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E_1936_Zeitung_Nr.077

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N° 77 — DIENSTAG, 22. SEPTEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL^REVUE 11<br />

Sftassen<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Wanderausstellung für Radfahrwege. (1. Oktober<br />

bis 9. November <strong>1936</strong> in Basel, Zürich, Bern,<br />

Lausanne und Genf.) Im Verhältnis zu andern Ländern,<br />

vor allem zu Deutschland, Holland und Dänemark,<br />

ist die Schweiz mit dem Bau von Kadfahrwegen<br />

stark im Rückstand geblieben, trotzdem der<br />

Schweizerische Radfahrerbund schon vor 35 Jahren<br />

auf die Bedeutung der Radfahrwege hingewiesen<br />

und deren Bau in der Schweiz befürwortet hat. Das<br />

in der Schweiz bis jetzt Erreichte geht in der<br />

Hauptsache zurück auf die Anregung und Aufklärung,<br />

die "wir den beiden von der Schweizerischen<br />

Strassenverkehrsliga herausgegebenen Broschüren<br />

verdanken («Radfahrwege in der Schweiz» [1929]<br />

und «Baut Radfahrwege!» [1935], beide von Dr. Th.<br />

Gubler).<br />

Eine TJebersicht über den Radfahrwegebau in<br />

Deutschland brachte im März dieses Jahres an der<br />

Leipziger Baumesse die «Wanderausstellung für<br />

Radfahrwege der Beichsgemeinschaft für Radfahrwegebau»,<br />

der auch eine kleine Abteilung über Holland<br />

und die nordischen Länder angeschlossen war.<br />

Da die Erfahrungen des Auslandes, wenn nicht<br />

durchwegs, so doch zum grössten Teil auch für unsere<br />

Verhältnisse wegleitend sein können, hat sich<br />

der Schweizerische Autostrassen-Verein bemüht, das<br />

gesamte Material znr Vorführung nach der Schweiz<br />

zu bekommen. Nachdem er hiefür die Zusage erhielt,<br />

setzte er sich mit den Baudirektionen aller<br />

schweizerischen Kantone in Verbindung, um auch<br />

das einstweilen in der Schweiz Erreichte zeigen zu<br />

können. Vor allem werden sich die Kantone Zürich<br />

und Baselstadt über das bisher Geleistete und<br />

fernerhin Geplante ausweisen, und damit -wird die<br />

Wanderausstellung eine besondere schweizerische<br />

Abteilung erhalten. Zweck der Ausstellung ist, die<br />

Wichtigkeit der Radfahrwege für Verkehrserleichterung<br />

und Unfallverhütung, sowie deren wirtschaftliche<br />

und sozialpolitische Bedeutung den weitesten<br />

Kreisen vor Augen zu führen.<br />

Da die Ausstellung einen gemeinnützigen Zweck<br />

verfolgt und die obenerwähnten Organisationen für<br />

die Finanzierung aufkommen, wird die Ausstellung<br />

jedermann unentgeltlich zugänglich sein.<br />

Die Ausstellung findet statt:<br />

in Basel: Stadtkasino I. St., vom 1.—7. Oktober<br />

<strong>1936</strong>;<br />

in Zürich: Walchetor 9, Turmgeseboss (Lift) vom<br />

9.—15. Oktober <strong>1936</strong>;<br />

in Bern: Aula des Städtischen Gymnasiums Kirchenfeld<br />

vom 17.—23. Oktober <strong>1936</strong>;<br />

in Lausanne: Lokal noch unbestimmt, vom 25. Oktober<br />

bis 1. November <strong>1936</strong>;<br />

in Genf: Comptoir des Tissus, vom 3.—9. November<br />

<strong>1936</strong>.<br />

A. c. s.<br />

SEKTION AARGAU. Besichtigung der Firestone-<br />

Werke, Pratteln. Rund 100 Personen haben sich<br />

vergangenen Donnerstag, 16. September, in Pratteln<br />

zur Besichtigung der Fabrik für Firestone-<br />

Piodukte eingefunden. In Gruppen aufgeteilt erhielten<br />

die Teilnehmer unter kundiger Führung einen<br />

