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Wo sehen Sie das Hobby qualitativ und quantitativ
in, sagen wir, zehn Jahren?
Ich glaube, in zehn Jahren wird das Hobby
gewachsen und qualitativ besser geworden
sein. Das heutige Kommunikationsnetzwerk
(Internet etc.) bietet mehr Personen die Möglichkeit
Informationen über verschiedene
Gruppen, Einheiten und Geschichte zu bekommen
und dieses Wissen zu teilen. Dies
wird den Darsteller viel informierter machen.
Mehr und mehr Ausrüstung, Uniformen,
Waffen, Textilien etc. werden reproduziert
werden können und es wird ebenfalls mehr
Bücher über diese Zeitperiode geben. In zehn
Jahren, glaube ich, wird das Hobby auf dem
besten Weg sein, besser auszusehen und wesentlich
populärer zu sein!
Was war Ihr schönstes Erlebnis während einer
Veranstaltung?
Eine gute Frage … Da sind so viele wundervolle
Erfahrungen. Ich habe meine erste
europäische Veranstaltung in Plancenoit
2005 sehr genossen, als ich den Berg an der
alten Kirche hinaufritt: tausende von Solda-
ten und Zuschauern feuerten mich an und
riefen „Vive L‘Empereur!“ Das war ein surrealer
Moment, in dem ich die Möglichkeit
hatte zu erfahren, wie Napoléon gefühlt haben
musste. Das 200-Jahr-Jubiläum von Aus-
Tausende von Soldaten
und Zuschauern feuerten
mich an und riefen
„Vive L‘Empereur!“
terlitz war ebenfalls großartig wegen des großen
Maßstabes und dem Bewusstsein, dass es
Napoléons größter Sieg war. Auf einer solch
großen, internationalen Veranstaltung über
den schneebedeckten Orginal-Schauplatz zu
reiten, war einfach nur phantastisch! Jenas
200-Jahr-Jubiläum war, genau wie der Einritt
in Berlin, ebenfalls ein großer Moment.
Umgeben von 15.000 jubelnden Zuschauern,
auf einem wunderschönen weissen
Pferd durch das Brandenburger Tor zu reiten,
das ist etwas, was man sein Leben lang nie
wieder vergisst!
Valmy 1792 – 2012
Project de reconstitution de la bataille du 20 septembre 1792
At the weekend of 21, 22 and 23 September
2012 the Battle of Valmy will celebrate its
220 years anniversary.
This reenactment wants to reconstruct the
Battle of Valmy and civilian life in 1792
with participants all over from Europe in
the beautiful city of Ste. Ménéhould.
Valmy is located in the department of
Marne (Champagne-Ardennes region).
Sie sind, wie gesagt, für Ihre Verkörperung
Napoléon I. bekannt, der eine herausragende
aber auch nicht unumstrittene Persönlichkeit
der Weltsgeschichte ist. Wie nähern Sie sich der
Person Bonapartes an?
Ich glaube, ich habe mich mein ganzes Leben
lang auf die Rolle des Napoléon vorbereitet.
Seit ich Kind war habe ich alles über
ihn gelesen und gelernt. Es vergeht keine
Nacht, in der ich nicht ein Buch über Napoléon
und seine Zeit auf meinem Nachttisch liegen
habe. Um solch eine Rolle einzulassen,
glaube ich, muss man sich selbst im Charakter
wiederfinden beziehungsweise diesen verinnerlichen.
Man muss am Anfang alles über
Napoléon studieren, was möglich ist – und
das ist nicht einfach. Dann sollte man seine
biographisch überlieferten Bewegungen,
Ausdrucksweisen und sonstigen Angewohnheiten
nachzuahmen lernen. Schlußendlich,
nach viel Praxis und Studium ist man fähig
das Feld zu übernehmen. Es ist eine niemals
endende Recherche und eine, die ich wirklich
liebe, da ich so fasziniert von der Figur
Napoléons bin!
You´re a part of a regiment present on the
battle of Valmy, or you reenact civilian life
in 1792.
Join us in this adventure!
For more information contact us:
valmy1792@gmail.com or
valmy1792_deutsch@gmx.de
or join our Facebook page:
Valmy 1792-2012
Inwieweit können Sie sich mit ihm identifizieren?
Ich glaube einige Dinge habe ich mit
ihm gemeinsam! *lacht* Ich wurde 1969
geboren, Napoléon 1769, also trennen uns
genau 200 Jahre. Ich glaube, ich ähnele ihm
ein wenig (was leicht untertrieben ist, wie die
Redaktion meint), meine Größe und Gewicht
sind ungefähr die selben wie seine vor 200
Jahren. Um Erfolg zu haben, kann ich sehr
bestimmt und ambitioniert sein. Ich glaube
allerdings nicht, dass ich ein Napoléon bin!
Wo ziehen Sie für sich persönlich die Grenze?
Obwohl ich Bonarparte und seine Zeit
liebe glaube ich niemals dass ich wirklich
Napoléon bin. Er war eine große Persönlichkeit
der Geschichte, die in zahlreichen
Büchern, Filmen und Dokumentationen beschrieben
wurde und noch wird. Ich versuche,
ein glaubwürdiges und seriöses Portrait
von ihm zu vermitteln, wenn ich auf Veranstaltungen
auftrete. Meine Verantwortung ist
es, in der Darstellung als „L‘Empereur“ so
authentisch und akkurat wie möglich zu sein.
Mark Schneider mit seinem Sohn
Immer mehr historische Bauten und Stätten sind vom Verfall bedroht.
Mit einer Spende tragen Sie dazu bei, dass gefährdete Baudenkmale
schnell gerettet werden können.
Bitte helfen auch Sie! Spendenkonto 305 555 500 • BLZ 380 400 07
PERSonALIE
Gerade in Deutschland haben Sie spätestens
seit der 200. Jahr-Veranstaltung in Jena eine
– man kann es durchaus so nennen – große
Fan-Gemeinde in der napoleonischen Darstellungsszene.
Haben Sie darüber hinaus irgendwelche
persönlichen Verbindungen zu oder
nach Deutschland?
Ich liebe dieses Land! Ich habe viele
deutsche Freunde. Mein Nachname lautet
„Schneider“. Meine Großeltern väterlicherseits
kamen aus Deutschland und ich war
dort stationiert als ich in der US Armee
diente. Ich glaube Deutschland ist ein fantastisches
Land und ich freue mich darauf, bald
wieder dort zu sein!
10 11
Kontakt
Was geben Sie unserem noch jungen Magazin
mit auf den Weg?
Ich möchte in diesem Zusammenhang den
römischen Dichter Virgil zitieren: „Das Glück
ist mit dem Tüchtigen!“ In diesem Sinne
„Bonne chance“ und viel Glück für die Zukunft!
Vielen Dank für das Interview!
ub, übersetzt von Julia Rode
Damit Vergangenheit Zukunft hat
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Foto: Mark Schneider
Koblenzer Straße 75 • 53177 Bonn
Tel. 02 28 / 9 57 39 - 614
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