LÄUFT. Mai/Juni 2018
Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das neueste Magazin von LÄUFT. ist da. Das sind die aktuellen Themen von LÄUFT.: Einfach besser laufen – in LÄUFT steht, wie du die perfekte Technik lernst. Wie du schneller wirst. Und wie du dein Ausdauer-Gen fördern kannst | In LÄUFT. findest du die 30 besten Laufschuhe des Jahres. | Und: Deshalb ist Rote Bete ein echter Leistungsbooster. Mit vielen leckeren Rezepten | Ernährung: Unser Experte verrät, worauf es wirklich ankommt | Laufend gutes tun: So viel spenden wir Läufer für den guten Zweck
Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das neueste Magazin von LÄUFT. ist da. Das sind die aktuellen Themen von LÄUFT.: Einfach besser laufen – in LÄUFT steht, wie du die perfekte Technik lernst. Wie du schneller wirst. Und wie du dein Ausdauer-Gen fördern kannst | In LÄUFT. findest du die 30 besten Laufschuhe des Jahres. | Und: Deshalb ist Rote Bete ein echter Leistungsbooster. Mit vielen leckeren Rezepten | Ernährung: Unser Experte verrät, worauf es wirklich ankommt | Laufend gutes tun: So viel spenden wir Läufer für den guten Zweck
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<strong>LÄUFT</strong>. – DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE — MAI/JUNI <strong>2018</strong> TRAINING FÜR MEHR TEMPO — GETESTET: DIE 30 BESTEN LAUFSCHUHE <strong>2018</strong> — RICHTIG GUT ESSEN — LAUFEN FÜR DEN GUTEN ZWECK<br />
MAI/JUNI <strong>2018</strong><br />
DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE<br />
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dich da – im Netz und in deiner Nähe.<br />
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—<br />
AUS DER REDAKTION<br />
—<br />
↦ ALLES GEBEN FÜR DIE<br />
BESTEN BILDER: JÖRG SCHÜLER &<br />
LARA WERTH<br />
↦ GEMEINSAM LAUFEN, ABER<br />
AUCH MAL ALLEIN DIE SONNE<br />
MALLORCAS GENIESSEN<br />
Wer für <strong>LÄUFT</strong>. fotografiert, darf keine Angst vor Bodenberührungen<br />
haben. Hier sucht unser Fotograf Jörg Schüler die<br />
beste Position, um Lara Werth vor dem Kölner Rheinpanorama<br />
in Szene zu setzen. Die 22-Jährige, die Malerei studiert, in<br />
RTL2-Soaps mitgespielt hat und Kickbox-Kämpfe bestreitet,<br />
hat uns auf ihre Lieblingsstrecken in ihrer Heimatstadt mitgenommen.<br />
Das Resultat der Anstrengungen der beiden findest<br />
du ab Seite 114.<br />
Wir lieben Mallorca im März. Und<br />
angesichts eines Wintereinbruchs<br />
in Deutschland war die Liebe in diesem<br />
Jahr noch mal eine Spur größer.<br />
Zusammen mit weit über 100<br />
<strong>LÄUFT</strong>.-Lesern haben wir jede Minute<br />
unserer beiden je einwöchigen<br />
Running Camps auf der Sonneninsel<br />
genossen, die wieder vom<br />
ehemaligen Weltklasse-Läufer und<br />
unserem Trainings-Experten Carsten Eich geleitet wurden. Wer<br />
nicht dabei war, hat etwas verpasst. Allerdings gibt es dieses Jahr<br />
noch eine zweite Chance. Wir laden dich ein, im Herbst zum Laufen<br />
und Feiern mit uns nach Palma de Mallorca zu reisen, um dort am<br />
14. Oktober zehn Kilometer, Halbmarathon oder Marathon zu laufen.<br />
Alle Infos zu der viertägigen Laufreise findest du auf Seite 107.<br />
↦ <strong>LÄUFT</strong>. TRIFFT:<br />
CASTER SEMENYA<br />
Wer für <strong>LÄUFT</strong>. arbeitet, ist viel auf<br />
Achse und trifft Menschen, die die<br />
Laufszene bewegen und inspirieren.<br />
Unsere Redakteurin Anja Herrlitz<br />
hat in London die zweimalige<br />
800-Meter-Olympiasiegerin Caster<br />
Semenya getroffen. Die Südafrikanerin<br />
hat ihr dort verraten, warum sich<br />
der neueste Nike-Laufschuh für sie wie ein Marshmellow anfühlt.<br />
Die ganze Story liest du auf Seite 60.<br />
<strong>LÄUFT</strong>.<br />
UND<br />
EINE STARKE<br />
PARTNERSCHAFT,<br />
VON DER DU<br />
PROFITIERST<br />
„Laufen ist so viel mehr als einfach eine gewisse Distanz zu Fuß zurückzulegen.<br />
Es verleiht Kraft, macht Freude und bewegt uns.“ Das<br />
sagt Jörg Seifert, Geschäftsführer von DEIN-LAUFPROFI.DE, der Gemeinschaft<br />
von über hundert SPORT 2000 Running-Fachhändlern<br />
in ganz Deutschland. Die Laufprofis sind aber nicht nur Verkäufer<br />
↦ DIE BESTEN<br />
LAUFSCHUHE DER SAISON<br />
Es ist schon Tradition: Zum Auftakt<br />
jeder Saison werden die<br />
aktuellen Laufschuhe getestet.<br />
Dazu trifft sich die Redaktion<br />
von <strong>LÄUFT</strong>. und dem dazugehörigen<br />
Online-Portal laufen.de mit<br />
den Laufsport-Fachhändlern von<br />
DEIN-LAUFPROFI.DE. Diesmal war Leipzig Schauplatz des<br />
großen Testtages, an dem die Erfahrungen ergänzt und ausgetauscht<br />
werden, die jeder Tester im täglichen Training macht.<br />
Testvideos wurden gedreht, Berichte verfasst und Schuhe bewertet.<br />
Die kompletten Erkenntnisse und welche Laufschuhe<br />
für uns die besten des Jahres sind, liest du ab Seite 54.<br />
von Laufschuhen. Alle sind selbst passionierte Läufer und verstehen<br />
sich als Berater in allen Fragen rund ums Laufen. Was liegt da näher,<br />
als deren Know-how auch für unser Magazin zu nutzen? Diese Ausgabe<br />
von <strong>LÄUFT</strong>. ist in enger Kooperation mit DEIN-LAUFPROFI.DE<br />
entstanden. Besonders wertvoll ist die Zusammenarbeit bei unseren<br />
Equipment-Tests: Die in dieser Ausgabe vorgestellten Schuhe, Unterwäsche<br />
und sonstige Neuheiten wurden allesamt nicht nur von der<br />
Redaktion für gut befunden, sondern auch von den Laufprofis. So machen<br />
wir deren Netzwerk für jeden einzelnen Leser nutzbar. Natürlich<br />
profitierst du auch in jedem Running-Shop von DEIN-LAUFPROFI.DE.<br />
Probiere es doch mal aus und lass dich von der persönlichen und kompetenten<br />
Beratung sowie einem individuell zusammengestellten und<br />
vielfältigen Sortiment überzeugen. Den Shop in deiner Nähe findest du<br />
unter<br />
www.dein-laufprofi.de<br />
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INHALT<br />
Titelbild: Andreas Schwarz<br />
54 40<br />
84<br />
16 26 50<br />
104 114<br />
90<br />
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EVENTS & REISEN<br />
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
40<br />
50<br />
100<br />
108<br />
122<br />
54<br />
Wo der Mann mit dem Hammer wohnt<br />
Einen Marathon rund um Tórshavn, der Hauptstadt<br />
der Färöer-Inseln zu laufen, ist vor allem eines: ein<br />
landschaftlicher Genuss<br />
Laufend Gutes tun<br />
Viele verbinden einen Marathonstart mit einer<br />
Charity-Aktion: So viel Geld spenden wir Läufer<br />
Die besten Lauf-Events<br />
Das sind absolute Lauf-Highlights:<br />
Drei Must-Runs und ein Leser-Tipp<br />
Immer der Nadel nach<br />
Beim Orientierungslauf müssen Kontrollpunkte<br />
mit Hilfe von Landkarte und Kompass gefunden<br />
werden. Jeder Läufer wählt die Route selbst<br />
Weniger Startgeld zahlen!<br />
Hier meldest du dich zum günstigsten Preis<br />
für Laufveranstaltungen an<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
Die besten Laufschuhe <strong>2018</strong><br />
Für dich getestet. Das sind die Highlights der<br />
Saison und so findest du den richtigen Schuh<br />
34<br />
46<br />
80<br />
104<br />
26<br />
Das Ausdauer-Gen fördern<br />
Schweizer Wissenschaftler haben ein Protein<br />
aufgespürt, das Sportler ausdauernder macht. Was<br />
du tun kannst, damit deine Muskeln mehr von<br />
diesem Protein produzieren<br />
Richtig gut essen<br />
Warum viele Ernährungstrends gut, aber nicht für<br />
jeden passend sind. Und auf was man beim Thema<br />
gesunde Sport-Ernährung achten sollte<br />
Das B12-Problem<br />
Wer als Sportler bei seiner Ernährung komplett auf<br />
tierische Produkte verzichtet, lebt gefährlich: Denn<br />
es fehlt an Vitamin B12 und Eisen<br />
Leistungs-Booster Rote Bete<br />
Rote Bete liefert jede Menge bioaktive Mikronährstoffe,<br />
Mineralstoffe und Ballaststoffe und kann die<br />
Ausdauerleistung steigern. Plus zwei Rezepte<br />
LÄUFER & LEUTE<br />
Das Event des Jahres: Leichtathletik-EM<br />
Wie Top-Sprinterin Gina Lückenkemper Kraft bei<br />
ihrem Pferd schöpft und viel Wissenswertes rund<br />
um die EM im August in Berlin<br />
90<br />
16<br />
Unterwäsche: Das Drunter zählt auch<br />
Gute Passform und optimales Feuchtigkeits-<br />
Management sind bei der Unterwäsche wichtig<br />
TRAINING & FITNESS<br />
Die perfekte Technik lernen<br />
Laufstil ist eine Frage der Technik und guter Muskulatur.<br />
Was du tun kannst, um besser zu laufen<br />
38<br />
94<br />
Zwei Leidenschaften<br />
Sandra Blanz ist leidenschaftliche Läuferin – und<br />
macht gerne Yoga. So vereint sie Ehrgeiz und<br />
Gelassenheit in ihrer Persönlichkeit<br />
Das machte die Cierpinskis schnell<br />
Waldemar Cierpinski gewann zweimal Olympia-Gold<br />
im Marathon und auch sein Sohn Falk<br />
lief den Marathon in unter 2:14 Stunden. Was das<br />
Vater-Sohn-Gespann so schnell machte<br />
37<br />
84<br />
113<br />
Wieso langsam laufen so schwierig ist<br />
Manchmal wäre es gut, langsamer zu laufen. Aber fast<br />
jeder Läufer behauptet, das nicht zu können<br />
Training für mehr Tempo<br />
Im Frühling kann man beim Laufen endlich wieder<br />
Gas geben. 3 Trainingsmethoden für mehr Tempo<br />
Fit im Grünen<br />
4 effektive Kräftigungsübungen, die du ganz<br />
einfach draußen absolvieren kannst<br />
114<br />
06<br />
08<br />
20<br />
Hot Spot für Läufer: Köln<br />
Köln ist mehr als Karneval, Party und Dom. Köln<br />
ist eine coole Stadt für Läufer. Mit Bloggerin Lara<br />
Werth unterwegs in ihrer Stadt. Und: Plogging –<br />
Die Domstadt laufend vom Müll befreit<br />
AUSSERDEM<br />
Big Picture<br />
Anlauf<br />
Neue Produkte<br />
102<br />
129<br />
130<br />
Titelthema<br />
Gesas Kolumne<br />
Frau Schmitt meint ...<br />
Impressum, Vorschau<br />
facebook/laufen.de<br />
instagram/laufen.de<br />
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BIG<br />
——<br />
PICTURE<br />
6<br />
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EINE<br />
LEGENDE IST<br />
GESTORBEN<br />
Das war einer der größten Momente<br />
der Sportgechichte: Am 6. <strong>Mai</strong> 1954<br />
zerreißt der Brite Roger Bannister<br />
das Zielband auf der Aschenbahn von<br />
Oxford. Genau 3:59,4 Minuten vorher<br />
war er losgelaufen, um als erster<br />
Mensch eine der größten Schallmauern<br />
im damaligen Sport zu durcbrechen:<br />
Eine Meile in weniger als vier<br />
Minuten. Jetzt ist der Mann, dem das<br />
als erstem gelang, gestorben: Am 3.<br />
März <strong>2018</strong> im Alter von 88 Jahren,<br />
nachdem er zuvor an Parkinson erkrankt<br />
war. Der Brite Roger Bannister<br />
hatte sich 1954 ein Fernduell mit<br />
anderen, unter ihnen der Australier<br />
John Landy, geliefert. Und weil der<br />
für einen Rekordversuch auf dem<br />
Weg nach Europa war, startete Bannister<br />
am 6. <strong>Mai</strong> 1954, obwohl die<br />
Bedingungen mit Wind und Regen<br />
keineswegs optimal waren. Trotzdem<br />
knackte er die Schallmauer,<br />
das Rennen wurde von der BBC live<br />
im Radio übertragen. Obwohl sein<br />
Weltrekord nur knapp sechs Wochen<br />
hielt, ging er als einer der größten<br />
Läufer in die Geschichte ein. Zu Geld<br />
machte er seinen sportlichen Erfolg<br />
nicht: Zum Ende der Saison beendete<br />
er seine sportliche Karriere und konzentrierte<br />
sich auf seine Ausbildung<br />
zu einem bedeutenden Neurologen.<br />
1975 wurde er zum Ritter geschlagen<br />
und erhielt den Titel „Sir“.<br />
Foto: dpa Picture Alliance<br />
7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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Urban Trails<br />
Mal eben durchs<br />
Standesamt laufen<br />
—<br />
ANLAUF<br />
—<br />
↦ Wenn ein Brautpaar auf dem Standesamt<br />
Besuch von ganz vielen Läufern<br />
bekommt, dann muss der Urban Trail in<br />
der Stadt sein. Dabei entdeckst du laufend<br />
die schönsten Ecken einer Stadt.<br />
Rennst durch historische Gebäude,<br />
über malerische Plätze und an Orten,<br />
die sonst der Öffentlichkeit unzugänglich<br />
sind. Im vergangenen Jahr ging es<br />
in Oberhausen durchs Standesamt.<br />
Nachdem die Premieren-Läufe 2017<br />
ein Riesenerfolg waren, geht die Urban<br />
Trail-Serie in diesem Jahr in mehreren<br />
deutschen Städten weiter. Jeder<br />
Lauf über zehn Kilometer ist eine<br />
Entdeckungsreise durch Deutschlands<br />
Städte. Anders als bei anderen Laufveranstaltungen<br />
wird hier nicht an<br />
Sehenswürdigkeiten vorbei, sondern<br />
mitten hindurch gelaufen. Quer durch<br />
Museen, Schlösser, Rathäuser, Tierparks,<br />
Kinos und viele andere mehr.<br />
Geschwindigkeit ist Nebensache. Ganz<br />
ohne Zeitmessung stehen Spaß am<br />
Laufen, das Erleben von Kultur und<br />
Sehenswürdigkeiten und ein einmaliges<br />
Lauferlebnis mit Familie, Freunden<br />
und Kollegen im Vordergrund. Walken<br />
und Stehenbleiben ist jederzeit erlaubt.<br />
Nach der aufregenden Sightseeing-Tour<br />
gibt es im Anschluss ein wohlverdientes<br />
und geselliges Frühstück. Die Idee<br />
stammt übrigens aus Belgien und den<br />
Niederlanden. Dort spiegelt sich die<br />
Begeisterung für das Konzept in stetig<br />
wachsenden Teilnehmerzahlen wider.<br />
Beim ersten Urban Trail in Antwerpen<br />
kamen 2013 zum Beispiel 4000 Läufer<br />
zusammen. 2016 waren es schon 12.000.<br />
Den Auftakt zur Deutschland-Tour<br />
<strong>2018</strong> macht am 10. <strong>Juni</strong> Bochum, wo es<br />
im vergangenen Jahr schon durch das<br />
Theater des Musicals Starlight Express<br />
ging. Dann folgt der Berliner Stadtteil<br />
Spandau am 24. <strong>Juni</strong>. Weitere Stationen<br />
im Juli, August und September<br />
sind Oberhausen, Potsdam, Dortmund<br />
und Düsseldorf. Was die Strecken angeht<br />
hält sich der Veranstalter noch bedeckt.<br />
Ungewöhnliche Stationen werden<br />
aber auch in diesem Jahr definitiv<br />
nicht fehlen.<br />
URBANTRAILSERIES.DE<br />
In 20 Tagen fit für den Sommer<br />
Spezial-Programm<br />
mit Video-Workouts<br />
Wenn du deine Figur<br />
für den Strand oder den<br />
heimischen Baggersee<br />
in Form bringen möchtest,<br />
gibt es derzeit eine<br />
gute Gelegenheit: Bei<br />
der Aktion „Sommerfit“<br />
von Erdinger alkoholfrei<br />
begleitet dich Triathlon-Profi Wenke Kujala auf einer eigens eingerichteten<br />
Website 20 Tage lang per Video mit ihren Workouts für den<br />
ganzen Körper. Und an jedem vierten Tag des Programms wartet ein<br />
sportlicher Überraschungsgast auf dich und bringt Abwechslung in<br />
dein Fitness-Programm.<br />
SOMMERFIT.ERDINGER-ALKOHOLFREI.DE<br />
Reebok Ragnar Wattenmeer Relay<br />
Von Hamburg ans<br />
Wattenmeer<br />
Ein Staffellauf von Hamburg nach St. Peter Ording. Immer<br />
am Wasser entlang. Zuerst an der Elbe und dann am Wattenmeer.<br />
Zwei Tage und eine Nacht, zehn Läufer, 250 Kilometer<br />
– das ist das Reebok Ragnar Relay am 25. und 26.<br />
August. Mit ein bisschen Glück kannst du das mit dem Team<br />
<strong>LÄUFT</strong>. erleben. Bewirb dich und werde einer von fünf Lesern,<br />
die gemeinsam mit fünf Redakteuren von <strong>LÄUFT</strong>. die<br />
250 Kilometer meistern.<br />
LAUFEN.DE/RAGNAR-RELAY<br />
Jahre ist es her, dass ein Deutscher über die Halbmarathon-Distanz<br />
so schnell war wie Homiyu Tesfaye<br />
am 11. März in Den Haag. In 61:20 Minuten wurde er<br />
Sechster und ist damit jetzt der fünftschnellste Deutsche aller Zeiten. 1997<br />
war Michael Fietz in 61:18 Minuten schneller gelaufen. Und der schnellste<br />
Deutsche überhaupt über die 21,1 Kilometer ist unser Experte Carsten Eich.<br />
Er lief 1993 in 60:34 Minuten den immer noch gültigen deutschen Rekord.<br />
Fotos: Golazo Sports, Erdinger<br />
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I<br />
ICH BEWEGE MICH<br />
NICHT FÜR SCHÖNHEITSIDEALE<br />
MOVE<br />
ME<br />
TM<br />
ASICS.COM/IMOVEME<br />
FOOD AND LYCRA<br />
Food und Fitness Blogger<br />
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Transalpine Run<br />
Schnuppervariante als Mutmacher<br />
Zwei statt sieben<br />
Beim Transalpine Run überqueren Jahr für Jahr top trainierte Trailrunner in einer Woche<br />
die kompletten Alpen von Nord nach Süd. <strong>2018</strong> gibt es ein zusätzliches Angebot: Beim<br />
„Run2“ können Zweier-Teams zwei der sieben Etappen mitlaufen. Veranstalter Plan B und<br />
Gore-Tex wollen damit Neulinge ermutigen, sich schrittweise der Gesamtdistanz zu nähern.<br />
Die beiden Etappen sind ein guter Test, ob die Gesamtdistanz später mal in Frage kommt:<br />
Die erste führt von Garmisch-Partenkirchen durch das Wettersteingebirge über 43,7 Kilometer<br />
bis nach Nassereith. Der höchste Punkt liegt bei 1868 Metern, insgesamt sind 2470<br />
Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Am zweiten Tag geht’s von Nassereith nach Imst<br />
– 27,6 Kilometer und 1624 Höhenmeter. → TRANSALPINE-RUN.COM<br />
Yukon Arctic Ultra<br />
ZEIGTE DAS THERMOMETER BEIM YUKON ARCTIC ULT-<br />
RA IM NORDWESTEN KANADAS ANFANG FEBRUAR AN.<br />
SELBST FÜR YUKON ARCTIC ULTRA-VERHÄLTNISSE WAR<br />
DAS FROSTIGER REKORD. DIE 300-MEILEN-ULTRADIS-<br />
TANZ GEWANN DER SÜDAFRIKANER JETHRO DECKER –<br />
ER KAM ALS EINZIGER<br />
40<br />
VON 21 STARTERN AN.<br />
Mit Lisa und Anna Hahner zu Besuch bei Adidas<br />
NEUES LAUFBUCH<br />
VOM JUNKIE ZUM ULTRALÄUFER<br />
Charlie Engle ist ein talentierter<br />
Läufer, als er am College erstmals<br />
mit Drogen in Berührung kommt.<br />
Zunächst schafft er es, ein Doppelleben<br />
zu führen – Familie und<br />
Erfolg sind die eine, Drogen die<br />
andere Welt. Dann bricht alles zusammen.<br />
In seinem Buch „Running<br />
Man“ beschreibt er, wie er über das<br />
Laufen den Weg zurück ins Leben<br />
fand. Eine faszienierende Geschichte,<br />
ein faszinierendes Buch.<br />
Einblicke ins Allerheiligste<br />
CHARLIE ENGLE: RUNNING MAN<br />
NARAYANA-VERLAG, 328 SEITEN<br />
19,80 €, ISBN: 978-3-946566-89-2<br />
Zum großen Forschungs- und Entwicklungszentrum von Adidas hat normalerweise kein Fremder Zutritt. Für die rund 40 Fachhändler,<br />
die zum „Laufspezialisten Camp“ Ende 2017 nach Herzogenaurach eingeladen waren, machte das Unternehmen eine Ausnahme: Sie durften<br />
sich anschauen, wo Adidas an neuen Ideen feilt, um Läufer noch besser zu machen. „Für unsere Laufprofi-Händler sind solche Events<br />
wichtig, weil sie Läufern die ausgefeilten Technologien so noch näher bringen können“, sagt Jörg Seifert, Geschäftsführer der Laufprofis,<br />
einem Verbund von rund 120 Fachhändlern, von denen einige beim Camp dabei waren. Diese aufs Laufen spezialisierten, meist inhabergeführten<br />
Geschäfte lieben und leben den Laufsport. Bei ihnen gibt es die beste Beratung. Das wissen auch die großen Hersteller wie Adidas,<br />
die den Fachhandel durch solche Events mit einem Wissensvorsprung ausstatten. Auch zwei Marathon-Asse waren zum zweitägigen Camp<br />
eingeladen: Anna und Lisa Hahner testeten dort die neuesten Produkte und fachsimpelten mit den Händlern.<br />
Fotos: Transalpine Run, Joe Bishop, Naranya-Verlag, Adidas<br />
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DER NEUE<br />
Wave Horizon 2<br />
jetzt bei Deinem LAUFPROFI<br />
in der Nähe<br />
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NEUER RATGEBER<br />
—<br />
HALBE<br />
DISTANZ<br />
GANZE FITNESS<br />
—<br />
↦ Unser Experte Andreas Butz<br />
schreibt in jeder Ausgabe von<br />
<strong>LÄUFT</strong>. über Irrtümer, denen viele<br />
Läufer aufsitzen. Jetzt hat er ein<br />
neues Buch zum Thema Halbmarathon<br />
veröffentlicht, das wir dir<br />
empfehlen wollen.<br />
Halbmarathon ist im Trend. Immer<br />
mehr Fitness-Begeisterte ziehen<br />
die genau 21.097 Meter des Halbmarathons<br />
der klassischen Distanz<br />
vor: niedrigerer Trainingsaufwand,<br />
kürzere Vorbereitungs- und Regenerationszeit<br />
und ein riesiges bundesweites<br />
Angebot an Läufen sind<br />
gute Argumente. Dabei heißt halbe<br />
Distanz nicht halbe Fitness. Denn<br />
um die Strecke durchzuhalten, muss<br />
man gezielt trainieren und sich<br />
mindestens sechs bis neun Monate<br />
vorbereiten. Unentbehrlich dabei:<br />
Das Buch „Halb-Marathon“ unseres<br />
Experten Andreas Butz.Seine Laufcampus-Methode<br />
bietet Trainingspläne<br />
für alle Leistungsklassen: für<br />
den Laufanfänger, der seine Fitness<br />
steigern will, für Laufbegeisterte<br />
mit Erfahrung und selbst für<br />
angehende Marathonläufer. Butz‘<br />
Erfolgsmethode kombiniert Laufen<br />
in verschiedenen Tempobereichen<br />
und Distanzen mit Regenerationsund<br />
Alternativtrainingseinheiten.<br />
Der richtige Trainingsmix motiviert<br />
somit immer wieder zum Laufen und<br />
bietet dem Körper neue Reize. Die<br />
HIIT-Trainigspläne versprechen ein<br />
UNSER EXPERTE<br />
Andreas Butz<br />
ist selbst über 130-maliger<br />
Marathonläufer und Trainer der Trainer.<br />
Der Gründer der „Laufcampus Akademie“<br />
bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und<br />
Personal Trainern aus. Sein neues Buch ist<br />
jetzt im BLV Buchverlag erschienen.<br />
Andreas Butz: Halb-Marathon.<br />
Neu! Jetzt mit HIIT-Trainingsplänen<br />
BLV Buchverlag, 128 Seiten<br />
15,00 €, ISBN 978-3-8354-1303-0<br />
besonders intensives Trainingserlebnis.<br />
Auch bei den so wichtigen<br />
Voraussetzungen für erfolgreiches<br />
Lauftraining lässt das Buch den<br />
Läufer nicht im Stich: Butz enthüllt<br />
die Erfolgsformel für die optimale<br />
Grund- und Wettkampfernährung.<br />
Auch alles Wissenswerte zu Laufkleidung,<br />
Sportuhren oder Sportbrillen<br />
findet sich hier. Das Buch<br />
zeigt außerdem die effektivsten<br />
Dehn- und Kräftigungsübungen, die<br />
zu einem abgerundeten Trainingsprogramm<br />
gehören und geschmeidig,<br />
gelenkig sowie beweglich machen.<br />
Kölner Halbmarathon<br />
Vom Stadtwald ins Stadion.<br />
Claudia Schneider vom Orga-Team<br />
Gesundheit<br />
Wer gerne zu<br />
Isodrinks greift ...<br />
Am 26. August <strong>2018</strong> findet der Kölner<br />
Halbmarathon bereits zum 20. Mal statt.<br />
Claudia Schneider, Geschäftsführerin des<br />
Orga-Teams, beantwortet drei Fragen rund<br />
um das Event.<br />
Was ist das Besondere an eurem Rennen?<br />
Die tolle Strecke durch den Kölner Stadtwald<br />
und die tolle Stimmung. Start und Ziel sind im<br />
NetCologne-Stadion direkt neben dem Rheinenergie-Stadion,<br />
wo der 1. FC Köln spielt. Im<br />
Stadion sind immer viele Leute und jeder wird<br />
angefeuert – egal ob es ins Ziel geht oder ob<br />
noch eine weitere Runde ansteht.<br />
Dreimal die Sieben-Kilometer-Runde –<br />
das ist der Halbmarathon. Man kann aber<br />
auch eine, zwei oder vier Runden laufen.<br />
Muss man sich schon bei der Anmeldung<br />
festlegen?<br />
Nein. Das Schöne ist, dass man noch während<br />
des Laufes entscheiden kann, wie viele<br />
Runden man laufen möchte. Eine Wertung<br />
gibt es nach jeder absolvierten Runde.<br />
Euer Teilnehmerlimit liegt bei 2500 –<br />
wie ist der Anmeldungsstand?<br />
Wir freuen uns sehr, dass sich jetzt schon so<br />
viele angemeldet haben – bei 2500 Teilnehmern<br />
müssen wir aus organisatorischen<br />
Gründen die Anmeldung schließen. Also:<br />
Schnell anmelden!<br />
→ KOELNER-HALBMARATHON.DE<br />
12<br />
... sollte seine Zähne gründlich und<br />
ausgiebig pflegen. Energydrinks und<br />
isotonische Getränke sorgen vor,<br />
während und nach dem Training<br />
zwar für einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt,<br />
greifen aber auch die<br />
Zähne an. Viele Sportgetränke sind<br />
sauer und enthalten zusätzlich Zitronensäure.<br />
Beides schädigt den Zahnschmelz.<br />
Wirksamstes Mittel dagegen:<br />
Zähne putzen und „künstlicher<br />
Zahnschmelz“, der von verschiedenen<br />
Herstellern angeboten wird.<br />
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ENERGY<br />
INFINITE<br />
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LAUF WEITER UND WEITER<br />
mit<br />
MIT DEM<br />
„Es gibt viele Wege, zusätzliche Energie zu erhalten, um weiter und weiter zu laufen.<br />
Doch nur der Brooks Levitate gibt dir unendliche Energie. Unsere brandneue DNA AMP<br />
Mittelsohlen-Technologie bietet dir Energierückführung auf einem ganz neuen Niveau,<br />
indem es deine Energie direkt zu dir zurück führt.“<br />
Es fühlt sich an, als könntest du ewig weiterlaufen.<br />
brooksrunning.de/levitate<br />
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14:19
EQUIPMENT & MODE<br />
LÄUFERBIER<br />
—<br />
WENN EIN<br />
LAUFLADEN MIT DEM<br />
BRAUEN BEGINNT<br />
—<br />
↦ Ein Bier für Läufer zu brauen – darauf<br />
muss man erst einmal kommen.<br />
Die Idee kam den Machern des Erfurter<br />
Laufladens, als sie nach etwas<br />
suchten, das die Erinnerung an Helga<br />
wachhalten sollte. Helga Lehmann,<br />
Jahrgang 1931, Mutter des Laufladen-Gründers<br />
Frank Lehmann und<br />
Oma des heutigen Geschäftsführers<br />
Boris Lehmann, lange Zeit Raucherin,<br />
fand erst mit 63 Jahren zum Laufen.<br />
Und half kräftig mit in dem 1992<br />
eröffneten Laufsport-Fachgeschäft<br />
des Sohnes. 2011 starb sie – mit 80<br />
– kurz nachdem sie von einem Lauf<br />
zurückgekehrt war. Ihr zu Ehren also<br />
brauen die Jungs vom Erfurter Laufladen<br />
in der Drei Kronen Brauerei in<br />
Memmelsdorf bei Bamberg „Helga“,<br />
das Läuferbier. Regionale Zutaten,<br />
Braumeisterin Isabella und maskuline<br />
Arbeit Erfurter Läufer und Freunde<br />
– und schon ist der „Sportlersud“<br />
fertig. Dieses Sommer-Bier schmecke,<br />
so die Lehmanns, wie Helga gewesen<br />
sei: Heiter, elegant, liebevoll, genüsslich<br />
und ausdauernd. Zum 25-jährigen<br />
Jubiläum des Laufladens gab es<br />
2017 die erste Edition, insgesamt elf<br />
Hektoliter. Und weil „Helga“ so gut<br />
lief, haben die Erfurter ihr Sortiment<br />
direkt um sechs handabgefüllte Hektoliter<br />
des Wintergebräus „Lokomotive“<br />
erweitert. „Lokomotive“ war der<br />
Spitzname von Emil Zatopek, einem<br />
tschechischen Wunderläufer, der bei<br />
den Olympischen Spielen 1952 das<br />
Kunststück fertigbrachte, über 5000<br />
und 10.000 Meter sowie im Marathon<br />
zu gewinnen. Die „Helga“-Edition<br />
<strong>2018</strong> gibt es übrigens ab dem 3. April<br />
– wo und wie man es beziehen kann,<br />
wird auf der Website des Läuferbiers<br />
verraten.<br />
→ LÄUFERBIER.DE<br />
Regenerationssandale<br />
Das tut den Füßen<br />
gut!<br />
Die<br />
le gibt es nun als limitiertes Ex-<br />
Telic-Regenerationssandaklusiv-Modell<br />
mit dem Logo von<br />
<strong>LÄUFT</strong>. Dieser bequeme Schuh<br />
hat in Amerika bereits den „Readers<br />
Choice Award“ der New<br />
York Times gewonnen. Mittlerweile<br />
gibt es diese Sandale, die<br />
nach dem Laufen eine Wohltat ist,<br />
auch in Deutschland. Sie besteht<br />
aus dem innovativen Material Novalon,<br />
das sich durch Köperwärme<br />
formen lässt. So entsteht ein<br />
anatomisch angepasstes Fußbett.<br />
Die zwei bis drei Zentimeter starke<br />
Mittelsohle dämpft perfekt -<br />
wie die Sohle deines Laufschuhs.<br />
Bei folgenden Händlern von<br />
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das Exklusiv-Modell von <strong>LÄUFT</strong>.:<br />
Runner Shop | Neupforte 15 |<br />
52062 Aachen<br />
Laufstil | Sanderstraße 11 |<br />
97070 Würzburg<br />
Frankfurter Laufshop | Große Friedberger<br />
Str. 37-39 | 60313 Frankfurt<br />
Mehr Infos:<br />
laufen.de/regenerationssandale<br />
TMX Running-Event<br />
Schmerzfrei laufen, ein Leben lang<br />
Ein Abend rund um das Thema gesundes Laufen. Das erleben die<br />
Gäste am 11. <strong>Mai</strong> beim TMX Running-Event in Köln. Mit Top-Vortragsrednern:<br />
Spitzenathleten wie Sebastian Hallmann oder Konstanze<br />
Klosterhalfen, aber auch Ärzte,<br />
Wissenschaftler und Physiotherapeuten<br />
verraten, wie man<br />
ein Leben lang schmerzfrei<br />
läuft. Los geht‘s am 11. <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
um 18 Uhr in Köln im M7173 in<br />
der Marienstr. 71-73. <strong>LÄUFT</strong>. ist<br />
als Medienpartner dieses tollen<br />
Events vor Ort. Der Eintritt<br />
ist kostenlos. Vorherige Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
→ TMX-RUNNING.DE<br />
14<br />
SPURENSUCHE<br />
RENGS EXPEDITION INS REICH DER LÄUFER<br />
Laufen ist in. An Ronald Reng, als Jugendlicher<br />
enthusiastischer Mittelstreckenläufer, ist<br />
dieser Trend lange vorbeigegangen. Mit fast<br />
50 fing er wieder an, begab sich auf die Suche<br />
nach seinem eigenen, verlorengegangenen<br />
Laufgefühl und der Antwort auf die Frage: Warum laufen<br />
wir? Dabei hat der Buchautor, bekannt durch seine Biografie<br />
über Robert Enke, spannende Erkenntnisse zu Tage<br />
gefördert. In „Warum wir laufen“ erfährst du, zu welchem<br />
Schluss er gekommen ist. Ronald Reng: Warum wir laufen,<br />
Piper Verlag, 304 Seiten, ISBN 978-3-492-05848-3, 20,00 €<br />
Fotos: Laufladen Erfurt, Piper<br />
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Für Lauf-<br />
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isotonisch und vitaminhaltig<br />
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LAUFEN‹<br />
DEIN WEG<br />
ZUR<br />
TOP-TECHNIK<br />
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16<br />
016_019_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_lauftechnik.indd 16 15.03.<strong>2018</strong> 10:45:46
↦ Springst du eigentlich schon?<br />
Oder läufst du nur und hoffst, so<br />
mit der Zeit besser zu werden?<br />
Dann könntest du Notiz nehmen<br />
von dem, was Leichtathleten<br />
schon seit Jahrzenten in ihrem<br />
Trainingsprozess berücksichtigen.<br />
Kleine Sprünge auf dem Vorfuß<br />
sind ideal geeignet, um die<br />
Lauftechnik auf Dauer zu verbessern.<br />
Viele reden davon, wie notwendig es<br />
ist, den Fußaufsatz beim Laufen von<br />
der Ferse Richtung Vorfuß zu verlagern.<br />
Mittelfußlaufen wird propagiert.<br />
Alles richtig. Was allerdings oft<br />
vergessen wird: Der Weg dahin ist für<br />
viele Läufer weit und bedeutet vor allem<br />
eins: Training. Training. Training.<br />
Denn ohne entsprechend vorbereitete<br />
Muskulatur ist eine Umstellung der<br />
Lauftechnik kaum zu meistern. Das<br />
bestätigt auch der Berliner Biomechaniker<br />
Dr. Srđan Popović. „Gerade<br />
Läufer, die moderne, gut gedämpfte<br />
Laufschuhe mit einem hohen Maß<br />
an Energierückgabe nutzen wollen,<br />
müssen in der Lage sein, mit ihrer<br />
Beinmuskulatur auch bei langen<br />
Belastungen bei jedem Bodenkontakt<br />
ein gewissen Maß an Steifigkeit zu<br />
erzeugen.“ Er erklärt das mit einem<br />
Beispiel, das wohl jedem aus Kindertagen<br />
noch bekannt ist. „Beim Hüpfen<br />
auf einem Trampolin geht es darum,<br />
die Beine im Moment des Aufpralls<br />
steif zu machen. Nur so kann der Körper<br />
die Energie, die ihm vom Trampolin-Tuch<br />
zurückgegeben wird, für den<br />
nächsten Sprung nutzen.“<br />
Und das gilt – im übertragenen Sinn<br />
– auch beim Laufen. Natürlich geht<br />
es hier nicht darum, Steifigkeit zu erzeugen,<br />
indem man bei jedem Schritt<br />
mit gestrecktem Bein landet – wie<br />
beim Trampolinspringen. Aber die<br />
Muskulatur muss so stark sein, dass<br />
in Hüfte, Knie und Fuß keine unphysiologischen<br />
Ausweichbewegungen<br />
entstehen, mit denen der Läufer<br />
versucht, die Aufprallkräfte zu minimieren.<br />
Das ist mit Steifheit gemeint,<br />
die Läufer für einen ökonomischen<br />
Laufstil im Moment des Fußaufsatzes<br />
gerade dann brauchen, wenn sie mit<br />
weichen, gut gedämpften Schuhe oder<br />
auf weichem Boden laufen. Dafür<br />
wird die komplette Muskelschlinge<br />
benötigt – vom Rumpf über Hüfte,<br />
Oberschenkel, Wade bis hinab in die<br />
Füße. Wer an allen Punkten stark ist,<br />
läuft nicht nur schneller und ökonomischer<br />
– auch die Verletzungsanfälligkeit<br />
sinkt.<br />
Aber: Wer nur läuft, trainiert diese<br />
Muskulatur nicht so, dass er seinen<br />
Laufstil verbessern kann. Deshalb<br />
empfehlen wir nicht nur die Übungen<br />
des sogenannten Lauf-ABCs, sondern<br />
vor allem Sprünge und Übungen,<br />
die deine Stabilität im Hüftbereich<br />
verbessern.<br />
Und die gute Nachricht: Zweimal 20<br />
Minuten Zusatz-Training pro Woche<br />
reichen vollkommen aus, um mit<br />
einigen wenigen, aber sehr effektiven<br />
Übungen Erfolge zu erzielen.<br />
Parallel dazu kann dann auch die<br />
Arbeit an der Umstellung des Laufstils<br />
beginnen. Dabei solltest du<br />
zwar immer daran denken, dass es<br />
die einzig richtige Lauftechnik nicht<br />
gibt. Dafür sind die Menschen viel zu<br />
verschiedenen. Allerdings ist der zuletzt<br />
in der Laufszene oft diskutierte<br />
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
„Preferred Movement Path“ oft auch<br />
nicht die perfekte Antwort auf die<br />
Frage nach dem individuell passenden<br />
Laufstil. Damit ist gemeint, dass jeder<br />
Mensch im Laufe seines Lebens beim<br />
Laufen ein Bewegungsmuster entwickelt,<br />
das zu ihm passt. „Das muss<br />
aber nicht unbedingt ein physiologischer<br />
Laufstil sein. Im Gegenteil: Der<br />
Preferred Movement Path kann sogar<br />
zu Überlastungen und Verletzungen<br />
führen“, erklärt Biomechaniker Dr.<br />
Srđan Popović.<br />
Wie die meisten seiner Kollegen<br />
empfiehlt er eine aktive Lauftechnik,<br />
bei der du den Fuß flach aufsetzt und<br />
nicht passiv mit der Ferse zuerst den<br />
Boden berührst. Ein solcher Laufstil<br />
ist weniger belastend, bringt einen<br />
deutlich effektiveren Vortrieb und<br />
ermöglicht damit schnelleres Laufen.<br />
Bei vielen Läufern berührt allerdings<br />
die Ferse zuerst den Boden. Das<br />
erschwert es, das Lauftempo zu erhöhen.<br />
Denn der Fersenaufsatz wirkt<br />
wie ein Bremsstoß. Ursache dafür ist,<br />
dass der Fuß zu weit vor dem Körperschwerpunkt<br />
den Boden berührt, was<br />
diesen Stil zusätzlich unökonomisch<br />
macht. ↦<br />
Laufstil ist eine Frage<br />
der Technik. Klar.<br />
Aber nicht nur. Entscheidend ist auch, wie gut deine Muskeln vom<br />
Rumpf bis zu den Füßen trainiert sind. Hier liest du,<br />
was du neben dem Laufen tun kannst, um besser zu laufen.<br />
Text: Christian Ermert | Übungen: Bernhard Koch | Fotos: Nike, Fotolia, Bernhard Koch<br />
17 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
016_019_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_lauftechnik.indd 17 15.03.<strong>2018</strong> 10:46:09
—<br />
AKTIV ABROLLEN<br />
IN<br />
3 PHASEN<br />
—<br />
BODENKONTAKT STÜTZPHASE ABDRUCK<br />
Idealerweise setzt du nicht mit der Ferse auf,<br />
sondern mit dem gesamten Fuß. Der optimale<br />
Aufsatzpunkt liegt circa 30 Zentimeter vor der<br />
Körperachse, einer gedachten, senkrechten Linie<br />
durch den Schwerpunkt des Körpers. Nur so<br />
kannst du die Energie optimal mitnehmen und<br />
den Bewegungsablauf stabilisieren. In diesem<br />
Moment muss dein Körper etwa das dreifache<br />
seines Gewichts abfedern.<br />
Dein Körperschwerpunkt bewegt sich über den<br />
Fuß am Boden nach vorn. Die dabei auftretenden<br />
Kräfte werden durch Abrollen des Fußes<br />
aufgefangen. Dabei knickt der Knöchel leicht<br />
nach innen. Diese natürliche Bewegung nennt<br />
man Pronation. Ist diese zu stark ausgeprägt,<br />
spricht man von Überpronation, die durch entsprechende<br />
Schuhe mit Stütze ausgeglichen<br />
werden sollte. Am Ende dieser Phase steht der<br />
kräftige Abdruck vom Boden über die Großzehe.<br />
Stell dir vor, dein Fuß rollt bei jedem Schritt<br />
die Erdkugel ein Stück weit nach hinten!<br />
↦ Außerdem provoziert dieser Stil<br />
Verletzungen: Hüpfe einfach mal<br />
ganz leicht auf der Stelle: Du wirst<br />
den Aufprall ganz automatisch über<br />
den Vorfuß abfedern. Niemand käme<br />
auf die Idee, auf der Ferse zu hüpfen<br />
– es wäre zudem schmerzhaft. Beim<br />
Laufen ist es ähnlich. Der perfekte<br />
Laufstil ermöglicht es uns, jeden<br />
Schritt abzufedern.<br />
Radikale Umstellungen des Laufstils<br />
sind allerdings schwierig. Du<br />
solltest dich langsam an ein neues<br />
Bewegungsmuster gewöhnen,<br />
beispielsweise in den ersten zehn<br />
Minuten eines Dauerlaufs.<br />
Eine gute Möglichkeit, am Laufstil<br />
zu arbeiten und gleichzeitig die<br />
dafür nötige Muskulatur zu entwickeln,<br />
sind regelmäßige Barfußläufe<br />
auf Rasen. Dabei stellt sich fast<br />
automatisch ein aktiver Laufstil<br />
ein, denn ein Aufprall auf der Ferse<br />
würde nach kurzer Zeit schmerzen.<br />
Schon nach wenigen Barfuß-Trainingseinheiten<br />
kommt es sowohl<br />
Ideal für die Entwicklung der<br />
Laufmuskulatur: SEILSPRINGEN!<br />
Der Abdruck vom Boden erfolgt vom Vorfuß<br />
und sollte je nach Tempo möglichst kräftig erfolgen.<br />
In diesem Moment sollte das hintere<br />
Bein inklusive Becken gestreckt sein um einen<br />
möglichst hohen Vortrieb zu erzeugen. Hierbei<br />
spielt natürlich ein stabiles Sprunggelenk sowie<br />
eine gute Wadenmuskulatur eine entscheidende<br />
