Occulta-Antiquariats-Katalog 18
Versandantiquariat Hans-Jürgen Lange. - Unser achtzehnter Antiquariatskatalog okkulter, grenzwissenschaftlicher, phantastischer Bücher ("Alchemie bis Zauberei"). Gern können Sie über *www.antiquariatlange.de* anfragen, um den jeweils aktuellen Katalog kostenlos per Post zu erhalten.
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kurz vor seiner Haft geschrieben. Eine zeitnahe Besprechung erschien in "Allgemeine deutsche Bibliothek. 1765-96" (1792,<br />
110.Bd.,1.St., S.119-141). - Carl Friedrich Bahrdt (1740-1792), radikaler evang. Aufklärungstheologe u. Schriftsteller. 1766<br />
ordentlicher Professor der biblischen Philologie in Leipzig. 1768 musste er wegen Affären mit Prostituierten sein Amt<br />
niederlegen. Auf Betreiben von Christian Adolph Klotz erhielt er 1769 eine Professur für biblische Altertümer in Erfurt.<br />
Ungeachtet seiner Liebschaften heiratete er in Erfurt Johanna Elisabetha Volland, die Witwe des Fürstlich Sächsischen<br />
Weimar- u. Eisenacher Regierungssekretärs Christian Wilhelm Kühn. Allerdings erregte er durch seine Lehren bald wieder<br />
großen Anstoß, so dass er 1771, vermittelt durch Johann Salomo Semler, einem Ruf als Prediger u. Professor nach<br />
Gießen folgte. 1775 verlor er zum dritten Mal sein Amt, wieder auf Grund seines anstößigen Lebenswandels. 1777 trat er<br />
der Freimaurerei in England bei. Zunächst landesflüchtig, erhielt er 1779 durch Vermittlung des preußischen Ministers Karl<br />
Abraham von Zedlitz die Erlaubnis, in Halle zu leben, wo er als Schriftsteller tätig war u. allen Bestrebungen des Senats u.<br />
der orthodoxen Theologen zum Trotz in der philosophischen Fakultät Vorlesungen als Privatdozent hielt, an denen bis zu<br />
900 Hörer teilnahmen. Nachdem er seine Frau verstoßen hatte, lebte er mit seiner Dienstmagd zusammen u. betrieb mit<br />
ihr in einem bei Halle gekauften Weinberg eine Gastwirtschaft, von der behauptet wurde es sei ein Freudenhaus. 1783<br />
gründete er, mit Wissen Adam Weishaupts, die quasi-illuminatische Geheimgesellschaft "Deutsche Union der XXII", die<br />
1788 durch eine Kampfschrift von Johann Joachim Christoph Bode aufgedeckt wurde. 1789 geriet Bahrdt als Verfasser<br />
des Lustspiels "Das Religionsedikt" erneut in Bedrängnis. Die Satire hatte sich gegen die restaurative Wende in der<br />
preußischen Kirchen- u. Kulturpolitik gewandt u. den König verspottet. Nach fast 8monatiger Untersuchungshaft wurde der<br />
äußerst umstrittene Theologe zu einjährigem Festungsarrest in Magdeburg verurteilt. Dort schrieb er seine Autobiographie<br />
"Geschichte seines Lebens". Er verstarb 1792 auf seinem Weinberg in Nietleben. - Barhdt schrieb über sich selbst: "Ich bin<br />
ein interessanter Mensch, bin berühmt in ganz Deutschland, habe Aufsehen erregt von der Düna bis zum Ursprung des<br />
Rheins und von der Weichsel bis an die Maas." (Kommentar, in: Pott, Briefe, Bd.I, Vorrede, S.V/VI. Siehe auch: Th.<br />
Hoeren: Präjakobiner in Deutschland Carl Friedrich Bahrdt) - Gering berieben; papierbedingt gebräunt (tls. auch stärker) u.<br />
fast durchgehend etwas braunfleckig; unbeschnitten u. tlw. angerändert; gutes Expl. - Sehr selten.<br />
76. Busch, Moritz: Wunderliche Heilige. Religiöse und politische Geheimbünde und<br />
Secten. Erstausg. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, <strong>18</strong>79. 1 Bl., V, 358 S., 1 Bl., 8°,<br />
Marmoriertes Halbleder mit goldgepr. Rücken 100,00 €<br />
"Die Gegenstände meiner Darstellung zerfallen in zwei Gruppen: seltsame Erscheinungen auf dem Gebiete der Religion<br />
und Kirchengeschichte, bizarre Orden, Secten und Gemeinden, wie sie namentlich der Orient mit Einschluß Rußlands und<br />
das unaufhörlich neue Religionsstifter gründende Nordamerika aufweisen, und Genossenschaften wunderlicher Heiligen<br />
