Fürbitte - Evangelisch - Freikirchliche Gemeinde Berlin - Hasenheide
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GEMEINDEBRIEF<br />
3/2009 (Oktober)<br />
<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Freikirchliche</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Berlin</strong> SW e. V.<br />
<strong>Hasenheide</strong> 21<br />
Wer mir nachfolgt,<br />
wird nicht in der Finsternis<br />
wandeln !<br />
nach Joh. 8, 12
Wir über uns<br />
<strong>Evangelisch</strong> bedeutet das Evangelium betreffend, übersetzt: die gute Nachricht<br />
betreffend. Die gute Nachricht, um die es geht, ist die, dass wir Menschen dank des<br />
stellvertretenden Todes von Jesus Christus wieder in lebendige, persönliche Beziehung<br />
zu Gott treten können. Wer sich selbst genau kennt, also auch seine schlechten Seiten<br />
wahrnimmt, weiß, wie wenig er sich auf seine guten Seiten und Taten einbilden kann.<br />
Mit guten Werken, die letzten Endes doch aus irgendwelchen eigennützigen Motiven<br />
getan werden, können wir uns vor Gott kein ewiges Leben verdienen. Jedem, der<br />
seine Unfähigkeit zum wahrhaft Guten kennt, an Gottes Erbarmen glaubt und ihn<br />
aufrichtig bittet, dem schenkt Gott Vergebung von Schuld und Sünde sowie Trost und<br />
erfülltes Leben in einer persönlichen Beziehung zu ihm. Mehr noch: die Gewissheit<br />
ewigen, echten Lebens über den Tod hinaus. Und all das umsonst. Das ist Gottes<br />
Gnade, eben gute Nachricht.<br />
Darin sind sich die evangelischen Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften einig.<br />
<strong>Evangelisch</strong> bedeutet auch, sich auf die Bibel zu beziehen, das Wort Gottes, Grundlage<br />
der guten Nachricht. Sie ist Richtlinie für unsere Lehre und für unser persönliches<br />
Leben. Außerbiblische Offenbarungsquellen oder Autoritäten finden bei uns keine<br />
Anerkennung – weder „besondere“ Schriften noch „besondere“ Personen.<br />
Aus dieser Orientierung an der Bibel leiten wir unsere freikirchliche <strong>Gemeinde</strong>-<br />
form ab: Mitglied unserer <strong>Gemeinde</strong> wird man durch eigene freie Entscheidung aufgrund<br />
des persönlichen Glaubens an Jesus Christus. Als <strong>Gemeinde</strong> sind wir selbständig<br />
und von anderen Institutionen unabhängig. Unseren finanziellen Bedarf decken<br />
wir aus freiwilligen, von den Mitgliedern selbst bemessenen Beiträgen.<br />
<strong>Gemeinde</strong> zu sein, das bedeutet für uns, füreinander da zu sein, sich mit unseren<br />
Begabungen einzubringen, Freude und Leid miteinander zu teilen, als Männer und<br />
Frauen, Jung und Alt, Singels und Verheiratete sinnvoll zu ergänzen.<br />
<strong>Berlin</strong> SW (Süd-West) hieß ursprünglich der Stadtteil von Kreuzberg, in dem wir<br />
seit 1908 beheimatet sind.<br />
e. V. gibt an, dass wir von unserer Rechtsform her als eingetragener Verein organisiert<br />
sind. Wir sind als gemeinnützig anerkannt.<br />
Mit zahlreichen Christen anderer <strong>Gemeinde</strong>n, besonders innerhalb der <strong>Evangelisch</strong>en<br />
Allianz, pflegen wir rege Gemeinschaft.<br />
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Ingeborg Coerdts, Renate Grossman, Willi Hinrichs, Eva Kunze, Ingo Mees,<br />
Herstellung/Satz: Roland Nüssel, e-Mail: gemhas@web.de<br />
Alle Beiträge werden vom Verfasser allein verantwortet.<br />
Vorschläge und Beiträge sind willkommen!<br />
2
Wenn wir uns einmal in einem Fußballstadion<br />
umsehen, dann können wir<br />
die unterschiedlichsten Menschen und<br />
Menschengruppen sehen. Da sind auf<br />
dem Platz die 22 Spieler, die mit vollem<br />
Einsatz das Spiel nach festgelegten Regeln<br />
betreiben. Mit auf dem Feld ist der<br />
Schiedsrichter, der auf die Einhaltung<br />
der Regeln achtet, die Spieler ermahnt<br />
und notfalls straft, wenn sie regelwidrig<br />
agieren. Geistlich gedeutet sehe ich in<br />
ihm den Heiligen Geist. Am Spielfeldrand<br />
sitzt der Trainer, der seine Spieler<br />
einsetzt, ihnen ihren Platz zuweist und<br />
die Taktik für das Spiel vorgibt; auch<br />
ermuntert er sie durch Worte und Gesten,<br />
so wie es unser Herr Jesus auch<br />
mit uns macht. Auf den Tribünen sitzen<br />
die Zuschauer, von denen die einen<br />
alles besser wissen als der Trainer<br />
und eigentlich auch viel besser spielen<br />
könnten als die Spieler auf dem Platz,<br />
und die anderen wollen sich nur gut<br />
unterhalten und amüsieren. Ist das<br />
in der <strong>Gemeinde</strong> manchmal nicht so<br />
ähnlich? Wo sitzt du, wo ist dein Platz?<br />
Zu welcher Gruppe gehörst du? Bei<br />
der Nachfolge geht es um Auftrag und<br />
Dienst. Nicht jeder bekommt einen<br />
besonderen Auftrag, aber jeder ist zum<br />
Dienst berufen. Röm. 12, 6: „Da wir aber<br />
verschiedene Gnadengaben haben nach<br />
der uns gegebenen Gnade, so lasst sie<br />
uns gebrauchen.“ 1. Petr. 4, 10: „Wie jeder<br />
eine Gnadengabe empfangen hat,<br />
so dient damit einander als gute Ver-<br />
Nachfolge ja, aber!<br />
3<br />
walter der verschiedenartigen Gnade<br />
Gottes.“ Schauen wir uns nun den Text<br />
aus dem Lukasevangelium an, der von<br />
drei Menschen spricht, deren Verhalten<br />
durchaus typisch für uns sein kann.<br />
Da ist zunächst der Begeisterte –<br />
er hält in harter Zeit nicht durch.<br />
„Es geschah aber, als sie auf dem Weg<br />
dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich<br />
will dir nachfolgen, wohin du auch<br />
gehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm:<br />
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel<br />
des Himmels Nester; aber der Sohn<br />
des Menschen hat nicht, wo er sein<br />
Haupt hinlegt.“ (Lk. 9, 57-58)<br />
Nach Mt. 8, 19-22 war es ein Schriftgelehrter,<br />
der in die Nachfolge wollte,<br />
ohne dass er berufen wurde, wie z. B.<br />
Simon und die anderen Apostel. Er<br />
bietet sich Jesus als Reisegenosse an. Er<br />
ist begeistert von dem, was er erlebte<br />
und will sofort mitgehen. Es ist eine<br />
Entscheidung von ihm, die er aus dem<br />
Augenblick heraus trifft, ohne weitere<br />
Überlegungen. Er hat sich zu schnell<br />
entschlossen, deshalb will Jesus ihn<br />
zum Überdenken seines Entschlusses<br />
ermuntern. Jesus ist ja auf dem Weg<br />
nach Jerusalem, wo das Kreuz auf Ihn<br />
wartet, Er kann nirgends mehr rasten,<br />
es gibt keine Bequemlichkeit mehr. Der<br />
Auftrag ruft, den Er im Gehorsam erfüllen<br />
muss. Auf Erden kann sich Jesus<br />
nicht einrichten, und wir sollten<br />
es auch nicht. Die Glaubensväter bekannten:<br />
Wir sind Fremde und ohne
Bürgerrecht auf der Erde, denn wir haben<br />
