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Gazette Wilmersdorf Februar 2020

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Februar 2020

Wilmersdorf

Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Wilmersdorfer See

Vor 100 Jahren wurde der

See zugeschüttet

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2 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

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Mietendeckel, Milieuschutz, Mietpreisbremse:

Womit müssen Eigentümer und

Mieter im neuen Jahr rechnen?

Die Guthmann Estate GmbH berät seit

2006 Eigentümer, Verkäufer und Käufer

von Mietshäusern in Berlin. Über tausend

Besucher informieren sich täglich auf

dem Informationsportal des Berliner Maklerund

Research-Hauses über die Entwicklungen

auf dem Immobilienmarkt Berlin. Wir haben

Geschäftsführer Peter Guthmann gefragt, was

2020 auf Eigentümer zukommt.

Herr Guthmann, was sind die Themen auf

dem Immobilienmarkt in diesem Jahr?

Zunächst mal könnten die Nachrichten nicht

besser sein. Die Metropolregion entwickelt

eine nie gekannte Dynamik. Tesla, Amazon,

SAP und Siemens, es läuft gut in Berlin und

Brandenburg. Das Wachstum bringt Arbeitsplätze.

Und die Arbeitnehmer wollen und

müssen irgendwo wohnen. Das Problem ist,

dass schon heute weit über 200.000 Wohnungen

fehlen. Eigentlich sollten die Berliner

in den nächsten Jahren über nichts anderes

reden als Neubau. Der Senat setzt aber den

Schwerpunkt weiter auf Regulierung. Das beherrschende

Thema wird also weiterhin der

Mietendeckel sein. Außerdem könnten neue

Milieuschutzgebiete ausgerufen werden.

Wo genau?

In Steglitz-Zehlendorf läuft derzeit ein Screening.

Vom Ergebnis hängt ab, ob es weiterführende

Untersuchungen geben wird, die dann

in Milieuschutzgebiete münden. Im Gespräch

sind unter anderem Zehlendorf Nord, Südende

und Lankwitz-Kirche. Außerdem werden

Gebiete in Charlottenburg, Mitte, Friedrichshain

und Spandau untersucht.

Werden die Mieten in Berlin jetzt günstiger?

Die durchschnittliche Quadratmetermiete

liegt bei etwa sieben Euro nettokalt. Das ist

das Ergebnis des Mietspiegels von 2019, der

vom Senat erstellt und von Senatorin Lompscher

und allen Verbänden anerkannt wurde.

Dafür wurden die Mieten von knapp 1,4 Millionen

Wohnungen untersucht. Im Ergebnis

liegen etwa 70 Prozent der Mieter in Berlin

um sieben Euro netto-kalt. Die ganz große

Mehrheit der Mieter findet das vollkommen

in Ordnung.

Es ist alles in Ordnung?

Nein. Aber die Schwierigkeiten liegen nicht

im Bestand. Sie beginnen erst mit der Suche

nach einer neuen Wohnung. Zum einen

gestaltet sich die Suche mehr als schwierig.

Kein Wunder, denn in Berlin fehlen weit über

200.000 Wohnungen. Man müsste also bauen,

bauen, bauen. Wenn es genug Wohnungen

gäbe, würden die Neuvertragsmieten auch

wieder fallen. In anderen Städten, z. B. in Hamburg,

hat man das verstanden. In Berlin noch

nicht. Weil es nicht genug Wohnungen gibt,

haften viele Menschen notgedrungen an ihrer

Wohnung, egal ob sie zu groß oder zu klein

ist. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind

enorm. Wenn alte Menschen die zu groß gewordenen

Wohnungen nicht freigeben können,

weil es keine kleineren und bezahlbaren

Alternativen gibt, ziehen junge Menschen

immer später von zuhause aus und verschieben

den Kinderwunsch. Im schlimmsten Fall

kehren die Menschen Berlin den Rücken,

denn wer keine Bleibe findet, sucht sein Glück

anderswo. Egal ob Lehrer, Polizist, Krankenschwester,

Unternehmer oder Angestellter.

Die rot-rot-grüne Wohnungspolitik setzt die

Zukunft der Stadt aufs Spiel.

Wo sehen Sie Ihre Rolle in diesem Markt?

In der Beratung, Information und in der

Schaffung von Transparenz. In Berlin werden

die Mieter durch eine Vielzahl von Gesetzen

geschützt. Es muss auch Experten

für Eigentümer, Vermieter und Investoren

geben. Das sind wir. Egal ob Mietendeckel,

Mietpreisbremse, Milieuschutzgebiete, Umwandlungsverordnung,

Vorkaufsrechte oder

Sanierungsgebiet.

Vermieterschutz statt Mieterschutz also?

Die Stadt braucht beides. Richtig ist, dass

Eigentum verpflichtet. Aber wer weiß das

besser, als die Berliner Eigentümer und Vermieter?

Wer hat denn in Zeiten von Leerstand

und Krisen in den Bestand investiert

und neue Wohnungen gebaut? Das waren

alteingesessene Familien und kleine Eigentümer.

Seit Generationen halten diese Berliner

etwa ein Viertel der Mietwohnungen, die

sie Instand halten, modernisieren, verwalten

und mit Krediten finanzieren. Das sind keine

Haie. Mir fehlt die Fantasie zu verstehen, wie

im Jahr 2020 Politiker auf die Idee kommen,

es gebe kein Recht auf Rendite. Der Sachverhalt

ist umgekehrt: Ohne Rendite gäbe es in

freien Marktwirtschaften keine Wohnungen.

Wie geht 2020 weiter?

Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Gerichte

den Mietendeckel bewerten. Bis dahin

bleibt die Verunsicherung groß. Eigentümer

sollten aber auf jeden Fall Strategien für ihre

Immobilien entwickeln. Entscheidungen

können meist nicht mehr von jetzt auf sofort

getroffen werden, sondern bedürfen längerer

Vorbereitung. Das betrifft Investitionen,

Entwicklung und Verkauf gleichermaßen.

Wer jetzt verkaufen will, trifft einen guten

Zeitpunkt am Markt. Die Marktpreise sind

gut, das Interesse an Immobilien in Berlin

ist weiterhin groß.

Was empfehlen Sie?

Ich empfehle, sich mit den Verordnungen,

Gesetzen und Regeln auseinanderzusetzen.

Eigentümer sollten informiert sein. Ich

empfehle gerne einen unverbindlichen Beratungstermin

in unserem Haus. Wir finden

gemeinsam mit unseren Kunden heraus,

was das Beste für ihn oder sie und für die

Immobilie ist.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf Gazette Wilmersdorf | Februar | 22020 | | 3

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

Charlottenburg-Wilmersdorf ist in

besonderer Weise durch das vielfältige

engagement seiner bürgerinnen

und bürger geprägt. Dafür

bin ich ausgesprochen

dankbar, denn ohne

das ehrenamtliche Wirken

so vieler Menschen

über die Generationen

hinweg wäre unsere Gesellschaft

um Vieles ärmer.

Wertzuschätzen ist

insbesondere auch die

hauptamtliche Tätigkeit

im Öffentlichen Dienst, vor allem

zur Gewährleistung von Sicherheit

und Ordnung für uns alle.

Nacht der Solidarität

Reinhard Naumann

erstmals findet am 29./30. Januar

die „Nacht der Solidarität“ statt.

Ziel ist es insbesondere, durch

die erstmalige stadtweite Zählung

endlich einen annähernd

verlässlichen Überblick über die

anzahl obdachloser Menschen

in berlin zu erhalten. Die zentrale

Koordination erfolgt mit Senatorin

breitenbach vom brennpunkt

bahnhof Zoo aus. unser bezirksamtskollegium

wird die Zählung

ebenfalls aktiv unterstützen, so

wie es zahlreiche akteure, bürgerinnen

und bürger tun. Dafür

meinen herzlichen Dank! und

achten wir aufeinander:

Gerade wohnungslose

Menschen sind auf unsere

Solidarität vor allem im

Winter angewiesen!

