitte ich Sie diesen E<strong>in</strong>spruch noch e<strong>in</strong>mal zu<br />

prüfen, der Lärmschutz ist bei uns e<strong>in</strong> ganz großes Thema und Staubschutz usw., davon<br />

gehe ich aus, wird genauso wichtig se<strong>in</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aber es gab bestimmt Gründe, warum das Gutachten<br />

sich auf e<strong>in</strong>en bestimmten Untersuchungsbereich konzentriert hat? Vielleicht können<br />

Sie dazu noch etwas sagen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zum E<strong>in</strong>en, die verkehrlichen Belastungen auch<br />

im Umfeld der Baumaßnahme s<strong>in</strong>d im Lärmgutachten betrachtet wor<strong>den</strong>, auch für die<br />

Autobahn. Das bedeutet im Endeffekt, der Verkehr, der nach <strong>dem</strong> derzeitigen Planungsstand<br />

<strong>über</strong> die Autobahn abgewickelt wer<strong>den</strong> soll, hat hier ke<strong>in</strong>e spürbaren Auswirkungen.<br />

Das ist ke<strong>in</strong> so großes Verkehrsaufkommen, dass es hier zu e<strong>in</strong>er spürbaren Steigerung<br />

der Lärmimmission führen würde. Was wir dann außer<strong>dem</strong> gemacht haben, ist, die Baumaßnahme<br />

selbst sich anzuschauen und eben die entsprechen<strong>den</strong> Baugeräte, die dort<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong>. Und darauf bezog sich me<strong>in</strong>e Aussage eben, die wer<strong>den</strong> auch mit <strong>den</strong><br />

Geme<strong>in</strong>degrenzen Achterwehr verschnitten, und wenn es dort Auswirkungen auf die E<strong>in</strong>wohner<br />

gibt, wer<strong>den</strong> die Grenzwerte e<strong>in</strong>gehalten. Wer<strong>den</strong> die Grenzwerte nicht e<strong>in</strong>gehalten,<br />

müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen wer<strong>den</strong>, zum Beispiel Bauzeitbeschränkungen<br />

e<strong>in</strong>geführt wer<strong>den</strong>. Dann wird das entsprechend gemacht. Also <strong>in</strong>soweit<br />

s<strong>in</strong>d Sie im Verfahren dr<strong>in</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, dann will ich <strong>den</strong> Punkt erst e<strong>in</strong>mal so stehen<br />

lassen und weitere E<strong>in</strong>wendungen aufrufen. Herr Jacobsen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 75 von 145<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Danke schön. Ich möchte doch gern noch e<strong>in</strong>mal<br />

zurückkommen auf das Verkehrskonzept. Der Vorhabensträger hat gesagt, es f<strong>in</strong>det<br />

noch e<strong>in</strong>e Abstimmung statt. Me<strong>in</strong>es Erachtens ist das aber so em<strong>in</strong>ent wichtig, dieses<br />

Verkehrskonzept, dass das deutlich vor <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss, gegebenenfalls<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Extraterm<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal erörtert wer<strong>den</strong> sollte, <strong>den</strong>n e<strong>in</strong>e Abstimmung heißt ja<br />

nicht, dass man sich e<strong>in</strong>ig wird von bei<strong>den</strong> Seiten. Es könnte auch e<strong>in</strong>e Unstimmigkeit<br />

bestehen bleiben. Ich <strong>den</strong>ke, es wäre s<strong>in</strong>nvoll, vielleicht <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em Rahmen oder vielleicht<br />

<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erem Rahmen das noch e<strong>in</strong>mal abzustimmen, um auch Ihnen deutlich zu<br />

machen, wie die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> dann später zu <strong>dem</strong> Verkehrskonzept wirklich stehen sollten.<br />

Denn es s<strong>in</strong>d noch sehr, sehr viele Fragen offen geblieben. Von Herr Radbruch, Geme<strong>in</strong>de<br />

Neuwittenbek, s<strong>in</strong>d ja e<strong>in</strong>zelne Themen angesprochen wor<strong>den</strong>. Die betreffen aber<br />

auch andere Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> bei uns im Amtsbereich, auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> südlichen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> des<br />

Kanals, wie das dort wirklich geplant ist. Das hilft uns jetzt nicht weiter, wenn das Verkehrskonzept<br />

erst nach <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss fertig ist, <strong>den</strong>n dann haben wir<br />

ke<strong>in</strong>e Möglichkeit mehr, darauf irgendwie noch E<strong>in</strong>fluss zu nehmen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich verstehe Ihre Be<strong>den</strong>ken. Letzte E<strong>in</strong>flussnahme<br />

wäre natürlich immer gegebenenfalls die Klage gegen e<strong>in</strong>en <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss,<br />

um am Verfahren weiter beteiligt zu bleiben. Das will natürlich ke<strong>in</strong>er, aber ich<br />

me<strong>in</strong>e, es wäre damit dann nicht zu Ende mit <strong>dem</strong> Beschluss. Natürlich ist es wünschenswert<br />

und unser aller Ziel, das zeitlich vor e<strong>in</strong>em <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss zu klären.<br />

Wenn dies nicht gel<strong>in</strong>gt, müsste man gucken, wie durch Anordnungen gewährleistet<br />

wer<strong>den</strong> kann, dass die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> bei dieser Abstimmung so weit mitgenommen wer<strong>den</strong>,<br />

dass sie ihre Belange h<strong>in</strong>reichend durchsetzen können.<br />

E<strong>in</strong>wender J nimmt Bezug auf diese Ausführungen und weist darauf h<strong>in</strong>, dass der <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong><br />

verfrüht angesetzt sei, weil der Planungsstand des Vorhabensträgers e<strong>in</strong>e<br />

konkrete Erörterung der Themen noch nicht zulasse.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Man muss allerd<strong>in</strong>gs auch differenzieren zwischen<br />

der zur Genehmigung vorzulegen<strong>den</strong> Planung und dann nachher der Ausführungsplanung,<br />

<strong>den</strong>n die kle<strong>in</strong>sten Details, die später kommen, die können noch gar nicht so<br />

weit gereift se<strong>in</strong>. Hier muss man letztlich mit Anordnungen und dergleichen arbeiten um<br />

da e<strong>in</strong>e gewisse Sicherheit und Flexibilität zu schaffen. Dann hatten wir noch E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong><br />

E.<br />

EINWENDERIN E: Ich habe e<strong>in</strong>e Frage, <strong>in</strong>wieweit bei uns der Rajensdorfer Weg <strong>in</strong>volviert<br />

se<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> Verkehr von Baufahrzeugen, LKWs oder was Sie sich da vorgestellt haben.<br />

Wir haben dort e<strong>in</strong>en sehr schmalen Weg, LKW-Begegnungen gehen da schon mal<br />

gar nicht. Und es ist der Schulweg, also im Moment s<strong>in</strong>d es 15, 16 K<strong>in</strong>der im schulpflichtigen<br />

Alter und es wer<strong>den</strong> noch mehr. Ich würde gerne wissen, was Sie dazu sagen, <strong>den</strong>n<br />

wenn Sie jetzt sagen, dass h<strong>in</strong>ter <strong>den</strong> Häusern auch ke<strong>in</strong>e LKWs fahren, wo fahren sie<br />

dann?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 76 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die Baustellenzufahrt zu diesem Los Wittenbeker<br />

Kurve, unserem Los 2, ist da an der Wand auf der Karte, auch noch e<strong>in</strong>mal sehr<br />

deutlich zu sehen und man sieht auch, dass auf <strong>dem</strong> Rajensdorfer Weg ke<strong>in</strong> Baustellenverkehr<br />

stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> soll und wird.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Langer, erst e<strong>in</strong>mal jetzt.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Für mich war klar, dass der Rajensdorfer Weg ausgespart<br />

wor<strong>den</strong> ist, das ist im Vorfeld schon weitestgehend bekannt gemacht wor<strong>den</strong>. Für<br />

mich ist nur wichtig, wenn ich dieses Hellblaue sehe, das ist ja wohl Los 2, wenn ich das<br />

richtig erkenne von hier aus, das heißt also, dass der Quell- und Zielverkehr von und zur<br />

Baustelle ab der Autobahn bis <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereich Rögen geht <strong>in</strong> der Wittenbeker Kurve. Ist<br />

das richtig? Kann ich das von hier richtig erkennen so?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr L<strong>in</strong>dner kann das e<strong>in</strong>mal re<strong>in</strong>zoomen und<br />

Herr Böge kann sicherlich noch genau erklären, was da dargestellt ist, aber ich glaube,<br />

Sie liegen da schon richtig.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Ok, vielen Dank, das ist so sehr viel deutlicher. Dann<br />

habe ich e<strong>in</strong>e Frage dazu: Wir hatten ja im Vorfeld bei e<strong>in</strong>em unserer Treffen, <strong>in</strong> Ottendorf<br />

war das, glaube ich, vorgeschlagen, dass wir, die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek, <strong>den</strong> Weg Wie<strong>den</strong>kamp<br />

präferieren. Der ist jetzt da gestrichelt e<strong>in</strong>gezeichnet. Das lässt mich jetzt hoffen,<br />

dass da irgend etwas passieren soll. Ich frage mich nur als Vertreter der Geme<strong>in</strong>de,<br />

wann soll das passieren? Inwiefern wer<strong>den</strong> wir als Geme<strong>in</strong>de da mit dazugezogen und<br />

<strong>in</strong>wieweit ist die Verb<strong>in</strong>dung von der Autobahnabfahrt Achterwehr <strong>über</strong> die Ortsteile Flemhude,<br />

Quarnbek, Strohbrück aus der Planung raus? Vorh<strong>in</strong> war die Rede davon, dass<br />

auch die 194 und der Sturenberg sehr wohl auch mit belastet wer<strong>den</strong> wür<strong>den</strong> mit Quell-<br />

und Zielverkehr. Das sche<strong>in</strong>t mir hier jetzt nicht der Fall zu se<strong>in</strong>. Ist das richtig? Wenn ja,<br />

wenn es richtig ist, dann ist es gut, dann b<strong>in</strong> ich zufrie<strong>den</strong>. Wenn ne<strong>in</strong>, müsste das vielleicht<br />

auch noch e<strong>in</strong>mal erörtert wer<strong>den</strong>. Also me<strong>in</strong>e Hauptanmerkung ist aber die Zuwegung<br />

zum Los 2, wann wir endlich da e<strong>in</strong>e klare Kante haben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchte der TdV da etwas zu sagen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Es s<strong>in</strong>d unterschiedliche Punkte angesprochen. Dies<br />

ist e<strong>in</strong>e mögliche kurze Zuführung Richtung Los 2. Das schließt nicht aus, dass auf <strong>den</strong><br />

<strong>über</strong>geordneten Straßen auch von der Autobahnabfahrt Achterwehr e<strong>in</strong>e Nutzung erfolgt,<br />

gerade für <strong>den</strong> Bau zum Beispiel des neuen Fähranlegers <strong>in</strong> Landwehr wird das mit Sicherheit<br />

e<strong>in</strong>e Zuwegung se<strong>in</strong>. Dennoch gibt es, ich habe das vorh<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>mal angesprochen,<br />

sogenannte Kampagnen, während derer größere Mengen zu Baustellen geführt<br />

wer<strong>den</strong> müssen. Und dies ist auch e<strong>in</strong> Bestandteil dieses Konzeptes, was wir abrun<strong>den</strong><br />

müssen, also welches der beste Weg für diese Kampagnen ist, <strong>den</strong>n genau diese Strecken<br />

s<strong>in</strong>d auch relevant für Beweissicherungsmaßnahmen, für e<strong>in</strong>e Überwachung der<br />

gesamten Zufahrtssituation. Das heißt nicht, dass <strong>über</strong> Achterwehr nicht <strong>den</strong>noch normaler<br />

Verkehr zur Baustelle fließt. Es kann auch ebenso gut se<strong>in</strong>, dass <strong>über</strong> Kronshagen<br />

vom Baustoffhändler, der auf se<strong>in</strong>er Tour e<strong>in</strong>e Station hat, die Palette Kalksandste<strong>in</strong>e dort<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 77 von 145<br />

abgeliefert wird. Diesen Verkehr wird es geben, aber uns geht es darum, Verkehr, der<br />

größere Mengen und damit auch größere Belastung br<strong>in</strong>gt, auf bestimmte Strecken zu<br />

konzentrieren, diese auch entsprechend auszuschildern, also e<strong>in</strong> Verkehrsleitkonzept zu<br />

haben.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Es ist ausgeschlossen, dass der Verkehr durch die<br />

Ortslage Strohbrück geht, an der Schule vorbei? Das war ja unser Hauptanliegen, dass<br />

die Schule außen vor bleiben soll und eigentlich auch der Fährberg. Also wenn der Quell-<br />

und Zielverkehr hier stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> soll, dann bitte nur <strong>über</strong> die 194 und dann <strong>den</strong> Sturenberg.<br />

Alles andere, Strohbrück ist dann wirklich außen vor.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Für nicht Ortskundige: Wenn ich <strong>den</strong> Fährberg sperre<br />

und <strong>den</strong> Schulweg, komme ich praktisch nicht mehr aus <strong>dem</strong> Bereich Kronshagen an<br />

die Fähre runter. Ich habe folgendes Problem, ich habe ja e<strong>in</strong>en Fährersatzverkehr, das<br />

heißt, ich habe dort natürlich auch die Leute, die zur Arbeit fahren, die Landwirte, die <strong>über</strong><br />

die Fähre müssen. Diesen Verkehr wird es weiterh<strong>in</strong> geben. E<strong>in</strong>en Schwerpunkt Zufahrt<br />

auf diese Baustelle dort, wie auch <strong>in</strong> der Stellungnahme beschrieben, ja, der Sturenberg<br />

wäre dafür vorgesehen, und dort muss man sich dann auch <strong>über</strong> Maßnahmen, Übergang<br />

usw. natürlich Gedanken machen und abstimmen, wo diese <strong>den</strong>n stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Zu der Frage<br />

der alternativen Baustellenzufahrt im Bereich Reimershofer Weg, was dort türkis oder<br />

hellblau dargestellt ist. Zum<strong>in</strong>dest von der L194 herunter ist der Reimershofer Weg die<br />

jetzige von uns auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen dargestellte Zufahrt. Es wur<strong>den</strong><br />

Alternativen von der Geme<strong>in</strong>de Quarnbek und auch von Ottendorf aufgezeigt, diese blau<br />

gestrichelte L<strong>in</strong>ie als Baustellenzufahrt e<strong>in</strong>zuführen. Das wäre die Nutzung des so genannten<br />

Wie<strong>den</strong>kamps mit e<strong>in</strong>igen baulichen Änderungen, sodass wir also praktisch diese<br />

Kreuzung, die Herr Brockmann vorh<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>mal angesprochen hat, nicht nutzen.<br />

Es laufen Verhandlungen mit <strong>den</strong> Eigentümern der Flächen. Es ist für uns im Moment<br />

noch nicht ganz klar, wie die Zustimmungslage dieser Varianten bei <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> ist.<br />

Da, glaube ich, fehlt uns im Moment noch das Signal der Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, uns klar zu sagen,<br />

macht es so. Wenn das so ist, wäre das vielleicht hier die Möglichkeit, das aufzuzeigen.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Also für die Geme<strong>in</strong>de. Quarnbek ist diese Verkehrsführung<br />

e<strong>in</strong>fach klar, dass auf ke<strong>in</strong>en Fall der Reimersdorfer Weg genutzt wer<strong>den</strong> soll,<br />

sondern der Wie<strong>den</strong>kamp mit <strong>den</strong> Querverb<strong>in</strong>dungen zu diesem Plattenweg.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Gut, dann ist das jetzt so die Aussage, dann br<strong>in</strong>gen<br />

wir, <strong>den</strong>ke ich, auch die Verhandlungen mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Landwirten zum Abschluss.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, vielen Dank. Gibt es noch weitere Wortmeldungen?<br />

Ja, bitte.<br />

EINWENDERIN E: Es wurde vorh<strong>in</strong> von Bauconta<strong>in</strong>ern gesprochen, die auch irgendwo aufgestellt<br />

wer<strong>den</strong>. Ich weiß nicht, ob das jetzt zu <strong>dem</strong> Punkt gehört, aber es würde mich<br />

<strong>in</strong>teressieren, wo diese aufgestellt wer<strong>den</strong>. S<strong>in</strong>d das dann Wohnconta<strong>in</strong>er oder was ist<br />

damit geme<strong>in</strong>t?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 78 von 145<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, wir haben e<strong>in</strong>en Baustellene<strong>in</strong>richtungsschwerpunkt,<br />

und das ist der Bauhafen Warleberg. Dort ist für uns der wichtigste Punkt für die<br />

Funktionsfähigkeit der Baustelle. Dort ist das Förderband zur Verbr<strong>in</strong>gung dieser großen<br />

Bo<strong>den</strong>mengen, das muss laufen, sonst steht die gesamte Baustelle. Und <strong>in</strong> diesen Bereich<br />

wer<strong>den</strong> wir auch die Hauptbaustellenrichtung e<strong>in</strong>b<strong>in</strong><strong>den</strong>, dort kommen sicherlich<br />

Büroconta<strong>in</strong>er der Bauleitung h<strong>in</strong>, auch Conta<strong>in</strong>er für Personal usw., Ver- und Entsorgungsconta<strong>in</strong>er.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, noch weitere Wortmeldungen? Wür<strong>den</strong> Sie<br />

bitte ans Mikro gehen?<br />

EINWENDER K: Ich habe vollen Respekt für die Anlieger hier, die <strong>den</strong> südlichen Teil betrachten<br />

wollen. Ich würde aber gerne noch e<strong>in</strong>mal <strong>den</strong> Fokus auf die Geme<strong>in</strong>de Sch<strong>in</strong>kel<br />

richten. Vielleicht können Sie mit e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>den</strong> Detailschärfe hier zu <strong>dem</strong> Thema<br />

Verkehrskonzept Stellung nehmen und uns als E<strong>in</strong>wender aufzeigen, welche Perspektiven<br />

wir sozusagen haben vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass das Verkehrskonzept jetzt noch<br />

nicht abschließend vorliegt.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, kann der TdV da Ausführungen zu machen<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, wir haben hier <strong>den</strong> Bereich Großkönigsförde,<br />

Sch<strong>in</strong>kel und Rosenkrantz dargestellt, das ist dieser gelb dargestellte Bereich. Wir haben<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich die Lose 4 und 5 zu erreichen. Grundsätzliche Vorgehensweise zum<br />

Erreichen der Baustellen ist die Herstellung e<strong>in</strong>er gesonderten Baustraße, dort von der<br />

K92 folgend, die wurde vorh<strong>in</strong> auch schon e<strong>in</strong>mal gezeigt. Das soll die Hauptverb<strong>in</strong>dungsader<br />

zu <strong>den</strong> Losen se<strong>in</strong>. Gleichzeitig haben wir aber auch Baumaßnahmen <strong>in</strong><br />

Großkönigsförde. Wir hatten vorh<strong>in</strong> schon angesprochen, während der Wendekreis-/<br />

Wendehammeranlagen, Umverlegung von Rohrleitungen kanalparallele Straßen anzupassen.<br />

Dort wird die Hauptzufahrt <strong>über</strong> <strong>den</strong> Bereich Bökenrott, dieser ehemaligen NA-<br />

TO-Straße für Ortsansässige, se<strong>in</strong>, weil die sich aufgrund der hergestellten Belastungsmöglichkeiten<br />

dafür anbietet und die entsprechende Breite hat. Wir wer<strong>den</strong> ger<strong>in</strong>geren<br />

Verkehr im Bereich Rosenkrantz haben, nicht auf der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche, dort s<strong>in</strong>d natürlich<br />

die Fahrzeuge, die dort h<strong>in</strong>fahren, aber wir müssen e<strong>in</strong>mal, um uns <strong>über</strong>haupt dort<br />

unten bewegen zu können und e<strong>in</strong>e Rampe herzustellen sowie auch für die Rodungsarbeiten<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>den</strong> Weg durch Sch<strong>in</strong>kel, Rosenkrantzer Weg, wählen. Dies erfolgt <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem<br />

Umfang, um das Baugerät herunterzubr<strong>in</strong>gen, auch schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Maßnahme<br />

und e<strong>in</strong>er weiteren Maßnahme, wir planen <strong>den</strong> Abbruch von Häusern <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

noch <strong>in</strong> diesem W<strong>in</strong>ter. Und <strong>in</strong> diesem Zuge wer<strong>den</strong> wir e<strong>in</strong>en Test durchführen, das<br />

heißt, wir br<strong>in</strong>gen ganz bewusst <strong>in</strong> der Zeit auch mal <strong>den</strong> Sattelschlepper mit, der sich im<br />

Rosenkrantzer Weg bewegt, um dort zu schauen, welche baulichen E<strong>in</strong>schränkungen wir<br />

haben. Und das Ganze wird beweissichernd begleitet. Das ist das, was <strong>dem</strong>nächst dort<br />

ansteht, ob wir nicht ohneh<strong>in</strong> diese Straße so haben, dass wir sie gar nicht nutzen können.<br />

Also wir wer<strong>den</strong> es tatsächlich ausprobieren. Dazu gehört auch Schutz des vorhan<strong>den</strong>en<br />

Bürgersteiges usw., alles Maßnahmen, die erfolgen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 79 von 145<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Wenn das schon so konkret ansteht, würde ich<br />

doch gerne um e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Aussage bitten, wann das Verkehrskonzept fertig ist.<br />

Denn wenn jetzt der Rosenkrantzer Weg, wenn auch nur zur Probe, genutzt wer<strong>den</strong> soll,<br />

müssten sich die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> mit diesem Verkehrskonzept vorher beschäftigen können.<br />

Ich möchte nicht, dass nachher das Amt als Ordnungsbehörde <strong>den</strong> Buhmann hat und<br />

diesen Sachen zustimmen muss, weil es sehr eilig wird, und die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> s<strong>in</strong>d mit der<br />

Entscheidung des Amtes nachher nicht e<strong>in</strong>verstan<strong>den</strong>. Das wäre e<strong>in</strong> Zuspielen des<br />

schwarzen Peters, und das wollten wir eigentlich nicht. Deswegen wäre e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />

Aussage, wann das Verkehrskonzept fertig ist und mit <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> abgestimmt wer<strong>den</strong><br />

kann, schon sehr s<strong>in</strong>nvoll. Danke.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ist es möglich, da e<strong>in</strong>en zeitlichen Rahmen aufzuzeigen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>mal zum Rosenkrantzer Weg. Also die Nutzung<br />

des Rosenkrantzer Wegs erstmalig zum Test noch <strong>in</strong> diesem Jahr erfolgt außerhalb des<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens. Dort bestehen Abbruchgenehmigungen für die Häuser und <strong>in</strong><br />

diesem Rahmen wer<strong>den</strong> wir das <strong>über</strong> e<strong>in</strong>e Sondergenehmigung ausprobieren. Also das<br />

ist ke<strong>in</strong> bl<strong>in</strong>des Ausprobieren, sondern es wer<strong>den</strong> parallel Beweissicherungsmaßnahmen<br />

geführt. Es s<strong>in</strong>d schon e<strong>in</strong>zelne Immobilien, die dann beweisgesichert s<strong>in</strong>d <strong>über</strong> Schw<strong>in</strong>gungsmessungen<br />

usw., und wir probieren e<strong>in</strong>fach auch e<strong>in</strong>mal Geräte aus, unabhängig<br />

von dieser Geschichte. Die Größenordnung zur Vorlage des Konzeptes allerd<strong>in</strong>gs, würde<br />

ich mit zwei Monaten nennen, um die Abstimmungsprozesse starten zu können.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Von heute gesehen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, von heute gesehen, für alle Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, dann gibt es noch weitere Wortmeldungen<br />

hier vorne.<br />

FRAU AXMANN-BRUCKMÜLLER, GEMEINDE SCHINKEL: Ich würde auf <strong>dem</strong> gezeigten Plan gerne<br />

noch <strong>den</strong> Blick Richtung Sch<strong>in</strong>kel richten, <strong>den</strong>n ich möchte gerne folgendes wissen:<br />

die Hauptanb<strong>in</strong>dung, wenn ich das richtig sehe, verläuft im Grunde doch jetzt <strong>über</strong> Großkönigsförde<br />

nach oben gesehen. Denn es gibt ja zwei Varianten zu dieser Baustraße.<br />

Entweder es wäre eben <strong>über</strong> Neu- und Altwittenbek und durch Sch<strong>in</strong>kel h<strong>in</strong>durch oder<br />

eben nach Nor<strong>den</strong>. Und Sie haben das jetzt <strong>über</strong> Revensdorf nach Großkönigsförde angesiedelt.<br />

Sehe ich das richtig?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist e<strong>in</strong>e Variante, die wir <strong>über</strong>prüfen wer<strong>den</strong>.<br />

Den Kriterien- und Überprüfungskatalog, <strong>den</strong> ich vorh<strong>in</strong> genannt habe, spielen wir für beide<br />

Varianten durch. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, das heißt, bei der e<strong>in</strong>en<br />

Anb<strong>in</strong>dung bildet die Sch<strong>in</strong>keler Ortslage mit Schule und Ortskern e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schränkendes<br />

Moment. Im Bereich Revensdorf bestünde e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schränkendes Moment durch die nicht<br />

besonders gut ausgebaute Straße. Diese Punkte wer<strong>den</strong> wir gegene<strong>in</strong>ander abwägen<br />

müssen. Das ist aber <strong>in</strong> <strong>den</strong> Prozess der Erarbeitung des Nutzungskonzeptes e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Das ist nur e<strong>in</strong>e mögliche Variante, die mit untersucht wird. Grundsätzlich wer<strong>den</strong><br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 80 von 145<br />

alle Straßen genutzt bis auf die, die wir baulich ausschließen müssen. Es ist immer wieder<br />

die Suche danach, welche Wege wir für größere Kampagnen dort nehmen, wenn wir tatsächlich<br />

Beton liefern lassen. Denn das s<strong>in</strong>d natürlich Bereiche, die wir uns besonders<br />

angucken müssen, und diese Kampagnen müssen auch begleitet wer<strong>den</strong>. Hier würde im<br />

Zweifelsfalle <strong>den</strong> ausführen<strong>den</strong> Baufirmen aufgegeben, welche Wege sie für solche Maßnahmen<br />

nutzen dürfen, anders bekommen wir das nicht <strong>in</strong> <strong>den</strong> Griff. E<strong>in</strong> diffuser Verkehr<br />

soll <strong>in</strong> Kanäle geleitet wer<strong>den</strong>.<br />

FRAU AXMANN-BRUCKMÜLLER, GEMEINDE SCHINKEL: Ich habe noch e<strong>in</strong>e Bitte ganz konkret<br />

für Sch<strong>in</strong>kel h<strong>in</strong>sichtlich des Rosenkrantzer Wegs und des Abbruchs der Gebäude. Ich<br />

weiß nicht, <strong>in</strong>wieweit Sie das mitverfolgt haben, wir hatten <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de gerade e<strong>in</strong>e<br />

große Debatte <strong>über</strong> <strong>den</strong> Rosenkrantzer Weg und die Verkehrsführung im Rosenkrantzer<br />

Weg. Es wäre mir also sehr lieb, wenn wir <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de da rechtzeitig e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>, damit wir auch entsprechend <strong>in</strong>formieren können, <strong>den</strong>n sonst geht das nach h<strong>in</strong>ten<br />

los.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, also gerade der Test der Bewegungen – ich<br />

dachte ohneh<strong>in</strong>, dass das e<strong>in</strong>e Situation ist, wo Anwohner und auch Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

dort schauen können, was passiert und was gemacht wird.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut. Dann gibt es da h<strong>in</strong>ten noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung.<br />

RECHTSANWALT WITT: Ich vertrete e<strong>in</strong>ige Anlieger aus <strong>dem</strong> Rosenkrantzer Weg. Herr Böge,<br />

Sie sprachen gerade an, dass diese Tests im Rahmen e<strong>in</strong>er Sondererlaubnis durchgeführt<br />

wür<strong>den</strong>. Da würde mich <strong>in</strong>teressieren, wer wann wem auf welchen Antrag h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Sondererlaubnis für was erteilt hat. Sie sagen e<strong>in</strong>erseits, außerhalb des <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens<br />

im Vorfeld, wir probieren mal e<strong>in</strong> bisschen was, und dann sagen Sie andererseits,<br />

es gibt e<strong>in</strong>e Erlaubnis. Herr Jacobsen vom Amt könnte vielleicht etwas dazu<br />

sagen, wenn die <strong>den</strong>n <strong>über</strong>s Amt gelaufen wäre. Oder ist das e<strong>in</strong>e Kreiserlaubnis gewesen?<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong> - zurzeit bedeutet das, dass wir e<strong>in</strong>e Abbruchgenehmigung<br />

erlangen müssen, das ist also das Verfahren, was dah<strong>in</strong>ter steht, und im<br />

Zuge dieser Abbruchgenehmigung umfasst das auch Nutzung der Straße um e<strong>in</strong> Abbruchgerät<br />

dorth<strong>in</strong> zu bekommen. Und wir wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> diesem Zuge ganz bewusst e<strong>in</strong>en<br />

Sattelschlepper verwen<strong>den</strong>, um zu schauen, wie kommen wir eigentlich durch diesen<br />

Weg durch? Dabei üben wir gleichzeitig praktisch mögliche Schutz- und Beweissicherungsmaßnahmen.<br />

Das wird alles vorbereitet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konzept. Die Abrissgenehmigung<br />

liegt noch nicht vor.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, noch mal e<strong>in</strong>e Nachfrage.<br />

RECHTSANWALT WITT: Ich habe noch e<strong>in</strong>e Nachfrage, weil es vorh<strong>in</strong> schon so e<strong>in</strong> bisschen<br />

anklang von Herrn J, der auch monierte, dass das ganze Verfahren voreilig sei. Wenn Sie<br />

sagen, das Verkehrskonzept wird erstellt, dann hat das natürlich auch wieder Auswirkungen<br />

auf andere Untersuchungen, die angestellt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbesondere auf die schon<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 81 von 145<br />

vorliegen<strong>den</strong> Lärmuntersuchungen. Wenn Sie also Trassen oder Zufahrten verändern,<br />

dann s<strong>in</strong>d ja die bisher e<strong>in</strong>geholten schalltechnischen Untersuchungen, zum Teil je<strong>den</strong>falls,<br />

Makulatur. Und dann frage ich mich, wie die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde zum Beispiel<br />

bei Erlass des Beschlusses reagieren soll. Sie kann jetzt eigentlich nur noch rechtstechnische<br />

Auflagen, Vorbehalte und ähnliches vorsehen, da vorh<strong>in</strong> von Anordnungen die Rede<br />

war. Denn gerade die Schutzansprüche, die aus Lärmschutz abgeleitet wer<strong>den</strong> können,<br />

s<strong>in</strong>d natürlich für die Anlieger, egal wo sie sich <strong>in</strong> <strong>dem</strong> betroffenen Gebiet bewegen, von<br />

enormer Bedeutung. Und da gehört natürlich zunächst e<strong>in</strong>mal dazu, dass ich weiß, welche<br />

Belastungen woh<strong>in</strong> kommen. Und danach mache ich s<strong>in</strong>nvollerweise e<strong>in</strong>e lärmtechnische<br />

Untersuchung und nicht umgekehrt. Das hat me<strong>in</strong>es Erachtens jetzt auch schon<br />

Auswirkungen auf die bislang ausgelegten Unterlagen. Ich weiß nicht, was die noch wert<br />

se<strong>in</strong> sollen für die Zuführung und Abführung der Baustellenverkehre.<br />

HERR BÖGE, PLANUNGSGRUPPE NOK: Bitte nicht missverstehen: Die Zuführung auf die<br />

Baustellen, das heißt die Baustraßen oder Hauptwege, so wie sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen<br />

dargestellt s<strong>in</strong>d, die kommen so. Es geht nur um die Frage, wie wir das<br />

öffentliche Straßennetz nutzen, um zur Baustelle zu kommen. Das wird Inhalt e<strong>in</strong>es Straßennutzungskonzeptes<br />

se<strong>in</strong>. Das ändert nichts an <strong>den</strong> Zufahrten der verschie<strong>den</strong>en Lose<br />

auf die Baustellen. Es gibt nur unterschiedliche Klassen und unterschiedliche Ist-Zustände<br />

von Straßen, die sie für e<strong>in</strong>e Nutzung prädest<strong>in</strong>ieren oder nicht. Und das müssen wir abprüfen,<br />

<strong>den</strong>n jede Straßennutzung löst Maßnahmen wie vielleicht Überwegungen,<br />

Schutzmaßnahmen, kle<strong>in</strong>ere bauliche Änderungen aus, um gefährliche Bereiche <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Griff zu bekommen. Dies aber ändert nichts an der jetzt im Plan festgestellten grundsätzlichen<br />

Zuwegung.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, also nehme ich jetzt mit, dass hier noch e<strong>in</strong><br />

Abstimmungsbedarf <strong>in</strong> vielen Punkten besteht h<strong>in</strong>sichtlich der Straßenführung und dass<br />

diese Abstimmung zeitnah, zwei Monate wur<strong>den</strong> jetzt angelegt, mit <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

Dann wer<strong>den</strong> wir natürlich berücksichtigen, <strong>in</strong>wieweit sich gegebenenfalls hieraus<br />

noch wieder unterschiedliche Betroffenheiten ergeben können. Aber S<strong>in</strong>n und Zweck<br />

auch dieser Abstimmungen ist, dass die Betroffenheiten möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

Gibt es noch weitere Fragen? Sonst würde ich <strong>den</strong> Punkt Baustellenverkehr erst<br />

e<strong>in</strong>mal für beendet erklären und jetzt zu Lärm allgeme<strong>in</strong> <strong>über</strong>gehen.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich habe e<strong>in</strong>e Frage noch dazu. Ich weiß nicht,<br />

wie weit hier die Verwendung e<strong>in</strong>es eher weichen Konzeptes notwendig ist. Ich habe noch<br />

<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Wortbeitrag hier bis jetzt das Wort Sediment gehört, das heißt, es könnte durchaus<br />

Umstände geben, die andere Bauverfahren notwendig wer<strong>den</strong> lassen, sei es das<br />

Wetter oder rechtliche Bestimmungen, die dazu führen könnten, dass das Volumen der an<br />

Land zu verbr<strong>in</strong>gen<strong>den</strong> Massen erhebliche größer wird und damit auch die lärmschutz-<br />

und verkehrsrechtlichen Überlegungen e<strong>in</strong>fach obsolet s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, das nehmen wir so auf, dass man das gegebenenfalls<br />

berücksichtigen muss. Ansonsten würde ich jetzt allgeme<strong>in</strong> zu <strong>dem</strong> Thema<br />

baubed<strong>in</strong>gter Lärm <strong>in</strong>sgesamt <strong>über</strong>gehen. Hier wer<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> Baustellenverkehr und<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 82 von 145<br />

die Baumaßnahmen erhebliche Lärmbee<strong>in</strong>trächtigungen befürchtet, <strong>in</strong>sbesondere durch<br />

lärm<strong>in</strong>tensive Bauverfahren wie Rammarbeiten und Nassbaggerarbeiten und <strong>den</strong> 24-<br />

Stun<strong>den</strong>-Betrieb. Es wer<strong>den</strong> Bauzeitbeschränkungen gefordert, die Arbeiten zur Nachtzeit<br />

sowie an Sonn- und Feiertagen ausschließen. Weitere Lärmschutzmaßnahmen wer<strong>den</strong><br />

gefordert wie etwa der E<strong>in</strong>satz von Rammhauben und e<strong>in</strong> ausreichender Lärmschutzwall.<br />

Es wird darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass gemäß Straßenverkehrsordnung an Sonn- und Feiertagen<br />

<strong>in</strong> der Zeit von 0 bis 22 Uhr Lastkraftwagen mit e<strong>in</strong>em zulässigen Gesamtgewicht<br />

<strong>über</strong> 7,5 t nicht verkehren dürften. In mehreren E<strong>in</strong>wendungen wird bemängeln, dass das<br />

Lärmgutachten unzureichend und die Lärmprognose fehlerhaft sei. Zum Beispiel wurde<br />

angeführt, der Bewertungsradius für die Beurteilung von Immissionen sei zu ger<strong>in</strong>g. Immissionsorte<br />

seien falsch gesetzt wor<strong>den</strong>, der E<strong>in</strong>satz mehrerer auch unterschiedlicher<br />

Baustellenfahrzeuge sei <strong>in</strong> die Prognose nicht mit e<strong>in</strong>gestellt wor<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e Überlagerung<br />

und damit Aufsummierung von Lärmquellen sei nicht berücksichtigt wor<strong>den</strong>. Der Schutenverkehr<br />

auf <strong>dem</strong> Flemhuder See und der Verkehr auf der L194 seien nicht betrachtet wor<strong>den</strong>.<br />

Die Grenzisofone seien nur mit Baustellenverkehr auf <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en Betriebswegen<br />

unterhalb der Kanalböschung entlang des Kanals ermittelt wor<strong>den</strong>. Dies sei e<strong>in</strong> Widerspruch<br />

zum Verbr<strong>in</strong>gungskonzept, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Baustraßen oberhalb der Kanalböschung<br />

beschrieben seien. Die Ermittlungen und Darstellung der Beurteilungspegel zu Verbr<strong>in</strong>gungsflächen<br />

wür<strong>den</strong> nicht <strong>dem</strong> realistischen Baufortschritt entsprechen. Die Auswirkungen<br />

seien für <strong>den</strong> ungünstigeren Fall der Verbr<strong>in</strong>gung am Rand der Verbr<strong>in</strong>gungsflächen<br />

zu ermitteln. Und die Heranziehung der Immissionsrichtwerte für Dorfgebiete bei Neuwittenbek<br />

und Altwittenbek sei nicht statthaft, dies würde nicht <strong>den</strong> Flächennutzungs- und<br />

Bebauungsplänen der Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> entsprechen, ebenso sei die Festlegung der Gebietskategorien<br />

für Landwehr, Rajensdorf, Flemhude fehlerhaft. Machen wir da erst e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>en Schnitt. Ich schlage vor, dass der TdV kurz noch e<strong>in</strong>mal darstellt, <strong>in</strong>wieweit die<br />

Lärmbee<strong>in</strong>trächtigungen untersucht wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbesondere auch die E<strong>in</strong>stufung der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Gebiete und die Heranziehung der Richtwerte und dergleichen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte kurz vorausschicken, dass wir natürlich<br />

die gesetzlichen Vorgaben der AVV Baulärm und die Vorgaben der 32. BImSchV e<strong>in</strong>halten.<br />

Das heißt, unsere Ausschreibungen wer<strong>den</strong> darauf abheben, dass wir Baumasch<strong>in</strong>en<br />

bekommen, die <strong>dem</strong> Stand der Technik entsprechen und dass die tatsächlich<br />

angebotenen Baumasch<strong>in</strong>en dort, wo aufgrund der Lärmwerte E<strong>in</strong>schränkungen bestehen,<br />

diese E<strong>in</strong>schränkungen auch umsetzen können. Noch e<strong>in</strong>s vorausgeschickt: das<br />

Lärmgutachten kann immer nur e<strong>in</strong>e Prognose des zukünftigen Zustandes se<strong>in</strong> und muss<br />

dann <strong>in</strong> <strong>den</strong> weiteren Planungsabschnitten auch noch e<strong>in</strong>mal genau angeschaut wer<strong>den</strong>.<br />

Was wir - um auf Ihre E<strong>in</strong>wendungen und Stellungnahmen e<strong>in</strong>zugehen - dort gemacht<br />

haben, das möchte ich hier darstellen. Zum E<strong>in</strong>en wurde gefordert, sich auch kumulierende<br />

Wirkungen anzuschauen, sprich also wenn mehrere Fahrzeuge zusammenwirken. Das<br />

haben wir für e<strong>in</strong>e aus unserer Sicht typische Arbeitsgruppe, die <strong>in</strong> diesen Bauabschnitten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong> könnte, e<strong>in</strong>mal gemacht. (Zeigt Pr<strong>in</strong>zipskizze). Das Ganze ist so aufgebaut,<br />

dass der erste Bagger vorn für Dra<strong>in</strong>agenarbeiten usw., für vorbereitende Arbeiten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird. Der zweite Bagger hier e<strong>in</strong>mal mit 108 dB/A angenommen, nimmt <strong>den</strong><br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 83 von 145<br />

Bo<strong>den</strong>abtrag <strong>in</strong> <strong>dem</strong> jeweiligen Bauabschnitt vor und br<strong>in</strong>gt das Abtragmaterial auf diese<br />

Traktoren. Auch diese Traktorfahrten pro Stunde wur<strong>den</strong> auf die Leistung des Baggers<br />

bezogen. Und zu guter Letzt gibt es dann noch e<strong>in</strong>en dritten Bagger, der h<strong>in</strong>ten die Böschung<br />

wieder gerade zieht und quasi die Endprofilierung herstellt. Das ist also jetzt erst<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Annahme. Wir müssen diese Annahme nachher <strong>über</strong>prüfen anhand dessen,<br />

was uns die verschie<strong>den</strong>en Firmen tatsächlich anbieten wer<strong>den</strong>. Auf diesen bei<strong>den</strong> Grafiken<br />

kann man wegen der schwachen Beamerleistung jetzt leider nur andeutungsweise<br />

drei blaue Punkte erkennen, die diese Lärmquellen darstellen, die von der Gerätegruppe<br />

ausgehen. Und wenn Sie sich dann gegen<strong>über</strong>stellen, das ist beispielsweise für Königsförde<br />

die Auswirkung bei e<strong>in</strong>em Bagger mit 113 dB/A. Das war unsere Worst-Case-<br />

