Zollverein Weltkulturerbe
ISBN 978-3-86859-476-8 https://www.jovis.de/de/buecher/vorschau/product/zollverein.html
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Ziegelmauerwerk und außenseitig sichtbarer Klinkerschale<br />
errichtet wurden.<br />
Die Pläne für die Dach- und Fachsanierung sowie den<br />
Umbau lieferte das Architekturbüro planinghaus. Von<br />
2011 bis 2014 wurden zunächst die Gebäudehülle<br />
sowie die Innenwände des Kammgebäudes in drei<br />
Bauabschnitten instandgesetzt. Der Um- bzw. Ausbau<br />
der Gewerberäume mit einer Raumhöhe von acht<br />
Metern erfolgte von April 2015 bis Juni 2016. Die historischen<br />
Maschinen wurden sorgfältig gereinigt und<br />
als Blickfang in den loftartigen Räumen inszeniert.<br />
Insgesamt entstanden 570 Quadratmeter Büro- und<br />
bis zu 1300 Quadratmeter Atelierfläche mit einzigartigem<br />
Flair.<br />
Bereits während der Sanierungsphase war die Nachfrage<br />
von Unternehmen groß, in der architektonisch<br />
außergewöhnlichen Immobilie Büro-, Atelier- oder<br />
Werk räume einzurichten. Gesucht wurden Unternehmen<br />
aus dem Design- und Kreativbereich. Als erster<br />
Mieter zog im Februar 2016 das Produktentwicklungsbüro<br />
MMID ein. Das Unternehmen widmet sich der<br />
Entwicklung von realisierbaren und erfolgreichen<br />
Produkten, bei denen Funktionalität und Gestaltung<br />
integral aufeinander abgestimmt sind. Nebenan zog<br />
ein Showroom der Essener Designmöbelmanufaktur<br />
MÖBELLOFT ein. Ideale Voraussetzungen fand auch<br />
das Atelier Frank Burkamp im Kammgebäude vor und<br />
eröffnete eine Kunsthalle mit großzügigen, lichtdurchfluteten<br />
Atelier- und Werkstatträumen. Die Fliesenmanufaktur<br />
Golem, bereits mit Dependancen in den Berliner<br />
Hackeschen Höfen und der Hamburger Speicherstadt<br />
vertreten, präsentiert im Kammgebäude traditionell<br />
gefertigte Wand- und Bodenfliesen im Jugendstil und<br />
Art déco. Nebenan nutzt die Sapor GmbH das großzügige<br />
Raumangebot, um Trockenseifenspender und<br />
umweltfreundliche Seifen zu entwickeln. In der hauseigenen<br />
„Saponeria“ können Besucher schnuppern und<br />
stöbern.<br />
Grand Hall <strong>Zollverein</strong>: Veranstaltungen in einer neuen<br />
Dimension<br />
Die Kokerei <strong>Zollverein</strong> galt nach ihrer Stilllegung vielen<br />
als das versteckte Juwel des Welterbes. Viele der<br />
Bestandsgebäude waren seit 1993 in einen regelrechten<br />
Dornröschenschlaf verfallen und warteten darauf,<br />
wie das Kammgebäude mit neuem Leben gefüllt zu<br />
werden. Dafür brauchte es Zeit, finanzielle Mittel und<br />
Mut. Claus Dürscheidt, der Betreiber des Restaurants<br />
Casino <strong>Zollverein</strong> auf Schacht XII, wurde erneut zum<br />
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