Fürbitte - Evangelisch - Freikirchliche Gemeinde Berlin - Hasenheide
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geistliches Leben nicht weithin geprägt<br />
ist von geistlicher Leistung und religiöser<br />
Pflichterfüllung um der Anerkennung<br />
Gottes und der Menschen willen:<br />
„Wir werden aber nicht durch das, was<br />
wir tun, anerkannt, sondern durch das,<br />
was er (Jesus) für uns am Kreuz getan<br />
hat. Ehrlich gesagt, Jake, gibt es überhaupt<br />
nichts, was du tun kannst, damit<br />
er dich heute mehr liebt; und es gibt<br />
auch nichts, was du tun kannst, sodass<br />
er dich weniger lieben würde. Er liebt<br />
dich einfach. – In dieser Liebe geborgen<br />
zu sein, wird dich verändern, nicht dein<br />
verzweifelter Versuch, sie zu verdienen.“<br />
John verschont Jake und den Leser auch<br />
nicht mit Formulierungen, die manch<br />
einer als Provokation auffassen könnte:<br />
„Jake, wann wirst du endlich die falsche<br />
Vorstellung hinter dir lassen, dass es<br />
beim Christsein um Ethik geht?“ Oder:<br />
„Die Kirche (gemeint ist die <strong>Gemeinde</strong><br />
als der Leib des Christus) gedeiht dort<br />
am besten, wo Menschen auf Jesus ausgerichtet<br />
sind, und nicht, wo sie auf die<br />
(Orts-) <strong>Gemeinde</strong> ausgerichtet sind.“<br />
Mit der letzten Aussage will John auf<br />
die Gefahr aufmerksam machen, dass<br />
die Ortsgemeinde zur Befriedigung der<br />
eigenen Bedürfnisse dient, statt Gottes<br />
Leben und Liebe in dieser Welt authentisch<br />
zu demonstrieren.<br />
In der Zwischenzeit hat Jake seine<br />
Anstellung als Co-Pastor seiner <strong>Gemeinde</strong><br />
verloren, hat große finanzielle<br />
Sorgen und ist innerlich an einem Tiefpunkt<br />
angelangt. In dieser Situation ist<br />
es wieder John, der während der achten<br />
Begegnung mit Jake ein Plädoyer für<br />
20<br />
das unbedingte und kindliche Vertrauen<br />
in die Fürsorge Gottes hält: „Alles,<br />
was wir tun, um unserem Leben unseren<br />
eigenen Vorstellungen gemäß Stabilität<br />
zu geben, wird uns in Wirklichkeit<br />
der Freiheit berauben, ihm einfach<br />
jeden Tag zu folgen. Die größte Freiheit<br />
die Gott uns geben kann, ist, seiner Fähigkeit<br />
zu vertrauen, dass er sich jeden<br />
Tag um uns kümmert. ... Die größte<br />
Lüge dieses kaputten Universums ist,<br />
man könne Gott nicht vertrauen und<br />
wir müssten uns um uns selbst kümmern.“<br />
Stück für Stück kommt Jakes Leben<br />
nun wieder in Ordnung – wie das geschieht,<br />
soll hier allerdings nicht verraten<br />
werden. Nur so viel sei noch gesagt:<br />
Sollte es im Zuge der fortschreitenden<br />
Endzeit einmal zu einem Verbot organisierter<br />
christlicher <strong>Gemeinde</strong>n „fundamentalistischer“<br />
Prägung kommen,<br />
gibt die weitere Entwicklung in Jakes<br />
Leben eine Perspektive, wie die Glieder<br />
der Leibesgemeinde der Endzeit weiterhin<br />
lebendige Gemeinschaft untereinander<br />
pflegen können.<br />
Am Ende wird auch klar, wie es zu<br />
dem leider etwas nichtssagenden Buchtitel<br />
kommt: So wie sich die Wildgänse<br />
im Spätsommer von überall her in<br />
einzelnen Gruppen zusammenfinden,<br />
um im Formationsflug in den Süden<br />
zu fliegen, so setzt sich der Leib des<br />
Christus aus Gruppen von Gläubigen<br />
zusammen, die ein gemeinsames Ziel<br />
haben: Ihrem Herrn entgegen. „Das<br />
ist genau das, was Jesus immer wollte<br />
– eine Herde, die allein zu ihm hinge-