Rolle. Unsere Achillessehne verstärkt diesen Effekt<br />
noch einmal.<br />
vom zentralen Nervensystem als<br />
auch vom Bewegungsapparat her<br />
zu einem Lerneffekt. Am Anfang<br />
genügen zehn Minuten, mit zunehmender<br />
Gewöhnung kannst du die<br />
Dauer der Barfußläufe verlängern.<br />
Einen ähnlichen Effekt haben Trainingseinheiten<br />
mit minimalistischen<br />
Laufschuhen wie den Free von<br />
Nike. Auch hier gilt: Keine kompletten<br />
Dauerläufe darin absolvieren,<br />
sondern kürzere, effektive Trainingseinheiten.<br />
D<br />
Be<br />
Vie<br />
ges<br />
das<br />
una<br />
ruh<br />
der<br />
ziel<br />
das<br />
Ide<br />
Pfl a<br />
sic<br />
sta<br />
Beidbeiniges Seilspringen ist ideal geeignet, um die komplette Muskelschlinge<br />
zu trainieren, die du für einen aktiven Laufstil brauchst. Dreimal fünf Minuten am<br />
Stück reichen. Wem die Koordination von Armen, Seil und Beinen noch schwerfällt,<br />
kann auch einfach auf der Stelle springen. Achte dabei darauf, jeden Sprung<br />
nach der Landung auf dem Fußballen im Sprung- und Kniegelenk abzufedern.<br />
18<br />
016_019_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_lauftechnik.indd 18 15.03.<strong>2018</strong> 10:46:18
—<br />
DREI ÜBUNGEN FÜR STABILITÄT<br />
IN RUMPF UND HÜFTE<br />
—<br />
STEP 1<br />
Stütze deinen Körper seitlich auf dem rechten Arm ab. Stabilisiere den<br />
SEITSTÜTZ<br />
Stütz-Arm senkrecht unterhalb der Schulter. Strecke dein oberes gestrecktes<br />
Bein vor dein unteres Bein und winkele dabei die Fußspitzen an. Der linke, obere Arm wird in<br />
Schulterlinie zur Decke geführt. Beinaußenseite, Becken und Rumpf bilden eine Linie. Führe nun den<br />
linken Arm unter deiner rechten Rumpfaußenseite hindurch. Dabei dreht sich dein Oberkörper mit ein,<br />
das Becken jedoch bleibt unverändert. Danach wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Dreimal<br />
zehn Wiederholungen pro Seite.<br />
STEP 2<br />
UNTERARMSTÜTZ<br />
(BÄUCHLINGS) Komme in den Unterarm-Stütz. Dein Oberarm stützt<br />
senkrecht von der Schulter nach unten, deine Unterarme liegen auf<br />
dem Boden auf. Deine Beine sind langgestreckt und du stützt dich auf deinen Fußspitzen auf. Jetzt<br />
einen Unterschenkel zur Decke anheben und im rechten Winkel beugen, die Fußspitze dabei anziehen.<br />
Halte dein Becken stabil. Aus dieser Position schiebst du dein angewinkeltes Bein langsam<br />
weiter nach oben zur Decke. Danach wieder leicht absenken. Nur das ausführende Bein ist in Bewegung.<br />
Vermeide ein Hohlkreuz. Dreimal zehn Wiederholungen pro Seite.<br />
STEP 3<br />
(RÜCKLINGS) Aus der Rückenlage die Arme anwinkeln, dich auf den<br />
UNTERARMSTÜTZ<br />
Unterarmen abstützen und den Körper strecken. Dann den Po anheben<br />
und die Hüftknochen parallel halten. Die Beine halten mit angewinkelten Fußspitzen hüftbreit die<br />
Position. Die Oberarme zeigen von der Schulter senkrecht zum Boden. Beinvorderseite, Becken und<br />
Bauch bilden eine Linie. Sechsmal 30 Sekunden lang die Position halten.<br />
Die Innovation für ein optimiertes Training<br />
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Besser wird man nur durch Training<br />
Viele Sportler nutzen breit zusammengestellte<br />
Nahrungsergänzungen, um<br />
das schlechte Gewissen aufgrund<br />
unausgewogener Ernährung zu beruhigen.<br />
Experten bezweifeln jedoch<br />
deren Notwendigkeit. Sie empfehlen,<br />
ziel gerichtet Vitalstoff e einzusetzen, um<br />
das Training zu verbessern.<br />
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sich anpassen) erhöhen die Widerstandsfähigkeit<br />
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Intensive Belastungen können dadurch<br />
muskulär und mental deutlich besser<br />
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überzeugt der neutrale Laufschuh durch flexibles<br />
Primeknit-Obermaterial und eine Verstärkung im<br />
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Kompression, die von den Knöcheln bis zur Hüfte hin<br />
abnimmt, wird der Blutfluss verbessert. Die Muskeln<br />
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645 Music von Garmin musst du dafür jetzt nicht einmal mehr dein Handy oder deinen<br />
MP3-Player mitnehmen. Bis zu 500 Songs kannst du auf der Uhr speichern und<br />
über Bluetooth-Kopfhörer unterwegs hören. Bald sollen Kunden des Musikstreaming-Dienstes<br />
Deezer auch ihre Playlists mit der Uhr synchronisieren können. Der<br />
Forerunner 645 ist aber auch ohne Musik-Funktion erhältlich (399,99 Euro). Beide<br />
Versionen bieten dann neben Pulsmessung am Handgelenk alle gängigen Funktionen<br />
einer modernen Sportuhr wie relevante Laufdaten und Trainingssteuerung. Die Uhr<br />
kann individuell designed und über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden.<br />
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genauso einmalig wie eine spezielle Außensohle und ein der Themse<br />
nachempfundenes Symbol auf dem Zungenlabel. Dank seiner überragenden<br />
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Silhouette International Schmied AG / Austria, Made under licence from adidas AG © 2017 adidas AG. adidas, the Badge of Sport and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.<br />
Silhouette International Schmied AG / Autriche, faite sous licence de adidas AG © 2017 adidas AG. adidas, l’insigne du sport et le logo 3-Barres sont des marques déposées du Groupe adidas.<br />
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Silhouette International Schmied AG / Austria, Made under licence from adidas AG © 2017 adidas AG. adidas, the Badge of Sport and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.<br />
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MAURTEN<br />
→ ADIEU, MAGENPROBLEME !<br />
Viele Läufer, die auf Bestzeitenjagd sind,<br />
kennen das: Durch manche Kohlenhydrat-Getränke<br />
wird ihnen schlecht. Das<br />
schwedische Getränkepulver Maurten bietet eine Lösung, die<br />
vergangenes Jahr von den Siegern der größten Marathons in<br />
Berlin, Boston, Chicago, New York, London und Tokio, aber<br />
auch beim bisher schnellsten Marathon überhaupt von Eliud<br />
Kipchoge (2:00:25 h in Monza, nicht regelkonformer Tempomacher-Einsatz)<br />
genutzt wurde. Auch Deutschlands bester<br />
Marathonläufer Arne Gabius hat Maurten getrunken, als er<br />
im Herbst beim Frankfurt-Marathon zum dritten Mal unter<br />
2:10 Stunden gelaufen ist. Als Mediziner kann er das Produkt<br />
erklären: „Maurten verwendet Zellulose aus Algen, die<br />
auf Magensäure reagiert und die enthaltenen Kohlenhydrate<br />
einkapselt. Der Magen bemerkt gar nicht, dass da Zucker<br />
ankommt. Im Darm ist dann das Milieu basisch, die Kapseln<br />
lösen sich, die Glukose gelangt ins Blut, ohne zuvor Magenprobleme<br />
verursachen zu können.“ Neben Algin – extrahiert<br />
aus braunem Seetang – setzt Maurten auch Pektin ein, das in<br />
Äpfeln, Zitronen, Karotten und Tomaten zu finden ist.<br />
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scheuern nicht. Außerdem reflektieren<br />
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Darmstädter Landstraße 13<br />
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Reutlinger Straße 51<br />
72072 Tübingen<br />
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Nauklerstraße 61<br />
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Kaiserstraße 72<br />
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› GINA LÜCKENKEMPER ‹<br />
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Text: Anja Herrlitz | Fotos: Michael Handelmann, Imago<br />
26<br />
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Es ist das größte Sport-Event des Jahres in Deutschland:<br />
Vom 7. bis 12. August finden in Berlin die Leichtathletik-<br />
Europameisterschaften statt. Am Start: Gina Lückenkemper.<br />
Die Leverkusenerin zählt im Sprint zu den Goldkandidatinnen.<br />
Ruhe und Ausgleich findet die Ausnahmesprinterin,<br />
die zu Beginn eher Läuferin war, bei ihrem Pferd Picasso.<br />
↦ Beim Sprinten spürt Gina Lückenkemper<br />
den Nervenkitzel,<br />
jede Hundertstel zählt, es kann nie<br />
schnell genug sein. Aber bei ihrem<br />
Pferd Picasso lässt die 21-Jährige<br />
los. Hier entschleunigt sie, findet<br />
Ruhe, Abstand und Entspannung.<br />
Auch hier zählt jede Sekunde –<br />
aber es können niemals zu viele<br />
sein, die sie mit ihrem Pferd verbringt.<br />
Die Sprinterin wandelt<br />
zwischen den Welten, ist in jeder<br />
daheim und fühlt sich wohl.<br />
Die 21-Jährige gehört derzeit zu<br />
den ganz großen Sprinthoffnungen<br />
Deutschlands. Wer über 100 Meter<br />
bei den Frauen unter 11 Sekunden<br />
bleibt, gehört zu den ganz Großen.<br />
In Deutschland haben das überhaupt<br />
erst sieben Sprinterinnen geschafft.<br />
Und nachdem es 26 Jahre lang keiner<br />
Deutschen mehr gelungen war,<br />
sprintete Lückenkemper im vergangenen<br />
Jahr bei der WM in London<br />
10,95 Sekunden. „Es hat sich nicht<br />
anders angefühlt, als eine Zeit über<br />
elf Sekunden, aber das Gefühl danach<br />
war unbeschreiblich“, erzählt<br />
Gina Lückenkemper mit einigen<br />
Monaten Abstand. Und fügt lachend<br />
hinzu: „Und es ist geil zu wissen,<br />
dass ich als einzige aktive Sprinterin<br />
aus Deutschland bei der Bestzeit<br />
keine elf vor dem Komma habe. Und<br />
auf dem Papier sieht eine Zehn halt<br />
auch besser aus als eine Elf.“<br />
Was nicht heißen soll, dass sich die<br />
Sprinterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen<br />
mit den anderen deutschen<br />
Sprinterinnen nicht versteht. Ganz<br />
im Gegenteil. Zickenkrieg sucht man<br />
hier vergeblich. Die Schnellsten<br />
Deutschlands sind alle jung, sie kommen<br />
aus der ganzen Republik und sie<br />
sind ein echtes Team. Sie besuchen<br />
sich im Training, um voneinander<br />
zu profitieren. „Wir wollen alle<br />
schnell sein und wir begegnen uns<br />
mit Respekt“, sagt Gina Lückenkemper.<br />
„Ich glaube, das ist essentiell.<br />
Nur so können wir auch als Staffel<br />
richtig erfolgreich sein.“ Und dafür<br />
arbeitet Gina Lückenkemper Tag<br />
für Tag mit ihrem Trainer Uli Kunst.<br />
„Uli hat unglaublich viel Erfahrung.“<br />
Der 67-Jährige hat schon in vielen<br />
Ländern die unterschiedlichsten<br />
Athleten betreut. Und das sieht<br />
Lückenkemper als Vorteil. Sie selbst<br />
bezeichnet sich als „nicht so einfache<br />
Athletin. Wenn mein Kopf nicht<br />
mitmacht, kann ich das Training knicken“.<br />
Kunst hat dafür Verständnis<br />
und bringt das nötige Feingefühl mit.<br />
Dieses Jahr haben beide ein großes<br />
Ziel vor Augen: die Heim-EM im<br />
August im Berliner Olympiastadion.<br />
„Vor Heimpublikum zu laufen,<br />
ist etwas ganz Besonderes. Und<br />
das Berliner Olympiastadion ist für<br />
mich dazu noch eines der schönsten<br />
der Welt“, freut sich die 21-Jährige<br />
schon jetzt. Vor zwei Jahren gewann<br />
sie bei der EM in Amsterdam jeweils<br />
Bronze über 200 Meter und mit der<br />
4x100-Meter-Staffel. Und auch dieses<br />
Jahr will sie mit zwei Medaillen<br />
die Heimreise antreten.<br />
ENTSPANNUNG BEIM<br />
SCHLAMM ENTFERNEN<br />
Dafür heißt es jetzt schuften: in zwei<br />
Trainingslagern im US-amerikanischen<br />
Clermont und auf Teneriffa<br />
sowie daheim im Training. Nebenbei<br />
studiert sie Wirtschaftspsychologie<br />
in Bochum. Wenn ihr dann nach Training<br />
und Uni der Kopf brummt, fährt<br />
Gina Lückenkemper in den Stall zu<br />
ihrem Pferd Picasso. Seitdem sie fünf<br />
ist, reitet sie, vor zwei Jahren erfüllte<br />
sie sich den langgehegten Traum<br />
von einem eigenen Pferd. An vier<br />
Tagen in der Woche ist sie normalerweise<br />
im Stall, immer wenn sie keine<br />
Zeit hat, kümmert sich eine Freundin<br />
um Picasso. „Meistens sage ich, ich<br />
fahre nur mal kurz in den Stall. Aber<br />
oft bin ich dann doch mindestens<br />
zwei Stunden da. Gerne auch mal<br />
länger“, erzählt sie lachend. ↦<br />
27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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LÄUFER & LEUTE<br />
Dort findet die quirlige Sprinterin<br />
Ruhe. „Das ist für mich Entspannung<br />
pur – egal was ich mache. Ob ich ihn<br />
vom Schlamm befreie, oder ob ich mit<br />
ihm eine Runde reite oder spazieren<br />
gehe. Für mich ist das Seelenheil,<br />
meine Therapie.“<br />
Doch auch hier ist Köpfchen gefragt.<br />
„Picasso ist ein unfassbar intelligentes<br />
Pferd, das unglaublich schnell<br />
lernt. Er ist ein kleiner Streber, der<br />
dem Menschen gefallen will und alles<br />
dafür tut“, erzählt Gina Lückenkemper<br />
schmunzelnd. Was aber auch<br />
bedeutet, dass sie gefragt ist. Sie<br />
muss ihr Pferd beschäftigen, sich immer<br />
etwas Neues für ihn ausdenken.<br />
Derzeit versucht sie, ihm beizubringen,<br />
sich auf Kommando hinzulegen.<br />
Eine große Herausforderung für ein<br />
Fluchttier, das am Boden liegend<br />
wehrlos ist.<br />
VON DER LANGSTRECKE<br />
ZUM SPRINT<br />
Aber Picasso vertraut ihr – und sie<br />
ihm. Beide kennen sich gut. Gina<br />
Lückenkemper hat ihr Pferd mit einer<br />
Freundin zusammen eingeritten und<br />
weiß deshalb immer genau, wie seine<br />
Laune ist. „Ich reite nur auf ihm,<br />
wenn wir beide gut drauf sind“, sagt<br />
sie. Sie will keine Verletzung riskieren.<br />
Generell aber glaubt sie, dass ihr<br />
das Reiten auch für das Sprinten hilft.<br />
„Ich kann damit Muskelgruppen trainieren,<br />
die ich sonst nicht so intensiv<br />
erreiche“, meint sie. Die Adduktoren<br />
an den Oberschenkelinnenseiten<br />
zum Beispiel. Die muss sie dann beim<br />
Krafttraining nicht mehr trainieren,<br />
dafür aber die Außenseiten, damit<br />
es zu keinem Ungleichgewicht in der<br />
Muskulatur kommt. Und die gerade<br />
Haltung beim Reiten fordert auch ihre<br />
Bauchmuskeln. „Mein Coach ist einer<br />
der größten Befürworter des Reitens“,<br />
sagt sie.<br />
Noch mehr befürwortet er aber natürlich,<br />
wenn sie rennt. Und das hat Gina<br />
Lückenkemper schon immer gern<br />
getan. Seitdem sie sieben Jahre alt<br />
war, macht sie Leichtathletik. Dass sie<br />
irgendwann einmal Sprinterin werden<br />
würde, war aber nicht von vornherein<br />
klar. „Früher bin ich viel Langstrecke<br />
gelaufen“, verrät sie. Bis sie etwa<br />
zehn oder elf Jahre alt war, lief sie<br />
Strecken bis zu 10 Kilometer – und die<br />
in weniger als 55 Minuten. „Aber ich<br />
gebe zu, dass ich dafür mittlerweile zu<br />
faul bin. Ich laufe mich beim Training<br />
nicht einmal mehr ein, sondern gehe<br />
mich warm“, erzählt sie und lacht.<br />
Mit ihrem Pferd müsse sie schließlich<br />
auch erst einmal Schritt reiten bevor<br />
sie trabe oder galoppiere. Wieso solle<br />
sie es anders machen?<br />
Ein ganz besonderes Erlebnis hatte<br />
Gina Lückenkemper im vergangenen<br />
Jahr. Die Soesterin hat bei dem internationalen<br />
Kinderhilfswerk „Plan<br />
International Deutschland“ eine<br />
Patenschaft für ein Mädchen in Ghana<br />
übernommen. „Die Reise war für<br />
mich sehr emotional. Ich bin durch<br />
ein Land gereist, in dem die Leute<br />
teilweise kein fließend Wasser haben,<br />
was für uns eine Selbstverständlichkeit<br />
ist.“ Umso mehr begeisterte sie<br />
das Wasserprojekt von „Plan International<br />
Deutschland“, das die Wasserversorgung<br />
in Ghana verbessern soll.<br />
So sehr, dass sie selbst 5000 Euro von<br />
den Prämien spendete, die sie von<br />
ihrem langjährigen Ausrüster Adidas<br />
erhalten hatte. In Afrika selbst<br />
wurde sie mit offenen Armen empfangen,<br />
alle wollten sie an ihrem Leben<br />
teilhaben lassen und ihr zeigen, wie<br />
sie leben. „Der emotionale Höhepunkt<br />
war für mich natürlich, als ich mein<br />
Patenkind Annabella, ihre Schwester<br />
Isabella und die ganze Familie samt<br />
Großmutter kennengelernt habe.<br />
Das war sehr bewegend für uns alle“,<br />
blickt Gina Lückenkemper zurück.<br />
Und auch aus diesem Erlebnis wird<br />
sie Kraft gezogen haben. Kraft, die sie<br />
in diesem Sommer wieder zu schnellen<br />
Zeiten treiben soll – vor allem im<br />
Berliner Olympiastadion.<br />
MAGAZIN<br />
—<br />
NEWS UND<br />
BILDER UM<br />
DIE EM<br />
—<br />
132 Seiten vollgepackt mit tollen Bildern<br />
und allerhand Infos rund um Berlin und<br />
die besten Leichtathleten Deutschlands<br />
– das ist „BERLIN <strong>2018</strong> – Das Magazin“.<br />
Die Bilder von Gina Lückenkemper mit<br />
ihrem Pferd wurden für die Publikation<br />
aufgenommen. Und auch die Bilder von<br />
Robert Harting, Tatjana Pinto und Konstanze<br />
Klosterhalfen auf den folgenden<br />
Seiten sind in dem Magazin zu finden,<br />
fotografiert von keinem geringeren als<br />
Star-Fotograf Jim Rakete. Das Heft ist<br />
zum Preis von 5 Euro zzgl. Versandkosten<br />
im Ticketshop in Kombination<br />
mit einem Ticketkauf oder einzeln bei<br />
Bestellungen per <strong>Mai</strong>l an magazin@<br />
berlin<strong>2018</strong>.info erhältlich.<br />
28<br />
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» Zeit mit meinem Pferd<br />
ist für mich Seelenheil,<br />
meine Therapie «<br />
SPECIAL<br />
LEICHTATHLETIK-EM<br />
IN BERLIN<br />
7.-12. AUGUST<br />
RUHE UND ENERGIE:<br />
GINA LÜCKENKEMPER SPRÜHT VOR<br />
ENERGIE UND HAT IMMER EIN<br />
LACHEN AUF DEN LIPPEN. RUHE UND<br />
ABSTAND FINDET SIE BEI IHREM<br />
PFERD PICASSO<br />
29 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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—<br />
FACES OF BERLIN<br />
—<br />
Gut 3,5 Millionen Menschen wohnen in Berlin. Zur EM im Sommer<br />
kommen zehntausende Besucher hinzu. Und die besten<br />
Leichtathleten aus ganz Europa. Fünf Gesichter Berlins: Sportler<br />
und Nicht-Sportler, die in Berlin wohnen oder die Stadt im<br />
Sommer sportlich verzaubern wollen.<br />
Fotos: Jim Rakete, Helge Schwarzer<br />
Niklas Beckert<br />
Robert Harting<br />
← DISKUSWERFER AUS BERLIN<br />
Robert Harting ist Berlin und Robert<br />
Harting ist Diskuswurf. Der 33-Jährige<br />
war Olympiasieger und dreimal Weltmeister<br />
– das erste Mal 2009 daheim in<br />
Berlin. Damals zerriss er vor Freude sein<br />
Trikot. Dieses Jahr will er im Berliner<br />
Olympiastadion, das er liebevoll „sein<br />
Wohnzimmer“ nennt, seine Karriere<br />
beenden. Und vielleicht muss ja noch<br />
einmal ein Trikot dran glauben.<br />
Konstanze Klosterhalfen<br />
LÄUFERIN AUS LEVERKUSEN ↖<br />
Konstanze Klosterhalfen gilt als absolutes<br />
Ausnahmetalent im Laufbereich. Mit<br />
21 Jahren hält sie schon die deutschen<br />
Rekorde über 3000 Meter in der Halle<br />
und im Freien sowie <strong>Juni</strong>orenrekorde<br />
über 1500 und 5000 Meter. 2017 gelang<br />
es ihr, auf gleich drei Strecken „magische<br />
Marken“ zu knacken: Die 800<br />
Meter lief sie in unter zwei Minuten, die<br />
1500 Meter in unter vier und die 5000<br />
Meter unter 15 Minuten. Ihren Ausgleich<br />
zum Laufen findet die 21-Jährige, die<br />
auch schon als Model arbeitete, im<br />
Ballett. Sie will im Sommer in Berlin eine<br />
EM-Medaille gewinnen.<br />
PARALYMPICS-TEILNEHMER<br />
UND BVG-MITARBEITER →<br />
Viele Jahre drehte sich für<br />
Matthias Groß ganz viel um<br />
den Sport: Der 34-Jährige ist<br />
stark sehbehindert, war 15<br />
Jahre lang Leistungssportler<br />
und gewann 2008 Gold bei<br />
den Paralympics über 400 Meter.<br />
Heute ist er Beauftragter<br />
für Senioren und Fahrgäste mit<br />
Behinderung bei den Berliner<br />
Verkehsrbetrieben (BVG).<br />
Tatjana Pinto<br />
Matthias Groß<br />
GESCHÄFTSINHABER IN WILMERSDORF ↖<br />
Wer Sneaker liebt, kommt an Niklas<br />
Beckerts (links) „The Oak/Mad Flavor“<br />
in Wilmersdorf nicht vorbei. Hier gibt es<br />
Unikate, limitierte Modelle und Raritäten,<br />
nach denen sich die Sammler die Finger<br />
lecken. Der Ur-Berliner liebt aber nicht nur<br />
sportliche Schuhe, sondern auch den Sport<br />
selbst: Im vergangenen Jahr finishte er<br />
seinen ersten Marathon.<br />
↙ SPRINTERIN AUS PADERBORN<br />
Tatjana Pinto gehört neben<br />
Gina Lückenkemper zu den<br />
ganz schnellen Sprinterinnen<br />
Deutschlands. In der Halle lief<br />
die 25-Jährige über 60 Meter in<br />
7,06 Sekunden die drittschnellste<br />
Zeit einer Deutschen in der<br />
Geschichte und war nur zwei<br />
Hundertstel langsamer als der<br />
deutsche Rekord. Jetzt will sie<br />
das im Sommer auch auf den 100<br />
Metern zeigen.<br />
30<br />
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Fotos: Berlin <strong>2018</strong>, iStock<br />
—<br />
PLACES OF BERLIN<br />
—<br />
Sehenswürdigkeiten hat Berlin wie Sand am<br />
Meer. Zwei Orte werden die Leichtathletik-Fans<br />
im Sommer besonders begeistern: Das Olympiastadion<br />
und der Breitscheidplatz.<br />
SPECIAL<br />
LEICHTATHLETIK-EM<br />
IN BERLIN<br />
7.-12. AUGUST<br />
BREITSCHEIDPLATZ<br />
Der Breitscheidplatz wird neben dem Olympiastadion der zweite Hot Spot<br />
der Europameisterschaften. Hier beginnen und enden alle sechs Straßenwettbewerbe<br />
im Marathonlauf und im Gehen (20 und 50 km). Im Schatten<br />
der Gedächtniskirche werden dann die Medaillengewinner gekürt. Aber<br />
auch sonst wird der Breitscheidplatz ein absoluter Magnet für Fans,<br />
Zuschauer, Sportler und Besucher aus der ganzen Welt sein: Für sieben<br />
Tage entsteht hier während der EM die „Europäische Meile“, auf der jeden<br />
Tag eine riesige Leichtathletik-Party gefeiert wird. Es entsteht eine blaue<br />
400-Meter Bahn, die zum Flanieren und Entspannen einlädt, die Qualifikation<br />
im Kugelstoßen findet hier statt. In der Kultur-Arena finden Abend<br />
für Abend die Medaillenzeremonien statt und die Zuschauer erwartet eine<br />
Late-Night-Show mit nationalen und internationalen Gästen.<br />
OLYMPIASTADION<br />
Entworfen und gebaut wurde das Berliner Olympiastadion einst von den Nationalsozialisten<br />
für die Olympischen Spiele 1936. Damit es sich danach nicht zu einer<br />
neonazistischen Kultstätte entwickelte, wurde Hitlers ehemalige Führerloge nach<br />
dem Krieg um die zwei Meter gekürzt, in denen er sich aufgehalten hatte. Zuletzt<br />
wurde das Olympiastadion von 2000 bis 2004 grundlegend umgebaut, modernisiert<br />
und erhielt auch die blaue Tartanbahn. Die Befürchtung, Wasservögel könnten durch<br />
die Farbe irritiert werden und sich zu Tode stürzen, bestätigten sich übrigens genauso<br />
wenig wie die Bedenken, die blaue Farbe sei zu wenig aggressiv und Rekorde seien<br />
deshalb so gut wie ausgeschlossen.Die 100- und 200-Meter-Weltrekorde, die der Jamaikaner<br />
Usain Bolt 2009 bei der WM in Berlin aufstellte, haben bis heute Bestand.<br />
Ursprünglich für 100.000 Zuschauer entworfen, verfügt das Olympiastadion heute<br />
über 74.475 Sitzplätze.<br />
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—<br />
SO KOMMST DU ZUR EM<br />
—<br />
Die Leichtathletik kehrt heim auf die<br />
schnellste Bahn der Welt! Vom 7. bis<br />
12. August <strong>2018</strong> finden im Berliner<br />
Olympiastadion die 24. Leichtathletik-Europameisterschaften<br />
statt. So<br />
rasant, so kompakt, so begeisternd<br />
wie nie zuvor.<br />
1600 Athletinnen und Athleten aus<br />
über 50 Nationen treten in den Wettkämpfen<br />
um die Medaillen an. Sie<br />
garantieren starke Sprünge, weite<br />
Würfe, schnelle Sprints – und absolute<br />
Gänsehautmomente! Tickets für<br />
die Leichtathletik-EM Berlin <strong>2018</strong>,<br />
das größte Sportereignis des Jahres<br />
<strong>2018</strong> in Deutschland, sind schon ab<br />
15 Euro für die Qualifikations-Wettkämpfe<br />
an vier Vormittagen sowie<br />
ab 35 Euro für die Abend-Entscheidungen<br />
erhältlich. Insgesamt stehen<br />
sechs Kategorien inklusive Premiumund<br />
Familienpaketen zur Verfügung.<br />
Besonders attraktiv ist natürlich das<br />
Dauerticket für alle sechs Veranstaltungstage<br />
mit zehn Sessions – um<br />
keine Entscheidung, keine Emotion,<br />
kein Highlight zu verpassen.<br />
—<br />
TICKET-SPECIALS<br />
—<br />
DAS MEHRKAMPF-TICKET<br />
Das gibt es nur bei der Leichtathletik-EM<br />
Berlin <strong>2018</strong>: Sowohl für den<br />
Zehnkampf der Männer (Dienstag<br />
und Mittwoch) als auch für den Siebenkampf<br />
der Frauen (Donnerstag<br />
und Freitag) gibt es das Kombi-Ticket<br />
Mehrkampf – gültig für alle vier<br />
Sessions, in denen die „Könige der<br />
Leichtathleten“ über jeweils zwei<br />
Tage ihre Medaillengewinner ermitteln.<br />
Der Clou dabei: Die variable<br />
Platzwahl zu jeder Session ermöglicht<br />
bei allen Disziplinen die ideale Sicht.<br />
DAS FAMILIENTICKET<br />
Besonders günstig und für die ganze<br />
Familie: die Ticketangebote in den<br />
Familienblocks in der Ostkurve.<br />
Gültig für drei Personen – in den<br />
Kombinationen: mindestens ein<br />
Erwachsener plus zwei Kinder/<br />
Jugendliche bis 18 Jahre oder zwei<br />
Erwachsene plus Kind/Jugendlicher<br />
bis 18 Jahre. Die Buchung kann<br />
für jedes weitere Familienmitglied<br />
durch ein reguläres Ticket ergänzt<br />
werden. Erhältlich für jede der zehn<br />
Einzel-Sessions.<br />
DAS GRUPPEN-SPECIAL<br />
Gemeinsam erleben, gemeinsam<br />
sparen: Ein Ausflug mit dem Verein,<br />
der Schulklasse oder Freunden –<br />
Kinder und Jugendliche von 7-18<br />
Jahren erhalten ab einer Anzahl<br />
von 15 Personen 35 Prozent Ticket-Nachlass<br />
in der PK3 plus eine<br />
Freikarte für ihre Begleitperson.<br />
Das Gruppen-Special kann auf<br />
Einzeltickets sowie Dauerkarten<br />
angewendet werden und ist für alle<br />
Sessions verfügbar.<br />
DAUERKARTE 1:<br />
FINAL-SESSIONS<br />
In den sechs Abend-Sessions der<br />
Leichtathletik-EM werden Medaillen<br />
in 42 spannenden Wettkampf-Finals<br />
vergeben. Mit dem Kombi-Ticket<br />
Finals verpassen Zuschauer keine<br />
Entscheidung!<br />
DAUERKARTE 2:<br />
ALLE SESSIONS<br />
Keinen Wurf, keinen Sprung, keinen<br />
Lauf und erst recht keine Entscheidung<br />
verpassen! Die Dauerkarte<br />
garantiert einen Stammplatz im<br />
Olympiastadion für alle zehn Wettkampf-Sessions<br />
an den sechs Tagen<br />
der Leichtathletik-EM. Alle Qualifikationen,<br />
Vorläufe und Semi-Finals, alle<br />
Final-Entscheidungen.<br />
TICKETS & ZEITPLAN<br />
Den EM-Zeitplan findest du unter<br />
www.berlin<strong>2018</strong>.info<br />
Dort gibt's auch Tickets.<br />
Oder unter: 01806-999 000 <strong>2018</strong>*<br />
sowie an allen Ticketmaster-<br />
Verkaufsstellen<br />
* 20 Cent pro Verbindung aus dem deutschen Festnetz/max. 60 Cent pro Verbindung aus dem deutschen Mobilfunknetz<br />
32<br />
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—<br />
DAS<br />
AUSDAUER-<br />
GEN EIN-<br />
SCHALTEN<br />
—<br />
Fotos: iStock<br />
34<br />
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Schweizer Wissenschaftler haben ein Protein<br />
aufgespürt, das Sportler ausdauernder macht.<br />
Hier liest du, wie du deine Gene so beeinflussen<br />
kannst, dass deine Muskeln mehr von<br />
diesem Protein produzieren.<br />
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
↦ Jeder Mensch verfügt über zwei Sorten von Muskelfasern:<br />
Rote, die vor allem Ausdauerleistungen ermöglichen,<br />
aber nicht ganz so schnell zucken. Und weiße, die<br />
für Kraft und Schnelligkeit sorgen, aber schnell ermüden.<br />
Als Läufer brauchst du vor allem rote Ausdauermuskeln,<br />
Sprinter sind dank eines hohen Anteils schneller,<br />
weißer Fasern so fix. Schon länger wurde vermutet,<br />
dass die roten Ausdauermuskeln nicht allein wegen ihres<br />
hohen Mitochondrien- und Myoglobingehalts sehr<br />
viel langsamer ermüden als ihre für die Sprintfähigkeit<br />
eines Sportlers verantwortlichen „weißen“ Kollegen.<br />
Wissenschaftler aus Basel sind jetzt dem sogenannten<br />
„Marathonprotein“ (wissenschaftlicher Name: PGC-1α)<br />
auf die Spur gekommen. Es stellt den Stoffwechsel in den<br />
Ausdauermuskeln um. Die Forscher fanden heraus, dass<br />
PGC-1α zum einen die Laktatbildung bremst und zum<br />
anderen die sofortige Weiterverwertung vorhandenen<br />
Laktats zur Energiegewinnung ankurbelt. Wer in seinen<br />
Muskeln genug des Marathon-Proteins produziert, kann<br />
sein Leistungsniveau über lange Distanzen halten.<br />
Nun die schlechte Nachricht: Du kannst das Marathonprotein<br />
PGC-1α nicht im Laden kaufen. Und es gibt auch<br />
keine Nahrungsmittel, in denen es vermehrt steckt.<br />
Doch wie kommt es dazu, dass in den Muskeln von Ausdauersportlern<br />
auf einmal mehr PGC-1α produziert wird?<br />
Die Antwort auf diese Frage verdanken wir einem jungen<br />
Zweig der Molekularbiologie – der Epigenetik. Ihr<br />
Forschungsgegenstand ist die Regulation unserer Gene.<br />
Die Gene enthalten die Bauanleitungen für die Herstellung<br />
bestimmter Proteine. Sie können aktiv oder inaktiv,<br />
an- oder abgeschaltet sein. Die Fragen, mit denen sich<br />
die Epigenetik in diesem Zusammenhang beschäftigt,<br />
sind: Über welche Mechanismen und unter welchen<br />
Bedingungen werden Gene an- oder abgeschaltet – und<br />
damit die Produktion der Proteine, für die das jeweilige<br />
Gen verantwortlich ist? Und welche Konsequenzen hat<br />
das für Gesundheit und Leistungsfähigkeit?<br />
Eine der Antworten auf diese Fragen lautet: Der Lebensstil<br />
spielt eine zentrale Rolle. Sport, Ernährung,<br />
Tabak- oder Alkoholkonsum – und viele andere Dinge<br />
mehr – entscheiden darüber, welche Gene an- oder<br />
abgestellt werden. In Bezug auf das Gen, das die Bauanleitung<br />
für das Marathonprotein liefert, bedeutet<br />
das: Jeder Mensch besitzt das Marathon-Gen mit der<br />
Bauanleitung zur Herstellung des Marathonproteins<br />
PGC-1α. Aber je nach Training wird es unterschiedlich<br />
reguliert. Der Schlüssel zu einer erhöhten Produktion<br />
des Marathon-Proteins und damit einer reduzierten<br />
Laktatbildung sowie einer sofortigen Weiterverwertung<br />
vorhandenen Laktats zur Energiegewinnung lautet also<br />
ganz einfach: Ausdauertraining. Dieses Prinzip – Lebensweise<br />
beeinflusst Genregulation – gilt vermutlich<br />
für alle unserer etwa 23.000 Gene. In manchen Bereichen<br />
ist der Einfluss groß, wie die gute Trainierbarkeit<br />
von Ausdauerleistungen belegt. In anderen weniger<br />
ausgeprägt – zum Sprinter muss man eben geboren sein,<br />
denn eine Umwandlung von roten in weiße Muskelfasern<br />
ist kaum möglich. Dennoch belegen die Ergebnisse<br />
der Forschung im Bereich der Epigenetik: Du bist keinesfalls<br />
reiner „Sklave“ deiner Gene, sondern hast es zu<br />
einem guten Teil selbst in der Hand, was du aus deinen<br />
Genen machst. Für Ausdauersportler gilt das offenbar<br />
ganz besonders.<br />
Fotos: iStock<br />
Von unserem Experten Dr. Stefan Graf<br />
Der studierte Mediziner und Biologe hat in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht. Mittlerweile ist der Berliner<br />
als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und<br />
ist selbst seit frühester Kindheit bekennender „Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />
35 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
Jeder Mensch besitzt das Marathon-Gen mit der<br />
Bauanleitung zur Herstellung des Marathonproteins.<br />
Auch du. Du musst es nur aktivieren<br />
WAS IST WAS IM MUSKEL<br />
WEISSE SPRINTERMUSKELN<br />
Mitochondrien ...<br />
... sind die „Kraftwerke“ unserer Zellen.<br />
Diese Zellorganellen bauen Fette<br />
und Kohlenhydrate ab und produzieren<br />
dabei ATP (Adenosintriphosphat). ATP<br />
ist der einzige direkt zur Muskelkontraktion<br />
nutzbare Energieträger.<br />
Myoglobin ...<br />
... ist ein Muskelprotein, das den Sauerstofftransport<br />
innerhalb des Muskels<br />
übernimmt und für die rote Farbe<br />
von Ausdauerfasern verantwortlich ist.<br />
Myoglobin übernimmt den Sauerstoff<br />
aus dem Blut und gibt ihn am Ort der<br />
physiologischen Verbrennungsprozesse<br />
in den Muskelzellen wieder ab.<br />
Mitochondrien und Myoglobin ...<br />
… sorgen dafür, dass in deinen Muskeln<br />
Fett und Kohlenhydrate verbrannt<br />
werden. Je mehr von ihnen in deinen<br />
Muskeln sind, desto mehr Energie<br />
kann in Bewegung umgesetzt werden.<br />
Und du kannst länger und schneller<br />
laufen.<br />
Da die Energie für kurze Intensivbelastungen wie Sprints sauerstoffunabhängig<br />
(anaerob) bereitgestellt wird, benötigen Sprinterfasern<br />
vergleichsweise wenig Mitochondrien und sauerstoffbindendes<br />
Myoglobin, das für die rote Farbe von Muskeln verantwortlich<br />
ist. Was Mitochondrien und Myoglobin sind, haben wir im Kasten<br />
links erklärt. Der geringe Gehalt an Myoglobin lässt diese Fasern<br />
nur blass rot („weiß“) erscheinen. Unter Belastung ermüden diese<br />
Muskeln sehr schnell. Für Langstreckenläufe sind sie also denkbar<br />
ungeeignet.<br />
ROTE AUSDAUERMUSKELN<br />
Für Ausdauerleistungen sind die langsamer, aber ökonomisch und<br />
ermüdungsresistent arbeitenden, roten Muskelfasern entscheidend.<br />
Der hohe Myoglobin-Gehalt, der das tiefrote Erscheinungsbild<br />
ausmacht, sorgt dafür, dass viel Sauerstoff zur Verfügung steht,<br />
die hohe Mitochondrien-Dichte ermöglicht eine ergiebige, sauerstoffreiche<br />
(aerobe) Energieproduktion – beste Voraussetzungen für<br />
extensive Ausdauerbelastungen. Für Ausdauersportler lautet das<br />
Ziel also: Erhöhe den Mitochondrien- und Myoglobingehalt in deinen<br />
Muskeln und wandle so möglichst viele weiße Fasern in rote Fasern<br />
um. Genau diesen Effekt hat regelmäßiges Ausdauertraining.<br />
Rauchen schaltet Krebsabwehr und<br />
Muskelwachstum aus<br />
Niemand hat Zugriff auf sein „Genom“, also auf die in seinen Genen gespeicherten<br />
Informationen. Aber jeder nimmt mit seinem Lebensstil Einfluss darauf, welche Gene<br />
aktiv werden und welche nicht. Das Ergebnis ist ein individuelles Genregulationsmuster<br />
– auch Epigenom genannt. Dieses Epigenom verändert nicht die Gene selbst,<br />
steuert aber ihre Aktivität. So hat man mittlerweile nachweisen können, dass Rauchen<br />
Gene, die eine große Rolle für die natürliche Krebsabwehr spielen (Tumorsuppressorgene),<br />
epigenetisch abschaltet. Dadurch bilden Raucher keine beziehungsweise viel<br />
weniger Krebsabwehrproteine, was die deutlich höheren Krebsraten erklärt. Auch<br />
das Muskelwachstum bremsen Raucher mit epigenetischen Blockaden aus.<br />
36<br />
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› DER ARZT, DER LÄUFERN HILFT ‹<br />
—<br />
SO LANGSAM?<br />
AUF KEINEN<br />
FALL!<br />
—<br />
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
↦ Dr. Matthias Marquardt führt eine Praxis, die von<br />
vielen Läufern besucht wird. Was er ihnen bei Problemen<br />
rät, erzählt er in seiner <strong>LÄUFT</strong>.-Sprechstunde.<br />
Diesmal, warum es oft wichtig ist, auch mal langsam zu<br />
laufen. Und wieso fast jeder Läufer behauptet, dass er<br />
das gar nicht könne.<br />
Es gibt auch in der Sportmedizin Momente, da fließen<br />
Tränen im Sprechzimmer. Du denkst jetzt an wahrlich<br />
schlimme Szenarien wie Laufverbot bei Ermüdungsbruch<br />
oder ernsthafte Gelenkprobleme. Erstaunlicherweise<br />
sind auch die süchtigsten unter den Ausdauerjunkies<br />
in diesen Situationen einigermaßen verständig (was<br />
mich immer wieder wundert, ich wäre es nicht …). Ganz<br />
anders sieht dies allerdings aus, wenn man nach einer<br />
Spiroergometrie, also der Atemgasanalyse mit einer<br />
Atemmaske bei einer Leistungsdiagnostik, den Fettstoffwechselbereich<br />
gnadenlos genau feststellen konnte.<br />
Da wird beim Betrachten der Ergebnisse nach Luft<br />
geschnappt, da zeigt sich die nackte Verzweiflung, da<br />
fließen Tränen. Manchmal auch alles zusammen. Und warum?<br />
Nicht etwa, weil Sportarzt oder Trainer bildlich gesprochen<br />
mit der Peitsche im Raum stünden und schrien:<br />
„Renn‘ schneller, Schlappschwanz!“, und der Läufer nicht<br />
mehr könnte. Diese bedrückende Situation ist es nicht,<br />
die die Sportler zu Tränen rührt. Es ist paradoxerweise<br />
genau das Gegenteil. Fassungslosigkeit erzeugen Sätze<br />
wie diese: „Sie sollten langsamer laufen, um Ihre Grundlagenausdauer<br />
besser zu entwickeln. Idealerweise mit<br />
6:30 Minuten pro Kilometer.“ Reflexartig tönt es zurück,<br />
dass 6:30 Minuten pro Kilometer nun wirklich zu langsam<br />
wären. Bei der Fitness. Der Hinweis darauf, dass der<br />
Tempounterscheid zur 10-Kilometer-Bestzeit-Pace – also<br />
Vollgas –, die immer bei 5:10 Minuten pro Kilometer liegt,<br />
sehr bescheiden sei, wird sofort ignoriert. Den Kilometer<br />
in 5:30 Minuten zu laufen, wäre echt locker. Der gemeinsame<br />
Blick auf die Stoffwechselkurven verrät: Bei 5:30<br />
Minuten pro Kilometer ist nix mehr locker, sondern das<br />
Laktat sprudelt nur so aus den übersäuernden Muskeln.<br />
Fettstoffwechsel? Fehlanzeige!<br />
Unausweichliche Fakten? Nein. Jetzt setzt der Läufer zur<br />
finalen Volte an: „So langsam kann ich gar nicht laufen.<br />
