Magazin2018
Inspirationen für Reisende
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INSPIRATIONEN FÜR REISENDE
INHALT<br />
EINE REISE DURCH KÄRNTEN<br />
30<br />
GUT, SAUBER, FAIR:<br />
Die erste Slow Food<br />
Travel-Region der Welt<br />
liegt in Kärnten<br />
18<br />
Richtig gut<br />
runterkommen …<br />
In unseren Geschichten verraten<br />
KärntnerInnen, was ihr Ruhepol ist.<br />
Dazu hat die freischaffende Künstlerin<br />
Astrid Langer aus Klagenfurt am<br />
Wörthersee Zeichnungen angefertigt<br />
Kärntner Geschichten<br />
von Heimkehrern und Wiederentdeckern<br />
Ein Familien-Handwerk ausüben, eine Tradition beleben, nach Hause kommen, um mit eigenen Ideen<br />
den elterlichen Betrieb weiterzuführen: In diesem Magazin erzählen Menschen, was sie schon als Kind<br />
an der Kärntner Heimat geliebt haben und wie sie als Erwachsene zu ihren Wurzeln zurückfanden.<br />
Den Geschmack der Kindheit kann man auch als Gast entdecken. Ganz egal, ob man einst oft mit den<br />
Eltern herkam oder zum ersten Mal in Kärnten Urlaub macht. Das Land weckt Erinnerungen an früher –<br />
nicht zuletzt wegen der herzlichen Gastgeber, die wir Ihnen hier vorstellen möchten<br />
04 (Wieder) Kind sein können<br />
Fünf ganz besondere Momente<br />
in Kärnten – unterwegs auf den<br />
Spuren der Kindheit<br />
14 Weite Wege<br />
Der Alpe-Adria-Trail und andere<br />
grenzenlos schöne Touren<br />
16 Kärntner Augenblicke<br />
Von Aussichtstraßen, Heilwasser<br />
und sommerlichen Bergtouren<br />
20 Gutes vom Berg<br />
Warum Stefan Bachmanns<br />
Tomaten so gut schmecken<br />
VIDEOS<br />
zu den Themen in diesem<br />
Magazin finden Sie unter:<br />
kaernten.at/magazin/s2018<br />
22 Willkommen auf<br />
Gut Taggenbrunn<br />
Wie ein Uhrenhersteller zum<br />
Weinbau und Wohlfühl hotel kam<br />
28 Margits coole Knollen<br />
Wieso guter Knoblauch jetzt<br />
auch im Lavanttal wächst<br />
32 Up, up and away<br />
Klagenfurt am Wörthersee bietet<br />
das ideale Klima für Start-ups<br />
34 Kärntner Seen<br />
36 Feste bauen<br />
In Friesach entsteht mit uralten<br />
Werkzeugen eine ganze Burg<br />
40 Der geht ans Leder<br />
Bernd Sima und seine große<br />
Liebe zum Schuh<br />
42 Alles (feinster) Käse<br />
Franz Pernul und sein Camembert<br />
namens Schneewittchen<br />
46 Gelassen genießen<br />
Neun Brothandwerker, die noch<br />
nach alten Rezepten backen<br />
48 Der Ruf der Wildnis<br />
Dieses Hotel am Großglockner<br />
geht ganz eigene Wege<br />
50 „Booodn“ im Karlbad<br />
Mit Feuer, Stein & Quellwasser –<br />
Kuren wie zu Kaisers Zeiten<br />
54 Danke, Mrs. Pepper!<br />
Ihre Kräuter-Heilmittel nach<br />
bäuerlichen Rezepten tun gut<br />
56 Fisch vom Feinsten<br />
Forelle & Co frisch auf den Tisch<br />
58 Biwak unter den Sternen<br />
Romantische Unterkünfte<br />
für zwei am Millstätter See<br />
62 Da hab‘ ich Aktien drin<br />
18 innovative Landwirte gründeten<br />
eine Bio-Schaukäserei<br />
64 Vintage statt Retro<br />
Weinbau von Hand gemacht<br />
68 Kärntner Feste<br />
70 500 Jahre jung<br />
Kärntens Hauptstadt Klagenfurt<br />
am Wörthersee feiert Jubiläum<br />
76 Auf einen Blick<br />
Übersichtskarte und Regionen<br />
80 Kompass<br />
Anreise, Kärnten-Apps,<br />
Adressen und mehr<br />
Coverfoto + Seite 3: Gert Steinthaler, Foodstyling Florentina Klampferer; Inhalt: Franz Gerdl (1), Arnold Pöschl (2), Woldgang Hummer; Assi Kernbeis<br />
Geschmack<br />
der Kindh it
Das Leben<br />
genießen.<br />
Beim Vater-Sohn-Ausflug ans<br />
Wasser kann man vom Steg aus<br />
bestens über kleine Schiffe und<br />
große Fische philosophieren.<br />
Das sind Kärntner Tage am See.<br />
Geschmack der<br />
Kindheit<br />
Als wir klein waren, reichten die Sommer ferien noch<br />
bis weit über den Horizont hinaus – und Abenteuer<br />
lockten überall. Urlaub in Kärnten, das ist manchmal<br />
wie eine Reise in dieses schöne Damals. Als wir noch<br />
zeitverloren waren – und voller Entdeckergeist.<br />
Fünf unvergessliche Kärntner Augenblicke.<br />
DER FAAKER SEE<br />
– mit Blick auf<br />
den Mittagskogel<br />
Foto: Martin Steinthaler<br />
4<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 5
BIOSPHÄRENPARK NOCKBERGE –<br />
rund um den Thermenort<br />
Bad Kleinkirchheim<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
Endlich Zeit haben.<br />
Heute gehen wir in die Berge. Als Kinder haben<br />
wir oft protestiert, wenn’s auf Wander tour ging.<br />
Und waren am Ende doch immer begeistert<br />
von Bächen, Bergseen, Hüttenjause und herrlich<br />
duftenden Almwiesen.<br />
6<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 7
Sich frei fühlen.<br />
Okay, wirklich bequem war das auch damals nicht,<br />
mit Freunden auf dem Gepäckträger zum See zu<br />
kutschieren. Aber wann, wenn nicht im Urlaub,<br />
darf man auch mal übermütig sein?<br />
AM NORDUFER DES<br />
WÖRTHERSEES – mit Blick<br />
auf den Pyramidenkogel<br />
Foto: Martin Steinthaler<br />
8<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 9
ST. VEIT AN DER GLAN<br />
– Bauernwiese bei der<br />
Bio-Fischzucht Prenter<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
Die Perspektive<br />
wechseln.<br />
Früher war die Welt magisch.<br />
Bäume waren Beschützer,<br />
Wolken wunderbare Wesen.<br />
Als wir klein waren, haben<br />
wir unsere Eltern gelehrt,<br />
die Welt endlich einmal wieder<br />
mit anderen Augen zu sehen.<br />
10<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 11
In die Natur<br />
eintauchen.<br />
Mit dem Boot auf Fahrt gehen,<br />
sich treiben lassen – und<br />
unterwegs kleine und große<br />
Abenteuer erleben, wie einst<br />
Huckleberry Finn auf seinem<br />
Floß. So begegnet man den<br />
Helden der Kindheit wieder.<br />
DIE LEBENSADER DRAU –<br />
vom oberen Drautal durch<br />
das Rosental bis Lavamünd<br />
Foto: Martin Steinthaler<br />
12 KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 13
WANDERN·BIKEN·PADDELN<br />
GUTER START-<br />
PUNKT für den<br />
Alpe-Adria-Trail:<br />
Heiligenblut am<br />
Großglockner<br />
Großglockner<br />
Großglockner<br />
Kärnten lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise aktiv erleben. Zu Fuß zum<br />
Beispiel auf dem Karnischen Höhenweg oder dem Panoramaweg Südalpen.<br />
Per Rad oder Kanu von West nach Ost entlang der Drau. Oder in Nord-Süd-<br />
Richtung auf dem Alpe-Adria-Trail, der vom Großglockner durch Kärnten und<br />
Slowenien bis zur Adria führt<br />
DER ALPE-ADRIA-TRAIL<br />
STARTET IN KÄRNTEN...<br />
... hoch alpin am Großglockner, höchster Berg Österreichs.<br />
Durchs Mölltal und über die sanften Nockberge geht es zu den<br />
herrlichen Badeseen – und weiter bis zu den Karawanken.<br />
IN SLOWENIEN ...<br />
... sind die landschaftlichen Höhepunkte am Wanderweg der<br />
Triglav Natio nalpark, der Fluss Soča und die Goriška Brda.<br />
IN ITALIEN ...<br />
... führt der Trail durch liebliche Weinbaugebiete im Friaul bis<br />
ans Meer nach Muggia in die Nähe von Triest.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Alles über den Alpe-Adria-Trail unter<br />
www.alpe-adria-trail.com<br />
Alles über Wandern in Kärnten unter<br />
www.kaernten.at/wandern<br />
Weite Wege<br />
Darauf können<br />
Sie sich auf dem<br />
Alpe-Adria-Trail<br />
freuen:<br />
knapp 750 Kilometer<br />
43 Etappen<br />
3 Länder<br />
die schönsten<br />
Badeseen<br />
unvergessliche Ausblicke<br />
Nationalpark<br />
Hohe Tauern<br />
National Park<br />
Naturparadies<br />
Mölltal<br />
Biosphärenpark<br />
Nockberge<br />
Magische Orte<br />
Nationalpark Triglav<br />
Nationalpark<br />
Hohe Tauern<br />
Nationalpark<br />
Hohe Tauern<br />
wunderbare Wasserwelten<br />
an der Soča<br />
Weinberge im Friaul<br />
Schloss Duino<br />
Adria<br />
AM ZIEL:<br />
Muggia<br />
bei Triest<br />
Udine<br />
Künstlerstadt<br />
Künstlerstadt<br />
Gmünd<br />
Gmünd<br />
Thermen<br />
Thermen<br />
Bad<br />
Bad<br />
Kleinkirchheim<br />
Kleinkirchheim<br />
Millstätter<br />
Millstätter<br />
See<br />
See<br />
Badehaus<br />
Badehaus<br />
Millstatt<br />
Millstatt<br />
Ossiacher<br />
Ossiacher<br />
See<br />
See<br />
Wörthersee<br />
Wörthersee<br />
Finkenstein<br />
Finkenstein<br />
Villach<br />
Villach<br />
Faaker<br />
Faaker<br />
See<br />
See<br />
Tarvisio<br />
Tarvisio<br />
Monte<br />
Monte<br />
Lussari<br />
Lussari<br />
Kranjska<br />
Kranjska<br />
Gora<br />
Gora<br />
Soča<br />
Soča<br />
Triglav<br />
Triglav<br />
Nationalpark<br />
Nationalpark<br />
Weinbau<br />
Weinbau<br />
Collio<br />
Collio<br />
Fotos: Klaus Dapra, Fabio Parenzan, Franz Gerdl (2), Gert Steinthaler<br />
Lipizzaner<br />
Lipizzaner<br />
Pferde<br />
Pferde<br />
Lipica<br />
Lipica<br />
Trieste<br />
Trieste<br />
Adria<br />
Adria<br />
Muggia<br />
Muggia<br />
An der Sonnenseite der Alpen<br />
Kärntens Hauptfluss, die Drau, lässt sich wunderbar per Kanu<br />
oder Fahrrad erkunden – tolle Naturerlebnisse inbegriffen<br />
DRAUPADDELWEG<br />
ALLES IM FLUSS<br />
Egal ob per Kajak, mit dem Kanadier<br />
oder dem Stand-Up-Paddle-<br />
Board – die wunderschöne<br />
Drau, die Kärnten von Westen<br />
nach Osten durchfließt, lässt<br />
sich dank kräftiger Strömung<br />
bequem befahren. Ab Sommer<br />
2018 kann man für den ersten,<br />
67 Kilometer langen Abschnitt<br />
des Draupaddelwegs zwischen<br />
Oberdrauburg und Paternion<br />
Boote, Lagerplätze und mehr<br />
buchen. Eine Verlängerung der<br />
Route ist geplant.<br />
Mehr Infos unter<br />
www.draupaddelweg.at<br />
DRAURADWEG<br />
DIE SUDSEITE<br />
DER ALPEN<br />
Vier Länder, das bezaubernde<br />
Flusstal, großartige Weitblicke<br />
über die Bergwelt – der Drauradweg<br />
verbindet auf über<br />
500 Kilometern Italien, Österreich,<br />
Slowenien und Kroatien.<br />
222 Kilometer davon verlaufen<br />
durch Kärnten, größtenteils<br />
entlang der Drau.<br />
Die Tour durch Kärnten ließe sich<br />
locker in vier Tagen bewältigen,<br />
man sollte sich aber besser Zeit<br />
nehmen für die vielen Besonderheiten<br />
am Wegesrand. Für einen<br />
Abstecher ins Kräuter dorf<br />
Irschen zum Beispiel am Fuß der<br />
Kreuzeckgruppe. Pause in der<br />
charmanten Stadt Spittal mit<br />
dem Renaissanceschloss Porcia<br />
oder in der Kärnten-Therme<br />
DER DRAURADWEG<br />
im Rosental<br />
KRÄFTIGE STRÖMUNG:<br />
on tour auf dem<br />
Draupaddelweg<br />
Warmbad Villach. Eine Abkühlung<br />
im Wörthersee, Faaker See oder<br />
Klopeiner See.<br />
Entlang der Route bieten<br />
50 zertifizierte Drauradweg-<br />
Wirte Spezialitäten aus der<br />
Kärntner Alpen-Adria-Küche<br />
sowie Unterkunft an. Man kann<br />
zwischendurch auch den Drauradwegbus<br />
nutzen, und auf<br />
Wunsch wird ein Gepäcktransport<br />
organisiert.<br />
Mehr unter<br />
www.drauradweg.com<br />
TIPP: Von Mallnitz im Nationalpark<br />
Hohe Tauern an die Adria radeln:<br />
www.alpe-adria-radweg.com<br />
FAHRADVERLEIH<br />
HIER MIETEN,<br />
DA ABGEBEN<br />
Zur Erkundung der Drau-Region<br />
oder anderer Gegenden Kärntens<br />
