E_1940_Zeitung_Nr.023
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N° 23 — DIENSTAG, 4. Juni <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Bundesratsbeschluss<br />
betr.<br />
Abänderung der Arbeits- und Ruhezeitverordnung<br />
für Berufschauffeure.<br />
Der Bundesratsbeschluss vom 21. Mai <strong>1940</strong> betr.<br />
eine vorübergehende Abänderung der Verordnung<br />
vom 4. Dezember 1933 über die Arbeits- und Ruhezeit<br />
der berufsmässigen Motorfahrzeugführer, wovon<br />
wir in unserer letzten Nummer noch kurz berichten<br />
konnten, bietet sich in seinem Wortlaut wie<br />
folgt dar:<br />
Der schweizerische Bundesrat,<br />
gestützt auf Art. 3 des Bundesbeschlusses vom<br />
30. August 1939 über Massnahmen zum Schütze des<br />
Landes und zur Aufrechterhaltung der Neutralität,<br />
bes ch Hess t,<br />
Art. 1. Wenn während des Aktivdienstzustandes das<br />
Interesse der Wirtschaft und der Landesversorgung<br />
es erfordert, können zwecks rationeller Verwendung<br />
der nicht von der Armee belegten Motorfahrzeuge<br />
für befristete Zeiträume nachstehende Abweichungen<br />
von den Vorschriften der Verordnung über die Arbeits-<br />
und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />
(im folgenden Verordnung genannt), die<br />
im übrigen in Kraft bleibt, in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement<br />
(im folgenden Departement genannt) stellt das Bedürfnis<br />
fest und bezeichnet den Beginn und das<br />
Ende der befristeten Zeiträume.<br />
Art. 2. Für die dem Art 3 der Verordnung unterstellten<br />
Motorfahrzeugführer darf, ohne Rücksicht<br />
auf die Art der auszuführenden Fahrten im Ausgleich<br />
zweier aufeinanderfolgender Wochen die<br />
wöchentliche Arbeitszeit auf 60, die wöchentliche<br />
Arbeits- und Präsenzzeit* auf 66 Stunden ausgedehnt<br />
werden.<br />
In dringenden Fällen und insbesondere wenn<br />
Mangel an Fahrzeugführern besteht, kann an einzelnen<br />
nicht aufeinanderfolgenden Tagen der Woche<br />
die tägliche Arbeitszeit auf zwölf, die Arbeits- und<br />
Präsenzzeit zusammen auf vierzehn, der Dienst am<br />
Lenkrad auf zehn Stunden erhöht werden.<br />
Die Vorschriften über die tägliche Ruhezeit und<br />
über die Pausen sind in allen Fällen einzuhalten.<br />
Art. 3. Kann von den dem Art. 3 der Verordnung<br />
unterstellten Motorfahrzeugführern die Zahl<br />
der höchstens 17 Ruhetage, an denen die wöchentliche<br />
Ruhezeit auf 20 Stunden verkürzt werden<br />
darf, nicht eingehalten werden, so ist eine Erhöhung<br />
der Zahl dieser verkürzten (Ruhetage auf<br />
34 im Kalenderjahr zulässig. Von den verbleibenden<br />
24stündigen Ruhetagen sollen zwölf, und zwar monatlich<br />
einer, auf einen Sonntag oder Feiertag<br />
fallen.<br />
Kantonale Vorschriften, die den Verkehr an<br />
Sonn- und Feiertagen von Motorfahrzeugen zum<br />
Gütertransport einschränken oder verbieten, treten<br />
jeweils für die Dauer der vom Departement bezeichneten<br />
Zeiträume (Art. 1) ausser Ktalt.<br />
Art. -4. Das Nachtfahrverbot gemäss Art 8 der<br />
Verordnung fällt jeweilen für die Dauer der vom<br />
Departement bezeichneten Zeiträume dahin. Dasselbe<br />
gilt für allfällige kantonale Nachtfahrverbote,<br />
sofern durch sie der Zweck der vorstehend vorgesehenen<br />
Erleichterung beeinträchtigt würde.<br />
Art. 5. Zur Führung des Kontrollheftes gemäss<br />
Art. 3 der Verordnung verpflichtete Motorfahrzeugführer,<br />
die nur im Lokalverkehr fahren, dürfen di»<br />