Dann schmerzen meine Beine. Ich habe es ja schon<br />
versucht, aber es ist mir physisch leider unmöglich.“ Ich<br />
fasse zusammen: Sie können – aus physischen Gründen –<br />
nur 5:30 Minuten pro Kilometer im Training laufen. Und<br />
ebenfalls aus physischen Gründen nur 5:10 Minuten im<br />
Wettkampf. „Das ist ein sehr, sehr enger Korridor, in dem<br />
Sie überhaupt laufen können“, bemerke ich. Spätestens<br />
jetzt müssen beide lachen. Und unter Läufern darf man<br />
dann auch das Gespräch darüber führen, ob das nicht<br />
langsam laufen vielleicht doch an der Psyche und weniger<br />
an der Physis liegt. Denn wer ist schon gerne langsamer<br />
als die anderen? Wer lässt sich schon gerne überholen?<br />
Keiner! Aber manchmal ist es notwendig, diese innere<br />
Stärke aufzubauen, damit im Wettkampf dann endlich<br />
eine Pace von 4:59 Minuten für den Kilometer möglich<br />
ist, und die verdammte 5 vorne weichen kann!<br />
Unser Experte<br />
Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten Sportmediziner in Deutschland. Der Internist hat sich auf Check-up-Medizin und<br />
die Behandlung von Sehnenerkrankungen bei Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen des Laufsports und der Sportmedizin hat er verfasst.<br />
Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein Bestseller und lässt kaum eine Frage zu Training, Ernährung und Gesundheit bei Läufern unbeantwortet.<br />
In seiner „Sprechstunde“ in unserem Magazin behandelt er auf unterhaltsame Art Themen, die ihm im Alltag in der eigenen Praxis in Hannover<br />
immer wieder begegnen.<br />
www.doktor-marquardt.de & www.marquardt-running.com<br />
37 ——— <strong>LÄUFT</strong><br />
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› SANDRA BLANZ: LÄUFERIN<br />
—<br />
& YOGA-LEHRERIN ‹<br />
ZWEI LEIDEN-<br />
SCHAFTEN<br />
—<br />
Text: Marie Arens | Fotos: privat<br />
↦ Es gibt Tage, da kommt selbst<br />
eine Yogalehrerin nicht an ihre<br />
Füße. Steife und harte Muskeln<br />
machen die sonst locker eingenommene<br />
Position auf der Matte<br />
unmöglich. Dabei sollte Sandra<br />
Blanz doch als Vorbild für ihre<br />
Yogaschüler in Top-Form sein. Ein<br />
vorausgegangenes intensives Intervalltraining<br />
zur Vorbereitung<br />
auf den nächsten großen Lauf ist<br />
der Grund für die Einschränkung.<br />
Aber Sandra sieht das gelassen<br />
und wird dadurch als Lehrerin<br />
und Sportlerin nur authentischer.<br />
„Beim Yoga merke ich, wo mein<br />
Körper einen Ausgleich vom vielen<br />
Laufen braucht.“<br />
Mit dem Gedanken, einmal in ihrem<br />
Leben einen Marathon gelaufen sein<br />
zu müssen, hatte Sandra ihre Laufkarriere<br />
begonnen. Dann folgten<br />
immer neue Herausforderungen.<br />
Auf den Ironman 70.3 auf Mallorca<br />
2017 kann sie bereits stolz zurückblicken.<br />
Der Transalpine-Run – eines<br />
der härtesten Trailrun-Events der<br />
Welt – liegt noch vor ihr. Was die<br />
34-Jährige wohl dank Schnapszahl<br />
nie vergessen wird, ist ihre Bestzeit<br />
im Marathon: 3:33:33 Stunden.<br />
„Eigentlich wollte ich den Lauf unter<br />
3:30 Stunden beenden. Es hat nicht<br />
gereicht, aber dann habe ich mich so<br />
darüber gefreut.“ Dabei sah es vor<br />
fast zehn Jahren einmal so aus, als<br />
müsse sie ihre geliebten Laufschuhe<br />
an den Nagel hängen. Während<br />
des Studiums an der Deutschen<br />
Sporthochschule in Köln verleidete<br />
ihr eine Fußverletzung das Laufen.<br />
Keiner wusste, woran es lag. Und<br />
so blieb ihr als einzige Möglichkeit,<br />
eine Pause einzulegen und eine<br />
Alternativsportart zu suchen. Neben<br />
dem Schwimmen, das ihr heute im<br />
Triathlon zu Gute kommt, probierte<br />
sie etwas ganz Neues: Yoga.<br />
Trotz anfänglicher Zweifel, ob sie<br />
das wirklich genügend fordern würde,<br />
besuchte sie ihre erste Yogastunde.<br />
„Ich erinnere mich noch heute an<br />
das Gefühl, als ich nach dem Kurs<br />
lächelnd und komplett durchgeschwitzt<br />
nach Hause gefahren bin.<br />
Ich habe mich so stark gefühlt.“ Und<br />
prompt folgten die Yogaausbildung<br />
sowie die Eröffnung eines eigenen<br />
Studios in Köln. Ob es Schicksal war,<br />
dass die Verletzung sie zu einer –<br />
dem Laufen gegensätzlichen – Sportart<br />
führte, die sie heute zu ihrem<br />
Beruf gemacht hat?<br />
„Ich glaube, dass Dinge so kommen,<br />
wie sie kommen. Es bringt nichts,<br />
sich gegen etwas zu sträuben oder<br />
aufzugeben. Man sollte immer in Lösungen<br />
denken, statt in Problemen.“<br />
Wie aber passt der Ehrgeiz einer<br />
Athletin, die sich tagtäglich zu<br />
neuen Höchstleistungen pusht, zum<br />
Yoga, das ja zu innerer Gelassenheit<br />
führen soll?<br />
MIT YOGA ZURÜCK IN DIE<br />
BALANCE<br />
Sandra fasst das in einem prägnanten<br />
Zitat zusammen, das sie erst<br />
kürzlich gelesen hat: „Sei zufrieden<br />
mit dem was du hast, aber gebe<br />
dich nicht zufrieden.“ Yoga bringt<br />
sie nach dem Laufen zurück in die<br />
Balance. Auf der Matte fühlt sie in<br />
ihren Körper hinein und spürt nach,<br />
wo ihr Körper mal einen Ausgleich<br />
zum intensiven Training braucht.<br />
„Wenn ich früher gelaufen bin,<br />
bekam ich schnell einen Tunnelblick.<br />
Ich wollte immer mehr, immer<br />
schnellere Zeiten. Durchs Yoga hat<br />
sich etwas verändert. Ich akzeptiere,<br />
wo ich gerade stehe und mache auch<br />
mal Pause, wenn mein Körper mir<br />
Ruhe signalisiert.“<br />
Yoga gibt ihr das, was beim Laufen<br />
zu kurz kommt. „Durch Yoga ist<br />
mein Laufstil besser geworden. Hier<br />
kräftige ich außerdem die Muskeln,<br />
die beim Laufen eher vernachlässigt<br />
werden“, sagt Sandra. Durch<br />
ihre eigene Erfahrung kann sie gut<br />
einschätzen, was andere Sportler<br />
brauchen und auf deren individuelle<br />
Bedürfnisse eingehen.<br />
38<br />
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SANDRA BLANZ<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
Laufen war die erste große Leidenschaft von Sandra Blanz.<br />
Aber während einer Verletzungspause entdeckte sie Yoga für sich.<br />
Heute kombiniert sie beides – und vereint so Ehrgeiz und<br />
Gelassenheit in ihrer Persönlichkeit.<br />
Sie hat sich als Yogalehrerin auf den<br />
Sportbereich fokussiert und pickt<br />
aus allen Yoga-Stilen Elemente für<br />
eine gute Mischung heraus. Ganzheitliches<br />
Training ist die Devise:<br />
eine Kombination aus Kräftigung,<br />
Dehnung, Athletiktraining und<br />
Ausdauer. „Ich hebe mir den Sport<br />
gerne bis in den Abend auf, damit ich<br />
mich den ganzen Tag drauf freuen<br />
kann.“ Vor drei Jahren bewarb sie<br />
sich bei den Asics Front-Runnern.<br />
Die sind ein bunt gemischtes Team<br />
von Läufern, die auf der ganzen Welt<br />
an Wettkämpfen teilnehmen und ihre<br />
Erlebnisse, Abenteuer und Erfahrungen<br />
mit der Community teilen. Sie<br />
sind „Botschafter für Bewegung“, die<br />
inspirieren und motivieren, online<br />
und offline. Als Asics-Frontrunner<br />
nimmt Sandra Blanz an vielen größeren<br />
Events teil und läuft häufig in<br />
Gemeinschaft. „Auch hier habe ich<br />
natürlich die Yoga-Rolle übernommen“,<br />
sagt sie lächelnd. „Aber das<br />
Laufen ist und bleibt meine größte<br />
Leidenschaft.“<br />
Mehr zu Sandra Blanz auf www.yogasana-koeln.de<br />
39 ——— <strong>LÄUFT</strong><br />
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›MARATHON AUF<br />
—<br />
DEN FÄRÖER-INSELN‹<br />
WO DER MANN<br />
MIT DEM HAMMER<br />
WOHNT<br />
—<br />
Tórshavn bedeutet Thors Hafen. Und beim Anblick der spektakulären<br />
Landschaft rund um die Hauptstadt der Färöer-Inseln könnte man<br />
wirklich glauben, Thor, der nordische Donnergott, habe seinen Hammer<br />
hier einmal quer durchs Nordmeer sausen lassen. Wenn du raue<br />
Landschaften, familiäre Atmosphäre und Schafe magst, bist du beim<br />
Tórshavn-Marathon genau richtig.<br />
Text: Stefan Schlett | Fotos: Stefan Schlett, istock, faroephoto.com<br />
40<br />
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EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
TÓRSHAVN-<br />
MARATHON<br />
FACTS<br />
→ TÓRSHAVN-MARATHON:<br />
Erstaustragung: 2003, 30 Läufer<br />
nahmen den Marathon in Angriff,<br />
30 den Halbmarathon. 2017 starteten<br />
134 Teilnehmer beim Marathon<br />
und 304 Läufer und Walker<br />
beim Halbmarathon.<br />
→ HIGHLIGHT:<br />
Am Vorabend des Marathons<br />
wird die traditionelle Kulturnacht<br />
gefeiert, die einem Nationalfeiertag<br />
gleichkommt. Ganz Tórshavn<br />
ist auf den Beinen. Geschäfte,<br />
Museen und Institutionen haben<br />
bis tief in die Nacht geöffnet und<br />
veranstalten zahlreiche Events<br />
und Happenings.<br />
→ LAUFEN AUF DEN<br />
FÄRÖER-INSELN:<br />
Auf den Färöern gibt es zahlreiche<br />
Laufveranstaltungen. Neben<br />
dem Marathon gehört der Frauenlauf<br />
in Tórshavn Mitte <strong>Juni</strong><br />
(www.kvinna.fo) und der Halbmarathon<br />
auf der Insel Vagar im<br />
September (www.visitvagar.fo/<br />
en/what-to-do/whats-on/vagar-half-marathon)<br />
zu den populärsten<br />
Rennen.<br />
WWW.TORSHAVNMARATHON.COM<br />
E-MAIL: BRAGDID@GMAIL.COM<br />
41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EVENTS & REISEN<br />
↦ Auf den Färöer-Inseln geht es<br />
gemütlich zu. Das gilt auch für<br />
die Hauptstadt Tórshavn, mit ihren<br />
20.000 Einwohnern. Und für<br />
den Marathon, der hier seit 2003<br />
ausgetragen wird, mit seinen mittlerweile<br />
knapp 500 Teilnehmern.<br />
Erst um 13 Uhr fällt der Startschuss.<br />
Man kann also getrost<br />
ausschlafen, in aller Ruhe ausgiebig<br />
frühstücken und sich dann<br />
langsam aber sicher auf den Start<br />
vorbereiten.<br />
Wer es gewohnt ist, bei mitteleuropäischen<br />
Stadtmarathons zeitig aufstehen<br />
und nach hastiger Kohlenhydratzufuhr<br />
in den Startbereich eilen zu<br />
müssen, erfährt hier, wie angenehm<br />
das Marathon-Leben in kühleren<br />
Breiten sein kann. Bei einer Durchschnittstemperatur<br />
von gut 11 Grad<br />
Celsius im <strong>Juni</strong> ist ein Marathon am<br />
Nachmittag kein Problem.<br />
Nach dem Start wird erst einmal eine<br />
große Runde durch Tórshavn gedreht,<br />
die nach sechs Kilometern wieder am<br />
Start und Ziel vorbeiführt. Wer kein<br />
Bestzeitenjäger ist und den Blick<br />
nach links und rechts schweifen lässt,<br />
bekommt einen guten Eindruck von<br />
einer der kleinsten Hauptstädte der<br />
Welt: Das Zentrum mit seinen alten<br />
Holzhäusern besteht aus einem Netz<br />
von Gassen und schmalen Durchlässen,<br />
von Stufen und Felsen. Die<br />
meisten Gebäude sind niedrig, einige<br />
rot, viele schwarz geteert, haben weiße<br />
Fensterrahmen und grüne Grasdächer.<br />
Mittelalterliche Stadtkerne<br />
wie den von Tórshavn kann man in<br />
Skandinavien nur selten bewundern.<br />
Viele dieser aus Holz erbauten Viertel<br />
skandinavischer Städte sind irgendwann<br />
einmal einer vernichtenden<br />
Feuersbrunst zum Opfer gefallen. Und<br />
dann sind da noch die Schafherden in<br />
Tórshavn. Manche weiden auf Grün-<br />
flächen mitten in der Stadt. Tradition<br />
und Moderne direkt nebeneinander –<br />
auch das ist ein Merkmal der Färöer-Inseln.<br />
Danach geht es nordwärts hinaus aus<br />
der Stadt auf einem hügeligen Kurs<br />
entlang der Küste. Mit herrlichem<br />
Blick auf die beiden Nachbarinseln<br />
Nolsoy und Eysturoy läuft man in<br />
Richtung Kaldbaksfjordur, einem<br />
friedvollen und geschützten Meeresarm,<br />
der tief in die Hauptinsel hineinschneidet.<br />
Jetzt wird noch deutlicher,<br />
was diesen Marathon so reizvoll<br />
macht: Weit weg vom Staub der<br />
Kontinente, ohne Massenauflauf und<br />
Halligalli können Laufbegeisterte hier<br />
in der sauberen und klaren Luft des<br />
Nordatlantiks einen beschaulichen<br />
und ruhigen Straßenlauf in prächtiger<br />
Landschaft genießen. Nach zwei steilen<br />
und lang gestreckten Steigungen<br />
ist der Wendepunkt ↦<br />
Tórshavn<br />
ZU DEN<br />
SCHÖNSTEN<br />
INSELN DER WELT<br />
GEWÄHLT.<br />
2007 veröffentlichte „National Geographic<br />
Traveler“ eine Liste der besten<br />
Reiseziele der Welt. Ausgewählt<br />
von über 500 Experten. In der Kategorie<br />
„Inseln“ rangierten die Färöer<br />
auf Platz eins, vor den Azoren und<br />
Lofoten. Auf den Paradiesinseln des<br />
Nordatlantiks mit ihrer herben, wilden<br />
und rauen Schönheit gibt es vieles<br />
zu entdecken und zu genießen.<br />
Wer nur für den Marathon hierher<br />
kommt, dem entgeht so einiges – unter<br />
anderem auch eine ausgeprägte<br />
Kulturszene, in die man in der Kulturnacht<br />
vor dem Lauf wunderbar einsteigen<br />
kann.<br />
42<br />
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—<br />
EIN GRÜNES<br />
PARADIES IM HOHEN<br />
NORDEN<br />
—<br />
↦ Die Färöer-Inseln – das sind<br />
18 grüne Brocken, die auf halbem<br />
Wege zwischen Schottland und<br />
Island steil aus dem kobaltblauen<br />
Wasser des Nordatlantiks ra-<br />
gen. Gut 50.000 Menschen leben<br />
auf der zu Dänemark gehörenden<br />
autonomen Inselgruppe. Im Mittelpunkt<br />
des Archipels, dessen<br />
Gesamtfläche kleiner ist als die<br />
Londons, liegt die Hauptstadt<br />
Tórshavn.<br />
Auf den Färöer-Inseln kann man alle vier<br />
Jahreszeiten an einem Tag erleben. Wie in<br />
vielen Regionen des Nordens gibt das Land<br />
seine raue Schönheit oft nur in homöopathischen<br />
Dosen preis. Dicke Nebelschwaden<br />
lassen die Landschaft immer wieder hinter<br />
einem grauen Schleier verschwinden.<br />
Die Lage im Nordatlantik ist für dieses sehr<br />
wechselhafte Wetter verantwortlich. Strahlender<br />
Sonnenschein, Nebelbänke und Regenschauer<br />
lösen einander in rascher Folge<br />
ab. Die Inselgruppe liegt im Golfstrom und<br />
profitiert davon: Er bewirkt ein mildes Klima.<br />
Auf dem Meer bildet sich nie Eis, und auch<br />
die Wintertemperaturen sind mit durchschnittlich<br />
drei Grad angesichts der geographischen<br />
Lage ziemlich hoch.<br />
Von den 18 Inseln ist eine unbewohnt und<br />
auf zwei lebt jeweils nur eine Familie. Kein<br />
Punkt auf den Färöer ist mehr als fünf Kilometer<br />
vom Meer entfernt und es gibt ein<br />
äußerst effizientes und gut ausgebautes öffentliches<br />
Verkehrsnetz. Einst abgelegene<br />
Fjorde sind mit Tunneln und Brücken verbunden,<br />
mit Linienbussen, Fähren und sogar<br />
Helikoptern ist jeder Ort des Landes erreichbar.<br />
Informationen für Touristen gibt es auf<br />
www.visitfaroeislands.com.<br />
Die Färöer sind nur zwei Flugstunden vom<br />
europäischen Festland entfernt. Die färöische<br />
Fluggesellschaft Atlantic Airways fliegt<br />
mehrmals täglich von Kopenhagen auf die<br />
Färöer und unterhält regelmäßige Verbindungen<br />
von England, Norwegen und Island.<br />
Infos: www.atlantic.fo<br />
Auch mit dem Schiff sind die Färöer ganzjährig<br />
zu erreichen. Die Reederei Smyril Line bietet<br />
mit einer Passagier- und Autofähre fahrplanmäßige<br />
Verbindungen zwischen Dänemark,<br />
Färöer und Island. Infos: www.smyrilline.de<br />
Zur Einreise genügt ein gültiger Reisepass.<br />
Der Zeitunterschied ist eine Stunde vor der<br />
mitteleuropäischen Zeit. Währung ist die Färöische<br />
Krone, die der Dänischen Krone (DKK)<br />
gleichgestellt ist. Die Einheimischen sprechen<br />
das Färöische, eine selbständige nordgermanische<br />
Sprache, des Weiteren skandinavische<br />
Sprachen und Englisch.<br />
TÓRSHAVN<br />
Färöer<br />
43 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EVENTS & REISEN<br />
» Grandioser Anblick:<br />
Felsbänder aus Basalt,<br />
vor 60 Millionen Jahren<br />
ausgespuckt von Vulkanen «<br />
↦ des Halbmarathons erreicht. Ab<br />
da haben die Marathonläufer die<br />
komplett für den Verkehr gesperrte<br />
Hauptstraße, die flach am Ufer<br />
entlang führt, ganz für sich allein.<br />
Sattes Grün auf steilen Hängen und<br />
mehrere Wasserfälle, die direkt neben<br />
der Straße herabstürzen. Darüber<br />
Berge, vom Grasland ansteigend zu<br />
den langen, schwarzen Felsbändern,<br />
die sich stockwerkartig auftürmen.<br />
Die Felsbänder sind Kanten gewaltiger<br />
Basaltschichten, ausgespuckt von<br />
unterseeischen Vulkanen vor 60 Milli-<br />
onen Jahren. Ein grandioser Anblick,<br />
der diesen Marathon zu einem echten<br />
Augenschmaus macht.<br />
Vor allen Dingen dann, wenn wie im<br />
<strong>Juni</strong> 2017, beim 15. Tórshavn-Marathon,<br />
Thor den Läufern wohlgesonnen<br />
ist: Der nordische Wettergott<br />
lieferte immer wieder mal Sonne,<br />
bei leicht bedecktem Himmel. Der<br />
Wind war zwar kalt, aber für färöische<br />
Verhältnisse eher schwach. Die<br />
Läufer entblätterten sich regelrecht,<br />
um etwas Sonne an die blasse Haut<br />
zu lassen. Damit darf man nicht<br />
rechnen: Aufgrund des kühlen Klimas<br />
und meist starker Winde sind<br />
die Läufer hier auch im <strong>Juni</strong> eher<br />
gut eingepackt unterwegs. Nach<br />
dem Marathon-Wendepunkt in der<br />
234-Einwohner-Ortschaft Kaldbak<br />
geht es die gleiche Strecke zurück<br />
ins Ziel.<br />
Wenn man sich dann wieder Tórshavn<br />
nähert, darf man schon einmal anfangen,<br />
sich zu freuen: auf die schwere<br />
Medaille, die jeder Finisher um den<br />
Hals gehängt bekommt und auf der<br />
– wie könnte es anders sein – Thors<br />
Hammer prangt. Und auf den folgenden,<br />
ganz besonderen Service dieses<br />
einmaligen Laufs: die Verpflegung im<br />
Ziel. Es gibt köstliche Fischsuppe,<br />
Kaffee, Kuchen, Softdrinks und Bier<br />
vom Fass zum Selbstzapfen. All you<br />
can eat. And drink. Der erholsame<br />
Teil deines Aufenthalts auf den Färöer-Inseln<br />
kann beginnen.<br />
WUSSTEST<br />
DU SCHON,<br />
DASS ...<br />
... norwegische Wikinger um 800 die<br />
ersten Siedler auf den Färöern waren?<br />
Man nimmt an, dass irische Mönche schon<br />
vor dieser Zeit auf den Inseln lebten. Sie<br />
flohen jedoch wohl vor den Nordmännern.<br />
... das Archipel 1035 dem norwegischen<br />
Königreich einverleibt wurde? Seitdem<br />
dieses 1380 unter dänische Herrschaft<br />
geriet, gehören die Inseln zu Dänemark.<br />
... die Färöer-Inseln 1948 wie Grönland<br />
eine gleichberechtigte Nation innerhalb<br />
des Königsreichs Dänemark wurden?<br />
Sie haben eine eigene Regierung, Verwaltung<br />
und Flagge. Mit dem Logting<br />
haben sie eines der ältesten Parlamente<br />
der Welt. Die Färöer-Inseln sind im Gegensatz<br />
zu Dänemark nicht Mitglied der<br />
Europäischen Union.<br />
... der wichtigste Wirtschaftszweig der<br />
Färöer die Fischerei und fischverarbeitende<br />
Industrie ist? Fischprodukte<br />
machen mehr als 97 Prozent des Exports<br />
aus.<br />
44<br />
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Cueerx
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› DARAUF KOMMT ES BEI DER ERNÄHRUNG AN ‹<br />
—<br />
SO NATÜRLICH<br />
WIE MÖGLICH<br />
—<br />
Interview: Anja Herrlitz | Fotos: iStock, Moments by Olivia<br />
Marcus Schall beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit<br />
dem Thema Sporternährung. Im Interview spricht der Buchautor<br />
darüber, warum viele Ernährungstrends gut, aber nicht für jeden<br />
passend sind. Und auf was man beim Thema gesunde Sport-<br />
Ernährung auf jeden Fall achten sollte.<br />
MARCUS SCHALL, ES GIBT IMMER WIEDER NEUE<br />
ERNÄHRUNGSTRENDS WIE LOW CARB, VEGETA-<br />
RISCH, VEGAN, CLEAN EATING, PALEO, ROHKOST …<br />
WAS HÄLTST DU VON DIESEN TRENDS?<br />
Grundsätzlich sind die meisten der Trends plausibel und<br />
bieten interessante Ansätze. Wenn man genau schaut, sind<br />
es aber oft nur Dinge, die man früher schon so gemacht<br />
hat: Bei Paleo ernährt man sich so wie in der Steinzeit.<br />
Und Clean Eating ist ja auch nichts anderes als zurück zu<br />
ursprünglichen Lebensmitteln und weg von Industrienahrung.<br />
Insgesamt sehe ich es als Vorteil, wenn solche<br />
Trends aufkommen. Denn es führt dazu, dass sich mehr<br />
Leute mit Nahrung und Ernährung auseinandersetzen.<br />
Und das ist ja schon lange überfällig und wichtig.<br />
IST ES DENN SINNVOLL, SICH KOMPLETT NACH<br />
EINEM TREND ZU ERNÄHREN?<br />
Meiner Meinung nach nicht. Alles, was zu einseitig ist,<br />
ist immer problematisch. Und oft werden Ernährungskonzepte<br />
auch sehr unreflektiert hochgelobt und als das<br />
Allerbeste und einzig Wahre dargestellt. Aber jeder Körper<br />
und jeder Stoffwechsel sind individuell. Ich denke es ist<br />
am besten, sich aus den besten und plausibelsten Ernährungskonzepten<br />
das für sich optimale herauszusuchen und<br />
miteinander zu verbinden.<br />
DAS HEISST AM BESTEN SCHAFFT SICH JEDER SEIN<br />
EIGENES ERNÄHRUNGSKONZEPT?<br />
Ja. Das bedeutet natürlich einen gewissen Aufwand, man<br />
muss Dinge ausprobieren und in sich hineinspüren, schauen,<br />
was man verträgt und was im Alltag auch am besten<br />
umzusetzen ist. Für Sportler gilt es, das herauszufinden,<br />
was sie am leistungsfähigsten macht und am besten regenerieren<br />
lässt. Anders sieht es natürlich aus, wenn man<br />
einen anderen Beweggrund hat, als dass der Körper besonders<br />
leistungsfähig sein soll. Wenn man zum Beispiel aus<br />
ethischen Gründen keine Tiere essen will. Dann muss man<br />
sich auf das dazu passende Ernährungskonzept einlassen.<br />
46<br />
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GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
DU HAST VOR EINEINHALB<br />
JAHREN MIT SUPER GOOD FOOD<br />
SELBST EIN ERNÄHRUNGSBUCH<br />
HERAUSGEBRACHT. WIE WÜR-<br />
DEST DU DENN DEIN ERNÄH-<br />
RUNGSKONZEPT BESCHREIBEN?<br />
Wenn man von den bekannten Ernährungs-Bezeichnungen<br />
ausgeht,<br />
dann ähnelt es am meisten dem Clean<br />
Eating. Mittlerweile hat sich mein<br />
Ansatz bzw. meine Arbeit allerdings<br />
noch viel mehr in den Sport und Leistungssport<br />
entwickelt, daher hat sich<br />
Super Good Food weiter spezialisiert.<br />
Den aktuellen Ansatz beschreibe ich<br />
daher mit „All Natural Performance<br />
Nutrition“.<br />
WAS SIND DIE GRUNDLAGEN<br />
DEINER ERNÄHRUNGSPHILOSO-<br />
PHIE?<br />
Einer meiner Ansätze ist es, möglichst<br />
ohne oder mit nur möglichst<br />
wenig Supplements zu arbeiten, und<br />
auf naturbelassene, unverarbeitete<br />
Lebensmittel zurückzugreifen. Viel<br />
Gemüse und das – wie alle anderen<br />
Lebensmittel – möglichst in Bio-Qualität,<br />
frische Säfte, fermentiertes<br />
Gemüse. Möglichst keine Fertiggerichte.<br />
Außerdem versuche ich<br />
Leistungskiller wie Weißmehl, Zucker<br />
und Süßstoffe so weit wie möglich zu<br />
reduzieren.<br />
WIE IST DEIN STANDPUNKT ZUM<br />
THEMA FLEISCH?<br />
Fleisch ist ein Bestandteil meiner<br />
eigenen Ernährung, aber auch<br />
der Ernährung, die ich in der Arbeit<br />
mit Athleten umsetze. Für mich<br />
gehört es in einem vernünftigen Maß<br />
dazu. Ich bin ein Verfechter der Idee<br />
„Return of the Sonntagsbraten“:<br />
Einmal in der Woche Fleisch, dazu<br />
viel Gemüse. Bei Fleisch achte ich auf<br />
gute Bio-Qualität. Ich finde es auch<br />
wichtig, dass man sich nicht immer<br />
nur das Filet rauspickt, sondern alles<br />
vom Tier verwertet. Man kann zum<br />
Beispiel aus Knochen eine Brühe kochen,<br />
das ist ein extrem hochwertiges<br />
Lebensmittel für Sportler.<br />
WIE BIST DU ZU DEINER ERNÄH-<br />
RUNGSPHILOSOPHIE GEKOM-<br />
MEN?<br />
Das war ein langer Prozess, ich<br />
beschäftige mich schon seit rund 30<br />
Jahren mit dem Thema. Damals habe<br />
ich mit Fitness angefangen und habe<br />
mich seitdem viel mit dem Thema Ernährung<br />
auseinandergesetzt. Ich habe<br />
später im Vertrieb von Firmen gearbeitet,<br />
die in den USA tätig waren,<br />
und war deshalb auch oft für längere<br />
Zeit in den USA. Dort habe ich viele<br />
Trends, wie grüne Smoothies oder<br />
Chia-Samen, schon sehr früh mitgemacht.<br />
Ich habe in Kalifornien viel<br />
Zeit in Health Cafés verbracht und<br />
auch ab und zu mal hospitiert. Auf<br />
Basis eigener Erfahrungen und von<br />
Literaturrecherchen habe ich mein<br />
eigenes Konzept entwickelt, das sich<br />
aber auch immer weiterentwickelt.<br />
VIELE VERBINDEN MIT GESUN-<br />
DEM ESSEN IMMER NOCH, DASS<br />
ES LANGWEILIG UND FADE<br />
SCHMECKT. WAS ENTGEGNEST<br />
DU DENEN?<br />
Ich kann das oft nachvollziehen.<br />
Wenn beim Kantinenessen das einzig<br />
einigermaßen Gesunde totgekochtes<br />
Gemüse ist oder ein Salat mit einem<br />
Tütendressing – dann schmeckt das<br />
wirklich nicht. Dann ist das Schnitzel<br />
oder die Currywurst wahrscheinlich<br />
wirklich handwerklich besser. Aber<br />
mittlerweile tut sich ja in den Kantinen<br />
und Städten einiges. Und man<br />
kann Essen ja auch daheim zubereiten.<br />
Man muss einfach grundsätzlich<br />
die Bereitschaft mitbringen zu<br />
kochen. Und dann ausprobieren, mit<br />
Zutaten experimentieren, auch mit<br />
Kräutern. Dann schmecken auch gesunde<br />
Dinge erstaunlich gut und alles<br />
andere als langweilig. ↦<br />
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
» Gesunde Alternativen bieten<br />
statt Ungesundes verbieten «<br />
↦ UND SPIELT NICHT AUCH<br />
DAS THEMA GEWOHNHEIT EINE<br />
ROLLE?<br />
Definitiv! Wenn jemand immer<br />
McDonalds-Milchshakes getrunken<br />
hat, dann kannst du demjenigen die<br />
beste frische Bananenmilch machen,<br />
er wird wahrscheinlich immer<br />
sagen: schmeckt nicht. So jemanden<br />
muss man an natürliches Essen erst<br />
wieder heranführen. Und man muss<br />
sich darauf einlassen und sich an<br />
Geschmack über einen gewissen<br />
Zeitraum gewöhnen. Das ist wahrscheinlich<br />
wie bei einem Raucher,<br />
der mit dem Rauchen aufhört und<br />
dann wieder ein ganz anderes Geschmacksempfinden<br />
bekommt.<br />
VIELE ANHÄNGER EINES ER-<br />
NÄHRUNGSTRENDS TRETEN<br />
SEHR MISSIONIEREND AUF UND<br />
MEINEN, MAN MÜSSE SICH UN-<br />
BEDINGT AUCH SO ERNÄHREN.<br />
WIE STEHST DU DAZU?<br />
Mit dem erhobenen Finger ranzugehen,<br />
klappt in den seltensten<br />
Fällen. Da erreicht man eher das<br />
Gegenteil und die Leute wenden<br />
sich ab. Gerade Essen ist ein sehr<br />
emotionales Thema. Wenn man aber<br />
gesunde Alternativen bietet und die<br />
auch schmecken, dann erreicht man<br />
viel mehr, als wenn man gleich etwas<br />
Ungesundes verbietet. Man muss<br />
eine Tür aufmachen und den Leuten<br />
freistellen, ob sie durchgehen.<br />
SCHAFFST DU ES DENN, DICH<br />
JEDEN TAG GESUND ZU ERNÄH-<br />
REN?<br />
Daheim essen wir schon weitestgehend<br />
sehr gesund und frisch. Aber<br />
manchmal haben wir auch Lust auf<br />
ganz normale Weizenmehl-Nudeln,<br />
gehen auch mal einen Burger essen<br />
und trinken ein Glas Wein oder ein<br />
Bier. Ich denke Hobbysportler sollten<br />
auch nicht so in Askese verfallen,<br />
das geht irgendwann in die Hose.<br />
Viel besser ist, eine gute Balance zu<br />
finden: Die größte Zahl der Mahlzeiten<br />
pro Woche sollte gut und gesund<br />
sein, dann können auch mal zwei oder<br />
drei dabei sein, die nicht so top sind,<br />
wie eine Pizza. Wenn man das langfristig<br />
umsetzt, hat man sicherlich<br />
ein gutes Konzept für sich gefunden.<br />
Bei Top-Athleten sieht das anders<br />
aus. Die sollten sich in der heißen<br />
Vorbereitungsphase keine Ausrutscher<br />
leisten. Die setzen ja auch nicht<br />
einfach eine Woche mit dem Training<br />
aus, wieso sollten sie mit dem Essen<br />
schludern?<br />
GIBT ES GENERELLE TIPPS, DIE<br />
DU SPORTLERN IM HINBLICK<br />
AUF DIE ERNÄHRUNG GEBEN<br />
WÜRDEST?<br />
Das ist schwierig, weil es ein sehr<br />
individuelles Thema ist. Aber generell<br />
sollte man extrem auf die Lebensmittelqualität<br />
achten. Die sollte man so<br />
hoch schrauben wie möglich. Wenn<br />
man dann noch auf unverarbeitete<br />
Bio-Lebensmittel Wert legt und auf<br />
den Nährstoffgehalt achtet sowie das<br />
ganze langfristig anlegt, dann hat<br />
man schon einiges richtig gemacht.<br />
Einen ganz wichtigen Tipp kann ich<br />
allerdings geben: Man sollte seiner<br />
Ernährung einen ähnlich hohen Stellenwert<br />
einräumen wie den anderen<br />
Faktoren, z.B. Training, Regeneration<br />
oder Physiotherapie. Denn die Ernährung<br />
ist definitiv eine tragende Säule<br />
des Erfolges, vor allem langfristig.<br />
Von unserem Experten<br />
Marcus Schall<br />
Sport spielte schon immer eine große Rolle im Leben von Marcus Schall. Neben seiner eigenen sportlichen<br />
Tätigkeit arbeitete er als Fitnesstrainer und im Vertrieb von Firmen im Sportbereich. Seit vier<br />
Jahren betreibt er die Plattform SuperGoodFood (SGF), eine Informationsseite zu gesunder Ernährung,<br />
neuesten Food-Trends und deren Hintergründen. Seit 2017 verlagert sich der Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit mehr und mehr in Richtung Leistungssport und die individuelle Betreuung und Beratung von<br />
Sportlern. Außerdem hat er das Buch „Super Good Food“ veröffentlicht. In jeder Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>.<br />
findest du gesunde Rezepte für Läufer mit saisonalen Lebensmitteln, in diesem Heft ab Seite 106.<br />
48<br />
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› SO VIEL SPENDEN LÄUFER<br />
—<br />
FÜR GUTE ZWECKE ‹<br />
WENN LAUFEN<br />
GUT UND<br />
GUTES TUT<br />
—<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: HelpAge Deutschland, privat<br />
↦ Anmeldeschluss verpasst? Bei<br />
der Verlosung keinen Startplatz<br />
bekommen? Keine Lust, eine komplette<br />
Marathonreise zu buchen?<br />
Dann bleibt immer noch die Möglichkeit,<br />
mit einer Spenden-Aktion<br />
zur begehrten Startnummer bei<br />
Top-Events wie dem Berlin- oder<br />
London-Marathon zu kommen.<br />
Und gleichzeitig etwas Gutes zu<br />
tun.<br />
Einer, der das zweimal geschafft hat,<br />
ist Frank Sossenheimer aus Kassel.<br />
2015 und 2016 war er beim BMW Berlin-Marathon<br />
am Start. Und hat dabei<br />
Spenden für den Naturschutzbund<br />
Deutschland (Nabu) gesammelt, der<br />
damals Charity-Partner der wichtigsten<br />
deutschen Laufveranstaltung<br />
war. „Von den Charity-Partnern war<br />
mir der Nabu am nächsten“, erinnert<br />
er sich. Er ist Inhaber eines Tierfutter-Geschäfts<br />
und hat deshalb viel<br />
mit Hunden zu tun. Und beim Nabu<br />
lief damals die Aktion „Willkommen<br />
Wolf“. „Da lag es nah, meine Spendenaktion<br />
mit den wieder in Deutschland<br />
ankommenden Vorfahren der Hunde<br />
zu verbinden.“<br />
Er stellte eine Spendenbüchse auf<br />
der Theke seines Ladens auf, bat<br />
seine Kundschaft darum, etwas für<br />
den Wolf zu tun. So kam er auf eine<br />
Spendensumme von 500 Euro. Deutlich<br />
mehr als jene 150 Euro, die der<br />
Nabu mindestens haben wollte, um<br />
die Startnummer für den Berlin-Marathon<br />
garantieren zu können. Mit<br />
seiner Spendenseite im Internet hatte<br />
er dagegen viel weniger Erfolg. „Es ist<br />
gar nicht so leicht, an das Geld anderer<br />
Leute zu kommen“, war sein Fazit.<br />
Vielleicht lag das aber auch daran,<br />
dass ein wildes Tier wie der Wolf in<br />
Deutschland polarisiert. Darunter<br />
kann die Spendenbereitschaft leiden,<br />
die in Deutschland sowieso viel geringer<br />
ausgeprägt ist als in Ländern<br />
wie Großbritannien oder Kanada.<br />
Beim Berlin-Marathon 2017 wurden<br />
tolle 1,7 Millionen Euro an Spendengeldern<br />
für gemeinnützige Aktionen<br />
wie beispielsweise den RTL Spendenmarathon<br />
für Kinder oder HelpAge<br />
Deutschland gesammelt.<br />
Man kann auch bei Charity-Läufen<br />
mitmachen, bei denen das komplette<br />
Startgeld gespendet wird. Das funktioniert<br />
aber im großen Maßstab nur,<br />
wenn dahinter starke Unternehmen<br />
stehen. So wie beim Wings for Life<br />
World Run von Red Bull, bei dem am<br />
7. <strong>Mai</strong> 2017 auf sechs Kontinenten<br />
insgesamt 155.000 Läufer starteten.<br />
Die Stiftung Wings for Life unterstützt<br />
die Rückenmarksforschung,<br />
damit irgendwann Querschnittslähmungen<br />
heilbar werden. Sie kann aber<br />
nur deshalb 100 Prozent der Startgelder<br />
als Spende erhalten, weil der Lauf<br />
mit großer Unterstützung von Red<br />
Bulls Marketing-Maschinerie organisiert<br />
und beworben wird. So stehen<br />
hier einem Spendenerlös von rund 6,8<br />
Millionen Euro kolportierte zwölf Millionen<br />
Euro Kosten für die Umsetzung<br />
des Events und die entsprechende<br />
Kommunikation gegenüber.<br />
Verglichen mit dem, was in Großbritannien<br />
bei Laufveranstaltungen<br />
zusammenkommt, sind das alles<br />
eher Peanuts. Sagenhafte 70 Millionen<br />
Euro wurden 2017 allein beim<br />
London-Marathon für den guten<br />
Zweck gespendet. 80 Prozent der<br />
rund 40.000 Startplätze werden dort<br />
an Läufer vergeben, die ihren Start<br />
mit einer Charity-Aktion verbinden.<br />
Wenn man weiß, dass sich 2017 sage<br />
und schreibe 386.000 Menschen für<br />
einen Startplatz in London beworben<br />
haben, versteht man gut, dass die<br />
meisten Charity-Partner Startplätze<br />
erst ab Spendensummen von über<br />
1000 Euro vergeben.<br />
50<br />
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EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Die „Omas“<br />
sorgen jedes Jahr beim Berlin-Marathon für Stimmung – und sammeln innerhalb der Aktion „Jede Oma zählt“ Spenden für ältere Menschen in<br />
Entwicklungsländern. Denn gerade im südlichen Afrika sind die Großeltern oft die Stütze ganzer von Armut oder Krankheit betroffener Familien<br />
Charity-Running ist Trend. Allein beim BMW<br />
Berlin-Marathon kamen vergangenes Jahr Spendengelder in Höhe<br />
von 1,7 Millionen Euro zusammen. Das sind aber Peanuts im Vergleich<br />
zum Marathon in London. Dort sammelten die Läufer das<br />
41-fache: 70 Millionen Euro. Wir erklären die Unterschiede, und du<br />
erfährst, wie du Spendenläufer werden kannst.<br />
In diesem Jahr macht dabei auch Eugen<br />
Kling aus dem badischen Ettlingen<br />
mit. Genau wie Frank Sossenheimer<br />
war der 62-Jährige vergangenes<br />
Jahr zu spät dran, um an der Lotterie<br />
teilzunehmen, bei der die wenigen<br />
London-Startplätze verlost werden,<br />
die nicht an Charity-Partner und Reiseveranstalter<br />
gehen. Weil er aber unbedingt<br />
seinen ersten – und womöglich<br />
auch einzigen Marathon – in der<br />
Stadt laufen will, in der seine Tochter<br />
mit ihrem Mann wohnt, hat er sich für<br />
ein Charity-Projekt entschieden. Er<br />
will den London-Marathon für<br />
„Sense“ laufen. Eine Organisation, die<br />
in Großbritannien Second Hand-Läden<br />
betreibt und mit den Erlösen Menschen<br />
unterstützt, die an komplexen<br />
Kommunikationsproblemen leiden.<br />
Dazu zählen Blinde und Gehörlose,<br />
aber auch viele andere Menschen, die<br />
krankheitsbedingt Schwierigkeiten<br />
haben, sich anderen mitzuteilen.<br />
Die Mindestspendensumme, um<br />
beim London-Marathon für „Sense“<br />
dabei zu sein, beträgt 1500 Pfund<br />
(umgerechnet knapp 1700 Euro). Wer<br />
viel Geld übrig hat, kann die Summe<br />
komplett selbst aufbringen. Die<br />
meisten Spendenläufer sammeln das<br />
Geld aber bei Unterstützern ein. Und<br />
so kommen oft viel größere Summen<br />
pro Läufer zusammen als die für den<br />
Startplatz geforderten Mindestbeiträge.<br />
Eingesammelt wird das Geld über<br />
Spendenwebseiten, die sich jeder<br />
Charity-Läufer selbst einrichten<br />
kann. Die eigene Story, warum man<br />
gerade diese Charity-Aktion unterstützt,<br />
ein paar schöne Laufbilder<br />
– fertig ist die Spendenseite, auf der<br />
jeder mit Kreditkarte, Paypal oder<br />
anderen gängigen Online-Zahlungsmitteln<br />
zahlen kann. Das Geld landet<br />
auf einem eigens dafür eingerichteten<br />
Konto, von dort geht es dann<br />
51 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EVENTS & REISEN<br />
FRANK SOSSENHEIMER<br />
EUGEN KLING<br />
hat sich 2015 und 2016 seine Startnummern für den<br />
Berlin-Marathon als Spendenläufer für den Naturschutzbund<br />
Deutschland gesichert<br />
will nach zwei Halbmarathons als Spendenläufer jetzt zum<br />
London-Marathon. 1500 Euro muss er dafür sammeln. Wer spenden<br />
will, kann das hier tun: uk.virginmoneygiving.com/EugenKling<br />
an die unterstützte Organisation.<br />
Eugen Kling hat sich allerdings noch<br />
ein paar besondere Aktionen einfallen<br />
lassen, um Geld für „Sense“ und<br />
seinen Start beim London-Marathon<br />
zu sammeln. Er ist in der badischen<br />
Laufszene so gut vernetzt, dass er von<br />
den Organisatoren des Marathons in<br />
Karlsruhe Gutscheine erhalten hat,<br />
die er an Spender verkaufen kann.<br />
Wer 20 Euro spendet, erhält einen<br />
Rabattcode im gleichen Wert für die<br />
Anmeldung zum Karlsruhe-Marathon.<br />
Wer 100 Euro gibt, zahlt für<br />
das Vorbereitungsprogramm auf den<br />
Baden-Marathon 99 statt 199 Euro.<br />
„Eine echte Win-Win-Situation“, sagt<br />
Eugen Kling.<br />
Dass das so gut funktioniert, hat<br />
sicher auch mit seiner Laufgeschichte<br />
