Die Kraft des Evangeliums 1/18
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Denn ich schäme mich <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> von Christus nicht;<br />
denn es ist Gottes <strong>Kraft</strong> zur Errettung für jeden, der glaubt. (Römer 1,16a)<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong><br />
EVANGELIUMS<br />
1/20<strong>18</strong><br />
Missionswerk Voice of Hope<br />
»<strong>Die</strong> Gemeinde<br />
hat die Aufgabe<br />
der Evangelisation,<br />
das ist der Grund,<br />
warum wir noch<br />
hier sind.«<br />
John MacArthur<br />
▪ Welches Evangelium hören<br />
und verkündigen wir?<br />
▪ Gib nie auf (R. C. Sproul)<br />
▪ Farid – Errettet durch Gottes Gnade<br />
▪ Yakubu – Wo finde ich Frieden?<br />
▪ John Bunyan – Mein geistlicher Kampf<br />
▪ Charles Spurgeon – Der Fürst der Prediger<br />
▪ Besorgniserregende Trends<br />
· Veröffentlichung und Verbreitung bibeltreuer und erbaulicher Literatur<br />
· Unterstützung von Missionaren und missionarischer Arbeit<br />
1<br />
20<strong>18</strong>
4<br />
8<br />
11<br />
14<br />
16<br />
<strong>18</strong><br />
INHALT<br />
Erbauung<br />
Gib nie auf<br />
Afghanistan<br />
Errettet durch Gottes Gnade<br />
Sizilien<br />
Rastlos – Wo finde ich Frieden?<br />
John Bunyan<br />
Mein geistlicher Kampf<br />
Charles Spurgeon<br />
Der Fürst der Prediger<br />
Warnung<br />
Besorgniserregende Trends<br />
IMPRESSUM<br />
VOICE OF HOPE<br />
Herausgeber:<br />
Missionswerk Voice of Hope e.V.<br />
Eckenhagener Str. 43<br />
51580 Reichshof-Mittelagger<br />
Tel.: +49 (0)2265/99 749-0<br />
Fax: +49 (0)2265/99 749-29<br />
E-Mail: info@voiceofhope.de<br />
www.voiceofhope.de<br />
Kontakt in den Niederlanden<br />
Fam. J.L. Roukens<br />
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Missionswerk Voice of Hope e.V.<br />
DE-51580 Reichshof<br />
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Niederlande:<br />
Stichting Voice of Hope<br />
IBAN: NL76 RABO 0323 <strong>18</strong>19 29<br />
Freude über das erhaltene Buch »<strong>Die</strong> Pilgerreise« von John Bunyan<br />
Hinweis:<br />
Zweckgebundene Spenden werden<br />
grundsätzlich satzungsgemäß und<br />
für den vom Spender bezeichneten<br />
Zweck eingesetzt. Gehen für ein<br />
bestimmtes Projekt mehr Spenden<br />
als erforderlich ein, werden diese<br />
für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />
Zweck verwendet.<br />
Das vergangene Seminar für Sonntagsschulmitarbeiter<br />
© 20<strong>18</strong> VOICE OF HOPE, Germany<br />
Bildernachweis: Shutterstock,<br />
Unsplash, Voice of Hope<br />
Nachdruck oder Verwendung<br />
der in diesem Heft veröffentlichten<br />
Informationen sind nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.
Welches Evangelium<br />
hören und verkündigen wir?<br />
Editorial<br />
»Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir<br />
verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt« (Gal. 1,11)<br />
Liebe Brüder und Schwestern,<br />
als Christen glauben wir an die <strong>Evangeliums</strong>botschaft,<br />
die dem Sünder Rettung bringt. Doch was ist<br />
der Inhalt <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong>, welches die <strong>Kraft</strong> zur<br />
Errettung hat?<br />
Als ich an einem Samstag durch das Einkaufszentrum<br />
unserer Stadt ging, gab mir eine junge Frau ein<br />
christliches Traktat. Ich fragte: »Was steht da drin?«<br />
Sie antwortete: »Das weiß ich nicht genau, aber es<br />
ist ein christliches Traktat.« Mit dieser vagen Antwort<br />
ging ich weiter. Nicht weit entfernt sah ich eine<br />
Gruppe von Christen stehen, die christliche Lieder<br />
sang und Traktate verteilte. Ich freute mich, dass<br />
junge Menschen noch hinausgehen, um zu evangelisieren.<br />
Zuhause angekommen, las ich das Traktat<br />
und fragte mich: »Und wo ist das Evangelium?« Der<br />
Inhalt war lediglich, dass Gott Liebe ist und die Menschen<br />
sich für Jesus entscheiden sollen, wenn sie<br />
nicht in der Hölle landen wollen. Nichts wurde von<br />
dem Problem <strong>des</strong> Menschen – von seiner Sünde und<br />
Verlorenheit – erwähnt, nichts von dem Rettungsplan<br />
Gottes und nichts von Buße und Glaube.<br />
Vielleicht haben wir uns schon an eine solche<br />
Art »guter Nachricht« gewöhnt; aber da gibt es ein<br />
Problem: Es ist nicht das Evangelium! Um die »frohe<br />
Botschaft« recht zu verkündigen, müssen wir<br />
sie zunächst recht verstehen. Denn was wir säen,<br />
das werden wir auch ernten. Haben wir das Evangelium<br />
kaum oder nur teilweise verstanden, können<br />
wir auch nur eine unvollständige Botschaft<br />
weitergeben. Doch wie können wir zu einem klaren<br />
Verständnis <strong>des</strong>selben kommen? Zuerst durch persönliches<br />
Bibelstudium. Doch neben dem eifrigen<br />
Studium der Heiligen Schrift und dem Aufschließen<br />
<strong>des</strong> Bibeltextes durch den Heiligen Geist kann uns<br />
hierzu sicherlich bibeltreue Literatur weiterhelfen.<br />
Wir sollten einige ältere Schriften der Puritaner aufmerksam<br />
studieren, wie z. B. die Bücher von John<br />
Bunyan und John Owen. Von großem Wert sind sicherlich<br />
auch Schriften von Spurgeon, Krummacher,<br />
Pink, Lloyd-Jones und Sproul. Auch in unserer Zeit<br />
gibt es treue Verkündiger, die das klare Evangelium<br />
predigen, wie John MacArthur, Steven Lawson, Peter<br />
Masters, Benedikt Peters, Paul Washer und andere.<br />
Wir müssen ganz neu begreifen und darauf vertrauen,<br />
dass Gott Menschen durch die »Torheit der<br />
Verkündigung« errettet (vgl. 1.Kor. 1,<strong>18</strong>.21). Gott hat<br />
uns nicht nur aufgetragen, Sein Evangelium zu verkündigen;<br />
Er hat uns auch gesagt, wie wir dies tun<br />
sollen. Dabei sollten wir nicht aufhören, den Herrn<br />
der Ernte darum anzuflehen, dass Er Arbeiter in<br />
Seine Ernte senden möge. Es ist aber auch wichtig<br />
für uns, neu zu erkennen, dass Lehre und Theologie<br />
nicht etwas ist, was das geistliche Leben behindert,<br />
sondern dass dies die Grundlage allen geistlichen<br />
Lebens ist. Wir werden durch das Wort wiedergeboren,<br />
und wir werden durch dasselbe Wort geheiligt.<br />
Das Wort Gottes rüstet uns zu jedem guten Werk<br />
aus. Dazu gehört aber auch, dass wir uns dem Wort<br />
unterordnen und nicht unsere Erfahrungen zum<br />
Maßstab machen.<br />
Das VOH-Magazin soll in der Gemeinde Jesu dazu<br />
mitwirken, dass das kraftvolle Evangelium recht verstanden<br />
und verkündigt wird. Der Artikel »Gib nicht<br />
auf« von R. C. Sproul, »Mein geistlicher Kampf« und<br />
weitere Artikel in diesem Magazin sollen diesem Ziel<br />
dienen. Missionsberichte aus Afghanistan und Sizilien<br />
bezeugen, wie durch die Verkündigung <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong><br />
heute Menschen errettet werden.<br />
Herzlich grüßt Sie,<br />
Niko Derksen (Missionsleiter)<br />
Editorial<br />
3
Erbauung<br />
GIB NIE AUF<br />
R. C. Sproul<br />
»Unser<br />
Ziel ist<br />
alles<br />
andere<br />
als gering.<br />
Es lohnt<br />
sich, dafür<br />
zu kämpfen.«<br />
»Verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern;<br />
denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen<br />
als auch das Vollbringen wirkt nach Seinem<br />
Wohlgefallen.« (Philipper 2,12-13)<br />
Gib nie auf! 1 Das ist eine Botschaft, die<br />
sich wie ein roter Faden durch die Heilige<br />
Schrift zieht. Denken Sie an Jesus, den<br />
Anfänger und Vollender unserer Erlösung.<br />
Jesus führte zu Ende, was Er angefangen<br />
hatte. Er stritt nicht nur ein Weilchen gegen<br />
den Teufel. Bis zum letzten Augenblick gab<br />
Er dem Feind nicht eine Sekunde nach.<br />
Eine der bedeutsamsten Aussagen, die je<br />
aus dem Mund Jesu kamen, wurde am Kreuz<br />
gesprochen. Inmitten Seines unvorstellbaren<br />
Leidens, als Jesus die Qualen <strong>des</strong> To<strong>des</strong>kampfes<br />
durchlitt, gelang es Ihm zu rufen:<br />
»Es ist vollbracht!« In dem Augenblick<br />
schied Jesus aus diesem Leben – als Seine<br />
Aufgabe vollendet war. Keinen Augenblick<br />
früher. Erst in diesem Augenblick. Das Werk<br />
musste vollendet werden.<br />
Jesus sagte: »Niemand, der seine Hand an<br />
den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich<br />
für das Reich Gottes!« (Lk. 9,62). Jesu Augen<br />
waren nach vorn gerichtet. Er wandte Sein<br />
Angesicht nach Jerusalem. Lots Frau schaute<br />
zurück und erstarrte zur Salzsäule. Jesus<br />
blickte nach vorn und erreichte die Erlösung<br />
der Welt.<br />
Der Apostel Paulus drückte es so aus:<br />
»Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke<br />
mich aus nach dem, was vor mir liegt, und<br />
jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der<br />
