E_1936_Zeitung_Nr.079
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10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 29. SEPTEMBER <strong>1936</strong> — N° 79<br />
Der Automobilbestand in der Schweiz 1935<br />
Die vorliegenden Zahlen geben Aufschluss<br />
über den Motorwagenbestand am 30. September<br />
1935. Für die Motorräder sind die Daten<br />
noch nicht vollständig ermittelt. Seit 1934<br />
werden alljährlich zwei Bestandesaufnahmen<br />
für die im Verkehr befindlichen Motorfahrzeuge<br />
durchgeführt. Der eine Stichtag fällt<br />
auf das Jahresende, damit die Vergleichbarkeit<br />
mit den von 1924 bis 1933 veröffentlichten<br />
Zahlen gewahrt bleibt. Ausserdem findet<br />
nun jeweils noch eine Zählung auf den<br />
30. September statt. Da das jahreszeitliche<br />
Maximum der im Verkehr stehenden Motorfahrzeuge<br />
auf das dritte Quartal fällt, sind<br />
die Septemberziffern von den vorübergehenden<br />
Stillegungen und ihren Schwankungen am<br />
wenigsten beeinflusst. Der Anteil der über<br />
Winter aus dem Verkehr gezogenen Motorfahrzeuge<br />
am Qesamtbestand hat nämlich die<br />
Tendenz, in einer absteigenden Konjunkturphase<br />
grösser zu werden und sich im Wirtschaftsaufstieg<br />
wieder zu vermindern. Im<br />
Zuge einer sinkenden Konjunktur können die<br />
Dezemberzahlen einen von Jahr zu Jahr abnehmenden<br />
Bestand anzeigen, während im<br />
Sommer oder Herbst durchgeführte Erhebungen<br />
in geringerem Masse rückläufige oder<br />
gleichbleibende, vielleicht sogar ansteigende<br />
Ziffern ergeben würden. Um die langfristige<br />
Entwicklung zu erkennen, muss man daher<br />
nicht auf das Jahresende, sondern auf die<br />
Zeit der Verkehrshochflut abstellen.<br />
In den Tabellen werden die Fahrzeugarten<br />
diesmal stärker gegliedert. Die wechselweise<br />
als Autobus oder Lastwagen verwendbaren<br />
Vehikel, die bisher den Autobussen zugeteilt<br />
waren, sind nun gesondert aufgeführt. Die<br />
Last- und Lieferungswagen unterscheiden sich<br />
durch die Höhe ihrer Nutzlast. Die Kategorie<br />
«Spezialwagen» umfasst alle jene Fahrzeuge,<br />
deren Zweckbestimmung eine besondere<br />
Bauart erfordert, so dass der Transport<br />
von Stückgütern gewöhnlich unmöglich wird.<br />
Diese zahlenmäsig nicht sehr bedeutsame<br />
Gruppe zeichnet sich durch ihre grosse Mannigfaltigkeit<br />
der Arten aus. Zisternenwagen,<br />
Elektrofahrleitern, Kranken- und Leichentransportwagen,<br />
Motorfeuerspritzen, Strassenreinigungswagen,<br />
Turmwagen, Gefangenenwagen<br />
und noch andere Vehikel sind hier<br />
vertreten.<br />
Tabelle I zeigt den Motorwagenbestand im<br />
Herbst 1934 und 1935. Bedeutsame Veränderungen<br />
haben in diesem Zeitraum nicht<br />
stattgefunden.<br />
Die Zahl der Automobile steht mit rund<br />
91000 am 30. September 1935 nur wenig höher<br />
ais Im Vorjahre. Bei den Personen- und<br />
Lieferungwagen zeigt sich eine geringfügige<br />
Zunahme, während der Bestand an «Camions<br />
» praktisch unverändert geblieben ist.<br />
Nur die Autobusse und die Spezialwagen verzeichnen<br />
merklich höhere Ziffern als im<br />
September 1934.<br />
Verkehr<br />
Deutschland im Kampf gegen Verkehrssünder.<br />
Das Bonner Jugendgericht hat sich<br />
entschlossen, gegen jugendliche Radfahrer,<br />
die durch Disziplinlosigkeit den Verkehr<br />