zu tun, die den Menschen in seinem<br />
laufenden Umfeld imponiert: Vor<br />
drei Jahren hat der ehemalige Bundeswehr-Fallschirmspringer<br />
wieder<br />
begonnen zu laufen, nachdem er an<br />
sogenanntem „Weichteil-Rheuma“,<br />
der Fibromyalgie, und anderen lästigen<br />
Krankheiten litt. Seine letzte<br />
berufliche Station bei der Bundeswehr-Verwaltung<br />
musste er deswegen<br />
aufgeben. Aber seit er regelmäßig<br />
läuft, geht es ihm viel besser – auch<br />
wenn die chronischen Schmerzen<br />
wohl nie mehr verschwinden werden.<br />
„Es schmerzt? Egal. Ignorieren.<br />
Weiterlaufen!“ Das sagt sein Arzt,<br />
Dr. Greiner. Und der weiß, dass sich<br />
die Krankheit zwar nicht besiegen<br />
lässt, man damit aber ganz gut leben<br />
kann. Dabei geholfen hat ihm das<br />
Laufprojekt „Von 0 auf 10.000“ des LT<br />
Ettlingen und die Slow-Runner der<br />
„KarlsRuniversity“. Mittlerweile ist<br />
er bei beiden auch als ehrenamtlicher<br />
Betreuer der langsamen Läufer aktiv.<br />
Zwei seiner ersten Halbmarathons<br />
hat er auch in London absolviert,<br />
ebenfalls als Charity-Läufer für den<br />
guten Zweck beim „Royalparks Halfmarathon“,<br />
jedes Jahr im Oktober.<br />
Dabei hat ihm besonders gefallen,<br />
dass alle, die für eine Wohltätigkeits-Organisation<br />
laufen, das Event<br />
gemeinsam erleben. Man trifft sich<br />
vor dem Start, kann sich hinterher<br />
massieren lassen und feiert am Ende<br />
den gemeinsamen Lauf in einem Pub.<br />
„Da entsteht ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl“,<br />
schwärmt Eugen<br />
Kling.<br />
Darauf setzt auch HelpAge Deutschland.<br />
Die Organisation ist bereits<br />
seit sieben Jahren Charity-Partner<br />
beim Berlin-Marathon. 2017 waren<br />
154 Läufer für die Organisation in<br />
der Hauptstadt am Start. Jeder von<br />
denen musste mindestens zehn Euro<br />
pro Kilometer sammeln, um dabei<br />
sein zu können. Beim Frühstückslauf<br />
am Tag vor dem Marathon haben sich<br />
die meisten kennengelernt. Abends<br />
vor dem Lauf wurden bei einer Pasta-Party<br />
die Bekanntschaften intensiviert.<br />
Unmittelbar vor dem Start<br />
gab’s das gemeinsame Foto mit dem<br />
Kanzleramt als Hintergrund. Und<br />
bei Kilometer 31 ließen sie sich auf<br />
der HelpAge-Fanmeile von Freunden<br />
und Verwandten feiern und nahmen<br />
eine Extraportion Motivation mit<br />
auf das letzte Marathon-Viertel. Fast<br />
81.000 Euro haben die Läufer für das<br />
HelpAge-Projekt „Jede Oma zählt“<br />
gesammelt.<br />
Mit diesem Spruch auf dem Shirt ist<br />
bei einem Lauf natürlich Aufmerksamkeit<br />
garantiert und die Neugierde<br />
geweckt. Viele Fragen nach den Omas<br />
müssen beantwortet werden. Und die<br />
gibt jeder gern, der für das Projekt<br />
läuft: In vielen Entwicklungsländern<br />
sind Großeltern (und besonders die<br />
Omas) eine große Stütze der Familie,<br />
ohne die es den Kindern viel schlechter<br />
gehen würde. Im Süden Afrikas<br />
sind sie sogar oft das wichtigste Glied<br />
für den Zusammenhalt der Familie –<br />
vor allem wenn die Eltern ausfallen,<br />
was aufgrund von HIV/Aids, aber auch<br />
durch andere Krankheiten und Migration<br />
häufig vorkommt.<br />
Die Omas sind die stillen Heldinnen<br />
52<br />
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—<br />
SPENDENERLÖSE<br />
2017<br />
—<br />
→ 1,7 MIO. €<br />
→ 6,8 MIO. €<br />
→ 70 MIO. €<br />
BERLIN-<br />
MARATHON<br />
ca. 40.000 Teilnehmer<br />
WINGS FOR LIFE<br />
WORLD RUN<br />
ca. 155.000 Teilnehmer<br />
LONDON-<br />
MARATHON<br />
ca. 40.000 Teilnehmer<br />
Afrikas, die ihre todkranken Kinder<br />
pflegen und ihre verwaisten Enkel<br />
versorgen und großziehen. Nahezu<br />
die Hälfte der zwölf Millionen Aidswaisen<br />
hat bei ihren Großmüttern ein<br />
neues zu Hause gefunden. Darauf will<br />
HelpAge mit der Kampagne nicht nur<br />
aufmerksam machen, sondern konkret<br />
helfen. Die beim Laufen gesammelten<br />
Spendengelder werden eingesetzt, um<br />
ältere Menschen in Tansania, Südafrika<br />
und Äthiopien zu unterstützen.<br />
Gesammelt wird das Geld über eine<br />
Online-Spenden-Box, die stark der<br />
Spendenwebseite ähnelt, die sich Eugen<br />
Kling für den London-Marathon<br />
erstellt hat.<br />
Dass Charity-Running in Deutschland<br />
noch große Reserven hat, zeigt<br />
allerdings nicht nur der Vergleich des<br />
Berlin-Marathons (1,7 Millionen Euro<br />
Spendengelder) mit dem London-Marathon<br />
(70 Millionen). Auch in Berlin<br />
wurde der Großteil der erlaufenen<br />
Spenden nicht von einheimischen<br />
Läufern für deutsche Organisationen<br />
gesammelt. Sondern von Läufern aus<br />
den angelsächsischen Ländern, die<br />
über das Unternehmen „The Realbuzz<br />
Group“ zahlreiche Charity-Organisationen<br />
in ihren Heimatländern unterstützen<br />
und sich so einen Startplatz<br />
beim begehrten deutschen Marathon<br />
sichern. Über diesen Weg kamen in<br />
Berlin 2017 fast 900.000 Euro<br />
zusammen.<br />
Realbuzz hat sich darauf spezialisiert,<br />
die Online-Anmeldung für<br />
Sportevents mit Spendenaktionen<br />
zu verknüpfen. Auf dem britischen<br />
Markt wurden so 2017 mit den<br />
25 größten Events insgesamt 120<br />
Millionen Pfund (134 Millionen<br />
Euro) gesammelt. Eine gigantische<br />
Summe, die von Jahr zu Jahr<br />
wächst. „Von 2016 auf 2017 gab es<br />
einen Zuwachs von elf Prozent“,<br />
erklärt Tom Shepherd von Realbuzz,<br />
„und das liegt nicht daran,<br />
dass es immer mehr Teilnehmer<br />
gibt, sondern daran, dass die vorhandenen<br />
Teilnehmer immer mehr<br />
spenden.“<br />
In Deutschland wird man aber<br />
wohl kaum in diese Dimensionen<br />
vordringen – hier verlässt man sich<br />
ja traditionell viel stärker auf den<br />
Staat, wenn es darum geht, Benachteiligten<br />
zu helfen. Die private<br />
Spendenbereitschaft ist geringer<br />
– man hat seinen Anteil bereits mit<br />
den Steuern und Sozialabgaben<br />
geleistet. Und doch sind es gerade<br />
wir Läufer, die zeigen, dass noch<br />
mehr geht. Denn in welchen anderen<br />
Sportarten kann man gleichzeitig<br />
sich selbst und anderen so<br />
viel Gutes tun?<br />
53 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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› LAUFSCHUHE<br />
—<br />
IM TEST ‹<br />
IDEALE<br />
BEGLEITER<br />
—<br />
IN KOOPERATION MIT<br />
↦ Das Angebot wird ständig größer,<br />
der Markt unübersichtlicher. Neue Marken<br />
versuchen, ihren Platz zwischen<br />
den etablierten Größen wie Adidas,<br />
Nike, Asics, New Balance, Brooks, Saucony<br />
oder Mizuno zu finden. Von denen<br />
werden fast im Monatsrhythmus neue<br />
Schuhe vorgestellt. Wie finden Läufer<br />
heute den Schuh, der optimal zu ihnen<br />
passt?<br />
54<br />
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Mehr Marken. Mehr Modelle. Mehr Auswahl.<br />
Weil die Hersteller versuchen, für jeden Läufer den perfekten<br />
Schuh zur Verfügung zu stellen, wird die Auswahl immer größer.<br />
Hier liest du, worauf du beim Schuhkauf achten musst,<br />
welche Schuhe wir für die besten der Saison halten und wie wir<br />
zu diesem Ergebnis gekommen sind.<br />
Dein Schuh soll deinem Lauftempo<br />
und -stil entsprechen. Soll für dein<br />
Körpergewicht gemacht sein. Soll<br />
auf dem von dir bevorzugten Untergrund<br />
perfekten Halt geben. Soll<br />
sich mit individuellen Einlagen noch<br />
einmal verbessern lassen. Und dich<br />
mit einer gelungenen Optik zum<br />
Laufen motivieren.<br />
Die Zeiten sind längst vorbei, als der<br />
Laufschuhverkäufer auf dem Laufband<br />
kurz einen Blick auf das Abrollverhalten<br />
der Läufer warf und dann<br />
entschied: „Du knickst bei jedem<br />
Schritt im Fußgelenk nach innen.<br />
Überpronierer.“ Und einen Schuh<br />
mit Stütze aus dem Regal holte. Oder<br />
feststellte, dass der Läufer eben nicht<br />
überpronierte und einen ungestützten<br />
Schuh brauchte. Hersteller, Händler,<br />
Schuhentwickler und Biomechaniker<br />
haben längst verstanden, dass Laufen<br />
viel individueller ist. Deshalb wird die<br />
Zahl der Modelle immer größer. Das<br />
Ziel der Hersteller und Händler ist<br />
es, Schuhe anzubieten, die denjenigen<br />
komplett begeistern, der damit<br />
läuft.<br />
Eigentlich eine tolle Sache. Aber für<br />
die Läufer wird es in dieser Situation<br />
nicht einfacher, den idealen Schuh<br />
zu finden. Das wissen auch wir von<br />
<strong>LÄUFT</strong>. Deshalb geben wir zu, dass<br />
es schlicht unmöglich ist, anhand<br />
eines Schuhtests in einem Magazin<br />
oder im Internet ein Schuhmodell<br />
55 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EQUIPMENT & MODE<br />
zu finden, das wirklich passt und<br />
es dann auch noch direkt online zu<br />
bestellen. Wir empfehlen immer den<br />
Gang zum guten Fachhändler. Der<br />
führt eine Analyse deines Laufverhaltens<br />
durch: Im Gespräch und mit den<br />
richtigen Tools findet er heraus, wer<br />
du bist und wie du läufst und kann<br />
eine Vorauswahl an Modellen treffen,<br />
die du dann ausprobieren kannst.<br />
Am Ende entscheidest du dann, in<br />
welchem Schuh du dich am wohlsten<br />
fühlst. Warum stellen wir aber dann<br />
trotzdem in jeder Ausgabe Schuhmodelle<br />
vor, die für uns zu den besten<br />
gehören, die es aktuell gibt? Ganz<br />
einfach: Wir wollen dich inspirieren<br />
und informieren, sodass du schon mal<br />
überlegen kannst, welcher Schuh zu<br />
dir passen könnte, bevor du dich beraten<br />
lässt. Erfahrene Läufer erfahren<br />
so auch, wie sich das Modell, mit<br />
dem sie schon länger unterwegs sind,<br />
in der Neuauflage entwickelt hat und<br />
ob ein erneuter Kauf zu empfehlen<br />
ist, oder ob man den Umstieg auf ein<br />
anderes Modell erwägen sollte.<br />
Aber wie finden wir eigentlich<br />
heraus, welche Schuhe die Besten<br />
sind? Indem wir laufen und testen.<br />
Um unsere Beurteilungen auf eine<br />
möglichst breite Basis zu stellen,<br />
testet die Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>. und<br />
laufen.de nicht allein. Die Schuhtests<br />
in <strong>LÄUFT</strong>. und auf laufen.de sind das<br />
Ergebnis einer Kooperation zwischen<br />
der Redaktion und den Experten von<br />
DEIN LAUFPROFI. Insgesamt haben<br />
sich mehr als 120 auf den Laufsport<br />
spezialisierte Fachhändler in ganz<br />
Deutschland zusammengeschlossen,<br />
um ihre Erfahrung und Kompetenz allen<br />
Läufern zur Verfügung zu stellen.<br />
So werden Monat für Monat fast<br />
alle neuen Modelle und Weiterentwicklungen<br />
der Hersteller im<br />
Labor sowie auf Straßen, Wegen und<br />
Trails von Dutzenden Testläufern<br />
unter die Lupe genommen. Dabei<br />
verbindet Redakteure und Händler<br />
die Leidenschaft fürs Laufen und<br />
die Fachkenntnis. Alle sind erfahrene<br />
Läufer, die wissen, worauf es<br />
ankommt.<br />
Wir küren nie den einen Testsieger.<br />
Wir erheben den Anspruch, dass<br />
alle Schuhe, die wir in unseren Tests<br />
vorstellen, für einen bestimmten<br />
Kreis von Läuferinnen und Läufern<br />
passen. Immer abhängig von deren<br />
körperlichen Voraussetzungen,<br />
ihrem Laufstil und dem geplanten<br />
Einsatzgebiet für die neuen Schuhe.<br />
Und weil das Verhältnis zwischen<br />
Schuh und Läufer so individuell ist,<br />
sagen wir, für welches Einsatzgebiet,<br />
für welchen Untergrund und für was<br />
für einen Typ von Läufer das jeweilige<br />
Modell geeignet ist. ↤<br />
› MAINHAUSEN: HÄNDLER-MESSE VON DEIN-LAUFPROFI.DE ‹<br />
↦ Um bei unserem Laufschuhtest<br />
höchstmögliche Transparenz zu<br />
erreichen, nehmen wir dich in dieser<br />
Ausgabe dahin mit, wo wir die<br />
aktuellen Laufschuh-Trends aufgespürt<br />
haben.<br />
Und dahin, wo wir über das Testen<br />
beim alltäglichen Lauftraining hinaus<br />
Informationen zu den vorgestellten<br />
Laufschuhen gesammelt haben.<br />
Am Rand der Sportfachhändlern vorbehaltenen<br />
Messe von DEIN-LAUF-<br />
PROFI.DE treffen wir den Biomechaniker<br />
Dr. Srđan Popović, der zu den<br />
laufen.de-Experten für Laufschuhe<br />
zählt. Er erklärt uns – und den Händlern<br />
– worauf es bei Laufschuhen<br />
wirklich ankommt. Dabei überrascht<br />
er uns mit einer Aussage, die aber<br />
wohl von den meisten seiner Kollegen<br />
—<br />
„WEICH AUF WEICH<br />
FUNKTIONIERT NICHT“<br />
—<br />
unterschrieben würde. Für die Mehrzahl<br />
der Läufer sei es aus gesundheitlicher<br />
Sicht ziemlich egal, mit was für<br />
Laufschuhen an den Füßen sie unterwegs<br />
sind. „Wer weniger als zweimal<br />
pro Woche kurze Distanzen in einem<br />
moderaten Tempo läuft, hat zwischen<br />
den Trainingseinheiten so viel Zeit<br />
zur Erholung, dass sich kaum Verletzungen<br />
wegen unpassender Schuhe<br />
ausbilden sollten“, erklärt er.<br />
Aber natürlich macht Laufen in perfekt<br />
passenden Schuhen auch denen<br />
viel mehr Spaß, die nicht so viel<br />
laufen. Und für alle Vielläufer ist es<br />
entscheidend, bei jedem Training die<br />
dafür richtigen Schuhe zu tragen. Nur<br />
so beugen sie Verletzungen vor und<br />
können ihr ganzes Leistungsvermögen<br />
ausschöpfen. Er geht auch auf die<br />
beiden großen Laufschuhtrends<br />
der vergangenen zehn Jahre ein. Minimal-<br />
oder Barfußschuhe und Zwischensohlenmaterial,<br />
das bei jedem<br />
Schritt möglichst nicht so viel der<br />
beim Auftritt entstehenden Energie<br />
schluckt, sondern sie dem Läufer<br />
zurückgibt. Diese beiden Trends<br />
wurden in der Vergangenheit von den<br />
beiden größten Sportartikelherstellern<br />
der Welt massiv gepusht. Nike<br />
war mit seinen Free-Modellen vor gut<br />
zehn Jahren in Sachen Minimalismus<br />
Vorreiter. Adidas hat vor fünf Jahren<br />
erstmals das gemeinsam mit BASF<br />
entwickelte Boost-Zwischensohlenmaterial<br />
eingesetzt, das in Sachen<br />
Energierückgabe Maßstäbe setzte.<br />
Viele andere Hersteller folgten den<br />
beiden Trends.<br />
Srđan Popović begrüßt grundsätzlich<br />
beide Entwicklungen. Aber: Der<br />
56<br />
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UNSER EXPERTE<br />
Dr. Srđan Popović<br />
Dr. Srđan Popović hat bei seiner Promotion in Biomechanik<br />
die Laufökonomie und Laufleistung von Mittel- und Langstreckenläufern<br />
optimiert. In Berlin wendet er seit 2010 seine<br />
Erkenntnisse erfolgreich bei orthopädischen Beschwerdebildern<br />
an. Der ehemalige Bundesliga-Volleyballer war auch<br />
einige Jahre lang Chef-Athletiktrainer beim Volleyball-Bundesligisten<br />
Berlin Recycling Volleys.<br />
Läufer muss damit umgehen können. Laufen in minimalistischen<br />
Schuhen ist für ihn ein Trainingsmittel, das<br />
ganz gezielt eingesetzt werden muss, um die Fußmuskulatur<br />
zu kräftigen. Immer weniger Schuh und damit<br />
immer weniger Gewicht sei nicht gleichbedeutend mit<br />
einem besseren Laufstil und höherer Leistung. Biomechanische<br />
Untersuchungen hätten gezeigt, dass es<br />
„einen Punkt gibt, an dem Läufer durch das Laufen mit<br />
fehlender Dämpfung mehr Energie verbrauchen, als sie<br />
durch das geringere Gewicht einsparen“, so Popović. Ab<br />
da ist das Laufen mit leichten, wenig gedämpften Schuhen<br />
anstrengender als mit etwas schwereren, besser<br />
gedämpften.<br />
Aber auch stark gedämpfte und sehr reaktive Schuhe<br />
hätten Tücken. Wer mit solchen Schuhen lange laufen<br />
will, müsse in der Lage sein, durch eine starke, ausdauernde<br />
Muskulatur in den Füßen, in den Waden und in<br />
den Oberschenkeln, aber auch in Hüfte und Rumpf, bei<br />
jedem Schritt unphysiologische Ausweichbewegungen<br />
zu vermeiden. „Denn sonst wird der Läufer weich. Und<br />
wenn eine weiche Muskulatur auf weich gedämpfte<br />
Schuhe trifft, funktioniert das nicht“, so Popović. Auf<br />
langen Strecken kann das sogar die Ursache für Wadenkrämpfe<br />
sein.<br />
Und weil sich eben der Laufstil bei fast jedem Läufer<br />
bei längeren Belastungen hin zu mehr Weichheit ändert,<br />
ist für die Laufschuhhersteller aktuell der „intelligente“<br />
Laufschuhe ein großes Forschungsthema. Der<br />
soll immer erkennen, wie der Funktionszustand der<br />
Muskulatur ist und die Dämpfung daran anpassen.<br />
Bis es soweit ist, empfiehlt der Experte den meisten<br />
Läufern stabile, gut gedämpfte aber nicht zu weiche<br />
Neutralschuhe – oder deren Pendant mit einer leichten<br />
Pronationsstütze. Starken Überpronierern, die bei<br />
jedem Schritt im Sprunggelenk und im Knie massiv<br />
nach innen knicken, empfiehlt er Aufbautraining für<br />
die komplette Muskelschlinge vom Rumpf bis zum Fuß.<br />
„Denn extreme Pronation ist meistens mit Instabilität<br />
in Knie und Hüfte verknüpft. Und die lässt sich auch<br />
durch stark gestützte Schuhe nicht korrigieren.“<br />
* NO MATTER<br />
THE *<br />
* NO WEATHER<br />
MATTER<br />
Die für ambitionierte Läufer und Athleten in jedem<br />
THE WEATHER<br />
Terrain sowie für alle Einsatzbedingungen entwickelte<br />
Selbsttönungstechnologie REACTIV sorgt dafür, dass sich Ihre<br />
Gläser Die in Sekundenschnelle Die für für ambitionierte Läufer an Läufer wechselnde und und Athleten Lichtverhältnisse<br />
in jedem in jedem<br />
Terrain Terrain anpassen sowie sowie für und für alle garantiert alle Einsatzbedingungen Ihnen somit eine entwickelte gestochen<br />
Selbsttönungstechnologie REACTIV scharfe sorgt sorgt dafür, Sicht dafür, dass bei dass jedem sich sich Ihre Wetter. Ihre<br />
Gläser Gläser in in Sekundenschnelle an an wechselnde Lichtverhältnisse<br />
anpassen und und garantiert Ihnen Ihnen somit somit eine eine gestochen<br />
scharfe scharfe Sicht Sicht bei bei jedem jedem Wetter. Wetter.<br />
Lucy Bartholomew – Trail runner<br />
Shootingstar in der Welt des Ultra Trail<br />
Sie finden alle Selbsttönungstechnologien unter<br />
Lucy Lucy Bartholomew – Trail – Trail runner<br />
Shootingstar der in Welt der Welt des des Ultra Ultra Trail Trail<br />
julbo.com<br />
Sie finden Sie finden alle alle Selbsttönungstechnologien unter unter<br />
– Photos : © Semaphore - Shutterstock. Lucy Bartholomew<br />
– Photos : © Semaphore - Shutterstock. Lucy Bartholomew<br />
– Photos : © Semaphore - Shutterstock. Lucy Bartholomew<br />
julbo.com<br />
054-061_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuh-news.indd 57 19.03.<strong>2018</strong> 18:28:33
—<br />
70 MODELLE<br />
AN EINEM<br />
—<br />
TAG<br />
› LEIPZIG: TESTTAG VON DEIN-LAUFPROFI.DE UND <strong>LÄUFT</strong>. ‹<br />
↦ Zweimal im Jahr trifft sich die<br />
Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de<br />
mit den LAUFPROFI-Fachhändlern,<br />
die sich unter dem Dach<br />
von Sport 2o00 zu einem starken<br />
Verbund von Laufschuh-Experten<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Für diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. haben<br />
wir uns in der Arena Leipzig getroffen,<br />
die an diesem Tag als Leichtathletik-Halle<br />
mit sechs Bahnen ausgestattet<br />
war. Die Halle und ihr Umfeld<br />
boten uns die optimalen Testbedingungen.<br />
Asphalt, Schotter, Gras und sogar<br />
Eis und ein paar Pfützen – wir haben<br />
allein an diesem Tag 70 aktuelle Modelle<br />
von 14 Herstellern einem Härtetest<br />
auf jedem Untergrund unterzogen.<br />
„Der Testtag ist eine gute Ergänzung<br />
zum Testen im alltäglichen Training“,<br />
erklärt LAUFPROFI-Geschäftsführer<br />
Jörg Seifert. Am Ende haben es<br />
die besten der getesteten Modelle in<br />
diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. geschafft.<br />
Sie haben Händler und Redaktion<br />
besonders überzeugt. Darunter auch<br />
ein Modell des finnischen Herstellers<br />
Karhu, der in den 80er- und 90er-Jahre<br />
auch unter deutschen Läufern sehr<br />
beliebt war. Dass die Schuhe mit dem<br />
stilisierten Bär – Karhu ist das finnische<br />
Wort dafür – das Zeug zu einem<br />
großen Comeback haben, bemerkten<br />
in Leipzig die meisten Tester. „Die<br />
neue Falcrum-Technologie unterstützt<br />
Abrollbewegung optimal“, schwärmte<br />
beispielsweise Jörg Matthé vom Leipziger<br />
Laufladen, der den Laufschuhtesttag<br />
von DEIN-LAUFPROFI.DE<br />
und <strong>LÄUFT</strong>. diesmal vor Ort organisiert<br />
hat.<br />
—<br />
MASSANFERTIGUNG AUS<br />
DEM 3D-DRUCKER<br />
—<br />
› MÜNCHEN: DER BROOKS-MESSESTAND AUF DER ISPO ‹<br />
↦ Bei Brooks forscht man daran,<br />
wie sich maßangefertigte Laufschuhe<br />
für jeden Läufer herstellen lassen.<br />
Es ist noch eine Vision. Aber auf der ISPO<br />
in München hat der amerikanische Laufschuhhersteller<br />
Brooks erstmals gezeigt,<br />
wie er ab 2019 auch in Deutschland Läufern<br />
individuell auf ihre persönlichen<br />
Bedürfnisse abgestimmte Laufschuhe<br />
bereitstellen will. Dazu kooperieren die<br />
Amerikaner mit dem Druckerspezialisten<br />
HP und Superfeet, einem Produzenten von<br />
Komfortschuhen und -einlagen. Herzstück<br />
der Produktion ist die sogenannte FitStation,<br />
die auf der ISPO zu bestaunen war. Sie<br />
analysiert mittels eines 3D-Fußscans die<br />
Anforderungen des Läufers an den Schuh.<br />
Danach wird dann aus dem Kunststoff PU<br />
die entsprechende Mittelsohle in einem<br />
3D-Drucker erzeugt. „Diese Mittelsohle<br />
ist dem Bewegungsmuster des jeweiligen<br />
Läufers angepasst – wir nennen das Run<br />
Signature“, erklärt Carson Caprara (Global<br />
Director Footwear bei Brooks). Die Produktionseinheit<br />
können sich Laufschuhhändler<br />
in den Laden stellen und individuelle<br />
Mittelsohlen herstellen. Kleines Manko:<br />
Noch können so nur die Mittelsohlen individuell<br />
produziert werden. Das Obermaterial<br />
muss vorgefertigt und dann vor Ort mit<br />
der Mittelsohle „verheiratet“ werden – so<br />
nennen es Experten, wenn Mittelsohle und<br />
Schaft miteinander verbunden werden.<br />
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AN_RZ_
SO MACHT LAUFEN SPASS<br />
ENTDECKE ALLE TOP-MARKEN<br />
BEI DEINEM LAUFPROFI IN DER NÄHE.<br />
054-061_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuh-news.indd 59 19.03.<strong>2018</strong> 18:28:35<br />
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—<br />
LEICHTER UND BESSER<br />
GEDÄMPFT<br />
—<br />
› LONDON: NIKE PRÄSENTIERT DEN NEUEN EPIC REACT FLYKNIT‹<br />
Bret Schoolmester<br />
war maßgeblich an der Entwicklung des<br />
Nike Epic React Flyknit beteiligt und hat <strong>LÄUFT</strong>.<br />
erklärt, wie der Schuh entstanden ist und<br />
wie er funktioniert<br />
↦ Ein Dienstag Ende Januar in<br />
London. Wir sind in der britischen<br />
Hauptstadt, um den neuen Nike<br />
Epic React Flyknit zum ersten<br />
Mal testen zu können. Nike stellt<br />
Journalisten aus ganz Europa den<br />
Schuh mit einem komplett neu entwickelten<br />
Mittelsohlenmaterial vor<br />
und lässt sie damit laufen.<br />
Aber vor der Praxis kommt die Theorie.<br />
Wir treffen uns in einem alten<br />
Industriegebäude. Dort wartet Bret<br />
Schoolmeester auf uns, der als Senior<br />
Director Global Running Footwear<br />
bei Nike arbeitet und versorgt uns<br />
mit allem, was wir über den Schuh<br />
wissen müssen. „Was ist euch bei<br />
einem Schuh wichtig?“, hatten die<br />
Entwickler bei Nike vor vier Jahren<br />
Läufer gefragt. Die Antwort war kurz<br />
und einfach – und doch eine riesige<br />
Herausforderung an das Entwickler-Team:<br />
„Wir wollen alles.“ Weich<br />
und gut gedämpft sollten die Schuhe<br />
sein – und trotzdem reaktionsfreudig<br />
und dem Läufer Energie zurückgeben<br />
anstatt sie zu schlucken. Leicht sollten<br />
sie sein und trotzdem langlebig.<br />
„Läufer sind heute nicht mehr bereit,<br />
auf irgendetwas zu verzichten. Und<br />
wir bei Nike sind der Meinung, dass<br />
sie das auch nicht müssen“, meint<br />
Bret Schoolmeester. Also machten sie<br />
sich an die Entwicklung eines neuen<br />
Mittelsohlenmaterials. Als Basis<br />
diente das 2008 entwickelte Lunarlon<br />
Foam-Material, das unter anderem<br />
im Nike Lunarglide und LunarEpic<br />
eingesetzt wurde und zu dieser Zeit<br />
als besonders weich und leicht galt.<br />
Durch Ausprobieren verschiedener<br />
chemischer Mixturen mit synthetischem<br />
Gummi als Basis wurde ein<br />
Dämpfungsmaterial erzeugt, das sich<br />
so deutlich von Lunarlon unterscheidet,<br />
dass ihm ein neuer Name gegeben<br />
wurde: React.<br />
Nike sagt, Testläufer hätten mit dem<br />
neuen Dämpfungsmaterial bis zu 20<br />
Prozent mehr Strecke zurücklegen<br />
können als mit den bisherigen: 960<br />
statt 800 Kilometer. Und trotz dieser<br />
Strapazierfähigkeit war es auch gelungen,<br />
das Gewicht zu reduzieren. Das<br />
Flyknit-Obermaterial passt sich dem<br />
Fuß nicht nur optimal an, sondern ist<br />
auch extrem leicht.<br />
„Da React eine Gummibasis hat,<br />
konnten wir auch die Gummi-Außensohle<br />
deutlich verkleinern”, erklärt<br />
Schoolmeester. Der Epic React hat nur<br />
ganz vorn und hinten eine klassische<br />
Außensohle aus Gummi. Dort, wo<br />
besonders hohe Belastungen gemessen<br />
werden. Dadurch wurde der Nike Epic<br />
React Flyknit um fünf Prozent leichter<br />
als der LunarEpic Low Flyknit 2 und<br />
unterbietet ihn auch in Sachen Weichheit<br />
und Energierückgabe.<br />
Nach all der Theorie geht es endlich<br />
auf die Straße. Wir schnüren die Schuhe,<br />
traben durch Londons Straßen und<br />
dann immer an der Themse entlang.<br />
Und wir werden immer schneller und<br />
schneller. Es stimmt: Der Schuh ist<br />
unglaublich leicht und er treibt einen<br />
an. Laufen fühlt sich unglaublich<br />
einfach an mit dem Epic React Flyknit.<br />
Und trotzdem ist der Fuß gut geschützt:<br />
Das leichte Obermaterial gibt<br />
ausreichend Halt, die Sohle dämpft<br />
das Aufprallen gut ab. Nur das mit der<br />
Langlebigkeit müssen wir noch überprüfen.<br />
Eine, die das schon getan hat,<br />
ist 800-Meter-Olympiasiegerin Caster<br />
Semenya aus Südafrika. Sie sagt über<br />
den Schuh: „Er fühlt sich an wie ein<br />
Marshmellow, super gedämpft, ist<br />
aber gleichzeitig belast- und haltbar.<br />
Ich habe ihn schon bei vielen langen<br />
Dauerläufen, aber auch beim Technik-Training<br />
getragen. Der Schuh ist<br />
phänomenal.“<br />
60<br />
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—<br />
DIE BESTEN<br />
—<br />
Auf den folgenden Seiten findest du die Top-Schuhe der Saison. Wir sagen, für<br />
welchen Läufertyp und für welche Einsatzgebiete die Schuhe geeignet sind. Das<br />
für dich ideale Modell findest du beim Fachhändler deines Vertrauens.<br />
Dein Abrollverhalten<br />
Überpronation? Normal? Supination? Unsere Schuhtests sind selbsterklärend. Du siehst mit einem Blick, wofür sich der getestete<br />
Schuh eignet und wofür eher nicht. Nur bei deinem Abrollverhalten musst du etwas genauer hinschauen. Diese Symbole zeigen<br />
dir, ob die Schuhe zu deinem Abrollverhalten passen:<br />
Steht für normales Abrollen und<br />
N<br />
neutrale Laufschuhe ohne Stützfunktion<br />
Menschen mit einem „Normalfuß“ haben in<br />
der Regel ein neutrales Abrollverhalten. Normalfußläufer<br />
berühren beim Fußaufsatz erst<br />
mit der Außenseite der Ferse den Boden und<br />
rollen dann über die gesamte Fußsohle ab.<br />
Dieses „Einrollen“ des Fußes (auch Pronation<br />
genannt) ist ein natürlicher Dämpfungsmechanismus<br />
des Körpers. Normalfußläufer<br />
sollten Neutralschuhe wählen – in den Tests<br />
von laufen.de sind die mit einem großen N gekennzeichnet.<br />
S<br />
Steht für<br />
Supination<br />
Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich<br />
hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt<br />
lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen<br />
Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase<br />
nicht nach innen abrollen. Aufgrund<br />
dieser Unterpronation (auch Supination genannt)<br />
entfällt der natürliche Aufprallschutz<br />
des Fußgewölbes. Geeignet sind Schuhe mit<br />
guten Dämpfungseigenschaften und großer<br />
Flexibilität – in den Tests von laufen.de mit<br />
einem S gekennzeichnet.<br />
Steht für Überpronation & Laufschuhe<br />
mit einer Stütze für mehr<br />
Ü<br />
Stabilität<br />
Typisch bei der Überpronation ist, dass der Fuß<br />
in der Abrollbewegung übermäßig nach innen<br />
knickt. Das kann Überlastungsbeschwerden<br />
provozieren. Läufer mit niedrigem Fußgewölbe<br />
sind in der Regel mit Schuhen gut bedient, die die<br />
Überpronation mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze<br />
einschränken. Handelt es sich nur um<br />
eine leichte Überpronation, kann auch auf eine<br />
solche Stütze verzichtet werden. Für Überpronierer<br />
geeignete Laufschuhe sind in den Tests von<br />
laufen.de mit einem großen Ü gekennzeichnet.<br />
Epic React Flyknit<br />
NIKE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
61 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
Der Alleskönner<br />
Reinschlüpfen, wohlfühlen, loslaufen – und am besten gar nicht mehr<br />
aufhören. Mit dem Epic React Flyknit ist den Entwicklern unserer Meinung<br />
nach ein großer Wurf gelungen. Der Schuh ist wunderschön leicht<br />
und bietet trotzdem – dank neuem Mittelsohlenmaterial React – eine<br />
sehr gute Dämpfung. Und die gibt auch noch spürbar Energie zurück.<br />
„Wie ein Kissen auf einem Trampolin“, beschrieben Tester das Gefühl<br />
beim Laufen. Das flexible Flyknit-Obermaterial passt sich dem Fuß wie<br />
eine Socke an und gibt trotzdem ausreichend Halt – zumindest allen<br />
Neutralläufern, die keine Stütze benötigen.<br />
Gewicht M: 239 g (Gr. 43) | F: 195 g (Gr. 39) | Sprengung: 10 mm | Preis: € 150,00<br />
054-061_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuh-news.indd 61 19.03.<strong>2018</strong> 18:28:37
EQUIPMENT & MODE<br />
ADIZERO ADIOS 3<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Immer noch der Weltrekord-Schuh<br />
Adidas hat den Schuh überarbeitet, in dem der Kenianer Dennis Kimetto<br />
beim Berlin-Marathon 2014 in 2:02:57 Stunden den immer noch aktuellen<br />
Weltrekord aufgestellt hat. Riesige Veränderungen sind allerdings<br />
nicht festzustellen. Herzstück des leichten Marathon-Schuhs bleibt die<br />
Mittelsohle aus extrem reaktiven Boost-Material, das dem Läufer bei jedem<br />
Schritt viel Energie zurückgibt. Überzeugend auch die Außensohle,<br />
die mit einer vom deutschen Reifenhersteller Continental entwickelten<br />
Gummimischung gerade auch auf nassem, rutschigem Asphalt super viel<br />
Halt gibt. Allerdings: Der Adios ist eine echte Waffe für hohes Tempo und<br />
kann für den Marathon nur schnellen und sehr gut trainierten Läufern<br />
empfohlen werden. Alle anderen sollten ihn zunächst beim schnellen<br />
Laufen auf kürzeren Strecken ausprobieren.<br />
Gewicht M: 226 g (Gr. US 9) | F: 192 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 149,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
ADIZERO BOSTON 6<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Viel Performance, ein wenig Komfort<br />
Der Adizero Boston ist ein auf Performance ausgelegter Schuh, der zwischen<br />
dem super leichtgewichtigen Adizero Adios und einem Allrounder<br />
wie dem Supernova angesiedelt ist. Der neutrale Boston 6 nutzt die<br />
responsive Dämpfung, die das Boost-Material bietet. Sein Charakter ist<br />
dabei eher dynamisch als komfortabel. Immerhin: Das im Bereich des<br />
Mittelfußes verbaute Torsion-System verleiht dem Schuh eine gewisse<br />
Stabilität. Zu viel darf man aber nicht erwarten. Für uns ist der Adizero<br />
Boston 6 ein guter Trainingsschuh für flotte Trainingseinheiten. Und<br />
im Wettkampf ist er bis zur Zehn-Kilometer-Distanz auch gut geeignet,<br />
wenn man die Distanz in 50 bis 55 Minuten oder schneller zurücklegen<br />
kann.<br />
Gewicht M: 244 g (Gr. US 9) | F: 219 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
62<br />
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Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
ADIZERO TEMPO 9<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ü<br />
Guter Mix aus Dynamik und Komfort<br />
Der Tempo ist der komfortabelste Schuh aus der Adidas-Kollektion für<br />
hohes Tempo, die bei dem Welt-Unternehmen aus Herzogenaurach<br />
unter dem Namen Adizero versammelt ist. Es ist aber immer noch ein<br />
schneller Schuh, der ein direktes Laufgefühl vermittelt. Vor allem die gut<br />
trainierten Läufer unter unseren Tester waren begeistert. „Ein hammerschneller<br />
Schuh.“ Und: „Gute Passform. Sitzt fest an der Ferse. Macht<br />
Spaß.“ Das waren die häufigsten Kommentare. Verantwortlich dafür ist<br />
natürlich in ersten Linie auch hier das Boost-Zwischensohlenmaterial,<br />
das bei diesem Schuh ausgiebig zum Einsatz kommt. Es sorgt für das<br />
dynamisch-federnde Laufgefühl. Auch geeignet für Läufer mit leichter<br />
Überpronation.<br />
Gewicht M: 266 g (Gr. US 9) | F: 230 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
SUPERNOVA<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ein Schuh für fast alle Fälle<br />
Der Allrounder von Adidas. Geeignet für die meisten Läufer, Strecken,<br />
Geschwindigkeiten. Sehr stabil und gleichzeitig komfortabel. Er ist im<br />
Fersenbereich etwas breiter gebaut als man das von anderen Adidas-Modellen<br />
kennt. Dennoch gibt er guten Halt auch in diesem Bereich.<br />
Der Vorfuß hat im Supernova viel Platz, was vor allem bei langen Läufen<br />
als angenehm empfunden wird. Vom gemütlichen Dauerlauf zum<br />
Kopf frei bekommen bis zur langen Marathonvorbereitung geeignet.<br />
Das Boost-Material in der Zwischensohle sorgt gleichzeitig für so viel<br />
Dynamik, so dass sich auch schnellere Läufer im Supernova rundum<br />
wohl fühlen. Die Fersenkappe entlastet die Achillessehne. Angenehme<br />
Passform und nicht zu viel Schlupf.<br />
Gewicht M: 326 g (Gr. US 9) | F: 278 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 63 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:28
EQUIPMENT & MODE<br />
DYNAFLYTE 2<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ein Gefühl fast wie Fliegen<br />
Schlüpft man in den Dynaflyte 2, macht sich eins gleich bemerkbar: das<br />
geringe Gewicht. Damit ist der Schuh prädestiniert für schnelle Läufe.<br />
Dank des Obermaterials Adapt Mesh, das dem Prinzip einer japanischen<br />
Hängebrücke ähneln soll – in jede Richtung elastisch aber dennoch<br />
stabil – schmiegt sich der Schuh perfekt an den (schmalen) Fuß und<br />
gibt super Halt, ohne einzuengen. Viel Komfort inklusive. Durch eine<br />
Gel-Dämpfung im Rückfuß wird jeder Schritt maximal abgefedert. Ein<br />
Gefühl, wie auf Wolken zu laufen. Kein Wunder, dass das Produktmotto<br />
„Don’t run, fly“ lautet. Zusätzlich besticht der neue Look mit 3M-Reflektoren,<br />
die in der Dunkelheit dafür sorgen, dass du garantiert auffällst.<br />
Gewicht M: 255 g (Gr. US 9) | F: 210 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
GEL-CONVECTOR 2<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Ü<br />
Komfort für Überpronierer<br />
Das Asics-Modell Gel-Convector 2 führen ausschließlich die Laufschuh-Spezialisten<br />
von DEIN-LAUFPROFI.DE. Der Schuh besticht durch<br />
enormen Komfort bei guter Stabilität. Seine Gel-Dämpfung in Kombination<br />
mit der leichten Solyte-Mittelsohle inklusive einem stützenden<br />
Element machen ihn zu einem stabilen Allrounder, der Läufern mit Überpronation<br />
ein guter Begleiter vom lockeren Dauerlauf bis zum Marathon<br />
sein kann. Wer den Asics-Klassiker Gel-Kayano kennt und schätzt, wird<br />
auch den Convector mögen. Fast alle Technologien, die den Stabil-Klassiker<br />
von Asics auszeichnen, sind auch im Gel-Convector 2 verbaut. Dazu<br />
gehört auch die Guidance Line, eine Flexkerbe in der Außensohle, die<br />
dem Läufer hilft, den idealen Abdruckpunkt zu finden. Ab Spätsommer<br />
<strong>2018</strong> wechselt der Schuh den Namen – er wird ab dann als Gel-Glyde zu<br />
haben sein. Unser Foto zeigt bereits die neue Variante.<br />
Gewicht M: 303 g (Gr. US 9) | F: 255 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 129,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
64<br />
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JETZT EXKLUSIV BEI:<br />
Der Diadora Blushield überzeugt mit ausgezeichneter Dämpfungstechnologie,<br />
die deinen Lauf stabilisiert, ausgleicht und so für<br />
mehr Dynamik sorgt. Entdecke Diadora jetzt bei einem Laufprofi-<br />
Händler in deiner Nähe oder unter www.dein-laufprofi.de<br />
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EQUIPMENT & MODE<br />
GEL-NIMBUS 20<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Der beste Nimbus, den es je gab<br />
Das Asics-Top-Modell im Bereich der neutralen Laufschuhe hat sich<br />
mit der Jubiläumsauflage deutlich verändert. Und was eigentlich kaum<br />
vorstellbar ist bei einem Laufschuh mit einer solch langen Tradition: Wir<br />
finden, dass der Nimbus noch einmal deutlich besser geworden ist. Er<br />
kommt ein wenig abgespeckt daher, weniger Material, weniger Gewicht.<br />