Annahme, was aber nicht bedeutet, dass es jetzt unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner, besonders lauter<br />

und besonders alter Bagger se<strong>in</strong> muss, sondern das kann eben auch so e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe<br />

se<strong>in</strong>, sprich also diesen Fall haben wir dargelegt, und wie ich eben schon sagte,<br />

<strong>über</strong> <strong>den</strong> Stand der Technik ist auch gewährleistet, dass wir hier nicht plötzlich mit Baggern<br />

arbeiten, die jenseits von Gut und Böse mit ihren Lärmwerten s<strong>in</strong>d. Ich möchte das<br />

hier nur noch e<strong>in</strong>mal erwähnen, um Ihnen darzustellen, dass wir e<strong>in</strong>e Worst-Case-<br />

Betrachtung <strong>in</strong> diesen Fällen gemacht haben und natürlich unsere Planungen <strong>dem</strong>entsprechend<br />

auch weiter anpassen. Wir verschnei<strong>den</strong> die Prognose mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Wohnnutzungen im Umfeld und kommen dann zu der E<strong>in</strong>schätzung, ob wir z. B.<br />

nachts oder auch tags<strong>über</strong> E<strong>in</strong>schränkungen haben, dass wir also dort vielleicht nur acht<br />

Stun<strong>den</strong> am Tag oder ähnliches bauen können. Das haben wir für verschie<strong>den</strong>e Bereiche<br />

vorgenommen. Hier zum Beispiel, wahrsche<strong>in</strong>lich für Sie auch von großem Interesse, der<br />

Bereich <strong>in</strong> Rosenkrantz mit der Zuwegung zur Kippfläche Rosenkrantz, und hier sehen<br />

Sie ganz deutlich so e<strong>in</strong>en Bereich. Wir haben hier unten direkt am Kanal zwei Anwohner,<br />

die vom Lärmpegel so bee<strong>in</strong>trächtigt wer<strong>den</strong>, dass zum E<strong>in</strong>en Nachtarbeit <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

nicht möglich se<strong>in</strong> wird und zum Anderen auch am Tage möglicherweise E<strong>in</strong>schränkungen<br />

vielleicht auch Lärmschutzmaßnahmen notwendig s<strong>in</strong>d. Für <strong>den</strong> Bereich Rajensdorf<br />

s<strong>in</strong>d wir zunächst von unserer Ursprungsplanung ausgegangen. Ich sagte ja e<strong>in</strong>gangs<br />

schon e<strong>in</strong>mal, <strong>in</strong> Warleberg müssen wir durchaus damit rechnen, dass erst e<strong>in</strong>mal<br />

24-Stun<strong>den</strong>-Betrieb erforderlich ist, um das Material dorth<strong>in</strong> zu br<strong>in</strong>gen. Wir müssen also<br />

diesen 24-7-Betrieb dort aufrechterhalten. Wir s<strong>in</strong>d also erst e<strong>in</strong>mal von dieser <strong>in</strong> der<br />

Planunterlage dargestellten Bautrasse ausgegangen mit <strong>dem</strong> entsprechen<strong>den</strong> Anlieger<br />

und haben hierfür diese Lärmbetrachtung gemacht. Sehen Sie, im Bereich Rajensdorf<br />

kommen wir hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kritischen Bereich. Aufgrund dessen haben wir uns entschie<strong>den</strong>,<br />

diesen Schiffsanleger zu verlegen, sprich der neue Anleger beg<strong>in</strong>nt hier, ist also 300 m<br />

weiter nach Osten verschoben. Damit verschiebt sich auch dieser Lärmpegel entsprechend,<br />

sodass hier diese Häuser wieder im grünen Bereich s<strong>in</strong>d, sodass wir also die entsprechen<strong>den</strong><br />

Immissionswerte e<strong>in</strong>halten. E<strong>in</strong> wichtiger Punkt für uns war auch noch der<br />

H<strong>in</strong>weis, für <strong>den</strong> ich mich bedanken möchte, dass wir auch die Kubaturen der Böschung<br />

und dort eben die entsprechen<strong>den</strong> Höhen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Bagger arbeiten, berücksichtigen<br />

müssen. Hier haben wir tatsächlich Nacharbeitungsbedarf gehabt, und es ist gut, dass<br />

dies jetzt entsprechend korrigiert wird, <strong>den</strong>n bei e<strong>in</strong>er Überschreitung dieser Werte hätten<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 84 von 145<br />

wir teure Baustillstandszeiten gehabt. Sie sehen hier zum E<strong>in</strong>en noch e<strong>in</strong>mal die Betrachtung<br />

für e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe direkt am heutigen Ufer, also das, was wir ursprünglich auch<br />

dargestellt hatten, allerd<strong>in</strong>gs mit Gerätegruppe und der entsprechen<strong>den</strong> Prognose des<br />

Lärms. Sie sehen, das funktioniert noch halbwegs. Wenn Sie aber jetzt hier weiter an der<br />

Böschung nach oben gehen, dann sehen Sie schon entsprechend stärkere Auswirkungen<br />

auf die Ortslage. Was also für uns bedeutet, dass man <strong>in</strong> diesem Bereich davon ausgehen<br />

kann, dass Nachtarbeit direkt vor der Ortslage nicht möglich se<strong>in</strong> wird und es wohl<br />

auch tags<strong>über</strong> zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schränkung der Arbeitszeiten kommen wird. Auch hier müssen<br />

wir allerd<strong>in</strong>gs schauen, was wir nachher an Geräten angeboten bekommen und auf dieser<br />

Grundlage wer<strong>den</strong> wir selbstverständlich noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>gehen und uns genau anschauen,<br />

wie die Situation dort ist und gegebenenfalls die nötigen E<strong>in</strong>schränkungen dort treffen.<br />

In <strong>dem</strong> Zusammenhang legen wir auch fest, wie weit rechts und l<strong>in</strong>ks der Ortslage diese<br />

E<strong>in</strong>schränkung dann gilt, sodass wir die Anforderungen der AVV Baulärm e<strong>in</strong>halten wer<strong>den</strong>.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK auf Rückfrage von E<strong>in</strong>wender J: Also Rajensdorf<br />

ist im Flächennutzungsplan als Mischgebiet Dorf e<strong>in</strong>gestuft, Sie haben <strong>in</strong>nerhalb der Ortslage<br />

drei Nebenerwerbslandwirte. Wir s<strong>in</strong>d nichtsdestotrotz h<strong>in</strong>gegangen und haben sie<br />

ähnlich wie e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Wohngebiet e<strong>in</strong>geschätzt, also als Gebiet mit <strong>über</strong>wiegender<br />

Wohnnutzung. Also wir machen diese E<strong>in</strong>schätzung auch schon aus diesem Grund heraus,<br />

weil Rajensdorf <strong>über</strong> die gesamte Bauzeit von der Verbr<strong>in</strong>gung nach Warleberg betroffen<br />

se<strong>in</strong> wird. Hier sehen Sie im nächsten Bild noch e<strong>in</strong>en Fall, <strong>den</strong> wir betrachtet haben.<br />

Das ist auf der gegen<strong>über</strong> liegen<strong>den</strong> Seite, da f<strong>in</strong><strong>den</strong> ja auch noch Baumaßnahmen<br />

statt. auch das ist bei uns im Fokus. Falls es hier nicht möglich se<strong>in</strong> wird, durch diese<br />

Überschneidung diese bei<strong>den</strong> Baustellen parallel zu betreiben, dann wird es hier auch<br />

e<strong>in</strong>e zeitliche Verschiebung geben müssen. So, zu guter Letzt hier noch e<strong>in</strong>mal die Darstellung<br />

für <strong>den</strong> Bereich Warleberg und die Fläche Warleberg-Zentral. Hier e<strong>in</strong>e Ergänzung,<br />

also das ist das Bild aus <strong>dem</strong> ursprünglichen Lärmgutachten. Wir wer<strong>den</strong> die Bereiche<br />

Warleberg-Nord und Warleberg-West nicht mehr nutzen, <strong>in</strong>sofern können Sie geistig<br />

<strong>den</strong> Bereich abschnei<strong>den</strong>. Aber Sie sehen anhand der Trassenführung, das stimmt jetzt<br />

wieder mit <strong>dem</strong> ursprünglichen Lärmgutachten <strong>über</strong>e<strong>in</strong>. Wir haben also diese Trassenführung,<br />

wie sie ursprünglich auch e<strong>in</strong>mal geplant war, wie sie aber <strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen<br />

nicht ganz hundertprozentig dargestellt war, sprich wir hatten zwei Varianten im Erläuterungsbericht<br />

und im Lärmgutachten. Also diese Trasse, die stimmt nach wie vor und bildet<br />

eben dort auch diese entsprechen<strong>den</strong> Lärmimmissionen für <strong>den</strong> Verkehr ab. Ich möchte<br />

hier noch e<strong>in</strong>mal auf zwei Bereiche e<strong>in</strong>gehen, das s<strong>in</strong>d die bei<strong>den</strong> Anwohner rechts und<br />

l<strong>in</strong>ks dieser Fläche bzw. die Wohnbebauung dort rechts und l<strong>in</strong>ks. In bei<strong>den</strong> Bereichen ist<br />

Gewerbe vorliegend, sprich wir haben es also hier mit e<strong>in</strong>er Mischnutzung von Wohn- und<br />

Gewerbe zu tun. Nichtsdestotrotz s<strong>in</strong>d wir hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Grenzbereich, also bei bei<strong>den</strong><br />

<strong>über</strong>schreiten wir nächtlich <strong>den</strong> Richtwert der AVV Baulärm um 3 dB/A. Das ist auf der<br />

e<strong>in</strong>en Seite noch zulässig, wenn ich ke<strong>in</strong>e anderen Möglichkeiten habe, darf ich diesen<br />

Wert um bis zu 5 dB/A <strong>über</strong>schreiten. Nichtsdestotrotz hat es Herr Böge auch vorh<strong>in</strong> kurz<br />

erwähnt, wir wer<strong>den</strong> also im Bereich dieser Bebauung jeweils e<strong>in</strong>en Lärmschutzwall auf-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 85 von 145<br />

schütten, um eben diese Bebauung noch vor diesen E<strong>in</strong>wirkungen zu schützen bzw. diese<br />

weiter abzum<strong>in</strong>dern. In <strong>dem</strong> Zusammenhang noch e<strong>in</strong> kurzer Satz zum Thema Baustellenverkehr.<br />

Bei <strong>den</strong> <strong>über</strong>geordneten Straßen rechnen wir nicht mit e<strong>in</strong>er signifikanten<br />

Steigerung gegen<strong>über</strong> <strong>dem</strong> jetzigen Verkehrsverhalten. Das heißt also, dass jetzt diese<br />

Baustraßen oder die Zulieferstraßen, <strong>über</strong>geordneten Straßen, noch nicht im Lärmschutzgutachten<br />

mit betrachtet s<strong>in</strong>d, hat e<strong>in</strong>fach <strong>den</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass wir dort nicht mit<br />

signifikanten oder bemerkenswerten Steigerungen rechnen. Sollte sich diese Annahm im<br />

weiteren Bauverfahren oder im Rahmen des Baustellenverkehrskonzeptes als unrichtig<br />

herausstellen, wer<strong>den</strong> wir auch das betrachten. Und zu guter Letzt dann noch, weil es<br />

auch angesprochen war, das Thema Staub. Sie haben, was Staubimmissionen angeht,<br />

normalerweise nur mit erhöhten Staubimmissionen zu rechnen, wenn Sie trockene Witterungslagen,<br />

vielleicht verbun<strong>den</strong> eben noch mit entsprechen<strong>den</strong> W<strong>in</strong>dlagen vorliegen haben.<br />

Wir wer<strong>den</strong> mehrere Maßnahmen anwen<strong>den</strong>, um Staub zu verm<strong>in</strong>dern. Zum E<strong>in</strong>en<br />

wird das e<strong>in</strong>e regelmäßige Spülung der Baustraße se<strong>in</strong>. Wir haben außer<strong>dem</strong> vorgesehen,<br />

dass die Flächen, die <strong>in</strong> Angriff genommen wer<strong>den</strong>, auch mit e<strong>in</strong>er Saat angepflanzt<br />

bzw. bepflanzt wer<strong>den</strong>, sodass wir e<strong>in</strong>e Staubb<strong>in</strong>dung und e<strong>in</strong>e Staubreduktion haben<br />

wer<strong>den</strong>. Die Entwicklung von Staub wird sich aber nur auf sehr seltene Extremwetterlagen<br />

beschränken, und die wer<strong>den</strong> wir eben auch e<strong>in</strong>dämmen. Danke schön.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, dann vielen Dank erst e<strong>in</strong>mal. Also wir lassen<br />

<strong>den</strong> Staub mal h<strong>in</strong>ten angestellt und fangen mit <strong>dem</strong> Lärm an. Da hatte E<strong>in</strong>wender C<br />

sich gemeldet und Herr Jacobsen, Amt Dänischer Wohld.<br />

EINWENDER C: Ja, das war ganz <strong>in</strong>teressant. E<strong>in</strong>erseits b<strong>in</strong> ich natürlich spontan erst e<strong>in</strong>mal<br />

erfreut, dass unsere Arbeiten Erfolg gezeitigt haben, Tag und Nacht haben wir daran<br />

gesessen, um festzustellen, dass die Annahmen – ganz vorsichtig ausgedrückt – nicht<br />

ganz der Realität entsprachen. Hier s<strong>in</strong>d uns Änderungen vorgestellt wor<strong>den</strong>. Ich <strong>den</strong>ke,<br />

für mich ist es fast selbstverständlich zu sagen oder angesichts unseres Aufwandes zu<br />

fordern, dass wir die umgehend bekommen. An Frau Hansen und an Frau Schwarz die<br />

Anmerkung von mir, das s<strong>in</strong>d jetzt riesengroße Änderungen im Rahmen dieser ganzen<br />

<strong>Planfeststell</strong>ung. Es ist wirklich zu <strong>über</strong>legen, <strong>in</strong>wieweit alle<strong>in</strong> das, was wir eben gehört<br />

haben, Konsequenzen hat, die es erforderlich wer<strong>den</strong> lassen, dass wir dazu noch e<strong>in</strong>mal<br />

Stellung nehmen können. Denn ich me<strong>in</strong>e, das ist schön, was ich eben gehört habe, so<br />

ganz kurz, ich habe e<strong>in</strong> paar Bilder gesehen, ich brauche schon e<strong>in</strong> bisschen länger, die<br />

zu betrachten und noch e<strong>in</strong>mal zu bewerten. Denn das, was wir als Erstes vorgesetzt bekommen<br />

haben, das war eigentlich schlimm, das muss ich sagen, und das möchte ich<br />

hier auch <strong>in</strong> aller Öffentlichkeit sagen. Also ich muss mich mehr anstrengen, um me<strong>in</strong><br />

Geld zu verdienen. Entschuldigen Sie, ich nehme das wieder zurück, aber das br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en<br />

emotional schon e<strong>in</strong> bisschen hoch, wenn man als Laie die ursprünglichen Karten<br />

erkennt und sagt, was ist das <strong>den</strong>n für e<strong>in</strong> Quatsch? E<strong>in</strong> Bagger unten auf <strong>dem</strong> Kanalweg,<br />

das entspricht doch nicht der Realität, und das haben Sie uns angeboten. So, also e<strong>in</strong><br />

ganz großer und wichtiger Punkt an Änderungen, <strong>den</strong> wir hier gehört haben. Und ich <strong>den</strong>ke,<br />

das muss <strong>in</strong> Bezug auf die weitere Bauplanung und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von uns Bürgern<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 86 von 145<br />

Konsequenzen haben. Darum bitte ich hier. Als Weiteres möchte ich noch e<strong>in</strong>mal bestärken,<br />

dass die von Ihnen angesprochene Verknüpfung der AVV Baulärm mit <strong>dem</strong> Flächennutzungsplan<br />

völlig irrelevant ist. Wir haben das juristisch prüfen lassen es ist anhand der<br />

Gerichtsurteile belegt, dass es nur auf die AVV Baulärm ankommt. Gut, dann wer<strong>den</strong> wir<br />

das eben noch e<strong>in</strong>mal prüfen lassen, <strong>den</strong>n das ersche<strong>in</strong>t uns ganz wichtig. Es kam eben<br />

so e<strong>in</strong> bisschen r<strong>über</strong>, korrigieren Sie mich bitte, falls ich mich verhört habe, als ob es nur<br />

e<strong>in</strong> gewisses Entgegenkommen war, „Sie s<strong>in</strong>d ja eigentlich e<strong>in</strong> Mischgebiet, aber wir stufen<br />

Sie mal so e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong> Wohngebiet“. E<strong>in</strong> Entgegenkommen haben wir da nicht nötig.<br />

Im Zweifelsfalle lassen wir das nochmals <strong>über</strong>prüfen. Also bitte, die AVV Baulärm mit <strong>dem</strong><br />

entsprechen<strong>den</strong> Teil für das, was tatsächlich <strong>in</strong> diesem Dorf vorzuf<strong>in</strong><strong>den</strong> ist. Und da hat<br />

E<strong>in</strong>wender J, <strong>dem</strong> schließen wir uns une<strong>in</strong>geschränkt an, e<strong>in</strong>en Ortsterm<strong>in</strong> vorgeschlagen<br />

zur Feststellung. Um das e<strong>in</strong>deutig klarzustellen, e<strong>in</strong> freundliches Entgegenkommen ist<br />

ganz schön an dieser Stelle, aber da stehen unsere Forderungen. Danke schön.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, Sie haben natürlich recht, dass die AVV Baulärm<br />

konkrete Vorgaben macht, dass man erst e<strong>in</strong>mal gucken muss, ob es e<strong>in</strong>en Bebauungsplan,<br />

ob es Festsetzungen gibt, und sich dann allerd<strong>in</strong>gs wenn die tatsächliche Nutzung<br />

teilweise abweichen sollte, an dieser tatsächlichen Nutzung orientiert und dann nach<br />

<strong>den</strong> Kategorien geht, die <strong>in</strong> der AVV Baulärm aufgeführt s<strong>in</strong>d. So wird das hier natürlich<br />

auch laufen und <strong>dem</strong>entsprechend geprüft wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>wender J und dann Herr Jacobsen.<br />

E<strong>in</strong>wender J legt dar, dass ihm die neuen Untersuchungen nicht nur zur Verfügung gestellt<br />

wer<strong>den</strong> müssten, sondern außer<strong>dem</strong> e<strong>in</strong> ausreichender Zeitraum e<strong>in</strong>geräumt wer<strong>den</strong><br />

müsse, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> die E<strong>in</strong>wender hierzu nochmals schriftlich Stellung nehmen könnten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also bei uns wer<strong>den</strong> jetzt natürlich auch die Anträge<br />

und Unterlagen noch formal e<strong>in</strong>gehen, und wir wer<strong>den</strong> prüfen, <strong>in</strong>wieweit sich da<br />

andere Betroffenheiten ergeben, ob da noch e<strong>in</strong>e ergänzende Beteiligung erforderlich ist.<br />

Und so wie sich das jetzt abzeichnet, sprechen viele Indizien dafür, dass sich Betroffenheiten<br />

noch ändern und Sie wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Fall da noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>formiert wer<strong>den</strong>.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Danke schön. Das Gleiche hätte ich auch gewünscht,<br />

e<strong>in</strong>erseits dass wir die Unterlagen bekommen. Wir konnten jetzt so auf die<br />

Schnelle nicht nachvollziehen, ob <strong>den</strong> E<strong>in</strong>schätzungen, die die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> im Rahmen<br />

ihrer Stellungnahmen abgegeben haben, ob <strong>den</strong>en gefolgt wor<strong>den</strong> ist. Das geht <strong>in</strong> der<br />

Kürze der Zeit gar nicht, zu sehen <strong>in</strong>wieweit die AVV Baulärm angewandt wor<strong>den</strong> ist oder<br />

auch andere Bestimmungen. Also dass die neuen Berechnungen richtiger und genauer<br />

s<strong>in</strong>d, das ist schon mal lobenswert, das f<strong>in</strong>de ich sehr gut. Ich <strong>den</strong>ke, wir haben auch <strong>dem</strong><br />

Vorhabensträger dabei geholfen, <strong>in</strong><strong>dem</strong> wir die Anregungen entsprechend formuliert haben.<br />

Das ist auch <strong>in</strong> Ordnung. Die Frage wäre nur, es ist ja sehr schön, dass die Baufirmen<br />

dann irgendwann sagen, so laut ist der Bagger oder so laut schreiben Sie aus, aber<br />

wird im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wirklich auf der Baustelle auch gemessen, ob diese Lärmimmissionen<br />

e<strong>in</strong>gehalten wer<strong>den</strong> und wer trägt dann diese Kosten? Denn es gibt ja nichts Schlimmeres<br />

auch für <strong>den</strong> Vorhabensträger, als dass sich irgendwann Personen zusammentun und<br />

selbst messen und sich dabei herausstellt, dass das, was eigentlich ausgeschrieben und<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 87 von 145<br />

berechnet wor<strong>den</strong> ist, gar nicht stimmt, weil es viel lauter ist. Das wäre noch e<strong>in</strong>e Frage,<br />

die mich sehr <strong>in</strong>teressieren würde.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das wird auch e<strong>in</strong>e Frage für uns dann später<br />

se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>wieweit die Prognosen und Berechnungen, die jetzt angestellt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, sich<br />

vielleicht zu weit an Grenzwerte, Richtwerte annähern. Falls es so aussieht, dass im tatsächlichen<br />

dann Grenzen berührt wer<strong>den</strong> können, müssen wir entschei<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit<br />

Nachmessungen oder Messungen vor oder während des Baus angeordnet wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Weitere Wortmeldung war E<strong>in</strong>wender F.<br />

EINWENDER F: Ja, das war ziemlich viel Stoff. Also zum<strong>in</strong>dest f<strong>in</strong>de ich es schon ganz begrüßenswert,<br />

dass auf e<strong>in</strong>ige Anliegere<strong>in</strong>wände e<strong>in</strong>gegangen wor<strong>den</strong> ist, zum Beispiel<br />

auch dass wegen der Lärmbetrachtung für <strong>den</strong> Siedlungsraum Warleberg und Neuwittenbek-West<br />

die Förderbandtrasse jetzt mittig e<strong>in</strong>gezeichnet wor<strong>den</strong> ist. Damit b<strong>in</strong> ich beim<br />

Stichwort, ich gehe davon aus, das wird e<strong>in</strong> Förderband. Dann mache ich gleich <strong>den</strong><br />

nächsten Bogen zum Lärmschutz, Staubschutz. Wir haben als Betroffene sowohl als auch<br />

für die Geme<strong>in</strong>de Neuwittenbek gefordert, dass die Förderbandtrasse e<strong>in</strong>zuhausen ist.<br />

Inwieweit haben Sie sich damit beschäftigt?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: E<strong>in</strong>e Frage an <strong>den</strong> TdV.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir haben hier angenommen 80 dB/A für das Förderband.<br />

Das ist im Moment e<strong>in</strong>e Prognose, die sich auf Literaturwerte bzw. auf typische<br />

Werte derartiger Förderbänder <strong>in</strong> dieser Größenordnung bezieht. Ich kann es im Moment<br />

noch nicht sagen, was das Förderband nachher tatsächlich an Leistung br<strong>in</strong>gt. Vielleicht<br />

gibt es auf <strong>dem</strong> Markt e<strong>in</strong>s, was 60 dB/A br<strong>in</strong>gt, vielleicht auch e<strong>in</strong>s, was 85 dB/A br<strong>in</strong>gt.<br />

In bei<strong>den</strong> Fällen muss ich mich noch e<strong>in</strong>mal damit ause<strong>in</strong>andersetzen und muss schauen,<br />

wie halte ich für die entsprechende Bebauung die Werte e<strong>in</strong>? In <strong>dem</strong> e<strong>in</strong>en Fall muss ich<br />

eben schauen, reicht der Lärmschutzwall aus? In <strong>dem</strong> anderen Fall muss ich schauen,<br />

brauche ich <strong>den</strong> Lärmschutzwall tatsächlich noch oder e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>hausung, wenn das Band<br />

entsprechend leiser ist?<br />

EINWENDER F: Und E<strong>in</strong>hausung aus Staubschutzgrün<strong>den</strong>? Oder gehen Sie davon aus,<br />

dass auf <strong>dem</strong> Förderband selbst ke<strong>in</strong> Staub anfällt?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also ich hatte es ja vorh<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>mal dargestellt.<br />

Wenn wir im Baufeld <strong>den</strong> Trockenabtrag baggern, der heißt zwar „trocken“, aber ist<br />

trotz<strong>dem</strong> erdfeucht, das heißt, ich kann zwar davon ausgehen, dass er <strong>in</strong> trockenen Witterungslagen<br />

bei <strong>dem</strong> Transport austrocknet, aber dort wirken die entsprechen<strong>den</strong> Gegenmaßnahmen,<br />

dass ich me<strong>in</strong>e Baustraße befeuchte, gegebenenfalls auch auf <strong>dem</strong> Förderband<br />

noch e<strong>in</strong>mal das Material befeuchte. Damit habe ich praktisch e<strong>in</strong>e Staubb<strong>in</strong>dung.<br />

EINWENDER F: Gut, und aus welcher Höhe wird der Bo<strong>den</strong> auf <strong>den</strong> Acker fallen? Das war<br />

ja auch e<strong>in</strong> Aspekt des der E<strong>in</strong>wendungen. Es wurde Wert drauf gelegt von <strong>den</strong> Anliegern,<br />

ich weiß auch von <strong>dem</strong> Grundstückseigentümer, dass er auch e<strong>in</strong> Interesse daran<br />

hat, dass das Zeug nicht aus 30 m da runterfällt, <strong>den</strong>n es ist eben hoch verdichtet. Also<br />

wir hatten, glaube ich, zwei, drei Meter festgelegt und haben dann gesagt, die Förder-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 88 von 145<br />

bandtrasse müsste dann auch entsprechend ausgelegt se<strong>in</strong>, um diese Mengen dann noch<br />

gleichmäßig zu verteilen, sodass wiederum Raupen und ähnliches wieder ausgeschlossen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die Förderhöhe oder die Begrenzung der<br />

Förderhöhe bezog sich im Wesentlichen darauf, dass man befürchtet hat, dass dadurch<br />

Erschütterungen auftreten. Und bei <strong>dem</strong> Flächenauftrag, wie wir ihn vorsehen, ist nicht<br />

damit zu rechnen, dass dadurch maßgebende Erschütterungen hervorgerufen wer<strong>den</strong>,<br />

sprich also die Fallhöhe wird höher se<strong>in</strong>. Rechnen Sie mal ungefähr mit 6 m bis 6,50 m,<br />

etwa <strong>in</strong> diesem Dreh.<br />

EINWENDER F: Und Sie sagen, da gibt es ke<strong>in</strong>e Erschütterungen?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Es gibt ke<strong>in</strong>e Erschütterungen, die für die umliegende<br />

Bebauung e<strong>in</strong> Problem darstellen wür<strong>den</strong>.<br />

EINWENDER F: Ok, nehme ich e<strong>in</strong>fach so zur Kenntnis, prüfen kann ich das jetzt schlecht.<br />

Interessant ist bei dieser Darstellung die Aussage, 24 Stun<strong>den</strong> sieben Tage die Woche.<br />

Also damit werde ich als Anwohner nicht leben wollen und ich stelle fest, dass Warleberg<br />

als Ort nicht e<strong>in</strong>fach nur aus e<strong>in</strong>em Haus besteht mit e<strong>in</strong>em Gewerbebetrieb. Warleberg<br />

ist e<strong>in</strong> Siedlungsraum mit ausgewiesenen Erholungszielpunkten, letzteres hat e<strong>in</strong> von der<br />

Geme<strong>in</strong>de beauftragtes Büro herausgefun<strong>den</strong>. Es ist also nicht nur e<strong>in</strong> Anlieger, der dort<br />

Gewerbe hat und ohneh<strong>in</strong> rumhämmert, das hörte sich eben e<strong>in</strong> bisschen so an, sondern<br />

dort leben auch Menschen, die ruhebedürftig s<strong>in</strong>d, das darf man nicht vergessen, auch<br />

wenn das e<strong>in</strong> Gutsbetrieb ist. Von daher werde ich, und ich glaube, auch me<strong>in</strong>e Nachbarn<br />

wer<strong>den</strong> daran festhalten, dass <strong>in</strong> jeder Weise e<strong>in</strong>e Beschränkung von sechs Uhr morgens<br />

bis abends 20 Uhr bestehen wird, und zwar gerade vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass es sich<br />

jetzt um e<strong>in</strong>e Förderbandtrasse handelt. Dass e<strong>in</strong> Förderband e<strong>in</strong>gesetzt wird begrüßen<br />

wir ja generell, aber bei Gurtförderbändern gibt es auch unterschiedliche Leistungsmerkmale,<br />

je nach Ausführung der Anlage. Selbst wenn e<strong>in</strong>e der leistungsschwächsten Anlagen<br />

je<strong>den</strong> Tag laufen würde, dann hätten wir <strong>den</strong> gesamten Bo<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr auf <strong>dem</strong><br />

Acker, das heißt, es macht gar nicht <strong>den</strong> S<strong>in</strong>n, dieses Förderband vier Jahre lang nonstop<br />

laufen zu lassen. Oder aber der TdV möchte gern sich die Option offen halten, zu jeder<br />

Zeit arbeiten zu können, wie es ihm beliebt. Aber ich glaube, <strong>den</strong> Blankoscheck möchte<br />

ich nicht ausstellen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zum letzten Punkt kann ich Stellung nehmen.<br />

Es ist tatsächlich so, dass wir uns e<strong>in</strong> bisschen offen halten wollen, zu jeder Zeit arbeiten<br />

zu können, und zwar aus folgen<strong>dem</strong> Grund: Es soll nicht tatsächlich dort <strong>über</strong> 24 Stun<strong>den</strong><br />

letztendlich der Transport stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> wird, aber solche Fließbandanlagen gehen natürlich<br />

auch irgendwann e<strong>in</strong>mal kaputt und müssen gewartet wer<strong>den</strong>. Wenn so e<strong>in</strong>e Fließbandanlage<br />

kaputt geht oder unter Umstän<strong>den</strong> mal mehrere Tage ausfällt, was immer passieren<br />

kann, z. B. weil das Material, aus <strong>dem</strong> das Fließband besteht, regelmäßig ausgewechselt<br />

wer<strong>den</strong> muss, kostet es immer Zeit. Zusätzlich wird es auch auf der Verbr<strong>in</strong>gungsfläche<br />

<strong>in</strong> Warleberg Unterbrechungen geben, wenn zum Beispiel der Absetzer von<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 89 von 145<br />

e<strong>in</strong>er Ecke zur anderen verschoben wer<strong>den</strong> muss. Dann muss das Fließband ebenfalls<br />

stehen für diesen Zeitraum. In dieser Zeit ist es vorgesehen, das Material, was dann natürlich<br />

von <strong>den</strong> Baustellen trotz<strong>dem</strong> weiter zugeführt wird, weil nicht die ganze Kette angehalten<br />

wird, <strong>in</strong> Warleberg-Süd zunächst zwischen zu lagern. Dort ist also e<strong>in</strong>e Zwischenlagerfläche<br />

vorgesehen, die dann <strong>über</strong> e<strong>in</strong>en gewissen Zeitraum wieder abgearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> kann. Dies aber kann, da wir tags<strong>über</strong> weiterbauen wer<strong>den</strong>, eigentlich nur<br />

nachts passieren. Das heißt, es wird Zeiten geben, wo wir dieses Zwischenlager <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen und dieses Zwischenlager dann <strong>über</strong> 24 Stun<strong>den</strong> zusammen mit <strong>dem</strong><br />

Material, was tags<strong>über</strong> von <strong>den</strong> Baustellen kommt, wieder abarbeiten müssen. Sonst hätte<br />

ich das Problem, dass dann tatsächlich alle me<strong>in</strong>e Baustellen stehen bleiben, was wiederum<br />

ist e<strong>in</strong>e sehr teure Angelegenheit wäre.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wäre es für <strong>den</strong> TdV <strong>den</strong>kbar diese Nächte zu<br />

begrenzen auf e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl an Tagen bzw. Nächten im Jahr?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist von unserer Seite nicht planbar, weil<br />

das <strong>in</strong> hohem Maße auch mit unserem Auftragnehmer zusammenhängt. Ich kann zurzeit<br />

nicht abschätzen, was der für Wartungs<strong>in</strong>tervalle an so e<strong>in</strong>em Fließband hat. Was wir<br />

aber sicherlich anbieten können, ist, für alle die planbaren D<strong>in</strong>ge, zum Beispiel der Wechsel<br />

e<strong>in</strong>es Fließbandes, der Wechsel von Rollen oder so was, e<strong>in</strong>en Zeitplan zur Verfügung<br />

zu stellen, sodass man sich darauf e<strong>in</strong>stellen kann. Wenn das Fließband h<strong>in</strong>gegen z. B.<br />

wegen e<strong>in</strong>es Unfalls ausfällt, wäre es sicherlich auch unsere Aufgabe, <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Anliegern sofort Bescheid zu sagen, dass <strong>über</strong> die nächste Zeit wieder e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Belastung auf sie zukommt. Das können wir <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Fall machen.<br />

EINWENDER F: Herr Brockmann, ich höre immer wieder, das ist teuer, das kostet viel Geld<br />

und h<strong>in</strong> und her. Mag ja se<strong>in</strong>, dass das Ihre Blickrichtung darstellt, aber unsere Interessen<br />

s<strong>in</strong>d ganz andere. Ob das jetzt Geld kostet oder nicht, ist mir egal. Wenn es nach mir g<strong>in</strong>ge,<br />

käme der Bo<strong>den</strong> da auch gar nicht h<strong>in</strong>, aber wir müssen uns irgendwo jetzt geme<strong>in</strong>sam<br />

auf e<strong>in</strong> erträgliches Maß für alle e<strong>in</strong>igen. Der Bo<strong>den</strong> kommt da h<strong>in</strong>, da spricht wohl<br />

vermutlich nichts mehr gegen oder es gibt ke<strong>in</strong>e anderen Argumente. Das Grundproblem<br />

würde sich ja auch nicht ändern, wenn er woanders h<strong>in</strong> käme, dann gäbe es andere Betroffenheiten.<br />

Das will ich auch gar nicht <strong>in</strong> Abrede stellen. Nur wenn man davon ausgeht,<br />

dass e<strong>in</strong> Gurtförderband manchmal kaputt geht, dann muss man Sorge dafür tragen als<br />

Betreiber, dass diese Umschlagsfläche direkt unten am Kanal entsprechend größer gemacht<br />

wird. Das ist gar ke<strong>in</strong> Problem. Also <strong>dem</strong> kann man Sorge tragen, um <strong>den</strong> Anwohnern<br />

praktisch e<strong>in</strong> bisschen Ruhe zu gönnen oder um da auch e<strong>in</strong>e gewisse Sicherheit<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Bauabläufe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu br<strong>in</strong>gen für alle Beteiligten. Und h<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />

es ja auch Verordnungen gibt nach <strong>dem</strong> Bundesimmissionsschutzgesetz, darauf haben<br />

wir auch h<strong>in</strong>gewiesen, das gilt auch für Masch<strong>in</strong>en, dass die zum Beispiel <strong>in</strong> der Nähe von<br />

Wohngebieten nicht 24 Stun<strong>den</strong>, sieben Tage die Woche arbeiten dürfen. Und dar<strong>über</strong><br />

hätte ich auch gern noch mal e<strong>in</strong>e Erläuterung.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zu gesetzlichen Bestimmungen, was die Geräte<br />

angeht, wird Herr L<strong>in</strong>dner gleich noch etwas sagen. Zur Wirtschaftlichkeit der Bau-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 90 von 145<br />

maßnahmen möchte ich nochmals darauf h<strong>in</strong>weisen, dass wir Steuergelder verbauen,<br />

und letztendlich dient das <strong>Planfeststell</strong>ung aus me<strong>in</strong>er Sicht auch dazu, letztendlich das<br />

öffentliche Interesse, nämlich wirtschaftlich zu bauen, abzuwägen gegen die Interessen<br />

der Betroffenen. Ich verstehe Ihre Position und wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich<br />

genauso da stehen wie Sie, aber letztendlich muss ich mich darauf zurückziehen, dass<br />

dieses Verfahren genau diesen Konflikt, <strong>den</strong> wir beide haben, bewerten und auch lösen<br />

soll.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, Herr L<strong>in</strong>dner noch?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte zu <strong>dem</strong> e<strong>in</strong>en Punkt kurz antworten.<br />

E<strong>in</strong>wender F: Ich wollte ganz kurz noch etwas ergänzend dazu sagen, zu Herrn Brockmann.<br />

Und zwar, wir hatten vorh<strong>in</strong> dieses Thema mit der Apfelplantage, die Sie <strong>in</strong> der<br />

Karte als weiße Fläche dargestellt hatten und die eigentlich hätte gelb se<strong>in</strong> müssen nach<br />

<strong>dem</strong> heutigen Kenntnisstand. Die Widersprüche und E<strong>in</strong>wände der Beteiligten haben sich<br />

jetzt auf <strong>den</strong> derzeitigen alten Stand gestützt, das habe ich ja vorh<strong>in</strong> auch schon deutlich<br />

gemacht. Da jetzt weiterzuarbeiten mit <strong>den</strong> alten Stellungnahmen und E<strong>in</strong>wendungen<br />

halte ich eigentlich schon gar nicht mehr für regelkonform, die beziehen sich auf alte Annahmen.<br />

Wenn jetzt die Apfelplantage dort wegkommt, bedeutet das, weil e<strong>in</strong>e Pufferwirkung<br />

für die Bewohner im Siedlungsraum Warleberg wegfällt, noch mehr Lärm. Das bitte<br />

ich also zu berücksichtigen. Im Übrigen e<strong>in</strong>es noch zur Information: Ich habe zwischenzeitlich<br />

mit <strong>dem</strong> betreffen<strong>den</strong> Grundstückseigentümer für die Fläche gesprochen und er<br />

hat mir gesagt, er habe nicht darauf bestan<strong>den</strong> oder es ausdrücklich gewünscht, dass die<br />

Apfelplantage verfüllt wird, er möchte vor allem e<strong>in</strong>e Entschädigung für die Apfelplantage,<br />

weil er feuchte Apfelbäume befürchtet. Also Sie hatten gesagt, es wird verfüllt, weil der<br />

Grundstückseigentümer es wünscht. Dem ist so nicht, stelle ich auch noch e<strong>in</strong>mal fest.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte jetzt nicht das Innenverhältnis zu <strong>dem</strong><br />

Grundstückseigentümer der entsprechen<strong>den</strong> Fläche hier ausbreiten, aber das habe ich<br />

schriftlich. Es ist so, dass auch der Wunsch, diese Apfelplantagenfläche mit zu verfüllen,<br />

Bestandteil e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wendung war.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, ach so, Herr L<strong>in</strong>dner.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich wollte noch e<strong>in</strong>mal ganz kurz auf E<strong>in</strong>wender F<br />

e<strong>in</strong>gehen bezüglich der Raume<strong>in</strong>ordnung. Also wir haben im direkten Umfeld von Warleberg,<br />

wenn wir jetzt e<strong>in</strong>mal von der Ortslage Neuwittenbek absehen, im östlichen Bereich<br />

mehrere Gutshöfe, die s<strong>in</strong>d auch als landwirtschaftliche Betriebe, als Gewerbebetriebe<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen, wir haben dort e<strong>in</strong>en Autohändler direkt vorn an der Straße, wir haben auf<br />

der anderen Seite e<strong>in</strong>en Reithof usw. Aus unserer Sicht ist die E<strong>in</strong>schätzung, dass hier<br />

Gewerbenutzungen vorliegen, zutreffend und ich glaube, das wird auch von Ihnen nicht<br />

so angezweifelt. Sie haben recht, dass die 32. BImSchV <strong>in</strong> Bezug auf besonders schützenswerte<br />

Gebiete, dazu gehören auch die re<strong>in</strong>en Wohngebiete, dazu gehören Sondernutzungsgebiete<br />

wie Krankenhäuser usw., Restriktionen vorgibt für die Nutzung von<br />

Baumasch<strong>in</strong>en Innerhalb dieser Gebiete dürfen sie am Sonntag nicht e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong><br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 91 von 145<br />

und zu <strong>den</strong> Nachtzeiten auch nicht. Wir bewegen uns aber nicht <strong>in</strong>nerhalb dieser Gebiete,<br />

wir bewegen uns meistens noch nicht e<strong>in</strong>mal randlich, sondern mit e<strong>in</strong>em gewissen Abstand<br />

dazu. Das heißt also, diesbezüglich gilt die 32. BImSchV auch hier nicht für unser<br />

Vorhaben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, dann erst mal zu <strong>dem</strong> Thema so weit. Wir<br />

hatten noch Wortmeldungen von E<strong>in</strong>wender C und E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E.<br />

EINWENDER C: Es fiel zwischendurch immer mal wieder die Aussage, „wir müssen sehen<br />

oder wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Firmen entsprechende Geräte e<strong>in</strong>setzen“.<br />

Also zum<strong>in</strong>dest bei der Anpassung der Fahrr<strong>in</strong>ne von Unter- und Außenelbe, <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlage<br />

