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E_1938_Zeitung_Nr.058

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Der Bremsweg von Motorfahrzeugen<br />

Der Bremsweg eines Motorfahrzeuges hänet von<br />

verschiedenen Faktoren ab. So ist er beispielsweise<br />

eine Funktion der Geschwindigkeit V des Fahrzeuges<br />

und des Reibungskoeffizienten f^ zwischen<br />

Radreifen und Strasse bzw des sogenannten Brems-<br />

Wirkungsgrades V. Jede Bremsung ist als die Wirkung<br />

einer Verzögerungskraft anzusehen, welche<br />

schliesslioh das Fahrzeug zum Stillstand bringt.<br />

Man nimmt an, dass eine Verzögerung gJeich der<br />

Erdbeschleunigung (9,81 m/sec. J ) eine 100% Bremssung<br />

( M = 1) bewirkt. Ferner ist zu bemerken,<br />

dass auch die besten Bremsen ein Fahrzeug nicht<br />

42 Meter.<br />

rascher zum Stillstand bringen können als es die<br />

Reibungsverhältnisse der Radreifen auf der Strassenoberfläche<br />

gestatten. Diese Reibungsverhältnisse<br />

resp. der Adhäsionskoeffizient sind eine variable<br />

Grosse und können auf ein und derselben Strasse<br />

je nach den Witterungsverhältnissen und dem Zustand<br />

der Reifen in weiten Grenzen schwanken.<br />

Nach neueren Untersuchungen hängt seine Grosse<br />

weiter vom Fahrtempo ab, indem er mit sinkender<br />

Geschwindigkeit zunimmt und bei 10—20 km/Std.<br />

auf Betonstrassen an die 100% heranreichen kann.<br />

Im Durchschnitt einer Bremsung kommt man jedoch<br />

auch auf Betonstrasen kaum je auf einen<br />

Bremswirkungsgrad von mehr als 65 %>. Meist<br />

schwankt er bei Verwendung neuer Reifen und auf<br />

trockenen Strassen zwischen 50 und 65 %; für nasse<br />

Betonstrassen und aulte Reifen V = 50 %>; für<br />

glatten, nassen Asphalt und alte Reifen V =30%.<br />

Aus den elementaren Bewegungsgleichungen der<br />

Mechanik können folgende Grundformeln abgeleitet<br />

werden:<br />

t = 4,52 X<br />

r<br />

VT<br />

Bremszeit t in Sek., Weg S in Meter.<br />

S «= 0,393 X<br />

V<br />

Bremsweg in Meter, Geschwind, in km/Std. n in •/«•<br />

0.0386 x<br />

s<br />

Verzögerung a in M/Seo. 1 V in Km/Std., S in Met.<br />

v — 10,2 x a<br />

aus 100% = 10,2 • 9,81 ; n in °/o> Verzog, in m/Sek. 1<br />

An Hand dieser Formeln lassen sich die Kurven<br />

des Diagramms aufzeichnen. Diese Kurven geben<br />

die erforderlichen Bremswege S in Meter, in<br />

Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit<br />

V in km/St., für verschiedene Bremswirkungs-<br />

v»<br />

grade v Vo bezw. Adhäsionskoeffiziente «. Die<br />

praktischen Folgerungen aus diesen Gleichungen<br />

sind:<br />

1. Der Bremsweg nimmt bei gleicher Geschwindigkeit<br />

V mit zunehmendem 7 besw. u linear ab.<br />

Z. B. ist für 70 km/Std. und v = 60% S = 32<br />

Meter; für V 30% ist S "• 64 Meter.<br />

2. Der Bremsweg nimmt bei gleichen V bzw. u mit<br />

dem Quadrat der Geschwindigkeit zu. Z. B. ist für v<br />

= 60% und V = 40 km/Std. Bremsweg S = 10,5<br />

Meter; für V = 80 km/Std. ist der Bremsweg S =<br />

3. Für ein gegebenes V bzw. u ist der Bremsweg<br />

für gleiche Geschwindigkeitsabnahme bei hö-<br />

O 10 10 30 40 50 60 70 SO 90 100<br />

D55SD FAHRGESCHWINDIGKEIT V KM/STD.<br />

Der Bremsweg in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit<br />

bei verschiedenem «Wirkungsgrad»<br />

de* Bremse.<br />

heren Geschwindigkeiten grösser als bei kleinerem<br />

Fahrtempo. Um beispielsweise mit v = 60% von<br />

90 auf 80 km/Std. abzubremsen, wird ein Bremsweg<br />

von 11 Meter benötigt; von 50 auf 40 km/Std.<br />

jedoch nur 6 Meter.<br />

4. Die Bremsleistung, welche die Bremsen eines<br />

Fahrzeuges aufzunehmen haben, ist gewaltig. Sie<br />

beträgt z. B. ca. 170 PS, wenn ein 2000 kg schwerer<br />

Wagen innert 4 Sekunden von 80 km/Std. zum<br />

Stillstand gebracht werden soll. Diese Leistung<br />

wird in Wärme umgewandelt, letztere genügt, urü<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. JULI <strong>1938</strong> — N°58<br />

