E_1938_Zeitung_Nr.080
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N° 80 « DIENSTAG, 4 OKTOBER 1939 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Eine fehlerhafte Kreuzung<br />
Fortsetzung von Seite 4.<br />
Aber nicht nur der gerade durchgehende<br />
Verkehr der Industriestrasse selbst wird<br />
durch die Inseln beeinträchtigt, sondern auch<br />
der Abbiegeverkehr nach links ist gestört.<br />
Man hat nicht berücksichtigt, dass die Hinterräder<br />
eines kurvennehmenden Motorfahrzeuges<br />
einem erheblich engeren Spurkreis<br />
folgen als die Vorderräder, so<br />
dass, radikal gemessen, der vom<br />
wendenden Fahrzeug beanspruchte<br />
Raum wesentlich breiter ist als I<br />
das Fahrzeug selbst. Ein Motor- /<br />
lastzug mit Zweiachsanhänger /<br />
kann nach links nicht abbiegen, /<br />
V«£*l4C«>h*<br />
Schlussabstimmung über die Strassentransportordnung.<br />
In der Schlussaibstimmung vom letzten Freitag<br />
stimmte der Nationalrat mit 121 zu 3 Stimmen dem<br />
Bundesbeschluss ober Personen- und S'achentransporte<br />
mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen Straseen<br />
zu, während der Ständerat der nämlichen Vorlage<br />
mit 31 zu 3 Stimmen beipflichtete.<br />
Erleichterungen im französischen Güter«<br />
kraftverkehr.<br />
Durch eine neue, im Gesetzblatt vom 16. d. Mts.<br />
veröffentlichte Verordnung ist die durch Dekretgesetz<br />
vom SO. Juni <strong>1938</strong> bestimmte Kontingentierung<br />
des städtischen Güterkraftverkehrs wieder<br />
aufgehoben und durch ein Konzessions-System ersetzt<br />
worden. Ein Rechtsansprtich auf die Gewährung<br />
der Konzessionen besteht für alle Unternehmen,<br />
die gleichartige "Transporte vor dem 21. April<br />
1934 durchgeführt haben, ferner bei Ersatz von<br />
Pferdewagen durch Automobile und bei Umstellung<br />
eines früheren Güterfernverkehrs in gemischte<br />
Transporte auf Strasse und Schiene. Weitere Konzessionen<br />
können bei nachgewiesenem Erweiterungsbedürfnis<br />
des vorhandenen Wagenparks für<br />
Zwecke des städtischen Güterkraftverkehrs erteilt<br />
werden. Zulassungen neuer Betriebe bedürfen der<br />
Genehmigung des Ministers für öffentliche Arbeiten<br />
oder eines Antrages der Handelskammern. Die<br />
so kurze Zeit nach ihrer Einführung erfolgte Wiederaufhebung<br />
der Kontingentierung zeigt, dass die<br />
engherzigen Beschränkungen des städtischen Güterkraftverkehrs<br />
diesem nur geschadet haben, ohne den<br />
Eisenbahnen Nutzen zu bringen.<br />
Strassenbau und Verkehrsunfälle<br />
in den U. S. A.<br />
Wenn auch von den<br />
533,000 Meilen Sfaatsstrasstn<br />
73% (389,551 Meilen) mit einem Belag versehen<br />
sind, so hindert das doch nicht, dass der Fiskus —<br />
wie anderswo — seine Einnahmen aus den Verkehrsstrassen<br />
nicht in vollem Masse wieder auf die<br />
Strassen zuriickfliessen lässt. i6% davon gingen<br />
1937 für andere Zwecke drauf (gegen bloss 2,4%<br />
im Jahr 1930), währenddem leider keine Statistik<br />
darüber Auskunft erteilt, wieviel er vom Benzln-<br />
«teuererlös für sich behält.<br />
Absolut wie relativ ist die Zahl der Verkehrsunfälle<br />
seit Oktober 1937 in rückläufiger Entwicklung<br />
begriffen, wie folgende Tabelle veranschaulicht:<br />
