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LINDSCHULTE-Kundenzeitung „Journal Planung“ 12/2016

Unser neues Journal Planung (Ausgabe 12) ist erschienen! Wohnhäuser, Erschließungen, Parkhäuser, Sportanlagen, Kanalsanierungen, Brücken, Industrieanlagen – das sind nur einige Stichworte, die wir Ihnen in dieser Ausgabe mit aktuellen Projekten präsentieren. Dabei sind es diesmal weniger Architektur-Fotos realisierter Projekte als vielmehr der visualisierte Output unserer Planungen – also mit die ersten Berührungspunkte für Sie mit Ihren von uns umgesetzten optischen Vorstellungen bzw. Aufgabenstellungen. Dabei spielt die modellbasierte digitale Planung eine wesentliche Rolle für die Zukunft der Bauplanung. Lassen Sie sich – nicht nur visuell – faszinieren… Sie möchten unser Journal Planung zukünftig gerne per Post als Print-Exemplar erhalten? Wir nehmen Sie gerne kostenlos und unverbindlich in unseren Verteiler auf! Einfach hier per Mail anfordern… marketing@lindschulte.de

Unser neues Journal Planung (Ausgabe 12) ist erschienen!

Wohnhäuser, Erschließungen, Parkhäuser, Sportanlagen, Kanalsanierungen, Brücken, Industrieanlagen – das sind nur einige Stichworte, die wir Ihnen in dieser Ausgabe mit aktuellen Projekten präsentieren.

Dabei sind es diesmal weniger Architektur-Fotos realisierter Projekte als vielmehr der visualisierte Output unserer Planungen – also mit die ersten Berührungspunkte für Sie mit Ihren von uns umgesetzten optischen Vorstellungen bzw. Aufgabenstellungen.

Dabei spielt die modellbasierte digitale Planung eine wesentliche Rolle für die Zukunft der Bauplanung. Lassen Sie sich – nicht nur visuell – faszinieren…

Sie möchten unser Journal Planung zukünftig gerne per Post als Print-Exemplar erhalten? Wir nehmen Sie gerne kostenlos und unverbindlich in unseren Verteiler auf! Einfach hier per Mail anfordern… marketing@lindschulte.de

