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E_1935_Zeitung_Nr.023

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N« 23 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

«ht<br />

Uebertretungen werden nur verfolgt, wenn<br />

es das öffentliche Interesse erfordert.<br />

Es wäre leider ein unnützes Unterfangen,<br />

wollte man diese Vorschrift etwa in einem<br />

schweizerischen Gesetzbuche suchen. So<br />

fortschrittlich sind wir leider in unserem<br />

Lande nicht. Wir müssen deshalb jenseits<br />

unserer Grenzpfähle Nachschau halten und<br />

finden sie in § 153- der deutschen JReichsstrafprozessordnungi<br />

Gestützt auf diese Gesetzesbestimmung<br />

werden in Deutschland<br />

alle Uebertretungen, soweit sie das öffentliche<br />

Interesse nicht verletzen, nicht mehr<br />

verfolgt und geahndet. Bestimmend für die<br />

Verfolgbarkeit von Uebertretungen ist: einzig<br />

und allein nur noch die Frage ob eine Verfolgung<br />

aus Gründen des öffentlichen Interesses<br />

gerechtfertigt ist.<br />

Durch die neue deutsche Regierung ist<br />

eine vollständig neue Einstellung des Staates<br />

zum Motorfahrzeug hervorgerufen worden.<br />

Das Kraftfahrzeug ist zum unmittelbaren<br />

Gegenstand des staatlichen Interesses<br />

geworden und hat infolgedessen eine ungeahnte<br />

Entwicklung erfahren.<br />

Die Befreiung des Motorfahrzeuges von<br />

fiskalischen Belastungen hat der deutschen<br />

Automobilindustrie unbegrenzte Absatzmöglichkeiten<br />

eröffnet. Dies, in Verbindung mit<br />

der Durchführung des Strassenbauprogrammes<br />

und dem Ausbau der Reichsautobahnen,<br />

ist zudem eine Hauptursache für den enormen<br />

Rückgang der Arbeitslosigkeit in<br />

Deutschland.<br />

Während man bei uns den Motorfahrzeugbesitzer<br />

noch immer als Milchkuh behandelt,<br />

die unablässig gemolken werden kann, während<br />

man ihn immer und immer mehr mit<br />

Steuern, Gebühren und Abgaben zu belasten<br />

sucht, verzichtet man in Deutschland auf<br />

jedwelche Belastung und bringt damit die<br />

Automobilindustrie, und alles was damit zusammenhängt<br />

schlagartig zur höchsten<br />

Blüte. Während bei uns jede wirtschaftliche<br />

Entwicklung durch ein beständiges Anziehen<br />

der Steuerschraube unterdrückt und verunmöglicht<br />

wird, führen die gegenteiligen<br />

Massnahmen jenseits unserer Grenze zum<br />

grössten wirtschaftlichen Erfolge.<br />

Mit dieser Einstellung des deutschen<br />

Staates zum Motorfahrzeug mussten auch<br />

die Strafverfolgungsbehörden Schritt halten.<br />

Endziel aller Ueberlegungen und Entscheidungen<br />

ist, die Verbreitung des Motorfahrzeuges^<br />

-zu- fördern." Aus-dieser-Einstellung<br />

heraus ergibt sich von selbst der richtige<br />

Massstab für die Beurteilung von Motorfahrzeugübertretungen.<br />

Es darf dabei namentlich<br />

nicht vergessen werden, dass von<br />

Gesetzeswegen an den Motorfahrzeugführer<br />

hohe Anforderungen gestellt werden; dass er<br />

eine Menge von Vorschriften beherrschen<br />

muss und dass er dauernd einer Anzahl von<br />

Umständen ausgesetzt ist, auf die er selbst<br />

keinerlei Einfluss hat. Erfolgt die Prüfung<br />

unter Beachtung dieser Gesichtspunkte, dann<br />

kann die Entscheidung, ob ein öffentliches<br />

Interesse vorliegt, das Verfolgung der Motorfahrzeugübertretung<br />

verlangt oder nicht,<br />

nicht schwer fallen.<br />

Dr. R. v. Stürler.<br />

i*W>0&<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Unfallverhütung: Bessere Regelung des Fussgänger-<br />

