19.01.2018 Aufrufe

BDIU_GB_12-13

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Inkasso wirkt« || branCHenStUdie<br />

Auch als Arbeitgeber spielt die Inkassobranche eine<br />

wichtige Rolle. 15.500 Beschäftigte arbeiten hierzulande<br />

im Inkasso. Unter diesen Mitarbeitern sind sowohl Auszubildende<br />

und Trainees als auch Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen kaufmännischen<br />

Ausbildung und Diplom-Kaufleute. Außerdem hat jedes<br />

Unternehmen mindestens einen Mitarbeiter mit einer<br />

Inkassoprüfung und/oder einem abgeschlossenen juristischen<br />

Studium. Zumindest Letzteres verwundert nicht,<br />

ist doch der Nachweis juristischer Inkassosachkunde<br />

vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben, um überhaupt<br />

die Inkassotätigkeit als Rechtsdienstleistung ausüben<br />

zu dürfen.<br />

branCHe iSt mittelStändiSCH<br />

Und familiär gePrägt<br />

Die meisten Inkassounternehmen, nämlich 56 Prozent,<br />

beschäftigen zwischen 11 und 50 Mitarbeiter. 5 Prozent<br />

haben zwischen 51 und 250 Beschäftigte, 2 Prozent beschäftigen<br />

über 250 Mitarbeiter. Bis zu zehn Mitarbeiter<br />

haben 37 Prozent der Inkassounternehmen, darunter immerhin<br />

<strong>13</strong> Prozent Ein-Personen-Unternehmen.<br />

Um die Qualität der Inkassotätigkeit sicherzustellen, setzen<br />

die Unternehmen auf verschiedene Maßnahmen. So<br />

haben fast alle der befragten Inkassounternehmen im vergangenen<br />

Jahr Mitarbeiter zu einer Fortbildungsmaßnahme<br />

geschickt. Außerdem haben fast alle Unternehmen<br />

Experten für verschiedene inkassorelevante Fragen. So<br />

haben 81 Prozent einen eigenen Datenschutzbeauftragten<br />

(gegebenenfalls auch innerhalb des Konzerns, zu dem sie<br />

gehören) – das überrascht, da ein Datenschutzbeauftragter<br />

gesetzlich erst ab einer Mitarbeiterzahl von zehn vorgeschrieben<br />

ist. Das heißt, dass auch viele der kleinen Betriebe<br />

einen solchen Beauftragten haben und somit die<br />

gesetzlichen Anforderungen übererfüllen. 39 Prozent<br />

haben zudem einen Geldwäschebeauftragten, und immerhin<br />

31 Prozent benennen einen Compliance-Beauftragten.<br />

Experten<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

81<br />

39<br />

31<br />

19<br />

datenschutzbeauftragter<br />

geldwäschebeauftragter<br />

Compliance-beauftragter<br />

keine der angegebenen experten<br />

(in Prozent)<br />

Anmerkung: Obwohl nur 30 % der befragten Unternehmen 10 mitarbeiter<br />

haben, verfügen 81 % der befragten Unternehmen über einen<br />

datenschutzbeauftragten. (Hinweis: ab 10 mitarbeitern, die mit der<br />

automatisierten verarbeitung personenbezogener daten beschäftigt sind,<br />

ist ein datenschutzbeauftragter Pflicht.)<br />

150 JaHre traditiOn<br />

Dies sichert, dass Inkassounternehmen auch in Zukunft<br />

mit einer hohen Qualität und Effizienz arbeiten können.<br />

Dabei ist das Inkassogewerbe übrigens ein Wirtschaftszweig<br />

mit einer großen Tradition. Erste Inkassounternehmen<br />

gab es in Deutschland bereits in den 60er-Jahren des<br />

19. Jahrhunderts – und teilweise sind sie auch heute noch<br />

am Markt. Die Branchenstudie liefert dazu interessante<br />

Zahlen: Nur 23 Prozent der heute am Markt aktiven Unternehmen<br />

sind jünger als zehn Jahre. Dagegen sind fast<br />

die Hälfte (nämlich 48 Prozent) der in der Branchenstudie<br />

befragten und ausgewerteten Unternehmen schon<br />

vor 1950 gegründet worden. Dies zeigt, dass Inkasso kein<br />

Phänomen ist, das erst durch die Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle wie Outsourcing oder etwa den Onlinehandel<br />

groß geworden ist. Im Gegenteil: Schon seit<br />

150 Jahren sichern die Forderungsmanagementdienstleister<br />

Aufschwung und Wohlstand in Deutschland, und das<br />

in allen Wirtschaftsbereichen.<br />

Jahr der<br />

Unternehmensgründung<br />

48<br />

14<br />

15<br />

23<br />

1951 – 1990<br />

1991 – 2000<br />

2001 – 2011<br />

< 1950<br />

(in Prozent)<br />

Branchenstudie »Der Inkassomarkt<br />

in Deutschland«<br />

Die Branchenstudie »Der Inkassomarkt in Deutschland«<br />

hat die Hamburger Unternehmensberatung<br />

Bülow & Consorten in der ersten Hälfte des Jahres<br />

20<strong>12</strong> im Auftrag des <strong>BDIU</strong> durchgeführt. Die Untersuchung<br />

wurde als vergleichende Studie zwischen<br />

teilnehmenden Unternehmen aufgesetzt. Befragt wurden<br />

alle Mitgliedsunternehmen des <strong>BDIU</strong>. Die Teilnehmer<br />

erhielten insgesamt 35 Fragen, die sie per<br />

Multiple Choice, über numerische Tabellen sowie mit<br />

Prozentwerten beantworten konnten. Auf dieser<br />

Grundlage wurden dann Gewichtungen, Vergleiche<br />

und Hochrechnungen durchgeführt, um Zahlen für<br />

den Gesamtmarkt in Deutschland zu ermitteln. In<br />

diesem Artikel sind einige der wichtigsten Ergebnisse<br />

der Untersuchung aufgeführt. Zum ersten Mal liegen<br />

somit wissenschaftlich fundierte Zahlen zum Markt<br />

von Inkassounternehmen vor.<br />

30 <strong>BDIU</strong> || bundesverband deutscher inkasso-Unternehmen e.v.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!