stören, mit befristeten Radfahrverboten vorzugehen.<br />
Die ersten Verbote wurden bereits<br />
ausgesprochen; sie lauten auf 6 Wochen.<br />
Jedoch ist vorgesehen, dass in schwereren<br />
Fällen Verbote bis zur Dauer von 6 Monaten<br />
erfolgen können.<br />
Das Amtsgericht Giessen hat in einer<br />
«Warnung an betrunkene Verkehrsteilnehmer<br />
> bekanntgegeben, dass besonders gewissenlose<br />
Verkehrsteilnehmer, auch Fussgänger,<br />
in Zukunft nicht mehr mit Geldstrafen,<br />
sondern flur noch mit Freiheitsstrafen<br />
belegt werden würden.<br />
Mitgeteilt vom Eidg. Statistischen 'Amt.<br />
Ende Sept. Ende Sept. Zu-od.Aknahm«<br />
1834 193S abulut Prozent<br />
*) Als Autobus oder Lastwagen verwendbar.<br />
s ) Mit 1000 kg und mehr Nutzlast.<br />
3 ) Bis 999 kj* Nutzlast.<br />
In den einzelnen Kantonen (Tabelel 2) ist<br />
die Entwicklung nicht einheitlich verlaufen.<br />
Mit Ausnahme der beiden Appenzell und<br />
St. Gallens haben die Bestände in den spärlich<br />
mit Motorwagen ausgestatteten Gebieten<br />
stärker zugenommen als in den Kantonen mit<br />
grosser Dichte. Es hat sich also eine gewisse<br />
Angleichung im verschiedenen Grad der Motorisierung<br />
vollzogen. Die Summe der Abweichungen<br />
der Motorwagendichte in den<br />
einzelnen Kantonen von der Dichteziffer des<br />
ganzen Landes ist von 741 Ende September<br />
1934 auf 717 im gleichen Zeitpunkt des folgenden<br />
Jahres zurückgegangen.<br />
Motorwagenbestand kt den Städten mit über<br />
3 30.000 Einwohnern. Ende September 1935.<br />
9<br />
III<br />
&i 3<br />
Zürich 7702 82<br />
Basel 3848 22<br />
Genf 6423 33<br />
Bern 3049 78<br />
Lausanne<br />
2570 26<br />
St. Gallen<br />
1213 11<br />
Winterthur<br />
838 14<br />
Motorwagenbestand 1934, 1935<br />
FibneunrUn<br />
Personenwagen 69 744 70662 918 1,3<br />
Autobusse 1239 1286 47 3,8<br />
auswechselbar 1 ) 248 256 8 3,2<br />
Lastwagen') 13 067 13009 —58—0,4<br />
Lieferungswagen*) 5 229 5 298 691,3<br />
2 Motorwagen bestand in den Kantonen, Ende September 1935.<br />
Kanton.<br />
13 1563<br />
4 964<br />
10 703<br />
1 454<br />
5 415<br />
5 225<br />
8 210<br />
Luzern<br />
1202 43— 276<br />
Biel 795 10<br />
La Ghaux-de-<br />
1 145<br />
Fonds 609 3<br />
I i<br />
1 I<br />
863 84<br />
380 38<br />
356 69<br />
193 32<br />
145 23<br />
69 12<br />
70 9<br />
99 32<br />
40 10<br />
50 10357 31<br />
63 5319 30<br />
9 7603 16<br />
19 3826 31<br />
4 3188 27<br />
8 1543 41<br />
12 1161 48<br />
13 1665 32<br />
13 1014 38<br />
*) Als Autobus oder Lastwagen verwendbar.<br />
') Mit 1000 kg und mehr Nutzlast.<br />
») Bis 999 ke Nutzlast.<br />
Unter den Städten (Tabelle 3) haben die<br />
Motorwagen vom September 1934 bis September<br />
1935 am stärksten in Basel zugenommen<br />
(7,3%); Lausanne verzeichnet mit 3,1% die<br />
grösste Abnahme. Immer noch weist Genf im<br />
Verhältnis zur Bevölkerung am meisten Motorwagen<br />
auf; die Automobildichte ist dort<br />
fast doppelt so gross wie in den andern<br />
schweizerischen Grossstädten Zürich, Basel<br />
und Bern. Den Gegenpol zu Genf bildet das<br />
industrielle Winterthur, das erst auf 48 Einwohner<br />
ein Automobil zählt.<br />
Toggenburgische Verkehrsentwicklung. In<br />
•der Woche vom 14.—20. September wurden<br />
auf der Postautolinie Nesslau-Wüdhaus-Buchs<br />
