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E_1934_Zeitung_Nr.007

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No 7<br />

II. Blatt<br />

BERN, 26. Januar <strong>1934</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 26. Januar <strong>1934</strong><br />

Teclin. Rundifhj<br />

Die Motorsteuerung<br />

der Zukunft?<br />

Wenn man sich nach Punkten umsieht, in<br />

denen unsere heutigen Motorfahrzeuge noch<br />

verbessert werden könnten, so ist dazu unbedingt<br />

die Motorsteuerung zu zählen. Nachgerade<br />

hat man sich zwar schon an die<br />

Ventilsteuerung gewöhnt. Das will aber<br />

keineswegs heissen, dass sie das Ideal darstellt<br />

Denkt man sich in die Arbeitsweise<br />

der Ventilsteuerung hinein, so muss es im<br />

Gegenteil geradezu verwundern, dass ein im<br />

Prinzip so primitiver und wenig befriedigender<br />

Mechanismus seiner Aufgabe so verhältnismässig<br />

gut nachzukommen vermag. Man<br />

halte sich vor Augen, dass jedes Ventil eines<br />

normal beanspruchten modernen Motors in<br />

der Sekunde auf seinem Sitz 25mal auf- und<br />

niederhüpft, dass seine Auf- und Abwärtsbewegungen<br />

sich in wenig mehr als einer Hundertstelssekunde<br />

vollziehen müssen, dass sich<br />

dabei das Auspuffventil beständig in dunkelrot<br />

glühendem, also geschwächtem Zustand<br />

befindet und dass trotzdem keine Deformationen<br />

oder gar Brüche eintreten dürfen,<br />

wenn nicht schwere Pannen eintreten sollen.<br />

Nur den hochwertigen modernen Baustoffen<br />

ist es zu verdanken, dass sich dieses Programm<br />

überhaupt erfüllen lässt.<br />

Früher oder später wird man aber einmal<br />

die Ventilsteuerung als unüberwindliches<br />

Hindernis in der Weiterentwicklung der Motoren<br />

erkennen. Untersucht man heute, was<br />

einem am Bau von Motoren hindert, die statt<br />

4000 10 000 Touren drehen, so sind es in<br />

erster Linie die Ventile. Die Kurbelwelle,<br />

die Pleuelstangen und die Kolben hielten bei<br />

geeigneter Ausbildung fraglos noch weit<br />

„ höhere Tourenzahlen aus. Die Ventilsteuerung<br />

jedoch macht von einer gewissen Arbeitsgeschwindigkeit<br />

an einfach nicht mehr mit,<br />

weil man die Federn, von denen ja die Hälfte<br />

von der Ventilbewegung abhängt, nicht beliebig<br />

stark und den Ventilbetätigungs-<br />

Mechanismus nicht grenzenlos fest ausbilden<br />

kann, ohne andere Nachteile in Kauf nehmen<br />

zu müssen, hauptsächlich aber, weil die<br />

Schwierigkeiten einer genügenden Wärme-<br />

Links: Die obere Zylinderpartie einer Versuchsausführung des Cross-Drehsehieber-Motors. Der<br />

nal A mündet im Vergaser, der Kanal B im Auspuffrohr. Rechts: Das Leistungsdiagramm des<br />

skizzierten 247-ccm-Cross-Motors. Bei 8000 Touren entwickelt der Motor über 16 PS.<br />

