E_1935_Zeitung_Nr.023
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II. Blatt<br />
BERN, 18. März <strong>1935</strong><br />
Durch das billige Benzin und die minimen<br />
oder sogar ganz fehlenden Steuerabgaben<br />
war in Amerika seit jeher der mittelgrosse<br />
bis grosse Wagen begünstigt. Die. riesigen<br />
Produktionszahlen der amerikanischen Fabriken<br />
machten ein Knausern mit dem Materialaufwand<br />
unnötig, ist doch auch so jeder<br />
mittlere Angestellte in der Lage, sich mit<br />
den Rücklagen weniger Monate einen «car»<br />
anzuschaffen. Für die weit engeren Verhältnisse<br />
Europas ist also' eigentlich der amerikanische<br />
Wägen zu luxuriös. Was ist ihm<br />
trotzdem Tür und Tor offen hält, das ist sein<br />
ungemein «interessanter» Preis, der natürlich<br />
auch in die Betriebskosten einbezogeh<br />
werden müss und hier den Ausgleich bringt.<br />
Ein grosser Teil von Automobilisten schwört<br />
auch deshalb auf ihn, weil er durch jahrzehntelange<br />
Entwicklung in gleicher Richtung<br />
alle nur erdenklichen Eigenschaften<br />
eines Gebrauchsfahrzeuges in sich vereinigt,<br />
weil er ungemein leicht zu bedienen, bequem<br />
zu fahren und anspruchslos in der Wartung<br />
ist. Zuverlässiger als ein Amerikaner wagen<br />
kann kein Arbeitstier sein.<br />
Die Entwicklung des amerikanischen Autobaues<br />
im letzten Jahr zeigt wieder eine frappante<br />
Einmütigkeit. Wie auf ein Signal haben<br />
alle Fabriken einen letzten Spurt zur<br />
wirklichen Stromlinienkarosserie hin angesetzt,<br />
nachdem sie das Publikum durch die<br />
Pseudo-Stfomlinien dazu reif gemacht hatten.<br />
Die Einmütigkeit zeigt sich jedoch auch<br />
im Interesse an kleineren Problemen. Fast<br />
durchwegs werden ganz plötzlich die Motoren<br />
besser gekühlt, die Chassis nochmals<br />
versteift, die elektrischen Anlagen verbessert,<br />
die Federungen umkonstruiert, neue<br />
Massenverteilungen vorgenommen und zahlreiche<br />
andere Abänderungen durchgeführt,<br />
die der Leser nachfolgend, registriert finden<br />
wird^<br />
Einmal mehr ist es Ford auf geniale Weise<br />
gelungen, ohne grosse bauliche Veränderungen<br />
seine vier bisherigen Typen weiter zu<br />
entwickeln. Die meisten Neuerungen zeigt<br />
Automobil-Revue<br />
Von Stand zu Stand<br />
U. S. A.<br />
Ford.<br />
er bei dem V-Achtzy}inder. Entsperchend der<br />
allgemeinen amerikanischen Praxis wurden<br />
der Motor und der Kühler im Chassis weiter<br />
vorgerückt, so dass, gleichzeitig mit einer<br />
neuen Gewichts verteilung, eine bessere Raumausnützung<br />
zustande kam. Die Vorderfeder<br />
wurde vor die Vorderachse, die Minterfeder<br />
hinter die Hinterachse verlegt und beide<br />
Federn tiefer angeordnet. Infolge der grösseren<br />
.Federbasis, ist nun der Lauf des Wagens<br />
noch ruhiger geworden und die Kuryenstabilität<br />
erhöht. Gleichzeitig erlaubte die<br />
neue Federanordnung die Wahl weicherer,<br />
längerer Federn. Das neue Lenksystem arbeitet<br />
mit. einer parallel zur Vorderachse<br />
Die Kurbelgehäuse-Entlüftung beim Ford-<br />