mit dem Fahrrad gibt es zur Saison<br />
2018 ein regionenübergreifendes<br />
Verleihsystem. Rund 800 Räder<br />
(etwa die Hälfte E-Bikes) können<br />
an 50 Stationen ausgeliehen und<br />
an einer beliebigen anderen wieder<br />
abgegeben werden.<br />
www.radland.kaernten.at<br />
PRAKTISCHE SACHE:<br />
Hop-on/Hop-off<br />
mit dem Fahrrad<br />
14<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 15
Lama-Trekking<br />
TIERISCH GUTE BEGLEITER<br />
Am Kärntner Katschberg können Gäste bei Wanderungen gemeinsam<br />
mit Lamas die Bergwelt erkunden<br />
Kärntner<br />
Augenblicke<br />
Sie heißen Flock, Moni oder Mosquito und recken gerne ihren langen<br />
Hals: Am Katschberg haben Gäste die Möglichkeit, während einer<br />
geführten Wanderung Freundschaft mit Lamas zu schließen. Die kommen<br />
ja ursprünglich aus Südamerika, machen aber auch in den Alpen<br />
gerne Ausflüge. Zwei Stunden lang geht’s bei der leichtesten Tour<br />
durch Wald und Almwiese – eine Wanderung, die Kinder ab sechs Jahren<br />
gut bewältigen können. Unterwegs genießen die großen und kleinen<br />
Teilnehmer immer wieder schöne Ausblicke auf die umliegenden<br />
Berge – und am Ende einen gemütlichen Ausklang auf einer Hütte.<br />
www.katschberg.at<br />
Wer liebt das nicht: zwischendurch mal in einer<br />
Therme abtauchen, sich kulinarisch verwöhnen<br />
lassen oder die Bergwelt auf verschiedenste<br />
Weisen erleben. Kärnten ist mehr als das<br />
bekannte Urlaubsland mit den schönsten Seen.<br />
Schauen Sie mal<br />
der Kärnten Küche-Guide 2018<br />
Kärnten Küche<br />
Kulinarische Erlebnisse 2018<br />
Kirchliche Schätze<br />
DEM HIMMEL NAH<br />
Stifte in St. Paul und St. Georgen,<br />
Gurker Dom, Kulturzentrum Fresach<br />
und noch viel mehr – Kärnten ist<br />
reich an kirchlichen Kunstschätzen.<br />
Besonders im Sommer sind viele der<br />
Kirchen im ganzen Land stimmungsvolle<br />
Bühnen für Musik und Kultur.<br />
www.kath-kirche-kaernten.at<br />
evangelischeskulturzentrum.at<br />
Sommerbergbahnen<br />
AUFWÄRTS SCHWEBEN<br />
Eine aussichtsreiche Alternative zur<br />
Gipfelwanderung ist die Fahrt mit einer<br />
der 16 Kärntner Sommerbergbahnen<br />
Es kann ein besonderes Erlebnis sein, richtig<br />
früh aufzustehen, um zu Fuß einen Alpengipfel<br />
zu erklimmen. Wer aber im Urlaub<br />
lieber ausschläft, der hat dank der insgesamt<br />
16 Kärntner Sommerbergbahnen auch nichts<br />
verpasst. Denn die bringen Gäste bequem –<br />
und ziemlich spektakulär – bis auf teilweise<br />
über 2.000 Meter. Ein Erlebnis ist zum Beispiel<br />
die Fahrt auf die Gerlitzen Alpe. Zwischen<br />
dem Ossiacher See und der Gipfelstation<br />
liegen 20 Minuten Fahrt mit der Kanzelbahn<br />
und der Gipfelbahn (Bild). Ganz oben, auf<br />
1.911 Meter Höhe, erwartet Urlauber einer<br />
der schönsten Panorama blicke Kärntens von<br />
der neuen Aussichtsplattform. Viele Bergbahnen<br />
haben für ihre Gäste zusätzliche<br />
Angebote wie geführte Wanderungen oder<br />
GPS-Schatzsuchen. Außerdem gibt’s an den<br />
Bergstationen jede Menge weitere Familien-<br />
Attraktionen.<br />
www.sommerbergbahnen-kaernten.at<br />
Fotos: Martin Steinthaler, Franz Gerdl (2)<br />
Kulinarikguide<br />
GENUSSVOLLE AUSFLÜGE<br />
Die berühmte Kasnudel, das Fleisch des Nockalmrinds oder frische Seeforelle:<br />
Kärnten lernt man am besten über seine Esskultur kennen – man erlebt Gastfreundschaft<br />
und genießt in geselliger Runde. Wo’s am besten schmeckt, verrät unser Kulinarik guide.<br />
Er führt Sie zu sonnigen Seeterrassen und urigen Almhütten, zu feinen Gourmetrestaurants<br />
oder an den zerfurchten Eichentisch des Dorfwirtshauses. Den Kulinarikguide gibt’s<br />
kosten los unter: www.kaernten.at<br />
16 KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 17
Panoramastraßen<br />
ÜBERN BERG<br />
Willkommen im Kärntner Kurvenreich: Wer mit dem Auto durchs Hochgebirge<br />
fährt, der erlebt viele Perspektivwechsel – inmitten großer Natur<br />
Ganz klar, hier ist der Weg das Ziel – oder besser: die Straße. Kärnten besitzt<br />
einige der schönsten Panoramastraßen der Alpen, wie etwa die Großglockner<br />
Hochalpenstraße oder die 35 Kilometer lange Nockalmstraße zwischen Innerkrems<br />
im Norden und Ebene Reichenau im Süden (Bild). Diese sind nur während<br />
der Sommermonate geöffnet und ermöglichen Urlaubern, in die großen Naturlandschaften<br />
Kärntens einzutauchen. Unterwegs gibt es viele Möglichkeiten,<br />
das Auto abzustellen und Spaziergänge oder Wanderungen zu unternehmen.<br />
Und gemütlich einkehren kann man natürlich auch.<br />
GESCHICHTEN<br />
VON HEIMKEHRERN<br />
UND WIEDERENTDECKERN<br />
Thermalwasser<br />
DIE REINE ENTSPANNUNG<br />
Es gehört zu den guten inneren Werten Kärntens:<br />
Wohltuendes Thermalwasser aus den Tiefen der<br />
Erde wird in Kärnten in mehreren auch architektonisch<br />
schönen Thermen aufgefangen<br />
Runterkommen, eintauchen, loslassen: Es gibt ja kaum<br />
was Besseres, als nach einem erlebnisreichen, aktiven<br />
Tag an der frischen Luft eine gemütliche Energietankstelle<br />
aufzusuchen – also ab in eine Therme! Vier Badelandschaften<br />
mit Thermalwasser stehen Gästen in<br />
Kärnten zur Auswahl. Architektonisch aufregend ist<br />
die neue Kärnten Therme in Villach (Bild) mit ihren<br />
Schrägen und ihrer Asymmetrie. Bad Kleinkirchheim<br />
hat gleich zwei Badehäuser: das Thermal Römerbad,<br />
eine wunderschöne alpine Wellness-Oase, und die<br />
Kathreintherme, in der sich auch Familien mit kleineren<br />
Kindern wohlfühlen. www.kaerntentherme.com;<br />
www.badkleinkirchheim.com<br />
Bad Kleinkirch heim<br />
Seenwellness<br />
AUFGUSS MIT<br />
PANORAMABLICK<br />
Im 1. Kärnten Badehaus direkt<br />
am Millstätter See können Gäste in<br />
der Sauna aufs Wasser schauen, im<br />
Infinity Pool oder im See abtauchen.<br />
Auch wohl tuende Anwendungen<br />
sind buchbar. Im Restaurant L’ONDA<br />
gibt’s Alpen-Adria-Küche.<br />
www.badehaus-millstaettersee.at<br />
Ein humorvoller Blick<br />
auf die Welt<br />
„Ich bin ein Fan von guten<br />
Comics. Das Aneinanderreihen<br />
und das Spiel mit<br />
mehreren Bildern eröffnet<br />
mir neue Aspekte“, sagt<br />
die Kärntner Künstlerin<br />
Astrid Langer, die für dieses<br />
Magazin die Illustrationen<br />
gemacht hat. In ihren<br />
humorvollen Arbeiten<br />
mischen sich Karikatur,<br />
Comic und Malerei.<br />
Astrid Langer kam 1978<br />
in Klagenfurt zur Welt und<br />
wuchs dort auch auf.<br />
Während ihres Studiums<br />
reiste sie viel, u. a. nach<br />
Asien, Australien, Lateinund<br />
Südamerika. Dann<br />
machte sie 2006 zunächst<br />
ihren Master in Psychologie<br />
und studierte dann in<br />
Klagenfurt Kunst.<br />
Langers Ilustrationen finden<br />
Sie überall dort im Heft, wo<br />
Kärntner erzählen, was ihr<br />
Ruhepol ist. Die Dinge<br />
schärfen und auf den<br />
Punkt bringen, das<br />
macht der Künstlerin<br />
ebenso viel<br />
Spaß wie kleine<br />
Geschichten zu<br />
erzählen.<br />
Fotos: Helmuth Rier, Johannes Puch, Kärntner Badehaus Millstatt, Assi Kernbeis, Franz Gerdl (3), Alfred Pöschl (4), Wolfgang Hummer (2)<br />
In diesem Heft erzählen KärntnerInnen, was sie an ihrer Heimat besonders lieben,<br />
was sie arbeiten und warum sie gerne in Kärnten leben<br />
18
KREUTH<br />
Das Asphaltsträßchen wird schmal und<br />
immer schmaler. Teils schwindelerregend<br />
windet es sich in steilen Serpentinen oberhalb<br />
der Ortschaft Jenig den Berg hinauf, bis<br />
in 1.000 Meter Seehöhe der Hof Kunz erreicht<br />
ist. Hier baut Stefan Bachmann, wettergegerbter<br />
junger Mann mit leuchtend blauen<br />
Augen, unter tatkräftiger Unterstützung der<br />
Familie Obst und Gemüse an – mit einem<br />
enormen Erfolg.<br />
Anno 2015 wandelte der gelernte Koch mit<br />
seiner Lebensgefährtin das Anwesen der<br />
Schwiegereltern vom Milchkuh- in einen<br />
Obst- und Gemüsehof um. Nun wachsen hier<br />
Tomaten und Paprika in Gewächshäusern,<br />
dazu an steilen Hängen Kohl, Rotkraut, Mangold,<br />
Mais, Kartoffeln & Co., aber auch Seltenes<br />
wie Malabarspinat, Knollenziest und<br />
vieles mehr. Alles nachhaltig produziert, was<br />
auch das Gütezeichen „Gutes vom Bauernhof“<br />
dokumentiert.<br />
Kunden vom Hof Kunz (Kreuth 3, 9631 Jenig)<br />
sind meist Top-Gastronomen der Region,<br />
dazu gibt es Gemüsekisteln für privat – „die<br />
liefern wir frei Haus, unsere Straße traut sich<br />
kaum jemand hoch“, lacht Stefan.<br />
DIE ROTE<br />
TOMATE<br />
VOM BERG<br />
Mein Ruhepol …<br />
… liegt direkt vor der<br />
Haustür – es sind meine<br />
Äcker und Felder.<br />
Wenn ich dort stehe und<br />
über das weite Tal schaue,<br />
tanke ich neue Kraft<br />
Stefan Bachmann<br />
Gemüsebauer<br />
Seit Kurzem führt Quereinsteiger Stefan<br />
Bachmann einen Gemüsehof – nun stehen die<br />
Top-Gastronomen als Kunden Schlange<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
GAILTALBAUER KIRCHBACH<br />
Am einfachsten findet man die Produkte von<br />
Stefan Bachmann auf dem Erlebnishof Gailtalbauer,<br />
direkt an der B111 in Kirchbach gelegen.<br />
Infos: www.gailtalbauer.at<br />
20<br />
21
TAGGENBRUNN<br />
ZEIT IST<br />
RELATIV<br />
Zeit spielt für die Uhrenhersteller Andrea und<br />
Alfred Riedl natürlich eine besondere Rolle –<br />
auf ihrem Weingut Taggenbrunn bei St. Veit erhält<br />
sie aber noch einmal eine andere Bedeutung<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
22<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 23
TAGGENBRUNN<br />
Langsam versinkt die Sonne über<br />
St. Veit an der Glan, spiegelt sich<br />
orangerot in den Weingläsern auf<br />
den Tischen. Leise klappern Teller<br />
und Tassen, die Gäste plaudern,<br />
lachen, genießen den weiten Blick hinab in<br />
das Tal – es ist genau einer dieser Momente,<br />
in denen man sich wünscht, dass die Zeit<br />
ganz einfach mal stehen bleibt.<br />
Das Weingut und die dazugehörige<br />
Burg Taggenbrunn sind schon von Weitem<br />
zu sehen. Hoch oben auf einem alleinstehenden<br />
Hügel ragt die Ruine der einstigen<br />
Wehranlage empor. Ein Stückchen tiefer,<br />
umgeben von grünen Reben, liegen das<br />
Gut nebst modernem Hotel und zugehörigem<br />
Restaurant, dem Heurigen. Eigentümer<br />
dieser einzigartigen Location sind Andrea<br />
und Alfred Riedl. Das Ehepaar hat sich vor<br />
allem mit der Uhrenmarke Jacques Lemans<br />
international einen Namen gemacht. In<br />
125 Ländern werden ihre Chronometer<br />
Unser Ruhepol …<br />
… ist unser Zuhause, nicht<br />
weit von Taggenbrunn<br />
entfernt. Wir waren so viel<br />
unterwegs, dass wir uns<br />
heute gerne Zeit nehmen,<br />
das Daheim zu genießen –<br />
in Kärnten ist es so schön<br />
Andrea und Alfred Riedl,<br />
Uhrenhersteller und<br />
Weingutbesitzer<br />
vermarktet, in Österreich, Russland, Polen,<br />
der Ukraine und Türkei sind die Zeitmesser<br />
aus Kärnten gar Marktführer.<br />
Nun hat man zudem dieses Weingut,<br />
seit Sommer 2017 auch mit Hotel- und Restaurantbetrieb.<br />
