Gazette Schöneberg & Friedenau Nr. 6/2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - Juni 2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - Juni 2017
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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
Juni <strong>2017</strong><br />
<strong>Schöneberg</strong> &<br />
<strong>Friedenau</strong><br />
Jugendkunstschule<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Junge Künstler hinter alten Mauern<br />
GRATIS ZUM MITNEHMEN<br />
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2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN<br />
Liebe Leser_innen,<br />
es ist Juni und mit diesem Monat sollte der<br />
Sommer hoffentlich auch in unseren Gefilden<br />
Einzug gehalten haben. Nach der lang<br />
anhaltenden Kälte wird es ja auch Zeit, die<br />
Aktivitäten wieder vermehrt nach draußen<br />
zu verlegen.<br />
Kiezspaziergang<br />
Eine solche Gelegenheit bietet sich bei meinem<br />
nächsten Kiezspaziergang. Nach zwei<br />
kalten und stürmischen Kiezspaziergängen<br />
im März und April, hoffe ich Ihnen dieses Mal<br />
ohne Schal und Regenschirm den Bezirk Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
präsentieren<br />
zu können. Das<br />
haben wir uns verdient.<br />
Der Kiezspaziergang wird<br />
uns zur Genossenschaftlichen<br />
Lindenhof Siedlung<br />
ganz am Rand von <strong>Schöneberg</strong><br />
führen. Die 1918<br />
Angelika Schöttler<br />
– 1921 als Gartenstadt<br />
angelegte Siedlung, bietet noch heute viele<br />
Freiflächen und einen Weiher, der aus einem<br />
eiszeitlichen Pfuhl entstanden ist.<br />
Kommen Sie mit Ihren Familien und Freunden<br />
– gemeinsames Erkunden macht Spaß und Sie<br />
entdecken Ecken von Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>,<br />
die man ansonsten nicht kennen lernen würde.<br />
Der Kiezspaziergang ist wie immer kostenfrei<br />
und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Termin: Sonnabend, den 10. Juni <strong>2017</strong> von<br />
14 – 16 Uhr<br />
Treffpunkt und weitere Informationen finden<br />
Sie auf unserer Internetseite unter<br />
www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/<br />
kiezspaziergang<br />
Der Young Green Buddy – bis 27<br />
Foto: Joachim Gern<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit sind zwei wichtige<br />
Themen, an denen wir nicht vorbeikommen,<br />
wenn wir und die uns nachfolgenden<br />
Generationen unsere Erde als lebenswerten<br />
Ort erfahren möchten. Viele von Ihnen kennen<br />
den berlinweit bekannten Umweltpreis<br />
„Green Buddy“. Es geht um Klimaschutz, es<br />
geht um Ideen für die Zukunft.<br />
In den letzten Jahren haben wir spannende<br />
Projekte kennengelernt, die ideenreich und<br />
professionell nachhaltige Konzepte zum<br />
Schutz unserer Umwelt entwickelt haben. Ans<br />
Herz legen möchte ich Ihnen jetzt das neueste<br />
„Bärchen“ – den Young Green Buddy. Mit<br />
diesem Preis wollen wir junge, ungewöhnliche<br />
und mutige Ideen, die sich mit Nachhaltigkeit<br />
im Bezirk beschäftigen, auszeichnen.<br />
Ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert, was<br />
für großartige Unternehmen in Berlin und in<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> arbeiten, die auf betrieblichen<br />
Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />
achten. Mit dem „Young Green Buddy“ können<br />
jetzt die jungen Menschen zeigen, was sie für<br />
Ideen haben. Ich bin sicher, es werden viele<br />
wertvolle Ideen eingehen. Diese Auszeichnung<br />
ist nur möglich, weil der BMDF Gewerbepark<br />
Berlin Mariendorf GmbH & Co. KG das<br />
Preisgeld von 2.000 Euro stellt. Hierfür einen<br />
ganz herzlichen Dank.<br />
Weitere Teilnahmebedingungen:<br />
Bewerben kann man sich in dieser Kategorie<br />
nur bis 27! Hierbei ist es ganz egal, ob man<br />
noch zur Schule geht, studiert oder eine andere<br />
Beschäftigung hat. Ich bin richtig gespannt<br />
auf das, was da kommen wird.<br />
Der Preis wird verliehen für Leistungen, aber<br />
auch als Motivation zur Durchführung künftiger<br />
Aktivitäten und Projekte. Entscheidend ist<br />
die engagierte oder kreative Auseinandersetzung<br />
mit aktuellen oder alltäglichen Themen<br />
des Natur- und Umweltschutzes. Ein weiterer<br />
Anreiz für die Bewerbung könnte sein, dass<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 3<br />
der Preis als Startkapital z. B. auch für junge<br />
Start-ups oder Schülerunternehmen genutzt<br />
würde. Wir wollen damit einen Beitrag zur<br />
Unternehmensgründung leisten.<br />
Verpassen Sie nicht dem Einsendeschluss am<br />
11. August <strong>2017</strong>!<br />
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite<br />
der bezirklichen Wirtschaftsberatung<br />
unter www.berlin.de/greenbuddy<br />
„Save the date“ – 34. Rockfest und Spielfest<br />
Damit Sie nichts verpassen, sind hier schon<br />
einmal die Termine für den beliebten Rocktreff<br />
und das Spielfest Anfang Juli im Stadion<br />
im Volkspark Mariendorf!<br />
Der 34. Rocktreff geht wieder an drei Tagen<br />
mit 16 Bands an den Start. Hier können Sie<br />
feinsten Rock erleben und das alles open Air<br />
und bei freiem Eintritt. Der Rocktreff gilt als<br />
das größte Amateurbandfestival Berlins. Das<br />
im Volkspark parallel laufende Spielfest ist ein<br />
Mitmach-Erlebnisspielfest für die ganze Familie<br />
und weit über die Bezirksgrenzen bekannt.<br />
Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.<br />
Nähere Informationen zu beiden Veranstaltungen<br />
können Sie der gemeinsamen Internetseite<br />
entnehmen: www.rocktreff.de<br />
Rocktreff: 07.-09. Juli <strong>2017</strong><br />
Spielfest: 08./09. Juli <strong>2017</strong><br />
Anschrift: Prühßstraße 90, 12109 Berlin-Tempelhof<br />
Ich wünsche Ihnen viele schöne Eindrücke in<br />
unserem spannenden Bezirk und freue mich<br />
auf ein Wiedersehen!<br />
Herzlichst Ihre<br />
Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
30<br />
Jahre<br />
Albestraße 31<br />
12159 Berlin<br />
Telefon: 030-85 00 03-0<br />
Telefax: 030-85 00 03-98<br />
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Das Heim im <strong>Friedenau</strong>er Kiez<br />
Zögern Sie nicht, uns anzurufen<br />
… in Geborgenheit leben<br />
Wir wollen unseren Bewohnern die<br />
Gewissheit geben: Jemand ist für mich da<br />
– Menschen, die mich kennen. Meine<br />
Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und<br />
gefördert. Ich finde eine Umgebung vor,<br />
die Rücksicht nimmt auf mich und meine<br />
Bedürfnisse. Dies entspricht unserem<br />
christlichen Selbstverständnis.<br />
Das persönliche Gespräch ist ein<br />
unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren<br />
wir mit Ihnen einen Termin zur<br />
Hausbesichtigung.
