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Diplomarbeit

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VOM ZUSAMMENLEBEN VERSCHIEDENER TIERARTEN<br />

<strong>Diplomarbeit</strong> zum Tiertrainer<br />

von


INHALTSVERZEICHNIS<br />

• HUND UND KATZE<br />

◦ DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

◦ PLATZ, VERSTECKMÖGLICHKEITEN, SPIELWIESE<br />

◦ ZUSAMMENFASSUNG<br />

• SCHAFE UND PFERDE<br />

◦ HERKUNFT DER SCHAFE<br />

◦ DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

◦ STALL- UND WEIDEHALTUNG<br />

◦ ZUSAMMENFASSUNG<br />

• SCHAFE UND HÜHNER<br />

◦ STALL UND WEIDE<br />

◦ DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

◦ ZUSAMMENFASSUNG


• EIN BABY KOMMT INS HAUS<br />

◦ DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

◦ VORBEREITUNGEN TREFFEN<br />

◦ TABUZONEN<br />

◦ WER HAT DAS SAGEN?<br />

◦ IMMER EIN AUGE AUF BEIDE<br />

◦ REGELN FÜR DAS KIND<br />

• QUELLENANGABE<br />

IMPRESSUM – OFFENLEGUNG<br />

Herausgeber, Eigentümer und Verleger<br />

Barbara Kemptner, Lungndorfstraße 1, 4643 Pettenbach<br />

www.tiertrainer-kemptner.at, 0676/5209084<br />

Chefredaktion: Barbara Kemptner<br />

Grundsätze und Ziele: diese <strong>Diplomarbeit</strong> dient der Information über Tiere und Natur, weiters sollen Erfahrung und Ideen dem Leser<br />

näher gebracht werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des jeweiligen Autors wieder und<br />

fallen in den persönlichen Verantwortungsbereich des jeweiligen Auftraggebers und müssen nicht die Meinung von Herausgeber und<br />

Redaktion wiedergeben. Angaben über angeführte Produkte müssen vom jeweiligen Anwender auf ihre Richtigkeit überprüft werden.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung übernehmen Herausgeber und Medieninhaber keinerlei Haftung für drucktechnische und inhaltliche Fehler. Alle<br />

Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, liegen beim Eigentümer und Herausgeber.<br />

Bezug: Gratisausgabe


HUND UND KATZE<br />

Zu den wohl beliebtesten Haustieren zählen der Hund und die Katze. Doch für die meisten<br />

Menschen gibt es hier nur entweder, oder! Aus früheren Erfahrungen, Meinungen anderer<br />

Leuten und dem ewig weiterlebenden Irrglaube „Hunde hassen Katzen und umgekehrt“<br />

schreckt schon der Gedanke daran ab, beide Tierarten zusammen zu halten.<br />

Natürlich sind diese zwei Arten von Grund aus sehr verschieden, sodass man auf viele<br />

Dinge achten muss. Ein Zusammenhalten von Hund und Katz´ ist aber sehr wohl möglich.<br />

Der grundlegendste Punkt ist die Zusammenführung. Gibt es bereits hier Probleme,<br />

erschweren sich natürlich alle zukünftigen Aufeinandertreffen.<br />

DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

Holt man sich Zuwachs aus dem Tierheim, kann man oftmals im Vorhinein schon abklären,<br />

ob das Tier bereits Kontakt mit einer anderen Spezies hatte, bzw. ob eine Verträglichkeit<br />

bekannt ist. Dies kann das Zusammenleben enorm erleichtern.<br />

Der wohl beste Zeitpunkt zum Zusammenführen von Katze und Hund ist im Welpenalter.<br />

Hier können beide als Familienmitglied bzw. Teil des Rudels nebeneinander aufwachsen<br />

und bereits von Anfang an den Umgang miteinander lernen. Denn häufig sind einfach


Missverständnisse zwischen diesen beiden Tierarten die Problematik. Eine Katze führt eine<br />

andere „Sprache“ als ein Hund und interpretiert somit die Gesten und Mimik des anderen<br />

oft falsch. Ein einfaches Schwanzwedeln von „Bello“ kann bei unseren Miezen bereits<br />

Stress und Angst auslösen, da sie es als aggressives, verärgertes Verhalten<br />

missverstehen. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass unser Hund das zufriedene<br />