Achtzylindermötor.<br />
verlaufenden Spurstange. Auch die Fondsitze<br />
liegen innerhalb des Radstandes. Der ganze<br />
Chassisrahmen ist tiefer gekröpft und noch<br />
torsionssteifer gestaltet und der gleiche<br />
Bremseffekt lässt'sich mit einem bedeutend<br />
geringeren Fussdruck als bisher erreichen.<br />
Auch der Motor zeigt Neuerungen. Das<br />
Kurbelgehäuse hat forcierte Entlüftung, wodurch<br />
der Oelverbrauch verringert ist. Tiefer<br />
herabgezogene Zylinder-Kühlwassermäntel<br />
verbessern die Kühlverhältnisse. Die Kurbelwelle,<br />
die wie'die Nockenwelle aus einer<br />
Speziäl-Gusseisenlegierung besteht, ist neu<br />
ausbalanciert. Die Pleuellager bestehen aus<br />
Bleibronze.<br />
Die Karossierung'hat fliessendere Linien-<br />
führung erhalten, nicht zum wenigsten durch<br />
die stark geneigte Windschutzscheibe und<br />
schräg abfallende Wagenrückwand. Der<br />
Vordersitz ist ca. 12 cm breiter als bisher.<br />
Alles in allem ist der value for money des<br />
Fordwagens heute grösser denn je.<br />
Packard.<br />
Neben den bisherigen beiden Achtzylindern<br />
von 21 und 32 Steuer-PS und dem grossen<br />
Zwölfzylinder hat Packard einen neuen, billigeren<br />
Achtzylinder herausgebracht, der als<br />
Typ 120 bezeichnet wird. Dieser Chassistyp<br />
kann mit zwei 'verschieden grossen Motoren<br />
geliefert werden, nämlich , mit. einem Motor<br />
von 18 Steuer-PS, 95 Brerns-PS und 3300 ccm<br />
Zzlinderinhalt, oder 21 Steuer-PS, .110 Brems-<br />
PS und 4200 ccm. Beide Motoren haben seitlich<br />
gesteuerte Ventile, fünffach gelagerte<br />
Kurbelwelle, Stromberg-Vergaser und eine<br />
Maximaldrehzahl von 3800 Touren pro Minute.<br />
Das neue Chassis kann mit sieben verschiedenen<br />
Karosserieausführungen geliefert<br />
werden.<br />
Von allen bisherigen Packard-Wagen und<br />
den bisher bekannten Konstruktionen überhaupt<br />
weicht der neue Typ in seiner unabhängigen<br />
Vorderradfederung ab. Jedes Rad<br />
wird für sich parallelogrammartig geführt,<br />
und zwar unten durch ein Gelenkdreieck mit<br />
langer hinterer Basis und oben durch einen<br />
Gelenkarm. Bezweckt wird mit dieser Anordnung<br />
eine besonders gute Aufnahme der<br />
Bremsreaktionen und die genauestmögliche<br />
Führung der Räder überhaupt. Die Gewichtsübertragung<br />
geschieht durch Schraubenfedern.<br />
Die Lenkung ist von allen Federungsbewegungen<br />
unabhängig gestaltet.<br />
Der in vier Punkten abgestützte Motor hat<br />
einen Leichtmetallzylinderkopf. Durch besondere<br />
Oelleitungen in den Pleuelstangen gelangt<br />
Drucköl bis zu den Kolbenlaufflächen,<br />
N" 23<br />
II. Blatt<br />
BERN, 18. März <strong>1935</strong><br />
Die unabhängige Vorderradfederung des neuen<br />
kleinen Packard-Wagens.<br />
der Fahrer zur Kupplungsbedienung und beim<br />
Schalten nur ganz wenig Fusskraft aufwenden<br />
muss.<br />
Graham.<br />
Das bisherige Produktionsprogramm dieser<br />
altbekannten amerikanischen Marke umfasste<br />
einen Sechszylinder von 3800 ccm Zylinderinhalt,<br />
den Achtzylinder von 4000 ccm<br />