Einblick in die Pneu- und Schlauchfabrikation.<br />

Die Rohgummibällenv welche direkt aus Su--<br />

matra oder Niederländisch-Indien kommen, werden<br />

vor ihrer Verarbeitung in einem Räum, der eine<br />

Wärme von rund 40 Grad aufweist, gelagert. Der<br />

Gummi gelangt alsdann in ein Walzwerk und erhält<br />

hierauf die Beimischung verschiedener chemischer<br />

Substanzen. Aus Baumwollstoff werden Kordbänder<br />

hergestellt und zwischen die einzelnen<br />

Gummischichten eingefügt. Die Auftragung der<br />

verohiedenen Gummischichten erfolgt mit äusserster<br />

Genauigkeit. In riesigen Pressen werden die Pneus<br />

geformt und dann vulkanisiert. Separat erfolgt die<br />

Herstellung der Schläuche, ein nicht minder interessanter<br />

Arbeitsprozess. Der Präsident, Herr Direktor<br />

Lenzin, verdankte den leitenden Organen<br />

des Werkes die Besichtigung und wies auf die bedeutenden<br />

Fortschritte in der Pneufabrikation hin.<br />

Man gab sich anschliessend noch Rendez-vous<br />

im Hotel «Schiff» in Ryburg-Möhlin. Der Zufall<br />

wollte es, dass das bekannte Jodler-Duo Frey-<br />

Bernhardsgrütter dort zur Kur weilte und für fröhliche<br />

Unterhaltung sorgte.<br />

Ballon-Fuchsjagd. Zahlreich schon sind Anmeldungen<br />

für die nächsten Samstag mit Start in<br />

Zofingen stattfindende Ballon-Fuchsjagd eingegangen.<br />

Weitere Nennungen sind unserem Sekretariat<br />

in Aarau (Tel. 20.60) einzureichen. Das Nenngeld<br />

beträgt Fr. 5.—. Ein reicher Gabentisch wird die<br />

Konkurrenten am Samstag abend im Hote «Bären»<br />

in Suhr erwarten. Es sei dabei nur verraten, dass<br />

die Fires"tone-Werke, denen wir letzte Woche einen<br />

Besuch abstatteten, in überaus anerkennenswerter<br />

Weise einen Pneu gestiftet haben.<br />

SEKTION BERN. Verbilligte Billette für das<br />

Berner Stadt-Theater. Mit Beginn der Spielzeit<br />

<strong>1936</strong>/37 des Berner Stadt-Theaters (22. September<br />

<strong>1936</strong>) präsentiert die Propaganda-Kommission<br />

ihren Mitgliedern ein neues Geschenk: das verbilligte<br />

Theaterbillett.<br />

Die verbilligten Billette können nicht an 'der<br />

Theaterkasse oder Abendkasse bezogen werden. Sie<br />

müssen, gleich wie die Kinobillette, im voraus beim<br />

Depositär erworben und, was neu ist, hernach an<br />

der Theater- oder Abendkasse gegen die eigentliche<br />

Platzkarte umgetauscht werden. Der Vertrieb der<br />

Bezugsscheine erfolgt ausschliesslich durch das Zigarrengeschäft<br />

0. Grob-Hofstetter, Kornhauspl. 14,<br />

Bern (geöffnet werktags bis 20.30 Uhr). Bei der<br />

Verwertung des Gutscheines ist darauf zu achten,<br />

dass der Umtausch an der Abendkasse nur am Vorstellungstage<br />

ab 19 Uhr möglich ist, während die<br />

Tageskasse an der Predigergasse 3 die Platzkarten<br />

gewöhnlich eine Woche im voraus vorrätig hat.<br />

Ausser dem bei der Vorverkaufsstelle bezahlten<br />

Preis werden keine Nebengebühren berechnet.<br />

Für musikalische Vorstellungen und Schauspiel-<br />

Vorstellungen sind die Preise verschieden. Bei den<br />

musikalischen Vorstellungen beträgt die Vergünstigung<br />

durchschnittlich 15 Prozent, im Schauspiel<br />

ist der Nutzen sogar 25 Prozent. Einstweilen führt<br />

die Vorverkaufsstelle folgende Billettkategorien:<br />

I. Rang, Sperrsitz, I. Parterre, II. Parterre und<br />

LT. Rang Faut., 1. bis 3. Reihe. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Als letzter Sportanlass des<br />