„Taggenbrunn ist historisch<br />
sehr interessant“, sagt Alfred Riedl. Die<br />
Burg wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts<br />
im Auftrag des Erzbistums Salzburg auf<br />
Überresten einer keltisch-römischen Ringwallsiedlung<br />
erbaut, war nach einer Zeit<br />
voller Zerstörung und Wiederaufbau im<br />
Jahr 1308 sogar erster Regierungssitz Kärntens.<br />
Heute ist es ein Ort zum Entspannen,<br />
Genießen, Sich-Zeit-Lassen für die schönen<br />
Dinge abseits des Trubels der Stadt.<br />
Alle Gebäude des Anwesens wurden in<br />
den letzten Jahren renoviert und präsentieren<br />
sich nun als Mischung aus historischer<br />
Bausubstanz und moderner Architektur.<br />
Viel Holz, Naturstein und warme Töne<br />
geben die klassische Note, es ist elegant<br />
Fotos: Franz Gerdl (2), Weingut Taggenbrunn<br />
ZWEI MACHER UND IHR<br />
WERK – auf 45 Hektar werden<br />
heute in Taggenbrunn<br />
rund zehn verschiedene<br />
Weinsorten angebaut.<br />
Eigentümer Andrea und<br />
Alfred Riedl haben derweil<br />
schon neue Pläne<br />
24<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 25
TAGGENBRUNN<br />
GUTE NACHT – die Zimmer des Hotels<br />
sind besonders hochwertig ausgestattet<br />
GUTE TROPFEN – der<br />
heimische Weinkeller<br />
birgt unter anderem<br />
feine Kreszenzen von<br />
Zweigelt, Chardonnay<br />
und Pinot Noir<br />
GUTER PLATZ – die Terrasse des Heurigen taugt<br />
hervorragend zum Feiern für große und kleine Runden,<br />
zum schönen Ambiente kommt eine erstklassige Küche<br />
André Hellers<br />
„Göttin der Zeit“<br />
Fotos: Franz Gerdl (3), Anne Schüßler<br />
und gemütlich zugleich. „Unsere Highlights<br />
hier sind zum einen die Terrasse mit großer<br />
Aussicht, und dann natürlich unsere Statue,<br />
die Göttin der Zeit“, so Riedl.<br />
AUS DER BURGRUINE<br />
SOLL EIN MUSEUM<br />
FÜR UHREN ENTSTEHEN<br />
Diese 15 Meter hohe Skulptur wurde von<br />
André Heller entworfen, sie geht zurück auf<br />
die griechische Mythologie und hält Weintrauben<br />
in der Hand. „Die Zeit ist wichtig,<br />
um guten Wein reifen zu lassen“, so Alfred<br />
Riedl. „Es braucht halt einige Jahre, um die<br />
höchste Qualität zu erreichen.“ Knapp zehn<br />
Sorten werden momentan auf etwa 45 Hektar<br />
Fläche rund um Taggenbrunn angebaut,<br />
darunter Zweigelt, Pignot Noir, Chardonnay<br />
und andere.<br />
Auch auf der Burgruine oberhalb des<br />
Anwesens tut sich einiges – hier entsteht<br />
ein Uhrenmuseum, das die Geschichte der<br />
Zeit erzählt. Und im nahen St. Veit an der<br />
Glan hat Familie Riedl jüngst ihr zweites<br />
Hotel eröffnet, sein Name, wie könnte es<br />
anders sein: „Die Zeit“. Zeit nehmen sich<br />
auch gerne die Gäste auf der Terrasse des<br />
Heurigen – bei einem Glas Wein am Abend<br />
mit dem weiten Blick über das Tal.<br />
VERKOSTUNG IN DER VINOTHEK<br />
Gut Taggenbrunn liegt wenige Kilometer östlich<br />
von St. Veit an der Glan, per Auto in ein paar<br />
Minuten erreicht. Gäste des Hotels können<br />
natürlich die hauseigenen Kreszen zen verkosten,<br />
etwa in der Vinothek oder einer der Zirbenstuben.<br />
Mehr Infos unter www.taggenbrunn.at<br />
26<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 27
ST. PAUL<br />
MARGIT UND DER<br />
DUFT VON<br />
KNOBLAUCH<br />
Der gute Knoblauch muss nicht immer aus<br />
südlichen Ländern kommen – auf ihrem Erdbeerhof<br />
in St. Paul baut Margit Holzer die Heilpflanze an<br />
Wieder und wieder bückt sich Margit nach<br />
einer Knolle. Sie befreit sie mit einer Bürste<br />
vom groben Schmutz und schneidet die<br />
Wurzeln ab. Alles in Handarbeit, bei jeder<br />
einzelnen Pflanze. Vor ihr und ihren Mitarbei<br />
tern liegt ein riesiger Haufen mit frisch<br />
geern teten Knollen. Es riecht nach Erde<br />
und ein bisschen nach Lauch.<br />
Margit Holzer hat eine seltene Leidenschaft:<br />
Knoblauch. Seit fünf Jahren baut sie das<br />
schmackhafte Gewächs im Lavanttal an.<br />
Vor sechs Jahren hat alles begonnen. Margit<br />
Holzer verließ damals ihre Wahlheimat<br />
Italien und übernahm den elterlichen Erdbeerhof<br />
in St. Paul. Aus anfänglichen Experimenten<br />
sind bis heute elf verschiedene<br />
Knob lauch-Sorten geworden, die auf mehr<br />
als drei Hektar angebaut werden. Besonders<br />
beliebt ist ihr Grünknoblauch – „ob gebraten<br />
oder zart geschnitten auf dem Butterbrot –<br />
er ist einfach köstlich“, schwärmt sie.<br />
Doch das Lauchgewächs schmeckt nicht nur<br />
gut, es hat sogar heilende Wirkungen. Knoblauch<br />
beugt Thrombosen und Diabetes vor,<br />
ist antibakteriell und reinigt den Darm – eine<br />
wahre Wunderknolle.<br />
Mein Ruhepol …<br />
… sind die Wiesen und<br />
Felder hinter unserem Hof,<br />
dort tolle ich am liebsten<br />
mit den Hunden herum. Im<br />
Garten stand außerdem<br />
mal ein kleines Tempelchen,<br />
auch dort ist für mich ein<br />
Kraftort der Ruhe<br />
Margit Holzer<br />
Holzers Kärntner Knoblauch<br />
AUCH ERDBEEREN, RHABARBER, PHYSALIS<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
Familie Holzer residiert in St. Paul im Lavanttal,<br />
St. Margarethen 7. Neben Knoblauch werden<br />
weiter Erdbeeren, Rharbarber und Physalis<br />
angeboten. Infos: www.holzer-austria.com<br />
28<br />
29
SLOW FOOD TRAVEL<br />
Mit Bedacht & Genuss<br />
Viele kleine Produzenten, viel Tradition, viel Landwirtschaft – das Lesachund<br />
das Gailtal sind die erste Slow Food Travel-Region der Welt! Lebensmittelhandwerker<br />
lassen sich hier gerne bei der Arbeit über die Schulter schauen –<br />
und in Workshops kann man selbst Brot, Käse, Speck & Co herstellen<br />
Das Nudel-Einmaleins<br />
KASNUDELN IN 45 VARIATIONEN<br />
Nudl-Kudl-Mudl nennen Ingeborg und Gudrun Daberer ihr jährliches<br />
Fest in St. Daniel bei Dellach rund um die wohl bekannteste Spezialität<br />
Kärntens: die Kasnudel. Den ganzen Oktober über haben die Schwestern<br />
in ihrem Gasthof Grünwald ausschließlich Nudelgerichte auf der Karte,<br />
immerhin gibt es rund 45 Varianten. Im Slow Food Travel Workshop<br />
lernt man, die Leckerbissen selbst zuzubereiten – probieren erwünscht!<br />
Gut gerührt<br />
BESTE BUTTER VOM BERG<br />
Warum das Frühstück bei den Biobauern<br />
Barbara und Josef Warmuth auf ihrer Bischof-<br />
Alm so zünftig schmeckt? Weil Almkäse und<br />
-butter in der kleinen Almsennerei traditionell<br />
produziert werden wie seit mehr als 100 Jahren.<br />
Frisch aus dem Butterfass aufs Brot –<br />
im Workshop kann man lernen, wie‘s geht.<br />
Gekörnte Ordnung<br />
LANDMAIS VON SEPP BRANDSTÄTTER<br />
In Reih und Glied sitzen sie eng aneinander,<br />
die elfenbeinfarbenen Körner. Der Gailtaler<br />
Weiße Landmais war lange eine Rarität. Sepp<br />
Brandstätter aus Kötschach-Mauthen hat die<br />
fast vergessene Kulturpflanze zu neuer Blüte<br />
geführt – mehr dazu zeigt er bei einer genussvollen<br />
Slow Food Travel-Entdeckungsreise.<br />
Fotos: Wolfgang HUMMER_Betriebskooperation ARGE Slow Food (5)<br />
REISEN ZU DEN<br />
WURZELN DES<br />
GUTEN GESCHMACKS<br />
IHR PERSÖNLICHES SLOW FOOD-<br />
ERLEBNIS IN KÄRNTEN 2016<br />
Bauernhof-Eis<br />
VON DER KUH (FAST) DIREKT IN DIE WAFFEL<br />
Lissi Neuwirth hat 20 glückliche Kühe, und deren gute Milch<br />
schmeckt bei der Gailtal-Bäuerin aus Gundersheim wahlweise<br />
nach Schokolade, Zitrone oder Erdbeere und schmilzt<br />
auf der Zunge. Wie das geht? Genau: Lissi macht aus der Milch<br />
feinste Eiscreme mit besten Zutaten aus der Region, etwa mit<br />
frischen Früchten und feinen Kräutern. Wer das gerne selbst<br />
lernen möchte, kann einen Workshop bei ihr besuchen.<br />
Der Echte<br />
SLOW FOOD BRAUCHT ZEIT:<br />
GAILTALER SPECK AUS DEM<br />
SCHLOSS<br />
Johann Steinwender hat viel übrig<br />
für Tradition. Als Gastgeber im<br />
Biedermeier-Schloss Lerchenhof<br />
bei Hermagor sowie als umsichtiger<br />
Landwirt produziert er nach<br />
Slow Food-Kriterien den echten,<br />
ursprungsgeschützten Gailtaler<br />
Speck. Wer sich für Schlachtung<br />
und Herstellung interessiert,<br />
kann dem Schlossherrn in einem<br />
Slow Food Travel-Workshop zur<br />
Hand gehen. Man erfährt dabei<br />
eine Menge über das richtige<br />
Räuchern und Lagern – und über<br />
das Slow Food-Motto „Gib dem<br />
Produkt Zeit“.<br />
GUT SAUBER FAIR:<br />
Wertvoller Genuss in Kärnten<br />
Beste Lebensmittel, die handwerkliche<br />
Herstellung, die Verwendung regionaler<br />
Produkte und das bewusste Genießen<br />
haben in Kärnten eine ganz große<br />
Bedeutung. Die Intitiative GUT SAUBER<br />
FAIR setzt sich dafür ein, dass man hier<br />
auf der sonnigen Südseite der Alpen den<br />
Wert der guten Produkte schätzt, dass<br />
die Vielfalt und der Geschmack erhalten<br />
bleiben und dass Einheimische und Gäste<br />
eine bewusste Esskultur erleben können.<br />
GUT ... steht für eine gehaltvolle,<br />
frische und gesunde Esskultur mit den<br />
besten Produkten aus dem landwirtschaftlichen<br />
Reichtum Kärntens.<br />
SAUBER ... steht für die Erzeugung<br />
von Lebensmitteln in Harmonie mit Umwelt,<br />
Gesundheit und den empfindlichen<br />
Ressourcen der Erde.<br />
FAIR ... steht für faire Bedingungen,<br />
faire Preise und faire Richtlinien. Von der<br />
Erzeugung, über die Weiterverarbeitung<br />
bis zum kulinarischen Genuss.<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
Weitere Informationen über Slow Food Travel Alpe<br />
Adria Kärnten im Lesachtal und im Gailtal, dazu viele<br />
Termine, Workshops und Preise findet man unter:<br />
www.slowfood.travel<br />
30<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 31
KLAGENFURT<br />
Klagenfurt am Wörthersee, Schleppe-Platz<br />
Nummer 7: Hier sitzt Christopher Müller<br />
in der Firma Bitmovin, einem klassischen<br />
Start-up-Unternehmen mit Riesen-Erfolg.<br />
Im 400 Quadratmeter-Großraumbüro arbeitet<br />
der techni sche Leiter gemeinsam mit<br />
30 Kollegen. Bitmovin hilft Unternehmen,<br />
Videos in gleicher Qualität zu übertragen wie<br />
Youtube oder Netflix, allerdings mit schnelleren<br />
Ladezeiten. Zu den Kunden gehört zum<br />
Beispiel die New York Times in den USA.<br />
„In Klagenfurt gibt es sehr gute Förderungen<br />
für Start-ups“, erklärt Christopher – in<br />
14 Jahren hat etwa das build! Gründerzentrum<br />
mehr als 130 junge Firmen unterstützt.<br />
Ein wichtiger Faktor dabei ist die<br />
Alpe-Adria-Universität mit ihrem Informatik-Schwerpunkt,<br />
die für viele sehr gut<br />
ausgebildete junge Leute sorgt. Aber auch<br />
die zen trale Lage in Europa macht eine Firmengründung<br />
hier reizvoll – „und das entspannte<br />
südliche Lebensgefühl mit den<br />
schönen Seen im Umkreis“, so Christopher.<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist natürlich das nahe<br />
Ufer des Wörthersees, dort<br />
kann ich am besten entspannen.<br />
Beim Krafttanken<br />
hilft aber ehrlich gesagt<br />
auch unsere firmeneigene<br />
Bar – mit einem kleinen<br />
Whisky zum Feierabend!<br />
Christopher Müller<br />
Technischer Leiter Bitmovin<br />
