Gazette Wilmersdorf Nr. 4/2018
Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee - April 2018
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<strong>Gazette</strong> <strong>Wilmersdorf</strong> | April <strong>2018</strong> | 5<br />
Inzwischen hatte sich das Unternehmen<br />
stärker für englischsprachige<br />
Titel geöffnet, ohne dabei<br />
den lokalen Markt zu vernachlässigen.<br />
1965 baute Rolf Budde senior das<br />
Gebäude am <strong>Wilmersdorf</strong>er Hohenzollerndamm,<br />
das bis heute<br />
Geschäftssitz ist und demnächst<br />
erweitert wird. Sein Sohn Rolf, der<br />
1956 geboren wurde, erinnert<br />
sich gut daran. „Ich war oft bei<br />
meinem Vater im Verlag.“ Rolf und<br />
sein Bruder Andreas wuchsen in<br />
Zehlendorf und in Grunewald<br />
auf. Heute lebt Rolf in dem Zehlendorfer<br />
Haus, das einst seinem<br />
Elternhaus gegenüber gestanden<br />
und dem Kinobetreiber Paul<br />
Grasses, einem Geschäftsfreund<br />
seines Vaters, gehört hatte. Die<br />
Beziehung zum Kino setzte sich<br />
noch weiter fort: Die Tochter von<br />
Gerhard Klein, der Kinobetreiber<br />
des „Capitol Dahlem“ an der<br />
Thielallee war, wurde Rolfs Frau,<br />
mit der er heute vier Kinder hat.<br />
Kreativität und kaufmännisches<br />
Know-how Hand in Hand<br />
Rolf Budde beginnt 1976 sein<br />
Studium der Rechtswissenschaft<br />
an der FU Berlin, 1996 promoviert<br />
er.<br />
Während sein Bruder Andreas<br />
eher der kreative Kopf ist, der<br />
selbst Titel schreiben und produzieren<br />
will, ist er eher kaufmännisch<br />
orientiert. Anfang<br />
der 70er-Jahre fasst Andreas im<br />
väterlichen Unternehmen Fuß.<br />
Im hauseigenen Studio leitet<br />
Gerhard Froboess ihn an, Titel<br />
für Michael Holm und Chris Juwens<br />
bringen erste Erfolge. Vater<br />
und Sohn arrangieren sich. Als<br />
Rolf Budde senior im Jahr 1975<br />
überraschend stirbt, übernimmt<br />
Andreas Budde die Firma. Er, der<br />
Kreative, greift nun nur zu gerne<br />
Prof. Budde, Schutzpatron der Liebermann-Villa am Wannsee.<br />
<br />
Fotos: Buddemusic/Christoph Mack/ DEFA/oLorenz<br />
auf die juristische Unterstützung<br />
seines Bruders Rolf zurück, der<br />
nach Studienabschluss 1983 als<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Musikverlagsgruppe Rolf<br />
Budde Musikverlage in das Familienunternehmen<br />
einsteigt. „Ich<br />
hatte als Berufsanfänger von<br />
nichts eine Ahnung, war aber<br />
plötzlich mittendrin“, erinnert<br />
sich Rolf Budde an die Zeit, als der<br />
Verlag gerade die Band Aphaville<br />
mit ihren Welthits produziert<br />
hatte.<br />
Rolfs Bruder Andreas stirbt früh,<br />
so dass der Schwerpunkt des Verlages<br />
sich wieder mehr von der<br />
Kreativität auf Verwaltungstätigkeiten<br />
verlagert und nun auf den<br />
Schultern Rolf Buddes liegt.<br />
Sein Sohn Benjamin interessierte<br />
sich schon in jungen Jahren für<br />
den Einstieg in das Familienunternehmen.<br />
Doch die Konkurrenz<br />
im Musikgeschäft ist hart, und<br />
kein mit dem Budde-Verlag konkurrierendes<br />
Unternehmen gibt<br />
Benjamin einen Ausbildungsplatz.<br />
So geht der schließlich zur<br />
Ausbildung nach Hamburg an<br />
den befreundeten Schacht-Musikverlag<br />
und in die USA. Dort<br />
lernt er vielversprechende Musiktrends<br />