500. NoonSong

Der NoonSong ist das

musikalische Konzert

und ein Konzert gleichermaßen:

unter der Leitung von

bürgermedaillenträger Stefan

Schuck singen geistliche Chorwerke

jeden Sonnabend um

12 uhr in der Kirche am Hohenzollernplatz

berlin zwischen renaissance

und der Gegenwart auf

eine liturgische art und Weise. es

ist eine jahrhundertalte Tradition,

die in Charlottenburg-Wilmersdorf

stattfindet und begeistert

zahlreiche berliner Touristen und

Musikliebhaber! er ist auch ein

Zeichen des besonderen bürgerschaftlichen

engagements, denn

ohne die großartige und mühsame

unterstützung der vielen

Geistliche Chorwerke werden

jeden Sonnabend um 12 Uhr in

der Kirche Am Hohenzollernplatz

Berlin gesungen.

ehrenamtlichen Helferinnen und

Helfer und der Kirchengemeinde

am Hohenzollernplatz gäbe es

dieses musikalische Programm

nicht.

am 15. Februar um 12 uhr wird es

den 500. NoonSong geben – ein

Grund diesen mit internationalen

Gastchören groß zu feiern! Seien

Sie dabei zum Festtag des 500.

NoonSong, wenn dieser sich musikalisch

und künstlerisch erhebt!

Kiezspaziergang

Der nächste Kiezspaziergang findet

am Samstag, 8. Februar 2020,

beginnend um 14 uhr auf dem

Theodor-Heuss-Platz am Mahnmal

mit der ewigen Flamme, statt.

Von dort geht es weiter zum

rbb-Campus mit dem Haus des

rundfunks, wo rundfunkgeschichte

mit bis heute weltweiter

bedeutung geschrieben wurde.

Der Spaziergang wird in der

Hauptstadt-Niederlassung von

bMW am Kaiserdamm enden.

Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.

alle Interessierten sind

willkommen. Informationen über

die bisherigen Kiezspaziergänge

finden Sie im Internet unter www.

kiezspaziergaenge.de .

Für Ihre anregungen, Lob und Kritik

bin ich auch im neuen Jahr für

Sie erreichbar unter naumann@

charlottenburg-wilmersdorf.de.

Ihr

reinhard Naumann

www.gazette-berlin.de


4 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

Nahrungsquelle und Freizeitspaß

Vor 100 Jahren wurde der Wilmersdorfer See zugeschüttet

Nahe der Wilhelmsaue, dort, wo heute Sportler

Fuß- und Basketball spielen, holten die früheren

Dorfbewohner Fische aus dem Wasser

und tränkten ihr Vieh. Der See gehörte zu einer

Nebenrinne der eiszeitlichen Grunewaldseenkette.

Als die Stadt Berlin immer näher rückte und die

Bauern durch den Verkauf ihrer Äcker zu „Millionenbauern“

wurden, brachen auch für den

Wilmersdorfer See neue Zeiten an. An seinem

Ufer eröffnete Otto Schramm, der Sohn eines

Wilmersdorfer Bauern, um 1880 ein Seebad

und einen Kaffeegarten. Aus dem Kaffeegarten

entwickelte sich schon bald ein mondäner

Tanzpalast mit Biergarten und Restaurant.

Nun war es gesellschaftlich schon fast eine

Verpflichtung, nach Wilmersdorf zu fahren.

Man erholte sich im Seebad und amüsierte

sich auf der Tanzfläche. So mancher verarmte

Adelige konnte sich hier sanieren, indem er

eine „Dorfschöne“ aus vermögendem Haus

zur Frau nahm. Verliebte Pärchen setzten sich

in einen Kahn und ruderten im Mondschein

über den Wilmersdorfer See. Otto Schramm

ließ sich nicht lumpen. Es gab Ställe für die

Pferde der Gäste, Unterstände für die Kuschen,

Musik von Kapellen der Garderegimenter und

Wilmersdorfer See um 1911.

Feuerwerk. Um die Vergnügungsstätte herum

lud ein gepflegter Park zum Flanieren ein.

Die goldenen Zeiten des Tanzpalasts am

Wilmersdorfer See gingen nicht lange. Otto

Schramm starb mit nur 54 Jahren. Er erlebte

den Niedergang seines Tanzpalasts nicht mehr.

Die Konkurrenz schlief nicht und der Lunapark

am Halensee war schon bald ein viel größerer

Besuchermagnet. Erschwerend kam dazu,

dass der Wilmersdorfer See zusehends verlandete.

Durch den Ausbau der städtischen

Kanalisation wurde der Schwarze Graben, der

natürliche Zufluss zum See, trocken gelegt.

Außerdem fingen die Wilmersdorfer an, ihren

Müll im See zu entsorgen. Der daraus resultierende

Gestank verleidete den Aufenthalt im

Restaurant. 1920 wurde der See endgültig zugeschüttet.

Auf dem Gelände des Tanzpalasts

erbaute man 1925 eine große Wohnanlage,

den Schrammblock.

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Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 5


6 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

Die Schlossretterin

Margarete Kühn setzte sich für das Schloss Charlottenburg ein

Nachdem die Räumung des Stadtschlosses

mit Hilfe der Volkspolizei

vorangetrieben wurde, überzeugte

Professorin Dr. Margarete Kühn

(1902 – 1995), erste Direktorin

der Berliner Schlösserverwaltung

ihren Kollegen und damaligen

Landeskonservator Hinnerk

Schepe davon, ihre Büros in den

Westen der Stadt zu verlegen. Das

war im Jahr 1948. Walther Ulbricht

ließ das Stadtschloss im Jahr 1950

sprengen.

Umfassende Rekonstruktion

Paradoxerweise trug er so zur

Rettung vom Schloss Charlottenburg

bei. Denn auch bei diesem

Gebäude, das schwerer beschädigt

war als das Stadtschloss, war

die Zukunft ungewiss. Margarete

Kühne kämpfte schon länger für

den Erhalt des Schlosses, für das

sie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg

zuständig war. Nun kippte

die Stimmung bei Politik und

Bevölkerung zugunsten des Wiederaufbaus.

Dass die Rekonstruktion

gelang, lag auch daran, dass

die Nationalsozialisten zahlreiche

historische Gebäude – darunter

das Schloss Charlottenburg – mit

Dias genau dokumentiert hatten.

1962 war die Rekonstruktion des

Schlosses von außen abgeschlossen.

Die Arbeiten an den Innenräumen

dauerten noch bis zum

Ende der 1970er-Jahre.

Reiterstandbild im Tegeler See

Margarete Kühns Initiative ist es

auch zu verdanken, dass das Reiterstandbild

des Großen Kurfürsten

im Schlosshof steht. Es stand

ursprünglich auf der Langen Brücke

am Stadtschloss. Während des

Zweiten Weltkriegs brachte man

es nach Ketzin in Sicherheit. 1946

kam es zunächst in den Tegeler

Borsighafen, um von dort aus

zurück an seinen ursprünglichen

Standort gebracht zu werden. Das

ging schief. Das Schiff, mit dem

das gewaltige Standbild 1948

transportiert werden sollte, geriet

in Schräglage und der Herrscher

stürzte samt Pferd in den Tegeler

See. Erst im November 1949 konnte

er geborgen werden und reiste

bis Charlottenburg. Seitdem steht

er dort auf dem Schlosshof.