VOM WÖRTHERSEE<br />
IN DEN BIG APPLE<br />
AUS KÄRNTEN IN ALLE WELT<br />
Neben dem Hauptsitz in Klagenfurt am Wörthersee<br />
hat die Firma heute auch Büros in San Francisco,<br />
Hongkong, São Paulo, New York, Seattle, Chicago<br />
und in den Niederlanden. Mehr Infos unter<br />
www.bitmovin.com<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
Allein wegen des besonderen Lebensgefühls ist<br />
Klagenfurt ein Hotspot für Start-ups – wie etwa für<br />
die Firma Bitmovin von Christopher Müller<br />
32<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 33
KÄRNTNER SEEN<br />
Längsee<br />
Turner See<br />
Faaker See<br />
Afritzer See<br />
Der 1,3 Kilometer lange See ist<br />
Naturnah und ruhig präsentiert<br />
Herrliches türkises Wasser, in das<br />
Das beschauliche, gerade mal<br />
von Schilf gerahmt und auch<br />
sich der rund 44 Hektar große<br />
man sofort springen möchte –<br />
einen halben Quadratkilometer<br />
bei Reitern beliebt. Gute Winde<br />
Turner See. Wie der benachbarte<br />
der malerische Badesee ist nicht<br />
große Gewässer liegt auf 752<br />
locken zudem Segler und Surfer<br />
Klopeiner See erreicht er Wasser-<br />
umsonst ein beliebtes Urlaubs-<br />
Meter Meeres höhe und ist vom<br />
Klopeiner See<br />
Wandern in den nahe gelegenen Karawanken, über 1.000 Kilometer<br />
Radwege und eine Kunstmeile am Ufer: Der Klopeiner See ist ein tolles<br />
Ziel für Aktivurlauber und Familien. Die erfreuen sich auch beim<br />
Stand-up-Paddeln, Surfen und Baden im bis zu 28 °C warmen Wasser.<br />
www.klopeinersee.at<br />
an, Hechte und Zander erfreuen<br />
Angler, und Taucher gehen bei<br />
acht Metern Sichtweite auf<br />
Schatzsuche.<br />
www.laengseehochosterwitz.at<br />
temperaturen von bis zu 28° C.<br />
Im Südosten schließt sich das<br />
Naturschutz gebiet Sablatnigmoor<br />
mit 170 Vogelarten an.<br />
www.klopeinersee.at<br />
ziel für Familien. Pluspunkt für<br />
mehr Entspannung: Auf dem See<br />
ist nur ein Motorboot erlaubt,<br />
nämlich das Inseltaxi.<br />
www.faakersee.at<br />
benachbarten Brennsee durch eine<br />
Talwasserscheide getrennt. Am<br />
Südufer findet man zwei Strandbäder<br />
und einen Campingp l a t z .<br />
www.region-villach.at<br />
Seenvielfalt<br />
Wie schön, dass man sich in Kärnten nicht zwischen Wanderund<br />
Badeurlaub entscheiden muss. Hier liegen herrliche,<br />
warme Seen inmitten schönster hügeliger und bergiger Natur.<br />
Suchen Sie sich einfach einen aus …<br />
Wörthersee Millstätter See<br />
An Strandbars und -bädern Eingebettet in sanfte Berge bildet<br />
dominiert entspannte Leichtigkeit der Millstätter See die Kulisse<br />
– so viel mediterran anmutendes für schöne Stunden zu zweit:<br />
Lebensgefühl bietet der größte Der tiefste See Kärntens hat auch<br />
See in Kärnten. Hier verbindet kulturell viel zu bieten. Romantiker<br />
man Lifestyle mit Tradition und rudern zu stillen Buchten, und<br />
sportlicher Aktivität.<br />
Genießer lassen sich im 1. Kärnten<br />
www.woerthersee.com<br />
Badehaus verwöhnen.<br />
www.millstaettersee.com<br />
Weissensee<br />
Kärntens höchstgelegener See setzt auf Naturnähe und<br />
Nachhaltigkeit. Das Seeufer erkundet man am besten zu<br />
Fuß, mit dem Rad oder dem Ruderboot. Besonders reizvoll<br />
ist eine Fahrt auf dem Genuss-Floß mit Verköstigung<br />
regionaler Spezialitäten auf dem Wasser.<br />
www.weissensee.com<br />
Fotos: Daniel Zupanc, Martin Steinthaler (3), Franz Gerdl (2), Edward Groeger (2), Tourismusverband Längssee, Daniel Zupanc,Wörthersee Tourismus<br />
Keutschacher See<br />
Er liegt südlich des Wörthersees<br />
und zählt mit dem Hafner-, dem<br />
Rauschele- und dem Bassgeigensee<br />
zum Keutschacher Vier-Seen-<br />
Tal. Per Rad lassen sich rundum<br />
auch kleinere Gewässer erkunden.<br />
Im See stehen Reste eines Pfahlbaudorfs.<br />
www.keutschach.at<br />
Brennsee<br />
Ist bei Familien und Anglern<br />
gleichermaßen beliebt. Er liegt<br />
idyllisch eingebettet in einem Tal<br />
zwischen dem Wöllanernock und<br />
Mirnock. www.feldamsee.at<br />
Ossiacher See<br />
Filmreife Sonnenuntergänge und ein prächtiges Benediktiner-Stift<br />
direkt am Ufer – der Ossiacher See ist<br />
besonders malerisch. Nicht verpassen sollte man das<br />
Musikfestival Carinthischer Sommer und die neue<br />
Kärnten Therme in Villach. www.ossiachersee.info<br />
Gösselsdorfer See<br />
Der See südlich von Völkermarkt liegt mitten im Naturschutzgebiet,<br />
bietet herrliche Schilfgürtel und hat ein<br />
schönes Strandbad. Die Wassertemperaturen liegen im<br />
Sommer schon mal bei 28 °C. In der Nähe ist ein Campingplatz<br />
mit kleinem Badesee. www.klopeinersee.at<br />
Pressegger See<br />
Bestens geeignet für Familien, die<br />
gern die Wanderschuhe schnüren:<br />
Ein schöner Rundweg führt am<br />
Ufer entlang und durch die ausgedehntesten<br />
Schilf bestände<br />
Kärntens. In der Nähe: Erlebnispark,<br />
Familienferiendorf und<br />
Wünschel rutenweg.<br />
www.nassfeld.at<br />
ALLE KÄRNTNER SEEN<br />
im Überblick finden Sie unter:<br />
www.seenlust.at<br />
34<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 35
FRIESACH<br />
GESCHICHTE<br />
SELBST GEBAUT<br />
Mit mittelalterlichen Methoden arbeiten<br />
Jacqueline, Herbert und ihre 50 Mitstreiter an einer<br />
Festung – in 35 Jahren soll das Werk fertig sein<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
36<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 37
FRIESACH<br />
SCHWERE LAST:<br />
Mit dem Holzkran<br />
kann Herbert große<br />
Balken anheben<br />
Pfft, pfft, pfft … rhythmisch pustet<br />
Herbert mit dem Blasebalg Luft in<br />
das Feuer, das Eisen darin glüht<br />
dunkelrot. Hinter der Schmiede rattert<br />
Jacqueline mit ihrem Pferdewagen<br />
den Berg hinauf. Sie ist eine von vier<br />
Frauen auf der Baustelle. Geschont wird<br />
sie aber nicht: „Jeder hier muss richtig mit<br />
anpacken“, sagt sie. „Das Arbeitsklima ist<br />
wirklich gut, ich fühle mich gebraucht. Es<br />
ist schön, in der freien Natur zu arbeiten.“<br />
GEARBEITET<br />
WIRD HIER KOMPLETT<br />
OHNE STROM<br />
Auf dieser Baustelle am Ortseingang von<br />
Friesach geht es anders zu als auf einem<br />
normalen Bauplatz. Dort entsteht eine<br />
Burg nach mittelalterlichem Vorbild, ausschließlich<br />
mit urtümlichen Werkzeugen,<br />
ohne Strom – und das schon seit acht<br />
Jahren. Neben Herbert und Jacqueline<br />
arbeiten hier noch etwa 50 weitere Menschen:<br />
Steinmetze, Tischler, Fuhrwerker<br />
und Dachdecker. Initiiert wurde das Projekt<br />
vom Arbeitsmarktservice und dem Land<br />
SO DER PLAN: Das Holzmodell<br />
zeigt, wie die fertige Burg<br />
in 35 Jahren aussehen soll<br />
ARBEITEN WIE<br />
EINST: Mit dieser<br />
Vorrichtung zersägen<br />
die Männer<br />
einen Holzbalken<br />
ALTE HANDWERKS-<br />
KUNST FÖRDERN: Das<br />
ist eines der Ziele des<br />
Projekts – viele der<br />
Mitarbeiter haben die<br />
50 Jahre dabei schon<br />
deutlich überschritten<br />
Fotos: Franz Gerdl (5)<br />
Kärnten – „wir fördern auch Menschen bei<br />
ihrem Wiedereinstieg ins Berufsleben“, sagt<br />
Kunstschmied Herbert.<br />
Die Baustelle zieht sich einen Hang hinauf.<br />
Unten liegen die Weiden für die Tiere<br />
und der Arbeitsplatz der Steinmetze. Sie<br />
zerlegen große Brocken zu handlicheren<br />
Stücken, nur mit Hammer und Meißel.<br />
Oberhalb im Wald befindet sich das Lager<br />
der übrigen Handwerker. Immer wieder poltert<br />
das Fuhrwerk von Jacqueline den Pfad<br />
hinauf, schafft fertiges Material zur eigentlichen<br />
Baustelle auf den Hügel. Dort, mit<br />
wunderbarem Ausblick auf Friesach, entsteht<br />
die Burg: Wohngebäude mit Kapelle,<br />
Burghof, Wehrturm und Garten, alles<br />
umgeben von einer Burgmauer.<br />
Ziel des Projekts ist es auch, die Schnelllebigkeit<br />
der modernen Welt aufzuzeigen<br />
im Gegensatz zum Mittelalter, als Zeit noch<br />
kein ökonomischer Faktor war. So macht es<br />
auch nichts, wenn Herbert mehrere Tage<br />
für das Schmieden einer Hacke braucht<br />
– „allerdings wollen wir in 35 Jahren mit<br />
allem fertig sein.“<br />
Mein Ruhepol …<br />
… liegt oberhalb unserer<br />
Handwerksgebäude auf<br />
dem Berg. Von hier aus<br />
kann man die ganze<br />
Baustelle überblicken.<br />
Dieser Anblick macht mich<br />
wirklich stolz<br />
Jacqueline,<br />
Pferdefuhrwerkerin<br />
ERLEBNIS BURGBAU<br />
Der Burgbauplatz liegt an der St. Veiterstraße<br />
Nr. 30 in Friesach, rund 25 Kilometer nördlich<br />
von St. Veit. Auf der Website des Projekts gibt<br />
es viel Wissens wertes zu Idee und Planung und<br />
sogar einen Burgbau-Shop. www.burgbau.at<br />
38<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 39
SPITTAL<br />
ONE<br />
CRAZY<br />
SHOE<br />
FOR YOU<br />
Das Handwerk hat in der Familie Tradition,<br />
schon Bernd Simas Großvater war Schuhmacher,<br />
dann sein Vater und jetzt er. In seinem<br />
vor zwei Jahren im Zentrum von Spittal eröffneten<br />
Laden duftet es nach Leder und Holz.<br />
„Ich habe bereits als Kind gerne Dinge aus<br />
Leder gebastelt“, sagt Sima. Heute kommen<br />
Kunden auch von weit her, um seine Schuhe<br />
zu kaufen.<br />
Neben dem Fertigen und Aufbereiten von<br />
Pumps, Wanderschuhen, Sandalen oder<br />
Anzugsschuhen gönnt sich der junge Mann<br />
gerne kleine Extravaganzen. Wie den „Crazy<br />
Shoe Award“ in Wien, bei dem sein „Eulenspiegel<br />
2.0“ (Schuh mit Kuhglocke an hochgebogener<br />
Spitze) einen ersten Platz belegte.<br />
Nebenbei fertigt Bernd Sima auch Gürtel,<br />
die schon mal einen Mini-Flachmann als<br />
Schnalle haben.<br />
Zu seinen Schuhputzkursen gibt es übrigens<br />
jeweils eine Weinprobe dazu – „und wenn<br />
sich dann nach einiger Zeit nur noch alles<br />
um den Wein dreht, ist das auch völlig o.k.!“<br />
Bernd Sima ist Schuhmacher<br />
in Spittal an der Drau, ein Meister<br />
seines Fachs – und vernarrt in<br />
die Arbeit, zu der ihm stets neue<br />
Aufreger einfallen<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist das Traditions-<br />
Wirtshaus Weißes Rössl,<br />
das seit über 100 Jahren<br />
im Herzen von Spittal<br />
residiert – nach Feierabend<br />
komme ich oft her auf ein<br />
gutes Glas Wein<br />
Bernd Sima<br />
Schuhmacher<br />
HIER FINDET IHR DEN LADEN<br />
Foto:Franz Gerdl<br />
Das Geschäft befindet sich mitten in Spittal an<br />
der Drau am Neuen Platz 11.<br />
Infos unter de.sima-gmbh.com<br />
40<br />
41
GODERSCHACH<br />
GUTES<br />
FUTTER,<br />
GUTE<br />
BUTTER …<br />
… oder vielmehr guter Käse – Molkereifachmann<br />
Franz Pernul aus dem Gailtal kann sich ein Leben<br />
ohne das feine Milchprodukt nicht vorstellen<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
42<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 43
GODERSCHACH<br />
WO ALLES BEGANN: Der Baierlehof der Familie<br />
Pernul, Stall und Käserei befinden sich heute<br />
in einem modernen Gebäude gleich nebenan<br />
DIE LIEBLINGSSORTE VON<br />
FRANZ PERNUL: Der Weichkäse<br />