Verkehrsunfälle<br />
1937 1936 Abnahme in %<br />
November 3750 3980 — 6%<br />
Dezember 3730 4320 =-<br />
teuer hindurohzukammen, ist ein aus der<br />
Industriestrasse nach links abbiegendes Fahrzeug<br />
genötigt, zunächst weit nach rechts zu<br />
halten und dann scharf abzudrehen. Dieses<br />
Verhalten widerspricht aber der Regel, beim<br />
Abbiegen rechtzeitig so weit nach links zu<br />
steuern, dass der durchgehende Verkehr möglichst<br />
bald wieder freigegeben wird.<br />
Angesichts dieser Mängel drängt sich ein<br />
Umbau der Anlage dringend auf. Unerlässlich<br />
ist vor allem eine erhebliche Verkleinerung der<br />
Mittelinsel. Da sie nicht etwa als Schutzbereich<br />
für die die Kreuzung überschreitenden<br />
Fussgänger dient, ist ihrer Verkleinerung<br />
keine Grenze gesetzt.<br />
Es würde genügen, um den dortigen<br />
Signalständer hemm eine<br />
kleine Scheuerkante mit vielleicht<br />
1 m Radius zu ziehen,<br />
falls man einen Drehpunkt für<br />
<strong>1938</strong> 1937<br />
Januar 2600 3100 —16%<br />
Februar 2020 2490 —18%<br />
März 2160 2800 —22%<br />
April 2040 2580 —19%<br />
Mai 2280 3120 —27%<br />
Im Verhältnis zum Total der von den Motorfahrzeugen<br />
zurückgelegten Distanzen hat sich die Zahl<br />
der Verkehrsunfälle während des Jahres 1937 in<br />
33 von den insgesamt 49 Staaten vermindert, und<br />
zwar in 19 davon um über 10%, in 14 bis zu 10%;<br />
im Endeffekt resultiert daraus für das ganze Land<br />
eine Verbesserung der Unfallbilanz um 3,7%, wobei<br />
pro 100 Millionen Fahrmeilen (160 Mill. Fahrkilometer)<br />
rund 16 Personen tödlich verunglückten,<br />
verglichen mit rund 18 im Jahre 1934. Unter<br />
den 1100 Städten, die sich am nationalen Sicherheitswettbewerb<br />
beteiligten, errangen sich in der<br />
Gruppe mit über 500,000 Einwohnern Milwaukee<br />
und in derjenigen von 250—500,000 Memphis die<br />
ersten Plätze, wobei Memphis zugleich auch den<br />
•Grand Prix» für Städte aller Grossen davontrug.<br />
Verkehrspolizisten mit Lautsprechern.<br />
Eine der hinsichtlich der VerkehrsdiszipMn<br />
fortschrittlichsten Städte ist zweifellos Brighton in<br />
der englischen Grafschaft Sussex. Säe war die<br />
erste Stadt, in der eine grosse Anzahl gewöhnlicher<br />
Polizisten mit Radio - Empfängern ausgerüstet<br />
wurde, um ständig Weisungen aus der Polizeizentrale<br />
empfangen zu können; eie hat jetzt edne<br />
neue Einrichtung eingeführt, die sich sofort als<br />
überaus nützlich zur Regelung des Verkehrs und<br />
zur Verhinderung von Strassenunfallen<br />
hat.<br />
erwiesen<br />
An den belebtesten Punkten der Stadt ist jetzt<br />
überall ein Polizist stationiert worden, der mit einem<br />
Mikrophon, Verstärker und Megaphon-Lautsprecher<br />
ausgerüstet ist; die für den Betrieb notwendigen<br />
Batterien führt er in einem kleinen, über<br />
eine Schulter gehängten Ledersack mit sich. Die<br />
Apparatur dient dazu, den Fahrverkehr zu regulieren,<br />
Lenker von Autos, die zu übermässig schnellem<br />
Fahren neigen, zu verwarnen und Fussgänger<br />
von unvorsichtigem Ueberschreiten der Fahrbahn<br />
abzuhalten. Die mächtige und klar verständliche<br />
Stimme, die aus dem Lautsprecher schallt, hat bereits<br />