Barocker Garten für die Berliner

Der Schlossgarten, der zu den

beliebten Erholungszielen in

Berlin zählt, wurde nach den

kriegsbedingten Verwüstungen

im annähernd barocken Zustand

wieder hergestellt. Der Idee, einen

Volkspark daraus zu machen,

stellte sich Margarete Kühn entgegen,

da es in Berlin keine barocken

Gartenanlagen mehr gab. Der sehr

pflegeintensive Originalzustand

kam jedoch nicht mehr infrage.

Anhand alter Gartenbücher wurde

der Garten in seinem heutigen

Erscheinungsbild angelegt.

Margarete Kühn war noch bis

1969 im Amt. Sie veröffentlichte

mehrere Bücher und Broschüren

Das Reiterstandbild des Großen

Kurfürsten stand früher an der

Langen Brücke am Stadtschloss.

über das Schloss Charlottenburg

und andere Berliner Baudenkmäler.

Ihr wurden das Große

Bundesverdienstkreuz und die

Ernst-Reuter-Plakette verliehen.

Zehn Jahre nach ihrem Tod wurde

eine Straße in Charlottenburg

nach ihr benannt.

Klaus-Uwe Ittner

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf

Verkehrswende: Wem gehört die Straße?

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert

Rad- und Autofahrende teilen sich die Straße, dazu kommen Elektroroller und natürlich

der Lieferverkehr. Wie sieht der Straßenraum der Zukunft aus? In den folgenden Beiträgen

nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung.

Berlin SPD-Fraktion

Die SPD hat in Berlin seit 2000 die Verkehrswende

vorangetrieben, weg von der

autoorientierten Politik der Konservativen.

Tempo 30, Busspuren sowie die erste deutsche

Umweltzone wurden eingeführt und

die Radverkehrsinfrastruktur erweitert. Der

Radverkehr konnte von 7 auf 15 Prozent

gesteigert werden. Der aktuelle Fachkräftemangel

erschwert es derzeit aber, u. a.

neue Radwege zu bauen.

Wir Sozialdemokrat*innen waren 2019 die

treibende Kraft bei der Erarbeitung des Mobilitätsgesetzes.

Damit soll der fließende und

ruhende Verkehr verringert, die Sicherheit

erhöht und die Aufenthalts- und Lebensqualität

in der Stadt verbessert werden. Nun wird

auf unsere Initiative das Mobilitätsgesetz um

eine Fußgängerstrategie erweitert, da es uns

wichtig ist, auch die Mobilität und Sicherheit

der Fußgänger*innen zu verbessern.

Für die Bezirke wird es eine wichtige Aufgabe

sein, Wohngebiete vom umfangreichen

Durchgangsverkehr und den damit

verbundenen Lärm- und Abgasen zu schützen.

Wichtige Instrumente sind dabei die

Parkraumbewirtschaftung und die bauliche

Umgestaltung hin zu verkehrsberuhigten

Gebieten.

Dr. Jürgen Murach

CDU-Fraktion

„Die Straße gehört dem Volke.“ – R. Thoma,

Staatsrechtslehrer in der Weimarer Republik

und der jungen Bundesrepublik hat 1930

die Antwort auf diese Frage gegeben. Er

bezeichnete seinerzeit, das Recht, sich auf

öffentlichen Straßen und Plätzen zu versammeln.

Diese Aussage stand natürlich nicht im Zusammenhang

mit verkehrs- und klimapolitischen

Fragen, dennoch kann etwas Rückbesinnung

nicht schaden. Gemeint war sie als

Aufruf, die neuentwickelten demokratischen

Spielregeln nicht zu verletzen und Bürgern

die Gelegenheit einzuräumen, das politische

Leben mitzubestimmen.

Betrachtet man die heutige Diskussion um

eine Gemeinwohl dienende Verkehrs- und

Klimapolitik, darf man fragen, ob alle Diskutanten

noch willens und in der Lage sind,

faktenorientiert und sachlich miteinander

umzugehen. Vielfach scheint es, als müsse

jedes noch so künstlich herbeigeredete

Schreckensszenario herhalten, ganze Bevölkerungsgruppen

zu verteufeln und zu

bevormunden sowie unsere Wirtschaft zu

Lasten von Arbeitsplätzen in Frage zu stellen.

Die zunehmende gegenseitige Aggressivität

in nahezu allen gesellschaftspolitischen

Fragen ist durchaus geeignet, zu spalten,

ohne auch nur eines der erwünschten Ziele

zu erreichen und dabei das gesellschaftliche

Klima nachhaltig zu vergiften.

Gerald Mattern

B‘90/Grünen-Fraktion

Die Diskussion über die Aufteilung des Straßenraums

bewegt sich weiter. In Charlottenburg-Wilmersdorf

hat sich ein Bündnis

„Menschengerechte Stadt“ aus Initiativen

gebildet, das wie Changing Cities auf Landesebene

die autogerechte Stadt überwinden

will. Der öffentliche Raum soll nach den

Bedürfnissen der Menschen neu gestaltet

werden. Dieses Ziel unterstützen wir. Die

Berliner*innen sind in den vergangenen

Jahren mehr zu Fuß, mit dem Fahrrad und

Bahn und Bus unterwegs gewesen(vgl.

„Mobilität in der Stadt“, Berlin 2017, S. 15).

Dennoch stehen für Autos fast 60 Prozent

der Straßenfläche zur Verfügung (s. Wem

gehört die Stadt? Der Flächen-Gerechtigkeits-Report,

Berlin 2014, S. 7). Das ist keine

gerechte Aufteilung der Flächen. Wir wollen

das ändern, damit vor allem die „schwächeren“

Verkehrsteilnehmer*innen sicher zu Fuß

und mit dem Rad an ihr Ziel gelangen. Auch

vor dem Hintergrund der Klimakrise wollen

wir die umweltfreundlichen Verkehrsmittel

fördern. Die aktuellen Zahlen zeigen, der

CO2-Ausstoß ist in Deutschland insgesamt

zwar gesunken, der des Verkehrs aber weiter

gestiegen. Wir können die Pariser Klimaziele

nur erreichen, wenn wir auch die Mobilität

ändern. Unser Ziel ist eine lebenswertere

Stadt für alle.

Alexander Kaas Elias

1 235 Zeinen pro Fraktion

Vorwort --

SPD

CDu 1280

Grüne 1245

FDP 1288

afD 1270

Linke 1290

www.gazette-berlin.de

FDP-Fraktion

Mit gut 892 km2 Fläche gehört Berlin zu

den größten Hauptstädten Europas. Entfernungen

sind teils sehr groß, die Anforderungen

der Bürger an die eigene Mobilität

daher individuell. Zuverlässigkeit, Sicherheit

und ein schnelles Vorankommen im Verkehr

sind die Herausforderungen unserer

Zeit und allen gleichermaßen wichtig.

Die Frage sollte daher nicht auf Spaltung

bedacht lauten: „Wem gehört die Straße?“,

sondern vielmehr: „Wie kann jeder sicher

und gut die Straßen und Wege in unserer

Stadt nutzen?“. Wir wollen den Umstieg

auf klimafreundliche Verkehrsmittel durch

Angebote fördern, nicht durch Verbote. Im

Zeitalter der Digitalisierung haben wir neue

Möglichkeiten, Umweltbelastungen zu reduzieren

und den Verkehr besser zu lenken.

In Charlottenburg-Wilmersdorf fordern wir

daher konkret ein digitales Parkleitsystem

und unterirdische Quartiersgaragen für Anwohner,

damit die umweltbelastende Suche

nach dem Parkplatz reduziert wird. Straßen

müssen so umgestaltet werden, dass sie von

Fußgängern, Radfahrern, den öffentlichen

Verkehrsmitteln und Autofahrern gleichermaßen

genutzt werden können. Am Beispiel

der Kantstraße sehen wir jedoch, dass die

bloße Reduzierung der Geschwindigkeit auf

Tempo 30 kein Mehrgewinn für die Umwelt

oder irgendeinen Verkehrsteilnehmer ist.