Arbeits- und Präsenzzeit unausgeschieden im Kontrollheft<br />
eintragen. Im Ueberlandverkehr ist die<br />
Ausscheidung vorzunehmen.<br />
Art. 6. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften<br />
dieses Beschlusses unterliegen den Straibestimmungen<br />
der Chauffeurverordnung.<br />
Auf den Gütertransport mittels Anhängern «m<br />
leichten Motorwagen (Bundesratsbeschluss vom<br />
19. April <strong>1940</strong>) findet Art. 3 der Verordnung und<br />
der gegenwärtige Beschluss nicht Anwendung.<br />
Art. 7. Die Durchführung dieses (Beschlusses<br />
liegt den Kantonen ob. Das Departement übt durch<br />
Vermittlung des Kriegs-Industrie- and Arheits-<br />
Amtes die Oberaufsicht aus und kann es ermächtigen,<br />
den Kantonen verbindliche Weisungen zu<br />
erteilen.<br />
Art. 8. Dieser Beschluss tritt am 22. Mal in<br />
Kraft.<br />
Dazu hat da« Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
am 22. Mai folgende<br />
Verfügung<br />
erlassen :<br />
Das Eidg. Volkswirtschaltsdepartement, gestutzt<br />
auf Art. 1, Abs. 2, und Art 7 des Bundesratsbeschlusses<br />
vom 21. Mai <strong>1940</strong> betreffend eine vorübergehende<br />
Abänderung der Verordnung vom 4. Dezember<br />
1933 über die Arbeits- und Ruhezeit im,<br />
berufsmässigen. Motorfahrzeugführer verfügts<br />
Art. 1. Von den in AH. 2, Art 3, Ab». 1, nnd<br />
Art. 5 des Bundesratobeschlusses betreffend eine<br />
vorübergehende Abänderung der Verordnung über<br />
die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen<br />
Motorfahrzeugführer vorgesehenen Erleichterungen<br />
kann bis auf weiteres und ohne besondere Bewilligung<br />
Gebrauch gemacht werden, «sofern die in<br />
Art. 1, Abs. 1, des Beschlusses umschriebenen Voraussetzungen<br />
erfüllt sind. Die kantonalen Amtsstellen<br />
können die Anwendung dieser Erleichterungen<br />
im einzelnen Fall untersagen, wenn die genannten<br />
Voraussetzungen nicht erfüllt sind. In Streitfällen<br />
entscheidet das Kriegs-Industrie- und -Arbeitsamt<br />
endgültig.<br />
Art. 2. Das in Art 3, Abs. 2, tind Art. 4 des<br />
Bundesratsbeschlusses vorgesehene Ausserkrafttreten<br />
kantonaler Vorschriften, die den Verkehr an<br />
Sonn- und Feiertagen von Motorfahrzeugen zum<br />
Gütertransport einschränken oder verbieten, eowie<br />
des Nachtfahrverbotes gemäss Art. 8 der Verordnung<br />
vom -4. Dezember 1933 und allfälliger kantonaler<br />
Nachtfahrverböte setzt mit der amtlichen Bekanntgabe<br />
dieser Verfügung ein.<br />
Art. 3. Das Kriegs-Indüstrie- und -Arbeitsamt<br />
wird ermächtigt, den Kantonen für die Handhabung<br />
des Beschlusses und dieser Verfügung verbindliche<br />
Weisungen zu erteilen.<br />
Die Kantone haben dem Kriegs-Industrie- und<br />
Arbeitsamt anzugeben, welche Amtsstellen mit den<br />
in Art. 1 dieser Verfügung vorgesehenen Befugnissen<br />
betraut werden.<br />
Art. 4. Diese Verfügung tritt am 20. Mai <strong>1940</strong><br />
in Kraft.<br />
Das Ende der Anwendung des Bundesratsbeschlusses<br />
wird seinerzeit durch besondere Verfügung<br />
festgelegt<br />
TOURISTIK<br />
Achtung Zolldokumente!<br />
Die gegenwärtigen Ausnahmezeiten und die in<br />
fast unablässiger Folge erlassenen, erschwerenden<br />
Vorschriften der meisten europäischen Staaten legen<br />
es allen Automobilisten und Motorradfahrern dringend<br />
nahe, ihren Zolldokumenten grösste Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
Vor allem sind sie sicher aufzubewahren. Das<br />