Schnurren unserer Katze als Knurren auffasst.<br />

Ein weiterer Punkt, der das Zusammentreffen von Hund und Katze erleichtert, ist die Rasse<br />

bedingte „Katzenfreundlichkeit“. Es gibt Hunderassen die eher dafür geeignet sind sich mit<br />

den Stubentigern anzufreunden, als andere. Hier eignen sich besonders gut friedliche,<br />

neugierige Rassen wie zum Beispiel Labrador, Mops, Deutscher Boxer etc. Zu beachten ist<br />

jedoch, dass nicht automatisch ein Golden Retriever ein Katzenliebhaber ist. Genauso<br />

wenig wie es bei jedem Jagdhund der gegenteilige Fall ist, und er sofort die Katze als<br />

Beute ansieht. Hier können die einzelnen Charaktere extrem unterschiedlich sein, und<br />

müssen im Falle einer späteren Zusammenführung sehr wohl bedacht werden. Bei sehr<br />

forschen Hunden, die Katzen „zum Fressen gerne“ haben ist es ganz wichtig, die<br />

Grundgehorsam bereits gefestigt zu haben, um notfalls den Hund durch ein Kommando<br />

wie „Hier“, „Nein“ oder „Bei Fuß“ unter Kontrolle bringen und somit Unfälle vermeiden<br />

können.


PLATZ, VERSTECKMÖGLICHKEITEN, SPIELWIESE<br />

Voraussetzung Nummer 1 sind die Räumlichkeiten im zukünftigen zu Hause der Vierbeiner.<br />

Egal ob ein Haus oder eine Wohnung – beide Arten müssen genug Platz haben, um sich in<br />

Konfliktfällen aus dem Weg gehen zu können. Wichtig ist es darauf zu achten getrennte<br />

Futterplätze zu haben, denn oft kann der Futterneid des Hundes schlimme Folgen haben.<br />

Voraussetzung für den Erstkontakt ist eine Umgebung ohne Stress, Aufruhr und ganz<br />

wichtig – Zwang! Ein großer Fehler wäre es, dem schon länger im Haushalt lebenden Tier,<br />

einfach den Neuzugang vor die Nase zu setzen. Gerade für die meist kleineren Katzen ist<br />

es ein Muss sich bei zu großem Stress oder zu großer Angst, vor dem „furchteinflößenden“<br />

Hund verstecken zu können Hier eignen sich sowohl eigene Zimmer, in die nur die Katze<br />

Zutritt hat, oder Stellen im zu Hause, an denen der Hund nicht hinkommt und die Katze<br />

alles aus sicherer Distanz beobachten kann. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt,<br />

egal ob ein gemütliches Plätzchen auf der Fensterbank, ein hoher Kratzbaum oder ein<br />

Schlafplatz, getarnt als Bücherregal.<br />

Ein guter Tipp ist es, die Tiere anfangs getrennt von einander zu halten, um sich in Ruhe an<br />

das neue Heim gewöhnen zu können. Ist dies räumlich in getrennten Zimmern nicht<br />

möglich, eignen sich sehr gut Gitter in den Türen, die am Anfang noch verdeckt sind und so<br />

keinen Blickkontakt erlauben, jedoch bereits den Geruch des anderen zu lassen.<br />

Nach und nach kann man nun mehr Blick auf den anderen freigeben. Seien sie anfangs<br />

immer dabei, um rechtzeitig eingreifen zu können, sollte es zu einer Aufruhr kommen. Da


Hund und Katze beides neugierige Tiere sind, wird es schnell zu einem Erstkontakt<br />

kommen. ABER: überfordern sie dabei die Tiere nicht! Grenzen sie die erste Zeit ein, in<br />

denen sich die zwei beschnuppern und beäugen können. Im laufe der Zeit, können Sie die<br />

Etappen immer mehr verlängern, bis zum Schluss überhaupt keine räumliche Trennung<br />

mehr da ist. Und noch ein ganz wichtiger Punkt: geben Sie beiden Tieren Sicherheit, denn<br />

erst dann trauen sich unsere Samtpfote und unser Kaltschnäuzler ohne Angst aufeinander<br />

zu.<br />

Stellen Sie durch z. B. eine Leine sicher, dass der Hund nicht die Möglichkeit hat, die Katze<br />

zu jagen. Denn läuft die Katze davon, findet der Hund dies animierend und läuft der<br />

verängstigten Katze hinterher. Sollte es dennoch einmal zu einer Jagd oder einem anderen<br />

Vorfall kommen, so müssen sie erneut von vorne anfangen. Gut wäre es, am Anfang<br />

Urlaub etc. zu haben. Denn die Aneinandergewöhnung fordert viel Zeit und Geduld.


