liefestyle 18
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LIFEstyle<br />
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Besser schlafen<br />
Zeitumstellung: gut für den Schlaf?<br />
Am Sonntag, 25. März steht uns die nächste Zeitumstellung ins Haus. Diese<br />
wird jedoch bereits seit Jahren in Frage gestellt. Nun wurden im Februar im<br />
EU-Parlament erneut zwei Anträge zur Abschaffung der Zeitumstellung<br />
verabschiedet. Vor allem Schlafprobleme machen der Bevölkerung zu<br />
schaffen.<br />
Die EU-Kommission wurde beauftragt, eine gründliche<br />
Analyse und Bewertung der gesundheitlichen Risiken<br />
vorzunehmen. Die Initiative der EU-Bevölkerung für eine<br />
Abschaffung nimmt stetig zu. Probleme mit dem<br />
Schlaf, dem Wohlbefinden und der Gesundheit, ausgelöst<br />
durch die Uhrenumstellung, beeinflussen das<br />
tägliche Leben und mindern die Lebensqualität. Ursprünglich<br />
wurde die Zeitumstellung zwischen 1970<br />
und 1980 eingeführt –mit dem Ziel, Energie zu sparen.<br />
Studien haben im Nachhinein jedoch gezeigt,dass<br />
dieser erhoffte Effekt nicht eintrat. Vor allem mit dem<br />
Verbot der Glühlampe in der EU sank der Energieaufwand<br />
für Beleuchtungsmittel nochmals –was das damalige<br />
Argument, nämlich Energieersparnisse, zusätzlich<br />
entschärft. Eine Befragung im Auftrag einer deutschen<br />
Krankenkasse zeigt, dass in der Zwischenzeit<br />
74 Prozent der deutschen Bevölkerung die Zeitumstellung<br />
für überflüssig hält. Dieser Trend gilt vermehrt<br />
auch für die Schweiz. Bei den Gegnern stehen vor allem<br />
Probleme mit dem Schlaf, dem Wohlbefinden und<br />
der Gesundheit allgemein an vorderster Stelle. Internationale<br />
Studien zeigen des Weiteren, dass die medizinischen<br />
Risiken viele Jahrzehnte unterschätzt wurden.<br />
So steigt etwa das Herzinfarktrisiko in den ersten<br />
Tagen der Uhrenumstellung um 25 bis 30 Prozent.<br />
Gesundheitliche Auswirkungen für<br />
Menschund Tier<br />
Vor allem im Hinblick auf die Gesundheit für Mensch<br />
und Tier ist die Zeitumstellung sehr fragwürdig. Durch<br />
die Umstellung «verlieren» wir eine Stunde wertvollen<br />
Schlaf. So ist es abends zwar länger hell, jedoch auch<br />
morgens länger dunkel. Das kann –vor allem bei sensibleren<br />
Menschen –bereits dazu führen, dass die innere<br />
Uhr aus dem Takt gerät. Das natürliche Tagesbzw.<br />
Sonnenlicht gilt als Taktgeber für die innere Uhr.<br />
Der Wegfall einer Stunde kann zu Störungen der gewohnten<br />
Lebensrhythmen führen. Denn die Umstellung<br />
stellt eine grosse Belastung für den Organismus<br />
dar. Der Körper folgt einem exakten Tag-Nacht-Rhythmus.<br />
Wird dieser nun gestört, kann dies unter anderem<br />
dazu führen, dass das Immunsystem aus der Bahn<br />
geworfen wird. Auch leiden viele Menschen unter einer<br />
Art Mini-Jetlag. Sie fühlen sich meist noch Tage danach<br />
müde und schlapp. Laut der DAK melden Ambulanzen<br />
während dieser Zeiträume einen Anstieg der<br />
Patienten mit Herzbeschwerden. Kinder, ältere Menschen<br />
und Schichtarbeiter spüren die Auswirkungen<br />
der Zeitumstellung häufig am stärksten. Müdigkeit,<br />
Konzentrations- und Leistungsschwächen dominieren<br />
dabei den Alltag. Die Häufigkeit von Fehlern und Unfällen<br />
steigt an. Fortsetzung auf Seite 42.