ca. 1,5 Liter Wasser von 20 "C. zum Kochen va.<br />

bringen.<br />

5. Jedes Fahrzeug beansprucht auf der Strasse<br />

eine Strecke, welche dem jeweiligen Bremsweg S<br />

gleichkommt, dies unter der theoretischen Voraussetzung,<br />

dass die Entschlusfassung zum Bremsen<br />

durch den Lenker und die Bremswirkung gleichzeitig<br />

einsetzen. Diese vom Fahrzeug beanspruchte<br />

Strecke muss unbedingt frei vorhanden sein und<br />

vom Lenker übersehen werden können. Nehmen wir<br />

an, dass zwei Fahrzeuge gleichzeitig in eine 90°-<br />

Kurve van 50 m Radius einfahren, und zwar das<br />

eine mit 60 km/Std., aas andere mit 100 km/Std.<br />

Die Sicht reicht in dieser Kurve bei einer Strassenbreite<br />

von 5 Meter- höchstens 30 Meter weit. Um<br />

also sicher zu fahren, dürften die Fahrzeuge höchstens<br />

eine Geschwindigkeit von 60 km/Std. (Bremsweg<br />

S bei 1 = 60 % =• 23,6 Meter) besitzen. Das<br />

zweite Fahrzeug benötigt jedoch bei V = 60% einen<br />

Bremsweg von 65,5 Meter. Daher wäre ein Zusammenstoss<br />

mit einem Hindernis, welches sich<br />

näher als 65,5 Meter vom Fahrzeug befindet, unvermeidlich.<br />

Gelingt es beiden Fahrzeugen, die Kurve<br />

ohne Zwischenfall zu durchfahren, so ergibt<br />

eine einfache Rechnung einen Zeitgewinn des zweiten<br />

Fahrzeuges gegenüber dem ersten von rund<br />

2 Sekunden! Diese äusserst wichtige Tatsache sollte<br />

sich jeder Fahrer merken. Das eingegangene Risiko<br />

eines möglichen Zusammenstosses steht danach<br />

gewiss in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn.<br />

N. S. N.<br />

fuvfxf.<br />

$P<br />

echsaa<br />

Anfrag« 726. Hatte Einspracht einen Sinn? In<br />

der hiesigen Gegend befinden sich heute 8 Autoreparaturwerkstätten,<br />

alle auf die Sommersaison<br />

angewiesen, denn im Winter ist ja fast nichts los.<br />

Nun soll wieder eine neue dazu kommen, wie aus<br />

den Baupublikationen hervorgeht. Ich möchte Sie<br />

nun anfragen, ob ich mit einer Einsprache Erfolg<br />

hätte. Ich gönne ja jedem sein Auskommen, aber<br />

im Moment, wo schon eine genügende Zahl von<br />

Vertretern unserer Branche vorhanden ist, hat es<br />

keinen Wert, dass immer noch neue dazu kommen.<br />

Antwort: Der Beruf des Automobilmechanikers<br />

untersteht dem Grundsatz der Handels- und<br />

Gewerbefreiheit. Sie können deshalb gegen die Eröffnung<br />

eines Konkurrenzgeschäftes in Ihrer Nähe<br />

an und für sich rechtlich keine Einwendungen erheben.<br />

Die Frage ist nur, ob die geplante Werkstätte<br />

den bau-, Verkehrs- und feuerpolizeiliehen<br />

Vorschriften entspricht. Sollte das nicht der Fall<br />

sein, so könnte allerdings auf dem Umwege über<br />

die Einsprache möglicherweise erreicht werden, dass<br />

