TVDigital0318

INTERVIEW
SO
18.3.
Ku’damm 59 –
Ruhm hat
seinen Preis
ZDF
20.15 UHR
MINISERIE Teil 2 u.
3: 19./21.3. Doku:
18.3., 21.45 Uhr
Endlich: KU’DAMM 59 geht
weiter! TV DIGITAL traf Sonja
Gerhardt zum Interview – auch
über Missbrauch und #MeToo
E
inblicke in das nicht immer glamouröse
Showgeschäft der 50er,
Verrat, Intrigen und moralische
Abgründe: Endlich zeigt das ZDF
neue Folgen von „Ku’damm 59“.
Inzwischen sind drei Jahre vergangen, und
die Schöllack-Töchter sind flügge. Eva (Emilia
Schüle) verdient ihr Geld im horizontalen
Gewerbe. Helga (Maria Ehrich) redet sich ihre
„perfekte Ehe“ mit dem schwulen Gatten
schön und Monika (Sonja Gerhardt) wird
Show- und Filmstar. Doch der Preis für den
Ruhm ist hoch: Ihre eiskalte Mutter Caterina
(Claudia Michelsen) managt sie mit harter
Hand, obendrein wird sie vom Produzenten
Moser (Ulrich Noethen) sexuell bedrängt.
TV DIGITAL sprach mit „Ku’damm 59“-Star
Sonja Gerhardt über die Fortsetzung der Reihe
und wie die Serienmacher von der aktuellen
#MeToo-Debatte eingeholt wurden.
TV DIGITAL: Wie geht es mit Monika weiter?
SONJA GERHARDT: Sie ist jetzt Mutter eines
Kindes, wird zugleich Fernsehstar und muss
jede Menge Steine aus dem Weg räumen.
Monika wird von einem schmierigen
Filmproduzenten sexuell genötigt. Hat
es Sie überrascht, dass die derzeitige
#MeToo-Debatte Ihrer Serie plötzlich
eine ganz unerwartete Aktualität gibt?
Nein. Aber ich finde es erschreckend, dass es
so lange ein Stillschweigen gab. Monika hält
nicht den Mund! Ich finde es ganz wichtig,
dass Betroffene den Mut finden, über solche
Vorkommnisse zu sprechen und sich dafür
nicht schämen müssen.
„Früher war alles besser.“ Was denken
Sie über diesen Spruch?
Triumph und
Tränen
Erlebt auch die
Schattenseiten des
Showbiz: Monika
(Sonja Gerhardt)
Als ich die Drehbücher von „Ku’damm 59“
gelesen habe, war ich überrascht, dass die
Frauen damals so wenig Rechte hatten. Beispielsweise
ist es für mich überhaupt nicht
nachvollziehbar, wie man einer Frau, die in
den 50ern keine Anschrift hatte und nicht
mit dem Vater ihres Babys zusammenlebte,
einfach das Kind wegnehmen konnte!
Monika wird als „starke Frau“ gezeigt.
Mögen Sie derartige Etiketten?
Starke Personen sind für mich die, die sich
selbst treu bleiben, sich mit sich selbst auseinandersetzen
und nicht vor irgendetwas
wegrennen. Es ist bewundernswert, wenn
Menschen einfach „bei sich selbst“ sind.
Hätten Sie Lust auf eine dritte Staffel?
Ja! Ich würde Monika gern weiter begleiten.
„Ku’damm 59“-
Stars: Claudia
Michelsen ( r.)
Emilia Schüle,
Sonja Gerhardt
MEHR VON SONJA
GERHARDT & CLAUDIA
MICHELSEN AUF
goldenekamera.de
Wie lässt sich Ihr Verhältnis zu Ihren
beiden Filmschwestern Emilia Schüle und
Maria Ehrich beschreiben?
Die Chemie stimmt einfach. Wir sind gut
befreundet und schreiben uns regelmäßig.
Wir haben sogar eine WhatsApp-Gruppe.
Inzwischen tanzen Sie exzellent. Würden
Sie bei „Let’s Dance“ mitmachen?
Tanzen liebe ich wirklich! Aber ob ich es auch
in einer Show machen würde, müsste ich mir
wirklich gut überlegen.
Angeblich haben Sie für den Dreh auch
Gesangsunterricht bekommen.
Richtig! Und außerdem war ich zwei Wochen
im Studio und habe dort Blues- und Schlagertitel
eingesungen!
Was sind Ihre nächsten Projekte?
Ich drehe die Kinokomödie „Kalte Füße“ mit
Heiner Lauterbach und Emilio Sakraya.
Und was wird aus Ihrer Serienfigur in
„Deutschland 86“?
Annett fängt bei der Stasi an, sie entwickelt
sich unangenehm. INTERVIEW: MIKE POWELZ
FOTOS: ZDF/TOBIAS SCHULT, ZDF/STEFAN ERHARD
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