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1. Roemercohorte opla<strong>de</strong>n e.V.<br />
Vespasians<br />
Legionäre<br />
Im Zuge <strong>de</strong>s Bataveraufstan<strong>de</strong>s 69 / 70 n. Chr. wur<strong>de</strong> die spanisch-<br />
stämmige Legion VI Victrix von Kaiser Vespasian in die Provinz Germania<br />
Inferior (Nie<strong>de</strong>rgermanien) verlegt. Hier nahm sie nach Teilnahme an <strong>de</strong>n<br />
Kämpfen Station – erst in Neuss, dann in Xanten. Die ihr zugehörige<br />
Einheit „Cohors VI Asturum“ und die zweite Häfte <strong>de</strong>s 1. Jhdts. ist <strong>de</strong>r<br />
Rahmen in <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r 1. Roemercohorte Opla<strong>de</strong>n e.V. bewegt.<br />
Im Rheinland ist <strong>de</strong>r Karneval <strong>de</strong>r Vater aller<br />
Dinge und in diesem Fall auch <strong>de</strong>r Beginn<br />
<strong>de</strong>r Roemercohorte Opla<strong>de</strong>n e.V.. Diese<br />
startete 1984 mit rund 40 Mann als Karnevalsverein.<br />
Noch ein Jahr bevor <strong>de</strong>r Experimentalarchäologe<br />
Marcus Junkelmann in<br />
einer damals medial stark beachteten Aktion<br />
mit einer Gruppe Legionäre in rekonstruierter<br />
Ausrüstung über die Alpen zog. Bei einer<br />
„römischen Feier“ nahm ein Mitglied von<br />
Junkelmanns Truppe teil und schuf <strong>de</strong>n Kontakt,<br />
<strong>de</strong>r nach 3 Jahren als Karnevalsverein<br />
letztendlich einen Schwenk <strong>de</strong>s Vereins hin<br />
zur historischen Darstellung bewirkte. Eine<br />
weitere Auswirkung war, dass sich die Mitglie<strong>de</strong>rzahl<br />
<strong>de</strong>s Vereins erst mal halbierte …<br />
Seit<strong>de</strong>m entwickelte sich die Cohorte<br />
zum Selbstläufer und hält seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />
konstant ihren Mitglie<strong>de</strong>rstand von zur Zeit<br />
36 Mann. Ein Grund dafür ist sicher, dass die<br />
Ansprüche an Ausrüstung und Einsatz sehr<br />
hoch sind. Die Mitglie<strong>de</strong>r stammen überregional<br />
aus Deutschland, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
und Belgien.<br />
Das Schwergewicht <strong>de</strong>r Darstellung liegt<br />
in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 1. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Zu<br />
dieser Zeit war die Legion VI im heutigen<br />
Rheinland stationiert und hier ist die Quellenlage<br />
sowohl in Schrift als auch im Fundgut<br />
sehr gut. Hilfreich sind die in <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />
entstan<strong>de</strong>nen langjährigen Kontakte zu<br />
Museen, Archäologie etc., die <strong>de</strong>n Gruppenmitglie<strong>de</strong>rn<br />
bei Ihren Rekonstruktionen<br />
Einblicke abseits <strong>de</strong>r allgemein bekannten<br />
Literatur ermöglichen.<br />
In seinem Selbstverständnis sieht sich <strong>de</strong>r<br />
Verein als Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>m Museum<br />
und Publikum und hat seine Auftritte<br />
darauf hin ausgerichtet. Diese beinhalten u.a.<br />
mo<strong>de</strong>rierte Vorstellungen <strong>de</strong>r Ausrüstung am<br />
Mann und in Aktion. Alle Auftritte fin<strong>de</strong>n im<br />
musealen Umfeld statt, in <strong>de</strong>m die Gruppe<br />
seit langem etabliert ist. In Zeiten außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Publikumsarbeit wird dagegen kein Lagerleben<br />
o.ä. praktiziert.<br />
Die von <strong>de</strong>r Römercohorte Opla<strong>de</strong>n dargestellte<br />
Centurie besteht normalerweise aus 80<br />
Mann plus Unteroffiziere, geführt von einem<br />
Centurio. Einfachster Rang ist <strong>de</strong>r Legionär,<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mgemäß von <strong>de</strong>n meisten Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Vereins dargestellt wird.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 17<br />
Klaus Schwab in <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>s Centurios Gaius<br />
Claudius Suebus Dentatus, <strong>de</strong>r Hauptmann <strong>de</strong>r Kohorte<br />
14 15<br />
Alle Fotos, sofern nicht an<strong>de</strong>rs angegeben: Roemercohorte Opla<strong>de</strong>n e.V.<br />
Linke Seite:<br />
Großes Bild: Ein Optio (Unteroffizier) führt seine Truppen<br />
beim Angriff auf eine befestigte Stellung<br />
Unten links: Schießvorführung mit <strong>de</strong>r großen Ballista<br />
Unten rechts: Caupona, die vereinseigene Taverne<br />
Foto: Birgit Schultz<br />
GRuPPEnPoRtRAIt<br />
Der Lagerbereich, wie er sich <strong>de</strong>m Besucher präsentiert.<br />
Die Römercohorte in voller Truppenstärke in Taragona,<br />
Spanien. Auffällig ist entgegen <strong>de</strong>s Hollywood-Klischees das<br />
nicht uniforme Auftreten, da in <strong>de</strong>r römischen Armee je<strong>de</strong>r<br />
Legionär für seine eigene Ausrüstung zu sorgen hatte. Deshalb<br />
wur<strong>de</strong>n z.B. Helme verschie<strong>de</strong>ner Art und Mo<strong>de</strong>rnität<br />
nebeneinan<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>t.