4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Jugendkunstschule Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Junge Künstler hinter alten Mauern<br />
In der inspirierenden Atmosphäre<br />
der ehemalige Feuerwache Nord<br />
in <strong>Schöneberg</strong> hat die Jugendkunstschule<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
(JuKS) den passenden Ort<br />
gefunden, an dem Kinder und Jugendliche<br />
kreativ sein und ihren<br />
künstlerischen Ideen freien Lauf<br />
lassen können. Vor fast 25 Jahren<br />
zog die JuKS als Einrichtung des<br />
Bezirksamtes ins Erdgeschoss des<br />
denkmalgeschützten roten Gebäudes<br />
ein, das 1906 vom namhaften<br />
Stadtbaumeister Paul Egeling<br />
als Feuerwache erbaut und bereits<br />
16 Jahre später zum Wohnhaus<br />
umgestaltet worden war.<br />
Wo Kunst erfahrbar wird<br />
Hinter den großen Toren der<br />
hellen Backsteinhalle, in der<br />
einst die ersten motorisierten<br />
Feuerwehrleiterwagen auf ihren<br />
Einsatz warteten, geht es heute<br />
nicht weniger spannend zu. Regale<br />
voller Materialien, wie sie<br />
keine Schule bieten kann, bunte<br />
Kinderstühlchen dazwischen,<br />
und von den Wänden schauen<br />
Masken und Pappmache-Figuren<br />
auf die Kinder und Jugendliche,<br />
die vom Kitaalter bis zum<br />
Alter von 20 Jahren in den beiden<br />
Werkstatt-Räumen willkommen<br />
sind. Sie finden hier inmitten von<br />
Farben, Stoffen, Papier, Keramik<br />
und Holz die Möglichkeit, sich mit<br />
den unterschiedlichsten Techniken<br />
vertraut zu machen und ihre<br />
eigene Kreativität zu entdecken.<br />
Da wird unter der professionellen<br />
Anleitung von Künstlern<br />
und Kunstpädagogen die Kunst<br />
erfahrbar und greifbar gemacht.<br />
Die JuKS Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
in der alten Feuerwache Nord.<br />
Foto: Bez.ATS Die Feuerwache Nord um 1906. Foto Leihgeber Klaus Dietz/Berlin<br />
Materialien für jeden Künstlerbedarf stehen bereit.<br />
Es wird gemalt, gedruckt, gefilzt,<br />
gehämmert, und Tonfiguren erhalten<br />
im Brennofen den letzten<br />
Schliff. Unzählige Scherben von<br />
Fliesen und Kacheln warten darauf,<br />
dass sie unter den manchmal<br />
noch etwas ungeübten Händen<br />
zu kleinen Kunstwerken zusammengefügt<br />
werden.<br />
So, wie an diesem Vormittag, an<br />
dem 12 Schülerinnen und Schüler<br />
der Klasse 6B aus der <strong>Schöneberg</strong>er<br />
Teltow-Grundschule<br />
mit ihrer Lehrerin die Werkstatt<br />
als Ausflugsziel gewählt haben.<br />
Nur ein Euro für Material muss<br />
jeder zahlen, die übrigen Kurskosten<br />
trägt das Bezirksamt. Im<br />
Unterricht haben die Schüler<br />
bereits von antiken Mosaikarbeiten<br />
gehört und sie im Museum<br />
kennengelernt. Jetzt versuchen<br />
sie sich selbst in dieser Kunst<br />
und erfahren bald, wie viel Arbeit<br />
darin steckt, bis ein Mosaik<br />
fertiggestellt ist. Zuerst zeichnen<br />
die jungen Künstler nach eigenen<br />
Gregor Römhild<br />
Andrea Kuhr<br />
Dr. Axel von Stein-Lausnitz<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 5<br />
Ein Kunstwerk entsteht.<br />
Ideen das Motiv, das sie dann mit<br />
Scherben modellieren, später<br />
kommt der Hintergrund dazu.<br />
Die richtige Farbzusammenstellung,<br />
akkurates Anordnen der<br />
Scherben und schließlich das<br />
Aufkleben erfordern höchste<br />
Konzentration. Alle sind mit Rieseneifer<br />
dabei, wie ihn sich ihre<br />
Lehrerin für so manche Unterrichtsstunde<br />
in der Schule nur<br />
wünscht… Doch in der lockeren<br />
Atmosphäre der Werkstatt ist ein<br />
flexibleres und ungezwungeneres<br />
Lernen als im Schulalltag<br />
möglich, da bei kleinerer Schülerzahl<br />
auf jeden Einzelnen individuell<br />
eingegangen werden kann.<br />
„Hilfestellung“ und wertvolle<br />
Tipps für erfolgreiches Handwerken<br />
gibt es von Kunstlehrerin<br />
und Schulberaterin Maria<br />
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Tipps von der Fachfrau werden gerne angenommen.<br />
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35,-<br />
Möcklinghoff, die für wöchentlich<br />
mehrere Stunden dazu<br />
vom Schuldienst freigestellt ist,<br />
sowie von der ehrenamtlichen<br />
JuKS-Mitarbeiterin Uta Herzog.<br />
Innerhalb von vier Stunden sind<br />
an diesem Vormittag kleine, erstaunlich<br />
aussagekräftige Mosaik-Kunstwerke<br />
mit Blumen und<br />
Fischen als Motiv entstanden.<br />
Ein kurzer Erfahrungsaustausch,<br />
alle sind sich einig: Es hat super<br />
viel Spaß gemacht. Sarah* aus<br />
der 6b erklärt: „Toll war, dass wir<br />
die Farben selbst zusammenstellen<br />
konnten und dass es so eine<br />
riesige Scherbenauswahl gab.“<br />
Auch sie will ein zweites Mal<br />
wiederkommen, um ihr Mosaik<br />
noch fertig zu verfugen, und will<br />
es dann mit nach Hause nehmen.<br />
Viele der jungen JuKS-Nutzer haben<br />
die Kunstschul-Projekte ursprünglich<br />
über Kita, Grund- oder<br />
Mittelschule kennengelernt und<br />
nutzen später auch das vielfältige<br />
Workshop-Angebot, das für die<br />
Nachmittage, Wochenenden und<br />
Ferien besteht, dann jedoch auf<br />
Voranmeldung und kostenpflichtig.<br />
Besonders beliebt und daher<br />
schnell ausgebucht sind bei Klein<br />
und Groß die Kurse „Abenteuer<br />
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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Zeichnen“ und „Kinderatelier I“.<br />
Weitere Kursthemen sind u. a.<br />
Schmuckwerkstatt, Druckwerkstatt,<br />
Malen und Keramik. Gut<br />
angenommen wird auch das<br />
Angebot an Kunstprojekttagen,<br />
besonders das „unter freiem<br />
Himmel“, welches – in Kooperation<br />
mit der Gartenarbeitsschule<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> – im<br />
Freien stattfindet. Da werden<br />
neuerdings schon mal Bäume<br />
umhäkelt oder ein Käfermosaik<br />
wird gestaltet, um eine sonst eher<br />
langweilige Grünfläche attraktiver<br />
