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E_1938_Zeitung_Nr.080

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einige Korrekturen gefallen lassen. Die Anstrengungen,<br />

deren es bedarf, um aus diesem<br />

halbtauglichen Werk einen<br />

Imponierenden und vorbildlichen Strassenzug<br />

zu machen, sind relativ gering: Die Verlegung<br />

des bemängelten Fussgängerstreifens<br />

wird ein leichtes sein und die Korrektur der<br />

kritisierten Kreuzung keine grossen Mittel<br />

beanspruchen. Der Wellenbewegung der<br />

Strassenaussenseiten beizukommen, dürfte<br />

sich schon schwieriger gestalten. Aber trotzdem<br />

— erst nach dieser Korrektur vermag<br />

die Strasse zu leisten, für was sie berechnet,<br />

erst dann wird man sich ihrer Breite, ihrer<br />

blendfreien Natriumbeleuchtung bei Nacht<br />

wirklich freuen können!<br />

Wy.<br />

VevLc^Bva*<br />

Die Befahrbarkeit der Gotthardstrasso<br />

zwischen Erstfeld-Göschenen und die Autotransporte<br />

durch den Gotthard.<br />

'Dank der Initiative, d. h. auf Anregung der<br />

Automobilverbände schufen die Schweiz. Bundesbahnen<br />

während der letzten Jahre verschiedene,<br />

von den Motorfahrzeugbesitzern<br />

gebührend anerkannte Erleichterungen für<br />

den Tunneltransport. Weitere Neuerungen<br />

dieser Art sind in Aussicht genommen: In<br />

Göschenen beispielsweise ist eine direkte Zufahrt<br />

zur Verladerampe von Norden her erstellt<br />

worden. Neben der über die wilde Göschenerreuss<br />

führenden massiven Eisenbahnbrücke<br />

lag bisher unbenutzt noch immer das<br />

eiserne Fachwerk der ehemaligen alten<br />

Brücke. Heute dient dieses nun einer neuen<br />

Bestimmung, denn von Wassen herkommend<br />

gelangt der Automobilist, nunmehr nach<br />

Passieren der unterhalb Göschenen gelegenen<br />

Bahnunterführung dem Bahnkörper entlang<br />

über die auf dem alten Brückenfachwerk erstellte<br />

direkte Zufahrt auf kürzestem Wege<br />

auf den Bahnhofplatz. Die enge und kurvenreiche<br />

(4 rechtwinklige Kurven) Dorfdurchfahrt<br />

bleibt ihm auf diese Weise erspart.<br />

Schafft ausserdem die Höhe der Automobilfrequenz<br />

hiefür erst einmal die notwendigen<br />

Grundlagen, dann dürften die Bundesbahnen<br />

vor allem mit der Einführung von Erleichterungen<br />

transporttechnischer Natur, z. B. einer<br />

Vermehrung der Transportmöglichkeiten<br />

nicht zögern. Dagegen herrschen am Gotthard<br />

strassenbantechnisch in letzter Zeit<br />

öfters Verhältnisse, die zu berechtigten Beanstandungn<br />

Anlass geben. Immer wieder<br />

kommt es vor, dass — vor allem — die Nordrampe<br />

zwischen Erstfeld-Amsteg-Gurtndlen-<br />

Wassen und Göschenen für den Automobilverkehr<br />

entweder überhaupt gesperrt oder<br />

dann nur mit grösster Vorsicht befahrbar ist.<br />

Wir verweisen auf die nachstehende, aus Automobilistenkreisen<br />

eingegangene Zuschrift:<br />

von besonderer Wichtigkeit für die Autotransporte<br />

durch den Götthard ist aber vor allem die<br />

völlige Schneefreihaltung der Nordrampe<br />

Erstfeld-Gösehenen den ganzen Winter hindurch.<br />

Es darf nicht mehr vorkommen, dass die Eisenbahntransporte<br />

bereits von Erstfeld, Amsteg oder<br />

Gurtnellen aus erfolgen müssen, weil die Strasse<br />

•wegen unzureichender Schneefreimachung nicht<br />

mehr fahrbar ist. Mit einem motorisierten Schneepflug<br />

oder einer Schneeschleudermaschine ist die<br />

durchgehende Offenhaltung sehr wohl möglich und<br />

es muss nun einmal die Uraerregierung dazu verpflichtet<br />

werden, denn der Eisenbahntransport von<br />

den unter Göschenen gelegenen Stationen aus gestaltet<br />