auf dem Felde der politischen und socialen Bestrebungen, Geheimbünde, nach dem Vorbilde der Freimaurer organisirt,<br />
aber mit Tendenzen, die revolutionärer Natur sind."(Vorwort) - Inhalt: Die Sekte der Drusen; Derwische; Leben in der<br />
Shakeransiedlung; Eine Versammlung dtsch. Wiedertäufer in Ohio; Deutsche Chiliasten in Transkaukasien; Die Skopzen;<br />
Die Spiritisten; Die Fenier u. ihre Vorgänger; Die Carbonari; Die griechische Hetäria; Die Mafiusi Siciliens. - Tlw. amüsant<br />
durch recht bissige Anmerkungen des Autors, wenn okkulte "Phänome" gewinnbringend vermarktet wurden. Die ersten<br />
beiden Kapitel erschienen später separat als "Drusen und Derwische". Busch verfasste u.a. eine 3bändige Urgeschichte<br />
des Orients. - Leicht bestossen u. berieben; Titel mit Bibliotheksstempeln; papierbedingt etwas gebräunt, sonst gutes Expl.<br />
77. Eckert, Eduard Emil: Magazin der Beweisführung für Verurtheilung des Freimaurer-<br />
Ordens. Erstes bis sechstes Heft [von 10]. Als Ausgangspunkt aller Zerstörungsthärigkeit<br />
gegen jedes Kirchenthum, Staatenthum, Familienthum und Eigenthum mittelst List, Verrath<br />
und Gewalt. In zwanglosen Heften, jedes Heft ein selbständiges Ganze[s]. Erstausg.<br />
Schaffhausen, Verlag der Friedr. Hurter’schen Buchhandlung, <strong>18</strong>55-<strong>18</strong>56. XXXV, 143 S. /<br />
2 Bll., 179 S., mit 1 Textfig. / X, 168 S., 1 Bl. // XIV, 166 S. / X, 170 S. / XXII, 250 S., mit<br />
1 Taf., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen (2 Bde.) 285,00 €<br />
Taute 1514; Wolfstieg 23832; Ackermann V/87 (wie hier angeboten auch nur Heft 1-6). - Ursprünglich als "Historischpolitische<br />
Zeitschrift in zwanglosen Heften" erschienen. Die hier fehlenden Hefte 7-10 waren vermutlich ursprünglich nicht<br />
geplant u. erschienen erst <strong>18</strong>63. Am Ende des 6. Heftes findet sich auch ein Inhaltsverz. für "alle 6 Hefte" (ab S.231). -<br />
Eduard Emil Eckert (gest. <strong>18</strong>66, Selbstmord!), königl. Advokat. "Von einer Loge abgelehnt, setzte sich nach der Revolution<br />
von <strong>18</strong>48 in seinem nie sehr klaren Kopf die Idee fest, die Freimaurer seien an den Revolutionen und allen Übeln der Welt<br />
schuld [...] Die Methode seiner Kampfführung erinnert bisweilen an Ludendorff, der übrigens die Bücher von Eckert<br />
ausgiebig als Quellen [...] benutzt hat." (Lennhoff, Posner, Binder) - Gebunden in 2 sehr ähnliche, aber nicht identische<br />
neue Einbände; die Titel tls. mit Besitzerstempel; Heft 1-3 u. der Inhalt fast durchgehend mit Feuchtigkeitsrändern, die<br />
meist gut tolerierbar sind; in Heft 3 sind S.I-X u. in Heft 5 die S.21-28 nur in Kopie eingebunden; sonst gute Expl.<br />
78. Fredo von der Welt, [d.i. Friedrich Wilhelm Quintscher]: Die afrikanische<br />
Bauherren-Loge. Die mystische Geschichte eines Wahrheitssuchers von Fredo von der Welt<br />
(Fr. W. Quintscher) Mitglied der Internationalen okkult. Vereinigung. Erstausg. Trier,<br />
Verlagshaus Fr. P. Reis, [1922]. 46 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton 80,00 €<br />
Friedrich Wilhelm Quintscher, (<strong>18</strong>83-1945; Pseudonyme: Rah-Omir, Ram Ophias, Chakum Kabbali, Fredo von der Welt),<br />
deutscher Okkultist, Ordensgründer u. Schriftsteller, der dem Adonismus von Musallam (d.i. Franz Sättler) nahestand.<br />
Quintscher war auch Gründer u. Mitglied zahlreicher Winkellogen, die nach Freimaurer-Regeln irregulär sind. So nahm er<br />
1926 Kontakt mit Eugen Grosche auf, der die magische Loge Fraternitas Saturni leitete. Aber bereits Januar 1929 verließ<br />
er die Loge aus finanziellen Schwierigkeiten (siehe Lechler II, S.<strong>18</strong>0-190 u. 198-259). Siehe auch Nr. 283. - Einband<br />
angestaubt u. mit kl. Lagerspuren; papierbedingt gebräunt; ein gutes Expl. - Selten.<br />
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