werden zu lassen.<br />
Auch an die Erwachsenen wird in<br />
der JuKS gedacht: Zur Lehrerfortbildung<br />
wird da beispielsweise<br />
der Kurs „Holzbildhauerei für Erwachsene“<br />
angeboten, der über<br />
vier Abende geht.<br />
Die diesjährigen Sommerferien-Workshops,<br />
für die sich Interessenten<br />
zeitnah anmelden<br />
sollten, können sich sehen lassen:<br />
u. a. Fahrzeuge aus Recyclingmaterial<br />
werden da entstehen, Modeoutfits<br />
aus ungewöhnlichen<br />
Materialien kreiert, Handpuppen<br />
gebaut sowie Landschaften und<br />
Porträts nach expressionistischen<br />
Vorbildern gemalt.<br />
Kunsthistorikerin Paulina Kasprzyk sammelt im JuKS Praxiserfahrung.<br />
Im Einsatz für JuKS und<br />
den Nachwuchs<br />
Um eine derartiges Projekt wie<br />
die Jugendkunstschule über so<br />
viele Jahre erfolgreich zu führen,<br />
bedarf es zahlreicher Engagierter.<br />
Aufgebaut wurde die Schule<br />
1993 von Wilfried Müller-Maurer,<br />
der – inzwischen im Ruhestand<br />
– dennoch weiterhin engagiert<br />
im gemeinnützigen Förderverein<br />
„Freunde der Jugendkunstschule<br />
e. V.“ tätig ist. Ohne die finanzielle<br />
und beratende Unterstützung<br />
des Vereins wären viele JuKS-Projekte<br />
wohl kaum durchführbar.<br />
Ein breites Netzwerk für Kooperationsprojekte<br />
mit bezirklichem<br />
Kunstamt, Musikschule, Museen,<br />
VHS sowie mit überregionalen<br />
Institutionen existiert und soll<br />
unter der neuen Schulleiterin<br />
Yasmin Dandorfer, die seit September<br />
2016 im Amt ist, weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Viermal jährlich erscheint das<br />
bunte JuKS-Programm. 15 freischaffende<br />
Honorarkräfte, vier<br />
Kunstpädagogen sowie etliche<br />
ehrenamtlich Aktive gewährleisten<br />
die professionelle Begleitung<br />
der kunstsuchenden Kinder und<br />
Jugendlichen.<br />
„Durch die Möglichkeit, sich über<br />
die Kunst individuell auszudrücken,<br />
wird ein wichtiger Beitrag<br />
zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
der jungen Kursteilnehmer geleistet“,<br />
betont Kunsthistorikerin<br />
Paulina Kasprzyk, die über den<br />
Bundesfreiwilligendienst im JuKS<br />
für ein Jahr in den Praxisalltag<br />
der JuKS Einblick nehmen kann<br />
und sich aus dieser Erfahrung viel<br />
für ihre berufliche Weiterorientierung<br />
verspricht.<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Weitere Informationen und das<br />
aktuelle Kursprogramm über<br />
JuKS Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Martin-Luther-Straße 46<br />
10779 Berlin<br />
☎ 902 77 63 24<br />
E-Mail: juks.schoeneberg@gmx.<br />
de<br />
www.juks-ts.de<br />
*Name von der Red. geändert<br />
Hunold & Co.<br />
Bestattungen GmbH<br />
Erd- und Feuerbestattungen<br />
Bestattungsvorsorge<br />
Gestaltung von Trauerfeiern<br />
Drucksachen<br />
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Bestattungen GmbH<br />
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10825 Berlin<br />
Telefon 030 | 781 16 85<br />
(Tag und Nacht)<br />
Fax 030 | 782 50 88<br />
Mobil 0151 | 22 63 09 18<br />
E-Mail hunoldco@aol.com<br />
www.hunold-bestattungen.de
Traditionsbusse auf der Linie 181<br />
Am 24. Juni fahren historische BVG-Busse von <strong>Friedenau</strong> bis Mariendorf<br />
Erinnerungen an alte Zeiten werden<br />
wach: am 24. Juni von 10 bis<br />
19 Uhr sind die unterschiedlichsten<br />
Bustypen auf der Linie 181<br />
unterwegs. Die Ältesten fuhren<br />
in den 50er-Jahren über Berlins<br />
Straßen, die Moderneren beförderten<br />
die Fahrgäste in den<br />
90ern. Einige Wagen haben sogar<br />
noch den Schaffnerbetrieb,<br />
den es schon lange nicht mehr<br />
gibt.<br />
Endstelle wird historisch korrekt<br />
der Friedrich-Wilhelm-Platz sein<br />
und die Fahrten führen zum<br />
U-Bahnhof Alt-Mariendorf. Bei<br />
den meisten Fahrten dorthin ist<br />
die Beschilderung Mariendorf,<br />
Dardanellenweg angebracht,<br />
weil die Fahrer der Traditionsbus<br />
GmbH Berlin dort ihre Pausenzeit<br />
nehmen werden.<br />
Einige „moderne“ Wagen werden<br />
die Fahrt bis zur heutigen<br />
Endstelle Britz, Kielingerstraße<br />
fortsetzen, dies hängt von der<br />
verfügbaren Fahrzeuganzahl<br />
ab. Allerdings wird der Streckenabschnitt<br />
Alt-Mariendorf –<br />
Gutschmidtstraße mit Eindeckbussen<br />
aus den siebziger Jahren<br />
Der 81er im Jahr 1972 auf der<br />
Bundesallee.<br />
Fotos: Traditionsbus GmbH Berlin<br />
Zwischen 1963 und Anfang 1971 hielt der 81er am Bahnhof Zoo.<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 7<br />
bedient, die als Linie 93 beschildert,<br />
an die Zeit vor dem 181 auf<br />
diesem Teilstück des heutigen<br />
181ers erinnern.<br />
Die Busgeschichte auf den Traditionsbussen<br />
ist zum normalen<br />
VBB-Tarif „erfahrbar“. Die Traditionsbus<br />
GmbH Berlin freut sich,<br />
den Steglitzern, Lankwitzern,<br />
Mariendorfern und Britzern diesen<br />
Einblick in alte Zeiten bieten<br />
zu können.<br />
Die Linie 81 wurde am 1. Oktober<br />
1962 auf der Strecke zwischen<br />
Alt Lankwitz und dem Ernst-<br />
Reuter-Platz eröffnet. 1963 erfolgte<br />
die Verlängerung zum<br />
Dardanellenweg in Mariendorf,<br />
die Endhaltestelle war ab dem<br />
15. November 1963 der Hardenbergplatz<br />
am Zoo. Mit der Verlängerung<br />
der U-Bahnlinie 9 bis Walter-Schreiber-Platz<br />
fuhr der 81er<br />
ab dem 2. Februar 1971 nur noch<br />
bis zum Friedrich-Wilhelm-Platz.<br />
Seit dem 1. Oktober 1974 waren<br />
die Busse nur noch mit dem<br />
Fahrer besetzt. Der Schaffner,<br />
der bis zu diesem Tag für den<br />
Fahrkartenverkauf zuständig<br />
war, fiel Sparmaßnahmen zum<br />
Opfer. Seit 1991 haben die Busse<br />
dreistellige Liniennummern,<br />
der 81er wurde zum 181er. Mit<br />
der Änderung der Liniennummer<br />
wurde die Endhaltestelle zur Kielinger<br />
Straße in Britz verlegt, wo<br />
sie sich bis heute befindet. Wer<br />
die Geschichte des 81ers und der<br />
