E_1938_Zeitung_Nr.036
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36 — DIENSTAG, 3. MAI 193t AUTOMOBIL-REVUE<br />
Dass Personenwagen mit Dieselmotoren<br />
in der Tschechoslowakei vier Jahre lang<br />
steuerfrei sind.<br />
Dass der amerikanische Automobilkönig<br />
Henry Ford am 11. April seine goldene<br />
Hochzelt feiern konnte. Er selbst ist letzt<br />
74, seine Frau 71 Jahre alt.<br />
Dass nicht nur in England, sondern auch<br />
in der Schweiz abstinenten Motorfahr zeugführern<br />
ein Sonderrabatt auf gewisse Versicherungsprämien<br />
gewährt wird.<br />
Dass nach der Statistik einer amerikanischen<br />
Versicherungsgesellschaft die Autoanfälle<br />
von einer Geschwindigkeitsgrenze<br />
von 64 km/St, ab im Durchschnitt viel<br />
schwerer ausfallen als unier dieser Grenze.<br />
Nach amerikanischen Angaben könnte man<br />
fast von einer Art kritischer Geschwindigkeit<br />
für Unfälle sprechen. Unterhalb dieser<br />
Grenze ereignen sich Todesfälle nur bei<br />
jedem 44sten Unfall. Fahr der verunfallte<br />
Wagen dagegen mit mehr als 64 km/St.,<br />
so trifft es auf jedes 19. Unglück mindestens<br />
einen Todesfall.<br />
Von einem Koffer, Grdsse 70 X 40, den<br />
Herr Dr. med. Wissler (Bern) auf der<br />
Strosse von Neuchätel nach Bern fand. Er<br />
gab ihn am Polizeiposten Landeron ab.<br />
Wo ist der vom Verlust betroffene Autooder<br />
Motorradfahrer?<br />
Tec^<br />
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Frage 13.339. Abdichtung der Fusspedale. Ich<br />
kann die Fusspedale leider nicht richtig abdichten,<br />
da sich Schlitze von ca. 8 cm Länge und 2 cm<br />
Breite an der Trennwand befinden müssen, um die<br />
Pedale frei spielen zu lassen. Dies im Gegensatz zu<br />
neuen Wagen, wo sich lediglich ein viereckiges<br />
Loch in der Grosse des Pedalschaftes in der Trennwand<br />
befindet. Meine Trennwand liegt eben so,<br />
dass ein ziemlicher Schlitz notwendig wird. Gibt es<br />
hier einen Ausweg? Vielleicht einen elastischen<br />
Stoff, der abdichtet, ohne die Pedale zu hemmen?<br />
Das Gaspedal wird man wohl dieser Prozedur nicht<br />
unterziehen können, um es nicht in der Bewegung<br />
zu hemmen? W. S. in G.<br />
Antwort: Wir empfehlen, einen Versuch mit<br />
Schwammgummiplatten zu machen, die an der<br />
Trennwand von beiden Seiten der Pedale her zu<br />
befestigen wären. Sie sollten so stark zusammengestossen<br />
werden, dass sich ihre Kanten oberhalb<br />
und unterhalb des Pedaldurchtrittes schliessen. Der<br />
Schwammgummi ist so weich, dass er sich ohne<br />
weiteres rund um das Pedal legt, ohne dessen Bewegung<br />
allzu stark zu hemmen. Wir empfehlen,<br />
darauf zu achten, dass nicht einfach ein Stück verwendet<br />
wird, das aus einem grösseren Teppich herausgeschnitten<br />
wurde, da sonst direkt der schwammige<br />
Innehgummi am Pedal anliegt, der sich zu<br />
rasch abnützen würde. Es ist besser, wenn Sie die<br />
dichte Aussenkante anliegen lassen, die sich weniger<br />
rasch abnützt, da sie nicht von feinen Bläschen<br />
durchzogen ist. * -b-<br />
