E_1940_Zeitung_Nr.023
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N° 23 — DIENSTAG, 4. Juni <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-KEVUE 5<br />
Selbstgebautes Gerat zum Messen des<br />
Kohienmonoxydgehalts der Luft<br />
Die Auspuffgase von Benzinmotoren enthalten<br />
stets einen gewissen Prozentsatz von Kohlenmonoxydgas,<br />
weshalb es auch so gefährlich ist, den<br />
Motor längere Zeit in der Garage leer laufen zu<br />
lassen und dabei womöglich noch unter dem Wagen<br />
zu arbeiten. Im Fahrzeuginnern tritt das Oas ebenfalls<br />
gelegentlich in schädlichen Mengen auf und<br />
bewirkt dann wegen seiner geringeren Konzentration<br />
Kopfweh und ähnliche Erscheinungen.<br />
Nachstehend sei nun kurz ein Apparat beschrieben,<br />
der zur Messung des Kohienmonoxydgehalts<br />
der Luft dienen kann und sich leicht selbst herstellen<br />
lässt Das Prinzip der Vorrichtung besteht<br />
in der Verbrennung des Kohlenmonoxyds zu Kohlendioxyd<br />
(Kohlensäuregas) und der Reaktion desselben<br />
mit Strontium Hydroxyd unter Verwendung<br />
von Phenolphtalein als Reagens. Um genaue Resultate<br />
zu erhalten, muss natürlich das neben dem<br />
Schema des PrOfapparates. A = Lufteinlassrohr. B = Absorptionsfilter. C = Verbrennungskammer.<br />
D = Prüfglas. E = 20 ocm Strontium-Hydroxydlösung in angegebener Verdünnung. 1 = Silica-Oel.<br />
2 = Calzium-Oxyd. 3 = Anschlug« Ton Transformer oder Batterie. 4 = Pumpe.<br />
Kohlenmonoxyd in der Luft bereit« vorhandene<br />
Sohlendioxyd ebenso wie die Kohlenwasserstoffdämpfe<br />
vor der Umwandlung des Kohlenmonoxyds<br />
ausgeschieden werden.<br />
Die zu untersuchende Luft tritt unter der Saugwirkung<br />
der Pumpe (4) durch das nur zirka 5 mm<br />
starke Kupferröhrchen (1) in das Filtergehäuse<br />
(B) ein, das einen Inhalt von mindestens 65 ccm<br />
haben sollte. Man verwendet zu seiner Herstellung<br />
am besten eine gut verzinnte Blechbüchse und<br />
schliesst das Kupferröhrchen mit normalen Messingnippeln<br />
an, wie sie für Benzinleitungen benützt<br />
werden. Die Büchse wird zu zwei Dritteln mit dem<br />
in der Kühltechnik als Absorptionsmittel gebräuchliche<br />
Silica-Oel und zu einem Drittel mit Calzium-<br />
Oxyd gefüllt, um das Kohlensäurejas sowie Brennstoffdämpfe<br />
zu absorbieren. Ein Kupfer-Verbindungsrohr<br />
führet zur Verbrennungszelle (C), die<br />
aus zwei miteinander verschraubten, je 6 mm<br />
dicken Fiberplatten von 8X8 «m besteht, welche<br />
im Zentrum eine Vertiefung aufweisen. Dieser<br />
Hohlraum dient zur Aufnahme eines billigen<br />
Zigarren-Anzünder-Heizelements. Da diese Geräte<br />
stets nur eine einzige Anschlussklemme besitzen,<br />
weil die Stromrückleitung im normalen Gebrauch<br />
durch die Wagen-Masse erfolgt, muss hier eine<br />
zweite Anschlussmöglichkeit am Gehäuse des Heizelements<br />
vorgesehen werden. Zur Randabdichtung<br />
der Fiberplatten aufeinander benützt man Ofenzement.<br />
Von der Verbrennungszelle führt ein weiteres<br />
Verbindungsrohr zum Glasgefäss (D) und wird in<br />
eine Bohrung seines Korkstopfens eingeführt, in<br />