2773 Personen befördert Nunmehr kann die<br />
diesjährige Sommersaison abgeschlossen und<br />
mit den bisherigen verglichen werden. Einen<br />
deutlichen Gradmesser für die Verkehrsentwicklung<br />
im Obertoggenburg bietet stets die<br />
obertoggenburgische Postautoroute, die auch<br />
in der diesjährigen Saison mit 50,625 Passagieren<br />
an der Spitze aller Alpenposten der<br />
Schweiz marschiert. Diese Zahl verteilt sich<br />
auf 14 Sommerwochen, vom 15. Juni bis 20.<br />
September <strong>1936</strong>. Sie entspricht allerdings<br />
einem Ausfall von 9 % gegenüber dem Vorjahre,<br />
doch muss dabei die langanhaltende<br />
schlechte Witterung in Betracht gezogen<br />
werden. Damit steht die Linie wiederum wie<br />
bisher an weitaus erster Stelle. An zweiter<br />
folgt die Route Urnäsch-Schwägalo mit<br />
41,290 Passagieren und einem Rückgang um<br />
2 % gegenüber dem Vorjahre. Die Zusammenstellung<br />
der letzten Jahre zeigt für die<br />
obertoggenburgische Route bei je 14 Sommerwochen<br />
pro Jahr folgendes Entwioklungsbild:<br />
<strong>1936</strong>: 50,625 1935: 55,868 1934: 49,745 1933: 33,873<br />
1932: 36,726 1931: 38,267 1930: 39,369 1929: 39,407<br />
Total 1929 biß <strong>1936</strong>: 343.880.<br />
Diese Ziffer wird von keiner schweizerischen<br />
Alpenpostenlinie erreicht. Seit drei<br />
Jahren ist eine Mehrbeförderung von 10,000<br />
Spezialwagen . 532 555 23 4,3<br />
Automobile Total 90 059 91 066 1007 1,1 bis 22,000 Passagieren pro Sommersaison<br />
Gewerbliche Traktoren<br />
*) 676 644 —32 —4,7 Das Toggenburg kann auf diese Verkehrs-<br />
gegenüber den Vorjahren zu konstatieren.<br />
Motorwagen total 90 735 91710 975 1,1entwicklung, die natürlich nicht von ungefähr<br />
kam, nur stolz sein. fb.<br />
.,„,„„ .„,„ Autwech- ,,,» Liele- ..„1-1 Gewerb- Einwohn.<br />
P e "°" n * u «°; .elbar. J*£ nin t ,- •»" »ch.Tr.k- Tot., pro M.t.r- Anhlnfr<br />
-wagen busn w, eüI|1) "«•"') waien«)<br />
w *«' n toren>) wagen<br />
Zürich 12552 138 41 2564 1431 115 126 16967 38 620<br />
Bern 11116 235 14 1586 " 607 66 136 13760 51 319<br />
Luzern 2637 . 91 3 583 237 36 30 3617 54 187<br />
Uri 156 13 2 51 11 1 4 238 99 6<br />
Schwyz 519 12 4 154 34 , 2 7 732 87 5<br />
Obwalden. ... 155 6 1 40 18 — 8 228 88 10<br />
Nidwaiden ... 109 1 3 36 4 — — 153 101 1<br />
Glarus 396 4 3 70 28 3 8 512 s> 69 22<br />
Zug 483 2 1 106 36 3 5 636 56 39<br />
Freiburg .... 1638 35 8 300 132 5 13 2131 68 30<br />
Solothurn. . . . 2098 65 22 410 130 26 30 2781 53 126<br />
Basel-Stadt . . . 4032 22 4 987 389 38 69 5541 30 619<br />
Basel-Land . . . 1578 22 6 424 154 12 35 2231 43 91<br />
Schaffhausen . . 750 18 6 173 58 6 10 1021 51 64<br />
Appenzell A.-Rh. 508 20 12 82 13 3 1 639 74 13<br />
Appenzell I.-Rh.. 34 — 3 12 9 — 2 60 235 5<br />
St. Gallen. . . . 3374 57 28 634 207 22 35 4357 65 230<br />
Graubünden. . . 1026 60 1 124 22 21 10 1264 100 29<br />
Aargau 3487 48 7 661 138 15 35 4391 61 201<br />
Thurgau .... 2052 33 10 342 127 8 31 2603 53 51<br />
Tessin 2436 111 7 680 248 27 2 3511 46 29<br />
Waadt 7414 138 35 1206 452 37 17 9299 37 248<br />
Wallis 938 82 14 373 51 8 1 1467 94 38. y<br />
Neuenburg . . . 2349 37 9 422 238 28 19 < 3102 38 88<br />
Genf 8825 36 12 989 524 73 10 10469 17 202"'<br />
Schweiz 70662 1286 256 13009 5298 555 644 91710 45 3273;<br />
S<br />
— 100 26 9 4 751 42<br />