himmlischen Berufung Gottes in Christus<br />
Jesus« (Phil. 3,13-14).<br />
Wir sind aufgerufen, dem Ziel unserer<br />
hohen Berufung nachzujagen. Jagen kostet<br />
Anstrengung; es erfordert Entschlossenheit.<br />
Der Apostel fordert uns zu ganzem Einsatz<br />
heraus. Das Streben nach Gerechtigkeit ist<br />
kein Kinderspiel. Es gibt keinen bequemen<br />
Weg zur Heiligung. Entschlossenheit ist<br />
wichtig. Anstrengung ist wichtig.<br />
4<br />
Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong><br />
1) Entnommen aus dem Buch: Gottgefällig leben
Gib nie auf<br />
SOWOHL PASSIV ALS AUCH AKTIV<br />
Eine der größten Verdrehungen der Lehre der Heiligung<br />
findet sich wohl im Glaubensbekenntnis <strong>des</strong><br />
Quietismus. Traditionell versteht man unter Quietismus<br />
die Art der geistlichen Passivität, die die göttliche<br />
Aktivität und die menschliche Inaktivität betont.<br />
Das Lieblingsmotto der Quietisten lautet: »Lass los,<br />
und lass Gott machen.« Eine Berechtigung hat dieses<br />
Motto, wenn es uns daran erinnern soll, dass unser<br />
geistlicher Fortschritt nicht aus eigener <strong>Kraft</strong> geleistet<br />
werden kann. Selbstverbesserung ist ein müßiges<br />
Unterfangen, wenn es sich nicht auf die Gnade<br />
Gottes stützt. Aber es gibt einen besseren Weg, dieses<br />
Vertrauen auf Gottes Gnade auszudrücken. Statt<br />
»lass los, und lass Gott machen!«, sollten wir sagen:<br />
»Bleib dran und vertraue Gott!«<br />
Geheiligt zu werden setzt Arbeit voraus. Der<br />
Apostel ermahnt die Christen zu einem Leben der<br />
Arbeit: »Verwirklicht eure Rettung mit Furcht und<br />
Zittern; denn Gott ist es, der in euch sowohl das<br />
Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach Seinem<br />
Wohlgefallen« (Phil. 2,12-13).<br />
Heiligung geschieht kooperativ. An diesem Werk<br />
sind zwei Partner beteiligt. Ich muss arbeiten, und<br />
Gott wird arbeiten. Wenn die außerbiblische Maxime<br />
»Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!« je eine Bedeutung<br />
hatte, dann an diesem Punkt. Wir sollen uns<br />
nicht zurücklehnen und Gott alle Arbeit tun lassen.<br />
Wir sollen arbeiten, und zwar hart arbeiten. Etwas<br />
mit Furcht und Zittern zu schaffen heißt, mit hingebungsvoller,<br />
gewissenhafter Konsequenz zu arbeiten.<br />
Es bedeutet, mit Sorgfalt zu arbeiten und großen<br />
Wert auf das Endergebnis zu legen.<br />
Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge auf<br />
dem Hof arbeitete. Ich tat dies sowohl auf dem unserer<br />
Familie als auch auf dem Hof unserer Nachbarn.<br />
Mir ist noch ganz klar bewusst, dass ich ganz unterschiedlich<br />
an die Aufgaben heranging. Wenn ich<br />
zu Hause arbeitete, kam es mir nur darauf an, die<br />
Arbeit so schnell wie möglich zu erledigen, damit ich<br />
rausgehen und spielen konnte. <strong>Die</strong> Rasenkanten an<br />
Baumstämmen und Wegrändern wurden entweder<br />
flüchtig oder gar nicht geschnitten.<br />
Auf dem Hof der Nachbarn zu arbeiten, das war<br />
dagegen etwas ganz anderes. Hier wurde ich bezahlt.<br />
Meine Arbeit wurde bewertet. Ich strengte<br />
mich mehr an. Ich achtete mehr auf Einzelheiten.<br />
Ein Hauch von Furcht und Zittern lag über meiner<br />
Arbeit.<br />
Auch als junger Mann musste ich Gartenarbeit<br />
erledigen. Meine Liebe zum Detail ging noch viel tiefer.<br />
Nun erlebte ich, was es heißt, Besitzer zu sein.<br />
Es war mein Rasen, den ich mähte. Niemand bezahlte<br />
mich für das Schneiden der Rasenkanten. Niemand<br />
sah mir über die Schulter, um mich zu beurteilen.<br />
Aber es war mein Rasen. Ich wollte, dass er gepflegt<br />
aussah. Das Resultat war mir wichtig. (Allerdings<br />
hatte ich es immer noch eilig, fertig zu werden, um<br />
meinen Interessen nachgehen zu können.)<br />
Frustration machte sich schnell breit, wenn ich<br />
die Hilfe meines Sohnes in Anspruch nahm. Ich stellte<br />
fest, dass er auf das Schneiden von Rasenkanten<br />
keinen großen Wert legte. Mit dem Rasenmäher<br />
war er im Handumdrehen fertig. Ruck, zuck war die<br />
Arbeit erledigt. Keine Spur von Furcht. Keine Spur<br />
von Zittern. Er hatte ein Basketballspiel im Kopf. Ich<br />
dachte mir: »Ist er denn gar nicht stolz auf unseren<br />
Rasen?« Dann entdeckte ich, wie die Sünden der Väter<br />
bis zur dritten Generation weitergereicht werden.<br />
Ich frage mich, ob er wohl Rasenkanten schneiden<br />
wird, wenn er seinen eigenen Rasen besitzt?<br />
Vermutlich wird er das, denn – wie jeder andere<br />
auch – wird er sich Mühe geben, wenn das Endergebnis<br />
ihm wichtig erscheint.<br />
Wenn wir leben, um Gott zu gefallen, müssen wir<br />
uns ständig in Erinnerung rufen, dass unsere Anstrengung<br />
äußerst wichtig ist. Unsere Erlösung endet<br />
nicht mit unserer Wiedergeburt. Es stimmt, dass<br />
der Heilige Geist das Werk der Erneuerung Selbst<br />
tut. Erneuerung geschieht monergetisch, nicht synergetisch.<br />
Ich bin still, passiv, wenn der Heilige Geist<br />
Sein Werk tut, um meine Seele zu beleben. Dann aber<br />
beginnt die Arbeit. Ich muss dem Ziel nachjagen. Obwohl<br />
der Heilige Geist uns immer hilft, müssen wir<br />
an unserer Erlösung arbeiten.<br />
DIE GEWALTTÄTIGEN LEUTE DES KÖNIGREICHS<br />
Jesus machte einmal eine Bemerkung, die Bibelleser<br />
seit Jahrhunderten verwirrt. Er erklärte: »Aber von<br />
den Tagen Johannes <strong>des</strong> Täufers an bis jetzt leidet<br />
das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt<br />
anwenden, reißen es an sich« (Mt. 11,12).<br />
Erbauung<br />
5
Gib nie auf<br />
Was meinte Jesus damit? Wie leidet das Himmelreich<br />
Gewalt? Oberflächlich gesehen, scheint hier angedeutet,<br />
Menschen könnten die Pforten <strong>des</strong> Himmels<br />
stürmen und sich durch irgendeine Art der<br />
Machtanwendung Zutritt verschaffen. Es scheint,<br />
als könnten unwürdige Menschen das Königreich<br />
mit militärischer Stärke belagern. Aber diese Auslegung<br />
widerspricht allem, was die Bibel über das<br />
Wesen <strong>des</strong> Königreiches Gottes lehrt. Gott ist nicht<br />
machtlos, als könne Er die Unwürdigen nicht daran<br />
hindern, sich in Seine Gegenwart einzuschleichen.<br />
Kein Mensch kann sich durch bloße <strong>Kraft</strong>anstrengung<br />
Zugang zum Vater verschaffen. Gottes Festung<br />
ist für <strong>Die</strong>be und Einbrecher uneinnehmbar. Der<br />
Heide mag das himmlische Jerusalem belagern, doch<br />
die Kapitulation Zions wird er nie erzwingen.<br />
Nein, ich denke, Jonathan Edwards hatte recht,<br />
als er diesen Vers als Hinweis auf die Leidenschaft<br />
verstand, mit der Neubekehrte ihre Suche nach dem<br />
Reich Gottes vorantreiben. Er beschreibt den Eifer<br />
derer, die sich – durch den Heiligen Geist erweckt –<br />
in das Königreich drängen. Mit der Ankündigung <strong>des</strong><br />
nahenden Königreichs durch Johannes den Täufer<br />
geschah ein großes Erwachen in Israel. In Scharen<br />
strömten die Menschen zum Jordan, um die vorbereitende<br />
Taufe <strong>des</strong> Johannes zu empfangen.<br />
Jesus ging mit Seiner Ankündigung noch einen<br />
Schritt weiter. Während Johannes sagte: »Das Reich<br />
der Himmel ist nahe herbeigekommen!« (Mt. 3,2),<br />
sprach Jesus bereits von der Anwesenheit <strong>des</strong> Königreichs<br />
(Lk. 17,21). Mit dem Erscheinen <strong>des</strong> Königs<br />
Jesus war das Königreich gekommen. <strong>Die</strong>s entfachte<br />
eine nie dagewesene nationale Bußbewegung. <strong>Die</strong>jenigen,<br />
die erweckt waren, nahmen Christus unverzüglich<br />
an. Der bußfertige Sünder lässt nichts<br />
unversucht, um seinen König zu empfangen. Der Eifer<br />
und die Leidenschaft der neu Erweckten haben<br />
ungeheure <strong>Kraft</strong>. Das ist keine Gewalt wie beim Gebrauch<br />
physischer Waffen; die Gewaltsamkeit liegt<br />
in der Dringlichkeit und Intensität.<br />
<strong>Die</strong>se Dringlichkeit und Intensität bedingen ein<br />
Hineindrängen in das Königreich. Es ist ein entschlossenes<br />
Bemühen, wobei der Blick fest auf das<br />
Ziel gerichtet ist. Darin steckt tatsächlich eine Analogie<br />
aus der Kriegsführung. Wenn die Tore einer<br />
befestigten Stadt geöffnet sind, zögern die Sieger<br />
nicht, einzudringen. Kein Soldat gibt sich im Augenblick<br />
<strong>des</strong> Triumphs der Lethargie oder Müdigkeit<br />
hin.<br />
<strong>Die</strong>jenigen, die sich in das Königreich hineindrängen,<br />
schreiben sich endgültig ein. <strong>Die</strong> Option<br />
wegzugehen ist uns nicht gestattet. Wir können uns<br />
nicht von der Heiligung zurückziehen. Es gibt im Königreich<br />
Gottes keinen Ruhestand. Wir sind aufgerufen,<br />