Abhandenkommen oder der Verlust hat nicht nur<br />
Scherereien und erhebliche Kosten für die alsdann<br />
vorzunehmende Löschung zur Folge, sondern es<br />
kann leicht auch vorkommen, dass entwendete Dokumente<br />
noch unrechtmässig verwendet werden, was<br />
schliesslich auf den früheren Inhaber zurückfällt.<br />
Finden sich die Zolldokumente des Fahrzeugs nicht<br />
mehr vor, so ist sofort der Verband, der sie seinerzeit<br />
ausgestellt hat, zu avisieren, damit er die- nötigen,<br />
einen Missbrauch verhindernden Schritte und<br />
die Löschungsmassnahmen anordnen kann.<br />
Ohne Hemmung, ohne Müh<br />
Fährt's hinauf, auf Berg undFlüh<br />
Dem Motor geht's besonders wohl,<br />
Wenn in ihm zirkuliert „Autol",<br />
Bei Verkauf des Fahrzeugs dürfen die Zolldokumente<br />
nicht dem neuen Eigentümer überlassen werden,<br />
vielmehr schicke man sie unverzüglich an den<br />
ausstellenden Club zurück.<br />
Wichtig ist aber vor allem, dass sich jener Inhaben<br />
von Zolldokumenten in diesen Zeiten fortwährend<br />
davon überzeugt, ob darin alle für die bei<br />
Verfall nötige Löschung erforderlichen Eintragungen<br />
und Stempel der in Betracht gekommenen<br />
Grenzzollämter vorhanden sind. Oft kommt es nämlich<br />
vor, dass das letzte Ausreisevisum fehlt, so<br />
dass dann Wagenvorführungen bei einem Schweizerzollamt<br />
nötig sind, was Zeitverlust und Unkosten<br />
verursacht. Wer sich da bezüglich der notwendigen<br />
Visa nicht auskennt, konsultiere sein Verbandssekretariat,<br />
das gerne die nötige Nachprüfung vornimmt.<br />
Eine genaue Kontrolle resp. Beachtung des Verfalldatums<br />
der Dokumente zwingt sich heute mehr<br />
denn je auf. Verfallene Zollpapiere nützen dem Inhaber<br />
nichts. Verlängerungen der Gültigkeitsdauer<br />
erfordern oft mehrere Wochen Zeit und kosten bekanntlich<br />
viel Geld, oft bis zu 50 Fr.<br />
Beförderung von Automobilen als Gepäck durch die Alpentunnels<br />
Verzeichnis der lüge, gültig vom 11. Mai <strong>1940</strong> an bis auf weiteres<br />
(während der Dauer des Kriegsfahrplanes)<br />
G OTTO ARD<br />
Züge<br />
Stationen G§ G&P G&P G&P G&P G&P G*P<br />
Göschenen ab 6.23 8.53 11.13 13.33 17.13 19.33 22.13<br />
Airolo an 6.65 9.15 11.35 13.55 17.35 19.55 22.35<br />
G&P G&P G&P G§ GAP G&P G&P<br />
Airolo ab 6.63 7.53 10.33 10.43 13.53* 16.33 19.13<br />
Gösohenen an 6.15 8.15 10.55 11.15 14.15 16.55 19.35<br />
SIMPLON G&P P* G&P§ P* P* G&P§ Pf G P* G&P<br />
Brig ab 6.30 11.10 12.10 14.22 17.23 17.25 18.10 18.55 21.05 21.10<br />
Domodossola an 7.10 11.43 14.00 15.04 18.02 18.55 18.59 20.23 21.45 22.37<br />
G&P G P* P* G*P G&P§ G P* G*P G<br />
Domodossola ab 7.45 8.55 10.00 12.33 12.42 14.29 16.15 17.04 17.40 18.35<br />
Brig an 9.00 10.12 10.47 13.16 14.00 16.12 17.36 17.47 18.55 19.56<br />
LÖTSCHBEKG P P P P P P P<br />
Frutigen ab 6.40 8.30 9.40 11.40 13.00 16.01 19.32<br />
Kandersteg ab 7.10 9.00 10.10 12.01 13.30 16.25 19.56<br />
Brig an 8.24 9.66 11.24 12.48 14.44 17.10 20.43<br />
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P* G*P<br />
19.45 20.50<br />
20.30 22.14<br />
Wff" P P P P P P P<br />
Brig ab 7.05 8.25 11.25 14.30 15.25 17.35 19.05<br />
Kandersteg an 7.58 9.26 12.19 15.18 16.26 18.23 20.06<br />
Frutigen an 8.25 10.11 12.42 15.42 17.11 18.48 20.51<br />
AIBULA<br />
Nur für Automobile bis zu 8 Sitzplätzen.<br />
Züge Stationen . Zug«<br />
P P P P P P P P<br />
P P<br />
18.23 21.23<br />