und Fuhrwerkverkehrs. Die bisherigen<br />

Massnahmen zur Bekämpfung der Unfälle beschränken<br />

sieb im grossen und ganzen lediglich auf Vorschriften<br />

und Straf massnahmen gegenüber den<br />

Motorfahrzeugführern. Das neue Motorfahrzeuggesetz<br />

erfasst auch nur die Motorfahrzeugführer und<br />

Radfahrer, nicht aber die Fussgänger und Fuhrleute.<br />

Art. 1, Abs. 1 des Motorfahrzeuggesetzes<br />

«stellt (nur) Bestimmungen auf über die Verwendung<br />

von Motorfahrzeugen und Fahrrädern», nicht<br />

aber für die Fussgänger und die Fuhrwerke. Dass<br />

diese Massnahmen ungenügend sind, beweist die<br />

ausserordentlich hohe Zahl der Toten (500!) und<br />

der Verletzten (10000) vom vergangenen Jahre.<br />

Nach der letzten Konferenz der Herren» Polizeidirektoren<br />

wollen diese Herren aber im gleichen Geleise<br />

weiterfahren und durch verschärfte Strafmassnahmen<br />

gegenüber den Motorfahrzeuglenkern eine<br />

«Besserung» erstreben, statt gleichzeitig eine straffere<br />

Verkehrsdisziplin für alle Strassenbenützer einzuführen,<br />

angefangen vom spielenden Kinde bis<br />

zum betrunkenen Strolchenfahrer. Es wäre einmal<br />

ganz interessant, in einer Aufstellung zu erfahren,<br />

wie die verschiedenen Schweizer Städte und Kantone<br />

diese Massnahmen zur Regelung des Personen- und<br />

Fuhrwerkverkehrs durchgeführt haben. Wir könnten<br />

dann feststellen, dass einzelne Kantone gar<br />

nichts tun, während andere bestrebt sind, alle geeigneten<br />

Massnahmen zu einer allgemein befriedigenden<br />

Verkehrsregelung zu treffen. Eine Konferenz<br />

der Herren Polizeidirektoren mit den "Verkehrsverbänden<br />

zwecks Austausch der gemachten<br />

Erfahrungen wäre mindestens so wirksam wie die<br />

kleinliche Jagd nach Polizeiübertretungen, womit<br />

häufig die gewissenhaften (auch solche gibt es noch<br />

in der Schweiz) und die gutwilligen Motorfahrzeugführer<br />

verärgert werden.<br />

Was bei der jetzigen Lage gefordert werden<br />

muss, sind neben der strikten Einhaltung-der Fähr-<br />

Vorschriften durch die Motorfahrzeugführer Massnahmen<br />

zur Regelung des Fussgänger- und Fuhrwerkverkehrs.<br />

Bei gutem Willen 1 der Verkehrsverbände<br />

und der Behörden Hesse sich gewiss eine<br />

allseitig befriedigende Lösung schaffen, -welche die<br />

Unfallmöglichkeiten wirksam herabmindert. Während<br />

die Verkehrspolizei in der einen Stadt den Personenverkehr<br />

sperrt, damit die Fahrzeuge schnell<br />

und ungehindert passieren: können (natürlich auch<br />

umgekehrt), wird in andern Städten nur der Autoverkehr<br />

bedient, so dass die Fussgänger sich ohne<br />

polizeilichen Schutz direkt hindurchschlängeln müssen.<br />

Im einen Ort müssen die Verkehrsinseln immer<br />

rechts umfahren werden (auch wenn das Geleise<br />

frei ist), im andern wieder nicht usw. usw.<br />