ZUSAMMENFASSUNG<br />

• Ruhe, kein Stress, keine Ablenkungen sind Grundregel Nummer 1<br />

• der Hund sollte angeleint sein, damit die Katze selbst entscheiden kann, wie weit sie<br />

auf ihn zugeht und um notfalls einen Unfall zu verhindern<br />

• NIEMALS Gewalt, aber genaues, richtiges Lob zur optimalen Zeit<br />

• wenn ein Tier genug hat und sich zurückziehen will, dies bitte akzeptieren<br />

• Geduld ist das A und O


SCHAFE UND PFERDE<br />

Ein Schaf ist sehr auf seine Artgenossen innerhalb der Herde angewiesen und sollte daher<br />

NIEMALS als Einzeltier gehalten werden. Dies heißt aber nicht, dass es keine<br />

Gemeinschaft mit einem anderen Weidetier eingehen kann. Im Gegenteil! Aus eigener<br />

Erfahrung weiß ich, dass die Bindung zwischen einem Pferd und Schafen äußerst innig<br />

und ausgeglichen sein kann.<br />

HERKUNFT DER SCHAFE<br />

Lebte das Schaf bereits länger in der vorhergehenden Herde, so wird es nach dem<br />

Umstellen seine Kumpels anfangs sehr vermissen und dies auch lautstark kundtun. Sollten<br />

sich Nachbarn in unmittelbarer Nähe befinden, so bereiten Sie diese darauf vor, dass am<br />

Anfang die Schafe häufig und laut blöken können. Dies ist aber nur während der<br />

Anfangszeit so.<br />

Ein Pferd verhält sich innerhalb einer Herde komplett anders als ein Schaf dies tut.<br />

Gegenseitiges Anknabbern als Form von sozialer Fellpflege ist bei den Pferden ein<br />

häufiges Bild – bei den Schafen kann man vergeblich darauf warten. Auch die<br />

Rangordnung in Schafherden ist auf den ersten Blick oft nicht sichtbar. Denn dominantes<br />

Verhalten zeigen hier meist nur die Schafböcke.


Dies ist auch der Grund, warum man sich in diesem Fall vorrangig für weibliche Schafe<br />

entscheiden sollte. Denn Schafböcke können nicht nur wie schon erwähnt aggressives<br />

Verhalten zeigen, sondern sind auch zwingend auf die Gesellschaft von weiblichen<br />

Schafen angewiesen.<br />

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist der bisherige Kontakt zu Menschen. Gab es in<br />

der vorherigen Herde häufig Kontakt zu Menschen, so wird sich auch Ihnen gegenüber<br />

schnell Vertrauen aufbauen. Somit können Sie die Schafe auch schneller berühren und<br />

auch streicheln. Dies ist wichtig, da es immer wieder zu Situationen kommen wird, in denen<br />

Sie die Schafe einfangen müssen.<br />

Der Kauf der Schafe sollte nach Möglichkeit bei einem Züchter erfolgen, aber auch ein<br />

Hobby-Schafhalter in Ihrer Nähe kann von Vorteil sein. Denn dieser kann Ihnen gerade in<br />

der Anfangszeit bei Schur, Klauenpflege, etc. mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Vom Alter her, ist es ratsam, ein Schaf zwischen vier Monaten und einem Jahr zu wählen.<br />

Dies hat den Vorteil, dass der Sozialisierungsprozess innerhalb der Herde bereits<br />

abgeschlossen ist und es somit nicht so leicht zu Verhaltensstörungen kommen kann. Im<br />

Gegenzug wird die Trauerzeit bei älteren Tieren, die schon länger Teil einer fixen Herde<br />

sind, länger und intensiver ausfallen.