und den Achtzylinder-Kompressor mit 420Q<br />
ccm Zylinderinhalt. Alle diese Typen sind gut<br />
bekannt geworden, vor allem der Kompres-,<br />
sor-Typ, der mit seinen 135 PS zu den leistungsfähigsten<br />
Serienwagen der letzten<br />
Jahre gehörte. Durch den angewandten Zentrlfugalkompressor<br />
wird ausser der hohen<br />
spezifischen. Leistung gleichzeitig eine ungewöhnliche<br />
Betriebswirtschaftlichkeit und<br />
Fahrtelastizität erreicht, indem die Vernebelung<br />
des Gasgemisches verbessert, die<br />
die hierdurch besonders beim Anlassen des<br />
kalten Motors geschont werden.<br />
Frischgase also für den Motor gleichsam<br />
Das Getriebe arbeitet in allen Gängen, auch besser verdaulich gemacht werden..<br />
im Rücklauf, geräuschlos und mit Synchronisiervorrichtungen.<br />
Es ist mit einem Freilauf Typen weiter auf dem Produktionsprogramm<br />
In ihrem Grundaufbau wurden diese drei<br />
versehen und an eine Kupplung angeschlossen,<br />
deren Druck bei zunehmender Motor-<br />
noch ein kleiner Sechszylinder von. 2800<br />
belassen. Neu hinzugekommen ist nun jedoch<br />
tourenzahl durch Zentrifugalgewichte automatisch<br />
gesteigert wird, so dass anderseits auf dem Stand als Limousine karossiert<br />
ccm Zylinderinhalt. Dieser Graham-Six, der<br />
ne-<br />
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Basel: Soller A.-G., Zwingerstrasse 25.<br />
Basel: City-Garage, Heuwaage.<br />
Bellinzona: Grand Garage S. A.<br />
Bern: Garage Effingerstrasse A.-G.<br />
Bern: Pneu-Handels A.-G., Moserstrasse 52.<br />
Bern: E. Rufer, Speichergasse 25.<br />
Biel: Pneuhaus A.-G., Gouiffistrasse 9.<br />
Burgdorf: Bahnhof-Garage.<br />
Chur: Garage Willy & Cie4<br />
Davos-Platz: Central-Garage, M. Öberrauch.<br />
Delemoni: Garage Ch. Mergay.<br />
Frauenfeld: Kreuz-Garage, Bührer & Schuppli.<br />
Freiburg: Garage de la Gare, Spicher & Gie.<br />
Genf: Ernest Bally, 43, rue des Fäquis.<br />
Glarus: Garage Milt<br />
Langenthai: Garage Geiser.<br />
Lausanne: Garage de l'Est, 3, Perdonnet.<br />
Lausanne: Garage des Jordils, 13, Fontenailles.<br />
Lausanne: Red-Star, 2, avenue du Leman.<br />
Lenzburg: Garage Wirthlin,<br />
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Locarno: Autopneumatik Schnieper.<br />
Lugano: Garage Casanova, via Gottardo.<br />
Lugano: Garage Henri Morel, Automobiles.<br />
Luzern: E. Epper, Automobile, Bireggstr. 18a.<br />
Luzern: Pneumatikhaus, Obergrundstr, 26.<br />
Luzern: Auto-Service, Traohsel & Cie.<br />
Montreux: Garage A. Beihl.<br />
Neuenburg: Patthey, Automobile, Seyon 36.<br />
Ölten: Pneuhaus A.-G., Aarauerstrasse 75.<br />
Porrenfruy: Auto-Station S. A.<br />
Schaffhausen: Tivoli-Garage, Guyan & Cie.<br />
Solothurn: Garage Schnetz & Cie.<br />
St. Gallen: Pneuservice, Leonhärdstrasse 63.<br />
Sl. Gallen: Uhler & Cie., Marktplatz 13.<br />
Vevey: Auto-Stand S. A.<br />
Wädenswil: Weber Franz, Zentrum-Garage.<br />
Winterthur: Garage H. Erb, ob. Schöntalstrasse<br />
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Zürich: A.-G. für Automobile,<br />
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