Diese verschiedene Praxis führt besonders bei jenen<br />

Automobilisten zu Unsicherheiten (und daher zu<br />

Unfällen), die in den verschiedensten Städten fahren<br />

müssen. Während die einen Städte den Fussgängerverkehr<br />

grosszügig geregelt haben (Fussgängerstreifen,<br />

Sperrzeiten für Motorfahrzeuge/Fussgänger,<br />

Einbahnstrassen, Schutzinseln usw.), und<br />

zwar ohne komplizierte Gesetzeserlasse, suchen andere<br />

Städte das Problem auf dem Verordnungswege<br />

zu lösen. So hat z. B. die Stadt St. Gallen eine vorzügliche<br />

Polizeiverordnung (vom 24. Mai 1921),<br />

welche begrüssenswerte Bestimmungen über den<br />

Fussgänger- und Fuhrwerkverkehr enthält, wie<br />

nachstehender Auszug beweist:<br />

Art. 18. Die Führung von Fahrzeugen durch<br />

des Fahren s unkundige oder jugendliche oder betrunkene<br />

Personen ist verboten.<br />

Das Polizeiinspektorat kann, unter Vorbehalt<br />

des Rekurses an den Stadtrat, solchen Fuhrleuten,<br />

welche wegen Störungen des Verkehrs oder Gefährdung<br />

der öffentlichen Sicherheit wiederholt bestraft<br />

worden sind, die weitere Führung von Fahrzeugen<br />

im Gemeindegebiete zeitweise oder dauernd<br />

untersagen.<br />

Art. 42. Die Fussgänger haben die Trottoirs<br />

zu benützen, soweit das Betreten der Fahrbahn<br />

nicht erforderlich ist.<br />

Träger von Lasten, welche den Fussgängerverkehr<br />

beeinträchtigen, haben ausschließlich die<br />

Fahrbahn zu benutzen.<br />

Das Ueberschreiten der Fahrbahn hat auf dem<br />

kürzesten Wege zu geschehen.<br />

Art 43. Personen mit Kinderwagen und<br />

Fahrstühlen haben soweit möglich die Trottoirs<br />

zu benützen.<br />

Die Beeinträchtigung des Verkehrs durch Nebeneinanderfahren<br />

und -stehenbleiben ist untersagt.<br />

Art. 44. Die Fussgänger haben auf den Trottoirs,<br />

Fusswegen und Strassen rechts zu gehen<br />

und rechts auszuweichen.<br />

Die Inanspruchnahme der ganzen Trottoiroder<br />

Fusswegbreite durch Nebeneinandergehen ist<br />

verboten.<br />

Wird der Verkehr durch Ansammlung oder<br />

Gruppenbildung von Personen beeinträchtigt, so<br />

ist jedermann berechtigt, Raum zu verlangen.<br />

Durch die vorstehenden Ausführungen ersieht<br />

der Leser, dass es verschiedene durchaus wirksame<br />

Massnahmen zur Bekämpfung der Unfälle gibt.<br />

Nur wenn alle diese Anstrengungen vergeblich sind,<br />

haben die verantwortlichen Behörden das Recht<br />

und die Pflicht, schärfere Massnahmen aucK gegen<br />

die Motorfahrzeuglenker einzuführen. M. N.<br />

Wann macht man endlich Schluss mit diesen<br />

Märchen? Es ist zweifellos für alle Schweizer und<br />

vor allem für die Eisenbahnfachleute äusserst unangenehm<br />

und beängstigend, dass der Januarabschluss<br />

der S. B. B. wiederum mit einem äusserst<br />

ungünstigen Betriebsergebnis aufwartet: Eine<br />

Einnahmenverminderung beim Personenverkehr von<br />