8.23 11.23 14.53 18.23 20.53 ab Tiefencastel ... an 8.23 11.53 14.23 17.56 20.55<br />
8.55 9.30 11.55 12.30 16.03 15.25 18.55 19.30 21.25 22.00 „ Filisur Bergün „_ 7.30 7.55 11.00 11.2513.30<br />
13.55 17.30 20.30<br />
10.10 13.10 16.40 20.10 22.40 „ Preda . . . . . . . 7.01 10.31 13.0117.01 20.01<br />
10.27 13.27 16.57 20.27 22.57 an Bevers ab 6.41 10.11 12.41 16.41 19.41<br />
10.60 13.50 17.20 20.50 23.20 an St. Moritz . . . . ab 6.20 9.50 12.2016.20 19.20<br />
an Sonn- und<br />
Zeichenerklärung: P = Personenzug; G = Güterzug; § = Nur an Werktagen; t «=-Nur<br />
allgemeinen 'Feiertagen; * =» Soweit die Zugbelastung es gestattet.<br />
AUTOL A.G. BASEL 19<br />
Verlangen Sie in Ihrer Garage die AUTOL-Produkte, Sie werden hiermit am besten bedient/<br />
Aus Fahrzeugen, die mffitäri»eh requiriert werden,<br />
sind die Zolldokumente vorher wegzunehmen,<br />
da deren Verbleib später häufig schwer feststellbar<br />
ist. Unbenutzte Papiere müssen bei Verfall an den<br />
ausstellenden Club zurückerstattet werden, denn<br />
der Eigentümer haftet bei allfälligen Reklamationen<br />
auch in diesem Falle für den garantierten Zollbetrag,<br />
der meist in die Tausende von Franken geht<br />
Leider messen zahlreiche Automobilisten und<br />
Motorradfahrer der Behandlung der in ihrem Besitz<br />
befindlichen Zolldokumente (Triptyks, Grenapassierscheinhefte,<br />
Freipässe, Zollquittungen, Acquit-ä-caution<br />
nur ungenügende Bedeutung bei. Wer<br />
aber schon einmal einen solchen Schadenfall selbst<br />
erlitten hat, dem bleibt er eine Lehre. Gerade die<br />
heutigen Zeitverhältnisse, die die amtlichen Gebührn<br />
des In- und Auslandes namhafte Heraufsetzungen<br />
erfahren haben, bilden eine dringende Ermahnung,<br />
mit diesen scheinbar nicht so wichtigen Papieren<br />
sorgfältig umzugehen. V<br />
Auch für dieses Jahr wieder Ausländerbenzin.<br />
Der Bundesrat hat seinen Beschluss über die<br />
Abgabe verbilligten Benzins an ausländische Automobil-<br />
und Motorradfahrer bis zum 31. Mai 1941<br />
verlängert. Die Zollermässigung beträgt 12 Rappen<br />
je Liter Benzin, was gegenwärtig einer Reduktion<br />
um 21,8% entspricht.<br />
Grosse .praktische Bedeutung wird dieser Massnahme<br />
angesichts der heute herrschenden Schwierigkeiten<br />
im Reise- und Devisenverkehr vom Auslande<br />
her wohl nicht zukommen, aber der Bundesrat<br />
konnte kaum anders, als auch den mit dem<br />
Motorfahrzeug eintreffenden fremden Feriengästen,<br />
dieselben Erleichterungen zuzugestehen wie Jene,<br />
die er den Bahnreisenden<br />
hat<br />
gegenüber eingeräumt<br />
Auslandische Wagen werden vom Fahrverbot<br />
in Italien nicht betroffen.<br />
von dem ab 1. Juni in Italien in Kraft getretenen<br />
Fahrverbot werden Wagen mit ausländischen<br />
Nummern nicht betroffen. Ausländische Automobile<br />
können wie bis anhin frei in Italien zirkulieren<br />
und erhalten auch das notwendige Benzin<br />
auf Grund der von den ENIT-Grenzbüros abgegebenen<br />
Benzingutscheinen.<br />
Spovf Im \usland<br />
Streichungen Im italienischen<br />
Rennkalender.<br />
Was nach dem auf 1. Juni in Kraft tretenden<br />
Verbot des privaten Automoblverkehrs<br />
in Italien vorauszusehen war, hat sich prompt<br />
erfüllt: die im italienischen Remnkalender für<br />
Juni und Juli figurierenden Rennen sind<br />
durchs Band weg abgeblasen worden. Es<br />
handelt sich daibei um die Coppa Ascoli, das<br />
Bergrennen Panma-Poggio di Berceto, die<br />