H8 2004/2006, habe ich <strong>dem</strong> Internet e<strong>in</strong>en Bauablaufplan entnommen.<br />

Me<strong>in</strong>e Frage an Sie ist, haben Sie so etwas auch? Bemerkenswert ist, dort war dieser<br />

Bauablaufplan Bestandteil der <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen. Dort ist das so e<strong>in</strong> mehrspaltiger<br />

Zettel, da wurde gesagt, was gemacht wer<strong>den</strong> soll, da wurde aufgezählt, welche Geräte<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong>. Da stehen sogar Gerätetypen Liebherr HS851HD. Das alles war<br />

Bestandteil der <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen. Das alles wäre dann Bestandteil e<strong>in</strong>er Ausschreibung.<br />

Damit können wir schon von vornhere<strong>in</strong> ausschließen, dass dort Geräte zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen, die diesen Vorgaben nicht entsprechen. Ich hätte gern von Ihnen e<strong>in</strong>en<br />

Bauablaufplan und ich hätte gern da Ihre Betrachtungen nach <strong>den</strong> hier und da e<strong>in</strong>gestreuten<br />

E<strong>in</strong>zelheiten -„hier können wir eventuell nicht nachts bauen“ oder so- offensichtlich<br />

komplett, s<strong>in</strong>d genaue Aussagen dazu, wann gebaut wird <strong>in</strong> Zukunft, nach<strong>dem</strong> unsere<br />

E<strong>in</strong>wendungen gesichtet wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, und wann nicht <strong>in</strong> welchen Bereichen. Das hätte<br />

ich am liebsten als schriftliche Auskunft, dass wir das auch noch genau bewerten können.<br />

Wir haben vorh<strong>in</strong> gehört, als wir noch bei e<strong>in</strong>em anderen Thema waren, die Rammen,<br />

hatten Sie gesagt, Herr Pieper, die Rammen wer<strong>den</strong> nur zwischen sieben und zwanzig<br />

Uhr arbeiten. Das ist jetzt mal e<strong>in</strong>e Auskunft, danke schön dafür, habe ich mir auch gleich<br />

mitgeschrieben, aber mir wäre es lieb, ich hätte diese Zeiten komplett. Als der Wegeausschuss<br />

geplant hat, haben wir die Nächte gesessen, da hieß es immer noch, durchgehend<br />

24 Stun<strong>den</strong> am Tag, sieben Tage die Woche und das steht me<strong>in</strong>es Erachtens nach<br />

wie vor. Offensichtlich wird es jetzt differenziert gesehen, da bitten wir um genauso differenzierte<br />

Auskunft.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, vielen Dank. Vielleicht kann der TdV noch<br />

etwas zum Bauablauf sagen. Es gibt ja Pläne mit <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Losen, wie begonnen<br />

wer<strong>den</strong> soll und wie da der zeitliche Rahmen ist. Und es gibt auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Lärmschutzgutachten<br />

Angaben zu Masch<strong>in</strong>en, die e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>den</strong> sollen, zu bestimmten<br />

Rammen mit <strong>den</strong> höchsten Auswirkungen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also ich hole e<strong>in</strong>mal kurz aus zu <strong>den</strong> Baugeräten.<br />

Ich glaube, dass die Firma Liebherr sich e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bauch freuen würde, wenn<br />

die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde dann tatsächlich <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schreiben<br />

würde, welcher Bagger zu nehmen ist. Wir haben für diese Lärmschutzbetrachtung<br />

exemplarisch Geräte auswählen müssen. Das haben Sie auch bei Herrn L<strong>in</strong>dner<br />

gesehen, da stan<strong>den</strong> Geräte dr<strong>in</strong>. Persönlich halte ich es für gefährlich, bestimmte Geräte<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 92 von 145<br />

<strong>in</strong> irgendwelche öffentlich auszulegende Unterlagen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuschreiben, als wenn es e<strong>in</strong>e<br />

Tatsache wäre, obwohl es nur zur exemplarischen Darstellung dienen soll. Und das war,<br />

glaube ich, auch nicht die Absicht <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen für die Elbe. In <strong>dem</strong><br />

Moment, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausschreibung starte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen großen Verfahren zu<br />

e<strong>in</strong>er solch großen Baumaßnahme, weiß ich letztendlich nie, welches Gerät mir am Ende<br />

angeboten wird. Ich kann Leistung ausschreiben und ich kann natürlich Lärmgrenzwerte<br />

ausschreiben. Das ist ja auch das, was Herr L<strong>in</strong>dner sagt. Die gesetzlichen Grenzwerte,<br />

das ist e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit, dass die e<strong>in</strong>gehalten wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Geräten, die<br />

dann zum E<strong>in</strong>satz kommen. Alles andere ist aber die Freiheit des Bieters mir zu sagen,<br />

mit <strong>dem</strong> und <strong>dem</strong> Gerät schaffe ich diese Leistung und halte auch die entsprechen<strong>den</strong><br />

Grenzwerte e<strong>in</strong>. Und zur Festlegung der Bauzeiten wird Herr L<strong>in</strong>dner jetzt noch etwas<br />

sagen. Er hat es vielleicht noch nicht so deutlich gesagt, aber z. B. im H<strong>in</strong>blick auf Rajensdorf,<br />

wo wir nun e<strong>in</strong> Gebiet mit <strong>über</strong>wiegender Wohnnutzung annehmen s<strong>in</strong>d wir<br />

schon so weit, dass wir letztendlich eigentlich e<strong>in</strong>e Nachtarbeit ausschließen. Insofern<br />

kann Herr L<strong>in</strong>dner vielleicht noch e<strong>in</strong>mal kurz darauf e<strong>in</strong>gehen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also ich sagte es ja e<strong>in</strong>gangs schon, dass das<br />

hier Prognosewerte s<strong>in</strong>d. Ich kann Ihnen fest zusagen, und das können wir vielleicht auch<br />

mit der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde vere<strong>in</strong>baren, dass e<strong>in</strong>e entsprechende Nebenbestimmung<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Beschluss aufgenommen wird, dass wir nach <strong>dem</strong> Stand der Technik die<br />

Baugeräte e<strong>in</strong>fordern, dass die also nach <strong>dem</strong> Stand der Technik aufgestellt s<strong>in</strong>d. Und ich<br />

<strong>den</strong>ke, man kann es auch dort verankern, dass wir die AVV Baulärm entsprechend e<strong>in</strong>zuhalten<br />

haben für diesen Bereich. Das ist e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit, aber auf diese Art<br />

bekommen Sie auch die entsprechende Sicherheit, dass <strong>dem</strong> nachher Rechnung getragen<br />

wird. Ich muss nur noch e<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>weisen, dass es natürlich, je nach<strong>dem</strong> was<br />

angeboten wird, hier zu kle<strong>in</strong>eren Abweichungen bei <strong>den</strong> angenommenen Baugruppen<br />

kommen kann. Es kann se<strong>in</strong>, dass es vielleicht nur drei Bagger wer<strong>den</strong>, es kann vielleicht<br />

se<strong>in</strong>, dass auch noch e<strong>in</strong> vierter Bagger dazu kommt, vielleicht dann auch leisere Bagger,<br />

die etwas ger<strong>in</strong>gere Leistung haben. Das ist jetzt vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass wir noch ke<strong>in</strong>e<br />

Ausschreibung gestartet haben, noch nicht absehbar. Aber wir wer<strong>den</strong> eben diese<br />

entsprechen<strong>den</strong> Werte dann noch e<strong>in</strong>mal <strong>über</strong>prüfen und auch e<strong>in</strong>halten. Was bedeutet,<br />

dass es durchaus se<strong>in</strong> kann, wenn z. B. e<strong>in</strong> Rammverfahren zum E<strong>in</strong>satz kommt, was die<br />

entsprechende Lautstärke hat, dass wir auch da nicht von sieben bis zwanzig Uhr arbeiten<br />

können, sondern auch das e<strong>in</strong>schränken müssen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Sie haben die E<strong>in</strong>schätzungen h<strong>in</strong>sichtlich Rajensdorf<br />

dargestellt, es wäre nett, wenn Sie diese Überprüfung auch vornehmen <strong>in</strong> Sachen<br />

Altwittenbek, <strong>den</strong>n da haben wir das gleiche Problem. Und wir gehen jetzt e<strong>in</strong>mal<br />

davon aus, dass die Stellungnahme der Geme<strong>in</strong>de Neuwittenbek h<strong>in</strong>sichtlich Lärm und<br />

Gebietse<strong>in</strong>stufung für Altwittenbek <strong>dem</strong> entspricht, so wie wir das <strong>in</strong> unserer Stellungnahme<br />

von uns gegeben haben. Danke.<br />

EINWENDERIN E: Ich möchte noch e<strong>in</strong>mal auf dieses Förderband zurückkommen, wo es<br />

hieß, das kann mal e<strong>in</strong>e Weile ausfallen, dann haben wir da so e<strong>in</strong>e Ablagerungsfläche,<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 93 von 145<br />

wo wir das Zeug sammeln und dann kann das nur nachts wieder fortgeschafft wer<strong>den</strong>. Ist<br />

es <strong>den</strong>n so, dass die Schuten ane<strong>in</strong>andergekoppelt s<strong>in</strong>d, dass also die e<strong>in</strong>e ablädt, gleich<br />

die nächste, gleich die nächste, geht das so? Oder s<strong>in</strong>d da auch mal Pausen zwischen,<br />

dass man <strong>in</strong> der Zeit eventuell das aufs Band werfen kann, was zwischengelagert ist?<br />

Das würde mich <strong>in</strong>teressieren. Außer<strong>dem</strong> hätte ich da auch noch e<strong>in</strong>mal gerne e<strong>in</strong>e<br />

Lärmkarte dazu gesehen, was das Abla<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Schuten auf das Band oder so, was<br />

das für Lärm macht. Das wird sicherlich fürchterlich poltern und sonst was. Irgendwie f<strong>in</strong>de<br />

ich das auch e<strong>in</strong> bisschen komisch, für wen ist <strong>den</strong>n das gefährlich, dass Sie ke<strong>in</strong>e<br />

genauen Angaben machen können, Sie haben sich vorh<strong>in</strong> so ausgedrückt, sich da festlegen<br />

können auf Zeiten, wo das Band eben läuft oder nicht. Ach ja, und dann habe ich<br />

noch e<strong>in</strong>e Frage: „nach <strong>dem</strong> Stand der Technik“, was heißt das? Nach alter Technik oder<br />

nach moderner Technik? Das müsste man vielleicht noch differenzieren. Stand der Technik<br />

ist für mich ke<strong>in</strong>e Aussage.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchte der TdV dazu antworten?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr L<strong>in</strong>dner sucht gerade e<strong>in</strong>e Lärmbetrachtung<br />

zu diesem Umschlagsbetrieb heraus, dass wir da noch e<strong>in</strong>mal präsentieren können<br />

zum Bauablauf <strong>in</strong> Warleberg: Also wir müssen tatsächlich davon ausgehen und so auch<br />

diese Schnittstellen dort dimensionieren, dass da immer Erde ankommt tags<strong>über</strong>, wenn<br />

gebaut wird. Es gibt eigentlich planbar ke<strong>in</strong>e Tage, wo ke<strong>in</strong>e Erde ankommt, weil es auch<br />

e<strong>in</strong> paar Ecken gibt, wo wir sogar samstags und sonntags arbeiten können. Das wollen<br />

Sie nicht für Ihren Ortsbereich und das gestehe ich Ihnen auch gerne zu, aber <strong>in</strong> anderen<br />

Bereichen ist das möglich und dann wer<strong>den</strong> wir das unter Umstän<strong>den</strong> auch ausnutzen.<br />

Die Schnittstelle <strong>in</strong> Warleberg, wo beispielweise dann drei Bagger stehen und die Schuten<br />

leeren, müssen wir natürlich, weil wir wirtschaftlich <strong>den</strong>ken, so bemessen, dass der Stoffstrom,<br />

der dort h<strong>in</strong> fließt, auch abgearbeitet wer<strong>den</strong> kann. Es ist nicht auszuschließen,<br />

dass, wenn das Band e<strong>in</strong>mal drei Tage ausgefallen ist und unser Unternehmer, der diesen<br />

ganzen Betrieb für uns organisiert, tatsächlich Lücken hat, dass er diese auch ausnutzt<br />

auf <strong>dem</strong> Fließband. Das wäre auch für ihn letztendlich ja wirtschaftlicher, <strong>den</strong>n wenn<br />

er se<strong>in</strong>e Leute dort nachts beschäftigt, kostet ihn das auch e<strong>in</strong>e Menge mehr Geld. Ich<br />

möchte nur, und damit komme ich noch e<strong>in</strong>mal zu <strong>dem</strong> zurück, was ich eben gesagt habe,<br />

sicherstellen, von me<strong>in</strong>er Seite als Auftraggeber und auch als Bauherr, dass dieser<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Stoffstrom von <strong>den</strong> Baustellen <strong>über</strong> das Fließband auf die Ablagerungsfläche<br />

Warleberg möglichst nicht unterbrochen wird, <strong>den</strong>n das kostet mich im H<strong>in</strong>tergrund<br />

sehr viel Geld, wenn das passiert. Insofern favorisiere ich e<strong>in</strong>fach diese Öffnung für 24<br />

Stun<strong>den</strong>, dass man sagt, da muss die Möglichkeit bestehen dass diese Mengen, die dort<br />

abgelagert s<strong>in</strong>d, dann auch <strong>über</strong> drei oder vier Nächte wieder abgearbeitet wer<strong>den</strong> können.<br />

Das kann dann leider nicht tags<strong>über</strong> passieren, weil ich ja letztendlich dann <strong>den</strong> normalen<br />

Betrieb der Baustellen habe.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, das wird dann noch mal zu prüfen se<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong>wieweit das im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften möglich ist.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 94 von 145<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Herr Brockmann, was Sie gerade eben gesagt<br />

haben, das mag ja so se<strong>in</strong>, aber wenn das Förderband 15.000 m 3 am Tag schaffen<br />

soll, das was E<strong>in</strong>wender F vorh<strong>in</strong> auch schon e<strong>in</strong>mal gesagt hat, wie wollen Sie <strong>den</strong>n die<br />

15.000 m 3 am Tage oder auch <strong>in</strong> drei Tagen dort vor Ort h<strong>in</strong>bekommen? Also das leuchtet<br />

mir nicht e<strong>in</strong>. Dann wäre es ja tatsächlich so, dass die Baumaßnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr abgeschlossen<br />

wäre.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: So schnell b<strong>in</strong> ich jetzt nicht mit Rechnen.<br />

Also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr sicher nicht. Aber wenn Sie sich so e<strong>in</strong>en Bauablauf <strong>über</strong> e<strong>in</strong> Jahr vorstellen,<br />

z.B. wiederum Los 2, die Wittenbeker Kurve, da haben wir gerade <strong>über</strong> E<strong>in</strong>schränkungen<br />

gesprochen, dazu kommen im H<strong>in</strong>blick auf die Bauzeit auch Baue<strong>in</strong>schränkungen<br />

durch das Wetter. Im W<strong>in</strong>ter kann man nicht so leistungskräftig bauen wie<br />

im Sommer. Das heißt, das Fließband wird letztendlich auf e<strong>in</strong>e Spitzenleistung bemessen<br />

und ausgelegt, sodass e<strong>in</strong> Unternehmen bei se<strong>in</strong>er Organisation auf der Fläche auch<br />

Freiraum nutzen kann. Wenn sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zwischenlager Material angesammelt hat<br />

und es ist gerade Regenperiode, das heißt, die Leistung der Baustelle ist gar nicht so<br />

groß, dann kann er diesen Freiraum nutzten um das wieder abzubauen. Es s<strong>in</strong>d also Pufferzeiten<br />

vorhan<strong>den</strong>, aber grundsätzlich brauchen wir nach unseren Planungen e<strong>in</strong>fach<br />

die angesetzte Zeit, weil die Schnittstelle Warleberg auf diese Leistung bemessen ist. Und<br />

die Fließbandleistung ist bemessen auf das, was aus <strong>den</strong> Baustellen kommt.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, ich sehe, dazu gibt es noch zwei Wortmeldungen,<br />

erst mal E<strong>in</strong>wender J.<br />

E<strong>in</strong>wender J merkt an, dass angesichts der gerade geschilderten Zweifel und der vom<br />

Vorhabensträger im Term<strong>in</strong> dargestellten Trassenverlegung die Förderbandtrasse nicht<br />

dazu geeignet sei, im Wege e<strong>in</strong>er vorgezogenen Teilmaßnahme entschie<strong>den</strong> zu wer<strong>den</strong>,<br />

sondern zusammen mit <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sollte.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dann hatten wir E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D.<br />

EINWENDERIN D: Ich möchte Sie bitten, das noch e<strong>in</strong>mal für mich zum Verständnis zu erklären.<br />

Sie haben jetzt löblicherweise die Lärmimmissionen noch e<strong>in</strong>mal neu <strong>über</strong>dacht<br />

und neu dargestellt, s<strong>in</strong>d zum Beispiel für <strong>den</strong> Bereich Rajensdorf ausgegangen von drei<br />

verschie<strong>den</strong>en Baggern, die leise oder mittellaut s<strong>in</strong>d, aber ich glaube nicht, dass e<strong>in</strong><br />

Lärmgutachten mit drei Baggern relevant ist. Es wer<strong>den</strong> mehr Bagger se<strong>in</strong>, es wer<strong>den</strong><br />

gleichzeitig Lastwagen fahren, es wird gleichzeitig das Förderband laufen und womöglich<br />

noch gleichzeitig Nassaushubs gebaggert. Ich hätte gerne Gutachten bzw. klare Aussagen<br />

dar<strong>über</strong>, wie durch die Kumulation dieser verschie<strong>den</strong>en Geräte und der verschie<strong>den</strong>en<br />

Immissionen, unter E<strong>in</strong>beziehung zum Beispiel des nervtöten<strong>den</strong> Pfeifens von rückwärts<br />

fahren<strong>den</strong> Baumasch<strong>in</strong>en, wie dann def<strong>in</strong>itiv das Lärmgutachten aussieht, bei abgetragener<br />

Böschung, <strong>den</strong>n die Böschung wird nicht von unten abgetragen, sondern von<br />

oben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielleicht können Sie, Herr L<strong>in</strong>dner, noch e<strong>in</strong>mal<br />

zu der Summation der e<strong>in</strong>zelnen Lärmquellen etwas sagen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 95 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>e Summation von Lärmwirkungen ergibt im<br />

Endeffekt nur S<strong>in</strong>n, wenn ich dadurch zu erhöhter Lärmwirkung komme. Das hängt von<br />

<strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Lärmquellen ab, wie sie an <strong>dem</strong> entsprechen<strong>den</strong> Ort ankommen. Ich<br />

schaue da mal Herrn Dr. Burandt an, der kann das vielleicht noch etwas detaillierter erläutern.<br />

HERR DR. BURANDT, UMWELTPLANUNG (LAIRM CONSULT): Wir s<strong>in</strong>d hier beratend tätig für <strong>den</strong><br />

Bereich Lärmschutz und dazu ist zu sagen, dass Sie natürlich recht haben, dass e<strong>in</strong>e Überlagerung<br />

dann relevant ist, wenn die Quellen benachbart s<strong>in</strong>d oder auch benachbart<br />

zu <strong>den</strong> Wohngebieten. Wenn wir jetzt hier <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich das Förderband beispielsweise<br />

noch mit im Bild hätten, da würde sich durch die E<strong>in</strong>wirkung des Förderbandes das Lärmband<br />

weiter nach Nor<strong>den</strong> verlagern. Im Bereich Rajensdorf südlich des Kanals würde ich<br />

da aber ke<strong>in</strong>e große Zunahme erwarten, weil das Förderband dann doch nach Rajensdorf<br />

<strong>über</strong> <strong>den</strong> Kanal h<strong>in</strong>aus nicht so laut ausstrahlt. Wenn jetzt hier noch beispielsweise parallel<br />

an anderer Stelle am Kanal e<strong>in</strong>e Abgrabung stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> würde, dann kommt es immer<br />

darauf an, wie weit die weg ist. Wenn jetzt beispielsweise das so weit weg ist, dass der<br />

Pegel, der durch die Abgrabung dann ankommt, 10 dB/A leiser ist zum Beispiel, dann wird<br />

sich das im Gesamtlärm <strong>über</strong>haupt nicht bemerkbar machen, weil das nach <strong>dem</strong> logarithmischen<br />

Maß geht und letztlich dann durch die Überlagerung von Quellen, die e<strong>in</strong>en<br />

großen Abstand vom Schaltpegel haben, immer nur die lauteste Quelle zu hören ist. Im<br />

Übrigen ist vielleicht noch festzustellen, dass nach e<strong>in</strong>er konkreten Ausschreibung dann,<br />

wenn dann der Bauunternehmer zusagt, die Aufforderung der AVV Baulärm e<strong>in</strong>zuhalten,<br />

er natürlich auch gefordert ist, das durch e<strong>in</strong>e entsprechende Prognose nachzuweisen.<br />

Darauf wird sicherlich die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde auch h<strong>in</strong>weisen bzw. der Auftraggeber<br />

wird das sicherlich <strong>über</strong>prüfen lassen. Ich kenne das so auch durch andere Verfahren,<br />

wo der Bauunternehmer für se<strong>in</strong>e speziellen Geräte und für se<strong>in</strong>en Bauablaufplan das<br />

genau <strong>über</strong>prüfen lässt.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, und ich habe das jetzt richtig verstan<strong>den</strong>,<br />

dass auch bei <strong>dem</strong> Lärmgutachten h<strong>in</strong>sichtlich der Prognosen unterschiedliche Möglichkeiten<br />

betrachtet wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, dass gleichzeitige Baumaßnahmen an verschie<strong>den</strong>en Losen,<br />

wenn so etwas geplant ist, oder auch unterschiedliche E<strong>in</strong>satzorte, unterschiedliche<br />

Lärmquellen mit berücksichtigt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir haben das gemacht <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereichen, wo es<br />

zu spürbaren Erhöhungen der Lärmpegel kommt. Ich habe hier zum Beispiel noch mal<br />

dieses Bild aufgerufen mit <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> auf der nördlichen und auf der südlichen Seite direkt<br />

vor Rajensdorf arbeiten<strong>den</strong> Arbeitsgruppen. Das ist e<strong>in</strong>e absolute Worst-Case-<br />

Betrachtung, <strong>den</strong>n Sie müssen davon ausgehen, diese Arbeitsgruppen arbeiten sich ja<br />

am Kanal entlang und s<strong>in</strong>d dann <strong>in</strong>nerhalb von e<strong>in</strong>igen Tagen, spätestens Wochen, auch<br />

hier wieder aus diesem Bereich verschwun<strong>den</strong>. Die kommen dann später wieder, um das<br />

Nächste abzuarbeiten. Aber ich betrachte hier ganz bewusst diesen worst case, um e<strong>in</strong>schätzen<br />

zu können, ob es aus dieser Überlagerung Auswirkungen auf die Ortslage und<br />

auf die dortige Bebauung gibt und ob sich daraus Restriktionen für me<strong>in</strong>en Baubetrieb<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 96 von 145<br />

ergeben. Das ist für alle Bereiche gemacht wor<strong>den</strong>, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en man solche signifikanten<br />

Steigerungen aus diesen Überlagerungen zu erwarten hat, das sagte Herr Dr. Burandt ja<br />

gerade.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D möchte noch nachfragen.<br />

EINWENDERIN D: Wenn ich die Karte richtig <strong>in</strong>terpretiere, haben Sie die Lärmquellen am<br />

Ufer des Kanals angesehen. Davor ist e<strong>in</strong>e derzeit zwölf Meter hohe Böschung. Man fängt<br />

nicht an, e<strong>in</strong>e Böschung nur unten abzubaggern. Die Lärmquellen wer<strong>den</strong> oben se<strong>in</strong> und<br />

damit wird die Lärmkarte signifikant verändert se<strong>in</strong>.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Darauf möchte ich gleich antworten. Also was Sie<br />

hier sehen, ist wirklich der Fall, wo die nördliche Arbeitsgruppe Auswirkungen auf <strong>den</strong><br />

Lärmpegel <strong>in</strong> Rajensdorf hat. Wenn ich oben an der Böschung arbeite, auf der Südseite,<br />

dann s<strong>in</strong>d diese Geräte so deutlich lauter als das, was von der Nordseite noch ankommt,<br />

dass hier die Überlagerungsbetrachtung wieder ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n macht, <strong>den</strong>n sie führt nicht zu<br />

entsprechen<strong>den</strong> Steigerungen.<br />

EINWENDERIN D: Ich möchte aber e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Aussage dazu, wie die Lärmbelastung<br />

se<strong>in</strong> wird, wenn die signifikant lauteren Geräte, so wie Sie das nannten, 30 m von me<strong>in</strong>em<br />

Wohnzimmerfenster entfernt arbeiten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Diese Aussage müsste ja <strong>dem</strong> Lärmgutachten<br />

zu entnehmen se<strong>in</strong>.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Richtig. Ich rufe dazu noch e<strong>in</strong>mal <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong><br />

Plan auf.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ist bei diesen Darstellungen jetzt die Arbeit<br />

oberhalb der Böschung oder unten an der Böschung berücksichtigt?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir haben drei Betrachtungen gemacht für<br />

<strong>den</strong> unteren Bereich der Böschung, für <strong>den</strong> mittleren Bereich und für oben. Ich rufe jetzt<br />

nur schnell die richtige Karte auf.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich hätte e<strong>in</strong>e Verständnisfrage.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Warten Sie bitte e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Moment, bis wir<br />

mit <strong>dem</strong> Thema weiter s<strong>in</strong>d.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ne<strong>in</strong>, genau dazu, das ist jetzt nötig. Denn der<br />

Bagger steht doch nicht oben auf der Kanalböschung, sondern der baut sich e<strong>in</strong>e Berme<br />

und <strong>den</strong> sieht man im Grunde von oben gar nicht. Wahrsche<strong>in</strong>lich arbeiten die Bagger im<br />

Tan<strong>dem</strong> und schmeißen sich das Zeug zu und arbeiten das nach unten weg, <strong>den</strong>n es<br />

wurde doch gesagt, oben auf der Böschung kommt gar ke<strong>in</strong> Verkehr h<strong>in</strong>.<br />

EINWENDERIN D: Der steht auch oben.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich würde es als Bauunternehmer so nicht machen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 97 von 145<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielleicht kann der TdV da ja e<strong>in</strong> bisschen Klarheit<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir machen hier e<strong>in</strong>e Worst-Case-Betrachtung.<br />

Die obere Lamelle, die abgegraben wird, wird ungefähr e<strong>in</strong>e Stärke von vier Metern haben.<br />

Ich kann Ihnen im Moment nicht genau sagen, ob der Bagger durchgehend auf vier<br />

Metern stehen wird oder ob er sich nicht eben dazwischen auch gelegentlich auf der Böschungsoberkante<br />

bewegen wird. Aber, um das noch e<strong>in</strong>mal klar zu machen, hier sehen<br />

Sie die Arbeit <strong>in</strong>nerhalb des Baufeldes auf der jetzt bestehen<strong>den</strong> Böschungsoberkante –<br />

ich muss noch e<strong>in</strong>mal drauf h<strong>in</strong>weisen, es ist e<strong>in</strong>e Prognose, die wir für e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Fall gemacht haben – wenn Sie sich das anschauen, dann ist also die Auswirkung auf die<br />

vordersten Häuser etwa bei 60 dB/A prognostiziert.<br />

EINWENDERIN D: Das ist zu hoch.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das ist zu hoch und wird also <strong>in</strong> diesem Fall zu<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schränkung der Tagesarbeitszeit führen, um eben die Richtwerte der AVV Baulärm<br />

e<strong>in</strong>zuhalten, ja.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist auch normal und es ist uns bewusst,<br />

dass wir auf diesen Bereich e<strong>in</strong> besonderes Augenmerk haben müssen und sehen müssen,<br />

<strong>in</strong>wieweit Bauzeitbeschränkungen oder auch Schallschutzmaßnahmen an <strong>den</strong> Geräten<br />

und dergleichen erforderlich s<strong>in</strong>d. Ich kann Ihnen versichern, dass das noch e<strong>in</strong>mal<br />

ganz konkret geprüft wird. Es gibt noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung jetzt von Herr Langer.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Ja, ich b<strong>in</strong> eigentlich auch erstaunt, dass das nicht<br />

ganz klar zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, wie <strong>den</strong>n diese Abbaggerung nun stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> soll. Me<strong>in</strong> Vorredner<br />

hat ja eben gerade gesagt, ich schätze ihn als Bausachverständigen e<strong>in</strong>, dass es<br />

durchaus möglich ist, alles von unten abzubauen. Warum muss man <strong>den</strong>n oben auf der<br />

Kante arbeiten, wenn das auch von unten geht?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir können <strong>den</strong> Bauablauf e<strong>in</strong>mal kurz<br />

darstellen, so wie wir ihn uns vorstellen und so wie wir ihn auch ausschreiben wür<strong>den</strong>. Es<br />

ist ja für uns wichtig, dass wir e<strong>in</strong>e Vorgehensweise haben, die wir auch nachher <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Ausschreibungsunterlagen darstellen, und das kann Herr Pieper e<strong>in</strong>mal kurz vorstellen.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also hier haben wir noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Systemschnitt<br />

durch die Böschung. Es wird also folgendermaßen aussehen, dass wir erst im Bereich<br />

der Böschungsschulter e<strong>in</strong>en Graben herstellen wer<strong>den</strong>, um <strong>über</strong>haupt Dra<strong>in</strong>agen<br />

anschließen zu können. Die stellen e<strong>in</strong>e bauzeitliche Vorflut her. Irgendwie muss man das<br />

Wasser, was aus <strong>dem</strong> Innenland kommt, abführen. Da wird es dann Führungen geben,<br />

die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kanal führen. In diesem Stadium wer<strong>den</strong> die Arbeitsgeräte oben auf der höchsten<br />

Lamelle stehen. Wie genau dort gearbeitet wird, hängt auch von <strong>dem</strong> beauftragten<br />

Unternehmer und se<strong>in</strong>er Optimierung ab, aber wir stellen es uns so vor dass man sich<br />

praktisch lamellenförmig so drei bis vier Meter <strong>über</strong> e<strong>in</strong> Baufeld bewegt, das so 400,<br />

500 m lang ist. Dann gehen wir weiter schichtenweise vor und tragen das so immer weiter<br />

ab. In diesem Zustand ist es so, dass die Arbeitsgeräte sich, was <strong>den</strong> Lärm angeht, immer<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 98 von 145<br />

weiter e<strong>in</strong>graben und hier auch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derung des Lärms dann stattf<strong>in</strong>det. Wenn ich<br />

noch e<strong>in</strong>mal zurückgehe, dann ist der Beg<strong>in</strong>n der Arbeiten quasi der worst case, <strong>den</strong> wir<br />

hier im Lärmgutachten betrachtet haben.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Langer noch und dann E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Das ist ja eigentlich genau das, was E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D<br />

nicht so gerne haben würde. Wieso können Sie <strong>den</strong>n nicht von der Wasserseite aus, nicht<br />

lamellenförmig waagerecht, sondern senkrecht losgehen?<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Sie me<strong>in</strong>en, von hier unten?<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Genau. Mit e<strong>in</strong>em Portalkran lässt sich so etwas<br />

doch machen.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Mit e<strong>in</strong>em was?<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Mit e<strong>in</strong>em Portalkran. Sie bauen e<strong>in</strong>en Portalaufsatz<br />

da oben auf <strong>den</strong> Bagger und der arbeitet sich so langsam schrittweise vorwärts.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Sie me<strong>in</strong>en jetzt, <strong>den</strong> hier oben h<strong>in</strong>zustellen und<br />

dann so vorzugehen, wie die Altvorderen das gemacht haben?<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Genau.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Nun, wir arbeiten im System, der Kanal wird befahren.<br />

Wir machen ke<strong>in</strong>en Neubau, da konnte man das damals sicherlich alles so machen.<br />

Und das sieht auf <strong>den</strong> historischen Fotos auch alles sehr toll aus. Im Übrigen hatten die<br />

damals auch ihre Probleme, das kann man sehr schön sehen.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Die hatten damals aber nicht die Kräne oder die<br />

Bagger.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Doch, selbstverständlich. Selbstverständlich hatte<br />

man damals Bagger.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Da kenne ich andere Bilder.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Man kann vielleicht noch e<strong>in</strong>mal sagen, warum<br />

wir nicht von unten arbeiten. Man könnte sich das ja so vorstellen, Ihr Vorredner hat<br />

ja eben gesagt, dann stellt man sich halt e<strong>in</strong>e Berme her und fängt an, von der zu arbeiten.<br />

In <strong>dem</strong> Moment, wo ich anfange, diese Böschung anzuschnei<strong>den</strong>, gehe ich e<strong>in</strong> Risiko<br />

e<strong>in</strong>, weil wir alle wissen, wie die Böschung letztendlich gestaltet ist und dass wir dabei<br />

schon sehr darauf achten müssen, uns nicht schon bei der Baumaßnahme letztendlich<br />

Böschungsrutschungen e<strong>in</strong>zufangen. Insofern ist unsere Vorgehensweise, dass wir e<strong>in</strong>fach<br />

sagen, wir müssen sicher bauen, deshalb bauen wir von oben und bauen das Ganze<br />

schichtenweise ab.<br />

HERR LANGER, GEMEINDE QUARNBEK: Herr Brockmann, genau das ist ja der Punkt, der <strong>den</strong><br />

Rajensdorfern, me<strong>in</strong>e ich, auch zu Recht, auf der Seele liegt. Der worst case ist dann also<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 99 von 145<br />

vorgegeben, und zwar <strong>über</strong> längere Zeit, bis die erste und die zweite Schicht abgebaut<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

HERR PIEPER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also dies stellt die e<strong>in</strong>zig sichere Methode dar, an<br />

die Böschung heranzukommen. Wir hatten das im Vorfeld schon besprochen, da g<strong>in</strong>g es<br />

um die Böschungssicherheit, wir haben Schichtenwasser, hier <strong>in</strong> diesem Bereich gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Dra<strong>in</strong>age. Wenn man sich hier here<strong>in</strong>arbeiten würde, würde man sehr schnell die<br />

Böschung destabilisieren und wir hätten hier Probleme, die nicht <strong>über</strong>schaubar wären. Die<br />

von uns dargestellte Vorgehensweise, ist h<strong>in</strong>gegen absolut sicher und die können wir<br />

auch vertreten. Im Übrigen ist es so, dass wir hier uns nicht lange an der Oberkante aufhalten<br />

wer<strong>den</strong>. Wir hatten es schon gesagt, im Bereich Rajensdorf wird es dann ungefähr<br />

14 Tage dauern, dann ist man mit so e<strong>in</strong>er Lamelle durch und dann bewegt man sich<br />

schon im nächsten Segment hier unten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D noch mal.<br />

EINWENDERIN D: Ich <strong>den</strong>ke, die Ausführungen haben mich bestätigt, Herr Pieper. Das<br />

Lärmgutachten ist unten von der Kanalsohle aus gemacht wor<strong>den</strong>, die Immission ist von<br />

unten gemessen wor<strong>den</strong>. Ich fordere, dass die Abschätzung von da oben, wo der vorderste<br />

Bagger auf der rechten Seite steht, erneut erstellt wird.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Können Sie das vielleicht noch e<strong>in</strong>mal klarstellen,<br />

Herr L<strong>in</strong>dner?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D, was ich Ihnen eben vorgestellt<br />

habe, das ist der Bagger, so wie er jetzt dort steht, direkt vor Ihrem Haus. In diesem Zustand<br />

haben Sie an Ihrem Haus 60 dB/A. Die Lärmquelle ist <strong>in</strong> dieser Höhe angenommen<br />

mit dieser Ausbreitung und noch zusätzlich als Worst-Case-Annahme ohne Berücksichtigung<br />

abdämpfender Vegetation oder abdämpfender Bebauung. Das heißt, es ist hier angenommen,<br />

dass die zweite Bebauung h<strong>in</strong>ter Ihrem Haus nicht durch Ihre Bebauung abgeschirmt<br />

wird. Nach<strong>dem</strong> sie uns <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>wendung ja beschrieben hatten, zu Recht,<br />

dass wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ursprungsgutachten von falschen Annahmen ausgegangen s<strong>in</strong>d, haben<br />

wir diese Annahmen korrigiert und die Prognose entsprechend angepasst. Ich möchte<br />

noch e<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>weisen, <strong>in</strong> dieser Höhe vor Ihrem Haus, sobald sich diese Baustelle<br />

weiterbewegt, und das wird sie tun, s<strong>in</strong>ken die Lärmwerte an Ihrem Haus wieder entsprechend<br />

ab. Also das, was wir hier haben, ist wirklich der absolute worst case.<br />

EINWENDERIN D: Zeigen Sie die Karte bitte noch e<strong>in</strong>mal.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Können Sie das noch größer machen, Herr<br />

L<strong>in</strong>dner?<br />

EINWENDERIN D: Wir sehen hier <strong>den</strong> Mittelpunkt des Lärms. Me<strong>in</strong> Haus liegt hier. Hier<br />

fängt die Böschung an, an dieser Stelle. Dort wer<strong>den</strong> die Bagger stehen, und ich nehme<br />

an, dass dann auch dort der maximale Lärm angenommen wird. Und ich möchte e<strong>in</strong>e<br />

Karte, wo das Lärmgutachten von diesem höchsten Baggerpunkt aus angenommen wird,<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 100 von 145<br />

aufgezeichnet wird. Dieser worst case ist unten am Wasser vor e<strong>in</strong>er zwölf Meter hohen<br />

Böschung.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir wer<strong>den</strong> das e<strong>in</strong>fach so machen, dass wir<br />

Ihnen diese Karte liefern, die jetzt auch dort an der Wand ist und wo Herr L<strong>in</strong>dner nach<br />

wie vor steif und fest behauptet, dass die Lärmquelle auf der Böschungsoberkante steht,<br />

Wir wer<strong>den</strong> Ihnen die Karte <strong>in</strong> der entsprechen<strong>den</strong> Auflösung liefern, dass Sie das nachvollziehen<br />

können, wo genau der Punkt ist.<br />

EINWENDERIN D: Wo me<strong>in</strong> Grundstück e<strong>in</strong>gezeichnet ist. Ich sehe es doch.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Hier steht es doch, elf Meter etwa <strong>über</strong> Normalnull......<br />

EINWENDERIN D: Vierzig Meter näher an me<strong>in</strong>em Haus wollen Sie baggern, vierzig Meter<br />

näher. Und dafür ist ke<strong>in</strong> Lärmgutachten vorgelegt.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D, wir prüfen das. Herr Brockmann<br />

hat es Ihnen schon zugesagt, Sie bekommen e<strong>in</strong>e entsprechende Karte mit der entsprechen<strong>den</strong><br />

Auflösung.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, ich <strong>den</strong>ke, damit können wir alle jetzt erst<br />

e<strong>in</strong>mal leben. Gibt es noch weitere Anmerkungen zum Lärm? Ansonsten würde ich jetzt<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Pause vorschlagen, damit wir alle e<strong>in</strong> bisschen Luft holen können und danach<br />

mit <strong>den</strong> Staubbelastungen weitermachen. In e<strong>in</strong>er Viertelstunde, um fünf dann wieder<br />

hier.<br />

Kaffeepause<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich habe gerade <strong>in</strong> dieser Pause erfahren habe,<br />

dass wir e<strong>in</strong>e Zeitbegrenzung nach h<strong>in</strong>ten haben, die mir bisher nicht bewusst war. Das<br />

Gebäude muss wegen der Schaltung der Alarmanlage komplett um 20 Uhr geräumt se<strong>in</strong>.<br />

Also wir können ungefähr bis so zwanzig vor acht oder so hier zur Not noch sitzen, um<br />

möglichst viel abzuhandeln. Und wenn wir es bis dah<strong>in</strong> nicht geschafft haben, dann bedeutet<br />

das leider, dass wir nächsten Mittwoch weitermachen müssten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das soll natürlich nicht bedeuten, dass wir jetzt<br />

hier die Sachen weniger <strong>in</strong>tensiv diskutieren wollen. Das heißt nur, dass wir zügig beg<strong>in</strong>nen<br />

sollten. Also die Frage noch e<strong>in</strong>mal: Gab es zum Lärm jetzt Ihrerseits noch Fragen?<br />

E<strong>in</strong>wender C.<br />

EINWENDER C: Ich habe eben bei <strong>den</strong> neueren Karten nicht gesehen, <strong>in</strong>wieweit der Nassaushubbagger<br />

dort erwähnt war. Das war mir e<strong>in</strong> bisschen schnell. Widersprechen Sie mir<br />

bitte, bei <strong>den</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsunterlagen bezüglich Lärm habe ich <strong>den</strong> Nassaushubbagger<br />

nicht gefun<strong>den</strong>. Ich habe das auch bei <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> E<strong>in</strong>gaben erwähnt. Man<br />

<strong>über</strong>sieht natürlich auch leicht etwas. Der wäre <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Fall auch bezüglich der Lärmgeschichte<br />

zu berücksichtigen bei Ihren Simulationen. Ich möchte als Nächstes <strong>den</strong> Herren<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 101 von 145<br />

Gutachtern – also trotz me<strong>in</strong>er Laienhaftigkeit wage ich e<strong>in</strong> bisschen zu widersprechen.<br />