Fr. 599 000.—, eine Einnahmenverminderung beim<br />

Güterverkehr von Fr. 914 000.— was trotz Senkung<br />

der Betriebsausgaben um Fr. 458 000.— einen gegenüber<br />

dem Januar 1934 um Fr. 1019 000.—<br />

schlechtem Betriebsüberschuss ergibt. Also ein wenig<br />

erfreuliches Bild, das sicherlich zu schwersten<br />

Bedenken Anlass gibt, -weshalb es auch zu verstehen<br />

ist, wenn man zuständigen Ortes den Ursachen dieses<br />

bedauerlichen Januarresultates <strong>1935</strong> genauer<br />

nachgeht und-nach dem «Schuldigen» Umschau<br />

hält. . *<br />

Dass nun 1 hiebei erneut das Automobil herhalten<br />

muss, resp. sollte, ist ja verständlich, nachdem man<br />

es sich in den letzten Jahren ausserordentlich leicht<br />

gemächt hat, all diesen *bf f iziellen Communiques der<br />

S. B. B. über die ungenügenden Monatsergebnisse<br />

die lakonische Bemerkung resp. Anschuldigung beizufügen,<br />

dass am festgestellten Verkehrsrückgang<br />

der S. B. B. selbstverständlich das Automobil der<br />

"Hauptschuldige' sei. Auch in einer führenden Tageszeitung<br />

stösst ein Einsender in einem Kommentar<br />

des Januarresultates der S. B. B. ins gleiche<br />

Hörn und prangert den Autotourismus als den<br />

bösen « Bölimann > und S. B. B.-Vertilger an.<br />

Nun hat ja diese seinerzeit mit Vorliebe kühn in<br />

die Welt gesetzte.Behauptung vielleicht bis zu einem<br />

gewissen Prozentsatz bis Anfang 1933 gestimmt, indem<br />

bis Ende 1932 die Zunahme der Motorfahrzeuge<br />

eine ziemlich starke war. Mit dem Jahre 1933 haben<br />

sich nun aber auch hier die Verhältnisse wesentlich<br />

gewandelt: Gegenüber Ende 1931 (für 1932<br />

liegen keine statistischen Angaben vor) ist nämlich<br />

per Ende 1938 der Motorfahrzeugbestand der<br />

Schweiz um rund 11800 Fahrzeuge, von 131208<br />

auf 119 449, zurückgegangen. Allerdings haben die<br />

Personenautos noch um 2360, die Lastwagen um<br />

1060 Vehikel zugenommen, aber diese Zunahme<br />

würde schon bei einem Vergleich der Bestände per<br />

Ende 1932 und 1933 nicht mehr zutreffen, indem<br />

z. B. für den Kanton Zürich, wo man die Zählungen<br />

per Ende 1932 zur Hand hat, das Jahr 1933<br />

mit einer AbnaHme von 250 Personenwagen und<br />

160 Lastwagen aufwartete.<br />

Leider besitzen wir heute noch keine Zählungsergebnisse<br />

pro 1934, aber wer mit den Verhältnissen<br />

vertraut ist und die Einfuhrzahlen der Motorfahrzeuge<br />

kontrolliert hat, weiss sehr wohl, dass der<br />

Zuwachs neuer Wagen den Abgang der alten Vehikel<br />

nicht mehr zu kompensieren vermochte. Besonders<br />

katastrophal dürfte eich diese Bewegung bei<br />

den Motorrädern ausgewirkt haben, indem hier eine<br />

starke Stillegung von Fahrzeugen dazu kam.<br />

Wenn man daher bei den <strong>1935</strong>er Ergebnissen<br />

der S. B. B. heute immer noch glaubt, den starken<br />

