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1946 - Zuchthaus Rheinbach - Teil 1 - Alltag für Johannes Löhrer

1945 Kriegsende - Neubeginn. Die Suche nach Arbeit, der schier endlose Kampf um Morgen. Zumindest vorläufig eine Alternative: Zuchthaus Rheinbach. Eine Beschäftigung im Aufsichtsdienst. Die Erkenntnis, dass nicht nur Mörder, Totschläger und Schwerverbrecher dort einsitzen (Günter Guillaume, Lecki und Rösner etc) sondern auch Beziehungstäter mit exzellenten Berufsabschlüssen und Fähigkeiten. Toleranz und Akzeptanz werden Hans Löhrer weiter prägen - die 18 Jahre Zuchthaus Zeit finden Sie in 2 Teilen - Teil 1 und Teil 2

1945 Kriegsende - Neubeginn. Die Suche nach Arbeit, der schier endlose Kampf um Morgen. Zumindest vorläufig eine Alternative: Zuchthaus Rheinbach. Eine Beschäftigung im Aufsichtsdienst. Die Erkenntnis, dass nicht nur Mörder, Totschläger und Schwerverbrecher dort einsitzen (Günter Guillaume, Lecki und Rösner etc) sondern auch Beziehungstäter mit exzellenten Berufsabschlüssen und Fähigkeiten. Toleranz und Akzeptanz werden Hans Löhrer weiter prägen - die 18 Jahre Zuchthaus Zeit finden Sie in 2 Teilen - Teil 1 und Teil 2

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sein Erbe wurde auf die 5 Kinder verteilt. Geschäftsnachfolger Michael Krautwig als<br />

ältester Sohn war noch in Gefangenschaft und die Ziegelei war eingestellt - war Landwirt<br />

Horst als Pächter aktiv und Stück <strong>für</strong> Stück übernahm Hans <strong>Teil</strong>e davon um sie selbst zu<br />

bewirtschaften.<br />

Nachdem so alle Pläne gescheitert waren, einen eigenen Betrieb - wo auch immer -<br />

aufzubauen, zu pachten oder kaufen, reifte der Plan, auf dem von Franziska geerbten<br />

Grundstück ein Haus zu bauen.<br />

<strong>Zuchthaus</strong> - Ansicht von den Feldern im Westen.<br />

Links vorne die Dienstwohnung <strong>Löhrer</strong>.<br />

Hans war tagtäglich mit Strafgefangenen in<br />

Kontakt von denen er immer sagte "das sind<br />

nicht alle Verbrecher. Die meisten sind<br />

Beziehungstäter geworden die <strong>für</strong> die<br />

Gesellschaft gar nicht gefährlich sind, aber<br />

ihre Strafe absitzen müssen. Da sind Mörder<br />

und Totschläger, die würden keinem was tun,<br />

hoch intelligent und mit tollen Berufen".<br />

Als Kind habe ich viele davon kennen gelernt: wenn Vater aus dem Nachtdienst nach Hause<br />

kam und einen Gefangenen zum Arbeiten im Garten mit nach Hause brachte. Als Kind in der<br />

Schneiderei des <strong>Zuchthaus</strong>es, wenn ich zur Anprobe ging <strong>für</strong> geänderte und getragenen<br />

Sachen der Großen angemessen bekam. Auch beim Spielen mit den anderen auf Straße oder<br />

Feldern, wenn Mutter mich suchte und nach mir rief: "Heinz ist da hinten im Feld Frau<br />

<strong>Löhrer</strong>" schallte es dann oft von hinter den vergitterten Fenstern der Zellen. Von dort gab<br />

es die beste Übersicht und Aussicht.<br />

Eine kleine Fotoserie dieser alten Zeit zeigt im Verlauf<br />

die Zelle 406 - mit allen Attributen <strong>für</strong> diesen<br />

Häftling. Daneben das nüchterne Treppenhaus mit<br />

seinen Zellen.

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