sich für den Automobilisten viel zu kostspielig.<br />

Die bis anhin bestandene Unsicherheit in<br />

der Befahrbarkeit der Nordrampe und die mit<br />

ihrem Befahren oft verbundene Gefährlichkeit<br />

wegen ungenügendem Pfaden haben die Gotthardroute<br />

im Winter weit herum in Verruf gebracht.<br />

Dieser unhaltbare Zustand muss verschwinden, sollen<br />

die Autotransporte durch den Gotthard eine<br />

Förderung erfahren. Auf der Südseite hat der<br />

Töchter, ein halbes Dutzend.<br />

Von Cecily Sidgwlck.<br />

20. Fortsetzung.<br />

Ich fühlte mich wie ein Schmetterling, der<br />

an einer Stecknadel zappelt.<br />

< Dr. Little kommt manchmal, um Nancy<br />

zu besuchen; er hält sehr viel von ihr. ><br />

c Aber für eine Frau ist es sehr schwer,<br />

sich als Aerztin durchzubringen. Ich würde<br />

bei ihrer Berufswahl eher Pflegerin oder<br />

Masseuse vorgeschlagen haben. Uebrigens<br />

wissen Sie etwas über die Pflegerin nebenan<br />

? Ein widerwärtig aussehendes Weib.<br />

Mir wurde gesagt, dass sie die Kinder sehr<br />

schlecht behandelt. ><br />

« Wer hat Ihnen das gesagt ? »<br />

c Jemand, der dieses einfältige Fräulein<br />

Wood kennt. Sie will es geheimhalten und<br />

teilt es jedem Menschen unter dem Siegpel<br />

der Verschwiegenheit mit. Ich glaube, ganz<br />

Porthlew spricht davon. Ich möchte wissen,<br />

warum Vincent sich nicht wieder verheiratet<br />

? Man sollte ihm schreiben, oder<br />

wollen Sie es tun ? »<br />

< Wir können beide schreiben», schlug<br />

ich vor.<br />

Der Aufbau des europäischen Nutzfahrzeugparks<br />

hat sich unter wesentlich andern<br />

Gesichtspunkten vollzogen als der des Personenwagenbestandes.<br />

Während der letztere<br />

im grossen und ganzen einer relativ freien,<br />

zum mindesten nicht gewaltsam zurückgehaltenen<br />

Entwicklung folgen konnte, hatte<br />

der Lastwagen als Instrument der gewerblichen<br />

Wirtschaft und als ein in bestimmten<br />

Bereichen erfolgreicher Wettbewerber des<br />

Güterverkehrs auf der Schiene seit seinem<br />

Aufkommen nicht nur den heftigen Widerstand<br />

der Eisenbahnen zu überwinden, sondern<br />

auch die Wirkungen der im letzten<br />

Jahrzehnt so starken Schwankungen der<br />

Wirtschaftskonjunktur mussten sich im<br />

Wachstumstempo des Güterkraftverkehrs<br />

begreiflicherweise viel deutlicher abzeichnen<br />

als dies auf der Seite des privaten Personenkraftverkehrs<br />

der Fall ist.<br />

Die Gefahr, die dies« Entwicklung im Allgemeininteresse<br />

in sich birgt, ist in den letzten<br />

Jahren von den verantwortlichen Instanzen<br />

der verschiedenen Länder mehr und<br />

mehr erkannt worden und es hat nicht an<br />

Bemühungen gefehlt, Unterlassungen von<br />

früher durch eine automobilfreundHchere Politik<br />

wieder gutzumachen. So bemerkten wir<br />

in jüngster Zeit in einer Reihe von Staaten<br />

eine bewusste Stärkung des Lastwagenparks<br />

im Rahmen der Gesamtmotorisierung. Aller^<br />

dings entspringen diese Tendenzen zu einem<br />

entscheidenden Teil der Einsicht, dass ein<br />

leistungsfähiger Nutzkraftwagenpark auch<br />

vom wehrwirtschaftlichen Standpunkt aus<br />

unerlässlich ist. Man ist sich heute überall<br />

in der Welt darüber klar, dass der private<br />

Automobilismus einen wesentlichen Faktor<br />

der militärischen Widerstandskratf darstellt.<br />

Gilt dies ganz allgemein, so doch in ganz besonderem<br />

Masse von dem Vorhandensein<br />

eines grossen und modernen Bestandes an<br />

Lastwagen, des unentbehrlichen Transportmittels<br />

für schnelle Massenbeförderungen.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt geben wir<br />

