Lichterfelde Ost extra Nr. 5/2017
Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung - Oktober/November 2017
Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung - Oktober/November 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10<br />
<strong>Lichterfelde</strong> <strong>Ost</strong> <strong>extra</strong><br />
den. In diesem Jahr gab es keine<br />
neuen Lämmer, da die Herde zu<br />
groß geworden wäre. Um die<br />
Herde im gesunden Gleichgewicht<br />
zu halten, müssen von Zeit<br />
zu Zeit Tiere abgegeben werden.<br />
Doch für das nächste Jahr ist wieder<br />
Nachwuchs geplant.<br />
Nachhaltige<br />
Landschaftspflege<br />
zum Anfassen<br />
Viel Erfahrung hat Martin Haesner<br />
als Hobbyschäfer inzwischen<br />
sammeln können. Da war das<br />
Lamm, das nicht trinken wollte,<br />
und erst nachdem es vorsichtig<br />
mit dem Köpfchen rhythmisch<br />
gegen das mütterliche Euter<br />
gestupst wurde, begriff und den<br />
ersten tiefen Zug nahm. Oder<br />
das am Hinterteil total verklebte<br />
Lamm, das Haesner badete. Das<br />
Muttertier ließ ihr Lamm daraufhin<br />
stundenlang nicht ans Euter,<br />
da die Zippe es nicht mehr am<br />
Geruch erkannte. Gerade noch<br />
rechtzeitig gelang es dem Hobbyzüchter<br />
und seinen Helfern<br />
schließlich, ihr das Lamm dann<br />
doch wieder näher und zum Trinken<br />
zu bringen. Einen wichtigen<br />
tiermedizinischen Versorger, auf<br />
den er sich verlassen kann, hat<br />
Haesner mit der Klinik für Klauentiere<br />
in Düppel an seiner Seite.<br />
Unkompliziert nimmt sie sich<br />
im Notfall seiner vierbeinigen<br />
Schützlinge an.<br />
Besonders wichtig neben seinen<br />
Tieren ist es Haesner jedoch,<br />
dadurch Kindern und Jugendlichen<br />
das Landleben und die<br />
schützenswerte Natur näherzubringen.<br />
Die helfen inzwischen<br />
gerne bei den Schafen, beim<br />
jährlichen Scheren und beim<br />
Klauenschneiden. Sowohl aus<br />
der Nachbarschaft und der Kirchengemeinde<br />
als auch aus der<br />
Friedenauer Stechlinsee-Grundschule,<br />
wo Haesner Musiklehrer<br />
ist, kommen sie. Kooperation<br />
besteht mit der Alt-Lankwitzer<br />
Grundschule, in deren Umwelt-<br />
AG der Stall entstand, und die<br />
selbst Erfahrung in Hühner-,<br />
Gänse- und Entenzucht besitzt.<br />
Inzwischen ist es aus Martin<br />
Haesners Alltag nicht mehr<br />
wegzudenken, täglich nach<br />
seiner Herde zu sehen, im Winter<br />
Heu zuzufüttern, Schafe zu<br />
scheren, Zäune zu versetzen,<br />
Kleinholz aufzusammeln und<br />
interessierten Menschen Landschaftspflege<br />
zum Anfassen<br />
zu vermitteln: Dazu begleitete<br />
Martin Haesner auch in diesem<br />
Jahr an Christi Himmelfahrt im<br />
Rahmen des Pilgergottesdienstes<br />
der Lankwitzer Gemeinden<br />
die Gottesdienstbesucher zum<br />
Kleinod Lanke-Aue und zu seinen<br />
Schafen, für die er einen<br />
Wunsch hat: einen Brunnen als<br />
Wasserlieferant, der gerade in<br />
heißen Sommern eine große Hilfe<br />
für Tier, Pflanze und Mensch<br />
in dem Lankwitzer Biotop wäre.<br />
Dann bliebe Martin Haesner vielleicht<br />
auch etwas mehr Zeit, um<br />
endlich sein Fotobuch über die<br />
Entwicklung „seiner“ Lanke-Aue<br />
fertigzustellen.<br />
◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Schnute, Liebling der Kinder.