„Schneewittchen“ ist ein besonders<br />
cremiger Camembert,<br />
der gut eine Woche reifen muss,<br />
bis er verpackt werden kann<br />
Dieser Mann liebt seine Arbeit, das<br />
ist vom ersten Moment an zu spüren.<br />
„Es gibt keinen Tag, an dem<br />
ich keinen Käse esse“, sagt Franz<br />
Pernul, Molkereimeister bei der<br />
Kärntnermilch in Spittal mit eigenem Landwirtschaftsbetrieb<br />
samt kleiner Käserei<br />
auf dem elterlichen Baierlehof im Gailtal.<br />
„Milch ist für mich ein wundervolles Produkt,<br />
aus dem sich die wohlschmeckendsten<br />
Dinge herstellen lassen“, sagt er, und:<br />
„Für mich gibt es zudem kaum etwas Schöneres,<br />
als mit unseren Kühen zu arbeiten.“<br />
SCHON MIT ZEHN<br />
HINAUF AUF DIE ALM<br />
Schon in jungen Jahren wurde der kleine<br />
Franz sozusagen mit dem Käse-Virus infiziert.<br />
Als Sohn des Obmanns der Gailtaler<br />
Almsennereien ging er bereits im zarten<br />
Alter von zehn in den Schulferien mit hinauf<br />
auf die Alm, um beim Kühemelken zu<br />
helfen. „Anfangs hatte ich nach wenigen<br />
Tagen Heimweh und wollte nach Hause,<br />
aber schon im zweiten Jahr habe ich die<br />
ganzen neun Ferienwochen auf der Alm<br />
geholfen und wollte gar nicht mehr weg.“<br />
Den ersten eigenen Käse produzierte er<br />
dann mit 13, „die Kühlung für die Milch<br />
ging kaputt und es war gerade niemand<br />
anderes da, da musste ich ran“, lacht er. Es<br />
folgte die Ausbildung zum Käsemeister bei<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist zum Beispiel die<br />
Rattendorfer Alm – wer dort<br />
in der Hütte übernachtet,<br />
wird morgens von Kuh glocken<br />
und dem schönsten Sonnenaufgang<br />
geweckt<br />
Franz Pernul<br />
Käsemeister<br />
der Kärntenmilch, wo heute jährlich rund<br />
300.000 Liter Milch zu 400 Produkten verarbeitet<br />
werden, etwa 20 Prozent davon<br />
in Bioqualität. Nach Feierabend geht es<br />
im kleinen Rahmen auf dem heimatlichen<br />
Baierlehof weiter, seine Eltern und Freundin<br />
Karin, die für das Genussland Kärnten<br />
arbeitet, helfen dabei. Die 15 eigenen Kühe<br />
geben feinste Qualitätsmilch, die Franz Pernul<br />
teils zu eigenen Käsesorten verarbeitet,<br />
zum gehaltvollen Camembert namens<br />
Schneewittchen zum Beispiel.<br />
Der Umgang mit den Tieren, dem Land<br />
ist ihm dabei ungemein wichtig – „um die<br />
Natur gesund zu erhalten.“ Schon für die<br />
Kinder, damit sie später ein ähnlich zufriedenes<br />
Leben führen können wie er.<br />
BAIERLEHOF IN GODERSCHACH<br />
Der Baierlehof befindet sich im kleinen Ort<br />
Goderschach Nr. 4 bei Kirchbach im Gailtal, ein<br />
paar Kilometer westlich von Hermagor gelegen.<br />
www.baierle.at<br />
Fotos: Arnold Poeschl<br />
44<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 45
BROTBACKKUNST<br />
Gelassen genießen<br />
S t e<br />
i e r<br />
m a r k<br />
Viele Bäcker in Kärnten sind echte „Brothandwerker“. Sie verwenden<br />
regionale Rohstoffe, backen nach alten Rezepten und nehmen<br />
sich Zeit bei der Produktion – für ein rundum gesundes Brot, das nach<br />
Slow Food-Kriterien hergestellt wird<br />
K ä<br />
r n t<br />
e n<br />
1 Der Liebhaber aus<br />
Bad Kleinkirchheim<br />
Winterroggen auf 1.200 Metern<br />
Höhe anbauen, geht das? Geht!<br />
Der Biohof Seidl hat es vorgemacht.<br />
Und Johannes Weissen<br />
O s<br />
t t i<br />
r o l<br />
BAD<br />
KLEINKIRCHHEIM<br />
1<br />
WEITENSFELD<br />
2<br />
ST. VEIT<br />
6<br />
steiner backt tolles Brot daraus<br />
– mittlerweile ist seine Bäckerei<br />
in Bad Kleinkirchheim eine der<br />
beliebstesten in ganz Kärnten.<br />
Das liegt natürlich an den heimischen<br />
Rohstoffen, vor allem aber<br />
auch an der Liebe, die in jeder<br />
einzelnen Brotsorte steckt.<br />
„Es braucht zwischen 40 und 100<br />
Versuche, bis eine neue Kreation<br />
HIER PACKT DER<br />
CHEF VOLL AN:<br />
OBERDRAUBURG<br />
KÖTSCHACH-<br />
MAUTHEN<br />
3<br />
5<br />
HERMAGOR<br />
8<br />
PÖRTSCHACH<br />
4<br />
7<br />
KLAGENFURT<br />
9<br />
ST. MICHAEL<br />
OB BLEIBURG<br />
fertig ist“, sagt Johannes. Und<br />
Johannes Weissen-<br />
diese Mühe schmeckt man.<br />
steiner ist Bäcker<br />
www.weissensteiner.at<br />
aus Liebe zum Brot<br />
bezogen. Alles regional und gut<br />
eben. www.facebook.com/<br />
baeckereistocklauser<br />
es gerne an.“ In seiner Traditionsbäckerei<br />
gibt es aber natürlich<br />
auch Brote mit Roggen – ganz<br />
5 Der Slow Food<br />
Travel-Bäcker aus<br />
Kötschach-Mauthen<br />
7 Der Handwerker<br />
aus Klagenfurt<br />
Der sorgsame Umgang mit<br />
– alles aus regionalen Produkten,<br />
versteht sich.<br />
www.baeckerei-kandolf.at<br />
3 Der Idealist aus<br />
Oberdrauburg<br />
nach Papas Rezepten.<br />
www.wienerroither.com<br />
Schon der Urgroßvater holte<br />
seinerzeit herzhafte Sauerteig-<br />
Brotlaibe aus dem Ofen. Thomas<br />
Lebensmittel liegt Christopher<br />
Taumberger am Herzen:<br />
„Das Korn arbeitet, man muss<br />
9 Der Kreative aus<br />
Feistritz ob Bleiburg<br />
Florian Egger ist ein Idealist des<br />
Matitz hat sich als einziger Slow<br />
jeden Tag anders mit den Roh<br />
Im kreativen Südkärnten hat der<br />
Backhandwerks, und das merkt<br />
Food Travel-Bäcker Kärntens<br />
stoffen umgehen. Das erfordert<br />
Feistritzer Bäcker Franz Haimbur<br />
man an seinen Brotkreationen.<br />
dieses alte Wissen angeeignet.<br />
Erfahrung.“ Und viel Handarbeit.<br />
ger (St. Michael ob Bleiburg 31)<br />
Die sind so individuell wie die<br />
Und seine Kreationen sprechen<br />
Die hat der Bäcker von seinem<br />
ein Dinkelbrot ohne Hefe ent<br />
Wünsche der Kunden. Vier ver<br />
für sich, darunter Sorten wie<br />
Opa gelernt, der damals schon<br />
wickelt. Der Trick: „Statt Hefe<br />
schiedene Weizenbrotsorten,<br />
Bärlauch-, Hanf- oder Leinsamen<br />
wusste: Genauigkeit und Zeit sind<br />
kommt nur ein wenig Mineral<br />
drei Roggenmischbrote, reines<br />
brot. Sein Wissen über traditionell<br />
der Schlüssel zum guten Brot.<br />
wasser in den Teig, der mit einer<br />
VIEL LIEBE ZUM HANDWERK<br />
findet man in der Bäckerei<br />
Stocklauser<br />
2 Der Herr des Sauerteigs<br />
aus Weitensfeld<br />
Mehl, Wasser und sonst nichts –<br />
genauso wird tagtäglich der<br />
Sauer teig in der Bäckerei Stocklauser<br />
zubereitet. Seit über<br />
100 Jahren. Elf Brotsorten backt<br />
Inhaber Martin Stocklauser dann<br />
daraus. Das gemahlene Korn<br />
wird von der Ebenthaler Mühle<br />
Roggenbrot und neun weitere<br />
Spezialbrotsorten gibt es – in<br />
der Bäckerei Egger wird man von<br />
einer knusprigen Vielfalt begrüßt.<br />
www.konditorei-egger.at<br />
4 Der Bäck‘<br />
aus Pörtschach<br />
Brothandwerker Martin Wienerroither<br />
begann vor rund 15 Jahren<br />
als einer der ersten Bäcker,<br />
mit Dinkel zu backen: „Dinkel hat<br />
einen sehr hohen Stellenwert<br />
bekommen, die Kunden nehmen<br />
NACH PAPAS REZEPTEN backt<br />
Martin Wienerroither gutes<br />
Dinkel- und Roggenbrot<br />
Grafiken: Boris Trost (Karte), Jonathan Mandler (Logo); Fotos:<br />
gefertigtes Brot gibt er gerne in<br />
Backkursen weiter.<br />
www.baeckerei-matitz.at<br />
6 Das Urgestein<br />
aus St. Veit<br />
Die Schnelllebigkeit der Zeit hat<br />
Martin Vallant in Althofen (Guttaringer<br />
Straße 7) nachdenklich<br />
gestimmt. Dagegen wollte er ein<br />
Zeichen setzen. Er backt sein Brot<br />
seither mit Urgetreidesorten wie<br />
Emmer oder Einkorn – und das<br />
mit großem Erfolg.<br />
www.taumberger.co.at<br />
8 Der „Brotschafter“<br />
aus Hermagor<br />
Für den „Brotschafter“ Hannes<br />
Kandolf ist klar: „Man kann nicht<br />
von Qualität sprechen, wenn der<br />
Rohstoff nicht passt. Desto besser<br />
der Bauer, umso besser der<br />
Bäcker.“ Daher kennt er seine<br />
Lieferanten alle persönlich. Im<br />
Brotregal liegen dann: Lesachtaler<br />
Bauernbrot, doppelt gebackenes<br />
Landbrot und Gailtaler Hausbrot<br />
OBEN: Er backt wie<br />
Opa – Christopher<br />
Taumberger<br />
UNTEN: So muss<br />
ein Brot aussehen<br />
Stehzeit von mindestens zwölf<br />
Stunden seine nötige Ruhe<br />
bekommt.“ Franz Haimburger<br />
liebt es eben, mit regionalen<br />
Lebensmitteln neue Spezialitäten<br />
zu kreieren – das Resultat passt.<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
Alle Genuss-Brotbäcker<br />
der Region finden Sie unter:<br />
www.brothandwerker.at<br />
46<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 47
HEILIGENBLUT<br />
„Wir wollen den Menschen dabei helfen,<br />
sich wieder zu spüren“, sagt Barbara Schader-Pichler,<br />
die mit ihrem Mann Hannes die<br />
Nationalpark Lodge Großglockner in Heiligenblut<br />
führt und für den Outdoor-Bereich<br />
zuständig ist. Das Traditionshotel besteht<br />
unter verschiedenen Namen seit 1642, bis<br />
heute sind Grundmauern erhalten – wo einst<br />
das „Bergführerhäusl“ Gipfeltouren organisierte,<br />
lockt jetzt die Pionier-Bar.<br />
„Unser Outdoor-Programm ,Into the Wild‘<br />
setzt sich achtsam mit der grandiosen Natur<br />
am Großglockner auseinander“, sagt Barbara,<br />
„wir gehen auch in kleinsten Gruppen<br />
auf abgelegenen Pfaden.“ Von der Zwei-Stunden-Tour<br />
bis zum Survival-Camp auf 3.000<br />
Meter Höhe wird alles geboten, und im Winter<br />
nächtigt die Outdoor-Chefin mit anderen<br />
„Wilden Hennen“ bei Minusgraden im<br />
Zelt, heißer Jagertee inklusive. „In der Natur<br />
geht uns das Herz auf“, sagt sie, und: „Es<br />
ist einfach so schön hier!“ Und es gibt viele<br />
Murmeltiere.<br />
UND TÄGLICH<br />
GRÜSST DAS<br />
MURMELTIER<br />
„Into the Wild“ heißt das Outdoor-Programm<br />
der Nationalpark Lodge in Heiligenblut am höchsten<br />
Berg Österreichs – Hotel-Managerin Barbara<br />
Schader-Pichler liebt den Ruf der Wildnis<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist unser gesamter<br />
National park Hohe Tauern,<br />
und besonders Kraftorte<br />
wie der Gößnitz-Wasserfall<br />
– man muss das klare,<br />
kalte Wasser dort kosten,<br />
dann spürt man die ganze<br />
Energie, die rund um den<br />
Großglockner vorhanden ist<br />
Barbara Schader-Pichler<br />
Hotel-Managerin<br />
NEBEN DER WALLFAHRTSKIRCHE<br />
Die Nationalpark Lodge Großglockner hat die<br />
Adresse Hof 6 im Zentrum von Heiligenblut.<br />
Infos: www.nationalparklodge.at<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
48<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018<br />
49
KARLBAD<br />
HIER WIRD<br />
HEISS<br />
GEBADET!<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
In einem Lärchenholzfeuer zum Glühen<br />
gebrachte Steine heizen eiskaltes Quellwasser<br />
auf – das hat heilende Wirkung, heute so<br />
wie zu uralten Zeiten<br />
50<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018<br />
51
KARLBAD<br />
DAS KARLBAD liegt als ältestes Bauern-<br />
Heilbad Österreichs in der schönen Landschaft<br />
der Nockberge. Kurgäste genießen<br />
die klare Luft, Mutige gehen kurz in den<br />
Karlbach<br />