Sollten Sie bei der Auswahl des passendes Schafes unsicher sein, ziehen Sie im Notfall<br />

Rat von einem Tierarzt oder einem Schafhalter mit viel Erfahrung ein. Denn es ist wichtig,<br />

dass beim Schaf im Vorfeld Krankheiten, Verletzungen oder auch Parasiten<br />

ausgeschlossen werden können. Denn steht es einmal beim Pferd, so können gewisse<br />

Parasiten und Krankheiten auf das gesunde Tier übertragen werden.<br />

Sichern Sie die Weide mit einem für Pferd und Schaf geeigneten Elektrozaun. Vorsicht bei<br />

den typischen Schafsknotengittern! Hier können Pferde mit ihren Hufen hängen bleiben<br />

und sich eventuelle Verletzungen zuziehen. Der Elektrozaun sollte an einem<br />

dementsprechend starken Weidezaungerät hängen, da die Wolle der Schafe<br />

ausgezeichnet isoliert und somit die schwächeren Stromschläge nicht bis ans Schaf selbst<br />

vordringen.


DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

Nun befassen wir uns mit dem eigentlichen Teil – der Zusammenführung von Schaf und<br />

Pferd. Genauso wie zuvor bei Hund und Katze, ist es auch hier wichtig, für Ruhe und<br />

möglichst wenig Stress zu sorgen. Meist sind die Schafe schon vom Transport aufgeregt,<br />

und dies wird natürlich von der neuen Umgebung noch verschlimmert. Wichtig ist es, dass<br />

die Weide im Vorfeld gut abgesichert ist, denn – Schafe sind ebenso Fluchttiere wie ein<br />

Pferd. Und sollten sie unter großer Angst leiden, kann es durchaus sein, dass sie<br />

versuchen vor dem Pferd oder anderen Eindrücken zu fliehen.<br />

Im Gegensatz zum Schaf, welches ängstlich und nervös reagieren wird, wird das Pferd viel<br />

Neugierde zeigen. Es ist wichtig, dass die Weide groß genug ist, um anfangs die zwei<br />

Arten getrennt von einander Halten zu können. Es reicht völlig aus, sich zu sehen und zu<br />

riechen.<br />

Vergessen Sie nicht, dafür zu sorgen, dass beide Tiere Zugang zu Wasser und Futter<br />

haben. Denn es kann dauern, bis sich Pferd und Schaf soweit verstehen, um eine<br />

gemeinsame Futterstelle zu haben. Außerdem ist für die Schafe ein Unterstand wichtig, um<br />

bei Regen im Trockenen sein zu können und bei praller Sonne eine Möglichkeit zu haben,<br />

um sich in den Schatten zurück ziehen zu können.<br />

Der Zeitpunkt um die Trennung aufzuheben ist gekommen, wenn man merkt, dass Pferd<br />

und Schaf sich immer in unmittelbarer Nähe zueinander aufhalten. Hat das Pferd an einer


Stelle fertig gegrast und zieht weiter, folgen die Schafe in selber Höhe. Genauso<br />

umgekehrt. Schon bald wird es möglich sein, sie in einem gemeinsamen Stall zu halten<br />

bzw. gemeinsame Futterstellen einzurichten.<br />

STALL- UND WEIDEHALTUNG<br />

Ideal ist natürlich ein Offenstall. Wichtig ist, dass er groß genug ist, um für Pferd und<br />

Schafe gemeinsam genügend Platz zu bieten. Ist der Platz eher knapp bemessen, sollten<br />

Sie einen eigenen Teil für die Schafe anlegen um so eine Möglichkeit zum Ausweichen zu<br />

bieten.<br />

Wichtig bei einer gemeinsamen Weidehaltung von Schaf und Pferd ist es, die Tiere<br />

regelmäßig umzustellen. Das heißt optimal ist es, wenn man die Möglichkeit hat eine große<br />

Weide in mehrere kleine Abschnitte zu unterteilen. Hiermit wird vorgebeugt, dass die Hufe<br />

der Pferde die Grasnarbe zerstören bzw. die Pferde das Gras zu stark verbeißen. Denn<br />

hier ist große Vorsicht geboten – Schafe können schnell abmagern wenn sie zu wenig<br />

Nahrung bekommen, aber für Laien in der Schafhaltung ist dies oft sehr spät ersichtlich.<br />