bis zum Ende auszuharren. Wenn wir uns Gott<br />
weihen, entscheiden wir uns für ein ganzes Leben<br />
<strong>des</strong> <strong>Die</strong>nstes. Der Ausdruck »vollzeitiger christlicher<br />
<strong>Die</strong>nst« gilt nicht nur für Pastoren und Missionare,<br />
sondern für jeden.<br />
Der Verfasser <strong>des</strong> Hebräerbriefes beschreibt das<br />
christliche Leben als einen Kampf – sogar bis aufs<br />
Blut: »Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um<br />
uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die<br />
Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit<br />
Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt,<br />
indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und<br />
Vollender <strong>des</strong> Glaubens … Ihr habt noch nicht bis<br />
aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde«<br />
(Hebr. 12,1-2.4).<br />
Wenn wir hartnäckige Sünden zu überwinden<br />
versuchen, sind wir schnell frustriert und geben uns<br />
leicht geschlagen. <strong>Die</strong> kleinste Brise bringt uns zum<br />
Kentern. Wir geben auf, längst bevor wir »bis aufs<br />
Blut« widerstehen.<br />
Ständige Rückschläge bewirken alles andere als<br />
Zuversicht. Das ist der Grund, weshalb wir die hinter<br />
uns liegenden Dinge vergessen sollen. Wir müssen<br />
die Fehlschläge vergessen. Wir dürfen nicht in<br />
der Defensive verharren. Wir müssen auf das Ziel<br />
zusteuern. Wir dürfen nie, nie, niemals aufgeben!<br />
Unser Ziel ist alles andere als gering. Es lohnt<br />
sich, dafür zu kämpfen. Es ist Furcht und Zittern<br />
wert. Es ist die hohe Berufung Christi. Ja, es ist sogar<br />
die höchste Berufung. Sie ist größerer Anstrengungen<br />
wert, als sie für den Sieg in einem Golfturnier<br />
erforderlich sind. Sie ist unendlich wichtiger<br />
als das Schneiden von Rasenkanten. Es ist die Berufung<br />
Jesu. Sie lohnt alles Blut, allen Schweiß und<br />
alle Tränen.<br />
Wieder ist die Ermahnung im Hebräerbrief sehr<br />
anschaulich: »Alle Züchtigung aber scheint uns für<br />
den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Trau-<br />
6 Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>
Gib nie auf<br />
rigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame<br />
Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie<br />
geübt sind. Darum ›richtet wieder auf die schlaff<br />
gewordenen Hände und die erlahmten Knie‹, und<br />
›macht gerade Bahnen für eure Füße‹, damit das<br />
Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr<br />
geheilt wird!« (Hebr. 12,11-13).<br />
Der Verfasser <strong>des</strong> Hebräerbriefs führt hier weiter<br />
aus, was er wenige Verse zuvor erwähnte (Hebr.<br />
12,5): »… und habt das Trostwort vergessen, das zu<br />
euch als zu Söhnen spricht: ›Mein Sohn, achte nicht<br />
gering die Züchtigung <strong>des</strong> Herrn und verzage nicht,<br />
wenn du von Ihm zurechtgewiesen wirst! Denn wen<br />
der Herr lieb hat, den züchtigt Er, und Er schlägt<br />
jeden Sohn, den Er annimmt‹« (Hebr. 12,5-6).<br />
Der Hebräerbrief lässt keinen Zweifel daran, dass<br />
wir keine Bastarde sind; wir sind Söhne. Unser Vater<br />
züchtigt uns, gerade weil Er uns liebt. Manchmal<br />
lastet Seine Hand schwer auf uns. Das heißt nicht,<br />
dass Er uns unbarmherzig behandeln würde. Doch<br />
das Gewicht Seiner göttlichen, zurechtbringenden<br />
Berührung kann uns leicht in die Knie gehen lassen.<br />
Seine Züchtigung erscheint schmerzlich. Wir reagieren<br />
mit hängenden Armen und schwachen Knien.<br />
Wem würden angesichts der göttlichen Züchtigung<br />
nicht die Knie zittern?<br />
Doch die Züchtigung Gottes dient nicht dazu,<br />
uns zugrunde zu richten, sondern uns zu heilen. Für<br />
eine gewisse Zeit ist die Behandlung schmerzhaft.<br />
Doch die väterliche Disziplin dient unserer Ertüchtigung.<br />
Sie lässt die Frucht wachsen, nach der wir<br />
alle trachten: die friedsame Frucht der Gerechtigkeit<br />
(Hebr. 12,11).<br />
<strong>Die</strong>se Frucht lohnt jede Mühe. Sie ist der Anstrengung<br />
wert. <strong>Die</strong> Züchtigung, die wir erdulden,<br />
steht in keinem Verhältnis zur Frucht, die sie hervorbringt.<br />
Hören wir in diesem Zusammenhang noch einmal<br />
die Worte <strong>des</strong> Hebräerbriefs: »Denn ihr seid nicht<br />
zu dem Berg gekommen, den man anrühren konnte,<br />
und zu dem glühenden Feuer, noch zu dem Dunkel,<br />
der Finsternis und dem Gewittersturm, noch zu dem<br />
Klang der Posaune und dem Donnerschall der Worte,<br />
bei dem die Zuhörer baten, dass das Wort nicht<br />
weiter zu ihnen geredet werde – denn sie ertrugen<br />
nicht, was befohlen war: ›Und wenn ein Tier den<br />
Berg berührt, soll es gesteinigt oder mit einem Pfeil<br />
erschossen werden!‹ Und so schrecklich war die Erscheinung,<br />
dass Mose sprach: ›Ich bin erschrocken<br />
und zittere!‹« (Hebr. 12,<strong>18</strong>-21).<br />
Das entspricht nicht unserer Erfahrung: Ein brennender<br />
Berg, stürmische Winde, schwarzer Rauch,<br />
der Schall von Posaunen und dröhnende Worte. Das<br />
war die Erfahrung der Kinder Israels am Berg Sinai.<br />
Es war eine Zeit <strong>des</strong> Schreckens. <strong>Die</strong> Menschen wimmerten<br />
um Erleichterung. Selbst Mose war äußerst<br />
erschrocken. Der Schreiber erwähnt den damaligen<br />
Augenblick <strong>des</strong> Schreckens, um den Gegensatz zu<br />
verdeutlichen: »sondern ihr seid gekommen zu dem<br />
Berg Zion und zu der Stadt <strong>des</strong> lebendigen Gottes,<br />
dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden<br />
von Engeln, zu der Festversammlung und zu der<br />
Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben<br />
sind, und zu Gott, dem Richter über alle,<br />
und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, und<br />
zu Jesus, dem Mittler <strong>des</strong> neuen Bun<strong>des</strong>, und zu dem<br />
Blut der Besprengung, das Besseres redet als [das<br />
Blut] Abels« (Hebr. 12,22-24).<br />
Wir sind das neue Israel. Unser Exodus ist unendlich<br />
größer als der Auszug aus Ägypten. Neben unserem<br />
Mittler nimmt Mose sich wie ein Zwerg aus.<br />
Unser Berg ist nicht der Sinai, sondern der ewige<br />
Berg Zion. Wir treten in den Himmel ein. Wir schließen<br />
uns den Scharen der Engel an. Wir genießen<br />
die Gemeinschaft der Heiligen. Wir sind besprengt<br />
mit dem Blut Christi, <strong>des</strong>sen Blut mehr bedeutet als<br />
sämtliche Opfer, die je dargebracht wurden.<br />
<strong>Die</strong>ses ewige Zuhause ist es, für das wir ausharren.<br />
Wer könnte in solch einem Unterfangen aufgeben?!<br />
Wer würde nicht wieder aufstehen, nachdem<br />
er gestolpert ist, um einer solchen Bestimmung mit<br />
neuer <strong>Kraft</strong> nachzujagen?!<br />
<strong>Die</strong> Sache hat einen Abschluss: »Darum, weil wir<br />
ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns<br />
die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige<br />
Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht!<br />
Denn unser Gott ist ein verzehren<strong>des</strong> Feuer«<br />
(Hebr. 12,28-29).<br />
Für dieses verzehrende Feuer leben wir. Er ist der<br />
Eine, dem wir mit aller <strong>Kraft</strong> gefallen wollen. Er ist<br />
es, für den wir nach ständigen Rückschlägen wieder<br />
aufstehen. Er ist unseres Lebens Sinn und Ziel. •<br />
Erbauung<br />
7
Afghanistan<br />
»Glaube<br />
an den<br />
Herrn<br />
Jesus<br />
Christus,<br />
so wirst<br />
du<br />
gerettet<br />
werden,<br />
du und<br />
dein<br />
Haus!«<br />
(Apg. 16,<br />
30-31)<br />
Errettet<br />
GOTTES GNADE<br />
enn Gott gut und gerecht ist, wie<br />
»W kann Er mir dann meine Sünden vergeben?«,<br />
fragte sich Farid, ein junger afghanischer<br />
Moslem.<br />
<strong>Die</strong>se Frage kennt der Gläubige nur zu<br />
gut. Wie oft erleben wir es, dass Menschen<br />
sich solche Fragen stellen! Wie kommt jemand<br />
dazu, überhaupt solche Fragen zu<br />
stellen? <strong>Die</strong> Bibel sagt dazu: »Demnach<br />
kommt der Glaube aus der Verkündigung,<br />
die Verkündigung aber durch Gottes Wort«<br />
(Röm. 10,17).<br />
Wer ist Farid, und wo hat er gehört, dass<br />
Gott gerecht ist und er selbst ein Sünder?<br />
Um das zu erfahren, gehen wir etwa eineinhalb<br />
Jahre zurück.<br />
Wie so oft, denken die afghanischen Missionare<br />
Djamal und Jamila dankerfüllt an<br />
ihre Errettung. Sie waren früher Moslems<br />
und dienten einem Abgott. Ihr Leben war<br />
trostlos; doch durch Gottes Gnade erkannte<br />
Djamal, dass er wegen seiner Sünde unter<br />
dem Zorn Gottes steht. Wie der verzweifelte<br />
Kerkermeister in Apostelgeschichte 16,<br />
sehnte er sich nach Errettung und bekam im<br />