Coppa Principessa Pienionte in Neapel, das<br />
Rundrennen von Biella, das Monte Bodoneund<br />
das Stilfserjoch-Bergrennen. Damit ist<br />
auch für den italienischen Automobilsport,<br />
der sich bisher als einziger auf unserm Kontinent<br />
noch durch eine gewisse Aktivität<br />
auszeichnete, das Signal zur Einstellung<br />
gefallen.<br />
Indianapolis-Rennen geht<br />
wiederum an Wilbur Shaw<br />
auf Maserati.<br />
Seinen Kulminationspunkt ersteigt der amerikanische<br />
Automobilsport Jahr für Jahr am 30. Mai,<br />
dem « decoration day », im 500-Meilenrennen, dessen<br />
Schauplatz die Piste von Indianapolis bildet. Sind<br />
in Europa mit Ausnahme des Grossen Preises von<br />
Italien, der Coppa Giano und der Coppa Acerbo<br />
sämtliche Grands Prix dem Kriegsausbruch zum<br />
Opfer gefallen, eo nimmt der Rennsport drüben<br />
über dem grossen Teich seinen normalen Fortgang.<br />
Womit bereits gesagt ist, dass die bisherige Serie<br />
der «Indianapolis Speedway Races» auch heuer<br />
keinen Unterbruch erlitten. Wie im Vorjahr schon,<br />
stand das Rennen wieder unter dem Regime der<br />
internationalen Grand-Prix-Formel (deren Lebensdauer<br />
übrigens mit dem laufenden Jahr erlöschen<br />
sollte, sofern die Internationale Sportkommission<br />
nicht etwas anderes beschliesst). Also: maximaler<br />
ZylinderinhaJt für Kompressorwagen 3 Liter bei<br />
einem Mindestgewicht von 850 kg.<br />
Abermals ging die tolle Jagd über 200 Runden<br />
zu je 4 Kilometern. € Toll» ist der adaequate Ausdruck<br />
für das, was sich da vor den Augen der sensationshungrigen<br />
Zuschauer abspielt, denn nicht nur,<br />
dass die iBacksteinbahm. phantastische Geschwindigkeiten<br />
zuläest, sondern es passiert auch fast immer<br />
etwas, trotzdem es sich die Veranstalter ange-i<br />
legen sein lassen, die Piste ständig zu verbessern.<br />
Den vorliegenden Berichten nach zu schliessen<br />
kamen die sensationshungrigen Amerikaner diesmal<br />
allerdings nicht auf die Rechnung, indem sich das<br />
Rennen wie am Schnürchen ohne besonders gravierende<br />
Zwischenfälle abwickelte. Sieger in dieser<br />
wichtigsten automoWlaportlichen Veranstaltung jenseits<br />
des grossen Wassers wurde, wie schon im<br />
Vorjahre, der kleine blonde Amerikaner Wilbur<br />
Shaw, der wiederum den 8-Zylinder-Kompresoor-'<br />
Maserati, Typ 1939, ins Treffen führte, und die<br />
Amerikaner Rex Mays und Mauri Rose hinter sich<br />
Hess. Die von ihm erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
kommt an die letztjährige nicht ganz heran<br />
und beträgt «nur» 183,871 km/St, woraus man<br />
wohl nicht mit Unrecht die Folgerung ziehen darf,<br />
dass der Sieg unter wesentlich leichteren Umständen<br />
errungen wurde wie damals, wo das Mittel<br />
nach hartnäckigem Ringen bis zum tödlichen Unfall<br />
von Floyd Roberts bei 194 km/St, gelegen hatte,<br />
um dann bis zum Ende auf 185,128 km/St, zu sinken.<br />
Die übrigen europäischen Konkurrenten, Dreyfus<br />
und Raph, die ebenfalls auf Wagen der Bologneser<br />
IWerke in den Kampf gezogen waren, vermochten<br />
in keiner Phase des Rennens ein entscheidendes<br />
Wort mitzureden, ebensowenig wie der<br />
Italo-Argentinier Riganti, der auf einer <strong>1940</strong>er<br />
Konstruktion der gleichen Marke ins Rennen ging.<br />
Resultate.<br />
1. Wilbur Shaw (USA) auf Maserati 8 Zyl„ 804,6<br />
Kilometer in 4:22:16 = 183,871 km/St.<br />
2. Rex Mays (USA).<br />
3. Mauri Rose (USA).