Verkehrs- und Einnahmenausfall im schweizerischen<br />

Binnenverkehr durch die Konkurrenz des Automobils<br />

rechtfertigen zu können, so ist dies eine bewusste<br />

Irreführung der öffentlichen Meinung. Auch<br />

der internationale Autotourismus kann nicht der<br />

Schuldige sein, denn er ist im stillen Monat Januar<br />

mit seiner Mehreinreise von 1000 Wagen ausserordentlich<br />

gering und kann ernstlich nicht ins<br />

Gewicht fällen. Tatsache ist aber, dass der schweizerische<br />

Motorfahrzeugverkehr seit 1933 nicht mehr<br />

angewachsen ist, er kann daher auch- nicht den<br />

S. B. B. mehr Personen- und Güterverkehr weggenommen<br />

haben. Daher fort mit diesem allerdings<br />

bequemen Märchen, man suche einmal die Ursachen<br />

der ungünstigen Betriebsergebnisse der S. B. B,. da,<br />

wo sie effektiv sind, beim allgemeinen Verkehrsrückgang,<br />

den hohen Tarifen und der Betriebsorganisation.<br />

Hier gilt es einzusetzen, und wenn man<br />

nun nicht endlich daran geht, mit der Aenderung<br />

der Betriebsführung der S. B. B. nach privatwirtschaftlichen<br />

Prinzipien ernst zu machen, dann ist es<br />

schade für alle Sanierungsgelder und alle Bemühungen..<br />

Die S. B. B. müssen sich heute organisatorisch<br />

und wirtschaftlich umstellen, wie dies Tausende privater<br />

Betriebe haben tun müssen. Die Sache ist<br />

nicht einfach, aber schmerzhaft; wirksame Hilfe<br />

kann aber nur auf diesem Wege kommen und nicht<br />

auf dem billigen Wege der steten, unberchtigten Anprangerung<br />

der Automobilkonkurrenz, mit dem Endzweck,<br />

das Motorfahrzeug in noch stärkerem Masse<br />

zur Sanierung der S. B. B. finanziell heranziehen zu<br />

können. Dr. S. in Z.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Der Vorstand<br />

beehrt sich, Sie auf Samstag, den 30. März,<br />

abends 19 H Uhr, ins Hotel Vögelinsegg, Speicher,<br />

zur Hauptversammlung einzuladen. — Traktanden:<br />

I. Protokoll der Hauptversammlung vom 25. März<br />

1934; 2. Jahresbericht des Präsidenten; 3. Beschlussfassung<br />

über die Jahresrechnung 1934: a)<br />

Bericht der Kontrollstelle, b) Dechargeerteilung an<br />

den Vorstand und seine Funktionäre; 4. Festsetzung<br />

des Jahresbeitrages; 5. Festsetzung des Passivbeitrages;<br />

6. Festsetzung der Sitzungsgelder an<br />

Vorstand und eng. Büro; 7. Aufstellung des Budgets<br />

<strong>1935</strong>; 8. Jahresprogramm <strong>1935</strong>; 9. Beschlussfassung<br />

über allfällige Aufträge; 10. Ersatzwahl;<br />

II. Allgemeine Umfrage.<br />

Anträge zu Händen der Hauptversammlung<br />

sind bis 25. März <strong>1935</strong> schriftlich an den Präsidenten<br />

Dr. (D.D.S.) Fisch, Herisau, einzusenden.<br />

Wir erwarten einen zahlreichen Aufmarsch.<br />

Der Vorstand.<br />

Au* de<br />

Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Allgemeine Mitteilungen. Wir<br />

