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adsons bücher 2018 /Vorschau

Das Büchermagazin von adson fecit im Frühjahr 2018

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KUSSIN: Ich sammelte damals auf einer<br />

Tafel Begriffe, die mir interessant erschienen.<br />

Wichtig waren mir die Geschichten<br />

hinter den Dingen. Ich wollte zeigen, dass<br />

auch banale Alltagsgegenstände emotional<br />

aufgeladen sein können. Deshalb ist beispielsweise<br />

der Text über „Netzteile“ eigentlich<br />

ein Text über cholerische Lehrer<br />

und die Angst, die sie verbreiten können.<br />

Sie haben das Buch ja zu zweit geschrieben.<br />

Wie kann man sich den Arbeitsprozess<br />

vorstellen? Wie haben Sie sich ausgetauscht?<br />

WIMBAUER: Nachdem wir unsere Kollaboration<br />

abgemacht hatten, gerieten wir<br />

beide in einen Schaffensrausch und mailten<br />

uns Nacht für Nacht die ganz frischen<br />

Texte zu und waren dann sehr viel früher<br />

fertig als wir gedacht hatten, ganz einfach,<br />

weil wir so viel Spass daran hatten.<br />

KUSSIN: Darüber hinaus verlief die Textproduktion<br />

bis auf wenige Ausnahmen<br />

komplett eigenständig. Wenn einer von uns<br />

einen Text fertig hatte, wurde dieser per<br />

Mail verschickt, man jubelte kurz gemeinsam,<br />

dann wurde der nächste geschrieben.<br />

Es war wirklich wie im Rausch.<br />

Sie sind beide sehr präsent in sozialen<br />

Netzwerken wie Facebook und Twitter.<br />

Beeinflusst die Onlinewelt die Art Ihres<br />

Schreibens?<br />

WIMBAUER: Twitter übt einen mit seiner<br />

Zeichenbeschränkung sehr gut darin, auf<br />

überflüssigen Wortfirlefanz zu verzichten.<br />

Überhaupt ist das Buch ja aus dieser Social<br />

Media-Sphäre geboren. Wir kannten uns<br />

über Twitter und von Blogs und über diese<br />

Kanäle kam es dann auch zu unserer Zusammenarbeit.<br />

KUSSIN: Wenn man als Autor viel in den<br />

sozialen Netzen unterwegs ist, lernt man<br />

fast automatisch, sich kurz zu fassen und<br />

pointiert zu schreiben. Darüber hinaus<br />

liest man viel von anderen Autoren und<br />

sieht, dass die auch nur mit Wasser kochen.<br />

Schaut man in Ihre Biografien, stellt man<br />

fest, dass Sie beide Liebhaber von Tage<strong>bücher</strong>n,<br />

Briefwechseln und Sammlungen<br />

von Alltagstexten wie Walter Kempowskis<br />

Echolot sind. Woher kommt die Begeisterung<br />

für diese spezielle literarische Gattung?<br />

WIMBAUER: Ja, absolut. Mich sprach immer<br />

die Unmittelbarkeit an, die Tage<strong>bücher</strong><br />

und Briefwechsel auszeichnet. Es gibt

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