hier keine bleibende Stadt, sondern<br />
die zukünftige suchen wir (nach Hebr.<br />
11, 14). Paulus schreibt: Unser Bürgerrecht<br />
ist inmitten der Himmlischen,<br />
unsere Heimat ist droben. Jesus gibt<br />
dem Schriftgelehrten eine Antwort, die<br />
der Realität der Nachfolge entspricht.<br />
Sie wirkt abschreckend und soll zur<br />
Selbstprüfung führen. Beispiel: Wer in<br />
den Missionsdienst gehen will, muss<br />
wissen, dass dies ein schwieriger Weg<br />
ist, das kann kein schneller Entschluss<br />
sein. Paulus hat dies erlebt und den<br />
Korinthern mitgeteilt, obwohl er sich<br />
ständig geführt wusste. Dem Timotheus<br />
schreibt er im 2. Brief 3, 12: „Alle, die<br />
fromm leben wollen in Christus Jesus,<br />
werden verfolgt werden.“<br />
In 4. Mo. 16 lesen wir von Korah,<br />
der sich mit seiner Familie gegen Mose<br />
und Aaron erhob und ihnen ihre Berufung<br />
von Gott streitig machte. Er<br />
forderte für sich und seine Söhne das<br />
Priestertum und wollte den gleichen<br />
Dienst tun, fiel aber ins Gericht, es war<br />
nicht Gottes Weg für ihn. Später finden<br />
wir seine Nachkommen als Tempelsänger<br />
wieder, und viele Psalmen<br />
zeugen von ihrem Dienst. Es gilt also<br />
zu warten, bis der Herr Türen öffnet.<br />
Paulus wusste darum und konnte warten,<br />
wie wir aus Apg. 16, 6-7 wissen:<br />
„Sie durchzogen aber Phrygien und die<br />
galatische Landschaft, nachdem sie von<br />
dem Heiligen Geist verhindert worden<br />
waren, das Wort in Asien zu reden; als<br />
sie aber in die Nähe von Mysien kamen,<br />
versuchten sie, nach Bithynien<br />
4<br />
zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es<br />
ihnen nicht.“ Anschließend aber lesen<br />
wir dann von dem Nachtgesicht des<br />
Paulus, in dem er den Ruf nach Mazedonien<br />
empfing, und dem durfte er, ja<br />
musste er folgen.<br />
Nun lesen wir von dem Widerstrebenden<br />
– der Ausreden sucht.<br />
„Er sprach aber zu einem anderen: Folge<br />
mir nach! Der aber sprach: Herr,<br />
erlaube mir, vorher hinzugehen und<br />
meinen Vater zu begraben. Jesus aber<br />
sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten<br />
begraben, du aber geh hin und verkündige<br />
das Reich Gottes!“<br />
(Lk. 9, 59-60)<br />
Dieser erhält einen Ruf. Ja, er will Jesus<br />
nachfolgen. Er hat jedoch ein Aber!<br />
Er ist nach Matthäus ein Jünger, der<br />
schon mit Jesus ging, vielleicht in der<br />
2. oder 3. Reihe? Doch jetzt ruft ihn<br />
Jesus nach vorn, jetzt geht es ans Eingemachte,<br />
jetzt wird es ernst! War der Erste<br />
zu leichtfertig, als er sich bedenkenlos<br />
zur Nachfolge anbot, so ist dieser<br />
nun zu schwerfällig. Er hängt noch zu<br />
sehr an seinen irdischen Beziehungen.<br />
Wer Jesus nachfolgen will, wenn er den<br />
Ruf erhält, der soll dies entschlossen<br />
tun, mit ganzem Willen, ohne Zweifel,<br />
in vollem Vertrauen (Glauben),<br />
mit ganzem Gehorsam und nicht mit<br />
geteiltem Herzen. Ein geteiltes Herz<br />
bringt uns schnell zu Fall. Neben Jesus<br />
und Seiner Königsherrschaft hat nichts<br />
Bestand.<br />
Die Toten sind hier als geistlich Tote<br />
zu verstehen (Eph. 2, 1-2; Joh. 5, 24-25)<br />
und ganz allgemein die Menschen die-
ser Welt, sofern sie nicht Teilhaber des<br />
Lebens aus Gott sind. Diese sollen sich<br />
um die irdischen Belange und Notwendigkeiten<br />
kümmern. Gottes Reich, Sein<br />
Evangelium verkünden ist ein ungleich<br />
größerer Auftrag. Im alten Bund waren<br />
die Nasiräer – die Gottgeweihten – und<br />
der Hohepriester von der Pflicht, Tote<br />
zu begraben, befreit (3. Mo. 21, 11;<br />
4. Mo. 6, 6). Sicherlich fordert Jesus<br />
nicht dazu auf, sich allen bürgerlichen<br />
Pflichten zu verweigern, aber Er will,<br />
dass wir die richtigen Prioritäten setzen:<br />
Was ist jetzt wichtig, wenn Er ruft. Jesus<br />
verließ Seine Herrlichkeit und wird arm<br />
um unsertwillen, wir erlangen dafür<br />
das Höchste: Teilhaberschaft an Seinem<br />
Reich. Jesus weist einen neuen Weg.<br />
Mt. 10, 38: „Wer nicht sein Kreuz aufnimmt<br />
und mir nachfolgt, ist meiner<br />
nicht würdig.“ 1. Petr. 2, 21: „Denn<br />
hierzu seid ihr berufen worden; denn<br />
auch Christus hat für euch gelitten und<br />
euch ein Beispiel hinterlassen, damit<br />
ihr seinen Fußspuren nachfolgt.“<br />
Mose war ursprünglich ein Mann,<br />
der ständig zauderte und Gottes Weisungen<br />
nicht folgen wollte. In 2. Mo.<br />
3 und 4 lesen wir, wie er immer wieder<br />
Ausflüchte suchte, um ja nicht den<br />
Ruf Jahwes annehmen zu müssen, das<br />
Volk aus Ägypten herauszuführen, obwohl<br />
der Herr ihm schon den Aaron<br />
zur Seite gestellt hatte. Oder denken<br />
wir an Jona, der sich geradezu dem<br />
Auftrag des Herrn verweigerte, vor<br />
Ihm floh, auf ein Schiff ging, um in<br />
ein anderes Land zu gehen. Der Herr<br />
musste ihn mit Gewalt zurückholen,<br />
5<br />
ein großer Fisch war Sein Helfer. Gott<br />
hat immer einen Weg. Wie reagieren<br />
wir, wenn uns Sein Wort trifft? Was ist<br />
uns dann zunächst wichtiger?<br />
Schließlich lesen wir noch von<br />
dem Halbherzigen – der nicht loslassen<br />
kann.<br />
„Es sprach aber auch ein anderer: Ich<br />
will dir nachfolgen, Herr; vorher aber<br />
erlaube mir, Abschied zu nehmen von<br />
denen, die in meinem Hause sind. Jesus<br />
aber sprach zu ihm: Niemand, der<br />
seine Hand an den Pflug gelegt hat und<br />
zurückblickt, ist tauglich für das Reich<br />
Gottes.“ (Lk. 9, 61-62)<br />
Dieser wiederum, von dem nur Lukas<br />
berichtet, möchte aus eignem Antrieb,<br />
mit seiner Kraft Jesus nachfolgen. Es<br />
sei hier vorweggenommen: Das kann<br />
nicht gelingen. Er war ja jetzt nicht gerufen,<br />
hatte aber wohl im Herzen den<br />
Eindruck, es sollte mehr Einsatz in seinem<br />
Leben sein, es drängt ihn zu einer<br />
Entscheidung. Doch er setzt ein Aber:<br />
Erst muss ich noch einige private Dinge<br />
erledigen. Er will erst Abschied nehmen,<br />
das heißt, es gibt noch zu viel<br />
Bindung, Anhänglichkeit, er war noch<br />
nicht wirklich frei für die Nachfolge.<br />
Als der Elisa den Ruf erhielt, dem Elia<br />
zu folgen (1. Kö. 19, 19-20), war es ihm<br />
noch gestattet Abschied zu nehmen.<br />
Jesus akzeptiert es aber hier nicht, Er<br />
ist größer als Elia, Er ist der Herr. Elisa<br />
wollte seinen Vater zum Abschied<br />
küssen, dieser hier möchte vielleicht<br />
ein großes Abschiedsessen für die ganze<br />
Verwandtschaft veranstalten, so wie<br />
es damals üblich war. Jesus kann dies
nicht erlauben. Diese Veranstaltung<br />
würde höchstens die Unentschlossenheit<br />