Bessere Strassen erhöhen Verkehrssicherheit.<br />
Die Strassenunfälle wollen in England<br />
nicht abnehmen. Im ersten Halbjahr <strong>1936</strong><br />
verunglückten 2500 Personen mehr im Strassenverkehr<br />
als im gleichen Zeitraum 1935.<br />
Gegenwärtig ereignet sich alle 100 Sekunden<br />
— bei Tag und bei Nacht — irgendwo in<br />
England eine Strassenunfall, und alle 80 Minuten<br />
verliert dabei ein Mensch sein Leben.<br />
Angesichts aller Massnahmen, die in den<br />
letzten Jahren in England zur Erhöhung der<br />
Sicherheit des Strassenverkehrs getroffen<br />
wurden, wirken solche Feststellungen in der<br />
Oeffentlichkeit im höchsten Grade beunruhigend.<br />
Warum, fragt man sich mit Recht,<br />
können denn nicht endlich Mittel und Wege<br />
gefunden werden, um dieser Hekatombe ein<br />
Ende zu bereiten ? Im britischen Inselreich<br />
Zusammen mit Bundesplatz und Bärenplatz<br />
bildet der Waisenhausplatz als eines der<br />
wichtigsten Verkehrszentren im Herzen Berns<br />
eine sehr günstige Querverbindung zwischen<br />
den zahlreichen Längsstrassen des Stadtkerns,<br />
und er weist demgemäss auch einen<br />
starken Verkehr von Fahrzeugen aller Art<br />
auf. Während aber vom Bundesplatz bis zur<br />
Einmündung der Neuengasse die vorhandene<br />
Verkehrsfläche in sehr zweckentsprechender<br />
Weise eingeteilt ist und sich der Verkehr<br />
beider Richtungen auf einer reichlich breiten<br />
Fahrbahn auf der Westseite reibungslos abwickelt,<br />
indes der übrige Raum Markt- und<br />
Parkierungszwecken dient, herrschen weiter<br />
«Sicherheitsstreifen» gänzlich wirkungslos<br />
sind.<br />
Als sich bei der kürzlich notwendig gewordenen<br />
Erneuerung der öffentlichen Waage<br />
gleich auch die Frage stellte, ob man die hier<br />
ohnehin nicht eben günstig gelegene Anlage<br />
nicht verlegen solle, scheint man leider keinördlich<br />
äusserst unerfreuliche Verkehrsverhältnisse.<br />
Namentlich auf der ganz ungegliederten<br />
weiten Asphaltfläche um das Waaghaus<br />
herum fehlt jegliche «Fassung > des<br />
Verkehrs in einwandfrei abgegrenzte Fahrbahnen,<br />
und die Fahrzeuge überqueren denn<br />
auch den Platz in allen möglichen Richtungen<br />
nach freiem Belieben. Besonders unerquicklich<br />
ist die Abwicklung des starken<br />
Fahrverkehrs zwischen der Stelle bei der<br />
Einmündung der Neuengasse einerseits und<br />
der Zeughausgasse anderseits. Hier sind die<br />
Verhältnisse nochmals dadurch verschlimmert<br />
worden, dass man sich auf Seiten der<br />
Behörden bei der an sich freilich begrüssenswerten<br />
Anordnung eines Parkplatzes vor dem<br />
Hotel Metropol aus nicht sehr verständlichen<br />
Gründen veranlasst gesehen hat, einen Kreisverkehr<br />
einzurichten. Dadurch werden nun<br />
die zahlreichen, vom Südende des Platzes<br />
kommenden und nach der Speichergasse, der<br />
Lorrainebrücke usw. strebenden Fahrzeuge<br />
in gänzlich überflüssiger Weise aus ihrer geraden<br />
Bahn ab- und ebenfalls diagonal über<br />
jene weite Platzfläche hinausgedrängt. Zu<br />
alledem kommt der zusätzliche Verkehr aus<br />
der regen Benützung der öffentlichen Waage<br />
beim Waaghaus und der in diesem Gebäude<br />
untergebrachten Fleischschau.<br />
entfallen auf 10,000 Motorfahrzeuge noch 30,5<br />
tödliche Unfälle, während es den USA gelungen<br />