Laut schallt der Ruf durch das lauschige<br />
Tal in den Nockbergen:<br />
„Boooodn!“ Das Bad ist angerichtet,<br />
dampft heiß in den mächtigen<br />
Zubern, ausgemuldeten Trögen<br />
aus dunklen Lärchenstämmen. Kärntens<br />
urigste Kureinrichtung wurde bereits im<br />
17. Jahrhundert erstmals erwähnt, half<br />
einst rheumageplagten Jägern und Bauern,<br />
und schon Karl der Große soll hier Erholung<br />
gesucht haben (daher der Name Karlbad).<br />
Seit rund 200 Jahren wird die Anlage von<br />
der Familie Aschbacher betrieben, heute<br />
von Vater Georg und Sohn Hans-Jörg.<br />
ZUM BAD GEHT‘S<br />
ÜBER DIE<br />
NOCKALMSTRASSE<br />
Das alte Gasthaus und Heilbad kuschelt sich<br />
auf 1.693 Meter Seehöhe malerisch in eine<br />
Senke am Hang des Königstuhls – früher<br />
nur beschwerlich auf Fußmärschen erreichbar,<br />
liegt es heute direkt an der berühmten,<br />
mautpflichtigen Nockalmstraße. Unmittelbar<br />
unter dem knarrigen, 1862 erbauten<br />
Anwesen sprudelt eine radonhaltige Quelle.<br />
Durch Holzrinnen wird ihr eiskaltes Wasser<br />
zu den Trögen geleitet, die in dunklen<br />
Gewölben stehen. Frühmorgens werden<br />
Steine aus dem nebenan rauschenden Karlbach<br />
in einem Feuer auf bis zu 1.000 Grad<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist ganz einfach der<br />
Karlbach neben unserem<br />
Haus – wenn ich dort auf<br />
einem Felsen sitze, kann ich<br />
am besten entspannen<br />
Hans-Jörg Aschbacher,<br />
Bademeister<br />
erhitzt, die Sohn Hans-Jörg in einer Holztrage<br />
vorm Bauch zu den Badezubern trägt<br />
– dort zerspringen sie im eiskalten Wasser<br />
und geben ihre Mineralstoffe frei.<br />
Ab etwa 8.30 Uhr folgen dann die Kurgäste<br />
dem Ruf ins nun 40 Grad warme<br />
Badewasser. Nur ihre Köpfe ragen aus<br />
den dampfenden, mit Holzbrettern abgedeckten<br />
Wannen heraus, dazu gibt es ein<br />
Krügerl mit frischem Quellwasser. Wer so<br />
zwischen 30 bis 60 Minuten ruht, schwitzt<br />
und anschließend womöglich zum Abkühlen<br />
ein Bad im kalten Karlbach wagt, wird<br />
ein einmalig archaisches, aber wohltuendes<br />
Wellness-Erlebnis haben.<br />
In der Badesaison von Juni bis September<br />
kann man im Karlbad auch wohnen,<br />
und die gastfreundliche Familie serviert<br />
Hausmannskost – auf dem Holzofen zubereitet,<br />
Strom gibt es hier oben nicht.<br />
KUREN MIT VOLLPENSION<br />
Im Karlbad etwa auf halber Höhe der Nockalmstraße<br />
können Gäste nicht nur das Badeerlebnis<br />
allein, sondern auch einen längeren Aufenthalt<br />
in einem der sieben rustikalen Zimmer buchen.<br />
Infos: www.biosphaerenparknockberge.at<br />
Fotos: Arnold Pöschl<br />
DIE GLÜHENDEN STEINE<br />
heizen das kalte Quellwasser<br />
in hölzernen Zubern auf, das<br />
dann zur Vorbeugung und<br />
Linderung dient bei Gicht,<br />
Rheuma und mehr<br />
52<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018<br />
53
GMÜND<br />
„Gegen viele Wehwehchen ist ein Kraut<br />
gewachsen“, sagt Sabine Pepper, und die<br />
ehemalige Journalistin und Marketingfachfrau<br />
weiß genau, wovon sie spricht. Vor einigen<br />
Jahren stieg sie aus dem stressigen Job<br />
aus, machte eine Ausbildung zur Phytotherapeutin<br />
(Pflanzenheilkundlerin) und arbeitet<br />
seitdem als Bio-Kräuterbäuerin – „die<br />
Erzeugung alter bäuerlicher Hausmittel ohne<br />
künstliche Zusatzstoffe ist mir eine Herzenssache“,<br />
sagt sie.<br />
Grundlage ihrer Heil- und Wellness-Produkte<br />
sind Kräuter, die aus ihrem Garten auf 1.050<br />
Meter und von der Alm auf 1.800 Meter Seehöhe<br />
stammen. Die Schlaftropferl (mit Lavendel),<br />
Manderl- (Lärche und Waldmeister zur<br />
Stärkung für Männer) und Weiberltropfen<br />
(Schafgarbe, Mädesüß & Co. für Frauen) sind<br />
zum Beispiel in ihrem Geschäft direkt am Maltator<br />
im schönen Gmünd zu kaufen – schon<br />
der Besuch ihres lichten, freundlichen Ladens<br />
kann therapeutische Wirkung haben.<br />
MRS. PEPPER’S<br />
WEIBERLTROPFEN<br />
Nach alten bäuerlichen Rezepten produziert<br />
Sabine Pepper mit viel Liebe Natur- und Heilprodukte<br />
aus nachhaltig angebauten Kräutern<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist natürlich mein<br />
Kräuter garten, wo ich auch<br />
versuche, das Wesen der<br />
Pflanzen zu erkennen.<br />
Kraft tanke ich aber auch<br />
bei den vielen Künstlern<br />
hier in Gmünd – am liebsten<br />
im Atelier von Fritz<br />
Russ, das direkt am Fluss<br />
Malta liegt<br />
Sabine Pepper<br />
Bio-Kräuterbäuerin<br />
LANDLADL AM MALTATOR<br />
Landladl nennt Sabine Pepper ihr kleines<br />
Geschäft in der Kirchgasse 53 im Zentrum von<br />
Gmünd, Infos unter www.landladl.at<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
54<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 55
FISCH IN KÄRNTEN<br />
Fisch vom Feinsten<br />
Egal ob geräuchert, gebraten, mariniert oder fangfrisch: In Kärnten<br />
kommen Saiblinge, Forellen, Kaviar & Co stets in Top-Form auf den Tisch.<br />
Viele Fischproduzenten und Fischer verkaufen die Spezialitäten direkt<br />
vor Ort – und wer mag, kann beim Angeln selbst sein Glück versuchen<br />
Kärntner Fisch<br />
aus Feld am See<br />
Kaiser forellen. Im Hofladen kann<br />
sich der Besucher zum Beispiel<br />
In den mehr als 70 Naturteichen<br />
mit frischem Fisch, Aufstrichen<br />
und 30 Brutbecken von Fischer-<br />
oder marinierter Kaiserforelle<br />
meister Andreas Hofer werden<br />
artgerecht Besatz- und Speise-<br />
eindecken.<br />
www.marzi-forellen.at<br />
Weissensee-Fisch Martin Müller<br />
fische gezüchtet. Verarbeitet und<br />
verkauft werden in erster Linie<br />
Regenbogen-, Lachs- und Bach-<br />
Zerza’s Fischlokal<br />
& Fischverkauf<br />
Kärntens große Binnengewässer wie Wörthersee, Millstätter See &<br />
Co beschenken uns mit erstklassigem Seefisch. Zu den engagierten<br />
Fischern, die den Slow Food-Gedanken mittragen, zählt Martin Müller<br />
forellen sowie Saibling, Lax‘n,<br />
Beim kleinen Ort Jenig im Gailtal<br />
am Weissensee. Als Binnengewässer-Ökologe holt er nur so viele seiner<br />
Huchen und Stör. In den Wintermonaten<br />
gibt es u.a. auch<br />
warten zwei Teiche auf Hobby-<br />
Angler, dazu gibt es ein hervor-<br />
begehrten Reinanken aus den klaren Fluten, wie es gut ist für das<br />
Ökosystem. Die Qualitätsware wird direkt verkauft im Ladengeschäft,<br />
Karpfen. Zum Selberfischen<br />
ragendes Wirtshaus mit Fisch-<br />
Neusach 106 am Ufer des Weissensees. www.weissenseefisch.at<br />
stehen der Brenn- und Afritzsee<br />
spezialitäten (Speck-Forelle,<br />
und ein Angelteich zur Verfügung.<br />
Saibling in Polentamantel u.a.).<br />
www.kaerntenfisch.at<br />
Im Hofladen wird zudem frische<br />
Fischzucht Marzi<br />
und geräucherte Ware angeboten,<br />
unter anderem Saiblinge, Regen-<br />
Dieser Fischzuchtbetrieb im<br />
Lavanttal kann auf eine über<br />
bogen- und Lachsforellen.<br />
www.fischlokal-zerza.at<br />
Sigi’s Natursaibling<br />
Ökoflächen zu schützen und aus-<br />
30-jährige Tradition zurückblicken<br />
– für seine Qualitätsprodukte<br />
Fischrestaurant Sicher<br />
GLÜCKLICHE KINDER<br />
Rohstoff für etwas ganz Feines:<br />
Sigi Gruber aus dem Dorf Ebene<br />
Reichenau am Beginn der Nock-<br />
BEI DEN<br />
GEBRÜDERN<br />
schließlich heimische Fische zu<br />
züchten. Darunter die berühmte<br />
wurde er mehrfach ausgezeichnet.<br />
Die Brüder Michael und Wolfgang<br />
am Teich der Fisch-<br />
exzellenten Saiblingskaviar, eine<br />
almstraße bewirtschaftet Öster-<br />
SICHER dreht<br />
Seeforelle Kärntner Lax‘n, einen<br />
In der Teichanlage mit Trinkwasser-<br />
Sicher führen in Tainach das wohl<br />
zucht Prenter<br />
wahre kulinarische Delikatesse,<br />
reichs höchstgelegene Fischzucht<br />
sich alles um<br />
Süßwasserfisch aus der Familie<br />
qualität werden Regenbogen-, See-<br />
beste Fischlokal Österreichs (mit<br />
die in zahlreichen Sterne-Restau-<br />
auf 1.300 Meter. Aus dem klaren,<br />
Saiblingskaviar<br />
der Lachse, der sich durch ein<br />
und Lachsforellen sowie Saib-<br />
drei Hauben von Gault Millau<br />
rants auf der Karte steht – zur<br />
kalten Gebirgswasser kommen<br />
zartrosa und festes Fleisch sowie<br />
linge gezüchtet, dazu die über<br />
gekrönt). Außerdem liefern die<br />
Fangemeinde gehören auch viele<br />
wohlschmeckende Saiblinge, die<br />
einen dezent nussig-frischen<br />
die Region hinaus begehrten<br />
Fische aus ihrem Hausbach den<br />
Gourmets in den USA.<br />
im eigenen Restaurant nach kre-<br />
Geschmack auszeichnet.<br />
www.sicherrestaurant.at<br />
ativen Rezepten (Saiblingssuppe,<br />
www.fischspezialist.at<br />
FEINSTE FISCH-<br />
Fischzucht Prenter<br />
Saiblingsfilet auf Blattspinat,<br />
Salatvariation mit Saiblingsbäll-<br />
GERICHTE gibt<br />
Aus dem reinen Quellwasser der<br />
chen u.a.) serviert werden.<br />
es in Kärntens<br />
Teiche von Sieglinde Prenter<br />
www.natursaibling.at<br />
Restaurants –<br />
etwa Seeforelle<br />
mit Grammel-<br />
kommen Regenbogen-, Bach-,<br />
Ur- und Seeforellen sowie Bachsaibling.<br />
Auf ihrem Zedleggerhof<br />
Fischereibetrieb<br />
Markus Payr<br />
NETZBETREIBER: Sigi Gruber<br />
auf Saiblingfang<br />
butter und<br />
Steinpilzen<br />
bei St. Veit an der Glan (Dellach 9)<br />
werden aber nicht nur Fischliebhaber,<br />
sondern auch Familien mit<br />
Kindern glücklich. Sie können im<br />
Wasser planschen, ein Floß bauen<br />
und auf dem Teich Boot fahren,<br />
angeln – und hinterher die selbst<br />
gefangenen Fische auch<br />
zubereiten.<br />
Fotos: Johannes Puch (5), Franz Gerdl<br />
Regional, frei von Gentechnik,<br />
nachhaltig und glücklich – unter<br />
besten Slow Food-Maximen produziert<br />
Dipl. Ing. Markus Payr in<br />
Sirnitz erstklassigen Fisch. Der<br />
Gewässer- und Fischökologe hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, alte<br />
Traditionen zu wahren, Teiche<br />
und Wasserflächen als wertvolle<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
AUS DER DRAU stammen die<br />
Flusskrebse von Markus Payr<br />
Alles zum Thema Fisch finden Sie unter: www.genusslust.info<br />
56<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 57
MILLSTÄTTER SEE<br />
UNTER<br />
EINEM<br />
GUTEN<br />
STERN<br />
Klares Design, hochwertige Materialien aus der<br />
Region – an Kraftorten rund um den Millstätter See<br />
warten zauberhafte Unterkünfte für zwei<br />
Foto: Gert Perauer<br />
58<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 59
MILLSTÄTTER SEE<br />
KLEIN, ABER FEIN: Jedes<br />
Biwak bietet auf rund<br />
15 Quadratmeter Fläche<br />
eine verglaste Front zur<br />
Terrasse, ein großes Bett,<br />
einen kleinen Waschraum –<br />
und sonst ganz viel Ruhe<br />
für eine romantische Zeit<br />
SEE UND BERGE sind<br />
Themen der sieben Biwaks,<br />
die Namen tragen wie<br />
tramonto (Sonnenuntergang),<br />
giardino (Garten)<br />
oder libertá (Freiheit). Allen<br />
gemeinsam: große Fenster<br />
im Dach zum Sternenhimmel<br />
Sanft rollen die kleinen Wellen ans<br />