Wort Gottes die heilsame Antwort: »Glaube<br />
an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet<br />
werden ...!« (V. 31).<br />
Auch Jamila wurde durch Gottes Gnade<br />
errettet, nachdem ihr Mann 2 Jahre lang immer<br />
wieder bezeugt hatte, dass Jesus Christus<br />
der einzige Weg zu Gott ist, und nachdem<br />
er in jener ganzen Zeit ihre Boshaftigkeiten<br />
geduldig ertragen hatte. Jamila sagte: »Er hat<br />
mir von Jesus Christus erzählt: dass Er nicht<br />
Böses mit Bösem vergalt, sondern voller<br />
Gnade und Wahrheit war, und vieles mehr.<br />
<strong>Die</strong>se Charakterzüge entdeckte ich auch bei<br />
meinem Mann. Ich provozierte ihn, und er<br />
schlug mich nicht, wie er es früher tat. All<br />
meine Schlechtigkeit erwiderte er mit Liebe<br />
und Verständnis.«<br />
Was sie nun seit Jahren beschäftigt, ist<br />
die Frage: Werden auch unsere Kinder, unsere<br />
Geschwister und unsere Eltern errettet?<br />
Wie können wir unsere Lieben mit dem<br />
Evangelium erreichen? Was Djamal und Ja-<br />
8<br />
Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>
Errettet durch Gottes Gnade<br />
mila dann taten, war das Beste, was sie tun konnten:<br />
Sie begannen den Herrn um Gnade und Errettung<br />
ihrer Familie, Verwandten und Freunde anzuflehen.<br />
Und sie gaben ihnen unermüdlich Zeugnis – durch<br />
einen gottesfürchtigen Lebenswandel und durch<br />
Freundlichkeit und Liebe denen gegenüber, die ihnen<br />
das Leben so schwer machen.<br />
Als ihre Verwandten von ihrem Glauben an Jesus<br />
Christus erfuhren, wollten sie ihre ganze Familie<br />
töten. <strong>Die</strong> Situation wurde unerträglich, sodass sie<br />
gemeinsam wegzogen und lange Zeit keinen Kontakt<br />
mehr zu den Verwandten hatten. Doch diese Gläubigen<br />
hörten nie auf, für ihre Eltern und Geschwister<br />
zu beten.<br />
Jetzt ist es schon einige Jahre her, seitdem sie wieder<br />
Kontakt zu ihrer Familie aufgenommen haben. Verwandte<br />
besuchten sie, und vor über einem Jahr kam<br />
auch Jamilas Bruder für einige Zeit zu ihnen. Es war<br />
Farid, jener junge afghanische Moslem. Bei Djamal<br />
und Jamila hörte er zum ersten Mal das Evangelium.<br />
Sie erklärten ihm den Rettungsplan Gottes und beteten<br />
vermehrt darum, dass Gott ihm Augen und Herz<br />
für diese Botschaft öffnen und ihn erretten möge.<br />
Und Gott weckte in ihm den Hunger nach Seinem<br />
Wort. Kaum ein Tag verging, an dem Farid nicht etwas<br />
aus der Bibel lernte. Sie hatten oft lange Gespräche<br />
über Gottes Wort, und Farid las auch selbst<br />
viel in der Bibel, die er von seiner Schwester bekam.<br />
Wochen- und monatelang las und forschte er nach<br />
der Antwort auf seine quälenden Fragen: Wie kann<br />
ein gerechter Gott einem Sünder vergeben? Ist Jesus<br />
wirklich Gottes Sohn?<br />
EINE SCHLAFLOSE NACHT<br />
In einer Nacht im Dezember konnte Farid nicht schlafen,<br />
dachte die ganze Zeit nach und kämpfte mit seinen<br />
Gefühlen. Einerseits wollte er glauben, was die<br />
Bibel sagt; andererseits konnte er immer noch nicht<br />
verstehen, dass Jesus Christus der einzige Weg ist,<br />
und dass kein einziges seiner eigenen Werke, ja nicht<br />
einmal regelmäßige Gebete, etwas zu seiner Erlösung<br />
beitragen können, was er doch von Kindheit<br />
an als Moslem gelernt und geglaubt hatte. Könnte<br />
Gott ihm wirklich alle Sünden vergeben und ihn annehmen?<br />
Und hinzu kam noch die Angst vor dem,<br />
was kommen würde – Angst vor den Konsequenzen,<br />
die ein Bekenntnis zu Jesus Christus unweigerlich<br />
mit sich bringen würde: Verfolgung und vielleicht<br />
sogar der Tod durch Steinigung oder Enthauptung.<br />
Aber er brauchte Erlösung von seinen Sünden!<br />
Er sehnte sich danach! So konnte er nicht weiterleben!<br />
Musste Jesus Christus nicht auch leiden? Hatte<br />
Er nicht den Bösen und den Tod besiegt? Doch,<br />
das hatte Er! Und ist Christus nicht wieder zurück<br />
in die Herrlichkeit zum Vater gegangen und hat versprochen,<br />
dass diejenigen, die Ihm hier auf Erden<br />
glauben und Seinen Willen tun, Ihm auch eines Tages<br />
in die Herrlichkeit beim Vater folgen würden?<br />
Doch, davon spricht die Bibel ganz eindeutig. <strong>Die</strong><br />
Bibel sagt auch, dass denjenigen, die an Ihn glauben,<br />
alle Dinge zum Besten dienen (Röm. 8,28-39). Was<br />
kann einem Christen die Verfolgung auf Erden schon<br />
anhaben, wenn ihn doch eine viel bessere Zukunft<br />
erwartet?! Aber ist Christus denn auch für seine, Farids,<br />
Sünden gestorben?<br />
Jesus sagt: »Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt,<br />
dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit<br />
jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern<br />
ewiges Leben hat« (Joh. 3,16). – Jeder, der an<br />
Ihn glaubt!<br />
Endlich, ja endlich konnte Farid glauben, dass Jesus<br />
wirklich Gottes Sohn ist. In derselben Nacht tat der<br />
geplagte junge Mann Buße über seine Sünden und<br />
vertraute auf das Erlösungswerk Jesu Christi. Der<br />
Morgen brach an, und Farid hatte Frieden in seinem<br />
Herzen – Frieden mit Gott! <strong>Die</strong>se Gewissheit überwältigte<br />
ihn, so etwas hatte er nie gekannt. Er blieb<br />
noch für eine Weile bei seinem Schwager und lernte<br />
begierig aus Gottes Wort. Doch dann ging er nach<br />
Hause, denn ihm wurde bewusst, dass auch seine<br />
Familie Erlösung braucht. Es ist ein erstaunliches<br />
Werk Gottes: Er zerbricht ein steinhartes Herz!<br />
Djamal und Jamila beten weiter und sind voller<br />
Zuversicht, dass Gott, der Sein Werk in Farid begonnen<br />
hat, es auch vollenden wird!<br />
LEBENSUMSTÄNDE VERFOLGTER CHRISTEN<br />
Vielen Gläubigen in Europa ist es rätselhaft, wie es<br />
verfolgten Christen ergeht. Einige Missionsfreunde<br />
Afghanistan<br />
9
Errettet durch Gottes Gnade<br />
fragen uns, wie deren Lebensumstände aussehen.<br />
Wenn Geschwister an der Missionsarbeit in Afghanistan<br />
oder an Projekten für Nordkorea interessiert<br />
sind, halten wir gerne Missionsvorträge. Nun haben<br />
wir auch die Möglichkeit, mit den Hörbüchern Zhang<br />
hat Angst und Zhangs Flucht in die Freiheit einen<br />
kleinen Einblick in das Leben verfolgter Christen zu<br />
geben. Es ist ein ermutigender Lebensbericht, weil<br />
wir sehen, dass Gott das Licht <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong><br />
auch in Nordkorea und überall, wo Christen verfolgt<br />
werden, nicht erlöschen lässt.<br />
<strong>Die</strong>se und viele weitere Zeugnisse ermutigen uns<br />
und bestätigen immer wieder: Es ist nicht umsonst,<br />
in das Reich Gottes zu investieren, Bibeln weiterzugeben,<br />
Prediger auszusenden und zu unterstützen!<br />
Gott gebraucht diese Gaben und wirkt, wo wir es<br />
nicht erwartet hätten, zu Seiner Ehre! •<br />
Hörbuch<br />
1<br />
ZHANG HAT ANGST<br />
Als Zhang erfährt, dass seine Mutter eine Christin ist, gerät er in einen<br />
Gewissenskonflikt. Kim Il-sung ist doch ihr ewiger Führer und Gott; wie<br />
kann die Mutter dann einem fremden Gott dienen?! Außerdem muss<br />
jeder, der bei einem anderen eine Bibel entdeckt oder erfährt, dass dieser<br />
an einen anderen Gott glaubt, diese Person verraten. Wird Zhang<br />
den Worten aus dem verbotenen Buch – der Bibel – Glauben schenken?<br />
Art.Nr.: 875.369 | 6,90 €<br />
Hörbuch<br />
2<br />
ZHANGS FLUCHT IN DIE FREIHEIT<br />
Zhangs gläubige Familie entschließt sich, aus Nordkorea auszubrechen.<br />
Gemeinsam gelingt es ihnen, nach China zu fliehen. Doch auch dort<br />
sind sie nicht sicher. Ja, selbst in China hält die nordkoreanische Geheimpolizei<br />
ihre Augen und Ohren offen, um geflohene Christen einzufangen,<br />
zurückzubringen und schwer zu bestrafen.<br />
Werden Zhang und seine Eltern entkommen können? Oder werden sie<br />
von der Geheimpolizei geschnappt und in eines der grausamen nordkoreanischen<br />
Straflager gebracht?<br />
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Gebetsanliegen:<br />
Seit einigen Jahren unterstützen wir die Missionare Djamal, Jamila, Atilla und Ben.<br />
Sie stehen beständig unter Druck und sind in Lebensgefahr. Bitte beten Sie für<br />
diese Geschwister und ihren <strong>Die</strong>nst!<br />
10 Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>
Sizilien<br />
Wo finde ich Frieden?<br />
»Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr<br />
reich; der Strom Gottes hat Wasser in Fülle. Du lässt ihr Getreide gut<br />
geraten, denn so bereitest Du [das Land] zu.« (Psalm 65,10)<br />
Nahe dem Äquator gibt es Jahreszeiten,<br />
die wir in Europa nicht kennen, Jahreszeiten,<br />
die vom Niederschlag abhängig sind<br />
– die Regenzeit und die Trockenzeit. Yakubu<br />