Die Kombination aus Pferden mit Wiederkäuern ist eine effektive Form der<br />

Mischbeweidung. Zur Fütterung dient natürlich im Sommer frisches Gras (sofern<br />

ausreichend vorhanden), wobei die gemischte Haltung von Vorteil ist, da Schafe die<br />

sogenannten „Gailstellen“ abgrasen, welche die Pferde in der Regel stehen lassen. Unter


„Gailstellen“ versteht man im übrigen einen Teil der Weide, an dem eine konzentrierte<br />

Menge an Mist abgesetzt wurde. Dadurch kommt es einerseits zu einem schnelleren<br />

Wachstum der Pflanzen, andererseits weisen die Pflanzen dadurch einen höheren<br />

Chlorophyllgehalt bzw. einen höheren Nitratgehalt auf. Dadurch fressen z. B. Pferde die<br />

Pflanzen an diesen Stellen nicht. Im Winter ist das Hauptnahrungsmittel genau wie bei<br />

Pferden das Heu. Mit Karotten, Müsli, hartem Brot macht man ihnen zusätzliche Freude.<br />

Wichtig ist natürlich auch ein Salzleckstein, der in richtiger Höhe angebracht sein muss,<br />

damit auch die Schafe ihn erreichen könne. Bitte erkundigen Sie sich genau beim Kauf, da<br />

es große Unterschiede bezüglich des Kupferanteiles gibt und Schafe bei einer zu hohen<br />

Konzentration schnell eine Kupfervergiftung erleiden können.<br />

Wie schon zuvor erwähnt, ist es ein absolutes Muss die Tiere regelmäßig zu Entwurmen –<br />

Pferd und Schaf. Da es eine Wurmart gibt, die beide Tierarten befallen kann, ist es wichtig,<br />

dass nicht zu viel Kot dauerhaft auf der Wiese liegt und somit oral aufgenommen wird.<br />

Zusätzlich zum Entwurmen beugt ein regelmäßiges tauschen der Weideflächen bzw.<br />

aufsammeln von Kot vor. Da es eine Vielzahl von verschiedenen Wurmmitteln gibt,<br />

empfehle ich Ihnen sich bei einem Tierarzt zu erkundigen, der Sie sicherlich gerne berät,<br />

welches Mittel geeignet ist.<br />

Ist die Zusammenführung geglückt, besteht eine intensive Gemeinschaft zwischen Pferd<br />

und Schaf. Dies kann sogar so weit gehen, dass die Schafe dem Pferd überall hin folgen –<br />

sogar beim Ausritt!


ZUSAMMENFASSEND<br />

• Weide und Stall müssen im Vorfeld ausreichend gesichert bzw. vorbereitet sein<br />

• Ruhe, keinen Stress, drängen Sie die Tiere nicht<br />

• Futterstellen und Tränke müssen für alle zu jeder Zeit erreichbar sein<br />

• folgen sich die Tiere gegenseitig, so ist es Zeit die räumliche Trennung aufzuheben


HÜHNER UND SCHAFE<br />

Nach meiner Erfahrung, dass eine Pferde-Schaf-Haltung optimal funktionieren kann, tat<br />

sich bei mir die nächste Perspektive auf – Hühner und Schafe teilen sich Stall und Weide.<br />

Was im ersten Moment vielleicht viele stutzig macht, funktioniert sehr gut, da beide<br />

Tierarten sich gegenseitig nicht am eigenständigen Leben hindern.<br />

Auch hier ist es wieder bedeutsam, sich im Vorhinein Gedanken darüber zu machen, wie<br />

man Stall und Weide optimal für beide Arten nutzen kann. Denn hier ist besonders wichtig,<br />

einen geschützten Bereich für die Hühner zum Legen anzubieten.<br />

Für diese „WG“ möchte ich euch gerne meine ganz persönliche Geschichte erzählen!<br />

STALL UND WEIDE<br />

In meinem Fall stellte sich die Situation folgender Maßen dar: auf einer riesigen Fläche, in<br />

deren Mitte sich eine Grube befindet und alles total überwuchert war, sollten meine Schafe<br />

hin. So weit, so gut.<br />

Nach erstmaligem aufarbeiten der Grünfläche fingen wir an die Bodenplatte für den Stall zu


etonieren. Hierfür habe ich rein für die Schafe eine Mindestfläche mit 4m² einberechnet.<br />

