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Ausgabe Winter 2011 (15 MB, PDF) - Energie SaarLorLux

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8<br />

Heizkraftwerk Römerbrücke: Kunst am Bau<br />

Der Schneemann, der Feuer braucht<br />

Das Heizkraftwerk Römerbrücke versorgt Saarbrücken mit effizient erzeugter<br />

<strong>Energie</strong> – und ist gleichzeitig ein echtes Kunstobjekt! Mit seiner „Kunst am<br />

Bau“ ragt das HKW aus der üblichen Industriebauweise heraus und ist damit<br />

zum Wahrzeichen der Stadt Saarbrücken geworden. Die vier Künstlerinnen und<br />

Künstler, die sich hier verewigt haben, stellen wir Ihnen ab sofort im Blauen<br />

Magazin vor. Den Anfang macht das Duo Peter Fischli und David Weiss mit dem<br />

„Schneemann“.<br />

Ein Schneemann in einem Heizkraftwerk?<br />

Für die zunächst seltsame Verbindung<br />

gibt es eine ganz einfache,<br />

aber geniale Erklärung: Eis und Kälte<br />

stehen erst einmal im Gegensatz zu<br />

der in unmittelbarer Nähe stattfindenden<br />

Feuerung, mit der im Kraftwerk<br />

Wärme und Strom hergestellt werden.<br />

In diesem Fall existiert das Eis aber nur<br />

durch diese produzierte <strong>Energie</strong>! Das<br />

Kraftwerk ist nämlich der <strong>Energie</strong>lieferant<br />

für die Kühlung der Vitrine direkt<br />

am Eingang neben der Pförtnerloge, in<br />

der der Schneemann steht. Würde man<br />

die Feuerung im Kraftwerk einstellen,<br />

schmölze die Skulptur. Der Schneemann<br />

ist damit das sichtbare Symbol<br />

für die ununterbrochene <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

im Heizkraftwerk Römerbrücke!<br />

Geschaffen wurde die Skulptur von<br />

den Schweizer Künstlern Peter Fischli<br />

und David Weiss. Das Künstlerduo, das<br />

seit 1979 zusammenarbeitet, zählt zu<br />

den renommiertesten Gegen warts künstlern<br />

der Schweiz.<br />

Für ihre Arbeiten bedienen sie sich einer<br />

großen Bandbreite der künstlerischen<br />

Ausdrucksformen vom Film über die Fotografie<br />

und Künstlerbücher bis hin zu<br />

Plastiken aus unterschiedlichsten Materialien<br />

und Multimedia-Installationen.<br />

Sie adaptieren Gegenstände und Situationen<br />

des Alltags, die sie mit Humor<br />

und Ironie in einen künstlerischen Kontext<br />

stellen und so philosophische und<br />

theoretische Fragen nach der Erklärung<br />

der Welt stellen. Ihre bekannteste Arbeit<br />

ist der Film „Der Lauf der Dinge“,<br />

der 1987 während der documenta 8 zu<br />

einem Publikumserfolg wurde und sie<br />

international bekannt machte.<br />

Mit dem Schneemann für das HKW haben<br />

Fischli und Weiss zugleich zwei Dinge<br />

erreicht: Sie haben den Widerspruch<br />

veranschaulicht, wie mit Hitzeenergie<br />

Kälte erzeugt werden kann, und gleichzeitig<br />

die ideale Skulptur für den öffentlichen<br />

Raum geschaffen. Weil jeder sofort<br />

versteht, was gemeint ist – auch<br />

ohne kunsthistorisches Vorwissen. Dabei<br />

geben die beiden Künstler aber zu,<br />

dass es schwer war, dem Kraftwerk etwas<br />

entgegenzusetzen: Denn das Kraftwerk<br />

selbst ist ein Kunstwerk!<br />

Das finden wir auch – und sind stolz darauf,<br />

dass unser Kraftwerk nicht nur gut<br />

für die Umwelt, sondern auch für die<br />

Sinne ist.

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