E_1934_Zeitung_Nr.043
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43 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
rennen bestreiten, trotzdem sein in Alessandria<br />
gebrochenes Bein noch lange nicht fertig<br />
geheilt ist. Man muss die Willenskraft diese<br />
Mannes bewundern, der sich zu diesem Entschluss<br />
aufgerafft hat und unter Umständen<br />
eine den andern Fahrern ebenbürtige Leistung<br />
zeigen kann. Der bedauernswerte Italiener<br />
wird sein linkes Bein natürlich überhaupt<br />
nicht gebrauchen können. Auf jeden<br />
Fall scheinen sehr triftige Gründe vorzuliegen,<br />
die Nuvolari zu dem Start in Berlin bewegten.<br />
Ob die Aerzte mit dem Plan des<br />
Rekonvaleszenten ganz einverstanden sind,<br />
darf man bezweifeln. Viele Sportsleute werden<br />
vielleicht ebenfalls finden, ein solche:<br />
Unternehmen bedeute Herausforderung an das<br />
Schicksal und eine Unverantwortlichkeit sich<br />
selbst gegenüber. Wie wir noch im letzten<br />
Augenblick erfahren, hat Bugatti für das<br />
Rennen abgesagt. Die 2800 ccm-Wagen sollen<br />
nochmals Aenderungen unterzogen werden.<br />
Die Auto-Union anvertraut den einen ihrer<br />
P-Wagen Stuck, den anderen Prinz Leiningen.<br />
Der dritte Fahrer ist im Augenblicke<br />
noch nicht bestimmt. Der erste Pilot von<br />
Daimler-Benz ist v. Brauchitsch, der zweite<br />
Fagioli, den dritten kennt man ebenfalls noch<br />
nicht. Selbstverständlich verfügt das Avusrennen<br />
auch wieder über eine grosse Zahl<br />
von bedeutenden Einzelfahrern, wie E. Howe<br />
auf Maserati 3000 ccm, Paul Pietsch auf Alfa<br />
Romeo 2600 ccm, Siena auf Maserati 3000<br />
ccm usw. Der Amerikaner Peter de Paolo<br />
hat seinen Miller-Spezialwagen ebenfalls angemeldet.<br />
Die Schweiz ist mit Hans Rüesch<br />
auf Maserati 3000 ccm am Avusrennen gut<br />
vertreten.<br />
Die kleine Wagenklasse ist beim Avusrennen<br />
jedes Jahr hervorragend besetzt. Auch<br />
diesmal kommt diesem Lauf grosse Bedeutung<br />
zu. Die Schweiz hat an diesem Rennen<br />
schon deshalb Interesse, weil hier erstmals<br />
die drei Zweitakt-Rennwagen des in Deutschland<br />
lebenden Konstrukteurs Zoller erprobt<br />
werden. Die Maschinen sind den Deutschen<br />
Ernst von Delius, Gerhardt Macher und<br />
^Herbert Wimmer anvertraut. Noch eine wei-<br />
/-? 3re Konstruktion wird bei diesem Rennen<br />
der Kleinwagen zu sehen sein. Der Deutsche<br />
Stösser baute sich eine eigene Maschine mit<br />
einem obengesteuerten B. M. W.-Motor mit<br />
Kompressor. Das mit einer Aluminium-Karosserie<br />
versehene Fahrzeug wiegt nur 500<br />
Kilogramm. Als Favoriten starten der Deutsche<br />
Burggaller und der Franzose Veyron,<br />
beide auf 1500-cctn-Bugatti. Der Franzose<br />
Vagniez besitzt einen Maserati 1500 ccm,<br />
auch der Konstrukteur Maserati ist auf einem<br />
150O-ccm-Wagen seiner Firma gemeldet<br />
und Earl Howe verfügt über den schnellen<br />
1500-ccm-Delage. Zu erwähnen ist auch<br />
noch der italienische Graf Castelbarco mit<br />
seinem 1500-ccm-Maserati. Die kleinen Wagen<br />
haben 10 Runden, demnach 196,5 km, zu<br />
bewältigen.<br />
Die Rennen werden auf der berühmten<br />
Avusbahn in Berlin-Grünewald durchgeführt.<br />
Die Strecke dient bekanntlich als ideale Ver-<br />
"-^indungsstrasse zwischen Berlin und Potsdam.<br />