einwandfrei zur Verhütung zahlreicher Unglücksfälle<br />
beigetragen.<br />
Betrunkene Fahrer kommen in den Tigerkäfig.<br />
In Woburn, einer kleinen Stadt in Massachusetts,<br />
hatten sich Unfälle infolge von Trunkenheit<br />
in letzter Zeit derart gehäuft, dass der Polizeipräsident,<br />
der zugleich das Amt des Bürgermeisters<br />
vorsieht, beschloss, ein besonders drastisches<br />
Mittel anzuwenden: er sperrte die betrunkenen Verkehrssünder<br />
nicht mehr in den Polizeiarrest, sondern<br />
liess sie in einen Käfig schaffen, den er aus<br />
einem Wanderzirkus entliehen hatte. Der Käfig<br />
mit seinem Inhalt wurde als Pranger auf dem<br />
Marktplatz der Stadt aufgestellt. Nachdem er nicht<br />
mehr als dreimal benützt worden war, hatte er<br />
bereits seinen Zweck erfüllt: Trunkenheit am Steuer<br />
existiert nicht mehr in Woburn, und der Käfig<br />
konnte bereits seinem rechtmässigen Besitzer,<br />
einem bengalischen Königstiger, wieder zurückgestellt<br />
werden.<br />
SEKTION BERN. «Fahrt nach dem Strich».<br />
Wer von Aarberg in schnurgerader Linie auf der<br />
Karte einen Strich nach Schwarzenburg zieht und<br />
diese Ortschaft in gleicher Weise mit Worb verbindet,<br />
ist mit der Grundidee des köstlichen automobilistischen<br />
Wettbewerbs der Sektion Bern vom<br />
1. Oktober bereits vertraut gemacht. Wenn er noch<br />
erfährt, dass es sich darum handelte, diese drei<br />
Fixpunkte auf dem kürzesten Wege, der nicht immer<br />
der schnellste sein muss, miteinander in Verbindung<br />
zu bringen, so ist ihm diese neuartige Konkurrenz<br />
auch in der Ausführung verraten.<br />
So einfach die Uebungsanlage aber auch dem<br />
Laien scheinen mag, so viel Vorbereitungen erheischte<br />
sie von den Veranstaltern. Vorerst musste<br />
die Funktion des Tachometers haargenau ermittelt<br />
werden; dies geschah in der Weise, dass vorgängig<br />
des Strichfahrens eine Regelmässigkeits- und Distanzfahrt<br />
auf genau abgesteckter Strecke eingeschoben<br />
wurde.<br />
Vom Ziel der Regelmässigkeitsprüfung, das sich<br />
zwischen Fräschele und Kallnach befand, wurden<br />
die Konkurrenten einzeln über Aarberg nach<br />
Schwarzenburg gewiesen und von dort nach erfolgter<br />
Kontrolle nach Worb. Der Tagessieger Schäfer<br />
Erich, Bern, benötigte nach dem «Strich» gemessen,<br />
52 km, 71,95 Strassenkilometer. Die kürzeste<br />
Strecke düftelte Hohl Willy, Bern, heraus:<br />
70,25 'km. Leider langte es ihnen nicht zum Gesamteieg,<br />
da sie in der Vorprüfung mit etlichen<br />
Strafpunkten hängen blieben.<br />
Die Veranstaltung nahm einen frohen, von keinem<br />
Unfall oder einer Havarie getrübten Verlauf<br />
und war von den Uebungsleitem Büchler, Herren<br />
und Schmidt flott aufgezogen.<br />
Folgende 5 Fahrer erzielten die kürzesten Strassenkilometer:<br />
1. Schäfer Erich, Bern, Dodge 364,04 Punkte<br />
2. Hohl Willy, Bern, BaliOa 365,25<br />
3. Scheibler Aug., Laupen, Aprilia 368,1 »<br />
4. Gautschi Hans-Rolf, Bern, B.M.W. 369,1 »<br />
ohne die volle Fahrbahnbreite<br />
der Industriestrasse bis an den<br />
äussersten Rand hinaus auszunützen.<br />
Vollends ein Traktorzug<br />
mit Langeisen oder Langholz<br />
kann nach links nicht abbiegen,<br />
ohne mit dem Traktor auf den<br />
