Gazette Steglitz Nr. 11/2017
Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde - November 2017
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Kfz-Versicherung<br />
Ratenzahlung kostet Autofahrer mehr als 590 Millionen Euro im Jahr<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | November <strong>2017</strong> | 13<br />
Viele Autofahrer in Deutschland<br />
könnten deutlich sparen. Denn<br />
knapp jeder zweite Fahrzeughalter<br />
zahlt seine Kfz-Versicherung in<br />
Raten, wie eine aktuelle Studie des<br />
Verbraucher-Ratgebers Finanztip<br />
zeigt. Allein dadurch landen<br />
hochgerechnet jährlich mehr als<br />
590 Millionen Euro zu viel in den<br />
Kassen der Versicherer. Noch mehr<br />
sparen kann, wer seine Auto-Versicherung<br />
regelmäßig überprüft<br />
und wechselt. Laut Studie hat jedoch<br />
einer von drei Autofahrern<br />
noch nie seine Versicherung gewechselt.<br />
Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge<br />
fahren aktuell mehr als 41 Millionen<br />
private Pkw auf Deutschlands<br />
Straßen. Für die dafür<br />
nötige Kfz-Versicherung geben<br />
Autofahrer durchschnittlich 420<br />
Euro aus. Etwa jeder zweite überweist<br />
die Versicherungsprämie<br />
in Raten – und zahlt damit drauf.<br />
Denn eine Untersuchung des<br />
Verbraucher-Ratgebers Finanztip<br />
zeigt: Monatlich, quartalsweise<br />
oder halbjährlich zahlen verteuert<br />
die Kfz-Versicherung deutlich.<br />
„Am teuersten ist die monatliche<br />
Überweisung“, sagt Annika Krempel,<br />
Versicherungsexpertin bei<br />
Finanztip. „Im Schnitt kostet das<br />
Autofahrer satte 9 Prozent mehr.“<br />
Hochgerechnet auf das ganze<br />
Jahr zahlen Autofahrer nur durch<br />
Ratenzahlung mehr als 590 Millionen<br />
Euro zu viel Versicherungsprämie.<br />
Jeder Dritte hat noch<br />
nie gewechselt<br />
Doch nicht nur die Ratenzahlung<br />
kann den Geldbeutel belasten:<br />
„Unsere Studie zeigt, dass jeder<br />
dritte Autofahrer noch nie seine<br />
Kfz-Versicherung gewechselt hat“,<br />
sagt die Finanztip-Expertin. Auch<br />
das kann teuer werden: Durch die<br />
jährliche Neueinstufung der Typund<br />
Regionalklassen ändern sich<br />
für Millionen Autos die Beiträge.<br />
Das kann dazu führen, dass die<br />
Risikoeinschätzung anderer Anbieter<br />
günstiger ausfällt als die<br />
der eigenen Versicherung. „Wir<br />
empfehlen, Kfz-Tarife regelmäßig<br />
im Oktober zu vergleichen, denn<br />
dann gibt es die Tarife für das<br />
neue Jahr und man hat bis Ende<br />
<br />
November Zeit zu wechseln“, sagt<br />
die Expertin. Dabei ist es ratsam,<br />
die bisherigen Vertragsdetails zu<br />
überprüfen: „Wer beispielsweise<br />
weniger fährt als bislang angenommen,<br />
kann durch Reduzierung<br />
der Fahrleistung nochmals<br />
deutlich sparen.“<br />
Nicht nur auf eine Quelle verlassen<br />
Bei der Suche nach einer günstigen<br />
Versicherung sollten sich<br />
Verbraucher nicht auf eine Quelle<br />
verlassen, denn nirgendwo gibt es<br />
alle Tarife. „Wir haben anhand von<br />
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Foto: Stadtratte / Fotrolia<br />
Portale und Anbieter miteinander<br />
verglichen“, erklärt Krempel. Das<br />
Ergebnis: „Verbraucher sollten entweder<br />
auf zwei Portalen suchen<br />
oder ein Portal und einen Versicherer,<br />
der nicht auf den Portalen<br />
ist, miteinander kombinieren.“ In<br />
der Untersuchung von Finanztip<br />
konnte mit dieser Strategie die<br />
durchschnittliche Abweichung<br />
vom besten Preis auf deutlich unter<br />
4 Prozent reduziert werden.<br />
„Das beste Ergebnis bei unseren<br />
Profilen war die Kombination von<br />
Check24 und Verivox“, so Krempel.<br />
Dennoch seien auch mit anderen<br />
Kombination durchaus vergleichbare<br />
Ergebnisse erzielt worden.<br />
Trend: Einzelne Anbieter<br />
verlassen Portale<br />
Im Hinblick auf den Gesamtmarkt<br />
setzt sich ein Trend fort, der vor<br />
zwei Jahren mit dem Rückzug<br />
des Direktversicherers Huk24<br />
von den Portalen begonnen hat.<br />
„Seit vorigem Jahr finden Verbraucher<br />
auch keine Tarife der<br />
Hannoversche Direkt mehr auf<br />
den Portalen“, sagt Krempel. Diese<br />
Woche hat die HUK-Coburg<br />
angekündigt, die Portale komplett<br />
zu verlassen. Folgen weitere<br />
große Anbieter diesem Beispiel,<br />
wird der Vergleich von Tarifen für<br />
Verbraucher deutlich schwieriger.<br />
Die Finanztip-Expertin rät: „Wenn<br />
noch mehr Anbieter die Portale<br />
verlassen, sollten Verbraucher zusätzlich<br />
immer auch auf den Seiten<br />
günstiger Anbieter schauen.<br />
Als Orientierungshilfe sind Portale<br />
jedoch unerlässlich.“
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