Sie wird gleichzeitig auch als Autoprüfungsstrecke<br />
verwendet. Unmittelbar nebeneinander<br />
ziehen sich die 9 km langen und<br />
10 m breiten Strassenbänder dahin, die nur<br />
am obern und untern Ende durch erhöhte<br />
Haarnadelkurven verbunden sind. Die Bahn<br />
ist bekanntlich erneut ausgebaut worden und<br />
wird in diesem Jahre höhere Stundenmittel<br />
als je erlauben.<br />
Eine neue Avus-Probefahrt mit dem P-Wagen,<br />
die vor wenigen Tagen vorgenommen<br />
wurde, gibt im übrigen einen Begriff von den<br />
Geschwindigkeiten, mit denen man in diesem<br />
Jahre zu rechnen haben wird. Trotzdem die<br />
Wagen wegen letzten Bahn-Umbauten wenige<br />
Sekunden an Zeit verloren, legte Stuck<br />
eine Runde in 4 Min. und 59 Sek. zurück. Er<br />
kam somit an den phantastischen Durchschnitt<br />
von 236 km/St, heran. Stuck hatte bei<br />
dieser Fahrt ein sehr kitzliges Abenteuer zu<br />
bestehen. Bei sehr hoher Fahrt platzte ihm<br />
ein Pneu. Man hatte bisher angenommen,<br />
dass im Falle eines Reifenschadens bei solcher<br />
Geschwindigkeit der Wagen kaum auf<br />
der Bahn zu halten sei. Stuck behielt jedoch<br />
das Fahrzeug in der Gewalt und brachte es<br />
ohne jeden Zwischenfall zum Stehen. Man<br />
rechnet damit, dass die Reifen nicht mehr als<br />
10 Runden aushalten. Da das Rennen der<br />
grossen Klasse über 15 Runden der 19,5 km<br />
langen Bahn, demnach über 294,4 km, führt,<br />
so muss mit einem Reifenwechsel gerechnet<br />
werden. Wer nicht zu wechseln braucht, der<br />
wird unter Umständen Sieger.<br />
Die Avus stellt an Motoren und Pneus<br />
gleich hohe Anforderungen. Die Bahn steht<br />
im direkten Gegensatze zu einer solchen wie<br />
in Monte Carlo oder Montreux. Die Strapazierfähigkeit<br />
des Motors wird hier unter Beweis<br />
gestellt Dabei muss der Fahrer<br />
verstehen, mit seiner Maschine gewissermassen<br />
«haushälterisch» umzugehen. Forciert<br />
er zu Anfang ohne Bedenken gleich darauf<br />
los, so wird er seinem Ungestüm mit einem<br />
Defekt des überbeanspruchten Motors<br />
hiissp.n müssen. Srtirvn Trinnlic hat rlfintlir.fi<br />
«gezeigt, dass auch die neusten Rennwagen<br />
Mühe haben, auf sehr schnellen Spezialbahnen<br />
andauernd hohe Stundenmittel zu halten.<br />
Nachdem bekanntlich das Avusrennen 1932<br />
mit dem Ueberraschungssieg von Brauchitschs<br />
auf dem Mercedes-S. S. K. geendet<br />
hat, kam letztes Jahr Varzi auf Bugatti 4900<br />
ccm an die Spitze. Der Italiener erreichte<br />
einen Stundendurchschnitt von 206,9 km/St.<br />
Caracciola am Start!<br />
Wie wir in letzter Minute aus Berlin erfahren,<br />
wird Rudolf Caracciola entgegen<br />
allen Meldungen über dessen endgültigen<br />
Rückzug vom Autosport am nächsten Sonntag<br />
erstmals wieder auf der Berliner Avus<br />
an den Start gehen. Der Deutsche wird dabei<br />
für die Daimler-Benz-A.-G. fahren. Gestern<br />
Donnerstag trainierte er mit einem<br />
neuen Mercedes-Benz und erreichte dabei<br />
das erstaunliche Stundenmittel von 230 km<br />
in der Stunde.<br />
Die Nennungen:<br />
Klasse über 1500 ccm:<br />
Hans Stuck (P-Wagen)<br />
Prinz von Leiningen (P-Wagen)<br />
X (P-Wagen)<br />
Manfred von Brauchitseh (Mercedes-Benz)<br />
Fagioli (Mercedes-Benz)<br />
Caracciola (Mercedes-Benz)<br />
