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E_1936_Zeitung_Nr.077

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JJ0 77 ^ DIENSTAG, 22. SEPTEMBER-193«<br />

Luftfahrt<br />

Von den Berner Sportfllegern. Nachdem<br />

die nationalen Meisterschaften der Motorsportflieger<br />

abgewickelt sind und herbstliche<br />

Nebel fast täglich über den Tälern liegen,<br />

neigt sich die Plugsportsaison langsam ihrem<br />

Ende zu. Zwar wollen wir hoffen, dass dar<br />

Herbst noch helle Tage für den Tourismus<br />

über unserem schönen Land beschere, aber<br />

immerhin, es herbstelt auch bei den Fliegern.<br />

Die Berner Sportflieger (Motorfluggruppe<br />

des Berner Aero-Club) fanden sich kürzlich<br />

zu einer einfachen Feier zusammen. Sie hatten<br />

allei Grund dazu. Denn mannigfach sind<br />

die Erfolge, welche ihnen in diesem Sommer<br />

zuteil geworden sind. Allen voran wollen<br />

wir Oberlt. Walo Hörning erwähnen, welcher<br />

in Berlin anlässlich der Olympischen<br />

Spiele die Schweiz in den internationalen<br />

Kunstflugmeisterschaften gegen die besten<br />

Flieger der Weltklasse äusserst ehrenvoll<br />

vertreten hat. Es ist bekannt, dass Oberlt.<br />

Höming in den Pflichtfiguren an zweiter<br />

(nicht, wie seinerzeit irrtümlich gemeldet, an<br />

dritter) Stelle lag. Wenn er schliesslich nach<br />

der Kür an die siebente Stelle kam, trotzdem<br />

er sein hervorragendes Progamm glänzend<br />

flog, so ist das leider der chauvinistischen<br />

Einstellung internationaler Kampfrichter zuzuschreiben,<br />

welche Hörning um die verdienten<br />

Früchte seiner Arbeit brachte. Dasselbe<br />

ist ja auch den besten deutschen Kunstfliegern<br />

passiert Immerhin hat Walo Hörning<br />

den Beweis erbracht, dass er zur Weltklasse<br />

gezählt werden darf, und das ist ein Erfolg,<br />

der trotz allem bestehen bleibt und über<br />

welchen sich Bern herzlich freuen darf. In<br />

richtiger Einschätzung des Könnens und der<br />

Verdienste Oberlt. Hörnings hat ihn deshalb<br />

das eidg. Luftä'mt mit der Leitung der höheren<br />

Ausbildung der Sportflieger betraut.<br />

Die Aufgabe hätte in keine besseren Hände<br />

gelegt werden können. Die Ernennung löste<br />

denn auch bei den Sportfliegern selbst, welche<br />

Oblt. Hörning nicht nur als Flieger, sondern<br />

auch als Kamerad hoch schätzen, die<br />

grösste Freude aus.<br />

Auch die Erfolge anderer Mitglieder der<br />

Motorfluggruppe des BAeC dürfen sich sehen<br />

lassen. Am Sportfliegertag in Bern fielen<br />

ihnen Siege in der Ziellandung A und B (Kat.<br />

Sport) und in Ziellandung B auch in der<br />