die neue Werkstätte nicht errichtet werden darf.<br />

Ihre Begründung, es habe keinen Wert, dass immer<br />

neue Konkurrenten zuzögen, genügt aber selbstverständlich<br />

nicht, da, wie gesagt, das Gewerbe des<br />

Automechanikers frei ist<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 13.478. Beschriebene Blendschutzbrille<br />

gesucht. In Ihrer Zeitschrift lese ich einen Artikel<br />

über Blendschutzbrillen für Autofahrer. Es würde<br />

mich interessieren, wo solche bezogen werden können.<br />

K. in Z.<br />

Was die JMshumente sagen<br />

Das Amperemeter<br />

ist nicht auf jedem Armatarenbrett anzutreffen.<br />

Bei stehendem Wagen soll sein<br />

Zeiger, wenn alle Stromverbraucher ausgeschaltet<br />

sind, auf Null stehen. In Fahrt,<br />

jedoch bei abgeschalteten Scheinwerfern,<br />

soll es etwa 10 Ampere anzeigen. Beim<br />

Einschalten der Zündung schlägt es normalerweise<br />

etwas nach «Entladen» (bei<br />

amerikanischen Wagen «Discharge») aas;<br />

zeigt es aber bei ausgeschalteten Stromverbrauchern<br />

auf «Entladen», dann gehört<br />

der Wagen schleunigst in die nächste<br />

Werkstatt — die Batterie entlädt sich<br />

nämlich dann, und bis sie völlig ausgepumpt<br />

ist, dauert's nicht lange.<br />

Fern-Thermometer.<br />

Sie sind neuerdings geradezu Mode ge+<br />

worden — aber mit Recht! Das Kühlwasser-Fernthermometer<br />

verhindert nicht nur,<br />

dass der Kühler unbemerkt kocht — bekanntlich<br />

bei den jetzt meist unter der Motorhaube<br />

liegenden Kühlerverschlüssen eine<br />

besonders akute Gefahr! — sondern erlaubt<br />

auch die Feststellung, ob der Motor<br />

mit der richtigen Betriebstemperatur fährt,<br />

d. h. mit einer Temperatur zwischen 70 und<br />

90 Grad; sie allein schützt vor erhöhtem<br />

Verbrauch und vorzeitigem Maschinenver'<br />

schleiss. Da das Kühlwasser-Fernthermometer<br />

noch längst nicht bei allen Wagen<br />

serienmässig mitgeliefert wird, empfiehlt<br />

sich sein nachträglicher Einbau — an der<br />

Steuersäule oder im Gehäuse eines überflüssigen<br />

und deshalb gut entbehrlichen<br />

fehlerhaften Instrumentes, z. B. der Zeituhr.<br />

Das gleiche gilt vom Oel-F ernthermo*<br />

meter. Es zeigt die richtige Oeltemperatar<br />

an, deren Höhe je nach dem Fassungsvermögen<br />

des Carters und der Eigenart der<br />

jeweiligen Maschinenkonstruktion differiert.<br />

Bei den heutigen Geschwindigkeiten<br />

(stärkere Maschinen, bessere Strassen,<br />

Autobahnen!) macht sich jedenfalls das<br />

Oel-Fernthermometer immer unentbehrlicher,<br />

denn auch die Oeltemperatur ist für<br />

Betrieb und Haltbarkeit der Maschine mit<br />

ausschaggebend.<br />

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