Weiteres haben wir Strom und Wasser verlegt, um jederzeit Zugriff zu frischem Wasser zu<br />

haben.<br />

Die ganze Weidefläche umzäunten wir mit geeigneten Stahlrohren, an denen der Zaun<br />

entlang läuft. Für den Zaun verwendeten wir eine passende Maschengröße, damit die<br />

Schafe sich nicht verletzen können. Ganz wichtig war es für mich, die Möglichkeit zu<br />

haben, die Weide zu unterteilen. So können je nach Witterung und Saison die Schafe auf<br />

den jeweils geeigneten Flächen gehalten werden, und das Gras hat die Chance optimal<br />

nachzuwachsen.<br />

Den Stall bauten wir so auf, dass an einem Ende ein nur für die Hühner zugänglicher<br />

Bereich ist. In diesem Bereich befinden sich der Futterautomat für die Hühner und mit<br />

Stroh und Heu ausgelegte Liegeflächen.<br />

Über diesem Bereich befindet sich eine große Ablagefläche. Hier lagere ich das frisch<br />

gemahlene Hühnerfutter und immer ein paar kleine Heuballen für die Schafe. Entlang einer<br />

Seitenwand des Stalles, befindet sich eine Hühnerleiter. Mit dieser gelangen sie zu ihren<br />

Legeplätzen.<br />

Bei den Legeplätzen war es mir wichtig, dass jede Henne freie Platzwahl hat, und die<br />

einzelnen Plätze durch eine kleine Sichtwand getrennt sind. Der Clou an der ganzen<br />

Sache ist, dass wir von außen die Möglichkeit haben die Eier über eine Klappöffnung


abzunehmen und wir somit weder Weide noch Stall betreten zu müssen. Auch diese<br />

Flächen haben wir mit Heu und Stroh ausgelegt.<br />

Was ein absolutes Muss ist, ist Schatten! Da Schafe sich von Kälte nicht beirren lassen,<br />

aber schnell Probleme bekommen, wenn es ihnen zu heiß ist, ist es ganz wichtig schattige<br />

Plätze zu haben! In meinem Fall hätte es mir nicht besser passieren können. Über die<br />

komplette Weidefläche verteilen sich riesige, schattenspendende Bäume. Somit haben sie<br />

eine natürliche Schattenquelle und ich musste keine zusätzlichen Unterstände oder<br />

ähnliches bauen.


DIE ZUSAMMENFÜHRUNG<br />

Die Zusammenführung der Schafe mit den Hühnern, gestaltete sich als äußerst<br />

problemlos. Da, je nach Saison, die Stalltüre nachts entweder geschlossen oder offen ist,<br />

brachten wir die Hühner im Frühjahr zu uns. Somit war es kein Problem für die Hühner,<br />

dass sie anfangs noch nicht gleichzeitig mit den Schafen in den Stall gingen. Im Freien<br />

haben sie genug Möglichkeiten in Sträuchern und Gebüsch, auch über Nacht, einen<br />

sicheren Unterschlupf zu finden.<br />

Nach 2-3 Tagen wussten die Hühner, dass von den Schafen keine Gefahr ausgeht und<br />

wenn abends Fütterungszeit ist, warten sie genauso im Stall auf mich, wie die Schafe.<br />

Ein äußerst positiver Effekt der Haltung von Schaf und Huhn auf einer Fläche ist, dass der<br />

Boden durch die Hühner stets belüftet wird und das Weidegras viel üppiger wächst. Dies<br />

wirkt sich natürlich auch positiv auf die Menge des Grünfutters aus.<br />

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Hühner so ziemlich das ganze Jahr über<br />

Eier legen. Da die Schafe natürlich mehr Körperwärme als ein paar Hühner absondern,<br />

herrscht im winterlichen Stall eine höhere Raumtemperatur, welche sich positiv auf die<br />

Eierproduktion auswirkt. Gerne hocken die Hühner wenn es besonders kalt ist in der Wolle<br />

der Schafe.