die von unten auch ein Glasrohr eingesteckt ist,<br />
das in die Lauge hinabtaucht. Ein zweiter Anschluss<br />
im Korkstopfen der Glasgefässes führt zur<br />
Pumpe, die so bemessen sein soll, dass sie bei<br />
jedem Hub 55—60 ccm Luft ansaugt. Man stellt<br />
sie aus einer gewöhnlichen Velopumpe her, woran<br />
unten ein T-Nippel sowie an diesen zwei Kugelventile<br />
in gezeigter Weise angeschlossen werden.<br />
Den Strom für das Heizelement entnimmt man<br />
einer 6-Volt-Batterie oder einem Kleintransformator.<br />
Die in das Glasgefäss gefüllte Lösung lässt man<br />
sich von einem Apotheker oder Drogisten herstellen.<br />
Es handelt sich um eine 1/2500 normale Lösung<br />
von Strontium-Hydroxyd, die man mit Hilfe von<br />
1/50 normaler Schwefelsäure normalisiert. Die Vergleichssäure<br />
wird durch Auflösung von 0.55 ccm<br />
konzentrierter Schwefelsäure vom spezifischen Ge-<br />
ICT0J7I<br />
wicht 1.84 in 1 Liter destilliertem Wasser erhalten.<br />
2 ccm dieser verdünnten Lösung sollen zur Neutralisation<br />
von 100 ccm der verdünnten Strontium-<br />
Normallauge ausreichen. Jedem Liter Strontiumhydroxyd-Lösung<br />
sollten 16 ccm 0.1 °/o Phenolphtalein<br />
in 85prozenigem Alkohol zugesetzt werden.<br />
Die Lösung ist recht haltbar, wenn man kohlensäurehaltige<br />
Luft davon fernhält. Gibt man 20 ccm<br />
dieser Messlösung in das Olasgefäss und lässt durch<br />
Betätigung der Handpumpe minutlich 100 ccm Luft<br />
durch sie in Bläschenform aufsteigen,, so verschwindet<br />
die rote Farbe nach einer bestimmten<br />
Zahl von Pumpenstössen. Hieran erkennt man den<br />
Kohlenmonoxydgehalt der durchsaugten Luft. In<br />
der nachstehenden Tabelle sind alle Zusammenhänge<br />
zwischen Anzahl Pumpenstössen und Kohlenmonoxyd<br />
angegeben.<br />
Rote Farbe verschwindet<br />
Promille<br />
nach folgender Zahl von Kohlenmonoxydgehalt<br />
Pumpenstössen<br />
der Luft<br />
1 2<br />
2 1<br />
4 0.5<br />
8 0.25<br />
16 0.125<br />
Techn.sihe Nofizen<br />
Ein neuer Kombinations-Oelrücklaufring<br />
Zuj Abdichtung der mit einem gewissen Spiel<br />
in ihren Zylindern laufenden Kolben dienen die sogenannten<br />
Kolbenringe, welche in den Ringnuten<br />
enthalten sind und sich-federnd gegen die. Zylinderwandung<br />
anpressen. Während die oberen Ringe<br />
hauptsächlich dafür zu eorgen haben, dass keine<br />
Verbrennungsgase von oben nach unten entweichen,<br />
soll der unterste einen übermäesigen Aufstieg von<br />
Schmieröl in den Explosionsraum verhindern. Er<br />
mues also dae überechüesige Oel von der Gleitbahn<br />
abstreifen, worauf es durch Schlitze oder Löcher<br />
nach innen abläuft. Ist sein Anpressdruck zu gering,<br />
so läset er zuviel Oel an der Wandung. Im<br />
gegenteiligen Fall aber kann der Schmierfilm so<br />
dünn werden, dass er dem Druck des Kolbens<br />
nicht mehr etadhält und halbflüssige Reibung, verbunden<br />
mit einer beträchtlichen Erhöhung desReiiwngswiderstandes,<br />
eintritt. Beides ißt in gleicher<br />
Weise unerwünscht, indem dadurch entweder der<br />
Oelverbrauch oder dann die Abnützung vergrössert<br />