verstärken. Er gebraucht hier das<br />
Bild des Pflügers: Gerade Furchen kann<br />
man nur ziehen, wenn man nach vorn<br />
auf das Ziel hinschaut. Wir gehen gerade<br />
Wege im Glauben, wenn wir auf<br />
das Ziel unserer himmlischen Berufung<br />
blicken, der Fixpunkt sei die Hoffnung<br />
auf das Kommen des Herrn, die Erwartung<br />
der Krone der Gerechtigkeit<br />
(1. Tim. 4). Am Alten festhalten und<br />
zurückblicken führt nicht zu einem<br />
geraden Glaubenslauf und führt nicht<br />
zum Ziel. Evangelium verkünden und<br />
das Evangelium ausleben ist unsere<br />
Aufgabe. Jesus braucht ganz entschlossene<br />
Nachfolger und fordert eine ganze<br />
Entscheidung. Abraham war solch<br />
ein Mann, der bedingungslos dem Ruf<br />
Jahwes folgte. Lot konnte wegen seiner<br />
Liebe zur Welt nicht loslassen, und er<br />
suchte das Wohlleben und zog nach Sodom.<br />
Noch gebundener war Lots Frau,<br />
die selbst während ihrer Rettung aus Sodom<br />
zurückschaute und zur Salzsäule<br />
erstarrte. Salz ist ein Bild der Unfruchtbarkeit,<br />
sie hatte durch die Ereignisse,<br />
die hinter ihr lagen, nichts gelernt.<br />
2. Tim. 4, 10: „Demas hat mich verlassen,<br />
da er den jetzigen Zeitlauf lieb<br />
gewonnen hat, und ist nach Thessalonich<br />
gegangen“. Ich glaube nicht, dass<br />
er den Glauben verloren hatte, aber er<br />
hatte ein geteiltes Herz und suchte Anerkennung<br />
in der Welt.<br />
1. Joh. 2, 15-17: „Liebt nicht die Welt<br />
noch was in der Welt ist! Wenn jemand<br />
die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters<br />
6<br />
nicht in ihm; denn alles, was in der<br />
Welt ist, die Begierde des Fleisches und<br />
die Begierde der Augen und der Hochmut<br />
des Lebens, ist nicht vom Vater,<br />
sondern ist von der Welt. Und die Welt<br />
vergeht und ihre Begierde; wer aber den<br />
Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“<br />
Rö. 12, 2: „Seid nicht gleichförmig<br />
dieser Welt, sondern werdet verwandelt<br />
durch die Erneuerung des Sinnes, dass<br />
ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes<br />
ist: das Gute und Wohlgefällige und<br />
Vollkommene.“<br />
Zum Schluss zwei Fragen an uns,<br />
wenn wir in Jesu Nachfolge stehen,<br />
oder Ihm nachfolgen wollen:<br />
1. Was gibt uns Gott?<br />
2. Was geben wir Gott?<br />
Gott ist Liebe, und das ist das Vollkommene,<br />
und deshalb ergibt sich für beide<br />
Fragestellungen die gleiche Antwort:<br />
Gott gibt uns alles! Rö. 8, 32: „Er, der<br />
doch seinen eigenen Sohn nicht verschont,<br />
sondern ihn für uns alle hingegeben<br />
hat: Wie wird er uns mit ihm<br />
nicht auch alles schenken?“<br />
Er gibt uns in Christus Seine ganze Liebe,<br />
Seine ganze Fürsorge, die unser ganzes<br />
Leben nach Leib, Seele und Geist<br />
umfasst. Er gibt ganze Vergebung und<br />
bedeckt alle unsere Schuld und schenkt<br />
uns ewiges Leben und volle Gemeinschaft<br />
mit Ihm.<br />
Was geben wir Ihm, ja was sollen<br />
wir Ihm geben? Alles!<br />
Mk. 12, 30: „Du sollst den Herrn, deinen<br />
Gott, lieben aus deinem ganzen<br />
Herzen und aus deiner ganzen Seele<br />
und aus deinem ganzen Verstand und
aus deiner ganzen Kraft!“<br />
Rö. 12, 1: „Ich ermahne euch nun, Brüder,<br />
durch die Erbarmungen Gottes,<br />
eure Leiber darzustellen als ein lebendiges,<br />
heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer,<br />
was euer vernünftiger Gottesdienst<br />
ist.“<br />
Was sollen wir Ihm geben?<br />
1. Einen entschlossenen Willen, der<br />
nicht zweifelt und ständig zurückschaut<br />
und schwankt. Zurückschauen ja, aber<br />
nur, wenn du dich an Seine wunderbaren<br />
Führungen und Bewahrungen<br />
erinnern und erfreuen willst.<br />
2. Einen ganzen Gehorsam, ohne<br />
Vorbehalt: Hören, gehorchen, gehören,<br />
denn das stärkt die Heilsgewissheit.<br />
Das war was für jeden – wirklich!<br />
Ende Juni: Familiensonntag in der <strong>Hasenheide</strong>.<br />
Alt und Jung streben dem<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus zu. Die Sonne scheint,<br />
die Stimmung ist aufgeräumt, das Programm<br />
ist abwechslungsreich. Im Mittelpunkt<br />
steht die Predigt von Br. Klaus<br />
Bölcke. Er hat wirklich jedem etwas zu<br />
sagen.<br />
Kinder: Beachtet das vierte Gebot.<br />
Eltern: Reizt eure Kinder nicht zum<br />
Zorn.<br />
Eltern: Fördert/Fordert ihr eure Kinder<br />
richtig?<br />
Teens: Auch in der Ablösung von den<br />
Eltern kann man sich führen lassen.<br />
Twens: Wenn ihr eure Rollen in der<br />
Gesellschaft/<strong>Gemeinde</strong> gefunden habt,<br />
7<br />
3. Gib Ihm dein ganzes Leben, das<br />
Ihm alle Kraft und alles Vermögen<br />
dienstbar macht, denn alles ist ja von<br />
Ihm und alles will Er ja in uns wirken,<br />
wie wir es in Phil. 2, 13 lesen.<br />
Wer hat je mehr gefordert als Jesus?<br />
Wer aber hat jemals mehr verheißen als<br />
Er und uns vergolten? Ich wüsste dies<br />
von niemandem, das heißt aber auch:<br />
Wer mit Jesus gehen will, der muss einen<br />
ganzen Bruch mit der Welt und seinem<br />
bisherigen Leben vollziehen, wird<br />
aber mit Seinem Leben beschenkt und<br />
das im Überfluss. Die Gnade Gottes sei<br />
mit euch allen.<br />
Klaus Bölcke<br />
macht euch daran diesen Platz auszufüllen.<br />
Erwachsene: Es gilt für jeden immer<br />
wieder zu überprüfen: Wo ist mein<br />
Platz? Welche Aufgaben bringt er mit<br />
sich? Erfülle ich sie und mit welcher<br />
inneren/äußeren Haltung tue ich das?<br />
Das schwierige „sich in den Stand fügen“,<br />
dort sein Glück finden, nicht<br />
mehr oder anderes wollen, ist eine Aufgabe,<br />
die ein Leben lang bleibt. Dabei<br />
nie die „Neuerungszucht“, die Reform<br />
in der Würde/Ehre Gottes, vergessen.<br />
Alte: Seid beharrlich nicht starrsinnig,<br />
verklärt nicht die Vergangenheit.<br />
Stillstand darf es im Glaubensleben<br />
nicht geben. Versäumnisse gilt es in je-
der Lebensphase zu bedenken.<br />
Zu dieser Predigt passte das sehr persönliche<br />
Zeugnis von Schw. Doreen<br />
Lauterbach. Sie erzählte von ihrem Spagat<br />
zwischen über 30 zu sein, keinen<br />
Mann und keine Kinder zu haben und<br />
der Möglichkeit, viele Aufgaben in der<br />
<strong>Gemeinde</strong> wahrnehmen zu können, die<br />
sonst durch familiäre Verpflichtungen<br />
behindert werden würden. Offen sein<br />
für den menschlichen Herzenswunsch:<br />
Partnerschaft und Familie und trotzdem<br />
nicht hadern und anklagen, wenn<br />
die Erfüllung ausbleibt, sondern die<br />
gestellten Aufgaben annehmen. Das gelingt<br />
nicht jeden Tag gleich gut.<br />
Nach einem musikalischen Vortrag<br />