Sie sagen, der Lärm von e<strong>in</strong>em anderen Los, von e<strong>in</strong>er anderen Baustelle wirkt sich additiv<br />

nicht so stark aus. Mit diesem Programm sche<strong>in</strong>t die Simulation relativ leicht zu se<strong>in</strong>,<br />

ich habe das auch schon im E<strong>in</strong>satz gesehen bei anderen <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren bei<br />

der Mosel usw. und ich <strong>den</strong>ke, Mensch das ist ja das Gleiche. Die Addition von Lärm, ich<br />

weiß auch, dass 50 dB und 50 dB nicht 100 dB s<strong>in</strong>d, sondern 53 dB. Diese Formel sieht<br />

man auf jeder zweiten Seite im Internet, wenn man das nachguckt, ist mir schon klar.<br />

Trotz<strong>dem</strong> bitte ich die Herren zu berücksichtigen, dass bei gerodeter Böschung, bei flacherer<br />

Böschung, also bei wirklich e<strong>in</strong>er riesengroßen Baustelle, die wir hier haben, dass<br />

es schon zum<strong>in</strong>dest bei manchen W<strong>in</strong>drichtungen ziemlich unerheblich ist, ob der Bagger<br />

auf der anderen Kanalseite steht oder mehr bei uns. Der Schall von mehreren Baustellen,<br />

und das bitte ich Sie, bei diesem worst case auch noch e<strong>in</strong>mal zu berücksichtigen, von<br />

mehreren Baustellen kann sich dort auch addieren. Es geht mir hier jetzt nicht nur um<br />

Rajensdorf, das möchte ich ganz allgeme<strong>in</strong> anmerken. Natürlich, die Entfernung spielt<br />

e<strong>in</strong>e Rolle, das ist absolut richtig, aber e<strong>in</strong> paar dB mehr – es addiert sich im Endeffekt<br />

doch, von 40 auf 50 heißt für die, die sich nicht so doll damit beschäftigt haben, das ist<br />

das Doppelte. Nicht etwa, na ja, 40, 50 ist nicht viel mehr, das ist das Doppelte. Und so<br />

gesehen spielt es schon e<strong>in</strong>e Rolle. Vielleicht kam es bei mir auch nur so an, es schien so<br />

e<strong>in</strong> bisschen verharmlosend, ich <strong>den</strong>ke schon, dass von mehreren Baustellen die Belastung<br />

auch zu addieren ist. Danke schön.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank. Vielleicht kann der TdV noch e<strong>in</strong>mal<br />

ausführen, <strong>in</strong>wieweit Nassbagger berücksichtigt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d im Lärmschutzgutachten<br />

und auch h<strong>in</strong>sichtlich der unterschiedlichen E<strong>in</strong>satzorte und Summationen e<strong>in</strong> paar Ausführungen<br />

machen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zum E<strong>in</strong>en zu <strong>den</strong> Nassbaggerarbeiten. Wir beabsichtigen,<br />

e<strong>in</strong>en normalen Hydraulikbagger auf e<strong>in</strong>em Ponton e<strong>in</strong>zusetzen, der diese<br />

Nassbaggerarbeiten macht. Der arbeitet <strong>in</strong> Höhe des heutigen Wasserspiegels bzw. vielleicht<br />

<strong>in</strong> Höhe des heutigen Betriebsweges, ist also <strong>in</strong>sofern <strong>dem</strong> Gerät entsprechend,<br />

was an Land auf der Höhe des Betriebsweges arbeitet. Insofern war hier e<strong>in</strong>e gesonderte<br />

Betrachtung eigentlich nicht notwendig, weil ich eben auch gleich e<strong>in</strong>e entsprechend größere<br />

Entfernung habe von der Ortslage bzw. von der jeweiligen Bebauung. Das Zweite,<br />

worauf ich noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>weisen möchte, ist die Summation von Lärm. Sie haben recht,<br />

e<strong>in</strong>e Verdoppelung des Lärms bedeutet 3 dB/A. Es bleibt aber nach wie vor bei <strong>dem</strong> Pr<strong>in</strong>zip.<br />

Wenn ich e<strong>in</strong>e laute Lärmquelle <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Nähe habe, auch unabhängig von der<br />

W<strong>in</strong>drichtung, wird e<strong>in</strong>e weiter entfernte Lärmquelle <strong>in</strong> <strong>den</strong> H<strong>in</strong>tergrund treten lassen,<br />

wenn diese nicht zum<strong>in</strong>dest an die Lärmwirkung der lauten Lärmquelle heranreicht. Vor<br />

<strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund sehe ich hier also ke<strong>in</strong>en Systemfehler, wenn wir das nicht entsprechend<br />

berücksichtigt haben bzw. mit unserer Modellierung und dieser entsprechen<strong>den</strong><br />

Überschneidung berücksichtigen wir die signifikanten Lastfälle, die hier <strong>in</strong>s Gewicht fallen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, vielen Dank. Gibt es dazu noch Nachfragen?<br />

E<strong>in</strong>wender B.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 102 von 145<br />

EINWENDER B: Ich verstehe nicht, wie Sie mit diesen normalen Baggern <strong>in</strong> 11 m Tiefe auf<br />

<strong>dem</strong> Kanalgrund baggern wollen, im Nassen. Ich glaube nicht, dass das geht.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wie gesagt, dieses Gerät wird auf e<strong>in</strong>em<br />

Ponton stehen auf <strong>dem</strong> Kanal und wird eben e<strong>in</strong>en entsprechend langen Greifarm haben,<br />

um diese Böschung unter Wasser profilieren zu können. Die gibt es, diese Geräte, und<br />

das Material wird dann von diesem Bagger unter Wasser gelöst und direkt auf die Schute<br />

entla<strong>den</strong>.<br />

EINWENDERIN D: Elf Meter?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Auch elf Meter tief, ja.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also e<strong>in</strong> klassischer Tieflöffelbagger. Gut, dann<br />

gibt es zum Lärm, wie ich sehe, jetzt ke<strong>in</strong>e weiteren Wortmeldungen. Doch noch, E<strong>in</strong>wender<br />

F.<br />

EINWENDER F: Ich komme noch e<strong>in</strong>mal zurück auf die Geschichte mit der Apfelplantage<br />

und ich bitte doch <strong>den</strong> TdV, sich noch e<strong>in</strong>mal abzustimmen mit <strong>dem</strong> Grundstückseigentümer<br />

<strong>über</strong> diese Missverständnisse, die sich hier aufgetan haben und gebe zu be<strong>den</strong>ken,<br />

dass es irgendwo widersprüchlich ist, dass man <strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>kel im Rosenkrantzer Weg jetzt<br />

die Ausbaufläche e<strong>in</strong> Stück zurücknimmt, um e<strong>in</strong>en Lärmpuffer zu schaffen, und <strong>in</strong> Warleberg<br />

macht man praktisch genau das Gegenteil. Da hat die Plantage bislang e<strong>in</strong>en natürlichen<br />

Lärmpuffer ergeben und der soll jetzt aufgegeben und verfüllt wer<strong>den</strong>. Also es war<br />

auf der Karte e<strong>in</strong>gezeichnet, dass am Rosenkrantzer Weg die Baul<strong>in</strong>ie zurückweicht, das<br />

gestrichelte Feld entlang des Rosenkrantzer Weges, was man aus der Fläche herausgenommen<br />

hat.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir nehmen diese Anregung auf je<strong>den</strong> Fall<br />

mit, das mit <strong>dem</strong> Eigentümer der Fläche noch e<strong>in</strong>mal zu besprechen, das sage ich Ihnen<br />

zu. In Sch<strong>in</strong>kel, die Rücknahme dort aus der Fläche beruhte nicht nur auf Lärm, sondern<br />

auch e<strong>in</strong> bisschen auf der Sorge der Anwohner, was mit <strong>dem</strong> Material, mit <strong>dem</strong> Wasser<br />

passiert. Es war letztendlich e<strong>in</strong> Verhandlungsergebnis, aber wie gesagt, wir nehmen das<br />

e<strong>in</strong>fach mal mit und kommen darauf noch zurück.<br />

EINWENDER F: Die gleichen Sorgen haben wir auch. Die gleichen Sorgen betreffen uns<br />

auch. Die Maßstäbe, die <strong>in</strong> Sch<strong>in</strong>kel gelten, müssen <strong>in</strong> Warleberg auch gelten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, also das wird dann noch aufgeklärt. Gibt es<br />

jetzt noch zum Lärm etwas? Was wir auch schon vorh<strong>in</strong> kurz angesprochen hatten, waren<br />

die Staubbelastungen, die befürchtet wer<strong>den</strong>. Dazu hatte ja auch E<strong>in</strong>wender F schon vorgetragen.<br />

Soll dazu Ihrerseits noch mal näher zu ausgeführt wer<strong>den</strong>? Erwarten Sie Ihrerseits<br />

erhebliche Staubbelastungen? E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E.<br />

EINWENDERIN E: Ich hatte jetzt eigentlich erst mal auf e<strong>in</strong>e Ausführung von Ihnen gewartet,<br />

was Sie an Staub erwarten und an Schmutz. Ich wollte nur sagen, wir haben e<strong>in</strong>e Photovoltaikanlage,<br />

die müsste dann zwischendurch und zum Schluss auch gere<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong><br />

von Staubimmissionen, Schmutz.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 103 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also ich hatte es ja e<strong>in</strong>gangs ausgeführt, wir haben<br />

unter selten auftreten<strong>den</strong> Witterungsbed<strong>in</strong>gungen erhöhte Staubbelastung. Die haben<br />

Sie aber so durch die Bewirtschaftung der umliegen<strong>den</strong> Ackerflächen usw. auch. Das<br />

heißt, hier wird es also möglicherweise durchaus vor<strong>über</strong>gehend zu erhöhten Staubbelastungen<br />

kommen. Gleichzeitig ergreifen wir entsprechende Gegenmaßnahmen, sprich also<br />

das Besprühen von Baustraßen, das Besprühen im Bereich der Transportabschnitte. Das<br />

ist vollkommen normal heutzutage, das gehört zum ordnungsgemäßen Baustellenbetrieb<br />

dazu. Vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund muss ich wirklich sagen, es wird nicht so extrem se<strong>in</strong>, dass<br />

Ihre Photovoltaikanlage darunter ganz extrem lei<strong>den</strong> wird. Sie wer<strong>den</strong> das wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

im Vergleich zu heute gar nicht e<strong>in</strong>mal besonders merken.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: E<strong>in</strong>e andere Sache noch. Sicherlich gehört es<br />

auch zum normalen Baustellenbetrieb, dass da, wo die Baustellenausfahrten s<strong>in</strong>d, auch<br />

dort diese Straßen regelmäßig gere<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong>, und ich <strong>den</strong>ke, das war das Problem <strong>in</strong><br />

Sch<strong>in</strong>kel, wenn der Rosenkrantzer Weg zum Teil genutzt wird. Das zieht sich durch <strong>den</strong><br />

ganzen Ort, aber ich <strong>den</strong>ke, es ist genauso selbstverständlich wie das Besprühen, dass<br />

auch die Straßen regelmäßig gere<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong>. Alle nicken, danke.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, gibt es zu Staubbee<strong>in</strong>trächtigungen noch<br />

weitere Ausführungen, Anmerkungen Ihrerseits? Wir haben jetzt mitgenommen, dass der<br />

TdV dafür Sorge trägt, die M<strong>in</strong>derungsmaßnahmen, die ergriffen wer<strong>den</strong> können, vorzunehmen<br />

und damit die größten Belastungen zu vermei<strong>den</strong>. Wenn ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen<br />

mehr erfolgen, <strong>den</strong>ke ich, ist der Punkt Immissionen abgehandelt und wir können <strong>über</strong>gehen<br />

zum nächsten.<br />

I.6) Straßenführung bei Wegfall von kanalparallelen Straßen<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das nächste <strong>in</strong> der Tagesordnung aufgeführte<br />

Thema „Straßenführung bei Wegfall von kanalparallelen Straßen“ bezieht sich im Wesentlichen<br />

auf <strong>den</strong> Kanalweg <strong>in</strong> Königsförde. Das hatten wir vorh<strong>in</strong> schon angesprochen, Höhe<br />

L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug, da ist e<strong>in</strong>e Lösung geplant <strong>über</strong> Wendehammer. Und diese Wendehammerausgestaltung<br />

ist eben im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kritisiert wor<strong>den</strong>, <strong>in</strong>sbesondere die Zugänglichkeit<br />

für Müllfahrzeuge. Haben Sie da Änderungen vorgenommen?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also es ist natürlich klar, dass, wenn wir am<br />

Ende e<strong>in</strong>er bewohnten Straße e<strong>in</strong>en Wendehammer anlegen, dort dann auch die Fahrzeuge<br />

wen<strong>den</strong> können, die da regelmäßig fahren. E<strong>in</strong> Müllfahrzeug ist dann e<strong>in</strong> Bemessungsfall<br />

und der Wendehammer wird so groß e<strong>in</strong>gerichtet, dass das Fahrzeug da auch<br />

wen<strong>den</strong> kann.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das war bisher offenbar nach der Me<strong>in</strong>ung der<br />

E<strong>in</strong>wender nicht so <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das stand da, glaube ich, nicht so. Also wir<br />

haben es auf je<strong>den</strong> Fall berücksichtigt. Gleiches gilt auch für –<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 104 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Was heißt, es ist <strong>in</strong> der Planung berücksichtigt?<br />

Bleibt es so wie <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen oder wird etwas geändert?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Es ist da berücksichtigt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Aha, also Sie s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung –<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr Jacobsen vom Amt Dänischer Wohld<br />

schüttelt <strong>den</strong> Kopf. Dann passen wir das an.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, das war die Zusage von Änderungen, damit<br />

der E<strong>in</strong>wendung dort Rechnung getragen wer<strong>den</strong> kann. Herr Jacobsen möchte aber<br />

trotz<strong>dem</strong> etwas sagen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ja, danke schön. Also die geplanten Wendehammer<br />

waren zu kle<strong>in</strong>. Die Müllfahrzeuge hätten nicht wen<strong>den</strong> können. Es gibt dazu<br />

Vorschriften, aber das haben wir jetzt geklärt. Das betrifft auch die Straße <strong>in</strong> Neuwittenbek,<br />

da ist das gleiche Problem, nicht nur Größkönigsförde, sondern auch Neuwittenbek.<br />

Die andere Frage, die jetzt <strong>in</strong> Großkönigsförde noch besteht: durch <strong>den</strong> Wegfall des Kanalweges<br />

wird der Ort noch weiter zerschnitten. Es kann e<strong>in</strong>e Begegnung z.B. zwischen<br />

der Straße Eiderredder und Dorfstraße nicht mehr stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>den</strong>n man kommt am Eiderredder<br />

nicht mehr h<strong>in</strong>unter zum Kanal. Momentan kann man <strong>den</strong> Kanalweg nehmen. Es<br />

wurde angeregt seitens der Geme<strong>in</strong>de, dort e<strong>in</strong>en Abgang zu schaffen, genauso, dass<br />

man im Bereich der Dorfstraße wieder nach oben kommen kann. Das wäre noch <strong>in</strong>teressant,<br />

wie diese Anregung seitens des Vorhabensträgers gesehen wird. Es muss ke<strong>in</strong>e<br />

Treppe se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> serpent<strong>in</strong>enartiger Aufgang würde reichen. Denn sonst s<strong>in</strong>d wirklich diese<br />

Ortsteile, auch wenn sie sehr kle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d, total getrennt, <strong>den</strong>n der Umweg oben herum<br />

ist e<strong>in</strong>fach riesig.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wenn der Vorhabensträger das noch e<strong>in</strong>mal zusammenfassend<br />

darstellen könnte?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Herr L<strong>in</strong>dner kann diesen Bereich noch e<strong>in</strong>mal<br />

an die Wand werfen. Es fällt dort tatsächlich diese Straße völlig weg, die zurzeit oberhalb<br />

der Böschungskante diese bei<strong>den</strong> Straßen verb<strong>in</strong>det. Wir haben uns mit der Frage auch<br />

ause<strong>in</strong>andergesetzt, wie wir e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung hier gewährleisten können. E<strong>in</strong>e Treppe, die<br />

<strong>in</strong> diversen Stellungnahmen gefordert war, haben wir geprüft, das geht baulich e<strong>in</strong>fach<br />

nicht. Wir haben e<strong>in</strong> Problem damit, dass irgendjemand die Verantwortung, die Verkehrsicherungspflicht<br />

für diese Treppe <strong>über</strong>nehmen muss. So e<strong>in</strong> Bauwerk <strong>in</strong> diese Böschung<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zubauen, wäre e<strong>in</strong> sehr hoher Aufwand. Daher wür<strong>den</strong> wir hier tatsächlich e<strong>in</strong>en<br />

Serpent<strong>in</strong>enweg von oben nach unten vorsehen und gleiches dann auch für <strong>den</strong> Ortsbereich<br />

<strong>in</strong> Großkönigsförde noch e<strong>in</strong>mal.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Können Sie das an der Karte zeigen, wo diese<br />

Serpent<strong>in</strong>enwege h<strong>in</strong> sollen? E<strong>in</strong>er oder zwei?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also zum E<strong>in</strong>en ist das hier, das war der e<strong>in</strong>e<br />

Wendehammer, der <strong>in</strong> Rede stand, der mit der entsprechen<strong>den</strong> Größe ausgebaut wer<strong>den</strong><br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 105 von 145<br />

soll. Und hier ist es tatsächlich so, dass Sie e<strong>in</strong>e sehr steile Böschung haben und wir hier<br />

auch e<strong>in</strong>e Spundwandlösung f<strong>in</strong><strong>den</strong> mussten für e<strong>in</strong> Bauwerk, sodass hier tatsächlich<br />

ke<strong>in</strong>e Möglichkeit ist, zum Kanal h<strong>in</strong>unterzukommen. Hier würde also e<strong>in</strong> Serpent<strong>in</strong>enweg<br />

angelegt, das kann man <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>e Böschung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>legen. Der andere Problembereich<br />

wurde mir hier geschildert, wo wir auch e<strong>in</strong>en Serpent<strong>in</strong>enweg vorsehen, damit die Leute<br />

auch wieder h<strong>in</strong>aufkommen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wäre damit Ihren Be<strong>den</strong>ken ausreichend Rechnung<br />

getragen? Herr Radbruch.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Wir haben ja <strong>den</strong> gleichen Fall <strong>in</strong> Altwittenbek,<br />

da verlieren wir auch e<strong>in</strong>en Weg. Die Verlängerung des alten Feldweges aus Altwittenbek<br />

heraus zum Kanal verläuft parallel zum Kanal, und da verlieren wir auch oben <strong>den</strong><br />

Querweg am Kanal, und wir haben eigentlich <strong>den</strong> gleichen Wunsch geäußert, dass wir<br />

dort auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Serpent<strong>in</strong>e direkt an <strong>den</strong> Kanal herankönnen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich sehe, dass Herr L<strong>in</strong>dner sucht, um es zu zeigen.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Ich me<strong>in</strong>e <strong>den</strong> Weg aus der Siedlung heraus,<br />

aus <strong>dem</strong> Gebiet heraus, der setzt sich unten am Kanal fort und da fehlt uns künftig der<br />

direkte Zugang zum Kanal am Ende.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Da verlieren Sie gar nichts, da baue ich gar<br />

nicht. Wir fangen hier an, das ist unser Baulos 3, Übergang zur Weiche Schwartenbek,<br />

und das ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Los mit e<strong>in</strong>em Betriebshafen hier dr<strong>in</strong>. Und wir fangen hier im Pr<strong>in</strong>zip<br />

erst an zu bauen.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Und ich dachte, Sie fangen da h<strong>in</strong>ten auch<br />

wieder an. E<strong>in</strong> bisschen weiter lang geht es doch zu <strong>dem</strong> ehemaligen Fähranleger.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, hier kommt die Weiche, man kann hier die<br />

ersten Dalben sehen. Aber das ist im Rahmen dieses Verfahrens nicht unser Baufeld.<br />

Also wenn Herr L<strong>in</strong>dner jetzt mal so e<strong>in</strong> bisschen weiter schiebt hier, da s<strong>in</strong>d wir ja schon<br />

<strong>in</strong> der Kurve Schwartenbek.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Ach so, ja gut.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, wir stellen fest, das Missverständnis hat sich<br />

aufgeklärt, es ist ke<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung. Sollten Sie zu Hause bei ruhigem Blick <strong>in</strong> Ihre<br />

Unterlagen feststellen, dass es doch anders ist, mel<strong>den</strong> Sie sich, dass es sich nicht erledigt<br />

hat. Ansonsten war h<strong>in</strong>sichtlich der kanalparallelen Straßen vielfach angegeben, dass<br />

der Betriebsweg durchaus genutzt wird von vielen Leuten und natürlich während der Bauzeiten<br />

nicht nutzbar ist. Wir haben vorh<strong>in</strong> auch schon relativ viel dar<strong>über</strong> gehört, dass der<br />

LKW-Verkehr sich durch die Dörfer unmittelbar durchzieht, und da gab es die Befürchtung,<br />

wenn man als Fahrradfahrer gleichzeitig <strong>den</strong> Betriebsweg nicht nutzen kann, dass<br />

sich daraus besondere Gefährdungen ergeben. Könnten Sie dazu noch e<strong>in</strong>mal ausführen,<br />

<strong>in</strong>wieweit Sie auf Radfahrer besonders e<strong>in</strong>gehen?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 106 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir wer<strong>den</strong> für die Bauzeit entsprechende<br />

Umleitungen ausschildern, dieses natürlich vor allem im H<strong>in</strong>blick auf Tourismus. Es ist<br />

auch <strong>in</strong> unserem Interesse, dass wir <strong>den</strong> so genannten Baustellentourismus leiten und<br />

kanalisieren zu speziellen Info-Po<strong>in</strong>ts, die wir an der Strecke e<strong>in</strong>richten wollen. Und daraus<br />

wird sich natürlich auch ergeben, dass wir auch für die Anlieger am Kanal entsprechende<br />

Umleitungen haben wer<strong>den</strong>. Nun ist es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Streckenbereichen so, zum<br />

Beispiel im Bereich zwischen der Fähre Landwehr und <strong>dem</strong> Ort Sch<strong>in</strong>kel, dass ke<strong>in</strong> Radweg<br />

da ist und e<strong>in</strong>e Umleitung von Radverkehr zu e<strong>in</strong>em recht weiten Umweg führen<br />

würde. Hier s<strong>in</strong>d wir zurzeit im Gespräch mit <strong>dem</strong> Amt dar<strong>über</strong>, wie man dort e<strong>in</strong>e Lösung<br />

schaffen könnte. Also es gibt Planungen, e<strong>in</strong>en Radweg dort zu errichten, es gibt laufende<br />

Gespräche, wo ich <strong>den</strong>ke, dass wir auch zu e<strong>in</strong>er Lösung f<strong>in</strong><strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, also Sie s<strong>in</strong>d da noch <strong>in</strong> Verhandlungen. Herr<br />

Jacobsen, Amt Dänischer Wohld dazu.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ich möchte nur darauf h<strong>in</strong>weisen, dass es nicht<br />

nur von Landwehr bis Sch<strong>in</strong>kel geht, sondern auch von Sch<strong>in</strong>kel bis Großkönigsförde.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, für diese bei<strong>den</strong> Strecken ist es gefordert wor<strong>den</strong>.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Also es handelt sich auch um die NOK-Route,<br />

die ist auch ausgeschildert, und es wird sicherlich schwierig wer<strong>den</strong>, da e<strong>in</strong>e vernünftige<br />

Ausweichlösung zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Das ist e<strong>in</strong> Problem, und eigentlich hatte ich Herrn Brockmann<br />

immer schon mal gesagt, ich wollte mich hier h<strong>in</strong>stellen und sagen, ich hätte gern <strong>den</strong><br />

Ansprechpartner, <strong>den</strong> ich dann <strong>den</strong> Eltern benennen kann, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d unter e<strong>in</strong>em<br />

LKW ist. Wir sehen e<strong>in</strong>e erhebliche Gefahr. Wer die Strecke e<strong>in</strong>mal gefahren ist mit <strong>dem</strong><br />

Auto, weiß, dass das e<strong>in</strong> Problem ist. Wir haben auch Schreiben von Schulk<strong>in</strong>dern vorliegen,<br />

die auch schon Befürchtungen haben, da <strong>in</strong> Zukunft entlang zu fahren, wenn dann<br />

wirklich der Baustellenverkehr kommt. Also ich <strong>den</strong>ke, wir s<strong>in</strong>d da auf e<strong>in</strong>em Wege, ich<br />

hoffe, dass wir das auch sehr, sehr kurzfristig h<strong>in</strong>kriegen zusammen mit <strong>dem</strong> Kreis -es ist<br />

ja e<strong>in</strong>e Kreisstraße- da e<strong>in</strong>e vernünftige Lösung zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Nett wäre es, wenn wir heute<br />

schon e<strong>in</strong>e Lösung gehabt hätten, weil alle darauf warten, aber ich <strong>den</strong>ke, es dauert noch<br />

e<strong>in</strong> bisschen. Oder können Sie sich schon näher festlegen? Alle gucken sie nach unten.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir gucken tatsächlich alle betreten nach unten.<br />

Also kann ich zurzeit noch nichts Def<strong>in</strong>itives dazu sagen. Wir s<strong>in</strong>d da noch <strong>in</strong> der Prüfung.<br />

Es geht um e<strong>in</strong>e Kostenbeteiligung an so e<strong>in</strong>er Wegebaumaßnahme. Wir s<strong>in</strong>d nicht<br />

<strong>in</strong> der Situation und haben auch nicht die Absicht, Radwege selber zu bauen, sondern das<br />

muss dann der entsprechende Baulastträger tun, aber es geht darum, dass wir uns beteiligen<br />

und da, wie gesagt, s<strong>in</strong>d wir noch <strong>in</strong> Gesprächen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Wie lange brauchen Sie noch? Ich will ja nicht<br />

unnötig Druck aufbauen, aber mir sitzen auch wieder andere im Nacken, die gern e<strong>in</strong>e<br />

Entscheidung haben möchten.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 107 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also ich <strong>den</strong>ke, dass wir <strong>in</strong> Wochenfrist zu<br />

e<strong>in</strong>er Aussage kommen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Sehr schön, danke.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, ich hoffe natürlich auch, dass es da e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche<br />

Lösung gibt. Wenn nicht, wer<strong>den</strong> wir dar<strong>über</strong> entschei<strong>den</strong>. Der Punkt Straßenführung<br />

bei Wegfall von kanalparallelen Straßen und Wegen wäre aus me<strong>in</strong>er Sicht<br />

damit abgearbeitet. Ich sehe auch ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen dazu.<br />

I.7) Sonstiges<br />

Der Punkt „Sonstiges“ im Rahmen der Betroffenheiten aus <strong>den</strong> unmittelbaren Baumaßnahmen<br />

soll diejenigen ansprechen, die sich bis jetzt noch nicht mit ihren Themen wiedergefun<strong>den</strong><br />

haben. Also es kommen <strong>in</strong> der Tagesordnung noch e<strong>in</strong>e Reihe von weiteren<br />

Baubereichen, hier geht es erst e<strong>in</strong>mal nur um die unmittelbaren Maßnahmen am Kanal.<br />

Dazu noch e<strong>in</strong>mal Herr Jacobsen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Auf me<strong>in</strong>er Liste steht noch e<strong>in</strong>e Aussichtsplattform,<br />

die die Geme<strong>in</strong>de L<strong>in</strong>dau gewünscht hat im Bereich des Gasthofes L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug quasi<br />

zur Förderung des Tourismus, um das zu kanalisieren, um die Leute dort gezielt h<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Es würde sich da anbieten, da ist e<strong>in</strong> Gasthof. Es wäre <strong>in</strong>teressant, wie der Vorhabensträger<br />

sich dazu jetzt stellt.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also das ist etwas, was wir im Rahmen unseres<br />

Öffentlichkeitsarbeitskonzeptes gerade auch angefangen haben zu <strong>über</strong>legen, wie wir<br />

das machen. Ich hatte ja Info-Po<strong>in</strong>ts erwähnt, die wir e<strong>in</strong>richten, und wir wer<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />

Stellen am Kanal auswählen, die dafür <strong>in</strong> Frage kommen, weil man von dort aus<br />

etwas sieht. Dabei ziehen wir <strong>den</strong> Bereich Gasthof L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug durchaus für so etwas <strong>in</strong><br />

Betracht, dort so e<strong>in</strong>e Möglichkeit zu schaffen. Aber es wird ke<strong>in</strong>e Plattform se<strong>in</strong>, die <strong>in</strong><br />

irgende<strong>in</strong>er Art und Weise <strong>in</strong> die Böschung ragt, weil das vom Risiko her zu groß ist. Da<br />

würde man e<strong>in</strong>e Menge sehen, das gestehe ich Ihnen gerne zu, aber es wird so se<strong>in</strong>,<br />

dass wir vielleicht auf <strong>dem</strong> Gelände des Gasthofes oder im Bereich des Wendehammers<br />

dort so etwas schaffen wer<strong>den</strong>, wo die Leute dann gezielt h<strong>in</strong>geführt wer<strong>den</strong> können, um<br />

sich das Ganze dann von da anzusehen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, Danke, Herr Jacobsen noch mal.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Noch e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit. Die Unterlagen von <strong>den</strong><br />

Immissionsbeurteilungen, die neuen, wann bekommen wir die? Das hatte ich vorh<strong>in</strong> vergessen<br />

zu fragen. Sie wollten da noch e<strong>in</strong>zelne Berechnungen vornehmen, auch für Altwittenbek<br />

noch, was Sie vielleicht noch nicht fertig haben. Es kommt auch nicht auf e<strong>in</strong>en<br />

Tag an, aber dass wir ungefähr e<strong>in</strong> Zeitfenster haben.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Zum E<strong>in</strong>en liegen Unterlagen vor, die wir nach<br />

e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>den</strong> Auflösung dann e<strong>in</strong>fach liefern wer<strong>den</strong>, das geht relativ schnell.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 108 von 145<br />

Wenn wir noch e<strong>in</strong>e oder zwei Betrachtungen nachschieben, gehe ich aber auch davon<br />

aus, dass wir das <strong>in</strong>nerhalb von zwei bis drei Wochen geregelt kriegen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok soweit. Ja, Herr Radbruch noch.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Ja, e<strong>in</strong>e Frage unter Verschie<strong>den</strong>es, und<br />

zwar, ist es gewährleistet, dass der Trockenaushub nur auf die Flächen verteilt wird oder<br />

ist auch vorgesehen, dass mit Bo<strong>den</strong> gehandelt wer<strong>den</strong> soll? Das würde ja wieder<br />

Schwerlastverkehr durch die Ortschaft bedeuten.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, das hatten Sie auch e<strong>in</strong>gewendet. Das ist natürlich<br />

<strong>in</strong>sofern etwas schwierig, weil e<strong>in</strong>e Verwertung von Bo<strong>den</strong> letztendlich immer zu<br />

bevorzugen ist, aber die Aufbr<strong>in</strong>gung auf landwirtschaftliche Flächen ist <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne<br />

Verwertung, weil es e<strong>in</strong>e Bo<strong>den</strong>verbesserung für die Landwirte auf lange Sicht br<strong>in</strong>gen<br />

soll. Von daher wäre der Reihenfolge der Entsorgungsprioritäten genüge getan, sodass<br />

der Vorhabensträger ke<strong>in</strong>en Ansatz dazu hat, das Material noch lieber abzugeben an andere,<br />

die es dann z. B. auch auf landwirtschaftliche Flächen aufbr<strong>in</strong>gen wür<strong>den</strong>. Von daher<br />

geht es jetzt beim Trockenabtrag wirklich um diese Bereiche, die auch dargestellt s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Des Weiteren wer<strong>den</strong> ja sehr viele Feldste<strong>in</strong>e<br />

anfallen, größere, kle<strong>in</strong>ere, vermute ich mal. Ich kenne ja auch die Ländereien ziemlich<br />

gut da <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich und weiß, dass da sehr viele Ste<strong>in</strong>e vorkommen, Endmoränen teilweise<br />

und solche D<strong>in</strong>ge. Was passiert mit <strong>den</strong> Sammelste<strong>in</strong>en, wer<strong>den</strong> die <strong>über</strong> unsere<br />

öffentlichen Straßen abgefahren? Wer<strong>den</strong> die mit Schuten transportiert, wer<strong>den</strong> die wieder<br />

verbaut? Wie ist das vorgesehen?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also ich hatte es bisher so verstan<strong>den</strong>, dass die<br />

zum Flemhuder See gebracht wer<strong>den</strong> sollen auf Schuten - es wird genickt beim Vorhabensträger.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir haben <strong>den</strong> Vorteil, dass wir die<br />

Schnittstelle <strong>in</strong> Warleberg haben, wo das Material h<strong>in</strong>transportiert wird, dort wer<strong>den</strong> bei<br />

der Aufgabe auf das Band auch die entsprechen<strong>den</strong> Ste<strong>in</strong>e aussortiert. Das geht <strong>über</strong><br />

schlichte große Gittersiebe und die Ste<strong>in</strong>e wer<strong>den</strong> dort zentral gesammelt und wer<strong>den</strong><br />

dann abgefahren per Schute, entweder zu unserer Baustellene<strong>in</strong>richtungsfläche <strong>in</strong> Flemhude,<br />

um von dort dann weiter verteilt zu wer<strong>den</strong>. Wir haben auch noch im Flemhuder<br />

See e<strong>in</strong> oder zwei Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>seln anzulegen, wo diese Ste<strong>in</strong>e auch verwendet wer<strong>den</strong> können.<br />

Des weiteren wird es unter Umstän<strong>den</strong> auch Interessen des Landes geben, diese<br />

Ste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Bereichen abzulagern vor der Küste, die durch Ste<strong>in</strong>fischerei <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten<br />

Jahrzehnten entsprechend leer geräumt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, um dort die Lebensräume aufzuwerten,<br />

aber da haben wir noch ke<strong>in</strong>e entsprechen<strong>den</strong> Signale.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, dann E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> D.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 109 von 145<br />

EINWENDERIN D: Ich habe nur e<strong>in</strong>e kurze Bitte. Wenn Ste<strong>in</strong>e <strong>über</strong> Siebe oder Metallsiebe<br />

getrennt wer<strong>den</strong>, gibt es e<strong>in</strong>en Höllenlärm. Ich bitte, auch dar<strong>über</strong> e<strong>in</strong> Gutachten zu erstellen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich <strong>den</strong>ke, das müsste beachtet se<strong>in</strong> im bisherigen<br />

Gutachten, aber das wer<strong>den</strong> wir noch e<strong>in</strong>mal prüfen.<br />

EINWENDERIN E: Sie sagten gerade, dass Sie Plattformen vorgesehen haben. Haben Sie<br />

da bestimmte Orte vorgesehen? Ist das geklärt, wo Sie etwas h<strong>in</strong>stellen wollen oder wie<br />

war das geme<strong>in</strong>t?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also es ist so, dass wir schon e<strong>in</strong>ige Orte im<br />

Kopf haben. Plattform ist vielleicht der falsche Ausdruck, sondern es wird schlicht Schautafeln<br />

geben dort, wo die Leute h<strong>in</strong>kommen können und sich <strong>über</strong> das, was wir tun, <strong>in</strong>formieren.<br />

Die Schautafeln wer<strong>den</strong> wir regelmäßig im Rahmen der Baumaßnahme weiter<br />

beschicken mit neuen Informationen und eventuellen Baustellentourismus dann entsprechend<br />

dorth<strong>in</strong> leiten, damit sich dieser Verkehr nicht <strong>über</strong> das komplette Baufeld verteilt.<br />

Das können so Orte se<strong>in</strong> wie eben schon gesagt beim L<strong>in</strong><strong>den</strong>krug, ich kann mir vorstellen,<br />

dass außer<strong>dem</strong> e<strong>in</strong>es der bei<strong>den</strong> Cafés im Bereich Warleberg unter Umstän<strong>den</strong> <strong>in</strong>teressant<br />

ist. Aber da s<strong>in</strong>d wir noch nicht weiter, da wer<strong>den</strong> wir <strong>in</strong> der nächsten Zeit e<strong>in</strong> entsprechendes<br />

Konzept <strong>in</strong> Auftrag geben.<br />

EINWENDERIN E: Also ist noch nichts festgelegt oder zeichnet sich ab?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong>, wenn Sie da Vorschläge haben, stehen<br />

wir auch gerne zur Verfügung. Ach so, wenn Sie ke<strong>in</strong>e wollen, nehmen wir das auch auf.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dann hatte ich mir noch aufgeschrieben, dass zu<br />

Reitwegen etwas vorgetragen wor<strong>den</strong> war. Wenn aber jetzt niemand da ist, der das besonders<br />

noch e<strong>in</strong>mal vortragen möchte, brauchen wir das auch nicht unbed<strong>in</strong>gt hier zu<br />

erörtern. Und dann wären wir h<strong>in</strong>sichtlich der unmittelbaren Baumaßnahmen am Nord-<br />

Ostsee-Kanal durch mit der Tagesordnung und wür<strong>den</strong> zu <strong>dem</strong> nächsten Punkt kommen.<br />

II. Verbr<strong>in</strong>gung von Trockenbaggergut auf landwirtschaftliche Flächen<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Zu <strong>den</strong> Landverbr<strong>in</strong>gungsflächen des Baggermaterials<br />

habe ich das Gefühl, dass wir <strong>über</strong> Lärm, Staub und dergleichen schon relativ viel<br />

gesprochen haben, weil es eben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt abgehandelt wor<strong>den</strong> ist, als wir <strong>in</strong>sgesamt<br />

<strong>über</strong> Lärm gesprochen haben. Deshalb hier sozusagen nur noch e<strong>in</strong>mal die Frage:<br />

Muss das noch e<strong>in</strong>mal extra aufgerufen und vom Vorhabensträger dargestellt wer<strong>den</strong>?<br />

Ja, ich sehe Henrr Jacobsen. Da es e<strong>in</strong> Tagesordnungspunkt ist, <strong>den</strong> Frau Schwarz vorbereitet<br />

hat, macht sie jetzt weiter.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also dann zum Thema Verbr<strong>in</strong>gung von Trockenbaggergut<br />

auf landwirtschaftliche Flächen. Hier wurde allgeme<strong>in</strong> die Auswahl der<br />

Ablagerungsflächen e<strong>in</strong>gewandt, auf welcher Grundlage die getroffen wor<strong>den</strong> ist, die Al-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 110 von 145<br />

ternativenwahl, das sei nicht h<strong>in</strong>reichend untersucht wor<strong>den</strong>. Ich weiß nicht, ob Herr Jacobsen<br />

dazu noch etwas ausführen möchte. Es g<strong>in</strong>g darum, dass <strong>in</strong>sbesondere die Ablagerungsfläche<br />

Gut Rosenkrantz von allen Ablagerungsflächen die höchsten Betroffenheiten<br />

aufweist und da die Abwägung nicht ganz klar gewor<strong>den</strong> und <strong>in</strong> Frage gestellt wird,<br />

weil andere Ablagerungsflächen ger<strong>in</strong>gere Auswirkungen auf E<strong>in</strong>wohner auswiesen und<br />

deshalb erweitert wer<strong>den</strong> sollten. Vielleicht kann der Vorhabensträger dazu vorab etwas<br />

sagen.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir haben im Vorfeld des <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens<br />

dieses orientierende Gutachten erstellt, was wir Verbr<strong>in</strong>gungskonzept<br />

genannt haben. Im Rahmen dieses Gutachtens s<strong>in</strong>d mit Landwirten Gespräche geführt<br />

wor<strong>den</strong>. Ich b<strong>in</strong> damals <strong>über</strong> die Lande gezogen und habe gesagt, wer e<strong>in</strong>e Idee hat, wo<br />

wir das Material unterbr<strong>in</strong>gen können, der soll sich mel<strong>den</strong>. Es haben sich auch diverse<br />

Leute gemeldet. Wir haben zunächst die Vorschläge kategorisiert und dann e<strong>in</strong>ige auch<br />

nicht weiterbearbeitet. Kriterium war e<strong>in</strong>erseits die Menge, die an e<strong>in</strong>er Stelle abgelagert<br />

wer<strong>den</strong> kann, damit es vom Bauablauf <strong>über</strong>schaubar bleibt. Dann g<strong>in</strong>g es um die Verkehrsbelastung,<br />

also wo liegen die Flächen vom Kanal her gesehen, dass wir da nicht<br />

e<strong>in</strong>e Verkehrsbelastung an vielen kle<strong>in</strong>en Flächen <strong>in</strong>duzieren. Das heißt, wir haben relativ<br />

große Flächen gesucht, wo wir nennenswerte Mengen unterbr<strong>in</strong>gen können. Diese s<strong>in</strong>d<br />

uns angeboten wor<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gütern Warleberg und Rosenkrantz. Um <strong>den</strong> Bereich<br />

Rosenkrantz herauszuheben, im Bereich des Gutes Rosenkrantz wur<strong>den</strong> mehrere Flächen<br />

diskutiert, auch mit <strong>dem</strong> Eigentümer und mit der Unteren Naturschutzbehörde des<br />

Kreises Rendsburg-Eckernförde, und letztendlich s<strong>in</strong>d wir zu <strong>dem</strong> Schluss gekommen<br />

s<strong>in</strong>d, dass die bei<strong>den</strong> verbleiben<strong>den</strong> Flächen Ziegelgrube und Kippland, sowohl was die<br />

aufzubr<strong>in</strong>gende Menge angeht als auch was die Erreichbarkeit aus <strong>dem</strong> Baufeld angeht,<br />