Felix Recke

Alternative

für

Deutschland

AfD-Fraktion

Straße ist öffentlicher Raum und damit Allgemeingut.

Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV

und motorisierter Verkehr teilen sich das

inzwischen knappe Gut Verkehrsraum. Es

kommt darauf an, diesen gerecht und intelligent

unter den Verkehrsteilnehmern

aufzuteilen.

Mit einer einseitigen Verteufelung des motorisierten

Verkehrs zeigt man, dass man

nicht begriffen hat, worauf es ankommt.

Wichtig ist der Bau von Fahrradwegen, ein

Aufmalen von bunten Flächen für Radfahrer

auf Kosten des Verkehrsraumes für den

motorisierten Verkehr unter dem bombastischen

Namen „Protected Bikelines“ ist wenig

zielführend. Gerne wird vergessen, dass der

Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 7

vormals Gerhard Preibisch

motorisierte Verkehr das Rückgrat unserer

Wirtschaftskraft darstellt. Es sind Pendler

sowie der Liefer- und Handwerkerverkehr,

für die das Kfz ein Arbeitsmittel darstellt.

Wir alle profitieren von ihrer Leistung. Die

wachsende Bevölkerungszahl führt auch zur

Zunahme der zugelassenen Kfz um jährlich

15.000.

Ein komfortabler und preiswerter ÖPNV

kann und muss den Verkehrsraum entlasten;

vor allem der Ausbau des Schienenverkehrs

mit eigenen Trassen, wie bei U-Bahn und

S-Bahn gegeben, ist voranzutreiben. Grüne

Umverteilungs- oder Verbotspolitik ist kontraproduktiv

und gehört auf den ideologischen

Abfallhaufen. Denken statt Verbieten!

Hans Asbeck

Linksfraktion

Freitagnachmittag: Wie immer gibt es den

üblichen Verkehrsstau auf dem Kaiserdamm

und die umliegenden Kieze versinken in Autoabgasen,

Lärm und Schadstoffbelastung.

Aber wollen wir das noch weiter einfach so

hinnehmen?! Dabei gibt es viele Ansatzpunkte

zur Verkehrswende in unserem

Bezirk, wie auch die LINKE sie fordert. So

soll das Radwegesystem des Bezirkes weiter

ausgebaut und schon bestehende Radstreifen

saniert werden. Dabei soll der Fokus besonders

auf geschützte Radstreifen gelegt

werden. Für Fußgänger*innen sollen die

Möglichkeiten der Querung von Fahrbahnen

und Radwegen durch verlängerte Grünphasen

bei Ampeln und flächendeckend

abgesenkte Bordsteine an Kreuzungen

verbessert werden. In den Kiezen sollte es

mehr verkehrsberuhigte Zonen und Grünflächen

geben, damit die Anwohner*innen

vor dem massiven Durchgangsverkehr geschützt

und damit die Lebensqualität durch

sauberere Luft und Lärmminderung erhöht

wird. Schlussendlich muss die Attraktivität

des Öffentlichen Nahverkehrs durch bessere

Taktung und Vernetzung der einzelnen

Angebote und durch für alle Nutzer*innen

erschwingliche Fahrpreise, möglichst aber

durch ein kostenloses Angebot, verbessert

werden. Es muss insgesamt wieder mehr

ein Miteinander statt ein Gegeneinander

im Straßenverkehr geben.

Sebastian Dieke

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8 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

West Alliierte in Berlin e. V.

Privatmuseum erhält Geschichte

der Alliierten mit Herz und Fachwissen

Ralph Schulz neben der Uniform von Richard Simmons, dem Initiator

des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes.

Rund 50 Jahre waren sie in Berlin

präsent, wurden zu Freunden

und Teil der Stadt: Amerikanische,

Britische und Französische

Alliierte sind aus der Geschichte

der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken.

Dies auch jüngeren Generationen

und Touristen aus aller Welt anschaulich

zu vermitteln, hat sich

der West Alliierte in Berlin e. V. zur

Aufgabe gemacht. 26 Jahre nach

Abzug der Alliierten aus Berlin

erinnert das private, sich selbst

aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen

finanzierende Museum

auf 200 Quadratmetern an die

gewachsene Freundschaft zwischen

Alliierten und der Berliner

Bevölkerung, indem es interessante

Informationen

liefert und spannende

Einblicke in den einstigen

Alliierten-Alltag

und den ihrer

„Local Nationals“

gibt; Zivilangestellte,

die es bei den Sowjets

übrigens nicht gab.

Rund 30 Vereinsmitglieder im

Alter zwischen 20 und 80 Jahren

– darunter auch ehemalige französische

Soldaten – tragen mit

Herz, Fachwissen und akribisch

gesammelten Exponaten aus

Alliierten-Tagen dazu bei, dass

diese wichtige Epoche deutscher

Geschichte nicht in Vergessenheit

gerät. So besteht das Museum am

Standort Olympischer Platz 7 in

Berlin-Westend inzwischen als

besonderes Kleinod und reizvoller

Geheimtipp in der vielfältigen

Berliner Museumslandschaft.

Anlaufpunkt zum Erhalt

der Freundschaft zwischen

Alliierten und Berlin

„Wir wollen Geschichte erhalten,

nicht verkaufen“, erklärt

der 1. Vereinsvorsitzende Ralph

Schulz das Anliegen für das eintrittsfreie

Privatmuseums, das

lediglich eine Spendenbox am

Eingang platziert hat. Er ist einer

der 12 Gründungsmitglieder, die

im September 2007 den Verein

„West Alliierte in Berlin“ ins Leben

riefen.

Schulz, gelernter KFZ-Mechaniker,

arbeitete bis 1994 rund

10 Jahre als Panzermechaniker in

den aus Überbleibseln der ehemaligen

Hauptkadettenanstalt

errichteten und vom US-Militär

genutzten Andrews-Barracks

an der Finckensteinallee.

In direkter Nachbarschaft

zum Schweizer

Viertel machte der

Allrounder dort „alles

rund um die Panzer

bis zur letzten Schraube“.

Bei Manövern war

er mit dabei und lag dann

Seite an Seite mit den Amis auch

schon mal im Schlamm. Wertvolle

Kontakte, die bis heute gehalten

haben, entstanden so.

Schulz betont: „Auch wenn die

US-Alliierten in der Stadt am

stärksten vertreten waren, in unserem

Museum wird britische,

französische und amerikanische

Schild zur Warnung vor „War

Dogs“, bei Bauarbeiten im Boden

des Olympiaparks gefunden.

Alliierten-Geschichte gleichberechtigt

behandelt.“ – Das ist dem

Verein wichtig.

Kontakt zum staatlichen AlliiertenMuseum

in Dahlem besteht;

das Privatmuseum verleiht dorthin

bei Bedarf Exponate aus seinem

Fundus.

Seit über 30 Jahren

Schlüssel- und Schlossdienst

Eingetragen in der

polizeilichen Errichterliste

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Besuchen Sie auch die Galerie 16


Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 9

Britischer, amerikanischer und französischer „Alliierter“ (v.l.n.r.)

bewachen das Privatmuseum am Olympischen Platz.

Dass nach dem geplanten Umzug

des AlliiertenMuseums der Standort

an der Dahlemer Clayallee der

Alliierten-Geschichte reserviert

bleibt, wünscht sich nicht nur

der Verein um Ralph Schulz. Bei

entsprechender Einigung könne

er sich durchaus eine Nachnutzung

der Outpost-Räumlichkeiten

durch das Privatmuseum

vorstellen.