Radfahrerweg oder gar auf das Trottoir hinaufzufahren,<br />
damit der Anhänger nicht auf<br />
die Mittelinsel hinaufgerät<br />
In Abb. 3 haben wir diese Verhältnisse andeutungsweise<br />
zu skizzieren versucht Aber<br />
auch der aus der Industriestrasse nach links<br />
ausbiegende Autobus verrät eine unliebsame<br />
Folge der bestehenden Ordnung der Dinge.<br />
Um nämlich die Mittelinsel überhaupt umfahren<br />
zu können und durch die schmale Lücke<br />
zwischen ihr und dem anliegenden Verkehrsden<br />
Linksabbiegeverkehr überhaupt<br />
als erforderlich betrachten<br />
will. Gleichzeitig aber würde es T. C. S.<br />
sich auch empfehlen, die beiden<br />
Verkehrsteiler durchgehend auf<br />
die Breite ihrer « Eintrittskante » Vor einer neuen Aufgabe.<br />
bei den Signalträgern zu reduzieren,<br />
damit nicht mehr durch ihre schiefen<br />
Direktor des TCS.<br />
Ein Interview mit Josef Britschgl, dem neuen<br />
Seitenkanten bei unsichtigem Wetter ein Der neue Direktor des TCS war so liebenswürdig,<br />
einem unserer Redaktionskollegen eine kurze<br />
nicht bestehender Verlauf des Fahrweges vorgetäuscht<br />
wird. Erforderlich ist es aber auch, Unterredung zu gewähren, wobei 6ich der Nachfolger<br />
von Prof. Delaquis über seine neue Tätig-<br />
dass die weisse Trennlinie in der Fahrbahnmitte<br />
der Industriestrasse tangential an die keit folgendermassen äusserte:<br />
äussersten Grenzpunkte der Inseln weitergeführt<br />
wird, um die Fahrzeuge einwandfrei an<br />
diese Hindernisse heranzuleiten. H. W. Th.<br />
1<br />
A. C. S.<br />
Ich habe kein Programm, erklärte er gleich<br />
einleitend, denn ein solches wird sich von selbst<br />
ergeben, sobald ich einmal auf dem laufenden bin<br />
hinsichtlich der meiner wartenden Aufgaben und<br />
das eine und andere Problem durchgearbeitet habe.<br />
Aber hat nicht Ihre bisherige Tätigkeit sowohl<br />
in Genf als in Bern Sie direkt auf Ihre künftigen<br />
Aufgaben vorbereitet?<br />
Ich hoffe es wenigstens. In Genf zum Beispiel<br />
...<br />
.. gehörten Sie doch sicher dem TCS an?<br />
Seit 1929, ja. Um der Wahrheit die Ehre zu geben<br />
— wie in den meisten Fällen, bestimmten auch<br />
mich die Möglichkeit, ein Triptyk zu erhalten, und<br />
die andern Erleichterungen touristischer Art zum<br />
Eintritt. Zur selben Zeit aber hatte ich Gelegenheit,<br />
für ein Genfer Advokaturbureau in zahlreichen<br />
Unglücksfällen zu plädieren, sie zu liquidieren,<br />
und zwar gerade in jenem Zeitpunkte, als das MFG<br />
in Kraft trat. So konnte ich also von der juristischen<br />
Seite her alle die vielen Probleme des Automobilverkehrs<br />
aus nächster Nähe studieren. Ich<br />
versichere Sie, dass ich das neue Gebiet, welches<br />
mein Vorgänger, Prof. Delaquis, noch viel intensiver<br />
zu bearbeiten begonnen, als dies durch den<br />
TOS eigentlich seit jeher geschah —<br />
die Verkehrssicherheit<br />
— mit grösster Intensität zu betreuen gedenke.<br />
Und in Bern?<br />
In Bern bin ich anlässlich der Verhandlungen<br />
mit dem Auslande mit verschiedenen Problemen<br />
des allgemeinen Tourismus, der übrigens eines<br />
der hauptsächlichsten Elemente unserer nationalen<br />
Wirtschaft darstellt, in Berührung gekommen.<br />
