Politikbrief zur Hessischen Landtagswahl 2018 (Stand 22.02.2018)
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<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hessischen</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>2018</strong> <strong>Stand</strong> 21.02.<strong>2018</strong> Seite 6<br />
Feinstäube im Umfeld des Flughafens<br />
Der Flugverkehr verursacht im weiten Umfeld der Flughäfen hohe<br />
Emissionen an Ultra-Feinstäuben. Diese Partikel (kleiner als 0,1 μm)<br />
werden durch die existierenden gesetzlichen Grenzwerte für PM10<br />
(kleiner als 10 μm) bzw. PM2,5 (kleiner als 2,5 μm) nur un<strong>zur</strong>eichend<br />
erfasst.<br />
Feinstaub wird in Deutschland derzeit<br />
nach Gewicht bemessen, doch die<br />
Zahl der Partikel - das eigentlich Entscheidende<br />
- wird außer Acht gelassen.<br />
Für die Partikel PM2,5 gilt seit<br />
2008 europaweit ein Zielwert von 25<br />
µg/m 3 im Jahresmittel. Der Gewichtsanteil<br />
der darin enthaltenden ultrafeinen<br />
Partikel liegt bei ca. 2%. Werden<br />
diese Partikel jedoch gezählt, liegt der<br />
Anteil bei ca. 98%!<br />
Die Partikel haben fatale Wirkungen:<br />
Teils weniger als 0,1 Mikrometer groß<br />
können diese Teilchen tief in die Lunge<br />
eingeatmet werden und passieren<br />
die Schranke zum Blutkreislauf. Sogar<br />
im Gehirn wurde bereits Ultrafeinstaub<br />
nachgewiesen. Es haften sich<br />
Schadstoffe beispielsweise aus dem<br />
Abgas an, von denen viele als krebserregend gelten. Studien zeigen,<br />
dass die kleinen Partikel auf diesem Weg die Lungenfunktion<br />
schwächen und Risiken für Krebs,Asthma, Herz-Kreislaufkrankheiten,<br />
Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen. Selbst die Entwicklung<br />
von Babys im Mutterleib könne verschlechtert werden, zeigen neue<br />
Analysen.<br />
Das Helmholtz-Zentrum in München stellte fest, dass das Einatmen<br />
ultrafeiner Feinstaubpartikel schon nach wenigen Minuten die<br />
Herztätigkeit negativ beeinflusst.<br />
Über dem Rhein-Main-<br />
Gebiet werden täglich<br />
1,05 Mio Liter Kerosin<br />
verbrannt. Es werden<br />
ungeheuer große Mengen<br />
an Ultrafeinstaub<br />
freigesetzt. In Mainz<br />
steigt mit dem Flugbetrieb<br />
die Partikelbelastung<br />
über den 4-fachen,<br />
in Raunheim auf<br />
den 20- bis 30-fachen<br />
Ausgangswert.<br />
Laut EU kostet Feinstaub<br />
jedes Jahr in<br />
Deutschland rund<br />
60.000 Menschenleben.<br />
Das Umweltbundesamt<br />
zeigt sich besorgt angesichts der ultrafeinen Staubteilchen. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO empfiehlt sogar eine nur halb so<br />
hohe Konzentrationen in der Luft, wie sie die EU erlaubt.