übrig geblieben s<strong>in</strong>d. Andere Flächen, die dort <strong>in</strong> der Diskussion waren mit <strong>dem</strong> Eigentümer<br />

und mit der Unteren Naturschutzbehörde, haben wir letztendlich nicht weiter betrachtet,<br />

weil das Volumen, was wir da hätten unterbr<strong>in</strong>gen können im Vergleich zur Fläche<br />

e<strong>in</strong>fach nicht attraktiv war. E<strong>in</strong>e Randbemerkung noch, die von der Unteren Naturschutzbehörde<br />

natürlich sofort kam, es geht dabei dann auch um das Landschaftsbild. Wir sollen<br />

bei diesen Auffüllungen der landwirtschaftlichen Flächen, die Geländeformation, das heißt<br />

ostholste<strong>in</strong>isches Hügelland, möglichst beibehalten, es war von vornhere<strong>in</strong> auch klar,<br />

dass wir ke<strong>in</strong>e Tafelberge aufschütten dürfen. Selbst kle<strong>in</strong>e Berge mit e<strong>in</strong>er Höhe von drei<br />

oder vier Metern wur<strong>den</strong> eigentlich von vornhere<strong>in</strong> abgelehnt. Dieses schloss dann auch<br />

Flächen aus, die zwar durchaus geeignet wären, Material dort abzulagern, wo wir aber<br />

aufgrund der Ablagerungshöhe, also das, was ich da unterbr<strong>in</strong>gen kann, dann sehr früh<br />

sagen mussten, diese Fläche brauchen wir gar nicht weiter zu betrachten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und bei der e<strong>in</strong>zelnen Mengenwahl für diese<br />

zwei Flächen, wur<strong>den</strong> da auch noch andere Belange berücksichtigt und <strong>in</strong> die Abwägung<br />

mit e<strong>in</strong>gestellt für die Betroffenheiten Dritter?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die berücksichtigten Belange, waren natürlich<br />

zum E<strong>in</strong>en die Interessen der Eigentümer, die natürlich dort nachher weiter Land-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 111 von 145<br />

wirtschaft betreiben wollen. Das ist e<strong>in</strong> großes Ziel, dass die Flächen nachher wieder<br />

ganz normal <strong>in</strong> der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung s<strong>in</strong>d. Insofern haben wir Randbed<strong>in</strong>gungen,<br />

was zum Beispiel die herstellbaren Gelän<strong>den</strong>eigungen angeht. Und zum Anderen<br />

ist es im Pr<strong>in</strong>zip das Landschaftsbild, was mit der Unteren Naturschutzbehörde<br />

abgestimmt wor<strong>den</strong> ist. Daraus ergeben sich letztendlich die Mengen, und es ist aus diesen<br />

Grün<strong>den</strong> auch nicht so ohne weiteres möglich, jetzt e<strong>in</strong>e dieser Flächen zu nehmen<br />

und entsprechend auszudehnen, weil ich dann unter Umstän<strong>den</strong> diese Randbed<strong>in</strong>gungen,<br />

die vorher festgelegt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, verletze.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Jacobsen möchte dazu etwas vortragen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ja, das ist nett. Sie haben vorgesehen, <strong>in</strong> Warleberg,<br />

glaube ich, 4,1 Mio. m 3 , oder helfen Sie mir mit <strong>den</strong> Zahlen bitte auf die Sprünge,<br />

oder 4,7 Mio. m³ sogar, und Kippland war 0,5 oder 0,7, das s<strong>in</strong>d zusammen 5,4 Mio. m³,<br />

und jetzt haben Sie noch die Fläche Ziegelei h<strong>in</strong>ten, die fasst <strong>in</strong>sgesamt auch noch e<strong>in</strong>mal<br />

400.000 m³, also <strong>in</strong>sgesamt s<strong>in</strong>d das 5,8 Mio. m 3 , die Sie unterbr<strong>in</strong>gen können. Herr Meesenburg<br />

schüttelt mit <strong>dem</strong> Kopf, vielleicht habe ich mich um 100.000 vertan, spielt aber im<br />

Endeffekt auch ke<strong>in</strong>e Rolle, <strong>den</strong>n im Endeffekt haben Sie nur 3,8 Mio. m³ vorgesehen.<br />

Vielleicht wird es jetzt e<strong>in</strong> bisschen mehr, wenn Sie e<strong>in</strong>en Damm bauen wollen, weil das<br />

ja auch e<strong>in</strong>e neue Variante ist, die bisher im <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren so noch nicht vorgesehen<br />

war. Selbst wenn aus 3,8 Mio. m³ vier Millionen wer<strong>den</strong>, warum brauchen Sie<br />

<strong>den</strong>n drei Felder, <strong>in</strong>sbesondere wo zwei sehr, sehr dicht quasi <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feld zusammenliegen.<br />

Zum Anderen hatte die Geme<strong>in</strong>de Sch<strong>in</strong>kel ja <strong>den</strong> Vorschlag gemacht, die vorhan<strong>den</strong>e<br />

Freileitung, die das e<strong>in</strong>e Gebiet durchschneidet und dadurch e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

der Menge mit sich br<strong>in</strong>gt, entsprechend zu verändern, um dort wesentlich mehr<br />

Material unterzubekommen, sodass man eventuell auf die Fläche Rosenkrantz und die<br />

damit verbun<strong>den</strong>en Bee<strong>in</strong>trächtigungen eigentlich ohne weiteres verzichten könnte. Denn<br />

Sie behalten sich ja jetzt fast 2 Mio. m 3 mehr vor als Sie eigentlich benötigen, das ist<br />

schon e<strong>in</strong>e ganz schöne Menge. Insbesondere ist es <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> dann auch schwer,<br />

aufgrund der vorliegen<strong>den</strong> Unterlagen e<strong>in</strong>e endgültige Stellungnahme abzugeben, wir<br />

haben das <strong>in</strong> der H<strong>in</strong>sicht bisher unter Vorbehalt getan. Zum Landschaftsrelief und zu <strong>den</strong><br />

Anlieferzeiten kann man ja nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt etwas sagen, <strong>den</strong>n man weiß ja gar<br />

nicht, wie viel jetzt wo genau h<strong>in</strong>kommt. Die Detailtreue fehlt <strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen. Sie<br />

haben sicherlich <strong>den</strong> Wunsch, das ist mir auch klar, dass Sie gern e<strong>in</strong> bisschen mit <strong>den</strong><br />

Massen spielen wollen, ist auch <strong>in</strong> Ordnung, aber da s<strong>in</strong>d sicherlich noch e<strong>in</strong>ige Fragen<br />

offen, <strong>in</strong>sbesondere vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, ob man die sehr stark beanspruchte Fläche<br />

Sch<strong>in</strong>kel dort im Rosenkrantzer Weg, ob man nicht auf die verzichten könnte. Danke<br />

schön.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also e<strong>in</strong>mal zu <strong>den</strong> Mengen. Es s<strong>in</strong>d<br />

3,8 Mio. m 3 Erde trocken, oberhalb der Wasserfläche. Das ist natürlich e<strong>in</strong>e Bemessung<br />

jetzt trocken und nicht gelöst, es gibt e<strong>in</strong>en so genannten Auflockerungsfaktor von 10 bis<br />

15 %, der noch e<strong>in</strong>mal dazugerechnet wer<strong>den</strong> muss. Dann kommt dazu, wenn ich mehr<br />

Masse trocken abbauen kann, ist das schwer zu planen, das hängt vom Bauablauf ab,<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 112 von 145<br />

das hängt von <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Firmen ab, das hängt auch davon ab, wie gut ich mit solchen<br />

Dämmen arbeiten kann, das wissen wir noch nicht. Das lässt sich sehr schwer ermitteln,<br />

also es kann se<strong>in</strong>, dass da durchaus e<strong>in</strong>iges an Menge zusammenkommt, kann<br />

aber auch nicht se<strong>in</strong>. Da ist e<strong>in</strong>e gewisse Unsicherheit dr<strong>in</strong>. Die genannten <strong>über</strong><br />

4 Mio. m 3 , das beschreibt die Kapazität der Ablagerungsfläche Warleberg. Insofern haben<br />

Sie recht, das, was wir <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen dargestellt haben und was man auch hier sieht<br />

an Kubatur mit <strong>den</strong> Höhenl<strong>in</strong>ien, das ist auf die Mengenannahmen zurückzuführen, die wir<br />

auch tatsächlich <strong>in</strong> die Unterlagen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geschrieben haben. Das heißt, da gehen<br />

3 Mio. m 3 h<strong>in</strong>, und auf die bei<strong>den</strong> anderen Flächen verteilen wir jeweils um 750.000 bis<br />

800.000 m 3 . Zur Flächenwahl: Ich verstehe natürlich die Betroffenen bei der Fläche im<br />

Kippland, und ich führe das nicht gern hier wieder <strong>in</strong>s Feld, aber e<strong>in</strong>e ortsnahe Verbr<strong>in</strong>gung<br />

ist natürlich für uns vom Bauablauf her und auch f<strong>in</strong>anziell wesentlich günstiger. Das<br />

ist e<strong>in</strong> Faktor, <strong>den</strong> wir dabei berücksichtigen müssen. Wir haben hier <strong>den</strong> Vorteil, dass wir<br />

durch diese ortsnahe Verbr<strong>in</strong>gungsmöglichkeit auch entsprechende Immissionen vermei<strong>den</strong>,<br />

weil ke<strong>in</strong> weiterer Transport <strong>über</strong> <strong>den</strong> Kanal nötig ist. Da spielen also mehrere Faktoren<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, das war für uns letztendlich Anlass zu sagen, wir wollen an diesen Flächen<br />

festhalten. Wir s<strong>in</strong>d jetzt <strong>den</strong> Anwohnern bei der Fläche Kippland e<strong>in</strong> bisschen entgegengekommen<br />

und konnten das auch, weil wir davon ausgehen, dass wir sowohl <strong>in</strong> der Ziegelgrube<br />

als auch <strong>in</strong> Warleberg genug Kapazität haben, um das auszugleichen. Aber wir<br />

wür<strong>den</strong> ungern darauf verzichten.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Noch mal e<strong>in</strong>e Nachfrage, Herr Jacobsen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ist <strong>den</strong>n geprüft wor<strong>den</strong>, wie viel zusätzliche<br />

Fläche oder zusätzliche Masse <strong>in</strong> der Ziegelei untergebracht wer<strong>den</strong> könnte, sodass man<br />

eventuell sogar auf die Kipplandfläche hätte verzichten können? Denn so e<strong>in</strong>e Deponie <strong>in</strong><br />

Anführungsstrichen, Ablagerungsfläche, anzulegen mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Geräten, mit<br />

der Dra<strong>in</strong>age, mit der Zufahrt, mit <strong>den</strong> Problemen, mit <strong>den</strong> Anwohnern, die direkt an <strong>den</strong><br />

Straßen liegen, ist natürlich auch f<strong>in</strong>anziell e<strong>in</strong>e Hausnummer. Und wenn ich zwei vorhan<strong>den</strong>e<br />

Flächen habe, von <strong>den</strong>en ich die e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> wenig vergrößern kann, weil ich e<strong>in</strong>e<br />

Freileitung hochlegen kann, ob sich das wirtschaftlich jetzt wirklich so genau festlegen<br />

lässt, welche Variante günstiger ist, da habe ich so me<strong>in</strong>e Zweifel. Und das Problem, das<br />

ich noch <strong>in</strong> Neuwittenbek sehe, Sie haben dort gesagt, 4,7 oder 4,6 Mio. m³ s<strong>in</strong>d möglich,<br />

aber e<strong>in</strong>gezeichnet haben Sie nur drei Millionen. Das heißt, wenn Sie mehr als drei Millionen<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, stimmt ja das Relief, was Sie uns gegeben haben, nicht mit <strong>dem</strong> <strong>über</strong>e<strong>in</strong>,<br />

das heißt, Sie wer<strong>den</strong> noch höher. Ist das richtig?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Auch da ist wieder e<strong>in</strong>e Unsicherheit enthalten,<br />

weil wir natürlich, wenn wir das Relief hergestellt haben, es auch wieder mit Setzungen<br />

zu tun haben, das heißt wir bauen sowieso <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Maße <strong>über</strong>höht e<strong>in</strong>.<br />

Das Material wird sich ja wieder setzen und auch wieder b<strong>in</strong><strong>den</strong>. Also es ist schwer vorherzusagen,<br />

wie viel da nun tatsächlich letztendlich liegen wird.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Herr Brockmann, auf was soll sich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de,<br />

die im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens e<strong>in</strong>e Stellungnahme abgeben<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 113 von 145<br />

soll, e<strong>in</strong>stellen? Wir haben von Ihnen netterweise sehr schöne Bilder bekommen, wie das<br />

später aussehen könnte, das habe ich auch <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de vorgestellt, lief ja auch alles<br />

verhältnismäßig gut, und jetzt sagen Sie, aus irgende<strong>in</strong>em Grund wer<strong>den</strong> nicht drei Millionen<br />

e<strong>in</strong>gebracht, sondern wir können ja auch vier Millionen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und ich werde vier<br />

Meter höher.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ne<strong>in</strong>, das habe ich nicht gesagt.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ne<strong>in</strong>, haben Sie nicht gesagt.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das habe ich ja nicht gesagt.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ne<strong>in</strong>, so war es auch nicht geme<strong>in</strong>t. Aber die<br />

Möglichkeit versuchen Sie sich offen zu halten, und schon stimmt das mit <strong>dem</strong> Relief nicht<br />

mehr <strong>über</strong>e<strong>in</strong>, weil Sie ja höher wer<strong>den</strong>.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also die Veränderungen im Relief wer<strong>den</strong><br />

m<strong>in</strong>imal se<strong>in</strong> angesichts der großen Flächen. Wir s<strong>in</strong>d natürlich mit diesem Relief <strong>in</strong>s Verfahren<br />

gegangen s<strong>in</strong>d und haben gesagt, so wird das aussehen. Wenn Sie sich die Höhenl<strong>in</strong>ien<br />

angucken, die haben e<strong>in</strong>en gewissen Abstand vone<strong>in</strong>ander, und wir haben natürlich<br />

gesagt, so wer<strong>den</strong> wir diesen Berg <strong>in</strong> Anführungsstrichen da h<strong>in</strong> bauen. Wir können<br />

nicht ausschließen, dass zum Beispiel durch Setzungen sich dort noch Veränderungen<br />

ergeben, die wir dann wieder anpassen könnten unter Umstän<strong>den</strong>. Das hängt aber dann<br />

auch e<strong>in</strong> bisschen vom Eigentümer ab. Letztendlich, wenn Sie mich fragen, worauf Sie<br />

reagieren sollen, dann können Sie im Pr<strong>in</strong>zip auf das Landschaftsrelief dort reagieren, so<br />

wie das da ist, und sagen, so will ich das haben und nicht anders. Und ich werde Ihnen<br />

hier sagen, es wird auch nicht viel anders aussehen.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Und was ist mit der Ziegeleifläche, mit <strong>den</strong> zusätzlichen<br />

Massen, die da untergebracht wer<strong>den</strong> könnten?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Da habe ich im H<strong>in</strong>terkopf, dass es unglaublich<br />

aufwändig ist, sich an dieser Hochspannungsleitung zu versuchen. Dazu habe ich<br />

gerade, das muss ich ehrlich zugeben, ke<strong>in</strong>en aktuellen Stand. Ich glaube auch nicht,<br />

dass e<strong>in</strong>er von me<strong>in</strong>en Kollegen dazu etwas sagen kann. Wir haben Kontakt aufgenommen<br />

mit <strong>dem</strong> Leitungsbetreiber, und das gestaltete sich ausgesprochen kompliziert, sodass<br />

wir erst e<strong>in</strong>mal davon Abstand genommen haben, diesen Weg zu verfolgen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, ganz h<strong>in</strong>ten rechts war e<strong>in</strong>e Wortmeldung.<br />

EINWENDER L: Ich b<strong>in</strong> aus der Geme<strong>in</strong>de Sch<strong>in</strong>kel, auch Geme<strong>in</strong>devertreter. Es geht also<br />

noch e<strong>in</strong>mal genau um diese Geschichte mit <strong>den</strong> Alternativen. Also als erstes würde ich<br />

es eigentlich ganz gut f<strong>in</strong><strong>den</strong>, wenn Alternativen transparent auch mit <strong>in</strong> die Planung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommen,<br />

genau diese Überlegungen, wie teuer ist es zum Beispiel, <strong>den</strong> Hochspannungsmast<br />

hochzusetzen? Warum kommt das nicht <strong>in</strong> die Planung? Da s<strong>in</strong>d Gespräche<br />

geführt wor<strong>den</strong>. Mir selbst ist gesagt wor<strong>den</strong> von der UNB, sie haben nur diese Flächen<br />

zur Begutachtung gekriegt, die jetzt genau ausgewählt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Nichts anderes ist<br />

dort im Grunde genommen dokumentiert, das f<strong>in</strong>de ich persönlich nicht ausreichend. Und<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 114 von 145<br />

man schafft mit dieser Fläche Kippland genau die Probleme für die Bevölkerung. Ich kann<br />

also nur unterstützen, was Herr Jacobsen gesagt hat. Wenn da Potential ist, warum ist da<br />

nicht e<strong>in</strong>e Kostenvergleichsanalyse dargestellt, das kostet so und so viel, und dann muss<br />

man eventuell auch bereit se<strong>in</strong>, auf die Wirtschaftlichkeit zu verzichten, aber letztendlich<br />

das Konfliktpotential zu m<strong>in</strong>imieren,. Und das fehlt mir, da ist nichts dr<strong>in</strong>. Da wird gesagt,<br />

die Fläche und die Fläche nehmen wir. Und das ist, tut mir leid, zu wenig.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Möchten Sie dazu noch Ausführungen machen,<br />

zu der Vorauswahlabwägung? Hatten Sie ja schon kurz ausgeführt, genau. Von daher,<br />

Herr Rechtsanwalt Witt.<br />

RECHTSANWALT WITT: Noch e<strong>in</strong>mal Witt, Rechtsanwalt für Anlieger am Rosenkrantzer<br />

Weg. Ich b<strong>in</strong> Herrn Jacobsen, me<strong>in</strong>em Vorredner, schon dankbar, dass Sie noch e<strong>in</strong>mal<br />

darauf h<strong>in</strong>gewiesen haben, dass die Alternativenf<strong>in</strong>dung für das Verbr<strong>in</strong>gungskonzept<br />

Trockenbaggergut fehlerhaft ist. Mir ist es jetzt auch nicht mehr ganz schlüssig, wie Sie<br />

mit <strong>den</strong> Kostenschätzungen jetzt umgehen wollen – ich f<strong>in</strong>de das immer sehr nett, wenn<br />

man sagt, man kommt irgendjeman<strong>dem</strong> entgegen, möglicherweise stehen hier auch gesetzliche<br />

Vorgaben dafür, dass man das so machen muss. Aber ich will mal Ihren Begriff<br />

aufnehmen. Man ist also <strong>den</strong> Bewohnern am Rosenkrantzer Weg entgegengekommen<br />

und nimmt die Fläche e<strong>in</strong> Stück weit zurück. Es verbleiben ja Kosten für die Herrichtung<br />

der Restfläche, auf der Sie dann weniger Menge unterbr<strong>in</strong>gen können, aber die Fixkosten<br />

wer<strong>den</strong> sich ja nicht <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Umfang verr<strong>in</strong>gern wie Sie die Verbr<strong>in</strong>gungsmenge verr<strong>in</strong>gern<br />

wer<strong>den</strong>. Also passt die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unseres Erachtens nicht mehr. Es<br />

s<strong>in</strong>d Verbr<strong>in</strong>gungsvarianten unter relativ oberflächlichen und fa<strong>den</strong>sche<strong>in</strong>igen Argumenten<br />

ausgesondert wor<strong>den</strong>. Ich spreche, auch wenn Sie das vorh<strong>in</strong> schon weit von sich gewiesen<br />

haben an, dass <strong>über</strong>haupt nachgedacht wer<strong>den</strong> solle, <strong>über</strong> die Kiesgruppe <strong>in</strong> Schönwohld,<br />

die sich anbot und auch anbietet. Wir kommen ja <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Kontext noch<br />

e<strong>in</strong>mal darauf, dass also die Belastung der Eigentümer und der Menschen, Schutzgut<br />

Mensch fällt mir da als Oberbegriff e<strong>in</strong>, auf Null reduziert wer<strong>den</strong> könnte, je<strong>den</strong>falls <strong>in</strong><br />

Sch<strong>in</strong>kel, wenn wir auf diese Kipplandfläche verzichten und die andere Variante <strong>in</strong> der Tat<br />

noch e<strong>in</strong>mal ernsthaft <strong>in</strong> Erwägung ziehen, die Ziegeleifläche und natürlich ebenso ernsthaft<br />

das, was auch von me<strong>in</strong>en Mandanten e<strong>in</strong>gewandt wor<strong>den</strong> ist, die Verbr<strong>in</strong>gung von<br />

Baggergut bzw. von Trockenbaggergut nach Schönwohld. Das wollte ich noch e<strong>in</strong>mal<br />

deutlich machen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, vielen Dank. Auch da kann ich sagen, dass<br />

wir uns die Alternativenprüfungen h<strong>in</strong>sichtlich der Verbr<strong>in</strong>gung des Trockenguts noch angucken<br />

wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit das ausreichend untersucht wor<strong>den</strong> ist. Dann würde ich jetzt<br />

Herrn Schaefer das Wort erteilen.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Wir wollten erst e<strong>in</strong>mal grundsätzlich begrüßen, dass diese<br />

Lösung gefun<strong>den</strong> wurde, <strong>über</strong>haupt <strong>den</strong> Trockenaushub auf landwirtschaftlichen Flächen<br />

unterzubr<strong>in</strong>gen und dass das gelungen ist. Das haben wir ja sehr früh angeregt se<strong>in</strong>erzeit,<br />

weil ja wesentlich Schlimmeres drohte. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass e<strong>in</strong> Teil<br />

dieses Bo<strong>den</strong>s auch für Lärmschutzmaßnahmen an Straßen usw. verwendet wor<strong>den</strong> wä-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 115 von 145<br />

re und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> bisschen erstaunt, dass das sogar als Verwertung des Bo<strong>den</strong>aushubs<br />

dargestellt wird, Bo<strong>den</strong>verbesserung, nun gut, mag <strong>dem</strong> so se<strong>in</strong>. Was uns allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

so freut, ist auch, dass jetzt mehrere Flächen da untergebracht wer<strong>den</strong> sollen. Ich vermute,<br />

gerade die angesprochenen Flächen im Bereich Sch<strong>in</strong>kel s<strong>in</strong>d aus re<strong>in</strong>er Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

ausgewählt wor<strong>den</strong>, weil der Transportweg von <strong>den</strong> westlichen Ausbauteilen<br />

bis nach Warleberg wahrsche<strong>in</strong>lich zu weit gewesen wäre oder zu teuer. Andererseits<br />

ist <strong>in</strong>sgesamt diese Lösung mit der Verbr<strong>in</strong>gung auf die landwirtschaftlichen Flächen<br />

e<strong>in</strong>e sehr kostengünstige. Insofern möchte ich da gerne die Sch<strong>in</strong>keler Anlieger mit<br />

unterstützen von der Naturschutzseite und sagen, wo schon e<strong>in</strong>e so günstige Lösung gefun<strong>den</strong><br />

wor<strong>den</strong> ist, die sich ja zu Beg<strong>in</strong>n der Planung gar nicht abzeichnete, warum verzichten<br />

Sie nicht auf <strong>den</strong> umstrittenen Bereich und br<strong>in</strong>gen das auch noch nach Warleberg?<br />

Das wäre also auch von unserer Seite e<strong>in</strong> Argument dafür, <strong>den</strong> Sch<strong>in</strong>keler Bereich<br />

da weiter zurückzunehmen. Dann würde ich auch gern <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Kontext noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gehen<br />

auf die Erwiderung M-002, wo wir uns mit der E<strong>in</strong>griffsermittlung Bo<strong>den</strong> befasst<br />

hatten. Sie stellten das so dar, dass mit <strong>den</strong> Naturschutzbehör<strong>den</strong> ausgehandelt wor<strong>den</strong><br />

sei, dass die re<strong>in</strong>e Ackerfläche nicht ausgleichspflichtig sei, die Biotopstrukturen schon.<br />

Da möchte ich zu <strong>Protokoll</strong> geben, dass wir das e<strong>in</strong> bisschen anders sehen, dass wir das<br />

bedauern, weil wir ganz oft gerade bei Kiesgrubenbetreibern oder anderen Abgrabungen,<br />

Aufschüttungen, wo auch h<strong>in</strong>terher e<strong>in</strong>e Nutzung stattf<strong>in</strong>det, immer darum kämpfen oder<br />

es eigentlich auch mittlerweile selbstverständlich ist, dass dafür e<strong>in</strong> Ausgleich vorgenommen<br />

wird, der natürlich nicht sehr hoch se<strong>in</strong> muss. Ich würde aber sagen, dass wir das<br />

Thema dann so stehen lassen, also e<strong>in</strong>fach als unterschiedliche Auffassung und von unserer<br />

Seite das dann auch für erledigt erklären wür<strong>den</strong>. Aber noch e<strong>in</strong>mal die Bitte, wirklich<br />

zu prüfen, ob man nicht statt Rosenkrantz oder Sch<strong>in</strong>kel zu nutzen, die umstrittene<br />

Menge mit nach Warleberg br<strong>in</strong>gen kann vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund der <strong>in</strong>sgesamt sehr günstigen<br />

Lösung. Denn wenn Sie das alles irgendwo auf e<strong>in</strong>s Ihrer Spülfelder oder sonst was<br />

hätten br<strong>in</strong>gen müssen, Stichwort Kiesgrube Schönwohld fiel ja auch, wäre das alles wesentlich<br />

teurer gewor<strong>den</strong>. Danke.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank, Herr Schaefer. Und jetzt war Herr<br />

Radbruch noch an der Reihe.<br />

HERR RADBRUCH, GEMEINDE NEUWITTENBEK: Ja, danke schön. Im Warleberger Bereich<br />

s<strong>in</strong>d aber nur Warleberg-Zentral und auch dann der südliche Bereich Warleberg am Kanal<br />

die Ablagerungsflächen, oder? Das ist doch richtig so? Nicht dass doch irgendwelche<br />

anderen Ablagerungsflächen dazu kommen. Das ist ja immer e<strong>in</strong> bisschen kritisch.<br />

Selbstverständlich kann Warleberg sicherlich <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> aus Rosenkrantz mit aufnehmen,<br />

von der Fläche her ist das sicherlich gewährleistet, aber wir als Geme<strong>in</strong>de stellen<br />

uns vor, dass die ganzen Baumaßnahmen nicht länger als drei Jahre dauern sollen, <strong>den</strong>n<br />

irgendwann wollen wir auch e<strong>in</strong>mal wieder Ruhe haben. Das haben wir auch der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

so mitgeteilt, dass das unser Ans<strong>in</strong>nen ist. Uns kommt es nicht darauf<br />

an, wie viel Bo<strong>den</strong> letztlich dorth<strong>in</strong> gefahren wird, ob es 3 oder 4 Mio. m 3 s<strong>in</strong>d. Entschei<strong>den</strong>d<br />

für uns ist, dass nach drei Jahren Schluss ist. Herr Brockmann hat ja schon<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 116 von 145<br />

richtig gesagt zum Beispiel 500.000 m 3 mehr machen nachher auf 80 Hektar nicht viel<br />

mehr Höhe aus, das ist e<strong>in</strong>fach so. Und von daher, <strong>den</strong>ke ich, sollte man das wirklich<br />

auch weiterverfolgen. Aber auf je<strong>den</strong> Fall möchten wir an diesen drei Jahren Bauzeit gerne<br />

festhalten, dass dann für uns auch wieder alles zurückgebaut wird und endlich wieder<br />

Ruhe <strong>in</strong> <strong>den</strong> Dörfern e<strong>in</strong>kehrt.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, vielen Dank. Natürlich müsste das dann auch<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong> bei e<strong>in</strong>er Alternativenprüfung, <strong>in</strong>wieweit sich da unterschiedliche<br />

Betroffenheiten auch h<strong>in</strong>sichtlich der Verbr<strong>in</strong>gungszeit und dergleichen ergeben. Herr<br />

Jacobsen noch e<strong>in</strong>mal abschließend.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Ja, noch e<strong>in</strong>e kurze Frage. Bei <strong>den</strong> Alternativenprüfungen,<br />

bei <strong>den</strong> Auswahlkriterien stehen Ihnen als <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde andere<br />

Unterlagen zur Verfügung als hier im <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren ausgelegen haben?<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also ich würde konkret beim TdV nachfragen,<br />

dass er noch e<strong>in</strong>mal ausführt, zum<strong>in</strong>dest schriftlich, wie weit so e<strong>in</strong>e Alternativenprüfung<br />

stattgefun<strong>den</strong> hat, wenn es nicht irgendwo schriftlich manifestiert ist.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Also wir konnten anhand der Unterlagen –<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: In <strong>den</strong> Planunterlagen ist dazu nichts gesagt.<br />

HERR JACOBSEN, AMT DÄNISCHER WOHLD: Genau, deswegen war es für mich <strong>über</strong>raschend,<br />

dass Sie noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>steigen wollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Prüfung, <strong>den</strong>n die hat uns nicht<br />

vorgelegen und wir konnten das nicht nachvollziehen seitens der Geme<strong>in</strong>de. Sonst hätten<br />

wir noch mehr Argumente dafür oder dagegen, wie auch immer, ausgewählt. Wäre <strong>in</strong>teressant,<br />

wenn wir die auch bekommen könnten, damit man <strong>in</strong> <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> auch für<br />

Klarheit sorgen kann, wie <strong>den</strong>n diese Auswahl stattgefun<strong>den</strong> hat. Denn die Unterlagen<br />

waren sehr, sehr dürftig <strong>in</strong> diesem Zusammenhang.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Auf je<strong>den</strong> Fall gucken wir erst e<strong>in</strong>mal, was da<br />

noch zu holen ist und dann, wie unsere Entscheidung ausfällt. Das wird dann natürlich<br />

auch entscheidungsbegrün<strong>den</strong>d zur Verfügung gestellt. Gut, gibt es noch weitere Wortmeldungen<br />

dazu? Ja, E<strong>in</strong>wender F.<br />

EINWENDER F: Herr Radbruch, hat das als Bürgermeister ja eben schon dargelegt, dass<br />

wir nach drei Jahren eigentlich wieder Ruhe im Ort haben wollen, aber ich er<strong>in</strong>nere mich<br />

an e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>deratssitzung, als wir diesen Widerspruch erarbeitet haben, dass da auch<br />

<strong>über</strong> e<strong>in</strong>e Mengenbegrenzung diskutiert wurde und es war angedacht, die Höhe zu begrenzen,<br />

also die Meterhöhe, zehn, zwölf Meter Höhe. Das schien uns aber doch zu viel,<br />

weil das Gelände im Moment nicht nivelliert ist, sondern wir haben Lunken. Es kann se<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lunke wären es 14 m, auf e<strong>in</strong>em Hügel wären es eben 8 m und im Mittel s<strong>in</strong>d das<br />

12 m. Das war für uns e<strong>in</strong> bisschen schwierig darzustellen. Ich weiß wohl, dass wir <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>de auch dar<strong>über</strong> gesprochen haben, dass es nicht se<strong>in</strong> kann, wenn woanders<br />

ke<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong> h<strong>in</strong> kommt, dass Warleberg ohne Ende aufnehmen soll. Natürlich nach oben<br />

ist Luft ohne Ende, das wollen wir aber eigentlich nicht, und deswegen möchte ich jetzt<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 117 von 145<br />

auch zu <strong>Protokoll</strong> geben, dass die Geme<strong>in</strong>de Neuwittenbek, die hat nächste Woche Geme<strong>in</strong>devertretersitzung,<br />

dass sie sich vorbehält, h<strong>in</strong>sichtlich der Menge das doch zu reglementieren.<br />

Wir haben ja die Computer-Simulation bekommen mit e<strong>in</strong>em Bild <strong>über</strong> diesen<br />

Hügel der da entstehen soll, dass man das eben als Grundlage für e<strong>in</strong>e Niveauvorgabe<br />

nimmt.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, das ist dann so aufgenommen. Gibt es noch<br />

weitere Anmerkungen Ihrerseits? Dann schließe ich diesen Punkt und würde wieder an<br />

Frau Hansen <strong>über</strong>geben.<br />

III. Verbr<strong>in</strong>gung von Nassbaggergut <strong>in</strong> die Ostsee<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wir s<strong>in</strong>d dann bei Tagesordnungspunkt III.<br />

„Verbr<strong>in</strong>gung von Nassbaggergut <strong>in</strong> die Ostsee“, wobei ich gleich vorweg sagen muss,<br />

dass wir heute hier schwerpunktmäßig die Auswirkungen auf Tourismus und Freizeitnutzung<br />

dazu erörtern wollen. Die Umweltthemen, die sich um dieses Thema ranken, stehen<br />

morgen auf <strong>dem</strong> Programm. Das ist e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Doppelung, dass es an bei<strong>den</strong> Tagen<br />

erörtert wer<strong>den</strong> muss, aber ich <strong>den</strong>ke, da wollten wir jetzt Ihre Zeit nicht mit belasten,<br />

dass wir im E<strong>in</strong>zelnen die Umweltthemen auch hier erörtern mit Ihnen allen zusammen.<br />

Für morgen, da steht zwar Schwerpunkt Umwelt <strong>in</strong> der Bekanntmachung, aber das heißt<br />

nicht, dass nicht auch Privatpersonen genauso willkommen s<strong>in</strong>d.<br />

Zu <strong>dem</strong> Thema Nassbaggergut <strong>in</strong> der Ostsee ist vielfach <strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen Bezug<br />

genommen wor<strong>den</strong> auf e<strong>in</strong> Gutachten von Professor Malcherek von der Bundeswehr-Uni<br />

<strong>in</strong> München. Deshalb e<strong>in</strong>mal vorweg, dieses Gutachten liegt der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

nicht vor, wir haben nur die letzten drei Seiten daraus bekommen, die Ergebnisse, das<br />

heißt, dass es nach <strong>dem</strong> bisherigen Stand <strong>in</strong> die Abwägungen auch nicht e<strong>in</strong>fließen kann,<br />

weil wir die Parameter nicht prüfen können, die da zugrunde gelegt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Insgesamt<br />

wurde zum Thema Ostseeverbr<strong>in</strong>gung die ger<strong>in</strong>ge Tiefe der Variantenuntersuchung<br />

beklagt, vor allem ist genannt wor<strong>den</strong>, dass die Fläche, die <strong>in</strong> der Lübecker Bucht mit dargestellt<br />

und betrachtet wor<strong>den</strong> ist, e<strong>in</strong> bisschen wie e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>er Zählkandidat wirkt, der von<br />

Anfang an nicht wirklich <strong>in</strong> Betracht kam. Es wird vielfach e<strong>in</strong>e Belastung des Materials<br />

befürchtet mit Schadstoffen oder mit Substanzen, die die Nährstofffracht des Wassers<br />

verstärken wür<strong>den</strong>. Es ist von rechtlicher Seite <strong>in</strong>sbesondere vorgebracht wor<strong>den</strong>, dass<br />

die Verbr<strong>in</strong>gung des Baggergutes <strong>in</strong> die Ostsee <strong>dem</strong> Verbot aus § 45 Wasserhaushaltsgesetz<br />

widerspreche, wonach es verboten ist, feste Stoffe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Küstengewässer e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />

um sich ihrer zu entledigen. Dazu ist vorgetragen, dass das Baggergut nicht unter<br />

die im § 45 Wasserhaushaltsgesetz enthaltene Privilegierung für aus e<strong>in</strong>em Gewässer<br />

entnommenes Sediment falle, dass eben doch e<strong>in</strong>gebracht wer<strong>den</strong> dürfte. Dann richten<br />

sich die Befürchtungen gerade der Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> und der dort Wohnen<strong>den</strong>, die vielfach<br />

vom Tourismus leben, <strong>in</strong>sbesondere darauf, dass e<strong>in</strong>e Gewässertrübung hervorgerufen<br />

wird durch die E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung des Materials. Es ist angemerkt wor<strong>den</strong>, dass sich <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Unterlagen nichts dazu f<strong>in</strong>det, wie sich das Baggergut <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Augenblick, wenn es aus<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 118 von 145<br />

der Schute herausfällt, bis es am Bo<strong>den</strong> ankommt verhält, sondern dass nur Ausführungen<br />

gemacht wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d <strong>über</strong> die Erosionsstabilität am Bo<strong>den</strong>. Hier s<strong>in</strong>d auch die Strömungsannahmen<br />

und dergleichen bezweifelt wor<strong>den</strong> von verschie<strong>den</strong>en E<strong>in</strong>wendern. Es<br />

fehlten <strong>in</strong>sgesamt nachvollziehbare Angaben dazu, <strong>in</strong> welchem Umkreis die Trübung sich<br />

auswirken werde und welches Maß sie haben würde. Insbesondere wur<strong>den</strong> die vorliegen<strong>den</strong><br />

Untersuchungen angegriffen. Auch dass die Annahmen nicht richtig seien, die dazu<br />

getroffen wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, dass sie gar nicht mit der wirklichen Situation vergleichbar s<strong>in</strong>d.<br />

Und da es sich um sehr kle<strong>in</strong>e Korngrößen des Materials handeln würde, würde e<strong>in</strong> sehr<br />

langer Zeitraum verstreichen, bis die Trübung sich tatsächlich wieder gesetzt habe. Da ist<br />

der Vergleich mit Sturmereignissen gezogen wor<strong>den</strong>, wo das eben auch so ist, dass es<br />

wirklich lange dauert. Dann ist als Ergebnis dieses Gutachtens von Professor Malcherek,<br />

das ich gerade schon angesprochen hatte, von <strong>den</strong> Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> vorgetragen wor<strong>den</strong>,<br />

dass das Material nach ihrer Me<strong>in</strong>ung bis zu 5 km getrieben wer<strong>den</strong> kann, unter sehr<br />

ungünstigen Randbed<strong>in</strong>gungen sogar womöglich bis zu 8 km. Das könnte dann negative<br />

E<strong>in</strong>wirkungen auf <strong>den</strong> Tourismus haben. Hier ist die Bedeutung des Tourismus für die<br />

Eckernförder Bucht natürlich immer wieder betont wor<strong>den</strong>, die Werstschöpfung, die sich<br />

daraus ergibt, die Arbeitsplätze, die daran hängen, und zwar aus ganz unterschiedlichen<br />

Richtungen, Gastronomie, Camp<strong>in</strong>g, Tauchsport. Immer wieder hieß es, dass schon das<br />

Gerücht, dass mit Wassertrübung zu rechnen sei, zu e<strong>in</strong>em erheblichen Imagescha<strong>den</strong><br />

der Region führen könnte und es deshalb auf je<strong>den</strong> Fall vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> müsse. Es ist<br />

nicht nur die Wassertrübung direkt durch das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen des Materials thematisiert wor<strong>den</strong>,<br />

sondern auch dass sich dadurch Nährstoffanreicherungen ergeben könnten, die<br />

dann wiederum die Gewässerqualität dadurch bee<strong>in</strong>trächtigen, dass womöglich verstärkter<br />

Seetang oder Algenbildung entsteht, die die Urlauber auch nicht so gern haben. Die<br />

Qu<strong>in</strong>tessenz der meisten E<strong>in</strong>wender hieraus ist, dass e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g gefordert wurde, und<br />

zwar e<strong>in</strong> sehr konkretes Monitor<strong>in</strong>g mit sechs Messstellen, so wie es auf <strong>den</strong> letzten drei<br />

Seiten des Malcherek-Gutachtens beschrieben ist und dass die Ergebnisse aus diesem<br />

Monitor<strong>in</strong>g auch frei <strong>in</strong> Echtzeit im Internet im Zugriff se<strong>in</strong> sollten, sodass man jederzeit<br />

die Chance hat zu sehen, wie es da momentan aussieht. Ich <strong>den</strong>ke, hierzu ist noch ungelöst<br />

und nicht ganz e<strong>in</strong>fach zu lösen die Frage nach e<strong>in</strong>em Schwellenwert und was dann<br />

ab welchem Schwellenwert für Maßnahmen sich daraus ergeben sollen. Dar<strong>über</strong> wer<strong>den</strong><br />

wir sicher gleich noch diskutieren müssen. Dann ist hierzu auch von Privaten relativ viel<br />

zu e<strong>in</strong>er befürchteten Umweltauswirkung vorgetragen wor<strong>den</strong>, da kommen wir dann morgen<br />

näher zu. Insbesondere wurde hier immer wieder die Alternative angesprochen, die <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Unterlagen auch dargestellt ist, nämlich die Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> der Kiesgrube <strong>in</strong><br />