möchten unsere Mitglieder nochmals<br />

darauf aufmerksam machen,<br />

dass die Einzahlung von<br />

Beiträgen und Gebühren bis spätestens<br />

den 10. jeden Monats<br />

auf unser Postcheck VIII 14747<br />

erfolgen muss, ansonst durch<br />

den Kassier vom 12. eines jeden Monats an, jeweilen<br />

Nachnahmen versandt werden. Zugleich<br />

ersuchen wir um sofortige Einzahlung der noch<br />

aussenstehenden Sterbe-Beiträge, denn laut Statutenbeschluss<br />

werden an Mitglieder, die im Rückstande<br />

sind bei Todesfall absolut keine Sterbegelder<br />

ausbezahlt. Die nächste Monatsversammlung<br />

mit einem Vortrage über das Ueberholungs-Signal-Transvox<br />

findet Mittwoch, den<br />

3. April <strong>1935</strong>, 20.15 Uhr, im Vereinslokal statt.<br />

Der Vorstand.<br />

Ba«W»t£ s dhi<br />

Der Tier-, Automobil- und Flugzeughalter im<br />

Schweiz. Haftpflichtrecht. Dissertation von Dr. jur.<br />

Emil Heuberger.<br />

' Im Verlag von Stämpfli & Co. ist in der Sammlung<br />

Abhandlungen zum Schweiz. Recht, Neue<br />

Folge, eine Dissertation erschienen, in der sich der<br />

Verfasser, Dr. jur. Emil Heuberger, mit dem Tier-,<br />

Automobil- und Flugzeughalter auseinandersetzt.<br />

Der Tierhalter, der früher als Begriff ein wenig<br />

beachtetes Dasein führte, erhielt anlässlich der<br />

Schaffung einer besondern Haftpflicht im Motoriahrzeugverkehr<br />

plötzlich als Beispiel des Halterbegriffs<br />

erhöhte Bedeutung. Wenn auch der Begriff<br />

« Automobilhalter > mit demjenigen des « Tierhalters<br />

» nicht identisch ist, diente doch immerhin der<br />

im Obligationenrecht verankerte Halterbegriff als<br />

Ausgangspunkt für die Automobilhaftpflichtregelung,<br />

lieber Tierhalter -und Motorfahrzeughalter wurde<br />

vor Einführung viel geschrieben und diskutiert, so<br />

dass es sich erübrigt, auf dieses Thema bäher einzutreten.<br />

Es ist diesbezüglich eine umfangreiche<br />

Literatur vorhanden, so dass in dieser Beziehung<br />

die Schrift vpn Dr. Heuberger, abgesehen von einer<br />

systematischen Zusammenstellung des genannten<br />

Fragenkomplexes, nicht viel Neues bietet.<br />

Weniger beackert ist heute noch das Gebiet des<br />

Luftrephtes und der mit der Luftschiffahrt zusammenhängenden<br />

Rechtsfragen und Rechtsbegriffe. Im<br />

dritten Abschnitt seiner Dissertation gibt der Verfasser<br />

eine Abhandlung über die geschichtliche Entwicklung<br />

des Luftrechts, um dann in einem speziellen<br />

Abschnitt die Stellung der Luftverkehrsordnung<br />

im Schweiz. Recht näher zu beleuchten! Die<br />

Luftverkehrsordnung, seit 1921 in der Bundesverfassung<br />

verankert, bildet einen Teil des öffentlichen<br />

Rechtes. Ihr Zweck iet, auf dem Wege von Polizeivorschriften<br />

den Luftverkehr in geordnete Bahnen<br />

zu lenken. Sie enthält insbesondere auch Haftpflichtbestimmungen.<br />

Nach Art. 26 L. V. 0. haften<br />

für die aus dem Luftverkehr entstehenden öffentlich-rechtlichen<br />

Ansprüche, sowie für allen Schaden,<br />

der durch ein Luftfahrzeug und dessen Betrieb<br />

an Personen oder Sachen verursacht wird, neben<br />

dem Fehlbaren unbeschränkt und solidarisch der<br />

Träger der für das Luftfahrzeug ausgestellten Verkehrsbewilligung<br />

und der Halter des Luftfahrzeuges.<br />

Zur. Begründung der Haftpflicht des Fehlbaren<br />

ist, wie aus dem Wortlaut ersichtlich, erforderlich<br />

