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Tötungen in Unirea, Braila

Von den Schwierigkeiten mit dem Tierschutz in Braila, Rumänien. Bericht zur Situation bezüglich der Tötungen im öffentlichen Tierheim in Unirea, Braila

Von den Schwierigkeiten mit dem Tierschutz in Braila, Rumänien. Bericht zur Situation bezüglich der Tötungen im öffentlichen Tierheim in Unirea, Braila

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Homeless Paws<br />

Endeavoure.V.<br />

Weil wir nicht e<strong>in</strong>fach<br />

wegschauen können ...<br />

<strong>Tötungen</strong> <strong>in</strong> BRAILA<br />

Von den Schwierigkeiten mit dem Tierschutz <strong>in</strong> <strong>Braila</strong><br />

Bericht von Kathr<strong>in</strong> Arnold<br />

www.homeless-paws-endeavour.de


Die menschen VoR oRT:<br />

ANI und DIANA ZORILA<br />

Ani Zorila lebt mit ihrem Mann und Tochter Diana<br />

<strong>in</strong> <strong>Braila</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Wohnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mehrfamilienhaus.<br />

Alle gehen arbeiten. Diana studiert<br />

Tiermediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bukarest.<br />

Ihr ganzes Leben dreht sich eigentlich um die<br />

Tiere, um Hunde und Katzen.<br />

Als Diana 16 Jahre alt ist, f<strong>in</strong>det sie e<strong>in</strong>e Hunde-<br />

Mama mit ihren Welpen und versorgt diese bis<br />

sie e<strong>in</strong>es Tages von den Hundefängern mitgenommen<br />

werden. Ani und Diana gehen <strong>in</strong> beide<br />

öffentlichen Shelter und f<strong>in</strong>den die Hundefamilie<br />

schließlich <strong>in</strong> <strong>Unirea</strong> wieder und beschließen<br />

alle zu adoptieren. Als sie schließlich am nächsten<br />

Tag wieder kommen, um die Hunde abzuholen,<br />

ist nur noch die Mama und e<strong>in</strong> Welpe übrig.<br />

Beide Hunde nehmen sie mit zu sich, nennen die<br />

Mama LADY und den Welpen TOBY. Von diesem<br />

Zeitpunkt an begann Diana als Ehrenamtliche im<br />

Shelter zu helfen … den Hunden dort zu helfen,<br />

so gut es geht. Ani unterstützt sie dabei und auch<br />

Vater Vasile tut, was er kann.<br />

Toby durfte Anfang November 2017 – nach 5 Jahren<br />

– endlich auf Pflegestelle ausreisen und wurde<br />

von dieser schließlich adoptiert.<br />

Die beiden Tierschützer<strong>in</strong>nen gründeten auch e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Vere<strong>in</strong> SUFLET LANGA SUFLET und<br />

engagieren sich sehr für die Hunde und Katzen<br />

<strong>in</strong> und um <strong>Braila</strong>. Als angehende Tierärzt<strong>in</strong> hilft<br />

Diana bei allen Kastrationskampagnen der dort<br />

tätigen Vere<strong>in</strong>e.<br />

TOBY am Abend vor se<strong>in</strong>er<br />

Ausreise nach Deutschland.<br />

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Die Zusammenarbeit:<br />

ANI, DIANA & HoPE<br />

Wir selber lernten Ani und Diana auf unterschiedliche<br />

Weise kennen. Klara und Daniela kennen<br />

die beiden wohl am längsten von uns und halfen<br />

bereits vor den Änderungen im deutschen Tierschutzgesetz<br />

im August 2014 bei den Vermittlungen<br />

der Hunde <strong>in</strong> <strong>Braila</strong>.<br />

Als schließlich die Erlaubnispflicht – der sogenannte<br />

„Elfer“ (§11 TierSchG) – kam, schlossen sich die<br />

beiden me<strong>in</strong>em damaligen Vere<strong>in</strong> an, <strong>in</strong> dem ich<br />

u.a. für die Pflegestellenbetreuung zuständig war,<br />

wodurch Kathr<strong>in</strong> E. schließlich h<strong>in</strong>zu kam, die ihr<br />