der vietnamesischen <strong>Gemeinde</strong> ging es<br />
Chor der vietnamesischen <strong>Gemeinde</strong><br />
8<br />
Philip in indischer Kleidung<br />
dann an das reich gedeckte Buffet, das<br />
Mitglieder beider <strong>Gemeinde</strong>n gezaubert<br />
hatten. Satt geworden ist jeder.<br />
Zum Abschluss hielt Schw. Miriam<br />
John dann noch einen Lichtbildvortrag<br />
über ihre Zeit in Asien. Sie arbeitete als<br />
Lehrerin für blinde Kinder. Das in Indien<br />
und Myanmar zu tun, also dort,<br />
wo zusätzlich die Sprachbarriere die<br />
Arbeit erschwert, war eine besondere<br />
Aufgabe. Zumal wenn die geforderten<br />
Lehrmethoden und der dort übliche<br />
Umgang mit den Schülern (körperliche<br />
Züchtigung ist selbstverständlich) für<br />
sie ein großes Problem waren. Trotzdem<br />
hat sie es geschafft, sich den Respekt<br />
und die Liebe der Kinder zu erarbeiten,<br />
und hat mit den Geschwistern dort
auch segensreiche Momente erlebt. Die<br />
äußeren Umstände dieser Zeit waren<br />
schwer:<br />
– ausschließlich Landestracht tragen,<br />
– Ausgehverbot,<br />
– ausschließlich begleitete Erkundungen<br />
des Landes,<br />
– Stromsperren<br />
– eingeschränkte Möglichkeiten seinen<br />
christlichen Glauben zu bekennen und<br />
auszuüben<br />
– das subtropische Klima.<br />
Schw. Miriam John hatte sich bewusst<br />
für diesen Weg entschieden und<br />
in dieser Zeit viel für ihr Glaubensleben<br />
und für sich persönlich gelernt,<br />
und sie hat Freundschaften geschlossen.<br />
Jetzt sucht sie ihren weiteren beruflichen<br />
Weg in Deutschland.<br />
Seit vielen Jahren finden regelmäßig die<br />
Einladungseinsätze unserer <strong>Gemeinde</strong><br />
auf dem Hermannplatz statt. Beim Versuch,<br />
ein Resümee über den Erfolg dieser<br />
Aktionen zu ziehen, fällt zunächst<br />
auf, dass das zahlenmäßige Wachstum<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> nicht davon abhängt.<br />
Das mag manchen entmutigen<br />
und für Frustration sorgen. Wir haben<br />
uns daher schon oft die Sinnfrage nach<br />
Einsatz und Impulsabend gestellt, diese<br />
jedoch immer wieder mit einem eindeutigen<br />
Ja beantwortet. Ich möchte<br />
an dieser Stelle meine Gedanken dazu<br />
reflektieren und dabei versuchen, ein<br />
wenig von der Stimmung während der<br />
Mit Einsatz im Einsatz<br />
9<br />
Bildvortrag von Miriam John<br />
Familiensonntag in der <strong>Hasenheide</strong>.<br />
Gut einhundert satte, fröhliche Menschen<br />
gehen plaudernd vom Hof.<br />
Renate Grossman<br />
Einsätze wiederzugeben.<br />
Das Team setzt sich aus unterschiedlichen<br />
Mitgliedern der <strong>Gemeinde</strong> zusammen.<br />
Junge und ältere Geschwister,<br />
Verheiratete, Singles, Teens und Greise<br />
– allen ist eines gemein: die Treue und<br />
die Liebe für die Menschen außerhalb<br />
der <strong>Gemeinde</strong>. Im Jahr 2005 erlebte<br />
auch die musikalische Begleitung des<br />
Einsatzes nach mehrjähriger Pause eine<br />
Wiederauflage. Es wird seitdem zu fast<br />
jeder Gelegenheit gesungen und musiziert,<br />
dazwischen gibt es persönliche<br />
Zeugnisse und kleine „Straßenpredigten“.<br />
Das stößt auf unterschiedliche<br />
Reaktionen bei den Passanten. Die vor-
herrschendste ist dabei die Gleichgültigkeit.<br />
Trotzdem gibt es immer wieder<br />
Menschen auf der Straße, die sich gern<br />
auf angeregte Diskussionen über den<br />
Glauben einlassen. Nicht selten treten<br />
massive Ablehnung und Spott zutage,<br />
mitunter enden Gespräche auch nicht<br />
mit einem freundlichen „auf Wiedersehen“.<br />
Tee und Kekse werden gern<br />
von den zahlreichen bedürftigen und<br />
obdachlosen Menschen angenommen,<br />
die meist über die gesamte Zeit unseren<br />
Darbietungen beiwohnen.<br />
Der Hermannplatz ist ein kultureller<br />
Brennpunkt unserer Stadt. So ist auch<br />
das Publikum, das sich zwischen zwei<br />
Ampelphasen an unserem Büchertisch<br />
vorbeischiebt, äußerst gemischt. An<br />
den umliegenden Häusern, Straßenecken,<br />
Döner- und Nudelständen, ja sogar<br />
im nahegelegenen Bordell sind wir<br />
dank der akustischen Verstärkung deutlich<br />
zu hören. Wer am entsprechenden<br />
Samstagnachmittag über den Platz<br />
bummelt, kann uns nicht verfehlen.<br />
Manche Geschwister ziehen mit einem<br />
Pack Einladungszettel los und laufen<br />
die direkte Umgebung des Platzes ab.<br />
Die Methoden, die Zettel unter die<br />
Leute zu bringen, sind dabei oft sehr<br />
kreativ. Manch ein U-Bahn-Fahrgast<br />
wird sich bestimmt schon über die Zettel<br />
zwischen den Seiten des BVG-Magazins<br />
gewundert haben. Entgegen einiger<br />
Anregungen, den Einladungsort zu<br />
wechseln, sind wir bei diesem bewegten<br />
Brennpunkt zwischen Kreuzberg und<br />
Neukölln geblieben.<br />
Trotz der immer wieder entgegengebrachten<br />
Ablehnung kann sich fast<br />
10<br />
jeder der Gruppe an das eine oder andere<br />
„gute Gespräch“ erinnern. Einige<br />
Passanten äußern spontane Bereitschaft,<br />
zum angekündigten Vortrag zu<br />
kommen. Obwohl das bisher nur wenige<br />
wagten, haben wir zu fast jedem<br />
Impulsabend gemeindefremde Gäste.<br />
Meistens handelt es sich dabei um<br />
spontane Besuche aufgrund der Plakate.<br />
Wie bereits erwähnt ist die zahlenmäßige<br />
Mitgliederbewegung in der <strong>Gemeinde</strong><br />
nicht auf die Einladungsaktion<br />
zurückzuführen.<br />
Ich möchte im Folgenden einige<br />
Punkte anbringen, die mir persönlich<br />
die Evangelisationsarbeit wichtig machen:<br />
1. Ich selbst bin kein „Einladungstyp“.<br />
Zettel zu verteilen ist für mich so<br />
ziemlich das Letzte, was ich tun würde,<br />
erst recht mit einer Einladung für eine<br />
<strong>Gemeinde</strong>veranstaltung. Und trotzdem<br />
bin ich dabei! Ein gutes Wort für Bedürftige<br />
und Menschen in Not und die<br />
Einladung zu einem Leben mit Jesus<br />
Christus in einer <strong>Gemeinde</strong> von Gläubigen<br />
darf auch ich hervorbringen!<br />
Ein Gespräch mit einem verzweifelten<br />
Menschen, sei er ablehnend atheistisch<br />
oder allgemein gottgläubig, ist immer<br />
eine Bereicherung für das eigene Glaubensleben<br />
und lehrt, auf Christus zu<br />
vertrauen, der uns gerade in solchen<br />
Situationen die Worte zeigen wird.<br />
2. Es sollte uns nicht darum gehen,<br />
potentielle Mitglieder oder Besucher<br />
für unsere <strong>Gemeinde</strong> zu „fischen“.<br />
Vielmehr haben wir den Auftrag, den<br />
Leuten außerhalb der <strong>Gemeinde</strong> die<br />
Versöhnung mit Gott durch Jesus Chri-
stus anzubieten. Das ist viel mehr und<br />