Aber darunter leidet weder Dämpfung noch Abrollverhalten. Im Gegenteil:<br />
Im neuen Nimbus rollt jeder Lauf noch lockerer dahin als bei den Vorgängermodellen.<br />
Die Kombination aus patentierter Mittelsohle mit Flyte-<br />
Foam verleiht ihm herausragende Dämpfungseigenschaften bei äußerst<br />
geringem Gewicht für bestmögliche Ermüdungsfreiheit. Wohl der beste<br />
Allroundschuh des Jahres für Läufer mit neutralem Abrollverhalten.<br />
Gewicht M: 305 g (Gr. US 9) | F: 250 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 180,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
GEL-PURSUE 4<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Für viele komfortable Kilometer<br />
Manchmal spürt man zwischen zwei Laufschuhmodellen nur geringe<br />
Unterschiede im Laufverhalten. Aber die sind mitunter entscheidend.<br />
Der Gel-Pursue 4 schließt sozusagen eine Lücke zwischen dem stabilen<br />
Convector von Asics und dem neutralen Gel-Nimbus 20. Eine mediale<br />
Stütze hat der Gel-Pursue nicht, ist aber genauso gut gedämpft. Dafür<br />
eben etwas weniger direkt und komfortabler als der Nimbus. Wer also<br />
etwas mehr Komfort mag und eher die ruhigen Läufe ohne Tempoverschärfungen<br />
bevorzugt, findet mit dem Pursue einen prima Begleiter.<br />
Und Asics gibt ihm neben Guidance Line System, Gel-Dämpfung unter<br />
Vorfuß und Ferse auch die Mittelfußbrücke mit, um Torsionsbewegungen<br />
einzuschränken. Uns hat das oft unterschätzte Modell überzeugt.<br />
Gewicht M: 315 g (Gr. US 9) | F: 250 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10,5 mm | Preis: 140,00 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
66<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 66 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:33
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
GT-3000 5<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Ü<br />
Für alle, die Unterstützung brauchen<br />
Wer deutlich überproniert und seine Abrollbewegung unterstützen<br />
will, ist mit dem GT-3000 von Asics gut beraten. Der Schuh ähnelt dem<br />
bekannteren GT-2000, ist aber nicht ganz so dynamisch. Die Zehenbox<br />
ist breiter, was für ein Plus an Komfort sorgt. In der fünften Auflage hat<br />
Asics das Gewicht des GT-3000 erheblich reduziert. Eine etwas flachere<br />
Mittelsohle erhöht Flexibilität und Reaktivität. Neu eingeführt wurde das<br />
Guidance-Trusstic-System, das die Guidance-Line an der Außensohle für<br />
einen runderen und effektiveren Bewegungsablauf nutzt und Unterstützung<br />
für den Mittelfuß bietet. Einzigartig beim Asics GT-3000 ist das<br />
Duomax-System im Vorfußbereich, das bei starker Überpronation für<br />
mehr Unterstützung sorgt. Auffällig ist die tolle Passform im Fersenbereich.<br />
Gewicht M: 310 g (Gr. US 9) | F: 250 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 159,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
DEFYANCE 9<br />
BROOKS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ü<br />
Im Jubiläumsjahr besser denn je<br />
Brooks baut sehr gute Laufschuhe. Zum Beispiel den Adrenaline GTS.<br />
Er ist seit vielen Jahren ein Verkaufsschlager, der aufgrund einer festen<br />
Stütze enorm viel Halt bietet. Für die Spezialisten von DEIN-LAUF-<br />
PROFI.DE feilte Brooks an diesem Top-Modell, um den Händlern einen<br />
etwas dynamischeren, aber dennoch Halt gebenden Laufschuh anbieten<br />
zu können. Seit nunmehr zehn Jahren gehört also der Defyance an die<br />
Schuhwand der besten Laufschuh-Händler. Zurecht. Die BioMoGo-<br />
DNA-Mittelsohle bietet so viel Dämpfung, wie der Läufer gerade benötigt.<br />
Und obwohl er eigentlich für ein sehr neutrales Abrollverhalten<br />
konstruiert ist, bietet er erstaunlich viel Stabilität. Gerade bei längeren<br />
Strecken und müder Muskulatur ein echter Pluspunkt für diesen zuverlässig<br />
komfortablen Laufschuh.<br />
Gewicht M: 298 g (Gr. US 9) | F: 255 g (Gr. US 7) | Sprengung: 12 mm | Preis: 140,00 €<br />
67 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EQUIPMENT & MODE<br />
LEVITATE<br />
BROOKS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Sieben lohnenswerte Jahre Arbeit<br />
Sieben Jahre hat Brooks geforscht. Heraus kam die neuartige Mittel-<br />
sohle aus Brooks DNA AMP – hergestellt aus einem Kunststoff auf Basis<br />
von Polyurethan. Der Vorteil dieses Werkstoffs: Er ist sehr responsiv.<br />
Und das ist nicht nur messbar, man spürt es auch. Der Levitate gibt<br />
dem Läufer dieses Rebound-Gefühl. Das Material kann besser als viele<br />
andere Dämpfungsmaterialien kinetische Energie speichern, die beim<br />
Abdruck wieder frei gegeben wird. Die Dämpfung fühlt sich im ersten<br />
Moment etwas weich an. Aber je höher das Tempo, desto fester gibt sich<br />
die PU-Mittelsohle. In Kombination mit dem gestrickten Obermaterial,<br />
das den Fuß angenehm, aber mit viel Halt umfasst, eine absolut laufenswerte<br />
Neuentwicklung.<br />
Gewicht M: 318 g (Gr. US 9) | F: 260 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
MYTHOS BLUSHIELD HIP 3<br />
DIADORA<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Für ein individuelles Abrollverhalten<br />
Selten setzen beide Füße eines Läufers exakt gleich auf. Auch das Abrollverhalten<br />
ist oftmals nicht identisch. Diadora hat genau für diese Problematik<br />
die innovative Blushield-Technologie entwickelt. Dahinter verbirgt<br />
sich eine in den Schuh integrierte Einlegesohle, die solche Asymmetrien<br />
ausgleicht. Damit gehört der Mythos Blushield Hip 3 eindeutig zu den<br />
Komfort-Laufschuhen. Die Dämpfung ist eher etwas weicher abgestimmt.<br />
Da der Schuh einen direkten Bodenkontakt vermittelt, wirkt er aber nicht<br />
schwammig. Das Obermaterial aus Nylon-Air-Mesh sorgt gemeinsam mit<br />
der Ortholite-Einlegesohle für eine gute Passform. Der Schuh ist sicher<br />
nicht der schnellste Wettkampfschuh, aber sowohl für den Einstieg als<br />
auch für erfahrene Marathon-Läufer eine interessante Alternative.<br />
Gewicht M: 325 g (Gr. US 9) | F: 260 g (Gr. US 7) | Sprengung: 11 mm | Preis: 140,00 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
68<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 68 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:36
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
ELEVON<br />
HOKA ONE ONE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ü<br />
Leichter Schuh, große Bandbreite<br />
Der Hoka One One Elevon hat in unserem Test sehr viel Lob erhalten.<br />
Als Nachfolger des Vanquish 2 ist er noch leichter und dynamischer<br />
geworden. Bei allen Änderungen bleibt er aber vor allem eines: ein<br />
ordentlich gedämpfter, komfortabler Laufschuh, der gemütlich kann,<br />
aber auch sehr gerne etwas flotter unterwegs ist. Die Passform ist sehr<br />
gut, sie funktioniert auch für etwas schmalere Füße. Das Obermaterial<br />
ist nahtfrei, die Schnürung arbeitet exakt und mit nur fünf Millimeter<br />
Sprengung vermittelt der Elevon bei allem Komfort ein wunderbar<br />
direktes Laufgefühl. Eine Fersen-Verstärkung (aus TPU) erhöht nochmal<br />
die Stabilität. Der Elevon ist für nahezu jeden Einsatzbereich von fünf<br />
Kilometer bis Marathon geeignet. Auch Läufer mit leichter Überpronation<br />
können diesen neutralen Schuh einsetzen.<br />
Gewicht M: 297 g (Gr. US 9) | F: 245 g (Gr. US 7) | Sprengung: 5 mm | Preis: 160,00 €<br />
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EQUIPMENT & MODE<br />
SYNCHRON ORTYX MRS<br />
KARHU<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Eine klassische Marke ist wieder da<br />
Mit dem Synchron Ortyx MRS meldet sich der finnische Hersteller<br />
Karhu nach jahrelanger Abstinenz auf dem deutschen Markt zurück.<br />
Aktuell sind die Schuhe mit dem Bär ausschließlich bei den Händlern<br />
von DEIN-LAUFPROFI.DE zu haben. Das Modell kommt solide daher,<br />
ohne spektakuläre Highlights, aber als Schuh, der als treuer Begleiter<br />
dienen kann. Wer es traditionell mag, einen stabilen Schuh mit guter<br />
Dämpfung sucht und nicht ständig mit hohem Tempo unterwegs ist, wird<br />
den Synchron Ortyx mögen. Er ist ziemlich breit gebaut, Einlagen finden<br />
in ihm gut Platz. Von unseren Testern wurde besonders die Passform an<br />
der Ferse gelobt. Bemängelt wurde eine recht hohe Steifigkeit, die den<br />
Komfort auf hartem Untergrund ein wenig mindert.<br />
Gewicht M: 330 g (Gr. US 9) | F: 330 g (Gr. US 9) | Sprengung: 12 mm | Preis: 160,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
NEO RUN<br />
LUNGE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ü<br />
Made in Germany<br />
Es ist ein Gütesiegel, das seinen Preis hat. Die Brüder Ulf und Lars Lunge<br />
lassen ihre Schuhe in Düssin in Mecklenburg-Vorpommern fertigen.<br />
Made in Germany kostet eben ein bisschen mehr – dafür bekommt<br />
der Kunde einen bequemen Laufschuh der etwas anderen Art. Die<br />
Lunge-Brüder setzen beim Material auf Qualität. Das geht los beim<br />
Herzstück eines Laufschuhs, der Mittelsohle, die beim Neo Run aus<br />
hochwertigem PU-Schaum besteht. Die Einlegesohle wirkt nicht annähernd<br />
so billig wie bei vielen Schuhen aus China-Produktion und auch<br />
das Obermaterial ist extrem haltbar. Über Design lässt sich streiten, aber<br />
Lunge-Läufer setzen andere Kriterien an. Sie bekommen einen bequemen,<br />
aber sehr direkten Laufschuh, der auf Langlebigkeit ausgelegt ist.<br />
Gewicht M: 316 g (Gr. US 10) | F: 264 g (Gr. US 8,5) | Sprengung: 9 mm | Preis: 180,00 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
70<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 70 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:37
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
WAVE HORIZON 2<br />
MIZUNO<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Ü<br />
N<br />
Stabil auch bei etwas mehr Gewicht<br />
Für den Wave Horizon hat Mizuno seine bewährte Wave-Technologie<br />
weiterentwickelt, so dass sie für Stabilität und Komfort gleichzeitig<br />
sorgt. Unsere Tester lobten besonders den guten Halt im Schaftbereich.<br />
Ein sehr empfehlenswerter Allround-Trainingsschuh vor allem für die<br />
etwas gewichtigeren Läufer. Mit dem Horizon kommen aber nicht nur<br />
Läufer mit Überpronation klar. Er ist auch für Normalfußläufer empfehlenswert,<br />
die gern ruhig und lang unterwegs sind. Das atmungsaktive<br />
Mesh-Material sorgt dabei für Langlebigkeit und Passgenauigkeit. Als<br />
angenehm wurden die weiche und flexible Verstärkung im Mittelfuß<br />
sowie die angenähte Zunge empfunden.<br />
Gewicht M: 340 g (Gr. US 9,5) | F: 280 g (Gr. US 7) | Sprengung: 12 mm | Preis: € 160,00<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
WAVE SKY<br />
MIZUNO<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Das perfekte Einstiegsmodell<br />
Unsere Tester waren geradezu begeistert von Mizunos komfortablem<br />
Neutralschuh: „Gute Passform.“ „Sehr komfortabel.“ „Gute Verarbeitung.“<br />
„Sehr stabiler Stand“, schwärmten sie, bevor sie darauf hinwiesen,<br />
dass der Schuh im Fersenbereich ziemlich weich wirkt. Aber das ist ja<br />
vor allem Gefühlssache: Was der eine als zu weich empfindet, ist für den<br />
den anderen Komfort. Auf jeden Fall ist der Mizuno Wave Sky genau der<br />
richtige Einstiegsschuh für schwerere Läufer. Die bequeme Passform<br />
sorgt für ein rundum angenehmes Gefühl. Der Fuß hat im Schuh viel<br />
Platz, das macht ihn zum guten Begleiter für lange, langsame, gemütliche<br />
Läufe. Die bewährte Wave-Platte sorgt für die Dämpfung und<br />
Stabilität - der Schuh ist aber nichts für sehr starke Überpronierer.<br />
Gewicht M: 320 g (Gr. US 9,5) | F: 260 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 160,00 €<br />
71 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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FRESH FOAM VONGO 2<br />
NEW BALANCE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
N<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
Ü<br />
Agiler und stabiler Wohlfühlschuh<br />
Muss ein stützender Schuh immer ein sichtbares Stützelement haben?<br />
Nein. Dass es auch anders geht, zeigt der Fresh Foam Vongo 2 von New<br />
Balance. Sanft rollt man in der zweiten Version des Vongo dahin. Er<br />
ist gut gedämpft und verleiht seinem Träger durch eine etwas stärkere<br />
Ausprägung der Mittelsohle ein gutes Maß an Stabilität. In Kombination<br />
mit der geringen Sprengung von nur vier Millimetern schafft der<br />
Vongo 2 somit einen erstaunlichen Spagat: Er ist ein Wohlfühlschuh für<br />
Genießer und rollt dabei erstaunlich agil und dynamisch ab. Wie meinte<br />
ein begeisterter Tester – ein stabiler Neutralschuh für flotte Läufe. Mit<br />
anderen Worten ist der Fresh Foam Vongo 2 ein Schuh für so ziemliche<br />
jede Lauf-Gelegenheit auf Asphalt und gut befestigten Wegen.<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
K<br />
T<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Gewicht M: 290 g (Gr. US 9) | F: 237 g (Gr. US 7) | Sprengung: 4 mm | Preis: 150,00 €<br />
NBX 860 V8<br />
NEW BALANCE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
Ü<br />
N<br />
Stabiler Allrounder für jedes Tempo<br />
Der 860er von New Balance ist ideal geeignet für Läufer mit einer<br />
leichten Überpronation. Unsere Tester bescheinigen ihm ein gutes<br />
Stützverhalten und ein Laufgefühl, das mit einer idealen Mischung aus<br />
Dämpfung und Stabilität punktet. Der Vorfußbereich war einigen zu hart,<br />
dafür überzeugten der Fersenbereich und vor allem eine schön breite<br />
Zehenbox. „Sitzt an der Ferse gut und bietet vorn viel Platz“, meinten<br />
unsere Tester. Das macht ihn zu einem tollen Allrounder für längere<br />
Läufe, aber auch für schnellere Trainingseinheiten. Läufer mit neutralem<br />
Abrollverhalten sollten aber im New Balance-Sortiment eher zum 880<br />
greifen.<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
J<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Gewicht M: 325 g (Gr. US 9) | F: 263 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />
72<br />
E<br />
K<br />
D<br />
E<br />
H<br />
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KARHU FUSION ORTIX<br />
THE NEXT SHAPE OF COMFORT<br />
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Entdecke die perfekte Mischung aus Dämpfung und Support – den<br />
Karhu FUSION ORTIX. Dank der innovativen Mittelsohle profitierst<br />
Du bei jedem Lauf von Komfort und optimalem Abrollverhalten.<br />
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062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 73 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:41
EQUIPMENT & MODE<br />
NBX 880 V7<br />
NEW BALANCE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Ü<br />
Perfektes Abrollverhalten<br />
Obwohl der 880 von New Balance ein komfortabler Neutralschuh ist,<br />
animierte er doch einige unserer Tester zu flottem Tempo. Das hat wahrscheinlich<br />
mit dem perfekten Abrollverhalten zu tun, das sie in diesem<br />
Schuh gespürt haben. Die Acteva-Mittelsohle ist zwar alles andere als<br />
weich – aber ein Kompromiss aus guter Dämpfung und angenehmer Flexibilität.<br />
Passform und Sitz sind aufgrund des Weitensystems bei New<br />
Balance seit jeher top. Und da der Schuh dank des zweilagig nahtfrei<br />
verarbeiteten Obermaterials (Fantomfit) einen festen, aber angenehmen<br />
Halt bietet, gehört er definitiv zu den besten Allroundern des Jahres, mit<br />
dem auch Laufeinsteiger viel Freude haben werden.<br />
Gewicht M: 314 g (Gr. US 9) | F: 263 g (Gr. US 7) | Sprengung:10 mm | Preis: 140,00 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
NBX 890 V6<br />
NEW BALANCE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Nostalgie trifft Innovation<br />
Dass es einen New Balance NBX 890 letztmals neu gab, ist mittlerweile<br />
vier Jahre her. Der Laufschuh ist ein echter-Klassiker, der jetzt wieder<br />
ein topaktuelles Update erhalten hat. Die Bootie-Konstruktion und das<br />
Engineered Mesh-Obermaterial verleihen dem aktuellen NBX 890 V6<br />
eine schlanke und stromlinienförmige Passform, während die RevLite-Zwischensohle<br />
für ein reaktionsfreudiges und schnelles Unterfußgefühl<br />
sorgt. Zusätzliche Stabilität erhältst du durch zwei TPU-Vorfußstreifen,<br />
die für den Antrieb bestimmt sind. Unsere Tester empfanden<br />
den Schuh als gut gedämpft, obwohl er mit nur 255 Gramm (Männermodell<br />
in US-Größe 9) auch leicht und dynamisch daher kommt.<br />
Gewicht M: 255 g (Gr. US 9) | F: 222 g (Gr. US 7) | Sprengung: 6 mm | Preis: 120,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
74<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 74 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:42
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
AIR ZOOM STRUCTURE 21<br />
NIKE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Ü<br />
N<br />
Dezent gestützter Komfort<br />
Dass ein Nike-Schuh eine gute Dämpfung bietet, muss man kaum noch<br />
erwähnen. Die Schuhe des US-Herstellers sind für ihre guten Dämpfungseigenschaften<br />
bekannt. Das gilt auch für den Air Zoom Structure<br />
21, was aber nicht bedeutet, dass er weich ist, ganz im Gegenteil. Außerdem<br />
bietet er eine gute Stütze, die übermäßigem Nach-Innen-Knicken<br />
entgegenwirkt und eine optimale Passform. Im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
ist er noch einmal ein bisschen leichter geworden. Alles zusammen<br />
vermittelt ein sehr angenehmes Laufgefühl und das vor allem<br />
auf längeren und gemütlicheren Läufern. Was aber nicht bedeutet, dass<br />
man nicht auch mal ein flotteres Tempo anschlagen könnte – nur die<br />
richtig schnellen Tempoläufe sind nicht unbedingt seine Stärke.<br />
Gewicht M: 295 g (Gr. US 9) | F: 255 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 120,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
AIR ZOOM VOMERO 13<br />
NIKE<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
S<br />
N<br />
Bequem-Paket<br />
Du magst es weich? Läufst gerne wie auf Wolken? Möchtest den harten<br />
Asphalt am liebsten gar nicht spüren? Dann könnte der Nike Air Zoom<br />
Vomero 13 ein guter Laufpartner für dich sein. Ihm eilt der Ruf voraus,<br />
zu den Laufschuhen mit butterweicher Dämpfung zu gehören. Das ist<br />
nicht ganz falsch. Aber so weich wie man ihn vor einigen Jahren noch<br />
kannte, ist er längst nicht mehr. Dennoch: Komfort und Dämpfung<br />
werden auch im Vomero 13 groß geschrieben. Obermaterial und Innenschuh<br />
umschließen den Fuß sehr sanft und nahtfrei. Die ZoomAir-Elemente<br />
sind im Vorfußbereich wie auch unter der Fersen verbaut. Der<br />
Laufschuh ist ein einziges Bequem-Paket. Das muss man mögen. Wer<br />
ihn liebt, wird mit ihm viele glückliche Kilometer zurücklegen.<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Gewicht M: 306 g (Gr. 42) | F: 251 g (Gr. 39) | Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />
75 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 75 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:42
EQUIPMENT & MODE<br />
CLOUDFLYER<br />
ON<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Ü<br />
N<br />
Ausdauernder Begleiter<br />
Anziehen, wohlfühlen und loslaufen. Genau das bietet die Neuauflage<br />
des Cloudflyer. Und da ist es egal, ob es die flotte 10–Kilometer- Runde<br />
oder der Marathon ist. Die neue Version des Cloudflyer wurde mit einer<br />
leichteren Zwischensohle versehen. Eine zweilagige Einlegesohle bietet<br />
vor allem bei langen Läufen angenehmen Tragekomfort, ohne dabei den<br />
Fuß zu sehr zu führen. Die ebenfalls überarbeitete Fersenkappe sorgt<br />
für spürbaren festeren und komfortableren Halt. Durch eine andere Anordnung<br />
der Cloud-Elemente soll die Innenrotation minimiert und das<br />
Abrollverhalten verbessert werden. Das freut nicht nur leichte Überpronierer,<br />
sondern auch Neutralläufer, für die der Cloudflyer ebenfalls eine<br />
sehr gute Alternative ist.<br />
Gewicht M: 280 g (Gr. US 9) | F: 235 g (Gr. US 7) | Sprengung: 13 mm | Preis: 169,95 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
CLOUD X<br />
ON<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
S<br />
N<br />
Multitalent<br />
„Running remixed“ heißt die Kategorie, in die die Schweizer Laufschuhbauer<br />
den Cloud X einordnen. Und diese Bezeichnung passt perfekt.<br />
Das Leichtgewicht fühlt sich bei schnellen Einheiten bis zur Halbmarathondistanz<br />
genauso wohl wie beim Crossfit oder beim Indoor-Training.<br />
Das Obermaterial des Cloud X besteht aus einem speziell entwickelten<br />
Feingewebe, das bequem und gleichzeitig äußerst stabil ist. So wird der<br />
Fuß gestützt, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Die Sohle<br />
des Cloud X ist aus besonders leichtem und flexiblem Material und<br />
bietet Beweglichkeit in alle Richtungen, ohne dabei an Bodenkontakt<br />
einzubüßen. Ein prima Trainingspartner für all diejenigen, denen eingefahrene<br />
Trainingsroutine viel zu langweilig ist.<br />
Gewicht M: 198 g (Gr. US 9) | F: 168 g (Gr. US 7,5) | Sprengung: 6 mm | Preis: 134,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
76<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 76 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:44
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
FLOATRIDE RUN ULTRAKNIT<br />
REEBOK<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
S<br />
N<br />
Leicht und reaktionsfreudig<br />
Was einem beim Tragen des Floatride Run Ultraknit sofort auffällt:<br />
Verdammt wenig Gewicht bringt er mit. In der Frauenvariante weniger<br />
als 200 Gramm. Das fiel auch unseren Testern auf. Läufer, die zum<br />
Nach-Innen-Knicken neigen, werden mit ihm vielleicht ihre Probleme<br />
haben, Neutralläufern bietet der EVA-Frame aber genügend<br />
Halt. Gleichzeitig bietet er eine angenehme Dämpfung und eine tolle<br />
Reaktionsfreudigkeit. Das Ultraknit-Obermaterial passt sich dem Fuß<br />
wie eine Socke an, ist flexibel und atmungsaktiv. Während der Schuh im<br />
Mittelteil angenehm eng anliegt, bietet er im Vorfußbereich ausreichend<br />
Platz. Ein Schuh, der eher für die flotteren Läufe geeignet ist als<br />
für die langen, gemütlichen.<br />
Gewicht M: 261 g (Gr. US 9) | F: 198 g (Gr. US 7) | Sprengung: 11 mm | Preis: 149,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
SENSE RIDE<br />
N<br />
S<br />
Grenzgänger zwischen Wald und Asphalt<br />
Bei einem Laufschuh von Salomon denkt man ans Trailrunning. Der<br />
SALOMON<br />
Sense Ride macht im Gelände auch wirklich eine gute Figur. Das Profil<br />
ist griffig, er kommt mit Unebenheiten gut klar, er schützt den Fuß. Er<br />
bietet dem Fuß ausreichend Platz in der Zehenbox, sitzt an der Ferse<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
sicher. So läuft es sich bei einer ausgewogenen Dämpfung sehr komfortabel.<br />
Und das eben nicht nur im Gelände. Denn die Außensohle ist<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
so beschaffen, dass der Sense Ride auch auf Asphalt zurecht kommt.<br />
direkt & eher hart<br />
Wohler fühlt er sich auf Wald- und Forstwegen. Aber dank der Vibe<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
Technologie, die Stoßbelastungen reduziert, die besonders auf hartem<br />
lange & ruhige Läufe<br />
Untergrund entstehen, fühlt er sich auf der Straße sehr gut an. Kein<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Schuh für das ganz schnelle Vorankommen, aber einer für ruhige und<br />
Marathon<br />
auch längere Dauerläufe.<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
Gewicht M: 282 g (Gr. US 9) | F: 244 g (Gr. US 7) | Sprengung: M: 11 mm | F: 8 mm | Preis: 129,95 €<br />
77 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 77 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:45
EQUIPMENT & MODE<br />
XA PRO 3D<br />
SALOMON<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Robuster Geländegänger<br />
Der Salomon XA Pro 3D ist einer der meistverkauften Trailschuhe der<br />
vergangenen zehn Jahre. Ein Schuh für schweres Gelände, der maximalen<br />
Schutz bietet. Extrem stabil, extrem robust. Aber alles andere als<br />
leichtläufig. Nicht umsonst kommt er bei alpinen Ultratrails zum Einsatz,<br />
bei denen weite Strecken gehend zurückgelegt werden. Als flotter<br />
Wanderschuh ist er nahezu perfekt, sogar besser geeignet als für den<br />
laufenden Einsatz. Sein grobes Profil, die feste, gummierte Zehenkappe<br />
und das von Salomon bekannte Schnürsystem schützen vor Geröll,<br />
spitzen Steinen und geben enorm viel Halt. Beim ersten Hineinschlüpfen<br />
vermisst man noch den Komfort, den der XA Pro 3D auf langen Strecken<br />
dann doch bietet. Für Wald- und Parkweg aber zu schwer und unflexibel.<br />
Gewicht M: 400 g (Gr. US 9) | F: 350 g (Gr. US 7) | Sprengung: 12 mm | Preis: 124,95 €<br />
Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />
KINVARA 9<br />
SAUCONY<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
S<br />
Dynamisches Leichtgewicht<br />
Der Saucony Kinvara hat einen bewegte Vergangenheit. Ein flotter<br />
Trainings- und Wettkampfschuh war er schon immer. Aber seine Fans<br />
haben ihn nicht immer gleich viel geliebt. Mal etwas breiter, mal etwas<br />
schmaler. Mal dynamischer, mal komfortabler. Die neunte Version des<br />
Kinvara überzeugt auf ganzer Linie! Er läuft sich direkter und (noch)<br />
dynamischer als sein Vorgänger – und das trotz der Everun Sohle, die<br />
eine angenehme Dämpfung im Mittelfußbereich bietet. Innen und außen<br />
nahtfrei, leichtes Obermaterial, das sich fest an den Fuß schnüren lässt,<br />
aber vor allem der leichte und flache Aufbau mit nur 4 mm Sprengung<br />
machen den Kinvara zu einem Top-Lightweight-Trainingsschuh.<br />
Gewicht M: 213 g (Gr. US 9) | F: 184 g (Gr. US 8) | Sprengung: 4 mm | Preis: 134,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
78<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 78 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:46
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
MÜNCHEN 3<br />
SAUCONY<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & federnd<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT<br />
unter 60 Kilogramm<br />
60 bis 70 Kilogramm<br />
71 bis 85 Kilogramm<br />
über 85 Kilogramm<br />
N<br />
Allrounder mit einem Plus an Komfort<br />
Mit dem exklusiven Modell München bietet Saucony seit einigen Jahren<br />
für spezialisierte Laufschuhhändler einen ausgewogenen Allrounder an.<br />
Die große Fangemeinde dieses neutralen Laufschuhs, dessen Spektrum<br />
vom ruhigen kurzen Dauerlauf bis zum Marathon reicht, darf sich auf<br />
Updates freuen, die die dritte Generation des München nochmal besser<br />
machen. Wichtigste Neuerung ist Everun Sohle, die dem Schuh mehr<br />
Komfort bei einer höheren Energierückführung verschafft. Dabei verliert<br />
der München 3 nichts von seiner erstaunlich hohen Dynamik. Verbessert<br />
wurde auch das Obermaterial, das den Fuß mit gutem Halt, aber der<br />
nötigen Flexibilität umfasst. Ein toller Laufschuh, der mit einem breiten<br />
Einsatzbereich punktet.<br />
Gewicht M: 273 g (Gr. US 9) | F: 243 g (Gr. US 8) | Sprengung: 8 mm | Preis: 139,95 €<br />
062-079_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schuhtest.indd 79 20.03.<strong>2018</strong> 19:20:47
› VEGANE<br />
—<br />
ERNÄHRUNG ‹<br />
DAS<br />
B12-<br />
PROBLEM<br />
—<br />
Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: Thinkstock, iStock<br />
↦ Für eine vegane Lebensweise<br />
gibt es einige gute Argumente:<br />
Man muss weder mit unserer industriellen<br />
Massentierhaltung<br />
einverstanden sein noch mit der<br />
Hormon- und Antibiotikabelastung<br />
vieler Nutztiere. Und natürlich<br />
darf man auch grundsätzlich<br />
gegen das Töten von Tieren sein.<br />
Aus gesundheitlicher Sicht sieht<br />
es jedoch anders aus: Wer sich<br />
vegan ernährt und darauf verzichtet,<br />
Vitamin B12 und Eisen zu<br />
ersetzen, riskiert gravierende gesundheitliche<br />
Folgen.<br />
Beide Stoffe sind überlebenswichtig<br />
– und stecken in ihrer für den Menschen<br />
nutzbaren Form nur in tierischen<br />
Nahrungsmitteln. Besonders<br />
tückisch: Bei dem Duo B12 und Eisen<br />
zeigen sich die Folgen des Mangels<br />
anfangs nicht. Und wenn die Symptome<br />
da sind, ist es manchmal schon zu<br />
spät – die Schäden sind irreversibel.<br />
Wir erklären dir, welche Probleme<br />
das Fehlen von Vitamin B12 und Eisen<br />
verursacht, warum diese Folgen für<br />
dich als Sportler besonders gravierend<br />
sind und was du – solltest du<br />
dich dennoch für eine vegane Ernährung<br />
entscheiden – unbedingt beachten<br />
solltest.<br />
OHNE ROTE BLUTKÖRPERCHEN<br />
<strong>LÄUFT</strong>’S NICHT<br />
B12 ist für verschiedene Stoffwechselprozesse<br />
essenziell: für die Zellteilung,<br />
die Blutbildung und die Funktion<br />
des Nervensystems. Ohne Vitamin<br />
B12 können im Knochenmark keine<br />
roten Blutkörperchen, in der Medizin<br />
Erythrozyten genannt, gebildet<br />
werden. Die roten Blutkörperchen<br />
sind für den Sauerstofftransport von<br />
der Lunge zu Muskeln und anderen<br />
Körpergeweben zuständig. Liegen<br />
zu wenige rote Blutkörperchen vor,<br />
kann eine Anämie die Folge sein. Für<br />
Sportler ist das ein Riesenproblem.<br />
Müdigkeit, ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit,<br />
Motivationsverlust,<br />
Blässe und Frieren sind die Symptome<br />
dieses Krankheitsbilds. Ist diese<br />
Form der „Blutarmut“ besonders<br />
ausgeprägt, spricht man von megaloblastärer<br />
Anämie. Vitamin B12<br />
ist auch notwendig für die Aktivierung<br />
der Folsäure, auch Vitamin B9<br />
genannt. Ein B12-Defizit führt somit<br />
zum funktionellen Folsäuremangel,<br />
was ebenfalls Blutbildungs- und Zellteilungsstörungen<br />
zur Folge hat.<br />
Ein B12-Mangel kann im schlimmsten<br />
Fall sogar eine Degeneration des<br />
Rückenmarks auslösen. Die Nervenfortsätze<br />
im Rückenmark werden zur<br />
Verbesserung der Signalweiterleitung<br />
von einer fettreichen Hülle, der<br />
Myelinscheide, umschlossen. Wird ein<br />
B12-Mangel zu spät erkannt, können<br />
diese Hülle und anschließend die nun<br />
ungeschützten Nervenbahnen geschädigt<br />
werden.Irreversible neurologische<br />
Störungen sind die Folge.<br />
Weder Menschen noch Tiere oder<br />
Pflanzen können B12 selbst herstellen.<br />
Die einzige natürliche Methode,<br />
seinen B12-Bedarf zu decken, ist<br />
der regelmäßige Verzehr tierischer<br />
Nahrung. Für Veganer gibt es daher<br />
nur zwei Möglichkeiten, Vitamin B12<br />
in ausreichenden Mengen zu sich<br />
zu nehmen: in Tablettenform oder<br />
durch pflanzliche Nahrungsmittel,<br />
die künstlich mit B12 angereichert<br />
wurden.<br />
TÜCKISCHER VERLAUF<br />
Als einziges wasserlösliches Vitamin<br />
wird B12 im Körper gespeichert, und<br />
zwar vor allem in Leber und Nieren.<br />
Bei einem Erwachsenen entspricht<br />
der dort gebunkerte Vorrat mit insgesamt<br />
zwei bis fünf Milligramm etwa<br />
dem Tausendfachen des Tagesbedarfs<br />
von circa zwei bis vier Mikrogramm<br />
und reicht damit rund drei Jahre. Bei<br />
Veganern, die keine B12-Präparate<br />
zu sich nehmen, baut sich dieser ↦<br />
80<br />
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Wer als Sportler bei seiner Ernährung<br />
komplett auf tierische Produkte verzichtet,<br />
lebt gefährlich: Denn ohne geeignete<br />
Gegenmaßnahmen fehlt es an Vitamin<br />
B12 und Eisen – gesundheitliche<br />
Schäden drohen.<br />
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
VEGANE VITAMIN B12-IRRTÜMER<br />
1<br />
Viele Veganer glauben, sie könnten<br />
ihren Bedarf durch Pflanzen<br />
decken, denen Spuren von<br />
Vitamin B12 anhaften. Das ist<br />
falsch: Die Mengen reichen nicht<br />
annähernd aus, um den Bedarf<br />
zu decken.<br />
2<br />
Auch sogenannte B12-Analoga<br />
führen Veganer gerne ins Feld.<br />
Davon gibt es so einige – vor<br />
allem als „Superfoods“ vermarktete<br />
Algenprodukte werben mit<br />
ihrem Vitamin B12-Gehalt. Diese<br />
B12-Analoga sind nicht bedarfsdeckend<br />
verwertbar.<br />
KEINE SPIELEREI MIT EISENPRÄPARATEN<br />
Ohne ärztliche Kontrolle solltest du<br />
auf keinen Fall Eisenpräparate zu dir<br />
nehmen. Die Gefahr einer Überdosierung<br />
ist zu groß. Das Zuviel an<br />
Eisen im Körper lagert sich in Leber,<br />
Herz und Bauchspeicheldrüse ab und<br />
erhöht unter anderem das Risiko,<br />
einen Herzinfarkt zu erleiden oder an<br />
Krebs oder Diabetes zu erkranken.<br />
Mit natürlicher Nahrung ist eine Eisenüberdosierung<br />
übrigens praktisch<br />
unmöglich – einzige Ausnahme ist<br />
eine erbliche bedingte Eisenspeicherkrankheit.<br />
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
↦ Vorrat also langsam ab. Das ist<br />
das Tückische an einem B12-Mangel:<br />
Zunächst zeigt man keine Symptome.<br />
Und bei den ersten Mangelerscheinungen<br />
wie Müdigkeit oder Unlust könnte<br />
man auch ganz andere, harmlosere<br />
Ursachen vermuten.<br />
Ab einem gewissen Ausmaß helfen<br />
Gegenmaßnahmen nur noch bedingt:<br />
Wenn neurologische Beeinträchtigungen<br />
auftreten, ist das Schadensausmaß<br />
bereits dramatisch. Im Anfangsstadium<br />
lassen sich Mangelsymptome<br />
durch B12-Injektionen noch rückgängig<br />
machen. Sind allerdings Rückenmarkszellen<br />
einmal zerstört, ist das<br />
nicht mehr zu ändern. Es drohen<br />
Dauerschäden bis hin zur Querschnittlähmung.<br />
Jeder, der sich fleischlos – vor allem<br />
vegan – ernährt, und alle, die Hochleistungssport<br />
treiben, sollten aus diesem<br />
EISEN FÜR BLUT UND GEHIRN<br />
Eisen ist eines der wichtigsten Spurenelemente<br />
für den menschlichen<br />
Körper. Der Sauerstofftransport, die<br />
Sauerstoffaufnahme und der gesamte<br />
Energiestoffwechsel sind von einem<br />
ausreichenden Eisenangebot abhängig.<br />
Das Gehirn benötigt Eisen zur Herstellung<br />
des Nervenbotenstoffs Dopamin,<br />
der eine zentrale Rolle für die psychische<br />
Verfassung, aber auch für physische<br />
Leistungen und die Regeneration<br />
spielt. Ein Eisenmangel erhöht die<br />
Entzündungsneigung und Infektanfälligkeit,<br />
kann zu organischen Funktions-<br />
oder Herzrhythmusstörungen<br />
und im schlimmsten Fall zum Kreislaufkollaps<br />
führen. Da auch ein Zuviel<br />
an Eisen ernste gesundheitliche Folgen<br />
haben kann, kommt einer passgenauen<br />
Versorgung über geeignete Lebensmittelauswahl<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
EISEN IST NICHT GLEICH EISEN<br />
Der Hauptlieferant in Sachen Eisen<br />
ist Fleisch. Daneben findet es<br />
sich besonders hochkonzentriert in<br />
Eigelb. In allen tierischen Produkten<br />
liegt Eisen in zweiwertiger Form vor.<br />
Einzig dieses sogenannte „Häm-Eisen“<br />
ist dazu fähig, den Sauerstoff im<br />
Blut zu binden. Pflanzen enthalten<br />
ausschließlich fest gebundenes dreiwertiges<br />
„Nicht-Häm-Eisen“, mit dem<br />
der menschliche Körper zunächst<br />
wenig anfangen kann. Um es nutzen<br />
zu können, muss pflanzliches Nicht-<br />
Häm-Eisen erst aufwändig in Häm-Eisen<br />
umgewandelt werden. Deshalb<br />
verwerten wir pflanzliches Eisen<br />
wesentlich schlechter als tierisches.<br />
Die Symptome einer Eisenmangelanämie<br />
ähneln zunächst denen eines<br />
B12-Mangels. Der eingeschränkte<br />
Sauerstofftransport macht schlapp,<br />
» Für Veganer gibt es nur zwei Möglichkeiten,<br />
sich mit Vitamin B12 zu versorgen: Pillen oder<br />
künstlich angereicherte Nahrungsmittel «<br />
Grund regelmäßig ihren B12-Status<br />
überprüfen lassen. Zum sicheren<br />
Nachweis eines B12-Mangels reicht die<br />
Messung des B12-Spiegels im Blutserum<br />
übrigens nicht aus. Oft liegt dieser<br />
Wert trotz klinischer Symptome noch<br />
im Normbereich. Seit einigen Jahren<br />
sind verlässlichere Tests verfügbar.<br />
Wenn du deinen B12-Spiegel untersuchen<br />
lassen willst, frage deinen<br />
Hausarzt nach einem Holo-TC- oder<br />
einem MMA-Test. Wer befürchtet, einen<br />
Vitamin B12-Mangel entwickelt zu<br />
haben, muss sich möglichst frühzeitig<br />
in ärztliche Behandlung begeben.<br />
Abgesehen von einigen Erkrankungen<br />
gibt es drei Hauptrisikofaktoren für<br />
die Entwicklung eines Eisenmangels:<br />
die in manchen Fällen besonders starke<br />
Regelblutungen bei Frauen vor der<br />
Menopause, eine einseitige Ernährung<br />
– das gilt besonders für Veganer – und<br />
die mechanische Zerstörung von roten<br />
Blutkörperchen durch hohe Laufumfänge.<br />
Es mag sich seltsam anhören,<br />
aber: Die mechanische Zerstörung von<br />
Erythrozyten in den Blutgefäßen der<br />
Fußsohlen kann bei extensiven Laufbelastungen<br />
den Eisenbedarf relevant<br />
erhöhen.<br />
niedergeschlagen und müde. Brüchige<br />
Nägel und Haarausfall sind echte<br />
Alarmsignale. Ein Eisenmangel<br />
entwickelt sich in zwei Stadien.<br />
Bei hohem Bedarf – etwa in Phasen<br />
intensiven Trainings – greift der Körper<br />