Herz an die Shelter-Hunde verlor.<br />

Durch die Gründung von HoPE und die Übernahme<br />

des als Angsthund und schwer vermittelbar<br />

geltenden Shelter-Hundes Mischa (heute Bailey)<br />

auf die Pflegestelle bei Kathr<strong>in</strong> E. im Frühjahr<br />

2016, kamen wir schließlich alle wieder zusammen<br />

und helfen Ani und Diana nun weiter bei der<br />

Vermittlung der Hunde aus <strong>Braila</strong>.<br />

Schließlich besuchten im Juli 2017 zuerst Kathr<strong>in</strong><br />

E. und Klara die Familie Zorila und im November<br />

2017 folgte schließlich e<strong>in</strong> Kurzbesuch durch<br />

Daniela und mich.<br />

Wir wurden alle wie Familienmitglieder willkommen<br />

geheißen, teilten das Leben mit den schönen<br />

und auch den traurigen Momenten.<br />

Bailey (ehemals Mischa) galt als so ängstlich, dass er<br />

nicht zu K<strong>in</strong>dern vermittelt werden sollte.<br />

Durch die Übernahme auf Pflege durch Kathr<strong>in</strong> E. und ihre<br />

Familie wuchsen Ani, Diana und HoPE wie e<strong>in</strong>e Familie<br />

zusammen.<br />

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Die Todeslisten ...<br />

und der Versuch zu retten, was geht<br />

Bis Ende Juli 2017 schien die Situation <strong>in</strong> <strong>Braila</strong><br />

„normal“ … soweit man die Situation <strong>in</strong> Rumänien<br />

überhaupt so nennen kann. Die Gespräche<br />

mit den Verantwortlichen im Shelter schienen<br />

sogar zunächst ganz vielsprechend verlaufen zu<br />

se<strong>in</strong>. Man zeigte sich bei den Behörden bereit zur<br />

Kooperation.<br />

Doch dann der erste Schlag: im August – nicht<br />

e<strong>in</strong>mal 1 Monat nach dem Besuch von Kathr<strong>in</strong><br />

und Klara – erschienen die ersten Tötungslisten.<br />

Jetzt musste gehandelt werden. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />

anderen Vere<strong>in</strong>en versuchten wir die Hunde zu<br />

retten. E<strong>in</strong>ige Hunde wurden über verschiedene<br />

Organisationen direkt adoptiert und übernommen.<br />

E<strong>in</strong>en Großteil der anderen sicherten wir<br />

über HoPE per Distanzadoption.<br />

Parallel wurden Petitionen an die Stadt <strong>Braila</strong><br />

gestartet. Die e<strong>in</strong>zelnen Vere<strong>in</strong>e schrieben jeweils<br />

auch den Bürgermeister direkt an, jedoch<br />

ohne weitere Rückmeldung. Die offizielle Email-<br />

Adresse des Bürgermeisters sche<strong>in</strong>t generell<br />

nicht (mehr) erreichbar. Auch e<strong>in</strong> von mehreren<br />

aktiven Vere<strong>in</strong>en unterzeichneter Brief an den<br />

Bürgermeister wurde an die Stadt geschickt.<br />

Ebenfalls ohne e<strong>in</strong>e Reaktion.<br />

Es folgten weitere Tötungslisten, weitere Hunde<br />

wurden von den Vere<strong>in</strong>en aus dem Shelter geholt<br />

und so lange Möglichkeit bestand per Distanzadoption<br />

gesichert.<br />

Da das Kont<strong>in</strong>gent an Distanzadoptionen allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong>geschränkt ist, begannen wir die Hunde<br />

real zu adoptieren. In der Zeit von August bis Anfang<br />

November wurden von HoPE zusätzlich zu<br />

den Distanzadoptionen für 95 Hunde Adoptionsverträge<br />

unterzeichnet und so reserviert.<br />

Unterschriften unter Brief an den<br />

Bürgermeister von <strong>Braila</strong> mit der<br />

Bitte, die <strong>Tötungen</strong> zu stoppen.<br />

Auf der<br />

Tötungsliste<br />

vom<br />

20.10.2018<br />

standen<br />

153 Hunde.<br />

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Die TIeFschLÄge:<br />

<strong>Tötungen</strong> und Entscheidungen<br />

Alle Tierärzte <strong>in</strong> <strong>Braila</strong> verweigerten die Umsetzung<br />