hier einen Ueberblick über die Stärke des<br />

zivilen Nutzfahrzeugsparks von zehn europäischen<br />

Ländern. Er veranschaulicht die<br />

nach den letzten verfügbaren Ziffern vorhandenen<br />

Bestände an Lastwagen, einschliesslich<br />

Omnibussen, im Vergleich ZUT Gesamtzahl<br />

der im Umlauf befindlichen Automobile<br />

einerseits und die Eigenproduktion dieser<br />

Kanton Tessln bereits hiefür Vorsorge getroffen.<br />

Sollte der bisherige Zustand auf der Nordseite diesen<br />

Winter unerwarteter Weise doch noch andauern,<br />

so müssen die SBB dafür besorgt sein,<br />

dass die Beamten der verschiedenen Stationen auf<br />

der Südseite genau und fortwährend instruiert<br />

sind, wie weit der Eisenbahntransport im Maximum<br />

zu erfolgen hat, damit nicht unnötige Eisenbahntransporte<br />

vorkommen.<br />

Noch ist es Zeit, diesem berechtigten Postulat<br />

Nachachtung zu verschaffen.<br />

Tag auszunützen und die<br />

Es gilt aber jeden<br />

Verhandlungen mit den urnerlschen Behördein<br />

raschestens aufzunehmen, Inskünftig dürfte die<br />

Brenneroute den schweizerischen Nordsüdverbindungen<br />

gewaltige Konkurrenz bereiten, sind doch<br />

erst kürzlich die Zufahrtsstrassen «um Brenner<br />

über Fernpass und Zirlerberg in die sog. «schneefreien<br />

B.eichsstrassen> eingegliedert worden, d. h.<br />

in diejenigen Strassen des deutschen Reiches, die<br />

das ganze Jahr hindurch ohne jeden Unterbruch<br />

fahrbar sind. Neu hinzugekommen ist auch die<br />

Verbindung von Landeck über die Reschenscheideck<br />

nach Spondignia durch Vintechgau nach Meran.<br />

Der<br />

Internationale Durchgangsverkehr<br />

Deutschland-Italien und umgekehrt wird eich daher<br />

immer mehr über die Brennerroute abwickeln<br />

und eine wesentliche Verstärkung erfahren, wenn<br />

Noch während ich sprach, trat Melinda,<br />

mit Augen wie Wasserräder so gross, ein<br />

und sagte, dass Nancy und der Doktor mich<br />

oben zu sprechen wünschen, dass der Tee<br />

fertig sei, und ob die drei Kinder vielleicht<br />

in der Küche trinken könnten, das würde<br />

ihnen Freude machen. Ausser Atem fügt« sie<br />

noch hinzu, dass Dermot jetzt sauber sei,<br />

aber Alberta glaube, dass es wenigstens eine<br />

Stunde dauern wird, die Badewanne wieder<br />

rein zu bekommen.<br />

«Wie kommen Ihre Dienstboten dazu,<br />

Dermot zu baden ? > erkundigte sich Frau<br />

Cleveland. « Eine komische Idee ! » '<br />

c Bei uns ist es nicht so wie bei andern<br />

Leuten», sagte ich. Im selben Augenblick<br />

erblickte ich durch die Türspalte Celia, die<br />

sich vorbeizuschleichen suchte. Ich hielt sie<br />

an und sagte:.<br />

« Geh hinein und sprich mit Frau Cleveland,<br />

antwortet ihr aber auf keine Frage >,<br />

flüsterte ich. «Dr. Little wartet oben auf<br />

mich. ><br />

Ich eilte in Ambroses Zimmer hinauf. Kenneth<br />

war bereits zu Bett gebracht, und im<br />

Kamin brannte Feuer. Dr. Little sagte mir,<br />

dass seine Diagnose mit der Nancys über-<br />

'efastimme. Es sei Typhus, und der Fall wäre<br />

wohl nicht so schwer, wenn die ärztliche<br />

Behandlung rechtzeitig eingesetzt hätte und<br />

4<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 4. OKTOBER <strong>1938</strong> — N° 80<br />