ist ein junger Mann aus Nigeria. Er weiß,<br />
was geschieht, wenn die Trockenzeit in der<br />
Savanne Nordnigerias anbricht. Alles Leben<br />
scheint auszusterben. Bäume verlieren<br />
ihre Blätter, die Erde trocknet völlig aus und<br />
bietet keine Nahrung mehr. Kein Samenkorn<br />
könnte aufgehen und Frucht bringen, weil<br />
ihm das nötige Wasser fehlt. Scharen von<br />
Lebewesen suchen rastlos nach Wasserlöchern,<br />
und viele von ihnen verdursten und<br />
verhungern. Doch sobald die Regenzeit einkehrt,<br />
erblüht das Land – seine überwältigende<br />
Schönheit ist atemberaubend. Es wird<br />
wieder von Wasserströmen erquickt, und<br />
eine Pflanze nach der anderen sprießt aus<br />
dem Boden.<br />
Ebenso ist es, wenn Gott Sein Wort verkündigen<br />
lässt. Er erreicht mit Seinem Strom<br />
der Gnade Sünder, die geistlich tot sind, und<br />
Er erweckt sie zu neuem Leben durch Sein<br />
Wort <strong>des</strong> Lebens.<br />
Yakubu ist einer dieser Menschen, die der<br />
Herr mit Seinem Wort erreicht hat. Sein aktueller<br />
Wohnort ist ein Flüchtlingslager auf<br />
Sizilien, in Palermo, wo er mit vielen anderen<br />
Flüchtlingen zusammen wohnt. Jeder<br />
von ihnen hat seine eigene Geschichte, aber<br />
eines haben die meisten von ihnen gemeinsam:<br />
Sie sind nach Europa geflohen, mit der<br />
Hoffnung auf eine bessere Zukunft –<br />
auf ein Leben ohne Krieg, ein<br />
Leben ohne Hungersnot; einige<br />
haben auf ein Leben<br />
ohne Sorgen in einer heilen<br />
Welt gehofft, andere<br />
»Kommt,<br />
lasst uns<br />
anbeten<br />
und uns<br />
beugen,<br />
lasst uns<br />
niederfallen<br />
vor dem<br />
HERRN,<br />
unserem<br />
Schöpfer!«<br />
(Ps. 95,6)<br />
Sizilien<br />
11
Rastlos – Wo finde ich Frieden?<br />
Daniel bei einem wöchentlichen Bibelunterricht im Flüchtlingslager, in dem Yakubu wohnt<br />
auf ein Leben, in dem eine große Karriere und Aufstiegschancen<br />
in der Gesellschaft möglich sind. Einige<br />
von ihnen sind bereit, für diese ihre Träume zu<br />
kämpfen; andere haben schon längst resigniert, weil<br />
ihre Erwartungen nicht erfüllt sind.<br />
Was die meisten der Flüchtlinge ebenso gemeinsam<br />
haben, ist im Römerbrief beschrieben: »Es ist<br />
keiner gerecht, auch nicht einer; es ist keiner, der<br />
verständig ist, der nach Gott fragt« (Röm. 3,10-11).<br />
Sie möchten vielleicht ein friedliches Leben haben,<br />
aber sie denken nicht daran, dass nur Gott wahren<br />
Frieden geben kann.<br />
RUHE FÜR DIE SEELE<br />
Es ist ein heißer Nachmittag. Im Flüchtlingslager in<br />
Palermo ist es ruhig. <strong>Die</strong> Bewohner haben sich ins<br />
Haus zurückgezogen, um vor der heißen Sonne geschützt<br />
zu sein. Da tritt ein Besucher ein. Er sieht<br />
anders aus als die Leiter und Mitarbeiter – denn er<br />
ist ein Afrikaner, gerade so wie die Flüchtlinge. Es<br />
ist Daniel, der Missionar aus Palermo. Yakubu hatte<br />
schon davon gehört, dass Daniel, wie sie alle, auch<br />
aus Afrika geflüchtet ist und nun Bibellehrer ist.<br />
Yakubu berichtet: »Als Daniel in unser Lager kam,<br />
um uns zu besuchen, erzählte er uns von dem Wort<br />
Gottes. Er schenkte uns Bibeln und erklärte uns<br />
manches daraus. Dann kam er wieder und belehrte<br />
uns weiter, immer wieder, je<strong>des</strong> Mal ein bisschen<br />
mehr. Wenn wir etwas nicht verstehen, erklärt er es<br />
noch einmal und beantwortet unsere Fragen anhand<br />
der Bibel.<br />
Am Sonntag gehen wir zum Gottesdienst in Palermo,<br />
und auch dort belehrt er uns aus der Bibel.«<br />
Nun erinnert Yakubu sich an die Zeit in seiner Heimat.<br />
»Als ich noch in Nigeria war, ging ich zur katholischen<br />
Kirche; aber wir haben dort nicht die Bibel<br />
gelesen.« Und er fährt fort: »Heute bin ich glücklich,<br />
weil ich jetzt weiß, was die Bibel wirklich ist. Wir<br />
studieren Gottes Wort! Zweimal pro Woche haben<br />
wir Bibelunterricht und lernen, wer Gott ist und wer<br />
Christus ist.« Der Flüchtling freut sich sehr über<br />
Daniels Besuche im Flüchtlingslager. Der Missionar<br />
erklärt den jungen Männern den Rettungsplan Gottes:<br />
Er stellt ihnen Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit<br />
vor Augen, und dass der Mensch wegen seiner<br />
Sünde nichts anderes als Gottes Zorn verdient hat.<br />
Und Daniel zeigt ihnen den Weg zur Errettung. Woche<br />
für Woche lässt der Herr unter diesen Afrikanern<br />
Sein Wort verkündigen, und Er Selbst schenkt<br />
das Gedeihen dieses guten Samens. Nicht nur im<br />
Lager in Palermo, sondern auch in vielen anderen<br />
Lagern sieht man hier und da einen Hunger nach<br />
dem Wort Gottes aufkeimen, einen Hunger nach Erlösung<br />
– manchmal bei großen Scharen, manchmal<br />
bei kleinen Gruppen oder auch bei einzelnen Perso-<br />
12 Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>
Rastlos – Wo finde ich Frieden?<br />
nen. Gott sagt in Seinem Wort: »Ich bin von denen<br />
gefunden worden, die Mich nicht suchten; Ich bin<br />
denen offenbar geworden, die nicht nach Mir fragten«<br />
(Röm. 10,20). Das ist ein erstaunliches Zeugnis<br />
Gottes, welches wir in den Flüchtlingslagern Siziliens<br />
bestätigt sehen.<br />
Am Ende finden sich viele dieser Flüchtlinge aus<br />
unterschiedlichen Stämmen und Kulturen, mit unterschiedlichen<br />
Hintergründen und Lebensgeschichten,<br />
in einem kleinen Raum in Palermo zusammen.<br />
Hier hören sie das kraftvolle Evangelium, und hier<br />
kommen Neubekehrte hin, mit dem Verlangen, in der<br />
Gnade zu wachsen.<br />
Wie könnte man diese Tür schließen, die der Herr<br />
auf Sizilien geöffnet hat?! Kann die Welt den Strom<br />
der Gnade Gottes aufhalten? – Nein. Nichts und niemand<br />
wird sich Gott entgegenstellen können. Solange<br />
Er will, wird dieser Strom von oben fließen, Sünderherzen<br />
erwecken und Kinder Gottes erquicken,<br />
damit sie Ihm dienen und Ihn lieben.<br />
Wie der Herr Yakubu verändert, sehen wir in seinem<br />
Alltagsleben. Er ist ruhig und zurückhaltend; aber<br />
wenn es um den <strong>Die</strong>nst für Gott geht, ist er rege und<br />
voller Freude dabei. Findet der Bibelunterricht am<br />
Morgen statt, so weckt Yakubu seine Mitbewohner<br />
und spornt sie an. Wird im Missionshaus praktische<br />
Hilfe benötigt, so reicht ein Anruf, und Yakubu ist<br />
sofort zur Stelle, um tatkräftig mit anzupacken.<br />
Wir möchten den Herrn für diese großen Segnungen<br />
preisen und Ihn bitten, dass Er die Flüchtlinge<br />
durch Sein Evangelium belehrt und überführt, damit<br />
sie zur Buße und zum Glauben kommen. Wir bitten<br />
Ihn, dass er die Gläubigen unter ihnen beständig<br />
durch Sein Wort zurechtweist und in der Gerechtigkeit<br />
erzieht (2.Tim. 3,16).<br />
<strong>Die</strong> Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten und haben viel<br />
Zeit, die sie nutzen können, um aus Gottes Wort<br />
zu lernen. Yakubu bestätigt das: »Ich bin sehr, sehr<br />
glücklich. Ihr wisst, dass ich keine Arbeit habe, und<br />
ihr habt mich viele Dinge gelehrt. Ich habe jetzt frei,<br />
ich arbeite jetzt nicht. Das ist eine große Chance für<br />
mich, zu lernen – viel über Gott und Sein Wort zu<br />
lernen. Es ist nicht nur eine Chance für mich, sondern<br />
auch für meine Freunde. Daniel kommt manchmal<br />
5 Mal in der Woche in unser Lager, um uns zu<br />
unterweisen und immer wieder an den Gottesdienst<br />
zu erinnern. Es ist erstaunlich!«<br />
WAS BEDEUTET ES, ZU FLIEHEN?<br />
Was bewegt so viele Afrikaner dazu, ihr Land zu verlassen?<br />
Gibt es denn keine andere Möglichkeit für<br />
sie? Was heißt es überhaupt, zu fliehen? – Das Hörbuch<br />
Santas Flucht erzählt davon.<br />
Den meisten scheint es so, dass diese Situation<br />
– wie so viele andere Dinge in der Welt – aus dem<br />
Ruder gelaufen ist. Doch wir Christen wissen, dass<br />
Gott noch nie die Kontrolle über das Weltgeschehen<br />
verloren hat, sondern dass Er es souverän lenkt.<br />
Sein Plan ist es, dass der Strom der Gnade, das Wasser<br />
<strong>des</strong> Lebens, jede Nation und jeden Volksstamm<br />
erreicht. Ist es nicht erstaunlich, dass wir durch diese<br />
»Flüchtlingskrise«<br />
eine wunderbare<br />
Möglichkeit haben,<br />
als Gottes <strong>Die</strong>ner<br />
direkt vor Ort anderen<br />
Volksstämmen<br />
und Nationen den<br />
Weg zur Quelle <strong>des</strong><br />
Lebens, zum Ruheort<br />
für die Seele, zu<br />
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weisen?! •<br />
Bitte beten Sie für die Flüchtlinge ...<br />
... dass Gott Selbst sie durch Sein Wort belehrt und von ihrer Sünde überführt!<br />
... dass Gott die Gläubig-Gewordenen unter ihnen zurechtweist und in der<br />
Gerechtigkeit erzieht!<br />
