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»Inkasso wirkt« || medienarbeit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im abgelaUfenen geSCHäftSJaHr kOmmUnizierte der bdiU aUf einer vielzaHl vOn kanälen über die arbeit der branCHe Und Prägte SO die inkaSSOrelevanten debatten entSCHeidend mit. leSen Sie Hier, welCHe tHemen beSOnderS wiCHtig waren. Am 24. Mai 2012 stellten BDIU-Präsident Wolfgang Spitz und Vizepräsidentin Marion Kremer den Journalisten die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage unter den Mitgliedsunternehmen vor. Besonderes Augenmerk richtete sich dabei auf die nach wie vor hohe private Verschuldung in Deutschland. Trotz Wirtschaftsaufschwungs und niedriger Arbeitslosigkeit rechnete der BDIU für 2012 mit rund 100.000 Verbraucherinsolvenzen. Das sei ein Alarmsignal für Unternehmen. »Die Überschuldung der Verbraucher ist Gift für die ganze Wirtschaft«, sagte BDIU-Vizepräsidentin Marion Kremer auf der Pressekonferenz. Laut der BDIU-Umfrage haben junge Verbraucher (bis 24 Jahre) ein schlechteres Zahlungsverhalten als ältere Verbraucher. Gründe für die Verschuldung Jugendlicher erkennen die Inkassounternehmen in einem Elternhaus, das bereits einen schlechten Umgang mit Geld vorlebt, in zu hohen Konsumausgaben, einer mangelnden Eigenverantwortung und zu wenig Kenntnissen über vertragliche Verpflichtungen. »Hier ist unser Bildungssystem gefragt«, so Kremer. Sie fordert: »Wir brauchen ein Schulfach Finanzkompetenz. Das ist ein sinnvoller Beitrag zur Schuldenprävention.« Jugendliche haben Schulden bei (Verbraucher bis 24 Jahre) 83 % telekommunikation 79 % Onlinehändler 57 % versandhändler 56 % fitnessstudios 56 % internet-Serviceanbieter 40 % banken/kreditinstitute 36 % vermieter 20 % verwandte und freunde 19 % Sonstige dienstleistungen 15 % einzelhandel/warenhäuser 11 % energieversorger 11 % 5 % 4 % arzt/gesundheit behörden Handwerker © bundesverband deutscher inkasso-Unternehmen e. v., november 2012 38 BDIU || bundesverband deutscher inkasso-Unternehmen e.v.
»Inkasso wirkt« || medienarbeit Im Rahmen der BDIU-Frühjahrspressekonferenz stellte der Verband erste Zahlen der Inkasso-Branchenstudie vor. Scharfe Kritik übte der BDIU an den bekannt gewordenen Vorschlägen zu einem Inkassoregulierungsgesetz aus dem Bundesjustizministerium. Es soll Verbraucher vor unseriösem Inkasso schützen. Der BDIU befürchtet allerdings, dass dieses Gesetz seriöses Inkasso unmöglich machen würde. »Die schwarzen Schafe blieben ungeschoren«, so Spitz. Um unseriöses Inkasso zu unterbinden, fordert Spitz stattdessen einen »Runden Tisch« von Bundesjustizministerium, Landesjustizministerien, Verbraucherschützern, Wirtschaftsverbänden und BDIU. Dieses Gremium solle gemeinsam den Kampf gegen Verbraucherabzocke führen. Erwachsene haben Schulden bei (Verbraucher ab 25 Jahre) 78 % 64 % 62 % banken/kreditinstitute versandhändler telekommunikation Ein Update auf diese Erkenntnisse lieferten Wolfgang Spitz und Marion Kremer am 15. November 2012. Die Herbstumfrage der Inkassounternehmen belegte, dass die Zahlungsmoral in Deutschland zwar weiterhin gut ist. Gleichwohl zeigten sich erste Schwächesignale, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Eurokrise. Wolfgang Spitz wies auf die dramatische Finanzlage der Kommunen hin. Viele seien eigentlich insolvenzreif verschuldet. Dies belege auch eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young. In einer Umfrage sagte jeder dritte Kämmerer, dass seine Kommune ihre Schulden aus eigener Kraft nicht mehr zurückzahlen könne. Daher, so Spitz, sei es ratsam, dass Städte und Gemeinden auch andere Finanzierungsquellen erschließen sollten – etwa in der Zusammenarbeit mit Inkassounternehmen, die Altforderungen aus sogenannten Kellerakten einziehen könnten. Ein drängendes Problem insbesondere für den Handel sei laut Spitz eine Zunahme betrügerischer Bestellungen im Internet. »Das ist eine moderne Form der Zechprellerei«, klagte er, »deren Methoden immer raffinierter werden. Teilweise tauschen sich Betrüger in Onlineforen über die Lieferbedingungen einzelner Händler aus. Die Kosten trägt der ehrliche Kunde über höhere Preise mit.« Vor dem Hintergrund einer weiterhin hohen privaten Verschuldung kritisierte Vizepräsidentin Marion Kremer die vom Gesetzgeber geplante schnellere Restschuldbefreiung. Unredliche Verbraucher könnten das als Einladung zum Schuldenmachen missverstehen. Die Herbstumfrage bestätigte das. Denn 81 Prozent der Inkassounternehmen erwarten, dass sich eine schnellere Restschuldbefreiung negativ auf die Zahlungsmoral aller Verbraucher auswirken wird. Immer mehr Gläubiger werden Opfer einer »modernen Form der Zechprellerei« – vor allem im Onlinehandel, wo einige Betrüger zwar bestellen, aber die dazugehörigen Rechnungen nicht bezahlen. Das war eines der Ergebnisse aus den Mitgliederumfragen des BDIU. Die Medien berichteten ausführlich. 60 % 58 % 48 % 39 % 29 % 28 % 25 % 23 % 21 % 12 % 12 % vermieter Onlinehändler energieversorger Handwerker internet-Serviceanbieter fitnessstudios arzt/gesundheit Sonstige dienstleistungen einzelhandel/warenhäuser behörden verwandte und freunde Aus Sicht der Gläubiger sei jede Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens zunächst einmal abzulehnen, denn sie würde die ohnehin nicht sonderlich großen Befriedigungschancen der Gläubiger weiter senken. »Dies trifft oft Handwerker sowie kleine und mittlere Unternehmen, die auf jeden Euro angewiesen sind, um nicht selbst in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten«, so Kremer. »Es scheint, als nähme der Gesetzgeber wirtschaftliche Schwierigkeiten an sich gesunder Unternehmen in Kauf, nur um Verbrauchern eine vorzeitige Entschuldung zu ermöglichen. Das ist unverhältnismäßig.« © bundesverband deutscher inkasso-Unternehmen e. v., november 2012 Der Jahresbericht || 2012/2013 des bdiU und der dia 39
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