Zehender (Maserati 3000 ccm?<br />
Earl Howe (Maserati 3000 ccm)<br />
Tazio Nuvolari (Maserati 3000 ccm)<br />
Peter de Paolo (Miller 5200 ccm)<br />
Paul Pietsch (Alfa Romeo 2600 ccm)<br />
Hans Rüesch (Maserati 3000 ccm)<br />
Eugenio Siena (Maserati 3000 ccm)<br />
Achille Varzi (Alfa Romeo 3000 ccm)<br />
Louis Chiron (Alfa Romeo 3000 ccm)<br />
Guy Moll (Alfa Romeo 3000 ccm)<br />
Wagen bis 1500 ccm:<br />
Walter Bäumer (Austin 750 ccm)<br />
Werner Bäumer (Austin 750 ccm)<br />
Willy Briem (Amilcar 1100 ccm)<br />
A. Brudes (M.G. 750 ccm)<br />
E. G. Burggaller (Bugatti 1500 ccm)<br />
Graf Castelbaroo (Maserati 1500 ccm)<br />
E. v. Delius (Zoller-Wagen 1500 ccm)<br />
Ph. Fork (M.G. 1100 ccm)<br />
Earl Howe (Delage 1500 ccm)<br />
R. Kohlrausch (M.G. Magic 750 ccm)'<br />
Gerhardt Macher (Zoller-Wagen 1500 ccm)<br />
Maserati (Maserati 1500 ccm)<br />
Sandri (Maserati 1500 ccm)<br />
W. Seibel (Bugatti 1500 ccm)<br />
H. Simons (Bugatti 1500 ccm)<br />
B. Soika (Bugatti 1500 ccm)<br />
E. Stösser (B.M.W.-Spezial 1100 ccm)<br />
Andre Vagniez (Maserati 1500 ccm)<br />
Pierre Veyron (Bugatti 1500 ccm)<br />
H. Wimmer (Zoller-Wagen 1500 ccm). fco.<br />
Grosser Preis der Picardie. Neben dem<br />
Avusrennen findet in Frankreich am 27. Mai<br />
auch der Grosse Preis der Picardie auf der<br />
Rundstrecke von Perotme statt. Trotz der<br />
gewaltigen Konkurrenz des Berliner Rennens<br />
verfügt der Grosse Preis der Picardie<br />
über eine ganze Anzahl erstklassiger Fahrer<br />
wie Sommer (Maserati 3000 ccm), Etancelin<br />
(Maserati 3000 ccm). Brunet (Bugatti<br />
2300 ccm), Benoit Falchetto (Maserati 3000<br />
ccm), Chinetti (Alfa Romeo 2600 ccm), sowie<br />
Mme Itier (Bugatti), Girod (Salmson)<br />
Jahan (Salmson), Decaroli (Bugatti) usw. in<br />
der kleinen Klasse. Die Rundistrecke von<br />
Peronne, auf der bekanntlich vor einem<br />
Jahre Bouriat und Trintiimant tödlich verunglückten,<br />
ist auf das sorgfältigste ausgebaut<br />
worden.<br />
Am Mittwoch Indianapolis - Rennen. Am<br />
nächsten Mittwoch findet erneut das grösste<br />
amerikanische Rennen, der Grosse Preis von<br />
Indianapolis, statt. Für dieses 500-Meilen-<br />
Rennen haben sich 53 Konkurrenten gemeldet,<br />
die zuerst eine Reihe von Ausscheidungsläufen<br />
zu bestehen haben. Zu dem Rennen<br />
sind nur 33 Wagen zugelassen. Das Reglement<br />
des amerikanischen Rennens unterscheidet<br />
sich stark von den europäischen Bestimmunigen.<br />
Während bei uns das Gewicht<br />
limitiert ist, gelten in Amerika besondere<br />
Vorschriften für den Brennstoffverbrauch.<br />
Der Zylinderinhalt der Wagen darf 6000 ccm<br />
nicht übersehreiten. Viertaktmotoren dürfen<br />
höchstens 208,3 1 Brennstoff verbrauchen und<br />
Zweitaktmotoren 253 1. Der Brennstoffbehälter<br />
darf nicht mehr als 78 1 fassen und während<br />
des ganzen Rennens können höchstens<br />
29,5 1 Oel verbraucht werden. Bei den Ausscheidungsläufen<br />
müssen die Maschinen minimal<br />
ein Mittel von 160 km/St, erreichen. 20<br />
gemeldete Wagen verfügen über 4 Zylinder,<br />
29 über 8, 3 über 16 und nur einer über 6.<br />
Zwei Wagen sind mit Vierradantrieb und 8<br />
mit Vorderradantrieb zu sehen. Im fernem<br />
sind auch zwei Dieselwagen gemeldet, von<br />
denen der eine mit einem Zweitaktmotor sehr<br />