historischen Busse, die auf der Linie<br />
unterwegs waren, nachlesen<br />
möchte, kann in den Traditionsbussen<br />
eine umfangreiche und<br />
reich bebilderte Broschüre zum<br />
Preis von 5 Euro erwerben.<br />
Die Traditionsfahrten finden am<br />
24. Juni von 10 – 19 Uhr auf der<br />
alten Linie 81, heute 181 statt.<br />
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8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Exponat des Monats: „Schätze aus dem Müll“<br />
Eine historische Spurensuche auf einer Mülldeponie der deutschen Kaiserzeit<br />
Was ist übrig geblieben von den<br />
Alltags- und Gebrauchsgegenständen<br />
der Zeit um 1900, jener<br />
Zeit, in der die heutige Friedrich-Bergius-Schule<br />
geplant und<br />
erbaut wurde?<br />
Dieser Ausgangsfragestellung<br />
ist die Arbeitsgemeinschaft<br />
„Junge Historiker“ der <strong>Friedenau</strong>er<br />
Friedrich-Bergius-Schule<br />
auf außergewöhnlicher Spurensuche<br />
in Mittenwalde im Südosten<br />
von Berlin nachgegangen.<br />
Unter der fachkundigen Anleitung<br />
durch den Projektleiter R.<br />
Schelling und der tatkräftigen<br />
Unterstützung von I. Noack, einer<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterin<br />
des Schul- und Stadtteilmuseums,<br />
wurde die am Nottekanal<br />
gelegene historische Mülldeponie<br />
genauer untersucht. Auf<br />
dem sogenannten Schöneicher<br />
Plan stand ein Areal im Fokus,<br />
auf welchem der Berliner Müll<br />
von etwa 1900 bis 1916 deponiert<br />
wurde.<br />
Müll aus vergangenen Tagen<br />
Vor mehr als einhundert Jahren<br />
wurde der Abfall in Berlin<br />
– der schillernden Metropole<br />
der deutschen Kaiserzeit – zunächst<br />
mit Handkarren und<br />
Pferdefuhrwerken abgeholt<br />
und auf zentralen Müllplätzen<br />
im gesamten Stadtgebiet gesammelt.<br />
Mit Kähnen wurde der<br />
Müll dann unter anderem über<br />
den Nottekanal zum sumpfigen<br />
Schöneicher Plan transportiert,<br />
Flaschen aller Art und Verschlüsse erinnern auf dem Schöneicher Plan<br />
an längst vergangene Tage.<br />
um ihn hier mit Hilfe kleiner<br />
Loren, die über Feldbahngleise<br />
gezogen wurden, zu verteilen.<br />
Der sumpfige Boden vermischte<br />
sich mit dem abgelagerten Müll<br />
und verfestigte sich allmählich<br />
zu einer massiven Schicht. Die<br />
immer wieder sorgfältig trassierte<br />
Fläche erreichte somit<br />
eine Schütthöhe mit stattlichem<br />
Ausmaß von etwa drei bis acht<br />
Metern.<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 9<br />
Das deponierte Müllmaterial<br />
dieser Zeit ist aus historischer<br />
Sicht besonders interessant, da<br />
der Abfall zur damaligen Zeit<br />
nicht zerkleinert wurde und es<br />
Mülltrennung noch nicht gab. –<br />
Hervorragende Rahmenbedingungen<br />
für eine facettenreiche<br />
geschichtliche Spurensuche.<br />
Um 1900 lag das durchschnittliche<br />
Müllaufkommen in Berlin<br />
pro Einwohner und Tag bei etwa<br />
0,5 kg, darauf weist Maria Curter<br />
in ihrem Buch „Berliner Gold“<br />
über die Geschichte der Müllbeseitigung<br />
in Berlin hin. Das heutige<br />
Müllaufkommen liegt dazu<br />
im Vergleich pro Kopf und Tag<br />
bei rund 1,7 kg, mit steigender<br />
Tendenz. Hinsichtlich der Zusammensetzung<br />
des Abfalls in dieser<br />
Zeit stellt Maria Curter in ihrem<br />
Buch folgendes fest: „Die Analysen<br />
ergaben, dass 100 kg Müll zur<br />
einen Hälfte aus Feinmüll (Asche<br />
und Staub) und zur anderen aus<br />
Grobmüll bestanden. Letzterer<br />
enthielt etwa 30 kg Fleisch- und<br />
Pflanzenteile, 2,74 kg Papier,<br />
3,46 kg Schlacken und Kohleteile,<br />
0,52 kg Weißglas, 0,65 kg Buntglas,<br />
6,13 kg Scherben, 1,14 kg<br />
Metall- und Blechbüchsen sowie<br />
0,87 kg Lumpen. Der Rest waren<br />
Holz, Knochen und Eisen.“<br />
Berliner Gold<br />
Für das Projekt günstig waren<br />
die ersten Tage nach der Schneeschmelze.<br />
Die Wildschweine<br />
legten als wahre Helfer des Historikers<br />
interessante Schätze frei.<br />
Da archäologische Grabungen<br />
nur mit behördlicher Genehmigung<br />
möglich sind, waren die<br />
vorgefundenen natürlichen Aufschlüsse<br />
und leichten Böschungsrutsche<br />
für die Spurensuche von<br />
unschätzbarem Wert, um legal an<br />
die verborgenen Schichten des<br />
historischen Mülls zu gelangen.<br />
Vor Ort wurde klar: Die von Maria<br />
Curter erwähnten Müllbestandteile<br />
konnten bei der Spurensuche<br />
auf dem Schöneicher Plan<br />
ebenfalls ermittelt werden. Eingebettet<br />
in eine rotbraune Masse,<br />
bestehend aus Erde, Kompost<br />
und Hausfeuerungsasche wurden<br />
u. a. Austernschalen, Bodenfliesen,<br />
Flaschenfragmente aller Art,<br />
Knochenreste, Haushaltsutensilien,<br />
Knöpfe, Kristalle von Kronleuchtern,<br />
Parfümflaschen, aber<br />
auch Puppenfragmente, Salbendosen,<br />
Tafelgeschirr, Tintenfässer<br />
und Tischschmuck sowie stark<br />
verwitterte Lumpenreste gefunden.<br />
Sie alle fanden den Weg ins Schulund<br />
Stadtteilmuseum <strong>Friedenau</strong>.<br />
Nach akribischer Reinigung der<br />
aufgelesenen Schätze folgte die<br />
eingehende Untersuchung mit<br />
der Lupe. Hinweise und Anhaltspunkte<br />
zu Namen, Schriftzügen,<br />
Jahreszahlen, Motiven und Material<br />
wurden sorgfältig für eine<br />
erste Internetrecherche notiert.<br />
Das fundierte Fachwissen und<br />
das Fachbücher-Angebot von<br />
R. Schelling halfen dabei, Fragen<br />
zu den Fundstücken zu klären.<br />
Auf dem Schöneicher Plan sind<br />
Spuren jahrhundertealter Firmentraditionen<br />
zu lesen:<br />
Dazu gehören etwa die Fliesenfunde<br />
der Marken Villeroy<br />
& Boch und Boitzenburg, eine<br />
Odol-Mundwasserflasche, eine<br />
Vorratsflasche für Tinte der US-Firma<br />
S.S. Stafford und ein Parfümflakon<br />
der Marke Ed. Pinaud – Paris,<br />
dessen Duft „Fliert“ in der Zeit<br />
der Belle Époque ein besonderer<br />
Verkaufsschlager war. Direkte<br />
historische Bezüge zu <strong>Friedenau</strong><br />