Kat. Militär zu; ferner wurde der Meldetascncnabwnrf<br />

hl Kat Sport gewonnen tmd<br />

dazu die Kombination und der Wanderpreis<br />

der Stadt Bern sogar zum dritten Mal und<br />

damit endgültig. Im Meldetaschenabwurf der<br />

Kat. Sport wurden sogar gleich die ersten<br />

drei Plätze von Bernern besetzt, in der Kombination<br />

der 1., 3. und 5. Platz. An den nationalen<br />

Meisterschaften in Zürich belegten<br />

zwei Berner die ersten Plätze in der Ziellandung<br />

der Sportflieger, in der Staffelmeisterschaft<br />

fielen der 2. und 5. Platz an die<br />

Berner, dazu der Sieg in der Stafettenmeisterschaft<br />

und der dritte Platz, sowie die<br />

Coupe Roland Garros für die beste Sekttansleistung.<br />

An dem kameradschaftlichen Abend fanden<br />

diese Leistungen die verdiente Würdigung<br />

sowohl durch den Präsidenten Ing. Siegfried,<br />

wie durch den Gruppenleiter Hptm. W. Eberschweiler.<br />

Mit besonderer Wärme wurde<br />

aber auch des grossen Förderers des Flugsportes,<br />

Oberst Isler, Direktor des eidg. Luftamtes,<br />

und seines engen Mitarbeiters Hptm.<br />

•Dr. M. Burkhard gedacht, welche unentwegt<br />

Ineue Ziele stecken und damit zum Wohle des<br />

'Landes wie des sportlichen Fliegens und seiner<br />

Popularisierung tätig sind.<br />

Nachstehend eine Zusammenstellung der<br />

: hauptsächlichsten Erfolge der Berner Sport-<br />

< fJiearer:<br />

Schweizerischer Sportfliegertag in Bern.<br />

' Ziellandung A (aus 500 m ohne Motor) Kat.<br />

Sport: Sieger Tschannen. Ziellandung B<br />

(Schlepplandung) Kat. Sport: Sieger Lauri.<br />

'• Kat. Militär: Sieger Eberschweiler. Meldetaschenabwurf,<br />

Kat. Sport: Sieger Lauri vor<br />

Tschannen und Huggler, alle Bern. Kombi-<br />

;nation aus Ziellandung A und B plus Melde-<br />

• taschenabwurf: Sieger der Kateg. Sport:<br />

Tschannen, der zugleich das absolut beste<br />

Resultat des Tages erzielte. Wanderpreis<br />

der Stadt Bern : Sieger und endgültiger Gewinner<br />

des Preises: Mannschaft Bern I mit<br />

Eberschweiler, Tschannen und Imhoof.<br />

Nationale Meisterschaften in Zürich: Ziellandung,<br />

Kat. Sport: Sieger H. Lehmann vor.<br />

Ed. Amstutz, Bern. Stafettenmeisterschaft:;<br />

Sieger Bern II mit Ed. Amstutz, W. Brunner<br />

und Ed. Lauber. An dritter Stelle Bern I mit<br />

W. Hörning, H. Büchler und F. Aebersold.<br />

Staffelmeisterschaft: Mit nur 2/10 Punkt hinter<br />

Zürich II wurde Bern I Zweiter mit W.<br />

Hörning, H. Büchler und F. Aebersold. Sektionsklassement<br />

(Coupe Roland Garros):<br />

Sieger Berner Aero-Club.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ob*. Hdrning landet hn brennenden Fluazeug.<br />

