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Neuheit<br />
Neuer Actros: So sieht der Arbeitsplatz des Fahrers aus – alles in Reichweite und sinnvoll angeordnet. Und dazu noch gefällig, je nach Standard.<br />
Die Viertelstunde in der Kabine<br />
Komfort und Interieur des jüngst präsentierten<br />
neuen Actros seien, so zumindest<br />
verkündet es der Hersteller, «von einer neuen<br />
Dimension», von der wir bei der Präsentation<br />
in Brüssel eine Handvoll goutieren<br />
durften.<br />
Wir schlossen uns eine Viertelstunde<br />
in die Kabine ein, die nicht unaufdringlich<br />
nach Neuwagen duftete<br />
– ein Duft, den man liebt. Dafür wurde er<br />
schliesslich auch «entworfen». Er sollte jedoch<br />
nicht die Aufmerksamkeit betäuben,<br />
mit der man sich ein neues Interieur anzusehen<br />
hat, an Knöpfen und Hebeln «herumspielen»<br />
und damit der Anwender-<br />
32 CAMION 9 / 2011<br />
freundlichkeit des neuen Trucks bzw. seines<br />
Arbeits- und Wohnbereichs auf den Zahn<br />
fühlen sollte. Zum Interieur führen vier beleuchtete<br />
Trittstufen, die Tür lässt sich ebenso<br />
leicht öffnen wie schliessen, wobei sie mit<br />
einem satten Ton ins Schloss fällt. Knöpfchen<br />
gedrückt, und die Konkurrenzfachpresse<br />
blieb aussen vor. Endlich Ruhe in der allgemeinen<br />
Hektik einer Neufahrzeugpräsenta-<br />
tion. Allererster Eindruck: Von innen gefiel<br />
uns der neue Actros gleich bei Weitem besser<br />
als von aussen.<br />
Das erste in der Kabine ist das Raumgefühl,<br />
das durch einen ebenen Boden vermittelt<br />
wird und dadurch, dass Arbeits- und<br />
Wohnbereich «farblich und geometrisch»<br />
Geteilt: Die durch den Minimonitor getrennten Rundinstrumente sind Geschmacksache.<br />
Foto : zVg<br />
voneinander getrennt sind. Die Isolation<br />
muss gut sein, denn vom Bienenstockgebrumm<br />
des Journalistenbuffets draussen<br />
war nichts zu bemerken. Das Gigaspace-<br />
Fahrerhaus, das an die Stelle der bisherigen<br />
MegaSpace-Kabine tritt, schöpft alle Grenzen<br />
des Gesetzgebers aus und hat mit seinen<br />
fast vier Metern Höhe durchaus etwas<br />
Turmartiges.<br />
Mehr Raum<br />
In Zahlen ausgedrückt bietet es 920 Liter<br />
mehr Rauminhalt bzw. 2,13 Meter Stehhöhe<br />
bei insgesamt 11,6 Kubikmetern Gesamtvolumen.<br />
Im Angebot sind drei Fahrerhäuser mit<br />
Motorentunnels und zwischen 1,59 und<br />
1,79 m Stehhöhe sowie vier Kabinen mit ebenem<br />
Boden und 1,97 bis 2,13 m Stehhöhe,<br />
also insgesamt sieben Kabinen mit 2,3 und<br />
2,5 m Breite und vier Dachvarianten aus<br />
dem Baukastensystem von Mercedes-Benz.<br />
Der neue Actros sei im Übrigen der erste<br />
Lastwagen überhaupt mit einem kompakten<br />
2,3 Meter breiten Fahrerhaus und ebenem<br />
Boden, betont der Hersteller. Also: Raumgefühl<br />
gut. Zumal wir uns zu zweit in der Kabine<br />
bewegten, ohne uns – bei etwas Rücksichtnahme<br />
– ständig gegenseitig auf die<br />
Füsse zu treten. Für den Solofahrer hat MB<br />
eine bisher einzigartige Einrichtungsvariante<br />
ausgetüftelt, die den Beifahrersitz zur Kuschelecke<br />
macht. Im MB-Jargon heisst das:<br />
Solostar-Konzept. Im sogenannten Ruhebereich<br />
auf der Beifahrerseite wird hier statt<br />
eines Beifahrersitzes eine an die Rückwand<br />
der Kabine gerückte Art Sofa-Rundecke mit