und der näheren Umgebung ergeben<br />
sich über die gefundenen<br />
Flaschen und Flaschenverschlüsse<br />
aus Porzellan bekannter Brauereien<br />
und Mineralwasseranbieter,<br />
z. B. aus <strong>Schöneberg</strong>.<br />
Die intensive Beschäftigung mit<br />
dem Müll vergangener Tage<br />
brachte eine weitere wichtige<br />
Erkenntnis: Der Titel „Berliner<br />
Gold“, den das Buch von Maria<br />
Curter trägt, scheint sich zu bestätigen,<br />
denn das Interesse von<br />
Sammlern auf Auktionsbörsen für<br />
bestimmte Fundstücke ist je nach<br />
Erhaltungszustand hoch. Die gefundenen<br />
„Schätze aus dem Müll“<br />
jedoch sind unverkäuflich und<br />
im Schul- und Stadtteilmuseum<br />
<strong>Friedenau</strong> für Interessierte zu bestaunen.<br />
Alexander Bauwe, Leiter des<br />
„Schul- und Stadtteilmuseums<br />
<strong>Friedenau</strong>“ an der Friedrich-<br />
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10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Vom Wasser- zum Wetterturm<br />
Wetter-Beobachtungen auf dem Steglitzer Fichtenberg<br />
Als Krone des rund 70 Meter<br />
hohen Fichtenberges in Steglitz<br />
reckt sich ein imposanter Turm<br />
aus rotem Klinker und Rackwitzer<br />
Sandstein mit seinen<br />
40,3 Metern Höhe gen Himmel.<br />
Der 1883 erbaute Wasserturm<br />
hielt unter mächtiger Kuppel bis<br />
zum Jahr 1920 im Reservoir hinter<br />
3,80 Meter dicken Mauern um<br />
die 2000 Kubikmeter Liter frisch<br />
gepumptes Wasser für die junge<br />
Landgemeinde in südwestlicher<br />
Hügellage bereit. Heute sitzen<br />
Meteorologen mit bester Aussicht<br />
auf das Wetter im 1982 entkernten<br />
und mit Büros und Fahrstuhl<br />
barrierefrei zugänglichen<br />
Turm, der seine äußere gewaltige<br />
Erscheinung dank Denkmalschutz<br />
behalten durfte.<br />
Im Wetterturm der Freien Universität<br />
Berlin werden rund um die<br />
Uhr und an 365 Tagen im Jahr<br />
Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit,<br />
Luftdruck, Windstärke und<br />
–Richtung aufgezeichnet, werden<br />
Der Wasserturm in der Deutschen Bauzeitung vom 9. April 1887 und heutige Wetterturm auf dem<br />
Fichtenberg.<br />
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Vorhersagekarten analysiert,<br />
Hoch- und Tiefdruckgebiete getauft<br />
und wird ihre spannende Lebensgeschichte<br />
aufgeschrieben.<br />
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Berlin auch ihr Kooperationspartner,<br />
der gemeinnützige Verein<br />
„Berliner Wetterkarte“ (BWK).<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 11<br />
Jürgen Heise, ein Mitbegründer des Vereins „Berliner Wetterkarte“, zählt<br />
zu den engagierten Zeitungsmachern im Turm.<br />
Morten, Student der Meteorologie und Wetterbeobachter aus<br />
Leidenschaft.<br />
Verein und Dokumentation<br />
„Berliner Wetterkarte“<br />
Vorstand und dessen Vorsitzende,<br />
die Diplom-Meteorologin<br />
Petra Gebauer, sieben äußerst<br />
aktive Vereinsmitglieder sowie<br />
Studierende und Praktikanten<br />
arbeiten mit an der montags bis<br />
freitags inklusiv Wochenendwetter<br />
erscheinenden achtseitigen<br />
Zeitung „Berliner Wetterkarte“,<br />
die aktuelle Wetterdaten Berlins,<br />
Deutschlands und der Welt darin<br />
dokumentiert und – unterstützt<br />
von Deutschem Wetterdienst<br />
(DWD) und der FU Berlin – veröffentlicht.<br />
Interessierte Privatpersonen,<br />
Büros, Versicherungen,<br />
Schulen und Universitäten erhalten<br />
die bunte Mischung aus aktueller<br />
Mittagskarte, Hochs und<br />
Tiefs, Satellitenfoto, Vorhersagen<br />
und Umweltdaten sowie aktuellen<br />
Wetterkarten zum Abonnentenpreis<br />
von monatlich 13 Euro<br />
zugesandt. Und auch Online kann<br />
die tägliche „Berliner Wetterkarte“,<br />
die weltweit erfasste Daten<br />
enthält, studiert werden.<br />
Als die regelmäßige Erstellung<br />
der 1952 von Prof. Richard<br />
Scherhag begründeten Berliner<br />
Wetterkarte für das Institut für<br />
Meteorologie der FU Berlin im<br />
Jahr 1998 logistisch nur noch<br />
schwer aufrechtzuerhalten wurde,<br />
konstituierte sich der Verein<br />
und übernahm von nun an diese<br />
Aufgabe; mit dem Zweck der<br />
Förderung von Wissenschaft und<br />
Forschung sowie zur Förderung<br />
von Erziehung, Bildung und<br />
Studentenhilfe. So begleitet der<br />
Verein BWK u. a. Lehrerfortbildungen,<br />
Wetterworkshops und<br />
Veranstaltungen.<br />
Anlässlich der „Langen Nacht<br />
der Wissenschaften“ öffnet er<br />
zum Blick hinter die Mauern am<br />
24. Juni <strong>2017</strong> die eiserne Tür zum<br />
Wetterturm.<br />
Wetter verstehen lernen<br />
Morten, Studierender der Meteorologie<br />
an der FU Berlin, ist<br />
als Wetterbeobachter seit zwei<br />
Jahren dabei. Er sitzt im sechsten<br />
Stock. Die herrliche Aussicht, die<br />
man besonders von dem kleinen<br />
Austritt vor dem Turmbüro aus<br />
über Berlin hat, lenkt den Studenten<br />
jedoch kaum von seiner<br />
Arbeit am PC ab. Er spricht sich<br />
mit anderen Kommilitonen zeitlich<br />
ab, so dass rund um die Uhr<br />
der Platz besetzt ist. Schon vor<br />
Studienanfang, als Praktikant,<br />
hatte er hier mitgeholfen.<br />
Er erzählt von den unterschiedlichen<br />
Wolkenkonfigurationen, die<br />
– im Code verschlüsselt – weltweit<br />
lesbar werden, und weshalb<br />
Gewitter so schwer zeitlich vorhersehbar<br />
sind.<br />
Die Wetterbeobachtungen aus<br />
der Dahlemer Station als einer der<br />
ältesten in Berlin mit durchgehender<br />
Datenreihe gehen stündlich in<br />
die Datenvielfalt des Deutschen<br />
Wetterdienstes (DWD) ein. Auf<br />
dem Gelände hinter dem Turm,<br />
der Ansichts-Messwiese, finden<br />
die Studierenden für ihre Beobachtungsübungen<br />
Wetterhütte,<br />
Wetterwarte, Erdbodenmessfeld<br />
und Niederschlagswächter, daneben<br />
die Wetterwarte, die u. a. zur<br />
Windregistrierung genutzt wird.<br />
Dass die empfindlichen Messgeräte<br />
