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Zehlendorf Mitte Journal Nr. 1/2018

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung - Februar / März 2018

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8<br />

<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>Journal</strong><br />

BER II – Rückbau im Dialog<br />

Helmholtz-Zentrum Berlin setzt auf Transparenz<br />

Der vom Helmholtz-Zentrum<br />

Berlin für Materialien<br />

und Energie (HZB)<br />

in Berlin-Wannsee betriebene<br />

Experimentierreaktor BER II soll<br />

2019 endgültig abgeschaltet<br />

und anschließend rückgebaut<br />

werden. Dazu ist eine langfristige<br />

Projektplanung notwendig.<br />

Bei der Berliner Senatsverwaltung<br />

wurde der Grundantrag<br />

auf Stilllegung und Abbau eingereicht.<br />

Bereits in diesem frühen Planungs-Stadium<br />

wandte sich<br />

das HZB mit seinem kommissarisch<br />

wissenschaftlichen Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Bernd<br />

Rech, seinem kaufmännischen<br />

Geschäftsführer Thomas Frederking<br />

und seinem Reaktor-<br />

Leiter Dr. Stephan Welzel zum<br />

offenen Dialog an die Bevölkerung.<br />

Rund 120 Interessierte<br />

– überwiegend Anwohner<br />

aus Wannsee, Babelsberg und<br />

Potsdam sowie Reaktorkritiker<br />

– folgten am 21. November<br />

2017 der per Hauswurfsendung<br />

übermittelten Einladung des<br />

HZB zur ersten Dialog-Auftaktveranstaltung<br />

in die Aula der<br />

Johannes-Tews-Grundschule,<br />

wo sie Informationspräsentation<br />

und lebhafte Diskussion<br />

erwarteten, sie aber auch die<br />

Möglichkeit bekamen, konkrete<br />

Ideen und Denkanstöße für<br />

einen geregelten Rückbau zu<br />

äußern. Der Altersdurchschnitt<br />

der problembewussten Anwesenden<br />

lag deutlich über 45.<br />

Das Helmholtz Zentrum Berlin in Wannsee.<br />

Ziel dieser Veranstaltung war es,<br />

erste Schritte in Richtung Gründung<br />

einer Dialoggruppe zu gehen,<br />

die dann mit Vertretern aus<br />

Zivilgesellschaft, Kirche, Politik,<br />

Verbänden und Initiativen den<br />

Rückbau begleiten wird.<br />

Das HZB tritt damit Kritik aus<br />

der Vergangenheit entgegen,<br />

die ihm mangelndes Kommunikations-<br />

und Informationsverhalten<br />

vorgeworfen hatte.<br />

Resultierend aus der Auftaktveranstaltung<br />

ist für den 15. Januar<br />

<strong>2018</strong> ein erstes Treffen potentieller<br />

Dialoggruppen-Mitglieder<br />

angedacht, die vom HZB zukünftig<br />

als Begleitgruppe in den gesamten<br />

Verfahrensschritt „Umweltverträglichkeitsprüfung“<br />

miteinbezogen werden sollen.<br />

Für das rückbauerforderliche<br />

Genehmigungsverfahren ist die<br />

Einbeziehung der interessierten<br />

Öffentlichkeit gesetzlich vorgesehen.<br />

Als Vorbild für den auf lange Frist<br />

angelegten geplanten Dialogprozess<br />

dient ein Verfahren, das<br />

seit 2012 vom Helmholtz Zentrum<br />

Geesthacht für den Rückbau<br />

seiner kerntechnischen Anlagen<br />

etabliert werden konnte und Anwohner,<br />

Lokalpolitiker, aber auch<br />

Umweltverbände und regionale<br />

Atom-Gegner in den Dialogprozess<br />

miteinbezogen hat.<br />

Bedauern bis hin zur Verärgerung<br />

äußerte ein Großteil der<br />

Veranstaltungsgäste am 21. November<br />

darüber, dass außer dem<br />

Potsdamer Stadtverordneten der<br />

Grünen, Uwe Fröhlich, und einer<br />

„Späherin“ der CDU jegliche Vertreter<br />

der Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong>er<br />

Lokalpolitik, der BVV und des<br />

regionalen Wirtschaftsbereichs<br />

der Runde ferngeblieben waren.<br />

Der Potsdamer Oberbürgermeister<br />

Jann Jakobs hingegen bekundete<br />

durch seinen Besuch am<br />

HZB Wannsee zwei Tage nach der

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