wird..<br />
• Je leichter daß Oel abflieest, desto weniger können<br />
sich hinter dem Oelring Rückstände ansammeln,<br />
die den Oelablauf erschweren und später zu<br />
Verkohlungen Anlass geben.<br />
Unser Bild zeigt, wie der «Cords - Special»<br />
diese Probleme gelöst hat. Die Oelringnut enthält<br />
insgesamt drei Teile, nämlich zwei Lamellenringe,<br />
welche die parallelen Nutenflächen oben und unten<br />
gegen Abnützung schützen, sowie einen Dietanzring,<br />
bestehend aus einem gewellten Bronzeetreifen,<br />
der fast den ganzen Umfang für den Ablauf<br />
des Schmieröles freilässt und damit auch die<br />
zweite der oben genannten Bedingungen einwandfrei<br />
erfüllt.<br />
94% der Nutzkraft des<br />
Betriebsstoffs gehen verloren<br />
Wie aus den Ausführungen des englischen<br />
Motorenspezialisten C.R. Strouse hervorgeht,<br />
:wäre es bei restloser Ausnutzung der Antriebskraft<br />
des Benzins möglich,, ein mittleres<br />
Auto auf ebener Strasse unit einem Lidie<br />
«Cleveland Graphite Bronze Bushing<br />
Co.» habe ein neues Material zur Fabrikation<br />
von Kugel- und Rollenlagern für Fahrzeuge<br />
und Motoren eingeführt, das den<br />
Lagern eine im Vergleich zur bisherigen<br />
vierfache Lebensdauer Verleihen und zudem<br />
gegenüber anderen Materialien beträchtliche<br />
Einsparungen ermöglichen soll.<br />
Das *Microbearing» benannte Material bestehe<br />
aus einer Babbitmetallschlcht von<br />
0,065—0,13 Millimeter auf einem Stahlkern,<br />
während bisher Auflagen von mindestens<br />
0,1—0,4 Millimeter notwendig waren.<br />
es sei der französischen chemischen Industrie<br />
gelungen, ein neues Verfahren zur<br />
Erzeugung synthetischen Benzins zu ent-<br />
> wickeln. Die neue Methode soll mit ungemein<br />
einfachen Mitteln arbeiten und einen<br />
kurzen and billigen Fabrikationsprozess<br />
ermöglichen. Ueber alle Einzelheiten wird<br />
begreiflicherweise strengste Diskretion<br />
geübt; jedoch verlautet, dass das Verfahren<br />
auch in England bereits ausprobiert<br />
werde.<br />
dass im Rahmen des schwedischen Budgets<br />
für das laufende Jahr 4 Millionen Kronen<br />
für den Bau unterirdischer Betriebsstofflager<br />
bereitgeteilt worden seien.<br />
ter Betriebsstoff etwa 190 km weit zu befördern.<br />
Nach den neuesten Feststellungen gehen<br />
35 % der Nutzkraft durch den Auspuff<br />
verloren, weitere 30 %'< durch das Kühlsystem<br />
und 7 % durch die Hitzeausstrahlung<br />
des Zylinderblocks. 72 % des Betriebstoffnutzens<br />
frisst also schon die Erzeugung von<br />
Wärme und schädlichen Gasen auf, weitere<br />
14 % werden durch die Reibung der einzelnen<br />
Bestandteile des Motors und 7,5 % durch<br />
die Ueberwindung des Luftwiderstandes verbraucht,<br />
so dass faktisch für die Fortbewegung<br />
des Fahrzeugs nur 6—6,5 % der Nutzkraft<br />
des Betriebsstoffes verbleiben. Eine<br />
nennenswerte Aenderung dieses ungünstigen<br />
Verhältnisses sei nicht zu erwarten, solange<br />
die derzeit gebräuchlichen Maschinentypen<br />
benützt würden.<br />
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