schnell sein soll. Der in Tripolis gestartete Lou<br />
Moore meldete einen «Foreman Axle Special».<br />
Alle bekannten Amerikaner sind am<br />
Start: «Deacon» Litz, Louis Meyer, H. W.<br />
Stubblefield, Bill Cummings, Wilbur Shaw,<br />
«Red» Schafer, Russell Snowberger, Fred<br />
Frame, Ralph Hepburn, «Shorty» Cantlon<br />
und weiterhin: «all the boys».<br />
Das Bol d'Or-Rennen.<br />
Ex aequo-Sieg von ChevalHer (Chevallier)<br />
und Maillard-Brune (M.G.)<br />
Das klassische Bol d'Or-Rennen im Walde<br />
von St-Germain-en-Laye bei Paris wurde<br />
diese Pfingsten wieder mit grossem Erfolge<br />
„Ich bin nicht reich genug, um billige<br />
Ware verwenden zu können —"<br />
hören Sie heute von wirtschaftlich denkenden<br />
Leuten mehr denn je. Das klingt paradox,<br />
findet aber sofort seine Erklärung, wenn Sie<br />
sich Ihrer eigenen Erfahrung erinnern, dass<br />
billige Ware nur scheinbar billiger ist als<br />
Qualitätsware. Stossen Sie sich deshalb nicht<br />
an dem etwas höheren Einstandspreis, denn<br />
nicht dieser ist massgebend, sondern die<br />
Kosten pro gefahrenen Kilometer, Pferdekraftstunden<br />
usw. 1 Eine auffallende Verminderung<br />
des Reparaturen-Kontos und eine<br />
Erhöhung der Betriebssicherheit kommen<br />
noch dazu, wenn Sie.für Ihren Wagen, ob<br />
Personen- oder Lastwagen, ausschliesslich<br />
das altbewährte Motoren-Oel der ältesten<br />
Marke der Welt<br />
i.voisne<br />
Limmatquai 1<br />
Trade Mark<br />
verwenden.<br />
.-G„ Zürich<br />
durchgeführt. Nach dem Rennen der Motorräder<br />
starteten die Dreiräder und Sport- und<br />
Rennwagen bis 1100 ccm am Sonntagabend<br />
zu ihrer 24 Stunden langen Fahrt. 36 Wagen<br />
beteiligten sich an der Konkurrenz. Das<br />
Hauptinteresse der grossen Zuschauermassen<br />
konzentrierte sich selbstverständlich auf<br />
die Rennwagenklasse 750 und 1100 ccm, da<br />
hier erfahrungsgemäss jeweils der Sieger zu<br />
finden ist. Die erste Stunde führte bereits<br />
Chevallier mit seinem selbst konstruierten<br />
Chevallier-Vorderantrieb-Wagen an. Nach<br />
einiger Zeit ging Blot auf Amilcar an die<br />
Spitze vor, die dieser dann während eines<br />
grossen Teiles der Nacht ununterbrochen halten<br />
konnte. Nach %. des Rennens musste der<br />
Amilcarfahrer wegen Maschinendefektes aufgeben.<br />
Zuerst wurde Lemaltre auf einem<br />
E. H. P. 1100 ccm-Sportswagen Erster, doch<br />
bald ergriff Poulain auf Amilcar in der Rennwagenklasse<br />
bis 1100 ccm die Führung. Drei<br />
Stunden vor Schluss des Rennens fiel auch<br />
dieser aus, und nun lag bis zum Schluss<br />
Chevallier an der Spitze. 13 Minuten vor<br />
Ende des Rennens musste Chevallier mitten<br />
auf der Strecke wegen eines kleinen Defektes<br />
anhalten. Seine Chancen schwanden zusehends;<br />
schon schien sein Sieg verloren. Der<br />
ausgezeichnete Fahrer Maillard-Brune holte<br />
mit seinem M. G. in der 750 ccm Klasse mächtig<br />
auf, und so kam es, dass Chevallier und<br />
Maillard-Brune zur gleichen Zeit durchs Ziel<br />
Schossen. Sie wurden damit Ex-aequo-Sieger<br />
des Bol d'Or.<br />
Die Resultate.<br />
> Dreirad 500 ccm:<br />
f. Albert (Trelba), 323 Runden, 1350 km (Stundenmittel<br />
52,2 km/St.), neuer Rekord.<br />
750 ccm:<br />
1. Remond (Sandford), 362 Runden, 1471,360<br />