Schließelich bin ich auch, immerhin ohne direktes<br />
Studium derselben, mit den Modalitäten des Streites<br />
Schiene/Strasse durchaus vertraut. Alle diese<br />
Fragen interessieren mich sehr und ich freue mich,<br />
an ihrer Lösung mitarbeiten zu dürfen.<br />
Zusammenarbeit:<br />
Haben Sie sich, trotz des fehlenden Programmes,<br />
nicht bereits einige Direktiven<br />
Ihrer künftigen<br />
hinsichtlich<br />
Beziehungen zur öffentlichen Hand<br />
zurückgelegt?<br />
Einzig ein Prinzip: Dasjenige der Zusammenarbeit.<br />
Es ist übrigens ja dasjenige meines Vorgängers<br />
und dasjenige des TCS überhaupt. Ich<br />
präzisiere: um bei den Organen des Staates .Gehör<br />
zu finden, darf man ihnen gegenüber nicht eine<br />
oppositionelle Haltung einnehmen. Man sollte eher<br />
die Möglichkeit der Verständigung suchen und<br />
wenn schon im einen oder andern Punkte gekämpft<br />
werden muss, dann soll es sachlich geschehen.<br />
Das ist der beste Weg, um zur Verständigung<br />
zu kommen.<br />
Glauben Sie vor allem nicht, dass meine gegenwärtige<br />
Arbeit mich zum Verfechter der Rolle des<br />
Staates und seiner Eingriffe gemacht habe. Im Gegenteil:<br />
wenn man darum herumkäme, wäre es um<br />
so besser. Aber wie könnte man das riskieren, wenn<br />
man von Staaten umgeben ist, von denen einzelne<br />
alles durch die Macht reglementieren lassen? Wir<br />
müssen wohl oder übel in derselben Weise antworten,<br />
soweit wenigstens unsere öffentliche Meinung<br />
und unsere Institutionen das zulassen. Wo sind<br />
die Zeiten, da sich die Wirtschaftsverhandlungen<br />
zwischen den einzelnen Staaten auf den Abschluss<br />
von Handelsverträgen beschränkten, da alles sich<br />
mit Akkorden auf dieser oder jener Zolltarifposition<br />
begnügte? Heute steht man vor einem tanzen<br />
Komplex, der sich umfangreich, streng und äusserst<br />
delikat erweist. Deshalb muss auch unser<br />
Staat zu unserer Verteidigung eich der hauptsächlichsten<br />
Waffe bedienen, welche er besitzt: die<br />
ganze Kraft, alle Gebiete unserer Kaufkraft<br />
Aber die Privatinitiative?<br />
Sie bleibt die Basis unseres öffentlichen Lebens,<br />
die Quelle der Lebenskraft des Landes und des<br />
TCS, stellt ein lebendiges Beispiel dar. Durch die<br />
gemeinsamen Anstrengungen seiner Mitglieder erreichte<br />
er seine heutige Macht und seinen gegenwärtigen<br />
Einflusa. loh bin glüoklich und stolz,<br />
•künftighin alle meine Kräfte in den Dienst dieser<br />
Macht und dieses Einflusses zu stellen, denn ich<br />
•weiss, dass sie dem Lande zum Guten gereichen.<br />
Au* de<br />
Monatsversammlung. Wir laden<br />
freundlich ein, auf die<br />
nächste Monatsversammlung vom<br />
Mittwoch, den 5. Oktober, ins<br />
Rest. Du Pont, abends 8.30 Uhr.<br />
Spezielle Mitteilungen über unser<br />
Herbstprogramm benötigt<br />
allseitige Teilnahme. Gleichgesinnte Berufskollegen<br />
sind ebenfalls willkommen. Der Vorstand.<br />
VEREINIGUNG STAATL. GEPR.<br />
AUTOFAHRLEHRER<br />
DER SCHWEIZ (V.A.S.J<br />
AUTOFAHRLEHRER-VERBAND BEIDER BA-<br />
SEL Versammlung vom 4. Oktober <strong>1938</strong>, 20^ Uhr,<br />
Restaurant Heuwaage.<br />
Traktanden: 1. Appell. 2. Protokoll der letzten<br />
Versammlung. 3. Neuaufnahmen von Mitgliedern.<br />