ZUSAMMENFASSEND<br />

• Weide und Stall müssen im Vorfeld ausreichend gesichert bzw. vorbereitet sein<br />

• Ruhe, keinen Stress, drängen Sie die Tiere nicht<br />

• eigene, von den Schafen nicht erreichbare Futterstellen, für die Hühner<br />

• ruhige abgesonderte Legeplätze<br />

• Versteckmöglichkeiten für die Hühner


EIN BABY KOMMT INS HAUS<br />

Anlässlich der momentanen „anderen“ Umstände, möchte ich noch ein weiteres Thema<br />

aufgreifen, welches jedoch gut zu den Zusammenführungen passt.<br />

Viele zukünftige Eltern verfallen in Panik, sobald sich Nachwuchs ankündigt. Denn was tun<br />

mit dem Hund? Leider denken einige, dass der Hund weg muss, denn es können zu viele<br />

Dinge passieren. Hiermit möchte ich mit den Vorurteilen aufräumen und Ihnen Tipps und<br />

Anregung für ein harmonisches Zusammenleben von Hund und Baby geben.<br />

VORBEREITUNGEN TREFFEN<br />

Wichtig ist es, den Hund zeitig genug auf den Familienzuwachs vorzubereiten. Sollte Ihr<br />

Hund bis jetzt noch keine Unterordnung bzw. Gehorsam gelernt haben, ist es jetzt an der<br />

Zeit dies in Angriff zu nehmen. Passiert das erst wenn das Baby bereits im Haus ist,<br />

verbindet der Hund die Umstellung mit dem Baby und kann eventuell negativ auf die<br />

Veränderung reagieren. Ganz wichtig: der Hund darf keinen Grund haben, eifersüchtig auf<br />

das Baby zu reagieren!<br />

Der Hund muss nun verstehen lernen, dass Herrchen und Frauchen die Alphatiere im<br />

Rudel sind. Nach Ihnen folgt nun der Hund als „Helfer“. Seine Aufgaben sind aufpassen,


helfen, melden, Gehorsam zeigen. Ist das Baby einmal da, soll es den Rang eines<br />

konkurrenzfreien Jungtieres einnehmen.<br />

Sollte Ihr Hund Probleme damit haben, Gegenstände herzugeben, üben Sie dies von nun<br />

an regelmäßig. Verteidigt „Bello“ sein Lieblingsspielzeug mit Knurren und Zähnefletschen<br />

zeigen Sie Konsequenz und dulden Sie keine Widerworte. Entwenden Sie einfach<br />

zwischendurch immer mal wieder das Spielzeug und geben Sie es mit viel Lob wieder<br />

zurück wenn der Hund keine negativen Reaktionen zeigt. Sollte er allerdings wieder in das<br />

alte Schema verfallen, nehmen Sie das Spielzeug und verräumen es still schweigend.<br />

Versuchen Sie die Übung nach kurzer Zeit erneut und wiederholen Sie sie immer mal<br />

wieder im Alltag mit allen möglichen Gegenständen bis es sitzt.<br />

TABUZONEN<br />

Ein weiterer Tipp – richten Sie bald genug das Kinderzimmer ein. Denn die Babysachen<br />

sind für den Hund tabu. Nehmen Sie Ihren Hund mehrmals täglich mit ins zukünftige<br />

Kinderzimmer und „beschäftigen“ Sie sich kurz mit irgendetwas. Der Hund muss lernen,<br />

dass dies nicht sein Revier ist, er aber hier geduldet wird, wenn er seine Schnauze von<br />

Wickeltisch, Bettchen, etc. lässt.<br />

Engen Sie den Hund ab und zu bewusst ein. Wenn Ihr Hund auf die Couch darf, ist das<br />

auch in Ordnung. Sie sind aber derjenige, der „besitzergreifender“ sein muss als er.<br />

Befehlen Sie ihm immer mal wieder, von der Couch runter zu gehen. Mit einem einfachen


„Runter!“. Verlässt der Hund die Couch, loben Sie ihn ausgiebig. Reagiert er nicht und<br />

bleibt bestimmt liegen – dürfen Sie auf keinen Fall nachgeben! Schieben Sie ihn entweder<br />

händisch von der Couch, machen Sie von einer Wasserspritze Gebrauch oder erschrecken<br />

Sie ihn mit einem raschelnden Gegenstand (mit kleinen Kieselsteinen gefüllte Cola-Dose).<br />