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Sizilien<br />
13
John Bunyan<br />
Mein geistlicher Kampf<br />
John Bunyan (1628 - 1688)<br />
ch sah einen Mann da stehen, der war<br />
»Igekleidet in schmutzige Lumpen … ein<br />
Buch in der Hand und eine große Last auf<br />
seinem Rücken.«<br />
»Ringt<br />
danach,<br />
durch<br />
die enge<br />
Pforte<br />
hineinzugehen!<br />
Denn<br />
viele, sage<br />
ich euch,<br />
werden<br />
hineinzugehen<br />
suchen<br />
und es<br />
nicht<br />
können.«<br />
Lukas 13,24<br />
So heißt es im ersten Absatz <strong>des</strong> berühmten<br />
Klassikers, der »Pilgerreise« von John Bunyan.<br />
Sie ist neben der Bibel das meistgelesene<br />
Buch und zugleich ein Buch, durch welches<br />
Gott unzählige Menschen gesegnet hat.<br />
Wie kommt es, dass John Bunyans Bücher<br />
weltweit in großen Mengen verbreitet wurden?<br />
Wer ist er? Und warum konnte Gott<br />
diesen Mann so wunderbar gebrauchen?<br />
Obiges Zitat aus der Pilgerreise trifft exakt<br />
auf den Zustand <strong>des</strong> Autors in seiner Kindheit<br />
und Jugend zu. Bunyan schreibt: »Ich<br />
war ein folgsamer Sklave <strong>des</strong> Teufels und<br />
lebte ohne Gott in der Welt. Es gab nur wenige<br />
meinesgleichen, die so fluchen, schwören,<br />
lügen und lästern konnten wie ich.« In<br />
Seiner Gnade hielt Gott ihn aber auf – zuerst<br />
durch eine schreckliche Angst vor dem<br />
zukünftigen Gericht. Mit der Zeit aber wurde<br />
John Bunyan gleichgültig. Daraufhin ließ<br />
der Herr Ereignisse in seinem Leben zu, die<br />
ihn sehr erschreckten. Mehrmals ist er mit<br />
knapper Not dem Tod entronnen, was er<br />
eindeutig als Rufe Gottes erkannte.<br />
Eines Tages ging er nach Bedford. In einer<br />
der Straßen saßen etwa vier Frauen vor einer<br />
Tür in der Sonne und sprachen miteinander<br />
über Gott und Seinen <strong>Die</strong>nst. »Ich<br />
näherte mich ihnen, um besser zuhören zu<br />
können«, erzählt Bunyan, »denn ich redete<br />
in jener Zeit selbst gern über religiöse<br />
Dinge. Doch hier hörte ich etwas, das ich<br />
gar nicht verstand, denn es überstieg weit<br />
mein Fassungsvermögen. Sie unterhielten<br />
sich über eine neue Geburt als dem Werk<br />
Gottes an ihrem Herzen, und wie sie von<br />
ihrem von Natur so elenden Zustand überführt<br />
worden waren. Sie konnten auch bezeugen,<br />
dass Gott ihre Seele im Herrn Jesus<br />
mit Seiner Liebe erfüllt habe, und wie<br />
Er sie mittels Seines Wortes gegen die Anfechtungen<br />
und Versuchungen <strong>des</strong> Teufels<br />
getröstet habe und sie immer wieder neu<br />
ermutige und stärke. Auch redeten sie von<br />
der Bosheit und dem Unglauben ihres eigenen<br />
Herzens und sprachen mit Abscheu von<br />
ihrer eigenen Gerechtigkeit, da sie befleckt<br />
und untauglich sei zu irgend etwas Gutem.«<br />
Ihre Gesichter strahlten vor Freude, als sie<br />
so miteinander redeten. Da begann der junge<br />
Mann seinen erbärmlichen Zustand zu<br />
erkennen. Also suchte er immer wieder die<br />
Gemeinschaft dieser Frauen aus Bedford<br />
auf. »Ich entdeckte, dass ich bis jetzt verblendet,<br />
unwissend, elend und gottlos gewesen<br />
war. Mein Gewissen wurde überführt.<br />
Auch musste ich ständig über das von ihnen<br />
Gehörte nachsinnen, über das, was meine<br />
Seele so sehr brauchte: die ewigen Dinge,<br />
das Himmelreich.« Heftige innere Kämpfe,<br />
Zweifel und Versuchungen plagten Bunyans<br />
Seele. Mit großer Sehnsucht dachte er über<br />
das Glück der Frauen aus Bedford nach und<br />
las eifrig die Bibel, um darin einen Weg zur<br />
14<br />
Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>
Mein geistlicher Kampf<br />
Errettung und zum Frieden zu finden. Dann erkannte<br />
er es: »Ich – Jesus – bin die Tür. Wenn jemand<br />
durch Mich hineingeht, wird er gerettet werden ...«<br />
(Joh. 10,9). Und Bunyan begann an Jesus Christus zu<br />
glauben. Doch statt nun Frieden zu finden, plagten<br />
ihn immer noch Zweifel. Was ist, wenn er doch nicht<br />
errettet sei? Wenn seine Buße und sein Glaube nicht<br />
durch den Herrn gewirkt waren?<br />
Nachdem John Bunyan lange Zeit um Heilsgewissheit<br />
gerungen hatte, erhörte der Herr sein Gebet<br />
während <strong>des</strong> Hörens einer Predigt. Es ging dabei um<br />
Hohelied 4,1: »Siehe, meine Freundin, du bist schön!<br />
Siehe, schön bist du!« Der Prediger sagte: »Wenn die<br />
Seele von Anfechtungen gequält wird, weil ihr das<br />
Angesicht Gottes verborgen ist, dann denke trotz<br />
allem an diese beiden Worte: Er nennt dich noch<br />
immer: ›Meine Geliebte!‹« – Jetzt hatte Bunyan die<br />
Gewissheit seiner Erlösung und war davon völlig<br />
überwältigt vor Freude.<br />
Doch noch über etliche Zeit hatte er mit schweren<br />
Anfechtungen zu kämpfen. Darüber schreibt er:<br />
»Von allen Versuchungen, denen ich je in meinem<br />
Leben begegnet bin, ist der Zweifel hinsichtlich<br />
<strong>des</strong> Seins und Wesens Gottes und hinsichtlich der<br />
Wahrheit <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> die schlimmste und<br />
die am schwersten zu ertragende.«<br />
Leider behaupten heute einige, dass Heilsgewissheit<br />
eine Stufe besonderer geistlicher Reife sei, die nur<br />
wenige erreichten. Der Herr widerlegt diese Lüge<br />
vielfach in Seinem Wort, wie zum Beispiel mit den<br />
Worten: »Ich preise Dich, Vater, Herr <strong>des</strong> Himmels<br />
und der Erde, dass Du dies vor den Weisen und Klugen<br />
verborgen und es den Unmündigen geoffenbart<br />
hast!« (Mt. 11,25).<br />
Gott schenkte diesem ungebildeten Kesselflicker<br />
nicht nur den Eingang in das Himmelreich, sondern<br />
gab ihm auch tiefe Erkenntnisse aus Seinem Wort<br />
und gebrauchte ihn, um Tausenden den Weg zur<br />
Errettung zu zeigen. <strong>Die</strong>ser Reichtum an Erkenntnis<br />
spiegelt sich in seinen Schriften wider. Über das<br />
Werk »<strong>Die</strong> Pilgerreise« sagte Spurgeon, jener gesegnete<br />
Prediger: »Neben der Bibel ist das Buch, das ich<br />
am meisten schätze, die Pilgerreise. Ich glaube, ich<br />
habe es min<strong>des</strong>tens hundert Mal durchgelesen.«<br />
Wenn Sie die Autobiografie von John Bunyan lesen,<br />
werden Sie sehen, wie er zu solch tiefen Erkenntnissen<br />
kam. Er ging durch die Schule Gottes<br />
und wurde in derselben geläutert. Voller Hingabe<br />
diente Bunyan seinem Erlöser, indem er das Evangelium<br />
von der Gnade Gottes unermüdlich denen predigte,<br />
die wie er in seiner Vergangenheit Sklaven <strong>des</strong><br />
Teufels waren. Trotz <strong>des</strong> Predigtverbotes tat Bunyan<br />
das, wozu ihn der Herr berufen hatte: Menschen<br />
Buße und Glauben zu verkündigen. Nicht einmal die<br />
daraus resultierenden Inhaftierungen konnten ihn<br />
zum Schweigen bringen.<br />
Was Bunyan seit seiner Bekehrung als Prediger zeitlebens<br />
gewesen ist, das ist er auch in allen seinen Schriften<br />
– ein unermüdlicher Brautwerber Christi! Durch<br />
seine Bücher und Predigten soll er dem Menschen<br />
von heute auch als Bußprediger bekannt werden. •<br />
<strong>Die</strong> Pilgerreise ist eines der<br />
bedeutendsten Werke der<br />
christlichen Literatur und<br />
schon in über 200 Sprachen<br />
übersetzt worden. <strong>Die</strong>ses<br />
Buch ist einfach und lebendig<br />
geschrieben, sodass vor allem<br />
Kinder es verstehen können.<br />
Aber auch Jugendliche und<br />
Erwachsene werden Freude<br />
daran haben, die Geschichte<br />
der Pilgerreise zu lesen.<br />
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<strong>Die</strong>ses Taschenbuch<br />
»Gnade im Überfluss« ist<br />
eine Kurzfassung von<br />
Bunyans Biografie. Das<br />
Buch soll insbesondere<br />
junge Christen ermutigen,<br />
in der Gnade und Erkenntnis<br />
Jesu zu wachsen und zu<br />
fruchtbaren <strong>Die</strong>nern Gottes<br />
heranzureifen.<br />
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John Bunyan<br />
15
Charles Spurgeon<br />
Der Fürst der Prediger<br />
Charles Haddon Spurgeon (<strong>18</strong>34 - <strong>18</strong>92)<br />
»Ich kann<br />
die Krone<br />
nirgendwohin<br />
legen als<br />
auf Sein<br />
Haupt,<br />
das Haupt<br />
Dessen,<br />
der mich<br />
gerettet<br />
hat von<br />
meinem<br />
Weg, der<br />
in die<br />
Hölle<br />
führte.«<br />
ls ich von meiner Sünde überführt<br />
wurde, wusste ich, was Gerechtigkeit<br />
Gottes ist. Wie kann Gott gerecht sein<br />
und mich, der ich schuldig bin, dennoch<br />
rechtfertigen?« <strong>Die</strong>se Frage quälte Spurgeon<br />
für eine lange Zeit, obwohl er getauft,<br />
christlich erzogen und belehrt wurde, die<br />
Bibel las und täglich betete.<br />
An einem Sonntagmorgen befand sich<br />