ist, sie auf 133 zu senken. London<br />
zeigt keine Häufung der Verkehrsunfälle. Im<br />
Gegenteil, die Strassen der City scheinen zu<br />
den sichersten ganz Englands zu gehören.<br />
Schuld sind vor allem die engen Strassen des<br />
platten Landes mit ihren vielen Windungen,<br />
ihrer Unübersichtlichkeit, ihrer schlechten<br />
Beleuchtung und dem Mangel an gleitsicheren<br />
Belägen. Dazu gesellt sich noch das Fehlen<br />
besonderer Streifen für die vielen Velofahrer.<br />
Der Angelpunkt des ganzen Problems<br />
liegt in der Strasse, nicht etwa bei den Fahrern<br />
oder den Wagen und auch nicht bei den<br />
Fussgängern. Zu dieser Erkenntnis hat man<br />
sich endlich durchgerungen und einmütig<br />
wird jetzt gefordert, ohne weiteren Aufschub<br />
und ungeachtet der Kosten, alles zu unternehmen,<br />
um der Strasse endlich ihre Lebensgefährlichkeit<br />
zu nehmen.<br />
Obligatorische Autohaftpflichtversicherung<br />
in Frankreich.<br />
Dem französischen Senat ist ein Gesetz<br />
betreffend Zwangshaftpflichtversicherung für<br />
Motorfahrzeughalter vorgelegt worden, durch<br />
welches die Ansprüche Unfallgeschädigter bei<br />
Zahlungsunfähigkeit des haftpflichtigen Fahrzeughalters<br />
oder seines Versicherers erfüllt<br />
werden sollen. Der auf solche Schadenfälle<br />
entfallende Betrag ist jedoch sehr gering und<br />
wird auf kaum 4 % der von den Versicherungsgesellschaften<br />
zur Zeit für Schadenzahlungen<br />
in der Motorfahrzeugversicherung<br />
verausgabten Summe geschätzt.<br />
De» B^vmi^i* W«aMenh«BU*p>la€z<br />
Sehr schlimm bestellt ist es unter diesen<br />
Umständen um den Fussgängerverkehr. Namentlich<br />
der von der Zeughausgasse herkommende<br />
Fussgänger ist auf der an vierzig (!)<br />
Meter breiten, offenen Platzfläche völlig<br />
schutzlos, da jede Sicherung auch nur durch"<br />
ein zweckmässig gelegenes Trottoir fehlt und<br />
die schematisch über den Platz gezogenen<br />
nen anderen geeigneten Platz für sie gefunden<br />
zu haben, und so gilt es also, sich<br />
mit diesem Yerkehr auch in der Zukunft abzufinden.<br />
Dagegen bildet nun doch vielleicht<br />
der beabsichtigte Ausbau des Waaghauses<br />
selbst (zwecks besserer Unterbringung der<br />
Fleischschau) für die Behörden gleich den<br />
Anlass, sich auch der Verkehrsverhältnisse<br />
in seiner Umgebung etwas anzunehmen. Der<br />
beistehend wiedergegebene Plan möchte zeigen,<br />
in welch einfacher Weise sich durch die<br />
blosse Anordnung einer zweckentsprechend<br />
geformten Trottoirinsel eine wesentliche Verbesserung<br />
erreichen liesse. Es entstünde eine<br />
klare Aufteilung der weiten Platzfläche in<br />
sehr reichlich bemessene Fahrbahnen mit<br />
glatter Führung und in Fussgängerzonen, die<br />
zwischen sämtlichen Punkten des Platzes gesicherte<br />
Uebergänge auch über die Fahrbahn<br />
gewährleisten würden.<br />
Durch die rationelle Platzaufteilung würden<br />
ferner weitere Parkierungsmöglichkeiten<br />
geschaffen; zwischen Aarberger- und Neuengasse<br />
langte es noch für ein Trottoir ausserhalb<br />
der Lauben zur Erleichterung des Anstösserverkehrs,<br />
und dass sich künftig der<br />
Budenmarkt auf der neu gewonnenen Trottoirfläche<br />
statt wie bisher mitten im Verkehrstrubel<br />
abspielen könnte, wäre gewiss<br />
nur zu begrüssen. H. W. Thommen.