Jahres und gleichzeitig als letzte- Sommerausfahrt<br />

findet am 3. Oktober eine Schnitzeljagd, verbunden<br />

mit einem Sektionsausflug nach Rafz statt. Die<br />

Konkurrenten besammeln sich um 13.30 Uhr beim<br />

Zivilflugplatz Dübendorf. In Abweichung zu andern<br />

Fuchs- und Schnitzeljagden starten aber die Fahrer<br />

einzeln, das heisst in Abständen von zirka fünf<br />

Minuten, so dass jeder Konkurrent vom Vordermann<br />

genügend Abstand hat. Der Schhiss der Konkurrenz<br />

ist auf 18.30 Uhr angesetzt, nachher besammeln<br />

sich die Konkurrenten mit den Teilnehmern<br />

am Herbstausflug im Gasthof «Kreuz» in Rafz<br />

zu einem gemeinsamen Nachtessen mit Preisverteilung<br />

und Tanz. Die Schnitzeljagd zählt für die<br />

Sektionsmeisterschaft <strong>1936</strong>, so dass man am Abend<br />

des 3. Oktober auch über die Zürcher Amateur- und<br />

Experten-Automobilmeister <strong>1936</strong> orientiert sein<br />

wird.<br />

Auch diesen Winter führt die Sektion wiederum<br />

Turn- und Skikurse durch, und zwar je einen allgemeinen<br />

Turnkurs für Damen und Herren und<br />

einen Skiturnkurs gemeinsam für Damen und Herren.<br />

Allen Kursen steht Herr Leutert, schweizerischer<br />

Skiinstruktor, als Leiter''vor. Kursbeginn ca.<br />

20. Oktober. Für die letzten Tage Dezember und<br />

anfangs Januar sind ferner zwei Skikurse vorgesehen.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die diesjährige Auslandsfahrt<br />