auf seine Eisenspeicher zurück.<br />
Werden diese Depots nicht durch<br />
ausreichende Eisenaufnahme wieder<br />
aufgefüllt, entwickelt sich zunächst<br />
ein Speichereisenmangel mit ersten<br />
Schwächesymptomen. Bei völliger<br />
Eisenspeicher-Entleerung, beginnt<br />
die Hämoglobinproduktion zu sinken<br />
und es kommt zur Anämie. ↦<br />
Warum Kinder täglich ihre Ration Vitamin B12 brauchen<br />
Kinder können nur minimale B12-Mengen speichern, Säuglinge gerade einmal 25 bis 30 Mikrogramm. Nach wenigen Tagen<br />
sind ihre Vorräte erschöpft. Für kleine Menschen gilt also: Die tägliche Versorgung mit Vitamin B12 ist für sie überlebenswichtig!<br />
Mütter, die sich vegan ernähren und die nicht genügend B12 zu sich nehmen, können ihr Kind aufgrund ihrer eigenen<br />
Unterversorgung während der Schwangerschaft und beim Stillen nur unzureichend mit Vitamin B12 versorgen. Intensiver<br />
Sport erhöht dieses Risiko.<br />
82<br />
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Wir helfen Kindern<br />
↦ Wer seinen Eisenstatus bestimmen lassen möchte,<br />
sollte unbedingt darauf achten, dass dabei auch das sogenannte<br />
Speichereisen (Ferritin) und Transporteisen<br />
(Transferritin) berücksichtigt werden. Die immer noch<br />
verbreitete Praxis, lediglich den freien Eisenspiegel<br />
und das rote Blutbild zu bestimmen, reicht nicht aus.<br />
Eine Eisenunterversorgung wird bei dieser Methode<br />
erst im fortgeschrittenen Stadium erkennbar.<br />
Bei einem Eisenmangel steht die ausreichende Eisenzufuhr<br />
mit der Nahrung an erster Stelle einer Therapie.<br />
Wer an einer Aufnahmestörung leidet oder pflanzliches<br />
Eisen bei vegetarischer oder veganer Lebensweise<br />
nicht bedarfsdeckend aufnehmen kann, muss ärztlich<br />
kontrolliert ein Eisenpräparat einnehmen. Oft bereiten<br />
diese Präparate Magen-Darm-Beschwerden, sodass<br />
die Suche nach etwas Verträglichem Geduld erfordert.<br />
Bei ausgeprägtem Mangel sind Eiseninjektionen oder<br />
-infusionen notwendig.<br />
Vitamin B12 und Eisen sind wichtige Bausteine für<br />
Gesundheit und Leistung. Wenn du dich ausgewogen<br />
mit viel Pflanzlichem, aber auch regelmäßig mit Nahrungsmitteln<br />
tierischen Ursprungs ernährst, ist auch<br />
leistungsorientierter Sport ohne Nahrungsergänzungsmittel<br />
problemlos möglich. Das gilt auch für Vegetarier,<br />
die Milch, Eier, Käse und dergleichen zu sich nehmen.<br />
Für Veganer aber gilt: Die Einnahme von B12-Präparaten<br />
ist zwingend notwendig, und auch ihre Versorgung<br />
mit Eisen sollten sie unbedingt im Auge behalten.<br />
VITAMIN C HILFT, ABER ...<br />
Spricht man Veganer auf die Eisen-Problematik an,<br />
winken viele ab: „Ich weiß, dass pflanzliches Eisen<br />
sehr schlecht resorbiert wird. Ich achte daher auf<br />
gute Vitamin C-Versorgung“. Tatsächlich unterstützt<br />
Vitamin C die Verwertung pflanzlichen Eisens außerordentlich.<br />
Aber selbst dann wird es etwa dreimal<br />
schlechter resorbiert als aus tierischer Nahrung.<br />
Brokkoli, Paprika und Zitrusfrüchte enthalten besonders<br />
viel Vitamin C.<br />
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Im Winter hast du dir mit langen und ruhigen Läufen eine<br />
gute Grundlagenausdauer erarbeitet. Im Frühling ist es jetzt Zeit,<br />
mal wieder Gas zu geben. Ex-Profi Carsten Eich zeigt dir,<br />
wie du mit drei einfachen Trainingsmethoden mehr<br />
Tempo machst.<br />
84<br />
084-089_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schneller_werden.indd 84 19.03.<strong>2018</strong> 18:40:16
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
› SO WIRST DU<br />
GANZ EINFACH SCHNELLER ‹<br />
—<br />
GIB<br />
MAL<br />
GAS!<br />
—<br />
85 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
084-089_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_schneller_werden.indd 85 19.03.<strong>2018</strong> 18:40:18
TRAINING & FITNESS<br />
↦ Endlich Frühling, endlich wieder<br />
durchstarten, endlich das<br />
Trainingspensum erhöhen. Geht<br />
es so nicht gerade jedem? Jeder<br />
weiß: Das Grundlagentraining<br />
mit ruhigen Läufen im Winter ist<br />
wichtig, dieses solide Fundament<br />
braucht jeder, wenn er <strong>2018</strong> erfolgreich<br />
sein will.<br />
Aber mal ganz im Ernst: Richtig<br />
Spaß macht das Laufen bei Kälte und<br />
oft im Dunkeln im Winter doch nicht<br />
immer, oder? Und richtig Gas geben<br />
kann man da ja meist auch nicht.<br />
Jetzt ist endlich wieder Zeit für<br />
Läufe mit kurzer Hose und T-Shirt,<br />
du spürst die Sonnenstrahlen auf der<br />
Haut. Was für ein Gefühl! Erst nach<br />
Beendigung meiner Profikarriere<br />
habe ich festgestellt, wie lang der<br />
Winter in unseren Breitengraden<br />
wirklich ist. Denn früher habe ich<br />
mich spätestens nach dem Silvesterlauf<br />
ins Trainingslager nach Spanien<br />
oder Portugal begeben, um unter<br />
klimatisch optimalen Bedingungen<br />
trainieren zu können. Meist 15 bis 20<br />
Grad, reichlich Sonne und abwechslungsreiche<br />
Laufstrecken. Läuferherz,<br />
was willst du mehr? Genauso<br />
ist es heute bei unseren Running<br />
Camps in Portugal und auf Mallorca.<br />
Aber auch hier in Deutschland muss<br />
man die angenehmen Frühlingstemperaturen<br />
einfach zum Laufen<br />
nutzen, und viele geben jetzt im<br />
Training wieder Vollgas. Schließlich<br />
stehen im April und <strong>Mai</strong> oft schon<br />
die ersten Wettkampfhöhepunkte<br />
auf dem Jahresplan. Doch auch wenn<br />
du keinen Wettkampf geplant hast:<br />
Wäre es nicht schön, mal wieder ein<br />
bisschen mehr Gas zu geben? Den<br />
Wind um die Nase zu spüren? Einfach<br />
mal schneller zu sein als sonst?<br />
Mit ein paar ganz einfachen Trainingstipps<br />
kannst du mehr Abwechslung<br />
und Tempo in deine Trainingswoche<br />
bringen, ohne dass du ständig<br />
Vollgas geben musst.<br />
RAUS AUS DEM<br />
ALLTAGSTROTT<br />
Es ist ganz einfach: Unser Körper<br />
reagiert auf Trainingsreize und<br />
versucht diese so zu verarbeiten,<br />
dass die Leistungsfähigkeit steigt.<br />
Wenn du beispielsweise in den<br />
letzten Wochen regelmäßig dreimal<br />
pro Woche eine Distanz von 8 bis<br />
10 Kilometern im Wohlfühltempo<br />
gelaufen bist, hast du dir eine super<br />
Grundlage erarbeitet. Für deinen<br />
Körper stellt aber jeder weitere Trainingslauf<br />
über diese Distanz und in<br />
dieser Geschwindigkeit keine große<br />
Herausforderung mehr dar. Egal ob<br />
du dieses Training einen weiteren<br />
Monat oder ein Jahr fortführst, eine<br />
spürbare Leistungssteigerung wirst<br />
du damit nicht erreichen. Wenn du<br />
einfach nur fit bleiben willst, ist<br />
das okay. Aber bereits mit kleinen<br />
Veränderungen und somit neuen,<br />
unbekannten Trainingsreizen für<br />
deinen Körper kannst du schon viel<br />
bewirken. Und dafür musst du dein<br />
Training nicht komplett umstellen:<br />
Kleine Änderungen in der Intensität<br />
bewirken schon einiges.<br />
Dafür musst du nicht mal ins Stadion<br />
auf die Laufbahn gehen und<br />
Intervallprogramme absolvieren.<br />
Wir stellen dir mit dem Fahrtspiel<br />
sowie Berg- und Steigerungsläufen<br />
drei Methoden vor, die du in deinen<br />
normalen Lauf integrieren oder<br />
im Anschluss durchführen kannst.<br />
Und wenn du danach noch schneller<br />
werden willst, stehen dir mit Intervallprogrammen<br />
oder Tempodauerläufen<br />
immer noch genügend neue<br />
Trainingsreize zur Verfügung, aber<br />
bitte immer schrittweise eins nach<br />
dem andern.<br />
3 TRAININGSELEMENTE FÜR MEHR TEMPO<br />
01<br />
Trainingselement<br />
FAHRT<br />
SPIEL<br />
Kommen wir noch einmal auf deinen<br />
Trainingslauf über 8 bis 10 Kilometer im<br />
Wohlfühltempo zurück. Könnten wir hier<br />
nicht mal ein paar schnellere Abschnitte<br />
einbauen, also quasi mit der Laufgeschwindigkeit<br />
spielen? Das genau machst<br />
du nämlich bei einem Fahrtspiel. Dazu<br />
läufst du die ersten 2 bis 3 Kilometer<br />
wie gewohnt in deinem Wohlfühltempo<br />
als Aufwärmprogramm. Anschließend<br />
wechseln sich schnellere Abschnitte<br />
mit entsprechenden Erholungspausen<br />
ab. Die Länge und Geschwindigkeit ist<br />
dabei komplett variabel und an die Bedingungen<br />
vor Ort sowie deine Form<br />
anpassbar. So kannst du dir selbst die<br />
Strecken vorgeben. Zum Beispiel: Von<br />
der Bank da vorne laufe ich schneller<br />
bis zur Wegkreuzung, ab da trabe ich<br />
locker weiter. Am Anfang werden diese<br />
intensiveren Abschnitte vielleicht „nur“<br />
50 oder 100 Meter lang sein, von Woche<br />
zu Woche kannst du dies dann weiter<br />
steigern und auch längere Abschnitte<br />
wie z.B. eine schnelle Minute einbauen.<br />
Bei der Geschwindigkeit geht es nicht<br />
darum, so schnell wie möglich zu sein,<br />
sondern einfach ein spürbar höheres<br />
Tempo zu laufen als sonst. Dabei wird<br />
auch dein Puls entsprechend steigen, in<br />
den Trabpausen sollte dieser natürlich<br />
wieder sinken. Du spielst also quasi mit<br />
der Laufgeschwindigkeit, wechselst immer<br />
zwischen schnellen und langsamen<br />
Abschnitten, bist dabei aber auf deiner<br />
ganz normalen Laufrunde unterwegs. Ein<br />
Fahrtspiel stellt den Einstieg ins Tempotraining<br />
dar und ist somit die Vorstufe zu<br />
einem Intervallprogramm. Ich persönlich<br />
habe das Fahrtspiel früher geliebt, weil<br />
ich ganz nach Tagesform und Trainingszustand<br />
Gas geben konnte und die Trainingsrunde<br />
viel schneller verging als bei<br />
einem ruhigen Dauerlauf. Somit ist das<br />
Fahrtspiel ein idealer Trainingsreiz, um<br />
schneller zu werden.<br />
86<br />
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02<br />
Trainingselement<br />
STEIGERUNGS<br />
LÄUFE<br />
Frankfurt<br />
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GESUNDHEIT<br />
Um schneller zu werden, ist es vor allem wichtig, aus seinem<br />
gewohnten Lauftempo herauszukommen. Vielleicht hast du<br />
am Ende deiner Laufrunde eine längere Gerade mit gutem<br />
Untergrund. Hier kannst du drei bis fünf lockere Steigerungsläufe<br />
nach deinem Lauf machen. Die Distanz sollte<br />
rund 50 bis 80 Meter betragen, auf der gesamten Strecke<br />
steigerst du deine Laufgeschwindigkeit von ganz langsam<br />
bis ziemlich schnell, aber ohne Maximalsprinttempo. Achte<br />
bei den Steigerungsläufen darauf, dass du sowohl den Abdruck<br />
vom Vorfuß sowie den anschließenden Kniehub etwas<br />
verstärkst. Dies bringt eine neue Dynamik in deinen Laufstil.<br />
Steigerungsläufe können eigentlich nach jedem Dauerlauf<br />
stattfinden, sofern du nicht schon total müde von der Belastung<br />
der Einheit bist. Ich habe sie vor allem an den Tagen vor<br />
intensiven Trainingseinheiten wie Intervallprogrammen oder<br />
Tempodauerläufen eingesetzt. Steigerungsläufe aktivieren<br />
die motorischen Fähigkeiten, die zum schnellen Laufen<br />
notwendig sind. Gern kannst du auch einzelne Koordinationsübungen<br />
der Laufschule mit einbauen, um zum Beispiel<br />
durch Kniehebelauf oder Anfersen einzelne Teile deiner<br />
Laufbewegung separat zu schulen. Auch diese kleinen,<br />
ungewohnten Trainingselemente stellen einen gezielten<br />
Trainingsreiz für deine Laufmuskulatur dar und werden bei<br />
regelmäßiger Wiederholung ihren erwünschten Trainingsreiz<br />
nicht verfehlen. ↦<br />
Jedermann - Sprint - Olympisch - Mittel<br />
14. city marathon bremerhaven<br />
19.08.<strong>2018</strong><br />
Laufen.de Experte Carsten Eich<br />
Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann.<br />
Er war über viele Jahre die deutsche Nummer eins auf<br />
der Straße. Noch immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen<br />
Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist Carsten<br />
Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden. So leitet<br />
er die laufen.de Running Camps, die jedes Jahr im Frühling<br />
angeboten werden.<br />
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TRAINING & FITNESS<br />
03<br />
Trainingselement<br />
BERG<br />
LÄUFE<br />
Auch Bergaufläufe machen dich schneller. Um am Berg seine<br />
gewohnte Laufgeschwindigkeit beibehalten zu können, sind zwei<br />
Komponenten des Laufstils wichtig: der möglichst kraftvolle<br />
Abdruck sowie der Kniehub, der höher sein muss als im flachen<br />
Gelände. Wenn du das am Berg trainierst, kannst du später beim<br />
Laufen in der Ebene etwas mehr Kraft in den Abdruck sowie in<br />
den Kniehub investieren und wirst automatisch schneller. Auch<br />
in der Stadt sollte sich eine kleine Erhöhung finden, zum Beispiel<br />
an einer Brücke oder Unterführung. 100 bis 200 Meter mit einem<br />
leichten bis mittleren Steigungsgrad reichen schon aus. Wer<br />
absolut keinen Berg zur Verfügung hat, kann Steigungen auch<br />
auf vielen Laufbändern simulieren, da diese in der Regel mit einer<br />
Steigung von 3 bis 4 Prozent einzustellen sind. Vielleicht kommst<br />
du ja auf deiner Laufrunde an einer entsprechenden Steigung<br />
vorbei, dann unterbreche deinen Dauerlauf einfach mal und<br />
absolviere ein paar Berganläufe von 100 bis 200 Metern. Steigere<br />
deine Dauerlaufgeschwindigkeit bergauf ein wenig, dies wird<br />
schwer genug sein. Bergab kannst du dann ganz locker traben,<br />
sodass du eine entsprechende Erholungspause hast. Am Anfang<br />
reichen drei bis fünf Wiederholungen vollkommen aus, mit der<br />
Zeit kommst du dann vielleicht auf sechs bis zehn Berganläufe.<br />
Hierbei geht es wirklich nicht darum zu sprinten, sondern ein<br />
dynamisches Lauftempo zu finden, bei dem Kniehub und Abdruck<br />
deutlich zu spüren sind.<br />
88<br />
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FEEL THE NEW<br />
SENSATION 3<br />
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Gute Passform und optimales Feuchtigkeitsmanagement<br />
sind nicht nur bei Shirt und Hose wichtig.<br />
Auch bei der Unterwäsche solltest du auf hochwertige<br />
Bekleidung achten – für mehr Spaß beim Laufen.<br />
› UNTERWÄSCHE<br />
—<br />
FÜR LÄUFER ‹<br />
DAS<br />
DRUNTER<br />
ZÄHLT AUCH<br />
—<br />
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↦ Dass Funktionswäsche besser ist als<br />
das alte Baumwollshirt und die Jogginghose<br />
aus den 90ern, weiß mittlerweile<br />
jeder. Funktionswäsche leitet<br />
Feuchtigkeit zuverlässig vom Körper<br />
weg und sorgt für ein trockenes und<br />
angenehmes Tragegefühl. Du erkältest<br />
dich nicht so schnell und das Risiko von<br />
Wundscheuern wird auch minimiert.<br />
Aber was nutzen das beste Shirt und die<br />
modernste Hose, wenn du untendrunter<br />
den alten Baumwoll-Slip und Opas Rip-<br />
Shirt trägst? Funktions-Unterwäsche<br />
trägt genauso zum positiven Lauferlebnis<br />
bei. Moderne Textilfasern leiten die<br />
Feuchtigkeit vom Körper weg. Gerade<br />
an Stellen wie im Schritt und an den<br />
Achseln reduzieren sie Reibung, wunde<br />
Stellen entstehen auf diese Weise nicht so<br />
einfach. Und für Frauen ist ein moderner<br />
Sport-BH unerlässlich. Er reduziert Aufund<br />
Abbewegungen der Brust, die das<br />
Bindegewebe schädigen und Verspannungen<br />
hervorrufen können. Auch wenn<br />
man die Unterwäsche nicht sieht, für ein<br />
gutes Gefühl sorgt sie allemal – und sollte<br />
deswegen nicht vernachlässigt werden.<br />
EQUIPMENT<br />
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MODE<br />
TRIUMPH<br />
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drei Lagen laminierten Material, das dir Halt bietet. Gleichzeitig<br />
überzeugt er durch extreme Leichtigkeit und gutes Feuchtigkeitsmanagement.<br />
Absolut starken Halt und gleichzeitig super<br />
bequeme Materialien: Das bietet dir der Magic Motion Pro-Bra.<br />
Er reduziert Brustbewegungen um bis zu 83 Prozent. Perforierte<br />
Cups sorgen für Atmungsaktivität, die Bügel sind weich, gekreuzt<br />
und verstellbar. Das Stay Dry-Material reguliert die Feuchtigkeit<br />
und ist antibakteriell. Passend zu beiden Modellen gibt es die<br />
Triaction Panty in verschiedenen Farben, die ebenfalls Feuchtigkeit<br />
zuverlässig nach außen ableitet.<br />
91 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EQUIPMENT & MODE<br />
FALKE<br />
Das Singlet und die Boxer Cool von Falke sind genau das<br />
Richtige, wenn die Temperaturen wieder steigen. Bei warmen<br />
bis heißen Außentemperaturen hält das nahtlos verarbeitete<br />
Shirt deinen Körper angenehm kühl und trocken.<br />
Ein Öffnen und Schließen der Gewebestruktur sorgt für<br />
einen optimalen Feuchtigkeitstransport und kühlt deinen<br />
Körper.<br />
↦ Top: Cool Singlet 69,95 €<br />
↦ Pant: Cool Boxer 49,95 €<br />
GORE WEAR<br />
Radfahren, laufen oder andere Outdoor-Sportarten: Das<br />
Base Layer Sleeveless Shirt führt nicht nur Feuchtigkeit<br />
extrem schnell vom Körper weg, sondern trocknet auch<br />
sofort wieder. Dünnes und weiches Material mit wenig<br />
Nähten und optimierter Nahtführung sorgen zudem sowohl<br />
bei Shirt als auch bei der Base Layer Boxershort für<br />
hohen Tragekomfort.<br />
↦ Top: Base Layer Sleeveless Shirt 35,95 €<br />
↦ Pant: Base Layer Boxershorts 25,95 €<br />
ODLO<br />
Der Push-Pull-Effect ist das besondere Merkmal des Crew<br />
Neck Singlet Active F-Dry Light: Feuchtigkeit wird durch das<br />
Innenmaterial zügig nach außen abgegeben und verdunstet<br />
auf dem schnell trocknenden Polyester Gewebe. Außerdem<br />
hat das enganliegende Shirt geruchshemmende Eigenschaften.<br />
Die Boxer Performance Light bietet nicht nur gute<br />
Bewegungsfreiheit, sondern zudem dank nahtlos integrierter<br />
Belüftungszonen auch eine gute Atmungsaktivität.<br />
↦ Top: Crew Neck Singlet Active F-Dry Light 29,95 €<br />
↦ Pant: Boxer Performance Light 29,95 €<br />
SCHIESSER<br />
Dank flacher Nähte und längerer Rückenpartie sitzt das Sport<br />
Extreme Tank ideal und leitet zudem über die Wabenstruktur<br />
schnell Feuchtigkeit nach außen ab. Sowohl Top als auch der<br />
Sport Extreme Slip sind aus einem Material gefertigt, das<br />
schnell trocknet und das Entstehen von Gerüchen verhindert.<br />
↦ Top: Sport Extreme Tank 24,95 €<br />
↦ Pant: Sport Extreme Slip 19,95 €<br />
92<br />
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ANITA<br />
Maximale Kontrolle und Unterstützung bietet dir der Extreme<br />
Control-Bra von Anita – und das selbst bei großen<br />
Oberweiten bis Cupgröße H. Optimal für Sportarten wie<br />
Laufen, bei denen die Brust stark beansprucht wird. Durch<br />
unterschiedliche Garne entsteht eine Material, das Feuchtigkeit<br />
schnell vom Körper wegleitet. Den Look perfekt<br />
macht die passende Panty.<br />
↦ Bra: Extreme Control 59,95 €<br />
↦ Pant: Sports Panty 26,95 €<br />
FALKE<br />
Der nahtlos verarbeitete Bra mit Kompressionspassform<br />
und Frontverschluss bietet mittleren bis größeren Cupgrößen<br />
auch bei Sportarten mit höherem Aktivitätslevel<br />
guten Halt und Trockenheit. Die Pant aus Wolle und Seide<br />
hält deinen Körper dank natürlicher Materialien im Wohlfühlklima:<br />
Bei Hitze kühlt die Seide, bei Kälte wärmt die<br />
Merinowolle.<br />
↦ Bra: Bra Top Versatility 69,95 €<br />
↦ Pant: Silk Wool Panty 44,95 €<br />
ODLO<br />
Der Sports Bra Blackcom Seamless Medium bietet dir<br />
dank Racerback guten Halt und kann unter jeden Shirt<br />
getragen werden – was bei dem coolen Print ja fast schon<br />
schade ist. Integrierte nahtlose Funktionszonen mit Rippenstruktur<br />
an den Seiten sorgen ebenfalls für Halt. Der<br />
passende String ist kaum spürbar und für andere nicht zu<br />
sehen.<br />
↦ Bra: Sports Bra Blackcomb Seamless Medium 34,95 €<br />
↦ Pant: String The Invisibles 14,95 €<br />
UNDER ARMOUR<br />
Der Eclipse Mid-Bra liegt dank ultraengem Schnitt wie<br />
eine zweite Haut an. Unterstützung an strategisch wichtigen<br />
Stellen, ein unnachgiebiger Halt des Stoffes, der<br />
trotzdem ein superweiches Gefühl vermittelt – das macht<br />
den BH zusammen mit gutem Feuchtigkeitstransport<br />
aus. Lasergeschnittene Ränder für ein saumfreies Design<br />
und ein superweicher Stretchnetzstoff machen die Pure<br />
Stretch Sheer Novelty-Pant super angenehm zu tragen.<br />
↦ Bra: Eclipse Mid 40,00 €<br />
↦ Pant: Pure Stretch Sheer Novelty 12,00 €<br />
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—<br />
LAUFENDE<br />
ZEIT-<br />
REISE<br />
—<br />
› SERIE: TRAINING VON DEN 80ERN BIS HEUTE ‹<br />
Text: Frank Steinseifer | Fotos: Frank Steinseifer (4), Imago (1)<br />
↦ 10. September 1960. Leichtfüßig<br />
und scheinbar mühelos läuft<br />
ein drahtiger Mann aus Äthiopien<br />
durch die Straßen von Rom. Er<br />
gewinnt den Marathonlauf völlig<br />
überraschend und wird im Ziel<br />
von den Zuschauern frenetisch gefeiert.<br />
Das Besondere: Abebe Bikila<br />
lief die 42,195 Kilometer über<br />
Asphalt und Kopfsteinpflaster<br />
barfuß – damals wie heute eine unvorstellbare<br />
Leistung. Im ostdeutschen<br />
Dörfchen Neugattersleben<br />
sitzt ein zehnjähriger Junge bei<br />
den Nachbarn gebannt vor einem<br />
der wenigen Schwarz-Weiß-Fernseher<br />
der Gegend und verfolgt<br />
das Rennen. Er ist fasziniert von<br />
diesem afrikanischen Läufer, von<br />
seinem Laufstil, von seinem Sieg,<br />
von der Atmosphäre.<br />
Es war der kleine Waldemar Cierpinski,<br />
der zu sich selbst sagte: „So<br />
laufen, das will ich auch mal schaffen!“<br />
Was er noch nicht wusste: Er<br />
hatte soeben den olympischen Marathonlauf<br />
gesehen – er wollte also<br />
Olympiasieger werden. So begann<br />
die Karriere des Waldemar Cierpinski<br />
durch einen reinen Zufall und zwei<br />
Jahrzehnte später wurde der Junge<br />
einer armen polnischen Bauernfamilie<br />
selbst zu einer Lauflegende durch<br />
seine Siege in Montreal 1976 und<br />
Moskau 1980. Waldemar Cierpinski<br />
und der Äthiopier Abebe Bikila<br />
(1960, 1964) sind bis heute die einzigen,<br />
die ihre Marathon-Olympiasiege<br />
wiederholen konnten. Sein Leben<br />
als Marathonläufer packte Cierpinski<br />
zwischen zwei Buchdeckel mit<br />
dem schlichten Titel „42,195“. Mehr<br />
braucht es nicht, jeder Läufer auf<br />
der Welt versteht die Sprache dieser<br />
Zahlen.<br />
WETTRENNEN MIT<br />
DEM LINIENBUS<br />
Beeindruckt von Bikilas Barfuß-Sieg<br />
begann auch Waldemar zu laufen.<br />
Mit dem Ranzen auf dem Rücken<br />
lieferte er sich auf dem Schulweg<br />
ein Rennen mit dem Linienbus. „Ich<br />
habe schon als Kind Eigenschaften<br />
wie Disziplin und Ausdauer, die Bereitschaft,<br />
körperliche Strapazen auf<br />
mich zu nehmen, gelernt. Ich denke,<br />
dass war einer der Schlüssel zum Erfolg“,<br />
erzählt der heute 67 Jahre alte,<br />
immer noch drahtige Sportler. Leise,<br />
bescheiden, weil er nicht viel Aufhebens<br />
um seine Person machen will.<br />
Als 15-Jähriger ist er an einem<br />
Sonntag einfach so lange gelaufen<br />
wie er konnte. Er wollte herauszufinden,<br />
wie weit er es ohne Pause<br />
schafft. Es wurden unglaubliche 55<br />
Kilometer. Eine Belastung, die man<br />
heutzutage einem Heranwachsenden<br />
hierzulande verbieten würde, bei den<br />
kenianischen Läufern aber als natürlichen<br />
Bewegungsdrang bewundert.<br />
Das kann Sohn Falk Cierpinski, der<br />
Kenia auf vielen Laufreisen kennen<br />
gelernt hat, nur bestätigen: „Da sieht<br />
man, wie natürlich das Laufen von<br />
Kindesbeinen an ist. In Iten, einem<br />
Ort auf 2400 Metern Höhe, läuft das<br />
ganze Dorf. Da treffen sich alle paar<br />
Tage über 300 Läufer zum Fahrtspiel.<br />
Einfach unvorstellbar“, ist<br />
der 39-Jährige noch immer bewegt<br />
von den Erlebnissen in Afrika. Nach<br />
seiner Profikarriere als Duathlet,<br />
Triathlet und Marathonläufer ist<br />
er nun Organisator der Laufcamps<br />
„Kenia mit Falk“, nimmt Läufer aller<br />
Alters- und Leistungsklassen mit auf<br />
eine Reise in ein Land, in dem Laufen<br />
eine Religion ist.<br />
DER TRAUM VOM<br />
OLYMPIASIEG<br />
Auch für den jungen Waldemar<br />
wurde das Laufen zum Lebensinhalt.<br />
Erfolge bei Schulsportfesten,<br />
Kreismeistertitel, später die erste<br />
Kinder- und Jugendspartakiade. „Irgendwann<br />
fiel mir aber wieder dieser<br />
Abebe Bikila ein. Ich will doch nicht<br />
nur Kreismeister, sondern Olympiasieger<br />
werden. Da habe ich alle meine<br />
Preise und Urkunden weggeworfen<br />
und mich an mein Ziel Marathon<br />
94<br />
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ZWEITER TEIL*<br />
DIE CIERPINSKIS<br />
Waldemar Cierpinksi ist einer von nur zwei<br />
Läufern, denen zwei Marathonsiege bei Olympia<br />
gelangen. Und auch sein Sohn Falk gehörte<br />
lange zu den besten deutschen Marathonläufern<br />
seiner Zeit. Wir haben das Vater-Sohn-Gespann<br />
in Halle/Saale besucht und uns auf Spurensuche<br />
begeben: Was machte sie so schnell?<br />
*) Im ersten Teil haben wir die Lauffamilie von Sabrina Mockenhaupt vorgestellt. Nachzulesen unter: http://magazin.laufen.de<br />
Waldemar und Falk Cierpinksi<br />
Die beiden waren sehr gute Marathonläufer und zusammen das wohl schnellste<br />
Vater-Sohn-Gespann der Geschichte<br />
erinnert.“ 1966 wechselte er zum<br />
Sportinternat in Halle, profitierte<br />
von den umfassenden Förderstrukturen<br />
des DDR-Sportsystems. Als<br />
dem 22-Jährigen über 3000 Meter<br />
Hindernis 2,6 Sekunden für Olympia<br />
1972 in München fehlten, stand er<br />
kurz davor, alles hinzuwerfen.<br />
Und wieder hatte er sein Vorbild, den<br />
barfuß laufenden Bikila vor Augen,<br />
trainierte noch mehr, lief 1974 seinen<br />
ersten Marathon im slowakischen<br />
Kosice auf Anhieb in 2:20:28 Stunden.<br />
Als auch die angestrebte Olympia-Teilnahme<br />
über 10.000 Meter in<br />
Montreal schief ging, war er wieder<br />
am Boden zerstört.<br />
VIERMAL TRAINING<br />
AM TAG<br />
Waldemar Cierpinski: „Nach dem<br />
enttäuschenden Aus für München<br />
1972 und dem Ausschluss aus dem<br />
DDR-Kader habe ich überlegt, wieviel<br />
ich trainieren muss, um bei Olympia<br />
Marathon laufen zu können. Zweimal<br />
am Tag? Zu wenig, das machen die Afrikaner<br />
schon. Dreimal am Tag? Das<br />
machen vielleicht schon Karel Lismont<br />
aus Belgien, oder Lasse Virén<br />
aus Finnland. Dann muss ich eben<br />
noch mehr machen, dann muss ich<br />
mindestens dreimal oder gar viermal<br />
täglich ran.“ Und selbst dann hatte er<br />
noch ein schlechtes Gewissen, rannte<br />
spät abends, um den Müll wegzubrin-<br />
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TRAINING & FITNESS<br />
↤ 1980 schrieb Waldemar Cierpinski<br />
Geschichte: In Moskau wiederholte er seinen<br />
Marathon-Olympiasieg von 1976. Das ist<br />
außer ihm nur dem Äthiopier Abebe Bikila<br />
(1960/1964) gelungen<br />
gen, die Treppen aus dem fünften<br />
Stock runter und wieder rauf.<br />
Konkret sah das Training von Waldemar<br />
Cierpinski, der fast täglich<br />
die Strecke eines Marathons zurücklegte,<br />
dann so aus: Zuerst morgens<br />
um sechs Uhr vor dem Frühstück ein<br />
Dauerlauf über acht bis zehn Kilometer.<br />
Um zehn Uhr dann die Haupteinheit<br />
über zwei Stunden und die dritte<br />
Trainingseinheit zwischen 15 und 17<br />
Uhr. „Manchmal kam mein Freund<br />
am Abend vorbei und forderte mich<br />
zu einem Zusatzprogramm von fünf<br />
harten 800-Meter-Rennen heraus.<br />
Da hatte ich dann aber schon oft<br />
über 50 Kilometer in den Beinen. Er<br />
sagte nur: ‚Willst du nun Olympiasieger<br />
werden oder nicht?‘“<br />
BIS ZU 300 KILOMETER<br />
PRO WOCHE<br />
Waldemar Cierpinski blättert in den<br />
vergilbten Seiten seiner vertraulichen<br />
Trainingsaufzeichnungen aus<br />
DDR-Zeiten. Was da geschrieben<br />
steht, verschlägt sicher heutigen<br />
Top-Läufern die Sprache. In der<br />
Spitze hatten seine Trainingswochen<br />
270 bis 300 Kilometer. An einem<br />
Samstag lief er morgens 38 Kilometer<br />
in einem Kilometerschnitt<br />
von 3:47 und am Nachmittag nochmals<br />
38 Kilometer im Tempo von<br />
3:55 Minuten pro Kilometer. Und<br />
das wohlgemerkt nicht in bestens<br />
gedämpften High-Tech-Laufschuhen,<br />
sondern in harten Tretern ohne<br />
Fußbett. „Die DDR hatte damals für<br />
die Spitzensportler einen Vertrag mit<br />
Adidas ausgehandelt. Diese Schuhe<br />
mussten wir bei Wettkämpfen tragen.<br />
Mit den Dingern bin ich überhaupt<br />
nicht klargekommen, habe mir<br />
die Füße wund und blutig gelaufen.<br />
Für das Training besorgte ich mir<br />
ein Paar Tiger-Schuhe aus Japan.<br />
Die habe ich dann dreimal im Jahr<br />
besohlen lassen.“ Cierpinski hatte<br />
etliche Verletzungen, die er auf die<br />
schlechten Laufschuhe zurückführt.<br />
„Im Training bin ich mal auf einen<br />
Stein getreten, der hatte sich durch<br />
die Sohle in den Fuß gebohrt und die<br />
Sehne zerrissen. Da war’s dann erst<br />
mal vorbei mit Laufen.“<br />
Im Rahmen seines Studiums an der<br />
Deutschen Hochschule für Körperkultur<br />
in Leipzig beschäftigte er sich<br />
in seiner Diplomarbeit intensiv mit<br />
den Trainingsprogrammen der besten<br />
Marathonläufer. Er suchte nach<br />
einer Lösung, wie er den gefürchteten<br />
1000-Meter-Zwischenspurts des<br />
Amerikaners Frank Shorter, dem<br />
Olympiasieger von München 1972,<br />
Paroli bieten könne. Und so entwickelte<br />
er eine Trainingsmethode, die<br />
zu seinem Erfolgsrezept wurde: Intervalle<br />
von zehnmal 1000 Metern in<br />
2:50 Minuten, die „Trabpausen“ aber<br />
im Tempo von 3:15 bis 3:20 Minuten<br />
pro Kilometer und zum Abschluss<br />
4000 Meter in 3:00 Minuten pro<br />
Kilometer obendrauf.<br />
VIEL AUSGLEICHSSPORT<br />
NEBEN DEM LAUFEN<br />
Und so lief er dann vier Wochen<br />
vor seinem zweiten Olympiasieg<br />
in Moskau 1980 im Training auf<br />
der Bahn die 20 Kilometer in 61:20<br />
Minuten. Am nächsten Tag folgten<br />
dann 40 Kilometer in einem „ruhigen“<br />
Tempo von etwa 3:50 Minuten<br />
pro Kilometer. Dauerläufe in allen<br />
Varianten, lange Läufe in einem<br />
hohen, marathonspezifischen Tempo<br />
über 35 Kilometer und länger, dazu<br />
Tempoläufe über 20-mal 400 Meter,<br />
Hügeltraining mit Bergsprints. Cierpinski:<br />
„Ich muss nicht nur ausdauernd<br />
sein, ich muss auch 400 Meter<br />
unter 60 Sekunden laufen können.“<br />
Auch Athletik-Training hatte einen<br />
hohen Stellenwert. „Das Laufen<br />
schafft viele Dysbalancen und der<br />
Oberkörper bleibt tot. Da habe ich<br />
gegengesteuert und zu Beginn eines<br />
Vorbereitungszyklus viel Fußball<br />
gespielt, bin Rad gefahren und habe<br />
sogar Eishockey gespielt.“ Bis zu<br />
zehn Stunden in der Woche kamen<br />
an Gymnastik, Krafttraining und<br />
Zirkeltraining mit Taueklettern und<br />
Liegestützen hinzu.<br />
40.000 KILOMETER IN<br />
VIER JAHREN<br />
In der Vorbereitung auf die Olympischen<br />
Spiele von Los Angeles<br />
1984 steigerte Waldemar Cierpinski<br />
nochmals das Training. Jetzt lief er<br />
statt 9000 Kilometer pro Jahr 40.000<br />
Kilometer in vier Jahren, alles für ein<br />
Marathonziel von 2:05 Stunden und<br />
für die vielleicht dritte Goldmedaille.<br />
Der Olympiasieg für die Ewigkeit<br />
ist dem damals 34-Jährigen mit dem<br />
Olympia-Boykott der DDR verwehrt<br />
geblieben. „Ich habe geheult wie ein<br />
Schlosshund.“ Dreimal, ja sogar viermal<br />
Training am Tag, Essen, Schlafen<br />
und sonst nichts – dem sportlichen Erfolg<br />
ordnete er sein ganzes Leben unter.<br />
Sind solche Trainingsumfänge und<br />
körperlichen Belastungen überhaupt<br />
ohne leistungssteigernde Substanzen<br />
durchzuhalten?↦<br />
96<br />
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WALDEMAR CIERPINSKI<br />
3.8.1950 NEUGATTERSLEBEN<br />
FALK CIERPINSKI<br />
17.5.1978 IN HALLE/SAALE<br />
GRÖSSTE ERFOLGE<br />
1976: Olympiasieg Montreal 2:09:55 h<br />
1978: 4. EM Prag 2:12:20 h<br />
1980: Olympiasieg Moskau 2:11:01 h<br />
1983: 3. WM Helsinki 2:10:37 h<br />
1983: 1. Europa-Cup Laredo 2:12:26 h<br />
BESTZEITEN<br />
1500 m: 3:42,2 min (1974)<br />
3000 m: 7:56,2 min (1974)<br />
3000 m: Hindernis: 8:32,2 min (1974)<br />
5000 m: 13:36,6 min (1975)<br />
10.000 m: 28:28,2 min (1976)<br />
Marathon: 2:09:55 h (1976)<br />
Der Diplom-Sportlehrer lebt heute mit<br />
seiner Frau Maritta in Halle. Zusammen<br />
haben sie drei Kinder: André (42), Falk<br />
(39) und Martin (34) sowie drei Enkelkinder.<br />
1990 eröffnete Waldemar Cierpinski<br />
ein Sportgeschäft in Halle, vier Jahre<br />
später ein weiteres in Quedlinburg. Als<br />
Organisator des Mitteldeutschen Marathons<br />
und des Himmelswege-Laufs<br />
blieb er dem Laufsport verbunden.<br />
GRÖSSTE ERFOLGE<br />
2001: 10. Duathlon-WM Rimini<br />
2005: Deutscher Duathlonmeister<br />
2006: Triathlon-Europacup Portorož<br />
2007: Sieger München-<br />
Marathon 2:25:26 h<br />
2008: Deutscher Meister 10 Kilometer<br />
Straße in 29:14 min<br />
BESTZEITEN<br />
5 km Straße: 14:25 min (2008)<br />
10.000 m: 30:14,44 (2011)<br />
10 km Straße: 29:14 min (2008)<br />
Marathon: 2:13:30 h (2008)<br />
Der 1,81 Meter große und 70 Kilogramm<br />
schwere Falk Cierpinksi lebt heute in<br />
Halle, ist verheiratet und hat eine Tochter.<br />
Nicht nur sein Vater war erfolgreicher<br />
Sportler: Seine Mutter Maritta,<br />
geborene Politz, startete 1972 bei den<br />
Olympischen Spielen in München über<br />
800 Meter. Falk Cierpinski bietet heute<br />
Laufreisen für Hobbyläufer nach Kenia<br />
an. Mehr unter www.falk.cierpinski.de<br />
LAUF DURCH DIE SCHÖNSTEN GEBÄUDE<br />
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97 ——— <strong>LÄUFT</strong><br />
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WALDEMAR CIERPINSKI<br />
TRAININGSWOCHE<br />
EINE BEISPIELHAFTE<br />
TRAININGSWOCHE VON<br />
WALDEMAR CIERPINSKI IN<br />
VORBEREITUNG AUF<br />
OLYMPIA 1976<br />
MONTAG<br />
morgens: Tempowechselläufe auf<br />
der Bahn: 45 min Einlaufen, 10 x<br />
1000 m in 2:50 min (600 m Trabpause<br />
im Tempo 3:20 min/km), dann<br />
4000 m in 3:00 min/km, anschl.<br />
Auslaufen<br />
DIENSTAG<br />
morgens: 40 km in ruhigem Tempo<br />
(3:40-4:00 min/km), nachmittags:<br />
Krafttraining, Gymnastik<br />
Waldemar Cierpinksi<br />
hat seine Trainingsaufzeichnungen aufgehoben. Bis zu 300 Kilometer lief er pro Woche,<br />
trainierte bis zu viermal am Tag – eine unglaubliche Leistung. Der Lohn: Zwei olympische<br />
Goldmedaillen im Marathon<br />
MITTWOCH<br />
morgens: 15-20 km in mittlerem<br />
Tempo (3:20-3:30 min/km), nachmittags:<br />
15 km in ruhigem Tempo<br />
(3:40-3:50 min/km)<br />
DONNERSTAG<br />
morgens: 15-20 km in ruhigem Tempo<br />
(ca. 3:40 min/km), zusätzlich<br />
20x200 m motorische Läufe, nachmittags:<br />
15-20 km in ruhigem Tempo<br />
(ca. 3:40 min/km)<br />
FREITAG<br />
morgens: Tempowechselläufe auf<br />
der Bahn: 45 min Einlaufen, 10x1000<br />
m in 2:50 min (600 m Trabpause im<br />
Tempo 3:20 min/km), dann 4000 m<br />
in 3:00 min/km, anschl. Auslaufen<br />
SAMSTAG<br />
morgens: 15-20 km in ruhigem Tempo<br />
(ca. 3:40 min/km)<br />
SONNTAG<br />
morgens: 15-20 km in mittlerem<br />
Tempo (3:20-3:30 min/km), nachmittags:<br />
15 km in ruhigem Tempo<br />
(3:40-3:50 min/km)<br />
↦ Die vor dem Hintergrund des<br />
später aufgedeckten Zwangsdopings<br />
in der DDR gestellten Frage nach der<br />
Einnahme von unerlaubten Mitteln<br />
beantwortete Waldemar Cierpinski<br />
so: „Ja, diese Trainingsumfänge und<br />
Wettkampfleistungen kann man ohne<br />
Doping schaffen, wenn der Wille<br />
da ist. Ich war in Montreal bei der<br />
Doping-Kontrolle und ich kann mit<br />
Sicherheit sagen, dass ich ohne Mittel<br />
Olympiasieger geworden bin. Anabolika<br />
war zum Muskelaufbau, so eine Einnahme<br />
ist für einen Ausdauersportler<br />
kontraproduktiv. Zu unserer Zeit gab<br />
es keine Mittel zur Ausdauersteigerung,<br />
wie heutzutage Epo. Wir haben<br />
aber dem Vitamin- und Eisenmangel<br />
vorgebeugt.“<br />
Wo liegt dann das Geheimrezept?<br />
Seine Erfolge führt er auf sein<br />
Talent, hartes und zielgerichtetes<br />
Training, eisernen Willen und auch<br />
auf die Rundumversorgung und<br />
die systematische Förderung des<br />
Spitzensports in der DDR zurück.<br />
Dazu das Höhentraining in Äthiopien<br />
und Mexiko oder in der Unterdruckkammer<br />
in Kienbaum nahe Berlin<br />
und eine gezielte Leistungsdiagnostik<br />
mit Laktatstufentests. „Wir<br />
brauchten uns um rein gar nichts zu<br />
kümmern. Uns wurde alles abgenommen.<br />
Wir konnten uns damals in der<br />
DDR komplett nur auf das Training<br />
konzentrieren. Das ist doch heute<br />
bei einem Spitzenläufer total anders.<br />
Der muss sich um seine Ausbildung<br />
0<br />
98<br />
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kümmern, sein Leben organisieren<br />
und sich selbst um Physiotherapie,<br />
Massagen und Regeneration kümmern.<br />
In der Zeit hatte ich schon<br />
mein nächstes Training!“<br />
Sechsmal die Erde umrundet<br />
Waldemar Cierpinski, der mit über<br />
250.000 Kilometern in den Beinen in<br />