viel wichtiger. Die Welt soll wissen, dass<br />
es uns (noch) gibt und dass bei uns aufrichtige<br />
und uneigennützige Hilfe und<br />
Liebe zu finden sind.<br />
3. Der Evangelisationsdienst ist lebenswichtig<br />
für unsere <strong>Gemeinde</strong>,<br />
genauso wie der Einsatz der anderen<br />
geistgewirkten Gaben (siehe Epheser 4).<br />
Das spüren wir auf vielen Ebenen. Sei<br />
es im Zusammenhalt oder der Standhaftigkeit<br />
gegenüber Ablehnung und<br />
11<br />
Spott, wir wachsen darin und werden<br />
fest im Glauben.<br />
Mir macht jede Einladungsaktion<br />
Mut weiterzumachen. Sie zeigt mir,<br />
dass unsere <strong>Gemeinde</strong> trotz aller Flecken<br />
und Runzeln auf einem guten<br />
biblischen Weg ist und genau das repräsentiert,<br />
was Paulus in Phil. 2, 15 von<br />
uns sagt: Wir sind Lichtträger in der<br />
Welt, die am Wort des Lebens festhalten.<br />
Lars Bauer<br />
Jugendchorwerkstatt – Eindruck einer Erstbesucherin<br />
Eine nette und fröhliche Atmosphäre,<br />
lachende Menschen und ein gut gelaunter<br />
Dirigent: Das erwartet Jugendliche<br />
und solche, die es bleiben wollen,<br />
in der Jugendchorwerkstatt des Christlichen<br />
Sängerbundes in <strong>Berlin</strong>. Eine<br />
bunt zusammengewürfelte Truppe von<br />
Tenören, Bässen, Sopran- und Altstimmen<br />
sang unter der Leitung von Martin<br />
Sellke die verschiedensten Lieder, einerseits<br />
neueren Datums wie: „Von allen<br />
Seiten umgibst du mich“ oder „Gottes<br />
neue Welt“, aber auch ältere Lieder wie<br />
„He’s gonna teach me right“. Trotz<br />
eines reichlich mit Proben und Üben<br />
ausgefüllten Tages und schweißtreibender<br />
Sommerhitze kamen weder Langeweile,<br />
noch Konzentrationsverluste<br />
oder Ermüdungen auf. Wir haben elf<br />
Lieder einstudiert mit dem Ziel, sie am<br />
Abend vorzutragen. Mit der Hilfe eines<br />
liebevoll zubereiteten Buffets zu den<br />
jeweiligen Essenszeiten und den motivierenden<br />
und spaßigen Anweisungen<br />
des Dirigenten wurde das Konzert am<br />
Abend ein wirklicher Erfolg. Die Gastgebergemeinde,<br />
eine Baptistenkirche in<br />
Friedrichshain, hat sogar die geplanten,<br />
umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />
im <strong>Gemeinde</strong>haus verschoben, um uns<br />
die Werkstatt zu ermöglichen. Besonders<br />
begeistert war ich von den vielen<br />
Nachbarstimmen im Ohr! Jede(r) war<br />
begeistert dabei! Keiner sang schief,<br />
was nach den professionellen Einsingübungen<br />
sowieso nicht mehr drin war.<br />
Wenn ich an einer Stelle nicht weiter<br />
wusste, rissen mich der Groove des<br />
Pianisten und die anderen Sänger so<br />
sehr mit, dass ich fast automatisch wieder<br />
einsetzen konnte. Großartig – mit<br />
einem kleinen <strong>Gemeinde</strong>- oder Jugendchor<br />
nicht zu vergleichen!<br />
Alles in allem kann ich die Jugendchorwerkstatt<br />
als eine lohnende Erfahrung<br />
bezeichnen und nur empfehlen,<br />
sie alljährlich zu besuchen.<br />
Nastassja Kramer
empfing die <strong>Berlin</strong>er Gäste mit strahlendem Sonnenschein. Im Mittelpunkt<br />
des Ausfluges standen persönliche Begegnungen. Darüber hinaus<br />
konnte das Dorf erkundet, Sport und Spiele gemacht, Äpfel und Pflaumen<br />
gepflückt und der Schlosspark besucht werden. Hier sind ein kleiner<br />
Einblick und eine Erinnerung für alle, die dabei waren. Aber:<br />
In Farbe war das alles viel schöner!<br />
Da hatten ihn die fünf<br />
Frauen an seinem Tisch<br />
doch gefoppt. Aber sonst<br />
hatte Detlef Schwarz<br />
viel zu lachen.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>ausflug 2009<br />
Blankensee an der Nuthe-Nieplitz-Niederung<br />
Die beiden jüngsten Teilnehmer kabbeln sich<br />
um ein Gesangsbuch: Joel Lorenz und Cousin<br />
Elia Schwarz.<br />
12
An diesem heißen Tag war der<br />
Tisch mit den Erfrischungen<br />
immer belagert: Wasser, Saft,<br />
Tee, Kaffee, Milch und Kakao.<br />
Die Betreuer im Haus ließen es<br />
an nichts fehlen.<br />
Der Fischer erzählte die<br />
Geschichte von 5 Kilo Aal für<br />
asiatische Gäste, die gar nicht<br />
genug bekommen konnten.<br />
Anschließend gingen die<br />
Kinder mit ihm an der Nuthe<br />
angeln. Claudia und Aaron<br />
Stoye.<br />
13<br />
Fröhliches<br />
Miteinander unter dem Sonnenschutz.<br />
Nastassja Kramer und<br />
Franziska Neumann
Rudi Jänchen forderte<br />
Andi Mees zum generationsübergreifenden<br />
Ballspiel heraus.<br />
14<br />
Christina Rezek<br />
und Anita Bentlin<br />
genossen ein paar<br />
Momente ohne<br />
die Kinder.<br />
Apfelpflücken erlaubt. Drei Generationen<br />
hielten Ausschau nach<br />
jemandem, der ihnen die Äpfel<br />
von den Bäumen holt. Martina<br />
Mees, Tabea und Joel Lorenz.<br />
Wieland Klaproth hatte sich ein<br />
schattiges Plätzchen nach dem<br />
Federballspiel gesucht.
Die Pause nach<br />
dem Mittagessen<br />
nutzten viele, um<br />
sich ein lauschiges<br />
Plätzchen zum<br />
Verdauen zu<br />
suchen. Edith<br />
und Heinz<br />
Stabenow sitzen<br />
auf der Bank im<br />
Rundtempel im<br />
Schlosspark.<br />
Dorfführung bei strahlendem Wetter.<br />
15<br />
Schattige Plätze waren begehrt.<br />
Aber es gab zum Glück auch<br />
genug für alle.<br />
Fotos: Lars Bauer/Renate Grossman
Besuch von christlichen <strong>Gemeinde</strong>n in den Philippinen<br />
Seit langem hatte ich mal wieder den<br />
Wunsch, die frühere Heimat meiner lieben<br />
Frau Lydia zu besuchen, da ich seit<br />
15 Jahren nicht mehr dort gewesen war.<br />
So planten wir (Lydia und Willi) vom<br />
27. Mai bis 05. Juli 2009 die Philippinen<br />
zu besuchen. Mark wollte uns bis<br />
zum 17. Juni begleiten.<br />
Wir flogen von <strong>Berlin</strong>-Tegel mit der<br />
Qatar Airways nach Doha/Qatar. In<br />
Doha hatten wir einen sechsstündigen<br />
Aufenthalt. Da ich mir schon einige<br />
Zeit vorher von der Missionsgesellschaft<br />
„Aktion in jedes Haus“ internationale<br />
Traktate (10-sprachig) besorgt hatte,<br />
konnte ich diese in der Aufenthaltszeit<br />
dort auf meinen Rundgängen verteilen.<br />
Dabei konnte ich beobachten, dass die<br />
Leute, die die Traktate fanden, anfingen,<br />
diese zu lesen und mitzunehmen.<br />
Von Doha ging es dann mit einem<br />
größeren Flugzeug, in dem viele philippinische<br />
Gastarbeiter waren, die ihren<br />
Urlaub auch in ihrer Heimat verbringen<br />
wollten, direkt nach Cebu City auf<br />
der Insel Cebu, der früheren Heimatstadt<br />
von Lydia.<br />
Die Philippinen bestehen aus ca.<br />
7.100 Inseln, davon sind etwa 2.000<br />
Inseln bewohnt. Die Bevölkerungzahl<br />