Am vergangenen Sonntag stieg auf<br />

dem Flugplatz von La Chaux-de-Fonds Oblt.<br />

Walo Hörning, unser bekannte Kunstflieger,<br />

mit einer Bücker-Jungmann zu einem AkrobatiktTraining<br />

auf, als in 300 m Höhe beim<br />

Rückenflug die Maschine plötzlich in Flammen<br />

stand. Mit bewunderungswürdiger Kalt-,<br />

blütigkeit und Beherrschtheit gelang es Hörning<br />

indessen, das brennende Flugzeug wieder<br />

aufzurichten und auf dem kleinen'Flugplatz<br />

abzusetzen, wobei er allerdings ziem-,<br />

lieh schwere Brandwunden davontrug, die<br />

eine Ueberführung ins Spital erforderten.<br />

Die sofort durch das eidg. Luftamt in die<br />

Wege geleitete Untersuchung hat ergeben,<br />

dass durch eine Nachlässigkeit, der Deckel<br />

des '.Benzintanks offen geblieben war. An<br />

und für sich, wären aus diesem Umstand<br />

keine Gefahren erwachsen; erst der Rückenflug,<br />

wobei das Benzin aus dem Tank herausfloss,<br />

löste den Brand aus, der ohne die<br />

fast unglaublich anmutende Leistung des Piloten<br />

katastrophale Folgen nach sich hätte<br />

ziehen können.<br />

Trotz der schmerzhaften Brandwunden,<br />

die er am ganzen Körper erlitt, vermochte<br />

Oblt. Hörning den Hergang des Vorfalls in<br />

all seinen Einzelheiten zu erzählen. Wir wissen<br />

uns mit der ganzen schweizerischen<br />

Fliegergemeinde einig, wenn wir ihm auch<br />

an dieser Stelle unsere Wünsche nach baldiger<br />

und vollständiger Genesung entbieten.<br />

Stratosphärenflugversuche.<br />

Im vermehrtem Masse wenden sich heute<br />

die Flugzeugkonstrukteure dem Problem des<br />

Stratosphärenflugzeuges zu, da mit grösserer<br />

Höhe die Geschwindigkeit zunimmt und<br />

grössere Strecken zurückgelegt werden können.<br />

Aus Amerika wird berichtet, dass ein<br />

Konstrukteur eine völlig- luftdichte Kabine<br />

geschaffen habe, in welcher bis auf 7000 m<br />

Höhe keinerlei Atmungsbeschwerden für die<br />

Passagiere eintreten können. Auch die Luftverkehrsgesellschaft<br />

TWA soll sich intensiv<br />

mit dem Problem beschäftigen und eine<br />

Northfop-Postmaschine für- Stratösphärenversuche<br />

umgebaut haben. Die Gesellschaft beabsichtigt<br />

in nächster Zeit einen Nonstopflug<br />

New York-Los Angeles durchzuführen, wobei<br />

die durchschnittliche Flughöhe von 10,000 m<br />

eingehalten werden soll. Der Rekordflieger<br />

Howard Hughes, hat sich eine Döuglasmäschine<br />

für den gleichen Zweck umbauen<br />

lassen und z.B. alle Fenster mit Metall hifttficiit,<br />

verschlossen.<br />

Ffatzeugfallen. Bekanntlich verwendete<br />

man schon im Weltkrieg Netze, die zwischen<br />

Fesselballons aufgehängt waren, um die Teilnehmer<br />

nächtlicher Flugzeugangriffe unschädlich<br />

zu machen. Nun soll die englische<br />

Luftwaffe ein neuartiges Verfahren erproben,<br />

das darin besteht, dass Flugzeugabwehrgeschütze<br />

Granaten in die Luft feuern, die ini<br />

Innern ein feines Drahtnetz enthalten. Wenn<br />

die Geschosse platzen, breiten sich diese<br />

Netze aus und" schweben an kleineren Fallschirmen<br />

längere Zeit in der Luft, bis sie<br />

schliesslich langsam sinkend auf dem Boden<br />

anlangen.<br />

Der Zweck der Uebung liegt natürlich in<br />

dem frommen Wunsch begründet, die feindlichen<br />

"Flieger werden der Netze zu spät ansichtig,<br />

so dass sich ihre Propeller und<br />

Steuerorgane darin verfangen und die Maschinen,<br />

abstürzen. Beim Herannahen eines<br />

feindlichen Fluggeschwaders wäre es also<br />

lediglich notwendig durch Abschiessen einer<br />

grösseren Zahl solcher Granaten einen Netzvorhang<br />

zu schaffen, den es nicht durchdringen<br />

kann.<br />

-b-<br />

Ein neuer Flugplatz für New York.<br />

Die amerikanische Regierung hat einen<br />

Vorschlag gutgeheissen, der die New York<br />

vorgelagerte Insel Governor Island als neuen<br />

Flugplatz für New York empfiehlt Die Insel,<br />

die am unteren Ende von Manhattan Island<br />

liegt, dient gegenwärtig als Truppenübungsplatz.<br />

Schon Jahre lang war versucht wor-<br />

'den, diesen geradezu idealen Punkt als Flugplatz<br />

auszubauen, aber bis jetzt sind alle<br />

Gesuche abschlägig beschieden worden. Die<br />

Kosten für die Einrichtung des neuen Flughafens<br />

werden sich auf ca. 2 Millionen Dollar<br />

belaufen. Der gegenwärtig zwischen Manhattan<br />

und Governor's Island funktionierende<br />

regelmässige Fährdienst benötigt ungefähr 3<br />

Minuten; jedoch sieht der Vorschlag auch<br />

den Bau eines Unterwassertunnels vor, der<br />

die Insel direkt mit dem Zentrum New Yorks<br />

verbinden soll. Governor's Island soll den<br />

Flugplatz von Brooklyn nicht ersetzen, sondern<br />

lediglich dazu dienen, den Flugverkehr<br />

so nahe wie möglich bei der Stadt aufnehmen<br />

zu können. Die Service Station der<br />

.Verkehrsmaschinen bleibt nach wie vor<br />

:Floyd Bennett Field. Eine Klausel in der<br />

jGenehmigungsttrkunde sieht ausdrücklich<br />

vor, dass im Kriegsfall der neue Flugplatz<br />

unverzüglich zur Verfügung des Militärs zu<br />

stellen ist<br />

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Reifen. Dies erklärt auch den enormen Erfolg. Zahlreiche<br />

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BERN<br />

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