seinem Leben sechsmal um die Erde<br />
gerannt ist, hat die Leidenschaft für<br />
das Laufen auch nach seiner großen<br />
Karriere niemals losgelassen. Er war<br />
danach Trainer, Mit-Organisator<br />
von großen Laufveranstaltungen und<br />
hat sich mit einem Sportgeschäft<br />
in Halle selbstständig gemacht. Mit<br />
seinem großen Wissen und seiner<br />
Erfahrung als Marathonläufer hat er<br />
dann auch seinen Sohn Falk betreut<br />
und gefördert. Als Kind ein äußerst<br />
talentierter Sängerknabe im Stadt-<br />
Singe-Chor Halle, mit Auftritten in<br />
Italien und Spanien („Das war für<br />
mich als kleiner Junge in der DDR<br />
ein tolles Erlebnis“) musste er im<br />
Stimmbruch seine Stimme schonen.<br />
„Zur Entlastung fing ich dann mit<br />
dem Laufen an“, erzählt Falk Cierpinski<br />
– und so war es wie beim Vater<br />
ein purer Zufall, der ihn zu einer<br />
Sportkarriere brachte. Als Duathlet<br />
und Triathlet der Deutschen Spitzenklasse<br />
sehr erfolgreich, stellte<br />
er jedoch schnell fest, für einen<br />
Sprung zu Olympia ist die Weltklassekonkurrenz<br />
im eigenen Lande<br />
zu groß. Und so wechselte er 2006<br />
zum Marathon. 2008 wurde er beim<br />
Berlin-Marathon in 2:13:30 Stunden<br />
bester Europäer. Zu Olympia hat es<br />
dann aber nicht gereicht: Für Peking<br />
2008 verpasste er die harte DLV-<br />
Norm, vier Jahre später hielten ihn<br />
Verletzungen von einer Teilnahme in<br />
London ab.<br />
Vergleicht man das Training von<br />
Waldemar Cierpinski zu DDR-Zeiten<br />
mit dem seines Sohnes Falk, so gab<br />
es da nur wenige Unterschiede. Falk<br />
Cierpinski: „Ich habe recht ähnlich<br />
trainiert.“ Einen Vergleich zu der Läuferkarriere<br />
seines Vaters hält er aber<br />
nicht für zulässig. „Er kam vom Bahnlauf,<br />
ich war nach dem Triathlon ein<br />
Quereinsteiger. Dafür kann ich mit<br />
meiner Leistung doch sehr zufrieden<br />
sein. Mein Vater ist in einer anderen<br />
Zeit gelaufen.“ Eines haben die beiden<br />
Cierpinskis, Weltrekordhalter als<br />
Vater-Sohn-Duo im Marathonlauf,<br />
jedoch wieder gemeinsam: Die Liebe<br />
zum Laufen ist geblieben. „Laufen ist<br />
für mich ein Lebensgefühl“, sagt Falk<br />
und Vater Waldemar bringt es auf die<br />
Kurzformel: „Laufen ist mein Leben!“<br />
Mehr zu Falk Cierpinski und seinen Laufreisen nach Kenia auf falk.cierpinski.de<br />
Sei dabei!<br />
Deutschlands ältester Sei City dabei!<br />
Lauf!<br />
Deutschlands ältester City Lauf!<br />
06.05.<strong>2018</strong><br />
10 km Halbmarathon 25 km Kinderlauf 5x5 km Staffel<br />
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99 ——— <strong>LÄUFT</strong><br />
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› EVENT-TIPPS<br />
—<br />
‹<br />
MUST-RUNS<br />
—<br />
Big Bochum Urban Trail<br />
Bochum<br />
WANN →→→ 10. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> WAS →→→ Eventlauf<br />
WIE LANG →→→ 10 km WEB →→→ urbantrailserie.de<br />
↦ Laufen wo sonst niemand läuft<br />
Sport und Kultur verbinden – das ist das<br />
Ziel der Urban Trails, die in Belgien und<br />
in den Niederlanden schon lange ein Hit<br />
sind. Die Teilnehmer entdecken dabei<br />
laufend die schönsten Ecken ihrer Stadt.<br />
Die Strecken führen durch Parks, entlang<br />
von Prachtstraßen, über malerische<br />
Plätze, durch historische Gebäude, an<br />
Sehenswürdigkeiten vorbei und an Orte,<br />
die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich sind. In Bochum führte<br />
die Strecke im vergangenen Jahr zum<br />
Beispiel durch das Musical-Theater, in<br />
dem normalerweise „Starlight Express“<br />
aufgeführt wird. Die genaue Strecke für<br />
dieses Jahr ist noch nicht bekannt, einzelne<br />
Highlights wurden aber schon bekannt<br />
gegeben. Start und Ziel werden in der<br />
Jahrhunderthalle sein, auf der Strecke<br />
passieren die Läufer unter anderem die<br />
Probsteikirche St. Peter und Paul, die<br />
ihre Ursprünge im 9. Jahrhundert hat.<br />
Als Belohnung gibt es nach dem Lauf ein<br />
gemeinsames Frühstück. Neben Bochum<br />
gibt es weitere Stationen der Urban Trails.<br />
SportScheck Run Bln<br />
Berlin<br />
WANN →→→ 26. August <strong>2018</strong> WAS →→→ Straßenlauf<br />
WIE LANG →→→ Halbmarathon, 10,5 km WEB →→→ berliner-generalprobe.de<br />
↦ Die Marathon-Generalprobe<br />
Du gehörst zu den Glücklichen, die<br />
einen Startplatz beim Berlin-Marathon<br />
ergattert haben? Und willst vorher<br />
noch einmal deine Form testen? Beim<br />
SportScheck Run Bln kannst du das drei<br />
Wochen vor dem Marathon entweder<br />
über 10,5 Kilometer oder über die Halbmarathondistanz<br />
tun und schon einmal<br />
Berliner Laufluft schnuppern, bevor es<br />
ein paar Wochen später ernst wird. Die<br />
Berlin-Marathon-Teilnahme ist natürlich<br />
keine Bedingung für einen Start beim<br />
SportScheck-Lauf. Jeder der will, kann<br />
und darf hier eine oder zwei Runden<br />
drehen, denn beim Halbmarathon läufst<br />
du die 10,5-Kilometer-Runde einfach<br />
zweimal. Dabei lernt man Berlin von<br />
einer Seite kennen, die in den Reiseführern<br />
kaum vorkommt. Denn die Reise<br />
geht durch Steglitz, Wilmersdorf und<br />
Zehlendorf. Klassische Wohnbezirke, die<br />
wie viele Berliner Kieze ihr eigenes Zentrum<br />
haben. Hier wird gelebt, gearbeitet,<br />
eingekauft, ausgegangen – die besser<br />
bekannten und von Touristen besuchten<br />
Stadtteile Mitte und Prenzlauer Berg<br />
sind ganz weit weg.<br />
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Veranstalter<br />
100<br />
100-101_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_3_events.indd 100 19.03.<strong>2018</strong> 14:04:17
Laufen kannst du jedes Wochenende irgendwo.<br />
Aber was sind die Highlights und wo musst du<br />
unbedingt mal dabei gewesen sein?<br />
Drei Lauf-Highlights und ein Leser-Tipp!<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Mitteldeutscher Marathon<br />
Leipzig<br />
WANN →→→ 14. Oktober <strong>2018</strong> WAS →→→ Straßenlauf<br />
WIE LANG →→→ Marathon, Halbmarathon, Staffel, 10 km<br />
WEB →→→ mitteldeutscher-marathon.de<br />
↦ Auf den Spuren einer Legende<br />
Ein Hauch von Olympia weht am 14.<br />
Oktober <strong>2018</strong> durch Mitteldeutschland.<br />
Der von Marathonlegende und Doppel-Olympiasieger<br />
Waldemar Cierpinski<br />
initiierte Mitteldeutsche Marathon führt<br />
die Läufer von Leipzig nach Halle. Cierpinski<br />
ist neben dem Äthiopier Abebe<br />
Bikila der einzige Läufer, der zwei Marathon-Siege<br />
bei Olympa feierte: 1976 in<br />
Montreal und 1980 in Moskau. Nun können<br />
Hobbyläufer beim Mitteldeutschen<br />
Marathon auf seinen Spuren wandeln<br />
– jeder natürlich in seinem Tempo und<br />
nicht unbedingt in dem des ehemaligen<br />
Laufstars. Herz der Veranstaltung ist der<br />
Marathon, bei dem die Läufer eine abwechslungsreiche,<br />
flache Strecke durch<br />
Auenlandschaften und Wälder, entlang<br />
von Flüssen und vorbei an Seen sowie<br />
durch Dörfer erwartet. Aber auch wer es<br />
nicht ganz so lang mag, wird hier eine<br />
passende Strecke finden: Insgesamt<br />
werden acht verschiedene Wettbewerbe<br />
angeboten, von einem bis 42, 195 Kilometern<br />
Länge ist alles dabei.<br />
Swiss City Marathon<br />
Luzern/SUI<br />
Lesertipp von Christine Laux<br />
WANN →→→ 28. Oktober <strong>2018</strong> WAS →→→ Straßenlauf<br />
WIE LANG →→→ Marathon, Halbmarathon, 20 km, Staffel WEB →→→ swisscitymarathon.ch<br />
↦ Laufen mit tollem Ausblick<br />
Mit Blick auf das imposante Bergpanorama<br />
der Schweiz führt der Swiss<br />
City Marathon in Luzern zum Großteil<br />
entlang des Vierwaldstättersees<br />
– und zählt zu den schönsten<br />
Marathons der Schweiz. „Die Zuschauer,<br />
die Bewohner, die Musiker,<br />
die Veranstaltung und besonders<br />
die Umgebung war wunderschön“,<br />
meint auch <strong>LÄUFT</strong>.-Leserin Christine<br />
Laux, die mit ihrer Laufpartnerin Birte<br />
Dick in der Schweiz am Start war.<br />
„Die Schnelligkeit spielt da keine Rolle,<br />
sondern das Drumherum. Und das war<br />
einfach wunderbar“, lautet ihr Urteil.<br />
Die attraktive Strecke führt entlang<br />
der traditionsreichen Luxushotels der<br />
Stadt und der Hofkirche. Mit Sicht auf<br />
die Kapellbrücke und den Wasserturm<br />
rennt man auf der anderen Seeseite.<br />
Weiter geht es mit Blick auf das beeindruckende<br />
Bergpanorama entlang des<br />
Vierwaldstättersees um die Horwer<br />
Halbinsel und durch das Fußballstadion<br />
und die malerische Altstadt zum Ziel.<br />
101 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
100-101_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_3_events.indd 101 19.03.<strong>2018</strong> 14:04:22
› WARUM EIN TRAININGSPARTNER<br />
GUT IST ‹<br />
GESAS<br />
KOLUMNE<br />
—<br />
ZUSAMMEN ZU<br />
HÖCHSTLEISTUNGEN<br />
—<br />
↦ Hindernisläuferin Gesa Krause<br />
ist schon Europameisterin und<br />
WM-Dritte gewesen. Immer an der<br />
Seite der 25-Jährigen: ihr Trainer<br />
Wolfgang Heinig. Sonst hat sie zuletzt<br />
meist allein trainiert. Doch<br />
seit diesem Jahr hat sich die Trainingsgruppe<br />
der Triererin um zwei<br />
Weltklasse-Athletinnen vergrößert.<br />
Und Gesa Krause glaubt fest, dass<br />
das auch ihr bei ihrer Entwicklung<br />
helfen wird.<br />
Seit Januar hat sich in meinem Trainingsalltag<br />
etwas verändert. In der<br />
Vergangenheit habe ich viel alleine<br />
trainiert. Zwar habe ich mit Katharina<br />
Heinig eine langjährige Partnerin daheim<br />
in Frankfurt sowie in Trainingslagern,<br />
doch ihr Marathon-Training und<br />
meine Vorbereitung für die 3000 Meter<br />
Hindernis unterscheiden sich im Saisonverlauf<br />
deutlich, sodass wir meist<br />
nur lockere Dauerläufe gemeinsam<br />
absolvieren. Zudem wird Katharina<br />
von ihrer Mutter Katrin Dörre-Heinig<br />
und ich von ihrem Vater Wolfgang trainiert.<br />
Somit bestand meine eigentliche<br />
Trainingsgruppe aus meinem Coach<br />
und mir.<br />
Aber jetzt haben wir Zuwachs aus dem<br />
Ausland bekommen. Olga Mazuronak<br />
aus Weißrussland (Olympia-Fünfte im<br />
Marathon 2016) und Habiba Ghribi<br />
(Olympiasiegerin 3000 m Hindernis<br />
2012) aus Tunesien sind zu unserer<br />
Gruppe dazu gestoßen. Mein Trainer<br />
hat ihre Trainingsplanung und Betreuung<br />
übernommen. Und ich habe<br />
so in den Trainingslagern zwei Weltklasse-Athletinnen,<br />
die mich fordern<br />
werden. Wir sind viel unterwegs und<br />
Olga und Habiba werden während der<br />
Trainingslager mit uns und die restliche<br />
Zeit zu Hause nach Plan trainieren.<br />
Für mich ist das ideal, denn immer<br />
alleine zu trainieren, ist nicht ganz<br />
einfach.<br />
Ich habe immer gesagt, dass es schön<br />
wäre, öfter in einer Gruppe zu trainieren.<br />
Doch dafür müssen natürlich<br />
Trainingsphilosophie von Trainer und<br />
Athleten übereinstimmen. In den vergangenen<br />
zwei Jahren hatte sich das<br />
einfach nicht ergeben. Für mich war<br />
dies nicht sonderlich schlimm, denn<br />
so musste ich während des Trainings<br />
keinerlei Rücksicht auf andere Athleten<br />
nehmen. In Trainingslagern war ich<br />
zudem sowieso nie alleine. Da habe ich<br />
immer mal einen Partner finden können.<br />
Grundsätzlich laufe ich auch gerne<br />
mal allein. Doch jetzt werde ich nicht<br />
mehr allzu oft alleine unterwegs sein.<br />
Es ist definitiv eine Erleichterung<br />
und gleichzeitig auch Motivation, mit<br />
ambitionierten Athleten zu trainieren.<br />
Man pusht sich im Training gegenseitig,<br />
hat jemanden, der den gleichen<br />
Schmerz durchlebt, und gleichzeitig<br />
Freunde, die das Training kurzweiliger<br />
gestalten. Im Januar in Kenia haben<br />
wir das erste Mal gemeinsam trainiert<br />
und es hat eine Menge Spaß gemacht.<br />
Gemeinsam mit Katharina Heinig<br />
werden wir auch den gesamten März<br />
im südafrikanischen Potchefstroom<br />
trainieren.<br />
Ich glaube, dass Konkurrenz das<br />
Geschäft belebt und dass es gut für die<br />
eigene Leistungsfähigkeit ist, wenn<br />
man auch im Training zu Höchstleistungen<br />
gepusht wird. Ein gesundes<br />
zwischenmenschliches Verhältnis<br />
sowie das Verständnis für die geforderten<br />
Trainingsinhalte setze ich dabei<br />
natürlich voraus. Stimmt das, so glaube<br />
ich fest daran, dass alle Athleten von<br />
einer leistungsstarken Trainingsgruppe<br />
profitieren können. Und zwar nicht<br />
nur Profisportler.<br />
Gesa Krause<br />
Gesa Felicitas Krause wurde dreimal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt. Die 25-Jährige ist<br />
Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den sechsten und siebten Rang.<br />
Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />
gesa-krause.de<br />
102<br />
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› DAS STECKT ALLES<br />
—<br />
IN ROTER BETE ‹<br />
ERLEBE DEIN<br />
ROTES<br />
WUNDER!<br />
—<br />
Text: Marcus Schall | Fotos: Chris Abatzis für Bone Brox, Thinkstock<br />
↦ Unsere heimische Rote Bete<br />
zählt zu den gesündesten Gemüsesorten<br />
überhaupt. Ein echtes Vitalstoffwunder<br />
und ein wirklich interessantes<br />
Powerfood für intensiv<br />
trainierende Sportler. Doch auch<br />
kulinarisch hat die Rote Rübe, wie<br />
die rote Knolle auch genannt wird,<br />
mehr zu bieten als die bei uns im<br />
Handel übliche Darreichungsform –<br />
geschält, totgekocht und in Plastik<br />
verschweißt – vermuten lässt.<br />
Rote Bete enthält eine hohe Konzentration<br />
an bioaktiven Mikronährstoffen.<br />
Unter anderem die Vitamine A,<br />
C, B und vor allem auch Folsäure. 100<br />
Gramm decken rund ein Viertel des<br />
Tagesbedarfs dieses besonders während<br />
der Schwangerschaft wichtigen<br />
B-Vitamins. Weiterhin versorgt Rote<br />
Bete uns mit den Mineralstoffen Jod,<br />
Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium,<br />
Phosphor und Eisen, weshalb sie<br />
immer zusammen mit etwas Vitamin<br />
C verzehrt werden sollte (dies unterstützt<br />
die Eisenaufnahme). Außerdem<br />
liefert Rote Bete zellschützende Anthocyane<br />
und Betain, das unter anderem<br />
Homocystein, einen Risikofaktor<br />
für Herzerkrankungen, senken kann.<br />
Der hohe Ballaststoffanteil unterstützt<br />
eine geregelte und gut funktionierende<br />
Verdauung.<br />
Man hört immer wieder, dass der<br />
Verzehr Roter Bete die Ausdauerleistung<br />
von Sportlern verbessern kann.<br />
Diese Erkenntnis geht auf eine von der<br />
Universität Exter in England durchgeführte<br />
und bereits 2009 im Journal<br />
of Applied Physiology veröffentlichte<br />
Studie zurück. In deren Rahmen wurde<br />
einer Gruppe von Sportlern eine<br />
Woche lang täglich 500 Milliliter Rote<br />
Bete-Saft verabreicht. An den letzten<br />
drei Tagen wurden Belastungstest auf<br />
dem Fahrradergometer absolviert.<br />
Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die<br />
Johannisbeersaft zu trinken bekam,<br />
stieg ihre Ausdauerleistung um bis<br />
zu 16 Prozent. Allerdings muss man<br />
eines ganz klar festhalten: Rote Bete<br />
ist natürlich kein Wundermittel. Eine<br />
Leistungssteigerung in Höhe von 16<br />
Prozent ist sicherlich nicht bei allen<br />
Athleten zu erwarten. Der Effekt bei<br />
stark austrainierten Athleten dürfte<br />
weitaus geringer ausfallen.<br />
Ein regelmäßiger Verzehr von Roter<br />
Bete fördert die Bildung von<br />
Mitochondrien, die auch als „Kraftwerke“<br />
unserer Körperzellen bezeichnet<br />
werden und für die Produktion von<br />
ATP, dem universellen Energieträger<br />
aller Zellen, verantwortlich sind.<br />
Je mehr Mitochondrien wir haben,<br />
desto vitaler fühlen wir uns; je mehr<br />
Mitochondrien ein Sportler hat, desto<br />
leistungsfähiger ist er. Das in der<br />
Roten Bete enthaltene Nitrat verbessert<br />
zudem, einmal in Nitrit umgewandelt,<br />
die Sauerstoffverwertung in den<br />
Mitochondrien. In der Studie zeigte<br />
sich auch, dass durch die Zufuhr von<br />
Rote Bete-Saft die Sauerstoffextraktion<br />
in den Muskelzellen stark reduziert<br />
wird. Der Sportler benötigt so für die<br />
gleiche Leistung weniger Sauerstoff.<br />
Die verbesserte Durchblutung wirkt<br />
nicht nur leistungssteigernd, sie fördert<br />
weiterhin die Regeneration der<br />
Muskulatur und des Bindegewebes.<br />
Vor allem nach intensiven Belastungen<br />
ein nicht unerheblicher Aspekt.<br />
Sollte man also dauerhaft viel Rote<br />
Bete zu sich nehmen? An dieser Stelle<br />
scheiden sich, wie so oft, die Geister.<br />
Fakt ist, dass eine dauerhaft zu hohe<br />
Zufuhr von Nitrat bzw. von Nitrit zur<br />
Bildung von krebserregenden Stoffen<br />
wie z.B. Nitrosaminen führen kann.<br />
Mittlerweile gehen viele Forscher aber<br />
davon aus, dass die Bildung gefährlicher<br />
Nitrosamine weniger durch<br />
natürliches Nitrat aus Lebensmitteln,<br />
sondern vielmehr durch künstliches<br />
Nitritpökelsalz gefördert wird. Ein<br />
weiterer Grund dafür, möglichst wenig<br />
industriell verarbeitete Lebensmittel<br />
zu konsumieren. Rote Bete enthält<br />
allerdings auch Oxalsäure, die zur Bildung<br />
von Nierensteinen führen kann.<br />
104<br />
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Rote Bete liefert jede Menge bioaktive<br />
Mikronährstoffe, Mineralstoffe und Ballaststoffe.<br />
Außerdem kann sie das Risiko für Herzerkrankungen<br />
senken und sogar die Ausdauerleistung steigern.<br />
Viele Gründe also dafür, sie öfter zu essen.<br />
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
Vor allem hochkonzentrierte Rote Bete-Produkte sollten daher nur unmittelbar vor Wettkampftagen<br />
oder während hochintensiver Trainingsphasen zugeführt werden. Gegen einen, im Rahmen<br />
eines ausgewogenen Grundlagen-Ernährungsplans, regelmäßigen Verzehr von frischer Rote Bete<br />
ist allerdings nichts einzuwenden, im Gegenteil. Eat your Beets, Guys! Nachfolgend findest du<br />
zwei Rezepte mit Rote Bete. Weitere Inspirationen findest du auf supergoodfood.de.<br />
105 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
104-107_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_rote_bete.indd 105 19.03.<strong>2018</strong> 13:59:09
Von unserem Experten Marcus Schall<br />
Marcus Schall war ehemals im internationalen Vertriebsmanagement<br />
im Sportbereich tätig, jetzt betreibt er die Plattform SuperGoodFood (SGF),<br />
eine Informationsseite zu gesunder Ernährung, neuesten Food-Trends<br />
und deren Hintergründen. Außerdem ist er Autor des Buchs „Super<br />
Good Food“, das zahlreiche Infos und mehr als 60 Rezepte auf Basis von<br />
frischen Lebensmitteln enthält, die allesamt alltagstauglich und<br />
leicht nachzukochen sind.<br />
MARCUS SCHALL<br />
Super Good Food<br />
160 Seiten, gebunden<br />
Südwest-Verlag<br />
ISBN: 978-3-517-09513-4<br />
17,99 Euro<br />
Konzentrierter Rote Bete-Topf<br />
Zutaten für zwei Portionen<br />
1 Zwiebel, 2 mittlelgroße Rote Bete,<br />
Rindertalg zum Braten (alternativ Ghee oder Olivenöl),<br />
Knochenbrühe (kein Fond!, z.B. Knochenbrühe Weiderind oder<br />
Freilandhuhn von Bone Brox), Rote Bete-Saft, Himalaya- oder<br />
Meersalz, Essig<br />
Zubereitung<br />
⇢❶ Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden.<br />
Rote Bete schälen, grob in Stücke schneiden und<br />
in einer Küchenmaschine oder einem Mixer<br />
zerkleinern, alternativ mit einer Küchenreibe<br />
reiben.<br />
⇢❷ Zwiebel im Rindertalg glasig dünsten.<br />
Die zerkleinerte Rote Bete zugeben und mit<br />
Knochenbrühe und Rote Bete-Saft auffüllen,<br />
sodass die Rote Bete nicht ganz bedeckt ist.<br />
Alles ca. 1,5 Stunden auf kleiner Stufe köcheln<br />
lassen.<br />
⇢❸ Bei Bedarf etwas Flüssigkeit nachgeben. Salzen<br />
und mit Essig süßsauer abschmecken. Durch die<br />
natürliche Süße der Roten Bete ist eine Zugabe von<br />
Süßungsmitteln in der Regel nicht notwendig.<br />
Der Rote Bete-Topf kann entweder pur (auch kalt)<br />
oder beispielsweise mit Kartoffeln serviert werden.<br />
Red Beet & Berry Boost<br />
Zubereitung<br />
⇢❶ Alle Zutaten in einen leistungsstarken<br />
Mixer geben und ca. 30-40 Sekunden pürieren<br />
(bei schwächeren Geräten ggf. länger).<br />
Variante<br />
⇢❶ Statt Banane 2-3 Datteln oder<br />
1 TL Manuka-Honig verwenden.<br />
Zutaten für zwei Portionen<br />
1 kleine rohe Rote Bete (fein geschält), 1 handvoll<br />
gefrorene Beeren (Beeren-Mix, Blaubeeren oder<br />
Brombeeren), ½ reife Banane, 100 ml Kokoswasser mit<br />
Fruchtfleisch (Pulp), 100ml Reismilch, 25 ml cremige<br />
Kokosmilch ohne Zusätze (am einfachsten verarbeitet<br />
sich die Kokosmilch von Aroy-D,<br />
erhältlich im Asia Shop)<br />
106<br />
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RUNNING WEEKEND MIT LAUFEN.DE UND CARSTEN EICH<br />
Der Sonne entgegen<br />
Es ist der perfekte Abschluss deiner<br />
Laufsaison <strong>2018</strong>. Genieße mit dem Team<br />
von laufen.de und Carsten Eich im Oktober<br />
die warme Herbstsonne auf Mallorca<br />
und den wunderbaren Lauf rund um die<br />
weltberühmte Kathedrale „La Seu“ von<br />
Palma de Mallorca.<br />
Laufen, feiern, Sonne genießen: Das wird<br />
dein Saisonabschluss über 10 Kilometer, im<br />
Halbmarathon oder Marathon auf Mallorca.<br />
Nächsten Oktober lockt der Marathon in<br />
Palma, der ab <strong>2018</strong> offiziell Zafiro Palma Marathon<br />
heißt, wieder jede Menge Läufer aus<br />
ganz Europa nach Mallorca. Genieße mit uns<br />
ein langes Wochende und die Sonne rund<br />
um den 14. Oktober, bevor in der Heimat<br />
der Spätherbst einzieht.<br />
Du kannst mit laufen.de dabei sein und mit<br />
dem ganzen Team und unserem Trainings-Experten<br />
Carsten Eich ein sonniges,<br />
langes Laufwochenende erleben.<br />
Unser Programm rund um den Zafiro Palma<br />
Marathon Mallorca findet von Freitag<br />
(12.10.) bis Montag (15.10.<strong>2018</strong>) statt. Idealerweise<br />
planst du deine Anreise so, dass wir<br />
uns gemeinsam am Freitag (12.10.) um 15<br />
Uhr zu einem Get Together im Hotel treffen<br />
können.<br />
Unser Standard-Angebot ist auf 4 Übernachtungen<br />
ausgelegt. Damit du aber einen<br />
idealen Flug findest, kannst du wählen, ob<br />
du am Donnerstag (11.10.) oder lieber am<br />
Freitag (12.10.) anreisen möchtest. Genauso<br />
kannst du deine Abreise für Montag (15.10.)<br />
oder Dienstag (16.10.) planen.<br />
Fotos: Zafiro Mallorca Marathon, DLM RunMedia<br />
Der Saisonabschluss beim Zafiro Palma Marathon<br />
hat bei laufen.de schon gute Tradition.<br />
Unser Programm ist auf eine erfolgreiche<br />
Teilnahme über 10 km, im Halbmarathon<br />
oder die vollen 42,195 km im Rahmen des<br />
Palma Marathon Mallorca<br />
(14. Oktober) ausgelegt. Und nebenbei bleibt<br />
genug Zeit, um Sonne zu tanken und die<br />
Insel zu genießen. Unser Trainings-Experte<br />
Carsten Eich, der immer noch die Deutschen<br />
Rekorde im Halbmarathon und über 10 Kilometer<br />
hält, wird unsere Reise begleiten und<br />
kann dir viele wertvolle Tipps zu Training<br />
und Wettkampf geben.<br />
DEINE LEISTUNGEN:<br />
• Hotel: Grupotel Taurus Park**** (El Arenal)<br />
• Reise- und Laufbetreuung (12.-15.10.<strong>2018</strong>)<br />
• 4 oder 5 Übernachtungen mit Halbpension<br />
• Teilnahme am 14. Oktober <strong>2018</strong><br />
(Reisepreis enthält Startgeld für Marathon,<br />
Halbmarathon oder 10 Kilometer)<br />
• Transfer zum Wettkampfort (hin und<br />
zurück)<br />
• VIP-Zelt im Start-Ziel-Bereich<br />
• lockerer Lauf am Freitagnachmittag<br />
• Morning-Run am Samstagvormittag<br />
• Vortrag zum Thema Sporternährung<br />
• gemeinsame Abschlussfeier<br />
• lockeres Auslaufen am Montagmittag<br />
DAUER & PREISE * :<br />
4 Übernachtungen inkl. Lauf & Betreuung:<br />
DZ: 459,- € EZ: 589,- €<br />
5 Übernachtungen inkl. Lauf & Betreuung:<br />
DZ: 519,- € EZ: 679,- €<br />
Verlängerungsnacht:<br />
DZ: 59,- € EZ: 89,- €<br />
* alle Preise pro Person inkl. MwSt. (ohne Flug)<br />
INFOS & ANGEBOTE<br />
www.laufen.de/mallorca-marathon-<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGEN & FRAGEN<br />
Tel: +49 (0)221/28 22 46 10<br />
E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@laufen.de<br />
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› ORIENTIERUNGSLAUF<br />
—<br />
‹<br />
IMMER<br />
DER<br />
NADEL NACH<br />
—<br />
108<br />
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Beim Orientierungslauf müssen bestimmte<br />
Kontrollpunkte mithilfe von Landkarte und<br />
Kompass gefunden werden. Jeder Läufer<br />
wählt die für ihn optimale Route selbst.<br />
Neben körperlicher Fitness ist deshalb auch<br />
ein hohes Maß an geistiger Leistung gefordert.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Text: Olaf Kaiser | Fotos: privat<br />
109 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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EVENTS & REISEN<br />
↦ Grammatikalisch ist es nur eine<br />
Vorsilbe, die das Laufen vom Verlaufen<br />
unterscheidet. Doch für<br />
Deutschlands beste Orientierungsläuferin<br />
Susen Lösch machen diese<br />
drei Buchstaben den Unterschied<br />
zwischen Sieg und Niederlage aus.<br />
Beim Orientierungslauf kommt es<br />
darauf an, den richtigen Weg durch<br />
unbekanntes Gelände zu finden.<br />
Wer dabei einmal zu oft falsch abbiegt,<br />
hat keine Chance mehr auf<br />
eine vordere Platzierung.<br />
DIE LAUFSTRECKE IST NICHT<br />
VORGEGEBEN – JEDER WÄHLT<br />
SEINE ROUTE SELBST<br />
Normalerweise müssen Läufer beim<br />
Wettkampf nicht groß darüber nachdenken,<br />
wo sie hinlaufen. Die Route ist<br />
vorab bekannt und gut ausgeschildert,<br />
zusätzlich weisen Streckenposten den<br />
richtigen Weg – und meist rennt man<br />
sowieso einfach der großen Masse hinterher.<br />
Ein Verlaufen ist somit nahezu<br />
ausgeschlossen. Ganz anders beim Orientierungslauf,<br />
wo jeder Läufer die für<br />
ihn optimale Route selbst auswählt.<br />
Im Gelände werden mehrere Kontrollpunkte<br />
festgelegt, die sogenannten<br />
Posten, die mithilfe von Karte und<br />
Kompass erst einmal gefunden werden<br />
müssen. Vorgegeben ist nur, in welcher<br />
Reihenfolge die Punkte abgelaufen<br />
werden müssen. Die Strecke dazwischen<br />
liegt im Ermessen des Sportlers<br />
– und damit auch das Risiko, sich zu<br />
verlaufen.<br />
Orientierungslaufen erfordert also<br />
neben der körperlichen Fitness auch<br />
ein hohes Maß an geistiger Leistung.<br />
Genau das macht für Susen Lösch den<br />
Reiz dieser Sportart aus. „Es ist ein<br />
sehr abwechslungsreicher, aber gerade<br />
deshalb auch ein sehr anspruchsvoller<br />
Sport“, sagt sie. Vor einem Wettkampf<br />
kann sie jedes Mal nur erahnen, was<br />
sie erwartet: Denn neben einer ungefähren<br />
Geländebeschreibung stehen<br />
den Orientierungsläufern vor einem<br />
Rennen meist nur wenige Informationen<br />
zur Verfügung, darunter die<br />
Streckenlänge (gemessen allerdings<br />
in Luftlinie, die tatsächliche Laufstrecke<br />
ist meist deutlich länger) und die<br />
zu absolvierenden Höhenmeter. Die<br />
genaue Karte bekommen die Läufer<br />
immer erst im Augenblick des Starts<br />
ausgehändigt – erst dann erfahren<br />
sie die genaue Lage der Posten und in<br />
welcher Reihenfolge diese absolviert<br />
werden müssen. Sie müssen sich dann<br />
möglichst schnell in die Karte einlesen,<br />
um die optimale Route zu finden.<br />
Nicht immer ist der kürzeste Weg auch<br />
der beste. Manchmal führt der direkte<br />
Weg steil den Berg hinauf oder quer<br />
durch einen Sumpf – in einem solchen<br />
Fall kann es besser sein, auch einmal<br />
einen kleinen Umweg zu laufen und<br />
damit trotzdem noch Kräfte zu sparen.<br />
„Die ideale Route ist immer abhängig<br />
von der jeweiligen Verfassung“, erklärt<br />
Susen Lösch. Schließlich stehen<br />
Orientierungs- und Laufleistung beim<br />
Orientierungslauf in einer engen<br />
Wechselbeziehung: Orientierungsfehler<br />
haben längere Laufstrecken zur<br />
Folge, und Ermüdung führt im Gegenzug<br />
zu einem erhöhten Auftreten von<br />
Orientierungsfehlern. „Deshalb kann<br />
es manchmal besser sein, einen Gang<br />
zurückzuschalten“, so Lösch.<br />
Als Hilfsmittel stehen zur Orientierung<br />
im Gelände nur Karte und<br />
Kompass zur Verfügung. Daran hat<br />
sich auch in Zeiten von GPS nichts<br />
geändert. „Die meisten Orientierungsläufer<br />
sind mit Karte und Kompass<br />
ohnehin schneller als sie es mit einem<br />
GPS-System wären“, sagt Lösch. Und<br />
genau das mache doch den Reiz aus:<br />
„Dass man noch selbst nachdenken<br />
muss und nicht der Maschine alles<br />
überlässt.“<br />
ORIENTIERUNG MIT EINER<br />
BESONDERS DETAILLIERTEN<br />
KARTE<br />
Die 24-Jährige kann jedes Mal wieder<br />
nur mit dem Kopf schütteln, wenn sie<br />
Berichte über Autofahrer liest, die sich<br />
offenbar blind auf ihr Navigationssystem<br />
verlassen haben und sich auch<br />
nicht wunderten, wenn sie das Gerät<br />
mitten hinein in den Wald, in eine<br />
Sackgasse oder geradewegs in einen<br />
Fluss führte. „Ein bisschen gesunden<br />
Menschenverstand sollte man schon<br />
mitbringen“, sagt sie. Ihr würde so<br />
etwas nie passieren: Sie hat ja nicht<br />
einmal ein Navi. Dafür hat sie mit der<br />
Zeit gelernt, eine Karte so zu lesen,<br />
dass sie sich quasi vorstellen kann, wie<br />
das Gelände in Wirklichkeit aussieht.<br />
Die Landkarten der Orientierungsläufer<br />
sind dabei besonders detailliert,<br />
selbst Felsen in der Größe von einem<br />
Meter sind darauf noch verzeichnet.<br />
Auch die Kompasse sind spezielle<br />
Modelle, die besonders stabil sind und<br />
sich zudem extra schnell nach Norden<br />
ausrichten – das dauert nicht einmal<br />
eine Sekunde. Besonders wichtig wird<br />
der Kompass immer dann, wenn das<br />
Gelände schwach strukturiert ist und<br />
nur wenige auf der Karte erkennbare<br />
Anhaltspunkte bietet. Auf der anderen<br />
Seite hat auch ein besonders abwechslungsreiches<br />
Gelände seine Tücken,<br />
weil man dann die Landmarken schneller<br />
durcheinander bringt. Schließlich<br />
treffen die Profis ihre Entscheidung<br />
binnen weniger Sekunden und halten<br />
noch nicht einmal an, um Karte und<br />
Kompass zu studieren. „Das machen<br />
wir alles beim Laufen. Dafür braucht<br />
es schon eine gute Fußkoordination,<br />
um dabei nicht auf die Nase zu fallen“,<br />
sagt Susen Lösch.<br />
ALLEIN MIT DER NATUR<br />
Auch deshalb sind die meisten Orientierungsläufer<br />
Spezialisten. Nur wenige<br />
können auch auf der Bahn oder auf<br />
der Straße mit den besten Leichtathleten<br />
mithalten – andersherum hätten<br />
diese vermutlich große Probleme,<br />
einen Orientierungslauf erfolgreich zu<br />
bestreiten. Susen Lösch sagt: „Auf der<br />
Strecke mögen sie vielleicht ein paar<br />
» Die meisten Orientierungsläufer<br />
sind mit Karte und Kompass<br />
schneller als sie es mit<br />
einem GPS-System wären«<br />
5<br />
110<br />
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EVENTS & REISEN<br />
Minuten schneller sein. Aber dafür<br />
brauchen sie dann doppelt so lange,<br />
um die Posten zu finden.“<br />
Man kann auch nicht einfach einem<br />
anderen Läufer hinterherlaufen.<br />
Beim Orientierungslauf wird einzeln<br />
im Abstand von ein bis drei Minuten<br />
gestartet, ähnlich wie beim Biathlon;<br />
auch auf der Strecke begegnet man<br />
sich nur selten. Orientierungsläufer<br />
sind fast immer allein unterwegs.<br />
Ein gutes Tempogefühl ist deshalb<br />
besonders wichtig. „Man muss ein Gespür<br />
dafür entwickeln, was man sich<br />
an diesem Tag zutrauen kann“, sagt<br />
Susen Lösch. Trainingsmethodisch<br />
entspricht die Disziplin einem Intervalllauf,<br />
mit abwechselnden Belastungs-<br />
und Erholungsphasen. „Wir<br />
sprechen von drei Ampelphasen: der<br />
grünen, wenn das Gelände frei ist und<br />
wir sehr schnell laufen können; der<br />
gelben bei schwierigerem Gelände<br />
und etwas langsamerem Tempo; und<br />
der roten, wenn man sich erst einmal<br />
orientieren muss und im Zweifel auch<br />
einmal kurz stehen bleibt.“<br />
Für Susen Lösch steht die Ampel<br />
meistens auf grün. Die Frau aus Jena<br />
ist derzeit die erfolgreichste Orientierungsläuferin<br />
in Deutschland. Im<br />
vergangenen Jahr nahm sie als einzige<br />
deutsche Starterin an den World<br />
Games in Breslau (Polen) teil, bekannt<br />
als Olympische Spiele der nicht-olympischen<br />
Sportarten. Ebenfalls 2017 belegte<br />
sie bei den Weltmeisterschaften<br />
Platz 21 auf der Mitteldistanz, genau<br />
wie ein Jahr zuvor auch schon auf der<br />
Langdistanz. In diesem Jahr will sie<br />
nun unter die Top 20. „Ich möchte<br />
beweisen, dass man auch als deutscher<br />
Orientierungsläufer mit den Besten<br />
mithalten kann“, sagt sie. Bereits im<br />
Winter 2016/17 begab sie sich außerdem<br />
zusammen mit ihrem Freund auf<br />
eine Weltreise durch Südamerika, Australien<br />
und Neuseeland sowie einige<br />
europäische Staaten, um Kontakte zu<br />
anderen Orientierungsläufern zu knüpfen<br />
und die Entwicklung des Sports<br />
gerade in den südamerikanischen<br />
Ländern weiter voranzutreiben. „In<br />
dieser Zeit habe ich gelernt, wie groß<br />
die Erde ist und wie sehr der Sport<br />
und insbesondere der Orientierungslauf<br />
Menschen einander näherbringen<br />
kann“, erzählt sie.<br />
VOLKSSPORT IN<br />
SKANDINAVIEN<br />
Die Studentin stammt ursprünglich<br />
aus Jena, lebt momentan aber bereits<br />
zum dritten Mal in Schweden – einer<br />
der Hochburgen des Orientierungslaufs.<br />
In Schweden, Norwegen und<br />
Finnland hatte sich die Sportart Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts entwickelt,<br />
mittlerweile ist sie in allen drei Ländern<br />
Volkssport. In einigen Regionen<br />
wird Orientierungslauf sogar an Schulen<br />
unterrichtet. In einer Stockholmer<br />
Schule findet sogar jedes Jahr ein<br />
Indoor-Orientierungslauf statt, für den<br />
in den Klassenzimmern ein Labyrinth<br />
aus künstlichen Hindernissen errichtet<br />
wird – eine Mischung aus Orientierungslauf<br />
und Escape-Game. Weitere<br />
Spezialformen des Orientierungslaufs<br />
sind unter anderem die nächtliche<br />
Variante mit Stirnlampen und der sogenannte<br />
„Gedächtnis-Orientierungslauf“,<br />
bei dem die Läufer die Karte nur<br />
kurz sehen und sich den gesamten Weg<br />
einprägen müssen. „Bei den Schweden<br />
gibt es richtige Elitegruppen, die zum<br />
Teil sogar von ihrem Sport leben können“,<br />
berichtet Lösch. Davon können<br />
die deutschen Spitzenläufer aktuell nur<br />
träumen. Die Orientierungsläufer sind<br />
formal dem Deutschen Turner-Bund<br />
angegliedert, bekommen von dort aber<br />
nur wenig Unterstützung. Alles läuft<br />
deshalb ein paar Nummern kleiner ab<br />
als in Skandinavien. Vor allem gibt es<br />
in Deutschland immer wieder Probleme<br />
mit Naturschützern, Forstämtern,<br />
Jägern und Waldbesitzern, denen die<br />
Orientierungsläufer ein Dorn im Auge<br />
sind. „Sie denken, dass wir die Tiere<br />
verjagen, die Pflanzen platt treten und<br />
unseren Müll hinterlassen. Aber sie<br />
haben keine Ahnung, was wir wirklich<br />
tun“, schimpft Susen Lösch. Dabei<br />
hätten wissenschaftliche Studien im<br />
Auftrag des Deutschen Olympischen<br />
Sportbunds (DOSB) längst bewiesen,<br />
dass selbst größere Veranstaltungen<br />
mit 1000 Teilnehmern keinerlei negative<br />
Auswirkungen auf die Natur haben.<br />
Weil beim Orientierungslauf nicht<br />
alle Läufer dieselbe Strecke laufen,<br />
halten sich die Belastungen in Grenzen<br />
– bereits nach kurzer Zeit sind keine<br />
Spuren mehr zu erkennen.<br />
In Schweden gibt es das sogenannte<br />
Jedermannsrecht (Allemansrätt) – es<br />
erlaubt jedem, sich in der freien Natur<br />
aufzuhalten, sogar in Gebieten, die<br />
jemand anderem gehören. Von dieser<br />
Regelung profitieren auch die dortigen<br />
Orientierungsläufer. In Deutschland<br />
gibt es so eine Regelung nicht. „Hier<br />
müssen wir deshalb für jedes Training<br />
extra anfragen“, sagt Susen Lösch, was<br />
extrem frustrierend sei. Im Dickicht<br />
der Behörden kann sie oft auch ein<br />
Kompass nicht vor dem Verlaufen<br />
retten.<br />
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↦ Tipp<br />
Du suchst noch mehr Übungen, die du<br />
ganz einfach draußen machen kannst?<br />
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Im Sportart Verlag ist der Buchkartenfächer<br />
„fit & green“ erschienen. Er ist für<br />
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Endlich Frühling – nichts wie raus! Zum Glück kann<br />
man Kräftigungsübungen auch ganz einfach draußen machen,<br />
wie wir dir mit diesen vier effektiven Übungen für einen<br />
rundum trainierten Körper zeigen.<br />
STEP 1<br />
AUF DER BANK<br />
Für Bauch & Beine<br />
Suche dir eine Parkbank und lege dich mit dem Rücken auf die Sitzfläche. Die Arme<br />