beträgt ungefähr 80 Millionen, dabei<br />
nimmt die Zahl der Einwohner um<br />
etwa 2,3 Prozent jährlich zu. Viele Kinder<br />
bedeuten für einen großen Teil der<br />
Bevölkerung eine gesicherte Altersversorgung.<br />
Hinzu kommt, dass Filipinos<br />
16<br />
sehr kinderlieb sind, und durchschnittlich<br />
hat eine Familie sechs Kinder. Auf<br />
den Philippinen gibt es 86 verschiedene<br />
Sprachen. Die Regierung bemüht sich,<br />
die Sprache der größten Insel Luzon,<br />
auf der auch die Hauptstadt Manila<br />
liegt, „Tagalog“, für das ganze Land<br />
einzuführen. Manchmal müssen sich<br />
Filipinos, die von verschiedenen Provinzen<br />
kommen, in Englisch unterhalten,<br />
damit sie sich überhaupt verstehen<br />
können. Die englische Sprache wird<br />
schon von Beginn an in der Schule unterrichtet.<br />
Die Philippinen waren von 1565 bis<br />
1898 eine spanische Kolonie, worauf die<br />
vielen spanischen Bräuche und die vielen<br />
spanischen Wörter in den philippinischen<br />
Sprachen zurückzuführen sind,<br />
außerdem auch der Umstand, dass die<br />
Katholiken die Bevölkerungsmehrheit<br />
bilden. Danach waren die Philippinen<br />
bis zu ihrer Unabhängigkeit im Jahre<br />
1946 unter amerikanischer Verwaltung.<br />
Das hatte zur Folge, dass viele amerikanische<br />
Missionare auf den Philippinen<br />
arbeiteten und dort viele christliche <strong>Gemeinde</strong>n<br />
gründeten. Inzwischen haben<br />
sie aber die Leitung dieser <strong>Gemeinde</strong>n<br />
in philippinische Brüderhände übergeben.<br />
Uns war es wichtig, an jedem Sonntag<br />
eine andere <strong>Gemeinde</strong> zu besuchen.<br />
Am 31. Mai besuchten wir die frühere<br />
Heimatgemeinde von Lydia, die „First<br />
Baptist Church of Cebu City“, in der
uns Rev. Thomas vor 33 Jahren getraut<br />
hat. Er war zu damaliger Zeit amerikanischer<br />
Missionar in Cebu City. Im<br />
Jahr 1977 hatte er uns in <strong>Berlin</strong> besucht<br />
und auch in unserer <strong>Gemeinde</strong> gesprochen.<br />
In den letzten 15 Jahren hat sich<br />
hier viel verändert. Inzwischen hat die<br />
„First Baptist Church“ in ihren Räumen<br />
eine christliche Schule eingerichtet<br />
(Schuljahr 1-6). Das <strong>Gemeinde</strong>gebäude<br />
wurde fertiggestellt. Am Sonntag<br />
finden zwei Versammlungen statt. Die<br />
erste um 6.00 Uhr früh (in philippinischer<br />
Sprache) und die zweite um<br />
9.30 Uhr (in englischer Sprache), die<br />
wir besucht haben. Vorher fand noch<br />
eine Sonntagsschule für Erwachsene<br />
statt. Die Sonntagsschule für Erwachsene<br />
ist in allen christlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
in den Philippinen vor dem Gottesdienst<br />
fester Bestandteil. Der Pastor<br />
der <strong>Gemeinde</strong> sprach über 2. Thes. 3,<br />
6-18: „Prinzipien in der Arbeit für den<br />
Herrn“. Es waren ungefähr 70 Gottesdienstbesucher<br />
anwesend, darunter<br />
viele junge Leute.<br />
Da wir zu Verwandten auf der zweitgrößten<br />
Insel Mindanao eingeladen waren,<br />
machten wir uns in den darauffolgenden<br />
Tagen mit dem Schiff auf den<br />
Weg, um Lydias Nichte in Cagayan de<br />
Oro, im Norden Mindanaos zu besuchen.<br />
Die Schifffahrt dorthin dauerte<br />
ungefähr zwölf Stunden. Für Mark und<br />
mich war das die erste Erfahrung, mit<br />
einem philippinischen Schiff zu einer<br />
anderen Insel zu fahren. Für den Sonnabend,<br />
den 6. Juni hatten wir eine Wildwasserbootsfahrt<br />
auf einem nahegele-<br />
17<br />
genen Fluss gebucht. Dabei lernten wir<br />
junge Leute aus einer Pfingstgemeinde<br />
in Cagayan de Oro kennen, die uns zu<br />
ihrer Sonntagsversammlung einluden.<br />
Da wir uns noch keine andere <strong>Gemeinde</strong><br />
gesucht hatten, nahmen wir die Einladung<br />
an.<br />
Nun besuchten wir am Sonntag,<br />
den 7. Juni um 10.30 Uhr die „First<br />
Assembly of God Church, Cagayan de<br />
Oro“. Diese <strong>Gemeinde</strong> hat am Sonntag<br />
drei Versammlungen: um 7.30 Uhr, um<br />
10.30 Uhr und um 18.30 Uhr. Sie ist<br />
aus einem Hauskreis hervorgegangen.<br />
In den 1960er Jahren bekamen sie Hilfe<br />
von einem Missionar aus den USA.<br />
Durch diesen Einsatz ist diese <strong>Gemeinde</strong><br />
dann entstanden. An diesem Sonntag<br />
waren ungefähr 400 Versammlungsbesucher<br />
anwesend. Natürlich haben wir<br />
auch die jungen Leute wieder getroffen,<br />
die wir bei der Wildwasserbootsfahrt<br />
kennen gelernt haben.<br />
Mittlerweile waren wir wieder von<br />
der Insel Mindanao nach Cebu City zurückgekehrt.<br />
Für den Sonntag, den 14.<br />
Juni hatten wir uns vorgenommen, die<br />
„Jesus Cares Community Church Inc.,<br />
Cebu City“, die christliche <strong>Gemeinde</strong><br />
einer Freundin von Lydia zu besuchen.<br />
Diese trifft sich um 10.30 Uhr in dem<br />
Hotel „Elegant Circle Inn“. Da wir<br />
schon zeitig da waren, nahmen wir an<br />
der Sonntagsschule für Erwachsene teil,<br />
die ein früherer philippinischer Bibelschullehrer<br />
hielt. Das hat mir sehr gut<br />
gefallen. Diese <strong>Gemeinde</strong>, die noch<br />
keinen eigenen Versammlungsraum<br />
hat und sich erst vor ca. vier Jahren ge-
ildet hatte, kam dem Ablauf unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> sehr nahe. Hier wurden die<br />
alten klangvollen Lieder in englischer<br />
Sprache gesungen, wie zum Beispiel<br />
„Welch ein Freund ist unser Jesus“ oder<br />
„Wenn du in des Lebens Stürmen bist<br />
verzagt“. Auch wurde auf die Lehre sehr<br />
großen Wert gelegt. An diesem Sonntag<br />
sprach der philippinische Bruder über<br />
„Geistliche Vaterschaft in der Familie“<br />
nach Mt. 1, 18-23.<br />
Lydia pflegt immer noch Kontakt<br />
zu ihren früheren Kolleginnen von der<br />
Philippine Sunday School Publication.<br />
Daher wurden wir am Sonntag, den<br />
21. Juni um 9.30 Uhr zur Sonntagsversammlung<br />
in die „Mabolo Evangelical<br />
Free Church, Cebu City“, eingeladen.<br />
Diese <strong>Gemeinde</strong> hat keinen festen<br />
Prediger. Wie bei uns dienen die von<br />
Gott befähigten Brüder mit dem Wort<br />
oder es werden Brüder von außerhalb<br />
eingeladen. In den meisten von uns<br />
besuchten <strong>Gemeinde</strong>n begleitet ein Ansingteam<br />
mit Musikinstrumenten den<br />
Gesang in den Gottesdiensten. Dabei<br />
wird teilweise so laut gespielt, dass es<br />
mir schon störend anstatt auferbauend<br />
vorkam. In dieser <strong>Gemeinde</strong> war es<br />
noch gut zu ertragen. Für die Predigt<br />
hatten sie einen jungen Bibelschulabsolventen<br />
eingeladen, der aus einer<br />