Schönwohld und viel Unverständnis dar<strong>über</strong> geäußert wor<strong>den</strong> ist, wie diese Variantenabschätzung<br />

gemacht wor<strong>den</strong> ist und aufgrund welcher Tatsachen sich für <strong>den</strong> Vorhabensträger<br />

da die Ostsee-Verbr<strong>in</strong>gung ergeben hat. Ich <strong>den</strong>ke, da wer<strong>den</strong> wir sowieso im E<strong>in</strong>zelnen<br />

gleich noch zu kommen. Insbesondere vom M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Umwelt<br />

und ländliche Räume ist vorgebracht wor<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong>e Verbr<strong>in</strong>gung immer nur der<br />

zweitbeste Weg se<strong>in</strong> kann, nach<strong>dem</strong> sehr klar herausgearbeitet wor<strong>den</strong> ist, dass e<strong>in</strong>e<br />

anderweitige Verwertung nicht <strong>in</strong> Frage gekommen ist. Hier wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>sbesondere Deich-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 119 von 145<br />

baumaßnahmen angesprochen, und auch e<strong>in</strong>e nähere Abstimmung mit <strong>dem</strong> Landesbetrieb<br />

für Straßenbau und Verkehr wurde von mehreren E<strong>in</strong>wendern angemahnt. Das soll<br />

erst e<strong>in</strong>mal als E<strong>in</strong>führung reichen. Es ist e<strong>in</strong> sehr großer Themenkomplex, zu <strong>dem</strong> vielleicht<br />

der Vorhabensträger als allererstes e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>e Sicht darstellen kann. Ich habe im<br />

Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> auch schon gehört, dass <strong>über</strong> das Monitor<strong>in</strong>g schon gesprochen wor<strong>den</strong> ist.<br />

Wenn Sie das Verhandlungsergebnis dazu vielleicht direkt mit darstellen könnten, können<br />

wir vielleicht die Sache auch etwas abkürzen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Bevor ich auf das Monitor<strong>in</strong>g-Konzept e<strong>in</strong>gehe,<br />

möchte ich ganz kurz auf die Variantenbetrachtung noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gehen. Die Variantenbetrachtung<br />

mit <strong>dem</strong> Verbr<strong>in</strong>gungskonzept wurde zu e<strong>in</strong>em sehr frühen Zeitpunkt gemacht,<br />

und es ist richtig, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, dass es die<br />

Möglichkeit gibt, e<strong>in</strong>e Autobahnabfahrt direkt <strong>in</strong> die Kiesgrube umzusetzen. Das ist aber<br />

aus unserer Sicht ke<strong>in</strong> verfahrensrechtliches oder sonstiges Problem, <strong>den</strong>n zu <strong>dem</strong> Zeitpunkt,<br />

als die Umweltverträglichkeitsuntersuchung erstellt wurde, war dieses bekannt und<br />

ist auch <strong>in</strong> die entsprechende Abwägung bzw. <strong>in</strong> die Gegen<strong>über</strong>stellung der Varianten mit<br />

e<strong>in</strong>geflossen. Trotz<strong>dem</strong> kommt die Ostsee-Verbr<strong>in</strong>gung zu e<strong>in</strong>er günstigeren E<strong>in</strong>schätzung<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Umweltverträglichkeit als e<strong>in</strong> Transport <strong>in</strong> die Kiesgrube. Ich <strong>den</strong>ke,<br />

wir wer<strong>den</strong> gleich mit Sicherheit noch zu diesem Punkt kommen. Ich würde dann ganz<br />

kurz auf das Monitor<strong>in</strong>g-Konzept <strong>über</strong>leiten und habe hier die Übersichtsflächen dargestellt.<br />

Sie sehen also hier die Flächen B1 und B2. Die Fläche B1 möchten wir gerne nutzen.<br />

Sofern es <strong>in</strong>nerhalb dieses Verfahrens jedoch Restriktionen gibt zur Nutzung dieser<br />

Fläche, hatten wir auch mit <strong>in</strong> <strong>den</strong> Erläuterungsbericht aufgenommen, dann möchten wir<br />

gern <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereich des Feldes B2 ausweichen und dort adäquate Flächen nutzen. Sie<br />

sehen hier auch noch e<strong>in</strong>mal die Entfernungen, die wir von dieser Fläche B1 zu <strong>den</strong> westlich<br />

gelegenen Küstenbereichen haben. Nach Sü<strong>den</strong> <strong>in</strong> Richtung Schwe<strong>den</strong>eck s<strong>in</strong>d es<br />

8,5 km, <strong>in</strong> Richtung Damp s<strong>in</strong>d es etwa 10,3 km, <strong>in</strong> Richtung Schleimünde 15,5 km. Und<br />

nach Auswertung von bisher erfolgten Umlagerungen <strong>in</strong>nerhalb der Ostsee ist davon auszugehen,<br />

dass wir mit e<strong>in</strong>er Trübungsausbreitung von 300 bis 500 m etwa zu rechnen<br />

haben. Das kann man aus vielen verschie<strong>den</strong>en Umlagerungsvorgängen erkennen. Ich<br />

möchte hier noch e<strong>in</strong>mal darauf h<strong>in</strong>weisen, wir haben hier im Gegensatz zu Herrn Malcherek<br />

e<strong>in</strong>e etwas andere Herangehensweise. Wir gehen empirisch an die Sache heran,<br />

<strong>in</strong><strong>dem</strong> wir uns anschauen, <strong>in</strong> welchem Bereich es signifikante Abweichungen von der H<strong>in</strong>tergrundtrübung<br />

gibt bzw. wo ich Auswirkungen zu erwarten habe. Herr Professor Malcherek<br />

ist <strong>den</strong> anderen Weg gegangen, er hat e<strong>in</strong>e Strömungssimulation gemacht und hat<br />

beobachtet, wie weit entfernt sich e<strong>in</strong> Teilchen, das ich <strong>in</strong> die Wassersäule e<strong>in</strong>gebe, von<br />

dieser Verbr<strong>in</strong>gungsstelle? Irgendwo werde ich dort e<strong>in</strong>e Überlagerung mit der H<strong>in</strong>tergrundtrübung<br />

haben. Ab dann kann ich nicht mehr dieses Teilchen weiterverfolgen. Das<br />

ist also <strong>in</strong> der Natur dann dar<strong>über</strong> h<strong>in</strong>aus nicht mehr beobachtbar und hat <strong>dem</strong>zufolge<br />

dann aus unserem Blickw<strong>in</strong>kel heraus ke<strong>in</strong>e Auswirkungen mehr auf die entsprechende<br />

Aquafauna. Nichtsdestotrotz sehen wir, weil sowohl die Modellierung und die Wahl der<br />

E<strong>in</strong>gangsgrößen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Strömungsmodellierung wie auch unsere empirischen Annahmen<br />

natürlich mit gewissen Unsicherheiten behaftet s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g vor. Und Frau<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 120 von 145<br />

Hansen sagte schon, da ist bereits e<strong>in</strong>e Abstimmung mit <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> erfolgt. Sie sehen<br />

also hier fünf Messstellen rund um diese Verbr<strong>in</strong>gungsfläche B1. Die s<strong>in</strong>d hier durch<br />

diese roten Punkte gekennzeichnet. Zusätzlich wird es e<strong>in</strong>e Referenzmessstelle geben,<br />

die sich ungefähr 5 km westlich dieser Fläche bef<strong>in</strong>det, die uns auch H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />

<strong>über</strong> die natürliche Entwicklung bzw. <strong>über</strong> natürliche H<strong>in</strong>tergrundtrübung, Strömungsverhältnisse<br />

usw. <strong>in</strong> diesem Gebiet liefern soll. Unser Konzept sieht vor, dass wir<br />

zum E<strong>in</strong>en versuchen, die genutzte Fläche gegebenenfalls zu reduzieren, <strong>in</strong><strong>dem</strong> wir sie <strong>in</strong><br />

Teilfelder e<strong>in</strong>teilen, die also stückweise beschickt wer<strong>den</strong> sollen. Wir wer<strong>den</strong> um diese<br />

Flächen herum Dauermessungen durchführen 2 m <strong>über</strong> Grund und 2 m unter der Wasseroberfläche<br />

mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Parametern, die ich Ihnen hier auch noch e<strong>in</strong>mal<br />

aufgeführt habe. Es wird ab <strong>dem</strong> kommen<strong>den</strong> Jahr e<strong>in</strong>e Nullmessung geben, <strong>in</strong> der wir an<br />

zwei Messstationen, und zwar an dieser Referenzstation und an der Station am Rand des<br />

FFH-Gebietes, schon e<strong>in</strong>en ganzen Zeitraum vor Beg<strong>in</strong>n der Umlagerung Daten gew<strong>in</strong>nen,<br />

wie <strong>den</strong>n die Verhältnisse dort vor Ort s<strong>in</strong>d. Wir wer<strong>den</strong> das dann vermutlich <strong>über</strong><br />

e<strong>in</strong>en Zeitraum von m<strong>in</strong>destens anderthalb bis zwei Jahren machen, 2013 ist geplant, mit<br />

der Umlagerung von Nassbaggergut zu beg<strong>in</strong>nen. Die ersten Umlagerungen <strong>in</strong> dieses<br />

Gebiet wer<strong>den</strong> dann zusätzlich noch durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Kampagnenmessung begleitet,<br />

wo wir an allen sechs Stationen messen und entsprechend auch noch <strong>über</strong> Befliegungsdaten<br />

usw. die Ausbreitung der Trübungswolken mit verfolgen wer<strong>den</strong>. Das erst e<strong>in</strong>mal<br />

als E<strong>in</strong>führung.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, ich habe hier sofort Herrn Schaefer als erste<br />

Meldung dazu und dann Herrn Jordan. Könnten Sie noch auf die Folie <strong>über</strong>schwenken,<br />

auf der man die Schwellenwerte sieht?<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Auch wenn ich die Worte wohl verstan<strong>den</strong> habe vorh<strong>in</strong>,<br />

Frau Hansen, dass Sie die Verbände heute an <strong>dem</strong> Punkt lieber bremsen möchten,<br />

möchte ich trotz<strong>dem</strong> anmerken zu <strong>dem</strong> Monitor<strong>in</strong>g: Es ist ja beruhigenswert, dass das<br />

gemacht wird. Ich <strong>den</strong>ke, eigentlich müsste das selbstverständlich se<strong>in</strong>, aber wir sehen<br />

natürlich die Nassverbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die Ostsee nach wie vor sehr kritisch. Wir haben uns <strong>in</strong><br />

<strong>dem</strong> Verfahren auch dazu geäußert. Die Stelle <strong>in</strong> der Lübecker Bucht, wo e<strong>in</strong>e Altlast <strong>über</strong>deckt<br />

wer<strong>den</strong> sollte, kam uns schon damals mehr wie e<strong>in</strong>e Alibifläche vor, eigentlich<br />

viel zu weit weg, viel zu teuer. So, aber die Frage ist, wie realistisch ist <strong>den</strong>n das mit <strong>dem</strong><br />

Monitor<strong>in</strong>g-System? Sie sprachen vorh<strong>in</strong> im Zusammenhang mit <strong>dem</strong> Förderband, mit<br />

<strong>dem</strong> Trockenabtrag an, dass diese Kette nicht unterbrochen wer<strong>den</strong> soll oder darf. Wenn<br />

jetzt wirklich Ihre Messgeräte da anschlagen und sagen „halt, es ist alles viel schlimmer“,<br />

dann s<strong>in</strong>d wir schon im Jahr 2013, die Maßnahmen laufen, die ganzen Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d<br />

da, s<strong>in</strong>d vor Ort, und dann wird das wirklich gestoppt? Das kann ich mir nicht vorstellen,<br />

das entspricht nicht me<strong>in</strong>er Lebenserfahrung bisher. Dann f<strong>in</strong>det man irgendwelche anderen<br />

Sachen – na gut, dann müssen wir eben mehr Ausgleich oder sonst was machen.<br />

Das ist noch mal die ernsthafte Frage. Und dann, Herr L<strong>in</strong>dner, Sie sprechen <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Zusammenhang<br />

immer von Umlagerung. Es ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die Ostsee, <strong>den</strong>n der<br />

Nord-Ostsee-Kanal gehört nicht zur Ostsee. Es ist ke<strong>in</strong>e Umlagerung <strong>in</strong>nerhalb der Ost-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 121 von 145<br />

see, sondern e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung vom Nord-Ostsee-Kanal <strong>in</strong> die Ostsee. Und wenn Sie sagen,<br />

sie vergleichen, Sie s<strong>in</strong>d da empirisch herangegangen, Umlagerung <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Ostsee ist etwas anderes. Sie br<strong>in</strong>gen hier, auch wenn es gewachsener Bo<strong>den</strong> ist, der<br />

dort e<strong>in</strong>gebracht wird etwas völlig anderes e<strong>in</strong> und ke<strong>in</strong> Ostsee-Sediment, was umgelagert<br />

wird. Und durch dieses erstmalige In-Kontakt-Treten dieses sogenannten Nassaushubs,<br />

der ja so nass gar nicht ist, f<strong>in</strong><strong>den</strong> ganz andere Prozesse statt als wenn Sie Meeressediment<br />

umlagern. Insofern <strong>den</strong>ke ich, dass Sie mit dieser empirischen Annahme da,<br />

Entschuldigung, auf <strong>dem</strong> Holzweg s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Stück weit zum<strong>in</strong>dest. Insofern s<strong>in</strong>d wir nach<br />

wie vor strikt dagegen, <strong>in</strong>sbesondere natürlich gegen die Fläche B1, die unmittelbar im<br />

FFH-Gebiet liegt. Sie sagen ja selber, 300 m weg, aber das ist dann Thema für morgen.<br />

Ich wollte nur mal dieses Grundsätzliche ansprechen. Passiert es wirklich, dass Sie sagen,<br />

wir stoppen alles, wenn die Trübung <strong>über</strong>schritten ist?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, deshalb hatte ich vorh<strong>in</strong> gefragt, ob Sie noch<br />

e<strong>in</strong>mal die nächste Seite anklicken könnten mit <strong>den</strong> Schwellenwerten. War da auch zu<br />

lesen, was dann passiert, wenn….? Ne<strong>in</strong>, ok.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das kann ich kurz ergänzen. Wir sehen folgendes<br />

vor. Es gibt zur Grenze des FFH-Gebietes h<strong>in</strong> aus <strong>den</strong> Gutachten <strong>den</strong> Grenzwert von<br />

etwa 50 mg/l Trübung, der resultiert daher, dass sich ab diesem Zeitpunkt für die Muscheln<br />

das Verhältnis von Inertmaterial zu organischem Material ändert, das hat e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Filtrationsleistung von Muscheln, also was sie verdauen können. Man<br />

kann jetzt flapsig sagen, sie bekommen dann mehr Ballaststoffe ab, das heißt allerd<strong>in</strong>gs<br />

umgekehrt auch, sie können weniger Energie aus der aufgenommenen Nahrung aufnehmen.<br />

Das Ganze steigert sich dann weiter bis etwa 250 mg/l, ab <strong>dem</strong> Zeitpunkt kann e<strong>in</strong>e<br />

etwa 3 cm große Miesmuschel nicht mehr an Gewicht zulegen. Das heißt dann allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch, wenn die unter Stress gerät und entsprechend hohe Energieumsätze hatte, dass<br />

sie dann eventuell daran Scha<strong>den</strong> nimmt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und von <strong>dem</strong>, was man jetzt an Trübung sehen<br />

würde, weil wir momentan ja <strong>über</strong> Auswirkungen auf Urlauber re<strong>den</strong>, wäre das was für e<strong>in</strong><br />

Unterschied ungefähr, die Grenzwerte, die Sie da angegeben haben?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also bei der Trübung <strong>in</strong> Bezug auf die Strandnutzung<br />

spielt ja hauptsächlich der visuelle Effekt e<strong>in</strong>e Rolle, und da wer<strong>den</strong> wir die Grenzwerte<br />

<strong>in</strong> Abstimmung mit <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> festlegen, wenn wir diese Nullmessung h<strong>in</strong>ter<br />

uns haben und eben nach Möglichkeit auch die Kampagnenmessung, <strong>den</strong>n erst dann<br />

können wir e<strong>in</strong>e Relation zwischen Trübungsausbreitung und <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Frachten,<br />

die dort transportiert wer<strong>den</strong>, machen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also hieße das, dass <strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren<br />

selber noch gar ke<strong>in</strong> Schwellenwert festgelegt wer<strong>den</strong> kann, weil man <strong>den</strong> vorher<br />

nicht so klar festhalten kann, sondern dass es vorbehalten wer<strong>den</strong> muss und dann im<br />

Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> ausgefüllt wer<strong>den</strong> muss seitens der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 122 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das haben wir <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> entsprechend<br />

vorgeschlagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Vere<strong>in</strong>barung. Und die ist jetzt <strong>in</strong> der Abstimmung,<br />

aber das Signal ist positiv.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Dazu könnte ich Herrn Jordan jetzt gerne e<strong>in</strong>mal<br />

hören.<br />

HERR JORDAN, AMT SCHLEI-OSTSEE: Ich vertrete dort die Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> der Eckernförder<br />

Bucht von Kappeln bis nach Strande. E<strong>in</strong>leitend möchte ich mich erst e<strong>in</strong>mal sehr<br />

für die konstruktive Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> Vorhabensträger bedanken. Wir haben <strong>in</strong><br />

mehreren Gesprächen immer wieder unsere Be<strong>den</strong>ken für die Eckernförder Bucht vorgetragen,<br />

haben konstruktiv nach Lösungen gesucht und letzten Endes auch jetzt <strong>in</strong> diesem<br />

hier vorgestellten Konzept so weit gefun<strong>den</strong>. Derzeit läuft die Abstimmung <strong>in</strong> <strong>den</strong> elf betroffenen<br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> dah<strong>in</strong>gehend, <strong>dem</strong> hier von Herrn L<strong>in</strong>dner vorgestellten Konzept<br />

<strong>in</strong>haltlich auch so zuzustimmen. Die ersten positiven Ergebnisse liegen vor, die weiteren<br />

Ergebnisse wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>ke ich, zeitnah <strong>in</strong>nerhalb der nächsten Wochen dann auch vorliegen.<br />

Der Schwellenwert selbst, <strong>den</strong> müssen wir dann zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt def<strong>in</strong>ieren,<br />

dafür brauchen wir erst e<strong>in</strong>mal Grunddaten und auch das wird so seitens der Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

mitgetragen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok. Aber ich hatte Herrn L<strong>in</strong>dner genau <strong>in</strong> der<br />

Ausführung unterbrochen, was passiert, wenn welcher Schwellenwert <strong>über</strong>schritten ist,<br />

Entschuldigung, weil ich dachte, dass dies ja gar nicht der für Freizeitnutzung und Tourismus<br />

<strong>in</strong>teressierende Schwellenwert ist.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Gut, also <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Fall greift e<strong>in</strong> zweistufiges Verfahren.<br />

Zum E<strong>in</strong>en, sagte ich vorh<strong>in</strong>, teilen wir die Fläche <strong>in</strong> Teilfelder e<strong>in</strong> und können<br />

dann die Verbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weiter entferntes Feld verlagern. Sollte das ke<strong>in</strong>e Lösung<br />

darstellen, dann müssen wir tatsächlich für e<strong>in</strong>en Zeitraum X die Verbr<strong>in</strong>gung auf diese<br />

Fläche e<strong>in</strong>stellen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und weiter entfernt wäre dann auch von <strong>den</strong> Küstenabschnitten<br />

weiter entfernt, oder?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also nicht nur von <strong>dem</strong> Flora-Fauna-Habitatgebiet,<br />

sondern auch von <strong>den</strong> Küstenabschnitten.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Richtig.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Die Frage war ja, wie realistisch ist das, wie lange<br />

können Sie diese Baggerungen e<strong>in</strong>stellen, bevor Sie erhebliche Auswirkungen auf <strong>den</strong><br />

Baustellen spüren?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also im Pr<strong>in</strong>zip hat jeder Baustillstand auf unsere<br />

Baustelle Auswirkungen, das ist auch e<strong>in</strong>e Frage, <strong>in</strong>wieweit man das <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ausschreibungsunterlagen<br />

verankert. Wir haben ja zum Beispiel auch E<strong>in</strong>schränkungen aus Witte-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 123 von 145<br />

rungsbed<strong>in</strong>gungen. Ab e<strong>in</strong>er bestimmten W<strong>in</strong>dstärke können die Schuten aus Seegängigkeitsgrün<strong>den</strong><br />

die Ostsee nicht mehr anfahren.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Wenn ich mich da kurz zwischenschalten darf. Gerade<br />

nach diesen W<strong>in</strong>dperio<strong>den</strong> tauchen ja aber Ihre Probleme auf, weil dann natürlich <strong>in</strong> der<br />

Wassersäule noch das aufgewirbelte und verdriftete Sediment gelöst ist. Und das ist genau<br />

die Phase, wo Sie mit voller Kraft wieder loslegen wollen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wenn die H<strong>in</strong>tergrundtrübung noch so hoch ist.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Wenn die H<strong>in</strong>tergrundtrübung noch so hoch ist, genau.<br />

Deshalb noch e<strong>in</strong>mal me<strong>in</strong>e Frage, und ich muss wirklich sagen, ich wundere mich auch,<br />

alles andere wollen Sie ganz verb<strong>in</strong>dlich geregelt haben und hier begeben Sie sich e<strong>in</strong><br />

bisschen auf Glatteis mit der Verbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die Ostsee, wo Sie sagen, „Schwellenwerte<br />

stehen noch nicht fest. Ja gut, wenn es dann wirklich schlimm wird, dann müssen wir<br />

stoppen“ usw., das erstaunt mich. Und ich möchte wirklich, dass es auch im <strong>Protokoll</strong><br />

noch e<strong>in</strong>mal ganz klar herauskommt, dass bei Erreichen e<strong>in</strong>es bestimmten Schwellenwertes,<br />

<strong>über</strong> <strong>den</strong> wir vielleicht morgen dann noch genauer re<strong>den</strong> sollten, dass dann wirklich<br />

Schluss ist, und auch ohne Rücksicht auf auflaufende Kosten. Es ist Schluss dann, so<br />

lange, bis die Trübungswerte wieder gefallen s<strong>in</strong>d. Und das möchte ich ganz klar <strong>in</strong> <strong>dem</strong><br />

Beschluss verankert haben, <strong>den</strong>n sonst wird es aufgeweicht mit höherem Ausgleich oder<br />

Entschädigungszahlungen, ke<strong>in</strong>e Ahnung was.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich habe <strong>den</strong> Vorhabensträger natürlich vorher<br />

auch gefragt, ob er e<strong>in</strong>en Plan B hat h<strong>in</strong>sichtlich der Frage, wenn die Trübung und Verdriftung<br />

nun doch schlimmer wird als er selber erwartet. Und es ist mir auch so <strong>über</strong>mittelt<br />

wor<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>en Plan B gibt es nicht. Es gibt ke<strong>in</strong>e weiteren Felder außer womöglich B2,<br />

wenn das <strong>den</strong>n angeordnet würde von Anfang an <strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss. Also<br />

dann wäre es eben so und wird sicherlich auch so <strong>in</strong> die <strong>Planfeststell</strong>ung aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>, dass dann e<strong>in</strong> Baustopp erfolgen muss.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte ganz kurz noch e<strong>in</strong>mal auf Herr<br />

Schaefer e<strong>in</strong>gehen. Also wir haben es hier mit e<strong>in</strong>em doch sehr komplexen System zu tun<br />

<strong>in</strong> der Kieler Bucht. Das System be<strong>in</strong>haltet schon natürliche Trübungswerte bis ungefähr<br />

20 mg/l, die treten natürlich auf. Bei entsprechen<strong>den</strong> Sturmereignissen ist es natürlich<br />

wesentlich höher. Ich habe zum Beispiel e<strong>in</strong>e Ausarbeitung vorliegen, da s<strong>in</strong>d nach e<strong>in</strong>em<br />

Sturmereignis Auffüllungen im Sediment von 1,2 cm beobachtet wor<strong>den</strong>, das heißt also,<br />

da s<strong>in</strong>d ganz massive Mengen umgelagert wor<strong>den</strong>, allerd<strong>in</strong>gs etwas mehr <strong>in</strong> Küstennähe.<br />

Vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund aber müssen wir uns die Nullmessung auch ganz genau anschauen,<br />

um festzustellen, wie s<strong>in</strong>d <strong>den</strong>n die Verhältnisse dort vor Ort? Wir haben die Daten ausgewertet,<br />

wir haben eigentlich alles, was an verfügbaren und verlässlichen Daten vorhan<strong>den</strong><br />

war, <strong>in</strong> unsere Betrachtung mit aufgenommen. Aber Sie haben vollkommen recht, es<br />

gibt bestimmte Unsicherheiten, die wir <strong>über</strong> dieses Monitor<strong>in</strong>g auffangen wollen.<br />

HERR JORDAN, AMT SCHLEI-OSTSEE: Also die Problematik der Grenzwerte ist klar von Professor<br />

Malcherek, <strong>den</strong> wir beauftragt haben, thematisiert wor<strong>den</strong>, auch mit Spitzenwerten<br />

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1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 124 von 145<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichen Strömungsverhältnissen <strong>in</strong>nerhalb der Ostsee. Wir s<strong>in</strong>d dah<strong>in</strong>gehend<br />

beraten und unterstützt wor<strong>den</strong> seitens Professor Malcherek, dass man das <strong>über</strong> e<strong>in</strong>en<br />

bestimmten Zeitraum betrachten und letzten Endes e<strong>in</strong>en kumulierten Wert nehmen<br />

muss, der dann als Basis dient. Das heißt also, heute e<strong>in</strong>en Grenzwert festzulegen, wird<br />

auch seitens Professor Malchereks nicht unterstützt. Und kurz noch zu <strong>dem</strong> Gutachten<br />

zwei Sätze. Ich war nun e<strong>in</strong> paar Wochen abwesend, aber ich werde <strong>den</strong>noch zeitnah<br />

prüfen, <strong>in</strong>wieweit wir das Gutachten der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde doch noch zukommen<br />

lassen. Wir haben es bisher nicht zugestellt, ist Ihnen bekannt, Frau Hansen, aus kostentechnischen<br />

Gesichtspunkten. Die Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> haben viel Geld für dieses Gutachten<br />

<strong>in</strong> die Hand genommen und wollten es natürlich nicht sofort ohne weiteres herausgeben,<br />

aber das werde ich zeitnah klären und Ihnen gegebenenfalls zukommen lassen. Wir<br />

als Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> haben anhand dieses Gutachtens festgestellt, dass mit e<strong>in</strong>em<br />

Wirkungsradius von 5 km zu rechnen ist. Wir haben natürlich <strong>den</strong> Tourismus, die Naherholung<br />

der Eckernförder Bucht vor Augen, wollen uns natürlich nicht von <strong>dem</strong> Umweltschutz,<br />

Nährstoffe<strong>in</strong>trägen usw. entfernen, <strong>den</strong>noch ist es für uns so, wenn der Vorhabensträger<br />

sagt, man begibt sich auf e<strong>in</strong>en 500 m Radius um die Verklappungsstelle herum<br />

und setzt dort Messson<strong>den</strong>, dann ist das e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoller Kompromiss. Wir haben auch<br />

dar<strong>über</strong> gesprochen, ob es nicht s<strong>in</strong>nvoll wäre, die Son<strong>den</strong> etwas weiter weg zu errichten<br />

im H<strong>in</strong>blick darauf, dass die Grenzwerte vielleicht schneller <strong>über</strong>schritten se<strong>in</strong> könnten,<br />

aber es wurde vom Vorhabensträger so gewünscht, dass die Standorte dort s<strong>in</strong>d. Wir waren<br />

die Letzten, die sich dann dagegen gewehrt haben, haben also auch auf die möglichen<br />

Probleme eventuell häufigerer Überschreitung der dann zu ermitteln<strong>den</strong> Grenzwerte<br />

h<strong>in</strong>gewiesen. Für uns ist es also so als Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong>, dass wir mit diesem jetzt<br />

entwickelten Konzept im H<strong>in</strong>blick auf Tourismus und Freizeit e<strong>in</strong>e gute Lösung gefun<strong>den</strong><br />

haben.<br />

Ich würde <strong>den</strong>noch gern zwei Themen hier e<strong>in</strong>mal kurz <strong>in</strong> <strong>den</strong> Raum werfen und da um<br />

e<strong>in</strong> kurzes Statement bitten. Das E<strong>in</strong>e ist die Abgrenzung im Bereich des Nassbaggerabtrags<br />

von belasteten Bö<strong>den</strong>, das heißt also, wie das praktisch möglichst gut funktioniert,<br />

die belasteten Anteile, die ja <strong>in</strong> Teilbereichen der Böschungskante festgestellt wor<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d, möglichst nicht <strong>in</strong> die Eckernförder Bucht e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Und das Zweite ist die Thematik<br />

der Meeresstrategie-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie von 2008, die dann letzten Endes auch e<strong>in</strong>e<br />

Bestandsaufnahme der Ostsee vorsieht. Das soll sich <strong>in</strong> Deutschland als Gesetz niederschlagen,<br />

und die Frage ist, ist es beabsichtigt, e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme der Ostsee vorzunehmen<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Meeresstrategie-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie, bevor mit der Verbr<strong>in</strong>gung<br />

angefangen wird oder erst später? Das Gesetz soll eigentlich bis 2010 <strong>über</strong>führt<br />

wer<strong>den</strong>. Bisher zeichnet sich da wohl noch nichts Aktuelles ab, aber wenn bis 2013 noch<br />

e<strong>in</strong> bisschen Zeit ist, wäre es ja vielleicht ganz sachdienlich im H<strong>in</strong>blick auf diese EU-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie, die Bestandsaufnahme schon im Vorwege e<strong>in</strong>zuleiten. Danke.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, Herr Jordan. Der Vorhabensträger möchte<br />

auf die bei<strong>den</strong> aufgezeigten Fragen sicherlich e<strong>in</strong>gehen,.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 125 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir hatten zum E<strong>in</strong>en das Thema Meeres-<br />

Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie dazu kann ich allgeme<strong>in</strong> sagen, dass sich die Meeres-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

im Wesentlichen von ihren Inhalten her auf Schutzgebiete im Meer bezieht und <strong>in</strong> <strong>dem</strong><br />

Zusammenhang auch auf die schon vorhan<strong>den</strong>en FFH- und Vogelschutzgebiete. Vor <strong>dem</strong><br />

H<strong>in</strong>tergrund wird also von unserer Seite her ke<strong>in</strong>e Aufnahme der Ostsee oder ähnliches<br />

erfolgen, sondern das obliegt anderen Stellen, die hier entsprechend Tätigkeiten entfalten<br />

wer<strong>den</strong>. Jetzt müssen Sie mir kurz helfen mit der zweiten Frage. Stichpunkt?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Belastung, Absonderung.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Danke schön. Also wir haben ja sehr e<strong>in</strong>deutig<br />

geschrieben <strong>in</strong> unserer Auswirkungsprognose und auch <strong>in</strong> unseren Planunterlagen, dass<br />

wir ke<strong>in</strong>e belasteten Bö<strong>den</strong> <strong>in</strong> die Ostsee verbr<strong>in</strong>gen möchten. Das schlägt sich unter anderem<br />

<strong>in</strong> zwei Maßnahmen, die ich Ihnen jetzt nennen kann, nieder. Wir wer<strong>den</strong> also zum<br />

Beispiel Torfe und Mud<strong>den</strong> separieren, die wer<strong>den</strong> ausgebaggert, auf Schuten gebracht<br />

und auf Flemhude erst e<strong>in</strong>mal zwischengelagert und für e<strong>in</strong>e gegebenenfalls weitere Verwertung<br />

vorgesehen. Der zweite Punkt ist der, wenn wir im Flemhuder See die Fahrr<strong>in</strong>ne<br />

ausbaggern bzw. unseren Schutenanleger herstellen, wer<strong>den</strong> wir dieses Material, das<br />

auch sehr schlickig ist, nicht <strong>in</strong> die Ostsee verbr<strong>in</strong>gen, sondern das wird <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Flemhuder Sees umgelagert. In diesem Fall darf ich tatsächlich noch von Umlagerung<br />

sprechen, weil es <strong>dem</strong> Material <strong>in</strong> der Umgebung dieser Stelle entspricht und auch von<br />

der Konsistenz her usw. dort entsprechend besser untergebracht ist. Für die weiteren<br />

Abschnitte, wo wir Belastungen <strong>in</strong> der Ausbaustelle gefun<strong>den</strong> haben, die wer<strong>den</strong>, wie es<br />

auch schon <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen steht, erst e<strong>in</strong>mal näher e<strong>in</strong>gegrenzt, dann separiert und,<br />

das bef<strong>in</strong>det sich im Moment auch <strong>in</strong> der Untersuchung, je nach Belastungsgrad behandelt.<br />

Das kann ich Ihnen noch nicht genau sagen, wie viel Material und wie belastet es<br />

<strong>den</strong>n se<strong>in</strong> wird, aber je nach Belastungsgrad wird es eben <strong>dem</strong> entsprechen<strong>den</strong> Entsorgungsweg<br />

zugeführt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke so weit, Herr L<strong>in</strong>dner. Vorab e<strong>in</strong>mal die<br />

Frage an Herrn Jordan, ist das ausreichend so? Dann E<strong>in</strong>wender A.<br />

EINWENDER A: Ich höre, <strong>in</strong> Flemhude ist die Umlagerung von belastetem Bo<strong>den</strong> geplant.<br />

Das würde mich genauer <strong>in</strong>teressieren, wie muss ich mir das vorstellen?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Da kämen wir jetzt, ehrlich gesagt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em späteren<br />

Punkt zu.<br />

EINWENDER A: Aha, dann nehme ich es erst e<strong>in</strong>mal zurück.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok. Dann hatte ich hier Rechtsanwalt Witt auf der<br />

Liste.<br />

RECHTSANWALT WITT: Diesmal als Vertreter des Kiesgrubenbetreibers Schönwohld. Ich<br />

b<strong>in</strong> Herrn L<strong>in</strong>dner erst e<strong>in</strong>mal dankbar für die Feststellung, dass er zwischen belasteten<br />

Bö<strong>den</strong> und offenbar unbelasteten Bö<strong>den</strong> differenziert, damit ist nämlich e<strong>in</strong>e entschei<strong>den</strong>de<br />

Vorfrage für die Verbr<strong>in</strong>gung von Nassbaggergut <strong>in</strong> die Ostsee, beantwortet. Das ist<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 126 von 145<br />

dann nämlich nicht mehr zulässig, weil es sich auch nach eigener E<strong>in</strong>schätzung nicht<br />

mehr um Sedimente handelt. Das wird im Übrigen bestätigt durch e<strong>in</strong> auch der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

vorliegendes Gutachten von Herrn Professor Horn von der CAU <strong>in</strong> Kiel,<br />

der zu der E<strong>in</strong>schätzung gelangt, dass alles das, was aus <strong>dem</strong> Nord-Ostsee-Kanal, aus<br />

<strong>dem</strong> wassergebun<strong>den</strong>en Teil, entnommen wird, Bo<strong>den</strong> sei und deshalb unter die Regelung<br />

des § 45 Wasserhaushaltsgesetz falle. Das vorweg. Dar<strong>über</strong> h<strong>in</strong>aus liegt mittlerweile<br />

der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde auch vor, e<strong>in</strong>e von me<strong>in</strong>en Mandanten <strong>in</strong> Auftrag gegebene<br />

Studie <strong>über</strong> die Auswirkungen –<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich muss an dieser Stelle e<strong>in</strong>werfen, mittlerweile<br />

heißt seit gestern Mittag.<br />

RECHTSANWALT WITT: Richtig, richtig, dieses Gutachten liegt vor und auch e<strong>in</strong> weiteres,<br />

das sich mit <strong>den</strong> Suspensionsauswirkungen, mit <strong>den</strong> Auswirkungen der Suspensionswolke<br />

beschäftigt. Und es kommt doch zu etwas abweichen<strong>den</strong> Ergebnissen auch dessen,<br />

was <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Geme<strong>in</strong>degutachten steht, dass wir also tatsächlich doch mit Ausbreitungen<br />

von bis zu 10 km im E<strong>in</strong>zelfall rechnen können, auch mit Konzentrationen <strong>in</strong> deutlich größerem<br />

Umfang als dies bisher hier angenommen wor<strong>den</strong> ist. Wir sehen es als e<strong>in</strong> Versäumnis<br />

des Vorhabensträgers, diese Untersuchung nicht selber anstellen zu lassen,<br />

deshalb war die Frage, ob man diese Informationen eigentlich e<strong>in</strong>führt, schon e<strong>in</strong>e Überlegung<br />

wert. Wie die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> das auch für sich entschie<strong>den</strong> haben, man gibt sehr viel<br />

Geld dafür aus und macht eigentlich die Arbeit dessen, der das Vorhaben betreiben will.<br />

Also von daher, diese bei<strong>den</strong> Punkte s<strong>in</strong>d für uns von Bedeutung mit der Folge, dass die<br />

Verbr<strong>in</strong>gung, die Verklappung <strong>in</strong> der Ostsee aufgrund der Würdigung der rechtlichen Vorgaben<br />

schon auszuschei<strong>den</strong> hat und dass sich dann der Vorhabensträger <strong>in</strong> der Tat um<br />

die diskutierte Planungsvariante und Angebotsvariante dann auch zu kümmern hätte. Dazu<br />

e<strong>in</strong>e Richtigstellung: die Frage der Anb<strong>in</strong>dung der Kiesgrube Schönwohld ist sehr frühzeitig<br />

geklärt wor<strong>den</strong> und ist auch <strong>dem</strong> Wasser- und Schifffahrtsamt bekannt gewesen. Es<br />

kann nun nicht so getan wer<strong>den</strong>, dass man bei der Voruntersuchung der Me<strong>in</strong>ung war,<br />

man hätte diese Kiesgrube nur mit e<strong>in</strong>em Hubschrauber anfliegen können oder unter Inanspruchnahme<br />

der Ortslage Achterwehr erreichen können. Das war sehr frühzeitig bekannt.<br />

Interessanterweise nähern sich die Kostenschätzungen der Varianten Kiesgrube<br />

und Verklappung mittlerweile an. Auch das ist ja <strong>in</strong>teressant, also die Verbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die<br />

Ostsee ist zwar sche<strong>in</strong>bar immer noch die günstigere Variante, aber <strong>in</strong> Folge nun e<strong>in</strong>getretener<br />

Kostensteigerungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen zwei Jahren s<strong>in</strong>d die Beträge doch dicht<br />

ane<strong>in</strong>ander herangekommen. Daher spricht aus unserer Sicht alles dafür, die Prüfung, die<br />

man an e<strong>in</strong>er Stelle, nämlich aus Kostengrün<strong>den</strong> abgebrochen hat, nach <strong>den</strong> Änderungen<br />

wieder aufzunehmen und die Variante Kiesgrube Schönwohld ernsthaft noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die<br />

Prüfung mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Das ist bislang aufgrund fehlerhafter Annahmen nicht geschehen,<br />

wobei zwischenzeitlich auch klargestellt ist, dass das so, wie der Vorhabensträger<br />

me<strong>in</strong>te, nicht zutrifft. Die Bewertung selber haben wir schriftsätzlich ja vorgetragen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Genau das wollte ich gerade sagen.<br />

RECHTSANWALT WITT: Ich will jetzt nicht Zahlenkolonnen nennen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 127 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das ist durchaus e<strong>in</strong>gehend vorgetragen wor<strong>den</strong><br />

und wird zu prüfen se<strong>in</strong>. Ich habe <strong>den</strong> Vorhabensträger auch schon dazu aufgefordert, mir<br />

das <strong>in</strong>tern noch e<strong>in</strong>mal neu vorzulegen mit anderen Zahlen. Herr L<strong>in</strong>dner möchte dazu<br />

noch etwas sagen.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte gerne zum<strong>in</strong>dest kurz Rechtsanwalt<br />

Witt antworten. Zum E<strong>in</strong>en nur <strong>den</strong> H<strong>in</strong>weis, die fachliche Def<strong>in</strong>ition von Sediment kann<br />

sich durchaus von <strong>dem</strong> Rechtsbegriff des Sedimentes unterschei<strong>den</strong>. Das möchte ich<br />

aber nicht lange diskutieren, wir haben ja unsere Rechtsauffassung mitgeteilt, das ist im<br />

Endeffekt e<strong>in</strong>e Sache der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde zu entschei<strong>den</strong>, ob e<strong>in</strong>e Verbr<strong>in</strong>gung<br />

<strong>in</strong> die Ostsee zulässig ist, auch nach <strong>dem</strong> § 45 WHG oder nicht. Daran wür<strong>den</strong> wir uns<br />

entsprechend orientieren. Der zweite Punkt, <strong>den</strong> Sie sagten, das Gutachten, was Sie uns<br />

dankenswerter <strong>über</strong>geben haben, leiten wir weiter an die BAW zur fachlichen Prüfung und<br />

wür<strong>den</strong> uns nach der Prüfung entsprechend dazu äußern können. Zum dritten Punkt der<br />

Variantenprüfung noch e<strong>in</strong>mal der H<strong>in</strong>weis: Zu <strong>dem</strong> Zeitpunkt, als das Gutachten zu <strong>den</strong><br />

Verbr<strong>in</strong>gungsvarianten erstellt wurde, gab es die E<strong>in</strong>schätzung auch von Seiten des LBV,<br />

dass e<strong>in</strong>e Abfahrt, auch e<strong>in</strong>e Behelfsabfahrt <strong>in</strong> die Kiesgrube nicht möglich sei. Das ist<br />

uns erst später <strong>über</strong> <strong>den</strong> LBV mitgeteilt wor<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong> entsprechender Antrag vorliegt<br />

und man sich unter bestimmten Randbed<strong>in</strong>gungen vorstellen kann, e<strong>in</strong>en solchen Antrag<br />

positiv zu beschei<strong>den</strong>. Demzufolge haben wir das <strong>in</strong> die UVU, und aus me<strong>in</strong>er Sicht ist die<br />