Frage 13.340. Oelverdunnung • bei Traktor mit<br />
Petrolvergaser Beiliegend erhalten Sie eine Flasche<br />
von Oe! aus dem Carter meines mit Petrol betriebenen<br />
Traktors. Er stand nur während 160 Stunden<br />
in Betrieb, bis die Oelverdunnung diesen Grad erreichte.<br />
Könnten Sie mir nun das Oel untersuchen,<br />
um den Grad der Verdünnung festzustellen? Was<br />
könnte ich tun, um der Oelverdunnung entgegenzuwirken?<br />
T. S. in S.<br />
Antwort- Wir sind nicht in der Lage, selbst<br />
da« uns eingesandte Oel auf Brennstoffgehalt zu<br />
prüfen, da uns die hierzu notwendige Laboratoriumsausrüstung<br />
nicht zur Verfügung steht. Dafegen<br />
können Sie diese Untersuchung bei den Ihnen<br />
schriftlich genannten Stellen durchführen lassen.<br />
Die Oelverdunnung Ihres Motors ist unseres<br />
Erachtens darauf zurückzuführen, dass die Vorwärmung<br />
entweder nicht genügt oder dann der<br />
Motor zu oft bei nur kleiner Leistung gebraucht<br />
wird. Petrolbetrieb eignet sich nämlich vor allem<br />
dort, wo ein Motor im Dauerbetrieb steht und also<br />
stets warm läuft, so dass das Gemisch genügend<br />
vorgewärmt wird. Bei nur leichter Beanspruchung<br />
des Motors sollte er jeweils auf Benzin umgestellt<br />
werden. Beachten Sie dies und sorgen Sie auch<br />
dafür, dass die Vorwärmung noch intensiver wird,<br />
so sollte es wohl möglich sein, auch Ihren Traktor<br />
in befriedigender Weise mit Petrol zu betreiben.<br />
Die uns eingesandte Oelprobe ist allerdings sehr<br />
stark verdünnt und hat in diesem Zustand einen<br />
beträchtlichen Teil ihres Schmiervermögens eingebÜ8st.<br />
Wir würden Ihnen entschieden empfehlen,<br />
in Zukunft das Oel früher zu wechseln, d. h. bevor<br />
der gegenwärtige Stand der Verdünnung erreicht<br />
ist. Am günstigsten wäre es jedenfalls, wenn sich<br />
das Vergasergestänge so einrichten Hesse, dass bei<br />
geringer Leistung stets automatisch mit Benzin gefahren<br />
wird.<br />
-fw-<br />
Frage 13.341. Betriebskosten einer Holzgasanlage<br />
Im Verhältnis zu einem Elektromotor. Ich ersuche<br />
Sie um Auskunft über eine Holzgas-Generatoranlage<br />
von ca. 50 PS. Bisher hatte ich den Strom<br />
für meinen Elektromotor zu 8 Rp. pro Kilowattstunde<br />
erhalten. Nun offerierte mir ein Fabrikant<br />
von Dieselmotoren die Kilowattstunde zu 4 Rp.<br />
Wie verhalten eich nun die Kosten bei einem mit<br />
Holzgas betriebenen Motor? Ist die Anlage auch<br />
betriebssicher? Da ich beide Motoren zum gleichen<br />
Preis erhalte, wäre der Betrieb einer Hokgasanlage<br />
für mich vorteilhafter, nur müsste sie natürlich<br />
betriebsicher sein. F. S. in 0.<br />
Antwort: Wir nehmen an, dass der Dieselmotorenfabrikant,<br />
der Ihnen diese Offerte gemacht<br />
hat, nur die Brennstoffkosten den Stromkosten gegenübergestellt<br />
hat Zudem scheint es, dass er<br />
nicht Dieselmotorenöl (Gasöl) wie es für schnell<br />
laufende Dieselmotoren Verwendung findet, sondern<br />
irgend ein schwer flüchtiges Oel in die Rechnung<br />
eingesetzt hat. Denn andernfalls könnte er<br />
nicht auf derart niedrige Brennstoffkosten kommen.<br />