der Tötung, so dass bis e<strong>in</strong>schließlich September<br />

alle Hunde noch verschont blieben.<br />

Am 20. Oktober 2017 war die Liste der zur Tötung<br />

anstehenden Hunde auf <strong>in</strong>zwischen über 150 Hunde<br />

angewachsen. Leider fand sich schließlich auch<br />

e<strong>in</strong>e Tierärzt<strong>in</strong>, die eiskalt genug ist, um die <strong>Tötungen</strong><br />

vorzunehmen. In e<strong>in</strong>er Nacht- und Nebelaktion<br />

wurden die ersten über 50 Hunde getötet.<br />

Unter Polizeischutz folgten kurz danach weitere<br />

42 und Ende Oktober weitere 35 Hunde.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Hünd<strong>in</strong>, die von uns bereits distanzadoptiert<br />

worden war, wurde bei den ersten <strong>Tötungen</strong><br />

e<strong>in</strong>geschläfert - nach Aussagen vom Shelter<br />

soll es sich um e<strong>in</strong> Versehen gehandelt haben.<br />

Parallel dazu folgte, veranlasst durch die h<strong>in</strong>zugezogene<br />

Aufsichtsbehörde DSV, die Beschränkung<br />

der Aufnahmekapazität <strong>in</strong> <strong>Unirea</strong> von 400<br />

auf 200 Hunde, wodurch sich auch die Möglichkeit<br />

der Distanzadoptionen halbierte. Anstatt also<br />

die Rechtmäßigkeit der <strong>Tötungen</strong> zu überprüfen,<br />

wurde dem Shelter erst Recht Argumente für die<br />

<strong>Tötungen</strong> geliefert.<br />

Da <strong>Tötungen</strong> nun kaum mehr zu verh<strong>in</strong>dern waren,<br />

baten wir e<strong>in</strong>en Tierarzt, bei den <strong>Tötungen</strong> dabei<br />

zu se<strong>in</strong>, um zum<strong>in</strong>dest zu überwachen, ob der<br />

Vorgang auf legale Weise vollzogen wurde. Hierzu<br />

stellten wir e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Antrag an die Behörden,<br />

der schließlich positiv beantwortet wurde.<br />

Antrag an die Stadt, den von uns beauftragten Tierarzt bei<br />

den <strong>Tötungen</strong> zur Überwachung beizustellen.<br />

Mira war bereits<br />

fern adoptiert. Sie fiel<br />

dennoch den ersten<br />

<strong>Tötungen</strong> zum Opfer.<br />

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Die WIdeRsPRüche:<br />

Ke<strong>in</strong> Neuter-and-Release <strong>in</strong> <strong>Braila</strong><br />

Am 31. Oktober flogen Daniela und ich nach Rumänien<br />

und gleich am 1. November wurde e<strong>in</strong> Gespräch<br />

mit der Shelter-Verwaltung angesetzt. Am<br />

2. November war der Term<strong>in</strong> beim Bürgermeister<br />

geplant (geme<strong>in</strong>sam u.a. mit Salvate Canes).<br />

Das Gespräch mit der Direktor<strong>in</strong> schien zunächst<br />

gut zu laufen. Man sprach über Aufklärung <strong>in</strong><br />

Schulen, über Kastrationskampagnen und auch<br />

darüber e<strong>in</strong>en privaten Shelter zu bauen, um<br />

Straßenhunde aufzunehmen oder von <strong>Unirea</strong> zu<br />

übernehmen. Es wurde sogar e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> mit dem<br />

Bürgermeister der Nachbargeme<strong>in</strong>de verschafft,<br />

wo Gelände zur Bebauung zur Verfügung stände.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde auch bei diesem Gespräch bereits<br />

deutlich, dass man weiter auf die Tötung als<br />

Lösung setzt.<br />

Als wir aus dem Gespräch heraus kamen, waren<br />

wir dennoch zunächst noch guter D<strong>in</strong>ge. Das änderte<br />

sich bereits als wir zur öffentlichen Kastrationskampagne<br />

von Salvate Canes kamen, wo<br />

wir uns mit den anderen kurz absprechen wollten<br />

wegen des Term<strong>in</strong>s beim Bürgermeister.<br />

Dort erfuhren wir, dass bei der Kastrationskampagne<br />

nur Hunde mit Besitzern kastriert werden<br />

dürften, bzw. wenn Straßenhunde kastriert<br />

werden sollten, sollte sich jemand für diese als<br />

Halter registrieren lassen. Neuter-and-Release-<br />

Programme (Kastrieren und wieder laufen lassen)<br />

s<strong>in</strong>d damit zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>nerorts unmöglich.<br />