führte am 9. September vom Wörthersee aus<br />

über Klagenfurt, der Kärtnerhauptstadt mit dem<br />

pompösen Lindwurmbrunnen auf autotouristisch<br />

nicht allzu bekannten, dafür landschaftlich prächtigen<br />

Strassen über St. Veit, das alte Städtchen<br />

Friesach hinauf zum Hohentauernpass. Eine interessante.,<br />

burgenreiche Gegend, vorbei am historischen<br />

HerzQ?stuhl des Zojlfeldes und an der<br />

Monsterbürg Hochosterwitz. Leider beeinträchtigte<br />

Schlechtwetter den Genuss der Fahrt, die via Ennstal<br />

zum Bad Aussee und den giftigen Pötschenpass<br />

mit seinem 22prozentigen Gefälle hinab zum<br />

Tagesziel Bad Ischl weiter ging.<br />

Und wieder hatten die Zürcher Glück! Als man<br />

andern Tags die Fahrt durch die herrliche salzburgische<br />

Seenplatte unternahm, hellte das Wasser auf.<br />

An den .Ufern des Traun-, Ammer- und St. Wolfgangsees<br />

entlang fahrend, hielt man mittags in der<br />

Weiesen-Rössl-Heimat St. Wolfgang Rast und als<br />

man gegen Abend in Salzburg einzog, boten sich<br />

dje Berge in herrlicher Pracht. Hier fand sich zum<br />

Nachtessen eine Delegation des dortigen Automobil-<br />

Clubs mit dem Präsidenten Baron von Preuschen<br />

zur Begrüssung im Grand Hotel Europe ein. —<br />

Der 11. September war der Besichtigung Salzburgs<br />

und des Schlosses Hellbrunn mit seinen vornehmen<br />

Parkanlagen, gewidmet, während man nachmittags<br />

noch Berchtesgaden und dem herrlichen<br />

Königsee bei .schönstem Wetter einen Besuch abstattete<br />

und den Tag schliesslich mit einer Besichtigung<br />

des Salzbergwerkes beendigte. Abends<br />

Tanz und frohes Beisammensein.<br />

Am 12. September wurde die österreichischdeutsche<br />

Grenze passiert. In Traunistein hatte der<br />

Deutsche Automobil-Club die Auswechslung der<br />

Reisemark bei einer Bank aufs beste vorbereitet<br />

und er Hess es sich sogar nicht nehmen, von der<br />

Autostrasse weg, die man bei Siegfidorf erreichte,<br />

die Fahrtroute bis zum Chiem6ee mit roten' Pfeilen<br />

zu markieren. In Stock bei Prien bestiegen die<br />

Teilnehmer ein Motorboot, das zur Insel Herrenchiemsee<br />

übersetzte, wo das prächtige Sehloss, nach<br />

dem Versailler Vorbild erbaut, besichtigt wurde.<br />

Die Weiterfahrt auf der Autobahn nach München,<br />

stets in Begleitung von Herrn Gerdeissen, Chef der<br />

Touristikabteilung des D.D.A.C., vermittelte wohl<br />

allen Fahrtteilnehmern einen lebendigen Eindruck<br />

von diesem. Gigantischen Werk modernen Strassenbaues.*<br />

In München, im Hotel «Vierjahreszeiten»,<br />

ein letztes Nachtessen mit den Vertretern des D.D.<br />

A.C., den Herren Major Guth, Feuerle und G'ördetesen<br />

-und ein herzliches , Abgehiedsworf. des'<br />

FahTtleiters, Herrn DiT.- Fromm. Notabene, der<br />

D.D.A.C. hatte auch hier in München bestens vorgesorgt;<br />

anstatt dass man den zeitraubenden Weg<br />

zu einer Wechselstube unternehmen muaste, konnten<br />

die ReisemaTk dank dem Entgegenkommen der<br />

Deutschen Bank im Hotel selbst bezogen werden.<br />

Nach einem munteren Abend im Platzerl oder<br />

andern Vergnügungsstätten hie'ss es am andern Tag<br />

von der Bayern-Metropole Abschied nehmen, um;<br />

über Landsberg, Memmingen und den Bodehsee<br />

wieder zürcherische Gaue zu erreichen; die eine<br />

Hälfte .der Teilnehmer aber blieb noch in München<br />

für ein bis zwei Tage zurück. ' i<br />

Wenn auch das Reisewetter nicht alle neun Tage<br />

ideal war, so machte es jeweilen doch an den<br />

Glanzpunkten der Reise eine sehr lobenswerte<br />

Ausnahme. Alle Teilnehmer waren von den landschaftlichen<br />

Schönheiten der FahTten, von deren<br />

Verlauf und Organisation, die sehr gut klappte,<br />

aufs beste befriedigt, wofür dem Fährtleiter Herrn i<br />