Rechnen wir beispielsweise mit einem Verbrauch<br />
von 200 g Brennstoff pro PSeh, so entspricht dies<br />
einem Verbrauch von 272 g pro KWh. Angenommen<br />
der Preis des Dieselöls betrage 33,7 Rp. pro<br />
kg, so kostet uns die KWh 0,272X33,7 = 9,15 Rp.<br />
pro KWh. Selbst bei einem Verbrauch von nur<br />
170 g pro PSeh ergaben sich immer noch Kosten<br />
von 7,77 Rp. pro KWh effektiver Leistung.<br />
Da Holzgas bei einem Holzpreis von 5 Rp. pro<br />
kg gegenüber Dieselbetrieb eine Verminderung der<br />
Brennstoffkosten von 80—40% ergibt, würde sich<br />
bei einer Holzgasanlage der Energiepreis auf 5 bis<br />
6 Rp. pro KWh stellen. Selbstverständlich sind<br />
auch hier die zusätzlichen Kosten für Schmieröl<br />
und Motorenreparaturen nicht inbegriffen. Hinsichtlich<br />
der Betriebssicherheit sind die Holzgasanlagen<br />
heute über jeden Zweifel erhaben.<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Frage 13.342. Wer liefert Metro-Vergaser? Können<br />
Sie mir den Lieferanten des Metro-Vergasers<br />
bekanntgeben? B. in L.<br />
Frage 13.343. Wer baut mehrteilige Kolbenringe?<br />
Können Sie mir die Adresse einer Garage in B.<br />
angeben, welche mehrteilige Kolbenringe einbaut?<br />
A. in B.<br />
Frage 13.344. Wer vertritt die mehrteiligen Kolbenringe<br />
Marke Champion? Können Sie mir die<br />
Adresse eines Vertreters der mehrteiligen Kolbenringe<br />
Champion angeben. C. in M.<br />
Sr»<br />
«a.<br />
Anfrage 709. Haftbarkelt des Angestellten,<br />
Ueberstundenlohn usw. Als Angestellter einer grösseren<br />
Automobil-Firma muss ich viel Wagen-Vorführungen<br />
und -Ablieferungen besorgen und bin<br />
auch Sonntags angespannt So hatte ich auch im<br />
Dezember letzten Jahres «ine Vorführung. Als ich<br />
nun abends nach Hause fuhr, waren die Strassen<br />
teilweise vereist und darüber eine Schneeschicht<br />
von 5—7 cm. Ich fuhr nun den Umständen gemäss<br />
ganz langsam, geriet aber, trotzdem ich nicht mehr<br />
als 25—28 km/St, fuhr und sehr sachte bremste,<br />
in einer Kurve ins Schleudern, der Wagen rutschte<br />
in den Strassengraben und dabei wurden die vordere<br />
Stoßstange und ein Kotflügel etwas verbeult.<br />
Ich holte dann einen Bauern mit Traktor, der diese<br />
Stelle genau kennt und mir verriet, dass er dort<br />
jeden Winter viele Wagen abschleppen muss. Dennoch<br />
trug es auch ihn bei langsamstem Fahren zur<br />
Kurve hinaus.<br />
Nach der Reparatur des Wagens in unserer<br />
Werkstätte präsentierte man mir die Rechnung.<br />
Frage nun: bin ich für den Schaden haftbar?<br />
Nun noch etwas anderes: In meinem Anstellungsvertrag<br />
findet sich eine Klausel, wonach die<br />
Arbeitszeit je nach Diensterfordernis auf die einzelnen<br />
Tage nicht eleichmässig verteilt zu sein<br />
brauche, d. h. ich zu jeder Tageszeit, wenn erforderlich<br />
auch nachts, beansprucht werden könne.<br />
Im letzten Sommer war ich nun von ca. Ende<br />
April bis ca. Ende September fast jeden Tag 10,<br />
12 und mehr Stunden im Geschäft, hatte keinen<br />
Samstagmittag frei und war auch viele Sonntage<br />