Der Lastwagen als Wehr-Reserve<br />

Länder an Nutzfahrzeugen im Verhältnis zu<br />

ihrer gesamten Autoproduktion und ihren<br />

derzeitigen Lastwageübestand auf der andern<br />

Seite :<br />

Last».<br />

Lattvagen-<br />

Automobll- Lastw.- In °1„ Lastwagen erxeugung<br />

bestand bestand des «rzeugung in 7, des<br />

Bestand.<br />

Prod. Best.<br />

Grossbrit. 2 409 500 575200 23,9 112 800 23,0 19,6<br />

Frankreich 2 200 000 550 000 25,0 24 900 12,3 4,5<br />

Deutschld. 1620200 273 000 16,8 65 600 19,4 24,0<br />

Russland 580 000 433 000 74,6 180 900 91,0 24,0<br />

Italien 450 700 121500 26,9 14 000 24,6 11,5<br />

Belgien 212 900 80500 37,8 600 27,1 0,8<br />

Holland 143 800 52 900 36,8 — — —<br />

TschechosL 109 400 29 700 27,2 1 600 11,6 5,5<br />

Schweiz 92 100 20600 22,4 700 100,0 3,4<br />

Polen 24 300 9 800 28,7 700 31,8 7,1<br />

Ungarn 17 900 4 500 24,8 500 80,5 11,1<br />

Wir sehen, dass sich der Anteil des Nutzfahrzeugparks<br />

am Totalbestand von Automobilen<br />

im allgemeinen zwischen 22 und<br />

38 % bewegt. In Deutschland erreicht er jedoch<br />

nur knapp 17 %, während in der<br />

Sowjet-Union 75 % aller Automobile in Lastwagen<br />

bestehen. Dementsprechend ist auch<br />

hier der Prozentsatz der nationalen Nutzfahrzeugproduktion<br />

an der Gesamterzeugung<br />

unverhältnismässig hoch. In der Schweiz beschränkt<br />

sich der Automobilbau, wie unserer<br />

Uebersicht zu entnehmen ist, ausschliesslich<br />

auf Lastwagen, und auch in Ungarn ist er<br />

überwiegend auf diesen konzentriert.<br />

Selbstverständlich berechtigen dl© Bestandsziffern<br />

allein noch zu keinen Rückschliüssen<br />

auf den militärischen Wert des<br />

Lastwagenparks, der nicht weniger von der<br />

Qualität als von der Quantität der verfügbaren<br />

Fährzeuge bestimmt wird. Im allgemeinen<br />

ist hierüber zu sagen, dass die Ueberalterung<br />

des Automobilbestandes in den kleineren<br />

Staaten weit ausgeprägter ist als in<br />

den hochmotorisierten Ländern.<br />

Des weitern darf nicht übersehen werden,<br />

dass das Mass des Rückgriffs auf den zivilen<br />

Automobilpark entscheidend durch die<br />

in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche<br />

Stärke der militäreigenen Bestände bedingt<br />

wird. Wie stark diese aber auch immer<br />

sein mag, in keinem Fall kann sie allein ausreichen,<br />

den Bedarf der Armeen an rollendem<br />

Material allein zu decken. Stets wird<br />

die Nutzfahrzeugreserve der Friedenswirtschaft<br />

ihren unentbehrlichen Beitrag zur Hebung<br />

der Wehrkraft der Länder zu liefern<br />

haben. J. P. K.<br />

einmal die in Angriff genommene- Autobahn von<br />

München - Oberammergau - Bodenseegebiet in Verkehr<br />

genommen wird.<br />

Ganz ohne Zweifel ist der Kanton Uri heute<br />

durchaus in der Lage, diese berechtigten<br />

Forderungen zu erfüllen. Mit Ausnahme<br />

einiger weniger kleiner Zwischenstücke präsentiert<br />

sich die Gotthardnordrampe bis Göschenen<br />

als ausgebaut und mit gutem Oberflächenbelag<br />

versehen. Zu beanstanden sind<br />

nur noch die in stärkern Steigungen gelegenen<br />

Strassenabschnitte, etwa der oberhalb dem<br />

Kraftwerke Amsteg gelegene, unmittelbar ob<br />

der Reussbrücke beginnende Stich, ferner die<br />

Steigungen nördlich vom Pfaffensprung und<br />

unterhalb Wassen bis zur Maienreuss-Brücke.<br />