Dir. Fromm und dem Reiseeekretär Herrn P^ter<br />

besonderer Dank gebührt. V<br />

Jkmmm den Vetbänden<br />

VEREINIGUNG STAATL. GEPR.<br />

AUTOFAHRLEHRER<br />

DER SCHWEIZ (V.A.SO<br />

SEKTION BERN. Wir geben unseren Mitgliedern<br />

bekannt, dass wir in Anbetracht der Aktualität<br />

4er Segelfliegerei mit der Gruppe Bern Fühlung<br />

genommen haben. Herr' Dr. Spreng hat sich in<br />

seiner Eigenschaft als Fluglehrer gerne bereit erklärt,<br />

uns mit der Ausbildung der Segelflieger bekannt-zu<br />

machen. Er wird uns die systematische<br />

Schulung eingehend erläutern, anschliessend<br />

finden praktische Vorführungen<br />

statt.<br />

Wir glauben, mit dieser Veranstaltung bei unseren<br />

Mitgliedern allgemeines Interesse erweckt zu<br />

haben und zählen auf Ihren Besuch. Besammlung<br />

Sonntag, den 27. September, vormittags 10 Uhr,<br />

beim Hangar im Belpmoos. Dauer der Vorführungen<br />

bis 12 Uhr'.<br />

Spoerry, Sekretär.<br />

*m«<br />

dev<br />

Industrie<br />

Jubiläum Im Hause Bosch.<br />

Am 23. September <strong>1936</strong> feiert das Haus Bosch<br />

ein seltenes Doppeljubiläum: Einerseits begeht der<br />

Gründer dieser Weltfirma in diesen Tagen seinen<br />

76. Geburtstag, während andererseits die Firma<br />

selbst auf einen fünfzigjährigen Bestand zurückblicken<br />

kann. Aus diesem Anlass finden in Stuttgart,<br />

dem Sitz des Werkes, Feierlichkeiten statt,<br />

wobei "die Angestellten und Arbeiter des Betriebes<br />

sowie führende Persönlichkeiten des öffentlichen<br />

Lebens Robert Bosch sowie der Firma ihre Glückwünsche<br />

überbringen.<br />

Robert Bosch, der übrigens Ehrendoktor ist,<br />

ohne diesen Titel selbst zu führen, ist mit der Entwicklung<br />

des Automobilbaus, auf das innigste verknüpft.<br />

Ursprünglich besass Bosch in einem kleinen<br />

Strassenwesen.<br />

1. Alpenstrassen. Die höher gelegenen Bergstrasseh<br />

in den westlichen Alpen, d. h. vom Gotthard<br />

westwärts haben am 17. September Schnellfall<br />

erhalten. Von den echweizerischen Alpenstrassen<br />

sind jedoch am 18, September vormittags alle<br />

offen, mit Ausnahme des Grossen St. Bernhard,<br />

welcher auf der schweizerischen Seite ohne Ketteu<br />

bis zum Hospiz befahrbar, dagegen auf der Südseite<br />

wegen Neuschnee gesperrt ist Die Grimselstrasse<br />

ist gegenwärtig nur mit Ketten befahrbar.<br />

Die Furkastrasse ist heute ohne Ketten wieder<br />

passierbar. Simplon ohne Ketten offen. Gotthard<br />

und die östlich gelegenen Alpenübergänge sind<br />

schneefrei. Für kommende Fahrten in den höheren<br />

Berglagen ist das Mitführen von Schneeketten unerlässlich.<br />

2. Strassen In der Ostschweiz: Die neue Betonstrasse<br />

Wil-Gossau ini Strassenzug Winterthur-<br />

St-Gallen ist dem Verkehr freigegeben, ebenso das<br />

neue Teilstüek der Strasse -über den Stoss von<br />

Gais nach Altstätten im Rheintal.<br />

Verkehrsvorschriften.<br />

1. Die neue Strasse von Stöckalp oberhalb<br />

Melchthal bis Aabach unterhalb Melchsee-Frutt<br />

darf in den geraden Stunden (8—9 Uhr etc.) nur<br />

aufwärts, in den ungeraden Stunden (9—10 Uhr<br />

etc.) nur talwärts befahren werden.<br />

2. Manöver und DefiliS der 6. Division. Während<br />

der Manöver der 6. Division vom 21.—24. September<br />

<strong>1936</strong> haben die Führer privater' Motorfahrzeuge<br />

beim Nahen von Truppenkolonnen in eine<br />

Seitenstrasse auszuweichen, oder, wo dies nicht<br />

möglich ist, am rechten Strassenrand .anzuhalten,<br />

bis. die Truppe vorbei ist. Einer marschierenden<br />

Truppenkolonne darf nicht vorgefahren werden.<br />

Im übrigen versieht die Heerespolizei den Dienst'<br />

der Strassenverkehrspolizei.<br />

Für das Donnerstag, den 24. September, 10 Uhr,<br />