genauestens vom Menschen<br />
überwacht werden müssen, um<br />
Fehlmessungen zu verhindern, ist<br />
hier schon so manchem Studenten<br />
klar geworden: Etwa, wenn<br />
der Temperaturfühler für die<br />
Bodentemperatur eingeschneit<br />
oder das Regensammelbecken<br />
von Blättern verstopft war.<br />
Schulklassen nutzen an Projekttagen<br />
gerne im Wetterturm die<br />
Schüler-Uni im „EarthLab“, in dem<br />
Meteorologie zum Anfassen verständlich<br />
präsentiert wird.<br />
Aus der Zusammenarbeit vom<br />
Institut der Meteorologie FU Berlin,<br />
BWK und Schülern des Biesdorfer<br />
Otto-Nagel-Gymnasiums<br />
entstand so im Jahr 2009 auch<br />
das Begleitheft zur Wetterturmführung,<br />
das anschaulich für Klein<br />
und Groß Einblick in die Meteorologie<br />
bietet. Ebenso interessant<br />
und für 19.- Euro im Turm zu<br />
erwerben ist die vom BWK mit<br />
Unterstützung der Deutschen<br />
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12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Diplom-Meteorologin und BWK-Vereinsvorsitzende Petra Gebauer bei<br />
der Temperaturkontrolle auf der Messwiese.<br />
Meteorologischen Gesellschaft<br />
(DMG) herausgegebene „Berliner<br />
Klimafibel“, die 100 Jahre Wetteraufzeichnungen<br />
birgt.<br />
Ein Hoch namens Yasmine<br />
Die Aufgaben des BWK-Vereins<br />
und der Studenten im Wetterturm<br />
sind vielfältig und bereiten<br />
sie umfassend auf ihre spätere<br />
Berufspraxis vor: Da gilt es<br />
Hoch- und Tiefdruckgebiete auf<br />
ihre Namen zu taufen und ihre<br />
Lebensgeschichte zu schreiben.<br />
Darin erfährt man dann ausgiebig,<br />
wann das Hoch „Yasmine“<br />
vor der Südwestküste Grönlands<br />
geboren wurde, erstmals Europa<br />
bereiste, und dass es sich nach<br />
immerhin 15 Tagen Lebensdauer<br />
an der norwegischen Küste<br />
auflöste. „Die Studenten lernen<br />
durch das Verfassen dieser Beschreibungen,<br />
genau hinzusehen<br />
und Wetterdaten zu analysieren“,<br />
lobt Petra Gebauer den Lehrwert<br />
derartiger Aufgaben.<br />
Die Möglichkeit, Taufpate für<br />
Hoch oder Tief zu werden und<br />
ihm seinen Namen zu geben,<br />
besteht seit zehn Jahren. Der Verkauf<br />
dieser Wetterpatenschaften<br />
trägt finanziell mit dazu bei, dass<br />
die Studenten einen kleinen<br />
Obolus für ihr freiwilliges Engagement<br />
erhalten können und hilft,<br />
wenigstens einen Teil der anfallenden<br />
Kosten zu decken.<br />
Der Taufpate erhält dafür Urkunde<br />
und Lebensgeschichte des<br />
Hochs oder Tiefs seines Namens.<br />
„Er kann dann wählen, ob er sich<br />
von den Medien gegebenenfalls<br />
befragen lassen möchte oder<br />
nicht“, erzählt Petra Gebauer. –<br />
Denn das kann anstrengend für<br />
den Paten werden, sollte „sein“<br />
Tief einen Jahrhundertsturm im<br />
Gepäck haben oder „ihr“ Hoch<br />
Rekordtemperaturen bescheren.<br />
Ursprünglich stammt die Patenschafts-Idee<br />
aus den USA, wo seit<br />
den 40er-Jahren Taifune und Hurrikans<br />
Namen erhielten.<br />
Bis in die 80er-Jahre waren nur<br />
Tiefs weiblich, doch auch sie<br />
konnten sich im Laufe der Jahre<br />
emanzipieren. Zu jedem Jahreswechsel<br />
wird nun für das kommende<br />
Jahr festgelegt, welches<br />
Geschlecht die Hochs und Tiefs<br />
haben werden. So sind in diesem<br />
Jahr die Hochs weiblich.<br />
Zur Anzahl der jährlich durchziehenden<br />
Hochs und Tiefs bietet<br />
die Meteorologin eine Denkaufgabe:<br />
Tiefs durchlaufen jährlich<br />
im Durchschnitt mit ihren Namen<br />
fünf- bis sechsmal das Alphabet,<br />
Hochs nur zweimal.<br />
Wer eine historische Wetterkarte<br />
von einem besonderen Tag sucht,<br />
für den ist der Verein ebenfalls der<br />
richtige Ansprechpartner, bei<br />
dem er sie erwerben kann.<br />
Petra Gebauer vom BWK wünscht<br />
sich für die Zukunft viel Sonne<br />
über dem Wetterturm: Dass die<br />
Arbeit dort gemeinsam mit dem<br />
Meteorologen-Nachwuchs und<br />
für dessen Zukunft erfolgreich in<br />
Kooperation mit FU Berlin, DWD<br />
und allen anderen Unterstützern<br />
weitergeführt werden kann – bei<br />
ausreichend Personal und finanziellen<br />
Mitteln.<br />
Weitere Informationen und Spendenkonto<br />
des BWK e. V. unter<br />
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Immobilien als Anlageobjekt<br />
Besondere Kriterien beim Kauf eines Mietobjektes<br />
RATGEBER <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 13<br />
Auf der Suche nach einer sicheren<br />
Anlagemöglichkeit für ihr Erspartes<br />
wenden sich viele Menschen<br />
dem Immobilienmarkt zu. Sei es,<br />
dass sie in Immobilienfonds oder<br />
-aktien investieren oder eine Immobilie<br />
kaufen, um diese zu<br />
vermieten.<br />
Nur wenige wollen im<br />
Ausland vermieten<br />
Wer eine Immobilie<br />
als Anlageobjekt kaufen möchte,<br />
konzentriert sich auf den deutschen<br />
Immobilienmarkt. 81 Prozent<br />
aller Umfrageteilnehmer<br />
sprechen sich dafür aus, dass die<br />
Immobilie, die sie vermieten wollen,<br />
in Deutschland liegen solle.<br />
Nur für 19 Prozent wäre eine<br />
Auslandimmobilie eine Option,<br />
so das Ergebnis einer Umfrage<br />
von „HAUSGOLD-Services“.<br />
Eigener Lebensmittelpunkt<br />
beeinflusst Kaufentscheidung<br />
Vielen potentiellen Vermietern<br />
ist die Nähe zu ihrem Mietobjekt<br />
wichtig.<br />
<br />
Foto: Fotoknips / Fotolia<br />
47 Prozent geben an, dass ihre<br />
Anlageimmobilie nicht weiter<br />
als 20 km vom eigenen Zuhause<br />
entfernt sein soll. 17 Prozent wünschen<br />
eine Entfernung von bis zu<br />
150 km, und 36 Prozent wäre die<br />
Entfernung egal.<br />
Großstadtlage ist interessanter<br />
als ländlicher Raum<br />
„Wenn ich eine Immobilie als Anlageobjekt<br />
kaufen würde, dann<br />
sollte sich diese in einer Großstadt<br />
befinden.“ Diese Meinung<br />
vertreten 37 Prozent aller Umfrageteilnehmer,<br />
während sich<br />
17 Prozent für eine Immobilie<br />
im ländlichen Raum aussprechen.<br />