Exponate, Geschichte(n),

Erinnerungen…

Aus Sammlungen der Vereins-Mitglieder,

aber auch aus

Händen von Alliierten selbst sowie

aus Funden im Olympiapark,

woher auch die präsentierte

Funkanlage stammt, kommen

viele aussagekräftigen Ausstellungsstücke

des Privatmuseums.

Und natürlich von Standorten, an

denen die Alliierten über Jahre

präsent waren.

Was anfangs im Vereins-Souterrain

der Schöneberger Naumannstraße

nur auf 45 Quadratmetern

ausgestellt werden konnte, hat

inzwischen in vom Verein beim

Berliner Senat angemieteten

sieben Räumen mit zwei Fluren

im Olympiapark reichlich öffentlichkeitsfreundlichen

Zuwachs

bekommen.

„Unsere Vereinsmitglieder verwahren

aber privat noch weitere

Exponate und Dokumente“, verrät

Ralph Schulz, denn der aktuelle

Standort nahe Olympiastadion

– in ehemaligen Hockey-Umkleidekabinen

des Olympiaparks –

besitzt, wenngleich auch attraktiv

gelegen für Besucher, wenig

Lagerpotential.

„Toll, könnten wir noch Freifläche

erhalten, auseinandergebaut lagert

bei uns u. a. noch das Wachhäuschen

des US-Headquarter

an der Saargemünder Straße“,

erklärt Schulz. Etliche reizvolle

Exponat-Angebote habe der Verein

in der Vergangenheit wegen

des Außenplatz-Mangels bereits

ausschlagen müssen.

Doch auf 200 Quadratmetern Innenfläche

präsentiert sich dem

Werbegrafiker Schiffers – auch während der NS-Zeit gefragter

Plakatgestalter – schuf diese Plakate nach 1945 zur Warnung der

US-Soldaten vor Geschlechtskrankheiten…

Besucher dennoch ein vielseitiger

Querschnitt aus dem Leben und

Wirken der Alliierten, nicht ohne

dabei Ereignisse wie Luftbrücke,

Mauerbau, Verkehrswesen, Flugplätze

oder völkerverbindende

Veranstaltungen der Alliierten

ausführlich zu thematisieren.

Zur Ausstellung gehören Tarnpaste,

Alltagsgeschirr und medizinische

Feldausstattung ebenso

dazu wie Waffenattrappen, Dokumente

und Fotos, Hinweistafeln,

von Zeitgenossen übereignete

gut erhaltene Care-Pakete und

Sportutensilien, Feldkanister und

Plakate.

Ein besonderer Stolz des Vereins

sind die gut erhaltenen Uniformen

vom Obersten Brigade-General

bis zur Arbeitsbekleidung

des Krankenhauspersonals und

Hundeführers. Bestaunen kann

man dabei auch die einstige

Uniform des für das legendäre

Deutsch-Amerikanische Volksfest

verantwortlichen „Volksfest-Offiziers“

Richard Simmons, die dem

Museum von seiner Witwe übereignet

wurde. – Nicht weniger

beeindruckend Zeitzeugnisse des

„Schokoladen-Luftbrücken-Piloten“

Gail Halvorsen, der in diesem

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10 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

Zur Erinnerung…

Jahr seinen 100. Geburtstag feiert.

Trotz seines hohen Alters zählt er

noch immer zu den regelmäßigen

Besuchern des Museums. Die

Klinke geben sich hier ehemalige

hochrangige Offiziere der Alliierten

ebenso in die Hand wie Schulklassen

aus In- und Ausland sowie

geschichtsinteressierte Besucher

jeden Alters.

…und mehr

In regelmäßig wechselnder Sonderausstellung

werden vom

Verein Themen aus dem Alliierten-Alltag

vertieft. Derzeit begeistern

aus dem Fundus des

Weltrekordhalters im Sammeln

von Polizeimützen, Andreas Skala,

ausgewählte Kopfbedeckungen

aus britischer Sicht im Privatmuseum.

Nicht weniger fesselnd, die nahezu

komplette Präsentation britischer

Mützen-Abzeichen. Mit

etwas Glück können übrigens

private Military-Sammler im Museum

aus einer Extra-Vitrine passende

Exponate erwerben, die der

Verein mehrfach besitzt – von der

Kaffeetasse bis zum Schulterstück.

Doch der West Alliierte in Berlin

e. V. sieht es auch als seine Aufgabe,

die Zeit der Alliierten durch

Wanderausstellungen in Schulen,

Seniorenheimen und Rathäusern

lebendig zu halten. Er war u. a.

präsent bei den beliebten Military-Tattoos

der Briten, bei Alliierten-Volksfesten,

der Operation

„Berlin or Bus Tour“ und der Berlin

Petrol, steht an der Seite von Soldatentreffen

ehemaliger Alliierter

und initiiert Sonderausstellungen

außerhalb des Privatmuseums

mit.

Neue, an der Geschichte der Alliierten

interessierte Mitglieder

sind im Verein herzlich willkommen.

Der monatliche Mitgliedsbeitrag

liegt bei 5.- Euro.

1945 übernahmen die Alliierten

die Regierungsgewalt in Deutschland.

Den Berliner Bewohnern der

westlichen von Frankreich, Großbritannien

und den USA verwalteten

Sektoren wurde 1952 das

Betreten des Umlandes SBZ/DDR

verboten, die Stadtgrenze mit Stacheldraht

abgesperrt. Zwischen

den Sektoren war der Wechsel

noch weitgehend ungehindert

möglich. – Bis zur Teilung der

Stadt in West-Berlin (Westsektoren)

und Ost-Berlin (sowjetischer

Sektor) durch den Bau der Berliner

Mauer am 13. August 1961. 1971

wurde das regelnde Viermächteabkommen

über Berlin beschlossen.

Bis zum 2. Oktober 1990,

dem Vorabend der Deutschen

Wiedervereinigung, existierten

die Sektoren.

1994 wurden die Alliierten aus

Berlin abgezogen. Sie waren einer

der größten Arbeitgeber Berlins.

In der Zeit von 1945 bis 1994 waren

rund 250.000 Local Nationals

als Zivilangestellte aller Bereiche

bei den Alliierten beschäftigt.

Geblieben ist Freundschaft mit

Amerikanern, Briten und Franzosen

und die Pflicht, die Geschichte

dieser Zeit auch der Nachwelt zu

erhalten.

Jacqueline Lorenz

West Alliierte in Berlin e. V.

Museumsstandort:

Olympischer Platz 7

14053 Berlin-Westend

Telefon: 0176 – 96 33 98 30

e-mail@west-alliierte-in-berlin.de

www.west-alliierte-in-berlin.de

www.waib.de

Öffnungszeiten: Mi. 12-18 Uhr, Sa. + So.

11-18 Uhr und nach Vereinbarung

Spendenkonto:

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☎ (030) 822 51 33

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Mo-Fr ab 15 · Sa und So ab 16 Uhr

Wir bitten um telefonische Reservierung ab 13 Uhr


herman de vries.

how green is the grass?

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Umweltbundesamt

Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 11

Poetisch und radikal ist die lebenslange

künstlerische Auseinandersetzung

von herman

de vries (geb. 1931) mit der Natur.

Die retrospektiv angelegte

Ausstellung im Georg Kolbe

Museum in Kooperation mit

dem Umweltbundesamt vereint

zentrale Werke aus den vergangenen

50 Schaffensjahren des

deutsch-niederländischen Künstlers.

Seit seiner Präsentation auf

der Biennale in Venedig (2015)

zählt er zu den einflussreichsten

Protagonisten der Environmental

Art. Über die informelle Malerei

im internationalen Umfeld der

Gruppe ZERO entstand seine

Beschäftigung mit der Natur. Die

genaue Beobachtung ihrer zyklischen

Prozesse und allumfassenden

Gesetzmäßigkeiten bilden

die Grundlage seiner Arbeit. Seit

den 1970er-Jahren lebt herman

Porträt herman de vries.