auf den Hölzliäckern westlich Henau bei Wil'.(Kt..<br />

St. Gallen) vor dem Vorsteher des Eidg. Militärdepartements,<br />

Herrn Bundesrat Minger, stattfindende<br />

Difile der 6. Division gelten nachstehende<br />

Verkehrsvorschriften:<br />

a) Folgende Strassen sind für den Zivilverkehr<br />

gesperrt und den Truppen reserviert: Die Betonstrasse<br />

Gossau - Oberbüren - Wil von 6.30—12.00<br />

Uhr; Botsberg - Niederuzwil von 6.00—8.00' und<br />

Stuttgarter Hinterhaus eine elektrische Werkstätte<br />

für die Einrichtung von elektrischen Telephon-,<br />

Klingel- und Lichtanlagen. Durch einen Zufall<br />

wurde ihm von einem kleinen Maschinenbauer im<br />

Jahre 1887 der Auftrag erteilt, einen Abreisszündapparat<br />

zu bauen, wie solche damals bereits verwendet<br />

wurden. Bosch führte diesen Auftrag aus<br />

und gelangte dadurch in Fühlung mit einem Arbeitsgebiet,<br />

das ihn in der Folge nicht mehr loslässt.<br />

Mit seinem ganzen Erfindergenie wendet er<br />

sich der Verbesserung der Zündapparate für Explosionsmotoren<br />

zu, bis es ihm gelingt, hochwertige<br />

Hochspannungszündgeräte zu erzeugen, womit sich<br />

Bosch einen entscheidenden Anteil an der Fortentwicklung<br />

der Explosionsmotoren und des Automobils<br />

sichert. Andererseits wird wechselseitig das<br />

ursprünglich sehr kleine Unternehmen durch den<br />

Sfegeszug des Automobils zu -einer- ungeahnten<br />

Bl4te- gebracht.<br />

«Neben Magnetzündern baut- Bosch seit 1902<br />

Zündkerzen; seit 1912 Lichtmaschinen, seit 1913<br />

Scheinwerfer und Anlasser, seit 1921 Signalhörner<br />

und seit 1926 Batterien und Scheibenwischer, sowie<br />

seit 1928 Fahrtrichtungsanzeiger.<br />

'So wie Bosch, für den Vergasermotor durch die<br />

Schaffung geeigneter Zündgeräte eine Pioniertat<br />

vollbrachte, so verstand er es auch, dem Bau des<br />

Dieselmotors durch die Herstellung der Bosch-Einspritzpumpe<br />

einen entscheidenden. Impuls zu verleihen.<br />

Als unter den früheren Regierungen infolge der<br />

übermässigen Steuerbelastung die Motorisierung des<br />

Verkehrs zu stocken begann, bezog Bosch auch andere<br />

Fabrikationsgebiete ' in sein Erzeugungsprogramm<br />

ein, um seinem Werk die Ueberwindung<br />

konjunktureller 'Schwankungen zu erleichtern. So<br />

baute Bosch neben den uns allen- bekannten Ausrüstungsgegenständen<br />

für das Automobil auch elektrische<br />

Kühlschränke, elektrische Grammophone,<br />

Teilapparate für Radiogeräte, Schmalfilm-Projektoren<br />

und schliesslich ganz neuartige elektrische<br />

Werkzeuge. Neben elektrischen Schraubenziehern,<br />

Schleifappäraten und kleinen Handbohrmaschinen<br />

bringt sein Unternehmen auch grosse elektromotorische<br />

Schlag- und Niethämmer hervor, wie sie von<br />

Maurern, Strassen- und Brückenbauern verwendet<br />

werden.<br />

Robert Bosch selbst beendet sein 75. Lebensjahr<br />

in voller geistiger und körperlicher Frische. Mit<br />

seinem bescheidenen, stets offenen und ehrlichen<br />

Wesen, seiner persönlichen Zielsicherheit paart sich<br />

die- Gabe, die richtigen Mitarbeiter heranzuziehen<br />

und auf den rechten Platz zu setzen, Seine soziale<br />

Gesinnung bewies er damit, dass er als erster den<br />

9-Stunden-Tag, später den 8-Stunden-Tag einführte<br />

und dass er stets bestrebt war, Löhne über den<br />

Durchschnitt zu bezahlen. Sein Charakter wird<br />

durch die Tatsache besonders gekennzeichnet, dass<br />

er alle während des Krieges gemachten Gewinne für<br />

öffentliche Zwecke zur Verfügung stellte.<br />

Heute widmet sich der hochbetagte, rüstige<br />

Mann nur mehr wenig seinem Werk, das rund<br />

19 000 Angestellte beschäftigt Sein Steckenpferd<br />

bildet der landwirtschaftliche Musterbetrieb, den<br />