ein Verschulden. Ausserderti genügt, abgesehen<br />

von einem Verschulden des Fehlbaren, der<br />

Nachweis, dass ein Schaden durch ein Luftfahrzeug<br />

und dessen Betrieb verursacht worden ist. Der<br />

Träger der Verkehrsbewilligung sowohl als der Halter<br />

haften im Gegensatz zum Fehlbaren nach dem<br />

Verursachungsprinzip. Wie bei der Automobilhaftpflichtversicherung<br />

wird diese strenge Haftung damit<br />

gerechtfertigt, dass die Interessen, denen der<br />

Luftverkehr dient, nur unter gesteigerter "Gefährdung<br />

verwirklicht werden können. Halter .eines<br />

Luftfahrzeuges ist, wie bei der Automobilhaftpflicht,<br />

derjenige, für dessen Rechnung das Luftfahrzeug<br />

in Gebrauch steht und welcher infolgedessen eine<br />

entsprechende Verfügungsgewalt darüber besitzt.<br />

Entgegen der Automobilhaftpflicht besteht jedoch<br />

zur Zeit noch kein Versicherungsobligatorium. Immerhin<br />

ist aber gemäss Art. 28 L. V. 0. die Aufsichtsbehörde<br />

ermächtigt, vom Eigentümer, sowohl<br />

als auch von den der Haftpflicht unterstehenden<br />

Personen Sichersteltang zu verlangen. Eine weitere<br />

Garantie bildet ein Verpflichtungsschein, der bei<br />

Ausstellung der Verkehrsbewilligung durch die Aufsichtsbehörde,<br />

verlangt werden kann.<br />

In. einem'letzten Abschnitt befasst sich die Abhandlung<br />

noch in interessanter Weise mit der internationalen<br />

Regelung des Luftrechtes.<br />

•-Dr. R.v. Stürler.<br />

Auf omobflwf »«schafft<br />

Personelles:<br />

Ernst Leibundgut, Automobilhandel, KonolfIngen.<br />

Inhaber der Firma ist Ernst Leibundgut-<br />

Kupferechmid in Konolfingen. HandeL.mit Autos<br />

und Velos sowie Reparaturen.<br />

XII. Intern. Automobil- und Fahrrad«<br />

Ausstellung <strong>1935</strong><br />

Dienstag, 19. März.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

11 Uhr: Generalversammlung der Chämbre Syndicale<br />

du Commerce de PAutomobile et de l'Induetrie<br />

des Garages en Suisse (Saal des Organisations-Komitees).<br />

. . ,<br />

Tag der Genfer Automobil-Sektion des T.C.3.<br />

14 Uhr: Sitzung des Zentralkomitees der Schweiz-<br />

Benzinunion (Saal des Organisations-Komitees).<br />

18.30 Uhr: Stand des T.C.S., Preisverteilung des<br />

jährlichen Defektbehebunge-Wettbewerb.<br />

23 Uhr: Torschluss.<br />

Mittwoch, 20. MSrz.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

9 Uhr: General-Versammlung der Schweiz-Benzinunion<br />

(Saal des Organisations-Komitees).<br />

19 Uhr: Torschluss.<br />

Donnerstag, 21. MSrz.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

Von 13 Uhr an: Kinder, Eintrittepreis Fr. —.60.<br />

Von 19 Uhr an: Volksabend. — Eintrittspreis Fr.<br />

—.60. '<br />

20.30 Uhr: Konzert der Fanfare Municipale de<br />

Plainpalais.<br />

23 Uhr: Torschluss.<br />

Freitag, 22. März.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

Sitzung der Zentralen Touristik-Kommission<br />

des A.C.S,<br />

19 Uhr: Torschluss.<br />

Samstag, 23. Märe.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

Sitzung des Direktions-Komitees und des Zen»<br />

tralkömitees des A.C.S.<br />

14 Uhr: Ausserordentliche Versammlung der Delegierten<br />

des A.C.S.<br />

20 Uhr: Nachtessen und Grosser Ball des Salons,<br />

veranstaltet durch die Sektion Genf des A.GS.<br />

23 Uhr: Torschluss.<br />

Sonntag, 24. MSrz.<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis Fr. 1.50.<br />