Foto: Joana Schwender

de vries zurückgezogen im fränkischen

Steigerwald, geht dort und

weltweit auf ausgedehnte Streifzüge.

Gesammeltes archiviert

und katalogisiert er in eindrucksvoller

Vielfalt und bringt seine

naturwissenschaftlich genauen

Studien zurück in die Kunst. Wie

kein zweiter Künstler wendet er

sich früh der in Schieflage geratenen

Beziehung von Mensch

und Natur zu und hat fernab von

schnelllebigen Kunstströmungen

ein stringentes Werk geschaffen,

das in der heutigen Zeit – nicht

nur durch die „Fridays for Future-

Bewegung“ und die spürbaren

Auswirkungen der Klimakrise –

brandaktuell ist.

Georg Kolbe Museum, Sensburger

Allee 25, 14055 Berlin. Die

Ausstellung ist bis 3. Mai 2020

täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

Willkommen im Kunstparadies

der Berliner Bilder Galerie

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12 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

GESUNDHEIT

Foto: Cattu

Liedermacher CATTU erobert

(nicht nur) die Herzen kleiner Leute

Kinder-Unterhaltung mit Köpfchen

Mit bürgerlichem Namen heißt

er Carsten van den Berg. Doch

als „Cattu, der Traumfänger“ singt

und spielt er sich, ganz auf Augenhöhe

mit Kindern zwischen zwei

und sieben Jahren, seit mittlerweile

über 15 Jahren in deren Herzen.

Und auch so manch Erwachsenen

nimmt er dank seiner positiven

Ausstrahlung mit ins Fantasieland.

Der Kinderliedermacher fängt

feinfühlig Kinderträume ein, die

in seinen Texten und eingängigen

Melodien als Pirat, Hexe, Prinzessin

oder Indianer Gestalt annehmen.

Mal schwung- und stimmungsvoll,

dann wieder behutsam und

entspannend, sprechen die Lieder

die vielfältige Erlebniswelt der Kinder

an, laden sie zum Mitmachen,

Singen, Spielen, Tanzen oder einfach

nur Zuhören ein.

Cattu, studierter Musikpädagoge

mit Zusatzausbildung „elementare

Musikpraxis“ und fundierter Erfahrung

als ehemaliger Musik-Redakteur

eines Schulbuchverlages,

leistet mit seinen Auftritten, Konzerten,

CDs, Liederbüchern und

seinem Fortbildungsangebot

für Erzieher und Lehrer deutschlandweit

einen elementaren Erziehungsbeitrag.

Sein Ziel ist es,

wie er sagt, mithilfe durchdachter

musikalischer Früherziehung

Highlights zu schaffen, die Kinder

nicht so schnell vergessen. Dabei

weiß er mit viel Einfühlungsvermögen

alle Kanäle ihrer Sinneswahrnehmung

spielerisch zu aktivieren

und für das spätere Leben

zu trainieren.

Singt mit den Kindern!

Von positiver Energie scheint

er fast überzuschäumen, dieser

Carsten van den Berg. Ein Sonnenschein

war der gebürtige Rheinländer,

der heute in Berlin unweit

vom Insulaner wohnt, bereits als

Kind. Irgendwann rief ihn jeder

nur noch „Cattu“.

Ihn, der als Sohn eines Deutschlehrers

anfänglich nur wenig mit

seiner Muttersprache hatte anfangen

können, zogen im väterlichen

Bücherzimmer dann doch

die Werke von Stefan Zweig und

Michael Ende stark in ihren Bann.

Die „Schachnovelle“ und „Herr der

Ringe“ weckten Cattu´s Fantasie,

die immer neues Futter in den

schier unendlichen Bücherregalen

des Vaters fand. Ein gerechter

Lohn war da schließlich die

Abi-Note 1, die Gymnasiast Cattu

im Leistungsfach Deutsch bekam.

So hatte letztendlich doch der Vater

den soliden Grundstein für die

Erfolge legen können, die seinen

Sohn später im Berufsleben erwarteten.

„Leider starb mein Vater viel zu

früh und hat weder mein Abiturergebnis

noch meinen weiteren

erfolgreichen Weg erleben dürfen“,

bedauert sein Sohn heute,

Cattu´s Glücksbringer-Eichhörnchen ist immer mit dabei.

Foto: Cattu

der nur zu gut weiß, welch wichtige

Auswirkung das Verhalten

von Eltern auf ihre Kinder hat. „Es

sollte wieder häufiger gemeinsam

gesungen werden in den Familien,

einfache Leiermelodien mit

Sprache und Rhythmus, die sich

Kinder gut merken und leicht

nachsingen können“, empfiehlt

der Liedermacher, der Mitglied

der Künstlervereinigung „kindermusik.de“

ist, nach jedem Konzert.

Er, der schon früh Gitarren- und

Klavierunterricht hatte, erinnert

sich noch gerne an die gängigen

Volkslieder, die in seinem Elternhaus

gesungen wurden.

Seine positive Energie ist es dann

auch, die unweigerlich mit seinen

Liedern und Texten auf die junge

Zielgruppe übergeht, ihr buchstäblich

aus der Seele singt. Und

nicht selten verleitet Cattu damit

sogar die anfangs mit verschlossenen

Lippen verharrenden Eltern

zum fröhlichen Mitsingen.

Lieder zum Mitmachen

Die Inhalte von Cattu´s Liedern

und Projekten gehen mit der Zeit,

behutsam und stets kindgerecht.

Auch ernste Themen kommen da

vor, wie beispielsweise der Song

„Mobbing“, von Cattu für eine aktuelle

Projektarbeit geschrieben.

Derzeit sind drei CDs von dem Kinderliedermacher

auf dem Markt:

„Traumfänger“ (der Cattu seinen

Beinamen verdankt), „Die ganze


Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 13

Bald schwingen Cattu und kleine Hexen wieder die Besen.

Foto: Uwe Dreßler

Carsten van den Berg – Kinderliedermacher und Musikpädagoge.

Welt ist voller Farben“ und „Im

Land der bunten Phantasie“.

Cattu, ehemaliger Kinderlieder-Preisträger

der Nürnberger

Nachrichten, schreibt u. a. für

das AOK-Kindergesundheitsprogramm

„JolinchenKids-Fit und

gesund in die KiTa“ alle Lieder,

ebenso schrieb er die Musik zu

den Bilderbuch-Reiseführern für

die ganze Familie „Die Abenteuer

von Moppel und Mücke“ von

Christine Pohl.

Cattu´s „Prinzessinnen-Tanz“ wurde

vom Allgemeinen Deutschen

Tanzlehrer Verband (ADTV) als Disney-Prinzessin-Tags-Hymne

ausgewählt

und in ganz Deutschland

aufgeführt.

Im Jahr 2005 schrieb Cattu für

seine neugeborene Tochter das

Schlaflied „Schließ Deine Augen“

und gewann damit vor mehr als

13.000 Mitbewerbern den 1. Preis

im „Schlaflied-Wettbewerb“.

14 Jahre später singt die Tochter

nun selbst in den Liedern ihres

Vaters. Dessen neueste CD „Kids

in balance“ wird Anfang 2020

beim Verlag Aktive Musik – Igel

Rekords erscheinen. „Lieder zum

Entspannen“, verrät Cattu, dem

zwar das Mitmachen der Kids zu

seiner Musik wichtig ist, der ihre

Entspannung – gerade in unserer

hektischen Zeit – aber für mindestens

genauso wichtig hält.