er in Bayern eingerichtet hat.<br />

Aus der Entwicklung des Personenautomobils<br />

wie des modernen Lastautos mit Dieselmotor ist<br />

heute der von Robert Bosch geleistete Beitrag in<br />

konstruktiver Hinsicht nicht mehr wegzudenken.<br />

Wir werden demnächst auf Robert Bosch und sein<br />

Werk noch näher zurückkommen, K. M.<br />

*«.*<br />

Le<br />

>!*»«»<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

«Noch ein bis zwei Plätze frei...» Hin und;<br />

wieder trifft man in den Tageszeitungen auf Inserate<br />

mit ungefähr folgendem Wortlaut: «Noch ein<br />

bis zwei Plätze frei für Autofahrt nach...»<br />

Es wäre nun gewiss interessant, einmal den<br />

Versuch zu unternehmen, in allen grösseren Städten<br />

organisierte Zentralstellen für solche Vermittlungsfahrten<br />

zu errichten. Vorzugsweise würden diese;<br />

Zentralstellen von Sekretariaten eines Automobil-<br />

Verbandes ins Leben gerufen und geleitet. Der Automobilist<br />

gäbe bis spätestens 24 Stunden vor der<br />

Abreise seine Fahrstrecke, Zeitpunkt, Zahl" der<br />

freien Plätze und weiter Details über- den Wagen<br />

selbst (ES, Herstellungsjähr) usw„ bekannt, und<br />

15.00—16.30 Uhr: Jonschwil - Uzwil - Waldegg von<br />

6.00—7.45 Uhr; Jonschwil - Schwarzenbach - Oberstetten<br />

von 6.00—8.00 Uhr; Schwarzenbachbrücke<br />

von 6.30—8 00 und 10.00—12.30 Uhr.'<br />

b) Der Durchgangsverkehr St-Gallen-Wil erfolgt<br />

von 6.00—16.00 Uhr auf der Strasse St. Gallen -<br />

Gossau - Flawil - Oberrindal - Lütisburg - Unter<br />

Bazenheid - Kirchberg - Dußnang - Aadorf und<br />

umgekehrt, sowie St. Gallen - Gossau - Hauptwil -<br />

Bischofszell - Märwil - Wängi - Aadorf und umgekehrt.<br />

c) Automobile der Dfifilgbesucher: Der Raum<br />

zwischen der Bahnlinie von Algetshausen bis Station<br />

Schwarzenbach, Nieselberg - Zuzwil - Brübadh -<br />

Henau Ostrand ist von 6—14 Uhr für jeden AutoverkehT<br />

gesperrt. Zutritt in diesen Raum haben<br />

nur die Autos des Bundesrates, der Kantonsregierungen,<br />

der. fremden Offiziere, des Korps- und<br />

Divisions-Stabes, sowie der Gst. Of. der Br. (Zufahrt<br />

über Betonstr. Felsegg - Hölzliäcker).<br />

Zufahrt von Osten für Autos der DSfilebesucherj<br />

Ueber Gossau - Flawil - Oberuzwil - Waldegg<br />

zum Parkplatz Henau. Oberuzwil fet ab 8.00 Uhr<br />

für Autos passierbar (die Glattbrücke der Betonstrasse<br />

bei Oberbühren ist für zivile Motorfahrzeuge<br />

gesperrt), die Brücke bei Buchenthal ist ab 8.20 Uhr<br />

für Autos passierbar.<br />

Zufahrt von Norden: Ueber Mettlen oder Tobel-<br />

Wuppenau - zum Parkplatz Zuzwil. Zuzwil ist ab<br />

8.30 Uhr -passierbar. Zugang zum Defilierplate<br />

über Weiern, Sappeurbrücke und Thursteg nur für<br />

Fusegänger.<br />

Zufahrt von Westen: Von der Thurbrücke bei<br />

Schwarzenbach über Schwarzenbach - Oberstetten -<br />

zum Parkplatz Algetshausen. Thurbrücke ab 8 Uhr<br />

passierbar.<br />

Zufahrt von Süden: Auf der Strasse Lütisburg -<br />

Unterrindal - Jonechwil - Bettenau - zum Pwkplatz.Algetshausen.<br />

Bettenau ist ab 8 Uhr passierbar.<br />

Die Zufahrt zu den Parkplätzen erfolgt im<br />

Einbahnverkehr.<br />

d) Automobile der Dfifilebesucher nach" dem De"-<br />

file": Von 12.30—14.00 Und nach 16 Uhr sind alle<br />

Fahrstrassen für alle Fahrzeuge offen. Von 14 bis<br />

16 Uhr sind für zivile Motorfahrzeuge folgende<br />

Strassen gesperrt: Betonstrasse Oberbüren - Wil,<br />

Strasse Felsegg - Henau - Niederuzwil . Flawil,<br />

Schwarzenbachbrücke mit Zufahrten von Wil, Uz=wil<br />

und Niederstetten her.<br />

würde dies in eine besonders vorgedruckte Liste<br />

eintragen lassen. Anderseits würde der an der Fahrt<br />

Interessierte sich ebenfalls vormerken lassen, worauf<br />

dann die Zentralstelle den betr. Automobilisten<br />