legst du seitlich neben dem Körper ab. Winkele dann beide Beine nach oben, sodass<br />
die Unterschenkel parallel zum Boden sind und spanne deine Bauchmuskeln fest an.<br />
Strecke jetzt kraftvoll ein Bein mit angezogener Fußspitze bis kurz über der Sitzfläche<br />
der Bank aus, ohne es dort abzulegen. Danach wieder nach oben anwinkeln und<br />
das andere Bein ausstrecken. Wie oft? 20 - 30 Wiederholungen pro Bein<br />
STEP 2<br />
AN EINER ERHÖHUNG<br />
Für Arm-, Rumpf-, Bein- & Po-Muskulatur<br />
Finde eine Erhöhung, an der du deine Hände aufstützen kannst. Strecke dann deine<br />
Beine nach hinten aus, bis Beinrückseite, Po und Rücken eine lange Linie bilden.<br />
Vermeide ein Hohlkreuz, indem du die Bauchmuskeln anspannst. Hebe dann kontrolliert<br />
ein Bein nach oben an und senke es wieder zurück, ohne es am Boden abzusetzen.<br />
Wenn du bereits trainiert bist, senkst du zeitgleich mit dem Beinheben deinen<br />
Oberkörper nach unten. Wie oft? 20-30 Wiederholungen pro Bein<br />
STEP 3<br />
AUF EINEM STEIN<br />
Für Bauch-, Arm- & Schultermuskulatur<br />
Setze dich auf ein Objekt, zum Beispiel einen großen Stein, einen Baumstumpf oder<br />
eine Bank. Setze deine Hände neben deinem Becken auf dem Objekt auf. Heben dann<br />
mit der Kraft deiner Arme den Körper mit angewinkelten Beinen nach oben an. Dabei<br />
bleiben die Schultern tief und die Ellenbogen leicht gebeugt. Atme ruhig und regelmäßig<br />
weiter. Wie lang? 30-60 Sekunden<br />
Text: Sportart-Verlag | Illustrationen: Lisa Brenner<br />
STEP 4<br />
AN EINER STUFE<br />
Für Oberschenkel- & Po-Muskulatur<br />
Setze einen Fuß auf einer Stufe auf. Die Hände kannst du in der Taille abstützen.<br />
Strecke nun für kurze Zeit dein aufgesetztes, angewinkeltes Bein und deute so einen<br />
Schritt nach oben an. Dein unterer Fuß hebt kurz vom Boden ab. Dann den Fuß des<br />
hinteren Beines wieder sicher am Boden aufsetzen. Achte auf einen rutschfesten Untergrund.<br />
Wie oft? 30 - 40 Wiederholungen pro Bein<br />
Unser Experte Bernhard Koch<br />
Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“,<br />
das Training und Trainingsprogramme anbietet. Bei Fragen zu diesem Training erreichst du ihn unter bernhard.koch@laufen.de. Mehr Infos unter:<br />
www.sportartshop.de<br />
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› STÄDTE-SERIE (II):<br />
WER <strong>LÄUFT</strong><br />
—<br />
WO IN KÖLN ‹<br />
BOXEN UND<br />
RENNEN<br />
—<br />
Text: Christian Ermert | Fotos: Jörg Schüler<br />
Lara Werth auf Instagram: larry.werth<br />
114<br />
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Finde tolle Strecken: https://runyour.world/de/<br />
Köln ist mehr als Karneval, Party und Dom.<br />
Köln ist eine coole Stadt für Läufer.<br />
Wir sind mit Lara Werth am Rhein, über die<br />
Brücken und mitten durch die Stadt gelaufen.<br />
Die Kölnerin hat über 60.000<br />
Fans auf Instagram und liebt neben<br />
dem Laufen das Kickboxen.<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
↦ Als Läuferin würde sich Lara<br />
Werth wohl nicht bezeichnen.<br />
Dafür ist sie zu vielseitig. Die<br />
21-Jährige studiert Malerei an<br />
der Kunstakademie in Düsseldorf,<br />
nimmt an Kickbox-Kämpfen<br />
teil und hat auch schon mal beim<br />
Trash-TV mitgemacht. Vor ein<br />
paar Jahren hatte sie eine Rolle in<br />
der Reality-Soap „50667 Köln“,<br />
die auf RTL2 zu sehen ist. Aber<br />
Laufen macht ihr einfach Spaß.<br />
Vor allem, wenn sie mit Freunden<br />
durch die Stadt an den Rhein läuft<br />
und dabei quatschen kann.<br />
„Wenn ich sonntagsmorgens schon<br />
gelaufen bin, fühlt sich der Tag ganz<br />
anders an. Irgendwie besser“, sagt<br />
Lara, als wir sie in einem Café direkt<br />
an der Zülpicher Straße treffen. Obwohl<br />
sie in Düsseldorf studiert, lebt<br />
sie in Köln. Sie mag den Trubel und<br />
die Partystimmung im Studentenviertel<br />
Kwartier Latäng. „Mir gefällt<br />
es hier viel besser als in Düsseldorf,<br />
aber leider gibt es in Köln keine vergleichbare<br />
Kunsthochschule.“ Und<br />
so pendelt sie zwischen Köln und der<br />
Kunstakademie in der ungeliebten<br />
Nachbarstadt. Arbeitet an ihrem<br />
Traum, irgendwann von dem Verkauf<br />
selbst gemalter Bilder leben zu<br />
können.<br />
Zuletzt hat sie sich einen Van<br />
gekauft, um ihre Bilder zu Ausstellungen<br />
transportieren und reisen zu<br />
können. Dafür ging ein Großteil des<br />
Ersparten drauf. Geld, das sie auch<br />
mit ihrem Instagram-Kanal verdient<br />
hat. Dort hat sie mittlerweile über<br />
60.000 Follower – ohne das irgendwann<br />
bewusst gewollt zu haben. Sie<br />
hat einfach Spaß daran gefunden,<br />
Bilder zu posten, war mit den richtigen<br />
Leuten vernetzt und plötzlich<br />
wuchs die Zahl ihrer Follower<br />
explosionsartig. Aber auch wenn sie<br />
damit Geld verdient – extrem ernst<br />
nimmt sie das nicht. Genauso wenig<br />
wie die TV-Schauspielerei. „Das war<br />
einfach ein Spaß.“ Auch beim Laufen<br />
ist sie nicht mit Verbissenheit<br />
dabei. Sie läuft immer ohne Uhr und<br />
ohne Handy-App. „Du entscheidest,<br />
wie sehr du dich anstrengst. Und du<br />
weißt, wann es genug ist.“ Das Motto<br />
von Saucony, mit dessen Schuhen sie<br />
aktuell am liebsten läuft, scheint wie<br />
für Lara Werth gemacht.<br />
↤ Lara Werth wohnt mitten<br />
im Kölner Kwartier Latäng,<br />
der Partymeile im Studentenviertel<br />
rund um die Zülpicher<br />
Straße. Von dort läuft<br />
sie am liebsten an den Rhein,<br />
wo sie den Ausblick auf<br />
die alten und neuen Kölner<br />
Wahrzeichen – wie Dom und<br />
Kranhäuser – genießt. Dabei<br />
trägt sie gern den Saucony<br />
Ride – einen gut gedämpften<br />
Allround-Trainingsschuh<br />
115 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
114-117_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_koeln.indd 115 21.03.<strong>2018</strong> 10:43:19
↦ In Köln wird vor allem links des<br />
Rheins gelaufen. Stadtwald, innerer<br />
und äußerer Grüngürtel, Blücherpark,<br />
das Rheinufer und die<br />
Brücken. Das sind die Hotspots,<br />
die auf der „Heatmap“ von Strava<br />
zu sehen sind.<br />
› HOT SPOTS<br />
—<br />
IN KÖLN ‹<br />
WER <strong>LÄUFT</strong><br />
DENN DA?<br />
—<br />
Das Ausdauersport-Netzwerk Strava<br />
zeigt mit seinen „Heatmaps“, wo<br />
gelaufen wird. Aus den per App<br />
oder Lauf-Computer hochgeladenen<br />
Trainingsdaten der Mitglieder wird<br />
errechnet und angezeigt, auf welchen<br />
Strecken die meisten Läufer unterwegs<br />
sind. So findest du die beliebtesten<br />
Laufstrecken weltweit und<br />
kannst sie nach den verschiedensten<br />
Kriterien filtern.<br />
Dein Laufrevier als Heatmap bei Strava<br />
https://labs.strava.com/heatmap<br />
—<br />
ZWEI, DIE KÖLN BEWEGEN<br />
—<br />
Anita Horn (35) Caro Köhler (37)<br />
Anita kommt aus dem Ruhrpott und lebt seit elf Jahren in Köln.<br />
Sie arbeitet als Reporterin für WDR und Deutschlandradio, ist Autorin,<br />
Bloggerin, ambitionierte Hobby-Triathletin, gehört zu den<br />
Asics-FrontRunnern und ist Botschafterin für das Magzin TriTime<br />
Woman. Mit 18 kam sie zum Laufen. Anfangs waren es zwei Kilometer,<br />
irgendendwann zehn. Seit dem ersten Marathon 2011 hat<br />
das Laufen ihr Leben verändert. Nach 4:40:23 Stunden war sie im<br />
Ziel. Zwei Jahre später war sie bei ihrem zweiten Lauf über 42,195<br />
Kilometer fast eine Stunde schneller (3:45:59 h). Nebenbei hält sie<br />
die Kölner Laufszene auf Trab, coacht Gruppen und hat mit ihrer<br />
Freundin und Kollegin Caro Köhler die „Plogging Cologne“-Gruppe<br />
ins Leben gerufen, um laufend die Stadt von Müll zu befreien.<br />
Anita auf Strava kennenlernen<br />
www.strava.com/athletes/8670131<br />
Caro ist echte Kölnerin und arbeitet als Nachrichtenredakteurin<br />
beim WDR-Radio EinsLive. Sie ist außerdem Bloggerin und<br />
Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel. Weil sie jahrelang viel zu<br />
wenig Sport gemacht hatte, startete Caro 2017 ein Mega-Projekt:<br />
Jede Woche eine andere Sportart ausprobieren. Dazu gehörte<br />
auch Laufen – mit einem Start über fünf Kilometer bei einer großen<br />
Laufveranstaltung. Nach 52 Sportarten blieb Laufen ein Teil von<br />
Caros Leben. Aktuell bereitet sie sich auf ihren ersten Zehn-Kilometer-Lauf<br />
vor. Und weil sich Caro immer wieder darüber ärgert,<br />
wie viel Müll am Rand ihrer liebsten Laufstrecken rumliegt, hat<br />
sie mit ihrer Freundin und Kollegin Anita Horn die „Plogging Cologne“-Gruppe<br />
ins Leben gerufen.<br />
Caro auf Strava kennenlernen<br />
www.strava.com/athletes/kilometerkaotin<br />
116<br />
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BLÜCHERPARK/<br />
NORDPARK<br />
Strava ist der wohl größte Sportverein<br />
der Welt. Auf der digitalen Plattform<br />
teilen Sportler ihre Läufe, so wie sie<br />
wirklich waren. Unabhängig davon, mit<br />
welchem Tool sie aufgezeichnet worden<br />
sind. Auf der Heatmap siehst du, wo<br />
in Köln am meisten gelaufen wird.<br />
INNERER<br />
GRÜNGÜRTEL<br />
DOM<br />
STADT-<br />
WALD<br />
RHEINUFER/<br />
BRÜCKEN<br />
ÄUSSERER<br />
GRÜNGÜRTEL<br />
—<br />
SCHÖNE STRECKEN, VIEL MÜLL<br />
—<br />
Köln bietet viele Grünflächen, die sich durch den kompletten rechtsrheinischen Teil der einzigen Millionen-Stadt in<br />
Nordrhein-Westfalen ziehen. Dementsprechend verteilen sich die beliebtesten Laufstrecken über relativ große Flächen<br />
der Stadt. Einen Schwerpunkt bilden aber der Stadtwald mit dem äußeren Grüngürtel im Westen der Stadt. Und<br />
natürlich das Rheinufer mit Altstadt, dem neuen Rheinboulevard mit bestem Domblick in Deutz, den Poller Wiesen<br />
und den beeindruckenden Straßen- und Eisenbahnbrücken. Leider liegt gerade hier, wo viele Touristen unterwegs<br />
sind und wo viel gefeiert wird, ziemlich viel Müll auf und an den Laufstrecken. Das ist auch Anita Horn und Caro<br />
Köhler aufgefallen, die deshalb kurzerhand die Inititiative „Plogging Cologne“ gründeten und für einen Samstag im<br />
Februar zum laufenden Müllsammeln an den Dom einluden. Wer dem Aufruf gefolgt ist und wie viel Müll gesammelt<br />
wurde, liest du auf den nächsten Seiten.<br />
117 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
114-117_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_koeln.indd 117 20.03.<strong>2018</strong> 14:15:01
—<br />
› FÜR MEHR SAUBERKEIT: PLOGGING ‹<br />
LAUFEND<br />
MÜLL SAMMELN<br />
—<br />
Text: Anita Horn | Fotos: Jörg Schüler<br />
Laufen und dabei der Umwelt etwas Gutes tun –<br />
das ist Plogging. Während des Laufens wird Müll<br />
aufgesammelt. Hier schreibt Anita Horn, weshalb<br />
sie die Aktion in Köln ins Leben gerufen hat und<br />
wie viel Müll sie mit einer Gruppe Läufer an<br />
einem Samstag im Februar eingesammelt hat.<br />
118<br />
118-121_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_plogging.indd 118 19.03.<strong>2018</strong> 19:53:07
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
Wir wollten etwas Gutes tun. Uns<br />
und unserer Stadt. Wir, das sind<br />
Caro und ich – gestatten: Anita.<br />
Gemeinsam sind wir die „Grünköpfe“<br />
und widmen uns in diesem<br />
Jahr jeden Monat einem anderen<br />
Nachhaltigkeits-Thema, wie zum<br />
Beispiel Plastik und Müllvermeidung.<br />
Wir sind Journalistinnen, Freundinnen,<br />
Bloggerinnen und Sportlerinnen.<br />
Wir lieben Laufen – und das am<br />
liebsten im Grünen. Allerdings liegen<br />
genau dort – in den Parks, im Wald<br />
und eigentlich auch sonst überall<br />
– Sachen rum, die nicht dorthin<br />
gehören: leere Zigarettenschachteln<br />
auf der Spielwiese, PET-Flaschen im<br />
Laub, zerknüllte Brötchentüten am<br />
Rheinufer oder volle Babywindeln auf<br />
dem Spielplatz. Die Liste ist schier<br />
unendlich.<br />
Aber anstatt uns nur zu beschweren<br />
und dann weiterzulaufen, wollten wir<br />
aktiv werden und selbst anpacken.<br />
Plogging war unsere Idee. Das ist<br />
international eine immer größere<br />
Laufbewegung. In Schweden steht<br />
es für „plocka upp“, was so viel heißt<br />
wie „pflücken“ oder „aufheben“. Auf<br />
Englisch heißt es „pick up“ und im<br />
Deutschen „Plastik aufsammeln“. Zig<br />
Sprachen, ein Ziel: Das Schöne mit<br />
dem Nützlichen verbinden und beim<br />
Laufen seine Stadt aufräumen.<br />
Und da standen wir nun, an einem<br />
kalten Samstagmorgen mitten im<br />
Februar, mit rund 20 hochmotivierten<br />
Leuten am Startpunkt: dem Kölner<br />
Dom. Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe,<br />
denen wir vorher von unserer<br />
Aktion erzählt haben, kamen auch<br />
dazu, um uns mit Müllbeuteln und<br />
Handschuhen auszustatten. Dann<br />
ging es in zwei Gruppen los – auf eine<br />
Strecke von etwa fünf Kilometern, die<br />
man walken oder locker laufen konnte,<br />
und eine zehn Kilometer lange<br />
Strecke für etwas flottere Läufer.<br />
Kalt war uns nicht lange. Das permanente<br />
Stoppen und Anlaufen sowie<br />
das Bücken und Aufrichten haben<br />
uns ordentlich eingeheizt. Wir sind<br />
in einen regelrechten Sammelwahn<br />
geraten und haben uns über jedes<br />
Fundstück „gefreut“ – gepaart mit<br />
dem Entsetzen über so viel Dreck.<br />
TASTATUREN, FERNSEHER<br />
UND GLASFLASCHEN<br />
Ein perfektes Training für starke<br />
Beine und eine willkommene Abwechslung<br />
vom Laufalltag, die zusammenschweißt.<br />
Dazu kam das Extra-Gewicht<br />
vom Müllsack – und der wurde<br />
von Kilometer zu Kilometer schwerer.<br />
Nach eineinhalb Stunden haben wir uns<br />
dann am Dom wiedergetroffen – mit<br />
einem überraschenden und durchaus<br />
erschreckenden Ergebnis: Jeder hatte<br />
einen randvollen Müllsack gesammelt.<br />
Teilweise konnten wir unsere „Errungenschaften“<br />
kaum noch tragen:<br />
halbvolle Glasflaschen, Pizzakartons,<br />
sogar Tastaturen, volle Hundekotbeutel<br />
und alte Fernseher waren dabei – den<br />
konnten wir nur leider nicht tragen.<br />
Die Kölner Müllbetriebe haben unseren<br />
Müll entgegengenommen und dann<br />
ordnungsgemäß entsorgt.<br />
» Wir konnten unsere Errungenschaften<br />
kaum noch tragen: Pizzakartons,<br />
Tastaturen und alte Fernseher «<br />
119 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
118-121_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_plogging.indd 119 19.03.<strong>2018</strong> 19:53:08
LÄUFER & LEUTE<br />
Plogging erobert gerade zahlreiche<br />
Städte und Länder. Es gibt Gruppen<br />
in Schweden, Mexiko, Frankreich und<br />
der Schweiz. In Costa Rica hat ein<br />
Triathlon-Team Plogging ins Training<br />
integriert und im Sprint-Tempo Müll<br />
am Strand gesammelt.<br />
PLOGGING ZU LANDE UND ZU<br />
WASSER IN INDIEN<br />
In Indien findet Plogging sogar in<br />
ganz großem Stil statt. In Mumbai<br />
liegt so viel Dreck herum, dass der<br />
indische Anwalt Afroz Shah dort<br />
mit zahlreichen Helfern regelmäßig<br />
tonnenweise Müll sammelt. Dafür<br />
wurde er von den Vereinten Nationen<br />
zum „Champion of the Earth gekürt“.<br />
Sogar auf dem Wasser machen sich<br />
Sportler stark für weniger Müll. Sie<br />
nennen sich SUP-Picker, also Stand<br />
Up Paddle-Picker, die von ihren<br />
Boards aus Müll aus Seen und Ozeanen<br />
sammeln.<br />
Ob an Land oder zu Wasser, die Plogger<br />
ziehen weltweit an einem Strang<br />
und möchten ihre Umgebung wieder<br />
sauberer kriegen. Noch besser wäre<br />
natürlich, wenn niemand mehr seinen<br />
Müll achtlos auf die Straße oder in<br />
den Park werfen würde, oder wenn<br />
man gleich versuchen würde, Müll<br />
beim Einkaufen direkt zu vermeiden.<br />
Aber so lange Müll in unserer Gegend<br />
herum liegt, wird eben gemeinsam<br />
geploggt.<br />
Vereinzelt sind wir auf Ignoranz<br />
gestoßen. „Wozu gibt es denn eine<br />
Müllabfuhr“, hieß es dann. Eine Familie<br />
meinte sogar, uns extra Müll vor<br />
die Füße schmeißen zu müssen. Aber<br />
ansonsten war die Resonanz durchweg<br />
positiv: Einige Passanten haben<br />
nachgefragt, was wir da machen und<br />
sich bedankt. Ein paar Leute haben<br />
sogar mitgeholfen oder sich spontan<br />
der Gruppe angeschlossen. Eins steht<br />
für uns fest: Wir wollen weiterhin<br />
etwas Gutes tun. Uns und unserer<br />
Stadt.<br />
Wo viele Menschen sind, ist meist viel Müll –<br />
so auch in Köln am Rhein, einer beliebten Laufstrecke.<br />
Dort waren Anita Horn, Caro Köhler<br />
und die anderen Plogger unterwegs und haben<br />
Säcke voll Müll gesammelt.<br />
Auch am Start: <strong>LÄUFT</strong>.-Chefredakteur<br />
Christian Ermert (mit Babyjogger)<br />
120<br />
118-121_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_03_plogging.indd 120 19.03.<strong>2018</strong> 19:53:13
Das Laufereignis im Süden<br />
14. Ulm / Neu-Ulmer Einstein-Marathon<br />
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• Beurer-Halbmarathon (21,0975 km)<br />
• ZEISS-Marathon-Staffel (42,195 km)<br />
• Häussler-Handbike-Halbmarathon (21,0975 km)<br />
• Daimler TSS Inline-Halbmarathon (21,0975 km)<br />
• Husqvarna Power Nordic Walking (21,0975 km)<br />
• Liqui Moly Citylauf (ca. 10 km)<br />
• DING-Walk (ca. 10 km)<br />
• WMF BKK Gesundheitslauf (ca. 5 km)<br />
Anmeldeschluss<br />
Der Anmeldeschluss ist am 09. September <strong>2018</strong><br />
(19. August <strong>2018</strong> für Jugendläufe)<br />
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durch das Waldgebiet und<br />
die Streuobstwiesen des<br />
Naturparks Schöbuch machen<br />
das Event besonders.<br />
01.05. ÜBERLINGEN<br />
HM | 10 KM | 5 KM<br />
Eine schnelle Strecke, direkt<br />
am wunderschönen Bodenseeufer<br />
mit Blick auf die Alpen,<br />
dazu Start und Ziel mitten<br />
in der Stadt: ein Genuss!<br />
06.05. BERLIN<br />
25 KM | HM | 10 KM | ST<br />
Die letzten Meter führen<br />
über die blaue Bahn des<br />
Berliner Olympiastadions<br />
ins Ziel. Das ist Tradition<br />
in moderner Verpackung.<br />
09.05. KÖLN<br />
5 KM | 10 KM<br />
Der Kult-Lauf in die Kölner<br />
Nacht: entlang des<br />
Rheins und das faszinierende<br />
Dom- und Altstadtpanorama<br />
im Blick.<br />
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GRAND-PRIX<br />
VON BERN<br />
12.05. MANNHEIM<br />
M | HM | 10 KM | STAFFEL<br />
Am späten Nachmittag<br />
starten und in die Dämmerung<br />
eines Frühsommerabends<br />
hineinlaufen<br />
– ein tolles Erlebnis!<br />
13.05. BRUGG/SUI<br />
M | HM | STAFFEL<br />
Abwechslung, schöne<br />
Natur und gute Stimmung:<br />
Der Aargau-Marathon<br />
ist ein echter Landschaftsmarathon.<br />
13.05. SCHLUCHSEE<br />
18,2 KM | 10,4 KM<br />
Einmal im Uhrzeigersinn<br />
um den wunderschönen,<br />
im Schwarzwald gelegenen<br />
Schluchsee herum.<br />
Einfach traumhaft.<br />
19.05. BERN/SUI<br />
16,1 KM | 4,7 KM<br />
Der Grand-Prix von Bern,<br />
auch „Die schönsten 10<br />
Meilen der Welt“ genannt,<br />
ist einer der bedeutendsten<br />
Läufe der Schweiz.<br />
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25.-27.05. ZELL A. SEE/AUT<br />
15 | 13 | 5,5 KM<br />
Trailrouten vom Feinsten,<br />
wunderschönes Panorama<br />
sowie Wellness, Yoga und<br />
Abendveranstaltungen erwarten<br />
dich in Zell am See.<br />
27.05. BASEL/SUI<br />
HM | 10,3 KM<br />
Die attraktive Strecke führt<br />
über drei Landesgrenzen<br />
durch Deutschland, Frankreich<br />
und die Schweiz und<br />
viermal über den Rhein.<br />
02.06. FEHMARN<br />
M | HM | 10 KM | 5 KM<br />
Wunderschöne Strecke<br />
mit Ostseeblick über Straßen,<br />
Deich- und Feldwege<br />
lässt Insel- und Urlaubsfeeling<br />
aufkommen.<br />
03.06. MÖNCHENGLADB.<br />
M | HM | 10 KM | STAFFEL<br />
Für jede Menge Spaß ist<br />
gesorgt: An fünf Punkten<br />
des 10,5 Kilometer langen<br />
Rundkurses gibt‘s<br />
motivierende Musik.<br />
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08.-09.06. BIEL/SUI<br />
100 | 56 KM | HM | 13,5 KM<br />
Der Bieler „Hunderter“ feiert<br />
seinen 60.! 1959 versuchten<br />
38 Schweizer Offiziere, 100<br />
Kilometer zu rennen – heute<br />
sind es Hunderte Läufer.<br />
09.-16.06. WANGERLAND<br />
7 ETAPPEN, 75 KM<br />
Acht Tage, sieben Nordsee-Etappen,<br />
75 Kilometer<br />
– der EWE-Nordseelauf im<br />
Weltnaturerbe Wattenmeer<br />
ist eine Herausforderung.<br />
10.06. FLENSBURG<br />
M | HM | STAFFEL<br />
Herzliche und familiäre<br />
Atmosphäre und jede<br />
Menge Spaß stehen im<br />
Mittelpunkt des Flensburg<br />
liebt dich Marathons.<br />
10.06. BOCHUM<br />
10 KM<br />
Dort laufen, wo man es<br />
sonst nicht tut: Zur Urban<br />
Trail-Strecke gehört zum<br />
Beispiel die Probsteikirche<br />
St. Peter und Paul.<br />
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10.06. LEVERKUSEN<br />
HM | 10 | 5 KM | STAFFEL<br />
Leverkusen, das ist Bayer<br />
und Chemie? Weit gefehlt!<br />
Es geht auf einem schönen<br />
Rundkurs durch die<br />
grüne Lunge Leverkusens.<br />
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WULSBÜTTEL<br />
10.06. WULSB./BREMEN<br />
20 | 12 | 8 KM<br />
Schwimmen, klettern, kriechen,<br />
springen – durch und<br />
über jede Menge Matsch.<br />
In Wulsbüttel wird den Läufern<br />
alles abverlangt.<br />
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SPITZ ULTRATRAIL<br />
15.-17.06. GRAINAU<br />
102 | 81,4 | 62,8 | 39,3 | 24,9<br />
Die unglaublich schöne,<br />
unbändige Natur rund um<br />
die Zugspitze macht den<br />
Ultratrail zu einem der<br />
beliebtesten Trailläufe.<br />
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STELVIO<br />
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16.06. BOZEN/ITA<br />
M | 26 KM<br />
Stellst du dich der Herausforderung?<br />
Erklimme den<br />
mit 2800 Metern zweithöchsten<br />
asphaltierten<br />
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16.06. BAD NEUENAHR<br />
M | HM<br />
Immer an der schönen<br />
Ahr entlang und sich‘s in<br />
den Pausen mit bestem<br />
Wein und Gourmet-Häppchen<br />
gutgehen lassen.<br />
16.06 NEBRA<br />
M | HM | 10 KM<br />
Die Medaille – eine Minikopie<br />
der Himmelsscheibe<br />
von Nebra – ist ein echter<br />
Anreiz, beim Himmelswegelauf<br />
mitzumachen.<br />
16.-17.06. FÜRTH<br />
M | 3/4 M | HM | STAFFEL<br />
Hier geht es nicht um<br />
Bestzeiten – dieser Marathon<br />
zeichnet sich durch<br />
gute Stimmung und eine<br />
familiäre Atmosphäre aus.<br />
17.06. KÖLN<br />
10 KM | 5 KM<br />
Ladies Run Köln: Quer durch<br />
den Rheinaufhafen laufen,<br />
Spaß haben mit der besten<br />
Freundin und den Alltagsstress<br />
hinter sich lassen.<br />
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23.06. LÖNINGEN<br />
M | HM<br />
Läufer und Zuschauer dürfen<br />
sich auf eine Atmosphäre<br />
der Extraklasse freuen,<br />
wenn es zwei Runden durch<br />
das idyllische Hasetal geht.<br />
23.06. ATTENDORN<br />
M | HM | 11 | 5,6 KM<br />
Einmal im Jahr wird der<br />
Biggesee, das Wasserreservoir<br />
und Wassersport-Eldorado<br />
des Ruhrgebiets, zum<br />
Marathon-Mekka.<br />
23.-24.06. STUTTGART<br />
HM | 7 KM | STAFFEL<br />
Der Stuttgart-Lauf feiert<br />
25. Geburtstag – und<br />
ist das beliebteste Breitensport-Ereignis<br />
Stuttgarts<br />
für die ganze Familie.<br />
23.06 BERLIN<br />
5 KM | 8 KM<br />
Beim Women‘s Run fünf<br />
oder acht Kilometer laufen,<br />
im Women‘s Village<br />
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STUBAI<br />
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DEUTSCHE POST<br />
LADIES RUN<br />
BAVARIAN RUN<br />
24.06 BERLIN-SPANDAU<br />
10 KM<br />
Dort laufen, wo man sonst<br />
Kultur genießt: das sind die<br />
Urban Trails. In Spandau<br />
gehört das Rathaus zu den<br />
Streckenhighlights.<br />
30.06. INNSBRUCK/AUT<br />
63,3 | 28,8 | 8 KM<br />
Aus der Stadt ins ewige<br />
Eis: Ein Trail-Abenteuer<br />
der Extraklasse mit dem<br />
Ziel auf dem Stubaier<br />
Gletscher wartet auf dich.<br />
01.07. BREMEN<br />
10 KM | 5 KM<br />
For ladies only: In der Stadt<br />
der „Bremer Stadtmusikanten“<br />
wird zusammen gelaufen<br />
und gefeiert, die Weser<br />
überquert und Spaß gehabt.<br />
01.07. MÜNCHEN<br />
15 KM | 10 KM | 5 KM<br />
Dort, wo einst Sportgeschichte<br />
geschrieben wurde,<br />
läufst du eine, zwei oder<br />
drei 5-Kilometer-Runden:<br />
im Münchner Olympiapark.<br />
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RHEINSBERG<br />
ENGADIN ST.<br />
MORITZ ULTRAKS<br />
BREMER<br />
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BRIXEN DOLOMI-<br />
TEN MARATHON<br />
01.07. RHEINSBERG<br />
23 | 11,5 KM<br />
Erfrischend anders: Das Laufen<br />
an und das Schwimmen<br />
durch die Seen rund ums<br />
brandenburgische Rheinsberg<br />
macht diesen Event aus.<br />
07.07. PONTRESINA/SUI<br />
46,4 | 30,1 | 16,3 KM<br />
Sich selbst herausfordern,<br />
die eigenen Grenzen entdecken<br />
und sich in der Natur<br />
bewegen – das ist der<br />
Engadin St. Moritz Ultraks.<br />
07.07. BREMEN<br />
HM | 10 KM<br />
Maritimes Flair mitten in<br />
der Stadt: Beim Bremer Brückenlauf<br />
läufst du über fünf<br />
Brücken über Weser, kleine<br />
Weser und Werdersee.<br />
07.07. BRIXEN/ITA<br />
M | STAFFEL<br />
Vom Domplatz in Brixen<br />
auf 560 Metern über dem<br />
Meer geht es auf den fast<br />
2000 Meter höher gelegenen<br />
Gipfel der Plose.<br />
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BIG OBERHAUSEN<br />
URBAN TRAIL<br />
POTSDAM<br />
URBAN TRAIL<br />
RESCHENSEELAUF<br />
VOLKSBANK TRIATH-<br />
LON MÜHLACKER<br />
08.07. OBERHAUSEN<br />
10 KM<br />
Beim Urban Trail in Oberhausen<br />
läufst du unter<br />
anderem durch ein Hotel,<br />
ein Kino und das Shoppingparadies<br />
Centro.<br />
08.07. POTSDAM<br />
10 KM<br />
Bei den Urban Trails läufst<br />
du nicht an Sehenswürdigkeiten<br />
vorbei, sondern<br />
mitten durch. Auch in Potsdam<br />
erwartet dich einiges.<br />
14.07. CURON VENOSTA/ITA<br />
15,3 KM<br />
Rund um den See mit<br />
schönstem Alpenpanorama<br />
– und das ohne störenden<br />
Autoverkehr. Geht<br />
es noch schöner?<br />
22.07. MÜHLACKER<br />
SPRINT | OLYMP. | STAFFEL<br />
Triathlon hat in Mühlacker<br />
Tradition: Schon<br />
1931 wurden die drei Disziplinen<br />
hier kombiniert<br />
ausgetragen.<br />
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ADIDAS RUNNERS<br />
CITY NIGHT <strong>2018</strong><br />
DEUTSCHE POST<br />
LADIES RUN<br />
KÖLNTURM<br />
TREPPENLAUF<br />
FRANKFURT<br />
CITY TRIATHLON<br />
28.07. BERLIN<br />
10 KM | 5 KM<br />
Startschuss für ein knackiges<br />
Hochsommer-Wochenende<br />
in Berlin: 5 oder<br />
10 Kilometer auf dem<br />
Ku‘damm und dann Party!<br />
29.07. DORTMUND<br />
10 | 5 KM<br />
Im Herzen des Ruhrgebiets<br />
macht der Deutsche<br />
Post Ladies Run Station.<br />
In Dortmund wird zusammen<br />
gelaufen und gefeiert.<br />
05.08. KÖLN<br />
EINZEL | TEAM<br />
Bezwinge das dritthöchste<br />
Gebäude Kölns: 39 Etagen,<br />
714 Stufen, 132 Höhenmeter.<br />
Oben wartet ein unvergleichlicher<br />
Ausblick.<br />
05.08. FRANKFURT<br />
VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />
Knapp 2000 Athleten werden<br />
sich in den Langener<br />
Waldsee stürzen und anschließend<br />
„<strong>Mai</strong>nhattan“ per<br />
Rad und laufend erkunden.<br />
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KRAICHGAU SUM-<br />
MERTIME TRIATHLON<br />
MONSCHAU<br />
MARATHON<br />
VERTICAL<br />
SOMMERLAUF<br />
NÜRNBERGER<br />
HALBMARATHON<br />
12.08. KARLSDORF-N.<br />
VOLK | SPRINT | OLYMP.<br />
Ein Triathlon für Einsteiger<br />
und Könner mit flacher<br />
Radstrecke und toller Atmosphäre<br />
im Stadion, das als<br />
Wechselzone und Ziel dient.<br />
12.08. MONSCHAU<br />
56 KM | M<br />
Eine große Fangemeinde<br />
hat diesen Landschafts-<br />
Marathon in den vergangenen<br />
vier Jahrzehnten<br />
zum Kult-Lauf gemacht.<br />
18.08. ST. MORITZ/SUI<br />
5,5 KM<br />
1000 Höhenmeter auf 5,5<br />
Kilometern! Hier läufst<br />
du die Abfahrtspiste der<br />
Ski-WM 2017 hoch. Kurz,<br />
intensiv und spektakulär.<br />
18.08. NÜRNBERG<br />
HM | 10 KM<br />
Valznerweiher, Schmausenbuck,<br />
Zerzabelshofer Forst.<br />
Klingt nach Romantik und<br />
Natur pur mitten in Nürnberg<br />
– und so ist es auch.<br />
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ENGADINER<br />
SOMMERLAUF<br />
19.08. SILS IM ENGADIN/SUI<br />
25 | 11 KM<br />
Hier läuft das Auge mit!<br />
Von Sils nach Samedan<br />
geht es vorbei an Seen<br />
und malerischen Orten,<br />
die Berge immer im Blick.<br />
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SPARDA-BANK<br />
MARATHON<br />
19.08. BREMERHAVEN<br />
M | HM | 10 | 5 KM | STAFFEL<br />
Der Lauf durch die Nordsee-Stadt<br />
ist für viele ein<br />
fester Termin. Mehr als<br />
2000 Läufer starten jedes<br />
Jahr an der großen Kirche.<br />
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DEUTSCHE POST<br />
LADIES RUN<br />
10.08. LEIPZIG<br />
10 KM | 5 KM<br />
Vom Marktplatz aus erobern<br />
die Frauen laufend<br />
Highlights wie die Oper,<br />
die Nikolaikirche, Grünanlagen<br />
und den Burgplatz.<br />
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BIG DORTMUND<br />
URBAN TRAIL<br />
19.08. DORTMUND<br />
10 KM<br />
Du wolltest schon immer<br />
mal wissen, wie es bei einer<br />
Krankenkasse aussieht?<br />
Hier kannst du die Big direkt<br />
gesund „belaufen“.<br />
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KÖLNER<br />
HALBMARATHON<br />
SPORTSCHECK-<br />
STADTLAUF<br />
GVG-ABENDLAUF<br />
BERGHEIM<br />
FRÄNK. SCHWEIZ-<br />
MARATHON<br />
26.08. KÖLN<br />
7 | 14 | 21 | 28 KM<br />
Du hast die Wahl: Während<br />
du läufst, kannst du entscheiden,<br />
ob du die 7-Kilometer-Runde<br />
ein-, zwei-,<br />
drei- oder viermal läufst.<br />
31.08. BERLIN<br />
10 KM<br />
Die spätsommerliche<br />
Generalprobe für den Berlin-Marathon.<br />
Die Strecke<br />
führt durch Steglitz, Wilmersdorf<br />
und Zehlendorf.<br />
31.08. BERGHEIM<br />
21 | 15 | 7 KM<br />
Ein lockerer Lauf mit<br />
Gleichgesinnten an einem<br />
Freitagabend im August:<br />
Wie könnte der Start in das<br />
Wochenende besser sein?!<br />
02.09. EBERMANNSTADT<br />
M | HM | 10 KM | STAFFEL<br />
Mitten durch das Herz<br />
der Fränkischen Schweiz<br />
kannst du bei Volksfestcharakter<br />
auf einer flachen<br />
Strecke richtig Gas geben.<br />
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NIBELUNGENLAUF<br />
09.09. WORMS<br />
HM | 10 | 5 KM<br />
Laufe in Worms auf den<br />
Spuren der Nibelungen<br />
und genieße die Stimmung<br />
in Deutschlands<br />
ältester Stadt.<br />
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VOLKSBANK MÜNS-<br />
TER MARATHON<br />
09.09. MÜNSTER<br />
M<br />
Laufen durch das historische<br />
Stadt-Zentrum und<br />
durch die Natur rund um<br />
die Stadt: Läuferherz,<br />
was willst du mehr?!<br />
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BAD WOLF<br />
DIRT RUN<br />
15.09. KNÜLLW.-REMSFELD<br />
18 KM | 9 KM | TEAM<br />
Dreck, Hindernisse und<br />
unglaublich viel Spaß im<br />
Matsch auf 9 oder 18 Kilometern<br />
– das bietet dir<br />
der Bad Wolf Dirt Run.<br />
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EAM KASSEL<br />
MARATHON<br />
16.09. KASSEL<br />
M | HM | STAFFEL<br />
Stimmungsvoller Zieleinlauf<br />
im Auestadion und acht<br />
Wettbewerbe für die ganze<br />
Familie: Der Kassel-Marathon<br />
ist ein Sportfest!<br />
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—<br />
WIR SIND<br />
TOTAL<br />
IM BILDE<br />
—<br />
FRAU<br />
SCHMITT<br />
MEINT<br />
↦ Die Volkslaufsaison geht wieder<br />
los! Wir stehen sonntags wieder<br />
um 5:30 Uhr auf, stellen uns hinter<br />
mit Holzspänen aufgestreuselte<br />
Linien im Wald und trinken aus<br />
Pappbechern. Und das wichtigste:<br />
Wir werden wieder fotografiert!<br />
Sicher, seit einigen Jahren lichten<br />
wir uns mit unseren Klugfernsprechern<br />
unablässig selbst ab, aber<br />
das Ergebnis ist nicht dasselbe,<br />
wie das, was ein richtiger Sportfotograf<br />
an der Strecke produziert.<br />
Fotopoints sind Klassiker beim<br />
Volkslaufen und ich bin froh, dass es<br />
sie noch gibt, toi, toi, toi. Wer von<br />
weitem einen im Laub kauernden<br />
Menschen mit 48 Schultertaschen<br />
bemerkt, darf sich endlich einmal<br />
wie ein von einem Paparazzo verfolgter<br />
Promi fühlen. Herrlich. Nun heißt<br />
es aufgemerkt. Man laufe augenblicklich<br />
etwas versetzt, damit man<br />
nicht von anderen Läufern verdeckt<br />
wird. Außerdem sollte man seine<br />
Gesichtszüge kontrollieren und gut<br />
überlegen, ob man spielerisch-albern<br />
oder konzentriert-professionell<br />
aussehen will. Dann überprüfe man<br />
kurz seine Körperhaltung, auf dass<br />
man sie ein wenig straffe. So sollte es<br />
ein furioses Bild geben. Zumindest in<br />
der Theorie. Die Praxis sieht anders<br />
aus. Im wirklichen Leben lässt der<br />
Fotograf nämlich IMMER gerade<br />
dann den Apparat sinken, um auf<br />
das Display zu starren, wenn man<br />
selbst eigentlich gerade für ein Foto<br />
an der Reihe wäre. Oder aber der<br />
Vordermann reißt im entscheidenden<br />
Moment seine Arme hoch und das<br />
Bild zeigt auf der Höhe des eigenen<br />
Gesichts nur den erigierten Daumen<br />
eines übermotivierten Spaßvogels.<br />
Sollte man es wider Erwarten doch<br />
geschafft haben, mit einer vollständigen<br />
Sammlung von Körperteilen<br />
auf einem Bild zu erscheinen, ist<br />
das Ergebnis stets verblüffend. Ich<br />
sehe meist aus, als wäre ich gerade<br />
nicht mit Laufen, sondern mit Thai<br />
Chi beschäftigt, zumindest mit einer<br />
Tätigkeit, die sehr, sehr langsam und<br />
weitgehend auf einer Stelle stehend<br />
ausgeführt wird. Dennoch scheint<br />
mein Körpergewebe, insbesondere<br />
das im Oberschenkel- und Kniebereich,<br />
enorm in Bewegung zu sein. Es<br />
sieht aus, als habe es sich in mehrere<br />
Klumpen aufgeteilt und würde in<br />
verschiedene Richtungen zu fliehen<br />
versuchen. Meine Gesichtszüge sind<br />
verhärmt, meine Nasolabialfalten<br />
erinnern an den Udo Jürgens der<br />
späten Jahre. Das, was mir vom<br />
Zeitpunkt des Fotos als Lächeln in<br />
Erinnerung ist, wirkt, als habe mir<br />
ein Zahnarzt mitgeteilt, er müsse<br />
für die Wurzelbehandlung auch die<br />
hinteren Zähne sehen. Dies alles<br />
stelle ich aber erst dann fest, wenn<br />
ich das Bild bereits gekauft habe.<br />
Auf dem Thumbnail im Webshop des<br />
Fotografen verläuft nämlich IMMER<br />
der Schriftzug totalirregutelauffotos.de<br />
genau über den dynamischen<br />
Beinhautlappen und dem Gesicht.<br />
Um das Foto bezahlen zu können,<br />
habe ich zuvor wesentliche Teile des<br />
Familienschmucks und die Krügerrand-Sammlung<br />
bei ebay veräußert.<br />
So ein Lauffoto ist schließlich eine<br />
Investition. Eine unwiederbringliche<br />
Erinnerung. Wer wollte nicht ein<br />
Zielfoto, bei dem man gerade seine<br />
Uhr stoppt und das Display der<br />
Zeitmessung die Zeit des kürzlich<br />
gestarteten Bambini-Laufs einblendet!<br />
Ich freue mich riesig. Endlich<br />
werde ich wieder fotografiert.<br />
Heidi Schmitt<br />
Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz,<br />
wo Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. Für <strong>LÄUFT</strong>. sagt sie ganz offen, was sie denkt. Und wer<br />
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Fotos: Max Menning, Norbert Wilhelmi, Fotolia<br />
Mit den Kraft<br />
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Rennsteiglauf<br />
—<br />
VORSCHAU & IMPRESSUM<br />
—<br />
↦ Die nächste <strong>LÄUFT</strong>.<br />
Auf diese Themen kannst du<br />
dich schon mal freuen<br />
Eigentlich vermitteln sie als<br />
Berliner Laufcrew jedem, der es<br />
will, den Spaß am Laufen. Aber<br />
über Ostern waren sie im Westen<br />
der USA unterwegs. Wir haben<br />
die Berliner Truppe beim Non-<br />
Stop-Rennen von Los Angeles<br />
nach Las Vegas begleitet.<br />
Er gilt als größter Landschaftslauf<br />
Europas und als einer der<br />
schönsten obendrein: Der Rennsteiglauf,<br />
der jedes Jahr im <strong>Mai</strong><br />
mehr als 15.000 Läufer und<br />
Wanderer anlockt. Aber was ist<br />
dran am Mythos? <strong>LÄUFT</strong>. begibt<br />
sich auf Spurensuche und geht<br />
selbst an den Start.<br />
So macht<br />
Laufen glücklich!<br />
Neues zum Runner's High:<br />
Jeder Läufer ist auf der Suche<br />
nach dem Runner's High, dem<br />
euphorischen Gemütszustand,<br />
der die Anstrengung vergessen<br />
lässt. Man hat das Gefühl,<br />
ewig weiterlaufen zu können. In<br />
<strong>LÄUFT</strong>. liest du die neuesten Erkenntnisse<br />
zum Hochgefühl.<br />
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Die nächste<br />
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Trainingseinheiten. Was du tun<br />
kannst, um deinen Körper perfekt<br />
zu regenerieren.<br />
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DICH, deshalb freuen wir<br />
uns über jede Zuschrift,<br />
durch die wir erfahren, wie<br />
dir unser Heft und unsere<br />
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