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TITEL STORY<br />
Gasometer in Oberhausen<br />
Industriekultur<br />
Der Pott ist ungefähr 100 mal besser als sein<br />
Ruf. Vom Dortmunder Phönixsee über die Zeche<br />
Zollverein bis zum Landschaftspark in<br />
Duisburg, das Revier zeigt sich immer dann<br />
von seiner besten Seite, wenn seine reiche industrielle<br />
Geschichte auf die post-montane<br />
Gegenwart trifft. Keine Ausnahme von dieser<br />
Regel bildet das alte Oberhausener Gasometer:<br />
die „Wunder der Natur“ bestaunen und<br />
sich einmal von der Aussicht auf dem 117 Meter<br />
hohen Blechzylinder den Atem rauben lassen<br />
(Tipp: die ist nach Einbruch der Dunkelheit<br />
sogar noch beindruckender). Inzwischen gibt<br />
es eine neue Ausstellung: „Der Berg ruft“, nun<br />
offiziell der Gewinner des Titels „Beste Kombination<br />
von Ausstellungsthema und -raum“.<br />
Denn im gesamten Norddeutschen Raum<br />
dürfte es keinen anderen Ort geben, an dem<br />
sich die Weite und Unendlichkeit der Bergwelt<br />
besser vermitteln lässt als im Gasometer, das<br />
knapp 70 Meter Durchmesser hat. Und nirgendwo<br />
anders kann man ein schöneres Echo<br />
bestaunen als auf der alten Gasdruckscheibe.<br />
Gasometer • Arenastraße 11, 46047 Oberhausen<br />
Rokoko im Rheinland<br />
Balthasars Treppen<br />
In einer Woche ist Ostern. An Karfreitag gibt es<br />
nicht viele Dinge, mit denen man sich beschäftigen<br />
kann. Da darf es gern die Religion<br />
sein - was nicht heißt, dass es uninteressant<br />
sein muss. Auf dem Weg zu seinem Prozess im<br />
Palast des Pontius Pilatus soll Jesus die Scala<br />
Santa empor gestiegen sein. Dieser Treppe, die<br />
der Überlieferung nach im Jahre 326 n.Chr.<br />
von Jerusalem nach Rom gebracht wurde,<br />
empfand der Baumeister Balthasar Neumann<br />
seine Heilige Steige in der Bonner Kreuzbergkirche<br />
nach. Wie das Original in Rom ist auch<br />
der rheinische Aufstieg ein Ort der Wallfahrt<br />
und des Gebets. Die dreiläufige Treppe, deren<br />
mittlerer Teil das eigentliche Heiligtum bildet,<br />
kann zwar das ganze Jahr über besichtigt, aber<br />
nur an Karfreitag, Karsamstag und am 14. September<br />
auch begangen werden.<br />
Kreuzberg Bonn • Stationsweg 21, 53127 Bonn<br />
Foto: NRW Tourismus, Michael Sondermann.<br />
Wassermuseum in Mülheim<br />
Allgegenwärtig und doch kaum beachtet<br />
Wie außergewöhnlich, fließendes Wasser wirklich<br />
ist, ist mir auch erst aufgefallen, als letzten<br />
Sommer ein Rohr auf meiner Straße den Dienst<br />
versagte und ich ganze 24 Stunden ohne fließendes<br />
Wasser auskommen musste. Das Aquarius<br />
Wassermuseum in Mülheim an der Ruhr<br />
bietet viele Denkanstöße zum Thema fließendes<br />
Wasser. Es wurde 1892/93 im Auftrag von August<br />
Thyssen erbaut, um seine Röhren- und Walzenwerke<br />
zu versorgen. Bis heute hält der Styrumer<br />
Wasserturm 50.000 Liter Frischwasser für<br />
den Stadtteil vor. Auf 14 Ebenen und an über 25<br />
Multimediastationen klärt das Museum über<br />
alle Belange rund ums Wasser auf. Wissen Sie<br />
zum Beispiel, wie viel Trinkwasser ein Bundesbürger<br />
im Schnitt am Tag verbraucht? 4000 Liter!<br />
Glauben Sie nicht? Schauen Sie doch einmal<br />
im Aquarius nach. Anschließend dürfen Sie<br />
sich auf der obersten Plattform über die großartige<br />
Aussicht über das Ruhrgebiet freuen. Nebenbei<br />
erhalten Sie nicht nur einen kleinen Einblick<br />
in die enorme Füllkapazität von 500.000<br />
Liter Wasser, sondern erfahren auch, wie das<br />
Wasser an die Haushalte verteilt wird.<br />
Aquarius Wassermuseum<br />
Burgstraße 70, 45476 Mülheim an der Ruhr<br />
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