der 15-Jährige in einer Methodisten-Kapelle.<br />
Da der Prediger dieser Gemeinde nicht<br />
kommen konnte, betrat ein hagerer, ungebildeter<br />
Mann die Kanzel und las Jesaja<br />
45, Vers 22 vor: »Wendet euch zu Mir 1 , so<br />
werdet ihr gerettet, all ihr Enden der Erde;<br />
denn Ich bin Gott und keiner sonst!«<br />
Spurgeon dachte später daran zurück: »Er<br />
hatte nicht viel zu sagen – Gott sei Dank,<br />
denn das zwang ihn dazu, seinen Text immer<br />
wieder zu wiederholen, und es gab nichts,<br />
was ich mehr brauchte, als diese Worte.<br />
Dann hielt er inne und blickte dorthin,<br />
wo ich saß, unter der Galerie, und er sagte:<br />
›Junger Mann, Sie sehen sehr elend aus,<br />
und Sie werden immer elend sein, wenn Sie<br />
diesem Text nicht gehorchen. Junger Mann,<br />
schau auf Jesus Christus, und du wirst gerettet!‹<br />
Dann schaute ich – nicht mit meinen<br />
Augen, sondern mit meinem Herzen. Ich sah<br />
Jesus Christus, den Erlöser. Der Heilige<br />
Geist, der mich befähigte zu glauben,<br />
gab mir durch den Glauben Frieden.<br />
Ich wusste so sicher, dass ich<br />
Vergebung empfangen hatte, wie<br />
ich früher sicher gewusst hatte,<br />
dass ich verdammt war. Ich<br />
war meiner Verdammung sicher<br />
gewesen, weil das Wort<br />
Gottes sie erklärte und weil<br />
mein Gewissen es bestätigte.<br />
Aber als der Herr mich gerechtfertigt hatte,<br />
war ich mir aufgrund derselben Zeugen<br />
ebenso sicher.«<br />
DER SEELENGEWINNER<br />
Spurgeon liebte den Herrn und die Erlösten,<br />
die ja auch zum Herrn gehören. Er war<br />
zu jedem <strong>Die</strong>nst bereit, um seinem Erlöser<br />
für Sein wunderbares Heil zu danken. Zuerst<br />
gab er Traktate an Bekannte weiter,<br />
dann verteilte er sie von Haus zu Haus und<br />
verkündigte den Menschen an der Haustür<br />
das Evangelium. Bald darauf begann er, dasselbe<br />
Evangelium an unterschiedlichen Orten<br />
in der Sonntagsschule zu verkündigen.<br />
Gott stattete diesen jungen Mann mit einer<br />
seltenen Beredsamkeit aus und gab ihm im<br />
täglichen Studium der Heiligen Schrift tiefe<br />
Erkenntnisse Seines Wortes, die er den Kindern<br />
ausdrucksstark zu vermitteln wusste.<br />
Ein Jahr nach seiner Bekehrung, Charles war<br />
gerade 16 Jahre alt, wurde er damit beauftragt,<br />
in dem kleinen Dorf Teversham seine<br />
16<br />
Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong><br />
1) In der englischen Bibel heißt es: »Schaut auf Mich«
Der Fürst der Prediger<br />
erste Predigt zu halten – die erste von Tausenden.<br />
Ungezählte danken dem Herrn, dass sie durch diesen<br />
glaubensstarken Seelengewinner zur Erlösung<br />
in Christus gerufen wurden. Viele Tausende hörten<br />
Jahrzehnte lang seine Predigten, die zudem niedergeschrieben<br />
und vielhunderttausendfältig gedruckt<br />
wurden und durch welche bis heute Millionen von<br />
Menschen gesegnet wurden. Doch den größten Segen<br />
durch seinen <strong>Die</strong>nst ergoss der Herr über die<br />
etwa 800 Studenten <strong>des</strong> von ihm gegründeten Predigerseminars.<br />
<strong>Die</strong> Gründung und Führung eines großen<br />
Waisenhauses gaben ihm reichlich Gelegenheit,<br />
seinen Glauben in tätiger, praktischer Liebe zu beweisen.<br />
Das Leben dieses gesegneten Predigers und<br />
Seelengewinners zeugt noch heute davon, was das<br />
Herzstück seiner Botschaft war: die Gnade <strong>des</strong> lebendigen<br />
Gottes, die in Jesus Christus erschienen ist.<br />
VERFECHTER DER SOUVERÄNEN GNADE<br />
In Seiner Verkündigung war Charles Spurgeon zudem<br />
ein treuer Kämpfer gegen das verwässerte Evangelium<br />
und für die Wahrheit und Reinheit der Lehre.<br />
Er hielt zu der Lehre von der souveränen Gnade<br />
Gottes, die sich in seinen Worten und seinem Leben<br />
widerspiegelte. »Manchmal wenn ich die übelsten<br />
Personen unseres Viertels sehe, könnte ich in Tränen<br />
ausbrechen, dass mich Gott niemals wie diese<br />
Menschen hat handeln lassen. Ich hätte bestimmt<br />
die extremsten Sünden begangen, abgetaucht in die<br />
Tiefen <strong>des</strong> Satans, ohne Schranken und ohne Halt,<br />
wenn Gott mich nicht davor bewahrt hätte. Ich glaube,<br />
ich wäre der ›König der Sünder‹ geworden, wenn<br />
Er mich alleine gelassen hätte.<br />
Ich kann nicht verstehen, warum ich gerettet wurde.<br />
Es gibt nur einen Grund dafür: Gott wollte es so. Ich<br />
kann selbst bei genauestem Hinschauen nicht entdecken,<br />
dass es da in mir selbst irgendeine Andeutung<br />
eines Grun<strong>des</strong> gibt, warum ich an der göttlichen<br />
Gnade Teilhaber werden durfte. Wenn ich jetzt in<br />
diesem Augenblick nicht ohne Christus bin, dann hat<br />
dies seine Ursache nur darin, dass Christus Jesus mit<br />
mir Seinen Plan hat. <strong>Die</strong>ser Plan war, dass ich da sein<br />
sollte, wo Er ist, und dass ich an Seiner Herrlichkeit<br />
teilhaben sollte. Ich kann die Krone nirgendwohin legen<br />
als auf Sein Haupt, das Haupt Dessen, der mich<br />
gerettet hat von meinem Weg, der in die Hölle führte.<br />
Wenn ich so auf mein Leben zurückschaue, kann ich<br />
sehen, dass hinter allem Gott stand, Gott allein.<br />
Ich habe mein geistliches Leben nicht selbst angefangen<br />
– nein, ich habe vielmehr gegen die Dinge<br />
<strong>des</strong> Geistes getreten und gekämpft; als Er mich zog,<br />
bin ich ihm eine Zeitlang nicht gefolgt; in meiner Seele<br />
war ein natürlicher Hass gegen alles Heilige und Gute.<br />
Und so bin ich mir heute sicher, dass ich es sagen<br />
kann: ›Er allein ist meine Errettung.‹ Er war es, der<br />
mein Herz herumwendete und mich auf meine Knie<br />
brachte vor Ihm.«<br />
Liebe Leser, Spurgeons Predigten und Schriften zeigen,<br />
dass Gottes Gnade der einzige Grund für die<br />
Erlösung von Sünde und Tod ist. Man kann seine<br />
Bücher nicht lesen, ohne über den großen Reichtum<br />
der göttlichen Gnade und über die Wirksamkeit <strong>des</strong><br />
Opfers Jesu zu staunen. »Spurgeon bietet immer gesunde<br />
Nahrung für unser geistliches Wohl. Nie war<br />
die Wahrheit, die er auf so gewinnende und kraftvolle<br />
Art verkündigte, nötiger als heute.« (Martyn<br />
Lloyd-Jones) •<br />
Mit Zitaten aus der Autobiografie von C. H. Spurgeon<br />
Der erste Band der neuen Reihe »Glaubensvorbilder«<br />
Der Fürst der Prediger<br />
Charles Spurgeon war ein einfacher Bauernjunge, der später einer der bekanntesten<br />
Prediger der Welt wurde. Er mischte sich unter Adlige und Bettler. Er sprach Worte, die<br />
die Herzen von Arm und Reich gleichermaßen mit dem Evangelium erreichten. Man sagt,<br />
dass sogar die Königin kam, um dem Fürsten der Prediger zuzuhören. Aber Charles<br />
ganze Aufmerksamkeit galt dem König der Könige – Jesus Christus.<br />
Art.Nr.: 875.431 | Hardcover | 9,90 €<br />
Erscheint<br />
voraussichtlich<br />
im Mai<br />
20<strong>18</strong><br />
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Charles Spurgeon<br />
17
Warnung<br />
Besorgnis-<br />
erregende Trends<br />
Lasst uns<br />
das Evangelium<br />
nicht um<br />
den Preis<br />
einer<br />
oberflächlichen<br />
Einheit<br />
willen verkaufen!<br />
Art.Nr.: 748.153<br />
9,95 €<br />
Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von<br />
dem, der euch durch die Gnade <strong>des</strong> Christus berufen hat, zu<br />
einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt;<br />
nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium<br />
von Christus verdrehen wollen. (Galater 1,6-7)<br />
as ist das Evangelium?« – eine Frage,<br />
die heute Gemeinden spaltet<br />
»W<br />
und andere zu hingebungsvollem <strong>Die</strong>nst anspornt.<br />
<strong>Die</strong> Ursache für die unterschiedliche<br />
Reaktion auf diese Frage liegt in dem Fundament,<br />
auf dem die Gemeinde aufgebaut ist.<br />
<strong>Die</strong> Grundlage einer gesunden Gemeinde<br />
kann nur das Wort Gottes bzw. die reine biblische<br />
Lehre sein. Unter Evangelikalen gibt<br />
es seit einigen Jahren große Bewegungen,<br />
die zahlreiche Christen und Gemeinden in<br />
den Bann gezogen haben – Bewegungen,<br />
die höchst gefährlich für eine lebendige Gemeinde<br />
und für den großen Missionsauftrag<br />
sind, den die Gemeinde Christi hat.<br />
In dem Buch Spürst du Gott schon oder liest<br />
du noch die Bibel? – Neue Trends unter<br />
Evangelikalen klärt Thorsten Brenscheidt<br />
sorgfältig über einige dieser Bewegungen<br />
auf. Er lässt darin Persönlichkeiten wie<br />
Max Lucado, Sarah Young und Joyce Meyer<br />
zu Wort kommen, die heute einen stark<br />
wachsenden Erfolg verbuchen und deren<br />
Bekanntheitsgrad bereits jeden Kontinent<br />
erreicht. Sie vermitteln ein Gottesbild, das<br />