Cattu´s ganz persönlicher Glücksbringer

und besonderer Freund

der Kinder, das Eichhörnchen,

kommt in den Spielliedern ebenso

zu Wort wie die Eule mit der

Beule. Ei, ei, ei Eichhörnchen fliegt

mit dem Wuschelschwanz da von

Baum zu Baum, animiert die kleinen

Zuhörer zum Mitspringen,

und eine kleine Eule mit Beule

bekommt plötzlich ganz viele

Gefährten, die hu,hu rufen. Rennschnecken

sausen anstatt zu verschnaufen,

ein kleiner Fisch blubbert

durch´s Wasser, und ganz

besonders im Herbst angesagt ist

das Thema Halloween: Hexe Lolli´s

Besen rufen demnächst erneut

zum Hexentanz. Im vergangenen

Jahr stand „Hu Ha Halloween“

wieder mehrere Tage auf Platz 1

der deutschen I-Tunes Kinderlieder-Charts.

Indianer und Piraten

tanzen mit und haben sogar ihr

eigenes Lied.

Kein Tag ohne Musik

Eine bunte Liedauswahl gibt es

in Cattu´s praxisnahem Liederbuch

mit CD für Kindergarten

und Grundschule „Kinderlieder

mit Köpfchen 1“, liebevoll illustriert,

mit Noten und hilfreichen

Spielideen. Zunehmend werden

Cattu´s Lieder, die stets eine harmonische

Einheit von Musik und

Inhalt bilden, in Fachbüchern abgedruckt.

Und auch auf etlichen

CDs mit Sammlungen bekannter

Kinderlieder sind seine Titel vertreten.

Nicht nur mit seinen Konzerten,

mit denen er u. a. in Berlin in der

Schwartzschen Villa in Steglitz

und seit zehn Jahren auf Usedom

immer wieder willkommener Gast

ist, ist der Traumfänger zu Festen

und Festivals, Schulen, Kitas und

Theatern in ganz Deutschland,

Österreich und der Schweiz unterwegs.

Auch mit seinen regelmäßigen

Fortbildungs-Seminaren für Erzieher

und Lehrer, vor allem für

den Fortbildungs-Träger „Kein

Tag ohne Musik“, ist er nicht nur

in Fachkreisen bekannt und on

Tour. „Für das Thema musikalische

Früherziehung habe ich

von meiner Arbeit in der Schöneberger

Kiezoase viel mitnehmen

können“, betont Cattu, der gerade

der verantwortungsvollen Arbeit

von Erziehern und Lehrern hohe

Wertschätzung entgegenbringt.

Für seine ansteckend positive

Ausstrahlung hat er eine einfache

Erklärung: „Die über meine Lieder

den Kindern vermittelte Energie,

fließt von ihnen vielfach auf mich

zurück.“

Und wenn er dann wieder einmal

nach einem Konzert von einem

kleinen Fan mit strahlendem

Gesicht zu dessen nächstem Geburtstag

eingeladen wird, eine

selbstgefertigte Beule-Eule ihm

überreicht wird oder Cochlea-implantierte

junge Menschen seinen

Rennschnecken-Song zu „ihrem“

Lied gemacht haben, dann ist er

sich sicher:

Cattu – Carsten van den Berg, der

Traumfänger, wird den Kindern

noch viele Lieder schenken, an

die sie sich als Erwachsene gerne

erinnern und sie dann mit ihren

Kindern und Enkelkindern gemeinsam

singen werden.

Übrigens: Cattu und seine Lieder

kann man buchen, etwa ein halbes

Jahr voraus.

Cattu-Termine und -Informationen

zu Fortbildung und CDs,

Liederbuch, Buchungen und

Hörbeispiele unter www.cattu.

de, Kontakt ☎ 0179-510 39 49

und carsten@cattu.de

Jacqueline Lorenz

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14 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

Bestände der Gipsformerei auf der

Museumsinsel

Sonderausstellung in der James-Simon-Galerie

Anlässlich ihres 200-jährigen

Jubiläums zeigt die seit 1891 in

Charlottenburg beheimatete

Gipsformerei als älteste Einrichtung

der Staatlichen Museen zu

Berlin erstmals eine umfassende

Präsentation ihrer Bestände –

als erste Ausstellung in der im

Juli 2019 eröffnenden James-Simon-Galerie.

Die weltweit größte

noch existente Museumsformerei

– anfangs Teil der Rauch’schen

Werkstätten, dann im alten Museum

und später im Königlichen

Gießhaus in der Münzstraße

– verfügt über ein mehrere Tausend

Stücke umfassendes Konvolut

historischer Gussformen

und Modelle, die auf Werke aller

Epochen und Weltkulturen zurückgehen.

Mit rund 200 Exponaten

widmet sich die Ausstellung

dem Thema der Lebend- und Naturabformung

und verdeutlicht,

wie „nah“ der Gipsabguss dem

Nach Donatello: David,

Mastermodell, 1882. Gips,

schellackiert, 160 × 53 × 53,5 cm

(Original: um 1440, Museo

Nazionale del Bargello, Florenz).

Foto: Staatliche Museen zu Berlin,

Gipsformerei / Philip Radowitz

Kopf des Eisbären Knut, 3D-Druck, 2011, Polymergips, Epoxidharz,

42 × 57 × 64 cm. Technische Universität Berlin, 3D Labor am Institut für

Mathematik.

Foto: Ralf Günther / Leibniz-IZW

Leben kommen kann. Anhand

einer „Gipsspur“, die sich über

die gesamte Museumsinsel Berlin

zieht, werden die engen Verknüpfungen

der Gipsformerei mit den

Skulpturenbeständen der Staatlichen

Museen zu Berlin erfahrbar.

Das Abformen von Gegenständen

in Gips oder anderen

Gieß- und Abformmassen ist

eine Kulturtechnik, die zu den

ältesten bildnerischen Mitteln

der Menschheit gehört. Durch

den Direktkontakt mit dem abgeformten

Gegenstand gilt die

Abformung als authentisch und

wirklichkeitsnah. In der Kunstund

Bildhauereigeschichte Europas

und Nordamerikas, die sich

vom Altertum bis in die Gegenwart

an der Darstellung des „echten“

Lebens abgearbeitet hat, ist

das Abformen und Abgießen

deshalb seit jeher ein beliebtes

künstlerisches Verfahren. Der

Allgegenwärtigkeit dieser Praxis

zum Trotz wurden Skulpturen, die

qua Abformung entstanden sind,

jedoch traditionell mit einem

Negativurteil versehen und bis

in die Moderne hinein als Nicht-

Kunst disqualifiziert.

In fünf thematischen Sektionen

geht die Ausstellung der Idee

nach, dass die Abformung dem

Leben (und dem Tod) buchstäblich

am nächsten kommt. Sie

macht die tragende Bedeutung

der Abformung in der Geschichte

der Bildhauerei deutlich und

weicht Grenzlinien zwischen

Kunst, Nicht-Kunst, Handwerk

und Wissenschaft auf. Gezeigt

werden alle Arten von Abgüssen,

aber auch Gemälde, Bücher,

Druckgrafiken, Fotografien und

Videos. Von Tierabgüssen über

Totenmasken von Geistesgrößen

des 19. Jahrhunderts, Körperteilmodelle

aus der Künstlerausbildung

und den sensiblen

Sammlungsbestand von Menschenabgüssen

aus kolonialen

Kontexten wird der Bogen zu

prominenten Werken von Donatello,

Auguste Rodin oder Marcel

Duchamp geschlagen, die (vermeintlich)

mit Hilfe von Körperabformungen

entstanden sind.

Die Ausstellung erschließt den

Bestand der Gipsformerei querschnittsartig

und stellt ihm Objekte

aus den anderen Sammlungen

der Staatlichen Museen

zu Berlin sowie herausragende

Leihgaben u. a. aus dem Kunsthistorischen

Museum Wien, dem

Kunstmuseum Göteburg, dem

Museum für Moderne Kunst

Frankfurt am Main oder den

Staatlichen Kunstsammlungen

Dresden gegenüber.