hievon verständigte. Bei Zustandekommen einer<br />

gemeinsamen Fahrt müsste die nach einem be-<br />

^imtmen Tarif festgelegte Gebühr an der Kasse<br />

der Zentralstelle zugunsten des Automobilisten entrichtet<br />

werden, wobei ein gewisser Prozentsatz für<br />

Spesen usw. in Abzug kommen könnte. Um den<br />

sich anschliessenden Personen eine gewisse Gewähr<br />

für Sicherheit zu geben, Hesse sich noch erwägen,<br />

ob sich die in Betracht fallenden Automobilisten<br />

nicht einer einmaligen umfangreichen Fahrprüfung<br />

unterziehen müssten, und ob es nicht angezeigt<br />

wäre, das Fahrzeug jährlich ca. zweimal auf seinen<br />

Zustand zu kontrollieren.<br />

»; Es -wäre damit manchem Autobesitier (speziell<br />

auch dem Geschäftsreisenden) die Möglichkeit gegeben,<br />

seine Fahr- und Unterhaltskosten herabzusetzen,<br />

denn gewiss wird sich bei einiger Propaganda<br />

in den Tageszeitungen eine solche Einrichtung<br />

bald durchsetzen. Jedenfalls sollte, falls unsere<br />

oberste Behörde von ihrer bisherigen Tendenz nicht<br />

abzuweichen gedenkt, eine solche Institution nicht<br />

aus' dem v Auge gelassen werden. E. S.<br />

Bücherl^di<br />

Handbuch der schweizer. Produktion <strong>1936</strong>/1987.<br />

Die Schweizerische Zentrale für Handelsförderung<br />

Zürich und Lausanne hat soeben eine neue Auflage<br />

des « Handbuch der schweizerischen Produktion»<br />

herausgegeben. Dieses Nachschlagewerk, welohee<br />

mit Genehmigung des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements<br />

erscheint, gibt Auskunft über schweizerische<br />

Bezugsquellen für zirka 6000 verschiedene Artikel<br />

aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Das<br />

Buch umfasst ein Warenverzeichnis, in welchem die<br />

Artikel und deren Produzenten nach Branchen f«-<br />

ordnet sind, ein alphabetisches Fabrikantenverzeichnis,<br />

welches die Adressen von zirka 6500 Firmen,<br />

enthält, und einen Anhang, in welchem die bedeutendsten<br />

Export- und Transithandelsfirmen, Banken,<br />

Transport- und Versicherungsgesellschaften, Auekunftsbureaux,<br />

Ingenieurbureaux etc. Erwähnung<br />

gefunden haben. Das Adressbuch ist vorläufig in<br />

deutscher Sprache erschienen; die französische, englische<br />

und spanische Ausgabe werden in kurzen Abständen<br />

fqlgen. Es wird im In- und Ausland<br />

grosse Verbreitung finden, um als wirksames Propagandamittel<br />

die Interessenten für Schweizer<br />

Waren auf die Vielseitigkeit der Produktion unse-<br />

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res Landes aufmerksam zu machen. Das Werk<br />

kann zum Preis von Fr. 7.— beim Buchhändler<br />

oder bei der Schweizerischen Zentrale für Handelsförderung,<br />

Börsenstrasse 10, Zürich, bezogen werden.<br />

Firmenänderung.<br />

Frischknecht & Hiirlimann, Central-Garage Thu*<br />

sis, Autoreparaturwerkstätte und Autovertrieb in<br />

Thusis. Die Kollektivgesellschaft ist infolge Auflösung<br />

der Gesellschaft erloschen. Aktiven und<br />

Passiven gehen an die Fa. Robert Hürlimann, Central-Garage,<br />

Thusis.<br />

Firmenlöschung.<br />

Auto A.-G. Grindelwald, Grindelwald. Die Aktiengesellschaft<br />

hat sich durch Beschluss der Generalversammlung<br />

vom 28. Juni <strong>1936</strong> aufgelöst. Die<br />

Liquidation ist durchgeführt und die Firma * erloschen.<br />

Fritz Arter, Centralgarage, Zürich. Handel in<br />

Automobilen, Motorrädern usw. Die Fa. ist infolge<br />

Konkurses von Amtes wegen gelöscht worden.<br />

Redaktion:<br />

Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

Dipl. Ing. F. 0. Weber.<br />

-* Verantwortlich ifir die Herauscabe:<br />

0. E. Wagner. — Rene" Baebltr.

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