kennen, die er nach Berlin<br />
ins väterliche Unternehmen mitbringt.<br />
Rolf Budde lässt dem Sohn vertrauensvoll<br />
freie Hand, der sich<br />
dadurch mit der ihm eigenen<br />
Kreativität zum Nutzen des Verlages<br />
weiterentwickeln kann. Dass<br />
Vater Rolf und als kreativer Kopf<br />
sein Sohn Benjamin den Verlag<br />
nun harmonisch Hand in Hand<br />
führen, ist ein großes Glück für<br />
Buddemusic. – Und für Rolf Budde,<br />
den vielfach Ausgezeichneten<br />
und mit Ehrenämtern Bedachten,<br />
der neben der Verlagsarbeit ein<br />
hohes Maß an zusätzlichen Aufgaben<br />
zu meistern hat: Sie erwarten<br />
ihn in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der GEMA<br />
ebenso wie als 1. Vorsitzenden<br />
der Liebermann-Gesellschaft<br />
Berlin e. V. und als Professor am<br />
Institut für Kultur- und Medienmanagement<br />
an der FU Berlin,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Das Aufgabengebiet des Musikverlages<br />
ist inzwischen vielfältig<br />
geworden: Rein administrative<br />
Aufgaben wie bloße Verwaltung<br />
von Komponisten und Autoren<br />
reichen nicht mehr, vielmehr<br />
bringen lukrative Eigenproduktionen<br />
Erfolge, die nicht zuletzt<br />
auf Benjamin und seine Kreativität<br />
zurückzuführen sind. Relativ<br />
frisch dazugekommen ist der<br />
Management-Bereich, mit dem<br />
der Verlag hinter internationalen<br />
Künstlern wie Alvaro Soler, dem<br />
bekannten spanisch-deutschen<br />
Popsänger, steht.<br />
Sound of Berlin<br />
Aus der 1.Etage der Buddemusic<br />
am Hohenzollerndamm klingt<br />
heute der „Sound of Berlin“ weit<br />
in die Welt hinaus.<br />
Betritt der Besucher den beeindruckend<br />
in Waschbeton-Holzmix<br />
gehaltenen Musikverlag, wird<br />
er sogleich Teil dieses Sounds.<br />
Bereits am 60er-Jahre-Empfangstresen,<br />
der edles Holz mit<br />
beleuchteten Glasbausteinen<br />
verbindet, schallt sie ihm entgegen:<br />
Charts-erprobte Klubmusic,<br />
die unweigerlich mitzucken lässt,<br />
Hip-Hops von morgen.<br />
Und da ist das Kreativteam: hippe<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
– 28 an der Zahl – die Internationalität,<br />
Musikverständnis<br />
und ein hohes Maß an junger<br />
Lockerheit und Aufgeschlossenheit<br />
ausstrahlen. Weitere<br />
Verlags-Mitarbeiter setzen das<br />
richtige Musiknäschen in den<br />
Buddemusic-Niederlassungen<br />
in Paris, London und den USA ein.<br />
Wie steht doch auf der Homepage<br />
von Buddemusic? „Autoren,<br />
Partner, Mitarbeiter – bei Budde<br />
steht immer das Team im Mittelpunkt.<br />
Gemeinsam haben und<br />
werden wir auch weiterhin am<br />
meisten erreichen.“<br />
Beweisen tun dies die unzähligen<br />
Goldenen und Platin-Schallplatten,<br />
die als passender Wandschmuck<br />
im Verlag für sich<br />
sprechen, und zu denen im Familienunternehmen<br />
wohl noch<br />
einige dazukommen dürften.<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Helles Licht, Reflektoren und mehr für Ihre Sicherheit<br />
Dr. Hubert Klauser<br />
Orthopäde | Chirurg<br />
Handchirurg |<br />
zertifizierter Fußchirurg<br />
Schwerpunktpraxis für Hand- und Fußorthopädie /-chirurgie<br />
mit Praxis für Funktionelle Orthopädie und Sportorthopädie,<br />
ambulante und stationäre Operationen<br />
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