Natürlich ist es grundsätzlich super, dass per<br />

Gesetz das Aussetzen von Hunden verboten ist<br />

und bestraft werden soll. Jedoch macht es nahezu<br />

unmöglich, dabei zu helfen, die Hunde auf<br />

den Straßen auf lange Sicht zu reduzieren. Genau<br />

daran sollte aber den Behörden gelegen se<strong>in</strong> –<br />

vorausgesetzt, dies wird überhaupt gewünscht!<br />

Kastration ist die e<strong>in</strong>zig effektive<br />

und nachhaltige Lösung für das<br />

Streunerproblem. Doch Neuterand-Release<br />

ist <strong>in</strong> <strong>Braila</strong> verboten.<br />

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Die Schikanen:<br />

Immer wieder neue Bed<strong>in</strong>gungen<br />

Seit November werden nun ständig neue Anforderungen<br />

an Adoptionen gestellt:<br />

War es bislang möglich und auch üblich, die<br />

Hunde per Adoptionsvertrag zu sichern und sie<br />

dann eben e<strong>in</strong>fach abzuholen, verlangte man nun<br />

zunächst, dass man die neuen Halter benennt.<br />

Bei der Ausreise zweier Shelterhunde am 4.11.<br />

waren plötzlich die Verträge verschwunden. Wir<br />

mussten hierfür nicht nur neue Verträge unterzeichnen,<br />

sondern darauf sogar die Adresse der<br />

deutschen Pflegestelle benennen.<br />

Obwohl bereits alle Verträge angenommen worden<br />

und somit exakt so akzeptiert worden waren,<br />

sollten wir auf e<strong>in</strong>mal die Ziel-Adressen ALLER<br />

Hunde benennen. Aber auch das reichte nicht<br />

aus. Denn anschließend wollte man dann auch<br />

noch e<strong>in</strong>e schriftliche Bestätigung, dass die Empfänger<br />

authorisiert seien und die Hunde auch<br />

tatsächlich annehmen würden.<br />

Es wurde zudem angekündigt, dass durch die<br />

DSV kontrolliert würde, ob die Hunde tatsächlich<br />

bei den angegebenen Empfängern aufgenommen<br />

wurden. Hierdurch wurde die Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

<strong>in</strong> privaten Sheltern schwierig, da mangels der<br />

Authorisierung die Hunde dorth<strong>in</strong> nicht mehr<br />

übergeben werden können und nur auf Umwegen<br />

möglich ist. Für etwa 60 reservierte Hunde<br />

fiel hierdurch von e<strong>in</strong>er Stunde auf die nächste<br />

die Unterbr<strong>in</strong>gsmöglichkeit weg. Mit viel Glück<br />

konnten wir dennoch für alle Hunde Pensionsplätze<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Obwohl bereits über mehrere Monate derselbe<br />

Transporteur unsere Hunde nach Deutschland<br />

gebracht hatte, war plötzlich nicht mehr bekannt,<br />

ob dieser e<strong>in</strong>e Traces-Zulassung besitzt. Man<br />

wollte auch hierfür von uns e<strong>in</strong>e Bestätigung, obwohl<br />

dies leicht über das Traces-System selbst<br />

hätte überprüft werden können.<br />

Mitte Novemver 2017 wurden unter anderem 10<br />

Hunde, die nach Deutschland ausreisen sollten,<br />

vom Shelter nicht herausgegeben, weil angeblich<br />

die Traces nicht korrekt gewesen se<strong>in</strong> sollen.<br />

Die Nachfrage, wor<strong>in</strong> der Fehler bestanden hätte,<br />

wurde bis heute nicht ausreichend beantwortet.<br />

Die Bed<strong>in</strong>gungen ändern sich ständig und von<br />

heute auf morgen.<br />

Bel<strong>in</strong>a und 9 andere Hunde mussten 1 Woche länger <strong>in</strong><br />