Ueber ein kurzes dürfte also die Gotthardnordrampe<br />

bis Göschenen durchwegs ausgebaut<br />

und damit den neuzeitlichen Verkehrsbedürfnissen<br />

angepasst sein. Umso unverständlicher<br />

müsste es unter diesn Umständen<br />

erscheinen, wenn nicht alles getan würde, um<br />

auch die ununterbrochene Offenhaltung der<br />

Strasse während der Wintermonate zu gewährleisten.<br />

das Kind nicht so herabgekommen und erschöpft<br />

wäre, dass es vor dem Auslöschen<br />

sei.<br />

«Diese Frau sollte man rädern>, sagte<br />

Nancy heftig.<br />

« Sie würde Unwissenheit vortäuschen »,<br />

sagte Dr. Little. « Was haben Sie mit ihr<br />

getan ? »<br />

« Nichts, Sie lief weg und schloss sich<br />

ein. ><br />

Wir standen Jetzt ausserhalb des Zimmers<br />

und sprachen leise. Als Nancy einen Laut<br />

ihres Patienten hörte, ging sie wieder zurück.»<br />

« Hat sie Ihnen erzählt, dass sie die Pflegerin<br />

verprügelt hat ? » fragt© ich den Doktor.<br />

< Nancy ? Nein I<br />

« Es wird bald in ganz Porthlew bekannt<br />

sein. Kann Nancy ins Gefängnis kommen ? ><br />

« Vielleicht wegen Hausfriedensbrfichs >,<br />

entgegnete Dr. Little und machte ein so vergnügtes<br />

Gesicht, dass mir wieder leichter<br />

ums Herz wurde. Allerdings war es keine<br />

Kleinigkeit, Typhus im Hause zu haben und<br />

drei fremde Kinder.<br />

Als ich in den Salon zurückkam, fand ich<br />

Celia verstimmt.<br />

«Hat sie dich wegen dieses Beales gequält<br />

? > fragte ich.<br />

Abbau der Reisepass-Gebühren.<br />

Die Schweiz, das Reiseland par excellence,<br />

das alljährlich die grössten Anstrengungen<br />

macht, um möglich viele ausländische Gäste<br />

anzuziehen, ist dasjenige Land, das ausserordentlich<br />

hohe, prohibitiv wirkende Passgebühren<br />

aufweist. Gewiss handelt es sich<br />

hierbei um eine finanzielle Angelegenheit, die<br />

in die Finanzhoheit der Kantone fällt; es<br />

sollte aber dennoch möglich sein, via Kantonale<br />

Finanzdirektoren-Konferenz zu einer<br />

Lösung zu gelangen, die dem Reiseverkehr<br />

weniger kleinliche Fesseln anlegt.<br />

Zweifellos dürfte diesen grundsätzlichen^<br />

Erwägungen entgegengehalten werden, dass<br />

die Schweiz alles Interesse habe, allzu viele<br />

Auslands-Reisen durch prohibitive Mittel, d. h.<br />

durch möglichst hohe Passgebühren, etwas<br />

einzudämmen. Das Schlagwort «Bleibe im<br />

Land, meide das Ausland» ist schon hin und<br />

wieder geltend gemacht und auch von Hotelierseite<br />

unterstrichen worden. Diese Argumentation<br />

lässt aber ausser acht, dass eine<br />

solch nationalistische Abschliessung auf touristischem<br />

Gebiet für unser Land ein Ding der<br />

Unmöglichkeit ist.<br />

Dass heute die Passgebühren in der<br />

Schweiz zweifellos viel zu hoch angesetzt<br />

sind, zeigt das Beispiel der Kantone Zürich<br />

und Bern. Für die erstmalige Ausstellung wird<br />

für nur 3 Jahre gültigen Reisepasses wird<br />

eine Gebühr v^n nicht weniger als Fr. 25.—,<br />

für einen nur einjährigen Pass eine solche<br />

von Fr. 15.— verlangt. Jede weitere Verlängerung<br />

um ein Jahr kostet Fr. 10.—, um<br />

drei Jahre Fr. 20.—. Der Kanton Bern verlangt<br />

für erstmalige Ausstellung bei:<br />

ljähriger Gültigkeitsdauer Fr. 12.—<br />

3jähriger Gültigkeitsdauer Fr. 17.—<br />

5jähriger Gültigkeitsdauer Fr. 22.—<br />