Ist der Hund runter, setzen Sie sich kurz und gehen anschließend kommentarlos wieder<br />

aus dem Raum.<br />

WER HAT DAS SAGEN?<br />

Festigen Sie Ihre Rangordnug mit kleinen „Dominanzgesten“. Stupsen Sie ihn zur Seite,<br />

wenn er Ihnen im Weg liegt, kommt er ins Streicheln, schicken Sie ihn weg, rufen ihn aber<br />

zur Kuschelstunde wenn ER nicht daran denkt!<br />

Verändern Sie bald genug seine Welt Stück für Stück, später mit Baby werden Sie dafür<br />

wenig Zeit haben.<br />

Kommt das Baby auf die Welt und ist eventuell noch einige Tage mit der frischgebackenen<br />

Mama in der Klinik, ist es gut, wenn Herrchen eine volle Windel mit nach Hause nimmt,<br />

oder eine Decke in die das Baby eingeschlagen war. So kann der Hund bereits den Geruch<br />

des neuen Familienmitgliedes erschnuppern und weiß bei Ankunft des Babys - „Ah, dieses<br />

Ding! Hab ich eh schon gerochen!“.


Zeigen Sie dem Hund das Baby in allen möglichen Zuständen – nackt, im Bettchen,<br />

weinend, schlafend, etc. Teilen Sie Ihre Freude mit dem Hund, er wird es verstehen und<br />

sich mitfreuen. Zeigen Sie ihm, wie stolz Sie auf ihn sind, dass er jetzt ein Bewacher und<br />

Aufpasser ist.<br />

Es wird vorkommen, dass der Hund mal über Hand oder Gesicht des Babys lecken wird –<br />

keine Panik! Es ist nur wichtig, dass er regelmäßig entwurmt wird.<br />

IMMER EIN AUGE AUF BEIDE<br />

In Ihrer Gegenwart wird der Hund sich natürlich anpassen und im Hintergrund bleiben.<br />

Lassen Sie die beiden jedoch nie alleine! Verlassen Sie den Raum, wird er Ihnen statt die<br />

Kontrolle übernehmen und das „Jungtier“ korrigieren wollen.<br />

Ist das Kind schon älter, müssen Sie auf Ihren „Helfer“ aufpassen. Das Kind wird<br />

neugieriger Weise am Schwanz ziehen, in die Nase oder die Ohren fahren oder den Hund<br />

umarmen wollen, wenn dieser keine Lust dazu hat. Und auf den sogenannten<br />

„Welpenschutz“ darf man sich nie verlassen. Beschützen Sie den Hund, bevor er selber<br />

glaubt es tun zu müssen!<br />

Erziehen Sie also beide: Bringen Sie Ihrem Helfer bei, dass das Baby Ihr Jungtier ist, dass<br />

Sie das selbst versorgen und selbst erziehen und dass er nur die Aufgabe hat, dieses


Kleine in Ihrem Auftrag vor Gefahren zu schützen. Aber bringen Sie, auch vom ersten Tag<br />

an Ihrem Baby bei, dass der Hund Ihr geachteter Helfer ist, dem es nicht wehtun, den es<br />

nicht „dominieren“ darf.


REGELN FÜR DAS KIND<br />

Das Kind sollte von Anfang an bestimmte Regeln mit auf den Weg bekommen. Denn nicht<br />

nur beim eigenen Hund können Gefahren entstehen. Auch bei fremden Hunden, bei denen<br />

man nicht weiß, wie sie auf Kinder reagieren ist es wichtig sich an folgendes zu halten:<br />

Kinder sollten deshalb lernen:<br />

• auf Körpersprache und Signale achten<br />

• Schmusen nur unter Aufsicht<br />

• niemals in die Augen des Hundes starren<br />

• nicht schreien<br />

• dem Hund nicht einfach was wegnehmen<br />

• den Hund in Ruhe fressen lassen


• kein Schwanzziehen<br />

• nicht davonlaufen<br />

• möchte der Hund in Ruhe gelassen werden, ist dies zu akzeptieren<br />

• den Hund immer freundlich und mit Respekt behandeln<br />

• fremde Hunde nicht im Alleingang streicheln<br />

• auf fremde Hunde niemals zustürmen


QUELLENANGABE<br />

https://www.pferdchen.org/Pferde/Haltung/Gesellschaft/Pferd-und-Schaf/Haltung.html<br />

https://www.tieranzeigen.at/blog/240-die-bauernhof-wg-verschiedene-tierarten-auf-einerweide.html<br />

http://www.partner-hund.de/info-rat/alltag-mit-hund/hund-und-kind/<br />

https://www.pixabay.com/de/

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