Fast ein Drittel (31 Prozent) wäre<br />
es dagegen egal, wo sich die<br />
Anlageimmobilie befindet und<br />
15 Prozent sprechen sich explizit<br />
für einen Standort in einer Ferienregion<br />
aus.<br />
Lieber Wohnung als Haus<br />
Vielen Menschen erscheint es erstrebenswerter,<br />
eine Wohnung zu<br />
vermieten als ein Haus. 56 Prozent<br />
würden sich eine Wohnung<br />
als Anlageobjekt kaufen und<br />
44 Prozent würden sich für ein<br />
Haus entscheiden.<br />
Mikrolage nicht aus<br />
dem Auge verlieren<br />
Wer über den Kauf einer Mietimmobilie<br />
als Geldanlage nachdenkt,<br />
sollte sich intensiv mit der<br />
Materie zu befassen. Neben der<br />
Finanzierung ist die Lage entscheidendes<br />
Kriterium. „Achten<br />
Sie auf die Mikrolage“, rät HAUS-<br />
GOLD-Geschäftsführer Sebastian<br />
Wagner, „wo die Wirtschaft<br />
floriert, werden gute Gehälter<br />
gezahlt und die Gefahr von Mietausfällen<br />
ist geringer. Eine Infrastruktur<br />
mit vielfältigen Einkaufsund<br />
Freizeitmöglichkeiten, guten<br />
Verkehrsanbindungen, Schulen<br />
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enstehen auf einem großen<br />
Grundstück vier moderne, elegante<br />
Stadtvillen mit jeweils maximal sieben<br />
Wohnungen. Die insgesamt 26 Wohneinheiten<br />
sind alle mit barrierefreiem Zugang<br />
direkt aus der Tiefgarage erreichbar<br />
und alle 2-5 Zimmer Wohnungen verfügen<br />
über einen Balkon, privaten Garten<br />
oder eine Terrasse. In den Penthäusern<br />
lässt sich der Blick ins Grüne sogar von<br />
drei großen Sonnenterrassen aus genießen.<br />
Je nach Wunsch bieten die privaten<br />
Gärten und die gemeinschaftlichen<br />
Außenanlagen die perfekte Mischung<br />
aus Privatheit und gemeinschaftlichem<br />
Miteinander.<br />
Kleinere Wohnungen lassen sich mühelos<br />
zu einer großen Einheit zusammen<br />
legen, so dass Angergold für alle Phasen<br />
des Lebens den perfekten Rahmen<br />
bietet.<br />
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kennen, dessen Name eine eigene<br />
Geschichte erzählt: Angergold.<br />
Angergold:<br />
Lerbacher Weg 59, 12249 Berlin<br />
Kontakt: Thomas Prager<br />
T 030 21 00 5993<br />
M 0177 323 23 89<br />
kontakt@angergold.berlin<br />
www.angergold.berlin
14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
RATGEBER<br />
Nicht so leicht wie gedacht<br />
Typische Fallstricke beim Berliner Testament<br />
Es ist einfach zu errichten und sichert<br />
Ehepaare oder Paare einer<br />
eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />
finanziell ab: Beim Berliner<br />
Testament setzen sich die Ehepartner<br />
gegenseitig zu Alleinerben<br />
ein. Kinder, Verwandte und<br />
Dritte erben erst, wenn der zweite<br />
Ehegatte verstorben ist. So beliebt<br />
die Testamentsform ist – beim näheren<br />
Betrachten ist sie tückisch<br />
und nicht für jede Familie geeignet.<br />
Wer sich für das gemeinsame<br />
Testament entscheidet, sollte unbedingt<br />
Vorkehrungen treffen.<br />
Fixpunkt Pflichtteil<br />
Sollten die Ehepartner die gemeinsamen<br />
Kinder zu Schlusserben<br />
einsetzen, werden die Kinder<br />
zunächst von der gesetzlichen<br />
Erbfolge ausgeschlossen. Allerdings<br />
behalten die Kinder ihren<br />
Anspruch auf den Pflichtteil. Diesen<br />
können sie verlangen, wenn<br />
ein Elternteil stirbt. Das kann<br />
den länger lebenden Ehepartner<br />
unter Umständen in erhebliche<br />
finanzielle Schwierigkeiten bringen,<br />
denn er muss die Kinder in<br />
bar auszahlen. Verhindert werden<br />
kann dies durch eine Strafklausel,<br />
die besagt: Verlangen die Kinder<br />
nach dem Tod des ersten Elternteils<br />
ihren Pflichtteil, erhalten sie<br />
beim Tod des zweiten auch nur<br />
den Pflichtteil. Damit kann man<br />
die Nachkömmlinge oftmals<br />
dazu bewegen, auf den Pflichtteil<br />
beim Tod des ersten Elternteils<br />
zu verzichten. Sicher verhindert<br />
kann das Verlangen des Pflichtteils<br />
allerdings nur durch einen<br />
Pflichtteilsverzicht der Kinder gegenüber<br />
dem erstverstorbenen<br />
Elternteil.<br />
Vergeudete Freibeträge<br />
<br />
Gilt die gesetzliche Erbfolge, kann<br />
jedes Kind nach dem Tod des Vaters<br />
und nach dem Tod der Mutter<br />
jeweils 400.000 Euro steuerfrei<br />
erben. Beim Berliner Testament<br />
bleibt der Steuervorteil der Kinder<br />
allerdings ungenutzt und fällt<br />
damit weg. Der Grund: Stirbt der<br />
zweite Elternteil, fällt das gesamte<br />
Erbe auf einmal an das Kind.<br />
Sollte der Nachlasswert höher als<br />
400.000 Euro sein, muss das Kind<br />
Erbschaftssteuer zahlen. Noch<br />
teurer kann es werden, wenn der<br />
Schlusserbe nur mit dem Erstverstorbenen<br />
verwandt ist.<br />
Ein Leben lang gefesselt<br />
Das Berliner Testament als eine<br />
wechselseitige Verfügung bindet<br />
ein Leben lang, das heißt, nach<br />
dem Tod des einen Partners kann<br />
es nicht mehr geändert werden.<br />
Bitter wird dies, wenn sich die<br />
Foto: Antonioguillem / Fololia<br />
Schlusserben nicht so entwickeln,<br />
wie sich die Eltern das vorgestellt<br />
haben: Haben sie zwei Kinder je<br />
zur Hälfte als Erben eingesetzt,<br />
aber nur eines kümmert sich um<br />
den länger lebenden Elternteil, besteht<br />
oft der Wunsch, die Erbquote<br />
zugunsten des „lieben“ Kindes zu<br />
ändern. Um Auslegungsschwierigkeiten<br />
gar nicht erst aufkommen<br />
zu lassen, sollte in einem Testament<br />
deutlich festgelegt werden,<br />
was von den Ehegatten wechselseitig<br />
bestimmt wird und nur zu<br />
zweit geändert werden darf und<br />
was jeweils einseitig verfügt wird<br />
und somit auch nach dem Tod des<br />
anderen geändert werden kann.<br />
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Impressum <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> ∙ Juni <strong>Nr</strong>. 6/<strong>2017</strong> · 22. Jahrgang<br />