km (Stundenmittel 61,306 km/St.)<br />
1100 ccm:<br />
1. Fleury (Darmont), 362 Runden, 1513,160 Im<br />
(Stundenmittel 63,048 km/St.)<br />
Cyclecars 500 ccm:<br />
1. Bertholon (Renaud), 290 Runden, 1212,200 km<br />
(Stundenmittel 50,508 km/St.)<br />
Rennwagen 750 ccm:<br />
1. Maillard-Brune (M. G.) 434 Runden, 1814,120<br />
km (Stundenmittel 75,588 km/St.), neuer Rekord.<br />
1100 ccm:<br />
1. Chevallier (Chevallier), 434 Runden, 1814 km<br />
(•Stundenmittel 75,5 km/St.)<br />
Sportwagen 500 ccm:<br />
f. Colin (Colin), 276 Runden, 1153 km (Stunden^<br />
mittel 48 km/St.), neuer Rekord.<br />
1100 ccm:<br />
1. Lemaitre (E. H. P.), 431 Runden, 1801 fcra<br />
(Shindenmittel 75 km/St.)<br />
Die Pfingstrennen in Brooklands. die in<br />
eine ganze Reihe kurzer Handicau - Einzelläufe<br />
zerfielen, ergaben sehr schöne sportliche<br />
Leistungen. Besonderes Aufsehen erregte<br />
der Start Sir Malcolm Camobells auf<br />
einem 12-Zylinder-Sunbeamwagen, mit dem<br />
der Weltrekordmann den Brooklands-Klassenrekord<br />
der 5000-ccm-Wagen mit 123<br />
km/Std. aufstellte. Sein Duell mit Raymond<br />
Mays (Riley 1500 ccm) gehörte zum Spannendsten<br />
der ganzen Veranstaltung:. Sehr<br />
interessant war auch der Zweikampf Oliver<br />
Bertram auf einem 12 - Zylinder - Delage<br />
10.500 ccm und Kaye .Don mit dem 4900<br />
ccm-Bugatti. Earl Howe gewann in überlegener<br />
Weise mit seinem 2300-ccm-Bugatti<br />
das Gold-Star-Rennen. Er etablierte dabei<br />
mit 208 km/Std. den Rundenrekord seiner<br />
Klasse. Die verschiedenen Handicap-Rennen<br />
ergaben die Siege von Aldington (Frazer<br />
Nash 1500 ccm), Mrs.. Petre (Bu$ratti 2000<br />
ccm), Cormac (Alfa 1100 ccm). Harker (Harker<br />
Special 1500 ccm), Horton (M.G. 1300<br />
ccm), Lord Howe (Bugatti 1200 ccm), Lucas<br />
(Riley 1100 ccm), Ecöles (Bugatti 2200 ccm),<br />
Embiricos (Bugatti 2300 ccm) und Everitt<br />
(M. G. 750 ccm).<br />
f *»«»•»# In de» Sdvweaat<br />
Grosser Preis von Montreux.<br />
Aenderungen der Nennliste.<br />
Unmittelbar vor Blattabschluss werden aus<br />
Montreux weitgehende Veränderungen der<br />
Nennliste gemeldet. Bugatti ist mit den Ergebnissen,<br />
die er mit seinen neuen 2800 ccm-<br />
Wagen erzielte, nicht zufrieden und hat alle<br />
Nennungen bis zum 1. Juli, dem Tag des<br />
Grossen Preises von Frankreich, zurückgezogen.<br />
Damit wird Montreux keinen offiziellen<br />
Start der Bugatti-Equipe bringen (wie<br />
auch das Avus- und das Eifelrennen nicht).<br />
Die welschen Organisatoren konnten sich als<br />
Ersatz bereits die Teilnahme des neuen 4-<br />
Zylinder-Maseratis sichern, der in Monte<br />
arlo unter Taruffis Leitung ein sehr vielversprechendes<br />
Debüt ablegte. Diese Maschine<br />
wird Zehender anvertraut. Als Sensation<br />
kann ferner gemeldet werden, dass voraussichtlich<br />
auch Chiron für die Scuderia-<br />
Ferrari startet. Da auch Varzi und Trossi,<br />
Moll oder Lehoux fahren, kann schon aus<br />
diesem Grunde mit einem grossen Kampf gerechnet<br />
werden. Als Einzelfahrer bleiben: auf<br />
Maserati: Etancelin, Straight, Hamilton,<br />
Braillard, Falchetto und Sommer, sowie<br />
Veyron auf Bugatti und Chinetti auf Alfa<br />
Romeo. Die Fahrer werden Mitte nächster<br />
Woche in Montreux eintreffen und dort ihr<br />
Training aufnehmen.