Ufer des Millstätter Sees. Schilfgras<br />
raschelt leise im Wind, ein<br />
milder Lufthauch streicht über die<br />
hölzerne Terrasse. Der kleine Tisch<br />
und die beiden federleichten Designstühle<br />
mit Lammfell sind nach draußen gestellt,<br />
Schaumwein perlt in den Gläsern, gleich<br />
wird der Korb mit dem Gourmet-Abendessen<br />
aus dem nahe gelegenen Hotel gebracht.<br />
Ein romantischer Abend für zwei nimmt<br />
seinen Lauf im „Rifugio sotto le stelle“, dem<br />
Biwak unter den Sternen.<br />
AUSKLINKEN<br />
AUS DEM ALLTAG<br />
„Unsere Biwaks sind kleine feine Rückzugsorte<br />
an besonderen Plätzen rund um<br />
den See oder in den Bergen“, sagt Maria<br />
Theresia Wilhelm, Geschäftsführerin der<br />
Millstätter See Tourismus GmbH und verantwortlich<br />
für das Projekt, „sie ermöglichen<br />
den Gästen ein Ausklinken aus dem<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist der Goldeck-Gipfel bei<br />
Sonnenaufgang, natürlich<br />
muss man dafür früh<br />
aufstehen. Gerne wandere ich<br />
auch auf dem ‚Weg der Liebe‘<br />
zum Granattor<br />
Maria Th. Wilhelm<br />
Millstätter See Tourismus<br />
Alltag.“ Gebaut sind die Hütten hochwertig<br />
aus duftendem Zirbenholz durch Handwerker<br />
aus der Region, es gibt coole Eames-<br />
Stühle, ein bequemes XL-Bett und darüber<br />
ein riesiges Dachfenster, durch das nachts<br />
die Sterne hineinschauen – „sotto le stelle“<br />
also, unter den Sternen.<br />
„Es gibt kein WLAN und kein TV“, sagt<br />
Frau Wilhelm. „Dafür gleich am Entrée ein<br />
kleines Holzfach, in dem Handy und Terminkalender<br />
verstaut werden sollen – für<br />
die ganz und gar naturnahe Zeit zu zweit.“<br />
BUCHUNG AUCH DIREKT IM HOTEL<br />
Jedes der sieben Biwaks am Millstätter See<br />
ist einem Hotelbetrieb vor Ort zugeordnet,<br />
der Organisation und Verpflegung übernimmt.<br />
Alle Infos und ebenfalls Buchungen bei der<br />
Tourismus GmbH: www.millstaettersee.com<br />
Fotos: Gert Perauer (2), Arnold Pöschl, Thomas Zwicker<br />
60<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 61
RADENTHEIN<br />
Das flache Anwesen kommt hell und freund <br />
lich daher, aus heimischem Lärchen-, Fichten-<br />
und Zirbenholz erstellt, mit großen<br />
Fensterflächen. Drin ein Café samt Theke voll<br />
guter Käse-Spezialitäten, eine riesige Glasfront<br />
zum Produktionsbereich, und im Keller<br />
gibt ein Fenster den Blick in den Reiferaum<br />
frei. Willkommen in der Bioheumilch-Schaukäserei<br />
namens Kaslab‘n, die eine besondere<br />
Geschichte hat.<br />
Verarbeitet wird hier Milch von Kühen und<br />
Ziegen, die ausschließlich Heu und Gras zu<br />
fressen bekommen – das spürt man an der<br />
Qualität des Käses. Um den schönen Betrieb<br />
errichten zu können, gründeten die 18 beteiligten<br />
Landwirte eine Genossenschaft –<br />
„Menschen aus der Region haben uns Geld<br />
für den Bau geliehen“, sagt Obmann Michael<br />
Kerschbaumer. Zinsen erhalten sie dafür<br />
keine. Dafür jeweils am Jahresende einen<br />
Gutschein, der im Kaslab‘n gegen guten Biokäse<br />
eingelöst wird – eine wohlschmeckende<br />
Geldanlage!<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist der Mirnock-Gipfel,<br />
der hier bei Radenthein<br />
liegt – von dort oben sieht<br />
man die schöne Verbindung,<br />
die Nockberge und<br />
Millstätter See eingehen,<br />
was sich auch in der<br />
Kulinarik widerspiegelt<br />
Michael Kerschbaumer<br />
Käsemeister und Bergbauer<br />
FÜR EINE<br />
HANDVOLL<br />
KÄSE<br />
MEHR<br />
KASLAB‘N IN DEN NOCKBERGEN<br />
In der Schaukäserei in der Mirnockstraße 19 in<br />
Radenthein kann jeder die Produktion beobachten.<br />
Mehr Infos unter www.kaslabn.at<br />
Foto: Arnold Pöschl<br />
Mit einem innovativen Konzept haben<br />
18 Landwirte aus der Region Nockberge unter<br />
Michael Kerschbaumer ihren Traum von der<br />
hochwertigen Bioheumilch-Käserei verwirklicht<br />
62<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 63
ST. ANDRÄ<br />
VINTAGE<br />
STATT<br />
RETRO<br />
Weinbau hat vor Ort Tradition, die älteste<br />
Kellergasse Österreichs liegt in Kärnten – Winzer Erwin<br />
Gartner lässt das alte Handwerk neu aufleben<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
64<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 65
ST. ANDRÄ<br />
Nur wenn<br />
die Früchte<br />
voll ausgereift<br />
sind, entfalten<br />
sie ihr ganzes<br />
Aroma<br />
Fotos: Franz Gerdl (3)<br />
Reihe für Reihe geht Erwin Gartner<br />
durch seinen Weingarten. Hin und<br />
wieder bleibt er stehen, überprüft<br />
Farbe und Geschmack der Trauben.<br />
„Hmm, schön süß. Die hier sind<br />
bald reif genug für die Ernte“, sagt er.<br />
Erwin Gartner ist Winzer, checkt regelmäßig<br />
die Qualität seiner Früchte – „nur<br />
wenn sie ganz ausgereift sind, entfalten sie<br />
ihr volles Aroma, das unsere Weine so gut<br />
macht.“ Seit 45 Jahren bauen Erwin und<br />
seine Familie Wein im Lavanttal an, allen<br />
voran Vater Herbert. Seine Vorfahren haben<br />
sich schon vor fast 1.200 Jahren als Winzer<br />
in Kärnten betätigt. Später wurden Zölle für<br />
Importware aufgehoben, wodurch es zum<br />
Aus für die Winzer vor Ort kam. „1972 hat<br />
mein Vater dann wieder mit dem Weinbau<br />
begonnen“, erzählt Erwin Gartner. „Er hat<br />
daran geglaubt, dass Böden, die jahrelang<br />
für den Anbau genutzt wurden, auch heute<br />
noch taugen.“ Und er hatte recht – sechs<br />
Hektar Rebfläche bewirtschaftet die Familie<br />
nun bei Schloss Thürn im Lavanttal am<br />
Fuß der Saualpe, darunter Sorten wie Riesling<br />
und Sauvignon.<br />
DIE SPÄTE REIFE HAT<br />
EINEN GUTEN EINFLUSS<br />
AUF DIE QUALITÄT<br />
Erwins persönlicher Weg zum Winzer war<br />
etwas gewunden. „Der Wein war schon<br />
immer ein Familienhobby“, sagt er, „und<br />
ich habe bereits als kleiner Junge gerne<br />
mit im Garten gearbeitet.“ Trotzdem schlug<br />
er erstmal einen anderen Weg ein, arbeitete<br />
als wissenschaftlicher Mitarbeiter der<br />
Nationalbibliothek in Wien. Doch dann zog<br />
es ihn zurück in die Heimat – und zu den<br />
Weinreben.<br />
Die Gärten der Familie liegen auf 500<br />
bis 600 Meter Seehöhe. Die spätere Reife<br />
hat einen positiven Einfluss auf Aroma und<br />
Säure der Weine. Die gute Qualität liegt<br />
aber vor allem an etwas anderem. „Die<br />
eigentliche Kunst beim Weinbau ist die<br />
Arbeit an den Trieben“ sagt Erwin Gartner.<br />
„Das Einstricken, das Entblättern der<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist mein eigener<br />
Weingarten, da muss ich<br />
nirgendwo anders hin.<br />
Hier stellt sich während der<br />
Arbeit an der guten frischen<br />
Luft bei mir bisweilen eine<br />
fast meditative Ruhe ein<br />
Erwin Gartner,<br />
Winzer<br />
ACHTSAME HANDARBEIT<br />
prägt den Alltag der<br />
Winzer, manchmal darf<br />
aber auch der kleine<br />
Traktor ein wenig helfen.<br />
Über den Rebhängen<br />
der Familie Gartner<br />
thront wuchtig das<br />
schöne Schloss Thürn<br />
Traubenzone, das Entspitzen der Triebe –<br />
all das ist Handarbeit.“<br />
Heute muss er sich um seinen Blauen<br />
Burgunder kümmern. „Da müssen wir die<br />
Trauben ausdünnen, also die abschneiden,<br />
die jetzt noch nicht schön blau gefärbt<br />
sind“, erklärt er. Von Hand natürlich, mit<br />
einer scharfen Schere knipst Erwin die<br />
Früchte vorsichtig ab, Reihe für Reihe arbeitet<br />
er sich so vor. Hoch über dem Hang ragt<br />
Schloss Thürn. „Ich liebe die Arbeit hier<br />
oben im Garten“, sagt der Winzer. „Die<br />
Aussicht ins Tal ist fantastisch. Und nach<br />
Feierabend gibt’s dann ein Glas kühlen<br />
Wein inklusive Sonnenuntergang – was<br />
will man mehr?“<br />
HÜTER VON TRADITION<br />
Erwins Weingarten liegt unterhalb von Schloss<br />
Thürn bei Wolfsberg. Alle Weine können Sie auch<br />
online bestellen: www.weinbaugartner.at<br />
66<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 67
KULINARIK-FESTE<br />
Genussvoll feiern<br />
Regionale Produkte verkosten, Traditionen lebendig halten,<br />
ausgelassen tanzen, musizieren und tafeln: Bei diesen Festen und Festivals<br />
erleben Einheimische und Gäste gemeinsam die Kärnter Esskultur<br />
5. – 6. MAI<br />
Mostbarkeitenmesse<br />
im Lavanttal<br />
Fachmesse für Most, Saft<br />
und Edelbrände.<br />
www.mostbarkeiten.at<br />
1. MAIWOCHENENDE<br />
Speckfest in Weitensfeld<br />
Gurktaler Speckfest mit<br />
21. JULI<br />
Gailtaler Almkäseanschnitt<br />
Der EU-markengeschützte Käse<br />
wird feierlich angeschnitten.<br />
www.almkaese.at<br />
26. – 29. JULI<br />
Genussfestival<br />
in Bad St. Leonhard<br />
Fest im Lavanttal – mit viel<br />
21. APRIL<br />
MARKTPLATZ<br />
MITTELKARNTEN<br />
Marktplatzfest in der<br />
Brauerei Hirt.<br />
www.marktplatz<br />
mittelkärnten.at<br />
traditionellen Köstlichkeiten.<br />
www.weitensfeld.at<br />
28. MAI<br />
Anfischen am Millstätter<br />
See und Reinankenfest<br />
Die Fischer feiern mit Gästen den<br />
Tag, an dem sie wieder auf Fischfang<br />
gehen. Frischer Wildfang!<br />
reinankenwirte.com<br />
2. UND 3. JUNI<br />
Gailtaler Speckfest<br />
Hermagor lädt zum Volksfest<br />
rund um den Gailtaler Speck.<br />
www.speckfest.at<br />
23. JUNI<br />
Genussfestspiele<br />
In der Edelgreißlerei Ertl<br />
in Kötschach-Mauthen.<br />
www.genussfestspiele.at<br />
30. JUNI – 1. JULI<br />
Irschner Kräuterfest<br />
Mit Kräuterspaziergängen,<br />
Musik und Kräuterkulinarik.<br />
www.kraeuterdorf.at<br />
14. JULI<br />
Fischfest in Feld am See<br />
Lokale Köstlichkeiten vom Fisch.<br />
www.fischfest.at/de<br />
Kulinarik und guter Musik.<br />
www.genussfestival.info<br />
29. JULI<br />
Lesachtaler<br />
Mohnblumenfest<br />
Alles Mohn im Peintnerhof<br />
in Niedergail im Lesachtal.<br />
29. JULI – 5. AUGUST<br />
Villacher Kirchtag<br />
Brauchtumsfest in Villach.<br />
www.villacherkirchtag.at<br />
11. – 12. AUGUST<br />
Honigfest<br />
Mit Honigverkostungen<br />
und Schaubienenhaus.<br />
www.honigfest.at<br />
31. AUGUST – 3. SEPTEMBER<br />
Bleiburger Wiesenmarkt<br />
Größtes Volksfest<br />
Südkärntens.<br />
bleiburgerwiesenmarkt.at<br />
SEE.ESS.SPIELE:<br />
Restaurants<br />
am Wörthersee<br />
laden ein<br />
27. APRIL – 6. MAI<br />
SEE.ESS.SPIELE<br />
AM WORTHERSEE<br />
Genussfestival mit Spitzenbetrieben<br />
und Gastköchen.<br />
www.see-ess-spiele.com<br />
3. – 13. MAI<br />
KUCHENKULT<br />
IN DER REGION<br />
VILLACH<br />
Unter dem Motto „Auf zu<br />
neuen Genuss-Ufern“<br />
verwöhnen Köche und<br />
Produzenten ihre Gäste.<br />
www.kuechenkult.at<br />
20. – 27. MAI<br />
AUFWARTN<br />
AM WEISSENSEE<br />
Auf der Alm, auf dem Schiff<br />
und in vielen Höfen wird<br />
aufgekocht.<br />
www.weissenseekulinarik.at<br />
SEPTEMBER UND OKTOBER<br />
HERBSTLICHES<br />
TAFELN AM<br />
MILLSTATTER SEE<br />
Mit festlichen Herbst tafeln<br />
an Logenplätzen mitten in<br />
der Natur.<br />
www.millstaettersee.com<br />
Fotos: Carletto Photography, Martin Steinthaler, Poelntafest Nötsch, Martin Hofer, kuechenkult<br />