Jede weitere Verlängerung um ein Jahr kostet<br />

pro Jahr Fr. 5.—. Das sind Gebühren, die<br />

fast Steuercharakter besitzen und die dringend<br />

abgebaut werden müssen, sind doch<br />

Reisepässe nicht nur für Ferienreisen, d. h.<br />

zum Vergnügen nötig, sondern auch für geschäftliche<br />

Reisen, Krankenbesuche, etc.<br />

Es sollte Aufgabe aller am Verkehr interessierten<br />

Verbände und Reisebureaux sein,<br />

hier anzusetzen und für eine Anpassung dieser<br />

Passgebühren an die heutigen wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse zu sorgen. V<br />

Ausbau der « Route de Suisse ». Die Route<br />

de Suisse, d. h. die grosse Verkehrsstrasse<br />

zwischen Genf und Lausanne, die heut©<br />

schon streckenweise — bei leider mangelnder<br />

Einheitlichkeit des Ausbaus — sich dem<br />

Charakter einer richtigen < Autobahn » annähert,<br />

erfährt zurzeit in iihrem nördlichen<br />

Teil neuerdings bedeutende Verbesserungen.<br />

So wird die gefährliche Einmündung der von<br />

Ouchy und Vidy kommenden Strasse, die,<br />

unter Umgehung Lausannes, die.direkte Verbindung<br />

zwischen Genf und Vevey-Montreux<br />

darstellt, übersichtlicher gestaltet. Dass im<br />

Interesse einer bessern Sicht einige schöne<br />

Bäume den Arbeiten zum Opfer fielen, muss<br />

im Interesse der Verkehrssicherheit in Kauf<br />

genommen werden, um so mehr, als am<br />

Rande der neuen Anlage wieder für Nachwuchs<br />

gesorgt wird. Im weiteren Ist aber<br />

auch das Strassenstück südlich von dieser<br />

Kreuzungsstelle in der Richtung nach Saint-<br />

Sulpice im Ausbau begriffen. In diesem Zusammenhange<br />

hat die Brücke über die<br />

Chamberonne einen entsprechenden Umbau<br />

erfahren. Die neue Strasse erhält ein Trottoir<br />

für Fussgänger, einen Fahrradweg, sowie<br />

eine Reitpiste. In ähnlicher Weise soll<br />

auch die Route de Vidy ausgebaut werden,<br />

was Lausanne selbst eine neue Zugangsstrasse<br />

schaffen würde. b.<br />

« Nicht direkt. Sie sprach von alternden<br />

Mädchen aus dem Mittelstand, die kein Geld<br />

und keine Spezialkenntnisse hätten, und<br />

sagte, dass sich die meisten von ihnen hätten<br />

verheiraten können, wenn sie die Nase<br />

nicht so hoch getragen hätten. Sie schilderte<br />

mir, wie unbeschreiblich trübselig und einsam<br />

ihr Leben sei.»<br />

« Hat sie etwas über Bill gesagt ? »<br />

« Ja, seine Verlobung mit Isabel sei noch<br />

hinausgeschoben worden, werde aber zu<br />

Weihnachten bekanntgegeben werden. ><br />

« Ich glaube es nicht. ><br />

Aus Celias Ausdruck war weder zu ersehen,<br />

dass sie es glaubte, noch das Gegenteil.<br />

Wir gingen in das Speisezimmer, um unsern<br />

Tee zu trinken. Jane und Hester waren bereits<br />

da, und als ich ihnen erzählte, was sich<br />

am Nachmittag begeben hatte, sagten sie<br />

nur, sie hätten gute Lust, die Köchin und das<br />

Hausmädchen, die gewusst haben mussten,<br />

was vorgeht und nichts dagegen taten, ebenfalls<br />

zu verprügeln. Nicholas, der etwas später<br />

kam, wusste auch nicht, wie das Gericht<br />

Nancys Eingreifen auffassen würde, meinte<br />

aber, wir würden es morgen von George erfahren.<br />

Nicholas hatte seine Absicht geändert<br />

und doch an ihn telegraphiert, und George<br />

hatte sein Kommen für morgen angekündigt.<br />

(Fortsetzung folgt.)

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