Predigerfamilie stammt. Sein Vater und<br />
18<br />
auch sein Bruder sind in anderen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Prediger. Der Bruder sprach<br />
über 2. Tim. 3, 1-5: „Verschwende dein<br />
Leben nicht“. Wir erlebten eine lebendige,<br />
bevollmächtigte Verkündigung.<br />
Wieder hatte der Herr uns gesegnet<br />
und neu auf sich ausgerichtet.<br />
Da uns die Verkündigung und die<br />
Gemeinschaft in der „Jesus Cares Community<br />
Inc., Cebu City“ so gut gefallen<br />
hat, haben wir diese <strong>Gemeinde</strong><br />
nochmals am letzten Sonntag unseres<br />
Aufenthaltes, den 28. Juni, besucht.<br />
Diesmal hatte der Pastor der <strong>Gemeinde</strong><br />
den Wortdienst zu halten. Er sprach<br />
über Mt. 6, 20: „Sammelt euch Schätze<br />
im Himmel“. Auch an diesem Sonntag<br />
wurden wir wieder reich gesegnet von<br />
unserem Vater im Himmel.<br />
Es war für mich sehr interessant, die<br />
verschiedenen Prägungen der von uns<br />
besuchten <strong>Gemeinde</strong>n zu beobachten.<br />
Jede feierte auf eine andere Art und<br />
Weise ihren Gottesdienst und weil sie,<br />
wie auch wir, an den Herrn Jesus glauben<br />
und Glieder an Seinem Körper<br />
sind, verstanden wir uns auf Anhieb<br />
als Seine Kinder. Jedes Seiner Kinder<br />
ist verschieden und hat an dem Platz,<br />
den Gott ihm zugewiesen hat, seinen<br />
Auftrag und Dienst. Wie buntfarbig ist<br />
doch die Weisheit Gottes.<br />
Willi Hinrichs
„Der Schrei der Wildgänse“ – Eine Buchbesprechung<br />
Mit diesem romanhaft geschriebenen<br />
Buch gewähren uns die Autoren Wayne<br />
Jacobsen und Dave Coleman einen<br />
Blick in einen etwa vier Jahre andauernden<br />
Lebensabschnitt des Pastors<br />
Jake Colson, eines christusgläubigen<br />
Familienvaters und Co-Pastors einer<br />
amerikanischen freikirchlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Jakes Leben scheint in Ordnung<br />
zu sein: Bis auf das schwere<br />
Asthmaleiden seiner Tochter verläuft<br />
sein Familienleben ungetrübt und die<br />
<strong>Gemeinde</strong>, die seit ihrer Gründung vor<br />
15 Jahren auf 2000 Mitglieder angewachsen<br />
ist, floriert. Allerdings ist Jake<br />
nicht entgangen, dass seit einiger Zeit<br />
ein unerklärlicher geistlicher Stillstand<br />
in seiner <strong>Gemeinde</strong> eingetreten ist. Aus<br />
diesem beschaulichen Leben wird Jake<br />
herausgerissen, als eines Tages ein seltsamer<br />
Unbekannter namens John seinen<br />
Lebensweg kreuzt. John spricht, als<br />
wäre er Jesus zu seiner Erdenzeit persönlich<br />
begegnet und als kenne er Jesus<br />
besser als jeder andere, und Jake kann<br />
sich des Eindrucks nicht erwehren, als<br />
wäre ihm Johannes der Täufer persönlich<br />
begegnet. Die insgesamt 13 Begegnungen<br />
Jakes mit John krempeln sein<br />
geistliches und mithin auch sein äußerliches<br />
Leben total um. Wir erleben<br />
mit, wie Jakes religiöses Leben Stück<br />
für Stück zerbricht – eine Voraussetzung<br />
für ihn, in eine neue, lebendige,<br />
von Freiheit geprägte Gottesbeziehung<br />
einzutreten. Stück für Stück nimmt<br />
19<br />
Gott während dieses Prozesses Jake seine<br />
bisherigen „Sicherheiten“, die einer<br />
persönlicheren und tieferen Beziehung<br />
Jakes zu Gott im Weg stehen. Dies entspricht<br />
dem Hauptanliegen des Buches:<br />
Die Entlarvung religiöser Zwänge und<br />
religiöser Verpflichtungen, die uns immer<br />
wieder die Freiheit rauben, die wir<br />
in Christus eigentlich genießen dürfen.<br />
Das Buch übt heftige Kritik an der Kirche,<br />
wo sie sich als Organisation und<br />
Institution etabliert hat und erstarrt<br />
ist. Es ist ein Plädoyer für gelebte Gemeinschaft<br />
statt institutioneller Gemeinschaft<br />
und ein Aufschrei gegen<br />
die Leere der religiösen Form. „Bist du<br />
mit der Liebe Jesu erfüllt, wie du es am<br />
ersten Tag warst, als du an ihn geglaubt<br />
hast?“, so muss sich Jake – und mithin<br />
auch wir – bereits bei der zweiten Begegnung<br />
mit John fragen lassen. „Er<br />
(Gott) sandte seinen Sohn nicht mit<br />
einer Liste einzuhaltender Vorschriften<br />
oder zu praktizierender Rituale zu uns.<br />
Sein Auftrag war, uns in seine Liebe<br />
einzuladen – in eine Beziehung zu seinem<br />
Vater, die er als Freundschaft beschrieb.<br />
Aber was tun wir? Wir lassen<br />
uns so schnell durch eine von Arbeit<br />
bestimmte religiöse Kultur gefangen<br />
nehmen, die genau diese Liebe vertilgt,<br />
die sie eigentlich erhalten will.“ Und so<br />
wird dem Leser die Frage vorgehalten,<br />
ob er die Arbeit für Jesus vielleicht mit<br />
dem Leben mit Jesus verwechselt. Jake<br />
muss sich auch der Frage stellen, ob sein
geistliches Leben nicht weithin geprägt<br />
ist von geistlicher Leistung und religiöser<br />
Pflichterfüllung um der Anerkennung<br />
Gottes und der Menschen willen:<br />
„Wir werden aber nicht durch das, was<br />
wir tun, anerkannt, sondern durch das,<br />
was er (Jesus) für uns am Kreuz getan<br />
hat. Ehrlich gesagt, Jake, gibt es überhaupt<br />
nichts, was du tun kannst, damit<br />
er dich heute mehr liebt; und es gibt<br />
auch nichts, was du tun kannst, sodass<br />
er dich weniger lieben würde. Er liebt<br />
dich einfach. – In dieser Liebe geborgen<br />
zu sein, wird dich verändern, nicht dein<br />
verzweifelter Versuch, sie zu verdienen.“<br />
John verschont Jake und den Leser auch<br />
nicht mit Formulierungen, die manch<br />
einer als Provokation auffassen könnte:<br />
„Jake, wann wirst du endlich die falsche<br />
Vorstellung hinter dir lassen, dass es<br />
beim Christsein um Ethik geht?“ Oder:<br />
„Die Kirche (gemeint ist die <strong>Gemeinde</strong><br />
als der Leib des Christus) gedeiht dort<br />
am besten, wo Menschen auf Jesus ausgerichtet<br />
sind, und nicht, wo sie auf die<br />
(Orts-) <strong>Gemeinde</strong> ausgerichtet sind.“<br />
Mit der letzten Aussage will John auf<br />
die Gefahr aufmerksam machen, dass<br />
die Ortsgemeinde zur Befriedigung der<br />
eigenen Bedürfnisse dient, statt Gottes<br />
Leben und Liebe in dieser Welt authentisch<br />
zu demonstrieren.<br />
In der Zwischenzeit hat Jake seine<br />
Anstellung als Co-Pastor seiner <strong>Gemeinde</strong><br />
verloren, hat große finanzielle<br />
Sorgen und ist innerlich an einem Tiefpunkt<br />
angelangt. In dieser Situation ist<br />
es wieder John, der während der achten<br />
Begegnung mit Jake ein Plädoyer für<br />
20<br />
das unbedingte und kindliche Vertrauen<br />
in die Fürsorge Gottes hält: „Alles,<br />
was wir tun, um unserem Leben unseren<br />
eigenen Vorstellungen gemäß Stabilität<br />