<strong>Unirea</strong> auf ihre Ausreise warten, da die Tracespapiere<br />

nicht akzeptiert worden waren, obwohl noch 2 Wochen<br />

zuvor alles <strong>in</strong> Ordnung war.<br />

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Die Gebührenerhöhung:<br />

Doppelt und Dreifache Kosten<br />

Nach den ganzen Vorkommnissen der letzten<br />

Monate und nach unseren Erfahrungen seit November<br />

2017 müssen wir annehmen, dass der<br />

Stadt <strong>Braila</strong> weder daran gelegen ist, die Straßenhundepopulation<br />

zu m<strong>in</strong>dern, noch <strong>in</strong> irgend<br />

e<strong>in</strong>er Weise den Tieren im Shelter zu helfen.<br />

Berücksichtigt man die letzten offiziellen Beschlüsse<br />

muss man wohl davon ausgehen, dass<br />

man sich der Situation bewusst ist, dass Tierschützer<br />

- sowohl rumänische als auch deutsche<br />

- lieber ihr letztes Hemd geben, um zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass die Hunde <strong>in</strong> <strong>Unirea</strong> getötet werden.<br />

In diese Sichtweise passen zum<strong>in</strong>dest die Mitte<br />

Februar gefassten Beschlüsse der Stadt <strong>Braila</strong>,<br />

wonach die Gebühren übermäßig erhöht wurden.<br />

So wurden die Haltungskosten bei der Distanz-<br />

Adoption um mehr als 200% erhöht. Damit kostet<br />

die Unterbr<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong>en distanzadoptierten<br />

Hund nun be<strong>in</strong>ahe 50 Euro monatlich.<br />

Bei den reservierten Hunden wird es sogar noch<br />

teurer. Werden diese nach Kastration nicht abgeholt<br />

berechnet das Shelter ab sofort den fast<br />

dreifachen Satz gegenüber dem ursprünglichen<br />

Preis. Angsetzt s<strong>in</strong>d ca. 4.30 Euro pro Tag / Hund.<br />

Dies würde e<strong>in</strong>em Monatspreis von ca. 130 Euro<br />

entsprechen.<br />

Ankündigung zur Gebührenerhöhung ab 1.3.2018 - Mitte<br />

Februar 2018 von der Stadt <strong>Braila</strong> beschlossen.<br />

Die Unterbr<strong>in</strong>gung der reservierten Hunde im Shelter<br />

kostet nun be<strong>in</strong>ahe das Dreifache!<br />

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Die Argumentation :<br />

Beschwerden über Beißattacken<br />

Man könnte tatsächlich denken, dass das Durchgreifen<br />

und die Umsetzung der Gesetze S<strong>in</strong>n<br />

machen und das eigentlich e<strong>in</strong>e gute Sache ist,<br />

<strong>in</strong>sbesondere um die Bevölkerung <strong>in</strong> die richtige<br />

Bahn zu lenken. Auch sollte es verständlich se<strong>in</strong>,<br />

dass sich die Bürger der Stadt <strong>Braila</strong> darüber<br />

beschweren, wenn es gehäuft zu Beißattacken<br />

durch aggressive Hunde kommt.<br />

Tatsächlich ist es jedoch so, dass der größte Teil<br />

der Hunde freundlich ist und Beißereien häufig<br />

auch dadurch zustande kommen, dass die Hunde<br />

absichtlich bedrängt und zur Verteidigung gezwungen<br />

werden.<br />

Alle Puzzleteile zusammen genommen geht es<br />

jedoch offensichtlich nicht darum das Streunerproblem<br />

zu lösen, sondern es eher aufrecht zu<br />

erhalten. So können wir beispielsweise nicht<br />

nachvollziehen, dass Hilfsmaßnahmen immer<br />

wieder blockiert werden und alles letztendlich<br />

auf die Endlösung - die Tötung - h<strong>in</strong>ausläuft.<br />

So wurden wir z.B. aufgefordert, die per Adoptionsvertrag<br />

reservierten Hunde umgehend abzuholen,<br />

jedoch aus fadensche<strong>in</strong>igen Gründen teilweise<br />

nicht herausgegeben.<br />

Obwohl für die Unterhaltskosten der reservierten<br />

Hunde „Pensionsgeld“ bezahlt werden muss,<br />

wurden Hunde herausgegeben, die <strong>in</strong>nerhalb von<br />

nur 1 Monat bis auf die Knochen abmagerten.<br />

Für die fernadoptierten Hunde wird für den kompletten<br />

Monat abgerechnet – unabhängig davon,<br />

ob der Vertrag zu Beg<strong>in</strong>n oder am Ende e<strong>in</strong>es Monats<br />