Die Gipsformerei

Als weltweit größte, noch heute

aktive Kunstmanufaktur ihrer

Art verfügt die Gipsformerei der

Staatlichen Museen zu Berlin über

ein mehrere Tausend Stücke umfassendes

Konvolut von Formen,

Master- und Malmodellen. Seit

200 Jahren fertigt sie hochwertige

Kunstrepliken aus lokalen,

überregionalen und internationalen

Museen an. Zum Bestand gehören

über 7.000 Abformungen

von Originalkunstwerken aus nahezu

allen Epochen und Weltkulturen,

die auf Wunsch gefertigt

werden können. Unter ihnen befinden

sich neben vielen Arbeiten

unbekannter Meister Formen und

Abgüsse von über 400 bekannten

Künstler/innen aus der Antike

bis zur Neuzeit. Eine besondere

Bedeutung für die Gipsformerei

haben die Arbeiten der klassizistischen

Bildhauer Johann Gottfried

Schadow, Schöpfer der Quadriga

auf dem Brandenburger Tor und

Begründer der Berliner Bildhauerschule,

und seinem Schüler

Christian Daniel Rauch, erster

Gründungsdirektor der Museumsinstitution.

Die Gipsformerei, 1819 durch

König Friedrich Wilhelm III. als

„Königlich Preußische Gipsgussanstalt“

gegründet, gehört seit

1830 zu den Königlichen, heute

Staatlichen Museen zu Berlin.

Damit ist sie deren älteste Institution.

Ihre Gründung war nur

eine von zahlreichen Initiativen

des Staates Preußen zur Stärkung

von Kunst, Wissenschaft

und Industrie. Da in der Zeit des

Klassizismus die Nachfrage nach

antiken Werken stark gestiegen

war und Gipsabgüsse zu jener

Zeit teuer aus Italien importiert

werden mussten, erhoffte der

Staat sich mit der Herstellung von

Abgüssen eine neue Einnahmequelle

zu erschließen. Ihr erster

Leiter war Christian Daniel Rauch,

der bedeutendste klassizistische

Bildhauer in Preußen.

Ausstellung: Nah am Leben.

200 Jahre Gipsformerei

Museumsinsel Berlin

James-Simon-Galerie, Bodestraße

10178 Berlin

30. August 2019 bis 1. März 2020

Öffnungszeiten:

Mo bis Mi und Fr bis So 9.30 bis

18.30 Uhr, Do 9.30 bis 20.30 Uhr


Die Robinie ist Baum des Jahres 2020

Invasive Bedrohung oder Hoffnung für klimabedingten Waldumbau

Die Robinie polarisiert: Hoffnung

im klimabedingten Waldumbau

– andererseits invasive Baumart,

die Naturkleinode bedroht.

Die Baum des Jahres Stiftung

informiert seit 30 Jahren die Öffentlichkeit

über Belange, aber

auch Probleme verschiedener

Baumarten. Gemeinsam mit

Schirmherrin Bundesministerin

Julia Klöckner engagiert sich die

Baum des Jahres Stiftung auch in

diesem Jahr für Wald und Klima.

Zarte Fliederblätter und duftend

weiße Blütenstände, die

von zuweilen bizarr verzweigten

Kronen herabhängen und

helle Tupfer in die sommerlichen

Wälder zaubern – wer könnte

von dieser Schönheit etwas

Schlechtes denken? Und doch

– „mit Robinia pseudoacacia hat

das Kuratorium Baum des Jahres

eine Baumart gewählt, die die

Gemüter von Naturschützern,

Städteplanern und Forstleuten

in Wallung bringt“, sagt die

neue Deutsche Baumkönigin,

die forstliche Fachfrau Charlotte

Baumann.

Gefahr für wertvolle Naturräume

Die vor über 300 Jahren in Mitteleuropa

eingeführte Robinie

ist für unsere heimische Flora

eine Konkurrenz, denn sie ist

eine Meisterin im Besiedeln der

unwirtlichsten Lebensräume.

„Das Geheimnis ihres Erfolges

steckt unter der Erde: Bakterien,

die an der Wurzel leben,

fixieren Luftstickstoff. Dieser

reichert sich im Boden an – für

stickstoffarme Naturräume wie

Magerrasen oder Binnendünen

bedeutet dies meist das Ende“,

so die Deutsche Baumkönigin.

Zwar ist der Anteil von Robinien

in deutschen Wäldern mit etwa

0,1 Prozent gering, doch wo die

Baumart sich etabliert, ist sie nahezu

unverwüstlich. Die Robinie

steht daher auf der Liste der invasiven

Baumarten.

Zwei Seiten einer Medaille

Und doch könnte die kontrovers

diskutierte Art bei fortschreitender

Klimaerwärmung erneut

Hoffnungsträgerin werden: Salz-

Foto: Kelifamily / AdobeStock

und immissionstolerant kommt

sie gut mit städtischem Klima und

schwierigen Bodenverhältnissen

zurecht. Als Bienenweide ist sie

in Zeiten des Insektensterbens

eine bedeutende Protagonistin

in der Gewinnung von Honig und

spielt so eine wichtige Rolle bei

der Bestäubung anderer Arten.

Ihr zähes Holz weist eine hohe

Witterungsbeständigkeit auf und

stellt im Außenbereich eine ideale

Alternative zu Tropenhölzern

dar. Damit die Robinie bei der Mischung

klimastabiler Wälder eine

Rolle spielen kann, ist weitere

Gazette Wilmersdorf | Februar 2020 | 15

intensive forstwissenschaftliche

Forschung notwendig.

Was tun mit der Robinie?

Halten sich ökologische Vor- und

Nachteile also die Waage? Mit

einem klaren (waldbaulichen)

Konzept kann die Robinie eine

attraktive Protagonistin bei der

Energieholzerzeugung und als

widerstandsfähiger Stadtbaum

sein. Dass sie in sensiblen Naturräumen,

ohne langfristige

Abwehrstrategie zum Problem

wird, ist ebenso deutlich. Charlotte

Baumann: „Meine Aufgabe

als Botschafterin der Robinie ist

es, über die Kontroversen dieser

Art zu informieren. Ich biete keine

Lösungen an, aber eine von

Menschen eingebrachte Art verdient,

dass man ihrem Fall Gehör

schenkt.“

Die häufig mit der Akazie verwechselte

Robinie (deshalb auch

Scheinakazie) zierte im 17. Jahrhundert

zunächst Barockgärten

und Parks. Bald fand sie aufgrund

ihres ungewöhnlich harten Holzes

Verwendung im Grubenbau

und Forstleute wagten die ersten

Versuche, sie im Wald einzubringen.

Als Pionierbaumart beeindruckt

sie durch ungewöhnlich

schnelles Wachstum in den ersten

Lebensjahrzehnten, enttäuscht

aber bei der Stammqualität.

Nichtsdestotrotz lässt sich das

Holz vielfach verwenden: Es ist

zäh, witterungsbeständig und

auch heute noch beliebt für den

Bau von Brücken, Spielplatzgeräten

und Terrassenmöbeln.

Dr. Silvio Wodarz Stiftung

Impressum Gazette Wilmersdorf · Februar Nr. 2/2020 · 40. Jahrgang

Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in

Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie

Schöneberg & Friedenau.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de

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☎ 03329 / 645 15 70

Redaktion Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Anzeigen Daniel Gottschalk · ☎ 030 / 323 38 54

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Nächste Ausgabe März Nr. 3/2020

Anzeigen-/Redaktionsschluss 17.02.2020

Erscheinung 05.03.2020

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16 | Gazette Wilmersdorf | Februar 2020

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