UVU für die Umweltverträglichkeitsprüfung die maßgebende Variantenprüfung, mit e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Es ist also entsprechend berücksichtigt wor<strong>den</strong>. Und dass wir bei <strong>den</strong> Kosten ause<strong>in</strong>ander<br />

liegen, müssen wir jetzt auch nicht im E<strong>in</strong>zelnen ausdiskutieren, da gibt es,<br />

glaube ich, verschie<strong>den</strong>e Posten, die <strong>in</strong> Ihrer Rechnung nicht ganz gut aufgenommen<br />

wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das wer<strong>den</strong> wir noch im E<strong>in</strong>zelnen zu prüfen haben.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Ich b<strong>in</strong> praktischer Fischer und vertrete<br />

auch die Fischer von Flensburg bis zur Lübecker Bucht und <strong>über</strong>wiegend die Betroffenen<br />

hier, wo das Baggergut <strong>in</strong> die Ostsee verbracht wer<strong>den</strong> soll. Wenn Sie noch e<strong>in</strong>mal<br />

die Karte vorbr<strong>in</strong>gen könnten, Herr L<strong>in</strong>dner. Es s<strong>in</strong>d ja zum Anfang sehr viele Gebiete<br />

vorgeschlagen wor<strong>den</strong> von Seiten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, zwei s<strong>in</strong>d<br />

letztendlich davon nachgeblieben, weil man auf die Mar<strong>in</strong>eerprobung, FFH-Gebiete, Wasseraustauschgebiete<br />

<strong>über</strong>all Rücksicht genommen hat und letztendlich diese Flächen B1<br />

und B2, die eigentlich die Fischerei im Moment hauptsächlich betreffen, nachgeblieben<br />

s<strong>in</strong>d. Wir haben Vorschläge gemacht, ich weiß ja nicht, ob morgen sicherlich auch dar<strong>über</strong><br />

noch gesprochen wird, ich b<strong>in</strong> morgen nicht anwesend, aber ich b<strong>in</strong> doch erstaunt,<br />

dass man auf die Vorschläge der Fischer hier <strong>über</strong>haupt nicht e<strong>in</strong>geht. Ich sehe hier nach<br />

wie vor dieses Gebiet B1, was die Fischerei <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall h<strong>in</strong>nehmen wird und <strong>über</strong> das<br />

letztlich nur gerichtlich entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann, sage ich mal gleich von vorn here<strong>in</strong>.<br />

Denn das Gebiet B1 liegt nördlich vom Stoller Grund und wird <strong>über</strong>wiegend von der<br />

Schleppnetzfischerei und teilweise von der Stellnetzfischerei genutzt. Hier wird e<strong>in</strong> Fang-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 128 von 145<br />

gebiet kaputt gemacht, zerschnitten, und das auf alle Zeiten. Denn <strong>in</strong> diesem Gebiet, wo<br />

auf e<strong>in</strong>er Fläche von 5,5 bis 6 qkm Größe der Bo<strong>den</strong> zwei bis vier Meter angehoben wird<br />

mit e<strong>in</strong>em Sedimentvolumen von 3 Mio. m 3 , wird die Fischerei künftig nicht mehr so möglich<br />

se<strong>in</strong>. Ich übe seit fünfzig Jahre Fischerei aus und die Erfahrung hat gezeigt, dass <strong>in</strong><br />

anderen Verklappungsgebieten, die immer zur Fischerei genutzt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, das Sediment,<br />

was Geschiebemergel war, heute noch so daliegt, wie es vor vierzig und fünfzig<br />

Jahren verklappt wurde. Mir wird ke<strong>in</strong>er erzählen können, wenn dieses hier verklappt wird,<br />

dass das nach zwei und drei Jahren für die Fischerei wieder nutzbar ist. Das geht für alle<br />

Zeiten verloren, deswegen s<strong>in</strong>d wir so hartnäckig da h<strong>in</strong>terher und wer<strong>den</strong> das nicht <strong>in</strong><br />

Kauf nehmen. Wir haben Alternativgebiete ausgewiesen, wenn nicht alles an Land verbracht<br />

wer<strong>den</strong> kann. Hier wurde auch schon gesagt, das Material, um das es geht, ist<br />

momentan Land, und dann sollte auch das Land wieder an Land verbracht wer<strong>den</strong>. Das<br />

ist die Devise aus der Fischerei. Denn wir haben sehr viele Baggerschutzstellen <strong>in</strong> der<br />

Ostsee. Alle wer<strong>den</strong> aufgehoben und immer wieder wer<strong>den</strong> neue Gebiete <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Wir haben auch e<strong>in</strong> Alternativgebiet angeboten, das etwas nordwestlicher liegt von<br />

B2. Das könnten Sie aus unserer Warte mit nutzen, wird aber von Ihnen nicht <strong>in</strong> Betracht<br />

gezogen. Denn das Gebiet B2, wenn man die westliche Ecke wegnimmt und das Ganze<br />

e<strong>in</strong> bisschen nördlicher und südlich, <strong>in</strong> südöstlicher Richtung verlagert, könnte man das,<br />

was Sie dann noch verbr<strong>in</strong>gen möchten, dort verklappen, wenn es <strong>den</strong>n se<strong>in</strong> muss. Zu<br />

<strong>den</strong> Trübungen: Wir haben e<strong>in</strong> Gutachten vom Von-Thünen-Institut Abteilung Ostseefischerei<br />

<strong>in</strong> Rostock erstellen lassen. Das liegt Ihnen auch vor. Denn hier wird auch gesagt,<br />

dass e<strong>in</strong>e Trübung, was Sie selber gesagt haben, m<strong>in</strong>destens auf 8 km vom Verklappungspunkt<br />

ausstrahlt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Also das sagt jetzt nicht der Vorhabensträger,<br />

sondern die Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> haben das gesagt mit <strong>den</strong> 8 km.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: In unserem Gutachten, ich kann Ihnen<br />

das selber auch noch e<strong>in</strong>mal <strong>über</strong>stellen, wenn Sie es nicht vorliegen haben, dort sagt<br />

das Von-Thünen-Institut Abteilung Ostseefischerei, m<strong>in</strong>destens 7 km tritt e<strong>in</strong>e Trübung e<strong>in</strong><br />

und e<strong>in</strong>e sehr starke Nährstoffanreicherung. Und jede Nährstoffanreicherung bedarf, um<br />

es zu egalisieren, e<strong>in</strong>es Sauerstoffverbrauchs. Wenn hier <strong>über</strong> drei Jahre diese große<br />

gewaltige Menge verbracht wer<strong>den</strong> soll – die ganze Zeit hat man hier <strong>über</strong> jedes Tier an<br />

Land gesprochen, wo umgesiedelt wird und was noch alles, aber Fische s<strong>in</strong>d auch Tiere<br />

und da verliert ke<strong>in</strong>er e<strong>in</strong> Wort zu.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das kommt auf je<strong>den</strong> Fall morgen noch mit e<strong>in</strong>em<br />

Schwerpunkt, sagte ich ja, dass es auf je<strong>den</strong> Fall an bei<strong>den</strong> Tagen Thema se<strong>in</strong> wird.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Und hier s<strong>in</strong>d auch im Frühjahr Laichgebiete.<br />

Der Dorsch laicht dort, die Plattfische laichen dort, im Sommer der Ste<strong>in</strong>butt und<br />

Plattbutt und im Herbst der Her<strong>in</strong>g. Also fast das ganze Jahr <strong>über</strong> laichen dort Fische ab.<br />

Und <strong>über</strong> e<strong>in</strong> sehr großes Gebiet wird dieses Laichgebiet zunichte gemacht. Deswegen<br />

lehnen wir das <strong>in</strong> zweiter L<strong>in</strong>ie ab, strikt ab. Und wenn die Ste<strong>in</strong>e aussortiert wer<strong>den</strong>, die<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 129 von 145<br />

Ste<strong>in</strong>e wollen Sie jetzt <strong>in</strong>s Küstengebiet verbr<strong>in</strong>gen, wo? Im FFH-Gebiet dürfen Sie nichts<br />

mehr verändern.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ne<strong>in</strong>, das war noch ke<strong>in</strong>e fertige Planung, dass<br />

womöglich Ste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebracht we<strong>den</strong>, sondern es ist nur e<strong>in</strong>e mögliche Idee, weil es von<br />

anderer Seite vorgebracht wor<strong>den</strong> ist.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Warum muss es unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> die Ostsee<br />

verbracht wer<strong>den</strong>? Sie können auch <strong>in</strong> westlicher Richtung fahren, das hatte ich letztens<br />

schon gesagt, als wir <strong>in</strong> Landwehr waren, der Jadeport benötigt auch sehr schönes<br />

Sediment und wir brauchen Sediment als Küstenschutz. Auch die Kieskuhlen nähmen das<br />

alles auf, lagern Sie alles an Land. Und wenn belasteter Bo<strong>den</strong> nicht <strong>in</strong> die Ostsee verbracht<br />

wer<strong>den</strong> soll - <strong>in</strong> der zweiten Tranche soll der Nord-Ostsee-Kanal vertieft wer<strong>den</strong>,<br />

das heißt, es geht um Material aus der Talsohle und durch hundert Jahre Schifffahrt im<br />

Nord-Ostsee-Kanal ist dieses Sediment doch sehr stark belastet, nicht nur die Uferböschung.<br />

Das s<strong>in</strong>d gewaltige Mengen, das s<strong>in</strong>d 9 bis 12 Mio. m 3 Sediment, die <strong>in</strong> der zweiten<br />

Tranche anfallen und die wollen Sie auf Gebiet 2 verbr<strong>in</strong>gen. Das kann nicht angehen,<br />

dass die Ostsee so verschmutzt wird.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wobei das Teile s<strong>in</strong>d, um die es momentan nicht<br />

geht, weil die Vertiefung nicht Gegenstand des jetzigen <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahrens ist.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Das ist richtig. Aber das steht ja mit<br />

drauf, das Gebiet B2 ist ja ausgewiesen, Frau Hansen, und dort soll es ja <strong>über</strong>wiegend<br />

h<strong>in</strong>. In der ersten Tranche wird B1 favorisiert und <strong>in</strong> der zweiten Tranche B2. Warum sollen<br />

wir das heute nicht kurz ansprechen? Und wenn wir mit der Fischerei heute nicht zu<br />

Rande kommen, hatte ich schon gebeten, ob man im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> der Fischerei noch mal<br />

e<strong>in</strong>en Extraterm<strong>in</strong> zur Anhörung gibt.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Es ist auf je<strong>den</strong> Fall so, dass Fischerei morgen<br />

ganz regulär auf der Tagesordnung steht, deshalb hatte ich Herr Marckwardt, der im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

schon gefragt hatte, ob das Thema verschoben wer<strong>den</strong> kann, gesagt, dass es nicht<br />

geht, weil die Themenzuordnung mit veröffentlicht ist <strong>in</strong> der öffentlichen Bekanntmachung.<br />

Wenn morgen dazu noch weitere Beteiligte sich mel<strong>den</strong>, dann sollen die natürlich auch<br />

nicht vergebens gekommen se<strong>in</strong>. Aber Ihr Petitum ist <strong>in</strong>soweit angekommen, dass Sie <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong>sgesamt gegen die Verbr<strong>in</strong>gung des Materials <strong>in</strong> die Ostsee s<strong>in</strong>d, und wenn<br />

es unbed<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong> muss, auf je<strong>den</strong> Fall andere Flächen favorisieren. Sie haben ja auch <strong>in</strong><br />

das <strong>Planfeststell</strong>ungsverfahren e<strong>in</strong>e Ersatzfläche e<strong>in</strong>gebracht, die sich östlich von B1 erstreckt<br />

und südlich von B2, und vorgetragen, dass es Ihnen <strong>in</strong>sbesondere auch darum<br />

geht, dass ke<strong>in</strong> weiteres Hartsubstrat e<strong>in</strong>gebracht wird an Stellen, an <strong>den</strong>en dadurch die<br />

Schleppnetzfischerei unmöglich gemacht wird.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Richtig. Noch zu <strong>den</strong> Miesmuscheln,<br />

wo Sie sagen, es wür<strong>den</strong> sich dann nach zwei, drei Jahren Miesmuscheln dort ansiedeln.<br />

Ich weiß ja nicht, ob Sie schon e<strong>in</strong>mal auf der Ostsee waren und <strong>in</strong> der Wassertiefe von<br />

20 m e<strong>in</strong>e Miesmuschel angefun<strong>den</strong> haben. Dort leben Islandmuscheln, aber ke<strong>in</strong>e<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 130 von 145<br />

Miesmuscheln. Die Miesmuscheln s<strong>in</strong>d im Flachwasserbereich <strong>in</strong> maximal bis 10 m Wassertiefe<br />

anzutreffen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Die Tatsache, dass es grundsätzlich eher lebensfe<strong>in</strong>dliche<br />

Bereiche s<strong>in</strong>d bei 20 m Wassertiefe, hat ja am Anfang dazu geführt, dass diese<br />

Flächen <strong>über</strong>haupt <strong>in</strong> Erwägung gezogen wor<strong>den</strong> ist.<br />

HERR MARCKWARDT, LANDESFISCHEREIVERBAND SH: Wenn dort e<strong>in</strong>e Bo<strong>den</strong>verbesserung<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong> soll, so Aussagen von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, das<br />

ist lächerlich und das bestätigt auch das Gutachten.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das hat das von-Thünen-Institut auch so bestätigt,<br />

ja.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich b<strong>in</strong> Sprecher im Natura-2000-Konzept für die<br />

Sportart Tauchen für das Gebiet von Flensburg bis Kiel und habe e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe geschrieben,<br />

zu der ich ganz kurz Stellung nehmen möchte <strong>in</strong> Bezug auf Herr Marckwardt, und<br />

zwar auf die belastende Auflagerung durch die Verklappung. Mir ist leider erst jetzt e<strong>in</strong><br />

Sachstandsbericht zum Sediment-Management <strong>in</strong> die Hände gekommen, der 2002 von<br />

drei holländischen Büros im Auftrag der Hamburg Port Authority gemacht wurde.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Für die Elbe aber dann, das Sediment-<br />

Management?<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ne<strong>in</strong>, das ist e<strong>in</strong> Sachstandsbericht allgeme<strong>in</strong> für<br />

Sediment-Management, so wie es <strong>in</strong> Holland betrieben wird. Und da wurde auf dieses<br />

Thema der Auflagerung auf lebende Bö<strong>den</strong> Bezug genommen und bestätigt, dass ab e<strong>in</strong>er<br />

gewissen Mächtigkeit der Überdeckung die Muscheln nicht mehr an die Oberfläche<br />

kommen und praktisch sterben.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ke<strong>in</strong>e Frage, ja, das ist so.<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich habe noch e<strong>in</strong>e Frage bezüglich der lokalen<br />

oder mehr oder weniger lokalen Begrenzung der Sedimente und zitiere hier mal die Umweltverträglichkeitsstudie<br />

auf Seite 197: „Je nach Zusammensetzung und Konsistenz des<br />

Baggerguts wird es teilweise am Meeresbo<strong>den</strong> ankommen oder sich mehr oder weniger<br />

gut sortiert als E<strong>in</strong>zelkörner absetzen. Aufgrund des hohen Schluffanteils ist mit Sicherheit<br />

davon auszugehen, dass e<strong>in</strong> Teil des Materials zunächst <strong>in</strong> Suspension geht, also sich<br />

auflöst, und sich erst nach und nach absetzt. Dies bedeutet, dass beim Verbr<strong>in</strong>gen Trübungswolken<br />

entstehen, die mit der vorherrschen<strong>den</strong> Strömung <strong>in</strong> die Umgebung verdriftet<br />

wer<strong>den</strong> und sich so mehr oder weniger weit von der Ablagerungsstelle entfernt absetzen.“<br />

Herr L<strong>in</strong>dner, s<strong>in</strong>d damit Ihre 500 m geme<strong>in</strong>t?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Die Aussage, die Sie da zitiert haben, stammt aus<br />

der Auswirkungsprognose der BfG, die hier e<strong>in</strong>e ganz allgeme<strong>in</strong>e Betrachtung zu diesem<br />

Vorgang gemacht hat. Und ja, es wird e<strong>in</strong> Teil des Materials als Schwebstoff sich von dieser<br />

Stelle entfernen, und ja, wir gehen von 500 m Radius aus, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

bzw. e<strong>in</strong>e spürbare Trübung zu messen ist.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 131 von 145<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Dieses Zitat lässt vermuten, dass diese Entfernung<br />

doch bedeutend großräumiger ist. Das ist me<strong>in</strong> Gefühl bei der Wortwahl.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das sehe ich so nicht, weil es sich hier um e<strong>in</strong>e<br />

ganz allgeme<strong>in</strong>e Beschreibung dieses Vorganges handelt, der dann <strong>in</strong> der entsprechen<strong>den</strong><br />

Betrachtung zu <strong>dem</strong> Baggergut noch konkretisiert wurde auf diesen 500 m-Radius.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Dann noch e<strong>in</strong>mal Herr Schaefer.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Ich wollte auch noch e<strong>in</strong>mal auf etwas e<strong>in</strong>gehen, was ich<br />

vorh<strong>in</strong> schon sagte. Dieser Mergel ist bisher ke<strong>in</strong> Meeressediment. Wenn der erstmalig<br />

mit Meerwasser <strong>in</strong> Berührung kommt, mit Salz, wird es sich ganz anders verhalten als<br />

umgelagertes Sediment <strong>in</strong> klassischem S<strong>in</strong>ne, also Ablagerung am Meeresbo<strong>den</strong>. Das<br />

Experiment können Sie gern e<strong>in</strong>mal machen. Versuchen Sie e<strong>in</strong>mal, so e<strong>in</strong>e Schlickprobe<br />

im Wasser aufzulösen, wie lange die Trübung da verbleibt. Das Wasser bleibt milchig<br />

<strong>über</strong> lange Zeit. Ich selber b<strong>in</strong> auch Meeresbiologe, habe viele Benthosproben genommen<br />

und immer geflucht <strong>über</strong> diese Mergell<strong>in</strong>sen, wo man <strong>über</strong>haupt nichts gesiebt kriegte und<br />

durch die Trübung <strong>über</strong>haupt nichts sehen konnte. Ich wundere mich wirklich, weil Sie alle<br />

anderen Punkte wasserdicht machen wollen, warum halten Sie an dieser Verklappung<br />

fest? Das ist doch etwas, das Ihr ganzes schönes Verfahren <strong>in</strong> große Schwierigkeiten<br />

br<strong>in</strong>gen kann. Außer<strong>dem</strong> würde ich gerne fragen, von der BfG ist auch e<strong>in</strong> Vertreter anwesend,<br />

ob dazu vielleicht noch konkretere Aussagen gemacht wer<strong>den</strong> können, was Erfahrungen<br />

mit Baggergut angeht, nicht allgeme<strong>in</strong> mit Baggergut, sondern mit Bo<strong>den</strong>, der<br />

von Land kommt und erstmalig <strong>in</strong>s Meer e<strong>in</strong>gebracht wird. Vielleicht gibt es da Erfahrungswerte.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das greife ich gerne direkt auf. Es ist zwar Herr<br />

Dr. Fiedler von der BfG da, aber ich glaube nicht, dass Herr Fiedler hierfür der Experte ist.<br />

Mir würde da eher e<strong>in</strong>fallen, die BAW dazu zu fragen. Herr Dr. Fiedler fühlt sich offenbar<br />

auch nicht angesprochen. Also dann die Bundesanstalt für Wasserbau.<br />

HERR RAHLF, BUNDESANSTALT FÜR WASSERBAU: Also speziell zu <strong>dem</strong> angesprochenen<br />

Vorgang liegen ke<strong>in</strong>e Untersuchungen vor, je<strong>den</strong>falls s<strong>in</strong>d sie mir nicht bekannt. Wir beschäftigen<br />

uns mehr damit, Ausbreitungsvorgänge mit numerischen Modellen, Verfahren<br />

usw. zu prognostizieren, und wir haben das <strong>in</strong> diesem Fall hier nicht getan. Ich will da an<br />

dieser Stelle auch sagen, warum wir das nicht getan haben, weil es eben bestimmte Daten<br />

nicht gibt, die man für solche Modellierungen braucht. Es geht letzten Endes um e<strong>in</strong><br />

Modellergebnis, Sie dürfen <strong>dem</strong> ja nicht bl<strong>in</strong>d vertrauen, Sie müssen dieses Modellergebnis<br />

auch prüfen. Und Sie prüfen das durch e<strong>in</strong>e Kalibrierung des Modells und Sie erhalten<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende Validierung des Modells, wenn Sie anhand von gemessenen Daten<br />

nachweisen, dass Ihr Rechnungsergebnis <strong>dem</strong> entspricht, was Sie auch <strong>in</strong> der Natur wiederf<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und wenn das alles möglich gewesen wäre, warum<br />

ist das vorher nicht geschehen?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 132 von 145<br />

HERR RAHLF, BUNDESANSTALT FÜR WASSERBAU: Diese Daten lagen nicht vor, sie s<strong>in</strong>d auch<br />

nicht e<strong>in</strong>fach zu beschaffen, weil man dafür genau so e<strong>in</strong>e Verklappung praktizieren<br />

müsste. Der Träger des Vorhabens hat hier etwas getan, was ich durchaus nachvollziehen<br />

kann. Er hat im Pr<strong>in</strong>zip das bestmögliche getan, nämlich e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g-Programm<br />

vorzuschlagen, was ja auch <strong>in</strong> Teilen zum<strong>in</strong>dest auf Akzeptanz gestoßen ist. Durch dieses<br />

Monitor<strong>in</strong>g-Programm haben Sie nämlich genau die Unwägbarkeiten, die Sie bei e<strong>in</strong>er<br />

Modellierung hätten, ausgeschaltet, weil Sie damit das <strong>in</strong> der Natur tatsächlich vorkommende<br />

Schwebstoffteilchen erfassen, was zu e<strong>in</strong>er bestimmten Trübung führt. Natürlich<br />

ist es mit e<strong>in</strong>em Risiko behaftet <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Moment, wo man e<strong>in</strong>e Riesentrübungswolke hätte,<br />

die dann nicht mehr beherrschbar ersche<strong>in</strong>t, weil man dann <strong>über</strong> lange Zeit se<strong>in</strong>e Baustelle<br />

e<strong>in</strong>stellen muss. Nur die derzeitigen Erfahrungen auch mit der Verklappung von schlickigem<br />

Material oder auch Mergel, wobei wir ke<strong>in</strong>en mit <strong>dem</strong> NOK-Material vergleichbaren<br />

Mergel haben, der schon verklappt wurde, zeigen nicht an, dass man hier mit e<strong>in</strong>er<br />

Trübungskatastrophe zu rechnen hat. Die Mengen, die zugegebenermaßen <strong>über</strong> e<strong>in</strong>en<br />

sehr langen Zeitraum dort verklappt wer<strong>den</strong> sollen, s<strong>in</strong>d so <strong>über</strong> die Zeit verteilt, dass man<br />

mit e<strong>in</strong>em entsprechen<strong>den</strong> Monitor<strong>in</strong>g und auch mit <strong>den</strong> vorgesehenen Kampagne-<br />

Messungen e<strong>in</strong>e prozessorientierte Betrachtung während der Baumaßnahme vornehmen<br />

kann, sodass man genügend Zeit hat und auch nach <strong>dem</strong> von Herrn L<strong>in</strong>dner und Herrn<br />

Brockmann vorh<strong>in</strong> Vorgestellten genügend Ausweichraum zur Verfügung steht, um darauf<br />

auch zu reagieren. Also <strong>in</strong>sofern kann ich <strong>dem</strong> Träger des Vorhabens letzten Endes nur<br />

gratulieren für dieses Vorgehen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke soweit, Herr Rahlf. Herr Schaefer dazu<br />

noch e<strong>in</strong>mal.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Ich erwähnte ja, dass der Mergel erstmalig mit Meerwasser<br />

<strong>in</strong> Berührung kommt. Sie kennen das <strong>in</strong> <strong>den</strong> Flussästuaren auch, wenn sich Süßwasser<br />

mit Meerwasser mischt, bildet sich e<strong>in</strong>e Trübungsphase mit Absetzung aus. Mich wundert,<br />

dass das nicht im Experiment untersucht wor<strong>den</strong> ist, dass man nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Modell diese<br />

Versenkung e<strong>in</strong>mal gemacht und geguckt hat, wie die Trübung sich verhält, wann sie<br />

verschw<strong>in</strong>det. Dann kann man ja die W<strong>in</strong>dmodelle darauf ansetzen und sagen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so<br />

langen Zeit kommt das eben bis da und da h<strong>in</strong>. Was jetzt immer wieder zum Vergleich<br />

herangezogen wird, s<strong>in</strong>d wirklich umgelagerte Meeressedimente, also Sedimente, die<br />

bereits im Meer waren und dort umgelagert wer<strong>den</strong>, auch wenn das Mergel ist. Solches<br />

Material verhält sich völlig anders. Wir haben ja vorh<strong>in</strong> gehört, als wir <strong>über</strong>s Grundwasser<br />

sprachen, dass offenbar das salzhaltige Kanalwasser <strong>in</strong> diesen Bo<strong>den</strong>, <strong>den</strong> sogenannten<br />

Nassaushub bisher nicht e<strong>in</strong>gedrungen ist, weil das Grundwasser zum Kanal h<strong>in</strong> drückt.<br />

Es ist terrestrischer Bo<strong>den</strong>, der bisher mit Meerwasser nichts zu tun hatte.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wobei e<strong>in</strong>e gewisse Salzbelastung schon von<br />

<strong>dem</strong> Vorhabensträger immer vorgetragen wor<strong>den</strong> ist, dies wurde gerade als Grund genannt,<br />

warum nicht auch der Nassaushub auf die Landwirtschaftsflächen aufgebracht<br />

wird.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 133 von 145<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: Genau deshalb habe ich vorh<strong>in</strong> nachgefragt, dieser Widerspruch<br />

ist mir auch bekannt, dass es immer heißt, es kann nicht an Land gebracht wer<strong>den</strong>,<br />

weil es mit Salz belastet ist. Wenn aber das Grundwasser, so wie es vorh<strong>in</strong> dargestellt<br />

wurde, wirklich nur vom Land zum Kanal drückt, dann kann dort ke<strong>in</strong> Salz enthalten<br />

se<strong>in</strong>. Das kann allenfalls dadurch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommen, dass man beim Baggern nicht aufpasst,<br />

dass da Kanalwasser e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt. Aber das ist auch Stand der Technik, dass man das verh<strong>in</strong>dern<br />

könnte, wenn man <strong>den</strong>n wollte.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Herr Jordan hatte sich noch gemeldet.<br />

HERR JORDAN, AMT SCHLEI-OSTSEE: Ganz kurz noch e<strong>in</strong>mal zur Aussage von Herrn Rahlf.<br />

Also dass das Monitor<strong>in</strong>g-Konzept so aussieht, wie es jetzt aussieht, ist im Wesentlichen<br />

auch <strong>den</strong> Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong><strong>den</strong> zuzuschreiben. Klar gab es Angebote des WSA <strong>über</strong> e<strong>in</strong><br />

Monitor<strong>in</strong>g, ke<strong>in</strong>e Frage, aber längst nicht <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Maße wie es heute da steht. Von daher<br />

muss ich e<strong>in</strong> paar der verteilten Lorbeeren letzten Endes e<strong>in</strong>fach unseren Anra<strong>in</strong>ern zuordnen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke, das ist angekommen. Ich habe gesehen,<br />

dass e<strong>in</strong>er der Gutachter des Vorhabensträgers sich gerade meldete.<br />

HERR KELLER, BWS GMBH: Ich wollte mich nur noch e<strong>in</strong>mal äußern zu der Darstellung<br />

gerade mit <strong>dem</strong> Grundwasser, ich fehlte leider wegen e<strong>in</strong>er Term<strong>in</strong><strong>über</strong>scheidung heute<br />

für e<strong>in</strong>, zwei Stündchen, als das Thema Grundwasser angesprochen wor<strong>den</strong> ist. Es kann<br />

durchaus durch dichte <strong>in</strong>dizierte Strömungsprozesse e<strong>in</strong>e gewisse E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe von<br />

Salzwasser <strong>in</strong> das Sediment bestehen, wobei der Geschiebemergel schon aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

ger<strong>in</strong>gen Durchlässigkeit sich jetzt nicht als Grundwasserleiter darstellt, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> das<br />

große E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefen erzeugen könnte. Nur diese E<strong>in</strong>schränkung, wenn Sie sagen, es<br />

kann <strong>über</strong>haupt gar nicht se<strong>in</strong>, dass es nicht so ist. Es kann schon mit e<strong>in</strong>em gewissen<br />

Korridor e<strong>in</strong> Austauscheffekt oder e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von Salzwasser vorhan<strong>den</strong> se<strong>in</strong>, sodass<br />

e<strong>in</strong>e Salzbelastung <strong>in</strong> diesem Sediment gegeben se<strong>in</strong> kann. Wenn Sie jetzt e<strong>in</strong>e grobe<br />

Hausnummer haben wollen, dann s<strong>in</strong>d das wenige Meter, die ich für Geschiebemergel da<br />

ansetze, wobei wir uns natürlich dann auch im Baggerbereich bewegen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Wobei das vielleicht gerade e<strong>in</strong> bisschen flapsig<br />

gesagt wurde, dass man nicht aufpasst beim Nassbaggern. Herr L<strong>in</strong>dner möchte dazu<br />

etwas sagen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass man so sehr aufpassen kann,<br />

dass ke<strong>in</strong>e Vermischung stattf<strong>in</strong>det.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte dazu klarstellen, wir gehen natürlich<br />

bei der Salzbelastung des Nassbaggergutes nicht primär davon aus, dass es schon <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Geschiebemergel e<strong>in</strong>gedrungen ist, zumal wir teilweise bis zu 20, 30 m <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>terland<br />

baggern, sondern das kommt tatsächlich primär daher, dass man mit der Baggerschaufel<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greift. Ich habe das Verfahren beschrieben, da wer<strong>den</strong> Sie 10 bis 20 % Wasser mit<br />

<strong>in</strong> der Schaufel haben. Daraus resultiert dann im Endeffekt <strong>in</strong> der Salzbelastung, dass das<br />

Wasser sich <strong>in</strong>nerhalb der Schute bzw. durch die Schutenfahrt auch mit <strong>dem</strong> Material<br />

verb<strong>in</strong><strong>den</strong> wird. Daher kommt diese Salzbelastung und sie ist allerd<strong>in</strong>gs dann e<strong>in</strong>er der<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 134 von 145<br />

Gründe, warum wir das Ganze nicht auf landwirtschaftliche Flächen br<strong>in</strong>gen können. Verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass e<strong>in</strong> gewisser Gehalt an Salzwasser mit <strong>in</strong> der Schaufel landet, Herr Schaefer,<br />

da ist mir ke<strong>in</strong> Verfahren bekannt, wenn Sie e<strong>in</strong>s kennen, b<strong>in</strong> ich für je<strong>den</strong> H<strong>in</strong>weis<br />

dankbar.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich wollte jetzt gerade sagen, Herr Schaefer, Sie<br />

wer<strong>den</strong> ja auf je<strong>den</strong> Fall morgen noch anwesend se<strong>in</strong>, ob wir vielleicht morgen an dieser<br />

Stelle weiterdiskutieren können? Ok. Möchte dann aus der Sicht von Private<strong>in</strong>wendern<br />

oder Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> noch jemand etwas sagen zu der Verbr<strong>in</strong>gung von Nassbaggergut <strong>in</strong> die<br />

Ostsee? Aus <strong>den</strong> Gesichtspunkten Freizeitnutzung/Tourismus? Ne<strong>in</strong>, dann würde ich diesen<br />

Tagesordnungspunkt <strong>in</strong>soweit als abgeschlossen betrachten.<br />

IV. Zwischenlagerfläche Flemhuder See<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Zum Flemhuder See hat Ende August e<strong>in</strong>e Besprechung<br />

stattgefun<strong>den</strong> im Gebäude der Planungsgruppe mit Teilnehmern aus <strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />

aber auch <strong>dem</strong> Landesnaturschutzverband / AG-29, sodass heute vielleicht der<br />

Erörterungsbedarf gar nicht so groß ist. Es ist an der Stelle schon e<strong>in</strong>mal dargestellt wor<strong>den</strong>,<br />

dass der Vorhabensträger se<strong>in</strong>e Planung optimiert hat h<strong>in</strong>sichtlich der Flächen am<br />

Flemhuder See. Insgesamt ist zum Flemhuder See von <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> auf<br />

die bestehende Satzung h<strong>in</strong>gewiesen wor<strong>den</strong>, die sich mit <strong>dem</strong> Flemhuder See und <strong>den</strong><br />

dortigen Spülflächen beschäftigt. Es gibt dort nämlich e<strong>in</strong>e Satzung, die e<strong>in</strong>en Teil des<br />

Spülfeldkomplexes Flemhuder See als geschützten Landschaftsbestandteil ausweist, mit<br />

e<strong>in</strong>em ökologischen Spülfeldkonzept als Zielvorstellung der Anra<strong>in</strong>ergeme<strong>in</strong>de Quarnbek.<br />

Im Weiteren ist <strong>in</strong>sbesondere die Größe der Baustellene<strong>in</strong>richtungsfläche angezweifelt<br />

wor<strong>den</strong>. Da sagte ich gerade schon, dazu hat es e<strong>in</strong>e Optimierung gegeben. Es wurde<br />

e<strong>in</strong>e andere Zufahrt sowohl von Landseite aus gefordert als auch von der Wasserseite. Es<br />

war angeregt wor<strong>den</strong>, dass man <strong>den</strong> Schiffsanleger, der dort geplant ist, an e<strong>in</strong>er anderen<br />

Stelle vorsieht, da geht es <strong>in</strong>sbesondere um <strong>den</strong> Erhalt e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>sel, die <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Vertiefungsbereich<br />

für <strong>den</strong> geplanten Anleger liegt. Auch diese Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>sel ist aber e<strong>in</strong> Thema für<br />

Ostsee-Schnäpel und Flussseeschwalbe, also für die morgige Tagesordnung. E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dee<strong>in</strong>wendung<br />

bezog sich auf <strong>den</strong> Erhalt e<strong>in</strong>er Spielfläche, e<strong>in</strong>es Bolzplatzes, der am<br />

oberen Ende der Fläche ist. Und es wurde von verschie<strong>den</strong>en Seiten darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

dass die Flächen am Flemhuder See auch als Naherholungsgebiete genutzt wer<strong>den</strong> und<br />

dass dort gegebenenfalls Ersatzzugänge geschaffen wer<strong>den</strong> müssten, damit Spaziergänger<br />

das Gebiet weiterh<strong>in</strong> nutzen können. Andererseits wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass<br />

die Sicherheit der dortigen Nutzer gegeben se<strong>in</strong> muss mit Abzäunungen. E<strong>in</strong>wender A<br />

hatte vorh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Umlagerung angesprochen. Das ist etwas, was <strong>in</strong>nerhalb des Flemhuder<br />

Sees stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> soll. Es geht um das Material, was aus der Fahrr<strong>in</strong>ne im Flemhuder See<br />

kommen würde, also nicht darum, Material aus <strong>dem</strong> Nord-Ostsee-Kanal da umzulagern,<br />

sondern Material, was wirklich auch aus diesem Bereich käme.<br />

EINWENDER A: Das habe ich schon verstan<strong>den</strong>. Mir geht es eigentlich nur darum festzuhalten,<br />

dass dieses belastete Material, als solches ist es ja bezeichnet wor<strong>den</strong> –<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 135 von 145<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Weil es e<strong>in</strong>e organische Belastung hat, ist es,<br />

glaube ich, so bezeichnet wor<strong>den</strong>.<br />

EINWENDER A: - im Flemhuder See dann gelagert wird, und die Frage wäre, ob diese Fläche,<br />

die dort abgebildet ist, auch dazu benutzt wird, dort solche belasteten Bö<strong>den</strong> abzulagern<br />

und trocken zu lagern. Das wäre für mich von Interesse.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ah, ok. Also ich habe es bisher so verstan<strong>den</strong>,<br />

dass die Bö<strong>den</strong> aus der Seezufahrt im Flemhuder See deshalb belastet s<strong>in</strong>d, weil sie e<strong>in</strong>e<br />

organische Belastung haben, also nicht e<strong>in</strong>e klassische Schadstoffbelastung, sondern<br />

nährstoffhaltig s<strong>in</strong>d, und dass die Umgebungsflächen im Flemhuder See <strong>den</strong> gleichen<br />

Belastungsgrad haben, sodass das Gefühl vorherrschte, das wäre der beste Ort, um das<br />

Material unterzubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e Unterbr<strong>in</strong>gung an Land ist bisher gar nicht <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Konzept<br />

enthalten. Herr L<strong>in</strong>dner sucht offenbar und wird uns gerne gleich darstellen, was <strong>in</strong>sgesamt<br />

am Flemhuder See momentan geplant ist.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich habe jetzt leider nur als Übersichtsplan e<strong>in</strong>e<br />

Präsentation, die ich noch vorbereitet hatte zum Thema Satzung der Geme<strong>in</strong>de Quarnbek.<br />

Aber hier können Sie ungefähr erkennen, was wir vorhaben. Es bleibt zum E<strong>in</strong>en erst<br />

e<strong>in</strong>mal bei der Aussage, wenn wir <strong>in</strong> unserer Baustelle <strong>in</strong>nerhalb der Ausbaustrecke des<br />

Nord-Ostsee-Kanals belastetes Material f<strong>in</strong><strong>den</strong>, dann wird das dort herausgenommen,<br />

separiert und entsprechend e<strong>in</strong>em Entsorgungsweg zugeführt. Das lagern wir nicht <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Flemhuder See um. Aber wir haben an <strong>dem</strong> östlichen Seebereich e<strong>in</strong>e Fahrr<strong>in</strong>ne, die etwa<br />

vier Meter, vielleicht etwas mehr, tief ist, also für unseren Schutenverkehr ausreicht.<br />

Was wir brauchen, um hier Materialumschlag machen zu können, ist, diesen Bereich des<br />

Sees zu vertiefen, damit wir an diesen Anleger an der westlichen Seite des Sees herankommen,<br />

und zusätzlich noch kle<strong>in</strong>ere Maßnahmen, um die nötige Fahrr<strong>in</strong>nentiefe herzustellen<br />

für zwei Wartestellen, wo Schuten, die noch nicht direkt an der Kaikante entla<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> können, Zwischenwartepositionen haben. Und das Material, was wir dort auf diesen<br />

gelb markierten Flächen gew<strong>in</strong>nen, das möchten wir dann auf diese blau markierte<br />

Fläche im südlichen Bereich des Sees umlagern. Dort haben wir derzeit e<strong>in</strong>e Tiefe von<br />

etwa vier Metern, das wird nachher bei zwei Metern se<strong>in</strong>. Insofern gleichen sich die Kubaturen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Sees aus. Im Moment habe ich also hier die zwei Meter, die habe ich<br />

nachher hier, und dann habe ich also dort die vier Meter Tiefe. Insofern im Mittel <strong>über</strong> <strong>den</strong><br />

See gesehen, gleichen sich die Tiefenverhältnisse dadurch wieder an. Das Material dort<br />

ist sehr schlickig und hat auch e<strong>in</strong>e gewisse Belastung, die f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir aber <strong>über</strong>all auf<br />

diesem Seegrund wieder, und deswegen macht es aus unserer Sicht ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, e<strong>in</strong>en<br />

anderen Entsorgungsweg zu wählen als <strong>den</strong>, dieses Material tatsächlich vor Ort zu belassen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Und zu <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen, dass die Flächen genutzt<br />

wer<strong>den</strong> für Naherholung und dergleichen? Wir bräuchten jetzt noch e<strong>in</strong>mal die Karte<br />

mit <strong>den</strong> Landflächen, die sich verkle<strong>in</strong>ert haben gegen<strong>über</strong> der Ursprungsplanung und zu<br />

<strong>den</strong>en Herr Brockmann vielleicht noch erläutern kann, warum sie <strong>in</strong>sgesamt so groß ausgefallen<br />

s<strong>in</strong>d, auch das war ja e<strong>in</strong>gewandt wor<strong>den</strong>.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 136 von 145<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wir haben auf Grundlage der E<strong>in</strong>wendungen<br />

und Stellungnahmen e<strong>in</strong>e Überprüfung vorgenommen, welche Materialien möchten oder<br />

müssen wir bei e<strong>in</strong>em gezielten Umschlag <strong>über</strong> das Spülfeld Flemhude, dort zwischenlagern<br />

bzw. welche Baumaterialien kommen dort an, die dort umgeschlagen wer<strong>den</strong> müssen?<br />

Demzufolge hat es hier e<strong>in</strong>e Flächenanpassung gegeben, gleichzeitig allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch die Erkenntnis, so falsch lagen wir mit unserer ursprünglichen Prognose gar nicht.<br />

Wir können auf viele Bereiche e<strong>in</strong>gehen, zum E<strong>in</strong>en also der Bolzplatz der Geme<strong>in</strong>de<br />

Krummwisch, Ortslage Groß Nordsee, der bef<strong>in</strong>det sich etwa hier oben, <strong>den</strong> können wir<br />

erhalten. Zum Nächsten, wir können Gehölzbereiche <strong>in</strong> diesem Abschnitt hier ebenfalls<br />

erhalten und wir können auch im östlichen Teil und im Sü<strong>den</strong> zu <strong>den</strong> artenschutzrechtlich<br />

wertvolleren Bereichen größere Pufferflächen e<strong>in</strong>halten, sodass wir im Endeffekt diese<br />