zustande kam.<br />

Wenn außerdem nicht <strong>in</strong> nötigen Maß kastriert<br />

werden darf, gibt es auch ke<strong>in</strong>e Populationsm<strong>in</strong>derung,<br />

sondern eher e<strong>in</strong>en Anstieg. Damit<br />

werden sich auch die Beschwerden noch weiter<br />

anhäufen, die dem Bürgermeister Argumente für<br />

das E<strong>in</strong>fangen der Hunde liefern.<br />

Fast täglich werden Hunde gefangen und <strong>in</strong>s öffentliche<br />

Shelter gebracht. Auch Welpen. Sofern diese nicht an<br />

Staupe oder Parvo erkranken und sterben, werden auch<br />

diese getötet.<br />

Es wird ke<strong>in</strong> Unterschied gemacht zwiscngen jung und alt,<br />

zwischen gesund oder krank, freundlich, ängstlich oder<br />

aggressiv.<br />

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geRüchTe und geseTZe:<br />

Ist das alles überhaupt rechtens?<br />

Nach den <strong>Tötungen</strong> im November 2017 g<strong>in</strong>gen<br />

teilweise Berichte um, wonach z.B. die Hunde<br />

<strong>in</strong> <strong>Unirea</strong> per Magnesium-Spritze <strong>in</strong> die Lunge<br />

qualvoll getötet wurden. Bereits nach der ersten<br />

Tötung waren Bilder aus anderen <strong>Tötungen</strong> im<br />

Umlauf, die auf <strong>Unirea</strong> bezogen wurden.<br />

Solchen Berichten können und wollen wir uns nicht<br />

anschließen, da sie nicht beweisbar s<strong>in</strong>d und allenfalls<br />

weiter Unmut vor Ort schüren. Sie machen<br />

jede Argumentation unsererseit unglaubwürdig.<br />

Um effektiv gegen die Tötung vorzugehen, ist es<br />

nötig, die gesetzliche Situation und die Mentalität<br />

der Bevölkerung zu verstehen.<br />

Derzeit bef<strong>in</strong>den sich nach offiziellen Angaben<br />

m<strong>in</strong>destens 5000 Hund auf den Straßen <strong>in</strong> <strong>Braila</strong>.<br />

Viele Rudel halten sich an öffentlichen Plätzen wie<br />

z.B. Schulen auf. Ob berechtigt oder unberechtigt,<br />

die Menschen <strong>in</strong> Rumänien stehen den Straßenhunden<br />

leider nicht immer wohlgesonnen gegenüber<br />

und so werden auch häufig die Hundefänger<br />

angerufen, um sich der Hunde zu entledigen.<br />

Werden die Hunde e<strong>in</strong>gefangen, muss im Shelter<br />

Platz se<strong>in</strong>. Per Gesetz dürfen die Hunde daher bei<br />

Platzmangel nach 14 Tagen getötet werden.<br />

In der Theorie müssten alle Hundehalter ihre<br />

Hunde kastrieren lassen. Dies wird allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht ausreichend umgesetzt - entweder weil<br />

sich die Menschen die Kastration nicht leisten<br />

können (<strong>Braila</strong> gehört zu den ärmeren Gegenden<br />

<strong>in</strong> Rumänien) oder weil sie die Notwendigkeit<br />

nicht sehen wollen. Hier muss natürlich Aufklärung<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Bevölkerung ansetzen, was<br />

nach Angabe der Stadt auch getan wird. Ob dem<br />

wirklich so ist, ist jedoch fraglich.<br />

In der Folge werden viele Hunde ausgesetzt, obwohl<br />

dies strafbar ist. Leider führt das zu dem<br />

Problem, dass deswegen zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>nerorts<br />

ke<strong>in</strong>e Neuter-and-Release-Programme von<br />

Streunern stattf<strong>in</strong>den können. Denn hierfür würde<br />

man die Hunde von der Straße holen und nach<br />

Argumentation der Stadt nach Kastration wieder<br />

„aussetzen“.<br />

E<strong>in</strong> Streuner kauert im<br />

Schutz des Laubes.<br />

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Die Arbeit an e<strong>in</strong>er Lösung:<br />