Das <strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin erscheint monatlich in <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong><br />
sowie Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.<br />
Verlag<br />
<strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin GmbH · Badensche Str. 44 · 10715 Berlin<br />
☎ (030) 844 933-0 · www.gazette-berlin.de<br />
Redaktion<br />
Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de<br />
Anzeigen<br />
Daniel Gottschalk · ☎ (030) 323 38 54 · anzeigen@gazette-berlin.de<br />
Druck<br />
Druckhaus Humburg · 28325 Bremen<br />
Nächste Ausgabe Juli <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2017</strong> Anzeigen-/Redaktionsschluss: 19.06.<strong>2017</strong> · Erscheinung: 06.07.<strong>2017</strong><br />
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Geprellte Schlusserben<br />
Problematisch ist auch, dass der<br />
länger lebende Partner als alleiniger<br />
Erbe über das gesamte<br />
Erbe frei verfügen und es damit<br />
auch verschleudern kann – für<br />
die Schlusserben bleibt dann<br />
nichts mehr übrig. Außerdem<br />
gehen die Eltern meist von dem<br />
Regelfall aus, dass sie vor ihren<br />
Kindern sterben. Doch sollte dies<br />
einmal nicht eintreffen, fehlt in<br />
Berliner Testamenten häufig<br />
eine Ersatzerbenregelung. Ehegatten<br />
sollten demnach auch<br />
überlegen, wer in solch einem<br />
Fall Erbe wird.<br />
Testament verpufft im Ausland<br />
Seit 2015 müssen Paare, die ihren<br />
Lebensmittelpunkt im europäischen<br />
Ausland haben, bedenken:<br />
In einigen Ländern Europas ist<br />
das Berliner Testament ungültig.<br />
Möchten Sie das verhindern,<br />
müssen sie in das Testament eine<br />
sogenannte Rechtswahlklausel<br />
aufnehmen. Das sieht die Europäische<br />
Erbrechtsverordnung<br />
vor. Die einzelnen Vor- und Nachteile<br />
eines Berliner Testaments<br />
erläutert ein Notar.<br />
Liza – mit Z<br />
Musikalisches Portrait von Liza Minelli im Kleinen Theater<br />
Sie ist vielleicht eine der letzten<br />
verbliebenen „Grandes Dames“ in<br />
Hollywood – Liza Minelli, Tochter<br />
von Judy Garland und Vincente<br />
Minnelli. Jahrelang glich Ihr Leben<br />
einer turbulenten Achterbahnfahrt.<br />
Zwischen Alkohol,<br />
Drogen und Männern war sie<br />
immer auf der Suche nach Glück,<br />
der Liebe und dem Erfolg.<br />
Bereits ihre Kindheit war von den<br />
Glamour- und Schattenseiten des<br />
Show-Geschäfts geprägt. Mit drei<br />
Jahren stand sie zum ersten Mal<br />
vor der Kamera. Für sie folgte<br />
eine Rolle nach der anderen,<br />
ob sie wollte oder nicht. Immer<br />
wieder zog ihre Mutter sie ins<br />
Rampenlicht. Mit Anfang 20 hat<br />
war sie am Broadway bereits „Die<br />
Minnelli“.<br />
1972 feierte sie als Sally Bowles<br />
mit „Cabaret“ ihren größten Erfolg.<br />
Sie erhielt zahlreiche Filmpreise<br />
wie den Golden Globe und<br />
natürlich den Oscar. Es folgte eine<br />
eigene Fernsehshow und wieder<br />
Die letzte „Grand Dame“ von<br />
Hollywood gibt sich die Ehre: Liza<br />
– mit Z im Kleinen Theater am<br />
Südwestkorso.<br />
<br />
Foto: Dirk Köbernik<br />
eine neue Liebe, doch ein Ehedrama<br />
folgte dem nächsten. Später<br />
spricht sie von fünf Fehlgeburten.<br />
Für Liza ging es immer tiefer in<br />
den Abgrund. Rollenangebote<br />
blieben aus und sie verfiel dem<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong> | 15<br />
Alkohol. Mit nicht einmal 40 Jahren<br />
schien das Leben der Minnelli<br />
am Ende.<br />
Erst Jahre später trennte sie sich<br />
von ihrem dritten Ehemann und<br />
ließ sich wegen ihrer Alkohol- und<br />
Tablettensucht in die Betty Ford<br />
Klinik einweisen. Sie reduzierte ihr<br />
Übergewicht und absolvierte erfolgreich<br />
eine Konzerttournee. Ihr<br />
jahrelanger Medikamentenkonsum<br />
ging allerdings nicht spurlos<br />
an ihr vorbei. Liza mit Z zeichnet<br />
ein bewegendes Porträt der Ausnahmekünstlerin<br />
mit all Ihren Hits<br />
und Lieblingssongs. Darstellerinnen<br />
sind Ulrike Barz-Murauer und<br />
Jasmin Schaudeen. Am Piano ist<br />
Nico Stabel.<br />
Liza – mit Z wird im Kleinen Theater<br />
am Südwestkorso, Südwestkorso<br />
64, 12161 Berlin, gezeigt.<br />
Kommende Aufführungen: Donnerstag,<br />
6., Freitag, 7. und Samstag,<br />
8. Juli <strong>2017</strong>. Beginn ist jeweils<br />
um 20 Uhr. Weitere Informationen:<br />
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16 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Kolonialgeschichte in Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Sonderausstellung im <strong>Schöneberg</strong> Museum<br />
Berlin war als Hauptstadt des<br />
Deutschen Kaiserreichs von<br />
1884 bis 1918 das Zentrum der<br />
deutschen Kolonialpolitik. Auch<br />
in der bis 1920 selbständigen<br />
Stadt <strong>Schöneberg</strong> sowie in der<br />
Landgemeinde Tempelhof gab<br />
es zahlreiche einflussreiche Vereine<br />
und Institutionen, welche<br />
die deutsche Kolonialherrschaft<br />
aktiv unterstützten.<br />
Lokale Spuren des Kolonialismus<br />
Mit der Ausstellung richtet das<br />
<strong>Schöneberg</strong> Museum erstmals<br />
seinen Fokus auf die kolonialhistorische<br />
Vergangenheit innerhalb<br />
der Grenzen des heutigen<br />
Bezirks. Es wird deutlich, dass die<br />
deutsche Kolonialherrschaft nicht<br />
nur global, sondern auch lokal<br />
Spuren hinterlassen hat, die bis<br />
heute nachwirken.<br />
Unbeachtetes sichtbar machen<br />
Kunstinstallationen von Anaïs<br />
Héraud-Louisadat und Nathalie<br />
Anguezome Mba Bikoro kommentieren<br />
die Ergebnisse der<br />
Afrikanisches Photoatelier Historische Sammlung edition <strong>Friedenau</strong>er Bruecke.<br />
historischen Forschungen und<br />
machen bisher unbeachtete Erzählungen<br />
des deutschen Kolonialismus<br />
wieder sichtbar. Im Ausstellungszeitraum<br />
vom 19. Mai bis<br />
3. Oktober gibt es ein vielfältiges,<br />
kostenloses Begleitprogramm.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.jugendmuseum.de.