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4<br />

Fremdwassersanierungskonzept Kevelaer<br />

Fremdwasser im Entwässerungssystem<br />

Fremdwassersanierungskonzept Kevelaer<br />

Im Rahmen des durch die LIND-<br />

SCHULTE Ingenieurgesellschaft<br />

mbH Nordhorn aufgestellten Generalentwässerungsplanes<br />

für die Stadt<br />

Kevelaer wurden erhöhte Fremdwasserabflüsse<br />

im Schmutzwassersystem<br />

festgestellt. Eine für die<br />

Kalibrierung des Kanalnetzmodells<br />

durchgeführte Messkampagne ergab<br />

in zwei Einzugsgebieten deutlich<br />

erhöhte Fremdwasserabflüsse. Die<br />

Messkampagne wurde über einen<br />

Zeitraum von etwa viereinhalb Monaten<br />

durchgeführt. Während dieser<br />

Zeit wurden an den Messstellen die<br />

Abflüsse im Kanalsystem kontinuierlich<br />

gemessen und aufgezeichnet.<br />

Die Auswertung erfolgte nach der<br />

Nachtminimum-Methode – dabei<br />

wird angenommen, dass das Mini-<br />

Kanalnebelung –<br />

Einblasen des Nebels<br />

Kanalnebelung –<br />

Aufbau der Gerätschaften<br />

mum des nächtlichen Trockenwetterabflusses<br />

im Wesentlichen den<br />

Fremdwasserabfluss darstellt. Des<br />

Weiteren wiesen die Abflussganglinien<br />

im Schmutzwassernetz nach<br />

Regenereignissen ein deutlich erhöhtes<br />

Abflussgeschehen auf. Dies ist<br />

mit unerwünschten Zuflüssen von<br />

Niederschlagswasser über Fehlanschlüsse<br />

oder über tiefliegende<br />

Schachtabdeckungen zu erklären.<br />

Sanierung in 2 Phasen<br />

Aufbauend auf den Erkenntnissen<br />

des Generalentwässerungsplanes<br />

wurde von <strong>LINDSCHULTE</strong> für die<br />

zwei Schmutzwassernetze, die ein<br />

erhöhtes Fremdwasseraufkommen<br />

aufweisen, ein zweistufiges Sanierungskonzept<br />

vorgeschlagen, das<br />

von den Stadtwerken Kevelaer nach<br />

Abstimmung mit der Bezirksregierung<br />

Düsseldorf beauftragt wurde.<br />

Im Fokus der ersten Projektphase<br />

stand die Lokalisierung der Fremdwasserzuflüsse,<br />

die zweite Projektphase<br />

beinhaltet das Sanierungskonzept<br />

der zuvor identifizierten<br />

Fremdwasserzuflüsse.<br />

Nebulöse Suche<br />

Die Lokalisierung von niederschlagsbedingten<br />

Fremdwasserzuflüssen<br />

erfolgte mittels Kanalnebelung.<br />

Dabei wird haltungsweise<br />

der Schmutzwasserkanal mit einem<br />

geruchsneutralen Signalnebel befüllt.<br />

Der eingeblasene Nebel versucht<br />

aus dem System zu entweichen,<br />

wodurch Fehlanschlüsse wie Einläufe<br />

oder Regenfallrohre durch den<br />

Austritt von Nebel identifiziert und<br />

ausgewertet werden können. Ein<br />

großer Vorteil des angewandten<br />

Verfahrens ist, dass keine Grundstücke<br />

betreten werden müssen und<br />

die Anwohner nicht anwesend sein<br />

müssen. Das Ordnungsamt und die<br />

Feuerwehr sollten über die Durchführung<br />

von Kanalnebelungen informiert<br />

sein, da der aufsteigende Nebel<br />

einer Rauchentwicklung im Brandfall<br />

täuschend ähnlich sieht. In Toiletten,<br />

Duschen, Waschbecken verhindert<br />

der Geruchsverschluss den Austritt<br />

von Nebel.<br />

sen bei Niederschägen aufgrund tiefliegender<br />

Schachtdeckel.<br />

Abschließend wurden die Dokumentationen<br />

und Erkenntnisse der<br />

Schachtprotokolle in einem Themenplan<br />

„niederschlagsbedingte Fremdwasserzuflüsse“<br />

zusammengefasst.<br />

Dieser Themenplan enthält sämtliche<br />

Fehlanschlüsse sowie ungünstig liegende<br />

Schachtdeckel.<br />

Nachtschicht im Schacht<br />

Zur Lokalisierung der grundwasserbedingten<br />

Fremdwasserzuflüsse<br />

wurde das vom erhöhten Fremdwasseraufkommen<br />

betroffene Schmutzwassernetz<br />

in 16 relativ kleine Messstellen-Einzugsgebiete<br />

unterteilt, um<br />

eine Eingrenzung der grundwasserbedingten<br />

Fremdwasserzuflüsse zu<br />

ermöglichen. Mit Hilfe eines Kabellichtlotes<br />

wurden die nächtlichen<br />

Fließtiefen im Schacht gemessen.<br />

Die Auswertung erfolgte nach der<br />

beschriebenen Nachtminimum-<br />

Methode. Zwar haben die mittels<br />

Kabellichtlot durchgeführten Messungen<br />

nicht die Genauigkeit einer<br />

fest installierten Abflussmessung,<br />

die Kosten sind aber um ein Vielfaches<br />

geringer.<br />

Zum Beginn der Messkampagne<br />

wurden während einer Tagmessung<br />

die exakten Schachttiefen<br />

erfasst, so dass bei den anschließenden<br />

Nachtmessungen lediglich<br />

der Wasserstand zu messen war.<br />

Insgesamt führten wir im Zeitraum<br />

von Januar bis August 2015 acht<br />

Nachtmessungen zwischen 1 und 4<br />

Uhr ausschließlich an niederschlagsfreien<br />

Tagen durch. Zeitgleich wurden<br />

an 15 Messstellen die Grundwasserstände<br />

abgelesen, um eine<br />

Aussage darüber machen zu können,<br />