1. – 2. SEPTEMBER<br />
Lesachtaler<br />
Dorf- und Brotfest<br />
Fest zum Lesachtaler Brot, das<br />
UNESCO Weltkulturerbe ist.<br />
www.dorfundbrotfest.at<br />
7. – 9. SEPTEMBER<br />
Glocknerlammfest<br />
in Heiligenblut<br />
Wirte aus der Region kochen<br />
Lammgerichte.<br />
9. SEPTEMBER<br />
Almfest mit Weisen blasen<br />
am Falkert<br />
Köstlichkeiten von heimischen<br />
Bauern auf der Heidi Alm.<br />
www.heidialm.at<br />
9. SEPTEMBER – 31. OKTOBER<br />
Hüttenkult in<br />
der Region Villach<br />
Eine genussvolle Kombination<br />
aus Wandern und Kulinarik.<br />
www.huettenkult.at<br />
15. – 16. SEPTEMBER<br />
Had‘nfest in Neuhaus<br />
Hier dreht sich alles um den<br />
Had‘n, den Buchweizen.<br />
29. SEPTEMBER – 8. OKTOBER<br />
St. Veiter Wiesenmarkt<br />
Traditionelles Volksfest<br />
in Sankt Veit an der Glan.<br />
www.stveiter-wiesenmarkt.at<br />
30. SEPTEMBER – 3. NOVEMBER<br />
Nudl-Kudl-Mudl<br />
Nudelvariationen im Slow<br />
Food-Gasthof Grünwald in<br />
St. Daniel im Gailtal.<br />
www.gruenwald.dellach.at<br />
6. OKTOBER<br />
Polentafest<br />
Traditionelles Polentafest<br />
in Nötsch im Gailtal.<br />
7. OKTOBER<br />
Kartoffel-Hoffest<br />
Gutes von der Knolle beim Zerzabauern<br />
in Tresdorf im Gailtal.<br />
18. OKTOBER<br />
Ganslfest der<br />
Längseewirte<br />
Programm rund um die Spezialität<br />
der Kärnter Bioweidegänse.<br />
KÜCHENKULT: lange Tafel auf<br />
der Draubrücke in Villach<br />
POLENTA 50 MAL<br />
ANDERS: beim<br />
Polenta fest im Gailtal<br />
GENUSSVOLL TAFELN:<br />
zum Beispiel am<br />
Millstätter See<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Weitere Feste finden Sie unter:<br />
www.genusslust.info<br />
68<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 69
KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE<br />
500<br />
JAHRE<br />
JUNG<br />
Eine Stadt mit Charme –<br />
Klagenfurt am Wörthersee<br />
feiert 500-jähriges Jubiläum.<br />
Ernst Bauer führt Reisende<br />
zu den Highlights und sagt,<br />
warum er Kärntens<br />
Metropole so liebt<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
70<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 71
KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE<br />
Es gibt hier<br />
ganz viele<br />
Oasen der<br />
Ruhe, zum<br />
Beispiel den<br />
schönen<br />
Goethepark<br />
DAS ZENTRUM DER<br />
LANDESHAUPTSTADT<br />
bietet mediterranes<br />
Flair und prächtige<br />
Bauten<br />
AUSTRIA GUIDE ERNST<br />
BAUER zeigt gerne die<br />
besten Locations<br />
PERFEKTER PICKNICK<br />
PLATZ: Im Sommer,<br />
wenn alles blüht,<br />
erstrahlt der Goethepark<br />
in vielen bunten<br />
Farben<br />
Fotos: Franz Gerdl (3)<br />
Ich bin ein Lindwurm-Kindl, also aufgewachsen<br />
direkt im Herzen von Klagenfurt“,<br />
sagt Ernst Bauer, Austria Guide,<br />
staatlich geprüfter Reise- und Fremdenführer.<br />
Der freundliche Mann in<br />
traditioneller Tracht ist mit dieser Tatsache<br />
sichtlich zufrieden, besonders hier, in der<br />
Konditorei Korbelius gleich neben seinem<br />
Elternhaus im Zentrum der Altstadt: „Wenn<br />
ich als Junge eine gute Note hatte, durfte<br />
ich immer herkommen und ein Stück von<br />
dieser tollen Baisertorte kaufen.“ Die wird<br />
wie so vieles vor Ort nachhaltig hergestellt,<br />
mit Butter aus der Milch von Kühen, die im<br />
nahen Umland weiden.<br />
Klagenfurt am Wörthersee ist mit seinen<br />
fast 100.000 Einwohnern Landeshauptstadt,<br />
wirtschaftliches und kulturelles Zentrum<br />
Kärntens und zugleich unglaublich charmant.<br />
Und es gibt kaum jemand Besseren als<br />
Ernst Bauer, die kleine Metropole mit ihrem<br />
großen mediterranen Flair zu präsentieren.<br />
Mein Ruhepol …<br />
… ist die Halbinsel Maria<br />
Loretto im Wörthersee,<br />
sie liegt nur ein paar<br />
Minuten vom Zentrum<br />
entfernt. Hier gibt es am<br />
Ufer wunderschöne Cafés,<br />
ein idealer Platz zum<br />
Entspannen<br />
Ernst Bauer,<br />
Austria Guide<br />
Aus gutem Haus stammend, in die Ferne<br />
geschweift, nach 14 Jahren Griechenland,<br />
Türkei und Spanien zurückgekehrt, vielsprachig,<br />
bewandert in Geschichte, klassischer<br />
Musik, Kunsthistorie, aber auch<br />
regionaler Küche, ist Ernst Bauer vor allem<br />
eins: verliebt in seine Heimatstadt.<br />
Spürbar wird das auf einem Stadtrundgang<br />
gleich bei einem Stopp am Alten Platz,<br />
dem mittelalterlichen Herz der City: „Hier<br />
kann man den mediterranen Charakter<br />
am besten fühlen, wir sind ja nur etwas<br />
über 100 Kilometer von der Adria entfernt<br />
– wenn du genau achtgibst, hörst du das<br />
Meer rauschen“, schwärmt er. Wesentlich<br />
näher sind die fein restaurierten Renaissance-Bauten,<br />
die die Einkaufsstraße mit ihren<br />
vielen Open-Air-Restaurants und -Cafés<br />
säumen – zu späterer Stunde werden die<br />
schönen Fassaden liebevoll illuminiert.<br />
Am Haus Nummer 22 spaziert Ernst<br />
Bauer durch ein Portal in den Innenhof, mit<br />
72<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 73
KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE<br />
GOLDENE MOMENTE: Am Ufer<br />
des Wörthersees in einem der<br />
vielen Parks lässt man den Tag<br />
entspannt ausklingen<br />
einem Schlag wird es ganz still, das Stimmengewirr<br />
der trubeligen Altstadt wirkt<br />
wie von Zauberhand heruntergedimmt.<br />
Ringsum Arkadengänge, in der Mitte ein<br />
alter Ziehbrunnen, ein Schatten spendender<br />
Baum – „es gibt fast 60 dieser Renaissance-Innenhöfe<br />
rund um den Alten Platz“,<br />
weiß der Austria Guide zu berichten.<br />
Feine Oasen der Ruhe kennt und nennt<br />
er viele in seiner Heimatstadt. Die Domkirche<br />
St. Peter und Paul etwa mit ihren<br />
beiden prächtigen Orgeln. Das Ufer des<br />
Wörthersees natürlich, Österreichs schönster<br />
Badewanne.<br />
RUND UM DEN ALTEN<br />
PLATZ LIEGEN 60 RUHIGE<br />
ARKADENHÖFE<br />
Besonders gerne mag Ernst Bauer den<br />
Goethepark, an dessen Rand stolz das<br />
Anwesen des Philosophen Franz Paul von<br />
Herbert steht – „wie in Athen, wo Männer<br />
und Frauen der Weisheit und Philosophie<br />
huldigen“, soll Schiller einst zum Domizil<br />
des Freundes gesagt haben.<br />
Auch der Neue Platz, geografische Mitte<br />
der City, wirkt durch seine Weite entspannt<br />
und gelassen. Im Café nahe der<br />
Lindwurm-Skulptur, Klagenfurts Wappentier,<br />
ruhen die Lindwurm-Kindl gern aus<br />
– bei einem guten Cappuccino und einem<br />
Sahnebaiser.<br />
Fotos: Franz Gerdl (2)<br />
KUNST UND KULTOUREN<br />
Intempo heißt die Agentur von Ernst Bauer, die<br />
Führungen in Klagenfurt am Wörthersee, aber<br />
auch in ganz Österreich und dem nahen und ferneren<br />
Ausland anbietet. Mehr Infos gibt‘s unter:<br />
www.intempo.at<br />
IDEAL ZUM RELAXEN: Die<br />
Halbinsel Maria Loretto<br />
liegt nahe beim Zentrum<br />
von Klagenfurt am Wörthersee<br />
und bietet an ihrem Ufer<br />
schöne Cafés<br />
74<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 75
KÄRNTEN-KARTE<br />
KÄRNTENS URLAUBSREGIONEN<br />
Hohe Berge, zauberhafte Seen und ein Hauch von der Leichtigkeit<br />
des Südens – diese Regionen laden zu einem Traumurlaub ein<br />
1 Hohe Tauern –<br />
die Nationalpark-Region<br />
in Kärnten<br />
www.nationalpark-hohetauern.at<br />
www.oberdrautal.info<br />
Im Dreiländereck<br />
Kärnten ist Österreichs südlichstes<br />
Bundesland und liegt<br />
mitten im Alpen-Adria-Raum.<br />
Es erstreckt sich auf 9.536 km 2<br />
südlich des Alpenhauptkammes<br />
und grenzt an Slowenien und<br />
Italien. Die ca. 560 000 EinwohnerInnen<br />
sind Menschen mit<br />
mediterranem Lebensgefühl.<br />
Lebensqualität zwischen<br />
Alpen und Adria<br />
Kärnten gilt als Land der Berge und Seen: 93 seiner Berggipfel<br />
sind über 3.000 Meter hoch, der Großglockner ist mit<br />
3.798 Metern der höchste Berg Österreichs. Mit 200 Badeseen,<br />
8.000 Flusskilometern, 60 Heilquellen und 43 Süßwasser<br />
speichernden Gletschern ist Kärnten auch das<br />
wasserreichste Bundesland. Die Nähe zum Mittel meer und<br />
die grün-silberne Bergkulisse machen Kärnten zudem zum<br />
Herzen der Alpen-Adria-Region.<br />
Klima<br />
Sein mildes Klima und die<br />
überdurch schnittlich vielen<br />
Sonnenstunden verdankt<br />
das Bundesland Kärnten der<br />
Lage im Alpen-Adria-Raum.<br />
Der Alpenhauptkamm hat bei<br />
vielen Schlechtwetterfronten<br />
eine regelrechte Schutzwall-<br />
Funktion.<br />
2 Nassfeld-Pressegger<br />
See / Lesachtal /<br />
Weissensee<br />
Salzburg<br />
Steiermark<br />
www.nassfeld.at<br />
www.lesachtal.com<br />
www.weissensee.com<br />
www.nlw.at<br />
3<br />
3 Familienregion<br />
Katschberg-Rennweg<br />
www.katschberg.at<br />
4 Lieser- und Maltatal –<br />
das Familiental<br />
www.familiental.com<br />
Osttirol<br />
1<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Bad Kleinkirchheim<br />
7<br />
10<br />
13<br />
5 Der Millstätter See.<br />
Das Juwel in Kärnten.<br />
www.millstaettersee.com<br />
6 Bad Kleinkirchheim<br />
www.badkleinkirchheim.com<br />
14<br />
12<br />
7 Region Nockberge<br />
2<br />
8<br />
9<br />
www.nockberge.at<br />
8 Region Villach –<br />
Faaker See –<br />
Ossiacher See<br />
ITALIA<br />
11 11<br />
www.region-villach.at<br />
9 Wörthersee<br />
www.woerthersee.com<br />
10 Region Mittelkärnten<br />
www.kaernten-mitte.at<br />
12 Region Klopeiner See –<br />
Südkärnten<br />
www.klopeinersee.at<br />
13 Region Lavanttal<br />
Venezia<br />
Udine<br />
Trieste<br />
LJUBLJANA<br />
SLOVENIA<br />
11 Carnica-Region<br />
Rosental<br />
www.carnica-rosental.at<br />
www.region-lavanttal.at<br />
14 Klagenfurt<br />
am Wörthersee<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:<br />
Kärnten Werbung GmbH, Völkermarkter Ring 21-23, 9020 Klagenfurt,<br />
Österreich, Tel.: +43(0)463/3000, E-mail: info@kaernten.at<br />
Konzeption und Redaktion: Cross Media Redaktion Buchholz, Joachim Negwer,<br />
Christiane Würtenberger, Thomas Zwicker, Julia Haude, Anne Schüßler, Fabian<br />
Teuber, christian Calmano, Dr. Hartmut Kobrow, Art-Direktorin: Maja Schollmeyer,<br />
www.cross-media-redaktion.de Druck: Druckerei Theiss, www.theiss.at<br />
Die Kärnten Werbung kann für Fehler keine Haftung übernehmen.<br />
Alle Angaben Stand Dezember 2017. Dieses Werbematerial stellt im<br />
Ganzen und in seinen Teilen ein urheberrechtlich geschütztes Werk dar.<br />
Eine Nutzung und/oder Bearbeitung dieses Werbematerials im Ganzen<br />
und/oder in seinen Teilen auf eine, mehrere oder alle nach dem Urheberrechtsgesetz<br />
dem Urheber (bzw. dem Rechteinhaber) vorbehaltenen<br />
Arten ist ohne Zustimmung der/des Urheber/s bzw. der/des Rechteinhaber/s<br />
unzulässig. info@kaernten.at<br />
76<br />
KÄRNTEN MAGAZIN . 2018 77
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9020 Klagenfurt<br />
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A 11 Karawankenautobahn oder über Udine und die<br />
A 2 Südautobahn.<br />
LJUBLJANA