4. Anträge zwecks Förderung unseres Fahrlehrerberufes.<br />
5. Diversa.<br />
Vollzähliges Erscheinen erwartet: Der Vorstand.<br />
lo<br />
Personelles:<br />
Mercedes-Benz-Automobil-Aktfeng*sellsehaft, Zürich.<br />
Carl Schippert ist aus dem V R. ausgeschieden;<br />
seine Unterschrift ist erloschen. Das bisherige<br />
V R.-Mitglied Wilhelm Kissel wurde zum Präsidenten<br />
ernannt; neu wurde als Delegierter in den<br />
V.R. gewählt Friedr. Muff. Er bleibt weiterhin<br />
Geschäftsführer. Die beiden V R.-Mitglieder führen<br />
wie bisher Kollektivunterschrift.<br />
Veranstaltungen.<br />
idien<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
»fsdhaH<br />
Kleinkind und Strassenverkehr.<br />
Einer lobenswerten Aufgabe haben «ich die<br />
stadtberniscben Kindergärtnerinnen unterzogen; im<br />
Rahmen des weitgespannten Themas «Staatsbürgerliche<br />
Erziehung» widmen sie der «Gewöhnung zur<br />
Gemeinschaft» ihre besondere Aufmerksamkeit und<br />
haben dabei das Kapitel «Kind und Strasscnverkehr»<br />
nicht vergessen. Am 21. September hielt<br />
Frl. Nelly Gassmann im Kindergarten Neufeld vor<br />
zahlreichen Kolleginnen eine wohlaufgebaute<br />
Probelektion, die deutlich zeigte, wie fröhlich und<br />
unauffällig hier eine Belehrung eintreten kann,<br />
wie gross aber auch das Interesse der Kleinen für<br />
den Verkehr und namentlich die Motorfahrzeuge<br />
istl Auf dieser Stufe muss noch stark vom sinnlichen<br />
Eindruck aus an das Kind herangetreten<br />
werden (akustische Uebungen), dann fibt es eine<br />
Menge Bewegungsspiele, wo die Kinder leicht genug<br />
das schöne Kurvenfahren, die Rücksichtnahme<br />
im Verkehrswirbel, den Unterschied von rechts<br />
und links, erlernen, und zuletzt sitzen sie schön<br />
«parkiert» vor einer magischen Tabelle, wo sie die<br />
verschiedenen Verkehrsmittel erkennen, einander<br />
«um Raten aufgeben und mit Hilfe eines «sauberhaften»<br />
Kartons ordnen können, z. B.: welche<br />
Fahrzeuge müssen auf dem Trottoir sein (Reif,<br />
Handwagen, Trottinette), welche nur auf der<br />
Strasse? usw. Auf zwei Tischen ausgebreitet lag<br />
ferner ein wunderschönes Bastelspiel, janz selbst<br />
verfertigt, wo jedes Kind eein Kindergartenhaus,<br />
die umliegenden Strassen und Häuser wiederfinden<br />
und mit allen möglichen Vehikeln befahren konnte.<br />
In der sehr regen Diskussion fielen aock viele»<br />
wertvolle Anregungen, und jedenfalls haben wir<br />
Automobilisten allen Grund, diesen strebsamen<br />
Kindergärtnerinnen dankbar zu sein und möchten<br />
wünschen, es würden überall, besonders auch auf<br />
dem Lande, derartige- Arbeitsgruppen, aber auch<br />
derartig neuzeitlich geführte Kindergärten entetehn!<br />
ir.<br />
Seeländer Maler. Im Fraubrunnenhaus In Twann,<br />
anlässlich der Weinlese, eröffneten Sonntaf, den<br />
2. Oktober, Bildhauer Jakob Bobst, Basel und Genf,<br />
die Maler Walter Clenin und Fernand Gianque in<br />
Ligerz, Traugott Senn in Ins und Elsi Gianque,<br />
Handweberin, in Ligerz, ihre 4. Ausstellung unter<br />
dem Titel: «Seeländer Maler». Di« Veranstaltung<br />
dauert bis und mit 16. Oktober.<br />
Redaktion :<br />
Dr. A. Locher, abw. — Dr. E. Waldmiytr,<br />
Dipl.-Ing. F. 0. Weber.