welche Kanäle sich zum Zeitpunkt<br />

der Nachtmessung unterhalb bzw.<br />

oberhalb des Grundwasserspiegels<br />

befanden. Zudem wurden die Verbräuche<br />

der nächtlich produzierenden<br />

Einzeleinleiter recherchiert und<br />

in der anschließenden Auswertung<br />

berücksichtigt.<br />

Identifikation von Fehlanschlüssen<br />

– Fehlanschluss einer Hoffläche<br />

Verschneidung des Kanalnetzes<br />

mit Grundwassermodell<br />

(rot=hoher GW-Stand,<br />

grün=niedriger GW-Stand)<br />

Die Auswertung der Messkampagne<br />

sah je Nachtmessung den Vergleich<br />

der aus den gemessenen Fließtiefen<br />

ermittelten Abflüsse mit den Grundwasserständen<br />

vor. Diese Ergebnisse<br />

wurden anschließend mit der vorliegenden<br />

TV-Inspektion der einzelnen<br />

Schmutzwasserkanäle abgeglichen.<br />

Die Bewertung der TV-Inspektion<br />

erfolgte ausschließlich in Hinblick auf<br />

die Dichtheit der jeweiligen Haltungen.<br />

Sowohl die Betriebssicherheit<br />

als auch die Standsicherheit blieben<br />

bei dieser Zustandsbewertung unberücksichtigt.<br />

Aus Ermangelung an<br />

Unterlagen fanden Anschlussleitungen<br />

keine Berücksichtigung in den<br />

hier vorgelegten Untersuchungen.<br />

Anhand der daraus erstellten Themenpläne<br />

„grundwasserbedingte<br />

Fremdwasserzuflüsse“ und der<br />

Auswertungen der Nachtmessungen<br />

konnten die grundwasserbedingten<br />

Fremdwasserzuflüsse eindeutig lokalisiert<br />

werden.<br />

In der zweiten Projektphase wird<br />

aktuell ein Sanierungskonzept für die<br />

festgestellten Fremdwasserzuflüsse<br />

erarbeitet. In erster Linie sind dabei<br />

die Fehlanschlüsse an den Schmutzwasserkanal<br />

zu beseitigen und die<br />

undichten Kanalabschnitte zu sanieren,<br />

um sowohl eine Infiltration als<br />

auch eine Exfiltration zu verhindern.<br />

Kanalnebelung – Abdeckung<br />

eines SW-Schachtes<br />

Des Weiteren wurden sämtliche<br />

Deckel des Schmutzwasserkanals<br />

hinsichtlich Ihrer Lage im Straßenquerschnitt<br />

bewertet. Ziel dieser<br />

Betrachtung war die Identifikation<br />

von potenziellen Fremdwasserzuflüs-<br />

SW-Schacht in<br />

Entwässerungsrinne<br />

Identifikation von Fehlanschlüssen<br />

– Fehlanschluss<br />

eines Straßeneinlaufes<br />

Identifikation von<br />

Fehlanschlüssen<br />

– Fehlanschluss<br />

von Hof- und<br />

Dachflächen<br />

„Fremdwasser ist das in Abwasseranlagen<br />

abfließende Wasser, welches<br />

weder durch häuslichen, gewerblichen,<br />

landwirtschaftlichen oder sonstigen<br />

Gebrauch in seinen Eigenschaften<br />

verändert ist, noch bei Niederschlägen<br />

von bebauten oder befestigten Flächen<br />

gesammelt und bestimmungsgemäß<br />

eingeleitet wurde.“<br />

(DWA-M 182 Fremdwasser in Entwässerungssystemen<br />

außerhalb von Gebäuden, April 20<strong>12</strong>)<br />

Hohe Fremdwasserabflüsse im Abwassernetz<br />

sind für Kanalnetzbetreiber<br />

aus vielerlei Gründen unbefriedigend.<br />

Sie führen zu deutlich höheren Kosten<br />

bei der Abwasserbehandlung und<br />

können die hydraulische Leistungsfähigkeit<br />

von Kanalsystemen erheblich<br />

einschränken. Im Gegenzug bringt<br />

eine Reduzierung dieser Fremdwasser-<br />

Abflüsse große Einsparpotenziale und<br />

die Aufrechterhaltung der hydraulischen<br />

Leistungsfähigkeit mit sich.<br />

Grundsätzlich wird zwischen grundwasserbedingtem<br />

und niederschlagsbedingtem<br />

Fremdwasser unterschieden.<br />

Grundwasserbedingtes Fremdwasser<br />

resultiert aus direkt eindringendem<br />

Grundwasser (Undichtheiten vom<br />

im Grundwasser liegenden Kanälen,<br />

Wurzeleinwuchs, undichten Hausanschlüssen)<br />

oder aus dem Anschluss<br />

von Drainageleitungen. Der Fremdwasserzufluss<br />

wird stark von den Grundwasserständen<br />

beeinflusst, eine signifikante<br />

Abflusserhöhung unmittelbar<br />

nach einem Niederschlagsereignis ist<br />

in der Regel nicht zu erkennen. Niederschlagsbedingtes<br />

Fremdwasser hingegen<br />

ist das von unplanmäßig angeschlossenen<br />

Oberflächen bzw. das<br />

von Fehleinleitungen in das Schmutzwasserkanalnetz<br />

eingeleitete Wasser<br />

(z.B. fehlangeschlossene Regenwasserleitung,<br />

fehlangeschlossener Straßenablauf).<br />

Der Fremdwasserzufluss<br />

erfolgt in der Regel bei bzw. nach Niederschlägen.<br />

An Trockenwettertagen<br />

ist kein niederschlagsbedingtes Fremdwasser<br />

zu identifizieren. Eine weitere<br />

Fremdwasserkomponente sind zufließende<br />

Gewässer oder übertretende<br />

Hochwasser.<br />

kein Fremdwasserabfluss<br />

im SW-Kanal<br />

Wasserstandmessung<br />

mittels Kabellichtlot<br />

Messutensilien für<br />

Nachtmessung<br />

Fremdwasserabfluss<br />

im SW-Kanal

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