Meisterschaft des Querfeldein für Fahrräder,<br />

veranstaltet durch die Union Cycliste Suisse.<br />

9.45 Uhr: Ankunft der Teilnehmer an der Meisterschaft<br />

des Querfeldein des Salons.<br />

15 Uhr: Bekanntgabe der Resultate und Preisverteilung<br />

der Meisterschaft des Querfeldein für<br />

Fahrräder (Brasserie des Salons).<br />

20 Uhr: Torschluss.<br />

Scintilla A.-G., Solothurn. Jacques Schnyder<br />

ist aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden und<br />

dessen Unterschrift erloschen.<br />

Azo A.-G.. Erfindungen für Automobilpneumatiks,<br />

Bern. Dr. W. Bürgi ist aus dem Verwaltungsrat<br />

ausgeschieden und seine Unterschrift erloschen.<br />

Neugewählt wurde A. Schmid, Notar und H. Honegger,<br />

Arzt, beide in Bern. P. Simonin, bish. Präsident,<br />

hat als solcher demissioniert, bleibt aber<br />

Mitglied; die Mitglieder des Verwaltungsrates zeichnen<br />

kollektiv zu zweien.<br />

Röthllsberger * Co., Autogarage, Herzogenbuchsee.<br />

Aus dieser Kommanditgesellschaft ist der Prokurist<br />

A. Röthlisberger infolge Todes ausgeschieden<br />

und seine Kommanditbeteiligung, sowie dessen<br />

Unterschrift erloschen. An seine Stelle tritt als<br />

neue Kommanditären Gertrud Röthlisberger mit<br />

einer Kommandite von Fr. 300.000. Betrieb einer<br />

Autogarage mit Reparaturwerkstätte sowie Käsehandlüng.<br />

Theodore Hirschy, Garage, Lausanne. Inhaber<br />

der Firma ist Theodore Hirschy jun. in Lausanne.<br />

Betrieb einer Garage, sowie Handel mit Automobilien<br />

und Zubehör. Domizil: Rue de Geneve.<br />

Firmenlöschung:<br />

William Grandchamp, Automobilhandel, Montreux.<br />

Die Firma wird infolge Verkauf des Geschäftes<br />

gelöscht.<br />

Antille & Cie., Garage, Sierre. Nach durchgeführter<br />

Liquidation dieser Kollektivgesellschaft<br />

wird die Firma gelöscht.<br />

Accessoires Automobiles S.A., Lausanne. Die<br />

Firma wird infolge Konkurses von Amtes wegen<br />

gelöscht.<br />

Ernst Schlatler, Automalerei, Basel. Die Firma<br />

ist infolge Verzichtes des Inhabers erloschen.<br />

Sitzverlegung:<br />

Association et Ligue automobiliste et motoey<br />

Cliste (Lalas), Bern. Diese im Handelsregister von<br />

Biel eingetragene Genossenschaft hat ihren SHz<br />

nach Bern verlegt. Zweck der Gesellschaft ist die<br />

Interessenwahrung aller Motorfahrzeugbesitzer. Dem<br />

Vorstand gehören an: G. Bachmann, Bücherrevisor,<br />

als Präs.; V. Ohavannes, Industrieller als<br />

Vizepräsident; Ch. Chavannes, Industrieller als<br />

Kassier. Als Direktor wurde gewählt. J. Chavannes<br />

in Pruntrut. Die Mitglieder des Vorstandes<br />

und der Direktor zeichnen kollektiv. Domizil:<br />

Neuengasse.<br />

Firmenänderung:<br />

. Auto AG., Basel. Die Autoschule AG., Basel ha!<br />

ihre Firmenbezeichnung wie vorstehend vermerkt,<br />

abgeändert. Der Zweck der Gesellschaft ist nunmehr<br />

Handel in Automobilen, Betrieb einer Reparaturwerkstätte<br />

und Servicestation. Aus dem Verwaltungsrat<br />

ist H. Siegrist ausgeschieden und dessen<br />

Unterschrift erloschen. Neu in den Verwaltungsrat<br />

wurde Dr. J. Karrer; Kaufmann, gewählt.<br />

Er führt Einzelunterschrift. Geschäftsdomizil: Steinenring'.<br />

Neugründung:<br />

Autohalle Kasinoplatz A.-G., Bern. Unter dieser<br />

Firma wurde eine Aktiengesellschaft mit einem<br />

Kapital von Fr. 500.000 gegründet. Dem Verwaltungsrat<br />

gehören an: F. Raaflaub, städt. Finanzdirektor<br />

als Präsident; H. Bürgi, Baumeister; J.<br />

Glauser, Baumeister; H. Kästli, Baumeister; E.<br />

Kollbrunner, Kaufmann; W. Leuenberger. Oberrichter<br />

und F. Ramseier, Baumeister; alle in Bern.<br />

Als Geschäftsführer und Sekretär wurde Ch. Jenzer,<br />

städt. Liegenschaftsverwalter, bezeichnet.<br />

Zweck der Unternehmung ist die Erstellung, die<br />

Verwaltung und der Betrieb, resp. die Verpachtung<br />

und Vermietung einer Grossgarage mit Magazinen<br />

auf einem Terrain am unteren Münzgraben.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchi. Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222<br />

Ausserhalb der. - Geschäftszeit: 23.295.

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