die Menschen von heute anzieht.<br />
»Im Zeitalter der sogenannten Postmoderne<br />
gilt: Wahr ist, was ich erleben kann.<br />
<strong>Die</strong> Erkenntnisseite <strong>des</strong> Glaubens weicht<br />
der Erfahrungsseite. Spüren ist ›in‹. Gefragt<br />
ist Schauen statt Glauben. Schauen geht<br />
einfacher und direkter, Glauben erfordert<br />
etwas: ›Es ist aber der Glaube eine feste<br />
Zuversicht auf das, was man hofft, eine<br />
Überzeugung von Tatsachen, die man nicht<br />
sieht.‹ (Hebr. 11,1)«<br />
»Da der ›religiöse Pluralismus‹ immer<br />
deutlicher auch in evangelikale Kreise eindringt,<br />
ist Aufklärung und Warnung unbedingt<br />
nötig – vor allem aber eine Rückbesinnung<br />
auf das allgenugsame, ewig gültige und<br />
untrügliche Wort Gottes.« 1<br />
Walter Chantry zeigt in dem Buch Evangelium<br />
»heute« 2 anhand <strong>des</strong> Gesprächs zwischen<br />
Jesus und dem reichen Jüngling, was<br />
evangelistische Verkündigung beinhaltet.<br />
Hier ein Auszug:<br />
»<strong>Die</strong> Unterschiede zwischen vielen evangelistischen<br />
Predigten von heute und der Verkündigung<br />
Jesu sind nicht geringfügig, sondern<br />
gravierend. Der Hauptfehler liegt nicht<br />
in der Betonung oder im Vorgehen, sondern<br />
im Kern der <strong>Evangeliums</strong>botschaft selbst.<br />
Gäbe es nur in einem der Bereiche, die in diesem<br />
Buch angesprochen wurden – die Eigen-<br />
<strong>18</strong><br />
Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong><br />
1) Wolfgang Bühne, aus der Rezension dieses Buches<br />
2) 3L Verlag
Besorgniserregende Trends<br />
schaften Gottes, Sein heiliges Gesetz, die Buße, den<br />
Aufruf, sich der Herrschaft Christi zu unterwerfen,<br />
die biblische Lehre von der Heilsgewissheit –, einen<br />
Mangel, wäre die Lage schon ernst genug. Aber alle<br />
diese Bereiche zu ignorieren, ist ein tödlicher Fehler.<br />
In der Heiligen Schrift gibt es keine wichtigeren<br />
Wahrheiten als diese.<br />
Vielleicht kommen dem Leser an dieser Stelle<br />
Zweifel. Können so viele Evangelikale falsch liegen?<br />
Kann es wirklich wahr sein, dass Christen andere<br />
Menschen bei der Suche nach Erlösung trotz guter<br />
Absichten in die Irre leiten? Ist denn wirklich alles<br />
so schlimm?<br />
Sehen wir uns doch einmal so manche evangelistische<br />
Veranstaltung genauer an – die schwungvolle<br />
Musik und die anderen Bestandteile vieler<br />
heutiger evangelistischer Happenings. Prüfen wir<br />
doch einmal, was dort verkündigt wird: Stimmt es<br />
mit dem überein, wie Jesus evangelisiert hat? Fragen<br />
wir doch einmal, was in unseren theologischen<br />
Ausbildungsstätten zu diesem Thema gelehrt wird,<br />
was die evangelikale Literatur so lehrt und wie Jugendmissionswerke<br />
›zeitgenössische‹ Techniken<br />
rechtfertigen. Wer dies im Licht der Predigt Jesu tut,<br />
wird zustimmen müssen, dass sich weite Teile der<br />
Gemeinde – ohne es zu merken – von der Botschaft<br />
<strong>des</strong> Neuen Testaments entfernt haben. Jeder von uns<br />
ist aufgefordert, auch seine eigene Lehre und Verkündigung<br />
›unter die Lupe zu nehmen‹.<br />
Nicht alle folgen dem Trend, aber doch sehr viele.<br />
Nicht alle haben das Evangelium in gleichem Maße<br />
verkürzt, aber viele sind sehr weit weg von der<br />
Wahrheit. Nicht alle, die eine ›Entscheidung‹ getroffen<br />
haben, sind betrogen worden, aber eine große<br />
Zahl von Menschen. Doch was das Schlimmste ist:<br />
Nur wenige bemühen sich darum, die <strong>Evangeliums</strong>botschaft<br />
wieder zu entdecken. Viele gehen davon<br />
aus, dass sie in der überlieferten evangelikalen Tradition<br />
enthalten sei. Eine große Zahl von Christen<br />
scheint nicht bereit zu sein, ihre Gewohnheiten<br />
sorgsam im Licht der Schrift zu überprüfen.<br />
Ich gehe davon aus, dass wir alle – auch die,<br />
welche die hier angesprochenen evangelistischen<br />
Fehler begehen – Jesus wirklich ernsthaft dienen<br />
wollen. Viele haben in ihrem <strong>Die</strong>nst Dinge erlebt,<br />
die über alles Bitten und Verstehen hinausgingen –<br />
und ich bezweifle nicht, dass Menschen<br />
zum Glauben gekommen<br />
sind. Gleichwohl bemerke ich sehr<br />
oft, dass die gravierenden Mängel,<br />
die ich aufzudecken versucht<br />
habe, ihr Verständnis auch anderer<br />
grundlegender Wahrheiten <strong>des</strong><br />
Wortes Gottes nicht in Frage stellen.<br />
Nun muss aber darauf hingewiesen<br />
werden, dass Hingabe und<br />
›Erfolg‹ nicht die einzigen Voraussetzungen<br />
sind, die ein Evangelist<br />
Art.Nr.: 863.823<br />
4,90 €<br />
für seine Arbeit braucht. Er benötigt<br />
unbedingt auch die Fähigkeit, das biblische<br />
Evangelium sachgerecht – d. h. bibeltreu – vermitteln<br />
zu können.<br />
Wenn sich Evangelikale ehrlich fragen, warum<br />
Gott mit Seiner Macht offenkundig nicht hinter ihren<br />
gewaltigen Vorhaben steht, ist es an der Zeit,<br />
den Inhalt <strong>des</strong> heute üblicherweise verkündeten<br />
<strong>Evangeliums</strong> genau unter die Lupe zu nehmen. Wir<br />
müssen unsere Methoden und evangelistischen Koalitionen<br />
hinterfragen, um die Aufmerksamkeit auf<br />
die grundlegende Frage richten zu können: Welche<br />
Lehre wird durch unsere Evangelisationen und Missionen<br />
gefördert? Keine pragmatische Überlegung<br />
darf uns unserer Verpflichtung entbinden, dieselbe<br />
Wahrheit zu lehren, die Christus Seinen Jüngern vermittelt<br />
hat.<br />
Jetzt kommt es darauf an, der besorgniserregenden<br />
Entwicklung entgegenzutreten, die das Evangelium<br />
auf ein paar einfache Schritte beschränkt.<br />
Wahre evangelistische Verkündigung verkündigt<br />
den ganzen Ratschluss Gottes, erklärt ihn und zeigt<br />
dem Sünder, was er zu tun hat. Erinnern wir uns an<br />
das Vorgehen unseres Herrn mit dem reichen jungen<br />
Mann! Lassen wir uns davon in unserer Botschaft<br />
und in der Wahl unserer Methoden leiten!<br />
Verkaufen wir diese Wahrheit nicht um den Preis einer<br />
oberflächlichen Einheit willen! Das Evangelium<br />
unseres Herrn ist eine Perle, die es wert ist, dass<br />
man alles verkauft, um sie zu erwerben. Lösen wir<br />
uns doch aus einer verzerrten evangelikalen Tradition<br />
und kämpfen gewissenhaft für den Glauben,<br />
›der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden<br />
ist‹ (Jud. 3).« •<br />
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Warnung<br />
19
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»Und ich hörte die Stimme <strong>des</strong> Herrn fragen:<br />
Wen soll Ich senden, und wer wird für Uns gehen?« (Jesaja 6,8a)<br />
Es bewegt mich tief, dass Gott Selbst von Seinem Thron her rufen muss: »Wen soll Ich senden?« Ach, mein<br />
Gott, sind keine Freiwilligen da für Deinen <strong>Die</strong>nst? All diese Priester und Söhne Aarons – will keiner von<br />
ihnen Deine Botschaft ausrichten? Nein, nicht einer!<br />
Es ist traurig, dass in der Gemeinde Gottes viele Männer und Frauen sind, die untüchtig scheinen, zu <strong>des</strong><br />
Meisters Werk gesandt zu werden, und sich auch niemals anbieten zu gehen. Unter all diesen Erretteten<br />
keine willigen Boten an die Heiden? Tausende von uns arbeiten daheim. Ist keiner von uns berufen, in die<br />
Fremde zu gehen? Will niemand von uns das Evangelium in ferne Erdteile bringen? Findet die göttliche<br />
Stimme keine Antwort, wenn sie ruft: »Wen soll Ich senden?«<br />
Es gibt viele Menschen, die sich Christen nennen, die Geld verdienen, reich werden,<br />
das Fette essen und das Süße trinken. Ist nicht einer da, der sich senden lassen<br />
möchte? Um <strong>des</strong> Handels willen reisen die Menschen weit – warum nicht für den<br />
Herrn? Ach, ich will nicht nach den Ursachen fragen; Gott mag Selbst in die Herzen<br />
blicken.<br />
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Aber da waren die Seraphim. Warum sandte der Herr nicht sie? Ach, Brüder, das<br />
hätte Er tun können; aber es hat Ihm gefallen, durch die Torheit <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong><br />
diejenigen zu erretten, die glauben, und die Botschafter müssen erlöste Menschen<br />
sein. Es ist eine große Herablassung von Gottes Seite, dass Er zu diesem <strong>Die</strong>nst<br />
Menschen erwählt und uns so geehrt hat, dass wir Seinen Schatz in irdenen<br />
Gefäßen tragen dürfen. Wir sollten uns darüber freuen! Aber es ist traurig, über<br />
alle Beschreibung traurig, dass aus den Myriaden williger Seraphim Gottes Ruf zu<br />
unwilligen Menschen gelangte: »Wen soll Ich senden, und wer wird für Uns gehen?«<br />
Auszug aus dem Andachtsbuch »Auf Dein Wort« von C. H. Spurgeon, CLV<br />
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