Flächen, die jetzt hier als dunkelrot dargestellt s<strong>in</strong>d, nutzen wer<strong>den</strong>. Im Vergleich dazu die<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen dargestellten Flächen, hier mit Gelb umrandet.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das würde dann auch <strong>in</strong> der <strong>Planfeststell</strong>ung so<br />

festgehalten wer<strong>den</strong>, dass nur noch diese verkle<strong>in</strong>erten Flächen genutzt wer<strong>den</strong> dürfen.<br />

Das ist also nicht nur e<strong>in</strong>e unverb<strong>in</strong>dliche Planung, sondern wenn es so e<strong>in</strong>gereicht wird<br />

vom Vorhabensträger, würde das auf je<strong>den</strong> Fall von der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde auch<br />

dankend aufgenommen. Insgesamt hat es um <strong>den</strong> Komplex Flemhuder See, vor allem<br />

allerd<strong>in</strong>gs aus Umweltsicht, im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> mehrere Gespräche gegeben, aus <strong>den</strong>en sich<br />

e<strong>in</strong>e Kompromissl<strong>in</strong>ie ergeben hat. Ich <strong>den</strong>ke, dar<strong>über</strong> sollten wir im Wesentlichen morgen<br />

sprechen, weil sie auch das ökologische Spülfeldkonzept umfasst. Ok, wären zum<br />

Flemhuder See ansonsten noch Fragen? Ja.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Korrigieren Sie mich, aber ich glaube, dass Bestandteil<br />

der vorzeitigen Maßnahme nicht nur die Baustellene<strong>in</strong>richtungsfläche gewesen ist, sondern<br />

auch die Zuwegung.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, sowohl die Land- als auch die Wasserzuwegung.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Wir haben hier drei betroffene Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, das s<strong>in</strong>d die<br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> Quarnbek, das ist die Geme<strong>in</strong>e Krummwisch, das ist die Geme<strong>in</strong>de Felde.<br />

Wir hatten auch entsprechend Stellung bezogen und die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> Felde und Krummwisch<br />

hatten ihre Zustimmung zum vorzeitigen Beg<strong>in</strong>n signalisiert unter gewissen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek hatte ihre Zustimmung nicht signalisiert. Was das angeht,<br />

habe ich vorh<strong>in</strong> <strong>den</strong> Bürgermeister auch noch e<strong>in</strong>mal gefragt, das bleibt auch dabei.<br />

Was die bei<strong>den</strong> anderen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> angeht, war, wie gesagt, die Zustimmung an gewisse<br />

Bed<strong>in</strong>gungen geknüpft, und die beziehen sich unter anderem, was Felde angeht, auf<br />

die Zuwegung, dass die Frage der Herrichtung des Weges für die zu erwarten<strong>den</strong> Verkehre<br />

e<strong>in</strong>e ganz wichtige Sache ist. Ich frage dazu ganz konkret: Hat es zum jetzigen Zeitpunkt<br />

schon e<strong>in</strong>e Kontaktaufnahme mit <strong>dem</strong> LBV gegeben <strong>über</strong> die Ausgestaltung der<br />

E<strong>in</strong>mündung des Strohwegs <strong>in</strong> die K67?<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 137 von 145<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Hat es bisher noch nicht, aber wir haben,<br />

glaube ich, schon e<strong>in</strong>e entsprechende Stellungnahme bekommen.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Wenn ja, wie sieht die aus?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das weiß ich nicht auswendig. Ich wollte sagen,<br />

dass wir von <strong>den</strong>en e<strong>in</strong>e entsprechende Stellungnahme bekommen haben, dass wir<br />

uns darum kümmern müssen.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Wir hatten dort angenommen, weil wir das unseren eigenen<br />

Planungen kennen, dass dort e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ksabbiegerspur gebaut wer<strong>den</strong> müsste.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Hätte ich jetzt auch erwartet, dass man da heute<br />

etwas zu sagt.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also es wird natürlich so se<strong>in</strong>, dass wir im<br />

Rahmen der Herstellung dieser Zufahrt auf <strong>dem</strong> Landweg auch die vermitteln<strong>den</strong> Straßen<br />

betrachten und für unsere Belange erst e<strong>in</strong>mal herrichten müssen. Startend von der Autobahnabfahrt<br />

Achterwehr, wer<strong>den</strong> wird uns das Ganze angucken müssen. Was die Kreisstraße<br />

bis zu unserer Abfahrt angeht, habe ich gerade nicht im Kopf, wie der bauliche<br />

Zustand ist, aber auch dort wer<strong>den</strong> wir nach e<strong>in</strong>er Bestandsaufnahme gegebenenfalls die<br />

Straße für unsere Zwecke herrichten und nachher dann selbstverständlich auch wieder <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Zustand versetzen, dass es e<strong>in</strong>e or<strong>den</strong>tliche Straße ist, wenn wir entsprechende<br />

Schä<strong>den</strong> verursacht haben.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Das war der zweite Punkt, <strong>den</strong> die Geme<strong>in</strong>de Felde vorgebracht<br />

hat, dass zu prüfen ist, <strong>in</strong>wieweit <strong>über</strong>haupt dieser Abschnitt des Strohwegs ausgebaut<br />

wer<strong>den</strong> muss, damit er für Ihre Zwecke genutzt wer<strong>den</strong> kann. Unter anderem ist<br />

sicherlich zu prüfen und auch herzurichten, dass zwei LKW gleichzeitig sowohl h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>- als<br />

auch herausfahren können im E<strong>in</strong>mündungsbereich. Das wird sich bei der Frequenz, die<br />

wir dort zu erwarten haben, nicht anders machen lassen. Die gleiche Forderung hat auch<br />

die Geme<strong>in</strong>de Krummwisch erhoben, weil nämlich diese Zuwegung, wenn auch nicht auf<br />

ihrem Geme<strong>in</strong>degebiet liegend, an dieser Stelle die Hauptzuwegung <strong>in</strong>sgesamt der Geme<strong>in</strong>de<br />

ist. Insofern appelliere ich an Sie, dass Sie schnellstmöglich versuchen, diese<br />

Bed<strong>in</strong>gungen zu erfüllen.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, etwas früher am Tag hatten wir schon dar<strong>über</strong><br />

gesprochen, dass der Vorhabensträger zugesagt hat, auf alle Geme<strong>in</strong>deforderungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Aufnahme von Straßen nachprüfen, <strong>in</strong>wieweit die Straßen ausgelegt s<strong>in</strong>d, für<br />

<strong>den</strong> Verkehr, <strong>den</strong> sie jetzt aufnehmen sollen. Ich <strong>den</strong>ke, wenn sich aus dieser Aufnahme<br />

eben ergibt, dass der Bestand so nicht ausreichend ist, ist es selbstverständlich, dass Sie<br />

anschließend planen, wie die Straße ausgelegt wer<strong>den</strong> muss. Herr Brockmann nickt eifrig.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Dann hatte die Geme<strong>in</strong>de Krummwisch bemerkt, dass,<br />

was die Lärmimmissionen ang<strong>in</strong>g, nur von e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelfahrzeug, von e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelbagger,<br />

ausgegangen wor<strong>den</strong> ist, und es sollte dort doch geprüft wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>wieweit die Additionen<br />

der Lärmquellen vielleicht zu e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung führen. Ich durfte ja schon mal<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 138 von 145<br />

e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> das werfen, was Sie dazu geschrieben haben. Dort war allerd<strong>in</strong>gs die Rede<br />

von Rajensdorf, dort hätte man das gemacht, von Groß Nordsee, <strong>dem</strong> hier durch diese<br />

Flächen direkt betroffenen Ortsteil stand dort nichts. Ist das <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise<br />

passiert bzw. haben Sie die Lärmkarte von Groß Nordsee, dass wir uns die vielleicht e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong>mal angucken könnten, und berücksichtigt die dann auch wirklich mehrere Lärmquellen?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Also wie Sie hier <strong>in</strong> der Grafik auch sehen können,<br />

haben wir auch abschirmende Wirkungen <strong>in</strong> Richtung Groß Nordsee vorgesehen,<br />

dass wir also dort Material zu Lärmschutzdämmen aufschütten wer<strong>den</strong>. Ansonsten ja, es<br />

wird sich e<strong>in</strong> Bagger <strong>in</strong>nerhalb der Fläche bewegen. Der ist <strong>in</strong>nerhalb dieser Fläche dargestellt<br />

wor<strong>den</strong>. Es s<strong>in</strong>d auch die Rammarbeiten für <strong>den</strong> Anleger vorne am Flemhuder<br />

See dargestellt wor<strong>den</strong>, aber e<strong>in</strong>e kumulierende Wirkung oder ähnliches halte ich nicht für<br />

erforderlich, weil sich diese Arbeiten weitestgehend nicht <strong>über</strong>schnei<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n wir<br />

brauchen diesen Anleger, bevor wir dort <strong>über</strong>haupt Material umlagern können.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Das ist e<strong>in</strong>e Forderung der Geme<strong>in</strong>de Krummwisch gewesen<br />

als Bed<strong>in</strong>gung unter anderem für diese Zustimmung und Sie s<strong>in</strong>d der Auffassung,<br />

das ist nicht notwendig. Wenn Sie dann zusätzliche Schallschutzmaßnahmen ergreifen<br />

wollen, dann sollten Sie uns die vielleicht auch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form grafisch bitte<br />

zuleiten.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich <strong>den</strong>ke, man sieht es vom Ansatz her auf dieser<br />

Karte, das s<strong>in</strong>d die Dämme am Rand.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Ich me<strong>in</strong>e jetzt auch die Höhe zum Beispiel, dass man<br />

das sehen kann.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Vielleicht auch noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis, ich hatte<br />

es e<strong>in</strong>gangs bei <strong>dem</strong> Thema Lärm auch schon gesagt, wir halten die AVV Baulärm e<strong>in</strong><br />

und wir wer<strong>den</strong> uns natürlich auch da, wenn wir wissen, welche Geräte dort zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommen, dazu positionieren müssen, ob diese Werte e<strong>in</strong>gehalten wer<strong>den</strong> oder ob wir dort<br />

eventuell Begrenzungen der Bauzeit oder eben andere Vorsorgemaßnahmen durchführen<br />

müssen? Dass wir hier e<strong>in</strong>en entsprechen<strong>den</strong> Wall aufschütten, das machen wir re<strong>in</strong> als<br />

Vorsorgemaßnahme, ohne dass das eventuell notwendig ist.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Was im Übrigen aber auch e<strong>in</strong>er Forderung der Geme<strong>in</strong>de<br />

Krummwisch entspricht.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ja, zusätzlich geht es hier auch um das Thema<br />

Staub beispielsweise, <strong>den</strong>n wenn Sie dort e<strong>in</strong>en bepflanzten Wall haben, haben sie natürlich<br />

auch weniger Staubverdriftung <strong>in</strong> diese Richtung.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Wie gesagt, auch dazu hatte die Geme<strong>in</strong>de Krummwisch<br />

sich positioniert. Wo Sie gerade Betriebszeitbeschränkungen angemerkt haben: Die Geme<strong>in</strong>de<br />

Krummwisch forderte e<strong>in</strong>e Betriebszeitbeschränkung auf sieben bis zwanzig Uhr.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 139 von 145<br />

Sie wer<strong>den</strong> dazu wahrsche<strong>in</strong>lich sagen, „sieben bis zwanzig Uhr akzeptieren wir nicht“<br />

oder wie sieht das aus?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das hängt im Endeffekt davon ab, was wir an<br />

Lärm produzieren auf <strong>dem</strong> Feld. Also ich möchte es hier jetzt nicht e<strong>in</strong>schränken, dass ich<br />

sage, wenn wir die entsprechen<strong>den</strong> Lärmwerte <strong>in</strong> Groß Nordsee e<strong>in</strong>halten, dass wir dann<br />

nicht auch länger als sieben bis zwanzig Uhr arbeiten können.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Dann wur<strong>den</strong> noch Forderungen erhoben, die Frau Hansen<br />

auch gerade zitierte, nämlich <strong>den</strong> Naherholungswert der Landschaft auch während<br />

der Bauphase zu erhalten, e<strong>in</strong>en Zugang auch während der Bauphase zu erhalten. Wie<br />

haben Sie sich dazu positioniert?<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir wer<strong>den</strong> diesen Bereich, der da jetzt auch<br />

gekennzeichnet ist, natürlich absperren müssen und wir müssen auch Maßnahmen ergreifen<br />

für die Zufahrt, die quer durchs Spülfeld verläuft. Wir können Ihnen aber hier<br />

schon zusichern, dass wir da dort <strong>über</strong>all Wege vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und<br />

Weise e<strong>in</strong>e Führung des Fußgängerverkehrs vornehmen müssen, das hatte ich im H<strong>in</strong>blick<br />

auf Tourismus ja auch schon gesagt. Wir wer<strong>den</strong> weitestmöglich die Begehbarkeit<br />

der Flächen, so wie sie jetzt da ist, versuchen aufrecht zu erhalten. Wir haben für das<br />

Gelände zum Beispiel Nutzungsverträge durch Reiter, die wir <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise<br />

bedienen müssen. Wenn man an <strong>den</strong> Bereich <strong>in</strong> Richtung Achterwehrer Kanal <strong>den</strong>kt,<br />

da s<strong>in</strong>d wir gar nicht präsent mit der Maßnahme, sodass dieser Bereich nach wie vor zur<br />

Verfügung steht bis <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereich der Autobahn. Auf der Restfläche wer<strong>den</strong> wir weitestmöglich<br />

e<strong>in</strong>e Begehbarkeit ermöglichen, nur müssen wir unserem Schutzbedarf im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die Baustelle und auf die Sicherheit von eventuellen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>gen und Passanten<br />

auch Rechnung tragen <strong>in</strong>sofern, dass wir die unmittelbaren Baustellenbereiche<br />

dann auch vernünftig absperren müssen.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Gut, dann habe ich nur noch e<strong>in</strong>en Punkt, nämlich was<br />

die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek betrifft, wurde deutlich, dass Sie der Auffassung s<strong>in</strong>d, dass die<br />

Anlage e<strong>in</strong>er Straße, e<strong>in</strong>er Zuwegung mit <strong>dem</strong> Schutzzweck der Satzung vere<strong>in</strong>bar ist<br />

bzw. satzungsgemäß erfolgt. Dieser Me<strong>in</strong>ung ist die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek nicht.<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Das muss ich kurz richtig stellen, also was ich<br />

ausgeführt hatte, ist, dass wir es als möglich erachten, dass im Rahmen auch dieser Satzung<br />

e<strong>in</strong>e Befreiung für die Herstellung der Zuwegung erteilt wer<strong>den</strong> kann. Das allerd<strong>in</strong>gs<br />

obliegt im Endeffekt der <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde, hierzu zu entschei<strong>den</strong> und stellt erst<br />

e<strong>in</strong>mal nur die Rechtsauffassung des Trägers des Vorhabens dar.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: E<strong>in</strong>e Sache habe ich doch noch, da wollen wir noch e<strong>in</strong><br />

bisschen nachhaken. Und zwar hat die Geme<strong>in</strong>de Quarnbek angeregt - das ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

etwas für morgen, Schutzgut Mensch, wenn es um die Lärmbelastung geht –<br />

sprechen wir dar<strong>über</strong> morgen noch e<strong>in</strong>mal?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das können wir gerne auf morgen vertagen, dort<br />

wird Lärm auf je<strong>den</strong> Fall noch e<strong>in</strong>mal thematisiert im Rahmen des Schutzgutes Mensch.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 140 von 145<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Dann will ich das aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht<br />

weiter thematisieren. Danke.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, gut. Dann danke, Herr Jöhnk <strong>in</strong>soweit. Ja, ich<br />

<strong>den</strong>ke, das waren jetzt durchaus Anregungen, nach<strong>dem</strong> der Vorhabensträger dort nicht<br />

so ganz viel Bewegung gezeigt hat, die dann letztendlich bei uns lan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> zur Entscheidung.<br />

Das wer<strong>den</strong> wir dann sehen müssen. Herr Jürgens.<br />

HERR JÜRGENS, GEMEINDE ACHTERWEHR: Ich wollte nur kurz sagen, auch hier spielt Lärm<br />

und Schmutz usw. für Achterwehr e<strong>in</strong>e ganz große Rolle, weil wir nebenan s<strong>in</strong>d, also das<br />

was ich schon e<strong>in</strong>mal vorgetragen habe, dass für diesen Maßnahmenteil Flemhuder See<br />

das Gleiche gilt. Ich behalte mir für me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de auch weiteren E<strong>in</strong>wand vor.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ok, danke. Zum Spülfeld Flemhude dann an dieser<br />

Stelle noch Anmerkungen, die jetzt nicht Umweltthemen betreffen, sodass sie auf<br />

morgen vertagt wer<strong>den</strong> können? Wenn das nicht der Fall ist, würde ich jetzt noch e<strong>in</strong>mal<br />

an Frau Schwarz weitergeben. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die noch anstehen<strong>den</strong><br />

Tagesordnungspunkte nicht mehr ganz so umfangreich s<strong>in</strong>d. Das soll aber nicht<br />

heißen, dass Sie nicht ausführlich sagen dürften, was Sie sagen möchten.<br />

V. Betrieb des verbreiterten Nord-Ostsee-Kanals<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Zu <strong>dem</strong> Punkt „Betrieb des verbreiterten NOK,<br />

Unterhaltungsarbeiten“, wurde vorgebracht, dass <strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen Aussagen fehlen<br />

wür<strong>den</strong>, ob der erwartete und durch das Vorhaben hervorgerufene Zuwachs an Schiffszahlen<br />

und –größen nachteilige Auswirkungen auf die Umgebung haben kann. Insgesamt<br />

war bei der Festsetzung des Untersuchungsrahmens nach § 5 UVPG h<strong>in</strong>sichtlich des<br />

Schutzgutes Mensch festgelegt wor<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong> Betriebsszenariokonzept für die Schleuse<br />

Holtenau für 2015 und 2025 zu erstellen sei, um <strong>den</strong> Nachweis zu erbr<strong>in</strong>gen, dass die<br />

erwarteten Zuwächse des Schiffsverkehrs nicht zu e<strong>in</strong>er nennenswerten Verlängerung der<br />

Liegezeiten vor und <strong>in</strong> <strong>den</strong> Schleusen und damit zur vermehrten Immissionsbelastung im<br />

schleusennahen Bereich des NOK führen wer<strong>den</strong>. Der erhöhte Unterhaltungsaufwand<br />

wurde auch noch angesprochen. Es sei <strong>in</strong> <strong>den</strong> Planunterlagen nicht behandelt, müsse<br />

nachgeholt wer<strong>den</strong>, ob sich nach <strong>dem</strong> Ausbau durch e<strong>in</strong>en größeren Unterhaltungsaufwand<br />

als er jetzt besteht, Umweltauswirkungen oder Betroffenheiten ergeben könnten.<br />

Wenn der TdV kurz erklären könnte, ob <strong>über</strong>haupt erhöhter Unterhaltungsaufwand zu<br />

erwarten ist nach Umsetzung des Vorhabens und ob das berücksichtigt wor<strong>den</strong> ist bei der<br />

Planung.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir teilen diesen Bereich Unterhaltung und<br />

auch die Unterhaltungsmassen <strong>in</strong> zwei Teile auf. Das E<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong>e Art verstärkte Unterhaltung<br />

nach der Ausbaumaßnahme. Da wer<strong>den</strong> wir die Situation haben, dass wir verstärkt<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Ausbaubereichen noch e<strong>in</strong> bisschen nacharbeiten müssen. Es war ja im Laufe des<br />

Tages schon die Rede davon, dass wir <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Material Sandl<strong>in</strong>sen haben, die auslaufen<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 141 von 145<br />

können, das passiert nicht nur <strong>über</strong> der Wasserl<strong>in</strong>ie, sondern auch unter Wasser. Dadurch<br />

können Böschungen, die wir fertig hergestellt haben, sich kurz nach der Baumaßnahme<br />

noch verändern. Da kann also e<strong>in</strong> gewisser Teil an Materialien noch kommen.<br />

Dieser allerd<strong>in</strong>gs würde nach unserer Lesart als Restarbeit des Ausbaus genauso verbracht<br />

wer<strong>den</strong> wie das nasse Material im Allgeme<strong>in</strong>en, nämlich <strong>in</strong> die Ostsee. Danach<br />

würde dann das, <strong>in</strong> Anführungsstrichen, normale Unterhaltungsregime <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

des Nord-Ostsee-Kanals wieder greifen. Hier ist der Unterhaltungsaufwand nicht groß, wir<br />

rechnen nicht damit, dass wir wesentlich mehr Unterhaltung haben als jetzt. Dort haben<br />

wir aber auch <strong>den</strong> Auftrag bekommen, uns für das unterhaltende Amt nach Möglichkeiten<br />

der Verbr<strong>in</strong>gung umzusehen. Da steht zum E<strong>in</strong>en nach wie vor der Spülfeldbereich Flemhude,<br />

Stichwort biologische Aufspülung, zur Verfügung, zum Anderen aber sehen wir uns<br />

da auch nach neuen Alternativen um.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, vielen Dank. Möchte von Ihnen noch jemand<br />

zu <strong>dem</strong> Thema etwas vorbr<strong>in</strong>gen?<br />

VOß, TAUCHSPORTLANDESVERBAND S.-H.: Ich habe e<strong>in</strong>e konzeptionelle Frage zum Betrieb<br />

des verbreiterten Kanals. Ziel ist ja die Förderung der Wirtschaft und der Wirtschaftlichkeit<br />

und ich hoffe, dass dieser Erfolg e<strong>in</strong>tritt. Aber hier sitzen eigentlich nur die Lokalbetroffenen<br />

des Bauvorhabens Großkönigförde bis Schwartenbek. Aber von <strong>dem</strong> erhöhten<br />

Schiffsverkehr im Kanal s<strong>in</strong>d auch die südlichen Landkreise Dithmarschen, Ste<strong>in</strong>burg<br />

usw. betroffen. Die haben auch Folgen zu vergegenwärtigen, wie zum Beispiel Lärm und<br />

Abgase durch Schiffsverkehr.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Das wäre dann der zweite Punkt, der auch <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen angesprochen ist, <strong>in</strong>wieweit sich diese Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch e<strong>in</strong><br />

verändertes Verkehrsszenario ergeben könnten. Könnten Sie vielleicht dazu darstellen,<br />

wie das <strong>in</strong> <strong>den</strong> Unterlagen berücksichtigt wor<strong>den</strong> ist?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Hier muss ich drauf verweisen, dass wir e<strong>in</strong>en<br />

Scop<strong>in</strong>g-Term<strong>in</strong> durchgeführt haben bzw. wir haben sogar zwei Scop<strong>in</strong>g-Term<strong>in</strong>e durchgeführt,<br />

nach <strong>den</strong>en Festlegungen zum Untersuchungsrahmen gemacht wur<strong>den</strong>. Und<br />

diesen Untersuchungsrahmen haben wir entsprechend berücksichtigt. Zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>gangs<br />

von Frau Schwarz angeführten Punkten s<strong>in</strong>d wir etwas dar<strong>über</strong> h<strong>in</strong>ausgegangen, wir machen<br />

also zurzeit auch e<strong>in</strong>e Betrachtung des Schleusenkomplexes <strong>in</strong> Kiel-Holtenau. Das<br />

bezieht sich aber auch schon auf <strong>den</strong> Ausbau im Bereich der Levensauer Hochbrücke,<br />

<strong>den</strong>n erst wenn ich diese bei<strong>den</strong> Projekte zusammennehme, dann habe ich diesen Verkehrsnutzen,<br />

der <strong>in</strong> Summe dann auch auf die Schleusen ausstrahlt, sodass wir hier im<br />

Pr<strong>in</strong>zip schon e<strong>in</strong> bisschen vorarbeiten, aber diesen Bereich eben jetzt auch noch e<strong>in</strong>mal<br />

betrachten und im Rahmen e<strong>in</strong>er Lärm- und Immissionsbetrachtung auch mit <strong>in</strong> die UVU<br />

aufnehmen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Vielen Dank. Gibt es dazu von Ihrer Seite irgendwelche<br />

Anmerkungen? Gut, wenn nicht, dann, <strong>den</strong>ke ich, können wir zum nächsten<br />

Punkt <strong>über</strong>gehen.<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 142 von 145<br />

VI. Kompensationsmaßnahmen<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Hier soll es lediglich darum gehen, <strong>in</strong>wieweit<br />

private E<strong>in</strong>wender durch geplante Kompensationsmaßnahmen betroffen se<strong>in</strong> können.<br />

Und da wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>sgesamt vorwiegend E<strong>in</strong>wände erhoben gegen die geplanten Verlegungen<br />

oder Neuerrichtungen von Knicks, aus <strong>den</strong>en sich dann gegebenenfalls Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

ergeben können. Gibt es h<strong>in</strong>sichtlich der Knicks irgendwelche Umplanungen <strong>in</strong><br />

Bezug auf e<strong>in</strong>gebrachte Betroffenheiten?<br />

HERR LINDNER, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen, das betrifft aber<br />

nicht die unmittelbaren Böschungsbereiche, Anpassungen vorgenommen, nach<strong>dem</strong> wir<br />

mit <strong>den</strong> Betroffenen gesprochen haben und hier signalisiert wurde, dass <strong>in</strong> bestimmten<br />

Bereichen h<strong>in</strong>sichtlich der Bewirtschaftung von Ackerflächen noch Anpassungen erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d. Ansonsten, wie gesagt, im Bereich der Böschungskante haben wir derzeit ke<strong>in</strong>e<br />

Umplanungen.<br />

FRAU SCHWARZ, VERHANDLUNGSLEITERIN: Gut, möchte von Ihnen zu <strong>dem</strong> Thema jemand<br />

noch etwas e<strong>in</strong>wen<strong>den</strong>? Allgeme<strong>in</strong> zu Kompensationsmaßnahmen nicht. Ja, dann wären<br />

wir mit <strong>dem</strong> Thema durch und ich würde wieder an Frau Hansen <strong>über</strong>geben für <strong>den</strong> Punkt<br />

Sonstiges.<br />

E. Sonstiges<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich hatte vorh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal auf <strong>den</strong> Punkt „Sonstiges“<br />

verwiesen, dass Denkmalschutz hier noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Rolle spielen würde, soweit dazu<br />

von Ihrer Seite noch mal Erörterungsbedarf besteht. H<strong>in</strong>sichtlich Denkmalschutz ist der<br />

Vorhabensträger im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Verhandlungen mit <strong>dem</strong> Archäologischen Denkmalamt<br />

gewesen e<strong>in</strong>erseits für Bo<strong>den</strong>grabungen, daraus resultierend haben umfangreiche Rastergrabungen<br />

vorweg stattgefun<strong>den</strong>, um <strong>über</strong>haupt herauszuf<strong>in</strong><strong>den</strong>, welches die <strong>in</strong>teressieren<strong>den</strong><br />

Bereiche se<strong>in</strong> könnten. Daraus haben sich e<strong>in</strong>ige Bereiche ergeben, die dann<br />

vom Vorhabensträger, noch bevor die Baumaßnahme losgeht, auf je<strong>den</strong> Fall untersucht<br />

wer<strong>den</strong>. Es f<strong>in</strong><strong>den</strong> Rettungsgrabungen statt, bei <strong>den</strong>en der vorgefun<strong>den</strong>e Zustand im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

dokumentiert wird. Und wenn da Fundstücke gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> die natürlich<br />

auch konserviert, ke<strong>in</strong>e Frage. Vorh<strong>in</strong> ist im Bereich Rajensdorf e<strong>in</strong>e Stelle angesprochen<br />

wor<strong>den</strong>, vielleicht könnten Sie darauf noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gehen, ob die dazu gehört.<br />

Dazu haben Sie auch etwas geschrieben, das stimmt. Ok, also wenn ke<strong>in</strong> Erörterungsbedarf<br />

von Ihrer Seite zum Denkmalschutz mehr besteht, will ich es Ihnen auch nicht aufdrängen.<br />

Doch, Herr Schaefer möchte noch.<br />

HERR SCHAEFER, AG 29 / LNV: E<strong>in</strong>e Anmerkung dazu noch, wir haben ja auch die Holmer<br />

Schleuse als Denkmal <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Bereich, und ich möchte an der Stelle anregen, dass man<br />

doch diese Fischtreppe und diese Schleuse, dass man das mite<strong>in</strong>ander noch e<strong>in</strong>mal prü-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 143 von 145<br />

fen sollte, ob man das mite<strong>in</strong>ander verknüpfen könnte und im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen<br />

vielleicht da auch etwas machen kann für die Schleuse. Das ist nun<br />

schon lange e<strong>in</strong> unbefriedigender Zustand, wie die Schleuse da liegt, das wollte ich nur<br />

noch e<strong>in</strong>mal anregen hier.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Als Durchgängigkeitsmaßnahme dann. Ok, ansonsten<br />

hatte ich hier <strong>den</strong> Punkt Fischerei aufgeschrieben. Das haben wir, <strong>den</strong>ke ich,<br />

durch Herrn Marckwardt vorgezogen schon behandelt. Möchte sich noch jemand zu e<strong>in</strong>em<br />

Thema äußern, das bisher gar nicht aufgerufen wor<strong>den</strong> ist? Ja Herr Jöhnk.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Es geht um <strong>den</strong> Brandschutz, <strong>den</strong> die Geme<strong>in</strong>de Ottendorf<br />

angemahnt hatte für <strong>den</strong> Bereich des Rögens, wo die Zufahrt geändert wer<strong>den</strong> sollte.<br />

Die jetzige Zufahrt zum Kanal dient als Löschwasserentnahmestelle, als Zugang und da<br />

hätte ich gerne e<strong>in</strong>mal vom Vorhabensträger gehört, wie damit umgegangen wer<strong>den</strong> soll.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Da sehe ich, dass Herr Böge da h<strong>in</strong>ten aufsteht.<br />

Ich <strong>den</strong>ke, es ist ke<strong>in</strong>e Frage, dass die Löschwasserversorgung gewährleistet wird.<br />

HERR BROCKMANN, PLANUNGSGRUPPE NOK: Wir haben das mit der Geme<strong>in</strong>de auch schon<br />

besprochen. Wir haben der Geme<strong>in</strong>de zugesagt, zu je<strong>dem</strong> Zeitpunkt e<strong>in</strong>en Zugang zum<br />

Kanal zu gewährleisten. Hier steht Herr Böge als Feuerwehrmann auch selber ganz gut<br />

im Thema. Die Notwendigkeit erkennen wir natürlich an und wir haben der Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

diesem Zuge auch zugesagt, dass, wenn es da irgendwo brennt, natürlich auch unsere<br />

Baustelle still steht, damit entsprechend Löschwasser aus <strong>dem</strong> Kanal entnommen wer<strong>den</strong><br />

kann. Das können mobile Leitungen se<strong>in</strong>, die dort dann teilweise verlegt wer<strong>den</strong> oder e<strong>in</strong>e<br />

feste Stahlleitung zum Beispiel, so e<strong>in</strong>e Schleppleitung, die man dann mit der Baustelle<br />

verschieben kann, wenn es nötig ist. Aber da wer<strong>den</strong> wir jedes Mal Abstimmungen mit der<br />

Feuerwehr vornehmen.<br />

HERR JÖHNK, AMT ACHTERWEHR: Also dass wir mit <strong>den</strong> Schlauchlängen, die vorhan<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d, dann auch auskommen und dergleichen. Gut, danke.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ich <strong>den</strong>ke, wie gesagt, das ist e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit,<br />

dass die Löschwasserversorgung gewährleistet wird, wenn der Vorhabensträger<br />

sie unterbricht. Sonst noch etwas, was hier noch angebracht wer<strong>den</strong> soll? Ja, E<strong>in</strong>wender<br />

C.<br />

EINWENDER C: Ja, wir nähern uns <strong>dem</strong> Ende e<strong>in</strong>es langen Tages hier. Natürlich lässt man<br />

da noch e<strong>in</strong>mal Revue passieren, zu welchen D<strong>in</strong>gen ist etwas gesagt wor<strong>den</strong> und zu<br />

welchen dann im Endeffekt heute doch nicht? Wir haben begonnen mit <strong>dem</strong> Antrag des<br />

Vorhabensträgers auf Durchführung vorgezogener Maßnahmen. Wir als E<strong>in</strong>wender haben<br />

gesagt, für uns ist es nicht transparent, ist die Begründung der Dr<strong>in</strong>glichkeit nicht klar, nun<br />

auch noch ganz aktuell <strong>in</strong> Bezug auf das, was wir heute Morgen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kieler Nachrichten<br />

lesen konnten. Also unsere Forderung, diese vorgezogenen Maßnahmen <strong>in</strong> diesem geplanten<br />

Zeitraum nicht durchzuführen, die halten wir weiterh<strong>in</strong> aufrecht aufgrund der ganz<br />

aktuellen, aber auch seit 2008/2009 aktuellen Lage. Zum Anderen Sie sagten e<strong>in</strong>gangs<br />

heute Morgen, dass wir das <strong>Protokoll</strong> bekommen zu diesem heutigen Tag, wenn wir dazu<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 144 von 145<br />

dann bitte auch die D<strong>in</strong>ge bekommen könnten, die wir heute nicht erörtern konnten, die<br />

aber Ihrerseits schon ausgearbeitet wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> Bezug auf Lärm, aber auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

die anderen D<strong>in</strong>ge im Zusammenhang mit <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wendungen, die <strong>in</strong>sgesamt bearbeitet<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Ja, soweit sie dann schon ausgearbeitet s<strong>in</strong>d. Es<br />

ist ja mehrfach zugesagt wor<strong>den</strong>, dass es zugänglich gemacht wird. Das, <strong>den</strong>ke ich, wäre<br />

der e<strong>in</strong>fachste Weg dann.<br />

EINWENDER C: Ansonsten bitte ich da um Nachsendung. Im Übrigen, wir s<strong>in</strong>d morgen nicht<br />

da, E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong> E und ich, können wir auch das <strong>Protokoll</strong> für morgen bekommen?<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Da es im Internet veröffentlicht wird, ist es letztendlich<br />

so, dass jeder darauf Zugriff hat, auch zum Beispiel Betroffene, die heute nicht<br />

gekommen s<strong>in</strong>d, weil sie ihre schriftliche E<strong>in</strong>lassung für ausreichend erachtet haben.<br />

EINWENDER C: Gut, als Letztes bitte ich dann noch aufzunehmen, dass auch wir, E<strong>in</strong>wender<strong>in</strong><br />

E und ich und auch noch weitere andere (Name wird genannt) aus Rajensdorf, <strong>den</strong><br />

angebotenen persönlichen Term<strong>in</strong> mit Ihnen absprechen wollen. Gegebenenfalls machen<br />

wir das auch geme<strong>in</strong>sam. Das wäre dann auch e<strong>in</strong>e Möglichkeit, aber das wollte ich Ihnen<br />

noch e<strong>in</strong>mal sagen. Danke schön.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke. Ich <strong>den</strong>ke, das Letzte hat sicherlich Herr<br />

Grüneberg sowieso schon mit aufgenommen gehabt. H<strong>in</strong>sichtlich der vorgezogenen Teilmaßnahmen<br />

ist es sicherlich so, dass das <strong>in</strong> allererster H<strong>in</strong>sicht rechtliche Fragen s<strong>in</strong>d,<br />

die damit zusammenhängen, also ob die Gründe für vorgezogene Teilmaßnahmen ausreichend<br />

vorliegen, zu <strong>den</strong>en die Dr<strong>in</strong>glichkeit gehören würde. Das wer<strong>den</strong> wir sicherlich<br />

ganz e<strong>in</strong>gehend prüfen, auch vor <strong>dem</strong> H<strong>in</strong>tergrund, dass wir heute gesehen haben, dass<br />

das E<strong>in</strong>e oder Andere der Planung noch etwas konkretisiert wer<strong>den</strong> könnte, <strong>in</strong>wieweit wir<br />

uns das jetzt, wenn der gewünschte Baubeg<strong>in</strong>n so nah bevorsteht, noch e<strong>in</strong>mal zu Gemüte<br />

führen müssen.<br />

Ich hatte das Gefühl, das war gerade die letzte Wortmeldung. Möchte noch jemand etwas<br />

sagen? Ansonsten hätten wir jetzt hier e<strong>in</strong>e Punktlandung erreicht. Was Sie sicherlich<br />

<strong>in</strong>teressiert, ist, wie das Verfahren jetzt weitergeht. Erst e<strong>in</strong>mal wird natürlich morgen der<br />

<strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> weiter fortgesetzt und danach, wie e<strong>in</strong>gangs gesagt, gibt es erst e<strong>in</strong>mal<br />

das <strong>Protokoll</strong>. Die Entscheidungen, die heute hier nicht getroffen wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, was aber<br />

auch nicht der S<strong>in</strong>n des heutigen Term<strong>in</strong> ist, hier feste Entscheidungen zu treffen, außer<br />

natürlich <strong>den</strong> Zusagen des Vorhabensträgers, die s<strong>in</strong>d verb<strong>in</strong>dlich und fest, also die Entscheidung<br />

<strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Planfeststell</strong>ungsbeschluss ist sicherlich nicht <strong>in</strong> kurzer Zeit zu erwarten,<br />

weil es e<strong>in</strong> sehr umfangreiches, komplexes Verfahren ist. Da geht es sicherlich um<br />

e<strong>in</strong>en Zeitraum von mehreren Monaten, bis da die Entscheidung steht. Dann bliebe mir<br />

jetzt nur noch, wenn nicht der Vorhabensträger noch irgendetwas loswer<strong>den</strong> möchte -<br />

HERR MEESENBURG, PLANUNGSGRUPPE NOK: Ich möchte mir erlauben, hier ganz kurz das<br />

Wort noch zu ergreifen und e<strong>in</strong>mal, ich möchte sagen, Respekt und auch Dank auszudrücken.<br />

Also Respekt dafür, wir alle geme<strong>in</strong>sam haben jetzt hier von frühmorgens sozusa-<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals


1. Tag - <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Kiel – 29.09.2010 (anonymisiert) – Seite 145 von 145<br />

gen bis spät abends ausgehalten und konzentriert uns mit <strong>den</strong> D<strong>in</strong>gen ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

aus verschie<strong>den</strong>en Perspektiven, und dabei musste jeder von uns aufmerksam bleiben<br />

und zuhören und auch erwidern. Ich <strong>den</strong>ke, dass wir das wirklich auch soweit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

ganz guten Atmosphäre getan haben. Deswegen sage ich also Respekt an Sie, die Sie<br />

hier so dauerhaft mitgewirkt haben und Dankeschön für viele Beiträge. Damit will ich aber<br />

nicht <strong>den</strong> Dank beschließen, sondern ich möchte auch noch Dankeschön sagen an all<br />

unsere Gutachter, die sich mit uns zusammen <strong>den</strong> ganzen Tag hier aufgehalten haben,<br />

um auch alle Aspekte mitzubekommen und sie auch <strong>in</strong> der weiteren Planungsarbeit mit<br />

umsetzen zu können. Und dafür sage ich auch heute schon mal herzlichen Dank. Last but<br />

not least Dankeschön auch an die <strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde, die natürlich nicht weniger<br />

konzentriert <strong>den</strong> ganzen Tag hier moderieren muss, und das auch noch morgen und möglicherweise<br />

noch e<strong>in</strong>en Tag mehr. Ja, das ist es für heute, herzlichen Dank.<br />

FRAU HANSEN, VERHANDLUNGSLEITERIN: Danke <strong>in</strong>soweit, Herr Meesenburg. Wir haben immerh<strong>in</strong><br />

schon <strong>den</strong> Grundste<strong>in</strong> dafür gelegt, dass wir uns nicht nächste Woche noch e<strong>in</strong>mal<br />

zusammensetzen müssen, <strong>in</strong><strong>dem</strong> wir die heutige Tagesordnung abgearbeitet haben.<br />

Ich hoffe, obwohl es jetzt am Ende etwas schneller g<strong>in</strong>g, dass Sie sich trotz<strong>dem</strong> ausreichend<br />

beteiligen konnten. Ich möchte mich natürlich auch noch e<strong>in</strong>mal ganz herzlich für<br />

die konstruktive Mitarbeit bedanken. Ich kann es verstehen, dass es für Sie nicht immer<br />

ganz befriedigend ist, wenn Sie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wendung e<strong>in</strong>gebracht haben und darauf nicht<br />

sofort Antworten hören. Ich <strong>den</strong>ke, Sie haben jetzt auch mitbekommen, wie umfangreich<br />

das Verfahren ist und wie viele Aspekte die verschie<strong>den</strong>en E<strong>in</strong>wendungen auch beackert<br />

haben, sodass Sie auch sehen konnten, was für e<strong>in</strong> Paket Arbeit im Laufe des März bei<br />

<strong>dem</strong> Vorhabensträger angekommen ist. Und ich <strong>den</strong>ke, dass wir <strong>in</strong>soweit jetzt schon e<strong>in</strong><br />

Stück weiter s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><strong>dem</strong> wir auch noch e<strong>in</strong>mal stärker gehört haben, wo genau Sie der<br />

Schuh drückt im Zusammenhang mit diesem Vorhaben. Dann bleibt mir nur, Ihnen e<strong>in</strong>en<br />

schönen Heimweg zu wünschen und Sie zu bitten, das Gebäude zügig zu verlassen.<br />

Ich schließe damit <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> für heute um 19.45 Uhr.<br />

Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord<br />

<strong>Planfeststell</strong>ungsbehörde<br />

Kiel, <strong>den</strong> 19.11.2010<br />

gez. D. Hansen<br />

Wortprotokoll <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Erörterungsterm<strong>in</strong></strong> zum Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals

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