ARCA lui ANY & Kastrationen<br />

Die Situation MUSS sich ändern und die e<strong>in</strong>zige<br />

Lösung auf lange Sicht, s<strong>in</strong>d Kastrationen. Deswegen<br />

sollte unser vorrangiges Ziel dar<strong>in</strong> liegen,<br />

Kastrationsmaßnahmen so umsetzen zu<br />

können, dass sie auch S<strong>in</strong>n machen und zu e<strong>in</strong>er<br />

Verm<strong>in</strong>derung der Straßenhundepopulation führen.<br />

Hierfür braucht es idealverweise e<strong>in</strong> Gesetz,<br />

welches zum<strong>in</strong>dest Organisationen erlaubt, die<br />

frei laufenden Hunde e<strong>in</strong>zufangen, zu kastrieren<br />

und wieder laufen zu lassen. Entweder muss e<strong>in</strong>e<br />

Lücke gefunden werden, welches dies möglich<br />

macht, oder man muss auf die Politik so e<strong>in</strong>wirken,<br />

dass es entsprechend geändert wird.<br />

Wir stehen <strong>in</strong> Kontakt zu Vertretern aus anderen<br />

Organisationen, Politik und Medien. Auch seitens<br />

der anderen Organisationen wird bereits reagiert.<br />

Und wir versuchen unser Möglichstes, um immer<br />

wieder Präsenz vor Ort zu zeigen und mit den Behörden<br />

<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen.<br />

Es ist nicht <strong>in</strong> unserem S<strong>in</strong>n, massenhaft Hunde<br />

nach Deutschland zu verbr<strong>in</strong>gen, jedoch wollen<br />

und müssen wir auch für die Hunde aktiv werden,<br />

die JETZT unsere Hilfe brauchen. Deshalb suchen<br />

wir für die Hunde, die aktuell bei unseren<br />

Tierschützern <strong>in</strong> Rumänien s<strong>in</strong>d – sowohl <strong>in</strong> <strong>Braila</strong><br />

als auch <strong>in</strong> Bukarest und Butimanu -, auch e<strong>in</strong><br />

neues Zuhause.<br />

Sofern Platz und f<strong>in</strong>anzielle Möglichkeiten zur<br />

Verfügung steht, werden wir auch weiterh<strong>in</strong> versuchen<br />

Hunde, von Tötungslisten zu retten.<br />

Unser größtes langfristiges Projekt besteht im<br />

Bau e<strong>in</strong>es privaten Shelter für Diana und Ani -<br />

der „ARCU lui ANY“. Hierdurch sollen Kapazitäten<br />

geschaffen werden, um auch solchen Hunden<br />

e<strong>in</strong> sicheres Leben bieten zu können, die nicht<br />

vermittelt werden können.<br />

Estrella - 3 Be<strong>in</strong>e und e<strong>in</strong> Tumor,<br />

der trotz OP immer wieder kommt<br />

und bereits streut.<br />

Solange Lebenswillen zu erkennen<br />

ist , sollen Hunde wie sie <strong>in</strong> der<br />

Arche ihr „Gnadenbrot“ bekommen.<br />

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SPENDENKONTO<br />

Homeless Paws Endeavour<br />

Sparkasse Heidelberg<br />

IBAN: DE23 6725 0020 0009 2646 47<br />

BIC: SOLADES1HDB<br />

Jeder Cent hilft !<br />

Wir wissen, dass wir nicht alle retten können, aber bitte helfen Sie unserem Vere<strong>in</strong>,<br />

wenigstens für e<strong>in</strong> paar Tiere, die Welt zu retten.<br />

Vielen Dank!<br />

Homeless Paws Endeavour e.V.<br />

c/o Kathr<strong>in</strong> Arnold<br />

Hirtenwiesenstr. 5<br />

69181 Leimen<br />

hope@homeless-paws-endeavour.de<br />

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