angespannt. Ich war einmal einen halben Tag<br />
wegen einer Fussverstauchung zu Hause. Durfte<br />
die Firma deshalb einen Abzug am Lohn vornehmen,<br />
wie sie es tat? Habe ich nicht für die viele<br />
Ueberzeitarbeit ein Anrecht auf Bezahlung?<br />
E. S. in Z.<br />
Antwort- Nach Ihren Mitteilungen scheint<br />
Ihr Vertrag keine Bestimmung darüber zu enthalten,<br />
in welchem Umfange der Verkäufer für von<br />
ihm verschuldete Schäden an Vorführungswagen<br />
verantwortlich ist. Demzufolge findet Art. 328 O.R.<br />
Anwendung, wonach der Dienstpflichtige für den<br />
Schaden haftet, den er absichtlich oder fahrlässig<br />
dem Dienstherrn zufügt. Unsere Erkundigungen<br />
ergaben, dass bei andern Automobil-Handelsfirmen<br />
vertraglich vorgesehen ist, dass die Verkäufer für<br />
jeden verschuldeten Schaden haften, dass aber in<br />
der Praxis, und u. E. zu recht, bei Bagatellschäden<br />
eine Abwälzung des Schadens auf den Dienstpflichtigen<br />
nicht erfolgt. Nach Ihrer Schilderung scheint<br />
es, dass tatsächlich ganz abnormale Strassenverhältnisse<br />
vorlagen und dass diese ausserordentliche<br />
Glätte des Bodens nicht erkennbar war. Wenn<br />
schon der fragliche Traktor, der zweifellos mit sehr<br />
massiger Geschwindigkeit fuhr, ins Schleudern kam,<br />
so glauben' wir nicht, dass man Ihnen bei der angegebenen<br />
Geschwindigkeit von 25—28 km/St, ein<br />
Verschulden zurechnen kann. Schädigungen dieser<br />
Art hat unseres Erachtens der Dienstherr auf sich<br />
genommen, wenn er trotz Kenntnis der ungünstigen<br />
Strassenverhältnisse Auftrag gab, den Wagen vorzuführen.<br />
Was nun die Frage des Zuschusses für Mehrarbeit<br />
anbetrifft, so bestimmt Art. 338, dass der<br />
Dienstnehmer Anspruch auf eine entsprechende<br />
Vergütung für Mehrarbeit hat, sofern diese Mehrarbeit<br />
über das übliche Mass hinausgeht. Wir haben<br />
auch hier Erkundigungen eingezogen und in<br />
Erfahrung gebracht, dass Autohandelsfirmen auf<br />
dem Platze, wo Sie tätig sind, an Autoverkäufer<br />
einen Zuschuss für Mehrarbeit nicht leisten, insbesondere<br />
nicht, wenn die Vorführungen von Wagen<br />
am Sonntag zu erfolgen haben. Ebensowenig<br />
wird ein Anspruch auf entsprechende Freitage im<br />
Laufe der Woche gewährt. Dabei setzen wir allerdings<br />
voraus, dass die Vergütung eine angemessene<br />
ist, sei es, dass ein Fixum bezahlt wird und eine<br />
Provision, die sich nach unsern Erkundigungen um<br />
die 2% des Verkaufspreises des Wagens bewegt.<br />
Entscheide über diese Frage sind uns nicht bekannt.<br />
Wir glauben, dass der Richter sich hier vor<br />
allem von der Höhe Ihrer Vergütung leiten lassen<br />
wird, in dem Sinne, dass er Ihnen eher einen Anspruch<br />
auf einen Zuschuss bewilligt, wenn Ihr<br />
Lohn gering ist.<br />
Was sodann noch den von Ihnen erwähnten<br />
Lohnabzug für den halben Tag anbetrifft, so war<br />
er ungerechtfertigt, insbesondere nachdem Sie unzählige<br />
Male auch Sonntags für die Firma tätig<br />
sein mussten.<br />
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