ableitung von den Auspuffventilen ins Untragbare<br />

wachsen und anderseits ohne eine<br />

solche Wärmeableitung überhaupt nicht an<br />

einen richtigen Erfolg zu denken ist.<br />

Mechanisch am erwünschtesten wäre seit<br />

jeher eine Steuerung mit kontinuierlich umlaufendem<br />

Schieber gewesen. Im Kräftehaushalt<br />

müsste eine solche Steuerung ja der<br />

Ventilsteuerung auch haushoch überlegen<br />

sein. Hauptsächlich aus schmiertechnischen<br />

Gründen gelangte man aber nur bis zum<br />

Kompromiss des Schiebermotors, der zwar<br />

mit dem Hammerwerk der Ventile aufräumt,<br />

jedoch zur Hin- und Herbewegung der beträchtlichen<br />

Schiebermassen doch noch unnütz<br />

Arbeit verzehrt.<br />

Vor etwa zwei Jahren hat nun der englische<br />

Konstrukteur Cross einen Versuchsmötor<br />

mit kontinuierlich rotierendem Schieber<br />

gebaut, der sich, im Qegennsatz zu ähnlichen<br />

früheren Konstruktionen, von Anfang<br />

an als brauchbar erwies. Heute scheint die<br />

Cross-Umlaufschiebersteuerung nach den inzwischen<br />

gesammelten Erfahrungen ernsthaft<br />

als Steuerungsart der Zukunft, wenigstens bei<br />

bestimmten Motorentypen, in Betracht zu<br />

kommen. Ihre hauptsächlichen Einzelheiten<br />

sind aus der beistehenden Skizze ersichtlich.<br />

Der rotierende Schieber liegt wagrecht über<br />

dem Zylinderkopf und erhält seinen Antrieb<br />

beispielsweise durch eine Kette von einem<br />

mit halber Kurbelwellendrehzahl rotierenden<br />

tl.- • L I "I •"I ' I ' '""<br />

i_/—<br />

ffl-trr<br />

ioOO »OO 400O JOOO «OOO 700O 8OOO<br />

Kettenrad aus.* Eine schräge Trennwand im<br />

Innern und Schlitze im Schieber bewirken,<br />

dass das Zylinderinnere abwechslungsweise<br />

einmal mit der Auspuffleitung und das andere<br />

Mal mit der Saugleitung verbunden wird.<br />

Aehnliche frühere Konstruktionen scheiterten<br />

an dem Umstand, dass sich der Schieber<br />

nicht genügend abdichten Hess. Das Versagen<br />

der Abdichtung hatte dabei auch immer<br />

ein Versagen der Schmierung zur Folge, da<br />

die an den undichten Stellen austretenden<br />

Gase den Schmierfilm zerstörten. Eine vollständig<br />

ausreichende Massnahme zur Lösung<br />

des Problems der Abdichtung soll nun beim<br />

Cross-Motor darin gefunden worden sein,<br />

dass der Schieber in einer Phosphor-Bronze-<br />

Büchse läuft, deren Ränder rings um die<br />

Schlitzöffnung dünnwandig zusammenlaufen,<br />

so dass sie sich unter dem Gasdruck federnd<br />

an den Schieber anlegen.<br />

hohen volumetrischen Wirkungsgrad auch<br />

das 1:11 betragende, hohe Kompressionsverhältnis<br />

beteiligt. Bei diesem Kompressionsverhältnis<br />

lässt sich jedoch der Motor noch<br />

einwandfrei mit einem Gemisch von 50 Prozent<br />

Benzin und 50 Prozent Benzol betreiben,<br />

was wiederum der günstigen Form des Verbrennnngsraumes<br />

und dem Umstand zu verdanken<br />

ist, dass das Gemisch mit keinem<br />

lokal überhitzten Teil, wie bei den Ventilmotoren<br />

mit dem Auspuffventil, in Berührung<br />

gelangt.<br />

Schliesslich hat das vorliegende Steuerungssystem<br />

noch den schätzenswerten Vorzug der<br />

absolut geräuschlosen Wirkungsweise. - s.<br />

1878 Uebertragungsneuerungen. Anlässlich<br />

einer Zusammenkunft der amerikanischen<br />

« Society of Automotive Engineers» wurde<br />

festgestellt, dass in der letzten Zeit 1878<br />

neue Patente ausschliesslieh auf Neuerungen<br />

im Uebertragungssystem der Automobile erteilt<br />

wurden. Es dürfte also ziemlich schwer<br />

halten, auf diesem Gebiet etwas noch Neueres<br />

und Besseres zu finden oder auch nur<br />

eine Konstruktion zu entdecken, die nicht<br />

schon durch Patente geschützt ist. -s.<br />

Kurbelwellen aus Gusseisen oder Gussstahl.<br />

Wir haben bereits vor längerer Zeit<br />

auf die Zukunftsaussichten hingewiesen, welche<br />

die hochentwickelten modernen Gusseisenlegierungen<br />

für die Herstellung von<br />

Kurbelwellen zu haben schienen. Mit gegossenen<br />

Kurbelwellen werden nun auch die<br />

neuen Fordmodelle ausgerüstet. Mit Rücksicht<br />

auf seinen niedrigen Kohlenstoffgehalt<br />

von nur 1,2 % handelt es sich bei dem verwendeten<br />

Material allerdings weniger um<br />

Gusseisen als um Gussstahl. -s.<br />

Ein 247-ccm-Versuchsmotor mit dieser Künstliches Sonnenlicht. Zwei Physiker<br />

Steuerung ergab, wie das Diagramm zeigt, der Universität Cincinnati haben kürzlich<br />

bei 8000 Touren die ganz aussergewöhnlich eine neue Art Quecksilberdampflampe vorgeführt,<br />

deren Lichtzusammensetzung sehr<br />

hohe Leistung von 16 PS. Der gestreckte<br />

Verlauf der Leistungskurve lässt dabei erkennen,<br />

dass die inneren Widerstände des soll. Bisher überwog im Licht der Queck-<br />

nahe an die des Sonnenlichtes herankommen<br />

Motors offenbar viel geringer sind als bei silberdampflampe das Ultraviolett, während<br />

Motoren mit bisherigen Steuerungsarten und andere Lichtwellenlängen ganz fehlten. Das<br />

dass vor allem eine viel geringere Drosselung künstliche Sonnenlicht soll sich daraus ergeben,<br />

dass dem Quecksilber Partikelchen des<br />

der ein- und ausströmenden Gase stattfindet.<br />

An der hohen spezifischen Leistung ist allerdings<br />

neben der hohen Tourenzahl und dem<br />

seltenen Metalls Rubidium beigefügt werden.<br />

-s.<br />

Das Cabriolet, das aus technischen<br />

Gründen nicht<br />

klappert, das sich sehr<br />

leicht öffnen und schliessen<br />

lässt und dessen Konstruktion<br />

Weltruf geniesst.<br />

Sehr elegant.<br />

Unbegrenzt haltbar.<br />

C A R R O S S E R I E L A N G E N T H A L A.-G<br />

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