Zollverein Weltkulturerbe
ISBN 978-3-86859-476-8 https://www.jovis.de/de/buecher/vorschau/product/zollverein.html
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Blick in den <strong>Zollverein</strong> Park: Die ehemalige Mannschafts brücke ist heute für Besucher zugänglich.<br />
nicht an den Bewegungsrichtungen der Funktionsabläufe<br />
von Zeche und Kokerei orientiert, sondern den<br />
historischen Kern der Anlage wie ein Ring umschließt.<br />
Gleichzeitig sollten charakteristische vorhandene Elemente<br />
sichtbar erhalten werden. Daher schlugen die<br />
Landschaftsarchitekten vor, an ausgewählten Stellen<br />
auch die spezifischen Böden des Industriedenkmals zu<br />
bewahren und entsprechend zu präparieren. So wurde<br />
beispielsweise auf der Halde, auf der Ulrich Rückriem<br />
sein Castell platzierte, der schwarze Rohboden, der<br />
aus nicht verwittertem Gestein und Rückständen von<br />
Kohlenschlamm besteht, erhalten. Mithilfe von Substraten<br />
wird ein vollständiger Bewuchs der stark verdichteten<br />
Fläche langfristig verhindert.<br />
Ein zentraler Bestandteil des Freiraum-Masterplans<br />
ist darüber hinaus die touristische Infrastruktur im<br />
Außenraum. Der sogenannte Gleisboulevard – die<br />
Schienenstränge, die von Schacht XII bis zur Kokerei<br />
führen – wurde zum „Rückgrat“ des multifunktionalen<br />
Parks. Das neue Wegesystem mit den Hauptbestandteilen<br />
Gleisboulevard und Ringpromenade wurde mit<br />
dem bestehenden Wegenetz der angrenzenden Stadtteile<br />
verbunden und mit den neu zu schaffenden Parkplätzen<br />
auf dem Welterbe-Gelände verknüpft.<br />
Kontinuierliche Pflege: Die Realisierung des <strong>Zollverein</strong><br />
Parks<br />
Im Februar 2005 schrieb die EGZ einen Realisierungswettbewerb<br />
für die Gestaltung der Außenbereiche des<br />
Denkmalareals aus, den sogenannten <strong>Zollverein</strong> Park.<br />
Die Wettbewerbsteilnehmer sollten Entwurfslösungen<br />
für die im Freiraum-Masterplan skizzierten Bausteine<br />
des Parks erarbeiten – inklusive konkreter Konzepte für<br />
die Pflege des <strong>Zollverein</strong> Parks, die Beleuchtung, ein Leitund<br />
Orientierungssystem und die Einbindung künstlerischer<br />
Elemente. Ein interdisziplinäres Team, bestehend<br />
aus Planergruppe Ober hausen (Landschaftsarchitektur),<br />
Licht Kunst Licht (Be leuchtung), Observatorium Rotterdam<br />
(Kunst) und F1rstdesign.com (Orientierung),<br />
ge wann den Wettbewerb.<br />
Die Jury hob bei ihrer Entscheidung besonders den<br />
Ansatz des Siegerentwurfs hervor, den Park mit<br />
seinen unterschiedlichen Landschaftsbildern – von der<br />
gepflegten Rasenfläche entlang der Gebäude bis zum<br />
Industriewald – durch kontinuierliche Pflege langsam zu<br />
entwickeln, ohne neue Pflanzenbestände einzubringen.<br />
Wichtigstes Element des Entwurfs aber sind die Besucher,<br />
denn erst sie machen die Landschaft zum Park.<br />
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