zu geben, wird uns in Wirklichkeit<br />
der Freiheit berauben, ihm einfach<br />
jeden Tag zu folgen. Die größte Freiheit<br />
die Gott uns geben kann, ist, seiner Fähigkeit<br />
zu vertrauen, dass er sich jeden<br />
Tag um uns kümmert. ... Die größte<br />
Lüge dieses kaputten Universums ist,<br />
man könne Gott nicht vertrauen und<br />
wir müssten uns um uns selbst kümmern.“<br />
Stück für Stück kommt Jakes Leben<br />
nun wieder in Ordnung – wie das geschieht,<br />
soll hier allerdings nicht verraten<br />
werden. Nur so viel sei noch gesagt:<br />
Sollte es im Zuge der fortschreitenden<br />
Endzeit einmal zu einem Verbot organisierter<br />
christlicher <strong>Gemeinde</strong>n „fundamentalistischer“<br />
Prägung kommen,<br />
gibt die weitere Entwicklung in Jakes<br />
Leben eine Perspektive, wie die Glieder<br />
der Leibesgemeinde der Endzeit weiterhin<br />
lebendige Gemeinschaft untereinander<br />
pflegen können.<br />
Am Ende wird auch klar, wie es zu<br />
dem leider etwas nichtssagenden Buchtitel<br />
kommt: So wie sich die Wildgänse<br />
im Spätsommer von überall her in<br />
einzelnen Gruppen zusammenfinden,<br />
um im Formationsflug in den Süden<br />
zu fliegen, so setzt sich der Leib des<br />
Christus aus Gruppen von Gläubigen<br />
zusammen, die ein gemeinsames Ziel<br />
haben: Ihrem Herrn entgegen. „Das<br />
ist genau das, was Jesus immer wollte<br />
– eine Herde, die allein zu ihm hinge-
zogen ist. Dabei hilft jeder, die Last der<br />
anderen, die in derselben Richtung unterwegs<br />
sind, leichter zu machen.“<br />
Dieses spannend geschriebene Buch<br />
wird jeder mit Gewinn lesen, der unter<br />
dem Eindruck steht, sein geistliches Leben<br />
stagniert und erstarrt in einer äußeren<br />
Form, die nur noch wenig mit einer<br />
lebendigen, von geistlicher Freiheit<br />
geprägten Beziehung zu Jesus zu tun<br />
hat. Dem Leser wird das unbedingte<br />
Veranstaltungen<br />
Impulsabende<br />
Sonntag, 11.10.09, 19.00 Uhr<br />
Sonntag, 08.11.09, 19.00 Uhr<br />
21<br />
Vertrauen in die persönliche Liebe und<br />
Fürsorge Gottes Seinen Kindern gegenüber<br />
vor Augen gehalten und er wird<br />
auf wohltuende Art von jedem Gedanken<br />
geistlicher Leistung, die Gottes<br />
Liebe als Voraussetzung haben könnte,<br />
befreit.<br />
Das Buch kann in der <strong>Gemeinde</strong>bibliothek<br />
ausgeliehen werden.<br />
Sonntagsschulweihnachtsfeier<br />
Samstag, 19.12.09, 15.30 Uhr<br />
Christfeier<br />
Donnerstag,<br />
24.12.09, 16.00 Uhr<br />
Ingo Mees
Jahresschlussversammlung<br />
Donnerstag, 31.12.09, 16.00 Uhr<br />
Neujahrsversammlung<br />
Freitag, 01.01.10, 18.00 Uhr<br />
Bitte betet für diese Veranstaltungen, kommt selbst und bringt<br />
Freunde, Nachbarn, Bekannte, Schulkameraden und Arbeitskollegen<br />
mit!<br />
<strong>Gemeinde</strong>freizeit<br />
12.-16.05.2010<br />
im Naturfreundehaus Üdersee<br />
Mitteilungen<br />
Geburt<br />
Unseren Geschwistern Katharina und Georg Klein wurde am 13.07.09 ein Sohn<br />
Hannes geschenkt.<br />
Wir freuen uns sehr mit ihnen und wünschen der Familie Gottes Segen und Sein<br />
Bewahren. Wir empfehlen sie der Fürsorge unseres Herrn Jesus Christus.<br />
Verlobung<br />
Im Juli 09 verlobte sich unser Br. Christoph Mees mit Madeleine Schneckenburger.<br />
Wir gratulieren beiden herzlich und wünschen ihnen Gottes Segen auf<br />
ihrem gemeinsamen Weg.<br />
22
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Allen Geburtstagskindern wünschen wir Gottes<br />
reichen Segen im neuen Lebensjahr!<br />
01.10. Heiderose Keil<br />
04.10. Rosita Oehlke<br />
05.10. Tabea Voigt<br />
05.10. Lina Patzer<br />
13.10. Holger Stoye<br />
19.10. Renate Grossman<br />
25.10. Willi Hinrichs<br />
25.10. Christa Sylvester-Campioni<br />
27.10. Jürgen Glas<br />
30.10. Gabriele Lugert<br />
06.11. Erika Leckschas<br />
11.11. Walter Herbst<br />
12.11. Andreas Becker<br />
16.11. Michael Mees<br />
22.11. Doreen Lauterbach<br />
26.11. Claudia Stoye<br />
27.11. Eva Grossman<br />
30.11. Ruth Schwarz<br />
23<br />
02.12. Georg Klein<br />
08.12. Helmut Schneider<br />
12.12. Gottfried Schneider<br />
13.12. Ruth Trautmann<br />
14.12. Lydia Rezek<br />
15.12. Rudolf Jänchen<br />
15.12. Hertha Kriltz<br />
15.12. Marga Will<br />
18.12. Christoph Mees<br />
19.12. Simon Stoye<br />
21.12. Daniel Leckschas<br />
23.12. Gabriele Höhnke<br />
27.12. Wieland Klaproth<br />
29.12. Matthias Selignow<br />
30.12. Uwe Bentlin<br />
03.01. Barbara Saur<br />
07.01. Bernhard Bütow<br />
<strong>Fürbitte</strong><br />
Wir wollen besonders für unsere älteren und kranken<br />
Geschwister beten, die unsere Versammlungen nicht<br />
mehr regelmäßig besuchen können.<br />
Alfred und Eva Göttel<br />
Walter Herbst<br />
Lydia Rezek<br />
1. Korinther 12, 26-27<br />
Im Heim oder Krankenhaus<br />
Ruth Below Magda Dehne<br />
Elli Metzdorf<br />
Zu Hause<br />
Johanna Scheer<br />
Magdalena Schrage<br />
Ruth Trautmann<br />
Charlotte Vieregg<br />
Gertrud Ziepert
04.10. Jo. Schard<br />
07.10. K. Bölcke<br />
11.10. A. Schäfer<br />
11.10. Impuls-Abend, I. Mees<br />
14.10. N. Rose<br />
18.10. R. Wörz<br />
21.10. K. Will<br />
25.10. M. Henninger<br />
28.10. M. Henninger<br />
01.11. M. Henninger<br />
04.11. L. Bauer<br />
08.11. K. Straub<br />
08.11. Impuls-Abend, K. Straub<br />
11.11. K. Straub<br />
15.11. Jugend-Sonntag, D. Muhl<br />
Vorschau<br />
18.11. D. Muhl<br />
22.11. D. Muhl<br />
25.11. K. Bölcke<br />
29.11. H. Stoye<br />
02.12. W. Hinrichs<br />
06.12. Jü. Schard<br />
09.12. Jü. Schard<br />
13.12. Jü. Schard<br />
16.12. L. Bauer<br />
19.12. Sonntagsschulweihnachtsfeier<br />
20.12. D. Schwarz<br />
24.12. Christfeier, H. Stoye<br />
27.12. K. Bölcke<br />
31.12. Jahresschlussversammlung<br />
01.01. G. Herbst<br />
Frauenstunde: Mo. 05.10., Mo. 02.11., Mo. 07.12. um 16.00 Uhr<br />
Regelmäßige Veranstaltungen<br />
Änderungen<br />
vorbehalten!<br />
Gottesdienst sonntags 10.00 Uhr<br />
Kinderstunde (4-13 J.)* sonntags 10.00 Uhr<br />
Gebetsgemeinschaft mittwochs 18.45 Uhr<br />
Bibelstunde mittwochs 19.30 Uhr<br />
Jungschar (8-13 J.) freitags 17.00 Uhr<br />
Jugendgruppe (ab 13 J.)* samstags 17.30 Uhr<br />
* nicht während der Schulferien<br />
<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Freikirchliche</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Berlin</strong> SW e. V.<br />
<strong>Hasenheide</strong> 21 10967 <strong>Berlin</strong> Tel.: 691 40 33<br />
U-Bahn Hermannplatz – Bus M29, M41, 171, 194, 344<br />
www.gemeinde-hasenheide.de<br />
Postbank <strong>Berlin</strong> Kto. 13154109 BLZ 100 100 10 – Dresdner Bank Kto. 117601800 BLZ 100 800 00